2014 07 02 RB AM Kundenmanagement - mig.tu-berlin.de · Produkt als Ganzes getroffen • Nachteile:...
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Management im Gesundheitswesen: Industrie 1
Management im GesundheitswesenIndustrie
Reinhard Busse, Prof. Dr. med. MPH FFPH
FG Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin (WHO Collaborating Centre for Health Systems Research and Management)
&European Observatory on Health Systems and Policies
02. Juli 2014
Kundenmanagement
02. Juli 2014 2Management im Gesundheitswesen: Industrie
Datum Inhalt der Lehrveranstaltung Dozent/in16.04.2014 Einführungsveranstaltung Busse
23.04.2014Medizintechnik-Industrie
MarktentwicklungBusse
30.04.2014 Regulatorische Rahmenbedingungen I Busse
07.05.2014 Regulatorische Rahmenbedingungen II Busse
14.05.2014 Kundenmanagement Fuchs
21.05.2014 Telemedizin und e-Health Busse
28.05.2014Pharmazeutische Industrie
MarktentwicklungBusse
04.06.2014 Regulatorische Rahmenbedingungen I Busse
11.06.2014 Regulatorische Rahmenbedingungen II Busse
18.06.2014 Preisbildung Busse
25.06.2014 Evaluation und Pharmakoökonomie Busse
02.07.2014 Kundenmanagement Busse
09.07.2014 Klausurvorbereitung Busse
16.07.2014 Klausur Blümel/Fuchs
Grundlagen - Marketinginstrumente
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� Marketingmix: Gesamtheit der Marketinginstrumente (Gestaltung des Marketing-mix setzt Marketingstrategie in konkrete Maßnahmen um)
• Produktpolitik: Entscheidungen, die das gegenwärtige und zukünftige Produktangebot des Unternehmens betreffen
• Preispolitik: Entscheidungen, die das vom Kunden für ein Produkt zu entrichtende Entgelt betreffen
• Kommunikationspolitik: bezieht sich auf Entscheidungen bzgl. der Kommunikation des Unternehmens am Markt
• Vertriebspolitik: betrifft Entscheidungen über marktgerichtete akquisitorische Aktivitäten sowie Entscheidungen über vertriebslogistische Aktivitäten
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Die traditionelle Betrachtungsweisedes Arzneimittelmarktes-Marktes
Pharma-unternehmen
Großhandel Apotheken
Patient
Arzt
Productnatur-wiss.getriebene Entwicklung
Pricedurch
Gewinnaufschlag auf Kosten
Place81% Apotheken
18% Krankenhäuser1% Ärzte
Promotion60% des Marketing-
budgets zur Ansprache der Ärzte
Materialfluss
Infofluss
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• zunehmender Wettbewerbsdruck/ Entwicklungswettbewerb− sinkende Alleinvermarktungsspannen− 50% des Umsatzes mit neuen Präparaten− steigende F&E Ausgaben− nur 1 von 10.000 untersuchten Substanzen erreicht die Marktreife− nur 3 von 10 Präparaten generieren den erwarteten Umsatz
• progressiv zunehmendes medizinisches Wissen − aufwändigere Verfahren der Diagnostik und Therapie
• zunehmend knappere Ressourcen im Gesundheitssystem
• rechtliche Rahmenbedingungen− [Nicht-]Aufnahme in Leistungskatalog − Zuzahlungen− Festbeträge − Erstattungsbeträge− Budgetierungen
Veränderte Marktbedingungenin der pharmazeutischen Industrie
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Alleinvermarktungszeiträume ausgewählter Arzneimittel
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in Millionen US-Dollar
Entwicklungskosten für ein neues Arzneimittel
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� Markt
� Product � Place
� Price� Promotion
PositioningPositionierung der Gesundheitsleistung
entsprechend der Player- und Processes-Betrachtungen
ProcessesVerständnis der Prozesse und Kommunikations-
prozesse der Gesundheitssystembeteiligten
PlayerBerücksichtigung der Erwartungen und
Bedürfnisse aller Systembeteiligten
Klassisches 4P - Marketing
Harms/ Drüner (EIASM 2001)
Erweiterung des klassischen 4P-Marketing um 3Ps
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Gesetzgebung
Patienten
Öffentlichkeit
Krankenkassen
Arzt
Großhandel
Forschung & Lehre
GesellschaftlicheInstitutionen
