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titelthema25. journalistentag

8 Strippenzieherin gefährlicher NäheWer nimmt Einfluss aufjournalistische Themen?

aktuell

4 Unvergessen: Jutta Klebon4 Fotografentag der dju in

Hannover 20124 kurz und bündig5 Streikerfolg

Gesprächsbereitschaft beimSchwarzwälder Boten

5 Neuer Fachbereichsleiter inNiedersachsen-Bremen

kolumne

6 Gift für die VielfaltBundesregierung will aufVerlegerverlangenPressefusionskontrolle lockern

porträt

7 Die AufklärerinWie die JournalistinAndrea Röpke rechte Strukturenaufdeckt

print

12 Geschäfte mit PrintMadsack auf dem Weg zumMedien-Großkonzern

14 Siegreicher Fehlerteufel14 Ein wenig mehr Geld

Tarifabschlüsse Zeitschriften-verlage und Buchhandel

14 Schon entdeckt?Drehscheibe

rundfunk

16 Durchbruchbei Radio Bremen

16 Auf Dauernicht lebensfähig

20 SendeschlussEmpfang über Satellit bald nurnoch digital

jugend

16 In EchtzeitJugendmedientage zwischenLiveticker und Twitter

film

18 Tarifabschlussfür Filmschaffende

18 Viele Anträge abgelehntUmfrage des BundesFilmVer-bandes in ver.di ist ausgewertet

19 Keine EinigungGespräche zwischenAG Dokumentarfilm und ARDauf Eis gelegt

recht

21 Unter VerdachtGöttinger Radioredakteurvom Verfassungsschutzbeobachtet

Von Thomas Klatt | Auch in diesem Jahr kam es während desCastor-Transportes wieder zu unakzeptablen Eskalationen, dieder Aufklärung bedürfen. Die dju klagt, dass ein Fotograf vonBeamten gezwungen wurde, Porträt-Bilder von Polizisten zu lö-schen, die während eines Einsatzes gemacht wurden. Ein ande-rer Kollege soll von der Polizei mit dem Schlagstock malträtiertworden sein, obwohl dieser als Journalist klar erkennbar war.Das Medien-Magazin Zapp dokumentierte, wie einem Fotogra-fen Pfefferspray ins Gesicht gesprüht wurde. Aber auch diePolizeipressestelle klagt, dass sich ein Journalist bei einer Gleis-blockade beteiligte und so seine journalistische Berichtspositionverlassen haben soll. Ihm wurde seine Akkreditierung aberkannt.Ärgerlich auch, dass die Polizei immer wieder behauptet, Presse-ausweise seien von jedem käuflich zu erwerben und somit seifür die Beamten nicht unbedingt klar, ob nun ein Journalist einJournalist sei. Allerdings nur weniger als einem halben DutzendAntragstellern wurde die Polizei-Akkreditierung verweigert. ImÜbrigen hätte man auch ohne dieses laminierte Dokument be-richten können, heißt es bei der Polizei vor Ort. Dumm nur,dass man ohne diese polizeiamtliche Beglaubigung der jour-nalistischen Profession noch schwieriger durch die ständigenPolizeikontrollen kam.

Am Ende muss man aber insgesamt eine positive Bilanz desdiesjährigen Castor-Transports ziehen. Gut 700 bei der Polizeiakkreditierte Journalisten trafen auf 20.000 Beamte in Uniformund Kampfmontur und auf mindestens ebenso viele Demon-stranten in einer Dauerstress-Situation, ohne in ihrer Berichter-stattung grundsätzlich behindert worden zu sein. Der Gorleben-Protest in diesem Jahr war vor allem ein Beispiel für gelungenenBürger-Journalismus. Das mobile Castor-TV lieferte live-Bilderdirekt von der Strecke, der Castor-Ticker meldete Neuigkeitenim Minutentakt, Castor-radiofreieswendland sendete auf unter-schiedlichen UKW-Frequenzen. Bis zu 60 Journalistik- und Foto-grafiestundentinnnen und -studenten berichteten gleichzeitigaus einer Scheune bei Dannenberg. Mit Unterstützung der dju-Hochschulgruppe Hannover und der Jungen Presse Niedersach-sen waren sie „the gorleben project“, Jungjournalisten gabenjeden Tag ein E-Paper nebst 8-seitiger Gorleben-Zeitung heraus,die reißenden Absatz fand. Nach dem Castor ist vor dem Castor.Der nächste Atommüll-Transport kommt bestimmt. Fragen wiedie Endlagersuche oder die erhöhten Strahlenwerte im Zwischen-lager sind längst noch nicht beantwortet. Wollen wir hoffen,dass Gorleben auch in der Zwischenzeit Berichtsthema für dieBürger-, Nachwuchs- und Profijournalisten bleibt.

Castor-Journalisten

inhalt

kommentiert

2 M 12.2011

Karikatur:PetraKaster

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3 M 12.2011

Von Carlota Soto | Einen „innovativen Zeitungsverleger“ habeman geehrt, teilt die „Internationale Martin Luther Stiftung“ ausErfurt mit. Am 10. November 2011, an Luthers 528. Geburtstag,erhielt Dr. Dirk Ippen, Verleger unter anderem des MünchenerMerkurs und – direkt oder indirekt – mehrerer hessischer Tages-zeitungen, in Berlin die „Luther-Rose 2011 für gesellschaftlicheVerantwortung und Unternehmercourage“. In Ippen ehre maneine Persönlichkeit, die – wie es im Text zur Preisverleihungheißt – „in beispielgebender Weise mit ihrem Leben und beruf-lichen Wirken die reformatorische Tradition von Freiheit undVerantwortung für das Gemeinwohl eingesetzt“ hat.Die 4. Luther-Konferenz zur Zukunft von Wirtschaft und Gesell-schaft stand – mit Bezug auf das aktuelle Themenjahr der Lu-therdekade unter der Überschrift: In der Freiheit eines Christen-menschen Unternehmercourage leben.Falls die Stiftung mit der „Unternehmercourage“ insbesondereIppens Beiträge zur Zerstörung des Flächentarifvertrags ehrenwollte, dann hat er auf jeden Fall den Preis verdient. In Hessenist die Ippen-Gruppe mit sämtlichen Zeitungstiteln aus denTarifen ausgestiegen. Bei der Hessischen / Niedersächsischen Allge-meinen, der Hersfelder Zeitung und bei der Offenbach Post hatsich der Christenmensch Ippen die Freiheit genommen, den

Beschäftigten statt Tarifen Einzelverträge vorzulegen, die zumBeispiel in Offenbach den Angestellten und Arbeitern seit dem1. Oktober fünf Stunden unbezahlte Mehrarbeit abverlangen. InBad Hersfeld und in Kassel werden Redakteurinnen und Redak-teure und Volontärinnen und Volontäre bereits seit längeremnur noch mit untertariflichen Bedingungen eingestellt. Handelnso ehrbare Kaufleute? Als solchen hat in seiner Laudatio JohnC. Kornblum, Vorstandsmitglied der Luther-Stiftung, den Ausge-zeichneten geehrt: Die „norddeutsche Festigkeit, die Prinzipien-treue des Protestanten und die daraus erwachsenden Werteeines ehrbaren Kaufmanns“ bildeten „die Fundamente seinesSchaffens“. Preisträger Ippen selbst verwies auf „Verantwortungaus christlicher Gebundenheit“ und darauf, dass es zum Unter-nehmerdasein gehöre, sich selber zu kennen, und auch dieeigenen Fehler nicht zu verschweigen. Auch dies sei ein Kenn-zeichen der „Freiheit eines Christenmenschen.“Die Berufung der Preisverleiher auf Luther ist letztlich wohlkein Missverständnis. Luther übernahm in seiner Schrift „Vonder Freiheit eines Christenmenschen“ auch Auffassungen desPaulus aus dessen 1. Brief an die Korinther. Darin rät Paulus denSklaven dazu, sich nicht gegen ihre christlichen Herren zurWehr zu setzen (I Korinther 7, 21 – 24).

Der ehrbare Kaufmann& aufgespießt

War es ein erfolgreiches Jahr, das2011er? Folgen wir Theodor Fontane:„Am Mute hängt der Erfolg“, kanndiese Frage für die Medienleute inver.di durchaus bejaht werden. Mutigund entschlossen, sind Tausende Re-dakteurinnen und Redakteure auf dieStraße gegangen, um Tarifabbau ab-zuwehren. An ihrer Seite freie Jour-nalisten und Volontärinnen, auchVerlagsangestellte und Drucker, diesich ebenfalls im Tarifkampf befanden.Im Fokus stand der Wert des journa-listischen Berufs. Auf den hatten esdie Verleger abgesehen, vor allemeine Absenkung des Tarifniveaus fürBerufseinsteiger um bis zu 25 Pro-zent war ihr Begehr. Sie scheiterten!M berichtete ausführlich.Vielschichtig spiegelte sich auch 2011in M-Berichten das Ringen um An-erkennung und Verbesserung derProfession von Journalisten, Filme-macherinnen, Rundfunktechnikern,Schauspielerinnen … Auf der einenSeite die stete Auseinandersetzungmit Arbeitgebern, die Tarifflucht be-gehen, auf Leiharbeit setzen; die Ver-gütungsregeln für Freie nach wie vor

nicht anwenden. Zu den professionel-len Rahmenbedingungen gehörenauch medienpolitische Entscheidun-gen und Gesetzesnovellierungen:In die bringt ver.di seine Kompetenzein – etwa beim Urheberrecht, derPressefusionskontrolle (s. auch S. 6)oder den Rundfunkstaatsverträgen.Auf der anderen Seite das Ringen umbessere Qualität der Arbeit. Sie wirdu.a. dokumentiert durch den 25. Jour-nalistentag der dju / Fachgruppe Me-dien am letzten Novemberwochen-ende. Das Thema „ Unter Einfluss!“zeigt seine Aktualität angesichts der„neuesten Enthüllungen“ über dieNeonaziszene und der nunmehr sohäufigen Medien-Informationen da-rüber. Ganz zu schweigen, von denplötzlich so „erfolgreichen“ Erkennt-nissen der behördlichen Ermittler,die in den letzten zehn Jahren nichtmöglich waren. Wer setzt die Themen?Wer hinterfragt schwache Informa-tionen oder umfangreiche Studien,verzerrende PR und einseitige Beein-flussung etwa durch die Neue Initia-tive Soziale Marktwirtschaft oder diePharmaindustrie? Spannende Fragen

des Journalistentages, die auch in derErkenntnis gipfelten „sich selbst andie Kandare zu nehmen“ und wiedermehr Mut beim Hinterfragen zu be-weisen (Titel S. 8 –11).„Der Mensch kann wohl die höchs-ten Gipfel erreichen, aber verweilenkann er dort nicht lange“, so GeorgeBernard Shaw. Also Blick nach vornauf die Mühen der Ebenen bis zumnächsten Gipfel. Im neuen Jahr wirdM mit acht Ausgaben erscheinen.Dennoch wird mehr Inhalt verspro-chen und das in einem luftigerenLayout. Besonders die Websitehttp://mmm.verdi.de kommt nichtmehr so schlicht daher, wird mehrService bieten. Eine weitere Wand-lung wird sie mit dem Relaunch desver.di-Webangebots bis zum Endedes nächsten Jahres erfahren. Wiedas alles geht? Lassen Sie sich / lasstIhr Euch überraschen, liebe Leserin-nen und Leser. Im Februar ist es so-weit. Bis dahin wünscht die Redak-tion eine gute Zeit und einen fröh-lichen Jahreswechsel!Karin Wenk,verantwortliche Redakteurin

Auf zu neuen Gipfeln

editorialbildung

22 Gegen das VergessenDigitalisierung des Kulturerbes:Von lokalen Projektenbis zur Weltbibliothek

internationales

24 So viel HeimlichkeitSüdafrikaner beschlossenGesetz zurInformationsunterdrückung

25 Klares Signalan die FreiheitJemenitische JournalistinTawakkul Karman erhältFriedensnobelpreis

25 Neue Welle der Gewaltgegen Journalisten

rubriken

26 Service27 Impressum28 Leute

Preise sind auf derM-website veröffentlicht:http://mmm.verdi.de

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aktuell

UnvergessenJutta Klebon ist tot. Ohne Vorwar-nung hat sie eine heimtückischeKrankheit mitten aus dem Leben ge-rissen. Am 17. November starb Juttanach kurzem Krankenhausaufent-halt. Sie wurde nur 53 Jahre alt.

Jutta gehörte zu den Menschen, für dieGewerkschaftsarbeit Lebensinhalt ist. Siehat sich bis zuletzt aufgerieben in der Ar-beit und besonders in den Tarifrunden – obbei den Auseinandersetzungen der Journa-listinnen und Journalisten an Tageszeitun-gen, im öffentlich-rechtlichen oder priva-ten Rundfunk, bei Verlagsangestelltenoder in der Druckindustrie. Sie kannte dasGefühl nur zu gut, in heißen Phasen alleinVerantwortung als „Hauptamtliche“ zutragen, über die Maßen gefordert zu sein.Aber sie wusste auch, dass sie sich auf„ihre“ Ehrenamtlichen und auf die Mit-glieder verlassen konnte.

Selbst nach fast 20 Jahren Arbeit alsGewerkschaftssekretärin merkte man,dass Jutta der betriebliche Alltag nichtfremd war. Schon vorher in Hamm hattesie ihre Frau gestanden: als Schriftsetzerin,Vertrauensfrau, Betriebsratsvorsitzende,Kollegin. 1992 wurde sie eine der erstenhauptamtlichen Gewerkschaftssekretärin-nen – gewählt vom Landesvorstand derdamaligen IG Medien. Mit ver.di-Grün-dung übernahm sie die Verantwortung fürden Medienbereich und die Medienpolitikim Fachbereich 8 und setzte ihre gewerk-schaftliche Arbeit fort.

Juttas Tod hinterlässt Trauer, Betrof-fenheit und den Wunsch, ihr danken zukönnen: für den Einsatz bis zum Geht-nichtmehr, für all die Ideen, für ihremenschliche Wärme. ise ■

4 M 12.2011

➧ 4. Februar 2012 von 10 bis 16 Uhr in der Fachhochschule Hannover

4. Fotografentag der dju in HannoverMotto: Geht’s noch?Fachbereich Design und Medien • Hörsaal Schwitters-Forum • EXPO-Plaza 2 • 30539 Hannover

Geht’s noch?Diese Frage stellten wir den Verlagen angesichts ihrer Ideen über neue AGBs für Fotografen.Die Gerichte fragten wir: „Geht das denn so?“ Und siehe da: „Nein, so geht es nicht“. Eine Übersichtder Ergebnisse laufender AGB-Prozesse. Referent: RA Prof. Christian Donle

Vielleicht geht es so?Fundraising – Finanzierung von fotografischen Themen. Referentin: Katharina Mouratidi

Es geht auch anders!Selbstorganisation von Fotografen am Stuttgarter Beispiel „Gegenlicht 21“.Unter diesem Namen leistet ein Netzwerk engagierter Fotografen seinen künstlerischen Beitrag zurgesellschaftlichen Auseinandersetzung um „Stuttgart 21“. Referent: Jo Röttger

Verbindliche Anmeldung bis 20. Januar 2012per E-Mail an: [email protected], per Telefax an: 030.69 56-3657oder Brief an: ver.di Bundesverwaltung, Fachbereich 8 · dju, Medien und Publizistik · 10112 Berlin

Foto:JürgenSeidel

Foto:Joe

E.Roettgers/G

raffity

ver.di-Pressestelle | Nach dem Wechselvon Pressesprecherin Cornelia Haß (39) indie Bundesgeschäftsführung der Deut-schen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di ist jetzt ChristianeScheller (40) neu im Team. Die Journa-listin war zuvor Internetredakteurin beiver.di und zuletzt Projektleiterin für denRelaunch von verdi.de. Außerdem stehenweiterhin der Leiter der Pressestelle, Chris-toph Schmitz sowie Martina Sönnichsenund Jan Jurczyk für Medien-Anfragen zurVerfügung. www.presse.verdi.de

Die Gelbe Hand | Der Verein „Mach mei-nen Kumpel nicht an“ engagiert sich seitseiner Gründung vor 25 Jahren gegen Frem-denfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsex-

tremismus. Bereits zum sechsten Mal wirdzum Wettbewerb „Die Gelbe Hand“ aufge-rufen. Gefragt sind Beiträge gegen Aus-grenzung, Rassismus und für die Gleichbe-rechtigung in der Arbeitswelt. Kontakt:„Mach’ meinen Kumpel nicht an!“ e. V.Hans-Böckler-Straße 39, 40476 Düsseldorf.Telefon: 0211 / 43 01 – 193, Fax: 0211 / 4301 – 134, [email protected], www.gelbe-hand.de

Hörpol | Nach wie vor gibt es in Berlin dieungewöhnliche Audioführung Hörpolüber jüdische Geschichte, gegen Antisemi-tismus und Fremdenfeindlichkeit mit vie-len Zeitzeugen (M 04 / 2010). Interessantfür jedermann ist Hörpol besonders fürSchulklassen geeignet. www.hörpol.de

Kurz und bündig

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Am 87. Streiktag (24. November) beimSchwarzwälder Boten ist ver.di in einemGespräch zwischen Richard Rebmann, Kon-zerngeschäftsführer der SüdwestdeutschenMedien Holding (SWMH), und Leni Brey-maier, ver.di Landesbezirksleiterin Baden-Württemberg, ein großer Schritt in RichtungDeeskalation gelungen. „Es war ein kon-struktives Gespräch mit dem gemeinsamenZiel, zu einer Lösung zu kommen“, so Brey-maier: „Strecke und Ziel sind nun klar be-schrieben. Der Belag wird jetzt ausgehandeltwerden.“

Vereinbart wurden unverzügliche Sondie-rungsgespräche mit dem Ziel zur Aufnah-me von Tarifverhandlungen. Für den Gra-fik-Boten, der zum 30. Juni 2012 geschlos-sen werden soll, wird es einen Anerken-nungstarifvertrag der Druckindustrie geben.Mit der Aufnahme von Tarifverhandlun-gen werden die Streiks ausgesetzt.

