20160601 KWH HP 24 - Kunstverein KunstHaus Potsdam e.V. · 2018. 10. 1. · Ahrends und Annick...

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MAZ DAHMELAND-FLÄMING 24 Mittwoch, 1. Juni 2016 Blankenfelde. „Das Traumbuch“ von Nina George (Knaur, 16,99 Euro) ist ein Buch, das die Seele berührt. Es erzählt von Henri, dem ehemaligen Kriegsreporter, der nach einem Autounfall im Koma liegt, von Sam, seinem hoch- sensiblen 13-jährigen Sohn, den er noch niemals gesehen hat, und Ed- winna, der Verlegerin, mit der ihn eine leidenschaftliche Liebesbezie- hung verband. Eine falsche Ent- scheidung von Henri ließ diese Be- ziehung zerbrechen, aber die Liebe überdauerte die Zeit. Edwinna und Sam begegnen sich erstmals am Bett von Henri. Ein Sohn, der seinen Vater nicht kennt, weil Sams Mutter, auch ehemals Kriegsreporterin, den Kontakt nicht wollte, und Edwinna, die ihre große Liebe verdrängt hat. Die Le- bensgeschichten und die Gefühle Von Regina Risse abwechselnd in Berlin oder in der Bretagne. Info: Die Blankenfelder Buchhand- lung befindet sich in der Karl-Lieb- knecht-Straße 36 in Blankenfelde. Geöff- net ist montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 12 Uhr. Am 17. Juni 2016 feiert die von Regina Risse geführte Buchhandlung ihr 25-jähriges Firmenjubiläum. Henris Ringen zwischen Loslassen und Annehmen. Dieses Buch über- springt mit Leichtigkeit die Gren- zen zwischen Wirklichkeit und Traum und beschenkt den Leser mit Hoffnung und Liebe. Die Autorin Nina George ist 1973 in Bielefeld geboren und lebt mit ihrem Mann, mit dem sie unter Pseudonym auch Krimis schreibt, dieser drei Personen werden von Nina George auf so einfühlsame Weise wiedergegeben, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Der Leser identifiziert sich schnell mit ihnen. Aus der Sicht der jeweiligen Per- son wird das Erleben und Empfin- den geschildert. Edwinnas Zweifel, Sams sensible Wahrnehmung und Die meistverkauften Bücher Die derzeitigen Top Ten der Blankenfel- der Buchhandlung sind folgende Bü- cher: 1. Michael Lüders: Wer den Wind sät 2. Rainer Stuhlmann: Zwischen den Stühlen 3. Hans Rath: Und Gott sprach: Wir müssen reden! 4. Jojo Moyes: Über uns der Himmel, unter uns das Meer 5. Isabell Allende: Der japanische Liebhaber 6. Andy Andrews: Die Begegnung 7. Ute Fritsche: Mit Ringelnatz auf Hiddensee 8. Margit Müller-Frahling: Mineral- stoffe nach Dr. Schüßler 9. Erwin Berner: Erinnerungen an Schulzenhof 10. Kreativ-Set Zencolor Regina Risse ist die Inhaberin der Buchhandlung. FOTO: PRIVAT MAZ-Kulturseite: Aktuelles aus der Region Der schöne Ingo und andere Geschichten Mit Ausstellung, Literatur und Musik präsentiert sich das Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf ab Sonntag in Potsdam Grenzen zwischen Wirklichkeit und Traum MAZ-Buchtipp: Regina Risse von der Blankenfelder Buchhandlung empfiehlt „Das Traumbuch“ von Nina George S eit Jahren schon schreibt Joan- na Schulte zärtliche Briefe an Oliver. Doch stets kommen ihre Be- kenntnisse nach Wiepersdorf zu- rück mit dem Vermerk „Empfänger nicht zu ermitteln“. 