2012-Kinder-Material

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2. - 3. Juni 2012

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Kindergebetstag 2012 - Material für Kinder zum "Vaterunser"

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Joseph ist zehn Jahre alt und lebt in Kenia. Seine Eltern sind leider gestorben und nun muss er sich ganz alleine um seine drei kleinen Brüder und seine kleine Schwester kümmern. Das ist eine ganz schön schwere Aufgabe für jemanden, der erst zehn ist! Sie können nicht zur Schule gehen, weil sie kein Geld dafür haben, und so können sie vielleicht nie lernen, was sie wissen müssen, um eine Arbeit zu bekommen, Geld zu verdienen und alle Dinge bezahlen zu können, die sie brauchen, wenn sie erwachsen sind.

Hast du schon einmal so eine Geschichte von einem Kind gehört, das am anderen Ende der Welt leidet, und wolltest für das Kind beten? Wenn ja, super! Es ist wirklich wichtig, für andere Menschen zu beten, besonders die Menschen, die es gerade sehr schwer haben oder die von der Liebe Jesu noch nichts wissen.

Aber vielleicht hast du dich auch schon einmal gefragt, warum du für Kinder wie Joseph beten sollst. Du kennst ihn doch gar nicht, er wohnt tausende Kilometer entfernt, und du wirst wahrscheinlich nie wieder etwas von ihm hören, also wirst du nie erfahren, was nach deinem Gebet passiert ist.

Und wie solltest du überhaupt beten? Es ist manchmal schwer, zu wissen, um welche Dinge man Gott bitten soll, wenn wir für andere Kinder beten, die in ganz anderen Situationen sind als wir. Nun, Jesus muss gewusst haben, dass es manchmal schwer für uns ist, weil er uns gesagt hat, wie man am besten betet, nicht nur für uns, sondern für alle Menschen. Das Gebet, das er uns gegeben hat, ist das Vaterunser, und du findest es in deiner Bibel bei Matthäus 6, 9-13 und Lukas 11, 2-4.

Dieses Gebet erinnert uns daran, dass Beten keine Einbahnstraße ist. Es geht nicht nur darum, dass wir Gott sagen, was wir brauchen oder wollen, oder einfach nur darum, ihm alles zu sagen, was uns bedrückt. Es geht auch darum, dass wir Gott zu uns sprechen lassen, damit er uns sagen kann, wie wir uns verhalten sollen und was wir tun sollen.

Also warum solltest du für Kinder wie Joseph beten? Weil Gebete stark sind. Gott antwortet uns, wenn wir mit ihm sprechen, und er zeigt uns, was wir tun sollen, damit wir selber die Kinder ein bisschen glücklicher machen können, die so sehr leiden.

Dann lass uns anfangen!

Warum beten wir für Kinder in Not?

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Wir beten, um Gott dafür

zu danken, wie toll und

gütig er ist!

Wir beten, damit Kinder auf der ganzen Welt verstehen, dass man Gott loben und verehren soll, und sie sich darüber freuen, was für ein toller Vater er ist.

Wir beten, weil wir dadurch besser

verstehen, was Gott möchte, was

auf der Welt passieren soll, damit

wir das dann tun können.

Wir beten, damit Gott uns zeigen kann, wie wir Kinder behandeln sollen, und damit wir das anderen Menschen sagen können.

Wir beten, um nicht zu vergessen, dass wir auf Gott angewiesen sind, um unsere täglichen Bedürfnisse zu erfüllen

Wir beten, um Gott darum zu bitten, für Kinder in Not zu sorgen, die nicht all das haben, was sie benötigen.

Wir beten, um uns daran

zu erinnern, dass wir nicht

perfekt sind und dass auch

wir Vergebung brauchen.

Wir beten dafür, dass Gott uns und anderen Kindern die Kraft gibt, den Menschen zu vergeben, die uns verletzt oder in Gefahr gebracht haben.

Wir beten, weil Gott uns durch

das Gebet seine Kraft gibt, die uns

dabei hilft, uns von der Sünde

fernzuhalten.

Wir beten, damit Gott uns und anderen Kindern hilft, ihm zu folgen.

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf

der Erde.

Gib uns heute das Brot, das wir brauchen.

