35 SOLOMON - Internationale Bachakademie Stuttgart · 35 solomon mittwoch, 10. september 2014....

35 SOLOMON

MIT T WOCH, 10. S E P T E M B E R 2014 . 19 :00L IEDERHALLE . BEETHOVEN-SAAL

GEORG FRIEDRICH HÄNDELSOLOMON HW V 67

ANKE VONDUNG . JOHANNA WINKEL . SUSAN GRIT TON . LOTHAR ODINIUS . PETER HARVEYGÄCHINGER KANTOREI STUT TGARTFREIBURGER BAROCKORCHESTERHANS-CHRISTOPH RADEMANN

Wir danken der Baden-Wür:embergischen Bank für die freundliche Unterstü;ung

INHALT

PROGRAMM 3

EINFÜHRUNG

EHEGLÜCK – WEISHEIT – REICHTUM:

HÄNDELS SOLOMON 4

GESANGSTEXT

SOLOMON 12

KÜNSTLERBIOGRAPHIEN

ANKE VONDUNG 42

JOHANNA WINKEL 43

SUSAN GRIT TON 44

LOTHAR ODINIUS 45

PETER HARVEY 46

GÄCHINGER KANTOREI STUT TGART 47

FREIBURGER BAROCKORCHESTER 48

HANS-CHRISTOPH RADEMANN 51

FÖRDERKREIS BACHAKADEMIE 10

. Konzertdauer etwa 3 Stunden . Pause nach dem 1. Akt

. Das Konzert wird von SWR2 und Deutschlandradio aufgezeichnet, auf SWR2 am 21. September um 20:03 – 23 Uhr (»Oper«) und auf Deutschlandradio Kultur am 13. September 2014 um 19:05 gesendet.

In Stu:gart über UKW 87,9 MHz ,

digital und über Livestream www.dradio.de zu empfangen

Eine Veranstaltung der Internationalen Bachakademie Stu:gart . Johann-Sebastian-Bach-Pla; . 70178 Stu:gart . www.musikfest.de . Tel. 0711 61 921-0

REDAKTION . Dr. Christiane Plank-Baldauf . Der Text von Dr. Matthew Gardner ist ein Originalbeitrag für dieses Heft . DRUCK OKzin Scheufele . Änderungen vorbehalten.

GEORG FRIEDRICH HÄNDEL 1685 – 1759

. Solomon Oratorium in drei Akten HW V 67

ANKE VONDUNG MEZZOSOPRAN

(SOLOMON, KING OF ISRAEL)

JOHANNA WINKEL SOPRAN

(HIS WIFE, SECOND WOMAN)

SUSAN GRIT TON SOPRAN

(QUEEN OF SHEBA, F IRST WOMAN)

LOTHAR ODINIUS TENOR

(ZADOK, THE HIGH PRIEST, AN AT TENDENT)

PETER HARVEY BASS

(A LEVITE)

GÄCHINGER KANTOREI STUT TGART

FREIBURGER BAROCKORCHESTER

HANS-CHRISTOPH RADEMANN

olomon wurde zum ersten Mal im Covent Garden Cea-ter, London, am 17. März 1749 als Teil von Händels Ora-torienspielzeit aufgeführt. Das englische Oratorium ist ein ungewöhnliches Werk in Händels Œuvre, da es kei-ne durchgehende Handlung hat, sondern jeder der drei Teile einen anderen Aspekt von Solomons HerrschaI oder Persönlichkeit beleuchtet. Teil I ist in zwei Szenen unterteilt, die erste ist der Einweihung des Tempels in Anwesenheit von Solomon, Zadok, einem Leviten und Priestern gewidmet. In der zweiten Szene, einer Dar-stellung von Solomons glücklichem Eheleben, tri: die Königin (eine Tochter des Pharao) auf. Teil II ist der ein-zige wirklich dramatische Teil: Sta: einer Beschreibung von Solomons Eheglück wird hier ein dramatisches Bei-spiel für die Weisheit Solomons dargestellt. Zwei Frau-en (im Libre:o »Harlots«, in Händels Autograph »Wo-men«) treten mit einem neugeborenen Kind auf und streiten, welche von ihnen die Mu:er ist — das Kind einer der beiden Frauen war gestorben, und diese ha:e

Eheglück Weisheit Reichtum: HÄNDELS SOLOMON

S

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das Kind der anderen an sich genommen, während die wahre Mu:er schlief. DarauEin befiehlt Solomon, das Kind in zwei Teile zu teilen, jede Frau sollte eine HälIe bekommen. Die falsche Mu:er freut sich und beteu-ert, dass Solomon weise und richtig geurteilt habe, die zweite Frau und wahre Mu:er des Kindes spricht hinge-gen in tiefster Trauer, die falsche Mu:er solle das Kind nehmen, damit es am Leben bleibe. Solomon erkennt daran die wahre Mu:er und gibt dieser das Kind zu-rück. Er wird für seine große Weisheit gepriesen. Teil III ist wieder mehr beschreibend als dramatisch und han-delt vom Reichtum Solomons und von der Macht der Musik. Die Königin von Saba besucht Solomons Hof und bekommt dies zu sehen und zu hören. Das Libre:o erwähnt nirgends die 700 Frauen und 300 Kebsweiber Solomons, aber bei Händels Publikum konnte auch die dunkle Seite von Solomons Leben als bekannt vorausgese;t werden.

Das Autograph von Händels Partitur von Solomon ent-stand zwischen 5. Mai und 17. Juni 1748, fast ein Jahr vor der ersten AuDührung. Das Oratorium war eines von zwei neuen Werken für die Spielzeit 1748/49, das zweite war ein weiteres englisches Oratorium Susan-na das Händel unmi:elbar nach Solomon zwischen 11. Juli und 24. August 1748 schrieb. Obwohl er Solomon zuerst komponierte, führte Händel Susanna vorher auf, nämlich am 10. Februar 1749. Seitdem er 1741 aufge-hört ha:e, italienische Opern zu schreiben, war es nicht ungewöhnlich, dass Händel zwei neue englisch-sprachige Werke in seinen Londoner Spielzeiten auf-führte, und vor 1748/49 ha:e er dies bereits 1738/39, 1743/44, 1744/45 und 1747/48 getan, oI mit zwei kon-trastierenden Werken. Dies ist auch bei Solomon und Susanna der Fall. Während Solomon hauptsächlich ein beschreibendes Oratorium ist, mit einer größeren Zahl an Chorsä;en (13) und weniger Da-capo-Arien (16 von 21 sind ohne Da capo), ist Susanna dramatischer, der Chor singt nur 8 Mal, und die überwiegende Zahl der Arien weist eine Da-capo-Struktur auf (16 von 25 Arien). Große Chöre wie in Solomon, die oI einen Doppelchor

Eheglück Weisheit Reichtum: HÄNDELS SOLOMON

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5 . MUSIKFESTUT TGART 2014 . W W W.MUSIKFEST.DE

(hier: zwei vierstimmige Gruppen) und ein großes Or-chester (mit doppelt bese;ter Viola, Holzbläsern, zwei Hörnern, Trompeten und Pauken) verwenden (z. B. in »From the censer curling rise« am Anfang von Teil II),ha:e Händel seit Israel in Egypt (1739) nicht mehr ein-gese;t. Diese Art Chöre zu schreiben ermöglicht es, viele EDekte antiphonal zu komponieren, sowie größere Klangflächen zu produzieren (z. B. »Praise the Lord« in Teil III). Der beschreibende, feierliche Stil von Teil I und III erinnert auch an Israel in Egypt.

Der Libre:ist von Solomon und Susanna ist unbekannt. Der Vorschlag, dass Händel das Libre:o für Solomon möglicherweise deutlich früher in Händen gehabt habe, es aber erst 1749 vertonte, erscheint unwahrscheinlich, da mehrere Änderungen während des Kompositions-prozesses vorgenommen wurden, die die Unterstüt-zung des Autors erforderlich gemacht hä:en; z. B. war die Demonstration der Macht der Musik in Teil III ursprünglich für Solomons Frau in Teil I sta: für die Königin von Saba geplant. Es ist auch bemerkenswert, dass das einzige andere englische Oratorium Händels mit unbekanntem Libre:isten Susanna ist, was nahe-legt, dass es sich bei dem Autor der beiden Libre:i, von Händel um die gleiche Zeit vertont, um die gleiche Person handelt. Dass der Libre:ist oder Händel durch William Boyces beliebte Serenata Solomon von 1742 (ge-druckt 1743) zu einem Text von Edward Moore auf das Cema aufmerksam wurde, scheint unwahrscheinlich zu sein, da Boyces Serenata nicht dramatisch war und sich auf Das Hohelied Salomos konzentriert. Der Text von Händels Oratorium ist zwar in Teil I auch von diesem beeinflusst, basiert dagegen hauptsächlich auf dem 1. Buch der Könige, dem 1. und 2. Buch der Chronik sowie dem 8. Buch der Antiquitates Judaicae (93 n. Chr.) des römischen Historikers Flavius Josephus.