2012 war Schulte Stipendiatin im Künstler- haus Schloss Wiepersdorf, seitdem verschickt sie ihre Liebesbriefe an Oliver mit diesem Absender. Einige jener Botschaften wird sie nun zei- gen in einer Ausstellung, die am Sonntag im Kunsthaus Potsdam er- öffnet wird. „Zehn Jahre Wiepers- dorf unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sind ein Anlass, Wiepersdorf hier einmal in dieser Breite vorzustellen. Damit der verwunschene Ort mehr ins Be- wusstsein rückt, um die Menschen auch dorthin zu locken“, sagt Birgit Möckel. Die Kunsthistorikerin ist Vorsitzende des Kunstvereins Kunsthaus Potsdam, der seit 2002 das ehemalige Pferdelazarett der Garde-Ulanen-Kaserne für sieben Ausstellungen pro Jahr nutzt. Rund 100 bildende Künstler ver- brachten seit 2006 jeweils einige Monate im einstigen von-Arnim- Schloss Wiepersdorf, konnten in der ländlichen Einsamkeit an tradi- tionsreichem Ort und in inspirie- rendem Austausch mit Künstler- kollegen, Literaten und Komponis- ten arbeiten. Alle Künstler wurden vom Kunstverein angeschrieben. Gesucht wurden Werke, die sich explizit auf Wiepersdorf beziehen, erklärt Birgit Möckel. Obwohl alles kurzfristig geplant werden musste, legten mehr als die Hälfte der Künstler ihre Konzepte vor. 25 da- von haben Birgit Möckel und ihre Stellvertreterin Gudrun Gorka- Reimus nun für die Ausstellung ausgewählt, weniger entscheidend dafür war, alle Jahrgänge abzude- cken, sondern „eine Auswahl zu treffen, die diversen Medien ge- recht wird und das Spektrum spie- gelt“, so Möckel. Da sind Joachim Liebes anrüh- rend-herzerfrischende Fotografien von Friseurin Erika, die in ihrer Kit- telschürze den Damen des Dorfes Dauerwellen legt. Oder Nezaket Ekicis Aufnahmen der Perfor- mance „Schlaraffenland“, die die international gefragte Künstlerin 2007 während ihres Stipendiums in Wiepersdorf realisierte. Ein foto- grafisches Tagebuch zu seiner Zeit im Schloss 2010 reichte Uwe Klos ein. Göran Gnaudschun erkundete Wiepersdorf bei Nacht und Petra Tödter die Militärgeschichte der Region, ihre Objekte wecken Asso- ziationen zur Luftfahrt. Juliane Du- da verfremdete in ihren Bildern die Architektur des nahen Hohensee- feld, Dina Boswank hat über die Wanderdüne im Forst Zinna Jüter- bog-Keilberg eine Video- und Soundinstallation geschaffen. Die- Von Karen Grunow dieses Festjahr hat Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke übernommen. „Das ist ein Be- kenntnis zu Wiepersdorf“, freut sich Anne Frechen darüber und über den Besuch von Kulturminis- terin Martina Münch zur Vernis- sage am Sonntag in Potsdam. Info: Das Kunsthaus Potsdam befin- det sich im Ulanenweg 9 in Potsdam. Ge- öffnet ist dienstags von 11 bis 15 Uhr, mittwochs bis freitags von 11 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 12 bis 17 Uhr. erstehung des Künstlerhauses Schloss Wiepersdorf vor zehn Jah- ren nach der plötzlichen Schlie- ßung 2004 zu feiern. Derzeit läuft noch im Berliner Finnland-Institut eine Ausstellung ehemaliger finni- scher Wiepersdorf-Stipendiaten. Am 26. Juni gibt es wie jedes Jahr ein großes Sommerfest am Schloss, zum Jahresende soll es wieder eine große Präsentation sämtlicher Sti- pendiaten des aktuellen Jahrgangs geben. Die Schirmherrschaft für te sie dann Anne Frechen, die Di- rektorin des Künstlerhauses Schloss Wiepersdorf, kennen. Die Idee wurde schnell konkret. Es wird nicht nur eine Ausstellung geben, sondern mit Musik, Lesungen und einer Vorführung des in Wiepers- dorf entstandenen Films „Theos Haus“ ist