Und vergieb uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren

Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns vor dem Bösen.

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Gott ist ein Vater für Kinder die

keinen Vater haben

(Psalm 68,5)

Der tollste Ort! Dort wohnt Gott und sitzt auf seinem Thron, dort werden wir mit ihm zusammen sein.

Prinz, Retter, großer König,

Erschaffer, Versorger, Hilfe

in schwierigen Zeiten

• geliebt

• gelobt

• angebetet

• verehrt

Gott will, dass wir seine Kinder sind!

‘Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt’

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BETEN WIR DAS?warum

was HAT DAS MIT KINDERN IN NOT ZU TUN?

Warst du schon einmal in einer echt schwierigen Situation und hast dich dann gefragt, ob Gott wirklich bei dir ist? Was hast du dann Gott gegenüber empfunden: Warst du wütend oder verwirrt? Vielleicht hast du sogar beschlossen, dass du ihm nicht mehr vertrauen wirst, weil es so aussah, als ob er dich im Stich gelassen hätte.

Manchmal müssen wir uns daran erinnern, dass Gott die Dinge anders sieht als wir. Er sieht alles auf der ganzen Welt, während wir nur das sehen, was um uns herum passiert. Das heißt, dass es manchmal schwer zu verstehen ist, was Gott macht, weil er immer die ganze Welt im Auge behält.

Selbst wenn wir also nicht verstehen, wieso wir eine knifflige Situation durchstehen müssen, können wir uns sicher sein, dass Gott gut ist, und ihm für all die guten Dinge danken, die er getan hat.

Kennst du den obersten Chef deines Landes? Versuch einmal, dir zu überlegen, wie es wäre, wenn dieser Chef mit jedem Menschen in deinem Land gut befreundet wäre. Das wäre toll oder? Nun, Gott ist nicht nur der Chef deines ganzen Landes oder der ganzen Welt – er ist der Chef des ganzen Universums und trotzdem möchte er mit jedem Einzelnen von uns befreundet sein! Und die Freundschaft mit ihm ist die tollste Freundschaft, die wir uns nur wünschen können.

Gott ist wirklich unglaublich! Aber manchmal scheinen wir das vergessen zu haben, wenn wir zu ihm beten. Als Jesus erklärte, wie wir beten sollen, hat er gesagt, dass wir uns zuerst daran erinnern sollen, wie wunderbar er doch ist. Und genau das werden wir tun!

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Als María zehn war, trennten sich ihre Eltern. Sie kommt aus einer armen Gegend in El Salvador in Mittelamerika,

und dort ist man noch ärmer, wenn man plötzlich nur noch mit einem Elternteil lebt. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass sie nur überleben könnte, wenn sie Essen klauen würde, und eine lange Zeit dachte sie, dass es niemanden gäbe, der sie liebt oder dem sie wichtig ist. Aber sie hat niemals aufgegeben, Gott zu vertrauen, und hat immer daran geglaubt, wie gut Gott ist.

Sie sagt: “Für mich macht es keinen Sinn, mich von Gott zu entfernen, denn inmitten meiner Probleme ist er immer bei mir gewesen. Er hat mich mit innerem Frieden und Liebe ausgefüllt; ich fühle keinen Hass und bin nicht verbittert. Gott hat mich hochgezogen und gute Dinge getan. Gott allein gibt die Kraft, um nicht aufzugeben. Ich weiß, wie es ist, zu leiden, aber vielleicht musste das so sein, damit ich später anderen helfen kann.“

Das ist ein tolles Beispiel, wie man Gott auch in einer schwierigen Situation loben kann.

KÖNNTE EIN VORBILD SEIN?

Psalm 145, 3-7: Groß ist der Herr und hoch zu loben, seine Größe ist unerforschlich. Ein Geschlecht verkünde dem andern den Ruhm deiner Werke und erzähle von deinen gewaltigen Taten. Sie sollen vom herrlichen Glanz deiner Hoheit reden; ich will deine Wunder besingen. Sie sollen sprechen von der Gewalt deiner erschreckenden Taten; ich will von deinen großen Taten berichten. Sie sollen die Erinnerung an deine große Güte wecken und über deine Gerechtigkeit jubeln.

