23. Hessischer Unternehmertag

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23. HESSISCHER UNTERNEHMERTAG® HESSISCHER UNTERNEHMERTAG® IM FOKUS! 23. HESSISCHER UNTERNEHMERTAG® BILDUNG - ZWISCHEN HÖCHSTLEISTUNG UND ARMUTSVERMEIDUNG 28. OKTOBER 2014 KURHAUS WIESBADEN

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IM FOKUS! 23. HESSISCHER UNTERNEHMERTAG® BILDUNG - ZWISCHEN HÖCHSTLEISTUNG UND ARMUTSVERMEIDUNG/ 28. OKTOBER 2014 KURHAUS WIESBADEN "Bildung zwischen Höchstleistung und Armutsvermeidung“ war das Thema des 23. Hessischen Unternehmertags. Vor 1.000 Gästen im Kurhaus in Wiesbaden sprachen dazu Ministerpräsident Volker Bouffier, Ingo Kramer, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), und Wolf Matthias Mang, der neu gewählte Präsident der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU). Im beeindruckenden Ambiente wurden auch die Sieger in Hessens renommiertestem Unternehmenswettbewerb „Hessen-Champions“ prämiert.

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23. HESSISCHER UNTERNEHMERTAG®

HESSISCHER UNTERNEHMERTAG®

IM FOKUS!23. HESSISCHER UNTERNEHMERTAG®

BILDUNG - ZWISCHENHÖCHSTLEISTUNG UND ARMUTSVERMEIDUNG

28. OKTOBER 2014KURHAUS WIESBADEN

Page 2: 23. Hessischer Unternehmertag

Impressum

ErschienenDezember 2014

Auflage3.000 Stück

Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V. (VhU)Emil-von-Behring-Straße 460439 Frankfurt am MainTelefon: 069 95808-0Telefax: 069 95808-126E-Mail: [email protected]

RedaktionDr. Ulrich Kirsch (verantwortlich)Mina Sidiqi

AnzeigenKornelia Kopp

FotosFrank Kleefeldt

GestaltungCREATUR Werbeagentur | Darmstadtwww.creaturgrafik.de

Herstellung, Druckmt druckWalter Thiele GmbH & Co. KG | Neu-Isenburg

Page 3: 23. Hessischer Unternehmertag

23. HESSISCHER UNTERNEHMERTAG®IM FOKUS!

Page 4: 23. Hessischer Unternehmertag

EDITORIAL S. 4-501

UNSERE UNTERSTÜTZER/// Ein Rundgang04

S. 24-27

WOLF MATTHIAS MANGPRÄSIDENT DER VHU/// Bildung, wozu? Trends, Systeme,Durchlässigkeiten

S. 30-3405

BILDUNG 4.0/// Zwischen Höchstleistung undArmutsvermeidung

S. 6-902

VOLKER BOUFFIERHESSISCHER MINISTERPRÄSIDENT/// Hessen – Land des Lernens

S. 36-41

06

INGO KRAMERPRÄSIDENT DER BUNDESVER-EINIGUNG DER DEUTSCHEN ARBEITGEBERVERBÄNDE/// Deutschland im Bildungswettbewerb

S. 44-47

07

/// Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir:Ein starkes Land braucht Champions

/// Pressemeldung:Hessen-Champions – die Gewinner

/// Presse-Echo zu den Hessen-Champions

/// Hall of Fame

PREISVERLEIHUNGHESSEN-CHAMPIONS 2014 S. 48-5908

09DANK AN UNSERESPONSOREN

PRÄSIDIUM UND MITGLIEDERVERSAMMLUNG/// Stabwechsel: Mang neuer Präsident /Weidemann Ehrenpräsident und mitVerdienstorden des Landes ausgezeichnet

/// VhU-Präsidium: Bespricht Bankenstresstest und Russlandkrise

/// Mitgliederversammlung: FordertRückkehr zu investitionsfreundlicher Politik

S. 12-2203

S. 60

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EDITORIAL S. 4-501

UNSERE UNTERSTÜTZER/// Ein Rundgang04

S. 24-27

WOLF MATTHIAS MANGPRÄSIDENT DER VHU/// Bildung, wozu? Trends, Systeme,Durchlässigkeiten

S. 30-3405

BILDUNG 4.0/// Zwischen Höchstleistung undArmutsvermeidung

S. 6-902

VOLKER BOUFFIERHESSISCHER MINISTERPRÄSIDENT/// Hessen – Land des Lernens

S. 36-41

06

INGO KRAMERPRÄSIDENT DER BUNDESVER-EINIGUNG DER DEUTSCHEN ARBEITGEBERVERBÄNDE/// Deutschland im Bildungswettbewerb

S. 44-47

07

/// Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir:Ein starkes Land braucht Champions

/// Pressemeldung:Hessen-Champions – die Gewinner

/// Presse-Echo zu den Hessen-Champions

/// Hall of Fame

PREISVERLEIHUNGHESSEN-CHAMPIONS 2014 S. 48-5908

09DANK AN UNSERESPONSOREN

PRÄSIDIUM UND MITGLIEDERVERSAMMLUNG/// Stabwechsel: Mang neuer Präsident /Weidemann Ehrenpräsident und mitVerdienstorden des Landes ausgezeichnet

/// VhU-Präsidium: Bespricht Bankenstresstest und Russlandkrise

/// Mitgliederversammlung: FordertRückkehr zu investitionsfreundlicher Politik

S. 12-2203

S. 60

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EDITORIAL

Was hat uns das Jahr 2014 gebracht? Für uns als Vereinigung der hes-sischen Unternehmerverbände war das markanteste Ereignis sicher der Stabwechsel beim VhU-Präsidenten, den wir auf dem Hessischen Un-ternehmertag im angemessenen Rahmen vollzogen haben: der Famili-enunternehmer Wolf Mang übernahm ihn von Prof. Dieter Weidemann.

Es war kein Zufall, dass wir dazu auch unsere Vorschläge zu einer „Bildung 4.0 - für den Arbeitsmarkt der Zukunft“ vorgelegt und vor über 1.000 Entscheidern aus der hessischen Wirtschaft und Politik auf die hessische Agenda gesetzt haben. Denn Bildung war immer auch der Schwerpunkt, der unserem Ehrenpräsidenten besonders am Herzen lag.

Mit dem 25-jährigen Jubiläum des Mauerfalls und der friedlichen Wiedervereinigung konnten wir Deutsche uns in der Welt als einen his-torischen Glücksfall präsentieren, der teils gemacht, teils geschenkt, aber in jedem Fall als Chance tatkräftig genutzt wurde: Gemacht durch energisches Freiheitsstreben. Geschenkt als Zustimmung der Weltge-meinschaft, die alles andere als selbstverständlich war, natürlich auch erarbeitet durch diplomatisches Geschick, aber am Ende dann doch freiwillig gegeben, nicht erzwungen oder ertrotzt. Und schließlich als Chance der Integration genutzt mit einer typisch deutschen Doppel-Mentalität des Zupackens und der Dauerkritik an dem, was noch fehlt zum erwünschten Zustand. Auch einige von uns aus der hessischen Verbändefamilie, die im Nachbarland Thüringen sich um den Aufbau funktionierender Sozialpartnerschaft bemüht haben, hatten ihren An-teil daran. Dass die deutsche Wirtschaft viele Monate noch Konjunk-turlokomotive Europas war und die deutsche Nationalmannschaft zum vierten Mal als Fußballweltmeister den Spitzenplatz erspielte, passt in dieses Bild friedlichen Wettbewerbs.

Auch erfolgreiche Zukunftstechnologie zeigte sich nicht erst, aber ganz besonders am 12. November 2014, als Europas Stolz, Philae, auf „Tschuri“ landete. Dass das Rosetta-Team im europäischen Raumfahrt-Kontrollzentrum ESOC in Darmstadt den ersten von Menschen gebau-ten Apparat auf einen Kometen steuerte, darf Hessen ein wenig stolz machen. Schon das gesamte Jahr über beherrschte das Thema Digitali-sierung und ihre Folgen – Big Data von der Medienwirtschaft und ihrem Datenrisiko bis zu den Produkten der Industrie 4.0. – wie dem selbst fahrenden Auto – die politischen Diskussionen um die Zukunft unserer Industrie, dem Motor unserer Wertschöpfung im Umbruch. Auch an die-ser Diskussion haben wir uns aktiv beteiligt – sei es im Rahmen unserer Industrieplatz-Hessen-Initiative, beim Masterplan Frankfurt oder bei unserem Hessenforum.

Und die durch den Bundesfinanzminister am 15. November vorgeleg-te Haushaltsplanung mit der ersten „schwarzen Null“ seit 1969 ist eine historische Marke der Haushaltskonsolidierung. Wir haben sie als Wirtschaft immer gefordert. In Hessen hat der große überparteiliche Konsens aus CDU, SPD, FDP und Grünen die Schuldenbremse 2012 mit vereinter Unterstützung durch die Kammern und die VhU als Vorgabe mit einer Dreiviertelmehrheit in die Verfassung bekommen. So viel Konsolidierungswille muss ein Land erst einmal planerisch hinbekom-men. Dafür sagen wir als Wirtschaft der Politik in Bund und Land erst einmal Danke! Bevor die Dauerkritik wieder einsetzt. Und der Hinweis folgen muss, dass einmal das Konto nicht überzogen zu haben, erst ein Anfang ist, wenngleich ein guter!

Wirtschaft und Politik in Deutschland haben 2014 das Konto mit genutzten Chancen gut gefüllt: Trotz sich eintrübender Konjunktur verharrt die Arbeitslosigkeit auf niedrigem Niveau, wovon unsere eu-

ropäischen Nachbarn nur träumen können. Aber drei Groß-Risiken belasten das Konto erheblich.

Im ersten Jahr der neuen Koalitionen haben wir im Bund mit dem Min-destlohn und dem Rentenpaket die befürchtete wirtschaftsfeindliche Umverteilungspolitik bekommen: mit der leider nicht unrealistischen fatalen Spätfolge „Mehr Armut für alle“. Dabei verliert der Reiche nur Geld, der Arme häufig den Job.

Alle Probleme der Energiewende sind ungelöst: Die Subventionsspi-rale steigt weiter. Weder die Speicherung von Energie noch die Leitun-gen von den windreichen Küsten im Norden in den stark industriali-sierten Süden sind erkennbar auf den Weg gebracht. Und ohne den Atomausstieg bewältigt zu haben, leisten wir Deutsche uns den Luxus einer Kohleausstiegsdiskussion, die den stromkostenbedingten De-Industrialisierungsprozess beschleunigen wird. Unser branchenüber-greifender VhU-Energieausschuss, den wir 2014 gemeinsam mit den Vertretern aus 15 VhU-Mitgliedsverbänden und 35 Unternehmen ge-gründet haben, hat seine Überzeugungsarbeit aufgenommen, dass der Umbau des deutschen Energiesystems nur dann ökologische Wirkung entfalten kann, wenn er ein ökonomischer Erfolg wird.

Und schließlich drängt Russland Europa mit den völkerrechtswidrigen Hegemonialansprüchen gegenüber der Ukraine – der Krim-Annexion und der Unterstützung der Donbass-Separatisten – auf einen Weg zu-rück in den Kalten Krieg: mit wirtschaftlichen Schäden im Exportge-schäft, aber noch viel größeren politischen Risiken für die europäische Demokratie.

Für Politik und Wirtschaft bleibt also genug zu tun im Jahr 2015: Wir sollten die Chancen weiter nutzen und müssen die Risiken begrenzen. Am besten gelingt uns das gemeinsam.

Wir müssen vor allem die riskanten Belastungen des Arbeitsmarkts in den Griff bekommen und dazu die Politik in Bund und Land überzeugen, zu einer investitionsfreundlichen Politik zurückzukehren.

Wir müssen in der Bildungspolitik dafür sorgen, die beiden Bildungs-systeme, das akademische und das duale, transparenter und durch-lässiger zu machen. Wir setzen unsere Hoffnungen auf den Hessischen Bildungsgipfel und arbeiten daran mit.

Die große Aufgabe in der Haushaltspolitik wird sein, den Spagat hin-zubekommen zwischen einer weiteren seriösen Konsolidierung und letztlich einem Schuldenabbau, ohne die nötigen Infrastrukturinves-titionen zu vernachlässigen.

Wir müssen mit dazu beitragen, der deutschen Integration eine euro-päische Integration folgen zu lassen – um das demokratische Europa zu verteidigen gegen einen dauerhaften Zustand des Kalten Krieges. Im Wissen darum, dass das nicht eine Seite allein beschließen kann. Und dass eine konsequente politische Haltung gegenüber Russland Tei-len der Wirtschaft Nachteile bringen wird.

Wir haben viel geschafft und viel zu tun. Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten, einen schwungvollen Start ins neue Jahr und freuen uns auf ein Wiedersehen mit Ihnen in gemeinsamen Projekten und Diskus-sionen - spätestens beim 24. Hessischen Unternehmertag am 27.Okto-ber 2015 zum Thema: Investitionsfreundliche Politik im Kurhaus in Wiesbaden.

Volker Fasbender

Liebe Mitglieder, liebe Mitstreiter, liebe Hessen!

EDITORIAL

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EDITORIAL

Was hat uns das Jahr 2014 gebracht? Für uns als Vereinigung der hes-sischen Unternehmerverbände war das markanteste Ereignis sicher der Stabwechsel beim VhU-Präsidenten, den wir auf dem Hessischen Un-ternehmertag im angemessenen Rahmen vollzogen haben: der Famili-enunternehmer Wolf Mang übernahm ihn von Prof. Dieter Weidemann.

Es war kein Zufall, dass wir dazu auch unsere Vorschläge zu einer „Bildung 4.0 - für den Arbeitsmarkt der Zukunft“ vorgelegt und vor über 1.000 Entscheidern aus der hessischen Wirtschaft und Politik auf die hessische Agenda gesetzt haben. Denn Bildung war immer auch der Schwerpunkt, der unserem Ehrenpräsidenten besonders am Herzen lag.

Mit dem 25-jährigen Jubiläum des Mauerfalls und der friedlichen Wiedervereinigung konnten wir Deutsche uns in der Welt als einen his-torischen Glücksfall präsentieren, der teils gemacht, teils geschenkt, aber in jedem Fall als Chance tatkräftig genutzt wurde: Gemacht durch energisches Freiheitsstreben. Geschenkt als Zustimmung der Weltge-meinschaft, die alles andere als selbstverständlich war, natürlich auch erarbeitet durch diplomatisches Geschick, aber am Ende dann doch freiwillig gegeben, nicht erzwungen oder ertrotzt. Und schließlich als Chance der Integration genutzt mit einer typisch deutschen Doppel-Mentalität des Zupackens und der Dauerkritik an dem, was noch fehlt zum erwünschten Zustand. Auch einige von uns aus der hessischen Verbändefamilie, die im Nachbarland Thüringen sich um den Aufbau funktionierender Sozialpartnerschaft bemüht haben, hatten ihren An-teil daran. Dass die deutsche Wirtschaft viele Monate noch Konjunk-turlokomotive Europas war und die deutsche Nationalmannschaft zum vierten Mal als Fußballweltmeister den Spitzenplatz erspielte, passt in dieses Bild friedlichen Wettbewerbs.

Auch erfolgreiche Zukunftstechnologie zeigte sich nicht erst, aber ganz besonders am 12. November 2014, als Europas Stolz, Philae, auf „Tschuri“ landete. Dass das Rosetta-Team im europäischen Raumfahrt-Kontrollzentrum ESOC in Darmstadt den ersten von Menschen gebau-ten Apparat auf einen Kometen steuerte, darf Hessen ein wenig stolz machen. Schon das gesamte Jahr über beherrschte das Thema Digitali-sierung und ihre Folgen – Big Data von der Medienwirtschaft und ihrem Datenrisiko bis zu den Produkten der Industrie 4.0. – wie dem selbst fahrenden Auto – die politischen Diskussionen um die Zukunft unserer Industrie, dem Motor unserer Wertschöpfung im Umbruch. Auch an die-ser Diskussion haben wir uns aktiv beteiligt – sei es im Rahmen unserer Industrieplatz-Hessen-Initiative, beim Masterplan Frankfurt oder bei unserem Hessenforum.

Und die durch den Bundesfinanzminister am 15. November vorgeleg-te Haushaltsplanung mit der ersten „schwarzen Null“ seit 1969 ist eine historische Marke der Haushaltskonsolidierung. Wir haben sie als Wirtschaft immer gefordert. In Hessen hat der große überparteiliche Konsens aus CDU, SPD, FDP und Grünen die Schuldenbremse 2012 mit vereinter Unterstützung durch die Kammern und die VhU als Vorgabe mit einer Dreiviertelmehrheit in die Verfassung bekommen. So viel Konsolidierungswille muss ein Land erst einmal planerisch hinbekom-men. Dafür sagen wir als Wirtschaft der Politik in Bund und Land erst einmal Danke! Bevor die Dauerkritik wieder einsetzt. Und der Hinweis folgen muss, dass einmal das Konto nicht überzogen zu haben, erst ein Anfang ist, wenngleich ein guter!

Wirtschaft und Politik in Deutschland haben 2014 das Konto mit genutzten Chancen gut gefüllt: Trotz sich eintrübender Konjunktur verharrt die Arbeitslosigkeit auf niedrigem Niveau, wovon unsere eu-

ropäischen Nachbarn nur träumen können. Aber drei Groß-Risiken belasten das Konto erheblich.

Im ersten Jahr der neuen Koalitionen haben wir im Bund mit dem Min-destlohn und dem Rentenpaket die befürchtete wirtschaftsfeindliche Umverteilungspolitik bekommen: mit der leider nicht unrealistischen fatalen Spätfolge „Mehr Armut für alle“. Dabei verliert der Reiche nur Geld, der Arme häufig den Job.

Alle Probleme der Energiewende sind ungelöst: Die Subventionsspi-rale steigt weiter. Weder die Speicherung von Energie noch die Leitun-gen von den windreichen Küsten im Norden in den stark industriali-sierten Süden sind erkennbar auf den Weg gebracht. Und ohne den Atomausstieg bewältigt zu haben, leisten wir Deutsche uns den Luxus einer Kohleausstiegsdiskussion, die den stromkostenbedingten De-Industrialisierungsprozess beschleunigen wird. Unser branchenüber-greifender VhU-Energieausschuss, den wir 2014 gemeinsam mit den Vertretern aus 15 VhU-Mitgliedsverbänden und 35 Unternehmen ge-gründet haben, hat seine Überzeugungsarbeit aufgenommen, dass der Umbau des deutschen Energiesystems nur dann ökologische Wirkung entfalten kann, wenn er ein ökonomischer Erfolg wird.

Und schließlich drängt Russland Europa mit den völkerrechtswidrigen Hegemonialansprüchen gegenüber der Ukraine – der Krim-Annexion und der Unterstützung der Donbass-Separatisten – auf einen Weg zu-rück in den Kalten Krieg: mit wirtschaftlichen Schäden im Exportge-schäft, aber noch viel größeren politischen Risiken für die europäische Demokratie.

Für Politik und Wirtschaft bleibt also genug zu tun im Jahr 2015: Wir sollten die Chancen weiter nutzen und müssen die Risiken begrenzen. Am besten gelingt uns das gemeinsam.

Wir müssen vor allem die riskanten Belastungen des Arbeitsmarkts in den Griff bekommen und dazu die Politik in Bund und Land überzeugen, zu einer investitionsfreundlichen Politik zurückzukehren.

Wir müssen in der Bildungspolitik dafür sorgen, die beiden Bildungs-systeme, das akademische und das duale, transparenter und durch-lässiger zu machen. Wir setzen unsere Hoffnungen auf den Hessischen Bildungsgipfel und arbeiten daran mit.

Die große Aufgabe in der Haushaltspolitik wird sein, den Spagat hin-zubekommen zwischen einer weiteren seriösen Konsolidierung und letztlich einem Schuldenabbau, ohne die nötigen Infrastrukturinves-titionen zu vernachlässigen.

Wir müssen mit dazu beitragen, der deutschen Integration eine euro-päische Integration folgen zu lassen – um das demokratische Europa zu verteidigen gegen einen dauerhaften Zustand des Kalten Krieges. Im Wissen darum, dass das nicht eine Seite allein beschließen kann. Und dass eine konsequente politische Haltung gegenüber Russland Tei-len der Wirtschaft Nachteile bringen wird.

Wir haben viel geschafft und viel zu tun. Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten, einen schwungvollen Start ins neue Jahr und freuen uns auf ein Wiedersehen mit Ihnen in gemeinsamen Projekten und Diskus-sionen - spätestens beim 24. Hessischen Unternehmertag am 27.Okto-ber 2015 zum Thema: Investitionsfreundliche Politik im Kurhaus in Wiesbaden.