aus dem Ausflug der Wie- persdorfer nach Potsdam ein richti- ges Festival geworden. Es ist gewissermaßen Teil eines Festreigens, um die Wiederauf- ter Froelich ließ sich von der Nähe zum Spreewald inspirieren und stellte Gurkenlimonade her, von der er einige Flaschen zur Ausstel- lung nach Potsdam schickt. Cony Theis sucht in ihrer Arbeit nach dem schönen Ingo, einer Wiepers- dorfer Legende nach ein Förster, der urplötzlich verschwand. „In unserer Vorstandsrunde ist schon mal die Idee aufgekommen, etwas zu Wiepersdorf zu machen“, erzählt Birgit Möckel. Zufällig lern- Der Potsdamer Fotograf Joachim Liebe lernte Friseurin Erika während seines Wiepersdorf-Aufenthaltes 2014 kennen. FOTO: JOACHIM LIEBE Birgit Möckel bei der Vorbereitung der Ausstellung. FOTO: KAREN GRUNOW Dieter Froelichs Gurkenlimo. FOTO: D. FROELICH/VG BILD-KUNST 438256 Aus den wilden Sechzigern Schulzendorf. Mit seinem Hit „Mok- ka-Milch-Eisbar“ wurde Thomas Natschinski in den 1960er Jahren berühmt; nun kommt der Sänger, Mundharmonikaspieler, Pianist und Songwriter mit seinem Pro- gramm „Die Mokka-Milch-Eisbar lebt!“ in die Schulzendorfer Patro- natskirche. Am 16. Juni ab 19.30 Uhr wird er dort ein Jubiläum feiern: Denn vor gut 50 Jahren wur- de das erfolgreiche Bandprojekt „Team 4“ von ihm gegründet, eine DDR-Beatband, die sich zwar an den „Beatles“ orientierte, aber deutschsprachigen Rock produ- zierte. Zu seinem Schulzendorfer Auftritt wird Natschinski, der ein neues Album präsentieren wird, von Christine Dähn begleitet. Sie war Moderatorin beim DDR-Ju- gendradio DT 64, später beim MDR und bei VOX. Sie hat bereits meh- rere Bücher über DDR-Musiker veröffentlicht, auch über Nat- schinski. In der Patronatskirche will sie die ersten Jahre von „Team 4“, die Zeit der Pilzköpfe und damit die Anfänge der Rockmusik aufleben lassen. Sie kennt zahlreiche bislang unveröffentlichte Anekdoten und wird einige davon vortragen. Die Konzertlesung mit Thomas Nat- schinski und Christine Dähn am 16. Juni beginnt um 19.30 Uhr. kg Klezmer zum Rosenfest Eichwalde. Die Klezmer-Gruppe „Aufwind“ gastiert mit ihrem Pro- gramm „In Essik un Honik“ am 10. Juni ab 19 Uhr in der evangeli- schen Kirche in Eichwalde. Mit dem Konzert der 1984 gegründeten Band wird das 50. Eichwalder Ro- senfest eröffnet. Auftakt mit Violinkonzert Königs Wusterhausen. Die beliebte Reihe der Brandenburgischen Sommerkonzerte wird am 11. Juni in der Königs Wusterhausener Kreuzkirche eröffnet. Der in Sankt Petersburg geborene Sergey Doga- din wird mit Schostakowitschs Vio- linkonzert Nr. 1 a-Moll op. 77 auf- treten. Begleitet wird er vom Phil- harmonischen Orchester des Staatstheaters Cottbus unter der Leitung von Evan Christ. Das Kon- zert beginnt um 17 Uhr. kg Info: Informationen zu sämtlichen Konzerten und zum Rahmenprogramm unter www.brandenburgische-sommer- konzerte.org Die Termine Am 5. Juni um 16 Uhr wird die Ausstel- lung mit einer Vokalperformance von Alex Nowitz eröffnet. Am 17. Juni ab 19 Uhr liest Katrin Bon- gard. Rax Rinnekangas’ in Wiepersdorf ge- drehter Film „Theos Haus“ wird am 24. Juni ab 19 Uhr gezeigt. Eine Lesung mit Anja Manz und Ingrid Kaech ist am 7. Juli ab 19 Uhr geplant. Zur Finissage am 17. Juli ab 17 Uhr le- sen die derzeitigen Stipendiaten Martin Ahrends und Annick Klug. kg