In einer Streikversammlung vor demStuttgarter Pressehaus sagte Leni Breymai-er im Anschluss: „Dies ist der Erfolg derStreikenden. Ich verneige mich vor euch.“

Bereits Ende März 2011 hat ver.di dieGeschäftsführungen der Schwarzwälder BoteRedaktionsgesellschaft, der Medienver-marktung Südwest GmbH und des Grafik-Boten Oberndorf zu Tarifverhandlungenaufgefordert. Zuvor waren die drei Berei-che aus der Schwarzwälder Bote Medien-gesellschaft ausgegliedert worden. Diedort arbeitenden 350 Beschäftigten unter-liegen seitdem keiner Tarifbindung mehr.Bisher weigerten sich die Geschäftsfüh-rungen Tarifverhandlungen mit ver.di zuführen. Stattdessen gab es Bestrebungender Geschäftsführung unter Freien, Streik-brecher zu verpflichten.

www.taz.de/Freie-Journalisten-sollen-Streik-aushebeln/

Der Schwarzwälder Bote gehört nebender Stuttgarter Zeitung, den StuttgarterNachrichten und der Süddeutschen Zeitungzum Konzern der SWMH, eine der dreigrößten Zeitungsgruppen in der Bundes-republik Deutschland.

Mit Solidaritätskundgebungen inStuttgart, München sowie am Konzern-standort Heidelberg bei den Tochterunter-nehmen des Süddeutschen Verlages Hüt-hig Verlag und Verlagsgruppe Hüthig JehleRehm stellten sich die Beschäftigten andie Seite ihrer Kolleginnen und Kollegenvom Schwarzwälder Boten. PM / Red. ■

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12

Neuer Fachbereichsleiterin Niedersachsen-Bremen

Der ver.di-Fachbereich Medien, Kunstund Industrie im Landesbezirk Nieder-sachsen-Bremen hat einen neuen Leiter:Der Vorstand votierte am 5. November2011 mit klarer Mehrheit für Lutz Koke-müller (53). Der gelernte Bankkauf-mann kam 1983 über ehrenamtlicheBetriebsratsarbeit zur GewerkschaftDAG. Dort bekleidete er bis zur ver.di-Gründung verschiedene Funktionenauf Landes-, Bundes- und Europaebene.Danach wurde er stellvertretenderver.di-Geschäftsführer im Bezirk Bre-men-Land. Von 2004 an wirkte der Va-ter von drei Kindern als fachbereichsü-bergreifender Tarifkoordinator im Be-zirk Lüneburger Heide, hatte zudem alsBetreuungssekretär wechselnde Zustän-digkeiten für die verschiedenen Fachbe-reiche. Kokemüller folgt auf AmadoreKobus. Die bisherige Landesfachbe-reichsleiterin hatte aufgrund langer,schwerer Erkrankung um die Entbin-dung von ihren Aufgaben gebeten. DerLandesfachbereichsvorstand dankteKobus für die seit ver.di-Gründung ge-leistete Arbeit und verabschiedete siemit minutenlangem Beifall. (HdB) ■

StreikerfolgGesprächsbereitschaft beim Schwarzwälder Boten

300 Kolleginnen / Kollegen kamen zur Soli-aktion vor dem Hochhaus des SüddeutschenVerlages in München am 17. November

Foto:Hendrikde

Boer

Foto:Bernd

Mann

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Von Stephan Kolbe | Das stete Rufenund Fordern der Verleger war erfolgreich:Die Bundesregierung plant Erleichterungenbei der Pressefusionskontrolle. Doch da-mit wird der Pressemarkt nicht gerettet –und die Vielfalt schon gar nicht.

Aus gutem Grund hat der Staat einAuge auf Unternehmensfusionen und be-hält sich vor, im Sinne des Wettbewerbs abeiner bestimmten Größe über Fusionenselbst zu entscheiden. Geregelt ist dies imGesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen(GWB). Das legt fest, dass jede Fusion vomBundeskartellamt genehmigt werden muss,sobald die fusionierenden Unternehmengemeinsam mehr als 500 Mio. Euro welt-weit umsetzen.

Für Presseverlage sind die Regelungennoch strenger: Hier prüft das KartellamtFusionen bereits ab einem gemeinsamenUmsatz von 25 Mio. Euro. Die so genannteAufgreifschwelle ist also zwanzigmal sohoch wie bei allen anderen Unternehmen.Gäbe es nicht das Kartellamt, so sähe esheute um die Pressevielfalt in Deutschlandschon ganz anders aus. Es half, Presse-konzentration und Zeitungssterben einzu-dämmen.

Anhebung der Aufgreifschwelle

Was wir heute an Zeitungsvielfalt inDeutschland haben, gerät nun weiter in Ge-fahr. Denn die Bundesregierung plant einedeutliche Anhebung der Aufgreifschwelleund hat dies als kleinen, aber keineswegsnebensächlichen Teilaspekt im Rahmeneiner anstehenden GWB-Novelle unterge-bracht (Referentenentwurf des Bundeswirt-schaftsministeriums vom 04.11.2011).

Demnach soll das Kartellamt bei Pres-sefusionen nicht mehr ab einem gemein-samen Umsatz von 25 Mio. Euro, sondernerst ab 62,5 Mio. Euro tätig werden. Be-zeichnenderweise hat das Wirtschafts-ministerium bei diesem Vorhaben eins zueins eine Forderung der VerlegerverbändeBundesverband Deutscher Zeitungsverle-ger (BDZV) und Verband Deutscher Lokal-zeitungen (VDL) übernommen. Ihr lang-jähriges Trommeln hat sich ausgezahlt.

Damit erweitere man angemessen dieSpielräume der Verlage zur Stabilisierungihrer wirtschaftlichen Basis durch Zusam-menschlüsse und steigere ihre Wettbe-werbsfähigkeit mit anderen Medien, so dieBegründung im Gesetzentwurf. In der Tataber wird das Vorhaben zwar die Wett-

bewerbsfähigkeit einiger Verlage erhöhen,vor allem aber so manche kleinere Verlagedurch Fusionen vom Markt verschwindenlassen.

Dabei hat sich die strenge Pressefu-sionskontrolle bewährt, wie ein Blick aufdie Entwicklung der so genannten publi-zistischen Einheiten zeigt. Darunter wer-den alle Zeitungstitel zusammengefasst,die einen vollständig gleichen oder inwesentlichen Teilen identischen Mantelaufweisen. Je weniger publizistische Ein-heiten es gibt, desto größer ist die Presse-konzentration und desto geringer die pu-blizistische Vielfalt. Nach Zahlen (letzterStand 2008) von Pressestatistiker Walter J.Schütz, hat die Einführung der Pressefusi-onskontrolle 1976 die Zahl der publizisti-schen Einheiten einigermaßen stabilisiertund die rapide Abnahme (zwischen 1954und 1976 sank die Zahl der publizisti-schen Einheiten um fast die Hälfte) ge-stoppt.

Werden Fusionen nun erleichtert,führt dies aber unaufhaltsam zu wenigerpublizistischen Einheiten. Darüber hinauswird die Zahl der so genannten Ein-Zei-tungs-Kreise (Kreise und kreisfreie Städtemit nur einer Lokalzeitung) weiter zu-nehmen. Schon heute bestehen satte60 Prozent des Zeitungsmarktes aus Ein-Zeitungs-Kreisen, Ende der 1960er Jahrewar es nur ein Viertel (Schütz 2008). InGroßstädten wie Kiel, Braunschweig oderKarlsruhe gibt es heute nur noch eineTageszeitung.

Wer vor diesem Hintergrund die Rege-lungen für Pressefusionen lockert, garantierteine weitere Abnahme publizistischer Viel-falt. Die Aufgabe der Presse in der Gewähr-leistung eines pluralistischen Meinungs-bildes und der politischen Willensbildungwird somit zunehmend unterhöhlt.

Weitere Forderungen abwehren

Den Verlegern reicht die Anhebungder Aufgreifschwelle aber längst nicht aus.BDZV und VDL haben den Gesetzentwurfals nicht weitreichend genug kritisiert.Vielmehr sollen bei der Berechnung derSchwellenwerte künftig nur noch Anzei-gen- und Vertriebserlöse berücksichtigtwerden, nicht aber mehr andere Ge-schäftsbereiche wie Auftragsdruck oderBriefzustelldienste. Doch auch diese tra-gen zu den Umsätzen bei und eröffnen ofterst den finanziellen Spielraum für Über-

nahmen. Es gibt deshalb keinerlei Recht-fertigung, warum das Kartellamt, dasprinzipiell alle Unternehmenserlöse berück-sichtigt, für Presseverlage eine Ausnahmemachen sollte.

Deutlich weitreichender aber ist dieForderung nach so genannten Nachbar-schaftsfusionen. Die Verlegerlogik: WennNachbarschaftsverlage nachweisen kön-nen, dass sie zehn Jahre nicht miteinanderim Wettbewerb standen, sollen sie fusio-nieren dürfen. Ein solcher Vorschlag führtdas Wettbewerbsrecht geradezu ad absur-dum. Letztlich bedeutet er nichts anderes,als dass Absprachen zwischen Verlagenund die ohnehin bestehende Praxis von„seit Jahrzehnten abgesteckten Verbrei-tungsgebieten“ (Schütz) vom Kartellamtauch noch honoriert würden.

In sich hat es auch die Forderungnach Sanierungsfusionen. Danach sollenFusionen erlaubt werden, wenn ein Verlag„auf Dauer negative Betriebsergebnisse“ zuerwarten hat – und nicht erst, wie dasgeltende Recht vorgibt, der reale Markt-austritt bevorstehen muss. Auf diese Weisekönnten Verlage aber Sanierungsfälle kon-struieren, um eine Fusion kartellrechtlichzu ermöglichen.

Dass solche Verlegerforderungen Ge-setz werden, gilt es abzuwehren. Stattdes-sen sollten die Verlage stärker die Entwick-lung neuer Geschäftsmodelle vorantreiben.Auch bestimmte Maßnahmen der Presse-förderung, wie es sie in anderen Länderngibt, sollten ernsthaft diskutiert werden.Die publizistische Vielfalt aber aufs Spielzu setzen, um mangelnde Wettbewerbs-fähigkeit von Verlagen auszugleichen,kann nicht im Sinne der Pressevielfalt unddamit im Sinne der Bürgerinnen und Bür-ger sein. ■

6 M 12.2011

Gift für die VielfaltBundesregierung will auf Verlegerverlangen Pressefusionskontrolle lockern

Foto:privat

Stephan Kolbe istKoordinator fürMedienpolitik beimver.di-Bundes-vorstand sowiefreier Journalist.

➧ Stephan Kolbe

kolumne

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Von Eckhard Stengel | Hier muss es sein.Ein unscheinbares Haus auf dem Landebei Bremen. Kein Klingelschild, kein Nameam Briefkasten, drinnen bellen Hunde:kleine Vorkehrungen gegen ungebetenenBesuch. Andrea Röpke (46) hat gute Grün-de, auf der Hut zu sein: Die freie Fachjour-nalistin gehört zu den wenigen, die sichauf Rechtsextremismus spezialisiert ha-ben – und deshalb mit Übergriffen rech-nen müssen.

Eigentlich hat Röpke an diesem Vor-mittag keine Zeit für ein Gespräch mit der„M“. Alle paar Minuten klingelt eines ihrerTelefone. Die Nachricht vom ZwickauerRechtsterroristen-Trio ist erst wenige Tagealt, und viele Redaktionen brauchen jetztdie Zuarbeit der investigativen Text- undBildjournalistin: hier ein Studiogespräch,dort eine Hintergrundinformation, undbitte auch noch eine Szene aus ihremFilmarchiv. Für Vorträge über Neonazis istjetzt ebenfalls Hochkonjunktur.

„Sonst laufe ich oft gegen geschlosse-ne Türen oder werde nur belächelt“, er-zählt Röpke in ihrem Arbeitszimmer zwi-schen Papierstapeln und wandhohen Bü-cherregalen. „Aber jetzt laden sie uns alleein wie verrückt.“

Sie sagt gerne „uns“ oder „wir“, dennsie arbeitet viel im Team. Zum Beispiel mitdem freien Journalisten Andreas Speitbeim Schreiben von Büchern wie „Neo-nazis in Nadelstreifen“. Wenn Röpke rechteZeltlager oder Skinhead-Konzerte beobach-tet, sind Kameraleute mit starkem Tele-objektiv dabei oder auch mal Kollegen, diesich mit versteckter Kamera ins Getümmelwagen. Sie selbst ist inzwischen so be-kannt, dass sie lieber am Rande bleibt.

Aber das schützt sie nicht vor Über-griffen. Ständig Beschimpfungen und

Bedrohungen, einmal auch zerstocheneAutoreifen. Nach einem Vortrag wurde siemal bis vor ihr Haus verfolgt. Amschlimmsten aber war es 2006 beim „Mär-kischen Kulturtag“ der (inzwischen verbo-tenen) „Heimattreuen Deutschen Jugend“.Da wurde sie bis in einen Supermarkt ver-folgt und niedergeschlagen. Der Haupt-täter musste später eine Geldstrafe zahlen.Röpke, seit fast 30 Jahren Gewerkschafts-mitglied, konnte dank ver.di-Rechtsschutzals Nebenklägerin auftreten. Auch bei Ver-fahren gegen sie hilft die Gewerkschaft er-folgreich: „Ich habe einen ganzen Ordnermit Anzeigen und Klagedrohungen, dieuns einschüchtern sollen.“

Warum tut sie sich das alles an? „Ichbin ein sozial denkender Mensch“, sagtdie gebürtige Niedersächsin. Aufklärenund warnen, Strukturen aufdecken, Lokal-politiker aufrütteln, bei Gesprächen inSchulklassen Vorbeugung leisten, „zivilge-sellschaftliches Engagement und Couragestärken“ – das ist ihr Metier, ihre Sisyphus-Arbeit. Nein, sie hält nichts vom Hajo-Friedrichs-Spruch, dass sich Journalistenmit keiner Sache gemein machen dürfen,auch keiner guten.

Zu ihrem Traumberuf kam sie überUmwege. Als junge Frau vom Lande lerntesie zunächst Bürokauffrau in einem Zei-tungsverlag. Aber dann holte sie das Abi-tur nach und studierte in Bremen Politik.„Ich war auf der Suche nach einem The-ma, einer Aufgabe für mich.“ Einmal be-legte sie einen Kurs über die Karrieren vonNS-Tätern nach 1945 – und hatte ihr The-ma gefunden. Erst Altnazis, später auchNeonazis. Seitdem ist sie passives Mitgliedin der „Vereinigung der Verfolgten des Nazi-regimes“ (VVN), aber parteilos und unab-hängig.

Bereits während des Studiums schriebsie für Der Rechte Rand und fand Kontaktzu investigativen Journalisten. Schon einJahr nach dem Diplom bekam sie einenGroßauftrag vom Stern: 1995 schmuggeltesie sich in ein SS-Treffen in Österreich ein.Heute arbeitet sie zum Beispiel auch für„Spiegel TV“, „Panorama“, die SZ oder dieBundeszentrale für politische Bildung.

Röpke – mehrfach preisgekrönt, aberziemlich uneitel – schreibt nicht mitSchaum vorm Mund. Sie ist hartnäckig,wirkt jedoch nicht verbissen. Manchmalscheint sie sich sogar besser auszukennenals der Verfassungsschutz. Doch von derNeonazi-Mordserie wurde selbst sie über-rascht. „Die untergetauchten drei warenschon immer ein Begriff für mich“, sagtRöpke zwar. „Aber dass die eine solcheBlutspur hinter sich ziehen würden“ – indem Ausmaß, damit hatte sie nicht ge-rechnet. Sicher, bei dem Nagelbomben-anschlag in Köln war ihr erster Gedanke:„Das klingt nach rassistischer Tat. Aber wirhaben es nicht weiter verfolgt. Vielleichthätte man sich intensiver mit den Opfernunterhalten müssen“, sagt sie selbstkri-tisch.