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Setze oder lege dich auf den Boden und

schließe deine Augen. Atme tief ein und

aus und denke still über Gott nach. Höre

dir ein Lied, ein Gedicht oder einen Psalm

über Gott an und denke daran, wie gut und

groß und perfekt er ist. Wenn er so gut und

perfekt ist, was glaubst du, wie wichtig ihm

Kinder sind, besonders Kinder, die leiden

und denen es sehr schlecht geht? Redet

darüber in eurer Gruppe und sprecht dann

einige kurze Gebete, in denen ihr Gott sagt,

warum er Lob verdient.

KÖNNEN WIR DAS UMSETZEN?wieRuft so viele Namen und

Eigenschaften von Gott aus, wie euch

einfallen, und lasst sie von einem aus

eurer Gruppe auf ein großes Blatt Papier

schreiben. Denkt dann darüber nach,

was jeder einzelne Punkt für ein Kind in

Not bedeuten könnte.

Zum Beispiel bedeutet „Emmanuel“

„Gott mit uns“. Gott ist also jemand, an

den sich Kinder immer wenden können,

selbst wenn sie leiden.

Schreibe die Verse 3-7 des Psalms 145 (oder einen Teil davon) auf ein A3-Blatt

und mache daraus ein Poster, das du mit nach Hause nehmen und aufhängen

kannst, um immer an Gottes Güte erinnert zu werden.

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„Euch aber muss es zuerst

um sein Reich gehen;

dann wird euch alles

andere dazugegeben.“

Matthäus 6, 33

„Der Herr hat seinen Thron errichtet im Himmel, seine königliche Macht beherrscht das All.“ Psalm 103, 19

Das Reich Gottes ist in unseren Herzen, wenn wir Gott zu unserem König wählen

„Gott setzt Könige ab

und setzt Könige ein.“

Daniel 2, 22

„…der Wille Gottes ist:

was ihm gefällt, was gut

und vollkommen ist“.

Römer 12,2

‘Dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde’

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Du hast dich vielleicht dafür entschieden, Gott zu gehorchen, doch es gibt viele, viele Chefs von ganzen Ländern, die das nicht tun. Diese Chefs mögen und respektieren Kinder vielleicht nicht, und versuchen nicht einmal, den Kindern, die arm, obdachlos oder hungrig sind, zu helfen.

Aber wir können dafür beten, dass Gott sich ihnen offenbart und ihre Herzen umstimmen kann, damit die Kinder in ihren Ländern von nun an besser behandelt werden. Und wir können Gott auch für all die Menschen danken, die sich um Kinder kümmern, Gott wirklich lieben und tun, was er von ihnen verlangt, damit die Kinder, für die sie sorgen, beschützt und glücklich aufwachsen können.

Eines der Wörter, mit denen wir Gott oft beschreiben, ist „König“. Denn er herrscht über die ganze Welt. Was meinst du, was „über die ganze Welt herrschen“ überhaupt bedeutet? Vielleicht bedeutet das, die Macht zu haben, Entscheidungen zu treffen, die alle Menschen auf der Welt betreffen, oder allen Menschen sagen zu können, was sie tun dürfen und was nicht.

Jesus sagt uns: Wir sollen beten, dass die Dinge, die sich unser König auf der Welt wünscht, auch wirklich passieren werden. Anders ausgedrückt: dass die Menschen all das tun werden, was ihnen ihr König sagt. Denn Gott ist ein guter König, und wenn wir ihm gehorchen, wird die Welt ein schönerer Ort sein.

BETEN WIR DAS?warum

was HAT DAS MIT KINDERN IN NOT ZU TUN?

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Eines Tages kam Say Lim weinend in ihr Klassenzimmer gelaufen, klammerte sich an ihre Lehrerin und flehte sie an: „Lassen Sie

das bitte nicht zu! Lassen Sie nicht zu, dass sie mich wegschicken!“. Als die Lehrerin Say Lim schließlich so weit beruhigen konnte, dass sie in Ruhe erklären konnte, was passiert war, erfuhr die Lehrerin, dass Say Lims Eltern vorhatten, sie in ein anderes Land zum Arbeiten fortzuschicken.