Die Struktur der Handlung des Oratoriums wirkte sich auch auf Händels Bese;ungsentscheidungen aus: Bei der ersten AuDührung wurde Solomon von Caterina Galli (Alt) gesungen, der führende Sopran jedoch,

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Giulia Frasi, die 1748 zu Händels OperngesellschaI hinzukam, sang in jedem Teil eine andere Partie — Pharaoh’s Daughter (also Solomons Frau) in Teil I, 1st Harlot (die erste Frau und wahre Mu:er des Kindes) in Teil II, und Nicaule, Queen of Sheba in Teil III, was ihre Fähigkeit unterstreicht, verschiedene Charaktere dar-stellen zu können. Die 2nd Harlot (zweite Frau mit Kind) wurde von der Sopranistin Sibilla Gronamann (ab 1750 Pinto) gesungen, der Tenor Comas Lowe übernahm Zadok, the High Priest, und der Bass Henry Reinhold sang die Partie des Leviten.

Solomon markiert einen Bruch in Händels regulärem Muster, da all seine vorherigen biblischen Oratorien in englischer Sprache ein kämpfendes Volk beschrieben, das Erlösung suchte — sta:dessen zeigt Solomon ein Volk in Friedenszeiten und den daraus folgenden Wohl-stand. Inwiefern das Oratorium mit dem politischen Kli-ma in London zwischen 1748 und 1749 in Verbindung gebracht werden kann, bleibt oDen. Als jedenfalls das Ende des Österreichischen Erbfolgekrieges durch den Frieden von Aachen — dieser wurde am 2. Februar in London verkündet — mit einem Dankgo:esdienst (25. April) und öDentlichen Feuerwerk gefeiert wurde, komponierte Händel für diesen Anlass seine »Feuer-werksmusik«. In Britannien hoDte man, dass der Frieden eine neue Periode des Wohlstands bringen würde, und das Oratorium spiegelt diese Erwartung wider. Ohne die genaue identität, den persönlichen Hintergrund sowie die politischen Neigungen des Libre:isten zu kennen, ist eine tiefere allegorische Lesart des Libre:os problematisch.

Zwei der zentralen Cemen des Libre:os können jedoch mit anderen Werken Händels sowie Etappen in seiner Karriere in Verbindung gebracht werden. Das erste Cema bezieht sich auf die Vorführung der Musik für die Königin von Saba an Solomons Hof in Teil III des Oratoriums. Nach ihrem Bekenntnis, dass Musik die allerschönste Freude sei, wird die Königin mit einer De-monstration durch Solomons Hofmusiker beglückt. Sie


spielen nacheinander Musiken mit unterschiedlichen EigenschaIen: SanIheit, kriegerische Macht, Trauer und Verzweiflung von Liebhabern, aufgewühlte Leiden-schaIen und zum Schluss wieder Ruhe und Frieden. Die Szene beschreibt die Macht der Musik über die Emotionen, ein Cema, dem Händel 1736 einen gan-zen Ceaterabend widmete, als er John Drydens Ode Alexander’s Feast or The Power of Musick von 1697 verton-te, in der Alexander vom Hofmusiker Timotheus durch Musik gelenkt wird. Drei Jahre später vertonte Händel auch Drydens A Song for St Cecilia Day von 1687, der ebenfalls von den verschiedenen EDekten unterschied-licher Arten von Musik und Instrumenten handelt. Im

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GEORG FRIEDRICH HÄNDELKUPFERSTICH VON W. E . A. HOFFMANN, NACH DEM GEMÄLDE VON THOMAS HUDSON. UM 1910.

Fall von Solomon unterstreichen der Libre:ist und Hän-del auch, dass Musik ein wichtiger Bestandteil des Hof-lebens sei, und, wie die Königin von Saba sagt, »flashing gems« und »sculptur’d gold« vorzuziehen sei. Dies drückt auch aus, dass es sich lohnt, Geld für Musik auszuge-ben, was Händel und seine Zeitgenossen gerne bei George II gesehen hä:en — besonders weil dessen Unterstü;ung der Musik seit dem Tod von Königin Caroline (1737) etwas zurückgegangen war. Die Macht der Musik war auch in den 1730er Jahren ein beliebtes Cema in England und nicht nur Händel zeigte daran In-teresse. Seine Zeitgenossen Maurice Greene, William Boyce und Michael Christian Festing schrieben eben-falls Werke, die dieses Cema behandelten. Normaler-weise nahmen solche Werke die Form einer Ode für St Cecilia an, in der St Cecilia zum Schluss die Ordnung wieder herstellt. Die Macht der Musik war ebenfalls ein häufig diskutiertes Cema unter Kommentatoren und ist durch das 18. Jahrhundert hindurch auch in Predigten präsent. Auch die heilende Funktion von Musik kann in Händels Werken gefunden werden: So versucht in sei-nem englischen Oratorium Saul (1738 – 39) David den verrückten König mit seinem Lyra-Spiel zu beruhigen.

Das zweite Cema bezieht sich auf das Urteil in Teil II.Urteil und Wahl wurde, wie die Macht der Musik, in London während des 18. Jahrhunderts weithin diskutiert und findet sich oI als Cema in musikalischen Werken. Zwei Geschichten waren unter Komponisten besonders beliebt: Das Urteil des Paris und die Wahl des Herku-les (auch als Herkules am Scheideweg bekannt). Die Geschichte von Paris, in der der Protagonist zwischen drei Frauen, die für politische Macht, Weisheit im Krieg oder Liebe stehen, zu entscheiden hat, wurde 1740 von Giuseppe Sammartini in London vertont, sowie zuvor als Teil der 1701 »Prize Musick Competition«, als vier Komponisten den gleichen Text von William Congreve vertonen mussten. Die Wahl des Herkules, bei der die-ser zwischen zwei Frauen, Vergnügen und Tugend wäh-len muss und nur Tugend wahre Freude bieten kann, wurde von Händel selbst 1751 als The Choice of Hercules


Wenn es die Internationale Bachakademie Stu:gart nicht schon gäbe, hä:e man sie genau so erfinden müs-sen … denn sie ist einzigartig in ihrer Vielfalt, in ihrem Zusammenwirken von Musik- und Wortveranstaltungen.

Damit die Bachakademie auch künIig kreativ, in-haltsreich und hochkarätig arbeiten kann, braucht sie Unterstü;ung vieler Menschen, die sich dazu aufge-rufen fühlen, das Mo:o »Bewährtes erhalten, Neues gestalten« zu unterstü;en.

MITGLIEDER . haben Vorkaufsrecht bei der Karten-und Abonnement bestellung . erhalten das Studium Generale der Bachwoche sowie den Musikfestpass des Musikfestu:gart zu ermäßigtem Preis . haben kostenlosen Zutri: zu den »Musikalischen Salons« . genießen jährlich ein exklusives Sonderkonzert . nehmen an Kulturreisen zu auswärtigen Konzerten der Bachakademie teil . erhalten die ZeitschriI »Forum Bachakademie« direkt nach Hause.

Sie können Mitglied als Einzelperson, Ehepaar, Familie (Eltern/Großeltern mit Kindern/Enkeln) oder Firma zu unterschiedlichen Spendenhöhen werden.

FÖRDERKREIS

INTERNATIONALE BACHAKADEMIE STUT TGART

Kontakt: Rosemarie TrautmannJohann-Sebastian-Bach-Pla; . 70178 Stu:gartTelefon: 0711 61 921 [email protected]

Für die Musik – vom Freund zum Förderer

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aufgeführt — nur zwei Jahre nach Solomon. Das glei-che Sujet war 1740 auch von Maurice Green vertont worden. Die Idee, dass ein weiser Führer oder König eine schwierige Entscheidung zu treDen hat, wurde in England oI als politische Allegorie verwendet, um aus-zudrücken, dass Briten bzw. eine wichtige öDentliche Figur dasselbe tun sollten. Während in Solomon das Ziel der Urteilsszene ist, die Weisheit des Königs dar-zustellen, ist die Idee, dass die richtige Entscheidung getroDen werden muss, ein immer wiederkehrendes Cema in Händels London. Eine Wahl zwischen zwei entgegengese;ten Möglichkeiten ist auch ein beson-ders a:raktives Motiv für Komponisten, da es die Mög-lichkeit bietet, sehr kontrastreiche Musik zu schreiben. Teil II von Solomon beinhaltet deshalb teilweise die ab-wechslungsreichste Musik des Oratoriums, und Händel nu;t seine musikalischen Mi:el, um die beiden Frauen deutlich verschieden darzustellen. Z. B. ist die Arie »Thy sentence, great king, is prudent and wise«, gesungen von der falschen Mu:er, eine fröhliche Allegro-Arie in F-Dur, mit einem Synkopen rhythmus, um die »Falschheit« auszudrücken. Die Largo-Arie »Can I see my infant gor’d« der wahren Mu:er steht dagegen in f-Moll und drückt die Emotionen einer Mu:er aus, die Angst um ihr Kind hat, besonders hervorgehoben durch den schleppen-den Rhythmus, Pausen zwischen einzelnen Phrasen und den Pianissimo ausklang des Sa;es.

