Labertaler Igeleien · Strophe des alten Studentenliedes „Gaudeamus igitur“, das Wastl als...

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Nummer 27 / Juni 2008 Labertaler Igeleien Ausschnitt aus “Bayerische Landtafeln“ von Ph. Apian (1568) Ein Lesejournal der ArGe Naherholung Mittleres Labertal Diese Schrift wird von vielen Mitbürgern finanziell gestützt und ist kostenlos. Spenden werden dankbar angenommen! 1

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 Nummer 27 / Juni 2008 

Labertaler Igeleien

                            Ausschnitt aus “Bayerische Landtafeln“ von Ph. Apian (1568) Ein Lesejournal der ArGe Naherholung Mittleres Labertal Diese Schrift wird von vielen Mitbürgern finanziell gestützt und ist kostenlos. Spenden werden dankbar angenommen!

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Homepage der ArGe: www.labertal.com

Sebastian Huber, ein Nachruf für einen Freund

Am Montag, 26.Mai 2008 standen wir am offenen Grab von Sebastian Huber und nahmen Abschied.

Ich lernte Wastl, wie wir Ihn liebevoll nannten, vor genau 40 Jahren kennen und schätzen: unsere

Lebenswege liefen parallel, es war eine besondere Art von Symbiose, sei es im MC Labertal, in der

Gebietsverkehrswacht und vor allem in der ArGe.

Sebastian Huber war ein sehr engagierter Mann, der sich vorbildlich und ehrenamtlich, als Mensch und

Staatsbürger, vom Beginn des demokratischen Bayerns an, für die Gemeinschaft eingesetzt hat.

Der Ministerpräsident verlieh ihm in Anerkennung seiner vielfältigen Aktivitäten die bayerische Verdienstmedaille für besonderes Engagement im Ehrenamt. Ich will an dieser Stelle seinen hervorragenden Einsatz für die Menschen im Labertal im Aufgabenbereich

der ArGe aufzeigen: „Kultur und Natur“, Ökologie und kulturelle Initiativen als andauernde geistige

Herausforderung und damit der Erhalt von traditionellen Werten in einer sich wandelnden Gesellschaft,

die der individuellen Selbstverwirklichung, dem Egoismus zugeneigt ist, verbunden mit bindungs-

feindlicher Beliebigkeit und wachsendem Anspruchsdenken.

Sebastian Huber war seit der Gründung im Jahre 1973 25 Jahre lang Stellvertreter des 1.Vorsitzenden

der Arbeitsgemeinschaft Naherholung „Mittleres Labertal“ – unvergessen meine Vorgänger im Amt, Josef

Schreiner und Gustav Schmidt. Im Jahr 1999 erfolgte die Ernennung zum Ehrenvorsitzenden der ArGe

und die Mitgliedschaft in der Vorstandschaft auf Lebenszeit. Er war stolz auf seinen „Labertaler Igel“! Die Partnerschaft mit dem Förderverein "Naturschutz" in Vimperk/Winterberg und der

Nationalparkverwaltung Šumava/Böhmerwald, Südböhmen besteht seit 1991 und ist bis heute lebendig

und effektiv. Aus vielen Begegnungen und gemeinsamen Exkursionen sind herzliche Freundschaften

entstanden. In dieser Partnerschaft war Wastl eine Institution; er war gern im Böhmerwald und der

Kontakt zu unseren tschechischen Freunden war ihm immer ein besonderes Anliegen.

Wastl lebte nach seinem Motto: „Willst Du einen Freund haben, dann sei selber einer!“

Wir erleben Ihn als einen Freund, der uns lange begleitet hat, zuverlässig, immer zur Stelle, immer

angenehm, einen Partner, den man heute nur selten findet.

Er war ein wertkonservativer Mensch mit Herzensbildung, Humor und Selbstironie.

Er war kein Freund großer Reden; seine Argumentation war sachlich, zielgerichtet und präzise, er konnte

leise laut werden. Große Auftritte scheute er eher.

Wir danken Sebastian Huber für seine Freundschaft und vermittelte Menschlichkeit, seine Treue und

Zuverlässigkeit, seine unverwechselbare positive altbayerische Lebensart.

Sebastian ist nicht zu ersetzen, er hinterlässt eine große Lücke, er war immer ein Teil meines Lebens.

Unsere besondere Anteilnahme und Mitgefühl gilt seiner tapferen Ehefrau Rosamunde.

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Schließen will ich zum Abschied mit der 3. Strophe des alten Studentenliedes „Gaudeamus igitur“, das

Wastl als engagierter Sänger liebte:

Vita nostra brevis est, brevi finietur.Venit mors velociter, rapit nos atrociter, nemini parcetur!“

Klaus Storm, Hans Bachmaier, Andreas Stöttner, Ludwig Karl, Josef Braun, Hermann Albertskirchinger

Kommunalwahl 2008: Die Bürgermeister und ihr Programm „Zukunft im Labertal“!

Die Wählerinnen und Wähler in Geiselhöring haben mir im März das Vertrauen

gegeben, mit dem Stadtrat unsere Stadt in den nächsten 6 Jahren zu lenken. Ich

werde meine umfangreiche berufliche, politische und meine ehrenamtlichen

Erfahrungen mit einbringen und das Amt so ausfüllen, damit die Arbeit am Bürger

und an der Sache orientiert ist.

Die Arbeit soll am Bürger, am Bedarf, an der Notwendigkeit und nach

wirtschaftlichen Gesichtspunkten gemacht und nicht nach parteipolitischen

Gesichtspunkten ausgerichtet werden. Wir müssen unsere Kräfte bündeln, um

Geiselhöring weiter nach vorne zu bringen und dazu haben wir alle Möglichkeiten und sehr gute

Voraussetzungen. Unsere Stadt hat in den letzten Jahrzehnten große Schritte gemacht und hier wollen

wir anknüpfen.

Ich will ein modernes Kommunalmanagement weiterführen und ausbauen. Die Verwaltung soll einen

guten Bürgerservice bieten. Wichtig müssen uns die Kinder- und auch die Seniorenbetreuung sein. Die

veränderten Familienstrukturen, die veränderte Arbeitswelt, die politischen Rahmenbedingungen und die

demographische Entwicklung müssen von uns immer wieder überprüft und am Bedarf angepasst werden.

Der Kindergarten und die Schule werden sicher im Focus stehen müssen. Auch die Seniorenbetreuung

muss denselben Stellenwert erhalten. Die altersbedingte Entwicklung wird uns in der Seniorenarbeit noch

besonders fordern.

Der Kreislauf Arbeitsplätze, Wohnen und Freizeit darf nicht zum Stillstand kommen. Dabei ist das Feld der

Arbeitsplätze vor Ort am wichtigsten. Arbeitsplätze halten und ausbauen muss eine hohe Priorität

erhalten.

Wir brauchen auch weitere Begegnungsmöglichkeiten in unserer Stadt. Das kann in gemütlichen

Gaststätten, an geeigneten Plätzen, in Vereinen oder bei den verschiedensten Veranstaltungen sein.

Kommunikation untereinander ist die beste Voraussetzung eines erfolgreichen Miteinanders.

Ein großes Anliegen ist mir der Erhalt unserer schönen Landschaft um Geiselhöring herum. Das Labertal

muss geschützt werden. Fauna und Flora gilt es zu pflegen. Wir müssen diesen Vorteil einer intakten

Landschaft gegenüber den Ballungszentren herausstellen. Hier haben wir ganz klar einen großen Vorteil

gegenüber den größeren Städten.

Klimaschutz ist mehr denn je eine wichtige Aufgabe, auch für die Kommune.

Ich will Geiselhöring als Sportstadt weiter ausbauen. Bewegung in den verschiedensten Formen wird zur

Prävention in Zukunft sehr wichtig werden.

Einen hohen Stellenwert haben auch die Hilfsorganisationen. Die ärztliche Versorgung, die schnelle Hilfe

bei einer plötzlichen Krankheit und die Feuerwehren müssen erhalten und am Bedarf ausgebaut werden.

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Es stehen aber für unsere Bürger nicht nur die großen Aufgaben im Mittelpunkt. Oft sind es kleine und

persönliche Dinge, die für den einzelnen aber ein großes Problem darstellen. Auch hier müssen die

Mitarbeiter im Rathaus und der Bürgermeister ein offenes Ohr haben und da helfen, wo es möglich ist.

Ich werde mein Bestes geben, Bernhard Krempl, 1. Bürgermeister

Gemeinde Laberweinting Landkreis Straubing Bogen

Seit 1.Mai 1990 ist nun bereits Xaver Eggl Erster Bürgermeister der Gemeinde Laberweinting. im Amt. 1990 hatte er als knapp 41-Jähriger überraschend die Bürgermeisterwahl gewonnen. Während er sich als Vater von vier Kindern in den beiden ersten Amtsperioden auch noch mit seiner Ehefrau Maria um die Bewirtschaftung seines landwirtschaftlichen Betriebs kümmerte, steckt er jetzt seine ganz Arbeitskraft in die Gemeinde. Auszug aus der Rede zu Beginn der Amtszeit 2008/14: „ Sowohl vor achtzehn als auch vor sechs Jahren habe ich das Ziel meiner und unserer Arbeit darin gesehen, in sachlicher Arbeit zu einer möglichst breiten Übereinstimmung zu kommen, um damit die anstehenden Probleme unserer Gemeinde zur Zufriedenheit möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger und zum Wohl der gesamten Gemeinde zu lösen. Mehrheitsverhältnisse waren deshalb in den zurückliegenden Amtsperioden mit wenigen Ausnahmen kein Thema und ich hoffe, dass dies auch in den nächsten Jahren so sein wird. Sachliche Gesichtpunkte, die persönliche Lebens- und Berufserfahrung des Einzelnen sollen die Entscheidungen prägen. ..Die Arbeit in den nächsten Jahren wird geprägt sein von einer sparsamen und wirtschaftlichen Haushaltsführung, zu der wir aufgrund der knapper werdenden Finanzmittel gezwungen sind. Uns ist dies trotz riesiger Investitionen in den zurückliegenden Jahren gelungen. Mit Augenmaß und oft auch mit dem Mut zu unpopulären Entscheidungen müssen wir die Handlungsfähigkeit unserer Gemeinde erhalten. Als Bürgermeister bin ich auf eine gute Zusammenarbeit mit den Gemeinderatsmitgliedern angewiesen, ebenso wie auf eine gute Mannschaft im Rathaus, Bauhof und Kläranlage. Und so will ich unsere Arbeit verstanden wissen: Im Zusammenwirken von Bürgermeister, Gemeinderat und Verwaltung wird der Erfolg unserer Arbeit in den nächsten Jahren liegen: Für dieses Jahr sind die wichtigsten Entscheidungen für die investiven Maßnahmen bereits gefallen, die sich im Wesentlichen auf den Bau der Kanalisation in Asbach, Leitersdorf, Ödwiesen und die Straßenbaumaßnahme Haader-Weichs und Haader-Franken konzentrieren werden. Gehen wir diese gemeinsame Arbeit an, dafür haben wir den Auftrag unserer Gemeindebürgerinnen und Bürger.“ Als weitere Bürgermeister wählte der Gemeinderat den Landwirt Alfons Zehentbauer aus Haader, der dieses Amt bereits zum zweiten Malle ausübt. Neu in das Amt des dritten Bürgermeisters wurde der Polizeibeamte Ludwig Peintner aus Grafentraubach gewählt. Beide weiteren Bürgermeister mussten schon zu Beginn der Amtsperiode den ersten Bürgermeister vertreten, weil dieser einen Unfall erlitten hatte.

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Die Unfallfolgen sind ausgeheilt und viele Aufgaben warten darauf erledigt zu werden, um die Gemeinde voranzubringen.

Das haben wir in Mallersdorf-Pfaffenberg vor In einer Kommune wie Mallersdorf-Pfaffenberg mit fast 7.000 Einwohnern, fast 500 Betrieben, einer Ausdehnung von 73 qkm, einem Straßennetz von 75 km, einer Kanallänge von 82 km und mehreren überörtlichen Einrichtungen stehen jedes Jahr vielseitige Maßnahmen an, den Ort attraktiv zu gestalten und weiter zu entwickeln. Dank einer positiven finanziellen Entwicklung in den letzten Jahren ist es derzeit auch möglich, diese geplanten Maßnahmen umzusetzen. Mit der Unterstützung verschiedener staatlicher Förderungen können diese Vorhaben noch effektiver verwirklicht werden. Ein wichtiges Ziel ist es daher, diese Finanzkraft weiter zu verbessern. Die gestiegenen Einnahmen aus Gewerbe- und Einkommensteuer verdeutlichen, dass der Markt die Betriebe und den Arbeitsmarkt auch weiterhin fördern muss, damit viele Einwohner genügend Arbeitsplätze vor Ort haben. Eine große Herausforderung der nächsten Jahre sind die Projekte im Rahmen von „Stadtumbau West“, womit wir vor allem die Innerortsbereiche attraktiv und lebendig gestalten wollen. Neben verschiedenen Straßen und Platzerneuerungen wird vor allem die Umgestaltung der Resista-Halle in ein „Haus der Generationen“ eine hoch interessante Aufgabe in verschiedener Hinsicht werden. Im Obergeschoss soll eine multifunktionale Bürgerhalle entstehen und das Untergeschoss ist für die Begegnung der Kinder, der Jugendlichen, der Senioren und der Vereine vorgesehen. Mit Hilfe eines Wettbewerbs soll hier die optimalste Lösung gefunden werden. Ein breites Spektrum wird auch die Betreuung von Jung und Alt einnehmen, wobei sowohl eine Krippe für die Kleinsten, ein neuer Jugendtreff im „Haus der Generationen“ als auch die Erweiterung der Angebote für Senioren geplant ist. Im Bereich der Bildung hat der Markt schon immer viel Geld investiert und wir werden auch künftig die Volksschule wieder zeitgemäß ausstatten, um die optimale Voraussetzung für

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unsere Kinder zu erhalten. Die Hauptschule ist für die nächsten Jahre noch gesichert, Kooperationen mit Nachbargemeinden werden aber vermutlich notwendig werden. Ein sehr wichtiger Bereich sind auch die Ehrenamtlichen und die Vereine, die jede Gemeinde lebendig und individuell erhalten. In über 80 Vereinen sind tausende von freiwilligen Frauen und Männern uneigennützig tätig und die jährlich rund 150 bis 200 Tausend Euro freiwillige Leistungen sind hier bestens angelegt. Dieses Engagement wollen wir auch künftig fördern. Auch an den Einrichtungen der Gemeinde nagt der Zahn der Zeit und infolge der hohen Energiepreise ist es unbedingt erforderlich, wärmetechnische Verbesserungen vorzunehmen und nachhaltige Energieträger einzusetzen. Mit der Hackschnitzelheizung für Schule und Bäder wurde hier schon der richtige Schritt unternommen, die Isolierung einzelner Gebäude wird folgen. Ein schwieriges Thema wird sicher die geplante Umgehungsstraße werden, für die es Gegner und Befürworter gibt. Erfreulich ist, dass jetzt alle die Einsicht gewonnen haben, dass wir eine Umgehungsstraße brauchen. Konträr ist die Frage wohin. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion entwickelt, wobei zu wünschen ist, dass sich die Emotionen in Grenzen halten und das Abwägen von realistischen Fakten im Vordergrund steht. Die schlechteste Lösung wäre keine Umgehung, weil dadurch Mallersdorf-Pfaffenberg in den nächsten Jahren den Anschluss gegenüber den Nachbargemeinden deutlich verliert und die Menschen an den Durchgangsstraßen nicht entlastet werden. Ein historischer und gesellschaftlicher Höhepunkt wird sicherlich die 900-Jahr-Feier des Kloster Mallersdorf im Jahre 2009 werden. In einem umfangreichen Programm mit vielen interessanten Veranstaltungen und Vorträgen wird über Monate hinweg die große Bedeutung des Klosters für den Ort und die Umgebung sowie das segensreiche Wirken der Schwestern herausgestellt. Zu dieser großen Feier – das Festwochenende findet vom 17. bis 19. Juli 2009 statt – darf ich Sie heute schon sehr herzlich einladen. An dieser Stelle darf ich auch der ArGe Naherholung Danke sagen, dass sie einerseits bei diesem Klosterjubiläum mitwirkt aber auch andererseits sich über Jahrzehnte hinweg für die Menschen und die Natur in unserm Bereich einsetzt. Auf weiterhin gute Zusammenarbeit. Karl Wellenhofer Erster Bürgermeister Markt Mallersdorf-Pfaffenberg

10. Ökogespräch in Winterberg / Vimperk im Böhmerwald

Grußwort des 1. Bürgermeisters von Mallersdorf-Pfaffenberg,

Karl Wellenhofer, zum 10. Ökogespräch vom 18. - 20. April 2008 in Vimperk

Sehr geehrte Damen und Herren des „Vereins zum Schutz der Natur im Böhmerwald”, liebe Freunde der Arbeitsgemeinschaft „Naherholung Mittleres Labertal”! In diesen Tagen können Sie gleich ein Dreifach-Jubiläum feiern. 25 Jahre Naturschutz in Vimperk und zudem „15 Jahre Partnerschaft zwischen der ArGe Naherholung und dem Verein zum Schutz der Natur im Böhmerwald” sind wahrlich beachtliche Jubiläen. Dazu kommt noch, dass Sie heuer auf das zehnte Jahr bei den vielbeachteten Ökogesprächen zurückblicken. Als Bürgermeister von Mallersdorf-Pfaffenberg, dem Sitz der Arbeitsgemeinschaft „Naherholung Mittleres Labertal”, entbiete ich zu allen drei Jubiläen meine herzlichsten Glückwünsche. Ihre beiden Organisationen haben es geschafft, wovon manche Politiker auf höherer Ebene träumen.