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MAZ DAHMELAND-FLÄMING24 Mittwoch,1. Juni 2016

Blankenfelde. „Das Traumbuch“von Nina George (Knaur,16,99 Euro) ist ein Buch, das dieSeele berührt. Es erzählt von Henri,dem ehemaligen Kriegsreporter,der nach einem Autounfall imKoma liegt, von Sam, seinem hoch-sensiblen 13-jährigen Sohn, den ernoch niemals gesehen hat, und Ed-winna, der Verlegerin, mit der ihneine leidenschaftliche Liebesbezie-hung verband. Eine falsche Ent-scheidung von Henri ließ diese Be-ziehung zerbrechen, aber die Liebeüberdauerte die Zeit.

Edwinna und Sam begegnen sicherstmals am Bett von Henri. EinSohn, der seinen Vater nicht kennt,weil Sams Mutter, auch ehemalsKriegsreporterin, den Kontaktnicht wollte, und Edwinna, die ihregroße Liebe verdrängt hat. Die Le-bensgeschichten und die Gefühle

Von Regina Risse

abwechselnd in Berlin oder in derBretagne. ● Info: Die Blankenfelder Buchhand-lung befindet sich in der Karl-Lieb-knecht-Straße 36 in Blankenfelde. Geöff-net ist montags bis freitags von 9 bis 18Uhr sowie samstags von 9 bis 12 Uhr. Am17. Juni 2016 feiert die von Regina Rissegeführte Buchhandlung ihr 25-jährigesFirmenjubiläum.

Henris Ringen zwischen Loslassenund Annehmen. Dieses Buch über-springt mit Leichtigkeit die Gren-zen zwischen Wirklichkeit undTraum und beschenkt den Leser mitHoffnung und Liebe.

Die Autorin Nina George ist 1973in Bielefeld geboren und lebt mitihrem Mann, mit dem sie unterPseudonym auch Krimis schreibt,

dieser drei Personen werden vonNina George auf so einfühlsameWeise wiedergegeben, dass mandas Buch gar nicht mehr aus derHand legen möchte. Der Leseridentifiziert sich schnell mit ihnen.

Aus der Sicht der jeweiligen Per-son wird das Erleben und Empfin-den geschildert. Edwinnas Zweifel,Sams sensible Wahrnehmung und

Die meistverkauften BücherDie derzeitigen Top Ten der Blankenfel-der Buchhandlung sind folgende Bü-cher:

1. Michael Lüders: Wer den Wind sät

2. Rainer Stuhlmann: Zwischen den Stühlen

3. Hans Rath: Und Gott sprach: Wir

müssen reden!

4. Jojo Moyes: Über uns der Himmel, unter uns das Meer

5. Isabell Allende: Der japanische Liebhaber

6. Andy Andrews:Die Begegnung

7. Ute Fritsche: Mit Ringelnatz auf Hiddensee

8. Margit Müller-Frahling: Mineral-stoffe nach Dr. Schüßler

9. Erwin Berner: Erinnerungen an Schulzenhof

10. Kreativ-Set Zencolor

Regina Risse ist die Inhaberin der Buchhandlung. FOTO: PRIVAT

MAZ-Kulturseite: Aktuelles aus der Region

Der schöne Ingo und andere GeschichtenMit Ausstellung, Literatur und Musik präsentiert sich das Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf ab Sonntag in Potsdam

Grenzen zwischen Wirklichkeit und TraumMAZ-Buchtipp: Regina Risse von der Blankenfelder Buchhandlung empfiehlt „Das Traumbuch“ von Nina George

S eit Jahren schon schreibt Joan-na Schulte zärtliche Briefe an

Oliver. Doch stets kommen ihre Be-kenntnisse nach Wiepersdorf zu-rück mit dem Vermerk „Empfängernicht zu ermitteln“. 2012 warSchulte Stipendiatin im Künstler-haus Schloss Wiepersdorf, seitdemverschickt sie ihre Liebesbriefe anOliver mit diesem Absender. Einigejener Botschaften wird sie nun zei-gen in einer Ausstellung, die amSonntag im Kunsthaus Potsdam er-öffnet wird. „Zehn Jahre Wiepers-dorf unter dem Dach der DeutschenStiftung Denkmalschutz sind einAnlass, Wiepersdorf hier einmal indieser Breite vorzustellen. Damitder verwunschene Ort mehr ins Be-wusstsein rückt, um die Menschenauch dorthin zu locken“, sagt BirgitMöckel. Die Kunsthistorikerin istVorsitzende des KunstvereinsKunsthaus Potsdam, der seit 2002das ehemalige Pferdelazarett derGarde-Ulanen-Kaserne für siebenAusstellungen pro Jahr nutzt.

