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JAHRGANG 2007 HEFT 3

WEIHNACHTSGRÜSSE VOM VORSTAND

Ein frohes, friedvolles Weihnachtsfest und ein glückliches,gesundes neues Jahr wünscht allen VEST-Mitgliedern und

Freunden im Namen des Vorstandes

Christel Koschnitzke

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WEIHNACHTLICHE STIMMUNG

Eine Weihnachtsgeschichte

„Es begab sich in heutiger Zeit, dass von manchen Kommunenein „Gebot“ ausgeht, um die Anziehungskraft ihrer Gemeindenzu erhöhen...“

Das klingt nahezu wie die Weihnachtsgeschichte und wird viel-leicht auch eine, wie wohl der Anfang oder der Anlass ein garnicht weihnachtlicher zu sein scheint, denn er beginnt auf einemFriedhof.

Die Stadt Kulmbach ist die eingangs erwähnte Kommune. AlsObjekt hatte sie sich ausgerechnet den alten Friedhof ausge-sucht. Auf ihm sollten halb verfallene Mausoleen bekannterBürger freigelegt und restauriert werden. Massive mit Moosbewachsene Sarkophage sollten sich wieder sichtbar präsentie-ren und zeit- und windschiefe Grabsteine gerichtet werden.Unter ihnen steht nun ein Grabstein von fast unscheinbaremAussehen. Aber er hat mit der ins Grab Gelegten seine besonde-re Geschichte. Auf ihm thront ein E n g e l. Die Inschrift undder Name sind kaum noch zu lesen: K..la S...mann entziffertman mit Mühe und die Zeit reicht weit in den Anfang des ver-gangenen Jahrhunderts hinein. Aber hinter dieser Vergangenheitsteht das Leben einer Frau. Man muss nur ein wenig inFamiliengeschichten blättern.

Warum ein Engel, eine noch recht gut erhaltene mädchenhafteGestalt, auf diesem Grabstein?

Es hat mit W e i h n a c h t e n zu tun.

Frau K. S. war immer wieder angerührt von dem engelhaftenGeschehen um die Geburt Jesu herum. Ja, sie war fast mehr

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davon angetan als von der Geburt selber. Und doch erhielt siedurch das geborene Kind und eben besonders durch den späte-ren Jesus Christus selber einen ganz besonderen Impuls für ihrLeben – ein Leben für andere.

Das Kind in der Krippe gab die Richtung ihres Wirkens an:arme Kinder und besonders Waisenkinder, denen sie sich mitWort und Tat zuwandte. Vor über hundert Jahren kam ihr Tundiesen Kindern zu gute.

Sie selber hatte nach einer unglücklichen Jugendliebe nie gehei-ratet, nie ein leibliches Kind in den Armen gehalten. Das tat sienun an armen Kindern und Waisenkindern. Sie vermittelte undgab ihnen das Gefühl von Geborgenheit und ein Zuhause. Unddiese Zuwendungen ließ sie über ihr Leben hinausgehen durchStiftung ihres Vermögens.

Der Ursprung war ein Weihnachtsengel, der Maria und Josef inihrer Situation beistand, waren d i e Weihnachtsengel, die denHirten die Furcht nahmen und in der Weihnachtsgeschichte imLukasevangelium (Zweites Kapitel) mit der „Menge der himm-lischen Heerscharen“ das Gottlob anstimmten.Darum der Engel auf ihrem Grabstein.

Mit ihm redet die Vergangenheit in die Gegenwart hinein vonder Heiligen Nacht: „FRIEDEN AUF ERDEN UND DENMENSCHEN EIN WOHLGEFALLEN!“

So kann einem zuweilen der Gang über einen alten restauriertenFriedhof mehr geben als der Jubel und Trubel vonWeihnachtsmärkten.

In diesem Engel-ischen Sinne wünschen allen VELSerinnenund Stephaneern FROHE GESEGNETE WEIHNACHTEN:

Eure Dieter und Margit Thomas

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VOM VORSTAND

Der erste Auftritt machte Mut

Folgender Zeitungsartikel war am 10. Oktober in derMitteldeutschen Zeitung zu lesen:

Chor früherer „Pennäler“Mitglieder gesucht

In diesen Tagen gründet sich in Aschersleben ein „Chor ehema-liger Pennäler“, und es werden dringend noch sangesfreudigeehemalige Schüler des Gymnasiums bzw. der ErweitertenOberschule „Thomas Müntzer“ als Mitglieder gesucht.

Die nächste Probe findet am Freitag, dem 19. Oktober, ab 18.00Uhr im Musikraum des Stephaneums am Dr.-Wilhelm-Külz-Platz statt.

Schuljahresrahmenplan 2007/08

Im Schuljahresrahmenplan 2007/08 sind unter anderen folgendeVeranstaltungen vorgesehen:

Donnerstag, den 13.12.2007: Weihnachtliche Festveranstaltung/Stephaneerpreisvergabe

Samstag, den 19.01.2008:Winterball

Dienstag, den 22.01.2008: Deutsch-französischer Tag

Samstag, den 26.01.2008:9 – 12 Uhr Tag der offenen Schultür

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Freitag, den 27.06.2008:Abiturzeugnisausgabe + Abiturball

Samstag, den 05.07.2008:Abiturzeugnisausgabe + Abiturball

Stephaneer-Treffen 2008

Wir kündigen schon jetzt den Termin für das kommendeStephaneer-Jahrestreffen am 03./04. Oktober 2008 an.

Ziel unserer gemeinsamen Busfahrt am 04. Oktober soll dieArche Nebra – das Erlebniscenter zur weltweit ältesten bisherbekannten Himmelsscheibe sein.

VON UNSEREM JAHRESTREFFEN

„Ehemalige“ mit Stimme Chorkonzert zum traditionellem Jahrestreffen der Stephaneer

birgt Überraschung

Wenn man um die 60 ist, sieht man die Dinge normalerweiseetwas gelassener als in jungen Jahren. Aber jetzt hatten 10 ehe-malige Schüler des Stephaneums Aschersleben doch erhebli-ches Herzklopfen, als sie die Aula ihrer alten Schule betraten.Hier sollte zu Ehren der „Ehemaligen“ ein festliches Chor-konzert stattfinden, bei dem die Mitglieder des Schulchores undder Musikschule gemeinsam ihr Können zeigten.

Zu Beginn würdigte die Direktorin, Hildegard Mierzwa, dasEngagement des Verbandes der ehemaligen Schüler desStephaneums und gab aktuelle Informationen – z. B. über heu-tige Lehrer- und Schülerzahlen. Danach kündigte sie eine Über-raschung für den Schluss des Programms an.

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Der Schulchor sowie Schüler der Kreismusikschule zum Jahrestreffen des VEST

Das Chorkonzert begann frisch-fröhlich mit Mango-Kanon,Joggerkanon, dem musikalischen Zoo und dem Lied vom Ping-Pong-Ball. Außerdem erklangen Musical-Melodien, z. B. einwunderschönes Solo von Anne Junghanns, alte bekannteSchlager, Klassik und mehrere Chorsätze mit Streicher-begleitung.

Michael Herre, Organisator des Jahrestreffens bedankte sich imNamen der ehemaligen Schüler mit Blumen für das Konzert undlüftete nun endlich das Geheimnis um die „Überraschung“: Voreiniger Zeit gab es im Verband die Idee; einen Chor ehemaligerSchüler ins Leben zu rufen. Die Teilnahme sollte auch ohneMitgliedschaft möglich sein. Da das Echo gering war, wurdedas Vorhaben aufgegeben.

Der öffentliche Aufruf über die MZ wurde aber versehentlichnicht storniert und erschien kurz vor dem diesjährigen Treffender Stephaneer. Und siehe da: Es gab Interessenten. Kurz ent-schlossen organisierte Michael Herre, früher selbst begeisterter

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Chorsänger, eine erste Probe mit der Chorleiterin Grit Geschke.

Das war am Tag vor dem Chorkonzert. Zaghafte Stimmchenwie: „Ich habe vor vierzig Jahren das letzte Mal gesungen“ zähl-ten nicht. Fünf Leute studierten ein dreistimmiges Lied ein, teil-weise unterstützt durch die kräftigen, geübten Stimmen derMusiklehrer. Nach dieser ersten, knapp einstündigen Probestand fest: „Das machen wir, das wollen wir, und zwar unbe-dingt.“

Am nächsten Vormittag noch mal eine halbe Stunde Probe, dawurden die Ascherslebener schon von den ersten angereistenEhemaligen aus Hameln und Berlin unterstützt. Am Abend, einehalbe Stunde vor dem Konzert, eine letzte Probe. Nun warennoch eine Sopranstimme aus München und das EhepaarChristoph und Erika Rink aus Halle dabei, beide ehemaligeSchüler, Chorsänger und überdies Initiatoren für den „Chor derEhemaligen“.

Mit einigem Mut zum Risiko, aber noch viel mehr Sangesfreudeund Spaß an der Sache stellte sich der Minichor unter allgemei-ner Begeisterung am Ende des Konzertabends um den Flügelund sang aus voller Brust und mit einem „unbeschreiblich schö-nen Gefühl, als wäre man wieder 18“ das alte Studentenlied„Gaudeamus igitur – unsrer Schule nun ein Hoch“.

Offen ist nun, ob es eine Fortsetzung gibt. Da nicht zu jederProbe Chorsänger aus allen Teilen Deutschlands anreisen kön-nen, sind die Ehemaligen aus Aschersleben und Umgebunggefragt. Und sollten sich noch einige Interessenten melden,dann findet sich bestimmt ein Chorleiter und eine wunderbareIdee könnte Wirklichkeit werden.

Ingeburg Pocklitz

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Auszug aus dem Kommentar in der MZ vom 12. September 2007

Die MZ-Redakteurin Kerstin Beier (ebenfalls Mitglied desVEST) meint zu der Veranstaltung anlässlich des Stephaneer-treffens:

Auf diese Weise könnte sich der Verband, der zu Unrechtmanchmal im Verdacht steht, ein wenig „verstaubt“ zu sein, ver-jüngen und lebendiger werden. Und nicht zuletzt wäre ein„Chor der Ehemaligen“ auch eine Bereicherung für das kultu-relle Leben der Stadt Aschersleben.

Die neue Kreisstadt Bernburg war unser Ausflugsziel

Es ist Tradition, dass zu jedem Jahrestreffen des VEST eineBusfahrt zu einem Ort mit interessanten Sehenswürdigkeitenunternommen wird. So war am Sonnabend, den 08. September 2007 Bernburg, dieKreisstadt des neu gebildeten Salzlandkreises, unser Ziel.Unser Freund Hans-Georg Badstübner hatte die Reiseleitungübernommen und konnte schon auf der Strecke zwischenAschersleben und Bernburg viele Ausführungen zur Landschaftund Geschichte geben. In Bernburg übernahm eine sehr kompe-tente Stadtführerin unsere Gruppe.

Nachdem wir mit unserem Bus den Auewald Krumbholz, dasKulturhaus (ehemaliges Kurhaus) und die Saaleüberquerung„Annenbrücke“ passiert hatten, bekamen wir in der Friedens-allee die ersten Eindrücke von der Stadtmitte. Mit ihren Villenund Jugendstilhäusern ist sie eine der schönste Straßen in derSaalestadt.

Am Schloss angekommen, waren alle über die Ausdehnung unddie Schönheit des Schlossanlage erstaunt.

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Von beiden Ufern der Saale auskann man das Residenzschlossim Renaissancestil stolz aufeinem Felssporn hoch über demFluss stehend sehen.

Als Burg wurde der Standortbereits in einer Schenkungs-urkunde Otto I. im Jahre 961erwähnt.

Im 11. Jahrhundert befand sichhier die Grafenburg des mächti-gen Geschlechts der Askanier.

Der Witwensitz von Elika, der Mutter Albrechts des Bärenbefand sich hier im 12. Jahrhundert. Kein geringerer alsAlbrecht der Bär war der Erbauer einer Wehranlage an dieserStelle.

Zu einem der schönsten Renaissanceschlösser in Mittel-deutschland wurde die Burg im 16. Jahrhundert umgestaltet.Das Herzogtum Anhalt-Bernburg bestand bis zum Jahre 1863.

Renaissanceschloss Bernburg

Schlossanlage

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Zur Schlossanlage gehört auch der Bergfried, genanntEulenspiegelturm, der in diesem Jahr zur Freude der Bernburgerin die Route der sachsen-anhaltinischen Straße der Romanikaufgenommen wurde.

Im Schlosskomplex hat das Museum mit sei-nen ständigen Sammlungen Platz gefunden.Auch Wanderausstellungen sind hier von Zeitzu Zeit zu besichtigen.

Auf dem Rückweg zu unserem in derSchlossstrasse stehenden Bus wurden uns vonder Stadtführerin noch Erklärungen zumRathaus mit der Blumenuhr und demMetropol gegeben. Am Wege lagen auch derarchitektonisch schöne ehemalige Marstallund das ehemalige Kutscherhaus inFachwerkbauweise.

Das Carl-Maria-von-We-ber-Theater, das nachIdeen von Karl-FriedrichSchinkel gebaut und imJahre 1827 eröffnetwurde, rundet das ein-drucksvolle Schloßen-semble ab.

Nicht weit entfernt vomSchloss und Theater stehtauch die Schlosskirche St.Aegedien in der sich dieFürstengruft des Ge-schlechts der Askanierbefindet.

Eulenspiegelturm

Blumenuhr

Theater

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Im Rahmen einer Stadtrundfahrt passierten wir die ehemaligeKarlskaserne, ein imposantes Gebäude in dem heute dieLandkreisverwaltung (Kreishaus I) ihren Sitz hat.

Erwähnenswert ist auch die Existenz einer Talstadt (bestehendaus Alt- und Neustadt) linksseitig und einer Bergstadt rechtssei-tig der Saale in Bernburg. Im Jahre 1825 wurden beide zu einemGemeinwesen vereint.

Beeindruckt waren alle Teilnehmer der Busfahrt auch von derMarienkirche, einer gotischen Hallenkirche in der Altstadt.Nach einem traurigen Ruinendasein in der DDR-Zeit erstrahltsie heute in ihrem Inneren mit viel Liebe restauriert in neuemGlanz.

Anschließend wurde die klei-ne St.-Stephani-Kirche inWaldau, dem ältesten Teilvon Bernburg, besichtigt. 964wurde die Kirche erstmalserwähnt. Ein Sohn Karls desGroßen, der hier seinHeerlager hatte, ließ sieerbauen. Ihre jetzige Gestalterhielt sie im 12. Jahrhundertund liegt ebenfalls an derStraße der Romanik.

Auf der Fahrt zurück in dieInnenstadt konnten wir uns von der Nordspange aus an derhistorischen Silhouette der Stadt Bernburg mit ihrer Vielzahlmarkanter Türme erfreuen.

Von hier aus hatten wir auch den Überblick über die Saalestadtals Industriestandort. Das Solvay-Werk für die Sodaherstellung,

Marienkirche

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das Zementwerk,der Kali- und Stein-salzbetrieb sowiedas Serumwerksind die wichtig-sten Unternehmenund Arbeitgeber.

Vor der Wendehatte Bernburg in-folge der Industrie-emissionen das

Image einer verstaubten, grauen Stadt. Jetzt haben wir uns vomGegenteil überzeugen können.

Im Restaurant „Alter Markt“ mundete anschließend allen dasvorbereitete Mittagessen.Den Weg zur Anlegestelle des Fahrgastschiffes nahmen wirdurch den „Rosenhag“, eine Parkanlage. Das MS „Saalefee“wartete bereits auf uns als Fahrgäste.

