32013 - mariasorg.at 3 MaiJuni 13.pdf · Die Narben heilen gut, den Tag allerdings, ... das jeden...

12
121. Jahrgang Mai-Juni 2013 Katholisches Missionsblatt für Kinder, herausgegeben von den Missionsschwestern vom hl. Petrus Claver 3 3 2013 2013

Transcript of 32013 - mariasorg.at 3 MaiJuni 13.pdf · Die Narben heilen gut, den Tag allerdings, ... das jeden...

121. JahrgangMai-Juni 2013

Katholisches Missionsblatt für Kinder, herausgegeben von den Missionsschwestern vom hl. Petrus Claver

3320132013

Rund um die riesige Müllablage inManaus haben sich verschiedeneLeute ansässig gemacht. Sie sam-melten dort Flaschen, Metallstücke,alte Möbel, Stanniolpapier. DieBehörden nahmen davon erst Notiz,als bereits etwa zweitausendMenschen aus dem Inneren desAmazonasgebietes bei denMüllhalden hausten. Ein Dorf warentstanden, das "Neues Jerusalem"getauft wurde.

Ich fragte: "Warum seid ihr nicht im Inneren des Landes geblieben?""Weil man dort ganz abgeschieden ist, ohne Arzt und Medikamente.Von einer Schule gar nicht zu reden.""Aber wäre es nicht doch noch besser daheim gewesen, als hier unterdiesen schrecklichenZuständen in Manaus?""Nein! Hier hat man wenigs-tens die Hoffnung, dass sichdie Lage bessern wird, dortnicht. Hier kann uns jemandhelfen, aber im Innern desLandes waren wir völlig iso-liert und allein. Von dem Ort,an dem ich wohnte, mussteman drei Tage mit dem Bootfahren, um in eine bewohnteGegend zu gelangen, wo man etwas auftreiben konnte."

Die Häuser im "Neuen Jerusalem" stehen auf einigen Pfählen undPlanken. Sie sind mit Palmblättern und Plastiksäcken bedeckt. MitBlech gehört man bereits zu den "Reichen". Neben dem Haus befindetsich ein Graben für die hygienischen Bedürfnisse. In den Talsenken,die wasserreich sind, auf Grund der starken Regenfälle, bohrt manLöcher für das Bad, die Wäsche und die Haushaltsbedürfnisse. Es ist ein trauriger Anblick, wenn man sieht, wie sich Frauen, Kinderund ältere Leute in der brütenden Sonne mit gefülltenWasserbehältern die schmalen Pfade zu ihrem Haus hinauf schleppen.

Mission

are schreiben

Mission

are schreiben

Ich habe selbst versucht, ein kleinesFass mit Wasser auf denSchultern hinaufzutra-gen. Als ich oben ankam,trugen mich meine Beinenicht mehr. Diese Leutehier aber machen dieseWege täglich dutzendeMale, und dabei mit leerem Magen.

Schwarz wie Kohle, mitgekraustem, leicht angegrautem Haar, wird Sr.Elena von allen als "schwar-zer Engel" bezeichnet. DieOrdensfrau lebt mit denLeuten und kümmert sichum die Ärmsten und Verlassenen. Sie hat eineHolzkapelle errichtet, dieals Schule, Sozial-Zentrum,und Gottesdienst-Raum amSonntag dient. Sie vertei-digt die Benachteiligtenund hilft immer. Sie wurdedeshalb auch schon mehr-mals verhaftetund sogar von derPolizei geschla-gen. Aber Sr. Elena gibtnicht auf.

Es grüßt euch ausBrasilien Pater Paul Gomes

Mission

are schreiben

... schreiben

....Mission

are schreiben

... schreiben

....

Die Notfallaufnahme in einem staatlichen Krankenhaus am Rande von Rio deJaneiro: alle Betten sind belegt. Es ist Montag, also gerade Wochenendegewesen und dann gibt es immer besonders viel zu tun. Auch dieses Mal wie-der viele Schussverletzte. Die darauf spezialisierten Neurochirurgen habenrund um die Uhr operiert.