Obwohl Solomon musikalisch gesehen eines von Hän-dels besten Oratorien ist, wurde es zu seinen Lebzeiten nicht häufig aufgeführt. Nach der Premiere bot er noch zwei AuDührungen am 20. und 22. März während der Spielzeit von 1748/49 an. Das Oratorium wurde nur noch einmal im März 1759 wiederaufgenommen, aller-dings in einer deutlich geänderten Fassung, vorbereitet unter der Leitung von John Christopher Smith Jun., der eine zunehmend größere Rolle bei Händels AuDührun-gen spielte, seit sich der Gesundheitszustand und die SehkraI des Komponisten in den frühen 1750er Jahren verschlechtert ha:e.

MAT THEW GARDNER


Levite

Solomon

Zadok

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ACT IOUVERTURE

SCENE I

Solomon, Zadok, Priests and Israelites

I . CHORUS OF PRIESTS

Your harps and cymbals soundto great Jehovah’s praise;unto the Lord of hostsyour willing voices raise.

I I . A IR

Praise ye the Lord for all his mercies past,whose truth, whose justice will forever last.

I I I . CHORUS

With pious heart, and holy tongueresound your maker’s name,till distant nations catch the song,and glow with holy flame.

IV. ACCOMPAGNATO

AlmighM pow’r, who rul’st the earth and skies,and bade gay order from confusion rise,whose gracious hand reliev’d thy slave distress’d,with splendour cloth’d me, and with knowledge bless’d!Cy finish’d temple with thy presence grace,and shed thy heav’nly glories o’er the place!

RECITATIVE

Imperial Solomon, thy pray’rs are heard.

SolomonHW V 67

GEORG FRIEDRICH HÄNDEL

Passagen in grauer Schrift entfallen im heutigen Konzert.

Chor derPriester

Levit

Chor

Salomo

Zadok

SolomonHW V 67

GEORG FRIEDRICH HÄNDEL

Passagen in grauer Schrift entfallen im heutigen Konzert.


OUVERTÜRE

SZENE I

Salomo, Zadok, Priester und Israeliten

Mit Harf’ und Cymbeln singtzu Gott Jehovah’s Preis,auf zu dem Himmelskreisdie laute Stimme schwingt.

O preist des Herren Allbarmherzigkeit,dass Huld, dass Güte währt durch alle Zeit.

Aus frommer Brust, in heiligem Drangsingt laut des Schöpfers Macht,dass alles Volk auflauscht dem Sang,zu heil’ger Glut entfacht.

Allmächtige Kraft, die Höh’ und Tief’ umspannt,in weise Ordnung einst das Chaos band,die gnädig segnend ihren Knecht beglückt,geziert mit Weisheit und mit Glanz geschmückt:Komm’ in dein heilig, dir erhöhtes Haus,und schütte Segen auf die Stätte aus.

Erhab’ner Salomo! du bist erhört.

GE

SAN

GST

EX

T

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V. ACCOMPAGNATO

See, from the op’ning skiesdescending flames involve the sacrifice.And lo, within the sacred domethat gleamy light,profusely bright,declares the Lord of Hosts is come.

VI . AIR

Sacred raptures cheer my breast,rushing tides of hallow’d zeal,joys too fierce to be express’d,in this swelling heart I feel.Warm enthusiastic firesin my panting bosom roll,hope of bliss, that ne’er expires,dawns upon my ravish’d soul.

VI I . CHORUS

Croughout the land Jehovah’s praise record,for full of pow’r and mercy is the Lord.

RECITATIVE

Bless’d be the Lord, who look’d with gracious eyesupon his vassal’s humble sacrifice,and has with an approving smilemy work o’erpaid, and grac’d the pile.

VI I I . A IR

What though I trace each herb and flow’r,that drink the morning dew,did I not own Jehovah’s pow’r,how vain were all I knew!Say, what’s the rest but empM boast,the pedant’s idle claim,who having all the substance losta:empts to grasp a name.

Zadok

Zadok

Solomon

Solomon

Zadok

Zadok

Chor

Salomo

Salomo


Sieh’, aus den Wolken fährtder Flammen Glut und deckt den Opferherd;und sieh, ins Heiligtum, sieh da!Hell strahlend brichtein himmlisch Licht,verkündend: Der Herr der Welt ist nah.

Himmelswonne hebt die Brust:Fromme Glut und heil’ger Drang,Glück, zu reich für Wort und Sang,füllt mein schwellend Herz mit Lust.Heißbegeistert Feuer glühtmir im Busen, froh durchbebt,segensheil, das ewig lebt,strahlt in mein entzückt Gemüt.

Preist alle im Land Jehovah, nah und fern,denn groß ist Macht und Gnade unsers Herrn.

Dank dir, o Herr! der gnädig du erschienstzu deines Knechts bescheid’nem Opferdienst;der du mit deines Segens Strommein Werk gekrönt, geweiht den Dom.

Erforscht’ ich gleich jed’ Gras und Blum’,die hold im Tauschmuck lacht,und kennte nicht Jehovahs Macht,wie eitel wär’ mein Ruhm!Was blieb mir als leerer Tand,des Toren Scheingewinn,der nie der Dinge Geist und Sinn,nur Nam’ und Ort gekannt

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SCENE I I

To them the queen

RECITATIVE

And see, my queen, my wedded love,you soon my tenderness shall prove:a palace shall erect its head,of cedar built, with gold bespread;me thinks the work is now begun,the axe resounds on Lebanon;and see, bedeck’d with canvas wings,the dancing vessel lightly springs,while Ophir’s mines, well pleas’d, disclosethe wealth that in their entrails glows.

IX . AIR

Bless’d the day when first my eyessaw the wisest of the wise!Bless’d the day when I was ledto ascend the nuptial bed!But completely bless’d the day,on my bosom as he lay,when he call’d my charms divine,vowing to be only mine!

RECITATIVE

Cou fair inhabitant of Nile,rejoice thy lover with a smile!O monarch, with each virtue bless’d,the brightest star that gilds the east!No joy I know beneath the sun,but what’s compris’d in Solomon.With thee, how quickly fled the winter’s nightand short is summer’s length of light!

Solomon

Queen

Solomon

Queen

Salomo

Königin

Salomo

Königin


SZENE I I

Zu ihnen die Königin

Seht da, mein Weib, mein Trost und Stolz!Dich soll mein nächstes Werk erhöhn;ein Prachtbau soll von Zedernholz,mit Gold geziert, für dich entstehen.Das Werk begann mit Eifer schon:Die Axt erschallt im Libanon,und sieh, wie rasch und leicht beschwingtdas flinke Schiff zum Hafen dringt,dem Ophirs Mine willig zolltden Schatz von Edelstein und Gold.

Heil dem Tag, da ich geschautihn, der Weisheit glänzend Bild!Heil dem Tag, da ich verhülltihm genaht im Schmuck der Braut!Aber zwiefach Heil dem Tag,da er mit am Busen lag,meine Reize göttlich fandund sich ewig mir verband

Wie süß, du Fürstenkind vom Nil,ist deiner Blicke lieblich Spiel!Gebieter! aller Tugend reich,dem hellsten Stern im Osten gleich!Kein Glück der Erde macht mich froh,als das mir ward in Salomo.Mit dir, wie schnell verfliegt des Winters Nacht,wie rasch des Sommertages Pracht.

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X. DUET

Welcome as the dawn of dayto the pilgrim on his way,whom the darkness caus’d to stray,is my lovely king to me.Myrtle grove or rosy shade,breathing odours through the gladeto refresh the village maid,yields in sweets, my queen, to thee.

RECITATIVE

Vain are the transient beauties of the facewhere virtue fails to animate each grace.Bright and more bright her radiant form appears, nor dreads the canker’d tooth of rolling years.O’er such a partner comfort spreads her wing,And all our life is one perpetual spring.

XI . AIR

Indulge thy faith and wedded truthwith the fair partner of thy youth!She’s ever constant, ever kind, like the young roe or loving hind.

RECITATIVE

My blooming fair, come away, my love admits of no delay.

XI I . A IR

Haste to the cedar grove, where fragrant spices bloom and am’rous turtles love beneath the pleasing gloom.While tinkling down the hill, avoiding hateful day, the li:le murm’ring rill in whispers glides away.

RECITATIVE

When thou art absent from my sightthe court I shun and loathe the light.