Kapitalmärkte
Politik
Apotheken
Pharma-unternehmen
• Emanzipation der Patienten• Kosten-Nutzen-Betrachtungen von Arzneimitteln
• Versorgungsnetzwerke/ DMPs • verstärkter Einfluss vonVerbraucherschutzverbänden
Ganzheitliche Betrachtungsweise des Marktesfür pharmazeutische Produkte
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Analysetools
• Positionierungsanalyse (Positionierungsmatrix)
• Portfolioanalyse (BCG/McKinsey)
• Produktlebenszyklusanalyse/-management
Gestaltungsparameter
• Produktdifferenzierung
• Produktelemination
• Produktvariation (besonders relevant in Pharmaindustrie)
Produktpolitik
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• Positionierung: Anordnung eines Produktes und seiner Wettbewerbsprodukte in einem Eigenschaftsraum
• aus Vereinfachungsgründen: Verwendung eines zweidimensionalen Modells(1) diejenigen Produkteigenschaften ermitteln, die die Kunden als relevant für die Auswahl der
Produkte auf einzelnen Märkten wahrnehmen(2) Wettbewerbsprodukte in den Merkmalsraum einzeichnen, wie die Kunden sie subjektiv bewerten
Produktpolitik: Positionierungsanalyse (Positionierungsmatrix)
“General” indication
Chronic pains
Beispiel: Positionierungsanalyse am Beispiel Aspirin in China
11
Specific Indication
Acute painsBayaspirin
Fenbid
PAI
� typisches Beispiel für „Stuck in the middle“
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Ziel: - Eigenschaften gegenüber der Nachfrage herausstellen- von den Eigenschaften konkurrierender Positionierungsprodukte abgrenzen- Wettbewerbsvorteile realisieren
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Produktpolitik: Portfolioanalyse (BCG)
Mar
ktw
achs
tum
in %
Relativer Marktanteil
$
1202. Juli 2014 12Management im Gesundheitswesen: Industrie
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Produktpolitik: Lebenszyklusanalyse
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• Produktdifferenzierung:
Ergänzung eines bereits eingeführten Produktes um eine neue Variante
� Merkmalsmodifikation eines bestehenden Produktes, um unterschiedliche Bedürfnisse einzelner Kundengruppen gezielter zu befriedigen
• Produktelemination:
Produkt bzw. ganze Produktlinie wird vom Markt genommen
• Produktvariation:
befasst sich mit der Veränderung von Produkten, die bereits im Markt eingeführt sind
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Produktpolitik: Gestaltungsparameter
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1) Produktpflege:
kontinuierliche Verbesserung physischer Eigenschaften eines bestehenden Produktes
(z.B. höhere Sicherheit, weniger Nebenwirkungen) � i.d.R. in frühen/mittleren Phasen des Produktlebenszyklus‘
2) Produktmodifikation (Produkt-Relaunch):
Veränderung von Produkteigenschaften und Schaffung eines „neuen Produktes“ �Einsatz in der ‚Sättigungsphase des Produktlebenszyklus‘, um die Lebensdauer eines Produktes zu verlängern
Varianten:
• neue Wirkstoffkombination (erneuter Patentschutz)
• Änderung der Dosierung
• neue Darreichungsform
• Erweiterung des Indikationsspektrums
• Relaunch mit neuem Produktimage
� Effektivität der Produktvariation ist abhängig von kohärenter Kommunikationspolitik
Produktvariation
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Arzneimittel
patentgeschützt nicht-patentgeschützt
Rx OTC Rx
• häufig Skimming-Strategie (Ggs. Penetrations-Strategie)� sehr hoher Preis für einige Jahre,
zur Amortisierung der hohen F&EKosten, es wird in der RegelQualitätsführerschaft angestrebt
• Preis knapp oberhalb desFestbetrages �Qualitätsführerschaft
• Preis unterhalb desFestbetrages �Preisführerschaft
• OTC: diverse Strategien, abhängig von Reputation/ fallsReputation besonders hoch, dann Qualitätsführerschaft
Zu beachten bei der Preisbildung von Rx-Arzneimitteln sind Regulierungsmaßnahmen:Festbeträge (+ cross reference pricing), Erstattungsbeträge etc.