Volker Fasbender

Liebe Mitglieder, liebe Mitstreiter, liebe Hessen!

EDITORIAL

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„Bildung zwischen Höchstleistung und Armutsvermeidung“ war das Thema des 23. Hessischen Unternehmertags. Vor 1.000 Gästen im Kur-haus in Wiesbaden sprachen dazu Ministerpräsident Volker Bouffi er, Ingo Kramer, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeit-geberverbände (BDA), und Wolf Matthias Mang, der neu gewählte Prä-sident der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU). Im beeindruckenden Ambiente wurden auch die Sieger in Hessens renommiertestem Unternehmenswettbewerb „Hessen-Champions“ prämiert.

Praxisorientierung und theoretisches Wissen müssen besser mitei-nander verbunden werden. Das ist die zentrale Botschaft der aktu-ell vorgelegten VhU-Publikation. „Bildung 4.0 – Für die Arbeitswelt der Zukunft“. In der öff entlichen Wahrnehmung sei die akademische Ausbildung der Königsweg, der Arbeitsplatzsicherheit, ein hohes Le-benseinkommen und gesellschaftliches Ansehen garantiere. Deshalb gehen jedes Jahr mehr Jugendliche unmittelbar im Anschluss an die Schule an die Hochschulen, und umgekehrt weniger Jugendliche in eine betriebliche Ausbildung. Der Wirtschaft fehlen die Bewerber um Ausbildungsstellen. Gleichzeitig weisen alle Prognosen darauf hin, dass in Zukunft gerade die berufl ich-praktischen Qualifi kationen auf dem Arbeitsmarkt gesucht sein werden, während Angebot und Nach-frage bei Akademikern überwiegend ausgeglichen sind. Vor dem Hin-tergrund dieser Analyse entspann sich eine lebhafte Diskussion.

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffi er erklärte: „Die Zu-kunftsfähigkeit der hessischen Wirtschaft ist keine Selbstverständ-lichkeit. Sie ist ein Produkt aus kreativen Ideen sowie harter Arbeit, und sie ist Voraussetzung für den Erhalt unseres Wohlstands. Wert-vollste Ressource in unserer hochqualifi zierten und spezialisierten Arbeitswelt ist eine gute Bildung. Die Landesregierung will jungen Menschen von Beginn an bestmögliche Bildungschancen eröff nen und sie nach ihren individuellen Begabungen so fördern, dass Hessen ein Land des Lernens bleibt.“ Es sei Aufgabe der Politik, die Rahmenbedin-gungen so zu setzen, dass die Wirtschaft genug Gestaltungsspielraum für Innovationen habe. Ein Fortschrittskonzept für die Zukunft sei es, Ökonomie und Ökologie noch enger miteinander zu verklammern. „Wie viel Eigeninitiative und Unternehmergeist in unserer heimischen Wirt-

schaft steckt, haben die Hessen-Champions eindrucksvoll gezeigt. Ich gratuliere herzlich den Siegern 2014“, so der Regierungschef.

BDA-Präsident Ingo Kramer führte aus: „Wie kaum eine andere Volks-wirtschaft agiert Deutschland durch seine starke Exportorientierung global. Dabei ist unser Bildungssystem ein entscheidender Standort-faktor für die Unternehmen im internationalen Wettbewerb. Hier muss Deutschland noch mehr Anstrengungen unternehmen und mehr in Bildung investieren, auch für Leistungsschwächere. Nach dem PISA-Schock Anfang des letzten Jahrzehnts haben wir spürbare Verbesse-rungen im Schulsystem erreicht, aber der Weg an die Spitze ist noch weit.Gerade im so genannten MINT-Bereich Mathematik, Informatik, Natur-wissenschaften und Technik spüren wir schon heute den Fachkräfte-mangel. Aktuell fehlen fast 124.000 Fachkräfte – davon 60 Prozent mit einem berufl ichen Abschluss – also Facharbeiter, Techniker und Meis-ter mit einer MINT-Qualifi kation. Hier müssen wir handeln!“

Der neu gewählte VhU-Präsident Wolf Matthias Mang erklärte: „Bildung 4.0 steht für uns als Programm einer Bildungsreform in Deutschland, die wir dringend anpacken müssen, um die großen Trends unserer Zeit besser bewältigen zu können. Eine entscheidende Rolle spielen dabei die Öff nung der Hochschulen für Facharbeiter und die Integration von Praxismodulen in der Akademikerausbildung. In Zu-kunft werden vermehrt Qualifi kationen gebraucht, die Elemente einer akademischen Ausbildung (Theorie) und Elemente des Lernens in der Praxis miteinander verbinden. Kurz gesagt: Wir brauchen sowohl den betrieblichen Praktiker als auch den Akademiker, aber immer öfter in einer Person. Da unser Bildungssystem in seiner heutigen Struktur den Fachkräftemangel verschärft, brauchen wir jetzt aber eine grundlegen-de Neuorientierung des Bildungssystems, um die Kompetenzen zu ent-wickeln, die der Arbeitsmarkt in Zukunft verlangt. Die beiden prägenden Säulen des gegenwärtigen Bildungssystems, die berufl ich orientierte Ausbildung und die akademische Ausbildung, müssen – wir folgen hier gerne den Empfehlungen des Wissenschaftsrates – in ein Gesamtsys-tem integriert werden, das unterschiedliche Pfade begünstigt.“

/// Zwischen Höchstleistung und Armutsvermeidung

BILDUNG 4.0

| 76 |

BILDUNGS-CHANCENERÖFFNEN“

„BESTMÖGLICHE

MINISTERPRÄSIDENT BOUFFIER

SCHWÄCHEREMITNEHMEN“

„LEISTUNGS-

BDA-PRÄSIDENT KRAMER

ERÖFFNEN“ „LEISTUNGS-„LEISTUNGS-

BETRIEBLICHEN PRAKTIKER UNDAKADEMIKER –ABER IN EINERPERSON“

„BRAUCHEN

VHU-PRÄSIDENT MANG

BILDUNG 4.0/// Zwischen Höchstleistung undArmutsvermeidung

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„Bildung zwischen Höchstleistung und Armutsvermeidung“ war das Thema des 23. Hessischen Unternehmertags. Vor 1.000 Gästen im Kur-haus in Wiesbaden sprachen dazu Ministerpräsident Volker Bouffi er, Ingo Kramer, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeit-geberverbände (BDA), und Wolf Matthias Mang, der neu gewählte Prä-sident der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU). Im beeindruckenden Ambiente wurden auch die Sieger in Hessens renommiertestem Unternehmenswettbewerb „Hessen-Champions“ prämiert.

Praxisorientierung und theoretisches Wissen müssen besser mitei-nander verbunden werden. Das ist die zentrale Botschaft der aktu-ell vorgelegten VhU-Publikation. „Bildung 4.0 – Für die Arbeitswelt der Zukunft“. In der öff entlichen Wahrnehmung sei die akademische Ausbildung der Königsweg, der Arbeitsplatzsicherheit, ein hohes Le-benseinkommen und gesellschaftliches Ansehen garantiere. Deshalb gehen jedes Jahr mehr Jugendliche unmittelbar im Anschluss an die Schule an die Hochschulen, und umgekehrt weniger Jugendliche in eine betriebliche Ausbildung. Der Wirtschaft fehlen die Bewerber um Ausbildungsstellen. Gleichzeitig weisen alle Prognosen darauf hin, dass in Zukunft gerade die berufl ich-praktischen Qualifi kationen auf dem Arbeitsmarkt gesucht sein werden, während Angebot und Nach-frage bei Akademikern überwiegend ausgeglichen sind. Vor dem Hin-tergrund dieser Analyse entspann sich eine lebhafte Diskussion.

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffi er erklärte: „Die Zu-kunftsfähigkeit der hessischen Wirtschaft ist keine Selbstverständ-lichkeit. Sie ist ein Produkt aus kreativen Ideen sowie harter Arbeit, und sie ist Voraussetzung für den Erhalt unseres Wohlstands. Wert-vollste Ressource in unserer hochqualifi zierten und spezialisierten Arbeitswelt ist eine gute Bildung. Die Landesregierung will jungen Menschen von Beginn an bestmögliche Bildungschancen eröff nen und sie nach ihren individuellen Begabungen so fördern, dass Hessen ein Land des Lernens bleibt.“ Es sei Aufgabe der Politik, die Rahmenbedin-gungen so zu setzen, dass die Wirtschaft genug Gestaltungsspielraum für Innovationen habe. Ein Fortschrittskonzept für die Zukunft sei es, Ökonomie und Ökologie noch enger miteinander zu verklammern. „Wie viel Eigeninitiative und Unternehmergeist in unserer heimischen Wirt-

schaft steckt, haben die Hessen-Champions eindrucksvoll gezeigt. Ich gratuliere herzlich den Siegern 2014“, so der Regierungschef.

BDA-Präsident Ingo Kramer führte aus: „Wie kaum eine andere Volks-wirtschaft agiert Deutschland durch seine starke Exportorientierung global. Dabei ist unser Bildungssystem ein entscheidender Standort-faktor für die Unternehmen im internationalen Wettbewerb. Hier muss Deutschland noch mehr Anstrengungen unternehmen und mehr in Bildung investieren, auch für Leistungsschwächere. Nach dem PISA-Schock Anfang des letzten Jahrzehnts haben wir spürbare Verbesse-rungen im Schulsystem erreicht, aber der Weg an die Spitze ist noch weit.Gerade im so genannten MINT-Bereich Mathematik, Informatik, Natur-wissenschaften und Technik spüren wir schon heute den Fachkräfte-mangel. Aktuell fehlen fast 124.000 Fachkräfte – davon 60 Prozent mit einem berufl ichen Abschluss – also Facharbeiter, Techniker und Meis-ter mit einer MINT-Qualifi kation. Hier müssen wir handeln!“

Der neu gewählte VhU-Präsident Wolf Matthias Mang erklärte: „Bildung 4.0 steht für uns als Programm einer Bildungsreform in Deutschland, die wir dringend anpacken müssen, um die großen Trends unserer Zeit besser bewältigen zu können. Eine entscheidende Rolle spielen dabei die Öff nung der Hochschulen für Facharbeiter und die Integration von Praxismodulen in der Akademikerausbildung. In Zu-kunft werden vermehrt Qualifi kationen gebraucht, die Elemente einer akademischen Ausbildung (Theorie) und Elemente des Lernens in der Praxis miteinander verbinden. Kurz gesagt: Wir brauchen sowohl den betrieblichen Praktiker als auch den Akademiker, aber immer öfter in einer Person. Da unser Bildungssystem in seiner heutigen Struktur den Fachkräftemangel verschärft, brauchen wir jetzt aber eine grundlegen-de Neuorientierung des Bildungssystems, um die Kompetenzen zu ent-wickeln, die der Arbeitsmarkt in Zukunft verlangt. Die beiden prägenden Säulen des gegenwärtigen Bildungssystems, die berufl ich orientierte Ausbildung und die akademische Ausbildung, müssen – wir folgen hier gerne den Empfehlungen des Wissenschaftsrates – in ein Gesamtsys-tem integriert werden, das unterschiedliche Pfade begünstigt.“

/// Zwischen Höchstleistung und Armutsvermeidung

BILDUNG 4.0

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BILDUNGS-CHANCENERÖFFNEN“

„BESTMÖGLICHE

MINISTERPRÄSIDENT BOUFFIER

SCHWÄCHEREMITNEHMEN“

„LEISTUNGS-

BDA-PRÄSIDENT KRAMER

ERÖFFNEN“ „LEISTUNGS-„LEISTUNGS-

BETRIEBLICHEN PRAKTIKER UNDAKADEMIKER –ABER IN EINERPERSON“

„BRAUCHEN

VHU-PRÄSIDENT MANG

BILDUNG 4.0/// Zwischen Höchstleistung undArmutsvermeidung

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HESSISCHER UNTERNEHMERTAG 2014

PRESSE-ECHO/// Der 23. Hessische Unternehmertagim Spiegel der Medien

Wir danken unseren Partnern der Frankfurter Allgemeinen und der Frankfurter Rundschau für die Medienkooperation der Sonderbeilage.

| 98 |

Page 11: 23. Hessischer Unternehmertag

HESSISCHER UNTERNEHMERTAG 2014

PRESSE-ECHO/// Der 23. Hessische Unternehmertagim Spiegel der Medien

Wir danken unseren Partnern der Frankfurter Allgemeinen und der Frankfurter Rundschau für die Medienkooperation der Sonderbeilage.

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Page 12: 23. Hessischer Unternehmertag

dpa-Notizblockhes: Wolf Matthias Mang neuer Präsident der hessi-schen UnternehmerverbändeWiesbaden (dpa/1he) - Wolf Matthias Mang ist der

neue Präsident der hessischen Unternehmerverbän-

de. Der 57 Jahre alte Manager und Vorsitzende

des Arbeitgeberverbandes Hessenmetall wurde am

Dienstag in Wiesbaden zum Nachfolger Dieter Wei-

demanns gewählt. Der 75-Jährige hatte 22 Jahre

an der Spitze der 71 Mitgliedsverbände gestan-

den. Er wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. Mang

führt gemeinsam mit seiner Frau das Unterneh-

men Arno Arnold GmbH in Obersthausen, das Me-

tallabdeckungen herstellt. Der Manager ist zu-

dem Aufsichtsratschef der fränkischen Oechsler

AG. Der Betrieb mit Sitz in Ansbach fertigt Pro-

dukte für die kunststoff verarbeitende Industrie.

28.10.2014

führt gemeinsam mit seiner Frau das Unterneh-

men Arno Arnold GmbH in Obersthausen, das Me-

tallabdeckungen herstellt. Der Manager ist zu-

dem Aufsichtsratschef der fränkischen Oechsler

AG. Der Betrieb mit Sitz in Ansbach fertigt Pro-

dukte für die kunststoff verarbeitende Industrie.

dpa-Notizblock

hes: Hessische Unternehm

er-

verbände bekommen neuen

Präsidenten

Wiesbaden (dpa/1he) -

An der Spitze der hess

ischen

Unternehmerverbände steht ein Generations

wech-

sel an. Am (morgigen)

Dienstag wird in Wi

esbaden

der Nachfolger des l

angjährigen Präsident

en Die-

ter Weidemann gewähl

t. Der 75-Jährige be

kleidet

seit 22 Jahren das A

mt. Sein Nachfolger s

oll der

Familienunternehmer Wolf Matthias Mang werden.

Auf dem Hessischen Unte

rnehmertag (16.00 Uhr)

sollen

außerdem die <<Hesse

n-Champions>> gekürt

werden.

Ministerpräsident Vol

ker Bouff ier (CDU) un

d Wirt-

schaftsminister Tarek

Al-Wazir (Grüne) solle

n die

Sieger des Unternehm

enswettbewerbs auszei

chnen.

27.10.2014

HESSISCHER UNTERNEHMERTAG 2014

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dpa-Notizblockhes: Wolf Matthias Mang neuer Präsident der hessi-schen UnternehmerverbändeWiesbaden (dpa/1he) - Wolf Matthias Mang ist der

neue Präsident der hessischen Unternehmerverbän-

de. Der 57 Jahre alte Manager und Vorsitzende

des Arbeitgeberverbandes Hessenmetall wurde am

Dienstag in Wiesbaden zum Nachfolger Dieter Wei-

demanns gewählt. Der 75-Jährige hatte 22 Jahre

an der Spitze der 71 Mitgliedsverbände gestan-

den. Er wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. Mang

führt gemeinsam mit seiner Frau das Unterneh-

men Arno Arnold GmbH in Obersthausen, das Me-

tallabdeckungen herstellt. Der Manager ist zu-

dem Aufsichtsratschef der fränkischen Oechsler

AG. Der Betrieb mit Sitz in Ansbach fertigt Pro-

dukte für die kunststoff verarbeitende Industrie.

28.10.2014

führt gemeinsam mit seiner Frau das Unterneh-

men Arno Arnold GmbH in Obersthausen, das Me-

tallabdeckungen herstellt. Der Manager ist zu-

dem Aufsichtsratschef der fränkischen Oechsler

AG. Der Betrieb mit Sitz in Ansbach fertigt Pro-

dukte für die kunststoff verarbeitende Industrie.

dpa-Notizblock

hes: Hessische Unternehm

er-

verbände bekommen neuen

Präsidenten

Wiesbaden (dpa/1he) -

An der Spitze der hess

ischen

Unternehmerverbände steht ein Generations

wech-

sel an. Am (morgigen)

Dienstag wird in Wi

esbaden

der Nachfolger des l

angjährigen Präsident

en Die-

ter Weidemann gewähl

t. Der 75-Jährige be

kleidet

seit 22 Jahren das A

mt. Sein Nachfolger s

oll der

Familienunternehmer Wolf Matthias Mang werden.

Auf dem Hessischen Unte

rnehmertag (16.00 Uhr)

sollen

außerdem die <<Hesse

n-Champions>> gekürt

werden.

Ministerpräsident Vol

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27.10.2014

HESSISCHER UNTERNEHMERTAG 2014

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Page 14: 23. Hessischer Unternehmertag

PRÄSIDIUM UNDMITGLIEDERVERSAMMLUNG

/// Stabwechsel: Mang neuer Präsident /Weidemann Ehrenpräsident und mit Verdienstorden des Landes ausgezeichnet/// VhU-Präsidium: Bespricht Bankenstresstest und Russlandkrise/// Mitgliederversammlung: FordertRückkehr zu investitionsfreundlicherPolitik

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PRÄSIDIUM UNDMITGLIEDERVERSAMMLUNG

/// Stabwechsel: Mang neuer Präsident /Weidemann Ehrenpräsident und mit Verdienstorden des Landes ausgezeichnet/// VhU-Präsidium: Bespricht Bankenstresstest und Russlandkrise/// Mitgliederversammlung: FordertRückkehr zu investitionsfreundlicherPolitik

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/// Mang neuer VhU-Präsident/// Weidemann Ehrenpräsident undmit Verdienstorden des Landesausgezeichnet

STABWECHSEL

Wiesbaden. Die 71 Verbände der VhU haben auf ihrer Mitglieder-versammlung am 28. Oktober 2014 den Familienunternehmer Wolf Matthias Mang zu ihrem neuen Präsidenten gewählt. Prof. Dieter Weidemann wurde aufgrund der Verdienste seiner 22-jährigen Prä-sidentschaft zum Ehrenpräsidenten ernannt. Er erhielt auf dem Hes-sischen Unternehmertag „als Zukunftsgestalter für unser Land“ den Hessischen Verdienstorden aus der Hand von Ministerpräsident Volker Bouffier.

Der neue Präsident: Wolf Matthias Mang

Wolf Mang führt gemeinsam mit seiner Frau Simone Weinmann-Mang die Geschäfte der Arno Arnold GmbH, Obertshausen. Das Familienun-ternehmen in 5. Generation war mit der Herstellung von Bandoneons gestartet. Es übernahm daraus die Technik der „Faltenbälge“ und ent-wickelt und produziert heute mit knapp 100 Mitarbeitern vielfältige innovative Schutzabdeckungen für den Maschinen- und Anlagenbau. 25 Mitarbeiter kamen nach der Wende in Carlsfeld hinzu: Am einstigen Stammsitz ist das Unternehmen seither auch wieder vertreten. 2014 investierte die Firma, die auch über eine eigene Forschungs- und Ent-wicklungsabteilung verfügt, zum hundertfünfzigjährigen Bestehen 2 Mio. Euro in eine neue Industriehalle für eine maschinelle Blechfer-tigungsstraße, um die Fertigungstiefe am Standort zu erhöhen. Der Exportanteil liegt bei 40 Prozent. Der Umsatz beläuft sich auf deutlich mehr als zehn Millionen Euro im Jahr. Zugleich ist Mang Vorsitzender des Gesellschafterausschusses und

Aufsichtsratsvorsitzender des Familienunternehmens OECHSLER AG mit Sitz im fränkischen Ansbach. Der OECHSLER-Konzern, vor 150 Jah-ren gestartet, gehört heute mit 2.450 Mitarbeitern zu den führenden Unternehmen der Kunststoff verarbeitenden Industrie in Deutsch-land. Er liefert Einzelteile, komplexe Baugruppen und Systeme z.B. in die Automobilindustrie und Medizintechnik. OECHSLER hat Standorte in Ansbach, Weißenburg und Küps, international in Taicang (China ), Lipova (Rumänien), Querétaro (Mexiko) und Singapur.Mang ist schon lange und vielfältig ehrenamtlich engagiert: am mar-kantesten seit 2011 im Vorstand und seit 2013 Vorsitzender des Ar-beitgeberverbandes HESSENMETALL.