Weißt du, in Kambodscha, wo Say Lim lebt, glauben viele arme Eltern, dass sie keine andere Wahl haben, als ihre Kinder fortzuschicken, damit sie Geld verdienen, um ihre Familie zu unterstützen.

Aber diese Jungen und Mädchen werden zu Leuten geschickt, die ihnen nicht helfen wollen, sondern ihnen

weh tun wollen. Leider wollen einige Chefs des Landes nicht zugeben, dass das falsch ist, weil es ihnen so schwierig und teuer vorkommt, etwas dagegen zu tun.

Doch es gibt Christen in Kambodscha, die beschlossen haben, dass Gott der oberste Chef in ihrem Leben ist. Sie versuchen also, den Kindern so zu helfen, wie Gott es wollen würde. Und deshalb betete die Lehrerin mit Say Lim an dem Tag, als Say Lim zu ihr kam, dass Gott die Meinung der Eltern ändern würde. Und weißt du was? Es hat funktioniert! Say Lims Eltern entschieden sich dazu, sie doch nicht wegzuschicken, und lassen sie jetzt sogar in die Kirche gehen, was sie ihr vorher nicht erlaubt haben!

Jesaja 9,6: Seine Herrschaft ist groß und der Friede hat kein Ende. Auf dem Thron Davids herrscht er über sein Reich; er festigt und stützt es durch Recht und Gerechtigkeit, jetzt und für alle Zeiten. Der leidenschaftliche Eifer des Herrn der Heere wird das vollbringen

KÖNNTE EIN VORBILD SEIN?wer

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Viele Christen, die Jesus als ihren König gewählt haben, helfen Kindern, sodass sie so behandelt werden, wie Gott es wollen würde. Das betrifft auch die Erwachsenen, die sich um euch kümmern!

Schreibt einen Brief an einen der Leiter eurer Kinder- oder Jugendgruppe und dankt ihm oder ihr für das, was er oder sie für Kinder leistet.

Schaut euch ein Bild eines Königs an. Was ist ein König? Was macht ein König? Schreibt auf großen Blättern auf,

wie eurer Meinung nach Kinder in einem Land mit einem guten König und in einem Land mit einem schlechten

König behandelt werden, wenn es um die fünf Dinge geht, die alle Kinder brauchen:

Bedürfnis Guter König Schlechter König

Sie brauchen Essen

Sie wollen etwas lernen

Sie wollen in Sicherheit sein

Sie brauchen ein beschütztes Zuhause

Sie wollen mitreden können und gehört werden

Dankt Gott, dass wir alle die Wahl haben, von einem guten König „beherrscht“ zu werden – Jesus – und alle guten

Dinge empfangen können, die er uns gibt.

KÖNNEN WIR DAS UMSETZEN?wie

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“Gottes Erbarmen hört niemals

auf. Neu ist es an jedem

Morgen” Klagelieder 3, 22-23Nur Gott kann uns die Dinge geben, die wir jeden Tag brauchen.

Unser = es geht nicht nur um mich!

Brot (Essen) ist etwas,

das wir jeden Tag haben

müssen, damit wir leben

können, und nicht nur

etwas, das wir gern

hätten. Gott gibt seinen Kindern Gutes

Matthäus 7, 11

‘Unser tägliches Brot gib uns heute’

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Weißt du, wann du das nächste Mal essen wirst? Hast du ein Bett, in dem du heute Abend schlafen kannst? Hast du sauberes, fließendes Wasser, mit dem du dich vor dem Schlafengehen waschen kannst?

Wenn du alle Fragen mit „ja“ beantworten kannst, dann hast du mehr, als Millionen von Kindern auf der Welt in diesem Augenblick haben. Ja, Millionen!

Wie fühlst du dich, wenn du darüber nachdenkst? Bist du dadurch dankbarer für alle grundlegenden Dinge wie Essen und Trinken, die du in deinem Leben hast? Es ist sicher gut, sich daran zu erinnern, wie viel Gott dir gegeben hat, aber Jesus sagt uns, dass wir mehr tun müssen, als uns hin und wieder daran zu erinnern. Wir sollen Gott jeden Tag vertrauen, dass wir die Dinge, die wir an dem Tag benötigen, bekommen, und wir sollen jedes Mal dankbar sein, wenn wir etwas essen oder in einem warmen, geschützten Bett schlafen dürfen.