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Sie haben seit vielen Jahren einen wesentlichen Beitrag zur Völkerverständigung geleistet und zudem in Ihren Bemühungen nicht nachgelassen „Natur und Landschaft über die bestehenden Grenzen hinweg zu erhalten und zu bewahren”. Ökologie kennt keine Grenzen haben Sie mal in einer Einladung geschrieben und dieses Motto haben Sie vorzüglich umgesetzt. Viele Freundschaften sind seit den Anfängen Ihrer Partnerschaft entstanden und ich hoffe, dass diese engen Verbindungen noch lange bestehen bleiben. Beim Verfassen dieser Zeilen fallen mir die Worte des früheren Landtagspräsidenten Johann Böhm ein, der einmal bei einer Festrede in Mallersdorf-Pfaffenberg gesagt hat: „Das Zusammenwachsen eines freiheitlich-demokratischen Europas ist für unseren Kontinent eine Frage des Überlebens im internationalen Wettbewerb”. Für dieses Zusammenwachsen leisten der Verein „zum Schutz der Natur im Böhmerwald” und auch die Arbeitsgemeinschaft „Naherholung Mittleres Labertal” im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen wichtigen Beitrag. Für diesen ehrenamtlichen Einsatz meinen aufrichtigsten Dank! Den Feierlichkeiten zu diesem Jubiläum wünsche ich einen guten Verlauf und die Vertiefung der vielen Freundschaften. Mögen diese drei Tage zu einem weiteren Meilenstein in der Erfolgsgeschichte zwischen dem böhmischen Naturschutzverein und der ArGe Naherholung werden.

Karl Wellenhofer, Erster Bürgermeister

Grußwort des 1. Vorsitzenden der ArGe zum 10. Ökogespräch

Liebe Freunde !

Die 18 Jahre bestehende Partnerschaft mit unseren tschechischen Freunden im Böhmerwald / Šumava ist ein erfreulicher und erfolgreicher Versuch, Grenzen in Europa zu überwinden und sich gemeinsamen Aufgaben zu stellen. Die traditionellen "Ökogespräche", heute ist die 10.Veranstaltung,

also ein kleines Jubiläum, sind ein Beispiel dieser Zusammenarbeit.

Wir boten gemeinsam eine breite Palette an Themen an, ein anspruchsvolles Programm, Probleme

anzusprechen und das gegenseitige Verständnis zu wecken;

auch bei Ansätzen, deren Inhalte politisch nicht einfach sind und zeitgeschichtliche Tabus

berühren.

Wir haben miteinander „das Fenster geöffnet“, der Nachbar ist willkommen.

Zunehmend verflechten sich Veranstaltungen und Aktionen der beiden Vereine und führen zu einer

lebendigen Partnerschaft.

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Wir sind eine Familie, auch wenn der Zahn der Zeit an uns nagt,

- mehr oder weniger!

Freunde haben uns für immer verlassen und hinterlassen eine nicht zu schließende Lücke: sie sind

in unseren Herzen unvergesslich verankert!

Wir trauern um unsere Toten, stellvertretend nenne ich Emanuel Srnad,

Vaclav Hruby, Jana Steger, Volkhard Nixdorf. Unsere Treffen sind immer ein frohes Ereignis;

wir freuen uns, wenn wir Euch sehen.

Freundschaft und Vertrauen sind eine solide Basis.

Die Vorsitzenden Frantiček Kadoch (außer Dienst) und Dušan Žampach (amtierend) möchte ich

an dieser Stelle für alle engagierten Menschen dankbar nennen. Das gemeinsame Erlebnis von Kultur und Natur haben diese herzlichen Freundschaften entstehen

lassen und viel zum gegenseitigen Verständnis beigetragen.

Das Thema „Klimawandel“ in diesem Jahr ist von herausfordernder Aktualität in aller Welt.

Wir Labertaler freuen uns auf das Wochenende in Eurer Gesellschaft.

Klaus Storm

10. Ökogespräch in Vimperk/Winterberg 2008

Wälder im Klimawandel

Liebe Freunde der Natur! Der Klimawandel stellt eine der größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft dar.

Die UNO-Berichte in den letzten Monaten sprechen eine deutliche Sprache.

Die Zeichen des Klimawandels sind nicht mehr zu leugnen:

Zugvögel ziehen später weg und kommen früher zurück oder bleiben gleich bei uns,

Pflanzen blühen früher, die Artenvielfalt verändert sich, ein Landschaft prägender Wandel der

Baumartenzusammensetzung steht bevor........

Aussterbens-Szenarien für rund ein Drittel unserer einheimischen Tier- und Pflanzenwelt

werden projiziert.

Welche Folgen hat der Klimawandel? Wir erleben derzeit ein Wechselbad der Gefühle:

Einerseits erlebt die Landbewirtschaftung weltweit eine Renaissance.

Die wachsende Bevölkerung und veränderte Ernährungsgewohnheiten steigern den Hunger

nach Lebensmitteln.

Das wirtschaftliche Wachstum, die Verknappung und Verteuerung der fossilen Energieträger

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steigern den Hunger nach Nachwachsenden Rohstoffen, insbesondere auch nach Holz.

Andererseits bedroht der Klimawandel dieses zarte Pflänzchen

buchstäblich verdorren zu lassen, denn das Problem am Klimawandel sind die extremen

Wetterlagen:

Kaum ein Jahr endet ohne Berichte über erhebliche Wetterkapriolen – oft sind es Katastrophen.

Der milde Winter brachte nicht die dringend benötigten Niederschläge für die Kulturen und

Wälder.

Stürme können in einer Nacht Millionen Bäume umreißen.

Durch Hitze, Trockenheit und Dürre leiden Pflanzen und Vieh.

Extremniederschläge, Hochwasser oder wochenlanger Regen machen Ernteerwartungen

zunichte.

Vor allen Dingen aber wird der Weg frei für Schädlinge wie die Fichtenborkenkäfer.

Auf unsere Wälder wird sich der Klimawandel massiv auswirken.

Besonders trifft es die flach wurzelnde Fichte.

Auf über eine Million Hektar ist sie bisher der „Brotbaum“ der bayerischen Waldbesitzer.

Häufigere Stürme und großflächige Borkenkäferschäden machen dem Wald zu schaffen.

Nach ersten Erhebungen müssen rund 260.000 Hektar allein im Privat- und Körperschaftswald

dringend in Mischbestände umgebaut werden.

Noch dramatischer sieht es im Gebirge aus:

Hier geht es um den Erhalt, die Pflege und, wo nötig, die Sanierung der lebenswichtigen

Schutzwälder. Wenn es nicht gelingt, die Schutzfähigkeit der Bergwälder zu gewährleisten,

sind die Folgen für die Bevölkerung unkalkulierbar, bis weit ins Alpenvorland.

Die alarmierenden Hinweise der Klimaforscher zwingen zum schnellen Handeln.

Vielfach wurden bereits Konzepte und Handlungsempfehlungen vor Ort entwickelt.

Ein Beispiel ist das Borkenkäfer-Warnsystem, das jedem Waldbesitzer per Internet aktuelle

Informationen zur Gefährdungssituation und zu Gegenmaßnahmen liefert.

Mit dem Waldumbau und mit der Schutzwaldsanierung im Gebirge muss zukunftsweisend

reagiert werden:

Das waldbauliche Handeln darf nicht den Stürmen und dem Borkenkäfer überlassen werden.

Für uns Naturschützer muss der Erhalt der Biodiversität der Wälder in einem Netz von

Schutzgebieten Vorrang haben:

Das bayerische Umweltministerium entwickelt „Ziele und Schwerpunkte für die Strategie zum

Erhalt der biologischen Vielfalt in Bayern“.

Die deutsche Bundesregierung hat im November 2007 eine „Nationale Strategie der

Biologischen Vielfalt“ beschlossen.

Eine Erfolgsgeschichte sind die Nachwachsenden Rohstoffe und die Bioenergien, die

längst aus der Nischenrolle herausgewachsen sind.

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Im Jahr 2003 wurden umgerechnet 2,5 Milliarden Liter Heizöl durch Biomasse ersetzt und

damit der Ausstoß von 6,6 Millionen Tonnen COB2B vermieden.

Mit dem Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing haben wir in Bayern

eine europaweit einmalige Bündelung von Forschung, Entwicklung, Technologie und

Wirtschaft.

Hier liegt nicht nur ein Schlüssel für angewandten Klimaschutz, sondern vor allem neue

Perspektiven unseres Landes.

An der wirksamen Reduktion der Emissionen und tatkräftigen Anpassung führt kein Weg vorbei.

Unser Lebensraum - im wahrsten Sinne des Wortes der Raum, in dem wir leben – wird von

Land- und Forstwirtschaft geprägt.

Sein Wert wird in Zukunft entscheidend davon abhängen, ob und wie diese beiden Bereiche die

Herausforderungen des Klimawandels bewältigen.

Die wichtigsten Ziele sind,

► Schäden durch den Klimawandel abzuwenden,

► Risiken für die Gesellschaft zu minimieren und Chancen zu nutzen.

Klimaschutz und Anpassung werden viel Geld kosten.

Die Folgen, wenn man nicht oder zu spät handelt, werden jedoch unbezahlbar sein. Klaus Storm

Kloster Mallersdorf feiert 900-jähriges Bestehen Im Jahre 1109 gründete Pater Burkhart zusammen mit vier weiteren Benediktinermönchen aus der Abtei Michelsberg in Bamberg das Kloster in Mallersdorf. Im nächsten Jahr kann somit auf eine 900-jährige Geschichte und erfolgreiche Entwicklung des Klosters zurückgeblickt werden. Grund genug, im Jubiläumsjahr verschiedene Feierlichkeiten durchzuführen. Die Planungen hierzu haben bereits vor geraumer Zeit begonnen. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern des Klosters, des Marktes Mallersdorf-Pfaffenberg und des Landkreises Straubing-Bogen ist daran, ein attraktives und vielseitiges Programm auf die Beine zu stellen. Von März bis Oktober 2009 finden verschiedene Veranstaltungen wie Konzerte, Vorträge und Ausstellungen statt, die unter anderem die Geschichte des Klosters deutlich machen sollen. Alle Bürgerinnen und Bürger aus Mallersdorf-Pfaffenberg und Umgebung sind schon heute herzlich eingeladen, dieses Jubiläum mitzufeiern und die unterschiedlichen Veranstaltungen zu besuchen. Den Auftakt bildet ein Festgottesdienst mit anschließendem Festakt am Sonntag, 08. März 2009. Der Beginn der Feierlichkeiten im März wurde gewählt, da Pfarrer Paul Josef Nardini am 2. März 1855 die Gemeinschaft der Armen Franziskanerinnen in Pirmasens gegründet hat. Im Laufe der Jubiläumsmonate werden mehrere Vorträge abgehalten. Von den Anfängen der

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Besiedelung im Mallersdorfer Raum über die Geschichte des Klosters von der Gründung bis zur Säkularisation bzw. dem Einzug der Franziskanerinnen werden die Besucher hören. Untermalt werden alle Vorträge durch musikalische Beiträge oder Schauspielszenen. Um der Bürgerschaft einen Einblick in das Klosterleben zu geben, werden beim „Tag des offenen Denkmals“ Führungen durch das Kloster sowie Führungen in der Pfarrkirche angeboten. Das eigentliche Festwochenende findet vom 17. bis 19. Juli 2009 statt und beginnt am Freitagabend mit einer Klosterserenade, an der sich die örtlichen Schulen beteiligen. Am Samstag soll dann ein großer Handwerkermarkt im Klosterhof abgehalten werden und für den Sonntag ist nach dem Festgottesdienst, der von Bischof Ludwig Müller aus Regensburg zelebriert wird, ein Klostermarkt geplant. Zu diesem Markt werden verschiedene Klöster aus dem Umkreis und natürlich auch das Kloster Mallersdorf selbst, ihre Produkte anbieten. Zum Jubiläum wurde auch ein eigenes Theaterstück geschrieben, das zwischenzeitlich bereits fertig gestellt ist und beim Festwochenende zur Aufführung gelangt. Die örtlichen Schulen und Vereine wurden in die Vorbereitungen bereits eingebunden und werden mit den verschiedensten Beiträgen zum Gelingen des Festes beitragen. Im Mai wird ein fröhliches Konzert der örtlichen Musikgruppen zu hören sein und im Oktober findet ein Konzertabend mit Musik aus ostbayerischen Klöstern statt. Für Jung und Alt und alle Interessensgruppen ist somit beim Jubiläumsjahr etwas geboten. Den Abschluss des Festjahres bildet ein großer Festgottesdienst mit Festakt am 25. Oktober 2009. Doch auch nach dem offiziellen Abschluss wird anlässlich des Jubiläums das Weihnachtskonzert der Regensburger Domspatzen am 1. Adventsonntag einen besonderen Höhepunkt bilden.

Das Jubiläum wird begleitet von einem eigens kreierten Logo, das im Rahmen eines Wettbewerbs unter den Schulen erarbeitet wurde und schon vorab auf die Feierlichkeiten einstimmen soll. Markt Mallersdorf-Pfaffenberg - Elisabeth Keck

Aufnahme zwischen 1919 und 1936 Die Pfarrkirche St. Johannes heute

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Alois Lederer Gemeinden als Grundlagen des Staates - Ein Blick zurück in die Geschichte der Kommunen – Die zurückliegenden Kommunalwahlen am 2. März sowie die in diesem Heft abgedruckten politischen Vorstellungen der drei Bürgermeister in unseren Labertalgemeinden Geiselhöring, Laberweinting und Mallersdorf-Pfaffenberg sind ein passender Anlass, einmal an dieser Stelle einen Blick zurückzuwerfen, wie die Kommunen eigentlich entstanden sind. Als ursprüngliche Organisationsform – natürlich mit der heutigen Einrichtung der Gemeinde mit ihrem sehr ausgeprägten Selbstverwaltungsrecht nicht zu vergleichen – hat es die Einrichtung „Gemeinde“ schon immer gegeben. Man kann auch mit Fug und Recht behaupten „Die Gemeinden sind älter als der Staat“. Noch bevor der Staat nämlich seine Verwaltung installiert hat, gab es die Gemeinden. Die Gemeindeverbände „Landkreis“ und „Bezirk“ dagegen wurden erst später geschaffen.

Das Rathaus der Gemeinde Laberweinting

Die heutigen kreisangehörigen Gemeinden in Bayern haben eine lange geschichtliche Entwicklung durchlaufen. Es waren einst stolze Reichsstädte, wie zum Beispiel Dinkelsbühl, Bischofsstädte oder einfache Dorfgemeinden. Andere sind erst aus den Gebietsreformen der Jahre 1808, 1818 und 1971 bis 1978 hervorgegangen.

Das Rathaus des Marktes Mallersdorf-Pfaffenberg

In früheren Zeiten hatten die „Dorfgmainen“ oder Ortschaften nur genossenschaftlichen Charakter, soweit es sich um land- oder forstwirtschaftliche Bearbeitung der gemeinsamen Nutzung vorbehaltenen Wald- und Weideflächen (Almende) gehandelt hat. In Bayern haben sich um die Wende des 18. und 19. Jahrhunderts im kommunalen Leben größere Umstellungen ergeben. Sie haben aber einen anderen Ausgangspunkt als die Reformen im norddeutschen Raum. War es dort der Gedanke der nationalen Wiedergeburt, der auch das kommunale Leben mit umfasste, so war es in Bayern vor allem die Rechtszersplitterung, die zu neuen Ordnungen Anlass gab. Im Zuge der Mediatisierung und Säkularisation wurden dem bayerischen Kurfürstentum und späteren Königtum zahlreiche Territorien, geistlichte und weltliche Besitzungen, Reichsstädte und Reichsdörfer einverleibt, die zunächst ihr privates und öffentliches Recht beibehielten. So war die Verfassung und Verwaltung der bayerischen Gemeinden zu dieser Zeit von einer großen Buntscheckigkeit. Der Rechtsgelehrte Freiherr von Kreittmayr beklagte schon in seinem Gesetzgebungswerk Codex Maximilianeus Bavaricus Civillis (1756), und zwar in den Anmerkungen, die Rechtszersplitterung in Bayern auf dem Gebiete des kommunalen Lebens.