Der Ehrenpräsident: Prof. Dieter Weidemann

Geboren und aufgewachsen in Recklinghausen war seit 1992 Präsident der VhU und von 1993 bis 2013 zugleich Vorsitzender des Arbeitge-berverbandes HESSENMETALL. Ab 1976 arbeitete er als Professor an der Universität Hannover. Ab 1981 war er Vorstandsmitglied der Gil-demeister-Gruppe, von 1984 bis 1994 Vorstandsvorsitzender der Pitt-ler AG und wechselte anschließend in deren Aufsichtsrat. Über seine Weidemann oHG ist er an verschiedenen Unternehmen beteiligt. Im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks ist er seit 1999, seit 2001 als Stellvertretender Vorsitzender tätig.

PRÄSIDIUM UND MITGLIEDERVERSAMMLUNG

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/// Mang neuer VhU-Präsident/// Weidemann Ehrenpräsident undmit Verdienstorden des Landesausgezeichnet

STABWECHSEL

Wiesbaden. Die 71 Verbände der VhU haben auf ihrer Mitglieder-versammlung am 28. Oktober 2014 den Familienunternehmer Wolf Matthias Mang zu ihrem neuen Präsidenten gewählt. Prof. Dieter Weidemann wurde aufgrund der Verdienste seiner 22-jährigen Prä-sidentschaft zum Ehrenpräsidenten ernannt. Er erhielt auf dem Hes-sischen Unternehmertag „als Zukunftsgestalter für unser Land“ den Hessischen Verdienstorden aus der Hand von Ministerpräsident Volker Bouffier.

Der neue Präsident: Wolf Matthias Mang

Wolf Mang führt gemeinsam mit seiner Frau Simone Weinmann-Mang die Geschäfte der Arno Arnold GmbH, Obertshausen. Das Familienun-ternehmen in 5. Generation war mit der Herstellung von Bandoneons gestartet. Es übernahm daraus die Technik der „Faltenbälge“ und ent-wickelt und produziert heute mit knapp 100 Mitarbeitern vielfältige innovative Schutzabdeckungen für den Maschinen- und Anlagenbau. 25 Mitarbeiter kamen nach der Wende in Carlsfeld hinzu: Am einstigen Stammsitz ist das Unternehmen seither auch wieder vertreten. 2014 investierte die Firma, die auch über eine eigene Forschungs- und Ent-wicklungsabteilung verfügt, zum hundertfünfzigjährigen Bestehen 2 Mio. Euro in eine neue Industriehalle für eine maschinelle Blechfer-tigungsstraße, um die Fertigungstiefe am Standort zu erhöhen. Der Exportanteil liegt bei 40 Prozent. Der Umsatz beläuft sich auf deutlich mehr als zehn Millionen Euro im Jahr. Zugleich ist Mang Vorsitzender des Gesellschafterausschusses und

Aufsichtsratsvorsitzender des Familienunternehmens OECHSLER AG mit Sitz im fränkischen Ansbach. Der OECHSLER-Konzern, vor 150 Jah-ren gestartet, gehört heute mit 2.450 Mitarbeitern zu den führenden Unternehmen der Kunststoff verarbeitenden Industrie in Deutsch-land. Er liefert Einzelteile, komplexe Baugruppen und Systeme z.B. in die Automobilindustrie und Medizintechnik. OECHSLER hat Standorte in Ansbach, Weißenburg und Küps, international in Taicang (China ), Lipova (Rumänien), Querétaro (Mexiko) und Singapur.Mang ist schon lange und vielfältig ehrenamtlich engagiert: am mar-kantesten seit 2011 im Vorstand und seit 2013 Vorsitzender des Ar-beitgeberverbandes HESSENMETALL.

Der Ehrenpräsident: Prof. Dieter Weidemann

Geboren und aufgewachsen in Recklinghausen war seit 1992 Präsident der VhU und von 1993 bis 2013 zugleich Vorsitzender des Arbeitge-berverbandes HESSENMETALL. Ab 1976 arbeitete er als Professor an der Universität Hannover. Ab 1981 war er Vorstandsmitglied der Gil-demeister-Gruppe, von 1984 bis 1994 Vorstandsvorsitzender der Pitt-ler AG und wechselte anschließend in deren Aufsichtsrat. Über seine Weidemann oHG ist er an verschiedenen Unternehmen beteiligt. Im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks ist er seit 1999, seit 2001 als Stellvertretender Vorsitzender tätig.

PRÄSIDIUM UND MITGLIEDERVERSAMMLUNG

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Bouffier: „Weidemann ist Zukunftsgestalter für unser Land“

„Für Dieter Weidemann ist die Zukunftsfähigkeit unseres Landes mehr als ein Anliegen gewesen: Es ist bis heute seine Herzensangelegen-heit. Sein Einsatz für eine gute Bildung von der Grundschule über die Lehre bis zur Universität war beispielhaft. Eindringlich und mit Über-zeugungskraft engagierte er sich für unsere Wirtschaft und arbeitet täglich daran, den Wohlstand unseres Landes zu erhalten. Hessische Unternehmen wie auch die Politik schätzen ihn als ehrlichen Ratgeber und fairen Verhandlungspartner. Er ist für unser Land ein Zukunftsge-stalter gewesen. Sie haben Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse für Ihre Überzeugungen eingesetzt und damit dem Wohl unserer Gemeinschaft gedient. Für Ihr vorbildliches Wirken danke ich Ihnen von Herzen“, sagte der Regierungschef im Rahmen des Hessischen Unternehmerta-ges der VhU im Kurhaus Wiesbaden.Weidemann habe „maßgeblich die schulpolitischen Reformen in Hes-sen in den Jahren 2000 bis 2003 mit beeinflusst“. Ein besonderes An-liegen sei ihm der gesamte vorschulische Bereich vom Kindergarten bis zur Vorschule und der Familienpolitik gewesen. „Seiner Überzeu-gungskraft ist es zu verdanken, dass das Engagement der Wirtschaft nicht nur auf das weiterführende Schulwesen ausgeweitet wurde, sondern jetzt auch auf den Vor- und Grundschulbereich fixiert ist“, so

Bouffier. Darüber hinaus liege ihm die Berufsausbildung am Herzen. Seit vielen Jahren setzt er sich für die Ausbildung junger Menschen ein. Zudem unterstütze er mit großer Leidenschaft die Ausbildungs-platzkampagne Hessen, deren Ziel es ist, für das duale Ausbildungs-system zu werben und auf die Vorteile von Ausbildung, für Unterneh-men aufmerksam zu machen.

PRÄSIDIUM UND MITGLIEDERVERSAMMLUNG

Großer Bahnhof für den scheidenden Präsidenten

In seiner Dankesrede vor den 1.000 Gästen des Hessischen Unterneh-mertags lobte Mang seinen Vorgänger als „Glücksfall für die hessische Wirtschaft, Politik, Medien, sowie die deutsche und hessische Ver-bandslandschaft“. Weidemann habe die VhU zu der Interessenvertre-tung aller freiwillig organisierten Unternehmen in Hessen entwickelt. Er habe sie auf 71 Mitgliedsverbände stetig vergrößert, für ihr Profil als Motor für Reform und Exzellenz in Hessen gesorgt und sie zur unan-gefochtenen Stimme der hessischen Wirtschaft gemacht . Zur Verabschiedung gekommen waren: Ministerpräsident Volker Bouf-fier und sein Vorgänger Roland Koch, BDA-Präsident Ingo Kramer und sein Vorgänger, Prof. Dieter Hundt, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, die Fraktionsvorsitzenden im hessischen Landtag, Michael Bodden-berg (CDU), und Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD). Handwerkspräsident Bernd Ehinger, die Vorstandsvorsitzenden Norbert Steiner (K+S), Dr. Stefan Schulte (Fraport), Peter Gerber (Lufthansa Cargo), Dr. Lutz Raettig, Aufsichtsratschef von Morgan Stanley, VhU-Vizepräsidentin Desirée Derin-Holzapfel, der Intendant des Hessischen Rundfunks, Dr. Helmut Reitze, und viele andere Weggefährten aus Wirtschaft und Politik.

Mang: „Weidemann ist Wanderer zwischen drei Welten“

Mang skizzierte seinen Vorgänger als „Wanderer zwischen gleich drei Welten: zwischen Universität, Unternehmertum und politischem Eh-renamt“. Dabei geholfen habe ihm sein unglaublich breites Spektrum: als Maschinenbauer, Hochschullehrer, Unternehmer, Arbeitgeber- und Unternehmerpräsident Hessens, Vizepräsident von Gesamtmetall und Präsidiumsmitglied der BDA, Rundfunkrat im Hessischen Rundfunk, Familienmensch, Sportler und Musiker. Weidemann könne auf Menschen zugehen, sei in hohem Maße um-gänglich und habe viel Humor. Seine Geselligkeit z. B. auf Delegations-reisen sei sprichwörtlich: Wenn andere sich nach Sitzungen ausruhten, habe er oft die Reisegefährten mit seinem Klavierspiel unterhalten. Sein liberaler, auf echter Chancengerechtigkeit basierender Kompass mache ihn tolerant, solange es nicht an die Grundwerte geht. Wett-bewerb sei sein Lebenselixier und Tempo in seine DNA eingeschrieben: beim Sport, beim Autofahren und bei seiner Sitzungsleitung. Und als Familienmensch - verheiratet mit Doris Weidemann seit 50 Jahren, Vater von 2 Kindern, die wiederum schon je drei erwachsene Kinder haben – sei er erfahrungsgesättigt authentisch, wenn er von Familien-orientierung von Unternehmern spreche, wie in allen anderen Themen auch.

| 1716 |

FÜR EINE GUTE BILDUNG VON DER GRUNDSCHULE ÜBER DIELEHRE BIS ZUR UNIVERSITÄT WAR BEISPIELHAFT.“

„SEIN EINSATZ

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Bouffier: „Weidemann ist Zukunftsgestalter für unser Land“

„Für Dieter Weidemann ist die Zukunftsfähigkeit unseres Landes mehr als ein Anliegen gewesen: Es ist bis heute seine Herzensangelegen-heit. Sein Einsatz für eine gute Bildung von der Grundschule über die Lehre bis zur Universität war beispielhaft. Eindringlich und mit Über-zeugungskraft engagierte er sich für unsere Wirtschaft und arbeitet täglich daran, den Wohlstand unseres Landes zu erhalten. Hessische Unternehmen wie auch die Politik schätzen ihn als ehrlichen Ratgeber und fairen Verhandlungspartner. Er ist für unser Land ein Zukunftsge-stalter gewesen. Sie haben Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse für Ihre Überzeugungen eingesetzt und damit dem Wohl unserer Gemeinschaft gedient. Für Ihr vorbildliches Wirken danke ich Ihnen von Herzen“, sagte der Regierungschef im Rahmen des Hessischen Unternehmerta-ges der VhU im Kurhaus Wiesbaden.Weidemann habe „maßgeblich die schulpolitischen Reformen in Hes-sen in den Jahren 2000 bis 2003 mit beeinflusst“. Ein besonderes An-liegen sei ihm der gesamte vorschulische Bereich vom Kindergarten bis zur Vorschule und der Familienpolitik gewesen. „Seiner Überzeu-gungskraft ist es zu verdanken, dass das Engagement der Wirtschaft nicht nur auf das weiterführende Schulwesen ausgeweitet wurde, sondern jetzt auch auf den Vor- und Grundschulbereich fixiert ist“, so

Bouffier. Darüber hinaus liege ihm die Berufsausbildung am Herzen. Seit vielen Jahren setzt er sich für die Ausbildung junger Menschen ein. Zudem unterstütze er mit großer Leidenschaft die Ausbildungs-platzkampagne Hessen, deren Ziel es ist, für das duale Ausbildungs-system zu werben und auf die Vorteile von Ausbildung, für Unterneh-men aufmerksam zu machen.

PRÄSIDIUM UND MITGLIEDERVERSAMMLUNG

Großer Bahnhof für den scheidenden Präsidenten

In seiner Dankesrede vor den 1.000 Gästen des Hessischen Unterneh-mertags lobte Mang seinen Vorgänger als „Glücksfall für die hessische Wirtschaft, Politik, Medien, sowie die deutsche und hessische Ver-bandslandschaft“. Weidemann habe die VhU zu der Interessenvertre-tung aller freiwillig organisierten Unternehmen in Hessen entwickelt. Er habe sie auf 71 Mitgliedsverbände stetig vergrößert, für ihr Profil als Motor für Reform und Exzellenz in Hessen gesorgt und sie zur unan-gefochtenen Stimme der hessischen Wirtschaft gemacht . Zur Verabschiedung gekommen waren: Ministerpräsident Volker Bouf-fier und sein Vorgänger Roland Koch, BDA-Präsident Ingo Kramer und sein Vorgänger, Prof. Dieter Hundt, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, die Fraktionsvorsitzenden im hessischen Landtag, Michael Bodden-berg (CDU), und Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD). Handwerkspräsident Bernd Ehinger, die Vorstandsvorsitzenden Norbert Steiner (K+S), Dr. Stefan Schulte (Fraport), Peter Gerber (Lufthansa Cargo), Dr. Lutz Raettig, Aufsichtsratschef von Morgan Stanley, VhU-Vizepräsidentin Desirée Derin-Holzapfel, der Intendant des Hessischen Rundfunks, Dr. Helmut Reitze, und viele andere Weggefährten aus Wirtschaft und Politik.

Mang: „Weidemann ist Wanderer zwischen drei Welten“

Mang skizzierte seinen Vorgänger als „Wanderer zwischen gleich drei Welten: zwischen Universität, Unternehmertum und politischem Eh-renamt“. Dabei geholfen habe ihm sein unglaublich breites Spektrum: als Maschinenbauer, Hochschullehrer, Unternehmer, Arbeitgeber- und Unternehmerpräsident Hessens, Vizepräsident von Gesamtmetall und Präsidiumsmitglied der BDA, Rundfunkrat im Hessischen Rundfunk, Familienmensch, Sportler und Musiker. Weidemann könne auf Menschen zugehen, sei in hohem Maße um-gänglich und habe viel Humor. Seine Geselligkeit z. B. auf Delegations-reisen sei sprichwörtlich: Wenn andere sich nach Sitzungen ausruhten, habe er oft die Reisegefährten mit seinem Klavierspiel unterhalten. Sein liberaler, auf echter Chancengerechtigkeit basierender Kompass mache ihn tolerant, solange es nicht an die Grundwerte geht. Wett-bewerb sei sein Lebenselixier und Tempo in seine DNA eingeschrieben: beim Sport, beim Autofahren und bei seiner Sitzungsleitung. Und als Familienmensch - verheiratet mit Doris Weidemann seit 50 Jahren, Vater von 2 Kindern, die wiederum schon je drei erwachsene Kinder haben – sei er erfahrungsgesättigt authentisch, wenn er von Familien-orientierung von Unternehmern spreche, wie in allen anderen Themen auch.

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FÜR EINE GUTE BILDUNG VON DER GRUNDSCHULE ÜBER DIELEHRE BIS ZUR UNIVERSITÄT WAR BEISPIELHAFT.“

„SEIN EINSATZ

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Zur aktuellen wirtschaftlichen und politischen Lage gaben die Präsidiumsmitglieder Einzelberichte und Stimmungsbilder aus ih-ren Branchen. Die Diskussion konzentrierte sich auf die aktuellen Schwerpunkte: Bankenstresstest und Russlandkrise.

Bankenstresstest – Baustein für die Bankenunion„Der Bankenstresstest ist ein gelungener Baustein auf dem Weg zu einer europäischen Bankenunion, die aber noch längst nicht erreicht ist“, berichtete Dr. Lutz Raettig, der Aufsichtsratschef Morgan Stanley Bank AG. Im Gegensatz zum ersten Versuch vor einigen Jahren habe der von der Europäischen Zentralbank (EZB) durchgeführte Test bei den Banken am Finanzplatz Frankfurt eine gute Qualität gehabt und der Dialog sei sehr konstruktiv gewesen, was auch daran gelegen habe, dass die EZB – mit ca. 700 zusätzlichen Mitarbeitern – gut vorbereitet gewesen sei. Im Ergebnis bestehe Einigkeit darüber, dass die Banken profitabel sei-en, aber ihre Ertragskraft weiter verbessern müssten. Denn die ame-rikanischen Banken seien sehr viel radikaler an die Bereinigung ihrer Bilanzen von Risiken gegangen. Außerdem verfügten sie über einen viel größeren Heimatmarkt. Daher sei eine weitere Konsolidierung im europäischen Bankensektor erforderlich, und hier gebe es noch deut-lich Luft nach oben. Völlig ungelöst sei z. B. auch das Thema Einlagen-sicherung.

PRÄSIDIUM UND MITGLIEDERVERSAMMLUNG

/// VhU-Präsidium besprichtBankenstresstest und Russlandkrise

VHU-PRÄSIDIUM

Dr. Lutz Raettig, Morgan Stanley Bank AG Norbert Steiner, K+S AG

| 1918 |

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Zur aktuellen wirtschaftlichen und politischen Lage gaben die Präsidiumsmitglieder Einzelberichte und Stimmungsbilder aus ih-ren Branchen. Die Diskussion konzentrierte sich auf die aktuellen Schwerpunkte: Bankenstresstest und Russlandkrise.

Bankenstresstest – Baustein für die Bankenunion„Der Bankenstresstest ist ein gelungener Baustein auf dem Weg zu einer europäischen Bankenunion, die aber noch längst nicht erreicht ist“, berichtete Dr. Lutz Raettig, der Aufsichtsratschef Morgan Stanley Bank AG. Im Gegensatz zum ersten Versuch vor einigen Jahren habe der von der Europäischen Zentralbank (EZB) durchgeführte Test bei den Banken am Finanzplatz Frankfurt eine gute Qualität gehabt und der Dialog sei sehr konstruktiv gewesen, was auch daran gelegen habe, dass die EZB – mit ca. 700 zusätzlichen Mitarbeitern – gut vorbereitet gewesen sei. Im Ergebnis bestehe Einigkeit darüber, dass die Banken profitabel sei-en, aber ihre Ertragskraft weiter verbessern müssten. Denn die ame-rikanischen Banken seien sehr viel radikaler an die Bereinigung ihrer Bilanzen von Risiken gegangen. Außerdem verfügten sie über einen viel größeren Heimatmarkt. Daher sei eine weitere Konsolidierung im europäischen Bankensektor erforderlich, und hier gebe es noch deut-lich Luft nach oben. Völlig ungelöst sei z. B. auch das Thema Einlagen-sicherung.

PRÄSIDIUM UND MITGLIEDERVERSAMMLUNG

/// VhU-Präsidium besprichtBankenstresstest und Russlandkrise

VHU-PRÄSIDIUM

Dr. Lutz Raettig, Morgan Stanley Bank AG Norbert Steiner, K+S AG

| 1918 |

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„Infrastruktur ist der entscheidende Wettbewerbsfaktor. Investitionen in Infrastruktur müssten Vorrang haben“, war sich Dr. Hans-Hartwig Loewenstein, Geschäftsführender Gesellschafter Jean Bratengeier Bau-GmbH, mit seinen Präsidiumskollegen einig. Geld sei genug da, aber die Kreditnachfrage schwach, führte der Vertreter des Baugewer-bes aus und fragte nach Möglichkeiten, alle „investiven Mittel für die öff entliche (bauliche) Infrastruktur“ zu mobilisieren. Wenn die öff ent-liche Hand wegen der erforderlichen Haushaltskonsolidierung an ihrer Verantwortung festhalte, müssten andere Wege beschritten werden. So werde z. B. zu selten der Weg über Public Privat Partnerships (PPP) eingeschlagen. Für manche Politiker sei dieser Ansatz noch eher „Teu-felszeug“, weil sie Kontrollverluste befürchteten. Raettig verwies auf die Schwierigkeiten, dass die Grundsatzfrage häufi g ungeklärt sei, wer was mache: als Eigentümer oder Betreiber. Einigkeit bestand in der Diskussion darüber, dass alle Anstrengungen zur Stärkung der Infra-struktur zu unternehmen sind.

Russland auf dem Weg in die Autarkie?