Preispolitik
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Dreigliedrige Struktur der Nachfragerseite
• Patient (= Konsument, geringe Zuzahlung)• Arzt� verschreibt ein Produkt� verschreibt einen Wirkstoff, in diesem Fall entscheidet der
Apotheker über das Produkt• Krankenkasse
(= Zahler, ohne großen Einfluss auf die Entscheidung zu nehmen)
Marketingansprechpartner der pharmazeutischen Unternehmen:Ärzte, Klinikärzte, Apotheken
Kommunikationspolitik
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Adaptiert nach: Pharma Stategy Consulting AG
Berücksichtigung der Erwartungen und Bedürfnisse aller Gesundheitssystembeteiligten
80% der Marketingaufwendungen (2006)bei den führenden
pharmazeutischen Unternehmen
Apotheker Krankenhäuser
Großhandel
Ärzte
Behörden
Beitragszahler
Politik
Kirche
Medien
Sozialbereich
Versicherungen (KK, KV)
PflegepersonalPraxismanager
Rehabilitationszentren
Interessenvertretungen
AngehörigePatienten
Upstream Fokus
Downstream Fokus
Kommunikationspolitik
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Gesetze
Verordnungen
privatwirtschaftlicheSelbstbeschränkung
Kommunikation/Werbung
• Arzneimittelgesetz (AMG) Heilmittelwerbegesetz (HWG)
Ziel: Schutz der Patienten vor dem falschen Gebrauch von Medikamenten
z.B. seit 2004: Verein zur freiwilligen Selbstkontrolle der Arzneimittelhersteller
• Definition Arzneimittel• Kennzeichnungspflicht• Herstellungsvorschriften• Vorschriften für klinische Prüfungen• Vertrieb
(Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG))
Regulierung von Werbemaßnahmen auf dem Pharmamarkt
Kommunikationspolitik
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Rx-Arzneimittel (§§ 4, 10 HWG):
� keine Werbung außerhalb von Fachkreisen (z.B. Apotheker, Ärzte)
• immer angegeben werden müssen: Herstellername, Produktname, Zusammensetzung von Wirkstoffen, Nebenwirkungen, Warnhinweise
Otx/Otc-Arzneimittel (§ 12 HWG, Appendix A Nr. 2-7):
� Werbung außerhalb von Fachkreisen erlaubt, aber es gibt bestimmte Restriktionen:
• immer in Verbindung mit dem Hinweis „zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Arzt oder Apotheker“ (muss im Fernsehen auch gesprochen werden)
• besondere Krankheiten (z.B. Stoffwechselstörungen oder Geschwüre) dürfen außerhalb von Expertenkreisen nicht in Verbindung mit dem Produkt genannt werden
Heilmittelwerbegesetz (HWG)
Kommunikationspolitik
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Außerhalb von Fachkreisen darf nicht geworben werden mit:1. mit Gutachten, Zeugnissen, wissenschaftlichen oder fachlichen Veröffentlichungen sowie
mit Hinweisen darauf, (…)3. mit der Wiedergabe von Krankengeschichten sowie mit Hinweisen darauf,4. mit der bildlichen Darstellung von Personen in der Berufskleidung oder bei der Ausübung
der Tätigkeit von Angehörigen der Heilberufe, des Heilgewerbes oder des Arzneimittelhandels,
5. mit der bildlichen Darstellunga) von Veränderungen des menschlichen Körpers oder seiner Teile durch Krankheiten, Leiden oder Körperschäden, (...)
7. mit einer Werbeaussage, die geeignet ist, Angstgefühle hervorzurufen oder auszunutzen,8. durch Werbevorträge, mit denen ein Feilbieten oder eine Entgegennahme von Anschriften
verbunden ist,9. mit Veröffentlichungen, deren Werbezweck missverständlich oder nicht deutlich erkennbar
ist, (…)14. durch die Abgabe von Mustern oder Proben von Arzneimitteln oder durch Gutscheine dafür,15. durch die nicht verlangte Abgabe von Mustern oder Proben von anderen Mitteln oder
Gegenständen oder durch Gutscheine dafür.HWG §11
Regulierung von Kommunikationspolitik im HWG (OTC)
Kommunikationspolitik
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Bedeutung der Veränderungen für die Pharmaindustrie am Beispiel der Kommunikationspolitik
bisher: 60% - 80% Marketing-Budget für Kommunikation mit Ärzten
Kommunikationspolitik
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Ca. 15.000-20.000 Pharmareferenten � 1 : 7 niedergelassene ÄrztePro Praxis im Schnitt 7 Besuche/ Woche
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Bedeutung der Veränderungen für die Pharmaindustrie am Beispiel der Kommunikationspolitik
bisher: 60% - 80% Marketing-Budget für Kommunikation mit Ärzten
Zukünftig ein trägfähiges Konzept?