Hattest du schon einmal nicht alles, was du benötigt hast? Vielleicht hatten deine Eltern einmal nicht genug Geld für Essen oder vielleicht musstest du an einem Ort schlafen, an dem du gefroren und dich gefürchtet hast. Oder vielleicht kennst du eine wahre Geschichte von einem Kind, dem das passiert ist.

Es ist schwer zu verstehen, warum Gott so etwas zulässt. Aber schaue dir den Bibelvers ganz oben auf dieser Seite an. Dort heißt es: „Gib uns heute das Brot, das wir brauchen“. Jesus sagt uns, dass es uns nicht um „ich, ich, ich“ gehen soll, sondern um „wir, wir, wir“. Wir sollen uns um einander kümmern. Es sieht zwar so aus, als wenn Gott Kinder leiden ließe, doch in Wirklichkeit wartet er darauf, dass wir unseren Teil dazu beitragen, ihnen zu helfen.

BETEN WIR DAS?warum

was HAT DAS MIT KINDERN IN NOT ZU TUN?

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Sneha Sneha lebte mit ihrer Tante in Indien, weil ihre Eltern gestorben waren, als sie gerade einmal vier

Jahre alt war. Aber ihre Tante stand kurz davor, zu heiraten, und wusste nicht, ob ihr neuer Mann und seine Familie sich um Sneha kümmern würden. Wenn nicht, hätte Sneha kein Zuhause mehr und müsste wahrscheinlich jeden Tag um Essen betteln gehen.

Aber als das alles gerade passierte, traf Snehas Tante eine Gruppe von Christen, die in ihren Gebeten gefragt hatten, wie sie den armen Kindern in ihrer Stadt helfen könnten.

Die Gruppe von Christen brachte Sneha zu einem Hilfsprojekt. Dort lebt sie nun, bekommt Essen, ein Bett und die Möglichkeit, jeden Tag zur Schule zu gehen. So hat Gott gleich zwei Gebete erhört: Das Gebet von Snehas Tante, dass sich jemand um Sneha kümmern würde, und das Gebet der Gruppe von Christen, die Gott gebeten hatten, ihnen einen praktischen Weg aufzuzeigen, wie sie Kindern in ihrer Stadt helfen könnten.

Sprüche 30,8: Gib mir weder Armut noch Reichtum, nähr mich mit dem Brot, das mir nötig ist.

KÖNNTE EIN VORBILD SEIN?wer

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Verteile die folgenden Gegenstände an verschiedenen Stellen im Raum, die

die unterschiedlichen Bedürfnisse von Kindern darstellen:

• einen Essensteller (das Bedürfnis, zu essen)

• ein paar Schulbücher (das Bedürfnis, zu lernen)

• ein Engel als Figur oder Zeichnung (das Bedürfnis, beschützt zu sein)

• ein Haus als Modell oder Zeichnung (das Bedürfnis, ein Zuhause zu

haben)

• ein Lautsprecher oder Mikrofon (das Bedürfnis, sich mitteilen zu können)

Gehe zu jeder Stelle im Raum und bete für die Kinder, die nicht alle

diese Dinge haben, die die Gegenstände darstellen. Überlege dir, was

du außerdem tun könntest, um diesen Kindern dabei zu helfen, das zu

bekommen, was sie brauchen.

•Auch wenn es einfach ist, es manchmal zu

vergessen: Gott ist der Einzige, der uns das

geben kann, was wir brauchen. Wir sollten

Gott jeden Tag dafür danken, dass er uns zu

essen gibt, zu trinken, einen sicheren Platz

zum Schlafen und alle anderen Dinge, die

wir manchmal für selbstverständlich halten.

Du kannst jetzt damit anfangen!

Schreibe ein paar Dinge auf, um die du Gott in letzter Zeit gebeten hast. Wenn du in einer Gruppe bist, könnt ihr euch darüber austauschen, für welche Dinge ihr gebetet habt.

Vielen Dank!

