201209 06 suedafrikaflugi

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SOLIDARITÄT MIT DEN SÜDAFRIKANISCHEN BERGARBEITERN! EINSTELLUNG ALLER VERFAHREN GEGEN STREIKENDE ARBEITER IN MARIKANA UND ANDERSWO! ERFÜLLUNG DER FORDERUNGEN DER STREIKENDEN! Das Massaker an den Bergarbeitern der Marikana-Platinmine am 16. August war ein vorsätzliches Mordkomplott gegen die Streikenden. Da die Arbeiter gegen den Willen „ihrer“ alten Gewerkschaft, der NUM (Nationalen Bergarbeitergewerkschaft), für eine Verdreifachung ihrer erbärmlichen Löhne (derzeit umgerechnet rund 390 Euro monatlich) kämpften, hetzte die Dreiparteienregierung ihre uniformierten Banden auf die Streikenden. Es ist eine Lüge, dass die Arbeiter die Polizei angriff, die am 16. August in großer Zahl 3.500 protestierende Bergleute einkesselte. Die Arbeiter wurden in eine Falle gelockt, als sie den einzig freien Fluchtweg nutzen wollten, begann das Massaker mit automatischen Waffen und Sturmgewehren. Dabei wurden 12 Arbeiter vor den Augen der Weltöffentlichkeit massakriert. 22 Arbeiter, die versuchten, sich vor der Polizei zu verstecken oder sich mit erhobenen Händen ergaben,wurden kaltblütig erschossen oder gezielt von Panzerautos der Polizei überrollt und so ermordet. 87 Menschen wurden verletzt, die meisten durch Schüsse in den Rücken. In zynischer Weise wurden 275 Bergarbeiter, die nach dem Massaker verhaftet worden waren, mittels eines Gesetzes aus der Zeit des rassistischen Apartheid-Regimes wegen des Mordes an ihren 34 Kollegen (!!!) angeklagt. Nach einem Aufschrei der Empörung – in Südafrika und international – wurden die Kumpel aus der Haft entlassen, ganz fallen gelassen wurden die Anklagen aber nicht. Verantwortlich für das Massaker sind die Betreiber der Marikana-Mine – der Lonmin-Konzern – und die Dreiparteienregierung aus bürgerlich-nationalistischem ANC, der südafrikanischen KP und dem Gewerkschaftsbund COSATU. Die Dreiparteienallianz, die 1994 das Apartheid-Regime abgelöst hat, versprach den schwarzen Werktätigen eine „national-demokratische Revolution“. Praktisch bedeutete das für eine schmale Schicht privilegierter Schwarzer und Farbiger, endlich legal zu „Unternehmern“, zu Kapitalisten werden zu können. Für die arbeitende Bevölkerung änderte sich so gut wie nichts. Eine wesentliche Rolle bei diesem Prozess spielt die vom Stalinismus geprägte Südafrikanische KP. Ihr Bündnis mit der Bourgeoisie geht so weit, dass ihr Vorsitzender im Exekutivkomitee des ANC sitzt; im Gewerkschaftsbund COSATU unterstützt die SACP die dominierende Bürokratie. Jede selbsttätige Regung der arbeitenden Menschen ist für die SACP ein Gräuel. Daher haben sich weder SACP noch COSATU mit den Opfern des Massakers von Marikana solidarisiert. Im Gegenteil, jenen Arbeiter, die sich von der „sozialpartnerschaftlichen“ NUM abgewandt und der radikaleren Gewerkschaft AMCU zugewandt hatten, wurden für die „Ausschreitungen“ - in Wirklichkeit: Das Massaker an den Arbeitern – verantwortlich gemacht. Am 6. September hat die NUM, gemeinsam mit zwei kleineren Gewerkschaften, sogar mit der Geschäftsführung von Lonmin eine „Friedensübereinkunft“ geschlossen: Nach Wiederaufnahme der Arbeit (!) soll über die Forderungen der Arbeiter verhandelt werden. Die AMCU, die in Marikana offenschtlich deutlich an Einfluss gewonnen hat, lehnt dieses Streikbrecherübereinkommen ebenso ab wie die Delegierten der Streikenden. Wir solidarisieren uns mit den südafrikanischen Bergarbeitern! Wir fordern den ÖGB und die Einzelgewerkschaften zur Solidarität mit den Kollegen in Marikana auf! Protestiert gegen das Massaker und die Angriffe auf die Rechte der Arbeiter! Der ÖGB muss die materielle Hilfe für die Angehörigen der Ermordeten und Verletzten organisieren! Marikana hat gezeigt, dass es im Kapitalismus keine Hoffnung für die Arbeiter auf ein besseres Leben gibt. Weltweit ist das Profitsystem in der Krise, überall verschärft die herrschende Klasse die Angriffe auf die arbeitende Bevölkerung. Die einzige Garantie gegen neue Marikanas ist der Sturz der Ausbeuter – in Südafrika und weltweit! ENTSCHÄDIGUNGSLOSE ENTEIGNUNG DER MINEN UNTER ARBEITERKONTROLLE! NIEDER MIT DER VOLKSFRONTREGIERUNG AUS ANC, SACP UND COSATU – FÜR EINE ARBEITER- UND BAUERNREGIERUNG!