Motorschiff „Saalefee“

Während der Fahrt mit dem Motorschiff konnten wir wieder daswunderschöne Schloss auf dem Berg sehen sowie dieAuenlandschaft zu beiden Seiten der Saale vorbei ziehen sehenund gleichzeitig auch Kaffee und Kuchen oder einen leckerenEisbecher genießen.

In Bernburg wieder angekommen, traten wir die Rückreise nach

Die romanische Feldsteinkirche in Bernburg-Waldau

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Aschersleben mit dem Bus an, um uns dort für denGesellschaftsabend im Ascania-Hotel „schön“ zu machen.

Obwohl Bernburg von Aschersleben nur 24 km entfernt ist,kannten viele diesen Teil des ehemaligen Askaniens noch nicht.Vom Flair dieser 32.500 Einwohner zählenden Stadt, ihrerGeschichte und ihren touristischen Attraktionen waren alle posi-tiv überrascht. Die gute Atmosphäre und die interessantenSehenswürdigkeiten dieses Besuches hinterließen bei alleneinen angenehmen bleibenden Eindruck.

Ein Lob gehört vor allem dem Organisator Hans-GeorgBadstübner!

Christel Koschnitzke-Wäschke

Protokoll der Mitgliederversammlungdes Verbandes der ehemaligen Schüler des

Stephaneums zu Aschersleben

Ort: Aula des Stephaneums, AscherslebenDatum: 07.09.2007Beginn: 16:15 UhrEnde: 18:00 UhrProtokollführer: Frau Tegtmeier

Verlauf der Mitgliederversammlung:

Begrüßung und Totengedenken• Herr Herre begrüßte alle Teilnehmer der Mitgliederver-

sammlung und wünschte einen guten Verlauf des Treffens.Der Ablauf des Treffens wurde noch einmal erläutert.Zum Totengedenken erhoben sich die Anwesenden von denPlätzen, und Herr Herre verlas die Namen der Verstorbenen.

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Bericht des stellvertretenden Vorsitzenden• Terminvorschlag für das Treffen 2008: 03./04.10.2008;

Vorschlag für den Ausflug: „Arche Nebra“. Im nächsten Jahr muss laut Satzung eine Vorstandswahl statt-finden.

• Rechenschaftsbericht:In der Schule fanden viele Aktivitäten statt – z.B. Winterball,Weihnachtskonzert mit Verleihung der Stephaneerpreise,Theateraufführungen.Bericht über die Finanzlage: z.Z. fehlen ca. 8.000,- EURBeitragsgelder. Von den „Goldenen Abiturienten“ wurden 260,- EUR für denVerband gespendet.Die Zusammenarbeit mit dem Förderkreis ist gut – sowohlVEST als auch Förderkreis (gemeinnützig) unterstützen dieSchüler. Es besteht die Absicht, eine Stephaneerstiftung zu gründen,in der VEST, Förderkreis und Schule gleichberechtigt vertre-ten sind. Die Satzung des Verbandes müsste langfristig geändert wer-den: Dies betrifft im Detail die §§ 5 und 6 (Beendigung derMitgliedschaft und Mitgliederbeiträge). Bisher kann nachzweimaliger erfolgloser Mahnung bei fehlender Beitrags-zahlung ein Ausschluss aus dem Verband erfolgen. Es bestehtjedoch der Vorschlag, eine ruhende Mitgliedschaft einzufüh-ren, während keine LB an den Betreffenden gesendet wer-den. Ein weiterer Vorschlag beinhaltet die Wiedereinführungder Einzugsermächtigung.Herr Herre informierte über die Gründung des „Chores derEhemaligen“: Nach dem Aufruf zur Teilnahme in den LB1/2007 waren sehr wenig Anmeldungen zu verzeichnen,weshalb in den LB 2/2007 das Vorhaben abgesagt wurde. Inder Tagespresse (MZ) erschien jedoch verspätet der Aufrufzur Chor-Gründung. Daraufhin meldeten sich einigeInteressierte, die zum heutigen Konzert noch für eine Über-raschung sorgen werden.

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Diskussion:• Herr Wachenbrunner schlug vor, den Beitrag in 2 Raten zu

bezahlen und fragte, ob nach Ausschluss aus dem Verbandnoch die Teilnahme an Veranstaltungen möglich ist.

Herr Herre erläuterte, dass an den Veranstaltungen bereitsNichtmitglieder teilgenommen haben. Das sollte auch so bei-behalten werden.

Herr Dr. Wichmann ist gegen eine ruhende Mitgliedschaft.

Herr Dr. Rink hielt dagegen, dass die Konsequenz einesAusschlusses schmerzhaft sein kann. Es sollte ein Weg zumWiedereintritt offen gelassen werden.

Herr Herre ergänzte, dass eine Abwandlung der Modalitätenauch eine Satzungsänderung nach sich zieht. Für einengesplitteten bzw. einen reduzierten Mitgliederbeitrag bestehtgemäß Satzung § 6.2. („Auf schriftlichen Antrag kann derVorstand ein Mitglied in begründeten Fällen von derBeitragspflicht voll oder teilweise befreien.“) bereits jetzt dieMöglichkeit. Wenn man „ruhende Mitgliedschaft“ einführt, muss der §5.1.c) („Ein Mitglied soll durch Beschluss des Vorstands vonder Mitgliederliste gestrichen werden, wenn es trotz zweima-liger Mahnung mit der Beitragszahlung im Rückstand ist....“) überarbeitet werden.Weitere zu überarbeitende Punkte der Satzung könnten sein:§ 12.1. „Der Vorstand im Sinne des BGB besteht aus: ...“§ 15.1. „Der Beirat besteht aus...“

Herr Herre informierte noch über die Arbeit im Archiv: Esgibt nach wie vor zweimal in der Woche Öffnungszeiten, dieauch gut angenommen werden. Im Zusammenhang mit denfehlenden Mitgliedsbeiträgen sind die Kosten für den

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Verband jedoch zu hoch, da außer den Nettolohnkosten nochBeiträge für SV und Berufsgenossenschaft anfallen. In derPresse wurde über die Einführung von Bürgerarbeit berichtet(Kostendeckung durch Arbeitsamt und Kommune) – diesesModell kommt jedoch nicht in Aschersleben zum Tragen.Herr Herre hat daraufhin eine ABM-Stelle beantragt, diesechs Monate laufen könnte und den Verband 450,- Euro fürdiese Zeit kosten würde.

Frau Jahn-Herre fragte nach dem Einzugsgebiet für dieVeranstaltungen – d.h. wie viel Mitglieder in der Umgebungerreicht werden.

Herr Dr. Schmidt kritisierte die Lautstärke beim Winterball –eine Unterhaltung am Tisch wäre fast nicht möglich.

Herr Scheffler gab zu bedenken, dass viele Mitglieder ausAltersgründen nicht mehr fähig sind, zu den Veranstaltungenzu kommen.

Herr Friedrich äußerte, dass es für ältere Mitglieder aus wei-teren Regionen schwierig ist, zu den Veranstaltungen anzu-reisen.

Frau Jahn-Herre bedauerte, dass die Mitarbeit im Chor nurfür Interessenten aus dem Aschersleber Bereich möglich ist.

Herr Wachenbrunner sprach über die Verbindung zur Schule– diese wird bei den Jahrgängen, die nur zwei Jahre dieSchule besuchten, geringer sein.

Herr Giggel meinte, man müsse jeden ehemaligen Schülerpersönlich ansprechen. Nach der Wende wurden nur Leuteerreicht, deren Eltern auch im Verband waren. Seine Klassehat das Klassentreffen ohne den Verband durchgeführt, da

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die Meinung bestand, der VEST sei „nicht attraktiv“. Desweitern ist Herr Giggel dafür, die Einzugsermächtigung wie-der einzuführen und die Möglichkeit der ruhendenMitgliedschaft zu nutzen.

Herr Wachenbrunner berichtete über die Aktivitäten des 3-Jahrgangstreffens.

Herr Claus bedauerte, dass die Schule sein Angebot, überBerufe zu sprechen, nicht angenommen hat. Durch derartigeVeranstaltungen könnte ein Kontakt von ehemaligen mit jet-zigen Stephaneern geknüpft werden.

Christopher Jöhring hat vor zwei Jahren das Abitur abgelegtund studiert jetzt Kunst. Er hat im vergangenen Jahr eineKunstausstellung in der Schule organisiert, die aber kaumvon Verbandsmitgliedern besucht wurde. (Anmerkung desProtokollführers: es war zu wenig bekannt gemacht wor-den!). Eine ähnliche Veranstaltung wird in diesem Jahr am07.12.2007 stattfinden (Motto: „Gut Achten“).

Herr Herre erläuterte noch einmal die Zahlungsmodalitätenfür Studenten.

Herr Scheer betonte, dass der Kontakt zu jungen Mitgliedernbesonders wichtig ist.

Herr Herre erinnerte an den Redaktionsschluss für die LB am01.11.2007 und bat um Beiträge zu den Diskussionspunkten.Er dankte für die Diskussionsbeiträge in der Versammlungund wünschte noch einen weiteren guten Verlauf desJahrestreffens.

Leiter der Versammlung, ProtokollführerHelga Tegtmeier

Aschersleben, den 02.10.2007

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LEBENSBILDER GROSSER STEPHANEER

Prof. Dr. Martin Schmidt, in der wissenschaftlichen Welt anerkannter Geologe und Paläontologe

(1863 – 1947)

Prof. Dr. Martin Schmidt

Martin Schmidt wurde am 12. Dezember 1863 in Ascherslebenals Sohn des Archidiakonus Dr. h. c. Adolf Schmidt geboren, derein eifriger Sammler und hervorragender Kenner vonVersteinerungen und Schnecken war und auch ein umfassendesWerk über Diatomeen oder Kieselalgen (kleine, brauneKieselsäurepanzer) veröffentlichte. So ist es wohl verständlich,dass er schon in jungen Jahren durch seinen Vater zu naturwis-senschaftlichem Sammeln und Beobachten angehalten wurde.

Von 1875 bis 1876 besuchte er das Stephaneum und studiertenach erfolgreicher Abschlussprüfung die Fächer Geologie undPaläontologie sowie Paläogeographie an den UniversitätenHeidelberg, Göttingen und Berlin.

Nach dem Staatsexamen war er zunächst wieder amStephaneum in Aschersleben als Lehrer tätig. 1894 promovierteer mit einer Arbeit über den Gebirgsbau des Einbecker Beckens

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und wurde 1898 bei der Preußischen Geologischen Landes-anstalt in Berlin angestellt. Hier begann er seine Tätigkeit alskartierender Geologe mit einer Landesaufnahme in Pommernund seinen Fossilien.

Im Jahre 1901 gab Martin Schmidt jedoch, nachdem er geradezum Bezirkgeologen befördert worden war, seine Tätigkeit beider preußischen Geologischen Landesanstalt auf, beschäftigtesich anschließend einige Monate mit praktischerMuseumsarbeit am Römermuseum in Hildesheim und gingnoch im selben Jahr im Auftrag der Königlich HolländischenPetroleum Maatschappij als Geologe nach Südost-Borneo. 1 1/2

Jahre später kehrte er zurück und brachte nun in Berlin als Gastbei der Geologischen Landesanstalt seine Monographie überden preußischen Jura zum Abschluss.

1903 wurde er bei der neu gegründeten geologischen Abteilungdes Württembergischen Statistischen Landesamtes eingestelltund mit der Bearbeitung geologischer Spezialkarten 1 : 25.000beauftragt. In rascher Folge erschienen von ihm die BlätterFreudenstadt, Altensteig, Nagold, Schwenningen und Rottweil.In mehreren Sonderveröffentlichungen wurden die bei derKartierung gemachten wissenschaftlichen Beobachtungen nie-dergelegt. Mit einer Arbeit „Wellengebirge von Freudenstadt“erwarb sich der Landesgeologe Martin Schmidt 1907 dieLehrberechtigung an der Technischen Hochschule in Stuttgart.1912 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt.

An der geologischen Kartierung Oberschwabens hat MartinSchmidt besonderen Anteil. Die Blätter Ravensburg undLangenargen wurden von ihm als erste DiluvialblätterWürttembergs aufgenommen, die Blätter Neukirch-Aachbergund Tettnang folgten in Zusammenarbeit mit einigen Kollegen.In mehreren Arbeiten berichtete er über seine diluvial-geologi-schen, morphologischen und stratigraphischen Forschungs-ergebnisse.

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Während dieser Studien wurde der Grundstock zu einerTausenden von Stücken zählenden Fossiliensammlung gelegt.

Während des 1. Weltkrieges war Martin Schmidt zunächstHauptmann und erforschte auftragsgemäß die Kreide-formationen Belgiens und Nordfrankreichs, später übernahm erdie Ausbildung von Kriegsgeologen. Nach dem Kriege wurde erzum Direktor der Württembergischen Naturaliensammlung inStuttgart ernannt. Er hatte gleichzeitig die dortige geologischeAbteilung sowie den Naturschutz des Landes zu betreuen.Trotzdem fand Martin Schmidt noch Zeit zu geologischenKartierungsarbeiten. 1922 veröffentlichte er das BlattGeislingen am Riedbach.

Im Frühjahr 1925 musste Martin Schmidt aus gesundheitlichenGründen sein Amt als Direktor der Naturaliensammlung nieder-legen. Und zog nach Tübingen. Hier vollendete er sein wichtig-stes und heute noch weitgehend gültiges Werk über die„Lebenswelt des Trias“, das 1928 erschien. Auf 461 Seiten mitmehr als 2.300 Zeichnungen des Verfassers vermittelt es einezusammenfassende Darstellung der in der Trias vonDeutschland gefundenen Fossilreste. Aus unserer engerenHeimat finden wir darin unter Figur 1.055 den zu denAmphibien gehörenden Trematosaurus Brauni aus den oberenSchichten des mittleren Buntsandsteins von Bernburg.

In den Jahren 1929 bis 1931 führte er im Auftrag der spanischenRegierung drei Reisen zur Iberischen Halbinsel durch, um dieUrsachen der Hebung des spanischen Mittelmeerstrandes zuergründen.

1932 zog er nach Quedlinburg, wo er sich ganz der Aus-arbeitung seiner Untersuchungsergebnisse widmete.

1935 kehrte Martin Schmidt in seine Heimatstadt Aschersleben

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zurück und vertiefte sich hier in den musealen Ausbau seinerungefähr 13.000 Stücke zählenden Fossilien- und Mineralien-sammlung, die er der Stadt Aschersleben zum Geschenk mach-te.Sie wurde zur Memorialsammlung erklärt und trägt heute denNamen „Geologische Studiensammlung Prof. Dr. MartinSchmidt“. – Ein Führer durch die Sammlung „Die erdgeschicht-liche Sammlung des Museums der Stadt Aschersleben“ vermit-telt auf 34 Seiten dem interessierten Laien die wichtigstenTatsachen der Erdgeschichte in enger Beziehung zu den heimi-schen Funden. Sein Hauptinteresse galt aber fortan prähistori-schen Fragen, zu denen er in mehreren Aufsätzen Stellungnimmt.

