2011-47 Ai Weiwei

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Durch die Blume Wir wollten wissen, wie es Ai Weiwei wirklich geht. Chinas wichtigster Künstler hat geantwortet – mit einer eigenen Fotoserie für das SZ-Magazin Nummer 47 25. November 2011

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Sagen Sie jetzt nichts, Ai Weiwei

Transcript of 2011-47 Ai Weiwei

  • Durch die Blume Wir wollten wissen, wie es Ai Weiwei wirklich geht. Chinas wichtigster Knstler hat geantwortet mit einer eigenen Fotoserie fr das SZ-Magazin

    Nummer 47 25. November 2011

  • Wie sicher fhlen Sie sich, Ai Weiwei?Sddeutsche Zeitung Magazin 11

    Kaution ge-zahlt, trotz Verbot gere-det, stndig verfolgt: Vor einer Woche wussten wir nicht, wie es mit Chinas berhmtestem Dissidenten weitergeht. Er selber auch nicht. Trotz-dem hat uns Ai Weiwei seine Lebens-lage erklrt in Bildern

    Wie sicher fhlen Sie sich, Ai Weiwei?

  • 12 Sddeutsche Zeitung Magazin

    Wie hat sich Ihr Alltag seit Ihrer Haft verndert?

    Wie schlafen Sie?

    Sddeutsche Zeitung Magazin 13

    Auf diesen Mann schaut die Welt. Und vielleicht ist das Ai Weiweis grtes Glck. Lange ist es her, dass ein zeitgenssischer Knstler von Weltrang politisch solche Wellen schlug. Berhmt wurde er mit Installationen, Bildern und Skulpturen, in denen er sich im-mer wieder kritisch mit der chine-sischen Lebenswelt auseinander-setzt. Doch es ist sein Kampf ge-gen die staatliche Willkr, der die Menschen weltweit bewegt. Als er im April dieses Jahres ohne Anga-be von Grnden in Peking in Haft genommen wurde, schickten so-gar Staatschefs und Auenminis-ter Solidaritts- und Emprungs-adressen. Nach 81 Tagen kam Ai Weiwei unter strengen Auflagen frei. Doch nun drohen ihm bis zu sieben Jahre Haft. Seine Firma Bejing Fake Cultural Develop-ment Ltd soll Steuern hinterzo-gen haben, so die Anklage.

    Juristisch gesehen geht es um 15 Millionen Yuan (rund 1,7 Mio. Euro) Steuernachzahlung, die die chinesischen Behrden bis zum 16. November eingefordert hat-ten. Ai Weiwei lsst keinen Zwei-fel daran, dass er diesen Strafbe-fehl nur als weiteren Versuch be-trachtet, ihn mundtot zu machen. Das ganze Verfahren sei politisch motiviert, sagt der 54-Jhrige, dem dieser nun schon Monate andauernde Nervenkrieg sicht-lich zusetzt: Es ist, als wrde man ganz allein gegen eine Mann-schaft Fuball spielen.

    Noch wehrt er sich. Und der Zuspruch, den er dabei von seinen Landsleuten bekommt, zeigt, dass diese Angelegenheit keine Privatsache mehr ist, son-dern lngst eine gesellschaftliche Dimension angenommen hat. Die 970 000 Euro, die er letzte Woche auf ein Sperrkonto ber-wies nicht als Anzahlung, son-dern als Pfand, um Zeit zu ge-winnen fr ein Revisionsverfah-

    ren , waren binnen weniger Tage von Spendern zusammen-getragen worden. Sogar die Bun-desregierung hat symbolische hundert Euro beigesteuert.

    Weitere 30 000 Untersttzer, vornehmlich Chinesen, hatten Geld berwiesen, per Post ge-schickt oder zerknllte Geld-scheine auf sein Grundstck ge-worfen. Und damit den zy-nischen Vorwurf der Behrden widerlegt, er htte als ffentliche Figur keinen Rckhalt in der chinesischen Bevlkerung. Die Spendenaktion seiner Landsleu-te hat ihn berhrt: Wir begin-nen langsam eine Zivilgesell-schaft zu werden. Die Spenden, hat Ai Weiwei versichert, will er bald zurckzahlen. Nicht nur, weil er eigentlich als gut verdie-nender Knstler gilt, sondern um nicht auch noch des illegalen Spendensammelns angeklagt zu werden.

    Derweil geht Ai Weiwei in die Offensive, gibt Interviews, stellt

    Videobotschaften und Anklage-schriften ins Internet. Er wei, dass ihm nur die Flucht nach vorn bleibt, auch wenn er dabei riskiert, wieder verhaftet zu wer-den. Er muss im Gesprch blei-ben, er braucht die Weltffent-lichkeit. Seine Prominenz ist das grte Faustpfand, das er hat. Auch deshalb hat er dem SZ-Magazin ungewhnliche Einbli -cke in seine Gemtslage gewhrt.

    Rund zwei Monate hat Ai Weiwei nun Zeit, den Steuerbe-scheid anzufechten. Doch seine Chancen fr das Verfahren ste-hen nicht gut. Wichtige Unterla-gen seiner Firma, die Ai Weiwei entlasten knnten, sind in den Hnden der Polizei. Er knnte also die 1,7 Millionen Euro ein-fach bezahlen. Es wrde ihm wahrscheinlich nicht wehtun. Dann htte er vielleicht seine Ruhe. Doch Ruhe ist das Letzte, was dieser groe Knstler im Sinn hat.

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  • Glauben Sie an Gott?Sddeutsche Zeitung Magazin 15

  • 16 Sddeutsche Zeitung Magazin

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  • Wie ist Ihre Stimmung?Sddeutsche Zeitung Magazin 19