Queen

Solomon

Zadok

Zadok

Solomon

Solomon

Queen

Königin

Salomo

Zadok

Zadok

Salomo

Salomo

Königin


Lieblich, wie des Tages Prachteinen Wandrer in der Nachtauf verlor’nem Pfade lacht,leuchtest du, o König, mir.Myrthenblüt’ und Rosenhain,Dufthauch atmend bei dem Rain,Hirt’ und Hirtin zu erfreun,weicht , lieb Herz, an Süße dir.

Nur Eitelkeit ist Schönheit, die vergeht,wenn Tugend fehlt, ohn’ die kein Reiz besteht,denn Glanz erstrahlt, zum Höchsten auserkorn,wo Zahn der Zeit sein Schrecknis hat verlorn.Von dort her nur wirkt Lust, macht uns bereitfür Lebenslust in steter Frühlingszeit.

Genieße den Glauben, bleib bei deiner Treu’wie er dir in der Jugend war und stets aufs Neu’,er bleibt dir treu und wohlgewogen, jewie anhängliche Tiere, Kitz und Reh.

Mein blühend Weib, komm mit mir!Mein Herz ruft sehnsuchtsvoll nach dir.

Komm, komm zu den Zedernhain, wo Duftgewürze blühn, wo Tauben kosend glühn im düstern Zwielichtschein, wo perlend aus dem Grün,das sie verbarg dem Licht, die Quelle murmelnd brichtund flüstern fließt dahin.

Ist fern von mir dein Angesicht,Hass’ ich den Tag und flieh’ das Licht.

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XI I I . A IR

With thee th’unshelter’d moor I’d treadnor once of fate complain,though burning suns flash’d round my headand cleav’d the barren plain.Cy lovely from alone I prize;’tis thou that canst impartcontinual pleasure to my eyesand gladness to my heart.

RECITATIVE Search round the word, there never yet was seenso wise a monarch or so chaste a queen.

XIV. CHORUS

May no rash intruder disturb their soI hours;to form fragrant pillows, arise, Oh ye flow’rs!Ye zephyrs, soI breathing, their slumbers prolongwhile nightingales lull them to sleep with their song.

Queen

Zadok

Königin

Zadok

Chor


Mit der durch Moor, durch Wüstensand, hinwandr’ ich obdachlos,das Haupt umglüht vom Sonnenbrand,verdorrt der Erde Schoß.Dein treuer Arm hält mich in Hut,du bist mein Schirm und Schild,des Anblick mir das Herz mit Mut,mit Kraft die Brust erfüllt.

Durchforscht die Welt: nie ward zuvor gesehnsolch treues Bündnis, solch edles Paar.

Nie trüb’ euch ein Unhold den Frieden der Nacht!Schwellt duftend ihr Lager, o Blumen voll Pracht,umweht sie, Zephire, mit lindem Umfang,ihr Nachtigallen lullt sie in Schlummer mit Sang.

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ACT I I

SCENE I

Solomon, Zadok, Levites and Israelites

XV. CHORUS

From the censer curling risegrateful incense to the skies;Heav’n blesses David’s throne,Happy, happy Solomon!Live, live forever, pious David’s son;live, live forever, mighM Solomon.

RECITATIVE Prais’d be the Lord, from him my wisdom springs.I bow inraptur’d to the King of Kings.He led me abject to imperial state,when weak, and trembling for my future fate.Strengthen’d by him, each foe with horror fled,then impious Joab at the altar bled.Ce death he oI deserv’d stern Shimei found,and Adonijah sunk beneath the wound;forc’d by his crimes, I spoke a brother’s doom, and may his vices perish in his tomb.

XVI . AIR

When the sun o’er yonder hillspow’rs in tides the golden day,or when, quiv’ring o’er the rills,in the west he dies away,he shall ever hear me singpraises to th’Eternal King.

RECITATIVE

Great prince, thy resolution’s just:He never fails, in Heav’n who puts his trust.True worth consists not in the pride of state;’t is virtue only makes a monarch great.

Solomon

Solomon

Levite

Chor

Salomo

Salomo

Levit


SZENE I

Salomo, Zadok, Leviten und Israeliten

Vom Altare wallend wehnWolken Weihrauch zu den Höhn;Gottes Segen schirmt den Thron,Selig, selig Salomo!Heil, Heil für immer dir, o Davids Sohn;Heil für immer, mächt’ger Salomo.

Preis sei dem Herrn, der Weisheit mir verliehn.Ich beug’ entzückt mich, vor ihm hin zu knien.Er hob vom Staube mich zum Herrscherstand,als schwach und bang ich vor der Zukunft stand.Zagend vor ihm , entfloh der Feinde Schaar,der wilde Joab fiel vor den Altar,der oft verdiente Tod ward Simei’s Teil,und Adonai sank dem Todespfeil;ihn traf mein Spruch für frevelhaftes Tun:Mag sein Verbrechen ewig mit ihm ruhn!

Ob die Sonn’ auf Berg und Talhell ergießt ihr goldnes Licht,ob ihr bleicher Abendstrahlfern im West ersterbend bricht:Ewig hört sie, wie mein Sangsingt dem Mächt’gen Preis und Dank.

O Herr, gerecht ist die Beschluss;der fehlet nie, der auf den Himmel baut.Der Wert beruht nicht in beglücktem Los,die Tugend einzig macht den Fürsten groß.

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XVI I . A IR

Crice bless’d that wise discerning king, who can each passion tame and mounts on virtue’s eagle wing to everlasting fame.Such shall as mighM pa:erns stand to princes yet unborn,to honour prompt each distant land,and future times adorn.

SCENE I I

Solomon, Levite and Israelites. To them an Attendant

RECITATIVE

My sovereign liege, two women stand,and both beseech the king’s commandto enter here. Dissolv’d in tearsthe one a newborn infant bears;the other, fierce, and threat’ning loud,declares her story to the crowd;and thus she clamours to the throng,»Seek we the king, he shall redress our wrong.«Admit them straight; for when we mount a throne,our hours are all the peoples, not our own.

SCENE I I I

To them the two women

Cou son of David, hear a mother’s grief,and let the voice of justice bring relief.Cis li:le babe my womb conceiv’d,the smiling infant I with joy receiv’d.Cat woman also bore a son,whose vital thread was quickly spun.One house we both together kept.But once, unhappy, as I slept,she stole at midnight where I lay ,bore my soI darling from my arms away,and leI her child behind, a lump of lifeless clay,and nownow — oh impious! — dares to claimmy right alone, a mother’s name.

Levite

Attendant

Solomon

First Woman


O selig ist der weise Mann,der stark sich selbst bezwingt,und aufstrebt, adlergleich beschwingt,den Pfad des Ruhms hinan.Er wird im Licht der Ehren stehnfür alle künft’ge Zeit,und seines Namens Preis erhöhnin Glanz und Herrlichkeit.

SZENE I I

Solomon, Leviten und Israeliten. Zu ihnen ein Diener.

Mein hoher Fürst! Zwei Frauen stehn,die deine Gunst, o Herr, erfleh’n,sich dir zu nahn. Verzehrt von Schmerzpresst eine voll Angst ein Kind ans Herz.Die andre, wild, im Redeschwallerklärt dem Volk den streit’gen Fall:Sie ruft mit lautem Schrei’n und Droh’n:"Auf, lasst uns gehen, Recht suchen vor dem Thron."Lasst sie herein. Nah’ ich dem Stuhle hier,gehör ich ganz dem Volke, und nicht mir.

SCENE I I I

Zu ihnen die beiden Frauen

O Sohn des David, hör’ der Mutter Leid!Der Weisheit Spruch gewähr’ Gerechtigkeit.Dies süße Kind ward mir zu Teil,das holde Knäblein, all mein Glück und Heil.Auch diesem Weib war ein Sohn,des Lebenshauch zu bald entflohn.Ein Haus dient beiden uns zum Dach.Und einst, da tief im Schlaf ich lag,stahl sie sich Nacht in mein Gemach,nahm meinen Liebling weg von meinem Schoß,und ließ ihr Kind zurück, entseelt und leblos.Nun hat sie ruchlos sich erfrechtund heischt für sich mein Mutterrecht.

Levit

Diener

Salomo

Erste Frau

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XVI I I . A IR AND TERZET TO

Words are weak to paint my fears;heartfelt anguish, starting tears,best shall plead a mother’s cause.To thy throne, O king, I bend;my cause is just, be thou my friend!

False is all her melting tale.

Justice holds the liIed scale.

Cen be just, and fear the laws!

RECITATIVE What says the other to th’imputed charge?Speak in thy turn, and tell thy wrongs at large!I can not varnish o’er my tongue,and colour fair the face of wrong.Cis babe is mine; the womb of earthentom’d, conceals her li:le birth.Give me my child, my smiling boy,to cheer my breast with newborn joy.Hear me, ye women, and the king regard,who from his throne thus reads the just award:Each claims alike, let both their portions share.Divide the babe, thus each her part shall bear.Quick, bring the falchion, and the infant smite.No further clamour for disputed right!

XIX. AIR

Cy sentence, great king,is prudent and wise,and my hopes on the wingquick bound for the prize.Contented I hear,and approve the decree,for at least I shall tearthe lov’d infant from thee.

