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  • 3.3 Korrosionsschutz

    - Jhrliche Kosten durch Korrosions- schden liegen im Milliardenbereich! Geschtzte Verluste in Hhe von ca. 4 % des Bruttosozialproduktes eines Landes!

    - weltweit gehen pro Sekunde ca. 5 t Stahl durch Rosten verloren

    - Festlegung von Korrosivittskategorien (DIN EN ISO 12944-2, C1 C5) je nach Medium Schutzdauer von Beschichtungen je nach Trockenschichtdicke und System

    - passiver Korrosionsschutz Fernhalten des korrosiven Mediums, aktiver Korrosionsschutz Vermeidung der Korrosion

    Bewehrung einer Stahlbetonbrcke

    - Betondeckung, Betonrandzone, Oberflchenschutz

    - Carbonatisierung des Betons und Abnahme des pH-Wertes

    - Einsatz von Tausalzen

  • Korrosionsneigung

    Korrosion an Stahlkonstruktionen (DIN EN ISO 12944-1) - Korrosionsgeschwindigkeit fr rel. LF < 60 % unbedeutend

    - nennenswerte Korrosion fr rel. LF > 80 %, T > 0 C Korrosionsneigung wchst - mit steigender Luftfeuchte

    - in Anwesenheit von Kondens- oder Niederschlagswasser

    - mit zunehmender Verunreinigung der Luft durch Schadstoffe wie Schwefeldioxid, NOx, Chloride und Sulfate

    - im Boden, Wasser und Salzwasser

  • Korrosivittskategorien (DIN EN ISO 12944-1) Korrosivittskategorien in atmosphrischen Umgebungsbedingungen (C) C1 unbedeutend geheizte Gebude

    C2 gering lndliche Umgebung; ungeheizte Gebude

    C3 mig Stadtatmosphre und Industrieatmosphre mit miger Luftverunreinigung (SO2), Kstenbereich mit geringer Salzwasserbelastung; Produktions- und Innenrume mit hoher Luftfeuchtigkeit und geringer Luftverunreinigung

    C4 stark Industrieatmosphre, Kstengebiete mit miger Salzwasserbelastung; Produktionsanlagen mit chemischen Belastungen (Chemieanlagen, Schwimmbder)

    C5-I sehr stark Industrieatmosphre mit hoher Luftfeuchtigkeit und starker (Industrie) Luftverunreinigung

    C5-M sehr stark Kstenbereiche und Offshorebereiche mit hoher (Meer) Salzwasserbelastung; Gebude und Anlagen, die fast dauernd hoher Luftfeuchte, Kondensation sowie hoher Luftverunreinigung ausgesetzt sind

  • Dickenabnahme durch Korrosion

    Korrosivittskategorie unlegierter Stahl Zink

    C1 unbedeutend 1,3 m 0,1 m

    C2 gering > 1,3 bis 25 m > 0,1 bis 0,7 m

    C3 mig > 25 bis 50 m > 0,7 bis 2,1 m

    C4 stark > 50 bis 80 m > 2,1 bis 4,2 m

    C5-I sehr stark (Ind.)

    C5-M sehr stark (Meer) > 80 bis 200 m > 4,2 bis 8,4 m

    Abtrag von Korrosionsprodukten Dickenabnahme durch Flchenkorrosion

  • Korrosivittskategorien im Erdreich und Wasser (Im) Im1 Swasser Flubauten (Wehre, Stauanlagen), Wasserkraftwerke

    Im2 Meer- oder Brackwasser Hafenbereiche (Schleusentore, Staustufen Molen), Offshore-Anlagen

    Im3 Erdreich Behlter und Tanks, Spundwnde, Stahlrohre

  • Korrosionsschutz

    Elektrochemischer Korrosionsschutz

    Passiver Korrosionsschutz Aktiver Korrosionsschutz

    Schutzschichten Korrosionsschutzgerechte Gestaltung

    - Konstruktion/Medium

    - Werkstoffauswahl

    - Verpackung/Lagerung

    Anodischer1)

    Korrosionsschutz

    Metallische berzge

    Organische Beschichtungen

    Zusatz von Inhibitoren

    Anorganische berzge

    Kathodischer

    Korrosionsschutz 1)

    Anwendung weniger hufig, Passivierung durch anodische Polarisation Bildung von Passivschichten im Medium

  • Kathodischer Korrosionsschutz (KKS, kathodische Polarisation) Ohne Fremdspannung: Einsatz von Opferanoden, Schutzobjekt wird Kathode

    Mit Fremdspannung: Anschluss des negativen Pols (Kathode) einer Gleichspannungsquelle

    Anwendungsbeispiele (Nrnberger, 1995)

    - uerer Schutz erdverlegter Rohre, Lagerbehlter und Kabel (Streustrom- einfluss von Gleichstrombahnen!)