bisher: Arzt als Gate-Keeperaktuell und zukünftig: Verschreibung und Empfehlung
ABER:• Aut-idem, Zuzahlungen• Medikamente, die nicht mehr erstattet werden• stärkere Organisation von (insbes. chronisch kranken)
Patienten in Selbsthilfegruppen• zunehmend mündige und informierte Patienten
Kommunikationspolitik
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DTC = direct to consumerDTP = direct to patient
sämtliche direkt an den Patientengerichtete Kommunikations-formen der Pharmaindustrie
DTCA = DTC advertising
alle Werbemaßnahmen, diedirekt an den Patienten gerichtet sind
DTC = jede Art Kommunikationsmaßnahme des Herstellers,die sich direkt an den Patienten richtet und sich auf Rx-Produkte bezieht
Möglichkeiten (direkter) patientengerichteter Kommunikation
Kommunikationspolitik
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Diskussionspunkte bezüglich DTC
Pharmazeutische Industrie- bisher keine Einigkeit undklare Regeln, Rolle der Industriebei Aufklärung der Patienten
+/- Forderung Gleichbehandlungmit anderen Industrien bzgl.Information über Produkte
Patienten+/- mehr Informationen über Produkte+/- Entscheidungsmöglichkeiten,
Eigenverantwortung+ richtige, ausgewogene Informationen
DTC
Kommunikationspolitik
Ärzte- Eingriff in Verschreibungsautonomie + kann Arzt-Patienten-Kommunikation anregen- aber auch zu Komplikationen führen- Patienten bleiben trotz Informationen Laien Gefahr
des Missverstehens von Informationen und Forderung nicht notwendiger Verschreibungen
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• schafft Entscheidungsgrundlagen für die jeweilige Marketingstrategie
• Beobachtung der Komponenten:
Umsatz, Mengenentwicklung, Verordnungsentwicklung, Werbeaufwendung
• wird in der Regel extern eingekauft
• Korrelationsrechnung, Regressionsrechnung, Zeitreihenanalysen, Statistischer Signifikanztest, Conjoint Analysen
Kommunikationspolitik
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� multivariates Erhebungs- und Analyseverfahren zur Messungdes Nutzens von Produkten und Produktmerkmalenaus Präferenzvergleichen von fiktiven Produkten
• Erfragung von Gesamtbeurteilungen von fiktiven Produkten � Zerlegung in Einzelurteile bzgl. der Merkmale und Ausprägungen dieser Produkte
• Annahme: Gesamtnutzen ergibt sich additiv aus den Teilnutzen
Conjoint Analyse
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Vorgehensweise: 1. - Def. relevanter Eigenschaften, die Produkt beschreiben (Wirksamkeit,
Nebenwirkung und Preis)- Def. von Ausprägungen für Eigenschaften (Nebenwirkung �
Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl etc.)- Def. sog. Stimuli (Kombinationen von Eigenschaftsausprägungen)
2. Befragten werden i.d.R. verschiedene Stimuli jeweils als Paarvergleich vorgelegt (computergestützt oder vorgelegte Fragebögen) � Bildung einer Rangfolge
3. Ermittlung von Teilnutzenwerten für alle Eigenschaftsausprägungen � relative Wichtigkeit der Eigenschaften� Ableitung Gesamtnutzen für einzelne Stimuli � Erstellung einer Präferenzfunktion, die in Kombination mit
Erwartungswerten bzgl. des Absatzes die Ermittlung einer Preis-Absatzfunktion ermöglichen
Conjoint Analyse
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Eigenschaften
Preis
Nebenwirkung
Applikationsform
…
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Ausprägungen
€ 3,- ; € 5,- ; € 7,-
Übelkeit (in 10% der Fälle) ; keine Nebenwirkungen
Tabletten ; Injektion
…
Definition der Eigenschaften und Ausprägungen
Conjoint Analyse Beispiel: Arzneimittel gegen Kopfschmerzen
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I) AM gegen Kopfschmerzen€ 3,- Übelkeit
II) AM gegen Kopfschmerzen€ 5,- Übelkeit
III) AM gegen Kopfschmerzen€ 7,- Übelkeit
IV) AM gegen Kopfschmerzen€ 3,- keine Nebenwirkungen
V) AM gegen Kopfschmerzen€ 5,- keine Nebenwirkungen
VI) AM gegen Kopfschmerzen€ 7,- keine Nebenwirkungen
Befragte Personen RangfolgeArzt 1 4, 5, 1, 6, 2, 3Arzt 2 4, 1, 5, 2, 6, 3Arzt 3 ……
Befragung (Bewertung der Stimuli)Definition der Stimuli
Conjoint Analyse Beispiel: Arzneimittel gegen Kopfschmerzen
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Rangfolge der StimuliII
Arzneimittelgegen Kopf-Schmerzen
Marke€ 5,-
Übelkeit
IV, V, VIArzneimittelgegen Kopf-Schmerzen
keine Marke€ ?