First Woman

Second Woman

Solomon

Second Woman

Solomon

Second Woman

Solomon

Second Woman


Ach, kein Wort benennt mein Weh!Seelenjammer, banger SchmerzZeuge für dies Mutterherz.Sieh mich knien vor deinem Thron:Das Recht ist mein, sei du mein Freund!

Falsch ist all ihr fein Gedicht.

Warnend schwebt die Waage schon.

Wäge streng des Rechts Gericht.

Was sagt die andre zu so schwerer Schuld?So sprich nun auch du, in Ordnung und Geduld.Nicht kann ich schmücken den Bericht,noch leih’n der Schuld ein hold Gesicht.Dies Kind ist mein, ein Grabmal wardes anderen Los, das sie gebar.Gib mir mein Kind, all meine Lust,mit Trost zu stillen meine Brust!Hört denn, ihr Frauen, was der König spricht,der von dem Thron urteilt nach Recht und Pflicht.Gleich, wie ihr Recht, sei Schaden und Gewinn:Zerteilt das Kind, ihr Teil nehm’ jede hin.Auf, bringt ein Schwert her! Haut das Kind entzwei,auf dass geschlichtet euer Hader sei.

Dein Urteil verfügt,was weise ist und klug,und mein Wunsch ist begnügtam Teil den ich trug.Nicht feindlich gesinntist des Spruchs Meinung mir:So entreiß ich das Kind,das geliebte, doch dir.

Erste Frau

Zweite Frau

Salomo

Zweite Frau

Salomo

Zweite Frau

Salomo

Zweite Frau

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RECITATIVE Withhold, withhold the executing hand!Reverse, O king, thy stern command.

XX. AIR

Can I see my infant gor’dwith the fierce relentless sword?Can I see him yield his breath,smiling at the hand of death,and behold the purple tides,gushing down his tender sides, can I see?Rather be my hopes beguil’d,Take him all, but spare my child.

XXI . ACCOMPAGNATO

Israel, a:end to what your king shall say:think not I meant the innocent to slay.Ce stern decision was to trace with artthe secret dictates of the human heart.She who could bear the fierce decree to hearnor send one sigh, nor shed one pious tear,must be a stranger to a mother’s name.Hence from my sight, nor urge a further claim!But you, whose fears a parent’s love a:est,receive, and bind him to your beating breast.To you, in justice, I the babe restore,and may you lose him from your arms no more.

XXI I . DUET

Crice bless’d be the king, for he’s good and he’s wise…

Ce Lord all these virtues has giv’n.

my gratitude calls streaming tears from my eyes.

Cy thanks be return’d all to Heav’n.’Tis God that rewards and will liI from the dustwhom to crush proud oppressors endeavour, …

How happy are those who in God put their trust!

for his mercy endureth forever.

First Woman

First Woman

Solomon

First Woman

Solomon

First Woman

Solomon

First Woman

Solomon


Halt ein, steh ab vom schreckensvollen Mord!Nimm, Herr, zurück dein furchtbar Wort!

Kann ich sehn mein Kind zerstücktdurch den unbarmherzigen Stahl?Kann ich sehn, wie’s nach mir blickt,lächelnd vor der Todesqual!Wie dem zarten Leib entrinntPurpurgleich die dunkle Flut? -Schonet nur sein teures Blut!Nehmt es hin – nur schont mein Kind.

Israel, vernimm was nun dein König spricht:Nicht will den Mord der Unschuld das Gericht.Das strenge Urteil brachte nur zu Tag, was in dem Herzen beider Frauen sprach.Sie, die frohlockt’, als ihr der Spruch bekannt,und nicht ein Wort, nicht eine Träne fand,sie kennt die Liebe einer Mutter nicht.Hebe dich weg! und fürchte mein Gericht.Doch du, bestürmt von tiefem Mutterschmerz,nimm hin das Knäblein an dein pochend Herz;nur dein in Wahrheit kann der Säugling sein,zur Lust dir bleib er nun und immer dein.

Dem König sei Heil! Er ist weise und gut, …

Der Herr war’s, der so mich erhob.

mein tränendes Aug’ weinet Dank dir voll Glut.

An Gott nur gib Dank so wie Lob.Hoch waltet der Herr, der da mächtig Ihn schützt,den bedrohen der Gewaltigen Hände, …

Wie selig ist der, der auf Gott nur sich stützt!

seine Gnade, sie währet ohne Ende.

Erste Frau

Erste Frau

Salomo

Erste Frau

Salomo

Erste Frau

Salomo

Erste Frau

Salomo

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XXI I I . CHORUS

From the East unto the West,who so wise as Solomon!Who like Israel’s king is bless’d,who so worthy of a throne!

RECITATIVE From morn to eve I could enraptur’d singthe various virtues of our happy king,in whom, with wonder, we behold combin’d,the grace of feature with the worth of mind.

XXIV. AIR

See the tall palm that liIs the head,on Jordan’s sedgy side;his tow’ring branches curling spreadand bloom in graceful pride.Each meaner tree regardless springsnor claims our scornful eyes;thus thou art first of mortal kings,and wisest of the wise.

RECITATIVE No more shall armed bands our homes destroy;peace waves her wing and pours forth ev’ry joy.

XXV. AIR

Beneath the vine or fig-tree’s shade,ev’ry shepherd sings the maid,who his simple heart betray’d,in a rustic measure.While of torment he complains,all around the village swainscatch the song and feel his pains,mingling sighs with pleasure.

XXVI . CHORUS

Swell the full chorus to Solomon’s praise;record him, ye bards, as the pride of our days.

Zadok

Zadok

First Woman

First Woman


Wer vom Osten bis hin zum Westenist so weise als Salomo?Wer ist, Israels König gleich,Glanz und Zierde seinem Thron?

Von früh bis spät könnt’ ich nur singen,des Königs Tugenden euch zu Gehör zu bringen;er kann uns als wundersames Beispiel stehn,wie Anmut und Weisheit zusammen gehn.

Seht dort die Palme, sie erhebt ihr Hauptund spreizt ihr mächtiges Laubauf Jordans Schilfgestade, und sie blühtin üppiger Pracht, wie man deutlich sieht.Kleinere Bäume bleiben verborgen,haben Beachtung nicht zu besorgen.So bist du unter Ersten der Erste,der Weiseste unter Weisen zugleich.

Fortan weilt harmlos Glück in Feld und Haus,Mild breitet Frieden sein sanft Gefieder aus.

Am klaren Bach, im stillen Talklagt der Hirt in Liebesqualihr, die all sein Herz ihm stahl,im Gesang sein Sehen.Weil er seinem Gram sich weiht,lauscht im Haine Knab’ und MaidSeinem Lied und seinem Leid,Lächelnd unter Tränen.

Schallt, schallt laut, ihr Chöre, zu Salomons Preis,o nennt ihn, ihr Sänger, den Stolzen unserer Zeit.

Chor

Zadok

Zadok

Erste Frau

Erste Frau

Chor

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ACT I I I

XXVI I . SYMPHONY

SCENE I

Solomon, Queen of Sheba, Zadok and Chorus

RECITATIVE

From Arabia’s spicy shores,bounded by the hoary main,Sheba’s queen these seats explores,to be taught thy heav’nly strain.Crice welcome, queen, with open armsour court receives thee and thy charms.Ce temple of the Lord first meets your eyes,rich with the well accepted sacrifice.Here all our treasures free behold,where cedars lie, o’erwrought with gold.Next, view a mansion fit for kings to own,the forest call’d of tow’ring Lebanon,where art her utmost skill displaysand ev’ry object claims your praise.

XXVI I I . A IR

Ev’ry sight these eyes beholddoes a diD’rent charm unfold;flashing gems and sculptur’d goldstill a:ract my ravish’d sight.But to hear fair truth distillingin expressions choice and thrillingfrom that tongue so soI and killing,that my soul does most delight.

RECITATIVE

Sweep the string to soothe the royal fairand rouse each passion with th’alternate air.

Queen of Sheba

Solomon

Queen of Sheba

Solomon


SZENE I

Salomo, Königin von Saba und Chor

Von Arabiens würz’gem Strand,den das dunkle Meer umkränzt,komm ich her, zu sehn dies Land,wo dein Nam’ und Ruhm erglänzt.Sei uns willkommen! So hoher Gastempfängt mit Freuden mein Palast.Den Tempel unsers Herrn sieht hier dein Aug’,glanzvoll erhöht dem heiligen Opferbrauch.All unsern Schatz erblickst du hierim Zedernbau voll Gold und Zier.Sieh den Palast dann, unsern Sitz und Thron,benannt der Wald des Berges Libanon,wo Kunst ihr höchstes Werk vollbracht,und alles atmet Herrscherpracht.