Der Vorstandsvorsitzende der K+S AG Norbert Steiner informierte über die Folgen der EU-Sanktionen auf das Russlandgeschäft, die sich auf sein Unternehmen bisher nicht größer auswirke, weil K+S keine Dün-gemittel nach Russland exportiere. Die Gegenreaktion aus Russland, vor allem der Importstopp für landwirtschaftliche Produkte, wirke sich allerdings auf die Lebensmittelindustrie gravierend aus, da von einem Marktvolumen von 12 Mrd. Euro immerhin 5 Mrd. Euro unter Bann

stünden. Ein Hilfsprogramm der EU federe bestimmte Ausfälle ab. Alles in allem seien die gegen Russland ausgesprochenen Sanktionen in ihrer 1. Tranche eher Symbolpolitik gewesen, erst die 2. Tranche zei-ge Wirkung. Der Waren – und Dienstleistungsaustausch berühre sehr viele Branchen, die sich zunehmend auf die neue Situation einstell-ten. Die politischen Eff ekte zu bewerten falle schwer. Entscheidend sei, welch langen Atem die Demokratien der EU bewiesen. Jedenfalls beginne die russische Volkswirtschaft umgekehrt, sich mehr auf sich selbst zu besinnen, und strebe zunehmende Autarkie an – mit entspre-chend negativen Folgen für die exportorientierten deutschen Bran-chen. Die nachlassende Binnennachfrage bestätigte Ulrich Schumacher, Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor der Adam Opel AG, und verwies auf die jüngsten Maßnahmen seines Unternehmens: Man habe die russische Produktion um eine Schicht und die entsprechende Mitar-beiteranzahl verringert. Beides sei jedoch problemlos vonstattenge-gangen. Das Fahrzeugvolumen in Europa einschließlich Russland liege gegenwärtig bei 18 Millionen. Das entspreche dem Stand des Jahres 1996. Die Erwartung einer positiven Entwicklung sei im Laufe des Jah-res immer weiter geschrumpft und das Problem der Überkapazitäten würde sich wieder stellen. Dennoch zeigte er sich für die weitere Ent-wicklung der Autoindustrie gedämpft optimistisch.

NEUE GESICHTER IM PRÄSIDIUM

• Harold Grönke, Geschäftsführer der „Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ (HNA)• Burkhard Petzold, Geschäftsführer der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH • Christian Rinn, Rinn Beton und Naturstein GmbH & Co KG• Ulrich Schumacher, Arbeitsdirektor und Vorstandsmitglied Adam Opel AG• Holger Weidmann, Geschäftsführer der Krautzberger GmbH• Dr. Ursula Biernert, Arbeitsdirektorin DB Schenker Rail AG

PRÄSIDIUM UND MITGLIEDERVERSAMMLUNG

Dr. Hans-Hartwig Loewenstein, Jean Bratengeier Bau GmbH Ulrich Schumacher, Adam Opel AG| 2120 |

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„Infrastruktur ist der entscheidende Wettbewerbsfaktor. Investitionen in Infrastruktur müssten Vorrang haben“, war sich Dr. Hans-Hartwig Loewenstein, Geschäftsführender Gesellschafter Jean Bratengeier Bau-GmbH, mit seinen Präsidiumskollegen einig. Geld sei genug da, aber die Kreditnachfrage schwach, führte der Vertreter des Baugewer-bes aus und fragte nach Möglichkeiten, alle „investiven Mittel für die öff entliche (bauliche) Infrastruktur“ zu mobilisieren. Wenn die öff ent-liche Hand wegen der erforderlichen Haushaltskonsolidierung an ihrer Verantwortung festhalte, müssten andere Wege beschritten werden. So werde z. B. zu selten der Weg über Public Privat Partnerships (PPP) eingeschlagen. Für manche Politiker sei dieser Ansatz noch eher „Teu-felszeug“, weil sie Kontrollverluste befürchteten. Raettig verwies auf die Schwierigkeiten, dass die Grundsatzfrage häufi g ungeklärt sei, wer was mache: als Eigentümer oder Betreiber. Einigkeit bestand in der Diskussion darüber, dass alle Anstrengungen zur Stärkung der Infra-struktur zu unternehmen sind.

Russland auf dem Weg in die Autarkie?

Der Vorstandsvorsitzende der K+S AG Norbert Steiner informierte über die Folgen der EU-Sanktionen auf das Russlandgeschäft, die sich auf sein Unternehmen bisher nicht größer auswirke, weil K+S keine Dün-gemittel nach Russland exportiere. Die Gegenreaktion aus Russland, vor allem der Importstopp für landwirtschaftliche Produkte, wirke sich allerdings auf die Lebensmittelindustrie gravierend aus, da von einem Marktvolumen von 12 Mrd. Euro immerhin 5 Mrd. Euro unter Bann

stünden. Ein Hilfsprogramm der EU federe bestimmte Ausfälle ab. Alles in allem seien die gegen Russland ausgesprochenen Sanktionen in ihrer 1. Tranche eher Symbolpolitik gewesen, erst die 2. Tranche zei-ge Wirkung. Der Waren – und Dienstleistungsaustausch berühre sehr viele Branchen, die sich zunehmend auf die neue Situation einstell-ten. Die politischen Eff ekte zu bewerten falle schwer. Entscheidend sei, welch langen Atem die Demokratien der EU bewiesen. Jedenfalls beginne die russische Volkswirtschaft umgekehrt, sich mehr auf sich selbst zu besinnen, und strebe zunehmende Autarkie an – mit entspre-chend negativen Folgen für die exportorientierten deutschen Bran-chen. Die nachlassende Binnennachfrage bestätigte Ulrich Schumacher, Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor der Adam Opel AG, und verwies auf die jüngsten Maßnahmen seines Unternehmens: Man habe die russische Produktion um eine Schicht und die entsprechende Mitar-beiteranzahl verringert. Beides sei jedoch problemlos vonstattenge-gangen. Das Fahrzeugvolumen in Europa einschließlich Russland liege gegenwärtig bei 18 Millionen. Das entspreche dem Stand des Jahres 1996. Die Erwartung einer positiven Entwicklung sei im Laufe des Jah-res immer weiter geschrumpft und das Problem der Überkapazitäten würde sich wieder stellen. Dennoch zeigte er sich für die weitere Ent-wicklung der Autoindustrie gedämpft optimistisch.

NEUE GESICHTER IM PRÄSIDIUM

• Harold Grönke, Geschäftsführer der „Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ (HNA)• Burkhard Petzold, Geschäftsführer der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH • Christian Rinn, Rinn Beton und Naturstein GmbH & Co KG• Ulrich Schumacher, Arbeitsdirektor und Vorstandsmitglied Adam Opel AG• Holger Weidmann, Geschäftsführer der Krautzberger GmbH• Dr. Ursula Biernert, Arbeitsdirektorin DB Schenker Rail AG

PRÄSIDIUM UND MITGLIEDERVERSAMMLUNG

Dr. Hans-Hartwig Loewenstein, Jean Bratengeier Bau GmbH Ulrich Schumacher, Adam Opel AG| 2120 |

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/// Fordert Rückkehr zu investitionsfreundlicher Politik

MITGLIEDER-VERSAMMLUNG

Auf der 66. Ordentlichen Mitgliederversammlung legte VhU-Haupt-geschäftsführer Volker Fasbender bei seinem Geschäftsbericht eine Bilanz von Wunsch und Wirklichkeit für die hessische Wirtschaft vor.

„Im ersten Jahr der neuen Koalitionen im Bund und in Hessen haben wir die befürchtete wirtschaftsfeindliche Umverteilungspolitik be- kommen: mit der fatalen Spätfolge 'Mehr Armut für alle'. Dabei ver- liert der Reiche nur Geld, der Arme häufig den Job.

Die Bilanz von Wunsch und WirklichkeitDer Vergleich unserer gemeinsamen Programmatik und der Politikansätze zeigt:• Wir wollten eine verbesserte Infrastruktur: mussten aber gegen eine deindustrialisierende Subventionsspirale beim EEG ankämpfen – erfolglos bisher, und die Kapazität des Frankfurter Flughafens gegen Einschränkungen verteidigen, erfolgreich bisher.• Wir wollten einen flexibilisierten Arbeitsmarkt: und haben den Mindestlohn bekommen, der Arbeit teurer macht und die Chancen für die Geringqualifizierten verringert.

• Wir wollten einen zukunftsfähigen Sozialstaat: Das Rentenpaket aber missachtet Demografie und Generationengerechtigkeit und ver-teuert Arbeit. • Wir wollten eine leistungsorientierte Bildungspolitik: und haben einen Bildungsgipfel bekommen, an dem wir im Thema Übergang von Schule in Beruf mitarbeiten.• Und wir wollten solide öffentliche Finanzen in Bund und Land – die Finanzminister sind auf Kurs, aber sonst?

Wirtschaft nicht immer neu belasten

Im Bund fordern wir eine Rückkehr zu investitionsfreundlicher Politik. Schluss mit Belastungen!

In Hessen haben wir einen „unaufgeregten Start“ von Schwarz-Grün erlebt. Für den Bildungsstandort sehen wir „leichte Fortschritte“, für den Wirtschaftsstandort „vergrößerte Risiken“. Wir werden wachsam bleiben.

22 |

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/// Fordert Rückkehr zu investitionsfreundlicher Politik

MITGLIEDER-VERSAMMLUNG

Auf der 66. Ordentlichen Mitgliederversammlung legte VhU-Haupt-geschäftsführer Volker Fasbender bei seinem Geschäftsbericht eine Bilanz von Wunsch und Wirklichkeit für die hessische Wirtschaft vor.

„Im ersten Jahr der neuen Koalitionen im Bund und in Hessen haben wir die befürchtete wirtschaftsfeindliche Umverteilungspolitik be- kommen: mit der fatalen Spätfolge 'Mehr Armut für alle'. Dabei ver- liert der Reiche nur Geld, der Arme häufig den Job.

Die Bilanz von Wunsch und WirklichkeitDer Vergleich unserer gemeinsamen Programmatik und der Politikansätze zeigt:• Wir wollten eine verbesserte Infrastruktur: mussten aber gegen eine deindustrialisierende Subventionsspirale beim EEG ankämpfen – erfolglos bisher, und die Kapazität des Frankfurter Flughafens gegen Einschränkungen verteidigen, erfolgreich bisher.• Wir wollten einen flexibilisierten Arbeitsmarkt: und haben den Mindestlohn bekommen, der Arbeit teurer macht und die Chancen für die Geringqualifizierten verringert.

• Wir wollten einen zukunftsfähigen Sozialstaat: Das Rentenpaket aber missachtet Demografie und Generationengerechtigkeit und ver-teuert Arbeit. • Wir wollten eine leistungsorientierte Bildungspolitik: und haben einen Bildungsgipfel bekommen, an dem wir im Thema Übergang von Schule in Beruf mitarbeiten.• Und wir wollten solide öffentliche Finanzen in Bund und Land – die Finanzminister sind auf Kurs, aber sonst?

Wirtschaft nicht immer neu belasten

Im Bund fordern wir eine Rückkehr zu investitionsfreundlicher Politik. Schluss mit Belastungen!

In Hessen haben wir einen „unaufgeregten Start“ von Schwarz-Grün erlebt. Für den Bildungsstandort sehen wir „leichte Fortschritte“, für den Wirtschaftsstandort „vergrößerte Risiken“. Wir werden wachsam bleiben.

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UNSEREUNTERSTÜTZER

/// Ein Rundgang

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UNSEREUNTERSTÜTZER

/// Ein Rundgang

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UNSERE UNTERSTÜTZER

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UNSERE UNTERSTÜTZER

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WOLF MATTHIAS MANGPRÄSIDENT DER VHU

/// Bildung, wozu? Trends, Systeme, Durchlässigkeiten

Page 33: 23. Hessischer Unternehmertag

WOLF MATTHIAS MANGPRÄSIDENT DER VHU

/// Bildung, wozu? Trends, Systeme, Durchlässigkeiten

Page 34: 23. Hessischer Unternehmertag

WOLF MATTHIAS MANG

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

ja, es stimmt: ich bin der Neue und ich freue mich über meine Wahl zum Präsidenten der VhU.

Ihnen allen, liebe Gäste, ein herzliches Willkommen zum 23. Hessischen Unternehmertag der Vereinigung der hessischen Unter-nehmerverbände.

1.000 Unternehmer und Entscheider aus Wirtschaft, Politik und Medien in Hessen sind zu uns gekommen, um der Stimme der hessischen Wirt-schaft Gehör zu verschaffen:

Diesmal zum Thema Bildung

Wie können wir Bildung so organisieren, dass sie Leistungsträger zu Höchstleistungen animiert und zugleich den Schwächeren hilft, Lebenschancen wahrzunehmen? Persönlichkeit bilden, Berufs- und Führungsfähigkeit trainieren Menschen in „Blaumännern“ und solche mit Studienpass – manche davon sogar mit einem Doktorhut – das ist unsere Vision von richtiger Bildung in Hessen. Praktisch begabte Menschen, die mit einer dualen Ausbildung starten, und sich nach dem Berufseinstieg noch einmal – oder immer wieder – in die Theorie vertiefen. Aber auch Menschen, deren Leidenschaft für The-orie sie den akademischen Weg wählen lässt, und deren Lebensklugheit sie dennoch früh in der betrieblichen Praxis austesten lässt, wie sich Berufsalltag anfühlt. Und für alle brauchen wir geeignete Bildungswe-ge, die Persönlichkeit bilden, Fachexpertise vermitteln und Berufs- und Führungsfähigkeit trainieren – ein ganzes Leben lang.

/// Bildung, wozu? Trends, Systeme, Durchlässigkeiten

Viel Verkehrsaufkommen und Stau auf der Akademikerautobahn

Leider sind unsere Bildungswege nicht so ausgelegt! Wir haben viel Verkehrsaufkommen und Stau auf der Akademikerautobahn. Und wir haben zu wenig und leider weiter rapide schwindendes Aufkommen auf der eigentlich gut ausgebauten dualen Ausbildungs-Autobahn. In je-dem Fall fehlen uns genügend Verbindungen und Übergänge zwischen beiden Wegen.

Praxisorientierung und theoretischesWissen stärker miteinander verbinden

Die zentrale Botschaft unserer neuen Publikation. „Bildung 4.0 – Für die Arbeitswelt der Zukunft“ lautet: Praxisorientie-rung und theoretisches Wissen müssen stärker miteinander verbunden werden. Schon in unserem Verständnis von Bildung – also in unseren Köpfen. Dann aber auch in unserem Bildungssystem – also in unseren Schulen, Hochschulen, Weiterbildungszentren. Aber dann auch am Ar-beitsplatz selbst: also in unseren Unternehmen.

Wie sieht denn die Arbeitswelt der Zukunft aus?Web 2.0 und Industrie 4.0 sind Schlaglichter auf zwei gewaltige Verän-derungen in der Welt der Kommunikation und Produktion, die unser ge-samtes Leben und Arbeiten gerade kräftig umkrempeln. Wenn Autos sel-ber fahren und Maschinen mit Maschinen sprechen, dann verändern wir Menschen gerade einmal wieder die Welt. Und deshalb wird es nicht aus-bleiben,dass wir uns selbst verändern und unsere Rolle in der Welt neu definieren und gestalten müssen, wenn wir sie nicht nur erleiden wollen.

Weiterbildung als unerlässliche Notwendigkeit zur JobsicherungDurch zunehmend digitalisierte Prozesse bekommen wir eine Beschleu-nigung und Verdichtung von Wissen. Geringqualifizierte Menschen kön-nen dem vielfach nicht mehr folgen. Wir reden hier nicht von Helfern ohne Ausbildung, die es in unseren exportstarken Industrien in Deutschland ohnehin kaum mehr gibt. Wir reden hier schon von qua-lifizierteren, auch über-, aber fehlqualifizierten Menschen. Weiterbil-dung ist dann nicht nur mehr nur die Erarbeitung eines Gehaltssprungs, sondern unerlässliche Notwendigkeit zur Jobsicherung.

Verständnis von Bildung und Bildungssystem müssen sich verändern

Auch verschieben sich die weltwirtschaftlichen Kraftzentren weiter weg von Europa und Deutschland. Unsere Vorzeige-Industrie bekommt gerade am Beispiel Auto vorgeführt, dass wir – heute schon – abhän-giger von China sind als China von uns. Und wenn China ernst macht mit Elektroautos, dann werden wir am Ende nicht nur weniger Autos mit Verbrennungs- und Dieselmotoren verkaufen, worin wir Deutschen Weltmarktführer sind. Wir werden dann auch Batterietechnologie von Chinesen übernehmen, in der sie zeitgleich mit uns am Start stehen. In fünf Jahren will China der größte Elektroauto-Markt der Welt werden. Und Denza, das Joint Venture von BYD und Mercedes, dessen neuer Fa-milien-Stromer schon jetzt auf den Straßen seiner chinesischen Heimat Shenzhen fährt, zeigt eine neue Ebenbürtigkeit, die deutschen Stand-orten jedenfalls alles andere als Wachstum verheißt.

Auf diese und andere großen Herausforderungen müssen und werden wir Unternehmer mit unternehmerischer Kreativität reagieren. Aber auch unser Verständnis von Bildung, unsere Bildungsbiografien und unser Bildungssystem müssen und werden sich nachhaltig verändern.

Bildungspfade, die Theorie und Praxis miteinander verbindenBildung 4.0 steht für uns als Programm einer Bildungsreform in Deutschland, die wir dringend anpacken müssen, um die großen Trends unserer Zeit besser bewältigen zu können. Wie wir dazu unser Bildungs-system neu ausrichten müssen, haben wir in unserer neuen Publikation skizziert. Wir brauchen vielfältige Bildungspfade, die Theorie und Pra-xis miteinander verbinden.

Die duale Ausbildung im Bewusstsein der Gesellschaft aufwertenUnsere Analyse zeigt: Die akademische Ausbildung ist heute zwar „in“. Aber Akademiker sind heute nicht mehr per se eine Elite. Und viel zu viele scheitern auf dem Weg zum Abschluss. Die duale Ausbildung verliert andererseits dramatisch ihre Klientel und muss daher im Be-wusstsein unserer Gesellschaft dringend aufgewertet werden. Andern-falls gefährden wir die Substanz unseres Wohlstands. Hier müssen alle Akteure des Bildungssystems, Politik, Schulen und Hochschulen, Wirt-schaft und die Sozialpartner unbedingt gegensteuern.

Ein Video sowie Fotogalerie zur Rede finden Sie unter www.vhu.de

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STEHT FÜR UNS ALS PROGRAMMEINER BILDUNGSREFORM INDEUTSCHLAND, DIE WIRDRINGEND ANPACKEN MÜSSEN,UM DIE GROSSEN TRENDSUNSERER ZEIT BESSERBEWÄLTIGEN ZU KÖNNEN.“

„BILDUNG 4.0

Page 35: 23. Hessischer Unternehmertag

WOLF MATTHIAS MANG

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

ja, es stimmt: ich bin der Neue und ich freue mich über meine Wahl zum Präsidenten der VhU.

Ihnen allen, liebe Gäste, ein herzliches Willkommen zum 23. Hessischen Unternehmertag der Vereinigung der hessischen Unter-nehmerverbände.

1.000 Unternehmer und Entscheider aus Wirtschaft, Politik und Medien in Hessen sind zu uns gekommen, um der Stimme der hessischen Wirt-schaft Gehör zu verschaffen:

Diesmal zum Thema Bildung

Wie können wir Bildung so organisieren, dass sie Leistungsträger zu Höchstleistungen animiert und zugleich den Schwächeren hilft, Lebenschancen wahrzunehmen? Persönlichkeit bilden, Berufs- und Führungsfähigkeit trainieren Menschen in „Blaumännern“ und solche mit Studienpass – manche davon sogar mit einem Doktorhut – das ist unsere Vision von richtiger Bildung in Hessen. Praktisch begabte Menschen, die mit einer dualen Ausbildung starten, und sich nach dem Berufseinstieg noch einmal – oder immer wieder – in die Theorie vertiefen. Aber auch Menschen, deren Leidenschaft für The-orie sie den akademischen Weg wählen lässt, und deren Lebensklugheit sie dennoch früh in der betrieblichen Praxis austesten lässt, wie sich Berufsalltag anfühlt. Und für alle brauchen wir geeignete Bildungswe-ge, die Persönlichkeit bilden, Fachexpertise vermitteln und Berufs- und Führungsfähigkeit trainieren – ein ganzes Leben lang.

/// Bildung, wozu? Trends, Systeme, Durchlässigkeiten

Viel Verkehrsaufkommen und Stau auf der Akademikerautobahn

Leider sind unsere Bildungswege nicht so ausgelegt! Wir haben viel Verkehrsaufkommen und Stau auf der Akademikerautobahn. Und wir haben zu wenig und leider weiter rapide schwindendes Aufkommen auf der eigentlich gut ausgebauten dualen Ausbildungs-Autobahn. In je-dem Fall fehlen uns genügend Verbindungen und Übergänge zwischen beiden Wegen.

Praxisorientierung und theoretischesWissen stärker miteinander verbinden

Die zentrale Botschaft unserer neuen Publikation. „Bildung 4.0 – Für die Arbeitswelt der Zukunft“ lautet: Praxisorientie-rung und theoretisches Wissen müssen stärker miteinander verbunden werden. Schon in unserem Verständnis von Bildung – also in unseren Köpfen. Dann aber auch in unserem Bildungssystem – also in unseren Schulen, Hochschulen, Weiterbildungszentren. Aber dann auch am Ar-beitsplatz selbst: also in unseren Unternehmen.