    - Stahlwasserbauwerke wie Schleusen, Ksten- und Hafenbauten, Offshore- bauwerke oder Unterwasserpipelines

    - Industrieanlagen

    - Bahnschienen

    - Schiffe

    - Innenschutz von Tanks, Behltern oder Rohrleitungen bei Kontakt mit Elektrolyten

    - zustzlicher Schutz der Stahlbewehrung im Betonbau bei Chloridbelastung (Parkhuser, Brcken)

    - Innenschutz von Wasserbehltern und Kesseln in der Haustechnik

  • Verbindung mit Opferanoden (Kontaktkorrosion)

    Opferanode (z. B. Mg)

    Rohr als Kathode

    Grundwasserspiegel

    Einbettung (Koks, Bettungsmasse1))

    1)75% Gips, 20 % Bentonit, 5 % Natriumsulfat

    Mglichst geringer Abstand! Warum?

    Anwendung

    - bei begrenzten Objekten

    - in Bden mit niedrigen Boden- widerstnden

    - bei nicht oder schwer reali- sierbarer Stromversorgung

    - geringe Spannung, kleine Stromabgabe; bei groen Objekten viele Einzelanoden notwendig! Beispiele

    - Lagerbehlter

    - kunststoffumhllte Rohr- leitungen

    - Innenschutz

    - S- (Mg) und Meerwasser- anlagen (Zn, Al)

  • Innenschutz Warmwasserbehlter und Kessel Mg2+

    O2

    OH-

    Mg(OH)2

    2 OH-

    O2 + H2O + 2 e-

    Anode

    Fehlstelle im Email = Kathode

    Haltbarkeit mindestens 2 Jahre

    Mg-

  • Anlegen einer "Fremdspannung"

    Fe Fe2+ + 2 e-

    Erdoberflche

    Inerte Anode

    (z. B. Graphit, Fe/Si o. a.)

    Lagertank als Kathode

    Einbettung (z. B. Koks)

    +

    e-

    Anwendung

    - bevorzugte Anwendung zum Schutz groer Flchen

    - Einsatz weniger Fremdstrom- anoden Beispiele

    - erdverlegte Rohrleitungen

    - groe Tanklager

    - Stahlbetonbauwerke

  • Schutzschichten Oberflchenvorbereitung ( DIN EN 12944-4, Reinigen, Abbeizen, Strahlen; Haftung!) Organische Beschichtungen ( DIN EN 12944-5, 80 % aller Schichten)

    - Bindemittel Alkydharze, Acrylate, EP, PUR

    - Pigmente/Fllstoffe Zinkstaub, Eisenglimmer, TiO2, Calcit

    - Zusatzstoffe Weichmacher, Verdicker, Verlaufsmittel

    - Lsungsmittel/Pulverbeschichtung Schutzdauer von Beschichtungen

    - gilt bis zur ersten Instandsetzungsmanahme

    - keine Gewhrleistungszeit! (juristischer Begriff)

    - kurz 2 - 5 Jahre

    - mittel 5 - 15 Jahre

    - lang > 15 Jahre

  • Beschichtungssystem1) - Grundbeschichtung Korrosionsschutz und Haftvermittlung, Einsatz von Zinkstaub (Wirkung als Anode, Porenverschluss bei Korr.) - Zwischenbeschichtung Barrierewirkung, hohe Schichtdicke und/oder Einsatz blttchenfrmiger Eisenglimmer-Pigmente (s. Abbildung) - Deckbeschichtung optische Eigenschaften (Farbe, Glanz), Stabilitt gegen UV-Licht, Bewitterung, Chemikalien und Abrieb

    Stahloberflche

    O2, H2O Beschichtung

    1)www.bundesverband-korrosionsschutz.de

    Eisenglimmerpigmente (REM)

    Pigmente mit Barrierewirkung

  • Metallische berzge - Schmelztauchen / Duplex-System

    - thermisches Spritzen

    - galvanische berzge

    - Vakuum-Aufdampfen

    Feuerverzinken

    Thermisches Lichtbogenspritzen Galvanische berzge

  • Anorganische berzge - Emaillieren Auftrag glasbildender u. a. Oxide, schichtbildend, bis 2 mm

    Fe Tauchen/Spritzen sowie Glhen bis 900 C, surebestndig! - Brnieren Erzeugung schwarzer Mischoxidschichten von FeO und Fe Fe2O3 (Fe3O4), nicht schichtbildend, bis 1 m Tauchen in Lsungen von NaOH/NaNO2 u. a. Stoffen - Chromatieren / Bildung chromat- oder chrom(III)-oxidhaltiger Schutzschichten

    Passivieren Tauchen in Lsung von Chromsure H2CrO4 oder Cr(III)-verb.

    Zn, Al gelb (Cr-VI)1), gelb-rtlich-grnlich (Cr-III)2), bis ca. 1 m - Phosphatieren Ausfllung fest haftender Phosphatschichten, Haftgrund

    Fe, Zn, Al Beizen der Metalloberflche mit Suren, Tauchen in Lsungen von H3PO4/Metallphosphat

    Bildung von Fe2+-phospat, nicht schichtbildend, unter 1 m (Fe2+-Ionen der Oberflche ) oder Zn2+-phosphat (grau), schichtbildend, bis 10 m

    1)EU-Verbot fr PKW und Hausgerte 2)Cr(III)-Passivierung durch primre Ablagerung von MxCry(OH)z