Ob Ermittler mit den Terroristen untereiner Decke steckten? „Das ist journalis-tisch schwer nachzuweisen“, findet dieRechercheurin. Ihre Kritik am Verfassungs-schutz ist grundsätzlicher: Der betreibeeine „totale Verharmlosung der Szene“.Röpke: „Warum unterscheidet er zwischenNPD und Neonazis? Die NPD besteht ausNeonazis!“

Mittlerweile ist Röpke für ein Verbotder Partei. Der Staat müsse ein Zeichen set-zen: „Bis hierhin und nicht weiter!“ Aufdie V-Leute, die zunächst abgezogen wer-den müssten, könne man sowieso verzich-ten. „Wenn die wirklich effektiv wären,dann gäbe es nicht eine so selbstbewusstemilitante Szene.“ Und die V-Mann-Honorare seien doch „moralisch verwerf-lich“, denn damit würden die Strukturennoch gestärkt.

Aus Röpkes Sicht wäre sogar der ganzeVerfassungsschutz verzichtbar. Auch aufPolizisten ist sie nicht immer gut zu spre-chen. „Oft bekommen wir Platzverweiseund werden nicht vor Übergriffen ge-schützt.“ Ein Einsatzleiter fragte mal: „Wa-rum bleiben Sie nicht zu Hause auf demSofa?“

Was er nicht wissen konnte: Die46-Jährige ist tatsächlich ein Familien-mensch. Mehr Privates verrät sie nicht.Ausweichend antwortet sie auf die unver-meidliche Frage, ob sie nicht Angst hat vorden Neonazis. Viel gefährdeter, sagt sie,seien doch linke Jugendliche, Gewerk-schafter, Migranten oder Obdachlose. Alldenen will sie mit ihrer Arbeit „den Rü-cken stärken“. ■

7 M 12.2011

Foto:EckhardStengel

porträt

Die AufklärerinWie die Journalistin Andrea Röpke rechte Strukturen aufdeckt

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Fast 150 Teilnehmer – Praktiker, Gewerk-schafter, Wissenschaftler, Interessierte –suchten nach Antworten zu einem „be-rufspolitischen Thema, das im journalis-tischen Alltag eine Rolle spielt, wie kaumein anderes“, so der dju-Vorsitzende UlrichJanßen zur Eröffnung.

Dass Berufspolitik kein Randthemain der Gewerkschaft sei, sondern „eng ver-knüpft mit dem Kampf um gute Arbeits-bedingungen für feste und freie Kollegin-nen und Kollegen“, erklärte Janßen und

benannte knappes Personal, erhöhtes Tem-po, verdichtete Arbeit, Aufgabenzuwachs,Überstunden und zunehmende Entgren-zung von Erwerbsarbeit und Privatlebenals „Hürden“ auf dem Weg zu journalis-tischer Qualität. Solche Hürden behinder-ten im Produktionsdruck des Alltags oftauch die notwendige kritische und selbst-kritische Reflexion. Etwa ein Nachdenkenüber die Frage, unter dem Einfluss welcherKräfte dort agiert werde, ob Journalisten„ständig interessengesteuerten Fremdein-flüssen ausgesetzt“ oder ihnen gar „ausge-liefert“ sind.

1 Politik

Von „gefährlicher Nähe“ und dem Einflusslokaler Wirtschafts- und Finanzbosse oder

von Kommunalpolitikern im Lokaljourna-lismus berichtete Kurt-Peter Christopher-sen, ehemaliger Lokalchef des Stader Tage-blatts und später landespolitischer Chef-korrespondent der RedaktionsgemeinschaftNordsee, an exemplarischen Konfliktenaus dem eigenem Arbeitsleben. Dass Jour-nalisten „jeden Tag unter erheblichemEinfluss stünden“, sei „nicht zu beklagen,sondern zu analysieren“, meinte Christo-phersen und wandte sich Methoden sol-cher Einflussnahme zu. Die reichten vonmaterieller Belohnung, etwa durch dieBereitstellung von Testwagen durch dieAutomobilindustrie, über „subtilere“ Wegeder Zulieferung kostenfreien Hintergrund-materials, kaum versteckter PR-Beiträgeoder der Zusage von Exklusiv-Interviewsbis zur „Hammer-Methode“ des Anzeigen-entzugs bei nicht genehmer Berichter-stattung. Wichtig sei, „ob Journalistenmental und materiell so ausgestattet sind,dass sie trotz solcher Einflüsse ihre Auf-gabe erfüllen: Kritische Öffentlichkeitherstellen, auch wenn es den Interessen-trägern nicht passt.“ Zur professionellenAusrüstung gehöre auch, die ökonomischeKraft der Verlage gegen Anfechtungen ausWirtschaft und Politik einzusetzen. Gesetz-liche Schutzmechanismen stünden eben-so zu Gebote wie die strikte Orientierungam Leserinteresse und der Aufgabe kriti-scher, unabhängiger Berichterstattung.

8 M 12.2011

Strippenzieherin gefährlicher Nähe

titelthema25. journalistentag

FotosvomJournalistentag

(S.8–11):Ch.v.Polentz/transitfoto.de

Wer zieht die Strippen, wenn es um Themen und Bewertung vonEreignissen in den Medien geht? Wer nimmt Einfluss auf journa-listische Schwerpunktsetzung und Kommentierung?Mit Agenda-Setting – Machen wir das? Oder wer? befasste sich der25. Journalistentag der dju in ver.di am 26. November 2011 in Berlin.

Von Helma Nehrlich, Bettina Erdmann, Ute C. Bauer

Extreme | „Ich weiß nicht, was ich gefährlicherfinde: Als Freier ist man nie richtig und länger aneiner Sache dran. Das andere Extrem: Bleibt manim Lokalressort zu lange zu fest in einem bestimm-ten Bereich, könnte es dazu führen, zum politischenEstablishment zu gehören.“ (Rüdiger Lühr, Freier)

Korruptionsschutz | „Es geht ja bei journalisti-scher Arbeit auch um eine Art ‚Korruptionsschutz’.Wodurch gewinnt man den? Durch vorgeschriebe-ne Rotation, auf einem Posten nicht länger als fünfJahre zu sitzen? Durch ein ‚Privathausbau-Verbot’,wie wir das mal vor zwanzig Jahren diskutiert ha-

ben? Ich denke, vor allem durch Qualifikation. Eswäre ein gutes Thema für Volontärskurse, gemein-sam zu reflektieren, wie man sich von Einflüssenfreihalten, wie man sie überhaupt erkennen kann.“(Inez Kühn, ver.di-Bereichsleiterin Medien undTagungsmoderatorin)

Autorisierungswut | „Die Autorisierungswut,das Freigeben von Zitaten, ist ein Problem. TrotzAufnahme eines Gesprächs behaupten Interviewtehinterher, sie hätten etwas nicht gesagt. Verweigertman eine Korrektur, hinterlässt man verbrannteErde.“ (Wolfgang Stieler, Heise Zeitschriften Verlag)

Größe | „Dass eine Verlagslinie Redaktionsthe-men bestimmt, ist ein subtiler Mechanismus. Soplatt läuft das nicht. Einflussnahme ist eher überbestimmte Vorgaben zu spüren, wie groß über einEreignis berichtet werden soll.“(Norbert Freund, Saarbrücker Zeitung)

Occupy-Berichterstattung | „Bei der Bericht-erstattung über die Occupy-Demonstration hatman abends im Fernsehen harmlose Bilder von einpaar Leuten gezeigt. Vom massiven Polizeieinsatz,bei dem Tausende von der Wiese vor dem Reichs-tag weggeprügelt wurden, war nichts zu sehen.

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„Innere Pressefreiheit“ und Redaktions-statute seien dabei hilfreich. Nötig sei aberauch das subjektive Vermögen, sich „nichteinlullen zu lassen“, sich „selbst an dieKandare zu nehmen“, Konflikten nichtaus Bequemlichkeit aus dem Weg zu ge-hen. „Der Kampf gegen die gefährlicheNähe fängt mit der eigenen Fähigkeit zukritischer Distanz an“, so der Referent.

Schwarzbrot der Demokratie

Zum selben Punkt kam Josef-OttoFreudenreich, bis 2010 Chefreporter derStuttgarter Zeitung, am Ende seines Refe-rats über politische Einflussnahme bei derBerichterstattung über Stuttgart 21: „Dieobjektiven Verhältnisse für Berichterstat-tung sind auch wichtig“, sagte er. „Ent-scheidend aber ist, was in unseren Köpfendrin ist – ob die Zivilcourage und derMut fehlen, das durchgedrückte Kreuz,die Kampfbereitschaft, unbequem zu seinund gegen den Mainstream anzuschwim-men.“ Das uneingeschränkte Lob, dieunverblümte Hofberichterstattung gegen-über dem „alternativlosen Jahrhundert-projekt“, auf das sich eine „Loge der Macht“aus Landespolitik, Wirtschaft und Chef-redakteuren lange Zeit eingeschworenhatte, kam nach Freudenreichs Wahrneh-mung erst am 30. September 2010 end-gültig ins Wanken, nachdem die Wasser-

werfer, die überregionale Berichterstattungund die „lokale Medienkonkurrenz imNetz“ eine Fortsetzung nicht mehr zulie-ßen. Seitdem erhielt auch der WiderstandRaum in der Zeitung. Zuvor hatte es zurDurchsetzung einer imaginären Blattliniepro Bahnprojekt Druck von Vorgesetztenund Einflussagenturen gegeben, der bisin laufende Schreibprozesse reichte, sichaber auch in der Unterdrückung vonNachrichten äußerte. Es habe sich bestä-tigt: „Wer das Falsche kritisiert, ist beson-ders beweispflichtig. Wer das Richtigelobt, kriegt eine Gehaltserhöhung.“

Die Masse der Redakteurinnen undRedakteure habe zu wenig Sensibilitätund Durchsetzungskraft an den Tag ge-legt, Vorgaben einfach mitgetragen undsich dadurch viel zu weit von der Realitätund den Menschen auf der Straße ent-fernt. Wenn eine „funktionierende kriti-sche Presse als tägliches Brot der Demo-kratie“ nicht mehr existiert, dann laufeetwas ganz gewaltig schief, könne vonvierter Gewalt oder Kontroll- und Wäch-terpflichten der Medien keine Rede sein.Auch das habe sich bei Stuttgart 21 er-wiesen, meinte der „Reporter des Jahres“von 2008, der seinen Job bei der Stutt-garter Zeitung inzwischen quittiert hatund das Thema nun als Redaktionsleiterder Internet-Wochenzeitung Kontext wei-ter begleitet.

2 Wirtschaft

Wie Forschung als Instrument zur Mani-pulation von Medien und Öffentlichkeiteingesetzt werden kann, war Thema vonGünter Bartsch, freier Journalist aus Ber-lin und Geschäftsführer des Netzwerk Re-cherche. „Nicht jede Schlagzeile ist eine“,gab der studierte Politologe, der bei derAllgäuer Zeitung und der AugsburgerAllgemeinen gearbeitet hat, zu bedenken.„Journalisten dürfen nicht aus der Ver-antwortung gelassen werden.“ Zeit fürGegenrecherche muss sein, nach Signalenfür Beeinflussung müsse man nicht langefahnden. Bartsch verdeutlichte am Bei-spiel vermeintlich seriöser „wissenschaft-licher“ Information aus der Pharma-und der Lebensmittelindustrie dubioseImagepflege. Die Behauptung, dass inder Massentierhaltung Antibiotika nurtherapeutisch und nur unter tierärztlicherAufsicht verabreicht würden, ließe sichmit ein paar Klicks im Internet wider-legen.

Sehr genau müsse man hinsehen,woher Informationen stammen. Studie istnicht gleich Studie und Experte nichtgleich Experte. Hinter der Schlagzeile„Walnüsse senken stressabhängigen Blut-druck“ verbirgt sich beispielsweise dieStudie eines Direktvermarkters. „BezahlteWissenschaftler im Auftrag des kaliforni-schen Walnussverbandes“, so Bartsch.

Selten hinterfragt würden auch dieInformationen der von Tagesschau bisRegionalzeitung allzeit präsenten Initia-tive Neue Soziale Marktwirtschaft. Ihr An-spruch „aufzuklären, wie das Wirtschafts-system funktioniert und das im Kontextgesellschaftlicher und wirtschaftlicherReformthemen in die Schulen zu tragen“sei, so Bartsch, „höchst problematisch“,denn dahinter stehen BDA und BDI. EinBlick auf die Homepage bringt Klarheit:Das Institut der Deutschen Wirtschaftversteht sich als „Think Tank“ für Mit-glieder und Kunden – also für Lobbyisten.

Wer instrumentalisiert uns?

Um Lobbyisten auf die Schliche zukommen, empfiehlt es sich, mehr Sorgfaltund Zeit auf die Recherche von Vernet-zungen und Hintergründen zu verwenden.Die gern genutzte Informationsquelle Wi-kipedia beispielsweise bietet die Möglich-keit, Versionen des eingestellten Beitrageszu vergleichen – „oft höchst aufschluss-reich, was gestrichen wurde“, wie Bartschmeinte. Suchen sollte man nach unab-hängigen Informationsangeboten zumGegenprüfen.

titelthema

9 M 12.2011

Dass man in Deutschland so auf Friede, Freude,Eierkuchen macht, regt mich tierisch auf.“(Lutz Bohn, ver.di-Erwerbslose)

Mittendrin | „Das persönliche Gespräch kommtzu kurz. Trotz aller Zwänge, die Redakteure anden Sitzplatz schrauben: Rausgehen, mittendrinsein ist wichtig.“(Klaus Schrage, Nürnberger Nachrichten)

Öffentliche Meinung | „Aus Stuttgart 21kann man Lehren ziehen: Medien allein bestimmennicht die Meinung. Medien müssen sich auch

öffentlicher Meinung anpassen. Und wir sollteninstitutionelle Vorkehrungen dafür treffen, dassJournalisten auch mutig sein können.“(Ulrich Schreyer, Stuttgarter Zeitung)

Zivilcourage | „Zivilcourage, der Begriff brenntmir auf der Seele. Sie ist wichtig für Journalisten.Was aber, wenn die persönliche Existenz dadurchbedroht wird? Als ich als Fernsehredakteur dasThema Korruptionsverdacht gegen einen Minister-präsidenten aufgriff, war ich nach einem halbenJahr weg vom Sender.“(Stefan Jalowyi, DemokratieSpiegel Berlin)

Referent Thomas Wiegold mit Medien-Bereichsleiterin Inez Kühn

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3 Öffentlichkeit

Noch ist bei so manchem alten jour-nalistischen Hasen Berührungsangst dasdominierende Gefühl, wenn es um SocialMedia geht. Dabei bieten die Entwicklun-gen in der Blogosphäre und auf Facebook,Twitter und Co. gerade der Medienbrancheviele Chancen der Informationsbeschaf-fung, -vermittlung und des Austauschs.Nicht zuletzt lässt sich damit eine Gegen-öffentlichkeit zu den Wahrheiten schaffen,die von Politik und Wirtschaft verbreitetwerden. Wie das gelingen kann, demon-strierten die beiden Referenten des Tagungs-blocks „Öffentlichkeit“.

Volker Gaßner ist Kommunikations-stratege bei Greenpeace Deutschland.Die verstärkte Aktivität der Umweltorga-nisation im Bereich der Social Media-Kom-munikation beruhe auf der Erkenntnis, dassdie Reichweiten der klassischen Medien –vor allem Tageszeitungen und Fernsehen –zurückgehen. „In zehn Jahren werden sichdie meisten Leute ihre Informationenüber das Internet beschaffen“, prognosti-zierte Gaßner, „in Amerika ist das bei den18- bis 29-Jährigen schon jetzt der Fall.“

Die Webpräsenz von GreenpeaceDeutschland findet große Resonanz:Bis November 2011 hätten insgesamt ca.3,5 Millionen Menschen die Greenpeace-Website aufgerufen, so Gaßner. Die Green-peace-Videoclips auf YouTube seien bisherrund 2,3 Millionen mal angeklickt worden,inzwischen stehe die Organisation überihre Social Media-Aktivitäten mit rund110.000 Menschen in direktem Kontakt.Bei Twitter habe man 35.000 Follower,auf Facebook 51.000 Freunde. „Facebookist wichtig bei der Informationsverbrei-

tung“, betonte der Kommunikations-experte. Allerdings würden die Zahlenwenig aussagen, solange diese „Freunde“nicht aktiv sind.