Wie sieht denn die Arbeitswelt der Zukunft aus?Web 2.0 und Industrie 4.0 sind Schlaglichter auf zwei gewaltige Verän-derungen in der Welt der Kommunikation und Produktion, die unser ge-samtes Leben und Arbeiten gerade kräftig umkrempeln. Wenn Autos sel-ber fahren und Maschinen mit Maschinen sprechen, dann verändern wir Menschen gerade einmal wieder die Welt. Und deshalb wird es nicht aus-bleiben,dass wir uns selbst verändern und unsere Rolle in der Welt neu definieren und gestalten müssen, wenn wir sie nicht nur erleiden wollen.

Weiterbildung als unerlässliche Notwendigkeit zur JobsicherungDurch zunehmend digitalisierte Prozesse bekommen wir eine Beschleu-nigung und Verdichtung von Wissen. Geringqualifizierte Menschen kön-nen dem vielfach nicht mehr folgen. Wir reden hier nicht von Helfern ohne Ausbildung, die es in unseren exportstarken Industrien in Deutschland ohnehin kaum mehr gibt. Wir reden hier schon von qua-lifizierteren, auch über-, aber fehlqualifizierten Menschen. Weiterbil-dung ist dann nicht nur mehr nur die Erarbeitung eines Gehaltssprungs, sondern unerlässliche Notwendigkeit zur Jobsicherung.

Verständnis von Bildung und Bildungssystem müssen sich verändern

Auch verschieben sich die weltwirtschaftlichen Kraftzentren weiter weg von Europa und Deutschland. Unsere Vorzeige-Industrie bekommt gerade am Beispiel Auto vorgeführt, dass wir – heute schon – abhän-giger von China sind als China von uns. Und wenn China ernst macht mit Elektroautos, dann werden wir am Ende nicht nur weniger Autos mit Verbrennungs- und Dieselmotoren verkaufen, worin wir Deutschen Weltmarktführer sind. Wir werden dann auch Batterietechnologie von Chinesen übernehmen, in der sie zeitgleich mit uns am Start stehen. In fünf Jahren will China der größte Elektroauto-Markt der Welt werden. Und Denza, das Joint Venture von BYD und Mercedes, dessen neuer Fa-milien-Stromer schon jetzt auf den Straßen seiner chinesischen Heimat Shenzhen fährt, zeigt eine neue Ebenbürtigkeit, die deutschen Stand-orten jedenfalls alles andere als Wachstum verheißt.

Auf diese und andere großen Herausforderungen müssen und werden wir Unternehmer mit unternehmerischer Kreativität reagieren. Aber auch unser Verständnis von Bildung, unsere Bildungsbiografien und unser Bildungssystem müssen und werden sich nachhaltig verändern.

Bildungspfade, die Theorie und Praxis miteinander verbindenBildung 4.0 steht für uns als Programm einer Bildungsreform in Deutschland, die wir dringend anpacken müssen, um die großen Trends unserer Zeit besser bewältigen zu können. Wie wir dazu unser Bildungs-system neu ausrichten müssen, haben wir in unserer neuen Publikation skizziert. Wir brauchen vielfältige Bildungspfade, die Theorie und Pra-xis miteinander verbinden.

Die duale Ausbildung im Bewusstsein der Gesellschaft aufwertenUnsere Analyse zeigt: Die akademische Ausbildung ist heute zwar „in“. Aber Akademiker sind heute nicht mehr per se eine Elite. Und viel zu viele scheitern auf dem Weg zum Abschluss. Die duale Ausbildung verliert andererseits dramatisch ihre Klientel und muss daher im Be-wusstsein unserer Gesellschaft dringend aufgewertet werden. Andern-falls gefährden wir die Substanz unseres Wohlstands. Hier müssen alle Akteure des Bildungssystems, Politik, Schulen und Hochschulen, Wirt-schaft und die Sozialpartner unbedingt gegensteuern.

Ein Video sowie Fotogalerie zur Rede finden Sie unter www.vhu.de

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STEHT FÜR UNS ALS PROGRAMMEINER BILDUNGSREFORM INDEUTSCHLAND, DIE WIRDRINGEND ANPACKEN MÜSSEN,UM DIE GROSSEN TRENDSUNSERER ZEIT BESSERBEWÄLTIGEN ZU KÖNNEN.“

„BILDUNG 4.0

Page 36: 23. Hessischer Unternehmertag

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Menschen nicht am Arbeitsmarkt vorbeiqualifizieren

Wir verstehen, dass der neuen Landesregierung viel an Schulfrieden gelegen ist. Man darf nicht auf dem Rücken der Kinder, Lehrer und El-tern in kurzen Abständen mit Reformen die Beteiligten verunsichern. Aber wir dürfen auch nicht wirklich notwendige Veränderungen unter-lassen. Deshalb arbeiten wir gerne mit am Hessischen Bildungsgipfel. Für die Arbeitsgruppe „Schule als Vorbereitung auf die Arbeits- und Lebenswelt“ hat neben Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir meine Kol-legin, VhU-Vize-Präsidentin Désirée Derin-Holzapfel, den Vorsitz über-nommen. Dieses Thema liegt uns sehr am Herzen. Hier läuft gerade Vie-les in die falsche Richtung. Sorgen macht uns, dass wir die Menschen am Arbeitsmarkt vorbeiqualifizieren.Was wird gebraucht?

Beruflich orientierte und akademische Ausbildung in ein Gesamtsystem integrieren

Wir brauchen immer noch Bildung, die auf einem humanistischen Men-schenbild basiert. Da unser Bildungssystem in seiner heutigen Struktur den Fachkräftemangel verschärft, brauchen wir jetzt aber eine grund-legende Neuorientierung, um die Kompetenzen zu vermitteln, die der Arbeitsmarkt in Zukunft verlangt. Die beiden prägenden Säulen des gegenwärtigen Bildungssystems, die beruflich orientierte Ausbildung und die akademische Ausbildung, müssen – wir folgen hier gerne den Empfehlungen des Wissenschaftsrates - in ein Gesamtsystem integriert werden, das unterschiedliche Wege ermöglicht.

Die Mischung macht‘s

In Zukunft werden wir viel stärker Qualifikationen brauchen, die sich ergänzen. Also: Mischungen, die Elemente des Lernens in der Praxis und Elemente einer akademischen Ausbildung (Theorie) miteinander verbinden. Und dies auf der gesamten Strecke.

Unsere im Ausland viel gelobte duale Berufsausbildung enthält eine solche Mischung. Sie ist gerade deswegen ein wesentlicher Faktor für die Stärke des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Wir dürfen diese Stärke nicht aus der Illusion einer falsch verstandenen Höherwertig-keit akademischer Formalqualifikationen verspielen. Zwar haben wir mit dem dualen Studium dazu ein Upgrade geschaffen, das auch seine Nutzer findet. Das reicht aber nicht.

Neben dem dualen Studium weitere Hybrid-Modelle entwickeln

Neben dem dualen Studium sind weitere Hybrid-Modelle zu entwickeln, die auf unterschiedliche Leistungsniveaus zugeschnitten werden. Und solche Qualifizierungen müssen immer mehr auch berufsbegleitend oder modular möglich sein.

Wo könnte es hingehen? Um Praxislernen von Anfang und beliebige Wechsel der Bildungsauto-bahnen über die gesamte Strecke des Lebens und Arbeitens zu ermögli-chen sehen wir 5 Bausteine einer Strategie Bildung 4.0:

• die Öffnung der Hochschulen für Facharbeiter • ein „Berufsabitur“ für Azubis, das die Studierfähigkeit vermittelt• die ergänzende Ausrichtung der Hochschulen auf beruflich qualifizierte Praktiker, nicht nur Gymnasiasten • sowie im Gegenzug Angebote für Akademiker, die Lernen in der Praxis ermöglichen• und den Rückbau von schulischer Ausbildung zugunsten betrieblicher Ausbildung.

Bildung ist Länderkompetenz

Hessen kann hier gestalten. Nirgendwo brauchen wir Unternehmer die Hilfe der Politik so dringend wie in der Bildungspolitik. Sie ist nicht nur die bessere, weil vorsorgende Sozialpolitik. Sie ist auch die entschei-dende Weiche der Standortpolitik. Und sie wird noch wichtiger mit Blick auf die sich verändernde Lebens- und Arbeitswelt. Und dafür muss sie sich bestens vernetzen mit der Standortpolitik und den Institutionen.

Und wir würden uns wünschen, dass möglichst viele Hessen, die von der Werkbank, Maschine oder dem Labor umstandslos in den Hörsaal wechseln und wieder zurückkehren: geistig bereichert und andere be-reichernd.

Geistig fit bis zum Exit

Wenn wir beiden Empfehlungen zugleich folgen, sind wir auf einem guten Weg zu einem gesunden und gebildeten Leben. Je besser unser Bildungssystem uns dabei hilft, desto mehr Menschen tragen aktiv un-sere Gesellschaft und treiben die wirtschaftliche Wertschöpfung voran. Das Schöne an der Förderung des Rohstoffs Bildung ist, wir können ihn selbst herstellen. Lassen Sie uns das gemeinsam in Angriff nehmen. Wir Unternehmer machen mit!

WOLF MATTHIAS MANG

34 |

IN ‚BLAUMÄNNERN‘UND SOLCHE MITSTUDIENPASS –MANCHE DAVON SOGAR MIT EINEMDOKTORHUT“

„MENSCHEN

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Menschen nicht am Arbeitsmarkt vorbeiqualifizieren

Wir verstehen, dass der neuen Landesregierung viel an Schulfrieden gelegen ist. Man darf nicht auf dem Rücken der Kinder, Lehrer und El-tern in kurzen Abständen mit Reformen die Beteiligten verunsichern. Aber wir dürfen auch nicht wirklich notwendige Veränderungen unter-lassen. Deshalb arbeiten wir gerne mit am Hessischen Bildungsgipfel. Für die Arbeitsgruppe „Schule als Vorbereitung auf die Arbeits- und Lebenswelt“ hat neben Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir meine Kol-legin, VhU-Vize-Präsidentin Désirée Derin-Holzapfel, den Vorsitz über-nommen. Dieses Thema liegt uns sehr am Herzen. Hier läuft gerade Vie-les in die falsche Richtung. Sorgen macht uns, dass wir die Menschen am Arbeitsmarkt vorbeiqualifizieren.Was wird gebraucht?

Beruflich orientierte und akademische Ausbildung in ein Gesamtsystem integrieren

Wir brauchen immer noch Bildung, die auf einem humanistischen Men-schenbild basiert. Da unser Bildungssystem in seiner heutigen Struktur den Fachkräftemangel verschärft, brauchen wir jetzt aber eine grund-legende Neuorientierung, um die Kompetenzen zu vermitteln, die der Arbeitsmarkt in Zukunft verlangt. Die beiden prägenden Säulen des gegenwärtigen Bildungssystems, die beruflich orientierte Ausbildung und die akademische Ausbildung, müssen – wir folgen hier gerne den Empfehlungen des Wissenschaftsrates - in ein Gesamtsystem integriert werden, das unterschiedliche Wege ermöglicht.

Die Mischung macht‘s

In Zukunft werden wir viel stärker Qualifikationen brauchen, die sich ergänzen. Also: Mischungen, die Elemente des Lernens in der Praxis und Elemente einer akademischen Ausbildung (Theorie) miteinander verbinden. Und dies auf der gesamten Strecke.

Unsere im Ausland viel gelobte duale Berufsausbildung enthält eine solche Mischung. Sie ist gerade deswegen ein wesentlicher Faktor für die Stärke des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Wir dürfen diese Stärke nicht aus der Illusion einer falsch verstandenen Höherwertig-keit akademischer Formalqualifikationen verspielen. Zwar haben wir mit dem dualen Studium dazu ein Upgrade geschaffen, das auch seine Nutzer findet. Das reicht aber nicht.

Neben dem dualen Studium weitere Hybrid-Modelle entwickeln

Neben dem dualen Studium sind weitere Hybrid-Modelle zu entwickeln, die auf unterschiedliche Leistungsniveaus zugeschnitten werden. Und solche Qualifizierungen müssen immer mehr auch berufsbegleitend oder modular möglich sein.

Wo könnte es hingehen? Um Praxislernen von Anfang und beliebige Wechsel der Bildungsauto-bahnen über die gesamte Strecke des Lebens und Arbeitens zu ermögli-chen sehen wir 5 Bausteine einer Strategie Bildung 4.0:

• die Öffnung der Hochschulen für Facharbeiter • ein „Berufsabitur“ für Azubis, das die Studierfähigkeit vermittelt• die ergänzende Ausrichtung der Hochschulen auf beruflich qualifizierte Praktiker, nicht nur Gymnasiasten • sowie im Gegenzug Angebote für Akademiker, die Lernen in der Praxis ermöglichen• und den Rückbau von schulischer Ausbildung zugunsten betrieblicher Ausbildung.

Bildung ist Länderkompetenz

Hessen kann hier gestalten. Nirgendwo brauchen wir Unternehmer die Hilfe der Politik so dringend wie in der Bildungspolitik. Sie ist nicht nur die bessere, weil vorsorgende Sozialpolitik. Sie ist auch die entschei-dende Weiche der Standortpolitik. Und sie wird noch wichtiger mit Blick auf die sich verändernde Lebens- und Arbeitswelt. Und dafür muss sie sich bestens vernetzen mit der Standortpolitik und den Institutionen.

Und wir würden uns wünschen, dass möglichst viele Hessen, die von der Werkbank, Maschine oder dem Labor umstandslos in den Hörsaal wechseln und wieder zurückkehren: geistig bereichert und andere be-reichernd.

Geistig fit bis zum Exit

Wenn wir beiden Empfehlungen zugleich folgen, sind wir auf einem guten Weg zu einem gesunden und gebildeten Leben. Je besser unser Bildungssystem uns dabei hilft, desto mehr Menschen tragen aktiv un-sere Gesellschaft und treiben die wirtschaftliche Wertschöpfung voran. Das Schöne an der Förderung des Rohstoffs Bildung ist, wir können ihn selbst herstellen. Lassen Sie uns das gemeinsam in Angriff nehmen. Wir Unternehmer machen mit!

WOLF MATTHIAS MANG

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IN ‚BLAUMÄNNERN‘UND SOLCHE MITSTUDIENPASS –MANCHE DAVON SOGAR MIT EINEMDOKTORHUT“

„MENSCHEN

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VOLKER BOUFFIERHESSISCHER MINISTERPRÄSIDENT

/// Hessen – Land des Lernens

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VOLKER BOUFFIERHESSISCHER MINISTERPRÄSIDENT

/// Hessen – Land des Lernens

Page 40: 23. Hessischer Unternehmertag

VOLKER BOUFFIER

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Herr Präsident Mang, Präsident Kramer, Professor Weidemann, lieber Kollege Al-Wazir, liebe Kolleginnen und Kollegen Abgeordneten aus dem deutschen Bundestag und dem Hessischen Landtag,

der Hessische Unternehmertag ist immer ein besonderer Tag im Jahr und auch die Kür der Hessen-Champions ist etwas Besonderes. In die-sem Jahr kommt noch ein weiterer besonderer Punkt hinzu: Die Ver-einigung der hessischen Unternehmerverbände hat einen neuen Prä-sidenten. Und deshalb, lieber Herr Mang, im Namen der Hessischen Landesregierung herzliche Glückwünsche zu dieser neuen Aufgabe. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen. Viel Erfolg und herzli-chen Glückwunsch.

Wir sprechen heute über Hessen, das Land des Lernens, über Bildung, über Bildung 4.0. Und eines möchte ich gleich vorneweg sagen: Wir sind ein Land des Lernens, und wir wollen es auch ganz bewusst sein. Denn wer nicht mehr lernen will, bleibt stehen. Wer stehen bleibt, fällt

zurück, weil die Anderen einen überholen. Und wenn man zurückfällt, wird die Zukunft im Zweifel schlechter sein, als wenn man weiter lernt und seine Zukunft selbst gestaltet. Das gilt für ein Land, und das gilt für jeden Einzelnen. Deshalb ist Bildung kein Selbstzweck, sondern die Grundlage für eine erfolgreiche Entwicklung in unserem Land.

Hessen setzt Priorität für Bildung

Bildung ist das zentrale Thema unserer Arbeit. Für keinen anderen Be-reich geben wir so viel Geld aus. Ganz bewusst. Damit fangen wir auch nicht erst bei der Schule an, sondern bereits bei der frühkindlichen Bildung. Wir enden auch nicht bei der Schule, sondern auch die Hoch-schule gehört dazu, Wissenschaft und Forschung gehören dazu, genau-so wie die ständige Weiterbildung.

Doch gleichzeitig haben wir uns auch die Aufgabe gestellt, nicht stän-dig mehr Geld auszugeben, als wir einnehmen. Deshalb hat diese Regie-rung sich das große Ziel gesetzt: Wir wollen die erste Regierung nach

/// „Hessen – Land des Lernens“

50 Jahren sein, die es schafft, ohne neue Schulden auszukommen und trotzdem unser Land gut für die Zukunft vorzubereiten. Und wenn wir das wollen, dann müssen wir Prioritäten setzen.

Wir haben uns ganz bewusst für das Thema Bildung entschieden. Wir haben uns als einziges Land der Republik dazu entschieden, die Zahl der Lehrer nicht zu vermindern, obwohl wir immer weniger Schüler ha-ben. Warum haben wir das gemacht? Weil wir mit dieser freiwerdenden demografischen Rendite besondere Aufgaben besser erfüllen wollen.

Wir haben in Hessen Regionen, wo wir eine wachsende Bevölkerung und steigende Schülerzahlen haben. Wir haben aber auch andere Re-gionen, wo wir uns in wenigen Jahren die Frage stellen: Wie erhalten wir überhaupt noch eine Schule aufrecht, dort, wo es kaum noch Kinder gibt? Und deshalb müssen wir, wenn wir über Bildung 4.0 sprechen, na-türlich schauen, was im Ballungsraum passiert. Wir müssen aber auch schauen, was in der Umgebung passiert. Denn was in der Metropole richtig ist, ist im flachen Land noch lange nicht richtig.

Wir alle spüren doch, wie notwendig es ist, bei Schulen, die in einem schwierigen Umfeld sind – sozial schwierig, integrationspolitisch schwierig – zu fragen: Was können wir dort tun? Auch das geht nicht ohne Personal.

Oder nehmen Sie ein weiteres Beispiel, das sehr häufig diskutiert wird: Inklusion. Eine Frage die man mit großer Sorgfalt behandeln muss, aber die ohne personelle Auswirkungen auch nicht geht.

Das sind Beispiele, um zu zeigen, wo wir gut ansetzen können, um das zu verwirklichen, was wir gute Bildung nennen.

Der Bildungsgipfel ist unser Angebot zum Schulfrieden. Gemeinsam mit den unterschiedlichen Akteuren wollen wir uns darüber verständigen, wie wir Verlässlichkeit in der Bildungspolitik erreichen können; Ver-lässlichkeit für die Schulen, für die Eltern und für die Schülerinnen und Schüler – und zwar gerade in einem Land wie Hessen, das unter dem Thema Bildung häufig stark gelitten hat.

MEHR LERNEN WILL, BLEIBT STEHEN. WER STEHEN BLEIBT, FÄLLT ZURÜCK, WEIL DIE ANDEREN EINEN ÜBERHOLEN.“

„WER NICHT

Ein Video zur Rede finden Sie unter www.vhu.de

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Page 41: 23. Hessischer Unternehmertag

VOLKER BOUFFIER

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Herr Präsident Mang, Präsident Kramer, Professor Weidemann, lieber Kollege Al-Wazir, liebe Kolleginnen und Kollegen Abgeordneten aus dem deutschen Bundestag und dem Hessischen Landtag,

der Hessische Unternehmertag ist immer ein besonderer Tag im Jahr und auch die Kür der Hessen-Champions ist etwas Besonderes. In die-sem Jahr kommt noch ein weiterer besonderer Punkt hinzu: Die Ver-einigung der hessischen Unternehmerverbände hat einen neuen Prä-sidenten. Und deshalb, lieber Herr Mang, im Namen der Hessischen Landesregierung herzliche Glückwünsche zu dieser neuen Aufgabe. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen. Viel Erfolg und herzli-chen Glückwunsch.

Wir sprechen heute über Hessen, das Land des Lernens, über Bildung, über Bildung 4.0. Und eines möchte ich gleich vorneweg sagen: Wir sind ein Land des Lernens, und wir wollen es auch ganz bewusst sein. Denn wer nicht mehr lernen will, bleibt stehen. Wer stehen bleibt, fällt

zurück, weil die Anderen einen überholen. Und wenn man zurückfällt, wird die Zukunft im Zweifel schlechter sein, als wenn man weiter lernt und seine Zukunft selbst gestaltet. Das gilt für ein Land, und das gilt für jeden Einzelnen. Deshalb ist Bildung kein Selbstzweck, sondern die Grundlage für eine erfolgreiche Entwicklung in unserem Land.