KÖNNEN WIR DAS UMSETZEN?wie

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• Sei nicht mehr wütend auf

jemanden

• Verzeihe jemandem, wenn er

etwas Schlechtes getan hat

„Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht; er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht.“ 1. Johannes 1, 9

Selbst wenn sie es nicht verdienen!Damit die Wut, die wir auf

jemanden haben, nicht

bestimmt, was wir denken,

sagen und tun.

‘Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern’

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Du kennst bestimmt das Gefühl, nachdem du dir das Knie aufgeschürft hast und die Wunde anfängt zu heilen: Es juckt dann so sehr, dass du daran kratzen musst und es so wieder schlimmer machst. Genauso ist es, wenn wir jemandem nicht für etwas vergeben, was er falsch gemacht hat. Jedes Mal werden wir wieder an das erinnert, was er getan hat (genau wie das Jucken uns an die Wunde erinnert), wodurch wir wieder wütend werden und uns am Ende schlechter fühlen als vorher.

Auch wenn es manchmal sehr schwer ist, müssen wir bereit sein, jedem zu vergeben, der um Vergebung bittet.

Manchmal tun Erwachsene Dinge, die dich traurig machen oder verletzen. Auch wenn es in dem Moment weh tut, erkennst du später oft, dass sie tatsächlich nur das getan haben, was das Beste für dich ist. Aber manchmal ist das nicht der Fall. Jeder macht Fehler, und manchmal tun Erwachsene Dinge, die falsch sind.

Vielleicht hast du das noch nicht erlebt, aber du hast vielleicht von Freunden oder Kindern aus anderen Teilen der Welt gehört, die von Erwachsenen sehr verletzt wurden. Das können Menschen sein, die dir sehr nah stehen, wie Eltern oder Verwandte, oder es können die Chefs deines Landes sein, die nicht die passenden Gesetze für deinen Schutz erlassen haben.

Egal, wer diese Leute auch sein mögen: Es kann sehr schwer sein, ihnen zu vergeben, besonders wenn sie nicht bereit sind, sich zu entschuldigen. Aber wenn wir nicht bereit sind zu vergeben, dann wird unser Schmerz wie die Wunde sein, die nicht heilt.

BETEN WIR DAS?warum

was HAT DAS MIT KINDERN IN NOT ZU TUN?

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Harriet lebt in einer Stadt im Norden Ugandas und hat ihre Eltern verloren, als sie noch ein

Baby war. Sie lebte dann mit ihrer Tante zusammen, aber ihre Tante verstand es nicht wirklich, sich richtig um sie zu kümmern. So hatte Harriet nie genug zu essen und hatte die ersten Jahre ihres Lebens immer das Gefühl, von niemandem geliebt oder gewollt zu sein.

Schließlich erfuhr ein christliches Hilfsprojekt von Harriet und fing an, sich richtig um sie zu kümmern. Aber sie taten noch mehr: Anstatt Harriet und ihre Tante für

immer voneinander zu trennen, entschieden sie sich dazu, mit der Tante zu sprechen und ihr zu erklären, warum sie ihr Harriet überhaupt weggenommen hatten. Als die Tante verstand, dass sie Harriet traurig gemacht hatte, entschuldigte sie sich bei Gott und bei Harriet. Weil Harriets Tante um Vergebung gebeten hat, lernt Harriet nun, ihr wieder zu vertrauen. Und ihre Tante versucht ihr Bestes, um Harriet so zu behandeln, dass sie erkennt, dass ihre Tante sie wirklich liebt.

Micha 7,18-19: Wer ist ein Gott wie du, der du Schuld verzeihst und dem Rest deines

Erbvolkes das Unrecht vergibst? Gott hält nicht für immer fest an seinem Zorn; denn

er liebt es, gnädig zu sein. Er wird wieder Erbarmen haben mit uns und unsere Schuld

zertreten. Ja, du wirfst all unsere Sünden in die Tiefe des Meeres hinab.

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Male ein Bild einer Situation, in der ein Erwachsener dich traurig oder

wütend gemacht hat. Denke dann sehr genau über folgende Frage

nach: „Hat derjenige das getan, weil er mir weh tun wollte, weil er mir

helfen wollte oder weil er keine andere Wahl hatte?“ Hier sind einige

Beispielsituationen mit möglichen Antworten auf diese Frage:

• „Mein Lehrer hat mir eine Standpauke gehalten.“ „Aber er hat das getan,

um mir zu helfen, weil mir dadurch klar wurde, dass ich etwas Falsches

getan habe.