Aetosaurus ferratus O. Fraas Protecsuchidae, Stubensandstein, StuttgartA ganzes Tier, b Schädel, c Interclavicula, d rechte Scapula, eSakralwirbel, Hinterfuß, f humerusText und Abbildung aus „Die Lebewelt unseres Trias“

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Berühmter Fund von einem Vierteljahrhundert meist vollständi-ger Tiere von etwa 80 cm Länge. Schädel dreieckig mit winzi-gen Praemaxillen, langen Nasenöffnungen von derSchnauzenspitze an, dahinter niedrigen Präorbitallücken undgroßen runden Orbitae. Beide Schläfengruben ziemlich klein,meist unter dem Halspanzer verborgen, daher auch erst spätrichtig erkannt. Sekundärer Schultergürtel mit zierlich dolchför-miger Interclavicula. Rumpf ganz gepanzert, 25 präsakrale undzwei sakrale Wirbel.

Ledig geblieben , starb Martin Schmidt im Alter von 83 Jahrenam 14. Januar 1947 in Blankenburg am Harz. Als kartierenderGeologe der Preußischen Geologischen Landesanstalt in Berlinund der Geologischen Abteilung des WürttembergischenStatistischen Landesamtes in Stuttgart hat er sich großeVerdienste um die Landesaufnahme erworben. Seine außeror-dentliche paläontologische Weise vereinigte sich mit der natür-lichen Begabung für das Zeichnen. Die Freunde der geologi-schen und paläontologischen Wissenschaft, die das Glück hat-ten, mit ihm zusammen zu arbeiten oder bei ihm Vorlesungen zuhören, sollen ihm viele Anregungen zu verdanken haben. AlsMitteldeutscher soll er es ferner verstanden haben, dank seinervornehmen Art die Herzen seiner schwäbischen Kollegen zugewinnen. In diesem Sinne gedenken wir in stolzer Erinnerungeines großen Stephaneers.

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VOM STEPHANEUM

Auch im Jahre 2007 ist wieder ein Jahrbuch des GymnasiumsStephaneum erschienen, das von den Mitgliedern des Jahrbuch-Teams

Claudia RietschJulia HaaseInga-Jenny BuschmannChristian GrubeFlorian PannhausenMatthias KühnAndy NagelChristian Bodewei

mit viel Ideenreichtum und Fleiß bearbeitet und gestaltet wurde.

Hier folgt der Bericht über den besonderen Abiturjahrgang2006/07:

Der Doppeljahrgang...

Doppeljahrgang - wohl das Schlagwort, welches für unserenJahrgang so prägend war wie kein zweites. Pulserhöhung, Stressund Leistungsdruck rief es sowohl bei den Schülern als auch beiden Lehrern hervor, schließlich galt es aus ursprünglich zweiJahrgängen einen zu machen.

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Erste Probleme gab es bereits bei der Namensgebung und sohatten viele das doch eher zweifelhafte Vergnügen die Klasse 11gleich zweimal zu durchlaufen. Auch die Bildung der Klassenzog anfangs einige Komplikationen nach sich. Jedoch erwiesensich Herr Falke und Herr Labza als äußerst kreative Köpfe undschufen insgesamt 9 Klassen, deren Zusammensetzung nichtimmer nachvollziehbar, aber durchaus fantasievoll war. So blie-ben einige Klassen in ihrem alten Kern nahezu bestehen, wäh-rend andere einen Mädchenanteil von nahezu 82 % aufwiesen.

Dennoch stellte sich bald heraus, dass die anfangs eher willkür-lich anmutende Zusammenwürfelung der Klassen ein ersterSchritt auf dem Weg der Zusammenführung der insgesamt 171Schüler war.

Die Wissenschaftswoche zu Beginn des ersten Kurshalbjahresglänzte dann mit ersten Höhepunkten wie den Fahrten nachFrankreich oder Venedig. Doch auch in Aschersleben arbeiteteman fleißig, so dass das Musical „Rotkäppchen“ kurze Zeit spä-ter präsentiert werden konnte und darauf hin so viel Anklangfand, dass es nicht nur mehrere Male auf DVD geb®annt wurde.

Die sich an die Wissenschaftswochen anschließenden erstenUnterrichtsstunden standen dann ganz im Zeichen derZusammenführung beider Jahrgänge. Somit musste nun jedermit der Benotung via 15-Punkte-System sowie dem zu vielenDiskussionen führenden Klausurplan kämpfen. Selten traf er beiden Schülern auf Zustimmung, meist waren die Lehrer mit denvorgegebene Terminen nicht einverstanden und dennoch gelanges allen irgendwie die Klausurenzeit heil zu überstehen.

Auch das zweite Klausurenhalbjahr begann für einige mit einerReise: sensationelle zwei Wochen Skikurs standen auf demProgramm! Weniger erfreulich war diese Zeit für dieFachlehrer, deren wachsendes Bedenken im Hinblick auf die

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Bewältigung des Lehrstoffs immer deutlichere Züge annahm.Dass diese Ängste durchaus gerechtfertigt waren, zeigte balddas Mathe-Abitur 2006, welches auch uns angehendeAbiturienten das Fürchten lehrte.

Doch bevor man sich mit der bevorstehenden Bedrohungnamens „Abitur 2007“ auseinander setzen musste, fand noch eineigens vom Schülerrat organisiertes Sommerfest statt, bei demdie Band “Real-Life-Projekt“ für die musikalische Unterhaltungund das Schüler Service Center für das leibliche Wohl sorgten.Gegen Ende des Schuljahres durfte dann auch eine obligatori-sche, aus der Schulzeit nicht wegzudenkende Projektwochenicht fehlen. Auf diese Weise gelang es Herrn Falke auch dievon ihm lang ersehnte Fahrt ans Wattenmeer durchzusetzen,während andere nach Weimar fuhren oder viele Klassen kleineProjekte verfolgten, deren kultureller Hintergrund oft nur aufdem Papier bestand.Das Ende des zweiten Kurshalbjahres läutete dann den Beginnder letzten Sommerferien des Schülerdaseins und somit die letz-te große Pause vor dem 12. (bzw. für jene, die sich mit dieserBezeichnung noch immer nicht abgefunden haben) 13.Schuljahr ein. Eben dieses begann auch ohne große Vorrede, dadie Noten der Oberstufe bereits vor den Weihnachtsferien ver-geben werden sollten.Wieder besaßen die Lehrer einen Grund mehr durch den Stoffzu rasen und über den voll gestopften Klausurenplan zu schimp-fen, keiner hatte genügend Zeit für irgendetwas und überallmachte sich eine nahezu apokalyptische Stimmung breit.Lediglich die Sportkurse waren nicht sofort betriebsbereit undso sah sich Herr Probst aufgrund organisatorischerSchwierigkeiten mit zahlreichen Wechselwünschen konfron-tiert. Und trotzdem fanden einige Schüler sowie Lehrer noch dieZeit für Auslandsfahrten. So führten diese beispielsweise nachRom oder London.Bevor der Ernst des Lebens nun jedoch endgültig näher rückte,

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galt es noch im Rahmen des Weihnachtssingens hervorragendeSchüler des Jahrgangs zu ehren. Der alljährliche Winterballblieb später nicht der einzige Glanzpunkt des beginnendenJahres 2007. So folgte von Schülern für Schüler ins Leben geru-fener Venezianischer Maskenball, welcher die Nacht ebensozum Tag machte wie der Festball anlässlich des 100-jährigenBestehens der Stephanischule.Aber das Vergnügen währte nicht lange...

Schließlich begann nach Neujahr das kürzeste und letzteKurshalbjahr in der Oberstufe mit dem obligatorischenBiologie-Vorabitur, welches unter Abiturbedingungen stattfin-den sollte. Die Betonung liegt hier auf „Sollte“.Ein Phänomen, das zunehmend an Bedeutung gewann, war dieAbiturdurchschnittsberechnung, für die Herr Friedel-Treptowwohl mehr als eine Mittagspause opfern musste.Niemand wusste wirklich, was er wie und mit welcherWichtung einbringen müsse, Lehrer waren verzweifelt bei derErwähnung des Abiturs bzw. der „Additur“ und leitetenAnfragen gerne an Herrn Friedel-Treptow weiter. Einige Zeitnach Beginn des letzten Kurshalbjahres kam es dann zur erstender nun häufiger stattfindenden Schülervollversammlungen,während der Herr Falke uns seinen Traum vom Tanzen schilder-te und letzte Instruktionen für die Vorbereitung auf das Abiturgab.

Auch unser Schulumgestaltungsprojekt wurde auf einer dieserVollversammlungen enthüllt, die teilweise erst am selben Tagangekündigt wurden. Doch nicht nur das Umgestaltungskonzeptdes Schulhofes war revolutionär. Und so begann der langersehnte letzte Schultag, welcher die Zeiten Ulbrichts undHonneckers wieder aufleben ließ, mit einem Marsch entlang derBreiten Straße sowie einem Fahnenappell. Auch die Abishirtsverkündeten, dass sich in unserem Jahrgang die letzten in derDDR geborenen Schüler befinden.

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Nach anfänglichen Grenzen der ursprünglich zwei Jahrgängenun endgültig überwunden waren, zeigte auch der Abend diesesTages, an dem schließlich jeder mit jedem anstieß. Nach einemkurzen Wochenende der Erholung folgte sogleich die ersteAbiturprüfung.Das Bestehornhaus, welches für viele weitere Prüfungen Ort desGeschehens war, begrüßte in den folgenden zwei Wochen zahl-reiche junge Menschen, denen die Anstrengung deutlich imGesicht geschrieben stand. Nachdem endlich alle Prüfungenerledigt waren, herrschte allgemeine Feierstimmung, da viele(verständlicherweise) keine Lust hatten sich sechs Wochen langauf ihre mündliche Prüfung vorzubereiten.

Außerdem rüstete man sich für den nächsten Höhepunkt: den Abiball.

Mittels intensiven Trainings im Bereich des Wiener Walzer undDisco Fox durch die Tanzschule Triebel schufen wir entschei-dende Voraussetzungen für dessen Gelingen. Somit stand nundas rein formale aber auch gefühlsmäßige Ende unsererSchulzeit kurz bevor, welches auf Grund der immensen Größeunseres Jahrganges – ebenso wie die Zeugnisausgabe – in derWEMA-Halle stattfinden sollte.Die Frage, ob damit eine stressige Zeit endet oder eine arbeits-intensive beginnt, wird wohl jeder für sich selbst klären müssen.

Fest steht jedoch, dass unser Jahrgang nicht nur hinsichtlich sei-ner Größe besonders war und somit kehren wir unseremStephaneum sicherlich mit einem lachenden, aber auch einemweinenden Auge den Rücken.

Anne Herrmann und Gerald Brennecke

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Aus Facts 20 XDie ganze Wahrheit

Schule OHNE RassissmusSchule mit COURAGE

Rassismus gibt es überall, auch in der Schule.

Das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“befasst sich genau mit diesem Problem. Die Idee zu diesem Projektentstand bereits 1988 in Belgien und verbreitete sich bis jetzt auchin den Niederlanden, Österreich, Belgien und Deutschland. Zieldieses Projekts ist es, dass Schülerinnen und Schüler auf Rassismusaufmerksam machen und sich für ein soziales, solidarisches undfriedliches Miteinander und eine Gesellschaft ohne Rassismus undDiskriminierung anderer einsetzen.

Die Unterstützung von Lehrern und Eltern ist hierbei herzlichwillkommen.

Ansprechpartner in Sachsen-Anhalt ist die Landeszentrale fürpolitische Bildung. In Deutschland sind nach dem Stand vonJanuar 2007 317 Schulen mit dem Titel „Schule ohne Rassismus– Schule mit Courage“ ausgezeichnet. Der Weg zu diesem Titelist gar nicht so schwer. Nach dem Erhalten der Start-informationen muss sich eine Gruppe von Schülern zusammen-schließen, die, wenn möglich, auch noch Lehrer für ihr Projektgewinnen kann.

Diese Gruppe muss dann die Unterschriften von mindestens 70 % aller an der Schule Beschäftigten (Schüler, Lehrer,Hausmeister, Reinigungskräfte) sammeln. Jeder, der unter-schreibt, verpflichtet sich, sich langfristig mit Aktionen undProjekten an der Schule gegen Gewalt, Rassismus undDiskriminierung zu engagieren.

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Um den Titel zu erlangen, muss jedes Jahr mindestens eineVeranstaltung zum Thema an der Schule stattfinden. Nachdemdie Unterschriften an die Bundeskoordination von „Schule ohneRassismus“ geschickt wurden, wird die Schule bei einemFestakt mit dem Titel ausgezeichnet. Ein Metallschild, dessenKosten jedoch die Schule selbst tragen muss, kennzeichnet siedann als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Jede Schule darf sich zudem einen Prominenten als Patensuchen. Einige Paten sind zum Beispiel Dirk Bach, Smudo, DiePrinzen und Ulla Schmidt.

Herr Labza ist begeistert dabei dieses Projekt an unserer Schulebekannt zu machen, denn wir tragen diesen Titel leider nochnicht.Wir von der Schülerzeitung unterstützen ihn dabei gerne, dennwir finden das Ziel des Projektes erstrebenswert.

Wenn ihr weitere Informationen haben wollt, meldet euch ent-weder bei Herrn Labza oder dem „Schüler Service Center“ imHaus I – vielleicht können auch wir uns bald stolz als „Schuleohne Rassismus – Schule mit Courage“ bezeichnen.

Daniela Waage

In Aschersleben gibt es jetzt nur noch ein Gymnasium:unser Stephaneum

Die beiden Gymnasien Stephaneum und das Ascaneum habenzu Beginn des laufenden Schuljahres fusioniert.Das bedeutet, dass am Stephaneum jetzt 961 Schüler lernen und86 Lehrer unterrichten.

Noch gibt es einen Abiturjahrgang am Ascaneum, aber dieserendet ja mit dem Abschluss dieses Schuljahres.Alle anderen Schüler befinden sich in einer Phase des

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Kennenlernens, des gemeinsamen Lernens und schließen neueFreundschaften.

Die Schulleitung und die Lehrerschaft sind überzeugt, dass derSchulzusammenschluss gelungen ist.

Die englische Theatergruppe „White Horse Theatre“war zu Gast im Stephaneum

„White Horse Theatre” ist eine professionelle Theatergruppe,die Deutschland bereist, um an deutschen Schulen ihreTheaterstücke aufzuführen. Die Gruppe besteht aus vier ausge-bildeten Schauspielern und ein paar Requisiten. Die Stückeführten sie in ihrer Muttersprache auf.

„ Pich of Salt“ (Eine Prise Salz) wurde märchenhaft vorgeführt.„Food For Thought“ (Stoff zum Nachdenken) behandelte dasThema Essstörung und war somit gesellschaftskritisch.

Vor allem beim klassischen „Romeo und Julia“ von WilliamShakespeare bewiesen die Schauspieler ihr hervorragendesKönnen.

Im nächsten Jahr wollen die Akteure ihr Programm wieder imStephaneum zeigen.

AUS DEM ALTEN ASCHERSLEBEN

Aus Aschersleben Ruth Hofacker

Wie jedes Mal an dieser Stelle kann ich auch heute wiedersagen, dass Aschersleben in einem rapiden äußeren und innerenAufschwung begriffen ist. Für den ersteren ist die Kraft-

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droschke an der B ein beredtes Beispiel. Bitte eineKraftdroschke! (Wer lacht da?) Den inneren Aufschwungbeweist der leere Bestehornsaal, vor dem zu spielen und zumusizieren das Dessauer Ensemble und die vom Konzertvereinengagierten Künstler gezwungen sind. Eine rühmlicheAusnahme hiervon machen nur die Abende derTheatergemeinde, an denen sich die Dessauer von denEnttäuschungen über ihre anderen Abonnementsvorstellungenerholen können. Aber Ironie beiseite. Unser Städtchen ist wirk-lich nett, es lässt sich gut hier leben. Unsere Promenaden undAnlagen haben ein wunderschönes Gewand, das ihnen der HerrStadtgärtner hübsch zurechtstreicht und mit Blumenbeeten auf-putzt. Die Bautätigkeit, die nur ein paar frostige Wintertage langgeruht hat, regt sich mit großer Emsigkeit.