Keine NWKonkurrenz-
produkt
eigenes
Produkt
4, 5, 1, 6, 2, 34, 1, 5, 2, 6, 31, 2, 3, 4, 5, 64, 5, 6, 1, 2, 34, 1, 2, 5, 6, 32, 4, 1, 5, 3, 6
Befragung
Entscheidung der Befragten Ärzte bei IV (€ 3) bei V (€ 5)
� IV � V� IV � V� II � II� IV � V� IV � II� II � II
Conjoint Analyse Beispiel: Arzneimittel gegen Kopfschmerzen
Verwendung der Conjoint-Analyse: Marktsimulation
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Verwendung der Conjoint-Analyse: Marktsimulation
33%
67%
50% 50%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
II IV II VErwarteter Marktanteil in %
€ 3
€ 5
eig.
Pro
dukt
eig.
Pro
dukt
Conjoint Analyse Beispiel: Arzneimittel gegen Kopfschmerzen
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• Vorteile:
– Ermittlung des Beitrags einzelner (Kern-) Merkmale zum Gesamtnutzen des Produktes
– Von den Befragten werden realitätsnahe Entscheidungen über das Produkt als Ganzes getroffen
• Nachteile:
– Hoher Zeitaufwand und hohe Kosten (bei vollständigem Design)
– Zahl der Eigenschaften und Eigenschaftsausprägungen ist begrenzt
– Vorauswahl der Eigenschaften ist mit Subjektivismen behaftet
Conjoint Analyse
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Arzneimittel
apothekenpflichtig freiverkäuflich, aber vertriebsgebunden
freiverkäuflich
rezeptpflichtig rezeptfrei
Abgabe auf Rezept Handverkauf in Apotheken
Verkauf über Drogerien,
Reformhäuser etc.erstattungsfähig nicht
erstattungsfähig
Bereich der Verschreibung
Bereich der Selbstmedikation
Vertriebsgebundene Klassifikation von Arzneimitteln
Quelle: Dambacher/Schöffski 2002, S. 244
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• Präparate zur Behandlung von Blutern,
• menschliches oder tierisches Gewebe,
• bestimmte Infusionslösungen,
• Medikamente, die zu diagnostischen Zwecken verabreicht werden,
• medizinische Gase,
• radioaktive Arzneimittel, soweit sie nach § 7 AMG zugelassen sind sowie,
• Arzneimittel zur klinischen Prüfung,
• weitere seltene Ausnahmen unter § 47 Abs. 1 Nr. 3 – 9 AMG.