Hessen setzt Priorität für Bildung

Bildung ist das zentrale Thema unserer Arbeit. Für keinen anderen Be-reich geben wir so viel Geld aus. Ganz bewusst. Damit fangen wir auch nicht erst bei der Schule an, sondern bereits bei der frühkindlichen Bildung. Wir enden auch nicht bei der Schule, sondern auch die Hoch-schule gehört dazu, Wissenschaft und Forschung gehören dazu, genau-so wie die ständige Weiterbildung.

Doch gleichzeitig haben wir uns auch die Aufgabe gestellt, nicht stän-dig mehr Geld auszugeben, als wir einnehmen. Deshalb hat diese Regie-rung sich das große Ziel gesetzt: Wir wollen die erste Regierung nach

/// „Hessen – Land des Lernens“

50 Jahren sein, die es schafft, ohne neue Schulden auszukommen und trotzdem unser Land gut für die Zukunft vorzubereiten. Und wenn wir das wollen, dann müssen wir Prioritäten setzen.

Wir haben uns ganz bewusst für das Thema Bildung entschieden. Wir haben uns als einziges Land der Republik dazu entschieden, die Zahl der Lehrer nicht zu vermindern, obwohl wir immer weniger Schüler ha-ben. Warum haben wir das gemacht? Weil wir mit dieser freiwerdenden demografischen Rendite besondere Aufgaben besser erfüllen wollen.

Wir haben in Hessen Regionen, wo wir eine wachsende Bevölkerung und steigende Schülerzahlen haben. Wir haben aber auch andere Re-gionen, wo wir uns in wenigen Jahren die Frage stellen: Wie erhalten wir überhaupt noch eine Schule aufrecht, dort, wo es kaum noch Kinder gibt? Und deshalb müssen wir, wenn wir über Bildung 4.0 sprechen, na-türlich schauen, was im Ballungsraum passiert. Wir müssen aber auch schauen, was in der Umgebung passiert. Denn was in der Metropole richtig ist, ist im flachen Land noch lange nicht richtig.

Wir alle spüren doch, wie notwendig es ist, bei Schulen, die in einem schwierigen Umfeld sind – sozial schwierig, integrationspolitisch schwierig – zu fragen: Was können wir dort tun? Auch das geht nicht ohne Personal.

Oder nehmen Sie ein weiteres Beispiel, das sehr häufig diskutiert wird: Inklusion. Eine Frage die man mit großer Sorgfalt behandeln muss, aber die ohne personelle Auswirkungen auch nicht geht.

Das sind Beispiele, um zu zeigen, wo wir gut ansetzen können, um das zu verwirklichen, was wir gute Bildung nennen.

Der Bildungsgipfel ist unser Angebot zum Schulfrieden. Gemeinsam mit den unterschiedlichen Akteuren wollen wir uns darüber verständigen, wie wir Verlässlichkeit in der Bildungspolitik erreichen können; Ver-lässlichkeit für die Schulen, für die Eltern und für die Schülerinnen und Schüler – und zwar gerade in einem Land wie Hessen, das unter dem Thema Bildung häufig stark gelitten hat.

MEHR LERNEN WILL, BLEIBT STEHEN. WER STEHEN BLEIBT, FÄLLT ZURÜCK, WEIL DIE ANDEREN EINEN ÜBERHOLEN.“

„WER NICHT

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Page 42: 23. Hessischer Unternehmertag

VOLKER BOUFFIER

Hessen investiert in Hochschulen

Ich will ein anderes Beispiel nennen: Die Forschung, die Lehre, die Hochschule und die Schulbildung sind die Grundlage dafür, dass ein so starkes Land wie Hessen und wie Deutschland auch in zwanzig Jahren noch stark ist. Deshalb unternehmen wir auch in diesen Bereichen er-hebliche Anstrengungen.

Wir haben, soweit ich das sehen kann, als einzige in Deutschland zwei Entscheidungen getroffen: Wir haben uns entschieden, der Empfehlung des Wissenschaftsrates zu folgen und die Grundsicherung, die Grund-finanzierung der Hochschulen, nicht nur mit dem Hochschulpakt si-cherzustellen, sondern jedes Jahr ein Prozent über der Inflationsrate nochmal draufzulegen. Das gibt es nur bei uns. Und da der Bund sich entschieden hat, die BAföG-Mittel in Zukunft zur Verfügung zu stellen, haben wir der Versuchung widerstanden, dass wir damit alles Mögliche machen könnten. Auch diese Mittel gehen eins zu eins in den Hoch-schulbereich. Das gibt es ebenfalls nur bei uns.

Hessen fördert Balance zwischen Theorie und Praxis

Eines will ich deutlich machen: Wir wollen den Menschen nicht vor-schreiben, wie sie glücklich werden, sondern wir wollen ihnen Chancen eröffnen. Chancen eröffnen bedeutet, Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten nicht zwangsweise gleich zu machen, aber auch diejenigen, die unterschiedliche Fähigkeiten haben, nicht zu benachteiligen, son-dern ihnen die bestmöglichen Chancen zu ihrer Entwicklung zu geben.

Hessen war beispielsweise das erste Land, das die Hochschulen geöffnet hat für die Meister. Das haben wir ganz bewusst gemacht. Mit unserer Einrichtung der SchuB-Klassen haben wir darüber hinaus versucht, be-wusst diejenigen, die stärker praxisorientiert sind, in unserem Schul-system nicht an den Rand zu schieben, sondern ihnen eine Chance für einen qualifizierten Berufsabschluss zu geben. Die Mittelstufen-Schule ist eine ähnliche Idee. Und deshalb bin ich ganz bei Ihnen, wenn Sie sagen: Wir müssen einen Weg finden, wie wir Theorie und Praxis richtig ausbalancieren und gleichzeitig im 21. Jahrhundert in der Lage sind, wettbewerbsfähig zu bleiben.

Hessen will Gleichwertigkeit der Bildungswege fördern

Einen interessanten Beitrag hat der frühere Kulturminister bei Bun-deskanzler Schröder, Professor Nida-Rümelin, zum Thema „Akademi-sierungswahn“ geschrieben. Er beschreibt, dass wir immer mehr Stu-dierende, immer mehr Studienabbrecher, immer mehr Leute haben, die nach einem Studium häufig nicht mehr den Beruf ergreifen können, den sie sich ursprünglich gewünscht haben. Und auf der anderen Sei-te haben wir immer weniger, die in dem erfolgreichen dualen System eine Lehre machen. Wir stehen vor der Gefahr, dass wir doppelt Fehler machen. Und wir müssen schauen, dass wir diese Fehlentwicklung kor-rigieren.

Aufstieg durch Bildung – Das war der Schlüssel für ganze Generationen. Und es ist eine große Aufgabe, wie wir das vernünftig hinkriegen. Ich bejahe das, auch heute. Aufstieg durch Bildung. Ja! Aber durch wel-che? Solange es so ist, dass Aufstieg mit akademischer Bildung gleich-gesetzt wird und nur damit einhergehen kann, können wir viele Fest-veranstaltungen machen. Wir werden aber nur wenige junge Menschen davon überzeugen, vielleicht einen anderen Weg zu wählen, der für sie und ihren Aufstieg besser wäre.

Und deshalb ist es nicht nur eine Aufgabe von Politik und Wirtschaft, es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, das wieder richtig auszu-balancieren. Eine der erfolgreichsten Entwicklungen, die genau aus diesem Gedanken heraus entstanden sind, ist das duale Studium; im Prinzip eine Fortentwicklung des dualen Systems. Das ist ein Renner. Und es ist auch ein Renner bei jungen Menschen. Und deshalb bin ich durchaus hoffnungsfroh, dass es uns gelingen kann, ihnen klarzuma-chen: „Pass auf, du hast eine bessere Chance, wenn du vielleicht erst eine Ausbildung absolvierst. Dann kannst du immer noch studieren – als nach vielen Semestern festzustellen, dass nun auch der Zug der Ausbildung abgefahren ist.“

Bildung 4.0. – Gemeinsame Herausforderung gemeinsam anpacken

Bildung 4.0 ist eine Herausforderung an uns alle. Es ist eine Herausfor-derung zunächst einmal ans Denken, an die Köpfe, an die Politik, gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Wenn wir das in guter Partnerschaft machen, dann haben wir alle Chancen. Es muss jetzt darum gehen, dass wir früh genug und klug genug die richtige Mischung finden, damit die alte Verheißung gelingt, durch die richtige Ausbildungen eine gute Grundlage für ein gelungenes Leben zu bieten. Das ist eine Herausfor-derung für uns alle. Aber ich glaube, es ist auch etwas, an dem wir ger-ne gemeinsam arbeiten und deshalb möchte ich mich bedanken für das, was Sie uns vorgelegt haben.

Ich möchte Sie ermutigen, bringen Sie das ein und beim nächsten Un-ternehmertag werden wir mal schauen wie weit wir gekommen sind. Das ein oder andere geht vielleicht schneller, manches wird länger dauern. Aber „Land des Lernens“, das ist eine Verpflichtung, das ist eine Selbst-verständlichkeit. Es soll aber auch eine Verheißung sein für all diejeni-gen, die in Hessen leben und für all diejenigen, die zu uns kommen. Ich bedanke mich für Ihre wirklich interessanten Anregungen und nehme sie gerne auf.

EINEN WEG FINDEN,WIE WIR THEORIE UND PRAXIS RICHTIG AUSBALANCIEREN.“

„WIR MÜSSEN

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VOLKER BOUFFIER

Hessen investiert in Hochschulen

Ich will ein anderes Beispiel nennen: Die Forschung, die Lehre, die Hochschule und die Schulbildung sind die Grundlage dafür, dass ein so starkes Land wie Hessen und wie Deutschland auch in zwanzig Jahren noch stark ist. Deshalb unternehmen wir auch in diesen Bereichen er-hebliche Anstrengungen.

Wir haben, soweit ich das sehen kann, als einzige in Deutschland zwei Entscheidungen getroffen: Wir haben uns entschieden, der Empfehlung des Wissenschaftsrates zu folgen und die Grundsicherung, die Grund-finanzierung der Hochschulen, nicht nur mit dem Hochschulpakt si-cherzustellen, sondern jedes Jahr ein Prozent über der Inflationsrate nochmal draufzulegen. Das gibt es nur bei uns. Und da der Bund sich entschieden hat, die BAföG-Mittel in Zukunft zur Verfügung zu stellen, haben wir der Versuchung widerstanden, dass wir damit alles Mögliche machen könnten. Auch diese Mittel gehen eins zu eins in den Hoch-schulbereich. Das gibt es ebenfalls nur bei uns.

Hessen fördert Balance zwischen Theorie und Praxis

Eines will ich deutlich machen: Wir wollen den Menschen nicht vor-schreiben, wie sie glücklich werden, sondern wir wollen ihnen Chancen eröffnen. Chancen eröffnen bedeutet, Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten nicht zwangsweise gleich zu machen, aber auch diejenigen, die unterschiedliche Fähigkeiten haben, nicht zu benachteiligen, son-dern ihnen die bestmöglichen Chancen zu ihrer Entwicklung zu geben.

Hessen war beispielsweise das erste Land, das die Hochschulen geöffnet hat für die Meister. Das haben wir ganz bewusst gemacht. Mit unserer Einrichtung der SchuB-Klassen haben wir darüber hinaus versucht, be-wusst diejenigen, die stärker praxisorientiert sind, in unserem Schul-system nicht an den Rand zu schieben, sondern ihnen eine Chance für einen qualifizierten Berufsabschluss zu geben. Die Mittelstufen-Schule ist eine ähnliche Idee. Und deshalb bin ich ganz bei Ihnen, wenn Sie sagen: Wir müssen einen Weg finden, wie wir Theorie und Praxis richtig ausbalancieren und gleichzeitig im 21. Jahrhundert in der Lage sind, wettbewerbsfähig zu bleiben.

Hessen will Gleichwertigkeit der Bildungswege fördern

Einen interessanten Beitrag hat der frühere Kulturminister bei Bun-deskanzler Schröder, Professor Nida-Rümelin, zum Thema „Akademi-sierungswahn“ geschrieben. Er beschreibt, dass wir immer mehr Stu-dierende, immer mehr Studienabbrecher, immer mehr Leute haben, die nach einem Studium häufig nicht mehr den Beruf ergreifen können, den sie sich ursprünglich gewünscht haben. Und auf der anderen Sei-te haben wir immer weniger, die in dem erfolgreichen dualen System eine Lehre machen. Wir stehen vor der Gefahr, dass wir doppelt Fehler machen. Und wir müssen schauen, dass wir diese Fehlentwicklung kor-rigieren.

Aufstieg durch Bildung – Das war der Schlüssel für ganze Generationen. Und es ist eine große Aufgabe, wie wir das vernünftig hinkriegen. Ich bejahe das, auch heute. Aufstieg durch Bildung. Ja! Aber durch wel-che? Solange es so ist, dass Aufstieg mit akademischer Bildung gleich-gesetzt wird und nur damit einhergehen kann, können wir viele Fest-veranstaltungen machen. Wir werden aber nur wenige junge Menschen davon überzeugen, vielleicht einen anderen Weg zu wählen, der für sie und ihren Aufstieg besser wäre.

Und deshalb ist es nicht nur eine Aufgabe von Politik und Wirtschaft, es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, das wieder richtig auszu-balancieren. Eine der erfolgreichsten Entwicklungen, die genau aus diesem Gedanken heraus entstanden sind, ist das duale Studium; im Prinzip eine Fortentwicklung des dualen Systems. Das ist ein Renner. Und es ist auch ein Renner bei jungen Menschen. Und deshalb bin ich durchaus hoffnungsfroh, dass es uns gelingen kann, ihnen klarzuma-chen: „Pass auf, du hast eine bessere Chance, wenn du vielleicht erst eine Ausbildung absolvierst. Dann kannst du immer noch studieren – als nach vielen Semestern festzustellen, dass nun auch der Zug der Ausbildung abgefahren ist.“

Bildung 4.0. – Gemeinsame Herausforderung gemeinsam anpacken

Bildung 4.0 ist eine Herausforderung an uns alle. Es ist eine Herausfor-derung zunächst einmal ans Denken, an die Köpfe, an die Politik, gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Wenn wir das in guter Partnerschaft machen, dann haben wir alle Chancen. Es muss jetzt darum gehen, dass wir früh genug und klug genug die richtige Mischung finden, damit die alte Verheißung gelingt, durch die richtige Ausbildungen eine gute Grundlage für ein gelungenes Leben zu bieten. Das ist eine Herausfor-derung für uns alle. Aber ich glaube, es ist auch etwas, an dem wir ger-ne gemeinsam arbeiten und deshalb möchte ich mich bedanken für das, was Sie uns vorgelegt haben.

Ich möchte Sie ermutigen, bringen Sie das ein und beim nächsten Un-ternehmertag werden wir mal schauen wie weit wir gekommen sind. Das ein oder andere geht vielleicht schneller, manches wird länger dauern. Aber „Land des Lernens“, das ist eine Verpflichtung, das ist eine Selbst-verständlichkeit. Es soll aber auch eine Verheißung sein für all diejeni-gen, die in Hessen leben und für all diejenigen, die zu uns kommen. Ich bedanke mich für Ihre wirklich interessanten Anregungen und nehme sie gerne auf.

EINEN WEG FINDEN,WIE WIR THEORIE UND PRAXIS RICHTIG AUSBALANCIEREN.“

„WIR MÜSSEN

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INGO KRAMERPRÄSIDENT DER BUNDESVEREINIGUNG DER DEUTSCHEN ARBEITGEBERVERBÄNDE

/// Deutschland im Bildungswettbewerb

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INGO KRAMERPRÄSIDENT DER BUNDESVEREINIGUNG DER DEUTSCHEN ARBEITGEBERVERBÄNDE

/// Deutschland im Bildungswettbewerb

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INGO KRAMER

Der Wettbewerb hat uns in den letzten Jahrzehnten stark gemacht

Die Konkurrenz untereinander, die Konkurrenz auf dem Weltmarkt, die wirtschaftliche Situation, in der sich Deutschland befindet, ist allen aktuellen Problemen und Nachrichten zum Trotz im Kern eine sehr ge-sunde. Wir wachsen nicht mehr ganz so stark, wie wir uns das für dieses Jahr vorgenommen haben, aber wir wachsen noch. Das kann nicht jedes Land von sich sagen. Wir müssen unser Licht nicht unter den Scheffel stellen. Nein, wir sind die Konjunkturlokomotive in Europa. Damit dies so bleibt, müssen wir überlegen, wie wir die Wettbewerbsfähigkeit stei-gern können.Es gibt kaum eine Investition, die in ihrer Wirkung so langfristig ange-legt sein muss, wie Bildung. Die OECD bescheinigt Deutschland einen hohen Bildungsstandard in der Breite der Bevölkerung und kontinu-ierliche Verbesserung beim KiTa-Ausbau oder bei der Beteiligung an Weiterbildung. Die OECD mahnt aber auch zu höheren Bildungsausga-ben. Im Innovationsindikator der Telekom-Stiftung befindet sich das deutsche Bildungssystem im Vergleich von 28 Volkswirtschaften nur auf Platz 15.Wir haben große Stärken in unserem Bildungssystem, aber wir wären das erste Bildungssystem auf der Welt, das nicht die eine oder andere Schwäche hätte. Wir tun also gut daran, die Schwachpunkte zu beseiti-gen und die Stärken weiterzuentwickeln. Lassen Sie mich zu vier Bau-stellen kommen.

1. Baustelle: Sinkende Zahl der Erwerbstätigen durch Ausschöpfung aller Potenziale erhöhenIm so genannten MINT-Bereich, also den Bereichen Mathematik, In-formatik, Naturwissenschaften und Technik fehlen uns zurzeit rund 125.000 Fachkräfte. Davon etwa 60 Prozent mit beruflichem Abschluss. Dank deutlich gestiegener Studienanfängerzahl im MINT-Bereich wird der Akademikermangel wohl nicht mehr die Ausmaße annehmen, wie wir befürchtet hatten. Hier hat die Werbetrommel gewirkt. Zunehmend mehr Studenten und Absolventen von Gymnasien, von Ganztagsschu-len und Gesamtschulen trauen sich heute, einen MINT-Studiengang aufzunehmen. Das war vor zehn Jahren noch anders.

Anders ist es im Bereich der beruflich Qualifizierten. Hier wird eine Lü-cke von 1,3 Millionen bis zum Jahr 2020 prognostiziert, sollten wir kei-ne Schritte zur Fachkräftesicherung durch eine höhere Erwerbstätigkeit von Frauen und Älteren und mehr Zuwanderung unternehmen. Durch den demografischen Wandel werden die nachkommenden Generatio-nen die Lücke nicht mehr komplett schließen können. 2030 werden wir vier Millionen Menschen weniger im Erwerbsleben haben.Wir müssen uns schon heute mit der Frage beschäftigen: Wollen wir im Jahre 2030 anstatt heute 42 bis 43 Millionen Erwerbstätige etwa nur mit 38 bis 39 Millionen Erwerbstätigen diese Volkswirtschaft betrei-ben? Glauben wir damit den Sozialstandard von heute, die gestiege-ne Anzahl an Rentenempfängern auf dem heutigen Stand erhalten zu können? Dass wir die Infrastruktur und alles, was uns in diesem Land

/// Deutschland im Bildungswettbewerb

wichtig ist, mit einer verringerten Anzahl an Erwerbstätigen werden schaffen können? Ich glaube, das sehen wir alle ähnlich: Das wird nicht funktionieren. Wir müssen alle Potenziale ausschöpfen, um auch künf-tig eine höhere Anzahl an Erwerbstätigen zu haben.

Insbesondere müssen wir uns um diejenigen kümmern, die als nicht ausbildungsreif gelten

Das sind etwa 20 Prozent eines jeden Jahrganges. Glauben wir wirklich, dass 20 Prozent unserer Jugendlichen nicht in der Lage sind, einem Be-ruf in ihrem Leben nachzugehen, der eine Ausbildung voraussetzt? Wir müssen uns auch um diejenigen kümmern, die eine intensivere Betreu-ung während einer Ausbildung benötigen.Es gilt, alles daran zu setzen, dass ein jeder seinem Potenzial entspre-chend – und das ist eben nicht immer nur die Hochschulausbildung, sondern gerade auch die duale Ausbildung – einen Ausbildungsplatz, eine Ausbildung findet, um seinen Teil zur Volkswirtschaft beizutragen. Aber auch, um ein selbsterfülltes Leben gestalten zu können.