Die Sternscheune in der Douglastrasse ist abgebrochen. An ihrerStelle sollen Eichamt und Arbeitsamt aufgeführt werden.

An unserem Stephaneum stiegen am 10. März elf Mann insAbitur, die alle bestanden. Dann ist noch eine Personal-veränderung eingetreten. Für den Ostern in Ruhestand getrete-nen Oberstudienrat Francke ist Studienrat Haack zumOberstudienrat gewählt.

Das Lyzeum veranstaltete am Tage des Abiturs einen Basar insämtlichen Klassenräumen. Es war das erste Mal, dass dieSchülerinnen sich dergestalt schaffend betätigten. DieVeranstaltung hatte ungeheuren Zuspruch und nahm einen glän-zenden Verlauf.

Ende des Monats ist Examen an der Kirchenmusikschule. Unterden Neuangemeldeten befinden sich zwei Raritäten, nämlichPfarrerskinder vom fernen Land Amerika, die über den großenTeich kommen, um sich hier in evangelischer Kirchenmusik zubelernen.

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Gefeiert wird in Aschersleben gut und viel. Nach Weihnachtensetzte sich die lange Serie der Winterfeste fort, dazu kamen diemanigfachen Faschingsveranstaltungen, von denen besondersdie Redoute der „Kugel“ und die Fastnachtsveranstaltung „ImWartesaal 4. Klasse“ des V.E.L.S. zu erwähnen sind. Wemaußerdem die Zeit daheim zu lang wurde, der konnte sich beiRamdohrs bei Bockbier und anderen gefährlichen Getränkendie neuesten Schlager anhören.

Am ersten Märztag fuhr wieder ein Sonderzug. Diesmal warBerlin das Ziel, wo außer Rundfahrt und Museumsbesichtigungnoch eine Sondervorstellung der Haller-Revue „An und Aus“geboten wurde.

Wir haben einen besonderen bayrischen Bierausschank hierherbekommen, den des Lederer-Bräus aus Nürnberg. Im Ratskellerbekommt man diesen besonderen Gerstensaft verzapft. Dasganze Lokal ist „wieder neu aufrenoviert“ und zeigt nebenleuchtender Bemalung die verschiedenen Wappen aus der Stadt,so auch das unsere vom V.E.St. mit Eule und Fackel.

Dieben und Mördern sei größere Vorsicht geboten, denn wirhaben jetzt wieder einen regelrechten Polizeihund bei der Stadtangestellt, der die Diebesfährten der ganzen Umgebung zubeschnüffeln hat.

Das Bestehen der Lesehalle war eine Zeit lang gefährdet. Jetztist das Unheil wohl abgewendet. Auch die Kinderlesehalle imDuoglasstift erfreut sich guten Zuspruchs.

Im Vorraum der Post befindet sich eine Personenwaage, dieeinem für einen goldenen Groschen sagt, wie viel man wiegt.Auf der Wiegekarte stehen nebenbei noch die Normalgewichtefür jegliche Größe und jegliches Alter. Ob die Tabelle mit der imUllstein-Sonderheft „Iss gut und bleibe schlank“ übereinstimmt,

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weiß ich nicht zu sagen. Da wir gerade bei der Post sind: die dreiAutomaten für Marken und Karten an der Seite desBonifatiuskirchhofes gehen manchmal. Man muss nur Glückund passende Groschen haben. Sonntags, wenn die Postgeschlossen ist, haben sie meistens auch keinen Dienst (sieheSonntagsruhe, § sowieso).

Was wäre Aschersleben ohne Modenschau? Die Firma Conitzergab eine Frühjahrsmodenschau, in der gezeigt wurde, wasDamen eben brauchen, und was außerdem noch dazu gehört.Demzufolge müssen unsere Gatten und Väter tief in den Beutelgreifen, denn Frau und Tochter haben nichts anzuziehen.

Am 13. Februar riefen die Glocken unserer Stephanikirche zurernsten Feier. Es galt, das Ehrenmal für die im WeltkriegGefallenen der Gemeinde zu enthüllen. Fast siebenhundertNamen sind es, die zum ewigen Gedenken in goldener Schriftauf einem Klappaltar eingegraben sind. Das ist wenig, gemes-sen an den zahllosen Opfern, die der Krieg von unseremVaterlande gefordert hat, und doch so unendlich viel für einekleine Gemeinde. Die Weiherede hielt Herr SuperintendentSchwahn, dann folgten die Enthüllung und die Überreichungder Kränze durch die einzelnen Körperschaften.

Fern von allem Vergnügen, über städtisches Wohl zu beraten,taget von Zeit zu Zeit der Stadtverordneten Rat. Und immer dasalte Lied von Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot. DerArbeitsmarkt ist sehr schlecht. Vollbeschäftigt sind die FirmenH.C. Bestehorn und Trumann, dazu die Kaliwerke und dieDeutag. Die anderen Werke arbeiten mit Einschränkungen. DieZahl der Arbeitslosen bewegt sich um 2.000, ist also größer alsje. Obendrein ist auf Jahre hinaus keine Aussicht, Industrie unddamit Arbeitsmöglichkeiten hierher zu bekommen. Man tutnatürlich, was man kann, um diesem Übelstand abzuhelfen. Miteinsetzender wärmerer Witterung wird die Zahl der

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Erwerbslosen etwas abnehmen durch die Feldarbeit und dieBautätigkeit. Die Stadt lässt in der Badergasse vier weitereHäuser abreißen, dadurch nähert man sich immer mehr demgeplanten Projekt „Vor dem Dammtor“. In dem Bauplan ist dergeplante Umbau des „Stadttheaters“ berücksichtigt, das einenzweiten Ausgang nach der verbreiterten Badergasse haben soll.Die alte Scheune der Stephanischule gegenüber wird abgebro-chen, der Platz in Anlagen verwandelt.

Die Stadt hat die Westphalsche Villa an der Ermslebener Str.(bei der früheren Brauerei) für die Biologische Reichsanstalterworben. Da einige Äcker in der Nähe städtisches Eigentumsind, können die nötigen Versuchsfelder gleich in der Nähe derBüroräume angelegt werden.

Im städtischen Freibad werden die Ankleideräume vergrößert;eine Brücke soll über die Eine gelegt werden, die zu besonderenWaschanlagen führt. Die Gondeln auf dem Burgteich werdenwieder in Stand gesetzt.

In den Dienst der Kanalisationsarbeit wird ein Elektrokarrengenommen, da die Schlammabfuhr durch Pferde nicht schnellgenug vor sich geht.

Der Antrag für ein neuntes Schuljahr an den Volksschulen wirdangenommen. Die Lehrstellen sind jetzt knapp, so dass viel vonder schulentlassenen Jugend auf der Strasse liegen würde. Demsoll durch diese Maßnahmen vorgebeugt werden, gleichzeitigsind damit Möglichkeiten zur Weiterbildung gegeben.

Die Vorarbeiten für die Änderung unserer Elektrizitätsversor-gung von Gleichstrom in Drehstrom ist in Angriff genommen.Für diesmal ist mein Vorrat an Neuigkeiten erschöpft.

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Ortsgruppe Aschersleben

Die Ascherslebener erfreuten sich verschiedentlich lebhafterDebatten. Einmal waren es die Beiträge der O. G., die trotz gro-ßen Widerspruches bei knapper Stimmenmehrheit herabgesetztwurden. Dann wurde die Aufnahme von Inseraten für unsere„Losen“ eingehend erörtert und auch einstimmig abgelehnt.

Der VELS, im Protokollbuch „Unsere kleine Schwester“genannt, sah zu seinem Kostümfest eine im Wartesaal durchZugverspätung festgehaltene, äußerst fidele Gemeinde, die zumgroßen Teil auch aus V.e. St`ern bestand. Solchen Andrang vonunseren Mitgliedern sieht man bei den A.A. und bei denBeitragszahlern sehr selten. Kunststück, es war aber auch wirk-lich knorke.

Mitte März vergnügte sich die O. G. mit einigen Mitgliedern(inkl. 9 Damen) mit einer Besichtigung des Staßfurter Berlepp-Schachtes. Alle kehrten todmüde zurück, gelabt von einerFlasche Bier im Schacht (zeitgemäß) und erklärten, solch inter-essante Fahrten sollten doch öfter auf dem Programm stehen.Die Müdesten gingen direkt in die Diele des Hotel DeutschesHaus, um dort den Sandmann bei den lieblichen Klängen derjetzt so beliebten Negertänze zu verjagen.

Das übliche Ortsgruppenvergnügen findet nicht statt. Grund:Dalles der O. G. Aschersleben – Dalles des Verbandes oderHartherzigkeit des „General-Zahlmeisters“.

Ortsgruppe Berlin

Die Abende der Berliner Stephaneer waren immer gut besucht.Ein besonders wohlgelungener „Sonntagnachmittag auf derWalkmühle“ sah im Hause unseres Mitglieds, desRechtsanwalts und Diplomingenieurs Arno Berger viele junge

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und alte Stephaneer; darüber berichtet wieder unser bewährterP.B.-Mitarbeiter. Im übrigen lese man nicht bloß die Berichte,sondern komme selbst zu den Abenden im Wirtshaus Fischer,Ansbacherstraße 55 (zwischen Wittenbergplatz undKurfürstenstraße) jeden ersten Donnerstag n a c h demMonatsersten.

Dr. Paul HabermannBerlin W. 30, Rosenheimerstraße 11

Ortsgruppe Jena

Die O.-G. hatte am 4. Februar diesen Jahres die hohe Ehre,unser verehrtes Ehrenmitglied Herrn Oberstudiendirektor Prof.Dr. Berger im Kreise deutscher Turner zu begrüßen. An dieserVeranstaltung nahmen Rudolf Bodenstein, Heinz Knobbe,Herbert Ludewig und Fritz Wiegmann teil, die dieses durch eineKarte an den Schriftwart beurkundeten.

W. H.

Wieder sendet uns Dr. Johannes Schwahn in Form vonBalladen, Sonetten und Gedichten wertvolle Beiträge aus dereigenen Feder. Die bitteren Ereignisse des 2. Weltkrieges, seineeigenen schweren Erlebnisse während des Krieges und diedamit verbundenen Gefühle sind in Worte gefasst.Diese gereimten Zeilen werden in Folge in den „LosenBlättern“ erscheinen.

Der Turm

Dumpf dröhnen die Glocken vom hohen Turm,ein warnendes Klagen hinaus in den Sturm. Feindliche Truppe!Schon stehn sie am Tor!Angstzitternde Weiber. – Ihr Männer vor!!Bleiche Gesichter mit festem Schrittmarschieren zur Brüstung – jeder hilft mitzu verteidigen die eigene Stadt.

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Wallenstein bei uns nichts zu suchen hat!Man fordert Einlass, ein Bote naht.„Öffnet die Tore, eh es zu spat!“„Wir öffnen nicht, bleibt, wo ihr seid!Nie sollen fremde Heere hier hausenund unsere gesparten Vorräte verjausen!“Der feindliche Feldherr gerät in Wutob diesem stolzen Übermut.„Den Kampf sollen sie haben, wartete ihr Hunde!“

Vom Michaelsturm schlägt die achte Stunde.

Der Sturm heult wie ein gepeitschtes Tier,jagt Wolkenfetzen, tobt gleich einem Stier.Haustüren rütteln, Fenster klirrn,Ziegel scheppernd von Dächern schwirrn.Frauen wimmern bei flackerndem Licht.Kämpft Wallenstein noch immer nicht? –Es dunkelt. Das feindliche Heer greift nicht an.Sie bereiten sich vor. Wacht Mann für Mann! –Unheimliche Stille. Nur heulender Sturm.

Neun Schläge tönen vom Michaelsturm.

Wolf Geyer läuft zurück zur Stadt, da er nicht Abschied genommen hat.Zögernd öffnet sein Weib das Haus.„Du, Wolf? Welch Glück, der Kampf ist aus?“Nein, Gertrud. Dank will ich dir sagen.“„Dank? Wofür? „ihr erstaunt - banges Fragen.„Die Stunde ist ernst. Der Kampf wird beginnen.Wir werden versuchen, den Feind zu bezwingen.Doch kostet das Opfer, du verstehst, hoffe ich.“Gertrud begreift ahnungsvoll – unglücklich.„Innigen Dank für die schönen Stunden,

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die wir in den Wochen der Ehe gefunden.Du warst mir immer ein liebes Weib!“Gertrud schluchzt leise: „Bleibe Wolf, bleib!“„Kämpfen muss ich für Freiheit und Recht.Wir Stadtleute sind nicht jedes Knecht!Die Stunde verpflichtet, die Stunde zwingt.Hörst du den Ruf, der zu uns dringt?“Ein kurzes Umarmen, schon ist er fort.Ratlos starrt Gertrud. Bald ist er dort,wo kampfbereit alle Männer stehnund trotzig dem Schicksal entgegen sehn.Da! In dumpfes Dröhnen am StephanstorVerräter! Verflucht! – Der Feind steht davor!Unbemerkt hat er den Graben genommenund ist bis dicht vor das Tor gekommen.Ein knarrendes Öffnen. – Seid ihr von Sinnen?!Soll sich der Kampf in der eigenen Stadt entspinnen?!Fahle Gesichter, bleich zitternder Mund.Wir geben auf! Widerstand zwecklos! Ohne Grund soll unsereStadt nicht Ruine werden. –Schon stürmen grölend feindliche Herden.Gott schütze uns! – Ein blutiges Ringen.

Vom Michaelsturm klagend zehn Schläge schwingen.

Nur Todesmut schlägt den Feind zurück.Schnell - schließt das Tor! Noch hatten wir Glück!Denn wenige Verwundete sind zu beklagen!Jetzt die Verräter zur Hölle jagen! –Sie wollen entschwinden. – Feiglinge bleibt!Angst-flehende Gnade. – In den Kerker treibt! –- Ihr werdet gehängt vor der ganzen Stadt,dass eure Schande ein Ende hat. -Ein Zug stumm durch die Nacht sich bewegt,drei Männer von ihnen in Ketten gelegt.

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- In den Kerker, Verruchte! – Hart schließt die Tür.Seht dort, o Schrecken! Mit unheimlicher Gierzüngeln die Flammen im Süden empor! –Von neuem dringt der Feind hier vor.Um die Löwenmauer wird blutig gerungen.Bald scheint die Stadtmannschaft niedergezwungen.Unheimlich wird die Nacht erhelltvom grell-flackernden, feurigen Kampfesfeld.