Ausführlich stellte Gaßner die offeneKampagnen-Community GreenActionvor: Das vorwiegend junge Publikum –60 Prozent gehören zur Altersgruppe biszu 30 Jahren – kann dort eigene Initiati-ven posten. Großen Zuspruch fand etwaeine Sticker-Aktion gegen den Einweg-müll der „Coffee to go“-Ketten. Die Be-sucher informieren sich über Kampagnenvon Greenpeace, entwickeln sie weiterund beteiligen sich aktiv. Die Umwelt-organisation macht dort gegen das soge-nannte Greenwashing großer Konzernemobil: Sie antwortet auf PR-Initiativenvon Vattenfall, EON und RWE, die damitdas Image der Atomkraft fördern wollen,sie kämpft gegen Palmölplantagen inIndonesien, für die Nestlé den Regenwaldroden lässt, sie positioniert sich gegenden Automobilkonzern VW, der vonseinem Bekenntnis zum Energiesparenimmer weiter abrückt. Gemeinsam istall diesen Aktionen die phantasievolleund witzige Machart, mit der das Publi-kum angesprochen wird, etwa bei derPersiflage auf den „Energieriesen RWE“in einem Videoclip.

Über Social Media könne Greenpeaceviele interessante Menschen erreichenund zum Mitmachen gewinnen, so Gaß-ners Fazit. „Allerdings“, so der Kommuni-kationsstratege, „rettet Social Media dieWelt nicht und ersetzt klassische Mediennicht.“ Online-Aktionen müssen mit„Aktionen auf der Straße“ verbundenwerden. Reine Online-Kampagnen seiennicht erfolgversprechend: „Sie sind nachzwei Wochen tot.“

Thomas Wiegold arbeitet heute –nach vielen Jahren der Festanstellung beiNachrichtenagenturen und beim Focus –als freier Journalist. Das Bloggen ist zueinem wichtigen Bestandteil seiner Arbeitgeworden. Er betreibt den viel beachtetenund gelobten Blog „augengeradeaus.net“zu den Themen Verteidigung und Sicher-heitspolitik aus deutscher Sicht. Darinschaut der Kriegsdienstverweigerer hinterdie Kulissen des Verteidigungsministeri-

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10 M 12.2011

Berechenbar | „Die Pharmaindustrie ist öf-fentlich kaum zu sehen. Und wenn sie sich mel-det, kommt immer wieder dasselbe Ergebnisraus.“ (Georg Escher, Nürnberger Nachrichten)

Einladung | „Beeinflussungsversuche trans-parent zu machen, ist wichtig. Als Freier habeich einst ein Medientagebuch über eine Infor-mationsveranstaltung der Dresdner Bank imHotel Adlon geschrieben. Das war auch Kolle-gen-Bashing, von denen sich manche davon be-einflussen ließen, dort zwei Tage lang verpflegtworden zu sein. Es war sehr wirkungsvoll. Vonder Dresdner Bank wurde ich nie wieder einge-laden.“ (Friedrich Siekmeier, Hannover)

Cornelia Haß, die neue Bundesge-schäftsführerin der dju in ver.di, stelltesich mit einem Rückblick auf die Kar-stadt-Rettung 2010 vor. PR-Profis und„eine gefühlte Armada von Spindokto-ren“ lieferten sich damals einen verbisse-nen Kampf um den geeigneten Investor,die Medien waren voll mit „Zerrbildernder tatsächlichen Hintergründe“, zwi-schendurch glitt die Berichterstattung inein mediales Schmierentheater über dasPartyleben von Nicolas Berggruen ab.„Versierte Wirtschaftsjournalisten“, erin-nerte sich Haß, „mit denen wir eine lang-jährige Zusammenarbeit pflegen, beklag-ten sich, dass es in diesem Bereich einspindoctoring solchen Ausmaßes nochnicht gegeben habe.“

Mit offensiver und seriöser Öffent-lichkeitsarbeit habe ver.di entscheidendzur Weichenstellung im Übernahmepro-zess beigetragen, der das Unternehmenaus der Insolvenz führte. „Es ging immerums Ganze, die Existenz von Karstadt mitseinen rund 30.000 Beschäftigten“, sagteHaß. ver.di kam aus „der Deckung“ undbekannte sich in „mehr oder weniger of-fener Opposition“ zum Investor NicolasBerggruen, der als einziger potenziellerGeldgeber nicht die Beschäftigten erneutzur Kasse bitten wollte. „Dass am Endenicht die Goldman-Sachs- und Ackermän-ner die gesamte Deutungshoheit für sicheroberten“, sei, so Haß, auch Medienver-treterInnen zu verdanken, die sich derFlut an PR-Informationen entzogen undihre Urteilsfähigkeit bewahrten. Sie wider-standen der Versuchung, ihr Handwerks-zeug über Bord zu werfen und den Wegdes geringsten Widerstandes zu gehen.Informationen, die scheinbar auf demSilbertablett dargeboten werden, seien zuhinterfragen. Aber: „Kolleginnen undKollegen müssen Zeit haben, vertrauens-würdige Quellen aufzuspüren, Informa-tionen zu vergleichen und zu gewichten.“ver.di stehe als solche Quelle zur Verfügung.

Cornelia Haß – neue Bundesgeschäfts-führerin der dju in ver.di

Klaus Schrage aus Nürnberg

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11 M 12.2011

ums und guckt Bundeswehrgenerälenbei ihren Einsätzen auf die Finger. 10.000bis 20.000 Menschen besuchen nachWiegolds Bekunden täglich seine Web-site, viele lesen seinen Blog und diskutie-ren die Inhalte.

Wiegold ist auf vielen Social Media-Kanälen präsent, er nutzt Facebook, Twit-ter, Flickr, audioBoo, YouTube und seitneuestem auch Google+. Die Plattformendurchdringen sich gegenseitig: „Was inmeinem Blog steht, wird bei Facebook ge-spiegelt.“ Zum Recherchieren nutze er diegleichen Quellen wie andere Journalisten,ist auch schon mal bei Manövern der Bun-deswehr und bei Einsätzen in Afghanistanoder im Kosovo live dabei. Darüber hinaushätten sich soziale Netzwerker als nütz-lich für die Informationsbeschaffung er-wiesen: Er sei stets über die Veröffentli-chungen der Bundeswehr informiert undkönne sogar den „Krieg der Worte“ ver-folgen, den sich ISAF und Taliban aufTwitter liefern. „Wenn in Kabul oder inKundus etwas passiert, weiß ich das lange,bevor andere Medien davon Wind be-kommen.“

Auch Verantwortliche der Streitkräftezollen Wiegold Respekt: KFOR-Komman-deur Erhard Bühler habe ihm in einemFall seine Sicht der Dinge schriftlich über-mittelt. Nach einem telefonischen Checkauf die Echtheit, konnte Bühlers Kom-mentar auf seiner Website veröffentlichtwerden. Finanzielle Anerkennung erhältder Journalist für seinen Blog bisherkaum: „Ich muss mich mit Gelegenheits-arbeiten über Wasser halten, mit Beiträ-gen etwa für den Spiegel, den NDR oderFachmedien“, so Wiegold. Sein Ziel sei es,eines Tages den Lebensunterhalt über das„Prinzip Straßenmusik“ zu sichern: Den-jenigen, die seine Plattform nutzen, stellter die Frage „Was ist Ihnen dieser Blogwert?“ Er wolle gar nicht viel, so Wie-gold, mit fünf Euro monatlich von regel-mäßigen Usern wäre er zufrieden. Bisherkommen dieser Bitte 40 Leute nach – er-bärmlich wenig angesichts von 20.000Aufrufen im Monat.

4 Arbeitsbedingungen

Medienwissenschaftler Prof. VinzenzWyss aus Winterthur von der ZüricherHochschule für angewandte Wissenschaf-ten analysierte anhand aktueller Studiendie Arbeitsbedingungen von Journalistenin der Schweiz. Im Nachbarland laufengroße Debatten zu Medienqualität undZukunft der Presse. Politiker kritisierendie Tendenz zu „softer“, unkritischer Be-richterstattung, vermissen leistungsorien-tierten Journalismus.

Die aus Journalistenbefragungen derHochschule zu ziehenden Analogien zuDeutschland sind unübersehbar. Abneh-mende Arbeitsplatzsicherheit, stagnieren-des Einkommen und wenig Gelegenheitzur Weiterbildung seien nicht dazu geeig-net, „die Fähigkeit zu fördern, sich selbstund die eigene Tätigkeit kritisch zu reflek-tieren“. Die von Wyss erhobenen Datenaus zwölf Redaktionen zeugen vom Un-mut der Journalistinnen und Journalis-ten. Sie konstatieren stagnierende Ein-kommen, unzureichende Recherchezei-ten, mangelnde Weiterbildungsangebote,zu wenig Raum für Qualitätsdiskussionen.Nur noch 68 Prozent würden ihren Berufweiterempfehlen, früher waren es 77 Pro-zent. Kompetenz, Selbstreflektion, gesell-schaftliche Relevanz, Unabhängigkeit,Perspektivenvielfalt, Aktualität, Transpa-renz – alles wichtige Stichworte für effi-ziente Themenfindung und journalis-

tische Qualität. Oft aber herrsche dieMentalität „man heult mit den anderenWölfen, man dreht eine Geschichte miteinigen anderen Aspekten aufs eigenelokale Niveau, anstatt selbst zu recher-chieren“, stellte Wyss fest.

Um erhöhte Anforderungen anQualität und Professionalität zu erfüllen,sei eine „Trennung von Redaktion undRessourcenbeschaffung“ unerlässlich.Medienorganisationen sollten selbstkri-tisch schauen, woher das Kapital stammt.Gebraucht werden eine „etablierte Ver-antwortungskultur und Verfahren derQualitätsprüfung“. Beim Wahrnehmendieser Verantwortung gebe es große Un-terschiede. In Medienhäusern, die vorallem auf Profitmaximierung setzten,würde wenig in journalistische Qualitätinvestiert. Über neue Modelle nachzuden-ken, wie Journalismus langfristig finan-zierbar wird, sei eine Gemeinschaftsaufga-be, folgert Wyss. „Wir brauchen die Ent-fesselung des Journalismus von ökonomi-schen Zwängen.“

Zwei Resolutionen gegen Tariffluchtvieler Medienunternehmen verabschiedet

Auf dem Journalistentag wurden zwei Resolu-tionen gegen die Tarifflucht vieler Medienunter-nehmen – wie jüngst beim Südkurier in Kon-stanz – verabschiedet. Der eingeschlagene Kursgefährde „jedweden Qualitätsjournalismus, derfür das demokratische Gemeinwesen von unver-zichtbarer Bedeutung ist“. Die Teilnehmerinnenund Teilnehmer fordern die Arbeitgeber auf „diezwischen dem Bundesverband Deutscher Zei-tungsverleger und den Gewerkschaften ausge-handelten Tarifverträge anzuerkennen“. ■

http://dju.verdi.de/ueber_die_dju/jour-nalistentage/journalistentag-2011

Gefahr | „Greenpeace muss immer wahnsin-nig originell und witzig sein. Besteht darin nichtauch die Gefahr, dass es irgendwann langweiligwird?“ (Thomas Klatt, freier Journalist)

Meinung | Auf die Frage von Prof. VinzenzWyss, ZHAWWinterthur, inwieweit Blogs zurDemokratisierung der Kommunikation beitragenkönnen, antwortete Thomas Wiegold: „MeineLeser haben eine Stimme, jeder kann sicheinbringen. Jeder kann im Blog seine Meinungsagen und Fakten beitragen.“

Kurt-Peter Christophersen: Innere Presse-freiheit und Redaktionsstatute helfen beiunabhängiger Berichterstattung

Günter Bartsch und Prof. Vinzenz Wyss (re.)

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Madsack expandiert weiter auf dem Regio-nalzeitungsmarkt. Das Geld für Zukäufe wirdandernorts gespart. So kann man die neues-ten Entwicklungen um die Mediengruppeaus Hannover zusammenfassen, die sichrigoros zum breit aufgestellten Großkonzernentwickelt. Der neueste Madsack-Deal, dieÜbernahme der Potsdamer Märkischen All-gemeinen Zeitung von der FAZ, zeigt lautMedienforscher Horst Röper auch, dass sichmit Printprodukten hierzulande „weiter Ge-schäfte machen lassen“.

Die Geschäftsführung der Frankfurter All-gemeinen Zeitung hatte noch vier Tage be-vor der Verkauf öffentlich wurde, „keinenAnlass“ gesehen, dem Potsdamer Betriebs-rat „Fragen zu beantworten“ oder etwas zukommentieren. Mit den „Sorgen der Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter und ihrenFragen nach der Perspektive“, so Betriebs-ratsvorsitzende Karin Wagner, wollte mansich offenbar „nicht aufhalten“. Der Ge-schäftsführer der Märkischen Verlags- undDruck-Gesellschaft mbH (MVD) vermeldeteder Belegschaft erst am 11.11. um Schlag11 Uhr Vollzug: Die Märkische Allgemeine,auflagenstärkstes Blatt im Berliner Um-land, wechselt Anfang 2012 von der FAZ-Gruppe zum Madsack-Konzern. Das Bun-deskartellamt hat inzwischen zugestimmt.Dem Vernehmen nach wanderte eine be-achtliche zweistellige Millionensummenach Frankfurt / Main. Dort will man sich„zukünftig noch konsequenter“ auf das„nationale Kerngeschäft“ mit den beidenüberregionalen Blättern Frankfurter Allge-meine und Frankfurter Allgemeine Sonntags-zeitung konzentrieren. Für Madsack dage-gen passt der erneute Kauf einer Regional-zeitung gut ins strategische Kalkül.

Das vor fast 120 Jahren gegründeteHannoversche Verlagshaus (HannoverscheAllgemeine, Neue Presse), an dem inzwi-schen die SPD-Medienholding DDVG mit23 Prozent beteiligt ist, hat neben demnationalen Zeitungsgeschäft längst auchandere Felder bestellt. Insgesamt hatte dieMediengruppe 2010 offiziell 4.354 Be-schäftigte, erwirtschaftete einen Umsatzvon 608,8 Millionen Euro und wies einenJahresüberschuss von 10,7 Millionen Euroaus. Die Madsack-Aktivitäten „in der Be-

reitstellung undVermarktungvon Informa-tionen“ rei-chen faktischvon Hörfunkbe-teiligungen (An-tenne Nieder-sachsen,AH AntenneHörfunk-SenderHalle, Funk &Fernsehen Nord-westdeutschland, An-tenne Thüringen u.a.), Fernse-hen (TVN Group, AZ Media)und Onlinediensten (MadsackOnline, sportmedia) über pri-vaten Postdienst (Citipost)und Dutzende Vertriebsge-sellschaften bis hin zu Ab-rechnungsbetrieben. AmNeue-Medien-Markt partizi-piert man auch durch Mitmachplattfor-men. Mit einem brandneuen Media-Store-Konzept wird Endkunden zudem ein Paketaus Tablet-PC, Flatrate sowie Verlags-E-Papern und App offeriert, über ein geplan-tes Franchise-System bald gar für andereVerlage.

Das Madsack-Kerngeschäft liegt aller-dings noch immer bei Printmedien. Manist nationaler Marktführer bei Anzeigen-blättern, die von Frankfurt / Main über Al-tenburg bis Wolfenbüttel mit fast siebenMillionen Exemplaren in bundesdeutschenHaushalten landen. Regionale Tageszeitun-gen in acht Bundesländern kommen hinzu.

Auflagenkönig im Osten

Den Knaller, mit dem die Madsack-Mediengruppe 2009 von Springer mit ei-nem Schlag direkte und indirekte Beteili-gungen an insgesamt sieben Zeitungenübernahm und der die Mediengruppe aufPlatz sechs im nationalen Ranking brach-te, ließ man sich trotz Krise schlappe 310Millionen Euro kosten. Neben einer be-herrschenden Stellung im Blätterwald desNordens – das Einflussgebiet reicht hiervon Usedom bis Kiel – und Dominanz inweiten Teilen Niedersachsens und Hessens

festigte die Transaktion, die die Ostseezei-tung (153.000) und die Leipziger Volkszei-tung (über 200.000 verkaufte Exemplare)einschloss, die Stellung des Verlagskonzernsvor allem in den neuen Bundesländern.Mit der ebenfalls profitablen MärkischenAllgemeinen – das Verlagshaus der größtenbrandenburgischen Zeitung mit 15 Lokal-ausgaben und mit 136.000 verkauften

12 M 12.2011

Geschäftemit PrintMadsack auf dem Weg zum Medien-Großkonzern

Karte:artalis/Fotolia.com

.Retusche:PetraDreßler

Madsack-Beteiligungan Tageszeitungen

• 100 %Hannoversche Allgemeine Zeitungund Neue Presse, HannoverGöttinger TageblattAller Zeitung /Wolfsburger AllgemeinePeiner Allgemeine ZeitungWaldeckische LandeszeitungSchaumburger NachrichtenLeipziger VolkszeitungDresdner Neueste NachrichtenNaumburger Tageblatt

• unter 100 % – 50 %Lübecker Nachrichten (61,2%)Ostsee-Zeitung (61,2%)Oberhessische Presse (51%)Gelnhäuser Neue Zeitung (51%)

• 50 % – 25 %Cellesche Zeitung (50%)Gandersheimer Kreisblatt (33%)Täglicher Anzeiger (30%)Kieler Nachrichten (37%)Segeberger Zeitung (37%)

• unter 25 %Torgauer Zeitung (24,9%)AZ Alfelder Zeitung (24,5%)

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13 M 12.2011

Exemplaren hat im Vorjahr etwa zwei Mil-lionen Euro Gewinn eingefahren – kommtnun die 18. Tageszeitung ins Portfolio. DerDeal macht Madsack zum unangefochte-nen Auflagenkönig im regionalen Tages-zeitungsmarkt des Ostens.