Darüber hinaus müssen wir uns auch um die Ausbildung und die Integration von Zuwande-rern kümmern

Wir müssen uns damit vertraut machen, welche Zuwanderer wir gerne bei uns aufnehmen möchten. Vor dieser Entscheidung drückt sich die Politik ein wenig. Nicht nur die jetzige. Das ist eine lange Entwicklung. Es ist auch dem Populismus geschuldet, aber wir werden dieser Frage nicht ausweichen können. Mein Petitum ist: Je eher wir uns dieser Frage stellen und darauf eine Antwort finden, wen wir brauchen, desto eher werden wir in der Lage sein, die kommende Lücke auch zu schließen.

2. Baustelle: Fehlende Kooperation der BundesländerIch komme zu der zweiten Baustelle: die mangelnde Kooperation der Bundesländer untereinander. Ende Mai haben sich Bund und Länder nach einem monatelangen Hin und Her zum Thema Bildungsfinanzie-rung geeinigt. Der Bund übernimmt den bisherigen Länderanteil beim BAföG und entlastet die Länder bis Ende 2017 insgesamt um dreiein-halb Milliarden Euro. Von den ursprünglich in dieser Legislaturperio-de vorgesehenen zusätzlichen sechs Milliarden vom Bund für Bildung bleibt weniger als die Hälfte. Die Länder stimmten im Gegenzug der Aufhebung des Kooperationsverbots im Hochschulbereich zu. Der Bund darf also nur dann eine Hochschule in einem Bundesland unterstützen, wenn dem auch alle Bundesländer zustimmen. Es ist wichtig in unserer Volkswirtschaft, dass nicht jedes Bundesland versucht, für sich das Rad allein zu erfinden. Wenn sich jedes Land ein bisschen was von dem an-deren abschaut und wir nicht alles so kompliziert machen, sind wir aufs Ganze bezogen in Deutschland in der Lage, deutlich mehr aus unserem Bildungssystem herauszuholen.

3. Baustelle: G8/G9 als Synonym für ideologische SchuldiskussionenEine dritte Baustelle führt auf ein ideologisch etwas vermintes Gebiet. Das erschwert die Sachdebatte ungemein. Die Länge der Schulzeit bis zum Abitur, G8 oder G9, kann man unendlich lange diskutieren. Er-staunlicherweise kommt jedes Bundesland hier zu einer anderen Lö-sung. Es ist eine ideologische Grundsatzdebatte. Und ich wage auch für Hessen die Vermutung, wenn wir die eine oder andere ideologische Grundsatzdebatte nicht mit einer solchen Intensität diskutieren wür-

den, sondern uns mehr auf das Ziel konzentrieren könnten, kämen wir vielleicht ein bisschen weiter. In den neuen Bundesländern ist G8 der Regelfall und wird überhaupt nicht problematisiert. In westdeut-schen Bundesländern begann die Umsetzung vor zehn Jahren, erst teils zögerlich, dann überhastet. In vielen Fällen unvollständig, und in einigen Ländern haben sich dann Elterninitiativen gegen G8 gegrün-det, die eine Überforderung ihrer Kinder fürchten. Niedersachsen hat inzwischen die Rolle rückwärts zu G9 gemacht. Hessen bietet sowohl G8 als auch G9 an. Ich habe mich ausdrücklich für die Beibehaltung von G8 ausgesprochen, auch wenn im Einzelfall Verbesserungsbedarf besteht. Der beklagte Stress der Eltern über ihre Schulen in diesem System hat seine Ursache nicht vorrangig oder gar ausschließlich in der Verkürzung der Schulzeit, sondern in viel zu viel Stoffhuberei statt einer soliden Altersausbildung. Wenn man also alles, was man vorher in neun Jahren hatte, ungefiltert einfach in acht Jahre hineinpresst, geht das schief. Man muss auch mal entrümpeln. Und auch das deutsche Bil-dungssystem darf einmal entrümpelt werden.

4. Baustelle: Ausbau hochwertiger Ganztagsschulen notwendigGanztagsschulen und Kindertagesstätte sind in den meisten erfolgrei-chen Bildungssystemen eine Selbstverständlichkeit. Darum halten wir einen weiteren Ausbau hochwertiger Ganztagsschulen und Kinderta-gesstätten für notwendig. Diese ermöglichen den Eltern, Familie und Beruf besser in Einklang zu bringen. Wir können doch in den Unter-nehmen nicht den Frauen den Vorwurf machen, dass sie schon um 14 Uhr nach Hause wollen und nur eine Teilzeitarbeit machen, wenn die Kinder mittags nach Hause kommen und nicht betreut werden. Wir kön-nen nicht in dieser Gesellschaft Frauenquoten einführen, wenn wir den Frauen nicht die Möglichkeit geben, ihrer Karriere nachzugehen.

Bildungspolitik ist der Schlüsselbaustein für unsere Volkswirtschaft

Und es ist unsere Verantwortung, dafür zu sorgen, dass unsere Nach-folger in 20 Jahren gut ausgebildete Menschen bekommen, die ihrem Potenzial entsprechend ihre Chancen wahrnehmen können. Aber heute müssen wir die Grundlagen dafür schaffen.

EINE INVESTITION, DIE IN IHRER WIRKUNG SO LANGFRISTIG ANGELEGT SEIN MUSS, WIE BILDUNG.“

„ES GIBT KAUM

Ein Video zur Rede finden Sie unter www.vhu.de

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Der Wettbewerb hat uns in den letzten Jahrzehnten stark gemacht

Die Konkurrenz untereinander, die Konkurrenz auf dem Weltmarkt, die wirtschaftliche Situation, in der sich Deutschland befindet, ist allen aktuellen Problemen und Nachrichten zum Trotz im Kern eine sehr ge-sunde. Wir wachsen nicht mehr ganz so stark, wie wir uns das für dieses Jahr vorgenommen haben, aber wir wachsen noch. Das kann nicht jedes Land von sich sagen. Wir müssen unser Licht nicht unter den Scheffel stellen. Nein, wir sind die Konjunkturlokomotive in Europa. Damit dies so bleibt, müssen wir überlegen, wie wir die Wettbewerbsfähigkeit stei-gern können.Es gibt kaum eine Investition, die in ihrer Wirkung so langfristig ange-legt sein muss, wie Bildung. Die OECD bescheinigt Deutschland einen hohen Bildungsstandard in der Breite der Bevölkerung und kontinu-ierliche Verbesserung beim KiTa-Ausbau oder bei der Beteiligung an Weiterbildung. Die OECD mahnt aber auch zu höheren Bildungsausga-ben. Im Innovationsindikator der Telekom-Stiftung befindet sich das deutsche Bildungssystem im Vergleich von 28 Volkswirtschaften nur auf Platz 15.Wir haben große Stärken in unserem Bildungssystem, aber wir wären das erste Bildungssystem auf der Welt, das nicht die eine oder andere Schwäche hätte. Wir tun also gut daran, die Schwachpunkte zu beseiti-gen und die Stärken weiterzuentwickeln. Lassen Sie mich zu vier Bau-stellen kommen.

1. Baustelle: Sinkende Zahl der Erwerbstätigen durch Ausschöpfung aller Potenziale erhöhenIm so genannten MINT-Bereich, also den Bereichen Mathematik, In-formatik, Naturwissenschaften und Technik fehlen uns zurzeit rund 125.000 Fachkräfte. Davon etwa 60 Prozent mit beruflichem Abschluss. Dank deutlich gestiegener Studienanfängerzahl im MINT-Bereich wird der Akademikermangel wohl nicht mehr die Ausmaße annehmen, wie wir befürchtet hatten. Hier hat die Werbetrommel gewirkt. Zunehmend mehr Studenten und Absolventen von Gymnasien, von Ganztagsschu-len und Gesamtschulen trauen sich heute, einen MINT-Studiengang aufzunehmen. Das war vor zehn Jahren noch anders.

Anders ist es im Bereich der beruflich Qualifizierten. Hier wird eine Lü-cke von 1,3 Millionen bis zum Jahr 2020 prognostiziert, sollten wir kei-ne Schritte zur Fachkräftesicherung durch eine höhere Erwerbstätigkeit von Frauen und Älteren und mehr Zuwanderung unternehmen. Durch den demografischen Wandel werden die nachkommenden Generatio-nen die Lücke nicht mehr komplett schließen können. 2030 werden wir vier Millionen Menschen weniger im Erwerbsleben haben.Wir müssen uns schon heute mit der Frage beschäftigen: Wollen wir im Jahre 2030 anstatt heute 42 bis 43 Millionen Erwerbstätige etwa nur mit 38 bis 39 Millionen Erwerbstätigen diese Volkswirtschaft betrei-ben? Glauben wir damit den Sozialstandard von heute, die gestiege-ne Anzahl an Rentenempfängern auf dem heutigen Stand erhalten zu können? Dass wir die Infrastruktur und alles, was uns in diesem Land

/// Deutschland im Bildungswettbewerb

wichtig ist, mit einer verringerten Anzahl an Erwerbstätigen werden schaffen können? Ich glaube, das sehen wir alle ähnlich: Das wird nicht funktionieren. Wir müssen alle Potenziale ausschöpfen, um auch künf-tig eine höhere Anzahl an Erwerbstätigen zu haben.

Insbesondere müssen wir uns um diejenigen kümmern, die als nicht ausbildungsreif gelten

Das sind etwa 20 Prozent eines jeden Jahrganges. Glauben wir wirklich, dass 20 Prozent unserer Jugendlichen nicht in der Lage sind, einem Be-ruf in ihrem Leben nachzugehen, der eine Ausbildung voraussetzt? Wir müssen uns auch um diejenigen kümmern, die eine intensivere Betreu-ung während einer Ausbildung benötigen.Es gilt, alles daran zu setzen, dass ein jeder seinem Potenzial entspre-chend – und das ist eben nicht immer nur die Hochschulausbildung, sondern gerade auch die duale Ausbildung – einen Ausbildungsplatz, eine Ausbildung findet, um seinen Teil zur Volkswirtschaft beizutragen. Aber auch, um ein selbsterfülltes Leben gestalten zu können.

Darüber hinaus müssen wir uns auch um die Ausbildung und die Integration von Zuwande-rern kümmern

Wir müssen uns damit vertraut machen, welche Zuwanderer wir gerne bei uns aufnehmen möchten. Vor dieser Entscheidung drückt sich die Politik ein wenig. Nicht nur die jetzige. Das ist eine lange Entwicklung. Es ist auch dem Populismus geschuldet, aber wir werden dieser Frage nicht ausweichen können. Mein Petitum ist: Je eher wir uns dieser Frage stellen und darauf eine Antwort finden, wen wir brauchen, desto eher werden wir in der Lage sein, die kommende Lücke auch zu schließen.

2. Baustelle: Fehlende Kooperation der BundesländerIch komme zu der zweiten Baustelle: die mangelnde Kooperation der Bundesländer untereinander. Ende Mai haben sich Bund und Länder nach einem monatelangen Hin und Her zum Thema Bildungsfinanzie-rung geeinigt. Der Bund übernimmt den bisherigen Länderanteil beim BAföG und entlastet die Länder bis Ende 2017 insgesamt um dreiein-halb Milliarden Euro. Von den ursprünglich in dieser Legislaturperio-de vorgesehenen zusätzlichen sechs Milliarden vom Bund für Bildung bleibt weniger als die Hälfte. Die Länder stimmten im Gegenzug der Aufhebung des Kooperationsverbots im Hochschulbereich zu. Der Bund darf also nur dann eine Hochschule in einem Bundesland unterstützen, wenn dem auch alle Bundesländer zustimmen. Es ist wichtig in unserer Volkswirtschaft, dass nicht jedes Bundesland versucht, für sich das Rad allein zu erfinden. Wenn sich jedes Land ein bisschen was von dem an-deren abschaut und wir nicht alles so kompliziert machen, sind wir aufs Ganze bezogen in Deutschland in der Lage, deutlich mehr aus unserem Bildungssystem herauszuholen.

3. Baustelle: G8/G9 als Synonym für ideologische SchuldiskussionenEine dritte Baustelle führt auf ein ideologisch etwas vermintes Gebiet. Das erschwert die Sachdebatte ungemein. Die Länge der Schulzeit bis zum Abitur, G8 oder G9, kann man unendlich lange diskutieren. Er-staunlicherweise kommt jedes Bundesland hier zu einer anderen Lö-sung. Es ist eine ideologische Grundsatzdebatte. Und ich wage auch für Hessen die Vermutung, wenn wir die eine oder andere ideologische Grundsatzdebatte nicht mit einer solchen Intensität diskutieren wür-

den, sondern uns mehr auf das Ziel konzentrieren könnten, kämen wir vielleicht ein bisschen weiter. In den neuen Bundesländern ist G8 der Regelfall und wird überhaupt nicht problematisiert. In westdeut-schen Bundesländern begann die Umsetzung vor zehn Jahren, erst teils zögerlich, dann überhastet. In vielen Fällen unvollständig, und in einigen Ländern haben sich dann Elterninitiativen gegen G8 gegrün-det, die eine Überforderung ihrer Kinder fürchten. Niedersachsen hat inzwischen die Rolle rückwärts zu G9 gemacht. Hessen bietet sowohl G8 als auch G9 an. Ich habe mich ausdrücklich für die Beibehaltung von G8 ausgesprochen, auch wenn im Einzelfall Verbesserungsbedarf besteht. Der beklagte Stress der Eltern über ihre Schulen in diesem System hat seine Ursache nicht vorrangig oder gar ausschließlich in der Verkürzung der Schulzeit, sondern in viel zu viel Stoffhuberei statt einer soliden Altersausbildung. Wenn man also alles, was man vorher in neun Jahren hatte, ungefiltert einfach in acht Jahre hineinpresst, geht das schief. Man muss auch mal entrümpeln. Und auch das deutsche Bil-dungssystem darf einmal entrümpelt werden.

4. Baustelle: Ausbau hochwertiger Ganztagsschulen notwendigGanztagsschulen und Kindertagesstätte sind in den meisten erfolgrei-chen Bildungssystemen eine Selbstverständlichkeit. Darum halten wir einen weiteren Ausbau hochwertiger Ganztagsschulen und Kinderta-gesstätten für notwendig. Diese ermöglichen den Eltern, Familie und Beruf besser in Einklang zu bringen. Wir können doch in den Unter-nehmen nicht den Frauen den Vorwurf machen, dass sie schon um 14 Uhr nach Hause wollen und nur eine Teilzeitarbeit machen, wenn die Kinder mittags nach Hause kommen und nicht betreut werden. Wir kön-nen nicht in dieser Gesellschaft Frauenquoten einführen, wenn wir den Frauen nicht die Möglichkeit geben, ihrer Karriere nachzugehen.

Bildungspolitik ist der Schlüsselbaustein für unsere Volkswirtschaft

Und es ist unsere Verantwortung, dafür zu sorgen, dass unsere Nach-folger in 20 Jahren gut ausgebildete Menschen bekommen, die ihrem Potenzial entsprechend ihre Chancen wahrnehmen können. Aber heute müssen wir die Grundlagen dafür schaffen.

EINE INVESTITION, DIE IN IHRER WIRKUNG SO LANGFRISTIG ANGELEGT SEIN MUSS, WIE BILDUNG.“

„ES GIBT KAUM

Ein Video zur Rede finden Sie unter www.vhu.de

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PREISVERLEIHUNG HESSEN-CHAMPIONS 2014

/// Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir: Ein starkes Land braucht Champions /// Pressemeldung: Hessen-Champions – die Gewinner/// Presse-Echo zu den Hessen-Champions/// Hall of Fame

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PREISVERLEIHUNG HESSEN-CHAMPIONS 2014

/// Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir: Ein starkes Land braucht Champions /// Pressemeldung: Hessen-Champions – die Gewinner/// Presse-Echo zu den Hessen-Champions/// Hall of Fame

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Meine sehr geehrten Damen und Herren,

der Wettbewerb Hessen-Champions bietet die Plattform, auf der hes-sische Unternehmen Aufmerksamkeit für ihre Erfolge, ihre Leistungen und ihre Zukunftsfähigkeit erhalten. Die Hessen-Champions stehen stellvertretend für den Erfolg der hessischen Wirtschaft und dafür, worauf dieser Erfolg beruht: Innovationskraft und Internationalität.

Innovationskraft und Innovationsfähigkeit

Für mich als hessischen Wirtschaftsminister ist es besonders wichtig, auch die Unternehmen in den Fokus zu rücken, die Verantwortung für Ausbildung und Beschäftigung übernehmen. So werden unsere Hessen-Champions auch in diesem Jahr in den drei Kategorien Innovation, Weltmarktführerschaft und Jobmotor gesucht. Innovationskraft und

Innovationsfähigkeit sind Schlüsselbegriffe für die Wettbewerbsstärke der hessischen Unternehmen in der globalisierten Wirtschaft. Damit verbunden ist natürlich auch das nachhaltige Streben nach Verbesse-rungen von Produkten und Dienstleistungen und deren Anpassung an die Anforderungen der Kunden. Viele hessische Unternehmen zeichnen sich genau durch dieses Streben aus und sichern damit die Wettbe-werbsfähigkeit der hessischen Wirtschaft.

„Technologie made in Hessen“

Die entwickelten Produkte überzeugen Abnehmer auf der ganzen Welt. „Technologie made in Hessen“ findet große Nachfrage in den europäi-schen Nachbarländern, aber auch jenseits des Atlantiks und in Fernost. Diese Internationalität ist für den erfolgreichen Ausbau unternehmeri-scher Aktivitäten entscheidend. Viele Unternehmen, die im wörtlichen

Sinne Grenzen überschreiten, haben - häufig unbemerkt von der Öffentlichkeit - Spitzenplätze in ihren Märkten errungen. Und hessische Produkte, die auch im Ausland geschätzt werden, sichern Arbeitsplätze hier in Hessen.

Der Erhalt und die Schaffung neuer Ausbildungs- und Arbeitsplätze bleiben auch in der gegenwärtig besseren Situation auf dem hessischen Arbeitsmarkt ein wichtiges Anliegen. Da haben wir alle etwas dazu bei-zutragen: Gerade heute haben wir in der Arbeitsgruppe des Bildungs-gipfels, der ich angehöre, über die Frage diskutiert, was Wirtschaft, Gewerkschaften, und Politik dafür tun können, junge Leute besser auf die Anforderungen der Berufswelt vorzubereiten. An diesem Punkt hof-fe ich auf Erfolg und gute Zusammenarbeit. Denn je innovativer hes-sische Unternehmen sind, umso leichter wird es uns gelingen, dass es der hessischen Wirtschaft nicht nur jetzt, sondern auch in der Zukunft gut geht.

Finalisten sind Sieger

Und das ist auch der Grund, warum alle, die heute hier nominiert sind, stolz sein können. Denn sie sind alle Siegerinnen und Sieger. Ich danke den Mitgliedern der Jury, dass sie sich der schwierigen Aufgabe gestellt haben, aus diesen Siegerinnen und Siegern die Champions zu wählen. Und an dieser Stelle gilt mein Dank auch den Wettbewerbspartnern, der VhU und der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Hessen

Die heutige Preisverleihung markiert zugleich den Auftakt zur Wettbe-werbsrunde 2015. Ich bin sicher, dass sich hier im Saal viele potenzielle Preisträger befinden. Ich darf Sie jetzt schon einladen, sich am Wettbe-werb 2015 zu beteiligen.

„TECHNOLOGIEMADE IN HESSEN FINDET

GROSSE NACHFRAGE IN DEN

EUROPÄISCHEN NACHBARLÄNDERN,

ABER AUCH JENSEITS DES

ATLANTIKS UND IN FERNOST.“

HESSEN-CHAMPIONS 2014

Ein Video zur Rede finden Sie unter www.vhu.de

Tarek Al-Wazir, Hessischer Wirtschaftsminister undSchirmherr des Wettbewerbs Hessen-Champions

/// Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir:Ein starkes Land braucht Champions

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Meine sehr geehrten Damen und Herren,

der Wettbewerb Hessen-Champions bietet die Plattform, auf der hes-sische Unternehmen Aufmerksamkeit für ihre Erfolge, ihre Leistungen und ihre Zukunftsfähigkeit erhalten. Die Hessen-Champions stehen stellvertretend für den Erfolg der hessischen Wirtschaft und dafür, worauf dieser Erfolg beruht: Innovationskraft und Internationalität.