Inzwischen bangt Gertrud um ihren Mann.Erschreckt fährt sie hoch. Klopft nicht jemand an?Sie wartet. Da! Wieder ein dumpfes Pochen.Ahnungsvoll hat sie Angst bekrochen.Weißzitternde Hände öffnen die Tür.„Du, Andreas? Was willst du bei mir?“Ihr Herz schlägt schneller – wie schön er ist! –„Sprich doch! Ich glaube, du vergisst,ich lebe glücklich mit einem Gemahl.“„Du wurdest gezwungen zu seiner Wahl!Wir liebten, wollten einander nicht lassen.Da kam er, ich begann ihn zu hassen.Konntest du mich denn ganz vergessen?!“

„Lass ab, Andreas, du bist besessen!?“hastig ist er in die Diele gesprungenund hält die Geliebte feurig – umschlungen.Sie reißt sich los. Er verriegelt die Tür.Ihr Busen wogt. „Lass ab von mir!Du kämpfst nicht!“ – „Ich bin stadtuntertänig.Mich kümmert das Ringen draußen nur wenig!“Heiß brennen die Augen, begehrend sein BlickNähert er sich Gertrud. „Weiche zurück!“„Geliebte, bist du mir ganz verloren?“„Ich habe dem Anderen Treue geschworen!“„Du wurdest gezwungen, ihm Treue zu halten.Soll deswegen unsere Liebe erkalten!?“

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Er reißt sie an sich. „Das darf nicht sein!Als Liebende bleibst du ewig mein!“Er küsst sie wild, sie wehrt sich schwach.„Gertrud, führ mich in dein Gemach!“Wankendes Leuchten durch düsteres Haus,bizarre Schatten flattern voraus.Gespenstische Stille, nur rüttelnder Sturm!

Elf Schläge wimmern vom Michaelsturm.

Ratlose Blässe bedeckt ihr Gesicht.Andreas leise: „Kommt dein Zimmer noch nicht?“„Hier“, Gertrud sinkt matt auf die Bankund blickt ihn an. Jugendlich schlankder Bau seines Körpers, sein Haar fällt weich.Schön seine Augen, seine Haut samten-bleich.O Gott, welches Feuer – wie komme ich los!?“Er fällt vor ihr nieder, bedeckt ihren SchoßMit wilden, begehrenden, heißen Küssen.

Plötzlich hat sie ihn zu sich empor gerissen.„Dich liebe ich immer. Jetzt bin ich dein.“Froh bebt er: „es durfte nicht anders sein.“Er presst sie an sich, fühlt zarte Haut.Sie sich ihm vollends anvertraut.Ein genießendes, körperliches Sich-FindenBis beider Sinne ins Traumhafte entschwinden.

Und draußen:Die Stadt ist erfüllt von grausigen Szenen,von tobenden Kämpfen, gewaltigem Dröhnen.Der Feind will im Süden die Mauern erstürmen,wo blutende Körper zu Haufen sich türmen.Man kämpft verbissen, keiner gibt nach.Die Stadtmauern schüttern, Schlag folgt auf Schlag.Das Ringen ist unheimlich von Feuern erhellt,die flammend beleuchten das blutige Feld.

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Dumpf läutet sankt Michael Mitternachthinüber zu der gewaltigen Schlacht.

Der Marktplatz voller Kinder und Fraun,die angsterfüllt nach dem Stadtsüden schaun.Erbarme dich unser, gnädiger Gott! –

Hilf und in dieser entsetzlichen Not! –„Wer ist es, den ihr durch die Gassen tragt?“Eine heisere Stimme den Stadtmedikus fragt: „Wolf Geyer. Er blutet aus mächtiger Wunde!“

Vom Michaelsturm klagt die erste Stunde.

„Könnt ihr mir sagen, wo Geyers Heim?“„In der Mariengasse, dort soll es sein.“Bald ist es gefunden, der Klopfer dröhnt.Wolf Geyer in seinen Wunden stöhnt.Kein Echo – nur nächtlich-betretenes Schweigen –doch endlich Treppen hernieder steigen.Schwer knarrend öffnet das dunkle Haus.Verstört tritt Gertrud zur Gasse hinaus.„Was ist?“ Sie starrt bebend den Stadtmedikus an.„Wir bringen deinen verwundeten Mann!“Ein schluchzendes Wanken, erschüttert sie kniet.Flackerndes Leuchten durch düsteren Raum.Gertrud geht sinnend, ihr scheint alles Traum.Wolf blutet! – Andreas – o Gott, meine Schuld! Erschreckt-bleiches Hasten – „Weib, habt Geduld!Der Kranke ist schwer, wir kommen nicht nach!“Sie wartet. „Hier meines Mannes Gemach.“Stumm wird er gebettet, man erteilt ihr Ratwie sie ihn fürder zu pflegen hat.„Habt Dank, Gott schenke euch himmlischen Segenund leite euch weiter auf euren Wegen.“Tonlos ist es von den Lippen gekommen.

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Die Männer verschwinden, noch steht sie benommen.Früher trieb man treulose Weiber ins Moor. –Aus finstrer Ecke tritt Andreas hervor.„Hinweg! Du hast meine Ehre geraubt!“„Geliebte, du selbst hast es erlaubt!“„Du spottest meiner! Hinweg mit dir!“Er taumelt hinaus, krachend schließt die Tür.Und drinnen anklagend – verzweifelter Schmerz.Am Boden liegt Gertrud, ihr zerbricht fast das Herz.

Sankt Michael läutet die zweite Stunde.

Von den trotzigen Mauern dringt froh die Kundein die schlaflos geängstigten schmalen StraßenWir haben uns nicht niederzwingen lassen. –Der Feind gibt auf und zieht sich zurück! –Frei sind wir Bürger, frei bleibt der Blickhinaus auf das langsam erwachende Land! –Bei uns nur vereinzelt flackernder Brand! –Ein Morgen erwächst, strahlend, sonnenreich.Durch die Strahlen flieht Gertrud, verstört und bleich.Dem Mann hat sie erzählt ihre nächtliche Schuld.Er hört mit betroffen-vergebender Geduld.Seine traurige Güte war nicht zu ertragen.Schnell ließ sie durch Boten Wolfs Mutter sagen, dass der Sohnim Kampf ernstlich verwundet sei.Nun steht die Mutter dem Sohn mütterlich – liebevoll bei.Stumm hat Gertrud von allem Abschied genommenund tastet durch Straßen gequält und benommen.

Vom Michaelsturm klingender Glockenjubel.In unserer Stadt dankbar freudiger Trubel ---Menschenmengen wogen ins Gotteshaus.Ein einzelnes Weib schwankt zur Stadt hinaus.Meine Ehre genommen, verwirkt ist mein Leben. –

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Dort, dort das Moor, wo die Nebel schwebenein Hemmen des Schrittes, - keine Angst vor dem Tod . –„Nur du vergib mir gnädiger Gott!“betendes Sinken in schlingendem Moor.Von Ferne Glocken wie Engelschor.Untreue zerbricht! – Gesühnt meine Nacht?Hab ich mir so mein Ende gedacht? –Da wächst von ungefähr eine Gestalt,vertritt ihr den Weg, gebietet Halt.„Du watest bereits auf schwankem Land!“Behutsam greift er nach ihrer Hand.Sie lässt es geschehn. „Wer hält mich auf?“„Die Liebe ist`s, Gertrud, der Liebe Lauf.“„Ich habe verwirkt in letzter Nacht,was mir ein Mensch an Vertrauen gebracht.“„Es stimmt, du bist falschen Träumen erlegen.Immer gefährlich, wenn sie sich regen.Jederman weiß um fremdes Begehren.Gesteigert zur Tat, muss das zerstörenwas menschliches Miteinander hältin unserer armen gefallenen Welt.Nur Ehre treibt dich dem Abgrund zu?“„Nein, nein, Verzweiflung lässt keine Ruh!“„Willst du ein zweites Mal versagen?Den Menschen verlassen, der dich getragen?Was macht Ehre, wenn nicht von Gott verliehn.Seine Gnade hat dir längst verziehn.Umkehren, zurück zum verwundeten Mann.Fangt beide ein neues Leben an!“

Entschwunden der Alte, sie kehrt zurück.Langsam beginnt neues Lebensglück.Liebe liebt über sich selbst hinaus.Das erst begründet, festigt ein Haus.

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EIN STÄDTCHEN IM SÜDHARZ

Gedanken über den Geburtsort Thomas Müntzer´s

Am 08. und 09. September 2007 fand das StolbergerEuropastadtfest und wie in ganz Deutschland der Tag des offe-nen Denkmals statt.In Stolberg wurde der Theologe Thomas Müntzer um 1489geboren.

Zur Geschichte unserer Schule gehört auch, dass sie in derDDR-Zeit den Namen dieses Bauernführers trug.Er war die Symbolfigur des Bauernkrieges 1524/1525. AuchLuther ist in Stolberg gewesen. Er wollte den revolutionärenMüntzer in die Schranken weisen. An Müntzer erinnert eineSkulptur, an Luther eine Buche.

Stolberg überstand den Bauernkrieg, den Siebenjährigen Kriegund die beiden Weltkriege unbeschadet. Es brannte auch nie inder kleinen Stadt- daher blieb das mittelalterliche Stolberg bisheute erhalten.

Hoch oben über dem malerischen Ort mit seinen saniertenFachwerkhäusern steht stolz das Schloss Stolberg, die ehemali-ge Residenz der Grafen zu Stolberg.

Blick auf Stadt undSchloss Stolberg

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Heute kann das Schloss wegen seines maroden baulichenZustandes nur in Ausnahmen besichtigt werden.An mehreren Stellen wird eifrig gearbeitet und wenn der Planeingehalten wird, sind die Sanierungsarbeiten 2012 abgeschlos-sen.

Eingesandt von Karl Lehmann

EHEMALIGE BERICHTEN

Liebe Grüße erreichten uns von unserer VEST-Freundin OrtrudPeterding aus Brühl. Sie fand alle Aufsätze in den „Losen“2/2007 sehr interessant.

In ihren Zeilen hebt sie noch einmal die Leistungen unseresVerbandsmitgliedes Lieselotte Fürst-Ramdohr als Buchautorinhervor.

Ihr Buch „Freundschaften in der Weißen Rose“ wurde inAmerika vergangenen Jahres herausgegeben. Dieses Buch wirdins Englische übersetzt, gedruckt und zu ihrem 94. Geburtstagherausgebracht.

Auch hat uns Ortrud Peterding eine Kopie eines Briefes vomdamaligen Vorsitzenden des Verbandes Helmut Zilm vom20.08.1996 gesandt, der hier veröffentlicht wird.

VERBANDEHEMALIGER SCHÜLER DES STEPHANEUMS

E. V.DER VORSITZENDE

20. August 1996

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Verehrte Frau Fürst-Ramdohr!

Nachdem es uns leider nicht möglich war, zeitgerecht weder 3-Sat noch Bayern 3 zu empfangen, hatten Stephaneerfreunde aufunsere Bitte Ihre Sendung auf Videokassette aufgenommen, diefür meine Frau und mich nun gestern abgespielt worden ist.Wir haben Sie kennen lernen dürfen, und sind erfüllt vonBewunderung. Sie zählen für uns zu den selten gewordenenPersönlichkeiten, die man mit Recht Vorbilder nennen kann,denn Sie haben Ihr Leben trotz mancher Widrigkeit in IhremLeben immer wieder positiv gestalten können, so dass es jetzt soscheint`s seine Klimax gefunden hat in verbliebener physischerElastizität, künstlerischer Aussage und verdichteterAltersweisheit. Unser Stolz auf „Bedeutende Stephaneer“ wirdkünftige auch Sie mit einbeziehen als „eine bemerkenswerteFrau“, die bewundernswert ist.Auch im Namen meiner Frau grüße ich Sie herzlich.

Zwei Fotos von Stephaneertreffen vergangener Jahre ließ sieuns ebenfalls zukommen:

Ostern 1975 – Stephaneertreffen im „Malkasten“ in DüsseldorfLieselotte Schramm, Irmgard Giessler, Ortrud Peterding, Ursula Kuntze

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Im Jahre 1980 „Cafe Reinhard“ am Dom Köln zum 50-jährigen Bestehen der Ortsgruppe KölnUrsel Schwerstfeger, Ortrud Peterding, Erika Schiefer, Frau Hanna Grünewald

Sechzig Jahre nach dem Abitur!

Am 30. Juni 2007 trafen sich in Aschersleben ehemaligeStephaneer, die im Juli 1947 ihr Abitur abgelegt hatten – alsosechzig Jahre danach. Von den ehemals 34 Abiturienten konntennoch elf an diesem Treffen teilnehmen. Die anderen waren ent-weder sehr krank oder nicht mehr am Leben. Außerdem hattenwir Klassenkameraden eingeladen, die lange Zeit in unsererKlasse waren, dann aber aus den verschiedensten Gründen aus-geschieden waren oder das Abitur an anderen Schulen ablegten.

Wir waren der erste Abiturjahrgang nach dem Ende des vonDeutschland angezettelten zweiten Weltkrieges mit seinen aberMillionen Toten. Der Unterricht wurde in den Kriegsjahren vonälteren Lehrkräften durchgeführt, die nicht mehr zum Wehr-dienst eingezogen werden konnten. Viele Klassenkameradenkonnten gegen Kriegsende nicht mehr am Unterricht desStephaneums teilnehmen, weil sie als Marine- oder Flakhelfereingezogen waren. Sie wurden am Einsatzort neben ihrem mili-tärischen Einsatz nur notdürftig mit Unterricht versorgt undmussten am Kriegsende große Wissenslücken schließen. Eskamen einige Schüler in unsere Klasse, weil ihre Eltern nach

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Aschersleben evakuiert waren oder aus östlichen Landesteilenfliehen mussten. Andere kehrten nach Kriegsende nicht wiederans Stephaneum zurück, weil ihre Eltern fortgezogen warenoder sich den Schulbesuch nicht mehr leisten konnten.

Nachdem Aschersleben zunächst von amerikanischen, dann vonsowjetischen Truppen besetzt worden war, fiel der Schulunter-richt zunächst aus. Wir wurden zur Arbeit beispielsweise in derLandwirtschaft eingesetzt. Ich selbst arbeitete ein halbes Jahrbeim Bauern Just, der seinen Hof an der Herrenbreite hatte. Dortlernte ich schwere körperliche Arbeit kennen.

Nach einiger Zeit wurde der Unterricht wieder aufgenommen.Es herrschte akuter Lehrermangel. Lehrer, die der NSDAPangehört hatten, durften natürlich nicht mehr unterrichten.Einige Lehrer kehrten in ihre Heimat im Westen zurück.Politisch unbelastete Menschen wurden in Eilkursen zuNeulehrern ausgebildet und übernahmen neben alteingesesse-nen Lehrern zunehmend den Unterricht. Das hatte den Vorteil,dass er manchmal lebensnaher war, weil sie aus der Praxis inWirtschaft, Wissenschaft und Technik kamen. Es kamen aberauch sehr kompetente Lehrer hinzu, so Prof. Dr. Ehlert fürBiologie, Chemie und Physik (er hatte sogar an der UniversitätOxford gelehrt), Dr. Ottinger für Deutsch und Latein, oder Dr.Kallsen für Mathematik (der „nebenbei„ ein Seminar überGoethes FAUST; Teil II durchführte).

Die Erlebnisse besonders der letzten Schuljahre wurden vonEhemaligen der b-Klasse in fünfzig Beiträgen der drei Folgenunserer „Klassenpostille“ zwischen 1995 und 1997 festgehal-ten. Kopien davon müssten im Archiv des Stephaneums vorhan-den sein.

In den Nachkriegsjahren stand die Existenzsicherung bei vielenFamilien im Vordergrund. Die streng rationierten Lebensmittel

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reichten oft nicht aus, so dass sie durch Stoppeln von Kartoffeln,Getreide und Zuckerrüben von den umliegenden Feldernergänzt werden mussten. Meine Familie hielt 20-30 Kaninchenfür die täglich Futter heranzuschaffen war. Auch dasHeizmaterial reichte im Winter nicht und wurde durch gesam-meltes Holz und „organisierte“ Briketts ergänzt. Selbst der täg-liche Transport der Fahrschüler aus der UmgebungAscherslebens war oft problematisch. So war einer unsererKlassenkameraden aus Hoym oft schon ganz glücklich, wenn ermit einem Kohle-Lastwagen mitgenommen wurde.

