2012 Das vielleicht letzte Magazin der Welt

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Das vielleicht letzte Magazin der Welt

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Die Außerirdischen kommen: uns zu töten uns zu retten

MÜSSEN wIRUNS FÜRCHtEN?

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Die Untergeher.Ein bunter Abend zur Apokalypse mit

Thomas Edlinger, Fritz Ostermayer und 2012 - das vielleicht letzte Magazin der Welt

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15.05. phil22.05. EXAKT12.06. Die Bäckerei14.06. Urbankeller15.06. Parkhouse

WIENLINZ

INNSBRUCKSALZBURG

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Die vielleicht letzte Tour:

Anfang jeweils um 20:12 Uhr Geplantes Ende 21:12 Uhr

mehr informationen unter: www.facebook.com/ende2012 oder www.2012.at

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Gibt es dort draußen noch intelligentes Leben? Und ist es uns womöglich geistig überlegen?Bild: Philipp Comarella/ Salon Alpin

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Geschichten von den letzten Dingen

Der letzte Planet

EndEWas, wenn sie kommen – die Außerirdischen? Müssen wir einen feuerfesten roten Teppich ausrollen? Muss der UNO-Generalsekretär die Besucher mit desinfizierten Handschuhen begrüßen? (Seite 1497)

K lar, da ist jemand. Keine Frage. In einem unendlichen Universum ist die Wahrschein-lichkeit für Leben unendlich groß. Der US-

amerikanische Astrophysiker Frank Drake rechne-te bereits 1961 vor, dass es neben uns Menschen mindestens 18,75 weitere intelligente Lebensfor-men im All geben muss (Seite 1372). Gut, bislang haben wir keinen dieser Extraterrestrischen ent-deckt, die Suche ist aber seit 1972 in vollem Gan-ge (S. 1377). Pioneer- und Voyager-Raumsonden tragen Grußbotschaften in den Kosmos – inklu-sive Sternenkarte zu unserem Planeten. Eine abso-lute Kamikaze-Aktion, wie Kritiker meinen, sollte die interstellare Flaschenpost auf Außerirdische stoßen, die ebenso klug wie kriegerisch sind.

Doch vielleicht sind diese Ängste völlig unbe-gründet, und die Aliens weilen längst friedlich unter uns – im steirischen Knittelfeld zum Beispiel (S. 1365). Wenn die Sorgen doch berechtigt sein sollten, ließe sich der Planet ja immer noch evaku-ieren (S. 1473). Okay, nicht alle sieben Milliarden Menschen würden gerettet werden, aber Mond-basen und Weltraumstationen für 100 Menschen auf 100 Jahre ließen sich bereits heute schaffen, versichern Astroforscher. Das sollte reichen zur Wiederbesiedelung der einen und letzten Erde. C

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Und als allerletzte Rettung gebe es ja noch eine Aliengarage im französischen Bugarach (S. 1403), wo ein Raumschiff am 21. 12. 2012 Auserwählte unmittelbar vor dem Weltuntergang abholen wer-de. Möglicherweise sollten wir uns allerdings weit weniger vor Aliens fürchten als davor, zu moder-nen Zombies zu werden (S. 1385).

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Erster KontaktJetzt ist es geschehen! Aliens, sie sind gelandet … auf der Erde … Was nun? Grund, in Panik zu verfallen? Neue Hoffnung zu schöpfen? Religiös zu werden? Verrückt? Vegetarier? – Was ist zu tun? Wir haben Expertinnen und Wissenschaftler gefragt.

Flucht nach obenWenn die Erde untergeht, gibt es einen Ort, an den wir uns retten können: den Weltraum. Doch wie evakuiert man einen Planeten?

Apocalypse Wow!Vampire. Seuchen. Zombies. Maschinen. Marsmenschen. Asteroiden. Verrückte Wissen-schaftler. Hollywoods Antworten auf die Frage, woran die Welt zugrunde geht.