Innovationskraft und Innovationsfähigkeit

Für mich als hessischen Wirtschaftsminister ist es besonders wichtig, auch die Unternehmen in den Fokus zu rücken, die Verantwortung für Ausbildung und Beschäftigung übernehmen. So werden unsere Hessen-Champions auch in diesem Jahr in den drei Kategorien Innovation, Weltmarktführerschaft und Jobmotor gesucht. Innovationskraft und

Innovationsfähigkeit sind Schlüsselbegriffe für die Wettbewerbsstärke der hessischen Unternehmen in der globalisierten Wirtschaft. Damit verbunden ist natürlich auch das nachhaltige Streben nach Verbesse-rungen von Produkten und Dienstleistungen und deren Anpassung an die Anforderungen der Kunden. Viele hessische Unternehmen zeichnen sich genau durch dieses Streben aus und sichern damit die Wettbe-werbsfähigkeit der hessischen Wirtschaft.

„Technologie made in Hessen“

Die entwickelten Produkte überzeugen Abnehmer auf der ganzen Welt. „Technologie made in Hessen“ findet große Nachfrage in den europäi-schen Nachbarländern, aber auch jenseits des Atlantiks und in Fernost. Diese Internationalität ist für den erfolgreichen Ausbau unternehmeri-scher Aktivitäten entscheidend. Viele Unternehmen, die im wörtlichen

Sinne Grenzen überschreiten, haben - häufig unbemerkt von der Öffentlichkeit - Spitzenplätze in ihren Märkten errungen. Und hessische Produkte, die auch im Ausland geschätzt werden, sichern Arbeitsplätze hier in Hessen.

Der Erhalt und die Schaffung neuer Ausbildungs- und Arbeitsplätze bleiben auch in der gegenwärtig besseren Situation auf dem hessischen Arbeitsmarkt ein wichtiges Anliegen. Da haben wir alle etwas dazu bei-zutragen: Gerade heute haben wir in der Arbeitsgruppe des Bildungs-gipfels, der ich angehöre, über die Frage diskutiert, was Wirtschaft, Gewerkschaften, und Politik dafür tun können, junge Leute besser auf die Anforderungen der Berufswelt vorzubereiten. An diesem Punkt hof-fe ich auf Erfolg und gute Zusammenarbeit. Denn je innovativer hes-sische Unternehmen sind, umso leichter wird es uns gelingen, dass es der hessischen Wirtschaft nicht nur jetzt, sondern auch in der Zukunft gut geht.

Finalisten sind Sieger

Und das ist auch der Grund, warum alle, die heute hier nominiert sind, stolz sein können. Denn sie sind alle Siegerinnen und Sieger. Ich danke den Mitgliedern der Jury, dass sie sich der schwierigen Aufgabe gestellt haben, aus diesen Siegerinnen und Siegern die Champions zu wählen. Und an dieser Stelle gilt mein Dank auch den Wettbewerbspartnern, der VhU und der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Hessen

Die heutige Preisverleihung markiert zugleich den Auftakt zur Wettbe-werbsrunde 2015. Ich bin sicher, dass sich hier im Saal viele potenzielle Preisträger befinden. Ich darf Sie jetzt schon einladen, sich am Wettbe-werb 2015 zu beteiligen.

„TECHNOLOGIEMADE IN HESSEN FINDET

GROSSE NACHFRAGE IN DEN

EUROPÄISCHEN NACHBARLÄNDERN,

ABER AUCH JENSEITS DES

ATLANTIKS UND IN FERNOST.“

HESSEN-CHAMPIONS 2014

Ein Video zur Rede finden Sie unter www.vhu.de

Tarek Al-Wazir, Hessischer Wirtschaftsminister undSchirmherr des Wettbewerbs Hessen-Champions

/// Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir:Ein starkes Land braucht Champions

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Gewinner in der Kategorie Jobmotor ist die FingerHaus GmbH. Das Familienunternehmen in Frankenberg gehört zu den größten Herstel-lern von Fertighäusern und hat soeben das 10.000. Exemplar abge-liefert. FingerHaus besticht neben einem kontinuierlichen Wachstum auch durch eine innovative Mitarbeiterpolitik, ein duales Studienan-gebot und sehr gute Ausbildungsergebnisse. Bei der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen hat FingerHaus einen dreistelligen Personal-zuwachs vorgelegt und beschäftigt heute 610 Mitarbeiter. „Das Fami-lienunternehmen aus Nordhessen hat in einem schwierigen Umfeld – ländlicher Raum und Baubranche! – über Jahre hinweg neue Arbeits-plätze geschaffen und vor allem auch durch seine fortschrittliche Mit-arbeiterpolitik an sich binden können. Diese Mitarbeiterbindung und sehr gute Ausbildungsergebnisse in zehn verschiedenen Berufsfeldern überzeugten die Jury“, so VhU-Präsident Mang.

Sieger in der Kategorie Innovation ist die EDAG Engineering AG. Das Unternehmen aus Fulda entwickelt Fahrzeuge sowie die dafür not-wendigen Produktionsanlagen. Mit einem 3D-Druckverfahren werden ultraleichte und multifunktionale Gehäuse für die Leistungselektronik von Elektrofahrzeugen erstellt. Eine mit diesem Verfahren gefertigte Karosserie basiert auf den bionischen Mustern einer Schildkröte, de-ren Panzer Schutz und Dämpfung liefert. „Als Innovationsschmiede der Autoindustrie wird EDAG für die Entwicklung eines serienreifen 3D-Druckverfahrens ausgezeichnet. Mit eigenen Kompetenzzentren für Elektromobilität und Leichtbau wirkt EDAG an der Mobilität von mor-gen mit“, begründete Wirtschaftsminister Al-Wazir das Jury-Votum.Auf dem anschließenden Sektempfang zur Ehrung der Finalisten be-tonten die Auszeichner, wie schwer der Jury die Entscheidung unter den 62 Bewerbungen gefallen sei. Zehn Bewerber hatten es bis ins Fi-nale geschafft und erhielten dafür eine Urkunde:

Kategorie: „ Innovation“• Sirona Dental Systems GmbH, Weltmarkt-und Technologieführer der

Dentalbranche, Bensheim • HÜBNER GmbH & Co. KG, mit der Innovation kontinuierliches Laser-

licht über den gesamten sichtbaren Spektralbereich, Kassel• EDAG Engineering AG, das Unternehmen entwickelt Fahrzeuge so-

wie die dafür notwendigen Produktionsanlagen, Fulda• tegut… gute Lebensmittel GmbH & Co. KG, stellt mit seinen „Läd-

chen für alles“ die Nahversorgung im ländlichen Raum sicher, Fulda

Kategorie: „Weltmarktführer“• Sirona Dental Systems GmbH, Weltmarkt-und Technologieführer der

Dentalbranche, Bensheim • AuPairWorld / a.n.d. Internet Services GmbH & Co. KG, führende

Aupair-Agentur im Internet, Kassel• Federal-Mogul Deva GmbH, führender Gleitlager-Hersteller für die

Schlüsselmärkte Asiens und Europas, Stadtallendorf• JOST-Werke GmbH, weltweit führender Hersteller von fahrzeugver-

bindenden Systemen, Modulen und Komponenten für schwere Nutz-fahrzeuge, Neu-Isenburg

Kategorie: „Jobmotor“• HENSCHEL Antriebstechnik GmbH, Traditionsunternehmen mit

hochspezialisierten Antriebslösungen, Kassel,• medicalnetworks CJ GmbH & Co. KG, , schnell wachsende Manage-

ment-Gesellschaft im Gesundheitswesen mit 300 Mitarbeitern an acht Standorten, Kassel

• FingerHaus GmbH, gehört zu den größten Herstellern von Fertig-häusern, Frankenberg

Mit der Preisverleihung startet gleichzeitig der Wettbewerb „HessenChampions 2015“. Gemeinsam mit der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft mbH (MBG H) werden wieder hessische Firmen gesucht, die in ihrer Branche weltweit führend sind, gemes-sen an ihrer Größe überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze in Hessen schaffen oder mit innovativen Produkten und Ideen aufwarten.

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und der Präsident der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), Wolf Matthias Mang, haben auf dem 23. Hessischen Unternehmertag der VhU im Wiesbadener Kurhaus die „Hessen-Champions 2014“ ausgezeichnet.

„Unser Land lebt von den kreativen Ideen hessischer Unternehmen. Nicht nur die Preisträger, sondern alle Teilnehmer demonstrieren auf beeindruckende Weise die Vielfalt und Leistungskraft der hessischen Wirtschaft“, sagte Ministerpräsident Bouffier. Wirtschaftsminister Al-Wazir lobte die Finalisten als „zuverlässige Partner am Ausbil-dungs- und Arbeitsmarkt und dynamische Innovatoren, deren Erfolg im internationalen Wettbewerb die Arbeitsplätze in Hessen sichert“. Zehn Bewerber haben es 2014 ins Finale von Hessens angesehenstem Unternehmens-Wettbewerb geschafft. VhU-Präsident Mang erklärte: „Unternehmergeist kann man gar nicht genug feiern. In Hessen tun wir es jedes Jahr auf dem Hessischen Unternehmertag. Champions sind sie alle. Sie machen sich selbst und unser Land stark. Dafür ge-bührt ihnen unser Respekt und Dank“.Vor 1.000 geladenen Gästen erhielt die JOST-Werke GmbH aus Neu- Isenburg die Auszeichnung in der Kategorie Weltmarktführer, Größere Unternehmen. JOST ist der weltweit führende Hersteller von fahrzeug-

verbindenden Systemen, Modulen und Komponenten für schwere Nutz- fahrzeuge. Mit Vertriebs- und Fertigungsstätten in 18 Ländern auf verschiedenen Kontinenten beliefert das Unternehmen von Hessen aus den weltweiten Markt. „Die Firma Jost hat die Eroberung der Welt- märkte mit Sattelkupplungen und Stützwinden, also Verbindungen zwischen Trucks und Trailers, geschafft. Ich freue mich außerordentlich, Ihnen dafür heute den Preis als ‚Weltmarktführer‘ überreichen zu dürfen“, sagte Ministerpräsident Bouffier. Das Unternehmen ist der einzige Lieferant seiner Branche, der weltweit Produkte und Service anbieten kann. Selbst auf dem in seinem Segment besonders hart um-kämpften nordamerikanischen Markt konnten nennenswerte Anteile gewonnen werden. Mit dem Preis Weltmarktführer, Kleinere Unternehmen wurde die-ses Jahr die AuPairWorld / a.n.d. Internet Services GmbH & Co. KG in Kassel ausgezeichnet. Mit 65 Prozent Marktanteil ist AuPairWorld die führende Aupair-Agentur im Internet. 2013 waren dort 375.000 Gastfamilien und Aupairs aus 193 Ländern registriert. „Das Unterneh-men aus Nordhessen hat seine Branche wahrhaft revolutioniert und ihr einen echten Sprung sowohl in Effizienz wie auch in Transparenz beschert“, so Bouffier. Die größten Wettbewerber sitzen in den USA. Dennoch ist es dem Unternehmen gelungen, aus dem Kernmarkt Euro-pa heraus unangefochtener Weltmarktführer zu sein.

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HESSEN-CHAMPIONS 2014

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Ein Video zur Siegerehrung finden Sie unter www.vhu.de #HessenChampionsbuzzriders.com robertbasic.detwitter.com/robgreen Facebook.com/robertbasic

/// Hessen-Champions stehen stellvertretend für den Erfolg der Wirtschaft

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Gewinner in der Kategorie Jobmotor ist die FingerHaus GmbH. Das Familienunternehmen in Frankenberg gehört zu den größten Herstel-lern von Fertighäusern und hat soeben das 10.000. Exemplar abge-liefert. FingerHaus besticht neben einem kontinuierlichen Wachstum auch durch eine innovative Mitarbeiterpolitik, ein duales Studienan-gebot und sehr gute Ausbildungsergebnisse. Bei der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen hat FingerHaus einen dreistelligen Personal-zuwachs vorgelegt und beschäftigt heute 610 Mitarbeiter. „Das Fami-lienunternehmen aus Nordhessen hat in einem schwierigen Umfeld – ländlicher Raum und Baubranche! – über Jahre hinweg neue Arbeits-plätze geschaffen und vor allem auch durch seine fortschrittliche Mit-arbeiterpolitik an sich binden können. Diese Mitarbeiterbindung und sehr gute Ausbildungsergebnisse in zehn verschiedenen Berufsfeldern überzeugten die Jury“, so VhU-Präsident Mang.

Sieger in der Kategorie Innovation ist die EDAG Engineering AG. Das Unternehmen aus Fulda entwickelt Fahrzeuge sowie die dafür not-wendigen Produktionsanlagen. Mit einem 3D-Druckverfahren werden ultraleichte und multifunktionale Gehäuse für die Leistungselektronik von Elektrofahrzeugen erstellt. Eine mit diesem Verfahren gefertigte Karosserie basiert auf den bionischen Mustern einer Schildkröte, de-ren Panzer Schutz und Dämpfung liefert. „Als Innovationsschmiede der Autoindustrie wird EDAG für die Entwicklung eines serienreifen 3D-Druckverfahrens ausgezeichnet. Mit eigenen Kompetenzzentren für Elektromobilität und Leichtbau wirkt EDAG an der Mobilität von mor-gen mit“, begründete Wirtschaftsminister Al-Wazir das Jury-Votum.Auf dem anschließenden Sektempfang zur Ehrung der Finalisten be-tonten die Auszeichner, wie schwer der Jury die Entscheidung unter den 62 Bewerbungen gefallen sei. Zehn Bewerber hatten es bis ins Fi-nale geschafft und erhielten dafür eine Urkunde:

Kategorie: „ Innovation“• Sirona Dental Systems GmbH, Weltmarkt-und Technologieführer der

Dentalbranche, Bensheim • HÜBNER GmbH & Co. KG, mit der Innovation kontinuierliches Laser-

licht über den gesamten sichtbaren Spektralbereich, Kassel• EDAG Engineering AG, das Unternehmen entwickelt Fahrzeuge so-

wie die dafür notwendigen Produktionsanlagen, Fulda• tegut… gute Lebensmittel GmbH & Co. KG, stellt mit seinen „Läd-

chen für alles“ die Nahversorgung im ländlichen Raum sicher, Fulda

Kategorie: „Weltmarktführer“• Sirona Dental Systems GmbH, Weltmarkt-und Technologieführer der

Dentalbranche, Bensheim • AuPairWorld / a.n.d. Internet Services GmbH & Co. KG, führende

Aupair-Agentur im Internet, Kassel• Federal-Mogul Deva GmbH, führender Gleitlager-Hersteller für die

Schlüsselmärkte Asiens und Europas, Stadtallendorf• JOST-Werke GmbH, weltweit führender Hersteller von fahrzeugver-

bindenden Systemen, Modulen und Komponenten für schwere Nutz-fahrzeuge, Neu-Isenburg

Kategorie: „Jobmotor“• HENSCHEL Antriebstechnik GmbH, Traditionsunternehmen mit

hochspezialisierten Antriebslösungen, Kassel,• medicalnetworks CJ GmbH & Co. KG, , schnell wachsende Manage-

ment-Gesellschaft im Gesundheitswesen mit 300 Mitarbeitern an acht Standorten, Kassel

• FingerHaus GmbH, gehört zu den größten Herstellern von Fertig-häusern, Frankenberg

Mit der Preisverleihung startet gleichzeitig der Wettbewerb „HessenChampions 2015“. Gemeinsam mit der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft mbH (MBG H) werden wieder hessische Firmen gesucht, die in ihrer Branche weltweit führend sind, gemes-sen an ihrer Größe überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze in Hessen schaffen oder mit innovativen Produkten und Ideen aufwarten.

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und der Präsident der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), Wolf Matthias Mang, haben auf dem 23. Hessischen Unternehmertag der VhU im Wiesbadener Kurhaus die „Hessen-Champions 2014“ ausgezeichnet.

„Unser Land lebt von den kreativen Ideen hessischer Unternehmen. Nicht nur die Preisträger, sondern alle Teilnehmer demonstrieren auf beeindruckende Weise die Vielfalt und Leistungskraft der hessischen Wirtschaft“, sagte Ministerpräsident Bouffier. Wirtschaftsminister Al-Wazir lobte die Finalisten als „zuverlässige Partner am Ausbil-dungs- und Arbeitsmarkt und dynamische Innovatoren, deren Erfolg im internationalen Wettbewerb die Arbeitsplätze in Hessen sichert“. Zehn Bewerber haben es 2014 ins Finale von Hessens angesehenstem Unternehmens-Wettbewerb geschafft. VhU-Präsident Mang erklärte: „Unternehmergeist kann man gar nicht genug feiern. In Hessen tun wir es jedes Jahr auf dem Hessischen Unternehmertag. Champions sind sie alle. Sie machen sich selbst und unser Land stark. Dafür ge-bührt ihnen unser Respekt und Dank“.Vor 1.000 geladenen Gästen erhielt die JOST-Werke GmbH aus Neu- Isenburg die Auszeichnung in der Kategorie Weltmarktführer, Größere Unternehmen. JOST ist der weltweit führende Hersteller von fahrzeug-

verbindenden Systemen, Modulen und Komponenten für schwere Nutz- fahrzeuge. Mit Vertriebs- und Fertigungsstätten in 18 Ländern auf verschiedenen Kontinenten beliefert das Unternehmen von Hessen aus den weltweiten Markt. „Die Firma Jost hat die Eroberung der Welt- märkte mit Sattelkupplungen und Stützwinden, also Verbindungen zwischen Trucks und Trailers, geschafft. Ich freue mich außerordentlich, Ihnen dafür heute den Preis als ‚Weltmarktführer‘ überreichen zu dürfen“, sagte Ministerpräsident Bouffier. Das Unternehmen ist der einzige Lieferant seiner Branche, der weltweit Produkte und Service anbieten kann. Selbst auf dem in seinem Segment besonders hart um-kämpften nordamerikanischen Markt konnten nennenswerte Anteile gewonnen werden. Mit dem Preis Weltmarktführer, Kleinere Unternehmen wurde die-ses Jahr die AuPairWorld / a.n.d. Internet Services GmbH & Co. KG in Kassel ausgezeichnet. Mit 65 Prozent Marktanteil ist AuPairWorld die führende Aupair-Agentur im Internet. 2013 waren dort 375.000 Gastfamilien und Aupairs aus 193 Ländern registriert. „Das Unterneh-men aus Nordhessen hat seine Branche wahrhaft revolutioniert und ihr einen echten Sprung sowohl in Effizienz wie auch in Transparenz beschert“, so Bouffier. Die größten Wettbewerber sitzen in den USA. Dennoch ist es dem Unternehmen gelungen, aus dem Kernmarkt Euro-pa heraus unangefochtener Weltmarktführer zu sein.

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HESSEN-CHAMPIONS 2014

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Ein Video zur Siegerehrung finden Sie unter www.vhu.de #HessenChampionsbuzzriders.com robertbasic.detwitter.com/robgreen Facebook.com/robertbasic

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HESSEN-CHAMPIONS2014

KATEGORIE

JOBMOTORKATEGORIE

INNOVATIONKATEGORIE

WELTMARKTFÜHRER

Wir danken der ausrichtenden Agentur HTAI (Hessen Trade & Invest GmbH).

Wir danken unserem Medienpartner hr iNFO für schöne Unternehmensportraits der Hessen-Champions.

AuPairWorld Jost-Werke GmbH Fingerhaus GmbH EDAG Engineering AG

HESSEN-CHAMPIONS 2014

Eine Fotogalerie zur Siegerehrung finden Sie unter www.vhu.de

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HESSEN-CHAMPIONS2014

KATEGORIE

JOBMOTORKATEGORIE

INNOVATIONKATEGORIE

WELTMARKTFÜHRER

Wir danken der ausrichtenden Agentur HTAI (Hessen Trade & Invest GmbH).

Wir danken unserem Medienpartner hr iNFO für schöne Unternehmensportraits der Hessen-Champions.

AuPairWorld Jost-Werke GmbH Fingerhaus GmbH EDAG Engineering AG

HESSEN-CHAMPIONS 2014

Eine Fotogalerie zur Siegerehrung finden Sie unter www.vhu.de

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PRESSE-ECHO/// Hessen-Champions in der Presse

HESSEN-CHAMPIONS 2014

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PRESSE-ECHO/// Hessen-Champions in der Presse

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24. HESSISCHER UNTERNEHMERTAG®

HESSISCHER UNTERNEHMERTAG®

24. HESSISCHERUNTERNEHMERTAG® HUT 2015THEMA: INVESTITIONSFREUNDLICHE STANDORTPOLITIK27.OKTOBER2015KURHAUS WIESBADEN

TERMINHINWEIS

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DANK AN UNSERESPONSOREN

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24. HESSISCHERUNTERNEHMERTAG® HUT 2015THEMA: INVESTITIONSFREUNDLICHE STANDORTPOLITIK27.OKTOBER2015KURHAUS WIESBADEN

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DANK AN UNSERESPONSOREN