Ausnahmen (§ 47 Abs. 1 Nr. 2 AMG):
Ambulantes Apothekenmonopolbei rezeptpflichtigen Arzneimitteln
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Hersteller von Arzneimitteln
15 Großhandels-unternehmen
Apotheken/Einzelhandel
Traditioneller Vertriebsweg ambulant
Weniger als 10% des Umsatzes
Hersteller von Arzneimitteln
Grosshandels-unternehmen
< 500 Kranken-hausapotheken
Traditioneller Vertriebsweg stationär
Nahezu der gesamte Umsatz
Traditionelle Vertriebswege
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Von Zu Art Einschätzung
Hersteller Großhandel Bestellung 1x pro Woche, elektronisches stand. Bestellverfahren und Rechnungsübertragung
Perfekt
Großhandel Apotheken Bestellungen mehrmals pro Tag, mindestens eine Lieferung pro Tag
Sehr viele Kleinbestellungen (hohe Transaktionskosten pro Stück)
Hersteller Apotheken Logistisch dem Großhandel unterlegen, wirtschaftlich interessant für OTC-Präparate und hochpreisige Arzneimittel
Hersteller bieten zumeist ein zu kleines Sortiment an, für rezeptpflichtige und Stan-dardpräparate nicht sinnvoll
Hersteller Krankenhaus Bestellung 3x pro Woche, überwiegend Fax und Telefon
Standardisierung in Ansätzen erkennbar
Großhandel Krankenhaus Hat sich nicht etabliert, wird von der Mehrzahl der Beteiligten abgelehnt
Krankenhaus wünscht Direktbelieferung vom Her-steller (Rabattmöglichkeiten)
Vertriebswegebeurteilung
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• Hohe Endverbraucherpreise durch Großhandelsmargen
• Geringe Präsenz und Sichtbarkeit der Produkte in der Apotheke
• Streuverluste bei Push-Strategien (Absatzmittler-Strategie)
� Pull-Strategie (direkte Ansprache des Konsumenten) erstrebenswert
�aber in Rx-Markt kaum möglich
Nachteile des traditionellen (ambulanten) Vertriebswegsaus Herstellersicht
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• Transaktionskosten im stationären Bereich geringer:
– größere Mengen je Bestellung
– größere Lieferabstände/Lieferzeiten
• KH haben nicht die Pflicht alle Arzneimittel vorrätig zu haben bzw. zu verwenden (Kommission in jedem Krankenhaus wählt Produkte/Hersteller aus)
• Indirekter Einfluss des stationären Bereichs auf den ambulanten Bereich (Ärzte verordnen zumeist Arzneimittel aus dem KH weiter)
Unterschiedambulanter Vertrieb <-> stationärer Vertrieb
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Quelle: Wallenstein J, Kreid E, Ziegler B, Poensgen A (2006): Change Management in der Arzneimittelindustrie, in: Busse R, Schreyögg J, Gericke C., Management im Gesundheitswesen, Springer Verlag, S. 445.
Potenzielle Kunden der Pharmaindustrie Bedeutung
Versicherer• Gesetzliche Krankenkassen• PKV
Versorger• Krankenhäuer• Fachärzte• Allgemeinmediziner
�� ��
�� ��
����
����
����
����
Regulierungsbehörden• G-BA• BMG• IQWIG
"Beeinflusser"• Medien• Interessensverbände• Meinungsführer
Patienten• Individuen• Patientenverbände, Interessengruppen
Arzneimittelhandel• Großhändler• Apotheken
Traditionelles Pharma-
Marketing- und Vertriebs-modell
Ressourcenallokation
�� ���� ��
����
Entwicklung des traditionellen Pharma-Marketing- und Vertriebsmodells
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• Grundsatzentscheidung:
� Handelsvertreter (selbständig) vs. Außendienstmitarbeiter
� Gewinnvergleichsrechnung (wer erwirtschaftet höheren Gewinn bzw.
Deckungsbeitrag)
• Aufteilung Verkaufsbezirke:
� disjunkt oder bewusst überlappend, um Wettbewerb zu initiieren
• Bestimmung der Anzahl der Außendienstmitarbeitern pro Bezirk (Potentialanalyse für einzelne Bezirke)
• Outsourcing:
� Externe Vergabe eines Vertriebsauftrags, um etablierten Vertriebskanal zu nutzen oder Kosten zu senken
� Problem: kann zu Imageverlusten führen
Einsatz von Vertriebspersonal
Management im Gesundheitswesen: Industrie
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• Preisausschreiben, Verlosungen oder andere Verfahren, deren Ergebnis vom Zufall abhängig ist
• die Abgabe von Mustern oder Proben von Arzneimitteln oder durch Gutscheine dafür
• Werbung die auf wissenschaftliche Publikationen Bezug nimmt
• Werbung, in der Empfehlungen durch Ärzte ausgesprochen werden bzw. durch arztähnliche Kleidung
(HWG § 11)
Folgende Promotionsaktivitäten sind außerhalb von Fachkreisen verboten:
Regulierung von Promotionsaktivitäten
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• sie von geringem Wert sind
• sie für medizinische oder pharmazeutische Zwecke nutzbar sind z.B. Golfbälle sind nicht erlaubt, aber Notizblöcke
• besondere Anlässe anstehen (z.B. 60. Geburtstag), dann auch persönliche Geschenke von höherem Wert
• sie auf wissenschaftlichen Konferenzen verteilt werden und einen vertretbaren Rahmen nicht überschreiten
• sie als gelegentliche Leistungen in direktem Zusammenhang mit dem Produkt stehen, z.B. Erstattung von Fahrtkosten
Zuwendungen und sonstige Werbegaben an Personen aus Fachkreisen sind erlaubt, wenn:
Regulierung von Zuwendungen für Vertriebszwecke
(HWG § 11)
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• Abgabe ist beschränkt auf Ärzte und andere Heilberufe
• es dürfen nicht mehr als zwei Proben pro Jahr abgegeben werden
• Jede Abgabe einer Probe muss sorgfältig dokumentiert werden; diese Dokumentation muss der zuständigen Behörde jederzeit vorgelegt werden können.