Auch David wurde angeschossen, das liegt aber schon drei Wochen zurück.Die Narben heilen gut, den Tag allerdings, an dem es passierte, wird er soschnell nicht vergessen. "Mein Freund und ich waren unterwegs, er fuhr den Motorroller, ich saß hin-ten drauf. Plötzlich bemerkten wir ein Auto neben uns. Die sagten uns, dasswir anhalten sollen. Da flippte mein Freund aus. Die in dem Auto dachten,dass wir abhauen wollten und begannen zu schießen. Mein Freund gab Gas, erbekam Angst und wollte flüchten, dann schossen die richtig. Mich trafendrei Schüsse." Davids Freund kam in der Schießerei ums Leben.

Sambucca hat das alles hinter sich. Ende der 80er war er einer der meistgesuchten Verbrecher in Rio. Dann saß er über sieben Jahre im Gefängnis,danach war er bekehrt. Jetzt ist er kein Verbrecherboss mehr, sondernBoss von einem Projekt, das versucht, Kinder von der Waffe wegzubringen.Und in seinem Viertel kennt er sie alle.

VVorgestellt...

David

David un

d un

d

die anderen

die anderen

Samuel hat auch seine Waffe abgelegt. Der 13jährige war nur ein paar Monatebewaffnet, hat Drogenplätze bewacht. "Ich habe nur ein Mal geschossen und daswar mehr ein Versehen, ich habe den Boden getroffen. Ich drückte den Abzug,das wollte ich aber gar nicht." “Hast Du denn überhaupt gelernt mit einer Waffeumzugehen?” - "Nein".

An Feiertagen in Brasilien,und auch in dieser Favelanördlich vom Stadtzentrumwird gefeiert. Sambuccaund seine Band singendavon, dass in denArmenvierteln nicht nurKriminelle leben, dass dasda draußen aber keinerglauben will. Mit Musik ver-sucht Sambucca die Jungshier auf andere Gedankenzu bringen. "Ich habe soviele Fehler in meinemLeben gemacht, das versu-che ich jetzt wieder gut zu

machen. Ich glaube: etwas für andere zu tun, das hilft auch mir. Vielleichtwerden mir damit ja meine Fehler ein bisschen vergeben. Anderen zu helfen,heißt immer auch sich selbst zu helfen."Aber hier rauszukommen, das ist nicht leicht. Nach Schätzungen soll es zurzeit8000bewaffneteKinder undJugendlichein Rio geben.

Aus derSendung derSWR 2004

Brasilien ist das größteLand Südamerikas, dasfünftgrößte der Welt undnimmt Rang 6 in derWeltbevölkerungszahl ein.

7.400 km Atlantikküste säumen den Nord- und Südosten Brasiliens. Das Land erzeugt 85% der Welternte an Orangensaft und ist der größteKaffeeproduzent der Welt. Rund 70% der Brasilianer sind unter 20 Jahrealt.Der Name geht auf die indianische Bezeichnung “Brasil” für das rotfarbenePalisanderholz zurück, Hauptausfuhrprodukt in den ersten Jahrzehnten nachder portugiesischen Kolonisation.

Brasilien wurde nach der Landung des Entdeckungsreisenden Pedro AlvaresCobral im Jahr 1500 von den Portugiesen als Kolonie eingenommen. 1808 fielder französische Napoleon in Portugal ein, woraufhin der portugiesischeKönig Johann VI. Lissabon verließ und Rio de Janeiro als Hauptstadt wählte.Ein Jahr später kehrte er nach Lissabon zurück und ließ seinen Sohn,Kronprinz Pedro, als Vertreter in Brasilien zurück. 1922 nahm Pedro denTitel Kaiser Pedro I. an und erklärte Brasilien als unabhängig.

Von den rund 5,3 Millionen Einwohnern der Stadt Rio de Janeiro leben 4,5Millionen in Elendsvierteln, den so genannten "Favelas".Durch die große Armut herrscht auch eine große Kriminalität, was wiederumdie Sicherheit vor allem in den großen Städten beeinträchtigt. In Brasilienwerden nach Südafrika mehr Verbrechen im Jahr begangen als in jedemanderen Land der Welt. Die Folge davon ist, dass die Menschen, die es sichvom Geld her leisten können, sich in eigenen besonders geschützten Viertelnzusammenschließen, die von privaten Wachmännern, hohen Mauern undStacheldraht geschützt sind. Der Äquator verläuft mitten durch den Regenwald des Amazonasgebietes. Indiesem feucht-heißen Klima wächst der größte tropische Regenwald derErde. Er ist rund 12mal größer als Frankreich. Durch den Amazonas und seine Nebenflüsse fließen 20% des gesamtenSüßwassers der Erde.