Aus diesen Augen jeder Blickwirft neuen Zauber mir zurück,geprägtes Goldstück, Perlenglanzbegeistern meine Seele ganz.Hör’ ich aber reine Wahrheitvoll gewählter, kluger Weisheit,zarte Unwiderstehlichkeitist dann für mich das höchste Glück.

Stimmt an den Chor, und stillt ihr Wunsch und Hang!Ruft jedes Gefühl wach, wechselnd im Gesang.

Königin von Saba

Salomo

Königin von Saba

Salomo

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XXIX. SOLO AND CHORUSMUSIC,

Music spread thy voice around;sweetly flow the lulling sound.

XXX. SOLO AND CHORUS

Now a diD ’rent measure try,shake the dome and pierce the sky;rouse us next to martial deeds;clanking arms and neighing steedsseem in fury to oppose.Now the hard-fought ba:le glows.

RECITATIVE

Cen at once from rage remove;draw the tear from hopeless love;lengthen out the solemn air,full of death and wild despair.

XXXI . CHORUS

Draw the tear from hopeless love;lengthen out the solemn air,full of death and wild despair.

RECITATIVE Next the tortur’d soul release,and the mind restore to peace.

XXXI I . SOLO AND CHORUS

Cus rolling surges riseand plough the troubled main;but soon the tempest dies,and all is calm again.

Solomon & Chorus

Solomon & Chorus

Solomon

Solomon

Solomon & Chorus


Hebt im Chor der Stimmen Klang,lieblich tön’ ein süßer Sang.

Nun ein Sang von andrer Glut!Braust wie Sturm und rast in Wut.Stürmt uns auf zu Kraft und Mut!Schwert und Schild und wiehernd Rossprallt zum Kampf in wildem Stoß.Nun entbrennt die Schlacht in Wut.

Doch nun stillt die wilden Triebe!Singt die Qual verschmähter Liebe;trauernd einst ein Klagelied singt,wie sie Tod und Verzweiflung bringt.

Singt die Qual verschmähter Liebe;trauernd einst ein Klagelied singt,wie sie Tod und Verzweiflung bringt.

Und nun senk’ ein sanftes Liedmilden Frieden ins Gemüt.

So rollt die Wog’ und steigt,und furcht die Meeresflut;dann sinkt der Sturm und weicht,und alles schweigt und ruht.

Salomo & Chor

Salomo & Chor

Salomo

Chor

Salomo

Salomo & Chor

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RECITATIVE Cy harmony’s divine, great king;all, all obeys the artist’s string.And now, illustrious prince, receivesuch tribute as my realm can give.Here purest gold, from earth’s dark entrails torn,and gems, resplendent, that outshine the morn;there balsam breathes a grateful smell;with thee the fragrant strangers wish to dwell.Yet, of ev’ry object I behold,amid the glare of gems and gold,the temple most a:racts my eye,where, with unweary’d zeal, you serve the Lord on high.

XXXI I I . A IR

Pious king and virtuous queen,may your names resound in story;in time’s latest annals seen,crown’d with honour, crown’d with glory.

RECITATIVE Crice happy king, to have achiev’dwhat scarce will henceforth be believ’d.When seven times around the spherethe sun had led the new-born year,the temple rose to mark thy dayswith endless themes for future praise.Our pious David wish’d in vainby this great act to bless his reign;but Heav’n the monarch’s hopes withstood,for, ah, his hands were stain’d with blood.

XXXIV. AIR

Golden columns, fair and bright,catch the mortals’ ravish’d sight;round their sides ambitious twinetendrils of the clasping vine;cherubim stand there display’d,o’er the ark their wings are laid:Ev’ry object swells with state,all is pious, all is great.

Queen of Sheba

Levite

Zadok

Zadok


O himmlisch ist dein Chor, fürwahr!Des Meisters Wink beseelt die Schaar.Doch nun, erhab’ner Fürst, nimm hieraus Saba Weihgeschenk von mir.Hier reinstes Gold aus dunkler Erde Schacht,und Gemmen leuchtend wie des Morgens Pracht.Balsam strömt hier den Dufthauch aus:Nimm auf den duftenden Fremdling in dein Haus.Doch von allem, was ich hier erblickt,von Kunst erfreut, von Glanz entzückt:Dem Tempel bleibt der höchste Preis,wo ihr in Andacht dient dem Herrn im Himmelkreis.

Frommer Fürst und edle Frau,euer Ruhm wird ewig währen;mögen fernste Bücher garals ehrenreich und ruhmvoll euch beschreiben.

O sel’ger Fürst, der da vollbringt,was künft’ger Zeit unglaublich klingt:Da siebenmal der Sonnenballdie Sphärenbahn durchlief im All,entstand, zum Ruhm für unsre Zeit,dein Tempelbau voll Herrlichkeit.Nicht deinem Vater ward gewährt,dass solche Tat sein Reich geehrt,weil Gott dem König widerstand,denn ach! von Blut troff seine Hand.

Goldner Säulen stolze Prachtbannt den Blick mit Zaubermacht;rings umrankt sie epheugleichschlanker Reben zarter Zweig;Cherubime hehr und schöngoldbeschwingt die Arch’ umstehn:Alles kunstreich, tadellos,alles herrlich, alles groß.

Königin von Saba

Levit

Zadok

Zadok

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XXXV. CHORUS

Praise the Lord with harp and tongue,praise him all, ye old and young;he’s in mercy ever strong.Praise the Lord through ev’ry state,praise him early, praise him late;God alone is good and great.Let the loud hosannahs rise,widely spreading through the skies;God alone is just and wise.

RECITATIVE

Gold now is common on our happy shore,and cedars frequent are as sycamore.All, all conspires to bless my days;fair plenM does her treasures raiseand o’er the fruitful plains her countless giIs displays.

XXXVI . AIR

How green our fertile pastures look,how fair our olive groves!How limpid is the gliding brook,that through the meadows roves!An hundred diD’rent balmy flow’rssalute the passing gale,when ev’ning breezes fan the bow’rsand sweep th'enamell'd vale.

RECITATIVE

May peace in Salem ever dwell!Illustrious Solomon, farewell.Cy wise instructions be my future care,soI as the show’rs that cheer the vernal air,whose warmth bids ev’ry plant her sweets disclose:the lily wakes and paints the op’ning rose.

Solomon

Solomon

Queen of Sheba


Preist den Herrn mit Harfen, Zungen,preist den Herrn, ihr Alt’ und Jungen,er ist stark im Gnaderweisen.Preist den Herrn in jedem Stand,preist ihn früh, preist ihn spät,Gott allein ist stark und groß.Singt ihm mit Hosianna Preis,hoch empor zum Himmelskreis,Gott allein ist gerecht und weise.

Gold ist nicht ungewohnt bei uns,Platanen wachsen wie die Zedern,alles passt in meine Zeit.Der Überfluss macht sich breit,er holt aus allen Truhen, allen Schränken,um uns mit reichen Gaben zu beschenken.

Wie fett sind die grünen Weiden,wie schön die Olivenhaine,wie ist der Bach so klar,der durch die Wiesen rinnt!Hundert Blumen grüßen fürwahrmit ihrem Duft den sanften Wind.Der abends durch die Lauben geht,durch farbenreiche Täler weht.

Sei Fried’ in Salem segenvoll!Erhabner Salomo, leb’ wohl!Dein Wort der Weisheit hat mich hoch beglückt,warm wie der Schau’r , den früh der Lenz uns schickt,der mild den jungen Keim der Saat erquickt,die Lilie weckt, die Rosenknospe schmückt.

Chor

Salomo

Salomo

Königin von Saba

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XXXVI I . A IR

Will the sun forget to streakeastern skies with amber ray,when, the dusky shades to breakhe unbars the gates of day?Cen demand if Sheba’s queene’er can banish from her thoughtall the splendour she has seen,all the knowledge thou hast taught.

RECITATIVE Adieu, fair queen, and in thy breastmay peace and virtue ever rest.

XXXVI I I . DUET

Ev’ry joy that wisdom knowsmay’st thou, pious monarch, share.

Ev’ry blessing heav’n bestowsbe thy portion, virtuous fair.

Gently flow thy rolling days!

Sorrow be stranger here!

May thy people sound thy praise,praise unbought by price or fear!

XXXIX. CHORUS

Ce name of the wicked shall quickly be past,but the fame of the just shall eternally last.

Textquelle: Partitur Bärenreiter Verlag, Kassel u. a. 2014

Queen of Sheba

Solomon

Queen of Sheba

Solomon

Queen

Solomon

Both

Säumt der Sonne Morgenlichtje in seinem Sphärenlauf?Wenn der mächtige Nebel bricht,wirft das Tor des Tags sie auf:So trägt Sabas Königinewig treu in Herz und Sinnall den Glanz, der ihr erschien,all die Huld, die du verliehn.

Leb’, Fürstin, wohl! und alle Zeitsei Fried’ und Glück dein treu Geleit.

Alles Glück, das Weisheit gewährt,sei, o frommer Fürst, dein Teil.