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Der von Kurfürst Maximilian nach seiner Thronbesteigung als König Max I. (1806) ins Amt berufene Staatsmann Freiherr von Montgelas versuchte durch das „ Organische Edikt über die Bildung von Gemeinden“ aus dem Jahre 1808 aus den über 40.000 damals bestehenden Gemeinden, Ortschaften und Weilern rund 7000 neue Gemeinden zu bilden. Dabei wurde eine Mindestgröße von „250 Seelen“ und eine Höchstgrenze von „1000 Seelen“ angenommen. Durch das Gemeindeedikt vom 24. September 1808 wurden die Gemeinden jedoch unter vollständige staatliche „Kuratel“ gestellt. Die Gemeinden standen also unter der Vormundschaft des Staates. Sie konnten mehr oder weniger nur unter der Mitwirkung des Staates handeln. Nachdem der allmächtige Minister Montgelas 1817 abtreten musste, bahnte sich in dem Revidierten Gemeindeedikt vom 17. 5. 1818 auch in Bayern allmählich eine Entwicklung an, die den Gemeinden eine bessere Rechtsstellung einräumte. Das eben erwähnte Edikt vom 17. Mai 1818 brachte zwar insbesondere die freie Wahl der gemeindlichen Vertretungsorgane und einen größeren Spielraum in der gemeindlichen Vermögensverwaltung, behielt aber die staatliche Kuratel wie bisher bei. Durch das Selbstverwaltungsgesetz aus dem Jahre 1919 – nachdem die Bayerische Gemeindeordnung 1869 eigentlich schon das Selbstverwaltungsrecht eher zurückhaltend zuerkannt hatte, begann für die Einrichtung „Gemeinde“ mit dem Durchbruch des Selbstverwaltungsrechtes die „Neuzeit“. Die Gemeindeordnung vom 17. Oktober 1927 stärkte das Selbstverwaltungsrecht, das auch verwaltungsgerichtlich geschützt wird. Die staatliche Einflussnahme wurde reduziert. Die verstärkte Stellung des ersten Bürgermeisters führt zur Durchbrechung des monistischen Prinzips. „Der Führergedanke des Dritten Reiches lässt keinen Raum mehr für eine einfache kommunale Interessensvertretung, und zwar schon deshalb nicht, weil es überhaupt keine kommunalen Interessen gibt, die denen des Reiches entgegengesetzt wären. Reich und Gemeinden sind schicksalverbunden und bilden eine Einheit“. Mit diesen Worten verdeutlichte 1934 der Innenminister des Reiches, Wilhelm Frick, die Folgen der nationalsozialistischen „Gleichschaltung“ für die Kommunen. Die kommunale Selbstverwaltung hatte im „Führerstaat“ keinen Platz. Damit endete eine Phase, in der die Kommunen von der Monarchie bis zur Republik Stück für Stück mehr Freiheiten erhalten hatten. Die Leitung der Gemeinden fällt 1935 in die Hände von NSDAP-Beauftragten. Einen Schutz der Gemeinden durch die Verwaltungsgerichte gibt es nicht mehr. Auch die Bezirke und Kreise verlieren ihre Funktion als Selbstverwaltungskörperschaften. Nach dem Zweiten Weltkrieg knüpften die Kommunen im Zuge der Demokratisierung an die Traditionen der Weimarer Republik an. Der Neubeginn im Trümmerfeld orientierte sich an den früheren demokratischen Strukturen. Damit fand eine Rückbesinnung auf das Selbstbewusstsein der Städte und Gemeinden statt. Der Wiederaufbau der Bundesrepublik und die Wandlung Bayerns zum Industriestaat hatten für die kommunale Ebene gravierende Folgen. Es ging um den Aufbau einer modernen Infrastruktur mit Straßen, Wasser, Abwasser und Schulen sowie um eine Etablierung des Verwaltungsstaates. Das historische Rathaus

der Stadt Geiselhöring

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Die Verhältnisse auf dem Land wurden komplizierter, die Verrechtlichung des Lebens machte auch vor den „Bauerndörfern“ nicht halt. Die Gemeindeverwaltungen mussten Zug um Zug professioneller werden. Mit einem Gemeindeschreiber und einem ehrenamtlichen Bürgermeister, der tagsüber auf dem Feld arbeitete und nur kurzzeitig in der Gemeindekanzlei anwesend war, ging es nicht mehr. In der Bayerischen Verfassung wurde den Kommunen eine wichtige Rolle für den Aufbau der Demokratie von unten zugesprochen. So heißt es in der Bayerischen Verfassung, konkret im Artikel 11 Abs. 4 : „Die Selbstverwaltung der Gemeinden dient dem Aufbau der Demokratie in Bayern von unten nach oben“. Eine umfassende Neuregelung des Rechts der Gemeinden brachte dann die Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern vom 25. 1. 1952. Sie wurde inzwischen zwar mehrfach geändert, hat sich aber im Wesentlichen bewährt. Die Gemeindeordnung, eine der wichtigsten gesetzlichen Lektüren in meinem Berufsleben, enthält in Art. 1 den Passus, dass die Gemeinden die Grundlagen des Staates und des demokratischen Lebens bilden. Diese Passage sagt viel aus. Es fällt damit den Gemeinden die Aufgabe zu, alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft eigenverantwortlich wahrzunehmen. Die Kommunen, so schreibt ein anerkannter Professor vom Kommunalwissenschaftlichen Forschungszentrum Würzburg „sind unverzichtbarer Bestandteil auch des politischen Ordnungssystems der Bundesrepublik Deutschland, gewährleisten sie doch neben dem Prinzip des Föderalismus ein in verschiedene Ebenen gegliedertes demokratisches Gemeinwesen“. Somit ist die kommunale Selbstverwaltung, die die Gewaltenteilung zwischen Bund, Ländern und Gemeinden stärkt, ein „freiheitsicherndes Organisationsprinzip“. Blickt man in der Geschichte der Kommunen zurück, dann kommt man automatisch auf das Jahr 1972. Durch die am 1. Juli 1972 in Kraft getretene Kreisgebietsreform wurde die Zahl der kreisfreien Städte von 48 auf 25 und die Zahl der Landkreise von 143 auf 71 verringert. Aus den 7025 bayerischen Gemeinden wurden in den Jahren bis 1978 etwas über 2000. Drei davon sind im kleinen Labertal, nämlich Geiselhöring, Laberweinting und Mallersdorf-Pfaffenberg. Sie präsentieren sich seit vielen Jahren als leistungsfähige Körperschaften, die sich neueren Entwicklungen nicht verschließen und viele wichtige Aufgaben der Daseinsvorsorge erfüllen. Am Rande sei erwähnt, dass zum Stichtag 30. 6. 2007 die Stadt Geiselhöring 6725 Einwohner hatte, der Markt Mallersdorf-Pfaffenberg 6514 und die Gemeinde Laberweinting 3467. Interessant ist noch ein weiterer Blick in die amtlichen Statistiken. Demnach ist die Stadt Geiselhöring immerhin 99,97 km² groß. Es folgen Laberweinting mit 76,29 km² und Mallersdorf-Pfaffenberg mit 73 km². Unter Würdigung aller Aufgaben der Selbstverwaltung kann festgestellt werden, dass die Gemeinden als ursprüngliche Gebietskörperschaften mit dem Recht der Selbstverwaltung dem Aufbau der Demokratie in Bayern von unten nach oben dienen, so wie es auch in der Verfassung steht.

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Kirchen und Kapellen der Heimat Filialkirche St. Stephanus Paindlkofen

Paindlkofen gehört zur Gemeinde Ergoldsbach und liegt im Quellgebiet des Bayerbachs zwischen Feuchten und Martinshaun. Der Ort ‚Painelchoven’ wird bereits 1269 urkundlich erwähnt. Kirchlich ist Paindlkofen der Pfarrei Moosthann-Postau angegliedert.

Die Rokokokirche St. Stephanus aus dem Jahr 1772 bildet räumlich und optisch den Mittelpunkt der ehemaligen Hofmark. Seit der letzten Renovierung erstrahlen Gotteshaus und Turm wieder in der gelben Kirchenfarbe mit weißen Lisenen. Der hohe Chor mit zwei Fensterachsen ist wenig eingezogen und rund geschlossen. Das Langhaus hat drei Joche und ist am Übergang zum Presbyterium gerundet. Über den rundbogigen Fenstern mit gefaster Leibung ist jeweils ein Kleeblattfenster angeordnet. Die Sakristei befindet sich nördlich am Chor. Der Eingang führt durch das Erdgeschoss des westlich ausspringenden, quadratischen Sattelturms, der mit sechs

Stockwerken das Dorf überragt. Die Glockenstube mit acht Schallfenstern ist leicht eingezogen. Zwei Zifferblätter in den Giebeln zeigen nach Osten und Westen die Zeit an. Tonnengewölbe in Chor und Langhaus mit Stichkappen. Am Gewölbeansatz umlaufendes, geschweiftes, mehrfach abgestuftes Kranzgesims. Durch die kleeblattförmigen Fenster in den Stichkappen werden der Innenraum und die mit Stuckaturen gerahmten Deckenfresken hell ausgeleuchtet. Im gedrückten Chorbogen befindet sich in einem goldenen Rokokorahmen mit Rocaillen und Voluten in zwei Medaillons das Ehewappen Hirnreiß-Harscher mit Helmzier.

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Das Deckengemälde im Chor zeigt St. Stephanus und Engel in den Wolken; darunter die Ansicht von Paindlkofen. Im Langhaus großes Deckenbild der Steinigung des Stephanus.

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Der Hochaltar mit zwei Säulen und vier Pilastern entstand um 1700 und ist eine Mischung aus barocken, rokoko- und klassizistischen Bestandteilen. Am Gesims befindet sich das Ehewappen Gumppenberg-Ruffini. Das Altarblatt zeigt Mater Dolorosa, die schmerzhafte Muttergottes. Im Hintergrund Szenen aus der Passion. Die lebensgroßen Seitenfiguren stellen links St. Georg und rechts St. Florian dar. Dem aufmerksamen Betrachter fällt auf, dass beide Figuren die völlig gleichen Gesichtszüge aufweisen. Im Auszug zwischen zwei Säulen ovales Bild der Krönung Mariens, flankiert von zwei Engeln auf e kleine spätgotische Holzfigur des Kirchenpatrons Stephanus

aus dem späten 15. Jahrhundert. Voluten. Darüber befindet sich ein

Auf der Altarmensa zwei halbhohe Figuren St. Barbara und St. Margaretha mit einem Drachen an der Kette. Über der Sakristeitür steht auf einer geschweiften Wandkonsole die Figurengruppe Anna-Selbdritt, eine anachronistische Darstellung von Mutter Anna und der kindlichen Maria und dem Jesuskind aus der Barockzeit. Westlich im Langhaus erhebt sich auf zwei runden Säulen die

geschweifte Empore mit barockem Orgelgehäuse mit seitlichen Akanthusranken. Die Stuhlwangen im Langhaus sind mit reichlich geschnitztem Rokokomuschelwerk verziert.

Weitere Bilder und Informationen zur Kirche Paindlkofen und zu anderen 600 Kirchen und Kapellen aus dem Altlandkreis Mallersdorf und angrenzenden Gebieten finden Sie auf der Internetseite der ArGe Naherholung unter HTUwww.labertal.comUTH - Richard Stadler Quelle: Die Kunstdenkmäler von Bayern – Bezirksamt Landshut 1914 von Anton Eckardt

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Das Labertal und seine Biber Anatomie des Bibers: Biber sind das zweitgrößte Nagetier der WeltErwacerWeibchegeringfgalMännchen.Biber sialso ein ganzes Stück gr aber auch schwerer als ein Reh. Das auffälligste Merkmal des Bibers ist wohl seine Kelle, der bis zu 35 cm lange, und breit

abgeflachte und beschuppte Schwanz. Die Kelle ist ein wahres Multifunktionsorgan. Sie dient beim schwimmen der Steuerung und unterstützt den Vortrieb, sie dient als Fettspeicher für die karge Winterszeit, sie ist Stütze für den sitzenden Biber und dient der Alarmierung von Familiengenossen und bei der Wärmeregulation. Diese ist für den Biber wegen seines massigen Körpers

und des dichten Pelzes besonders wichtig. Bei Temperaturen über 20 P

oP C können Biber leicht

überhitzen. Die Fortbewegung im Wasser besorgen hauptsächlich die großen, mit Schwimmhäuten versehenen Hinterfüße. Die Biberkelle hat lediglich unterstützende Wirkung. An den Füßen befinden sich kräftige Krallen, die beim Graben eingesetzt werden. An den Hinterfüßen ist eine dieser Krallen als Doppelkralle ausgebildet: diese Putzkralle benutzt der Biber als Kamm bei der Fellpflege. Die kleinen Vorderfüße sind als geschickte Greifhände ausgebildet, mit denen der Biber Stecken zum abnagen festhalten kann. Beim Tauchen werden die Vorderfüße eng an den Körper angelegt. Nase, Augen und die kleinen Ohrmuscheln liegen hoch am Kopf. So kann der Biber bei Gefahr fast vollständig abtauchen und nur den oberen Teil des Kopfes zum sichern über Wasser halten. Beim Tauchen werden jedoch Nase und Ohren verschlossen. Hör- und Geruchsinn sind beim Biber an besten Ausgebildet, das Sehvermögen hingegen ist nur schwach entwickelt. Biber sehen im Nahbereich nur in Grauschattierungen. Die Sinneszellen für das Sehen von Farben fehlen im Biberauge. Tasthaare an der Schnauze ermöglichen dem Biber die Orientierung selbst im trüben Wasser und beim Eintauchen in den Bau. Biber sind mit einem typischen Nagergebiss mit insgesamt 20 Zähnen ausgestattet. Im Ober- und Unterkiefer sitzen die kräftigen, tief im Kiefer verankerten Schneidezähne. Sie sind Wurzellos und wachsen ständig nach. Die Vorderseite der Schneidezähne besteht aus einer schmalen härteren Schmelzschicht, der breitere hintere Teil aus weicherem Dentin. Wegen ihrer unterschiedlichen Härte nutzen sich die beiden Schichten verschieden stark ab. Dadurch sind diese zweischichtigen Schneidezähne ständig scharf. Die für das Fällen von Bäumen notwendige Beißkraft liefert die stark ausgeprägte Kiefermuskulatur.

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Auf jeder Seite sitzen oben und unten im Kiefer je 4 Backenzähne die zum Zerkleinern der Nahrung dienen. Die durch die fehlenden Zähne entstandene Lücke zwischen Schneidezähnen und den Backenzähnen werden als „Diastema“ bezeichnet. In diese Lücke können die Biber ihre Lippen zurückziehen und so den Mundraum vollständig verschließen. Dies verhindert, dass beim nagen Späne oder beim Tauchen Wasser in den Mundraum kommen. Es erlaubt Bibern auch unter Wasser zu nagen. Biber sind hervorragende Taucher. In der Regel tauchen sie nur etwa 2-5 Minuten, können bei Gefahr aber auch bis zu 20 min unter Wasser bleiben. Bei langen Tauchgängen wird der Blutkreislauf so gesteuert, dass nur das Gehirn mit Sauerstoff aus dem Blut versorgt wird, der restliche Körper wird mit dem im Muskelgewebe gespeicherten Sauerstoff versorgt. Die Ausscheidungsorgane und die Öffnung der Geschlechtsorgane sind beim Biber in einer Kloake zusammengefasst. Beim Männchen liegen Penis und Hoden im Körper.

Bericht: Biberberater Hans Inkoferer Lebst !? Lebst - Lebst Lebst net - lebst a´

Drum leb - daß´t lebst! Bubu

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Apfelbeere

Botanische Einordnung

Die Apfelbeere gehört zu den Rosengewächsen (Rosaceae). Gegenwärtig ist noch unklar, welcher Art die heute verbreiteten Kultursorten der Apfelbeere zugerechnet werden können. Meist wird in diesem Zusammenhang die Art Aronia melanocarpa (Aronie, Schwarzfrüchtige Eberesche oder Schwarze Eberesche) genannt, russische Forscher bezeichnen sie auch als

A. michurinii ssp. nova. Weitere Synonyme sind Aronia nigra, Sorbus melanocarpa, Pyrus

melanocarpa und Mespilus arbutifolia var. melanocarpa (Friedrich, Schuricht 1985). Es existieren zwei Gattungshybriden mit der Gattung Sorbus, nämlich x Sorbaronia dippelii (Aronia melanocarpa x Sorbus aria; schwärzlichrote Früchte) und x Sorbaronia sorbifolia (A. melanocarpa x Sorbus americana; dunkelbraunrote Früchte) (Bundessortenamt 1999).

Die Aroniabeere wird auch schwarze Eberesche genannt.

Früher in manchen Gebieten Deutschlands und in Osteuropa häufiger kultiviert und verwendet,

rückt diese Beere durch ihren hohen Vitalstoffgehalt jetzt wieder verstärkt ins Blickfeld

gesundheitsbewusster Konsumenten. Zusehens befasst sich aus dem Grund aber auch die

Wissenschaft mit diesem eher unscheinbaren Gewächs.

Die Aroniabeere hat einen enorm hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, insbesondere

Anthocyanen. Anthocyane, meist Bestandteil der Farbstoffe in bestimmten Pflanzen oder Früchten

sind ernährungswissenschaftlich durch ihr hohes antioxidatives und schützendes Potenzial

bekannt.

Diesbezüglich reiht sich der Aroniasaft ein in die Riege anderer Vitalsäfte wie Granatapfelsaft oder

Cranberrysaft.

Verwendung:

Zur Optimierung Ihrer täglichen Versorgung mit Antioxidanten reichen bereits 100ml einfach pur,

als durstlöschender Schorle oder als fruchtiger Zusatz zu einer Tasse Tee.

Seiner Verwendung sind praktisch keine Grenzen gesetzt.

Klaus Storm, Fachapotheker

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D’ Hauptsorg’ Af aran groß’n Bauernhof hot’s brennt, alle san zum Lösch’n g’rennt. De oid Bairin ob’m am Fenster steht und schaut wias unt im Hof zuageht. Sie schreit de Leit, was tuan solln, zua. Grod netig hot ses, gibt koa Ruah. Sie sorgt se um die Küah und Fackel, um an groaß’n Hund und um an kloan Dackel. Aber des war die allergrößte Sorg vo ihr: „Hot a d’Feuerwehr gnua Bier?“ Ausg’schmiert – wer – wen ? A Weinvertreter fragt telefonisch o, ob er nomittag zum Hausbesuch kema ko. „Mei“, sagt d’ Frau, „warum denn net,“ weils moant, wenn’s nix kaffan, dass er glei wieder geht. „Ja, du bist guat“, donnert draf los der Mo, „wenn der amoi do is, bringst net glei wieder o.“ „Woast“, sagt d’ Frau, „wos ma tan, an d’ Haustür häng ma an Zettl dran, das mia hei(n)t dahoam net san. Wenn er den Zettl siegt hänga durt, dann fahrt er bestimmt glei wieder furt.“ Der Vertreter kimmt, sie hoit’n se staad, dass ausschaugt, wia wenn neamad do sei tat. Sie wartn ungefähr a hoibe Stund hin, dawei sitzt da Vertreter in seim Auto drin. Wias a weitere Stund mit’m Staadhoitn ham vollbracht, seng’s wia er im Auto Brotzeit macht. Endlich nach ara weitern Stund hots klappt, und da Vertreter haut mit seim Auto ab. Erleichtert fragt do da Mo: „Wos steht eigentlich auf dem Zettl dro, dass so lang g’wart hot der Vertretermo?“ „Mei“, sagt d’ Frau und schaut drei bieder „am Zettl steht: Ich komme gleich wieder.“

Karl Lippert

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Johannes Mondschein – ein bedeutender Pfaffenberger

Vor knapp 100 Jahren verstarb in Straubing am 02. Mai 1909 Johannes Mondschein,

königlicher Studienrat und Rektor der Realschule Straubing und Vorstand des Historischen

Vereins Straubing.