LLaender der W

elt

Bra s i l i enBra s i l i en

Der Nationalpark Jaú in Brasilien im Amazonasgebiet umfasst den gesamtenFlusslauf des Jaú, der als herausragendes Beispiel für einenSchwarzwasserfluss gilt. Der Nationalpark ist eines der artenreichstenGebiete der Erde und Lebensraum bedrohter Tiere.

Das Volk der Caboclos lebt mitten im brasilianischen Regenwald am RioTapajós. In dieser Abgeschiedenheit führen sie ein hartes und karges Leben.Es gibt kein sauberes Trinkwasser, keine sanitären Einrichtungen und vorallem: keinerlei medizinische Hilfe. In den abgelegenen Gebieten des RioTapajós stirbt ein Großteil der Kinder im ersten Lebensjahr.Unterernährung, Zahnprobleme, Blutarmut, Infektionen - all dies gehört hierquasi zum Alltag der Menschen, vier Tagesreisen abseits der öffentlichenGesundheitssysteme. Ohne das Hospitalschiff, das jeden Monat einmal anden Ufern des Rio Tapajós anlegt, wäre die Situation noch dramatischer.Und so haben die Menschen das Schiff Abaré getauft - was in ihrer Sprachesoviel wie Freund bedeutet. An Bord arbeiten zwei Ärzte, zwei Zahnärzte,acht Krankenpfleger und - ein Clown, schließlich ist Lachen gesund. ZurAusstattung gehören vier Behandlungsräume, eine Apotheke und sogar einkleiner Operationssaal. Seit 2006 fährt die Abaré den Rio Tapajós auf und ab.

Das Frühstück besteht imAllgemeinen aus café com leite(Kaffee mit Milch), Brot, Käseoder Marmelade und Butter. ZumMittag- oder Abendessen ist dieKüche von Region zu Region unter-schiedlich. In Bahia und anderenBundesstaaten im Norden mitstark afrikanischem Einschlagwerden die Speisen oft mit Dendê(Palmöl) gewürzt. Ein beliebtesGericht in Rio de Janeiro istFeijoada (schwarze Bohnen mitRindfleisch, Schweinefleisch,Würsten, Zunge und manchmalSchweinsohren, -nase und -schwanz), eine ArtResteverwertung. Im Süden giltchurrasco als sehr schmackhaft,eine Grillspezialität aus mehrerenFleischsorten. Bife a cavalo comfritas (Fleisch mit Ei undBratkartoffeln) ist in vielen

Laender der W

elt

Gegenden verbreitet.Außer Kaffee, alkoholi-schen Getränken,Mineralwasser undLimonade trinken dieBrasilianer im Süden auchgerne maté (Kräutertee).Nach dem Essen gibt esoft noch eine kleine Tassestarken, reichlich gezuk-kerten schwarzen Kaffees(Cafezinho). DieserCafezinho wird oft mehr-mals am Tag getrunken.

Weite Teile Brasiliens werden von Wäldern bedeckt und die tropischenRegenwälder des Amazonasbeckens sind die artenreichsten Gebiete derErde. Am weitesten verbreitet im Amazonastiefland sind Kastanien- undKautschukbäume. Um den Stamm des Kautschukbaumes wachsen zahlreicheLianen sowie ein Unterholz aus Farnen, Orchideen, Moosen und Flechten.Der Lebensraum für die indianischen Völker im Amazonasgebiet wird immerkleiner. Die Wälder, von denen sie leben, werden abgeholzt, verseucht, zer-stört.

Viele Tierarten haben sich an das Leben im Amazonaswald angepasst: Affen,Pumas, Jaguare, Ozeloten, Klapperschlangen, Anacondas und andere Boas,unzählige Vogelfamilien (u.a. Aras, Kolibris und Tukane) und Insektengruppenwie die Marabunta-Ameise. In den Flußläufen wurden über 700 Gattungenvon Fischen und Wassertieren wie Piranhas, Schildkröten, Delfine undKaimane registriert.