Rund 100 bildende Künstler ver-brachten seit 2006 jeweils einigeMonate im einstigen von-Arnim-Schloss Wiepersdorf, konnten inder ländlichen Einsamkeit an tradi-tionsreichem Ort und in inspirie-rendem Austausch mit Künstler-kollegen, Literaten und Komponis-ten arbeiten. Alle Künstler wurdenvom Kunstverein angeschrieben.Gesucht wurden Werke, die sichexplizit auf Wiepersdorf beziehen,erklärt Birgit Möckel. Obwohl alleskurzfristig geplant werden musste,legten mehr als die Hälfte derKünstler ihre Konzepte vor. 25 da-von haben Birgit Möckel und ihreStellvertreterin Gudrun Gorka-Reimus nun für die Ausstellungausgewählt, weniger entscheidenddafür war, alle Jahrgänge abzude-cken, sondern „eine Auswahl zutreffen, die diversen Medien ge-recht wird und das Spektrum spie-gelt“, so Möckel.

Da sind Joachim Liebes anrüh-rend-herzerfrischende Fotografienvon Friseurin Erika, die in ihrer Kit-telschürze den Damen des DorfesDauerwellen legt. Oder NezaketEkicis Aufnahmen der Perfor-mance „Schlaraffenland“, die dieinternational gefragte Künstlerin2007 während ihres Stipendiums inWiepersdorf realisierte. Ein foto-grafisches Tagebuch zu seiner Zeitim Schloss 2010 reichte Uwe Klosein. Göran Gnaudschun erkundeteWiepersdorf bei Nacht und PetraTödter die Militärgeschichte derRegion, ihre Objekte wecken Asso-ziationen zur Luftfahrt. Juliane Du-da verfremdete in ihren Bildern dieArchitektur des nahen Hohensee-feld, Dina Boswank hat über dieWanderdüne im Forst Zinna Jüter-bog-Keilberg eine Video- undSoundinstallation geschaffen. Die-

Von Karen Grunow

dieses Festjahr hat BrandenburgsMinisterpräsident Dietmar Woidkeübernommen. „Das ist ein Be-kenntnis zu Wiepersdorf“, freutsich Anne Frechen darüber undüber den Besuch von Kulturminis-terin Martina Münch zur Vernis-sage am Sonntag in Potsdam. ● Info: Das Kunsthaus Potsdam befin-det sich im Ulanenweg 9 in Potsdam. Ge-öffnet ist dienstags von 11 bis 15 Uhr,mittwochs bis freitags von 11 bis 18 Uhr,samstags und sonntags von 12 bis 17 Uhr.

erstehung des KünstlerhausesSchloss Wiepersdorf vor zehn Jah-ren nach der plötzlichen Schlie-ßung 2004 zu feiern. Derzeit läuftnoch im Berliner Finnland-Instituteine Ausstellung ehemaliger finni-scher Wiepersdorf-Stipendiaten.Am 26. Juni gibt es wie jedes Jahrein großes Sommerfest am Schloss,zum Jahresende soll es wieder einegroße Präsentation sämtlicher Sti-pendiaten des aktuellen Jahrgangsgeben. Die Schirmherrschaft für

te sie dann Anne Frechen, die Di-rektorin des KünstlerhausesSchloss Wiepersdorf, kennen. DieIdee wurde schnell konkret. Es wirdnicht nur eine Ausstellung geben,sondern mit Musik, Lesungen undeiner Vorführung des in Wiepers-dorf entstandenen Films „TheosHaus“ ist aus dem Ausflug der Wie-persdorfer nach Potsdam ein richti-ges Festival geworden.