So war es dann ein kleines Wunder, dass trotz dieserBelastungen alle Klassenkameraden ihr Abitur im Juli 1947bestanden, sogar unser Rudi Vollmer, der später nach Kanadaauswanderte. Am 11. 07. 1947 fand die Entlassungsfeier in derAula des Stephaneums statt. Studiendirektor Händel (seinVorgänger als Direktor des Stephaneums, Dr. Dienemann hattesich das Leben genommen) sagte: „Es ist seit dem Krieg dieerste Abiturien-Entlassung, die wir hier feiern können, es ist dererste große Ehrentag des Stephaneums nach dem Kriege.“ Undweiter sagte er: „Sie haben die Schattenseiten des Lebens ken-nen gelernt, aber trotzdem die Energie aufgebracht, sich wiederauf die Schulbank zu setzen, noch einmal Schüler zu werden.Das spricht für Sie! Lassen Sie nie den Mut sinken. Ebenso, wieSie ihren Weg durch die Schule gemacht haben, werden SieIhren Weg durch das Leben gehen.“

Und tatsächlich haben alle erfolgreich ihren Weg ins Lebengemacht. Viele nutzten die günstigen Studienmöglichkeiten inder DDR und wurden Lehrer, Schuldirektoren, Ärzte,Hochschullehrer, Forscher, Physiker, Architekten, Betriebs-leiter. Andere gingen nach Westdeutschland bzw. Westberlin alsLehrer, Architekten, Ärzte, Pastoren, Bewährungshelfer, anderewurden Biologen, Geodäten, Geschäftsführer usw.

Zurück in die Gegenwart: Unsere Gruppe wurde am 30. Juni

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2007 von der langjährigen Direktorin des Stephaneums, FrauDr. Mierzwa, empfangen. Bis in die Nachkriegsjahre war dasStephaneum eine Jungenschule gewesen. 1947 hatte eine einzi-ge Schülerin bei uns am Stephaneum teilgenommen und mit unszusammen das Abitur abgelegt (leider haben wir RosemarieAbel ganz aus den Augen verloren). Und nun wurde dasStephaneum schon lange von Jungen und Mädchen besucht, unddie Chefin war eine Frau. Das hat uns sehr beeindruckt.

Frau Dr. Mierzwa gab uns zu Beginn in der Aula einen kurzenÜberblick über die Arbeit des Stephaneums, das mittlerweilevon über 900 Schülern besucht wird. Die alte Stephanischulenimmt die unteren Jahrgänge des Stephaneums auf. Im Jahr2007 nahmen ca. 160 Schüler am Abitur teil, weil gleichzeitigzwei Jahrgänge zu Ende gingen. Das Stephaneum ist inzwi-schen auch als Europaschule anerkannt, hat viele internationaleKontakte, und die Schüler führen Praktika nicht nur inDeutschland, sondern in vielen europäischen Ländern durch.Seit langem gibt es auch eine Internetseite des Stephaneumsnicht nur auf Deutsch, sondern auch in mehrerenFremdsprachen, wobei die englische Version sprachlich verbes-serungsbedürftig ist.

Nach der Einführung in der Aula zeigte uns Frau Dr. Mierzwaihr Reich und führte uns durch viele Unterrichtsräume und dieschöne Turnhalle. Sie wurde dabei von Michael Herre unter-stützt, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Verbandes ehe-maliger Schüler des Stephaneums, der sehr viel für die Schulewie für den Verband getan hat. Einige von uns begaben sich ineinen der ehemaligen Klassenräume und verweilten dort aufeinem Schülerplatz. Wir bedankten uns herzlich dafür, dass FrauDr. Mierzwa, die in absehbarer Zeit in den Ruhestand gehenmöchte, sich so viel Zeit für uns genommen hatte.

Anschließend wanderten wir zum Hotel ASCANIA und führ-

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ten dort bis spät in die Nacht angeregte Gespräche mit unserenKlassenkameraden, von denen sich einige immerhin sechzigJahre nicht gesehen hatten. Der folgende Sonntag wurde vonvielen genutzt, um die Stadt Aschersleben zu besichtigen undvertraute Orte aufzusuchen.

Insgesamt eine gelungene Veranstaltung: Ein bisschenNostalgie muss sein!

Teilnehmer waren neben Klaus Bötel die Familien Alert, Bestehorn, Breitschuh, Egeling, Jahn, Krug, Dr.Kühne, Löchelt, Roeger, Dr. Schulze, Dr. Severin, Siegel, Thomas, Wachenbrunner, Dr. Wichmann und Dr.Zacharias.

Dr. Günter Wichmann

Rheinische Ortsgruppe Köln

Die Rheinische Ortsgruppe Köln grüßt zum bevorstehendenWeihnachtsfest alle VELS-Schwestern und Stephaneer verbun-den auch mit den besten Wünschen zum Jahreswechsel.

Am 01.01.2008 sind es 35 Jahre unter meiner Leitung. Wir erin-nern uns wehmütig an die vielen Freunde/innen, die uns seitdem Bestehen der Kölner Gruppe ein Stück dieses Lebensweges

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mit der Erinnerung an Schule und Heimat mit uns gegangensind.

Einige wenige sind noch bei uns. Wir haben den Wunsch, unsim Frühjahr noch mal zu einem Wiedersehen in Köln in alterTradition zu treffen!

Ortrud Peterding

Landesgruppe Berlin-Brandenburg Gedanken zum Treffen an der Spree

August 2007

Wer kennt es nicht, das Schwanklied auf den Prototyp des unbe-kümmerten, „rüdigen Berliners“: „Bolle reiste jüngst zuPfingsten, nach Pankow war sein Ziel. Da verlor er seinenJüngsten janz plötzlich im Jewühl! Ne volle halbe Stunde hat ernach ihm jespürt, aber dennoch hat sich Bolle janz köstlichamüsiert“. Dieses mundartlich abgefasste Volkslied aus demBerliner Raum hat uns schon als Kinder belustigt; noch heuteergötzen uns die Umdichtungen wonnevoll.

Wenn auch weit verbreitet, gibt es keine Beziehung zu Carl A.J. Bolle, dem Begründer der Provinzial-Meierei im Jahr 1886nahe dem Ufer der Spree. Das gilt ebenso für den Ausspruch„sich wie Bolle uff`n Milchwagen amüsieren“, weil Lied undRedewendung für einen „amüsierfreudigen Mann aus demVolk“ namens Bolle schon populär waren, bevor sich das ver-dienstvolle Wirken des Fabrikanten für die Stadt Berlin alssegensreich offenbarte.

Gegenüber diesem einstigen Gelände, auf dem derzeit dasBundesministerium des Innern in einem neu errichteten, hufei-senförmigen, gläsernen Hauskomplex residiert, erschienenimmerhin 10 von 15 „Ehemaligen“, um das alljährliche som-

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merliche Beisammensein gesellig zu verbringen. Unter ihnender in der Schweiz lebende Arzt unser Stephaneer Dr. EberhardSchulze, mit dem ich mich seit Kindesbeinen an erinnerungs-trächtig verbunden fühle, und dessen unerwarteter Besuch beiuns allen große Freude auslöste. Die am nördlichen Rand desTiergartens, direkt vor der Moabiter Brücke gelegene„Lokalität“ war zuvor erkundet worden, ohne zu erahnen dasswir an dem Tag so wohltuend von der Sonne verwöhnt werdenwürden.

Von den wenigen Plätzen des winzigen , aber zauberhaftenVorgartens der traditionsreichen „Konditorei und CafeBuchwald“, einem ehemaligen königlich-preußischen Hof-lieferanten, ging unser Blick hinüber auf das begrünte Spreeufermit seinem kindgerecht gestalteten Umfeld modernerWohnbebauung; diesseits erfreute uns der Anblick liebevollrestaurierter Jugendstilfassaden. In diesem Ambiente, nur weni-ge Minuten vom Schloss Bellevue entfernt, genossen wir diegediegene, altberlinische Kaffeehauskultur. Spezialität desHauses sind die in alle Welt versandten Baumkuchen aus eige-ner Fabrikation, versiegelt mit heißer Aprikosenkonfitüre, über-zogen mit Zuckerguss oder Schokolade, solcherart getürmt denVerkaufsraum schmückend.

Während wir uns diese und andere Delikatessen munden ließen,erfuhren wir etwas über die Geschichte des seit rund 150 Jahrenin der 5. Generation bestehenden Familienunternehmens.Erwähnenswert, dass einerseits der Konditorei bereits zurWende des 19. Jahrhunderts die bevorrechtigte Auszeichnung„Hoflieferant“ durch den preußischen Prinzenhof verliehenwurde. Andererseits hat man in neuerer Zeit einen Mitarbeitermit dem Bundesverdienstkreuz geehrt, der 13-jährig im Betriebals Lehrling begann und ihm mehr als 60 Jahre lang als guteSeele angehörte.

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Berlin: Blick über die Spree von der Moabiter Brücke mit Bärenskulptur (Anlauf 1981) auf das Ministeriumdes Innern (Flurstück der ehemaligen Meierei C. Bolle)

Anschließend war ein kleiner Spaziergang über die MoabiterBrücke vorgesehen, um im sogenannten Spreebogen bei „Speisund Trank“ die Abenddämmerung zu erleben. Dafür bot sichunterhalb prächtiger, ministeriell genutzter Bauten die Terrasseeines „gutbürgerlichen“ Restaurants, errichtet unter Nutzungder früheren Rampe auf der nach Kriegszerstörung und Abrissübrig gebliebenen Denkmal geschützten Bausubstanz derMeierei Bolle.

Zuvor ließen sich die mit dieser Gegend wenig vertrautenAnwesenden – brav und geduldig zuhörend – über die histori-sche Gegebenheit aufklären. Über die seit 1894 existierendesteinerne Brücke, die das Hansa-Viertel mit Alt-Moabit verbin-det, war zu hören, dass sie ursprünglich eine hölzerne mit vierbronzenen Bärenskulpturen gewesen ist. Im Zweiten Weltkriegeingeschmolzen, wurden diese erst in den 80er Jahren des vori-gen Jahrhunderts durch gusseiserne ersetzt.

Über den sozial engagierten Firmengründer Bolle erfuhren wir,dass er bereits das kaiserliche Berlin seit dem Jahr 1879 mit

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Frischmilch belieferte, und zwar von seinen, inmitten der Stadtweidenden Kühen. Anfangs geschah der Transport in Kannenauf Handwagen, gezogen von zeitgenössisch uniformiertgekleideten Milchmädchen („Bolle-Mädchen“). Später sah mansie auf Pferdegespannen, zusammen mit einem Kutscher(„Bolle“) als beliebten Blickfang im Stadtbild.

Den Chronisten zufolge verlor die Meierei aufgrund gewandel-ter Verkaufsstruktur zunehmend an Bedeutung. Im Jahre 1969wurde die Eigenproduktion eingestellt, die Gebäude verfielen,eine Stadtbrache entstand. Ab dem Jahr 1992 änderte sich dasgrundlegend: man errichtete ein 14-geschossigesDienstleistungszentrum, das wegen seiner gegliedertenGestaltung mit Glas und Granitelementen wohlgefällig undanmutig wirkt. Unmittelbar an der Spree entstanden ein Hotelvon erlesenem Geschmack sowie weitere gastronomischeEinrichtungen. Auf einer der Terrassen verweilten wir nachbeendetem Spaziergang, ließen es uns kulinarisch bis zumSonnenuntergang gut gehen, der uns andeutete, dieWiedersehensfreude ausklingen zu lassen, gleichwohl hoff-nungsfroh Abschied zu nehmen.

Dr. med. habil. Günter H. P. Fuchs

Freunde unterwegs: eine Flusskreuzfahrt auf Saar, Mosel und Rhein

Bei den monatlichen Treffen unseres Freundeskreises inHannover steht oftmals ein Thema im Vordergrund: was könnenwir mal wieder zusammen unternehmen?

Da sind wir bei den Überlegungen uns selbst gegenüber auchehrlich, dass so manches von vornherein ausscheidet, da wirauch auf unser Alter und Beschwernisse Rücksicht nehmenmüssen.

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Im Katalog eines Busreiseunternehmens hier in Hannover, mitdem wir schon oft unterwegs waren, fanden wir etwas sehrInteressantes und Passendes: eine 5-tägige Fluss-Kreuzfahrt aufSaar, Mosel und Rhein. Als Reiseleiterin wurde Ute Lichtenbergbeauftragt, alles Notwendige für die Reise zu organisieren.Nach einer Umfrage stand fest, dass unsere erweiterte Gruppeaus 14 Personen bestehen würde.

Genau am 01. September 2007, morgens um 6.00 Uhr, ging esvom Betriebshof des Reiseunternehmens in Hannover-Kirchrode los.

Die Fahrt erfolgte in einem neuen 5-Sterne-Bus, der für jedenTeilnehmer viele angenehme Bequemlichkeiten bot.Das Wetter war gut, die Stimmung der Reisenden bestens.

Mit den üblichen Pausen gelangten wir nach Villingen imSaarland. Und dort erwartete uns ein schon optisch sehr schönesSchiff einer französischen Reederei.

Flusskreuzfahrt September 2007

Die BOTTICELLI ist immerhin stolze 120 m lang und hat 74Kabinen in zwei Decks.Nach dem Bezug der Kabinen und einem Begrüßungsdrink

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begann unsere Fahrt in Richtung Merzig. Schon bald hieß esPlatz nehmen im hübschen Restaurant des Schiffes zumAbendessen.

Bei der Vorstellung der Besatzung hatten wir gehört, dass dieseaus Deutschen, Franzosen und Ungarn bestand. Die sehr höfli-che und freundliche Bedienung im Restaurant und im Salonerfolgte durch junge Damen aus Frankreich und Ungarn. Amspäten Abend erreichten wir Merzig.

Der nächste Tag zeigte uns viele Schönheiten der Saar, so dieberühmte Saar-Schleife. Ein besonderer Höhepunkt diesesTages war ein Rundgang durch die wunderschöne StadtSaarburg.

In der Altstadt von Saarburg

Weiter ging es noch auf der Saar, dann waren wir schon bald aufder Mosel mit ständig neuen Eindrücken. Immer wiederbestaunten wir besonders die steilen Weinberge und die vielenBurgen auf beiden Seiten des Flusses. Bei Ansicht derSteilhänge vieler Weinberge dachten wir daran, wie viel körper-liche Arbeit zur Pflege und bei der Ernte notwendig ist.Bekommen die Winzer wirklich einen entsprechendenGegenwert für ihre Erzeugnisse?

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Am nächsten Tag bestand Gelegenheit zu einem Bummel durchdas hübsche Städtchen Cochem. Sehr eindrucksvoll war dortdas berühmte Barock-Rathaus. Auch gab es die Möglichkeit an einer Weinprobe teilzunehmen.Abends legte das Schiff in Koblenz an. Da hieß es für vielegleich noch einen Spaziergang zum „Deutschen Eck“ amZusammenfluss von Mosel und Rhein und zum berühmtenKaiser Wilhelm-Denkmal zu machen.