Es besteht eine Schulpflicht im Alter von 7-14 Jahren. Der Besuch staatli-cher Schulen ist (bis zum Abitur) kostenlos, allerdings werden wegenPlatzmangels täglich nur 3 Stunden Unterricht an öffentlichen Grundschulengegeben. Privatschulen sind dagegen für die Mehrheit der Bevölkerung uner-schwinglich.

Fußball ist die wichtigste Sportart des Landes. In Brasilien gibt es mehr als20 000 Fußballvereine. Der berühmteste Fußballer des Landes, Pele, ist inder ganzen Welt bekannt.

LLaender der W

elt

Missionsschwestern Tiergartenstrasse 7401219 DresdenDeutschland

Missionsschwestern LengfeldenMaria Sorg Strasse 65101 Bergheim bei SalzburgÖsterreich

Missionsschwestern Billerstr. 2086154 AugsburgDeutschland

[email protected] St. Oswaldgasse 176300 ZugSchweiz

Auf der brasilianischen Fahne stehen diegrüne Fläche und die gelbe Raute für dieRegenwälder beziehungsweise die reichenBodenschätze des Landes. In dem blauenKreis ist der Nachthimmel über der ehe-

maligen Hauptstadt des Landes, Rio deJaneiro, zu sehen. Jeder Stern steht dabei für einen

Bundesstaat Brasiliens. Der Spruch Ordem e Progresso bedeutet übersetzt "Ordnung und Fortschritt".

Maria entschließt sich zu versuchen, Dichterin zu werden….. aber wie kann das gelingen, wenn ihreGeschwister so laut spielen? Und dann …. dieBabysitterin würde sich bestimmt über sie lustigmachen!

Nach einigen Versuchenzeigt sie ein wenig zögernd ihrem Vater ihreerste dichterische Arbeitüber den "TrojanischenKrieg". Die Anregungendazu hatte sie sich aus denGeschichtsbüchern geholt.

Gesagt, getan...

HA! HA! HA! Meine liebe Maria,

bedenke, dass es zurZeit der Griechen nochkeine Kanonen gab …sie kämpften nur mit

Schwertern und Lanzen!

Das laute Lachen ihres Vatersverletzt das Selbstwertgefühldes Mädchens mehr als irgendeineZurechtweisung … Und Mariabeginnt nun, an ihren dichteri-schen Fähigkeiten zu zweifeln ….

GUTE IDEE!! Morgen werdeich früh aufstehen und währendalle anderen noch schlafen,werde ich beginnen, Gedichte

zu schreiben!

Und wenn sie es mal mit Zeichnenversuchen würde? Sie geht wieder zu ihrem lieben Vater

und bittet ihn, es ihr beizubringen. IhrVater liebt das Zeichnen und erklärt sichsehr gerne bereit, ihr Lehrer zu sein….

Maria ist sehr gutund bemüht sich nachbesten Kräften,aber… wie viele

Versuche und wieviel Mühe brauchtsie, ehe es ihrgelingt, die von ihremVater gezeichnetenBilder nachzumalen!

Komm schon,Maria, zeig mirauch mal dasBild!

Das gezeichnete Gekritzel ähnelt nicht im Entferntestenihrer Schwester! Maria. Entmutigt entschließt sie sich,auch auf die Karriere als Zeichnerin zu verzichten!....

Nur zurücksenden, wenn Adressat verstorben oder verzogen.Angabe neuer Adresse erbeten.

P.b.b. GZ 02Z030695M Verlagspostamt 5101 Bergheim b. Sbg.

Impressum: Hrsg. Missionsschwestern vom hl. Petrus Claver, Lengfelden, Missionshaus Maria Sorg 5101 Bergheim bei Salzburg, Maria-Sorg-Straße 6 Für d. lnh. verantw.: Sr. Agata MechFotos: SSPC. Druck: J. Huttegger, 5020 Salzburg Erscheinungsort: SalzburgDVR 0029874 (367) E-mail: [email protected] Preis: 6 Hefte € 7,- PSK 1931.350

Gott Gott gebe Dir gebe Dir das Doppelte das Doppelte von dem,von dem,was Du mirwas Du mirwünschst.wünschst.

aus Brasilien