Zentralisierung von Masse

Noch habe der „fulminante Konzern“in Hannover finanziell wie strukturellganz schön an den Zukaufs-„Brocken zuschlucken“, vermutet Medienanalyst HorstRöper vom Dortmunder Formatt-Institut.Madsack setze offenbar weiter darauf, mitgroßen Stückzahlen und hohen AuflagenKostenvorteile zu nutzen – bei Investitio-nen in Technik und Softwareentwicklungebenso wie bei Papierkäufen. Auch Over-head- und Personalkosten sollen sinken.Wie es bei der „Koordinierung der Einzel-häuser zu größeren Einheiten“ weitergehe,bleibe spannend.

Bislang werden Finanzdienstleistungenin einer konzerneigenen Mediendienst-leistungsgesellschaft zentralisiert. Aktuellgeht es um die Verlagerung der bisher eigen-ständigen IT-Bereiche aus dem Mutterhausund der Leipziger Verlags- und Druckge-sellschaft in das tariflose Gutenberg Rechen-zentrum in Hannover. Auch in SachenPersonalwirtschaft wird gebündelt, hier inder Madsack Personal Management GmbH.

Doch es geht um mehr als das Admi-nistrative. Bekanntlich hat Madsack Anfang2011 das Berliner Büro der HannoverschenAllgemeinen zur Gemeinschaftsredaktionfür den gesamten Konzern ausgebaut. DasAngebot des „Hauptstadt-Pools“ aus Poli-tik, Wirtschaft und Kultur steht allen Blät-tern des Konzerns bislang unverbindlichzur Nutzung frei. Zentralisiert wird auchbeim Service-Output, wo die tariflose Mad-sack Medienagentur konzernweit nutzbareServicebeiträge, Testberichte oder Reisesei-ten zuliefert. Rainer Butenschön, Betriebs-ratsvorsitzender im Hannoverschen Mut-terhaus, sieht in all dem eine weitere Ein-schränkung der journalistischen Informa-tions- und Meinungsvielfalt. Er verweistaußerdem auf eine rigide Tarifpolitik. Mad-sack habe sich in Hessen aus der Tarif-bindung verabschiedet, die Abschlüsse, die2011 erzielt wurden, „liegen allesamt deut-lich unter der Inflationsrate und bedeutenKaufkraftverlust“, erklärt der Gewerkschaf-ter. Mit einem solchen Kurs sammle derKonzern „Geld bei den Beschäftigten einund gibt es durch Zukäufe aus“.

Dass hochgestochene Renditeerwar-tungen die Konzernstrategie bestimmen,zeigt sich momentan vor allem bei derLeipziger Volkszeitung. Gewerkschaften undBeschäftigte hatten sich auf ein längeresRingen um einen Haustarifvertrag einge-stellt. Doch kam der Abschluss am 11. No-

vember fast überraschend schnell (sieheKasten). Man wollte wohl „Ruhe haben“für größere Baustellen, vermutet Betriebs-ratschef Jens Heeg. Erklärtermaßen willMadsack in Leipzig bis 2013 reichlich zweiMillionen Euro einsparen. Von der Aus-gliederung des IT-Bereiches sind hier 19Beschäftigte betroffen, über Schutzbestim-mungen wurde bisher keine Einigung er-zielt. Schlimmer noch: in den nächstenzwei Jahren sollen 25 bis 30 Stellen in derLeipziger Redaktion abgebaut werden. DieMadsack-Geschäftsführung postuliert eineStärkung des Lokalen, spricht vom Abbauder Vollredaktion zugunsten des BerlinerPools sowie der Einrichtung einesNewsdesk. Diese „Restrukturierung“, diefast einem Viertel des bisherigen Redakti-onsteams die Stelle kosten könnte, sollohne Kündigungen abgehen, sofern kon-zernweite Umsetzungen gelingen. DerKonzernbetriebsrat will wegen des ange-schobenen Personalkarussells Mindest-standards bei Versetzungen oder Ausglie-derungen. Gespräche zu den daraufhinvon Madsack-Personalchef vorgelegten„Regeln für freiwillige konzerninterne

Wechsel“ stehen noch aus. Derweil habenin Leipzig bereits Gespräche mit Redakte-rinnen und Redakteuren begonnen, die inAltersteilzeit gehen könnten. Die Interes-senvertretung, so Heeg, sieht sich bei mög-lichen Interessensausgleichs- und Sozial-planverhandlungen noch „ganz am An-fang“. Denn im Verlagsbereich sind bereitsweitere 23 Stellen zur Disposition gestellt.Begründet werde all das vom Managementin Hannover mit der angespannten wirt-schaftlichen Lage und aktuellen Einbußenim Anzeigengeschäft, vorrangig bei Dis-countern.

Kein großes Wagnis

Auch die Beschäftigten bei der Potsda-mer MVD setzten Ende Oktober per Haus-tarifvertrag Lohn- und Gehaltssteigerun-gen durch (M 11 / 2011). Zuvor hatten sie,so die Betriebsratschefin, durch Arbeits-zeitverkürzung und Lohnverzicht zehnJahre lang die Schatulle des PotsdamerVerlagshauses mit fast 30 Millionen Eurofüllen helfen. Ob nun tatsächlich eineDruckmaschine gekauft werde, sei wiedervöllig offen. Ein neues Redaktionssystemdagegen wurde schon angeschafft,Newsdesks sind für 2012 avisiert. Auchden – nun externen – Druckauftrag für Tei-le der FAZ-Auflage hat man sich gesichert.Für Madsack sieht das alles nach einemguten Geschäft aus. Beim Springer-Deal2009 hatte Geschäftsführer Herbert Fle-cken von einem großen Schritt gespro-chen, der für den Konzern jedoch „keingroßes Wagnis“ darstelle. Das wird manjetzt ähnlich sehen und der MärkischenAllgemeinen mit Madsack-Konzernstan-dards zuleibe rücken. Helma Nehrlich ■

➧ Haustarifvertrag bei der Leipziger VolkszeitungBei den Firmentarifverhandlungen für Druckerei, Verlag und Redaktion der Leipziger Volkszeitunglehnte die Geschäftsführung eine Rückkehr zur Flächentarifbindung ab. Am 11. November wurde mitden Gewerkschaften ein Kompromiss ausgehandelt. Der Haustarifvertrag regelt die Fortgeltung derManteltarifverträge für alle Beschäftigtengruppen bis Ende 2013 bzw. 2014 und orientiert sich beiden Entgelten an den aktuellen Flächentarifregelungen für Redakteure, Drucker und Verlagsangestellte.Es wurden Einmalzahlungen von 280 Euro für Juli 2012 vereinbart. Lineare Erhöhungen sollen ab Juli2013 wirksam werden – für Redakteurinnen und Redakteure von 1,5 Prozent, für Beschäftigte imDruckzentrum von 2 Prozent. Für die Laufzeit des Vertrages gilt der Tarif auch für Neueingestellteoder beim Übergang von Beschäftigten in andere Gesellschaften.

Das Anzeiger-Hochhaus in Hannover erbaut1927 – 1928 für die VerlagsgesellschaftMadsack. Heute Sitz unter anderem derCity-Redaktion der Hannoverschen Allge-meine Zeitung und anderer Unternehmender Mediengruppe Madsack sowie lokalerRundfunkstationen ist das Gebäude Teil desMedienzentrums der Stadt.Fo

to:Torsten

Krueger

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14 M 12.2011

Drehscheibe700 Ausgaben, 19.740 Storys – die drehscheibesammelt seit 30 Jahren Konzepte und Geschichtenaus Lokalredaktionen und Regionalzeitungen. DasJournalistenmagazin der Bundeszentrale für poli-tische Bildung (bpb) publiziert die innovativstenund kreativsten Ideen von Lokalredakteuren ausDeutschland, der Schweiz und Österreich, bis zu150 Zeitungen werden dafür täglich ausgewertet.Vorschläge aus den Redaktionen selbst kommenhinzu. Hervorgegangen aus einer „zusammenge-tackerten“ Blattsammlung vonWerkstattberichtendes 1975 aufgelegten bpb-Lokaljournalistenpro-gramms versteht sich das am 1.November 1981erstmals erschienene Magazin bis heute als Forumfür gekonnten Lokaljournalismus. Der damals pro-

vokative Grundgedanke für Qualität ist derselbegeblieben: „Wir drucken Geschichten, die vorbild-lich sind, die man nachspielen und, wenn man ehr-geizig ist, besser machen kann“, sagt drehscheibe-Gründer Dieter Golombek.Fürs Jubiläumsheft wurden 30 Geschichten ausdrei Jahrzehnten herausgesucht, Macherinnen undMacher erinnern sich: 1985 an einen Integrations-test als Rosenverkäufer in der Heilbronner Stimme,1989 an die Zeitungsaktion für DDR-Flüchtlinge inder Passauer Neuen Presse, 1992 an einen Gauck-Behördenbesuch in der Lausitzer Rundschau, 1994an die Story über städtische Beerdigungsvorschrif-ten für nichtverheiratete Paare im Bonner General-anzeiger, 1997 an eine Glosse über öffentlichesUrinieren in der Oberhessischen Presse oder 2004und 2006 an die Tagesspiegel-Serien „Wie rettenwir Berlin“ und „Wie funktioniert die Stadt?“ Letz-tes Jubiläumsbeispiel aus dem Jahr 2010 ist dieGlücksausgabe der Pforzheimer Zeitung.„Ideenklau ist Sinn der Sache, denn jede Zeitunggreift das Thema anders auf, gibt ihm den eigenenDreh, die eigene Optik.“ Berthold L. Flöper, derLeiter des bpb-Lokaljournalistenprogramms, be-obachtet trotz aller Kritik am Lokaljournalismusdie Bemühungen um bessere Qualität. Vielerortswerde schon konzeptioneller gearbeitet und weni-

ger Terminjournalismus betrieben. „Große politischeThemen werden auf die lokale Ebene herunter ge-brochen, Lokalteile sind magaziniger geworden.“Die von der drehscheibe aufgegriffenen gutenBeispiele zeigten: „Der Kreativität und Vielfalt desLokaljournalismus sind kaum Grenzen gesetzt.“Nach wie vor ist die in 500er Auflage gedruckte,14 mal jährlich erscheinende, von der AgenturRaufeld Medien redaktionell betreute drehscheibeImpulsgeber für viele Lokalredaktionen. „Die Print-ausgabe ist beliebt, wird weitergereicht, obwohlwir auch ein pdf-Angebot haben, bei facebookpräsent sind und jetzt über eine App nachdenken“,sagt Flöper. Der drehscheibe-Service vervollstän-digt das Angebot mit Ideenlisten. Er sammelt dasKnow-how aus den Magazinen, aus Seminar-Dokumentationen und Jahrbüchern.Das jährliche Forum Lokaljournalismus hat sich in-zwischen zu einem gut besuchten Branchentreffenentwickelt, das nächste Mal im März 2012 in Bre-merhaven bei der Nordseezeitung. Lokaljournalis-mus hat auch künftig eine hohe Relevanz in allenLesergruppen, deshalb wird die aus dem Netzwerkder Lokaljournalisten gespeiste drehscheibe dieRedaktionen weiter begleiten. Die 700. Ausgabe,so Flöper, „soll auch Lust machen auf das, was nochkommt.“ Bettina Erdmann ■

Schon entdeckt?Engagierte Medien abseits des Mainstreams sind hochinteressant, aber wenig bekannt.Deshalb stellt M mit dieser Rubrik in jedem Heft eines davon vor.

Schon entdeckt?

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Siegreicher Fehlerteufel

Mit dem Qualitätsjournalismus ist dasso eine Sache! Gleich dreimal schlugder Fehlerteufel in dem Beitrag unsererbeliebten Serie „Schon entdeckt?“ inder letzten M-Ausgabe (11 / 2011) zu.Vorgestellt wurde die unabhängige,kritische und bürgernahe Online-Wo-chenzeitung Kontext. Einige der Web-Beiträge gibt es auch gedruckt, alsSamstagsbeilage der taz in Baden-Würt-temberg, NRW und Bayern.

Als Tippfehler kommt in M dieSchreibweise von Redakteur MeinhardHeck daher. Ja, so ist sein richtiger Name,nicht etwa „Meck“. Für wenig gründ-liche Recherche spricht, dass die Kon-text-Mitbegründer Susanne Stiefel undJosef-Otto Freudenreich in den Standehemaliger Chefredakteure gehobenwurden, obwohl sie doch „nur“ Chef-reporter bei Sonntag Aktuell und Stutt-garter Zeitung waren.

Die Redaktion entschuldigt sichund gelobt Besserung! Karin Wenk,

verantwortliche Redakteurin ■

print

Für die Angestellten der Zeitschriftenver-lage in Niedersachsen wird nach demjüngsten Tarifabschluss der Gehaltstarif-vertrag rückwirkend zum 1. Juni 2011 wie-der in Kraft gesetzt. Im Dezember 2011gibt es eine Einmalzahlung von 200 Euro.Ab Oktober 2012 werden die Gehälter um2 % erhöht. Im Oktober 2013 folgt eineweitere Einmalzahlung von 200 Euro. DieLaufzeit des Tarifvertrags endet am30.6.2014. Der Manteltarifvertrag wird imungekündigten Zustand ohne Änderun-gen verlängert bis zum 31.12.2015. Glei-ches gilt für den Altersteilzeit-TV, der wei-ter bis zum 31.12.2016 läuft.

Auch für die Zeitschriftenverlage inHamburg, Schleswig-Holstein und Meck-lenburg-Vorpommern wurde eine Tarifei-nigung erreicht. Mit dem Dezembergehalt2011 und noch einmal im November 2013erhalten die Beschäftigten eine Einmal-

zahlung von 200 Euro. Im November 2012werden die Gehälter und Ausbildungsver-gütungen um 2 % erhöht. Der Manteltarif-vertag wird um zwei Jahre bis zum 30. Juni2013 verlängert. Der Gehaltstarifvertrag isterstmals kündbar zum 31. August 2014.

Die Gehälter der Arbeitnehmerinnenund Arbeitnehmer im herstellenden Buch-handel in Baden-Württemberg werdenzum 1. Januar 2012 um 2,5 Prozent steigen.Zuvor gibt es für alle Beschäftigten eineEinmalzahlung in Höhe von 180 Euro (fürAuszubildende 90 Euro; für Teilzeitbeschäf-tigte anteilig). Mit der linearen Erhöhungwurde die aktuelle Inflationsrate ausgegli-chen. Der Entgelttarifvertrag kann erstmalszum 31. Dezember 2012 gekündigt werden.Damit ist das Tarifjahr 2011 abgeschlossen.Im nächsten Jahr liegt es an allen Kollegin-nen und Kollegen, sich für einen neuenTarifvertrag einzusetzen. PM / Red. ■

Ein wenig mehr GeldTarifabschlusse Zeitschriftenverlage und Buchhandel

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16 M 12.2011

Die Jugendmedientage wachsen weiter:600 junge Leute standen am 3. Novemberab Mittag vor den Anmeldeschaltern der Ju-gendpresse Deutschland an der Carl-Benz-Arena in Stuttgart, um ihre Infomaterialienfür die über 30 Workshops der kommendenTage in Empfang zu nehmen und die Ruck-säcke für den Transport in die Übernach-tungshallen abzugeben. Die langen Schlangenendeten erst kurz vor Beginn der Eröffnungs-veranstaltung gegen 19 Uhr. Mittendrin imTrubel: der Infostand der dju mit Flyern, Bro-schüren und Zeitschriften.