•„Meine Mutter hat mir das Fahrrad nicht gekauft, das ich mir von ihr

gewünscht hatte.“ „Aber sie hat keine andere Wahl gehabt, weil das Fahrrad

zu teuer war.“

• „Mein Vater hat mich angeschrien“ „Obwohl er mir zeigen wollte,

dass ich etwas Falsches getan habe, war es nicht der richtige Weg, mich

anzuschreien, und ich kann Gott bitten, mir zu helfen, ihm zu vergeben.“

Rede über die Dinge, die du gemalt hast, in deiner Gruppe und schau, ob

die anderen vielleicht eine andere Antwort auf die Frage haben. Wenn es

Leute in deiner Gruppe gibt, die jemand anderem etwas vergeben müssen,

bete für sie..

Verteile etwas Sand in einer Ecke des Raumes.

Denke darüber nach, ob es irgendetwas gibt,

weswegen du Gott um Vergebung bitten musst.

Schreibe oder male diese Dinge in den Sand.

Verwische die Spuren dann, um dich daran zu

erinnern, dass Gott dir vergeben hat.

KÖNNEN WIR DAS UMSETZEN?wie

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Wenn wir Gott bitten, dann führt er

uns in die richtige Richtung, damit wir

von den schlechten Dingen fernbleiben.

Jeremia 31:9

Jesus sagt uns: „Betet darum, dass ihr nicht in Versuchung geratet!“ Lukas 22, 40

Gott beschützt uns: „Gott ist meine Zuflucht und Stärke…Er rettet dich aus der Schlinge des Jägers und aus allem Verderben.“ Psalm 91

Der Versuchung nachzugeben ist wie in eine Falle zu tappen.Rette uns und befreie uns

‘Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen’

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Wollten dich deine Freunde schon einmal zu etwas überzeugen, von dem du wusstest, dass es falsch ist? Hast du es dann getan oder hast du dich geweigert und deinen Freunden erklärt, warum du glaubst, dass es falsch ist?

Und wie sieht es andersherum aus? Hast du schon einmal versucht, deine Freunde zu überzeugen, etwas Schlechtes zu tun, weil du dachtest, es würde Spaß machen oder weil du es cool findest, etwas zu tun, von dem du weißt, dass du es nicht tun darfst?

Es kann sehr verlockend sein, schlechte Dinge zu tun. Es kann aufregend sein und Spaß machen und manchmal scheint es sogar, als wenn dich andere Leute deswegen cooler finden würden. Aber Gott erinnert uns daran, dass es nicht das wichtigste Ziel ist, uns selbst glücklich zu machen. Unser oberstes Ziel sollte es sein, Gott glücklich zu machen. Und er ist glücklich, wenn wir der Versuchung, schlechte Dinge zu tun, widerstehen können, und stattdessen die Dinge tun, die ihn ehren.

Stell dir vor, wie es ist, auf der Straße zu leben. Das Leben ist hart: Du musst jeden Tag betteln, um genügend Geld für eine kleine Mahlzeit zusammenzukratzen. Es ist kalt, und die Polizei ist immer hinter dir her, sodass du dir jede Nacht einen neuen Schlafplatz suchen musst. Aber es hat auch gute Seiten. Du hast Freunde, die auf dich aufpassen. Du hast keine Pflichten und musst nicht im Haushalt helfen. Du kannst hingehen, wo du willst, wann du willst, solange dich die Polizei nicht sieht.

Nun stell dir vor, du wirst von der Straße gerettet. Du bist nun in einem schönen, warmen Haus, hast ein Bett und bekommst drei Mahlzeiten am Tag. Aber du vermisst deine Freunde. Du bist umgeben von Leuten, die nicht zu verstehen scheinen, wie du dich fühlst. Und du sollst auch noch bei der Hausarbeit helfen! Vielleicht warst du in so einer Situation oder etwas Ähnlichem. Wenn nicht, kannst du dir vorstellen, wie verlockend es sein muss, wegzulaufen, zurück auf die Straße, wo alle deine Freunde sind? Obwohl du weißt, dass es nicht das Beste für dich ist, hält dich das nicht davon ab, es tun zu wollen. Diese Versuchung an sich ist nichts Schlimmes, aber die Kinder, die solche Situationen durchmachen, brauchen Hilfe von Gott und von Menschen, denen sie am Herzen liegen, damit die Versuchung nicht zu groß für sie wird.