Mondschein wurde am 27. Dezember 1852 in Pfaffenberg geboren als Sohn des

bürgerlichen Rotgerbers Alois Mondschein und dessen Gattin Elisabeth, geborene

Dirnaichner aus Geiselhöring.

Nach dem Besuch der deutschen Schule erhielt er ein Jahr lang Vorunterricht in Latein von

dem Frühmesser Georg Schenk in Mallersdorf.

Er besuchte dann Lateinschule und Gymnasium in Landshut, wo er 1872 sein Abitur

machte.

Er ging dann an die Universität München, wo er neben den sogenannten Realfächern

Deutsch, Geschichte und Geographie auch Vorlesungen über neuere Sprachen belegte.

Das doppelte Staatsexamen bestand er mit Auszeichnung.

Seine erste Anstellung erhielt er an der Realschule in Straubing, wo er bereits im Alter von

28 Jahren Rektor dieser Schule wurde.

Mondschein war zweimal verheiratet. Er verlor seine erste Gattin 1888 nach kinderloser

Ehe. Zehn Jahre später vermählte er sich wieder. Aus dieser Ehe entsprossen 3 Töchter.

Am 02. Mai 1909 starb Mondschein an einem langwierigen Magenleiden.

Mondschein war ein schlichter anspruchsloser Mann von lauterstem Charakter und ein

tüchtiger und gewissenhafter Lehrer. Sein Lieblingsfach war die Geschichte, vor allem die

Lokalgeschichte.

Einige seiner wichtigsten Arbeiten sind folgende:

- Abhandlung über Ulrich Schmidl

- Die Straubinger Donaumaut im 16. Jahrhundert

- Fürstenurkunden zur Geschichte der Stadt Straubing

- Ortsnamen der Straubinger Gegend

Quelle: Jahresbericht des Historischen Vereins von 1909 von Straubing Karl Lippert

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Zwei Welten (Ausgewählt von Volker Anders)

Tennis-Star Serena Williams spielte ihr erstes Spiel in einem Mini-Faltenrock aus Jeans-Stoff und schwarzen Tennisschuhen, die sie auch zu glatt anliegenden Stiefeln umwandeln kann. Diesem unauslöschlichen Anblick folgte zwei Tage später ein noch schockierenderes Ensemble aus einem schwarzen Lycrahöschen, nicht viel größer als ein Bikiniunterteil, und einem nietenbeschlagenen Sport-BH – eine Kombination, die man vielleicht tragen sollte, wenn man gezwungen wäre, auf dem Sitz einer Harley-Davidson Wasserball zu spielen.

Die Welt braucht ihre Bewunderung von Miss Williams' Anatomie nicht mehr auf ihren prächtigen Bizeps zu beschränken. Unser Auge kann jetzt auch auf ihrem Nabel verweilen, der von einem hantelförmigen Piercing geschmückt wird. “Miss Williams' modisches Arsenal” aus The New York Times

Ihre hohe, schöne Gestalt war nicht mit dem hier in der Gegend üblichen, sondern mit dem jenseits der Grenze getragenen Festtagsgewand bekleidet. Der kurze rot und weiß gestreifte Rock ließ einen hübsch gebauten Fuß frei; um die Hüfte war eine seidene Schürze gebunden, deren zierlicher Schnitt es verriet, dass sie nicht für den gewöhnlichen Gebrauch gefertigt war; unter dem dunklen Jäckchen blickte das samtene Mieder hervor, dessen Ausschnitt nach der Landessitte das feingefaltete, blütenweiße Hemd freigab, das sich in schmaler Krause um den schönen Hals legte. Von dem unbedeckten Kopf hingen die mit einer einfachen blauen Knopfblume geschmückten Haare in zwei langen, dicken Zöpfen bis über die Hüften herab, und die Hände, die jetzt das Gesangbuch umschlossen, schienen sich noch nie mit gröberer Hausarbeit beschäftigt zu haben. Aus Karl May: Der Waldschwarze

Nachhilfe Opa, kennst du dich mit Englisch aus?

Klar, Englisch kann doch jeder.

In unserem Workbook ist da eine Übung mit this und that und these und those. Da blick ich nicht durch.

Zeig mal her. Wer hat denn dein Workbook verfasst? Aha, ein Dr. ist dabei und einer, der hinten M.A. hat. Das klingt schon mal gut.

In der Schule haben wir das hier eingetragen: UThisU dog here is nice, but UthatU dog isn't.

Ist doch logisch, Susi, der eine ist lieb, der andere böse. Übrigens, tolles Beispiel!

Ja, aber Opa, warum beim einen this und beim anderen that?

Einfach, Susi. Elementary, my dear Susi: Du merkst dir: nice und this und bös und that. Und hier eine kleine Eselsbrücke für dich: nice mit i und this mit i.

Aber Opa, wie ist es dann mit Beispiel Nr. 9? Wir haben ausgefüllt: UThisU is my mum and UthatU is my dad. Ich hab's falsch gemacht. Ich hab geschrieben: UThatU is my mum and UthisU is my dad.

Wieder einmal eine Frage der Logik, Susi. Wer von beiden ist jünger, wer ist älter?

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Ah, jetzt hab ich's verstanden: mum und this, dad und that! Und schau mal, wieder eine Eselsbrücke: dad und that!

Super, na also. Und jetzt wollen wir das Ganze systematisch anpacken mit einer kleinen Tabelle:

this that

nice bös

mum dad

Weißt du, am besten ist immer noch, wenn wir eigene Beispiele bilden: _______ is my new father and _______ is my old mother. Versuch's mal.

Mal sehen . . . meine alte Mutter ist mir lieber als ein neuer Vater. Deshalb: UThatU is my new father and UthisU is my old mother.

Ausgezeichnet. Du musst nur mitdenken, dann klappt's. Und zur Kontrolle darfst du jetzt einen eigenen Satz machen.

Hm . . .' Is UthisU our house? No, UthatU is our Maths teacher.' Weil, Opa, unser Haus und nice, dann aber Maths und bös mit Eselsbrücke a für that. Könnten wir auch in unsere Tabelle eintragen.

Prima, Susi! Geht doch.

Vielen Dank, Opa!

Volker Anders

Im Fachmarkt

Neulich war ich mit meiner Frau im Fachmarkt. Während andere Männer zielsicher durch die Abteilungen schritten, entfuhr mir immer wieder der Seufzer: “Ach, wenn ich doch nur ein bisschen etwas von einem Heimwerker hätte!“ Direkt neidisch konnte man werden, wie da Bohrmaschinen begutachtet, Schrauben ausgewählt und Latten untersucht wurden. Ich erinnere mich nicht mehr, was wir eigentlich kaufen wollten, doch dann fiel mein Blick auf Schneeschaufeln und gleich im Ständer daneben, vernünftigerweise dort, auf diese Schaber, mit denen man das Eis auf den Gehwegen zerhackt. Ich überzeugte meine Frau, dass jenes Stoßding unsere winterlichen Sicherheitsverpflichtungen ganz neu definieren würde und ebenso die Garagenauffahrt zur Hölle machen könnte, wenn wir keins haben. Nun ist es eine Tatsache, dass wir in einer Welt leben, in der man sich zurechtfinden und verständigen will. Da reicht es eben nicht, wenn man Gegenstände mit Dingsda und Dingsbums bezeichnet. Außerdem schadet es dem rhetorischen Selbstverständnis, ganz zu schweigen von dem Bild, das man nach außen abgibt. Also wie heißt das Trumm! Das Preisschild enthält keinen Hinweis. Aber der Strichcode, gescannt an der Kasse, muss Ross und Reiter auf dem Kassenzettel nennen. Da schaun wir mal. Richtig gespannt war ich. STOSS-SCHARRE – 13,99 €. Das stand drauf . . . Unglaublich – ein kräftiges deutsches Wort, urdeutsch, klipp und klar STOSS-SCHARRE; ein Wort, das es bisher noch nicht gegeben hat, erfunden von einem kreativen Deutschen, der sich nicht scheute, seine Muttersprache für einen Gebrauchsartikel zu benutzen. Dazu gehört Mut. Ehrlich gesagt, ich hätte so etwas wie CRUSH 'N' SCRATCHER erwartet, aber nein: STOSS-SCHARRE. Wie wohltuend! In der Folge nahm ich mir vor, und das ist auch richtig so, unterstützend zu wirken. Ich ließ gelegentlich in Konversationen einfließen: "Ich muss euch unbedingt meine neue STOSS-SCHARRE zeigen." oder: "So

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eine STOSS-SCHARRE ist eine feine Sache, halbe Arbeit, kann ich euch sagen." auch: "Wie ich das bisher ohne STOSS-SCHARRE geschafft habe, ist mir ein Rätsel." Ziemlich einsam steht sie noch da, meine STOSS-SCHARRE, blond und blauäugig, mit kess umgehängtem Bärenfell, das Methorn halb geleert, umgeben von welschen Gesellen, denen man nicht über den Weg trauen kann, den POWER JUICERS, den AIRWALKERS, der wilden CAPPUCCINO TOUCH PLUS NEW EDITION, den CYBER BIKES, den SOUNDMASTERS, gefolgt von der restlichen transatlantischen Horde. Da heißt es tapfer sein, meine hübsche kleine STOSS-SCHARRE. Volker Anders

Betreuter Fahrdienst - Tuuuuuut . . . tuuuuuut . . . Betreuter Fahrdienst, Zentrale, Meisnitzer am Apparat . . .

- Ja, hier Krönecker aus Mallersdorf. Ich müsste nächsten Donnerstag zu meinem Zahnarzt nach Schierling . . .

- Donnerstag . . . Donnerstag, der 14. ? Und um wie viel Uhr?

- Ich sollt um 10 Uhr dreißig dort sein.

- Ja, das geht. Da haben wir noch einen Termin frei. Wenn Sie mir noch Ihre Adresse sagen, dann holt unser Fahrer Sie pünktlich ab.

- Es kommt nur einer? Ich dachte, das wäre ein betreuter Fahrdienst . . .

- Wieso? Natürlich nur einer. Unser Personal ist bestens geschult.

- Nun, wenn es ein betreuter Fahrdienst ist, dann stelle ich mir vor, dass einer fährt und der andere ihn dabei betreut.

- Nein, also das haben Sie falsch verstanden. Der fährt allein.

- Wie? Ohne seinen Betreuer? Ist das nicht ein bisschen leichtsinnig?

- Unser Mitarbeiter wird ja Sie persönlich betreuen.

- Wieso mich? Ich will ja gar nicht fahren. Ich hätt auch keinen Führerschein.

- Das ist so: Er fährt und betreut Sie.

- Geht denn das? Der soll lieber auf den Straßenverkehr achten. Ich kann schon auf mich selber aufpassen, wenn ich erst mal sitze.

- Also, wie ist es, soll ich jetzt den Termin vormerken oder nicht?

- Ist denn das auch sicher? Ich meine, wenn Sie ihn so losschicken, ganz ohne seinen Betreuer . . . Stellen Sie sich vor, er kommt in eine Polizeikontrolle: "Aha, Betreuter Fahrdienst und wieder mal ohne Betreuer. Das haben wir gern . . ."

- Also, wollen Sie jetzt oder nicht?

- Wissen Sie, das muss ich mir erst noch überlegen. Ich schau mich noch etwas um, vielleicht finde ich in der Zwischenzeit einen Betreuenden Fahrdienst.

Volker Anders

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Dachziegel Ein historischer Baustoff, als Wegbegleiter der menschlichen Behausung über die Jahrhunderte. Eine kurze Zusammenfassung mit Auszügen aus Schriftstücken zur Entwicklungsgeschichte.

Dachziegel, das sind aus Lehm- und Tongemisch gebrannte wasserundurchlässige, flache oder gebogene Platten zur Eindeckung geneigter Dachflächen. Das Wort stammt vom lateinischen „tegula“, dem römischen Leistenziegel ab und ist damit unterschieden vom „later“, dem Backstein. Tegula führte im Englischen zu „tile“, französisch„tuile“, holländisch „tegel“, althochdeutsch „ziegal“ (zigel, Ziegel).

Unterschieden werden vier Gruppen: Leisten-, Hohl-, Flach- und Falzziegel, die noch weiter differenziert sein können. Das Dach ist nicht nur ein wichtiges Funktionselemement jedes Hauses, es ist auch die charakteristische Kopfbedeckung unserer Dörfer und Städte. Die Gestaltung ist ein Ausdruck der regionalen, funktionellen, klimatischen und historischen Gegebenheiten sowie der vorhandenen Baumaterialien. Bereits im alten Griechenland wurden Dachdeckungen aus gebranntem Ton verwendet. Wann der Dachziegel erfunden wurde und von wem, ist nicht überliefert. Die Verwendung der nachfolgend aufgeführten Gruppen lässt sich in ein grobes historisches Schema bringen: Leistenziegel:

Der seit der Antike im Mittelmeerraum verwendete Leistenziegel verbreitete sich im Zuge der römischen Expansion um die Zeitenwende auch nördlich der Alpen. Der Leistenziegel ist eine beidseitig aufgebogene Platte, deren vertikale Stoßfugen von einem Hohlziegel (lat. imbrex) überdeckt wurde. Seine Herstellung erfolgte in truppeneigenen Ziegeleien innerhalb der Militärlager. Es wurden sowohl Dachziegel als auch Mauerziegel hergestellt. Die Ziegelform war im ganzen Imperium relativ einheitlich. Die einheimische Bevölkerung übernahm noch unter römischer Besatzung diese Technik und passte in der folgenden Zeit den Dachziegel dem vorherrschenden Klima unserer Region an. Ein gewisses Fortbestehen fand der Leistenziegel in Form des Krempziegels, in ihm verschmilzt ein Leistenziegel mit dem überdeckenden Hohlziegel. Hohlziegel (Halbschalen):

Da die Hohlziegel das Dach in einzelne Rinnen gliedern, die vom First zur Traufe führen und so einen schnelleren Wasserabfluss gewährleisten, waren sie für das Klima nördlich der Alpen besser geeignet. Es gibt nur spärliche Informationen zur Bedachung im Mittelalter, z. B. folgende: Karl der Große schrieb auf der Frankfurter Synode um 794 für seine Wirtschaftshöfe Tondachziegel als allgemeine Dachdeckung fest. Um 830 schrieb Rabanus Maurus: Für ihre Dächer verwendeten sie Hohlziegel (imbriculae) und Flachziegel (tegulae). Die Klosterdeckung (Mönch und Nonne) ist seit dem 12. Jahrhundert nachgewiesen und war bis zum 16. Jahrhundert besonders in Süddeutschland die verbreitetste Deckungsart.

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Flachziegel (Biberschwänze): Für die Herkunft des Flachziegel werden zwei Wurzeln angenommen, zum einen die Holzschindeln, mit deren Verbreitungsgebiet sie sich weitgehend decken, zum anderen die Leistenziegel über eine mögliche Übergangsform aus einfachen in Mörtel verlegten Platten. Im nachantiken Europa war die Ried-, Stroh- und Holzschindel-Dachdeckung allgemein üblich. Aus dem Jahre 713 hat sich eine Gesetzesvorschrift eines Langobardenkönigs über Dachziegelarbeiten erhalten: Zitat, „Und wisse, wo ein Dachziegel (tegula) hingelegt wird, gehen 15 Schindeln hin, weil 150 Dachziegel 2250 Schindeln ersetzen.“ Die frühesten Funde in Deutschland datieren im 11. bis 12. Jahrhundert und stammen aus dem Raum um Sindelfingen. Ab diesem Zeitraum wurde der Dachziegel nicht mehr nur für den Eigenbedarf hergestellt, sondern auch auf Vorrat produziert und verkauft. Erst im 14./15. Jahrhundert wurde in den engen Städten wegen des Brandschutzes häufiger mit Ziegeldächer gebaut. Zur Herstellung wurden Holzmodel verwendet, in die der Lehm eingeformt und mit einem Brett abgezogen wurde. Die Abmessungen waren ca. 50 mal 24 cm. Die Befestigung erfolgte durch Nagelung oder Aufhängung an einer Nase. Die heute allgemein als Biberschwänze bezeichneten Flachziegel sind flache Platten mit unterschiedlich geformten Stirnkanten (gerade, bogen- oder segmentförmig, Sechseck oder spitzbogiger Gotikschnitt). Besonders im Spätmittelalter wurden farbige Flachziegeldächer prägend für Städtebilder. Normierungsversuche blieben weitgehend vergeblich. 1888 wurde in Preußen die Norm von 36,5 x 15,5 x 1,2 cm verfügt. Falzziegel: Falzziegel können von sehr unterschiedlicher Form sein, gemeinsam sind ihnen die Falze an den Längsseiten und am Kopf, deren Ineinandergreifen eine hohe Dichtigkeit gewährt. Die vielen Typen und Benennungen hat ihre Ursache in patentrechtlicher Regelung, die verlangte, dass sich jeder neuentworfene Ziegel von seinem patentierten Vorgänger unterscheidet. Die Benennung erfolgte nach dem Erfinder oder Produzenten (Gilardoni-, Ludowiciziegel), dem Ort ihrer Erfindung oder Produktion (Altkirchner-, Marseillerziegel), dem historischen Vorbild (Biberschwanz, Klosterpfanne), dem Zuschnitt und Profil (Mulden-, Herz-, Rautenfalzziegel) oder nach dem Produktionsverfahren (Strangfalzziegel). Es gab wahrscheinlich seit dem Mittelalter Bestrebungen Ziegel mit ähnlichen Vorzügen herzustellen, jedoch war eine Herstellung zu aufwendig und unrationell. Erst Anfang des 19. Jh. wurde konzentriert nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht.