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1461 1415 Unberührte WeltZwanzig Jahre von der Erde ent- fernt entdeckt Pavlov auf seinem Raumschiff eine Frau, die es eigentlich gar nicht geben kann, denn sie hat keinen Chip, der ihre Fruchtbarkeit steuert. Eine Erzählung von Andreas Eschbach.

Die Russen­diskoDer Bunker G. O. 42 diente einst Stalin zum Schutz und der Sowjet-union als Kommandozentrale für den Atomkrieg – heute ist er ein Museum und Vergnügungspark, in dem US-Städte zum Spaß in die Luft gejagt werden können.

Die Magie von nebenanHier wurde die Welt erschaffen, hier öffnen sich die Tore zur Höl-le: im Land der Drachen und der Teufel. Sagenreich und schön – und vielleicht nur ein Jahr lang zu sehen. Neun verzauberte Plätze in Österreich.

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Von Seite 1512 bis 1349Inhalt #09 So lesen Sie 2012

2012 beginnt mit dem Ende. Mit Heft Nummer 12, auf Seite 2012 und zählt hinunter. Am Zwölften jeden Monats erscheint ein neues 2012. Bis Dezember 2012. Dann ist Schluss. Sie befinden sich in Nummer 09 – auf Seite 1507.

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Wir sind nicht alleinSie wurden schon gesichtet – die Aliens und ihre Ufos. Doch nicht allen Berichten ist zu trauen. Ob es sie gibt oder nicht? Die Raum- sonde „Voyager 1“ wird Klarheit schaffen – in 80.000 Jahren.

Lebst du noch? Oder bist du schon tot?Die modernen Zombies. Willen-los gemachte Wesen bevölkern den Planeten – in der Voodoo-Religion und im Großraumbüro.

Die Reise zum Ende der WeltEine 200-Seelen-Gemeinde in Südfrankreich soll als einziger Ort der Welt verschont werden, wenn 2012 die Welt untergeht. Ein Roadmovie.

Die Aliens von KnittelfeldSeit neun Jahren zeigen sich über der Steiermark Ufos – und werden dort von zwei Fotografen akribisch dokumentiert. Jetzt be-ginnt sich auch die Wissenschaft für die Ufos von Waltraud Kaliba und Jürgen Trieb zu interessieren.

E. T., bitte kommen!Seit über fünfzig Jahren suchen Forscher nach Hinweisen auf intelligentes Leben im Weltall. Bislang erfolglos. Doch wenn sie fündig werden, wird das das Ende unserer Welt bedeuten?

„Das Fremde ist in uns“Warum fürchten wir, was wir nicht kennen? Ist es eine Vorsicht, die das Überleben garantiert – oder eine Angst von gestern, die das Morgen verhindert? Beides, sagt Zukunftsforscher Andreas Reiter.

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Der letzte Planet

Das letzte Tier

Die letzte Koralle

Letzte Frage: Jesco von Puttkamer

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Kommen sie in Frieden?Bild: Philipp Comarella/Salon Alpin

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Jetzt ist es geschehen! Aliens, sie sind gelandet … auf der Erde … was nun? Grund, in Panik zu verfallen? Neue Hoffnung

zu schöpfen? Religiös zu werden? Verrückt? Vegetarier? Wir haben eine Reihe von Expertinnen und Wissenschaftler gebeten, sich auf dieses Gedankenexperiment einzulassen.

Textkurator: Christian Ankowitsch, Bildkurator: Laura Karasinski

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Flucht nach

obenWenn die Erde untergeht, gibt es einen Ort, an den wir uns retten können: den Weltraum. Doch wie evakuiert man einen Planeten?Text: Raffael Fritz

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Die HollywooD-Szenarien für Den weltuntergang

Wann, ist klar. Bleibt nur die Frage, woran die Welt zugrunde geht. Vampire? Seuchen? Zombies? Maschinen? Marsmenschen? Klimawandel? Verrückte Wissenschaftler? Asteroiden? Andere Planeten? Viele Wege führen zum Weltuntergang. Das Kino kennt sie alle.Text: Peter Krobath