BETEN WIR DAS?warum

was HAT DAS MIT KINDERN IN NOT ZU TUN?

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Manuel ist neun Jahre alt und lebt in Asunción, der Hauptstadt von Paraguay. Seine Mutter ist arm und hat noch sieben weitere Kinder,

sodass sie sich nie richtig um Manuel kümmern konnte. Manuels ältere Brüder und Schwestern konnten nicht mehr mit ihrer Mutter zusammenleben und entschieden sich dafür, auf der Straße zu leben. Manuel blieb mit seiner Mutter allein zurück, die ihn leider die meiste Zeit vernachlässigte, sodass er sich mehr und mehr verlassen fühlte und es nicht lang dauerte, bis er seinen Brüdern und Schwestern auf die Straße folgte.

Einige Zeit später wurde Manuel von einem Hilfswerk für obdachlose Kinder gefunden, wo er nun lebt. Am Anfang war es schwer für ihn: Auf der Straße kannte ihn jeder, aber hier war er ein Neuling und er hatte

das Gefühl, wieder von Null anfangen zu müssen. Oft dachte er daran, wegzulaufen, zurück auf die Straße. Aber in dem Hilfswerk bekam er Liebe, Verständnis und Anerkennung – alles Dinge, die er noch nie zuvor erlebt hatte und die ihm die Kraft gaben, der Versuchung zu widerstehen, auf die Straße zurückzukehren, und sich stattdessen auf eine schönere Zukunft zu freuen.

1. Korinther 10,13: Bisher hat euch nur menschliche Versuchung getroffen. Aber

Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die

Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr’s ertragen könnt.

KÖNNTE EIN VORBILD SEIN?wer

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Denkt an einige Dinge, die euch gelockt haben, sie zu tun, obwohl

ihr wusstet, dass sie falsch sind. Schreibt folgende Worte auf ein

großes Blatt Papier: „Gott, hilf mir, das Richtige zu tun, wenn ich in

Versuchung gerate, …“ Dann beendet den Satz auf anderen Blättern

mit den Dingen, an die ihr kurz zuvor gedacht habt. Ihr könntet zum

Beispiel schreiben: „etwas Fieses zu meinem Freund zu sagen“. Hängt

das erste Blatt Papier an die Wand und verteilt die restlichen Blätter

auf dem Boden. Spielt dann das Spiel „Reise nach Jerusalem“ (ohne

Stühle): Lasst Musik laufen und tanzt dabei. Wenn die Musik aufhört

zu spielen, lauft zu dem nächsten Blatt Papier auf dem Boden und sagt

das gesamte Gebet laut auf (zum Beispiel: „Gott, hilf mir das Richtige

zu tun, wenn ich in Versuchung gerate, etwas Fieses zu meinem

Freund zu sagen.“). Macht weiter bis jeder alle Gebete aufgesagt hat,

die ihr aufgeschrieben habt.

Teilt euch in Zweier- oder Dreiergruppen mit Freunden,

Geschwistern oder euren Eltern auf. Erzählt einander

von einigen Dingen, die euch in Versuchung bringen,

sie zu tun, obwohl sie nicht gut sind. Bittet einander, zu

beten, dass Gott euch die Kraft gibt, diese Dinge nicht

zu tun. Sprecht über einige praktische Tipps, die euch

helfen könnten.

Du könntest zum Beispiel deine Freunde fragen, ob

sie nicht deine Gebetspartner sein wollen, sodass du

immer, wenn du in Versuchung gerätst, etwas Falsches

zu tun, sie anrufen kannst oder zu ihnen gehen kannst

und sie bitten kannst, zu beten, bis du die Versuchung

nicht mehr spürst. Betet, dass andere Kinder auf der

Welt auch diese Unterstützung von ihren Freunden

oder den Leuten, die auf sie aufpassen, bekommen.

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KÖNNEN WIR DAS UMSETZEN?wie