Die Wartezeit, vor allem aber die offensive,freundliche Ansprache der dju-Jugend-vertreterin im Bundesvorstand, Sarah Ben-ecke, einst selbst bei den Organisatorenvon Jugendmedientagen und Youth MediaConvention, sorgten für ständigen Besuchvon Schülerzeitungsredakteuren, Studen-tinnen und jungen Freien am dju-Stand,der an diesem Tag nur einige Dialoginselnals Konkurrenz hatte. Nachdenkliche Fra-gen zur gegenwärtigen Situation der Me-

dienbranche und zu den Entwicklungenim Journalistenberuf prägten die Gesprä-che. Im Gegensatz zu früheren Tarifkämp-fen hatten viel mehr junge Menschen dieAuseinandersetzungen zwischen Journa-listen und Verlegern mitbekommen. Wü-tende Kommentare zu dem von den Ver-legern geplanten Tarifwerk 2 für Berufsein-steiger sowie dem Umgang mit Praktikan-ten in den Medien waren zu hören. DerOptimismus der früheren, jetzt seit zehnJahren stattfindenden, Jugendmedientageist einer gewissen Skepsis gewichen.

Den journalistischen Teil der Eröff-nungsveranstaltung bestritten MathiasMüller von Blumencron, Chef von SpiegelOnline, und Joachim Dorfs, Chefredakteurder Stuttgarter Zeitung im Gespräch mitdem Journalisten und Comedian Jan Böh-mermann zum Thema der diesjährigenJMT „In Echtzeit“, der Auseinanderset-zung mit den immer schneller hereinpras-selnden Meldungen von Liveticker bisTwitter. Dabei bekannte Müller von Blumen-cron, „ein echter Twitter-Schmarotzer“ zu

sein: Er twittere selbst nicht, ziehe aberviele Themen aus den Kurzmeldungen.Während Müller von Blumencron SpiegelOnline als eigenständiges Produkt mit nurgeringen Übernahmen aus dem Printheftcharakterisierte, widersprach Dorfs derBöhmermannschen These nicht, dass dieStuttgarter Zeitung ihren Online-Auftritteher als Nebenprodukt sehe: „Online hatzur Zeit noch kein gescheites Geschäfts-modell.“ Die Stuttgarter Zeitung wolle aller-dings in Zukunft die Stadtteil-Berichte imNetz stark ausbauen und zum wichtigstenPortal für Stuttgart und Baden-Württem-berg werden, Lokalkompetenz als Allein-stellungsmerkmal. Deshalb sollten jungeJournalisten heute crossmedial ausgebildetsein: „Reinen Printjournalismus gibt es nichtmehr.“ Susanne Stracke-Neumann ■

➧ LinksWährend der JMT 2011 entstanden zweiAusgaben der Jugendpresse-ZeitschriftPolitik Orange:• „Los!“:http://issuu.com/politikorange/docs/jmt2011_los?mode=window&backgroundColor#222222• „Fertig!“:http://issuu.com/politikorange/docs/jmt11_fer-tig?mode=window&backgroundColor#222222

In EchtzeitJugendmedientage zwischen Liveticker und Twitter

rundfunk / jugend

Auf Dauer nicht lebensfähigKnapp 100 Mitarbeiter von Radio Bremen protestierten am 28. November vor der ARD-Intendanten-Konferenz für eine aufgabengerechte Finanzierung Radio Bremens. Ausgangspunkt: Radio Bremen istin den vergangenen zehn Jahren wie kein anderer öffentlich-rechtlicher Sender „verschlankt“ worden.Seit 1999 wurde der Finanzausgleich fast halbiert. Daraufhin musste das Programm erheblich redu-ziert und Personal abgebaut werden. „Was wir noch leisten, lässt sich durchaus sehen und hören“, heißtes in einem Info des Personalrats. Aber wer bis auf die Knochen abmagert, sei auf Dauer nicht mehrlebensfähig, so der Personalratsvorsitzende von Radio Bremen Bernd Graul.

Foto:M

ichaelBahlo

Durchbruch beiRadio BremenNach einem halben Jahr zäher Ver-handlungen kam es bei Radio Bremenzu einem Tarifabschluss. Für feste Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter gibt essofort eine Einmalzahlung von 450Euro, 2,1 Prozent Gehaltserhöhung abJanuar 2012 und 1,6 Prozent ab Dezem-ber 2012. Der Familienzuschlag wirdauf 120 Euro pro Kind angehoben.Volos und Auszubildende bekommenstatt einer Einmalzahlung die ersteGehaltserhöhung ab Oktober 2011rückwirkend.

Feste Freie erhalten Einmalzahlungund Honorarerhöhungen in gleichemMaße wie Feste. Nun auch tariflichgarantiert werden unter anderem dieZuschläge für Video-Journalisten, Ho-norare für O-Ton-Beschaffung und fürdie Nutzung von Texten im Internetund für Fotos als Zusatz zu Beiträgensowie ein höherer Schutz für die Be-schäftigung älterer Freier.

Auch beim Bayerischen Rundfunkist der Tarifabschluss für Feste und Freiejetzt unter Dach und Fach. Red. ■

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18 M 12.2011

In einer nicht repräsentativen Umfrage, dieder BundesFilmVerband (BFV) deutschland-weit durchgeführt hatte, konnten Filmschaf-fende Angaben zu ihrer Beschäftigungs-,Einkommens- und Lebenssituation machen.Der Fragebogen diente dem Ziel herauszu-finden, was genau an der seit Sommer 2009geltenden Regelung zum ALG I für Film- undKulturschaffende zu ändern sei. Die Ergeb-nisse sind alles andere als zufriedenstellend:Alle Befürchtungen seitens der BFV-Vertre-tung sind deutlich bestätigt worden.

„Haben Sie in den vergangenen zwei Jah-ren Arbeitslosengeld I (ALG I) nach der bisEnde Juli 2009 geltenden Regelung bezo-gen? Welchen Anspruch auf ALG I nachder bis Ende Juli 2009 geltenden Regelunghaben Sie erworben? Oder haben Sie An-spruch auf ALG I nach der ergänzendenRegelung ab August 2009 erworben? Hatdie tarifliche Zeitkontenregelung dazu bei-getragen, dass Sie den Anspruch erworbenhaben?“ Diese Fragen waren Teil der Um-frage des BFV, die Film- und Fernsehschaf-fende im Zeitraum von Januar bis Maibeantworten konnten. Die Wissenschaft-ler des BEMA-Instituts für Soziologie derUniversität Münster unter der Leitung vonProf. Andrea Bührmann, die die Studieauswerteten, untersuchten zunächst, obdie neue Regelung den Anspruch der Film-schaffenden auf ALG I beeinflusste. Dieswar bei etwas weniger als Zweidritteln derBefragten nicht der Fall. Denn nur 36 Pro-zent derjenigen, die einen ALG-I-Antrag aufGrundlage der verkürzten Anwartschaftgestellt haben, waren mit diesem erfolg-reich. Fast jeder zweite Antrag wurde abge-lehnt. Bei weiteren 17 Prozent haben dieArbeitsagenturen von einer Antragsstel-lung abgeraten und das, obwohl die ein-zelnen Kriterien für die verkürzte Anwart-schaftszeit von großen Teilen der Befrag-ten erfüllt worden waren.

Prekäre Bedingungen

Befragt nach den Gründen für die Ab-lehnung der entsprechenden Anträge aufALG I wird insbesondere ein zu hoherAnteil an Projekten mit mehr als 42Sozialversicherungspflichtigen (SV)-Tagengenannt, denn nur etwas mehr als zweiFünftel arbeiten überwiegend in Projekten

mit weniger als 42 SV-Tagen. Knapp einDrittel kommt innerhalb von zwei Jahrenauf immerhin 180 bis 359 SV-Tage. DieKombination aller drei Kriterien grenztden Anteil der Bezugsberechtigten jedochein. Ein weiteres Kriterium für den Bezugvon ALG I ist das Jahreseinkommen, wel-ches bei gut der Hälfte der Befragten un-terhalb der Bezugsgröße liegt.

Wenn es um prekäre Beschäftigungs-verhältnisse geht, muss man die großeGruppe der Filmschaffenden differenziertbetrachten. Denn die Befragten aus denBereichen Darsteller/innen und Regie ar-beiten häufiger unter prekären Bedingun-gen als Filmschaffende aus den BereichenProduktion, Licht und Technik.

Arbeitszeitkonten

Einziger Lichtblick der neuen Rege-lung ist die Einführung von Arbeitszeit-konten, was von mehr als zwei Drittelnder Befragten (72 Prozent) positiv bewertetwird. Etwa jeder fünfte Befragte arbeitetpro Jahr in mindestens einem Projekt miteinem solchen Arbeitszeitkonto. DieserAnteil gilt für tarifliche wie für pauschaleArbeitszeitkonten. Im Durchschnitt erwer-ben die Befragten durch den Einsatz vonArbeitszeitkonten 17 zusätzliche SV-Tagepro Jahr. Nur wenigen Befragten werdenArbeitszeitkonten von ihren Arbeitgeberndurchgängig angeboten (9 Prozent). We-sentlich höher ist der Anteil derjenigen,die Arbeitszeitkonten immer von ihremArbeitgeber einfordern mussten (25 Pro-zent). Insbesondere in den Bereichen Lichtund Technik und Ausstattung sind Ar-beitszeitkonten etabliert. Bei den Darstel-lern sind sie kaum verbreitet.

Insgesamt sind die Befragten mit ihrerLebenssituation eher weniger zufrieden.Dies gilt insbesondere im Hinblick auf ihrefinanzielle Situation und den sozialenStatus. Beide werden im Schnitt als befrie-digend bis ausreichend bewertet. Viele Be-fragte leiden stark unter stressbedingtenBeschwerden wie innerer Gespanntheit(34 Prozent) oder Schlaflosigkeit (14 Pro-zent).

Die Studie bietet eine gute Grundlage,die aktuelle Regelung, nach der man ALG Imit verkürzter Anwartschaft erhält, ernst-haft zu überdenken. Christoph Brandl ■

Viele AnträgeabgelehntUmfrage des BundesFilmVerbandes in ver.di ist ausgewertet

film

Tarifabschluss fürFilmschaffendeIn der dritten Verhandlungsrunde zwi-schen ver.di und der Produzentenallianzist für rund 10.000 Film- und Fernseh-schaffende ein Tarifergebnis erreichtworden. Es sieht eine Erhöhung derWochengagen von 45 Euro in zwei Stufenvor, insgesamt steigen die Gagen umeffektiv 4 % über eine Laufzeit von zweiJahren. Der Manteltarifvertrag gilt un-verändert bis Ende 2013.

Der Gagentarif gilt für Filmschaffende,die im Drehteam und dabei meist weni-ge Wochen als Kamera- oder Tonleute,im Produktions- und Regiestab oder beiSzenen, Masken- oder Kostümbild bzw.in der Postproduktion als Filmeditoren ander Herstellung von Filmen fürs Kinound Fernsehen mitwirken. Filmschaffen-de haben durch die extreme Kurzzeitbe-schäftigung von wenigen Wochen proFilm und wenigen Filmen im Jahr einbesonders hohes Beschäftigungsrisikound müssen gleichzeitig als Spezialistenqualifiziert bleiben. Darüber hinausmüssen sie flexibel und oft kurzfristigfür Projekte zur Verfügung stehen.

Im Detail wurde in der Tarifver-handlung vom 21.11. festgelegt, dass dieGagen ab Juli 2012 um Sockelbeträgevon 35 Euro angehoben werden, ab Ja-nuar 2013 um weitere 10 Euro und zu-sätzlich um 2 Prozent. Nicht zufrieden-stellend bleibe der steigende Druck aufProduzenten und Beschäftigte in derFilmwirtschaft. „Denn dieser Druck führtzu kürzeren Produktionszeiten unterverschärften Arbeitsbedingungen. Zu-dem drängt eine unangemessene Sozi-algesetzgebung Filmschaffende zwi-schen Filmprojekten ins soziale Aus,weil ihren Beiträgen in die Arbeitslo-senversicherung oftmals kein Anspruchauf ALG I folgt“, betonte ver.di-Ver-handlungsführer Matthias von Fintel.

„Die erzielte Vereinbarung gibt denBetrieben für zwei Jahre die notwendigePlanungssicherheit“, sagte der Verhand-lungsführer der Produzentenallianz,Christoph E. Palmer. Durch den um einhalbes Jahr verschobenen Zeitpunkt ei-ner ersten Erhöhung könne den Auf-traggebern der Film- und Fernsehpro-duktionsbetriebe der neue Tarifvertragzudem noch vermittelt werden, so dasser in den entsprechenden Kalkulatio-nen Berücksichtigung finden kann.

Für Schauspielerinnen und Schau-spieler steht ver.di zusammen mit demSchauspielverband BFFS in Verhand-lungen mit der Produzentenallianz zueinem erstmaligen Tarifabschluss fürSchauspielgagen. Christoph Brandl ■

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Keine EinigungGespräche zwischen AG Dokumentarfilmund ARD auf Eis gelegt

Nach monatelangen Verhandlungen um bessere Rahmenbedingun-gen für die Dokumentarfilmproduktion im Deutschen Fernsehensind die Gespräche zwischen der Arbeitsgemeinschaft Dokumen-tarfilm (AG DOK) und Vertretern der ARD jetzt ergebnislos abge-brochen worden. Ziel der Gespräche sollte die Vereinbarung fairerVertragsbedingungen in einem Programm-Bereich sein, der zwarim Mittelpunkt des öffentlich-rechtlichen Programmauftrags steht,der aber von den Sendern finanziell ausgetrocknet und vernach-lässigt wird. Die neugegründete Sektion Dokumentation in der Al-lianz Deutscher Produzenten bedauert das Scheitern der Verhand-lungen, wird aber sowohl mit der AG DOK als auch mit der ARD dasGespräch suchen, um den Faden wieder aufzunehmen.

Die Mittel für unabhängige Dokumentarfilmproduktionenstagnieren seit Jahren ohne Inflationsausgleich auf unterstemNiveau. Während Talkmaster Günter Jauch der ARD eine Vier-tel Millionen Euro pro Sendung wert ist, müssen zeit- und ar-beitsintensive dokumentarische Programme mit einem Bruch-teil dieses Betrages zurechtkommen. „Wir Dokumentarfilmersind diejenigen Beschäftigten, die im ganzen Mediensektor ammiserabelsten bezahlt werden. Es muss sich substanziell etwasändern, sonst wird ein großer Teil der Firmen, die davon leben,dokumentarisches zu liefern, aufgeben müssen“, sagte der AGDOK-Vorsitzender Thomas Frickel.

Nicht zuletzt deshalb hatten die Bundesländer bereits 2008in einer Protokollnotiz zum 12. Rundfunkänderungsstaatsver-trag gefordert, die Sender müssten Urhebern und freien Produ-zenten „ausgewogene Vertragsbedingungen und eine faire Auf-teilung der Verwertungsrechte“ gewähren. „Wenn aber trotzmonatelanger Verhandlungen für so genannte voll finanzierteAuftragsproduktionen noch nicht einmal die tatsächlichen Pro-duktionskosten anerkannt werden, dann ist das weder fairnoch ausgewogen“, so Frickel weiter. Einer entsprechendenModellrechnung der Produzentenseite hat die ARD übrigensnicht widersprochen.

Transparenz bei Finanzierung gefordert

Auch die neu gegründete Sektion Dokumentation der Pro-duzenten-Allianz, aus deren Umfeld einige Produzenten an densechs Verhandlungsrunden teilnahmen, fand harte Worte fürden öffentlich-rechtlichen Verhandlungspartner: „Die ARD ver-kennt offenbar den Stellenwert der Kreativität für das Pro-gramm“, sagte Dagmar Biller, die Vorsitzende des Sektionsvor-stands. „Die Einführung eines Produzentenhonorars wäre einwichtiger Schritt für die Konsolidierung der dokumentarischenProduktionslandschaft.“ Denn es steht viel auf dem Spiel: Esgeht um die Absicherung von Kreativen, die mit ihren Filmeneine entscheidende Säule des öffentlich-rechtlichen Rundfunksdarstellen. Hochwertige Dokumentationen im deutschen Fern-sehen kann es nur mit einer kreativen und wirtschaftlich ge-sunden Produktionslandschaft geben. Dazu bedarf es – nebender von der AG DOK angestrebten Kalkulationsrealität – einerWertschöpfungskette bei den Produzenten durch Rechtever-bleib, einer politischen Mittelstandsförderung sowie Transpa-renz bei der Vergabe von Gebührengeldern. Die Erfüllung die-ser Forderungen scheint jedoch nicht einmal ansatzweise mög-lich zu sein. Christoph Brandl ■

film

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20 M 12.2011

An einem baldigen Frühlingsmittwoch wirdmanch einer unbeabsichtigt zum Schwarz-seher, denn: Am 30. April 2012, um drei Uhrmorgens, beenden die deutschen TV-Sendereuropaweit die analoge Satellitenausstrah-lung ihrer Programme. Etwa zwei MillionenMenschen hierzulande haben das aber nochnicht mitbekommen. Ihnen droht nun einschwarzes Bild, sollten sie nicht zügig ihrFernseh- Equipment anpassen. Aber, Entwar-nung: Auch für den Laien ist das eine zu be-wältigende technische Zumutung.