Aller Segen, den Gott beschertsei dein eigen, alles Heil!

Sanft durchleb’ der Tage Kreis.

Sorge sei ein Fremdling hier.

Froh im Volke schall’ dein Preis,dir zum Ruhm, zur Wonne dir.

Der Name der Bösen wird schnell vergehn,doch der Ruhm der Guten wird ewig bestehn.

Königin von Saba

Salomo

Königin von Saba

Salomo

Königin von Saba

Salomo

Beide

Chor


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ANKE VONDUNG wurde in Speyer geboren und stu-dierte bei Prof. Rudolf Piernay an der Musikhochschule Mannheim. Während ihres dreijährigen Engagements am Tiroler Landestheaters in Innsbruck sang sie zahlrei-che große Partien ihres Faches (Octavian, Sesto, Hän-sel). Ab dem Jahr 2000 folgten Gastverpflichtungen u. a. an das Céatre du Châtelet in Paris, Staatsoper München, Hamburg und Berlin, an die Opéra Bastille Paris, zu den Salzburger Festspielen und den Mozart- Festwochen, den Münchner Opernfestspielen oder zum Glyndebourne Festival. 2007 debutierte sie als Che-rubino an der Metropolitan Opera New York, wo sie auch in Mozarts La clemenza di Tito mitwirkte. 2003/04 bis 2005/06 war sie Ensemblemitglied der Staatsoper Dresden. Auch im Konzert- und Liederabendbereich ist Anke Vondung ein gern gesehener Gast, wo sie mit renommierten Orchestern unter Dirigenten konzertierte wie James Conlon, Marc Albrecht, Helmuth Rilling, Sir Roger Norrington, Philippe Herreweghe, Edo de Waart, Gerd Albrecht, Kent Nagano, Philippe Jordan, Manfred Honeck, Ivan Fischer, Armin Jordan, Kent Nagano, Peter Schreier, Dietrich Fischer-Dieskau, James Levine, Marek Janowski, Lothar Zagrosek, Peter Schneider, Enoch zu Gu:enberg, Hans-Christoph Rademann, JeDrey Tate und Richard Bonynge.

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JOHANNA WINKEL stammt aus einer Musikerfamilie und wuchs in Minden auf. Sie begann ihr Gesangsstudium zunächst bei Mechthild Böhme und se;te es bei Caro-line Comas fort. Meisterkurse bei den King’s Singers, Christina Scheppelmann, Ralf Popken, der Akademie für Alte Musik und Christa Ludwig ergänzten Ihre Aus-bildung. Neben zahlreichen Opernengagements ist Johanna Winkel im Konzert- und Oratorienfach eine international gefragte Solistin. Sie arbeitet mit Diri-genten wie Jörg Straube, Sylvain Cambreling, Andreas Spering, Florian Helgath, Hans-Christoph Rademann und Frieder Bernius zusammen. Ihr internationales De-but gab sie 2008 unter der Leitung von Peter Neumann in Nantes mit dem Concerto Köln in der As-Dur Messe von Franz Schubert. Es folgten Konzerte mit namhaIen Ensembles, u. a. den Hamburger Symphonikern, dem SWR Vocalensemble Stu:gart und Radio-Sinfonieor-chester Stu:gart des SWR. Sie sang bei bedeutenden Musikfestivals wie dem Bachfest Leipzig, dem Lucerne Festival sowie beim La Folle Journée in Nantes. Johan-na Winkel wurde mehrfach im Fach Oper ausgezeich-net, so erhielt sie 2009 den ersten Preis beim interna-tionalen Cantilena Gesangswe:bewerb in Bayreuth. Neben vielen Live-Mitschni:en dokumentieren diverse CD-Einspielungen ihre Arbeit.

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SUSAN GRIT TON studierte Botanik bevor sie ihre Kar-riere als Sängerin begann. 1994 gewann sie den Kathleen-Ferrier-We:bewerb und gastierte seither an zahlreichen Opernhäusern, u. a. am Royal Ope-ra House, Covent Garden, am Teatro La Fenice in Venedig, beim Glyndebourne Festival, in Sydney, Ber-lin, Mailand und Rom. Ihr Repertoire umfasst Partien wie Donna Anna (Don Giovanni), Fiordiligi (Così fan tut-te), Liù (Turandot), Micaëla (Carmen), Madeleine (Cap-riccio), Ellen Orford (Peter Grimes) sowie die Titelpartien von Händels Theodora und Rodelinda. KonzertauIri:e ha:e sie u.a. mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Ra:le, den Wiener Philharmonikern unter Louis Langrée, dem London Symphony Orchestra un-ter Daniel Harding, dem New York Philharmonic unter Colin Davis oder dem Royal Liverpool Orchestra unter Charles Mackerras. Neben zahlreichen Opernein-spielungen enthält ihre Diskographie Aufnahmen von Brahms’ Ein Deutsches Requiem, Händels Saul, Solomon und Theodora, den Messiah oder auch Mozarts Requiem.

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LOTHAR ODINIUS gehört zu den gefragtesten Konzert- und Oratoriensängern. Nach einem Studium bei Prof. Anke Eggers an der Berliner Universität der Künste Ber-lin sowie bei Dietrich Fischer-Dieskau und Neil Semer hat er sich als Interpret mit einem Repertoire vom Ba-rock bis in die Gegenwart international einen Namen gemacht. Er ist regelmäßiger Gast bei internationalen Festivals und in allen wichtigen Konzertsälen von Berlin, Wien, Mailand, London bis nach New York. So arbeitete Lothar Odinius mit Dirigenten wie Ivor Bolton, Adam Fischer, Emmanuelle Haïm, Nikolaus Harnoncourt, Comas Hengelbrock, Philippe Herreweghe, Sir Neville Marriner, Kirill Petrenko, Hans-Christoph Rademann, Helmuth Rilling, Christian Cielemann und Franz Welser-Möst zusammen und war an zahllosen Rundfunkaufnah-men und vielen CD-Produktionen beteiligt. Neben der LeidenschaI für den Konzertgesang hat auch das dra-matische Fach, und besonders die lyrischen Fachpartien von Mozart einen hohen Stellenwert. Im Sommer 2011 erfolgte sein Debüt bei den Bayreuther Festspielen als Walther von der Vogelweide (Tannhäuser) unter Comas Hengelbrock, 2012 dann unter Christian Cielemann und aktuell ist er Froh (Rheingold) unter Kirill Petrenko.

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PETER HARVEY studierte zunächst in Oxford Französisch und Deutsch, bevor er sich für ein Gesangsstudium an der Guildhall School of Music entschied. Er gewann zahlreiche internationale We:bewerbe und hat über hundert, vielfach ausgezeichnete Einspielungen vorge-legt, wobei die Musik des Spätbarocks einen Schwer-punkt bildet. Er arbeitet regelmäßig mit Ensembles wie der Chapelle Royale, dem Collegium Vocale Gent, Les Talens Lyriques, Le Concert Spirituel, Arsys Bourgogne oder dem Ensemble Vocal Lausanne zusammen. Darü-ber hinaus sang er verschiedene Bach-Kantaten unter Ton Koopmann im Wiener Musikverein, Bachs Messe in h-Moll im Concertgebouw Amsterdam, Händels Mes-siah in Toronto, Mendelssohns Elijah unter dem Schwei-zer Dirigenten Michel Corboz oder Bachs Matthäus-Pas-sion mit dem Boston Symphony Orchestra unter Bernard Haitink. Peter Harvey wendet sich zunehmend dem Liedrepertoire zu, etwa Beethovens Schottischen Lieder mit Jérôme Hantaïs Klaviertrio (erschienen bei Naïve) oder den Lautenliedern und Liedern mit Lautenisten Ma:hew Wadsworth und dem auf historische Hammer-flügel spezialisiertem Pianisten Gary Cooper. Harvey gründete und leitet das Magdalena Consort, das sich hauptsächlich auf die Vokalwerke Bachs konzentriert.