Technische Innovationen ab ca. 1840, wie die Erfindung der Strangfalzpresse und die Erfindung der Revolverpresse, die die zuvor gebräuchlichen Schraubenspindelpressen ablösten, waren für die Falzziegelherstellung von besonderer Bedeutung, denn sie erlaubte eine serielle Fertigung von Falzziegel, deren Vorzüge so überzeugend waren, das sie die herkömmlichen Ziegel weitgehend ablösten. Ludowici meldet 1881 sein Patent für den Falzziegel „ Z1 „ an. Es sind nicht viele dokumentierte Belege oder Fotos aus dem Zeitraum der letzten 150 Jahre erhalten, da die Herstellung in vielen kleinen Betrieben erfolgte. Ca. 1850 bis 1920 wurden in europäischen Ländern unzählige, technisch zunehmend vervollkommnete Modelle produziert. Ab den 20er Jahren des 20. Jh. setzte eine weitere Phase der Falzziegelproduktion ein, die eine weitere Perfektion der älteren Modelle ermöglichte, was besonders für geringe Dachneigungen wünschenswert wurde. Die Entwicklung neuer Modellreihen mit immer ausgefeilterem Design und filigraner Verfalzung setzt sich bis in unsere Zeit fort. Auch in unserer engeren Heimat wurden Dachziegel hergestellt, die noch heute auf älteren Gebäuden ihre Funktion erfüllen. In Greißing wurde 1896 ein Dachziegelwerk gegründet, der Standort war außerhalb des Dorfes Richtung Großaich und im Ziegelwerk in Grafentraubach wurden ebenfalls Dachziegel bis in die 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts produziert. Johann Eschlbeck

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Straßenpoker

Im Labertal grassiert a Epidemie. (A Gripp’ is’ net, dös wissat i!)

Im Kopf der Bewohner tuat a Virus sitzn und bringt gar viele a zum Schwitzn.

Sie könnan nimma denga und redn se ei, dass a Umgehungsstrass’ kannt die Lösung sei.

„Der Verkehr wird mehr, es ist nimma schö“, a Kind konn’ üba d’Straß’ fast net geh’.

Mia wolln wieda unsa Ruah“, so wird gschimpft in aller Fruah. Ein High-light sei auf jeden Fall eine Ortsumgehung im Labertal!

Dann waar dö Aufregung glei verschwunden und man häd’ wieder ruhige Stunden.

Es wird gestrittn und geschriebn, doch dös Ergebnis is stets dös Gleiche bliebn.

Schilder stehn am Straßenrand: „Mia san für Haindling-Süd, alle miteinand!“

Andre sagn: „Dö regionale Trasse, ist für uns ganz einfach Klasse!”

Doch immer hört man dös gleiche Lied, denn gewaltig ist der Preisunterschied.

Da Haindling-Süd höhere Kosten macht, gibt’s so manche Redeschlacht.

A paar Bauern fürchtn um eahnan Grund, denn des Land is scho lang nimma gsund.

An Anwalt ham sie glei ei’schalt, dass der mit eah dö Stellung halt’, denn man braucht a jedes Feld,

drum ist dö Stilllegung jetzt abbestellt. Der Staat hat dös scho lang kapiert,

dass dö Nutzfläche immer knapper wird. Es hoaßt jetzt Teller vor Tank!

Doch viele ham dös no net g’spannt, sie wolln net ei’sehgn, wia ernst is dö Lag’

und mosern weida alle Tag: „Wenn mia dös Geld net nehma für dö Strass’,

dann kriagns andre, dös is koa Spaß! Dann werdn’s im oberen Labertal a Umgehung bau’n

und mia könn ma nachischaun“. So wird argumentiert,

obwohl dös Öl immer teierer wird. Wer woaß, wie lang

mia so an Verkehr no ham?

Dass dö Eisenbahn a no verkehrt, waar vielleicht a Übalegung wert.

A Bürgerentscheid war no zum Schluss nach vui Ärger und Verdruss,

doch ob’s guat wird oda geht danem, dös werdn vui vo uns gar net erlem.

Geschrieben von Martha Hendlmeier, Sallach

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Neues von der Kreisarchäologie Straubing-Bogen - Überblick über Grabungen der Jahre 2006 und 2007

Mit dem Tod des 1. Kreisarchäologen des Landkreises Straubing-Bogen Karl Böhm im Juni

2005 schien vorerst eine intensive, 20jährige Spurensuche und Erforschung der frühesten

Besiedlung in unserem Landkreis zu enden. Doch nach einer etwas mehr als ein Jahr

dauernden Vakanz der Kreisarchäologenstelle, während der die Belange der

Bodendenkmalpflege von der Außenstelle des Landesamtes für Denkmalpflege in Landshut

soweit es möglich war mitbetreut wurden, wurde erfreulicherweise auf politischer Ebene die

Entscheidung getroffen, zum 1. 9. 2006 die Straubinger Kreisarchäologie wieder zu besetzen;

vorerst in der Form einer Halbtagstätigkeit und aufgrund der umfangreichen

bodendenkmalpflegerischen Aktivitäten und anfallenden Aufgaben zum 1. 5. 2008 wieder als

Vollzeitstelle. Es ist damit auch das erste Mal, dass eine der in der Mitte der 1980er Jahre

geschaffenen Kommunalarchäologenstellen nicht gestrichen wurde sondern nach besetzt

wurde.

In den vergangenen eineinhalb Jahren, die seit der Neubesetzung ins „archäologische“ Land

gegangen sind, wurden eine Vielzahl von bodendenkmalpflegerischen Maßnahmen im

Landkreis betreut, von denen hier jedoch nur die wichtigsten kurz angesprochen werden können

(Abb. 1). Die bereits im Sommer 2006 begonnenen Ausgrabungen im Neubaugebiet „Am

Pfingstberg“ in Salching konnten aufgrund der milden Witterung bis Anfang Dezember

durchgeführt und fast zum Abschluss gebracht werden. Die Ergebnisse waren recht

ansprechend und erbrachten die Reste einer großen urnenfelderzeitlichen Siedlung, mit einigen

Grundrissen urnenfelderzeitlicher Häuser, Siedlungsgruben und Reste von Öfen aus der Zeit

zwischen etwa 900 bis 700 v. Chr.

Ebenfalls ab Herbst 2006 und nach einer relativ kurzen Winterpause bis in den September 2007

beschäftigte das große Neubaugebiet „Am Kirchfeld I“ der Gäubodengemeinde Aiterhofen die

Kreisarchäologie Straubing-Bogen ganz intensiv. In der ca. 30.000 m² großen Fläche, die von

einer Grabungsfirma und einer zweiten Mannschaft mit HARTZ IV Kräften mit Beteiligung des

Landesamts für Denkmalpflege untersucht wurde, konnten eine Reihe von aufsehenerregenden

Funden gemacht werden. Spektakulär und auch in der Presse vorgestellt wurde der Fund einer

jungsteinzeitlichen, aufwendig verzierten Prunkaxt (Abb. 2). Dieser Axttyp, der bislang nur als

Lesefunde vor allem aus dem oberösterreichischen Raum bekannt war, kann nun aufgrund der

Vergesellschaftung mit besonderer Keramik erstmals auch zeitlich genauer in die Zeit um 3.300

v. Chr. eingeordnet werden kann.

Große Aufmerksamkeit erzielte eine spätbronzezeitliche Sonderbestattung einer jungen Frau,

die etwa um 1.300 v. Chr. im heutigen Aiterhofener Kirchfeld lebte und neben zwei bronzenen,

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verzierten Spiralohrringen noch einen Bronzehalsschmuck mit einer Bernsteinperle und sieben

winzig kleine Glasperlen getragen hatte (Abb. 3).

Die spektakulärste Grabung des vergangenen Jahres, ein Projekt das die Kreisarchäologie noch

die nächsten Jahre intensiv beschäftigen wird, fand in Riedling zwischen Oberschneiding und

Oberpiebing statt. Auf einer für den Lehmabbau notwendigen Fläche, konnten große Teile einer

bisher unbekannten Grabenanlage aus der sogenannten Münchshöfener Zeit, etwa um 4.300 v.

Chr., aufgedeckt werden. Das Besondere an diesem großen Erdwerk ist, dass in den Gräben

und auch in den daneben liegenden Gruben zahlreiche Skelette freigelegt wurden, die

stellenweise mit sehr vielen Gefäßresten, zum Teil sogar mit zur Gänze erhaltenen Gefäßen

niedergelegt wurden (Abb. 4). Dieses Grabenwerk, dass aus zwei langovalen Grabenzügen

besteht, hat eine enorme Ausdehnung von mehr als 180 m in der O-W Richtung und 110 m in

der N –S Richtung.

Das Riedlinger Erdwerk, das eigentlich aus zahlreichen eng aneinander gereihten schmalen

Gruben besteht, ist in seiner Größe und seiner besonderen Art, nämlich Verstorbene in die

Gräben zu legen und Gefäßkonzentrationen anzulegen, bislang einzigartig in ganz

Süddeutschland. Einzelne Funde kommen aus weit entfernten, anderen Kulturräumen wie aus

dem Böhmisch-Mährischen Raum, aus Niederösterreich oder gar aus der ungarischen

Theissebene. Funde dieser Art zeigen ganz deutlich, wie weiträumig die Verbindungen unserer

jungsteinzeitlichen Vorfahren vor über 6.000 Jahren schon damals waren, wobei einer der

wichtigsten Verkehrswege in den Osten wohl die Donau war.

Von den zahlreichen kleineren Untersuchungen sei lediglich auf die Untersuchung einer

Bauparzelle in Irlbach hingewiesen, wo die einzige mittelneolithische Kreisgrabenanlage aus der

Zeit etwa um 4.800 v. Chr. nördlich der Isar zum Teil ausgegraben werden konnte.

Betrachtet man sich die Karte mit den Einsatzorten, an denen im vergangenen Jahr

archäologische Untersuchungen durchgeführt wurden, zeigen sich der Gäuboden und auch das

Labertal stark vertreten. Einzelne Maßnahmen wurden jedoch auch im Vorwald und im

Bayerischen Wald wie z. B. in Wiesenfelden oder Stallwang durchgeführt.

Auch im Jahr 2008 sind bereits eine Reihe von archäologischen Ausgrabungen im Landkreis

durchgeführt worden, z. B. in Aiterhofen, in Leiblfing, Feldkirchen oder Parkstetten und es ist zu

erwarten, dass wie im vergangenen Jahr zahlreiche Funde und neue Erkenntnisse über die

früheste Besiedlung des Landkreises Straubing-Bogen gewonnen werden können.

Dr. Ludwig Husty

Kreisarchäologie Straubing-Bogen, Klosterhof 1, 94327 Bogen

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Abb. 1: Einsatzorte der Kreisarchäologie Straubing-Bogen im Jahr 2007

Abb. 2: Steinernes verziertes Prunkbeil aus Aiterhofen, Länge ca. 14 cm um 3.300 v. Chr.

Abb. 4 Münchshöfener Erdwerk, um 4.300 v. Chr. mit Lage der Skelette und Fundkonzentrationen

Abb. 3 Spätbronzezeitliches Frauengrab ausAiterhofen, um 1.300 v. Chr.

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Buntes Allerlei

von Gudrun Nixdorf Warum gibt es Schmetterlinge in so vielen Farben?

Heute gibt es rund 150.000 Schmetterlingsarten und sie alle tragen besondere Farben. Die Flügel haben dazu Millionen feinster Schuppen. Bei einigen Arten enthalten sie Farbpigmente; bei anderen bricht sich darin das Licht und es wird reflektiert, wobei die verschiedensten Farben vorgetäuscht werden. Auffällige Muster in Signalfarben wie Gelb oder Rot warnen Fressfeinde: Vorsicht, ich bin giftig! Muster, die wie Augen aussehen, lassen die Schmetterlinge für ihre Feinde größer erscheinen. Wieder andere Muster schützen die Tiere, indem sie als Tarnung dienen.

Warum heißt das Sandwich so? John Montagu, der 4. Earl of Sandwich hatte eine Leidenschaft: das Kartenspielen. Dabei wollte er aber nicht aufs Essen verzichten. Eine blendende Idee rettete ihn aus dieser Zwickmühle: das belegte Brot. Er ließ sich zusammengeklappte Scheiben mit Lammfleisch servieren. So konnte er beim Spielen auch noch essen. 1762 schaffte der Dauerzocker einen Rekord:

er saß 24 Stunden ohne Pause am Spieltisch. Aus dieser Idee entwickelte sich das heute allseits beliebte Sandwich. Jeder Brite isst mindestens ein Sandwich pro Woche. Besonders beliebt ist hier das Tea-Time-Sandwich: Weißbrot mit Butter, Ei und kleinen Gurken.

Böhmische Liwanzen (Plinsen) 20 g Hefe, 30g Zucker, 500 ml (1/2 l) Milch, 250-300g Weizenmehl, 1 Ei, 1 Prise Salz, Fett

Hefe mit Zucker, 4 El lauwarmer Milch und 2El Mehl zum Vorteig verrühren und an einem warmen Ort gehen lassen. Dann Ei und Salz zugeben. Alles mit dem Schneebesen schlagen, dann Mehl und Milch abwechselnd hinzufügen. Den Teig an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt. Dann den Teig mit dem Schöpflöffel in die gefettete Liwanzenpfanne (Spiegeleipfanne) gießen und von beiden

Seiten goldbraun backen. Die warmen Liwanzen mit dem Fett bestreichen und mit Zimtzucker bestreuen oder mit Powidl (Zwetschgenmus) bestreichen. Man kann sie auch mit zerdrückten Waldbeeren oder Himbeeren servieren.

Frühling,

Dein frisches Grün so jung und ohne Staub- So zart und doch voll Kraft Dein Laub – Nicht satt sehen kann ich mich! Möcht dich behüten und nicht lassen! Kein Herbst, kein Winter soll dich fassen, Wenn ich es hindern kann – Doch kann ich’s nicht- So muss ich mich bescheiden, Nach dir die Zeit durchleiden Und warten auf dein`

Wiederkehr . .. Gudrun Nixdorf

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Heilpflanzen im Labertal

Ausbreitungswillige Pflanze bekämpft manches Zipperlein.

Der Giersch zeigt nährstoffreiche Böden an.

Die jungen Blätter würzen Suppen und Salate.

Pflanzen mit dem höchsten Gehalt an ätherischen Ölen und somit dem breitesten Einsatzspektrum in der

Heilkunde. Neben dieser Gruppe an Inhaltsstoffen zeichnet sich der Giersch (Aegopodium podagrar ia)

zusätzlich durch seinen Gehalt an Kaffeesäure aus. Er enthält hohe Mengen Vitamin C und Mineralstoffe. Als

Heilpflanze ist der Giersch schon seit dem Mittelalter in Verwendung, wozu er eigens in Klostergärten kultiviert

wurde. Der Pflanze wird eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben, Deshalb findet sie zerquetscht

äußerlich bei Insektenstichen und Rheuma Anwendung. In früherer Zeit war der Giersch zudem als Volksheilmittel

gegen Gicht bekannt, wie der Name podagraria, was soviel wie „Zehengicht” bedeutet, oder die volkstümliche

Bezeichnung „Zipperleinskraut” verdeutlichen. Eine andere Herleitung des Namens führt ihn auf die Wortgruppe

podos agragia zurück, was soviel heißt wie „der Fuß im Acker”.

Die Pflanzen besitzen einfache oder doppelt dreiteilige Blätter mit hohlem Stiel. Sie entstehen an Erdsprossen

oder sitzen am kahlen, hohlen Stängel. Von der Blattform leitet sich vermutlich die Gattungsbezeichnung

Aegopodium - aus dem Griechischen für Geißfuß - ab. Weiße, nektarführende Scheibenblumen bilden die meist

in Dreizahl an den Pflanzen stehenden Doppeldolden. Der Giersch blüht in der Regel von Juni bis August. Die

Bestäubung erfolgt zufällig durch herumlaufende oder sich sonnende Insekten. Jedoch bewertet man die Blüten

als ausgesprochene Nektarweide für Schwebfliegen. Der Giersch liefert ein beliebtes Viehfutter, insbesondere

Ziegen und Hühner bevorzugen das Kraut. Vielerorts wächst die Pflanze als Bodendecker und verhindert die

Entwicklung anderer Pflanzenarten. Sein tief eindringendes Rhizom stabilisiert den Boden. Deshalb eignet sich

die Pflanze ausgezeichnet zur Begrünung offener Hangflächen und Uferbereiche, um einer Erosion vorzubeugen.

Die Entstehung vieler Tochterindividuen wird durch eine reiche vegetative Vermehrung über ausgedehnt und tief

kriechende, weiße und brüchige Rhizom-Ausläufer gesichert. Sie erreichen Längen von über

10 Metern. Werden diese unterirdischen Organe mechanisch zerteilt, wachsen aus jedem Teilstück erneut ganze

Pflanzen heran. Diesen invasiven Eigenschaften kann nur durch massive Barrieren im Boden begegnet werden.

Selbst im Kompost überdauert der Giersch.

Die Früchte der Pflanze ähneln denen des verwandten Kümmels, weisen jedoch wie die gesamte Pflanze einen

möhrenartigen Geruch auf. Aufgrund der Ähnlichkeit wurde früher Kümmel durch Gierschfrüchte verfälscht. Im

Boden bleiben die Samen über viele Jahre keimfähig.