Damit der Zuschauer weiß, was ge-nau zu tun ist, kümmert sich seitApril 2010 „klardigital“ um Aufklä-rung – eine Initiative von Landesme-dienanstalten, öffentlich-rechtlichenund privaten Fernsehsendern sowiedem VPRT. Mit einer Website, TV-Spots,Flyern und Kampagnen in Presse und Hör-funk wird kontinuierlich an die Abschal-tung erinnert und in leicht verständlicherSprache Umstellungshilfe gegeben. „Dasist wie eine kleine technische Revolution.Man fängt an, sich mit seinem Fernseherprivat auseinanderzusetzen“, schwärmtBrigitte Busch von ARD Digital angesichtsder Tatsache, dass für viele Zuschauer Fern-sehen bislang so selbstverständlich und un-hinterfragt ist wie fließend Wasser ausdem Hahn: Man schaltet das Gerät an unddie Kiste läuft.

Wer das auch in Zukunft so habenmöchte, muss im Videotext eines Pro-gramms (etwa Das Erste, ZDF oder RTL,Sat.1) einfach die Zahl 198 eingeben. Hierist nachlesbar, ob man überhaupt betrof-fen ist, also über eine analoge Satellitenan-lage fernsieht, oder schon digital.Wem das zu umständlichist, sollte beim fern-sehen selbst genauerhinschauen. Seit ei-niger Zeit werden inAktionswochen biszu sechs Minuten proStunde Laufbänder imaktuellen Programmeingeblendet – mit ent-sprechenden Abschalt-hinweisen, die aber nuranaloge Sat-Kunden sehen.

Spätestens hier wird deutlich: Jetzt isteine private Investition unvermeidbar. Deranaloge Satellitenreceiver muss durch ei-nen digitalen ersetzt werden – eine kleineBox, die zwischen Fernseher und Sat-An-schlussdose geschaltet wird. Wenn die

Empfangseinheit LNB an derSat-Schüssel nicht älter als 10 Jahre ist,empfängt sie auch digital – ansonstenmuss das kleine Kästchen am Sat-Schüssel-arm gegen einen digitalen Universal-LNBausgetauscht werden. Die gute Nachricht:Das Fernsehgerät muss nicht ausgetauschtwerden.

Dass es überhaupt zur Abschaltung deranalogen Satellitenübertragung kommt,hat nicht nur politische Gründe. Längst ist

das grundsätzliche Ende desAnalogzeitalters im Rundfunkbeschlossen. Verständlich,können doch digital die

w e r t v o l l e nRessourcen anF r e q u e n z e nund anderenR u n d f u n k -übertragungs-kapazitäten ef-fektiver ge-

nutzt werden als analog. Für die Pro-grammveranstalter ist die Umstellung aberauch ganz praktisch eine Frage des Geldes.Ein analoger Satellitentransponder kostetdie Fernsehsender zwölf Millionen Euroim Jahr. Da sie zusätzlich ihre Programmeauch in zwei digitalen Formaten ausstrah-len – Standard (SDTV) und hochauflösend(HDTV) – summieren sich die Verbreitungs-kosten pro Programm auf das Dreifache.Klar, dass die Einstellung der analogenÜbertragung im Interesse der öffentlich-rechtlichen und privaten Anbieter ist. Da-von abgesehen bringt die Digitalisierungaber auch dem Zuschauer echte Vorteile.

Sie können mehr Programmein einer weit besseren Qua-lität sehen; letzteres insbe-sondere dann, wenn sieGeräte besitzen, mit de-nen sie das hoch auflö-sende HDTV empfangen.

Das digitale Zeital-ter ist denn auch beiden meisten Satelliten-kunden in Deutschland

schon angekommen.Rund siebzehn Millionen Haus-

halte haben eine „Schüssel“ auf dem Dachoder am Balkon und über 85 Prozent vonihnen schauen bereits digital. Vor diesemHintergrund ist es verständlich, dass diedeutsche Medienpolitik in Abstimmungmit den Landesmedienanstalten, den Sen-dern und dem Satellitenbetrei-ber ASTRA einen bundes-

einheitlichenAbschalttermin verein-bart hat.

Doch nicht nur Privathaushalte sindvon der Umstellung betroffen. Rund40.000 Gemeinschaftsanlagen in Kranken-häusern, Hotels oder Wohnhäusern müs-sen ebenfalls umgerüstet werden. Und fürdie könnte es zeitlich eng werden, vor al-lem, weil viele Verantwortliche bisher nurunzureichende Kenntnisse über die Ana-logabschaltung haben. Fast die Hälfte vonihnen kennt nicht einmal den Abschalt-termin, ergab eine Umfrage der DeutschenTV-Plattform. Und mehr als jeder Dritteder Befragten wusste nicht, wie er seineAnlage aufrüsten soll. Dabei ist der Umrüs-tungsaufwand dort ohnehin höher undmit größeren Kosten verbunden als bei Pri-vathaushalten. Außerdem bedarf es einerlängeren Vorlaufzeit.

Brigitte Busch von der ARD zeigt sichallerdings optimistisch, dass im kommen-den Jahr viele Nachzügler noch rechtzeitigumrüsten. „Das hat mit Investitionsplänenzu tun. Das heißt, selbst wenn sie wissen,dass sie umschalten müssen, kann es sein,dass sie 2011 noch nicht gehandelt haben,weil die neuen Etats erst ab 2012 laufen.“

Am 21. Januar 2012 jedenfalls wird„klardigital“ in Deutschland die heißeKommunikationsphase einläuten, damitauch der Letzte mitbekommt, dass baldSendeschluss ist beim analogen Satelliten.Alle Zuschauer, so ist man sich aber jetztschon sicher, wird man dennoch nicht er-reichen. Bis zu einer Million Haushalte könn-ten trotz aller Bemühungen am 30. April2012 schwarz sehen, so die Schätzungen.Andreas Bereczky, Produktionsdirektor desZDF, sieht dem jedoch entspannt entgegen.„Es gibt ähnliche Umstellungen in der Ge-schichte“, erinnert sich der Technikmann:„In den 60er Jahren hat man in Schwedenan einem Wochenende von Links- aufRechtsverkehr umgestellt und da gab esauch Leute, die am Morgen aufgestandensind und festgestellt haben: Wieso fahrenalle auf der falschen Seite?“ Allerdings, soBereczky, hoffe er, „dass wir ab dem 1. Mainur über eine kleine Restmenge an Haus-halten reden müssen, die nicht umgestellthaben“. Immerhin gibt’s die Alternativen:Schließlich kann man auch noch über An-

tenne, Kabel und Internet fernse-hen. Vera Linß ■

SendeschlussEmpfang über Satellit bald nur noch digital

rundfunk

Abbildungen:klardigital.de

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recht

Der Göttinger Journalist Kai Budler wird seitmindestens 14 Jahren vom Verfassungsschutzausgespäht. Im Februar hatte der 43-Jährigein Dresden eine Demonstration begleitet, diesich gegen Neonazis richtete. Die Berichter-stattung über Rechtsradikalismus ist BudlersSpezialgebiet. Als die Tageszeitung (taz) auf-deckte, dass die Polizei in diesem Zusam-menhang rund eine Million Handydaten auf-gezeichnet hatte, wollte er wissen, ob aucher betroffen war und stellte ein Auskunfts-ersuchen bei verschiedenen Polizei- undStaatsschutzbehörden.

Niedersachsens Schlapphüte räumten ein,den Journalisten bereits seit 1997 im Visierzu haben. Das Pikante: Die Datensätzebeziehen sich zum großen Teil auf seineArbeit. So ließen Erkenntnisse vom 10. Juli2000 den Schluss zu, dass er ein Mitarbei-ter des Göttinger Stadtradios sei, heißt esin einem Schreiben an seinen Anwalt.

Tatsächlich ist Budler seit dem Jahr2000 bei dem Lokalsender als Redakteurbeschäftigt. Damals hatte er das RessortPolizei übernommen. Der 10. Juli sei dasDatum an dem er sich als neuer Ressort-leiter persönlich bei der Polizei vorgestellthabe, vermutet Budler. Weitere Einträgezählen Demonstrationen auf, an denen erteilgenommen haben soll. Der jüngstebezieht sich auf März dieses Jahres: „IhrMandant war, aufgrund der Ereignissein Japan, Teilnehmer einer Anti-Atom-Demonstration“.

Budler bestreitet nicht, zu den Demosgegangen zu sein, allerdings nicht als Teil-nehmer: „Ich war da, um darüber zu be-richten“. Dass der Verfassungsschutz seineInformationen offensichtlich von der Poli-zei bekomme, bringe ihn in eine schwieri-ge Situation. „Schließlich spricht man ineiner kleinen Stadt wie Göttingen schonaus Höflichkeit mit den Beamten, wennman zu Demonstrationen geht“, dann inden Akten zu landen, sei absurd.

Verfassungsschutz-Sprecherin AnkeKlein räumt ein, es habe „isoliert betrach-tet keine Relevanz“, dass Budler als Redak-teur beim Stadtradio beschäftigt sei und erin dieser Funktion Demonstrationen be-gleitet habe. Der Verfassungsschutz wirftdem Journalisten aber vor, „Teil einerlinksextremistischen Bewegung“ zu sein.Deswegen seien die Daten gespeichertworden. Für Budler ist es unmöglich, dieseBehauptung zu entkräften, denn Genaue-res teilt die Behörde nicht mit. Dieser Teil

seiner Akte ist mit einem Sperrvermerkversehen.

Neben dem Verfassungsschutz spei-cherte auch die Polizeidirektion GöttingenDaten Budlers. In einem Schreiben vom1. August 2011 hatten die Beamten aller-dings zunächst behauptet, es lägen keineInformationen vor. Gut zweieinhalb Mo-nate später wurde in einem erneutenSchreiben von Göttingens Polizeivizeprä-sident Roger Fladung eingeräumt, dassdoch zwei Datensätze vorhanden gewesenwaren. Der Datenschutzbeauftragte derPolizeidirektion habe sie aus „Anlass ihresAuskunftsersuchens“ löschen lassen.

Nachdem Polizei-Sprecherin DagmarLeopold sich Anfang November noch in derNDR-Sendung ZAPP zu dem Fall geäußerthatte, gibt sie sich nun wortkarg. „Es istbereits alles gesagt“, teilte sie auf Anfragemit. Auch bei ZAPP hatte sie weder erklä-ren können, warum die Göttinger PolizeiDaten Budlers spei-cherte, noch umwas es sich konkretgehandelt hatte. Indem Schreiben Fla-dungs ist von „all-gemeinen Staats-schutzereignissen“die Rede. Die zuersterteilte Auskunft, esseien keine Datenvorhanden, seimissverständlichgewesen.

Der Niedersäch-sische Datenschutz-beauftragte hat un-terdessen veran-lasst, dass der Ver-fassungsschutz zweiweitere Datensätzeoffenlegen muss.Budler reicht dasnicht. Er will wis-sen, was sich hinterdem Sperrvermerkverbirgt, um auf dieVorwürfe der Behör-de reagieren zu kön-nen. Zudem müssedie Behörde alle Da-ten löschen und esmüsse geklärt wer-den, ob die Polizei-direktion Göttingenrechtmäßig gehan-

delt hat, als sie vorhandene Daten im di-rekten Zusammenhang mit seiner Anfragelöschen ließ. Hierzu sind Klagen vor demGöttinger Verwaltungsgericht anhängig.

Dass er beobachtet wird, beunruhigtBudler. Er hält sich in seiner Arbeit für ein-geschränkt und die Pressefreiheit für ge-fährdet. Bei der Deutsche Journalistinnen-und Journalisten Union wird der Fall ähn-lich problematisch gesehen. Bundesge-schäftsführerin Cornelia Haß sagte, „derFall unseres Kollegen zeigt, dass der Verfas-sungsschutz Grenzen überschreitet, diedie Verfassung explizit zieht, um die Pres-sefreiheit zu schützen“. Es sei nicht auszu-denken, was es für Auswirkungen hätte,wenn so ein Beispiel Schule mache. Budlerwird vom ver.di-Rechtsschutz bei seinenKlagen unterstützt.

Inzwischen ist auch NiedersachsensLandespolitik aufmerksam geworden. DieGrünen haben eine Anfrage im Landtaggestellt. In seiner Antwort brachte Innen-minister Uwe Schünemann jedoch keinLicht ins Dunkel. Die Linke machte denFall zum Thema einer Anhörung im Aus-schuss für Angelegenheiten des Verfas-sungsschutzes, dem Kontrollgremium desLandtags – was hier besprochen wurde istallerdings geheim. Jakob Epler ■

21 M 12.2011

Abdruck 2012

Der Journalistenpreisfür zahnmedizinischeund zahntechnische

Themen

Ausgezeichnet.

Ihre Recherche ist aufwändig. Sie verarbeiten auch schwierige Themenzu einem leserfreundlichen Beitrag. Das gelegentliche Lob Ihres Chef-redakteurs sollte Ihnen nicht genügen. Bewerben Sie sich mit IhrerArbeit. Wir zeichnen herausragenden Zahnmedizinjournalismus aus.

Infos: 0221/170 99 740 – www.prodente.deEinsendeschluss: 15. Januar 2012

Unter VerdachtGöttinger Radioredakteur vom Verfassungsschutz beobachtet

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bildung

„Was nicht im Netz ist, wird nicht in der Weltsein.“ Davon zeigte sich Paul Klimpel vonder Deutschen Kinemathek bei der Konfe-renz „Ins Netz gegangen – Neue Wege zumkulturellen Erbe“ Mitte November in Berlinüberzeugt. Neue digitale Wege zum europäi-schen Kulturerbe bietet bereits seit 2008 die„Europeana“ der Europäischen Union mitinzwischen 20 Millionen Digitalisaten. Aucheine „World Digital Library“ ist mit über4.000 besonderen Exponaten im Netz. Nurdas geplante zentrale Portal des deutschenKulturerbes, die „Deutsche Digitale Biblio-thek“, lässt noch auf sich warten.

Die Berliner Konferenz, veranstaltet vonInternet & Gesellschaft Co:llaboratory, derDeutschen Kinemathek, der Stiftung Preu-ßischer Kulturbesitz und Wikimedia, wid-mete sich den „Auswirkungen des Infor-mationszeitalters auf Bibliotheken, Archi-ve und Museen“. Klimpel, der auch Leiterder Arbeitsgruppe „Kulturelles Erbe unddigitale Welt“ der Internet & GesellschaftCo:llaboratory ist, eines eher informellenBunds aus Kultur-, Wissenschafts- undInternetexperten mit KooperationspartnerGoogle, erklärte, nicht-digitalisierte Kultur-güter drohten „in einem schwarzen Lochdes Vergessens“ zu verschwinden.

Um diesem Vergessen vorzubeugen,sind zahlreiche deutsche Bibliotheken,Museen und Archive derzeit dabei, ihreSchätze einzuscannen und nicht nur imLesesaal oder in den Ausstellungsräumenzugänglich zu machen. An vorderster Stel-le tut dies die Bayerische Staatsbibliothekin München, die ihr Online-Angebot vonHandschriften und Büchern im März 2011auf eine halbe Million steigern konnte.Dabei arbeitet die Staatsbibliothek im Be-reich der Bücher seit 2007 mit Google zu-sammen, ein Weg, für den sich inzwischenauch die Österreichische Nationalbiblio-thek entschlossen hat. Der Konzern hatdas Einscannen für die Münchner Biblio-

thek auf eigeneKosten über-nommen, die öf-fentliche Nut-zung ist gewahrt.Im Gegensatz zu

den USA scannt Googlehier bisher nur Bücher,auf denen keine Urhe-berrechte mehr liegen,speziell Ausgaben ausdem 18. und 19. Jahr-hundert. Davon besitztdie Münchner Staatsbi-bliothek rund eine Mil-lion Ausgaben, die bis2014 im Netz zugäng-lich sein sollen.

Bei seiner Koopera-tion mit fünf amerika-nischen Universitätenhat sich Google nichtauf sogenannte ge-meinfreie Werke be-schränkt, sondern auchverwaiste Werke, derenUrheber nicht mehr festgestellt oder ge-fragt werden können, obwohl die Frist von70 Jahren noch nicht abgelaufen ist, undurheberrechtlich geschützte Bücher einge-lesen. Das hat den Universitäten und Goo-gle Klagen von Autorenverbänden einge-bracht. Die gerichtliche Klärung des Goo-gle Settlement ist noch offen, der nächsteTermin ist am 12. Dezember (siehe dazuden Bericht in M 10 / 2011).