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Die GÄCHINGER KANTOREI STUT TGART wurde 1954 von Helmuth Rilling gegründet und ist nach einem kleinen Dorf auf der Schwäbischen Alb benannt. Die Gächin-ger Kantorei ist ein professioneller Chor mit einer festen Stammbese;ung, die projektweise zusammentri:, und gehört seit vielen Jahrzehnten zu den herausragenden Konzertchören der Welt. Gächinger Kantorei und das Bach-Collegium Stu:gart gehören seit 1981 organisa-torisch zur Internationalen Bachakademie Stu:gart. Zentrale Konzertaktivitäten von Chor und Orchester finden sich in den Akademiekonzerten der Bachaka-demie in Stu:gart und im Musikfest Stu:gart sowie bei umfangreichen Gastspieltätigkeiten im In- und Ausland. Dabei treten die Ensembles sowohl gemein-sam als auch individuell auf. Die Gächinger Kantorei arbeitet weltweit mit hervorragenden Orchestern zu-sammen, zum Beispiel mit den Wiener Philharmoni-kern, dem New York Philharmonic Orchestra und dem Israel Philharmonic Orchestra. Im März 2009 feierten die Gächinger im Rahmen ihrer zehnten Israel-Tournee das 100. gemeinsame Konzert mit den Musikern aus Tel Aviv. Eine besonders enge Zusammenarbeit be-steht mit dem Radio-Sinfonieorchester Stu:gart des SWR. Die Gächinger Kantorei Stu:gart trat auf bei den Festspielen in Salzburg, Luzern und Prag sowie in New York, Paris, London, Wien, Straßburg, Seoul und anderen Städten. Regelmäßig ist der Chor in den Mu-sikzentren und bei großen Festivals in Deutschland zu Gast (zum Beispiel Beethovenfest Bonn, Rheingau Mu-sikfestival, Schleswig-Holstein Musik Festival, MDR-Musiksommer). 2011 fand eine große China-Tournee sta:, 2012 eine Reise nach Lateinamerika. Von der großen künstlerischen Vielfalt des Ensembles zeugen zahlreiche Tonträger — überwiegend unter dem Label hänsslerCLASSIC. Neben der Einspielung des gesam-ten Vokalwerks Johann Sebastian Bachs, veröDentlicht in der EDIT ION BACHAKADEMIE, liegen die Schwer-punkte auf vokalsinfonischen Raritäten des 18., 19., 20. und 21. Jahrhunderts, darunter etliche UrauDührungen, zum Beispiel Litany von Arvo Pärt (1994), Requiem der Versöhnung (1995) oder Deus Passus von Wolfgang Rihm

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(2000). Einen besonderen Akzent se;te 2004 die Erst-einspielung von Felix Mendelssohn Bartholdys Oper Der Onkel aus Boston. Der Chor arbeitete mit Gastdi-rigenten wie Masaaki Suzuki, Krzysztof Penderecki, Sir Roger Norrington, Ton Koopman, Martin Haselböck, Alexander Liebreich, Morten Schuldt-Jensen, Stefan Parkman, Dennis Russell Davies, Olari Elts und Hansjörg Albrecht. 2013 hat Hans-Christoph Rademann die Lei-tung der Bachakademie Stu:gart und ihrer Ensembles übernommen.

Das FREIBURGER BAROCKORCHESTER (FBO) entstand aus studentischen Anfängen innerhalb weniger Jahre ein international gefragter Klangkörper, der regelmäßig in den bedeutendsten Konzert- und Opernhäusern zu Gast ist. Neben der Vielfalt des Repertoires vom Früh-barock bis in die Gegenwart wird häufig der besondere Klang des FBO gerühmt. Dieser trägt das Ensemble von Freiburg in die europäischen Nachbarländer, nach Nord– und Südamerika, nach Asien und sogar bis nach Australien und Neuseeland. Seit Mai 2012 verfügen die »Freiburger« gemeinsam mit ihren Kollegen vom en-semble recherche über ein international einzigartiges

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Domizil: das Ensemblehaus Freiburg, eine musikalische Werksta: und Ideenschmiede für zwei Spi;enensem-bles der Alten und Neuen Musik unter einem Dach. Unverändert geblieben ist das künstlerische Credo des FBO: die kreative Neugier jedes einzelnen, mit dem Ziel, eine Komposition so lebendig und sprechend wie nur irgend möglich zu spielen. Dazu gehört auch die Be-se;ung anspruchsvoller Solokonzerte mit Mitgliedern aus den eigenen Reihen. Ein kultiviertes und zugleich mitreißendes Ensemblespiel ist so zum internationalen Markenzeichen geworden. Das FBO arbeitet mit be-deutenden Künstlern wie René Jacobs, Andreas Staier, Jean-Guihen Queyras, Isabelle Faust, Kristian Bezui-denhout und Christian Gerhaher zusammen und ist in einer engen Kooperation mit dem französischen Label harmonia mundi France verbunden. Der künstlerische Erfolg dieser musikalischen PartnerschaIen äußert sich in zahlreichen CD-Produktionen und der Verleihung prominenter Auszeichnungen. Unter der künstlerischen Leitung seiner beiden Konzertmeister Go:fried von der Gol; und Petra Müllejans sowie unter der Stabführung ausgewählter Dirigenten präsentiert sich das FBO in unterschiedlichen Bese;ungen vom Kammer- bis zum Opernorchester: ein selbstverwaltetes Ensemble mit ei-genen Konzertreihen im Freiburger Konzerthaus, in der Stu:garter Liederhalle und der Berliner Philharmonie und mit Tourneen in der ganzen Welt.

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HANS-CHRISTOPH RADEMANN


HANS-CHRISTOPH RADEMANN studierte an der Musik-hochschule Dresden Chor- und Orchesterdirigieren. Bereits während seines Studiums gründete er den Dresdner Kammerchor, den er noch heute leitet. Bis 1999 stand er außerdem an der Spi;e der Singakade-mie Dresden. Von 1999 bis 2004 war er Chefdirigent des NDR Chors. Gastspiele führten ihn an die Pulte anderer führender Chöre und Orchester (Collegium Vocale Gent, Freiburger Barockorchester, Akademie für Alte Musik Berlin u. a.). Ein Schwerpunkt seiner Ar-beit ist die Alte Musik, insbesondere die Erschließung bislang unbekannter Schä;e der Dresdner und der sächsischen Musikgeschichte. Im Bereich der Neu-en Musik liegt sein Interesse v. a. im Ausloten neuer Perspektiven zur Weiterentwicklung vokalen Komponie-rens. Zahlreiche (Erst-)Einspielungen mit Werken u. a. von Ernst Krenek und Wolfgang Rihm dokumentieren darüber hinaus seine Auseinanderse;ung mit der jün-geren Musikgeschichte. Hans-Christoph Rademann ist seit 2007 Chefdirigent des R IAS Kammerchors, seit 2010 Intendant des Musikfest Erzgebirge und seit Juni 2013 Akademieleiter der Internationalen Bachakademie Stu:gart; darüber hinaus hat er eine Professur für Chor-leitung an der Hochschule für Musik »Carl Maria von Weber« in Dresden. Für seine Verdienste erhielt er zahl-reiche Auszeichnungen, u. a. die Sächsische Verfas-sungsmedaille (2008), die Johann Walter Plake:e des Sächsischen Musikrats e. V. sowie den Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden (2014). Seine Aufnahmen wurden mehrfach mit dem Preis der Deutschen Schall-pla:enkritik (zule;t 2014) ausgezeichnet und erhielten außerdem u. a. den Classics Today 10/10 oder den Best Baroque Vocal Award 2014 für seine Einspielung von Carl Philipp Emanuel Bachs Magnificat.

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SOPRAN . Miriam Burkhardt . Lucy De Bu:s . Beate Hei;mann . Julia Jurgasch . Ranveig Laegreid . Lara Langguth . Ellen Majer . Barbara Mehr . Susanne Müller . Christiane Opfermann . Uta Scheirle . Anja SchergALT . Carolina große Darrelmann . Magdalena Fischer . Carola Göbel . Anne Hartmann . Tanja Haßler . Anna Krawczuk . Sandra Marks . Judith Mayer . Angela Müller . Rebekka Nee; . Franziska Neumann . Patricia WagnerTENOR . SteDen Barkawi; . Martin Frobeen . Andrejus Kalinovas . Daniel Karrasch . Jens Krekeler . Tiago Oliveira . Sören Richter . Bernhard Schmidt . Hitoshi Tamada . Vladimir TarasovBASS . Robert Elibay-Hartog . Tobias Germeshausen . Menno Koller . Ben Königes . Simon Millán . Jens Paulus . Hanns Pommerien . Nicholas Probst . Stefan Weiler

CHOREINSTUDIERUNG . Stefan Weiler

FLÖTE . Susanne Kaiser . Anne Parisot OBOE . Kerstin Kramp . Shai Kribus

FAGOT T . Javier Zafra . Eyal Stree:

HORN . Bart Aerbeydt . Gijs Laceulle

TROMPETE . Jaroslav Roucek . Almut Rux

PAUKE . Charlie Fischer V IOLINE I . Anne Katharina Schreiber . Beatrix Hülsemann . Kathrin Tröger . Peter Barzci . Jörn Kuhlmann . Varoujan Doneyan

V IOLINE I I . Brigi:e Täubl . Martina Graulich . Eva Borhi . Regine Schröder . Lo:a Suvanto

V IOLA . Ulrike Kaufmann . Anne:e Schmidt . Jeanne:e Dorée . Raquel Massadas

CELLO . Guido Larisch . Melanie Beck . Stefan MühleisenKONTRABASS . Dane Roberts . Kit Scotney

LAUTE . Andreas Arend

CEMBALO . Martin Müller

35 SOLOMON - Internationale Bachakademie Stuttgart · 35 solomon mittwoch, 10. september 2014....

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