Ursprünglich war der Giersch im gesamten Europa heimisch. Durch den Menschen wurde er jedoch nach

Nordamerika und in die gemäßigten Klimazonen Kleinasiens verschleppt und ist dort von der Ebene bis in die

Gebirge verbreitet. Das Kraut bevorzugt als Standort grundwasserfeuchten, nährstoff-, vor allem stickstoffreichen

und tiefgründigen Boden. Allgemein ist es aber als ziemlich anspruchslos einzustufen und gedeiht sogar in altem

Mauerwerk. Ihre optimale Wuchshöhe von über 90 Zentimetern erreicht die Pflanze an geschützten Stellen in

Gärten und Parks, wo sie zum Teil dichte Rasen bildet. In diesen Lebensräumen besiedelt das Kraut

vorwiegend schattige Bereiche wie Gebüsche oder den Bereich der Kronentraufe von Obstbäumen, toleriert aber

auch sonnige Standorte. Außerhalb menschlicher Siedlungen kommen Gierschpflanzen in feuchten Wäldern,

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an Säumen und auf Schlägen vor. Am Rande von Wegen sowie an Waldrändern zeigt er oft

Gartenmülldeponien an.

Reiche Verwendungsmöglichkeiten ergeben sich aber vor allem in der Küche. Er galt

lange Zeit als das Gemüse der armen Leute. Die jungen Blätter werden vor der Blüte gesammelt

und gelangen als würzige Beigabe in Salate, Suppen und Eintöpfe. Die Stiele verfeinern Mischgemüsegerichte.

Ebenso können die Blätter wie Spinat zubereitet werden und ersetzen im

ausgewachsenen Zustand als Gewürz die Petersilie. Besonders in Kartoffelgerichten, aber auch in

Kräuterjoghurt, kommt er als Zutat zum Einsatz. Bei der Wildsammlung sind Verwechslungen

mit zum Teil sehr ähnlichen Arten zu vermeiden, da manche Doldenblütler für den menschlichen

Organismus sehr starke Gifte enthalten. Ein Beispiel ist der Schierling (Conium maculatum),

der im Vergleich zum Giersch stärker gefiederte Blätter sowie Hochblätter an der Dolde besitzt und vor allem an

feuchten Stellen vorkommt.

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                            Die Volksschule von Upfkofen 

     

     Im Jahre 1910 beschlossen Upfkofens Bürger, eine eigene Schule zu bauen, mussten doch die Kinder jeden Tag nach Inkofen einen Kilometer zu Fuß zur Schule gehen. Im Westen gelegen war der Grund, auf dem unter Regie von Baumeister Attenkofer aus Mallersdorf ein stattliches Gebäude mit einem Schulsaal, einem Werkraum und Toiletten  und eine Lehrerwohnung erbaut wurde. Am 14. September 1911 wurde die neue Schule eingeweiht und die Klassen eins bis sieben unterrichtet. Überliefert ist, dass erst Lehrer Mai bis 1915, von 1916 bis 1917 Lehrerin Therese Diestl und dann mehrere Generationen Lehrer Hollnberger  von 1918 bis 1954 unterrichtete. Ihm folgte bis 1961 Lehrer Winfried Solf und anschließend war Lehrer Hans Kammermaier an der Schule. Als dieser aus familiären Gründen seine Lehrtätigkeit aufgab, übernahm ab 31. Januar 1963 Lehrer Hans Bäumel die Leitung der nun schon achtklassigen Volksschule. Bereits 1965 kam man mit der Gemeinde Inkofen überein, freiwillig in Inkofen die Grundstufe mit den Klassen eins bis vier beider Dörfer durch Lehrer Pohl und in Upfkofen die Oberstufe mit den Klassen  fünf bis acht durch Lehrer Bäumel  zu unterrichten und es gelang zur Freude aller bestens. 

   Das Schulamt Mallersdorf stimmte dieser Regelung gerne zu und sah diesen Austausch als Vorstufe der später folgenden Schulneugliederung: 1969 Eingliederung der Volksschule Upfkofen zunächst in den Schulverband Eggmühl‐Schierling und später Umsprengelung in den Schulverband Mallersdorf‐Pfaffenberg, wo Lehrer Hans Bäumel, Upfkofens letzter Lehrer,  ab September 1969 als Klasslehrer in die neu geschaffene neunte Klasse der Hauptschule Mallersdorf versetzt wurde und er 13 Jahre als Neuntklasslehrer  Schüler auch aus dem Raum Bayerbach unterrichtete.  Nach Konrektorenzeit in Laberweinting von 1984 bis 1987 und anschließender Schulleiterzeit der St.‐Martin‐Hauptschule Mallersdorf‐Pfaffenberg ging er 1994 in den Ruhestand, blieb aber seinem ehemaligen Schulort Upfkofen als Wohnort treu. 

Durch die Schulreform wurde das einst als „Prachtbau“ bezeichnete Schulhaus von Upfkofen als solches nicht mehr benötigt und wurde durch die ehemals selbständige Gemeinde Upfkofen noch vor der Gebietsreform an den Fliesenlegermeister Otto Beutlhauser verkauft und noch heute ist es im Besitz der Familie. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das ehemalige Upfkofener Schulhaus, an das sich viele Erinnerungen knüpfen.

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Die Frühsommer - Exkursion der ArGe Naherholung führte die Teilnehmer nach Haid Wissenswertes zum Ökosystem Bruchwald Zu einer Kräuterwanderung hatte die ArGe Naherholung am vergangenen Samstag eingeladen. Apotheker Klaus Storm und Kräuterpädagogin i. A. Angela Marmor führten die Gruppe fachkundig durch das Ökosystem Bruchwald. Klaus Storm erläuterte zunächst die wesentlichen Kennzeichen dieser Landschaft und ging sowohl auf die Geschichte wie auch die Problematik bei der Erhaltung von Artenreichtum in land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen ein. Dass Erle, Esche und Eiche markante Bäume in Au- und Bruchwald sind, wusste Angela Marmor anschaulich zu berichten. Die Teilnehmer erfuhren u. a., dass man früher aus Erlenzapfen eine dauerhafte schwarze Tinte herstellte und die Borke, wochenlang mit rostigen Eisenteilen in Wasser eingelegt, als Färbemittel Einsatz fand. Dass der Baum auch mit dunklen Mächten wie Hexerei in Verbindung gebracht wurde, sage ein alter Spruch „Erlenholz und rotes Haar sind aus gutem Grunde rar“ aus. Beim nächsten Haltepunkt hörten die interessierten Teilnehmer, dass die Knoblauchsrauke, auch Lauchhederich genannt, im Mittelalter eine bei der ärmeren Bevölkerung häufig verwendete Gewürzpflanze war und jeder konnte sich von dem Knoblauchduft der Blätter vor Ort überzeugen. Das gleich daneben vorkommende Schöllkraut hat zur Ausbreitung eine besondere Taktik. Die Samen tragen Elaiosomen, auch „Ameisenbrötchen“ genannt, und werden u. a. von Ameisen beim Transport dieser Leckerbissen verbreitet. Über den Einsatz als Mittel gegen Warzen informierte Apotheker Storm die Anwesenden. Brennnessel und Giersch fanden schon früher Einsatz nicht nur in Küche und Garten. Als Vorsitzende des Gartenbauvereins wusste Angela Marmor auch dazu Tipps und Anregungen. Vor teilweise äußerst giftigen „Doppelgängern“ warnten die Kursleiter beim Bärlauch. Hier sollten die Blätter am besten immer einzeln gepflückt werden, das schone außerdem auch die Bestände. Die Teilnehmer konnten sich vor Ort überzeugen, dass Maiglöckchen, Herbstzeitlose wie auch Aronstab sehr wohl in Bärlauchbeständen vorhanden sein können. Untrügliches Kennzeichen für den Bärlauch sei der kräftige Knoblauchgeruch, der den genannten Giftpflanzen fehle. Dennoch sei Vorsicht hier oberstes Gebot. Seidelbast, Vielblütige Weißwurz, Einbeere und Gelber Eisenhut sind ebenfalls Giftpflanzen, die in Au- und Bruchwäldern vorkommen. Die stärkehaltigen Rhizome des Knoten-Beinwell, eine Boden deckende, gelb blühende Beinwell-Art, wurden in Notzeiten gemahlen zum Brot backen verwendet, geröstet stellte man auch Kaffee-Ersatz daraus her. Wer diese Pflanze im Garten ansiedle, werde sich über den Ausbreitungsdrang nicht unbedingt freuen. Auch aus Eicheln wurde früher nach dem Entbittern Mehl und Kaffee hergestellt. Den Baumwert sah man vor Beginn der Forstwirtschaft mehr in den Früchten denn im Holz. Daher der Ausspruch: Aus den Eichen wachsen die besten Schinken! Man trieb die Schweine zur Mast in den Wald. Mit Sumpfdotterblume, Bachnelkenwurz und Roter Heckenkirsche endete die sehr informative Exkursion und man tauschte sich bei Kaffee und Brotzeit anschließend noch angeregt über das Erlebte aus. Die nächste Kräuterwanderung wird in der Presse rechtzeitig angekündigt. Von Angela Marmor

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Bläserklasse, Schulsanitäter und modernes Schulmanagement

Neues aus dem Burkhart-Gymnasium Das Gymnasium wird weiterentwickelt; das gilt nicht nur für das bayerische Gymnasium schlechthin, es gilt auch für das Burkhart-Gymnasium. Noch im Schuljahr 2006/2007 wurde von Vertretern des Sachaufwandsträgers, Eltern- und Schülervertretern und den Lehrkräften nach Wegen gesucht, die Ergebnisse der Externen Evaluation umzusetzen. Das jetzt zu Ende gehende Schuljahr stand ganz im Zeichen der Weiterentwicklung der Stärken der Schule sowie der Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen. In den Fachschaften wurde diskutiert, was im Rahmen der gültigen Lehrpläne künftig als Grundwissen von jeder Schülerin und jedem Schüler jederzeit verfügbar sein müsse. Bereits existierende Grundwissenskataloge wurden gesichtet und überarbeitet, neue entstanden, so dass jetzt für viele Fächer klar ist, worauf es auch in Zukunft ankommen wird. Dabei wurde in den Fachsitzungen schon vorhandenes Freiarbeitsmaterial vorgestellt, neues arbeitet – beides mit dem Ziel, die Schülerinnen und Schüler im Fachunterricht sowie in Vertretungsstunden zu selbstständigem und eigenverantwortlichem Lernen anzuhalten und dabei Grundwissen zu sichern oder Übungsanreize zu schaffen. Ein gewaltiger Schritt für die Lehrkräfte, aber auch für die Schüler war die Umsetzung der Zfu-Stunden, in denen die Schülerinnen und Schüler lernen, miteinander zu kommunizieren, in der sie schulische oder allgemein interessierende Themen oder aktuelle Probleme besprechen, soziales Lernen einüben, die Klassensprecher wählen oder Wandertage und Fahrten planen usw.

Eine Neuerung in Jahrgangsstufe 5 war die Einführung der Bläserklasse. Dieses Projekt, das es auch schon an vielen anderen bayerischen Gymnasien gibt, ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, im Rahmen eines erweiterten Musikunterrichts ein Instrument zu lernen – und das fast zum Nulltarif. Wer die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a, die von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht haben, über das Schuljahr beobachtet hat, konnte erkennen, mit wie viel Begeisterung, aber auch Disziplin diese bei der Sache waren und welche Fortschritte sie mit „ihrem“ Instrument gemacht haben. Für die gesamte Schule ist die Bläserklasse ein großer Gewinn, sorgt dieses Modellprojekt doch dafür, dass es auch künftig genug Nachwuchs im Schulorchester geben wird – keine Selbstverständlichkeit mehr im achtjährigen Gymnasium.

Im Schuljahr 2007/2008 wurde in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz Mallersdorf-Pfaffenberg ein Schulsanitätsdienst eingeführt. Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 9 bis 12, die beim Roten Kreuz ausgebildet wurden, können nun als Ersthelfer im Unterrichtsalltag und bei Sportveranstaltungen schnell und sicher eingreifen.

Veränderungen stehen auch für die gymnasiale Oberstufe an. Schon im kommenden Schuljahr werden sich die Schülerinnen und Schüler der diesjährigen 9. Klassen entscheiden, welche Seminare sie in der neuen Oberstufe belegen wollen. Künftig wird es ein Fünf-Fächer-Abitur geben (verpflichtend: Deutsch, Mathematik, eine Fremdsprache; zwei Fächer nach Wahl, darunter ein gesellschaftswissenschaftliches Fach); trotzdem sind die Wahlmöglichkeiten groß, weshalb es umso wichtiger ist, dass alle gut über ihre Möglichkeiten informiert sind. Dies hat viele Lehrkräfte unserer Schule schon in diesem Schuljahr beschäftigt: Viele haben sich durch entsprechende Fortbildungen selbst kundig gemacht, andere waren als Referenten in solchen Fortbildungsveranstaltungen tätig, alle sind inzwischen für die Einführung der neuen Oberstufe im Schuljahr 2009/10 gut gerüstet.

Ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer zeitgemäßen Schule war die Einführung eines

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modernen Schulmanagements: Wichtige Entscheidungen werden soweit wie möglich partnerschaftlich abgesprochen und getroffen. So haben z. B. die bayerischen Gymnasien zum kommenden Schuljahr die Möglichkeit erhalten, Nachmittagsunterricht in Abstimmung zwischen der Lehrerschaft sowie den Eltern- und Schülervertretern den Gegebenheiten vor Ort anzupassen. Am Burkhart-Gymnasium wurde im Einvernehmen mit diesen Gremien deshalb entschieden, dass von der Möglichkeit Gebrauch gemacht werden soll, die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 in den Kernfächern besonders zu fördern und für alle Schülerinnen und Schüler Intensivierungsstunden in geteilten Klassen in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik anzubieten. Diese sind besonders wirkungsvoll, weil sie von den in der Klasse unterrichtenden Fachlehrern in Kleingruppen am Vormittag abgehalten werden und so Lücken geschlossen oder der aktuelle Stoff geübt und vertieft werden kann. Daraus ergibt sich, dass die Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen an einem Nachmittag Unterricht haben, der möglicherweise im 14-tägigen Wechsel stattfindet oder durch einen Wahlkurs so ergänzt wird, dass die um 15 Uhr verkehrenden Buslinien erreicht werden können. Auch in Konferenzen wird auf sachbezogene und zielgerichtete Gespräche Wert gelegt; sie laufen inzwischen weitgehend unter Beteiligung des Elternbeirats ab, wobei Tagesordnungspunkte, die eine Abstimmung erfordern, schriftlich vorbereitet und zur Meinungsbildung aller vorab veröffentlicht werden. Der Transparenz und dem Informationsfluss dient auch, dass die Schulleitung stets ansprechbar ist (Prinzip der „offenen Tür“); dadurch kann auf anstehende Probleme schnell reagiert werden. Die Information des Kollegiums über aktuelle Themen erfolgt außerhalb der Konferenzen und neben den Aushängen am schwarzen Brett in der sogenannten „Montagsinfo“, das ist eine kurze Zusammenkunft der Lehrkräfte jeweils montags in der 2. Pause; der Schulleiter und verschiedene Kollegen informieren über alle wichtigen Termine und Themen; die Inhalte der Montagsinfo werden unmittelbar danach auch ausgehängt.

Der intensiven Pflege der Kommunikation mit allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft dient der eingerichtete Jour fixe mit • Direktorat: einmal wöchentlich und bei Bedarf • Personalrat: mindestens einmal monatlich, bei Bedarf auch wöchentlich; der

Schulleiter und sein Stellvertreter sowie die Gleichstellungsbeauftragte und die Mitglieder des örtlichen Personalrats haben hierfür eine gemeinsame Freistunde

• Elternbeirat: einmal im Monat; der Schulleiter nimmt auf Einladung auch an den Sitzungen des Elternbeirats teil

• SMV: nach Bedarf Darüber hinaus nimmt der Schulleiter an den Fachsitzungen aller Fachschaften teil. Wie es schon Tradition geworden ist, präsentierte sich das Burkhart-Gymnasium auch im Schuljahr 2007/2008 nach außen mit vielfältigen Aktivitäten u. a. am „Weihnachtsbasar“ und am „Tag der offenen Tür“. Darüber hinaus gab es im zu Ende gehenden Schuljahr wiederum eine ganze Reihe von Erfolgen bei verschiedenen Wettbewerben aus den Bereichen Sport, Kunst, Wirtschaft, Deutsch und Mathematik. Außerdem wurde das Burkhart-Gymnasium in den – kleinen – Kreis der bayerischen Gymnasien aufgenommen, die den Titel „Kompetenzzentrum Film“ führen dürfen. Dies alles ist nur möglich wegen des kontinuierlich hohen Einsatzes der Lehrkräfte, denen die ganzheitliche Entwicklung der ihnen anvertrauten Schülerinnen und Schüler am Herzen liegt Vor diesem Hintergrund freut es uns natürlich, dass das Burkhart-Gymnasium das Vertrauen der Eltern am Ort und in der Region genießt, wie die wieder ansteigende Zahl der Neuanmeldungen zeigt: Im kommenden Schuljahr 2008/2009 können aus 130 neu angemeldeten Schülerinnen und Schülern 5 5. Klassen gebildet werden. In den letzten Monaten erreichten die Schulleitung zudem viele Bewerbungen von Lehrkräften, die dauerhaft am Burkhart-Gymnasium unterrichten wollen. Leider können dabei keine festen Zusagen gemacht werden, da die endgültige Zuweisung von Lehrkräften zentral von Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus vorgenommen wird.

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Hilfreich sind aber die zahlreichen Bewerbungen von Aushilfslehrkräften, die es uns, wie schon in diesem Schuljahr, ermöglichen, Unterrichtsausfall zu vermeiden, z. B. bei längerfristigen Erkrankungen von Stammlehrkräften. Damit, so denke ich, werden wir auch beim derzeitigen landesweiten Lehrermangel künftig den Unterricht für alle Klassen im vollen Umfang sicherstellen können.