Im Prospekt der Reise steht, dass wir am nächsten Morgen eineder schönsten Landschaften Europas durchfahren würden. Dasist sicher zutreffend: besonderer Höhepunkt dabei das Passierendes sagenumwobenen Loreley-Felsens, aber auch der vielenbekannten Schlösser und Burgen beiderseits des Vater Rhein.Dazu auch immer wieder die vielen, jetzt herrlich buntenWeinberge mit teilweise sehr bekannten und berühmten Orts-Weinlagen.

Und dann erreichten wir das bekannte Weinbau-StädtchenRüdesheim. Hier gab es eine interessante Führung durch das inganz Europa einzigartige Musik-Museum mit mechanischenInstrumenten. Wir staunten über herrliche Jahrmarkt-Orgeln,mechanische Klaviere oder riesige Grammophone. Einige derProjekte wurden uns auch vorgeführt, wobei die teilweise enor-men, raumfüllenden Lautstärken der Instrumente erstaunlichwaren.Natürlich schlenderten wir danach noch durch die berühmteDrosselgasse zurück zum Schiff.Mittags legte die BOTTIELLI ab zur letzten Etappe inRichtung Strassburg.Am Abend erwartete uns ein ganz besonderer Höhepunkt derReise: das Gala-Dinner.Während der ganzen Reise wurden wir kulinarisch sehr ver-wöhnt, aber nun entfaltete der französische Chef-Koch mit sei-nem Team noch einmal ganz besonders seine Kochkunst!

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Im Anschluss daran klang der Tag im Salon bei Musik und Tanzaus.

Für einen Bummel in Strassburg war leider keine Zeit vorgese-hen. Im Großen Hafen warteten gleich am Morgen die Busse:für uns ging es direkt zurück nach Hannover.

Es war eine wunderschöne Reise im Freundeskreis. Sie wirdviele unvergessliche Eindrücke hinterlassen.Wir sind immer wieder froh und dankbar, dass wir diese herrli-chen Tage erleben konnten.

Es waren zusammen unterwegs: Richard Bestehorn; GünterClaus und Frau; Dr. Hubertus Hitschhold und Frau; KarstenLichtenberg und Frau; Gerhard Löchelt und Frau; GünterNathow und Frau; Claus Wachenbrunner und Frau

Karsten Lichtenberg

Und nochmals: Freunde unterwegs, dieses Mal im Frankenland

Die Idee zu dieser Reise hatte unser Freund ClausWachenbrunner aus Erlangen. Und was da in seinemProgrammvorschlag stand, war sehr verlockend. Die Rundfrageergab, dass wir etwa 20 Teilnehmer sein würden.

Standquartier für das Freundestreffen vom 11. – 14. Oktober2007 war das Hotel „Weißes Lamm“ in Veitshöchheim.

Nach der Anreise hatte man die Möglichkeit, sich ein wenig imhübschen Städtchen umzusehen. Abends trafen wir uns dannzum gemeinsamen Abendessen und zum Klönen im Hotel.

Für den nächsten Tag hatten wir ein recht umfangreichesProgramm: nach dem Frühstück erwartete uns ein Bus zur Fahrt

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Die Teilnehmer

nach Würzburg. Eine kleine Stadtrundfahrt endete vor derimposanten Fürstbischhöflichen Residenz.

Nach teilweise sehr starker Zerstörung im 2. Weltkrieg präsen-tieren sich die Gebäude wieder in voller Schönheit.Die Residenz gilt als Hauptwerk des süddeutschen Barock undeines der bedeutendsten Schlösser Europas. Sie gehört zumUNESCO-Weltkulturerbe.

Bei der Führung gab es vieles zu bewundern: besonders ein-drucksvoll ist das großartige Treppenhaus mit einem grandiosenDeckengemälde. Ob Weißer Saal, Kaisersaal oder Gartensaal.Überall staunt man über die Gemälde, reich verzierten Stuck,prächtige Fresken.Ein besonderer Höhepunkt: die wiederhergestellten Parade-zimmer ausgestattet mit reichstem Rokoko.

Es bestand auch die Möglichkeit zu einem Blick in die berühm-te Hofkirche und einem kleinen Spaziergang durch denHofgarten.

Danach brachte uns der Bus zur Feste Marienberg, wo wir nach

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dem Mittagessen in der „Burgklause“ ebenfalls an einerFührung teilnahmen.

Blick zur Festung Marienberg

Im Anschluss fuhren wir zum „Käppele“, der berühmtenWallfahrtskirche oberhalb der Stadt.Von dort aus hat man einen wunderbaren Blick auf die StadtWürzburg mit ihren vielen Türmen.Den Abend verbrachten wir wieder mit Gesprächen im Hotel.

Auch am nächsten Tag ging es nochmals nach Würzburg. Aberdieses Mal fuhren wir mit dem Schiff auf dem Main in die Stadt.Wieder erwartete uns ein Bus: mit einer Reiseleiterin erlebtenwir nochmals eine umfangreiche Stadtrundfahrt. Da war einbesonderer Höhepunkt der Besuch im Dom „St. Kilian“: er giltals Hauptwerk deutscher Baukunst aus dem 11./12. Jahrhundert.Auch der Dom brannte im Jahre 1945 aus, der Wiederaufbaudauerte bis 1967. Einige barocke Stuckdekorationen sind erhal-ten geblieben.

Zum Mittagessen kehrten wir im berühmten Bürgerspital ein.Nach dieser Stärkung erlebten wir eine sehr interessanteBesichtigung der Weinkeller des Weingutes unter fachlicherFührung.

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Zu Fuß ging es danach durch die belebten Straßen derInnenstadt zur Schiffsanlegestelle am „Alten Kranen“ und vondort nach Veitshöchheim zurück.

Damit war unser Programm für diesen Tag noch nicht beendet:nach einer zünftigen Brotzeit erlebten wir eine sehr gut geleite-te Weinprobe mit fränkischen Weiß- und Rotweinen.Da hat sicher jeder eine Menge über den Anbau, die Pflege unddie Ernte der Weine gelernt. Und die probierten Sorten fandengroßen Anklang.Es gab noch eine Menge untereinander zu diskutieren, damitklang dieser sehr inhaltsreiche Tag aus.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück hieß es Abschiednehmen. Das ist immer ein wenig traurig, aber nach so schönen,auch vom Wetter begünstigten Tagen, ist man sehr dankbar fürdas Zusammensein und das Erleben im Freundeskreis.So trennten wir uns mit der Hoffnung auf weitere ähnlicheTreffen.

Im Frankenland trafen sich: Richard Bestehorn und Frau, AchimBreitschuh und Frau, Günter Claus und Frau, Michael Herreund Frau, Eberhard Krueger und Frau, Diether Siegel und Frau,Hans-Heinrich Strate und Frau, Claus Wachenbrunner und Frau

Karsten Lichtenberg

INTERESSANTES AUS ASCANIA CITY

Wo bekommt man Majoranbier?

In Aschersleben wurde im Sommer zum ersten Mal Majoranbiergebraut.

Mit einer Stammwürze von 12,6 Prozent und mit dunkler Farbe

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war der halbe Liter für 2,50 € bei den Stadtwerken erhältlich.Manchem schmeckte es gut. Für andere war es gewöhnungs-bedürftig.

Majoranbier zu brauen, war die Idee des Chefs desMajoranwerkes J. Tendler. Der Chef der Stadtwerke H. W.Geißler hatte das Bier gebraut.

Der Grundriss mittelalterlicher Bebauung kam zu Tage

Der Leiter der archäologischen Grabungen kennt Ascherslebenschon sehr gut durch seine berufliche Tätigkeit. Aber am Baugebiet für die drei MehrfamilienhäuserRitterstraße/Hopfenmarkt ist es eine besondere Entdeckung,denn es handelt sich hierbei um eines der ältesten Stadtteile inder ältesten Stadt Sachsen-Anhalts. So werden hier Erdreichund Verfüllung vorsichtig Schicht für Schicht von Hand abge-tragen.

Der Grabungsleiter schätzt,dass hier wenigstens sechsParzellen aus dem 12.Jahrhundert vorliegen. DerGrundriss eines Töpferofens,der etwa ab 1660 nicht mehrgenutzt wurde, gab Anlass zugroßer Freude.

Ein seltener Fund ist auch einGrubenhaus, eine Bauweise derSlawen. Die Häuser wurdentief in die Erde eingebaut, umbei großer Winterkälte einenguten Schutz zu haben.

Der Grundriss eines Grubenhauses

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Alle Dokumente der frühen Besiedlung werden für dieGeschichtsschreibung bestens festgehalten.

Nach Aussage des Grabungsleiters deuten Scherbenfunde aufdie Entstehung des Hauses vor dem Hochmittelalter hin.

Es wird vermutet, dass es sich hierbei um das älteste Haus inAschersleben handelt.

Bald wird an dieser Stelle eine moderne Tiefgarage gebaut sein.

Der Salzlandkreis existiert seit dem 01. Juli 2007

Bei der Wahl des neuen Namens für den Großkreis waren dieVorkommen des „weißen Goldes“ in den drei ehemaligenLandkreisen von ausschlaggebender Bedeutung.

Ein kurzer geschichtlicher Abriss verdeutlicht die Fakten:• 1792 die Saline Schönebeck wird zum größten staatlichen

Betrieb Preußens, das Gradierwerk ist das längste Europas• 1861 entsteht in Staßfurt die erste Kalifabrik der Welt• 1880 Gründung der Sodafabrik in Bernburg und danach der

Erwerb von Salz- und Kalischächten • 1883 Aschersleben besitzt eine eigene Saline und nimmt die

Kalisalzförderung auf

Die Stephanusgruppe wurde im Jubiläumsjahrwieder aufgestellt

Zwei Tage vor dem Tag des offenen Denkmals war es soweit!Vor dem Westportal des Ascherslebener Stephanikirche war einKran aufgestellt, der die 0,125 t schwere Skulptur an den Platzempor gehoben hat, den sie wegen Brüchigkeit und Gefahr fürdie Passanten vor sechs Jahren verlassen musste.

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So konnte sie zum Tag des Denkmals wieder besichtigt werden.

Die Restauratorin aus Niedersachsen war erstaunt über dieArbeit des Bildhauers aus dem Jahre 1460, denn der Faltenwurfdes Kleider aus Stein war äußerst filigran gearbeitet. Auch vonder Rückseite war sie als Vollplastik bearbeitet.

Für die Gartenschau 2010 gibt es nun ein Logo

Das Logo der Gartenschau

Wer erkennt die Umrisse der Stadt Aschersleben? Eine stilisier-te Blüte und in der Mitte das zukünftige Gelände derGartenschau sind hierauf zu sehen. Eine Agentur aus der Nähevon Stendal hat das Logo entworfen.Es ist zugleich ein Teil des Marketingkonzeptes. Fortan sollenalle Publikationen für die Schau damit versehen werden.

ASCHERSLEBEN AKTUELL IN KÜRZE

Die Fachhochschule der Polizei bleibt Aschersleben erhalten

Das Landeskabinett in Magdeburg hat eine Prioritätenliste erar-beitet: der Neubau eines Hörsaal- und Mensagebäudes der

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Fachhochschule ist beschlossene Sache, muss jedoch nochvom Landtag bestätigt werden. Investitionen in Millionenhöhewerden für den Neubau sowie für die Sanierung bestehenderGebäude erforderlich.

Seit zehn Jahren besteht die Fachhochschule Polizei Sachsen-Anhalt

Aus diesem Anlass beging die Studieneinrichtung vom 10. bis15. September eine Festwoche.Mit der Einführung des Bachelor-Studienganges soll dieAscherslebener Fachhochschule europäischer werden. Dasheißt auch, dass Teile des Studiums im Ausland durchgeführtwerden können. Zuvor muss sich das Lehrpersonal dafür fortbil-den. Ferner ist an dieser Einrichtung ein Koordinierungszentrum fürdie EU-Kompetenz geplant.

Das Gegenstück zur Halbschale wurde entdeckt

Im August wurde es wahr: der vermutete Turm als Teil derStadtbefestigung wurde bei Tiefbauarbeiten in der Höhe desHohen Tores freigelegt . Die Lage kann jetzt in die Pläne derStadtbefestigungsanlage eingearbeitet werden. Es ist vorge-sehen, die unterirdischen Reste dieses zweiten Turmes durcheine andersfarbige Pflasterung auf der zukünftigen Straßen-befestigung erkennbar zu machen.

150 Jahre Werkzeugmaschinenbau in Aschersleben

Anlässlich dieses Jubiläums fand am 25. August ein Tag deroffenen Tür bei der Schiess GmbH im ehemaligen Werk 3 derWEMA in der Wilslebener Str. statt.15 langjährige Mitarbeiter führten die unerwartet hoheBesucherzahl durch den Betrieb.

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Die Geschichte des Werkzeugmaschinenbaus wurde in einerAusstellung dokumentiert. Schiess ist seit 2004 in chinesischerHand. Die Leitung des chinesischen Unternehmens hat verspro-chen, auch weiterhin die derzeitige Produktionspalette inAschersleben beizubehalten.

Eine gute Nachricht kam aus Magdeburg

Die Zusage, Fördergelder für den Bestehornpark bereit zu stel-len, hat im Rathaus von Aschersleben Freude und Erleichterungausgelöst.

Diese Förderung in Höhe von 8,7 Millionen Euro, setzt sich ausGeldern vom Land Sachsen-Anhalt, dem Bund und derEuropäische Union zusammen. Eine Gegenfinanzierung von 1,9Millionen Euro durch die Stadt Aschersleben ist erforderlich.

Nun kann mit der Realisierung eines Teils des Bestehornparkesbegonnen werden. Bis zum Beginn der Landesgartenschau 2010soll der Heckner-Riese fertig sein, denn er soll die Verbindungzwischen den Gartenschauteilen Herrenbreite und Stadtparkherstellen.

Seit 180 Jahren gibt es Grünanlagen in Aschersleben

Ist das kein Grund für eine Ausstellung? Frank Reisberg von derGeschichtswerkstatt setzte die Idee, eine Exposition in derBestehorn-Villa aufzubauen in die Tat um. Material dazu fand er in Chroniken, Zeitungen, im Stadtarchivund im Museum.Wegen der Fülle der Materials wird es sogar eine Ausstellungs-reihe geben.1827 hatte der Ratsmann Körte erste Begrünungsmaßnahmenauf dem Wolfsberg vornehmen lassen.

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Das Park- und Lichterfest – ein Event voller Höhepunkte

Wenn auch das diesjährige Stadtfest mit Regen eingeleitetwurde, war es am Ende doch ein gelungenes Fest. DasProgramm hielt mit seiner Vielseitigkeit für jeden Geschmacketwas bereit.

Beeindruckend war die Beleuchtungshow „Licht erleben imZauber der Musik“, die das Postgebäude und die Herrenbreitezum Strahlen brachte. Auch beim Feuerwerk hatte sich die Stadtbesonders angestrengt. Die Zuschauer belohnten dies mit dementsprechenden Applaus. Die „Fliegenden Sachsen“ botenAkrobatik in 50 m Höhe. Der Schlagerstar Frank Schöbel begei-sterte mit einem Medley das Publikum.

Zum Tag des offenen Denkmals wurde wieder viel geboten

In diesem Jahr, am 09. September, war das Programm von denVeranstaltern wieder sehr abwechslungsreich ausgedacht.Das Thema lautete „Orte der Einkehr und des Gebets – histori-sche Sakralbauten“.Darüber hinaus waren aber auch die baugeschichtlich wertvol-len Türme der Stadtbefestigung, Fachwerkhäuser, Industrie-bauten, Villen und Privathäuser zu besichtigen.Auch die eingemeindeten Ortschaften zeigten ihre sakralenSchätze.