Regulierung der Abgabe von Proben für Vertriebszwecke
(AMG § 47)
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Mögliche Strategievarianten für Arzneimittelhersteller:
1. Rx-OTx Switch: Überführung verschreibungspflichtiger Medikamente in die Rezeptfreiheit (immer noch Apothekenpflicht, z.B. Canesten) � Vertrieb über Apotheken
2. OTx-OTC Switch: Entlassung eines semiethischen Arzneimittels aus der Apothekenpflicht, z.B. Kwai� Vertrieb über Einzelhandel möglich z.B. Kaufhäuser
Ziele: Patienten als Hauptzielgruppe, neue Vertriebswege ...
Switch-Strategien
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• Wegfall der Erstattung im GKV-Bereich
• Wegfall der Kollektivrabatte für Hersteller und den Arzneimittelhandel
• Preisbildung unreguliert
– keine Großhandels-/Apothekermargen
– Festbeträge / Richtgrößen sind nicht mehr von Bedeutung
• direkte Verfügbarkeit durch den Kunden
– kein Arztbesuch mehr notwendig (Zeit)
– keine Zuzahlungen für Arztbesuch und Arzneimittel
• Lockerung der Werbebeschränkungen
• anstelle des Arztes wird Apotheker neben dem Patienten Hauptansprechpartner für das Marketing bzw. den Vertrieb
Folgen einer Rx-OTC Switch-Strategie
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1. Shop in the shop2. Franchising von In-store-pharmacies3. Mail-order-Apotheken
Hersteller von Arzneimitteln
Grosshandels-unternehmen
Apotheken/Einzelhandel
Umgehungsstrategie
Alternative Vertriebsstrategien
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Hersteller errichten spezielle Depots mit eigenen Produkten in Apotheken oder klassischem Einzelhandel, z.B. Pharmadies von Ratiopharm
Vorteile für Hersteller:
• Optische Präsenz wird verbessert• Cross-Selling-Prinzip (Benutzung einer bestehenden Kundenbindung
führt zum Verkauf ergänzender Produkte)
Alternative Vertriebsstrategien1. Shop in the shop
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Hersteller mieten Flächen in Kaufhäusern oder großen Supermärkten, um dort OTC-Apotheken zu errichten � Vergabe von Franchise-Lizenzen
Vorteile für Hersteller:
• Etablierung eigener Vertriebsstrukturen im Einzelhandel
• Einfluss auf die Platzierung der eigenen Produkte
In Deutschland (derzeit) nicht möglich (§ 4 ApBetrO):- Apotheke muss Zugang zu öffentlichen Verkehrsflächen besitzen- räumliche Trennung der Betriebsräume von anders genutzten Räumen
Alternative Vertriebsstrategien2. Franchising von In-store-pharmacies
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���� Apotheken vertreiben die Waren per Versandhandel an Kunden
• Boni für Kunden möglich, z.B. weniger Zuzahlungen• inländische Apotheken sind an Arzneimittelpreis-
verordnung gebunden/ausländische nicht• insbesondere lohnend bei rezeptfreien Arzneimitteln
Vorteile für Hersteller:
• Key-Account Management möglich• Skaleneffekte durch große Volumina auf beiden Seiten
Alternative Vertriebsstrategien3. Mail-order-Apotheken
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