Insgesamt wird deutlich: Unsere Schule ist nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein Ort der Entfaltung von Kreativität, ein Ort individueller Respektierung und Verwirklichung, ein Ort des gemeinschaftlichen Erlebens und Arbeitens und ein Ort, an dem viele – Schüler, Eltern und Lehrkräfte - herausragendes Engagement zeigen und wesentlich mehr leisten, als man normalerweise erwarten kann. Herzlich danken möchte ich an dieser Stelle Familie Pritscher, die die Versorgung unserer Schülerinnen und Schüler mit schmackhaftem und gesundem Mittagessen kurzfristig zum Schuljahr 2007/2008 übernommen hat. Ein herzlicher Dank gebührt außerdem allen, die sich in diesem Schuljahr wieder mit großem Engagement für unsere Schule eingesetzt haben und uns tatkräftig und finanziell unterstützt haben: den Vertretern von Staat, Kommunen, Kirchen, Vereinen und Wirtschaft, dem Elternbeirat, dem Freundeskreis und der SMV und nicht zuletzt der ArGe Naherholung, die es mir ermöglicht hat, mit diesen Zeilen von der aktuellen Situation am Burkhart-Gymnasium zu berichten. Claus Gigl, Studiendirektor Schulleiter des Burkhart-Gymnasiums

Gymnasialpreis Nachwachsende Rohstoffe 2008 Prämierung herausragender Facharbeiten zum Thema Nachwachsende Rohstoffe

Großer Erfolg für einen Schüler des Burkhart-Gymnasiums: Straubing, 13. Juni 2008 Seit 2006 prämiert die Stiftung Nachwachsende Rohstoffe, gegründet von C.A.R.M.E.N. e.V., jedes Jahr herausragende Facharbeiten zum Thema Nachwachsende Rohstoffe, die an regionalen Gymnasien verfasst wurden. Am Freitag, den 20. Juni 2008 werden um 14.30 Uhr sieben Abiturienten in den Räumen der Volksbank Straubing ausgezeichnet. Insgesamt 1.500 Euro Preisgeld stellt die Volksbank Straubing jährlich über die Stiftung Nachwachsende Rohstoffe zur Verfügung, um die wissenschaftliche Arbeit der Preisträger auf dem Gebiet der Nachwachsenden Rohstoffe zu würdigen. Volksbankdirektor Dietmar Küsters, Ministerialdirigent a.D. Reinhold Erlbeck, Vorstandsvorsitzender von C.A.R.M.E.N. e.V. und Mitglied des Stiftungsrates sowie Oberbürgermeister a.D. Reinhold Perlak, Vorstand der Stiftung Nachwachsende Rohstoffe nehmen die Ehrungen vor. Michael Meindl, Schüler im Burkhart-Gymnasium Mallersdorf-Pfaffenberg, der in seiner Arbeit aus dem Fachbereich Wirtschaft und Recht die Wirtschaftlichkeit von Biogasanlagen am Beispiel der Firma Meigas in Laberweinting aufzeigt, wurde der erste Preis verliehen. Er konnte mit seinen Investitionsberechnungen und deren schlüssiger Interpretation die Jury überzeugen. Wir von der ArGe sind stolz auf die hervorragende Leistung von Michael Meindl, der beweist, dass an unserem „Labertal-Gymnasium“ gute Arbeit geleistet wird.

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Ein europäisches Schicksal Das Leben des Friedrich Zeck, geboren in Selnitz/Böhmen, gestorben in Mallersdorf/ Bayern Vor einigen Wochen überreichte mir Dr. Raimund Paleczek seine Dissertation „Modernisierung des Großgrundbesitzes des Fürsten Johann Adolph zu Schwarzenberg in Südböhmen während des Neoabsolutismus“. Dabei ergab sich fast zwangsläufig ein Gespräch über das Schwarzenbergische Forstpersonal und dessen besondere Verbundenheit mit seiner Herrschaft Schwarzenberg und sein Zusammengehörigkeitsgefühl auch nach der Vertreibung. Dabei erwähnte ich beiläufig den Namen Zeck, des langjährigen Schriftführers der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Ortsgruppe Pfaffenberg. Mein Vater Roderich Erlbeck war in dieser Zeit Ortsobmann. Herr Dr. Paleczek wusste sofort den vollständigen Namen und einige Stationen der dienstlichen Verwendung von Herrn Zeck. Er beschäftigt sich nämlich intensiv mit dem ehemaligen Personal der Herrschaft Schwarzenberg, da auch seine Vorfahren dort angestellt waren. Wenige Tage später übergab er mir seine Aufzeichnungen über Friedrich Zeck. Als österreichischer Staatsbürger geboren. Friedrich Zeck wurde am 18. September 1896 in Selnitz, einem Ort mit rund 800 Einwohnern im Bezirk Dux, Gerichtsbezirk Bilin geboren. Zu dieser Zeit gehörte Böhmen zur k.u.k. Monarchie und Friedrich Zeck war bis 1919 österreichischer Staatsbürger. Sein Vater Franz Zeck war seit 1888 Schwarzenbergischer Heger in Hořany, einem kleinen Ort mit damals 250 Einwohnern bei Laun. Ab 1904 versah er seinen Dienst in Domauschitz (Domoušice). Beide Dienststellen gehörten zur Schwarzenberg- ischen Herrschaft Citoliby, an der Eisenbahnstrecke Laun-Prag, wenige Kilometer südlich von Laun. Seine Mutter, Antonia Hrdina stammte aus Žehrovice, der damaligen Schwarzen-bergischen Herrschaft Kornhaus. Sie war die Tochter des ebenfalls Schwarzen-bergischen Hegers Josef Hrdina und dessen Ehefrau Anna. Die Familie der Mutter lebte in Senkov bei Citoliby und war tschechischer Nationalität. Friedrich Zeck sprach auch deutsch und tschechisch, „böhmisch“ hieß es damals im Personalbogen. Friedrich Zeck besuchte die deutsche Bürgerschule in Turn, einem Ort mit rund 15.000 Einwohnern im Bezirk Teplitz-Schönau. Bis 1913 besuchte er die Kommunal-Handelsschule in Saaz, dem bekannten Hopfenbauort an der Eger. Am 01.01.1914 nahm er selbst seinen Dienst in der Schwarzenbergischen Zentralbuchhaltung in Budweis in Südböhmen als Kanzleigehilfe auf. Schon vorher hatte er dort – wie damals üblich - gegen Tageslohn gearbeitet. Für Österreich-Ungarn freiwillig Soldat, ab 1919 unfreiwillig tschechoslowakischer Staatsbürger.

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Am 28.02.1915 rückte Friedrich Zeck freiwillig zum Präsenzdienst bei der k.u.k Armee ein. Er kehrte am 30.10.1918 aus dem I. Weltkrieg zurück. Durch die Einbeziehung seiner Heimat in die Tschechoslowakei wurde er jetzt tschecho-slowakischer Staatsbürger. Ab 01.01.1919 war er dann in der Lokalrevision (Buchhaltung) der Herrschaft Postelberg tätig. Dort wurde er am 01.01.1921 zum Schwarzenbergischen Beamten befördert. Am 1. Januar 1924 erhielt Friedrich Zeck den Titel “Offizial“. Am 15. April 1925 wurde er zu den Sauerbrunnen, einer Mineralwasserfirma des Fürsten Schwarzenberg in Weberschan bei Saaz versetzt. Aber schon ein Monat später wurde er wieder an das Rentamt der Herrschaft in Postelberg versetzt. Ab 1. April 1927 war Zeck am Rentamt Kornhaus tätig. Im März heiratete er Wilhelmine Pichl, geb. am 8 Mai 1899 in Postelberg. Für die Eheschließung musste er – das war Vorschrift – die „Hohe Bewilligung zur Eheschließung“ bei seinem Arbeitgeber einholen. Schon zum 1. April 1928 wurde er Rechnungsführer im Rentamt Postelberg. Zum 1. April 1933 wurde Zeck an das Rentamt Lobositz versetzt und dort wurde er als Rechnungsführer in die Industrieverwaltung der Herrschaft in Lobositz übernommen. Von 1938 bis 1945 deutscher Staatsbürger, dann staatenlos. In diese Zeit fiel auch das Münchner Abkommen von 1938. Das deutsch besiedelte Sudetenland wurde gemäß Beschluss Italiens, Frankreichs und Englands an Deutschland abgetreten. Friedrich Zeck wurde nun Bürger des Deutschen Reiches. Zum 1 Januar 1942 wurde er zum Verwalter ernannt. Mit dem Ende des II. Weltkrieges fiel das 1938 an das Deutsche Reich abgetretene Sudetenland wieder an die Tschechoslowakei. Wie alle Sudetendeutschen war Zeck jetzt aber staatenlos. Nach Kriegsende, vom 3. bis zum 6. Juni 1945 verübten tschechische Milizen im Heimatort seiner Frau, in Postelberg, vom 3. bis 6. Juni ein Massaker an Sudetendeutschen, dem hunderte, darunter auch zahlreiche Jugendliche zum Opfer fielen. Am 1. August 1945, also 3 Monate nach Ende des II. Weltkrieges, wurde Friedrich Zeck als Verwalter des Schwarzenbergischen Sägewerkes nach Unzmarkt in der Steiermark/ Österreich versetzt. 1946 vertrieben, ab 1946 deutscher Staatsbürger. Im Schwarzenbergischen Jahrbuch von 1950 wird er aber bereits unter den Pensionisten aufgeführt. Als damaliger Wohnsitz wird Neufahrn/Ndb. Rottenburger Straße 21 angegeben. Die Familie seiner Frau, das Ehepaar Pichl lebte ja nach der Vertreibung in Pfaffenberg. In Pfaffenberg arbeitete Zeck zunächst in der damaligen Nährmittelfabrik „BeGu“, nach deren Stilllegung bis zu seiner Pensionierung bei der Firma Ertl im Regensburger Hafen. Friedrich Zeck gehörte als Schriftführer jahrelang der Vorstandschaft der Sudetendeutschen Landsmannschaft an. Er war sehr hilfsbereit und konnte zahlreichen Landsleuten bei ihrem Schriftverkehr, insbesondere bei Beschäftigungsnachweisen, in den Nachkriegsjahren behilflich sein. Er verstarb am 12. September 1990 in Mallersdorf und ist zusammen mit seiner Frau am neuen Friedhof in Pfaffenberg beerdigt. Lebenslange Verbundenheit mit seinem Arbeitgeber Fürst Schwearzenberg und seiner Heimat Böhmen. Zeitlebens war er seinem Arbeitgeber innerlich verbunden und las begierig Nachrichten in der forstlichen Fachpresse über seien ehemalige Verwaltung. Ich überbrachte ihm in den sechziger Jahren auch einmal Grüße meines Studienkollegen Fürst Karl von Schwarzenberg, jetzt Außenminister der tschechischen Republik, worüber er sich sehr freute. Friedrich Zeck lebte in zwei Jahrhunderten, erlebte den Zerfall des Vielvölkerstaates, der Österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie, und die Entstehung eines neuen Vielvölkerstaates der Tschechoslowakei mit tschechischen, deutschen, slowakischen, jüdischen, ruthenischen Mitbürgern. Trotz seiner tschechischen Mutter und seiner Sprachkenntnisse wurde er 1945 vertrieben. Mit Tatkraft ging er an den Aufbau einer neuen Existenz in Bayern. Hilfsbereit stellte er sich seinen Landsleuten zur Verfügung und half manches Schicksal lindern. Innerlich war er seiner schönen Heimat Böhmen stets verbunden. Reinhold Erlbeck

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Die Echte (auch Frühblühende) Traubenkirsche (Prunus padus) Die Traubenkirsche ist eine häufig anzutreffende Gehölzart. Betörend, fast schon aufdringlich ist der Duft ihrer Blüten, wenn sie Mitte Mai erscheinen. Gelegentlich ist an ihr das massenhafte Auftreten der Raupen der Traubenkirschgespinstmotte zu beobachten, die die Bäume regelrecht kahl fressen. Der Vitalität ist dies jedoch keineswegs abträglich, weshalb von einem Einsatz der „chemischen Keule“ im Garten großzügig abgesehen werden kann. Auf ihre uralte, heute weitgehend vergessene Nutzung durch den Menschen lassen regionale Bezeichnungen wie Aletschbeere, Aalkirsche oder Ahlweide schließen. Herkunft und Verbreitung Die Traubenkirsche gehört wie auch unsere Süß- und Sauerkirsche zu den Rosengewächsen. Sie kommt von Westeuropa bis Japan, wie auch von Skandinavien bis Norditalien und in den Alpen vor. Dort erklimmt sie teilweise Höhen bis 1800 m. Sie besiedelt gerne nährstoffreiche und feuchte Böden. In lichten Stellen von Au- und Bruchwäldern ist sie deshalb fast immer anzutreffen. Aber auch in Gärten oder Parkanlagen gedeiht sie selbst im Halbschatten gut, wenn ihr ein tiefgründiger, feuchter Lehm- oder Tonboden zur Verfügung steht. Pflanzenmerkmale Als kleiner Baum oder meist mehrstämmiger Großstrauch erreicht sie eine Höhe von bis zu 10-15 m mit einer oval bis rundlichen Krone. Die Blätter sind verkehrt eiförmig, oberseits dunkelgrün, oft etwas runzelig, unterseits heller blaugrün und höchstens schwach behaart. Sie können bis zu 10 cm lang werden. Die weißen, stark duftenden Blütentrauben bestehen aus 10-20 kleinen Einzelblüten, erscheinen meist in großer Fülle von April bis Mai und sind selbstfruchtbar. Der süßliche, regelrecht aufdringliche Duft der Blüten ist ein markantes Merkmal der Traubenkirsche. Frucht Bei den Früchten handelt es sich um rundliche, schwarze, glänzende Steinfrüchte mit grubig gefurchten Steinkernen. Sie erreichen einen Durchmesser von lediglich 6-8 mm und reifen von Juli bis August. Bezüglich der Genießbarkeit der Früchte findet man in der Literatur mitunter unterschiedliche Angaben. Die Früchte haben einen bittersüßen Geschmack. Die Samen (Steinkerne) enthalten u.a. das giftige Blausäureglykosid „Amygdalin“, das auch in Rinde, Blättern und Blüten zu finden ist, während das Fruchtfleisch frei von diesen Giftstoffen ist. Von Vögeln werden die Früchte sehr gerne angenommen. Verwendung Man weiß, dass die Traubenkirschen bereits in der Stein- und Bronzezeit verzehrt wurden. Vorausgesetzt man entfernt die Steinkerne, ist eine Verarbeitung zu Saft, Mischmarmeladen oder Likör möglich. Der Geschmack wird aber nicht jeden begeistern, weshalb hier eine Verwertung nicht empfohlen wird. Es gibt zahlreiche andere Wildobstarten, die uns risikolosen und aromatischen Genuss bescheren. Früher wurde die bittere, mandelartig riechende Rinde als Abführmittel sowie gegen Rheuma und Gicht verwendet. Ein weiterer Inhaltsstoff wirkt Hustenreiz lindernd und gegen Kopfschmerzen und Herzleiden kommt die Traubenkirsche in der Homöopathie zum Einsatz. In früheren Zeiten genoss die Traubenkirsche eine mystische Wertschätzung. So half sie zur Abwehr gegen Blitz und Donner, Feinde und Neider, auch zum Fang und Vertreiben von Hexen aber auch zum Anlocken guter Geister. Ein nicht gerade feinfühliger Brauch war es im Markgräfler Land Mädchen „von schlechtem Rufe“ hinterrücks nachts einen „Faulbaum“ vor das Haus zu setzen.

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Diese und ähnliche, negativ belegte Bezeichnungen wie Stinkholer, Stinkwiede u.a. zielen auf den als unangenehm, faulig empfundenen Bittermandel-Geruch der Rinde und des frischen Holzes. Das weiche Holz ist gut polierbar und findet Einsatz bei Drechsel- und Einlegearbeiten. Die Holzkohle der Traubenkirsche taugt wie die des (echten) Faulbaums zur Schießpulverherstellung („Pulverholz“). Die zähen jungen und die einjährigen Ruten fanden früher Verwendung zum Binden und für Flechtarbeiten. Die stärkeren Ruten dienten als Stiele und Stangen für Werkzeuge sowie speziell an den bäuerlichen Leiterwagen als „Luixen“ (zum Einhängen und Abstützen der „Leiter“ zur Außenachse hin). Die Traubenkirsche ist sowohl frosthart wie auch wärmeverträglich. Als industriefestes Pioniergehölz hilft sie bei der Bodenbefestigung an abschwemmungs-gefährdeten Böschungen, an Bächen und im Dünenbereich. Schnittmaßnahmen sind zwar nicht erforderlich, werden aber vertragen; das Gehölz regeneriert sich nach einem Rückschnitt sehr schnell. Als wichtiges Insekten- und Vogelnährgehölz ist, die Traubenkirsche ökologisch sehr wertvoll. Sorten und Auslesen Bezüglich der Früchte gibt es von der Traubenkirsche keine Auslesen. Einige Sorten werden als Ziergehölze veredelt. Aus Nordamerika stammt die Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina), die in Europa teilweise eingebürgert ist. Für eine Pflanzung im Garten solle der einheimischen Art der Vorzug gegeben werden. Von Angela Marmor Quellenverweise: Wildobst im eigenen Garten, Helmut Pirc / Stocker Verlag, Welcher Baum ist das?, Aichele/Schwegler/ kosmos, Sträucher in Wald und Flur, Bayerischer Forstverein (Hrsg.)