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Die RussenDisko

Strengste Geheimhaltung, tödliche Waffen und ein Bunker 65 Meter unter der Erde, der fast vergessen wurde. Die Militäranlage G. O. 42 diente einst Stalin zum Schutz und der Sowjetunion als Kommando­zentrale für den Atomkrieg – heute ist sie ein Museum und Vergnügungspark, in dem amerikanische Städte zum Spaß in die Luft gejagt werden können.Text: Martina Powell, Bilder: Geoff Cattrall

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NEUN VERZAUBERTE PLÄTZE IN ÖSTERREICH

VoNmAgIEDIE

Hier wurde die Welt erschaffen, hier öffnen sich die Tore zur Hölle: im Land der Drachen und der Teufel. Sagenreich und schön – und vielleicht nur ein Jahr lang zu sehen.

NEBENAN

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Samuel steckte fest. Das war ihm schon lange nicht mehr passiert. Langsam drang der Schlamm in seinen Stiefel. Der Sumpf schluckte seinen rechten Fuß. Samuel ließ sein Fischernetz los, umklammerte mit beiden Händen den Bretter­steg, der ihn bis hierher gebracht hatte, und zog sich raus.

Samuel fischte immer allein. In der weitläu­figen Sumpflandschaft, dem Übergang zum Neu­siedler See, wo seit jeher die Seelen in die Fluten tauchten und die Wesen der anderen Welt die Erde schauten, war das auch nicht wei-ter schwierig, aber gefährlich. Heute hatte er Glück – und das doppelt: Sein Netz be­wegte sich.

Noch nie hatte Samuel einen so schönen Wels gesehen. Er dachte an das viele Geld, das er auf dem Wiener Markt dafür bekommen würde, dach­ te daran, damit endlich das kaputte Dach der Hüt­te zu reparieren und eine Krippe zu kaufen, denn seine Frau war schwanger.

Noch nie hatte Martha einen so schönen Wels gesehen. Barthaare, so zart und stark wie die ei­ner Katze, Schuppen wie Smaragde. Sie schaute und schaute, bis sie sich in den Wels verschaute. Drei Monate später – das Dach war längst repa­riert, die Wiege stand im Schlafzimmer bereit – setzten die Wehen ein.

Der Kopf kam zuerst. Groß und glitschig. Das Kind flutschte heraus, hinein in die Arme der Hebamme, die laut aufschrie: ein Knabe!

Erst nach dem Baden bemerkte sie, dass der Junge irgendwie ungewöhnlich war: Seine steck­nadelgroßen Augen waren dort, wo andere ihre Ohren haben, die Nase war plattgedrückt und kaum sichtbar, der Kopf über und über mit Schuppen bedeckt. Sein Mund zog sich von ei­nem Auge zum anderen – so breit war er. Kleine weiße Stoppeln umrahmten den Mund. Bart haare, die die Hebamme an ihre Katze erinnerten.Sie nannten ihn Stefan.

Der FischmenschNeusiedler See, BurgenlandText: Gerlinde Wallner

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Zwanzig Jahre von der Erde ent-fernt entdeckt Pavlov eine unbe-kannte Frau auf dem Raumschiff. Eine Frau, die es eigentlich gar nicht geben kann, denn sie hat keinen Chip im Körper, der ihre Fruchtbarkeit steuert. Eine Erzäh-lung von Andreas EschbachIllustration: Mateusz Lesman

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Eine 200-Seelen-Gemeinde in Südfrankreich soll als einziger Ort der Welt verschont werden, wenn 2012 die Welt untergeht. Ein Roadmovie. Text: Teresa Reiter, Bilder: Pierre Humbert

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Wir sind nicht alleinSie wurden schon gesichtet – die Aliens und ihre Ufos. Doch nicht allen Berichten ist zu trauen. Ob es sie gibt oder nicht? Die Raumsonde Voyager 1 wird da Klarheit schaffen – in 80.000 Jahren.Infografik: Birgit Lohmann

Voyager 1, entfernung zur erde: 17,9 Milliarden KiloMeter, unbeManntPioneer 10, entfernung zur erde: 15,6 Milliarden KiloMeter, unbeMannt

aPollo 13, entfernte sich 401.056 KiloMeter Von der erde; besatzung: JaMes loVell, fred haise, JacK swigertaPollo 8, entfernte sich 378.504 KiloMeter Von der erde; besatzung: franK borMan, williaM anders, JaMes loVell

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Ja, sie leben unter uns

nein, es gibt sie nicht

45 Prozent der Menschen in indien glauben an ausserirdische, in den niederlanden sind es lediglich 8 Prozent.

Wir sind nicht allein1393

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22 % der Männer glauben an aliens.