Es ist gewissermaßen Teil einesFestreigens, um die Wiederauf-

ter Froelich ließ sich von der Nähezum Spreewald inspirieren undstellte Gurkenlimonade her, vonder er einige Flaschen zur Ausstel-lung nach Potsdam schickt. ConyTheis sucht in ihrer Arbeit nachdem schönen Ingo, einer Wiepers-dorfer Legende nach ein Förster,der urplötzlich verschwand.

„In unserer Vorstandsrunde istschon mal die Idee aufgekommen,etwas zu Wiepersdorf zu machen“,erzählt Birgit Möckel. Zufällig lern-

Der Potsdamer Fotograf Joachim Liebe lernte Friseurin Erika während seines Wiepersdorf-Aufenthaltes 2014 kennen. FOTO: JOACHIM LIEBE

Birgit Möckel bei der Vorbereitung der Ausstellung. FOTO: KAREN GRUNOW

Dieter Froelichs Gurkenlimo.FOTO: D. FROELICH/VG BILD-KUNST 438256

Aus denwilden

SechzigernSchulzendorf. Mit seinem Hit „Mok-ka-Milch-Eisbar“ wurde ThomasNatschinski in den 1960er Jahrenberühmt; nun kommt der Sänger,Mundharmonikaspieler, Pianistund Songwriter mit seinem Pro-gramm „Die Mokka-Milch-Eisbarlebt!“ in die Schulzendorfer Patro-natskirche. Am 16. Juni ab19.30 Uhr wird er dort ein Jubiläumfeiern: Denn vor gut 50 Jahren wur-de das erfolgreiche Bandprojekt„Team 4“ von ihm gegründet, eineDDR-Beatband, die sich zwar anden „Beatles“ orientierte, aberdeutschsprachigen Rock produ-zierte. Zu seinem SchulzendorferAuftritt wird Natschinski, der einneues Album präsentieren wird,von Christine Dähn begleitet. Siewar Moderatorin beim DDR-Ju-gendradio DT 64, später beim MDRund bei VOX. Sie hat bereits meh-rere Bücher über DDR-Musikerveröffentlicht, auch über Nat-schinski. In der Patronatskirche willsie die ersten Jahre von „Team 4“,die Zeit der Pilzköpfe und damit dieAnfänge der Rockmusik auflebenlassen. Sie kennt zahlreiche bislangunveröffentlichte Anekdoten undwird einige davon vortragen. DieKonzertlesung mit Thomas Nat-schinski und Christine Dähn am16. Juni beginnt um 19.30 Uhr. kg

Klezmer zumRosenfest

Eichwalde. Die Klezmer-Gruppe„Aufwind“ gastiert mit ihrem Pro-gramm „In Essik un Honik“ am10. Juni ab 19 Uhr in der evangeli-schen Kirche in Eichwalde. Mitdem Konzert der 1984 gegründetenBand wird das 50. Eichwalder Ro-senfest eröffnet.

Auftakt mit Violinkonzert

Königs Wusterhausen. Die beliebteReihe der BrandenburgischenSommerkonzerte wird am 11. Juniin der Königs WusterhausenerKreuzkirche eröffnet. Der in SanktPetersburg geborene Sergey Doga-din wird mit Schostakowitschs Vio-linkonzert Nr. 1 a-Moll op. 77 auf-treten. Begleitet wird er vom Phil-harmonischen Orchester desStaatstheaters Cottbus unter derLeitung von Evan Christ. Das Kon-zert beginnt um 17 Uhr. kg● Info: Informationen zu sämtlichenKonzerten und zum Rahmenprogrammunter www.brandenburgische-sommer-konzerte.org

Die TermineAm 5. Juni um 16 Uhr wird die Ausstel-lung mit einer Vokalperformance von Alex Nowitz eröffnet.

Am 17. Juni ab 19 Uhr liest Katrin Bon-gard.

Rax Rinnekangas’ in Wiepersdorf ge-drehter Film „Theos Haus“ wird am 24. Juni ab 19 Uhr gezeigt.

Eine Lesung mit Anja Manz und Ingrid Kaech ist am 7. Juli ab 19 Uhr geplant.

Zur Finissage am 17. Juli ab 17 Uhr le-sen die derzeitigen Stipendiaten Martin Ahrends und Annick Klug. kg