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Aus der alten Heimat: Böhmerwald

Aus der alten Heimat: Erzgebirge

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Frühsommerschmankerl Frischer Salat mit Erdbeeren Frische Salate (Kopfsalat, Friseesalat (grün und rot) usw.) waschen, in mundgerechte Stücke pflücken. Dazu Gurkenscheiben, Cocktailtomaten mischen. Auf großen Tellern anrichten und mit Balsamico-Öl-Senf – Dressing marinieren. Dazu frische Erdbeerviertel legen, mit rosa Pfeffer bestreuen und übergrillten Feta-Käse dazulegen. Mit frischen Kräutern bestreuen. Dazu passt frisches Baguette. Erdbeer-Mascarpone-Torte Biskuit von 4 Eiern, 100 g Zucker, 1 Vanillezucker, 90 g Mehl

und 30 g Schokopudding-Pulver zubereiten und bei 180 Grad ca. 20 Min. backen.

Füllung: 250 g Mascarpone mit 1 Päckchen Vanillezucker und 60 g Zucker glatt rühren. 4 Blatt Gelatine nach Anleitung zubereiten und dazugeben. 400 g geschlagene Sahne unterheben. 400 g Erdbeeren klein schneiden und unter die Sahnemasse heben. Erkalteten Biskuit einmal durchschneiden, mit Masse füllen und mit etwas Sahne und frischen Erdbeeren garnieren. eingereicht von Barbara Bauer Erdbeertraum (Obstkuchen vom Blech) Boden: 4 Eier, 2 Tassen Zucker, 1 P. Vanillezucker, 1 Tasse Mineralwasser – spritzig, 1

P. Orange Finesse od. Orange Back (geriebene. Orangenschale), 1 Tasse Distelöl, 3 Tassen Mehl, 1 P. Backpulver (als Maß dient eine normale Kaffeetasse)

Eier und Zucker schaumig rühren, restliche Zutaten nach und nach dazugeben und zu einem lockeren Teig verarbeiten. Gleichmäßig auf gefettetes Backblech streichen. 160 °C, Umluft, ca. 20 Minuten backen, gut auskühlen lassen Belag: 600 ml Schlagsahne 3 P. Sahnesteif 1 P. Vanillezucker 3 Becher Schmand 500 g frische Erdbeeren (geviertelt) einige Blätter Zitronenmelisse und ein paar ganze Erdbeeren Sahne mit Sahnesteif steif schlagen, cremig gerührten Schmand und Zucker darunter rühren, zum Schluss vorsichtig die Erdbeeren unterheben. Masse auf dem Kuchenboden verteilen und mit Erdbeeren und Melisseblättchen verzieren. eingereicht von Angela Marmor

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Kennen Sie eigentlichen einen Problemfasan? Seit vielen Jahren schon sind wir es gewohnt, dass jedes Jahr im April ein Fasan uns die „Ehre“ seines Besuches gibt. In der Regel zwei bis drei Wochen im April machte er lautstark auf sich aufmerksam und das zumeist zwischen 5 und 6 Uhr in der Früh. Was sich heuer jedoch abspielt am Ende der Albrecht-Dürer-Straße in Geiselhöring sucht seinesgleichen. Im April kam ein Fasan mit seiner Henne und streifte täglich in den frühen Morgenstunden durch unseren Garten und brachte sich zuweilen auch vor der abendlichen Dämmerung in Erinnerung. Wir ahnten noch nichts Schlimmes, schließlich hatten wir ja die „Gewissheit“, dass der Spuk nur im April vor sich geht. Als ich diese Zeilen schreibe, haben wir aber schon den 31. Mai und ein Ende der lärmenden Besuche ist nicht in Sicht. Das ohrenbetäubende „Krk, Krk“ ist jeden Morgen zu hören, zu einer Stunde, wo man bekanntlich noch gemütlich vor sich hinschlummert. Neulich wurde es mir zu bunt. Ich ging auf den Balkon und wollte ihn mit einem nicht zu lauten „Tsch, Tsch“ verscheuchen. Der Fasan hatte jedoch nur ein „müdes Lächeln“ für mich übrigen. „Dich krieg ich aber heute“ dachte ich mir und griff urplötzlich zur Selbsthilfe. In den Balkonkästen lagen noch eine Menge Unterlegkeile vom letzten Jahr, mit denen ich die Blumenkästen immer etwas erhöht habe. Mit dem ersten Wurf lag ich noch ziemlich daneben (kein Wunder um 5 Uhr früh). Mit dem zweiten „Geschoss“ wollte ich ihm schließlich einen auf den „Pelz“ brennen. Wieder nichts, der Fasan begutachtete lediglich die kleine Holzplatte und weiter ging es mit seinem Geplärr. Wenige Tage später dann die absolute Frechheit unseres „geliebten Federviehs“. Er geht zwei Terrassentüren ab und pickt mit seinem Schnabel an das Holz nach dem Motto „Mach das ja nie wieder“. Als zusätzliche Rache für meine Wurfgeschosse hinterließ er zugleich drei „schöne und gut riechende Häufchen“ direkt von der Wohnzimmertüre. Was tun? Die Nachbarschaft zuckt ebenso hilflos mit den Schultern und beklagt den allmorgendlichen Radau. Der Sepp meinte schließlich lapidar „Wenn der so weitermacht, ist des unser nächster Sonntagsbraten“. Ob dies freilich so einfach geht? Die deutschen Waffengesetze sind streng und ob sich der Jagdpächter die Mühe macht, unserem „Freund“ in aller Herrgottsfrüh den Garaus zu machen? Bisher haben wir ihn noch nicht gefragt. Irgendwie haben wir uns fast schon an ihn gewöhnt. Als ich neulich im Garten in der Laberzeitung blätterte, stand er lediglich 1 bis 2 m neben mir. Sein blödes „Krk, Krk“ ertönte nur wenn ich umgeblättert habe. Wahrscheinlich ging ihm dies zu schnell. Von meinem Freund Klaus Storm hat unser Sohn Martin vor Jahren mal einen Tier- und Pflanzenführer geschenkt bekommen. Dort heißt es über den Fasan: „Vom Fluss Phasis in Kolchis (Kleinasien) sollen die Argonauten den Fasan nach Griechenland mitgebracht haben“. Wer auch immer die Argonauten waren; hätten die doch diesen „Vogel“ zuhause gelassen, denke ich mir oft. Im Sommer 2006 machte der Braunbär Bruno als „Problembär“ Schlagzeilen. Einen „Problemfasan“ gibt es in den Medien noch nicht. Wir in der Albrecht-Dürer-Straße haben ihn aber. Einen Namen haben wir unseren „Problemfasan“ noch nicht gegeben. Vielleicht kommt das noch und wir können ihn zurufen „Bruno schleich dich endlich“. Aber halt, dass passt nicht so ganz, schließlich heißt unser anderer Nachbar ebenfalls Bruno. Stellen Sie sich vor, ich ruf frühmorgens um 5 „Bruno schleich dich“ vom Balkon.......... P.S.: Der nächste „Problemvogel“ ist bereits im „Anflug“. Ein „Starl“ macht es sich seit Tagen auf unserem Kirschbaum bequem und vertilgt die noch nicht mal reifen Kirschen mit einer Wonne, die mich auf die „Palme“ bringt. Wahrscheinlich organisiert er demnächst seine „gefiederten Freunde“ und für uns bleibt dann nur mehr ein kümmerlicher Rest. Alois Lederer

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Berlin – einfach bärenstark! Auf Einladung von MdB Ernst Hinsken machten sich Ende April über 50 Reiselustige und Informationshungrige aus Mallersdorf-Pfaffenberg auf den Weg in die Bundeshauptstadt Berlin. Die Fahrt war nicht beschränkt auf Mitglieder des CSU-Ortsverbandes, sondern offen auch für Nichtmitglieder. Die Reiseleitung hatte Hermann Salzberger jun. inne, der sich über drei Tage hinweg nicht nur als profunder Kenner von Berlin erwies, sondern dafür sorgte, dass alles „wie am Schnürchen“ klappte. Gewöhnungsbedürftig war nur die frühe Abfahrt um 4 Uhr in der Früh. Wie sich aber später herausstellte, war dies keine Minute zu früh. In Berlin saß nämlich MdB Ernst Hinsken schon wie „auf Kohlen“. Im Paul-Löbe-Haus, welches 1997 bis 2001 nach den Plänen des Architekten Stephan Braunfels erbaut wurde, erwartete der „Stimmenkönig“ aus Haibach die Gäste aus dem Labertal. In diesem sehr modernen, lichten und langgestreckten Haus beraten die Ausschüsse des Deutschen Bundestages und Ernst Hinsken „tagte“ mit der Delegation aus Mallersdorf-Pfaffenberg im Saal, in dem normalerweise der Tourismusausschuss zusammenkommt. Im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, in dem Hinsken als Tourismusbeauftragter der Bundesregierung sein Büro hat, machte dieser seinen Namen als „Bayerwaldturbo“ wieder mal alle Ehre. Im Schnellverfahren – am gleichen Nachmittag musste er in Straubing bei einer wichtigen Sitzung sein - jagte er die Reisegruppe durch dieses Amt mit seinen rund 150 Referaten und rund 1500 Mitarbeitern. Rund 500 davon sitzen aber in Bonn. Hinsken erläuterte uns den Aufbau des Ministeriums und gegen 13 Uhr waren wir alle sichtlich froh, etwas für den gestressten Magen zu bekommen. Das Mittagessen, gesponsert vom Abgeordneten aus Haibach in der „Kantine“ des Ministeriums, schmeckte wirklich nicht schlecht.

Die Labertaler mit MdB Ernst Hinsken im Paul-Löbe-Haus

Ein wirkliches Highlight war anschließend der Besuch des Berliner Domes. Das Kaiserliche Treppenhaus schmücken neun Wandbilder zum Leben Jesu Christi sowie vier Deckengemälde mit Gleichnissen aus dem Neuen Testament. Neben der großen Predigtkirche konnten wir auch einen Blick in die Tauf- und Traukirche werfen und beinahe etwas erholen vom „Hinsken-Marathon“. Die Hohenzollerngruft durfte bei unserem geführten Rundgang natürlich ebenfalls nicht fehlen. Sie stellt mit ihren Särgen und Sarkophagen vom 16. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert ein seltenes und kostbares Kunst- und Kulturgut dar. Der Abend am ersten Tag stand zur freien Verfügung und die meisten nutzten ihn für einen Besuch des Musicals „Mamma Mia“. Das Theater am Potsdamer Platz lag nur wenige Gehminuten vom Hotel entfernt. Der Samstag war reich an Höhepunkten. Der Deutsche Bundestag ist das Herz unserer Demokratie. Dies empfanden nahezu alle der Reiseteilnehmer. „Dem Deutschen Volke“ steht über dem Westportal des Reichstagsgebäudes und ganze Menschenschlangen stehen an, um einmal auf die Reichstagskuppel zu gelangen. Wir waren beeindruckt von diesem Gebäude und es stimmt wirklich „Ein modernes Parlament im historischen Mantel“. Im Plenarsaal machten wir es uns bequem und die Schilderungen eines Mitarbeiters des Besucherdienstes des

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Bundestages waren beeindruckend und informativ zugleich und so konnte man es auch verschmerzen, dass an diesem Tag keine Plenarsitzung war.

Im Plenarsaal

Anschließend bot sich uns von der Kuppel des Reichstages ein fantastischer Rundblick. Zu erkennen waren nicht nur das Hochhaus der Charite, sondern auch der Bahnhof Friedrichstraße, das Rote Rathaus, das Brandenburger Tor und vieles mehr. Zu Fuß gelangte man über eine sanft ansteigende Rampe und auf 47 Metern Höhe konnte man Berlin bei bestem Wetter genießen. Die Glaskuppel misst einen Durchmesser von 40 Metern. Vom Kuppelfuß kann man auch in den Plenarsaal hinuntersehen. Keine Wünsche offen blieben am Nachmittag bei der Stadtrundfahrt. Die „Dame am Mikro“ redete unaufhörlich. Das positive dabei: Es war alles im höchsten Maße interessant. Während der Busrundfahrt wurde eines offenbar: Berlin ist eine Stadt der Kontraste. Man findet elegante Boulevards und alternative Szeneviertel, königliche Palais und kaputte Fassaden. Eine Stadt mit Tempo, Temperament und Turbulenzen. Auch Reste der Berliner Mauer wurden uns gezeigt und erinnerten uns an die dunkle Vergangenheit. Die Fahrt auf den Fernsehturm am Alexanderplatz unterbrach die Rundfahrt und was sich uns dort bot, war erneut grandios und zeigte die Weitläufigkeit dieser Metropole. Die verglaste Kugel, in der wir rundum gingen, weist einen Durchmesser von 32 m auf. Hier befanden wir uns auf 207 m. Weiter ging es über den „Tiergarten“ zu Schloss Bellevue, dem Sitz des Bundespräsidenten. Auf dem „Kuhdamm“ waren an diesem Samstag wahre Menschenmassen unterwegs. Das Botschafterviertel unterstrich, dass die Bauwirtschaft in Berlin in den letzten Jahren wahrscheinlich nicht zu klagen hatte. Am Sonntag, dem letzten Reisetag, stand schließlich die Besichtigung der Gedenkstätte Hohenschönhausen, besser bekannt als Stasigefängnis, auf dem Programm. Allesamt, die nach dem Rundgang herauskamen, waren tief beeindruckt. Unglaublich was sich hier in den zurückliegenden Jahrzehnten an grausamer Folter abspielte. Die Infos bekam man sozusagen aus „erster Hand“, weil zwei früher unschuldig eingesperrte Insassen uns durch dieses Lager führten. Im Ratskeller von Köpenick konnten wir nochmals so richtige Berliner Gastfreundschaft erleben. 2. Bürgermeister Hans Trepesch dankte bei der Heimfahrt dem Organisator Hermann Salzberger für dessen perfekte Reiseleitung. Letzterer hatte zudem noch eine Überraschung im Bus parat. Ein spezielles Berlin-Quiz sorgte für Kurzweil. Als Sieger ging Siegfried Limmer aus Oberroning hervor. Als Belohnung gab es eine „russische Kopfbedeckung“. Das Fazit am Ende war kurz und prägnant: Berlin, diese Metropole von europäischem Rang, war wirklich eine Reise wert. „Berlin ist mehr ein Weltteil als eine Stadt“, so sprach der Dichter Jean Paul. Er musste auch wissen, lebte er doch von 1800 bis 1801 in Berlin ?!?! Alois Lederer

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Page 49: Labertaler Igeleien · Strophe des alten Studentenliedes „Gaudeamus igitur“, das Wastl als engagierter Sänger liebte: Vita nostra brevis est, brevi finietur.Venit mors velociter,

Impressum Herausgeber: ArGe Naherholung Mittleres Labertal e.V. 84066 Mallersdorf-Pfaffenberg Bankverbindungen: Sparkasse Mallersdorf Kto.-Nr.5001137 (BLZ 743500000) „Labertaler Igeleien“ 1. Vorsitzender: Klaus Storm (08772/224) – E-Mail: [email protected] 2. Vorsitzender: Johann Bachmeier (09423/2434)

Beiratsvorsitzender: Andreas Stöttner (08772/96080) Geschäftsführer: Ludwig Karl (08772/96120) Schatzmeister: Josef Braun (08772/1237) Arbeitsgruppe: Hermann Albertskirchinger (08772/5690 Redaktion: Klaus Storm, Mallersdorf-Pfaffenberg Schlussredaktion: Richard Stadler, Hofkirchen Druck: Fischer Geiselhöring Auflagenhöhe: 800 (Juni 2008)

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Wir danken unseren Sponsoren: Stadt Geiselhöring; Markt Mallersdorf-Pfaffenberg; Gemeinde Laberweinting; Kloster Mallersdorf; Sparkasse Mallersdorf; Volksbank Straubing / Pfaffenberg; Familie Bittner; Damenrunde Mallersdorf; Mallersdorf; , Mallersdorf; Druckerei Fischer, Geiselhöring; Lilo Fromm, Dingolfing; Waltraud Gerlich, Pfaffenberg; Dr. Eduard Goß, Laberweinting; Rosamunde Huber, Laberweinting; Huber-Mühle, Oberlindhart; Karl Lippert, Pfaffenberg; Ingrid Michel, Bärenapotheke Straubing; Manfred Morhard, Pfaffenberg; Dr. Hermann Pickl, Mallersdorf; Brauerei Stöttner, Pfaffenberg; Therapiezentrum Stoll, Pfaffenberg; Hilde Weigl, Mallersdorf; Familie Wisznewski, Habelsbach;

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Das Lesejournal der ArGe Naherholung kann und will keine Konkurrenz zur Tagespresse sein. Es ist vielmehr eine Möglichkeit, in der Zusammenstellung, Reihenfolge, persönlichen Gestaltung, im Umfang und vom Inhalt der Beiträge her eine Nachlese anzubieten und Zusatzinformationen zu geben. Es will ein “Buntes Allerlei“ darstellen, das aus dem Bereich der ArGe Naherholung und ihrer Aktivitäten wie auch über Interessantes aus dem Mittleren Labertal und den benachbarten Gebieten berichtet. Auch einmal über den Zaun hinauszuschauen soll nicht verwehrt sein. Die “Labertaler Igeleien“ erscheinen zweimal im Jahr, und zwar im Frühjahr und im Herbst. Ansprechende und im Umfang passende Beiträge werden gerne angenommen. Sie sollten etwa jeweils bis Ende März bzw. September bei der Redaktion vorliegen. Beiträge sind an den Vorsitzenden oder den Geschäftsführer zu richten. Jeder Beitrag soll insgesamt (mit schon platziertem Bildmaterial) ein bis zwei DIN A4 Seiten (2cm Rand) umfassen und muss druckfertig als Winword Datei auf CD-Datenträger vorliegen. Das Bildmaterial geht in den Besitz der ArGe über. Die Beiträge geben die Meinung der Verfasser wieder.

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