< 35 Jahre 35–54 Jahre > 54 Jahre

und 17 % der frauen.

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insgesaMt glauben …

… dass aliens unter uns leben.

bis zuM nächsten sonnensysteM Muss Voyager noch das 2.412fache dieser strecKe zurücKlegen …

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Die modernen Zombies. Willenlos gemachte Wesen bevölkern den Planeten. Sie gleichen den Untoten der Voodoo-Religion Westafrikas – und

den Angestellten westlicher Großraumbüros.Text: Judith Reker, Bilder: Phyllis Galembo

tot?

Lebstdu noch?

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Das „Ohr von Arecibo“ in Puerto Rico, eines der größten Radioteleskope der Welt. Hier warten Astrophysiker seit Jahrzehnten auf ein Lebenszeichen von Außerirdischen.

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bitte kommen!

Seit über fünfzig Jahren suchen Forscher nach Hinweisen auf intelligentes Leben im Weltall – bislang völlig erfolglos. Doch sie geben die Hoffnung nicht auf und spekulieren, was ein möglicher Alien-Kontakt bedeuten könnte: die Erlösung oder den Untergang der Menschheit?Text: Georg Eckelsberger

e.t.,

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2012.at/abo2012.at/Sammlung

Jetzt bestellen und erst am 22. 12. 2012 bezahlen – vielleicht.

Und DAS sollten Sie tun, wenn Sie alle 12 Ausgaben von 2012 haben wollen:

DAS sollten Sie tun, bevor die Welt untergeht:

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Seit neun Jahren zeigen sich unbekannte Flugobjekte über einer steirischen Kleinstadt – und werden dort von zwei Motorsportfotografen akribisch dokumen-tiert. Jetzt beginnt sich auch die Wissen-schaft für die Ufos von Waltraud Kaliba und Jürgen Trieb zu interessieren.Text: Peter Hiess

von

Die

Knittel-

AuSSer-irDiSchen

felDJürgen Trieb schon seit einigen Jahren unerklär-liche Lichterscheinungen über ihrer Stadt. Doch anscheinend musste erst das deutsche Fernsehen daherkommen, damit man sie in ihrer Heimat ernst nimmt. „Da sieht man wieder, dass der Prophet im eigenen Land nichts gilt“, sagt Trieb abgeklärt.

Sonntag, 24. August 2003 „Wir waren den ganzen Tag beim DTM-Lauf am damaligen Österreichring und haben dort foto-grafiert“, erinnert sich Kaliba an den Tag, der ihr Leben veränderte. „Es war ein warmer Sommer-abend, und ich bin so gegen elf auf den Balkon rausgegangen, weil ich dort eine rauchen wollte. Plötzlich habe ich gesehen, wie von dort drüben über der Bergkuppe grell leuchtende rote Kugeln daherkommen, eine nach der anderen, wie an einer Perlenschnur aufgefädelt. Zuerst habe ich geglaubt, ich hab was bei den Augen – aber als ich sie ein paarmal auf- und zugemacht habe, waren die Kugeln immer noch da. Und sie flogen

S onntag, 18. März 2012. „Galaktischer Urlaub in Knittelfeld“ betitelt die „Kleine Zeitung“ einen Artikel über spektakuläre Phänomene

am Himmel über der steirischen Kleinstadt. Auf-hänger für die Story ist ein Auftritt des Ufo-Ex-perten Alexander Knörr in Stefan Raabs Fernseh-show „TV total“. Der Vorsitzende der DEGUFO (Deutschsprachige Gesellschaft für UFO-For-schung) hatte dort Anfang des Monats ein Video gezeigt, in dem eine mysteriöse Lichtkugel rasend schnell vor den Bergen bei Knittelfeld dahinflitzt. Die österreichische Gemeinde, kommentierte der Experte den ebenso kurzen wie eindrucksvollen Film, sei ein „Hotspot“ für unbekannte Flugob-jekte, wahrscheinlich einer der wichtigsten im gesamten deutschsprachigen Raum. Und sofort macht sich der Obmann des örtlichen Tourismus-verbandes in der Zeitung Gedanken über „die Verwertbarkeit des Themas“.