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TURMSPITZEN

Telefonisch oder schriftlich bedankten sich für dieGlückwünsche des Verbandes zum Geburtstag KarlheinzHaake , Hans-Joachim Lampe, Dr. Detlef Symietz, MarliesGrünewald, Hans-Joachim Löblich, Anneliese Mewes-Wegener, Prof. Dr. Heinz Jagodzinski, Rosemarie Grobe-Gusche, Gertraud Vogel-Henning, Dr. Waltraud Scholz,Margit Thomas-Hund, Bärbel Bilawa, Ruth Scheffler,Diether Siegel, Ute Lichtenberg, Karsten Lichtenberg, HansFriedrich, Günter Scheffler, Albrecht Bucholski, HanniKrieghoff, Walter Winkler, Ingeborg Poeschel-Gaul, RenateSeidel-Steffens

Nicht alltäglich ist, wenn jemand sein 90. Lebensjahr vollendet.Unserem Ehrenvorsitzenden Werner Kopsch war es vergönnt.So dankt auch er dem Verband, der das bedeutsame Bindegliedzur lieben alten Heimat und Schule war und bleibt.

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Die Ansicht des Stephaneums ragte aus der Fülle derGratulationskarten heraus.Gern hätte er seinen Geburtstag, wie ursprünglich beabsichtigt,in Aschersleben im Kreise ehemaliger Stephaneer verlebt, wäregern noch einmal in der Schule gewesen, auf den Stühlen derAula sitzend, den Liedern des Schülerchors gelauscht. Selbstwar er früher auch begeisterter Sänger des Schüler-Auswahl-Chores.Mit Freude verfolgt er das Geschehen in der alten Schule undder Heimat in den „Losen Blättern“. Er hängt mit Liebe an sei-ner Heimatstadt und unserem Stephaneum und dankt deshalbfür die Arbeit an den „Losen“.Auch seine Frau dankt für die Grüße.

Anneliese Mewes-Wegener bedanktsich herzlich bei unserem jetzigenVorstand für die Fortführung desVerbandes und die damit verbundenedurch allerlei Krisen belastete Arbeit.

Anneliese Mewes-Wegener heute

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Aschersleben, den 28.10 .2007Liebe Stephaneer!

Wenn man zu seinem 86. Geburtstag von vielen Freunden undBekannten und auch vom Verband herzliche und freundschaftli-che Glückwünsche bekommt, dann macht einen das glücklichund zufrieden.Über unsere Geburtstagskarte mit der alten „Penne“ habe ichmich sehr gefreut. Mit meiner Frau habe ich mich in diesenTagen in das wunderschöne Schwarzatal in Thüringen zurückgezogen. Wenn man die 60 überschritten hat, braucht man abund zu ein paar erholsame Tage. Die Gesundheit ist noch rechtzufriedenstellend und wird durch viele Spaziergänge durch dasschöne Aschersleben und vernünftiges Leben immer wiederaufgefrischt. Die Arbeit im Garten und etwas Malerei sorgen fürAbwechslung.

Heute haben wir einen Rundgang durch die Stadt gemacht. Estut sich viel: Die Hohe Straße wird neu gemacht, ebenso dieHeinrichstraße, die alte Tischlerei von HCB wird ausgebaut undder große Hecknerbau ist mit einer bemalten Plane verhängt, aufdem Markt wird das Pfarrhaus neu verputzt, in der Ritterstraßeentstehen für ältere Bürger neue Wohnungen, und der Bürgerfreut sich. Der Umbau der Stadt geht voran auf die Landes-gartenschau 2010 zu.

Alle Stephaneer werden ja in den nächsten Jahren dieseEntwicklung in den „Losen Blättern“ miterleben können undalso Schule und Stadt treu bleiben.

Besten GrußGünter Scheffler

Ingeborg Poeschel-Gaul bringt in ihren Dankesworten für dieGeburtstagsglückwünsche auch ihre große Freude zumAusdruck, dass die Schülerinnen Sophie Anton und DanielaWaage diese Zeilen geschrieben haben.Auch andere Mitglieder waren sehr erfreut über dieGeburtstagsgrüße von diesen beiden Stephaneerinnen.

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Prof. Dr. Heinz Jagoszinski verlebte seinen Geburtstag in einerMünchner Klinik, wo er am rechten Arm operiert werden muss-te. Sein Zustand hat sich glücklicherweise wieder verbessert, sodass er einfache Handgriffe wieder vollziehen kann.

Die Schweiz ist unserem Vest-Mitglied Dr. Detlef Symietz zurneuen Heimat geworden. Er schickteuns diese Ansicht von der berühmtenEigernordwand, dem vergletschertenKalkgipfel im Berner Oberland. DerEiger ist 3.970 m hoch und hat einefast senkrechte Nordwand, die aufverschiedenen Routen gern erklom-men wird.

Auch diese schöneAnsicht von Köln undseinem weltberühmtenDom, die uns MarliesGrünewald von ihremWohnort schickte, berei-chert unsere „Losen“.

Dom und Groß Sankt Martin zu Köln am Rhein

Ihre Heimat in der Eifel gefunden

Aus Nettersheim am Rande des Nationalparks Eifel grüßt unsdas Verbandsmitglied Frau Dr. Waltraud Scholz. In ihrer jetzi-gen Heimat fühlt sie sich wohl und schreibt uns folgendenselbstverfassten Vers:

Auf dem Hielig fand sich RaumFür Häuser und Gärten.

Die Eigernordwand

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Unten ein feuchter Wiesensaum –drüben Wälder und Fährten.Sonnenschein und Blütenluft –Bäche gleiten und rauschen.Drunten im Tal dröhnt die Bahn.Lasst uns verweilen und lauschen.

Sie sandte uns auch dieses Foto:

Kalkeifel (495 m über NN)

Dass der NationalparkEifel von den Großstäd-ten in Nordrhein-West-falen mit Bahn und Busgut zu erreichen ist, lässtsich aus dem beigefügtenLandkartenausschnitt guterkennen.

Wer sich im NationalparkEifel auf Erlebnistourbegeben will, kann eine

Anzahl von Bahnen benutzen:Mit der Rurtalbahn, der euregieo-bahn und den Bahnen der DBkommen Besucher aus den Ballungsräumen Aachen, Köln und

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Bonn schnell in die Region des Nationalparks.Der Nationalpark Shuttle SB 82 fährt täglich vom Bahnhof Kallnach Vogelsang, am Wochenende sogar im Stundentakt.Die Wasser-Linie 231 verkehrt ganztägig von Heimbach überMariawald und den Höhenrücken des Kermeters nach Gmünd.Die Wildnis-Linie 63 verkehrt von Simmerath nach Vogelsang.Mäxchen - ein Panorama-Doppeldeckerbus fährt von Heimbachüber Kloster Mariawald nach Schwammenauel.

Laden diese Vorschläge nicht zum Besuch des Eifel-Nationalparks ein?

Dr. Waltraud Scholz

Frau Ortrud Peterding ist seit dem 09. Oktober im Besitz derJubiläums-Armbanduhr mit Zertifikat, das heißt sie hat etwasfür die St. Stephani-Kirche zum 500. Jubiläum getan. Bis 1957war sie dort im Kirchenchor unter der Leitung des damaligenKantors Martin Seebaß.

Diether Siegel sendet uns ein Bild von seinem Urlaubs-Domizilin Südtirol seit 1964!

Hotel Gnollhof auf 1.160 m Meereshöhe

Hanni Krieghoff dankt für die netten Zeilen zum Geburtstagund bringt zum Ausdruck, dass Michael Herre von allenMitgliedern des Verbandes sehr geschätzt wird. Alle sind dank-bar für seinen unermüdlichen Einsatz.

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VON UNSEREN MITGLIEDERN

Mitgliederbewegung

Neue Mitglieder

Christiane Hänsch, Studentingeb.: am 04.02.1989Am Mühlgraben 3A06449 Groß-SchierstedtTel. 03473/[email protected]

Maria Bethmann, Abitur 2005, Studentgeb. am 17.04.1986Schwetschke Str. 3406110 Halle

Adressenänderung

Rosemarie Grobe-Guschegeb. am 26.08.1946Klosterstr. 2206449 AscherslebenOT Winningen

Erika Schnell-RichterSeniorenhaus „St. Anna“, III. EtageFranzstr. 1650931 Köln-SindenthalTel.: 0221/9405230 (Wohnbereichsanschluss, keine persönliche Durchwahl)

Ursula Ricker-Daniel10300 United Village, Ciade 33302 Palor Park, Illinois-USATel.: 60464/3461

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Sven HabichVogelgesang 5706449 Aschersleben

Austritte

Dr. Karl-Wilhelm FrickeGisela Menning - Vopel

Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder

Dr. Horst Seefeld 04.04.1929 – 2007Hans Klüß 03.10.1922 – 2007Ursula Nieland-Schneider 12.10.1913 – 2007

In memoriam Dr. Horst Seefeldt 1929 – 2007

Selig sind die Toten, die in dem HERRN sterben, von nun an;… sie sollen ruhen von ihrer Mühsal, denn ihre Werke folgenihnen nach. (Offbg. 24.13)

Dr. Seefeldt war von Hause aus ein behüteter Junge, einzigerSohn seiner (in unseren Augen) schon ältlichen Eltern. Wirerlebten ihn als strebsamen und gut Klavier spielendenMitschüler.

Nach dem Kriegsende arbeitete er – dienstverpflichtet wir alledamals - in einer Gärtnerei unter einem despotischen Chef.Damals hatte er sich, wie er mir später einmal sagte, geschwo-ren, ein gutes Abitur zu machen, um dann Medizin zu studieren.Leider fielen die Immatrikulationen nach dem Kriege spärlichaus für uns Jüngere. So begegneten wir uns 1947/48 imKrankenhaus in Aschersleben als Praktikanten, er in der

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Röntgen- und ich in der Chirurgieabteilung. Danach waren wirzusammen in der Neulehrerausbildung in Köthen 1948/49.Mitten im Jahre wurde er immatrikuliert, kam aber von Hallerüber, um seinen Neulehrerabschluss zu machen.

Danach verloren wir uns aus den Augen.Nach Jahren wurde er mein behandelnder Arzt in Magdeburg.Neben der ärztlichen Konsultation und der chiropraktischenBehandlung hatten wir viele Gespräche – wie man so sagt –über Gott und die Welt.

Seine fachliche Kompetenz war so groß, dass er sie nicht ideo-logisch absichern musste – wie manche Chef(arzt)posten in derdamaligen DDR: Er pflegte einen außerordentlich klugenUmgang mit seinen vielen Mitarbeitern, deren Interne natürlichauf ihn „aufpassten“.

Nach unserem Wegzug von Magdeburg blieben wir weiter imbrieflichen Kontakt und Treffen anlässlich der Stephaneertage.Besonders das bis in die Nacht hineingehende Gespräch beimletzten Treffen 2006 atmete für mein Gespür schon Abschied,Trennung für immer.

Schon auf dem Kranken- bzw. Sterbebett liegend schrieb ichihm noch einen seelsorgerlichen Brief, gebunden an Bibel-stellen, die mir bei meiner schweren OP im Februar 2007 wich-tig waren und eine positive Wertung des tt. „EXITUS“ =Ausgang in eine andere Welt.Leider kam es mit seiner zunehmenden Schwäche zu keinerAntwort mehr, was ich sehr bedaure.

Mit Horst Seefeldt verliere ich einen Gleichgesinnten, der sichtrotz seiner exponierten Stellung eines Chefarztes in der DDRnicht zu schade war, mit einem Pfarrer Verbindung zu halten:requiescat in pace! Dieter Thomas, Kulmbach

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WEIHNACHTSGRÜSSE VOM VORSTAND 3

WEIHNACHTLICHE STIMMUNG 4• Eine Weihnachtsgeschichte

VOM VORSTAND 7• Der erste Auftritt machte Mut• Schuljahresrahmenplan 2007/08• Stephaneer-Treffen 2008

VON UNSEREM JAHRESTREFFEN 8• „Ehemalige“ mit Stimme• Auszug aus dem Kommentar in der MZ

vom 12. September 2007• Die neue Kreisstadt war unser Ausflugsziel• Protokoll der Mitgliederversammlung des Verbandes der

ehemaligen Schüler des Stephaneums zu Aschersleben

LEBENSBILDER GROSSER STEPHANEER 21• Prof. Dr. Martin Schmidt, in der wissenschaftlichen Welt

anerkannter Geologe und Paläontologe (1863 – 1947)

VOM STEPHANEUM 26• Der Doppeljahrgang...• Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage• In Aschersleben gibt es nur noch ein Gymnasium:

das Stephaneum• Die englische Theatergruppe „White Horse Theatre“ war zu

Gast im Stephaneum

AUS DEM ALTEN ASCHERSLEBEN 33• Aus Aschersleben• Ortsgruppe Aschersleben• Ortsgruppe Berlin• Ortsgruppe Jena• Der Turm

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EIN STÄDTCHEN IM SÜDHARZ 47• Gedanken über den Geburtsort Thomas Müntzers

EHEMALIGE BERICHTEN 48• Sechzig Jahre nach dem Abitur• Rheinische Ortsgruppe Köln• Landesgruppe Berlin-Brandenburg• Freunde unterwegs: eine Flusskreuzfahrt auf Saar,

Mosel und Rhein• Und nochmals: Freunde unterwegs,

diese Mal im Frankenland

INTERESSANTES AUS ASCANIA CITY 65• Wo bekommt man Majoranbier?• Der Grundriss mittelalterlicher Bebauung kam zu Tage• Der Salzlandkreis existiert seit dem 01. Juli 2007• Die Stephanusgruppe wurde im Jubiläumsjahr

wieder aufgestellt• Für die Gartenschau gib es nun ein Logo

ASCHERSLEBEN AKTUELL IN KÜRZE 68• Die Fachhochschule Polizei bleibt Aschersleben erhalten• Seit zehn Jahren besteht die Fachhochschule

Polizei Sachsen-Anhalt• Das Gegenstück zur Halbschale wurde entdeckt• 150 Jahre Werkzeugmaschinenbau in Aschersleben• Eine gute Nachricht kam aus Magdeburg• Seit 180 Jahren gibt es Grünanlagen in Aschersleben• Das Park- und Lichterfest – ein Event voller Höhepunkte• Zum Tag des offenen Denkmals wurde wieder viel geboten

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VON UNSEREN MITGLIEDERN 78• In memoriam Dr. Horst Seefeldt (1929-2007)

Inhaltsverzeichnis

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Den jährlichen Verbandsbeitrag von 35,- Euro bitten wirwie auch Spenden auf

unser Verbandskonto zu überweisen:

Ostharz Volksbank e.G., Kto.-Nr. 164500 (BLZ 800 635 08)

S t e l l v e r t r e t e n d e r V o r s i t z e n d e r :

Michael Herre, Askanierstr. 53, 06449 Aschersleben, Tel. (03473)81 29 12

Z e i ts c h r i f t e n l e i t e r:

Christel Koschnitzke, R.-Breitscheid-Str.4, 06420 Könnern, Tel. (034691) 20 313

K a s s e n w a r t :

Hans-Georg Badstübner, Steinstr. 44, Pf 1404, 06394 Bernburg, Tel. (03471) 62 32 23

M i t g l i e d e r w a r t:

Helga Tegtmeier, Thomas-Mann-Str. 8, 06449 AscherslebenTel. (03473) 91 23 11

Impressum

Redaktionsschluss für Heft 1/2008: 1. März 2008

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