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SOLIDARITÄT MIT DEN SÜDAFRIKANISCHEN BERGARBEITERN!EINSTELLUNG ALLER VERFAHREN GEGEN STREIKENDE ARBEITER

IN MARIKANA UND ANDERSWO!ERFÜLLUNG DER FORDERUNGEN DER STREIKENDEN!

Das Massaker an den Bergarbeitern der Marikana-Platinmine am 16. August war ein vorsätzliches Mordkomplott gegen die Streikenden. Da die Arbeiter gegen den Willen „ihrer“ alten Gewerkschaft, der NUM (Nationalen Bergarbeitergewerkschaft), für eine Verdreifachung ihrer erbärmlichen Löhne (derzeit umgerechnet rund 390 Euro monatlich) kämpften, hetzte die Dreiparteienregierung ihre uniformierten Banden auf die Streikenden. Es ist eine Lüge, dass die Arbeiter die Polizei angriff, die am 16. August in großer Zahl 3.500 protestierende Bergleute einkesselte. Die Arbeiter wurden in eine Falle gelockt, als sie den einzig freien Fluchtweg nutzen wollten, begann das Massaker mit automatischen Waffen und Sturmgewehren. Dabei wurden 12 Arbeiter vor den Augen der Weltöffentlichkeit massakriert. 22 Arbeiter, die versuchten, sich vor der Polizei zu verstecken oder sich mit erhobenen Händen ergaben,wurden kaltblütig erschossen oder gezielt von Panzerautos der Polizei überrollt und so ermordet. 87 Menschen wurden verletzt, die meisten durch Schüsse in den Rücken.In zynischer Weise wurden 275 Bergarbeiter, die nach dem Massaker verhaftet worden waren, mittels eines Gesetzes aus der Zeit des rassistischen Apartheid-Regimes wegen des Mordes an ihren 34 Kollegen (!!!) angeklagt. Nach einem Aufschrei der Empörung – in Südafrika und international – wurden die Kumpel aus der Haft entlassen, ganz fallen gelassen wurden die Anklagen aber nicht.Verantwortlich für das Massaker sind die Betreiber der Marikana-Mine – der Lonmin-Konzern – und die Dreiparteienregierung aus bürgerlich-nationalistischem ANC, der südafrikanischen KP und dem Gewerkschaftsbund COSATU. Die Dreiparteienallianz, die 1994 das Apartheid-Regime abgelöst hat, versprach den schwarzen Werktätigen eine „national-demokratische Revolution“. Praktisch bedeutete das für eine schmale Schicht privilegierter Schwarzer und Farbiger, endlich legal zu „Unternehmern“, zu Kapitalisten werden zu können. Für die arbeitende Bevölkerung änderte sich so gut wie nichts.Eine wesentliche Rolle bei diesem Prozess spielt die vom Stalinismus geprägte Südafrikanische KP. Ihr Bündnis mit der Bourgeoisie geht so weit, dass ihr Vorsitzender im Exekutivkomitee des ANC sitzt; im Gewerkschaftsbund COSATU unterstützt die SACP die dominierende Bürokratie. Jede selbsttätige Regung der arbeitenden Menschen ist für die SACP ein Gräuel. Daher haben sich weder SACP noch COSATU mit den Opfern des Massakers von Marikana solidarisiert. Im Gegenteil, jenen Arbeiter, die sich von der „sozialpartnerschaftlichen“ NUM abgewandt und der radikaleren Gewerkschaft AMCU zugewandt hatten, wurden für die „Ausschreitungen“ - in Wirklichkeit: Das Massaker an den Arbeitern – verantwortlich gemacht.Am 6. September hat die NUM, gemeinsam mit zwei kleineren Gewerkschaften, sogar mit der Geschäftsführung von Lonmin eine „Friedensübereinkunft“ geschlossen: Nach Wiederaufnahme der Arbeit (!) soll über die Forderungen der Arbeiter verhandelt werden. Die AMCU, die in Marikana offenschtlich deutlich an Einfluss gewonnen hat, lehnt dieses Streikbrecherübereinkommen ebenso ab wie die Delegierten der Streikenden.Wir solidarisieren uns mit den südafrikanischen Bergarbeitern! Wir fordern den ÖGB und die Einzelgewerkschaften zur Solidarität mit den Kollegen in Marikana auf! Protestiert gegen das Massaker und die Angriffe auf die Rechte der Arbeiter! Der ÖGB muss die materielle Hilfe für die Angehörigen der Ermordeten und Verletzten organisieren!Marikana hat gezeigt, dass es im Kapitalismus keine Hoffnung für die Arbeiter auf ein besseres Leben gibt. Weltweit ist das Profitsystem in der Krise, überall verschärft die herrschende Klasse die Angriffe auf die arbeitende Bevölkerung. Die einzige Garantie gegen neue Marikanas ist der Sturz der Ausbeuter – in Südafrika und weltweit!

ENTSCHÄDIGUNGSLOSE ENTEIGNUNG DER MINEN UNTER ARBEITERKONTROLLE!

NIEDER MIT DER VOLKSFRONTREGIERUNG AUS ANC, SACP UND COSATU – FÜR EINE ARBEITER- UND BAUERNREGIERUNG!