Wird auch höchste Zeit. Immerhin beobachten die Motorsportfotografen Waltraud Kaliba und B

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„Mein Gott, es ist voller Sterne!“ Am 24. 8. 2003 begann für Jürgen Trieb und Waltraud Kaliba ihre ganz eigene Odyssee im Weltraum – ausgerechnet in Knittelfeld.

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Vielen macht das Fremde Angst.

Das ist richtig. Das Fremde, das Unbekannte kann einem dann Angst machen, wenn man sich seiner nicht so sicher ist. Im Extremfall wird das Frem­de gar als Bedrohung empfunden. Wenn sich der Mensch verunsichert oder bedroht fühlt, neigt er dazu, seine Ängste nach außen zu verlagern. Das Fremde wird dann zum Feind. Das Eigene wird überhöht, das Fremde dämonisiert.Die Hölle, das sind die anderen, heißt es bei Sar­tre. Aber eigentlich müssten wir den Scheinwerfer nach innen richten. Denn das Fremde ist ja nicht nur außerhalb von uns, es ist auch in uns. Das Fremde in mir. Das Unbekannte, das Bedrohliche, das Abgründige. Das zu erkennen, die vielleicht auch dunklen Anteile seiner selbst auch anzu­erkennen, sie zu integrieren in die eigene Per­sönlichkeit, ist ein wichtiger Reifungsprozess im Leben.

Leben wir nicht in einer Welt, in der wir selbst permanent Fremde sind?

2012: Herr Reiter, was ist das Fremde?

Andreas Reiter: Das Fremde ist erst mal der Gegenpol zum Vertrauten, zum eigenen Ich. Erst durch die Unterscheidung zu den anderen kann sich der Mensch ja überhaupt als ein Ich defi­nieren. Die Außenwelt ist die Folie, auf der sich unsere Innenwelt, unsere Identität entwickelt. Staunend lernt man als Kleinkind, dass da noch jemand ande rer auf der Bühne des Lebens steht, nicht nur man selbst. Diese Grunderfahrung, die­se Polarität von Innen­ und Außenwahrnehmung begleitet uns ein Leben lang.Wir haben es im Leben immer wieder mit Parallel­welten und mit Gleichzeitigkeiten zu tun: Ständig vermischen sich Eigenes und Fremdes, Innen und Außen, Gut und Böse. Wir erleben diese Ambiva­lenzen in Liebesbeziehungen, in der Familie, am Arbeitsplatz. Es geht in jeder sozialen Beziehung bekanntlich immer auch um Grenzziehungen, um eine Verbindung, aber auch Abgrenzung von Innen­ und Außensicht, Innen­ und Außenwelt, um eine Balance von Ich und Wir.

Warum fürchten wir, was wir nicht kennen? Ist es eine Vorsicht, die das Überleben garantiert – oder eine Angst von gestern, die das Morgen verhindert? Beides, sagt Zukunftsforscher Andreas Reiter.Interview: Boro Petric, Bild: Laura Karasinski

DasFremDeist inuns“

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Vorschau auf Heft # 08

Fatale liebeSie ist das schönste der Gefühle. Sie ist eine Geisteskrankheit. Schafft Leben – und verursacht Kriege. Die Liebe.

Was passiert, wenn sie endet? Was, wenn sie nicht erwidert wird? Was, wenn die Welt in unserem Inneren zusammenbricht?Das nächste vielleicht letzte Magazin der Welt erscheint am 12. 5. 2012.

Die Apokalypse in uns selbst

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