Die Münchner Staatsbibliothek hat dieNase nicht nur beim Einlesen ihrer Schät-ze vorn, sie geht auch offensiv auf die Userzu und bietet Apps zu besonderen Kostbar-keiten wie ihrer Sammlung orientalischerPrachthandschriften oder zu dem bei Bay-ern-Touristen so beliebten König LudwigII., dies natürlich auch in englischer Spra-che. Für viele kleinere Bibliotheken, Mu-seen und Archive ist das Digitalisieren fi-nanziell wie personell ein kaum zu leisten-der Aufwand. In Mecklenburg-Vorpom-mern beispielsweise hat deshalb dieUniversität Greifswald die Vorreiterrollefür eine digitale Landesbibliothek über-nommen.

Entsprechend der föderalen StrukturDeutschlands mit ihren vielen, seit Jahr-hunderten bedeutenden Kulturzentren, gibtes viele lokale und regionale Digitalisie-rungsbestrebungen, verschiedene themati-sche Komplexe und auch einen Hang zurSelbstdarstellung der Institutionen. So hatdie Goethe-Universität in Frankfurt / Mainin den vergangenen zwei Jahren zusam-men mit Wissenschaftlern aus zehn euro-päischen Institutionen nach eigener Aus-sage Millionen von Dokumenten zur jüdi-

schen Kultur in einer Datenbank zusam-mengetragen und wird Ende 2011 das vonder Europäischen Union mit 1,5 MillionenEuro geförderte Projekt „Judaica Europe-ana“ abschließen. Die Uni- und die Stadt-bibliothek Trier melden stolz, dass sie dieHandschriften der Benediktinerabtei St.Matthias in die „Manuscripta medievalia“einspeisen können. Diese macht derzeitmehr als 75.000 abendländische Hand-schriften aus überwiegend deutschenBibliotheken zugänglich. Träger dieser In-ternet-Sammlung mittelalterlicher Hand-schriften sind die Bayerische Staatsbiblio-thek, das Deutsche Dokumentationszen-trum für Kunstgeschichte – BildarchivFoto Marburg und die Staatsbibliothek zuBerlin (Stiftung Preußischer Kulturbesitz).Letztere arbeitet mit der Uni Oxford beimSammeln von Erinnerungen an den ErstenWeltkrieg zusammen und hat vor kurzemein gemeinsames Digitalisierungsprojektmit der Polnischen Nationalbibliothek an-gekündigt.

Was noch fehlt in all den deutschenBemühungen ist die Klammer, das vonKulturstaatsminister Bernd Neumann an-gekündigte Portal einer Deutschen Digita-len Bibliothek DDB. Frank Simon-Ritz,Direktor der Unibibliothek in Weimar undVorstandsmitglied des Deutschen Biblio-theksverbands, schätzte die Kosten der Di-gitalisierung in einem Gespräch mit demRBB auf zehn Millionen Mark jährlich inden kommenden fünf Jahren. Die DDBwurde im Dezember 2009 von der Bundes-regierung mit einer Aufbaufinanzierung vonfünf Millionen Euro, auch für die techno-

22 M 12.2011

Gegen das VergessenDigitalisierung des Kulturerbes: Von lokalen Projekten bis zur Weltbibliothek

Die „Weltbibliothek“

Epitoma RerumHungaricarum,Petrus Ransanus,1490-92Fo

to:www.europeana.eu/The

NationalSzéchényiLib

rary

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logische Entwick-lung durch dasFraunhofer-Institutfür Intelligente Ana-lyse- und Informa-tionssysteme in St.Augustin, und einerjährlichen Summevon 2,6 Millionendurch Bund undLänder ausgestattet.Die Anschubfinan-zierung ist inzwi-schen auf acht MioEuro aufgestockt.Die Deutsche For-schungsgemeinschaftDFG ist groß in dieFörderung derDigitalisierung ein-

gestiegen, etwa mit Kooperationsprojek-ten bedeutender Bibliotheken zum Katalo-gisieren und Einlesen aller Frühdrucke inDeutschland.

Den Bundestag wird das Thema eben-falls weiter beschäftigen. Es liegen Anträgevon vier Fraktionen zur Unterstützung derDDB vor, die Linke fordert sogar eine För-dersumme von 30 Millionen Euro. Im Mai2011 hat Kulturstaatsminister Neumann inder Deutschen Nationalbibliothek in Leip-zig erklärt, dass der enorme Finanzbedarffür die Digitalisierung alles übersteige, wasBund, Länder und Kommunen leistenkönnten. Deshalb stehe er einer Koopera-tion der Kultureinrichtungen mit der Pri-vatwirtschaft „aufgeschlossen“ gegenüber,wenn „keine privaten Informationsmono-pole“ entstünden und „die Urheberrechtegewahrt“ würden – „so wie es die Bayeri-sche Staatsbibliothek ja schon erfolgreichpraktiziert“.

Hermann Parzinger, Präsident der Stif-tung Preußischer Kulturbesitz und Vor-

standssprecher der DDB, erklärte bei derKonferenz „Ins Netz gegangen“, dassDeutschland jetzt schon enormen Nach-holbedarf habe, andere Länder wie Groß-britannien und Frankreich seien schneller.So habe Frankreichs Staatspräsident Nico-las Sarkozy 750 Millionen Euro für dasdigitale Kulturerbe versprochen – vor derjüngsten Wirtschaftskrise. Allerdings willFrankreich auch rund eine halbe Millionvergriffener Bücher aus dem 20. Jahrhun-dert digitalisieren und die Digitalisate inden Verkauf bringen. Dafür müsse wohldas französische Urheberrecht geändertwerden, spekulierte das Börsenblatt imFebruar. Die British Library hat inzwischentrotz energischen Widerspruchs der Ver-legerfamilie Murdoch 40 Millionen Zei-tungsseiten aus den vergangenen 350 Jah-ren digital zugänglich gemacht.

Die Deutsche Digitale Bibliothek wirdjedenfalls nicht, wie vom Kulturstaats-minister wiederholt angekündigt, Endedieses Jahres online gehen. Wie die Koor-dinatorin des DDB-Aufbaus, Ute Schwensvon der Deutschen NationalbibliothekFrankfurt am Main, zu M sagte, sei damitwohl erst im Sommer 2012 zu rechnen.Der Aufbau hinge von der Geschwindig-keit der zuliefernden Institutionen ab, invielen Museen und Archiven sei aber nochnicht viel geschehen. Dieser umfassendeAnspruch – Neumann bezifferte die Zahlder gefragten Institutionen auf 30.000 –hatte schon im vergangenen Jahr heftigenWiderspruch ausgelöst. So erklärte derVorgänger Parzingers bei der Stiftung Preu-ßischer Kulturbesitz und jetzige Präsidentdes Goethe-Insituts, Klaus-Dieter Lehmann,im Börsenblatt, der Start der DDB sie mit zuvielen und zu heterogenen Partnern ge-plant, typisch „deutscher Vollständigkeits-wahn“. Der Generaldirektor der Bayeri-schen Staatsbibliothek Rolf Griebel emp-

fahl im Spiegel, sich auf ausgewählte Schwer-punkte und Themen zu konzentrieren.

Eine Konzentration auf die großenZulieferer wie die Münchner Bibliotheksieht auch Ute Schwens als den geeignetenWeg, die virtuellen Regale der DDB schnellzu füllen. „Wenn wir online gehen, mussauch schon ein bisschen was drin sein“,erklärte sie M. Unter „ein bisschen was“versteht die Koordinatorin ein bis zweiMillionen digitale Exponate, also bis zumVierfachen dessen, was die Staatsbibliothekin München derzeit zu bieten hat. Die DDBwerde das aufnehmen, was jetzt schondeutscher Beitrag in der Europeana sei undkünftig als Aggregator dem europäischenPortal dienen. Dabei sollen den deutschenInstitutionen die vom Fraunhofer-Institutentwickelten Tools für eine einheitliche Di-gitalisierung zur Verfügung gestellt werden.

Bis dahin muss der kulturbegeisterteInternetnutzer noch direkt auf die Seitender großen Bibliotheken zugreifen, in derSuchmaschine des Europäischen Rats TheEuropean Library nachschauen oder seinObjekt der Begierde bei der Europeana mitihren inzwischen 20 Millionen Exponatensuchen. Und für den weltweiten Kulturge-nuss „absoluter Spitzenstücke“ (so die mit18 Stücken beteiligte Bayerische Staatsbi-bliothek) steht die noch sehr kleine WorldDigital Library von UNESCO und der US-Library of Congress zur Verfügung.

Mit weniger Besuchern in Lesesälenund Ausstellungen rechnen die Vorreiterdes Kulturgenusses am Schreibtisch den-noch nicht: 120 Millionen Besuche ver-zeichneten die öffentlichen Bibliothekenin Deutschland im vergangenen Jahr. „Niewaren die Lesesäle so gut besucht wie heu-te“, hieß es im Juni 2011 beim 100. Biblio-thekentag in Berlin. Wie KonferenzleiterKlimpel im Saarländischen Rundfunkmeinte: „Das Netz zieht die Leute zu denOriginalen.“ Deshalb wird es auch für dieHerzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttelkein Nachteil sein, dass sie die Prachtstü-cke ihrer Ausstellung „Verklingend undewig – 1.000 Jahre Musikgedächtnis“ (bis26. Februar 2012), jetzt stolz im Netz prä-sentieren kann: Zwei Pergamente aus dem13. Jahrhundert mit polyphonen Kompo-sitionen aus der Kathedrale Notre-Damein Paris. Susanne Stracke-Neumann ■

bildung

23 M 12.2011

➧ Linkswww.ins-netz-gegangen.orgwww.deutsche-digitale-bibliothek.de (ddb.de)www.manuscripta-medievalia.dewww.europeana.euwww.theeuropeanlibrary.orgwww.worlddigitallibrary.org (wdl.org/en)

Das Nibelungenlied (Codex A), Seite 26 und 27eines 131 Seiten Dokuments, geschrieben um 1195 – 1204

Screenshot:w

ww.wdl.org/en/

Dokument:www.wdl.org/en/item/4116

Foto:Bayerische

Staatsbibliothek

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essner

Mit dem Scan-Roboter werdenBücher vollautoma-tisch und schonenddigitalisiert

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Kein schönes Weihnachtsgeschenk für Süd-afrikas Journalisten: Der regierende AfricanNational Congress (ANC) nutzte seine abso-lute Mehrheit, um ein neues Gesetz zumSchutz geheimer Regierungsinformationendurchs Parlament zu bringen. Das gibt derRegierung weitreichende Befugnisse, brisan-te Dokumente als geheim zu klassifizieren –und bedroht Journalisten und Whistleblowermit bis zu 25 Jahren Haft.

Die Wochenzeitung Mail & Guardian lie-ferte Mitte November einen bitteren Vor-geschmack auf das, was Südafrikas Medien-landschaft bald drohen könnte. Eine Wo-che vor der Parlamentsabstimmung überdas Protection of Information Bill (Gesetzzum Schutz von Informationen) machte dasBlatt mit einer investigativen Geschichteüber Mac Maharaj, Sprecher von Staats-präsident Jacob Zuma, auf. Maharaj könn-te in einen Korruptionsskandal verwickeltsein, lässt die Einleitung des Artikels wis-sen – danach sind dreiviertel des Textes ingroßen dunklen Kästen geschwärzt. Maha-raj’s Anwälte hatten mit strafrechtlicherVerfolgung gedroht, weil verwendete In-formationen aus einem geheimen Verhörstammten. Zu den eigentlichen Vorwürfenäußerte sich der Politiker nicht. Auf Drän-gen der eigenen Rechtsabteilung entschiedsich der Mail & Guardian schließlich zu denSchwärzungen und einem großen „Zen-siert“-Banner auf dem Titel.

Einen direkten Zusammenhang mitdem neuen Gesetz gibt es nicht, die Ver-öffentlichung von Inhalten geheimer Ver-höre – ein Sondermodell des südafrikani-schen Rechtsstaats, bei dem die Befragtengegenüber der Polizei nicht schweigen,ihre Aussagen im Gegenzug aber auchnicht vor Gericht verwendet werden dür-fen – ist seit jeher illegal. Geht es nach demregierenden ANC soll das für die Presseverwertbare Material zukünftig aber nochwesentlich weiter eingeschränkt werden.Das Gesetz, das die Partei mit ihrer absolu-ten Mehrheit Ende November trotz deutli-cher Proteste durchs Parlament brachte,erlaubt dem Ministerium für Staatssicher-heit, Dokumente als geheim zu klassifizie-ren – und bei hinreichender Begründungauch sämtlichen anderen Ministerien dieErlaubnis zur Geheimhaltung zu geben.Zwar sieht das Gesetz eine Berufungskom-mission im Parlament vor, doch auch diesteht unter dem Einfluss des Sicherheits-ministers, Siyabonga Cwele. Der machtebereits in der Woche vor der Parlaments-

abstimmung deutlich, welch Geistes Kinder ist, als er Gegnern des Gesetzentwurfsvorwarf, von ausländischen Spionen finan-ziert zu sein. Der anschließenden Auffor-derung des Journalistenverbands SANEF,Beweise für seine wirren Anschuldigungenvorzulegen, kam der oberste Geheim-dienstchef freilich nicht nach. Die Geset-zes-Gegner, zu denen neben Journalisten-verbänden, Menschenrechtsorganisatio-nen und sämtlichen Oppositionsparteienmit dem Gewerkschaftsbund COSATU so-gar ein wichtiger Allianzpartner des ANCgehören, fordern eine Überarbeitung desGesetzes.

Mit Gefängnis bedroht

Auch international wächst die Kritik.„Das Gesetz gefährdet den investigativenJournalismus und greift die Pressefreiheitan“, appellierte Reporter ohne Grenzen anPräsident Zuma, das Gesetz nicht zu unter-zeichnen. Hauptkritikpunkte sind die ho-hen Haftandrohungen – nach jetzigemStand soll der unbefugte Besitz als geheimklassifizierter Dokumente mit Gefängnis-strafen zwischen fünf und 25 Jahren be-straft werden – und das Fehlen einer Aus-nahmeklausel für Veröffentlichungen imöffentlichen Interesse, beispielsweise beiRecherchen zu Vetternwirtschaft und Kor-ruption. „Zusammen mit der Androhungeines Medien-Tribunals, der Feindseligkeitder Regierung gegenüber den Medien, denjüngsten Verhaftungen von und Schika-nen gegen Journalisten deutet dieses neueGesetz auf eine immer feindlichere Atmo-sphäre für Journalisten hin“, fürchtet derJohannesburger Journalistik-Professor AntonHarber. „Das neue Gesetz wird es schwerer

und riskanter machen, gewisse Teile derRegierung zu überprüfen und kann daherzu schlechter Regierungsarbeit und zuneh-mender Korruption beitragen.“

Auch Dale McKinley, Sprecher derKampagne Right2Know, warnt vor denFolgen: „Das Gesetz stellt eine Bedrohungfür Whistleblower dar und schafft einernstes Klima der Einschüchterung – für denfreien Informationsfluss wirkt es wie eineStaumauer“. Der Johannesburger Politik-wissenschaftler warnt vor dem Hinter-grund interner Machtkämpfe im ANC zu-dem vor einem „Werkzeug zur Machtsiche-rung“ der Fraktion um den Präsidenten.„Zuma und sein Flügel sind in der Vergan-genheit durch eine Reihe öffentlich ge-wordener Korruptionsskandale in Verle-genheit gebracht worden und das hat siemächtig sauer gemacht.“ Das neue Gesetzwürde ihnen helfen, kritische Veröffentli-chungen zu stoppen. Es gilt daher als un-wahrscheinlich, dass entweder die eben-falls vom ANC dominierte Länderkammer,die noch zustimmen muss, oder der Präsi-dent mit einer Verweigerung seiner Unter-schrift das Gesetz noch aufhalten.

Beunruhigend ist daher auch, was di-rekt nach der Abstimmung passierte: Un-ter höhnischen Bye-Bye-Rufen aus denReihen des ANC verließen die Chefredak-teure der führenden Medien des Landes,die der Abstimmung beigewohnt hatten,nach der Verkündung des Ergebnissesden Saal. Oppositionsführerin Helen Zillevon der konservativen Democratic Alli-ance sah trotzdem noch „Licht am Endedes Tunnels“. Wie mehrere andere Geset-zesgegner auch kündigte sie an, gegen dasGesetz vor dem Verfassungsgericht zu kla-gen. Hoffnung schöpfen die Südafrikanerauch aus dem Kampf vieler Journalistengegen das Apartheid-Regime. „Journalistenin diesem Land haben immer listige undgeschickte Wege gefunden, um an Infor-mationen zu kommen, selbst im Ange-sicht viel ernsterer Gesetze“, so Harber.

Christian Selz, Port Elizabeth ■

24 M 12.2011

So viel HeimlichkeitSüdafrikaner beschlossen Gesetz zur Informationsunterdrückung

internationales

Mondli Makhanya, Redakteur der South African Sunday Times,spricht während einer Demonstration gegen das GesetzProtection of Information Bill in Cape Town.

Foto:N

icBothma/EPA

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25 M 12.2011

internationales

Drei Frauen bekommen in diesem Jahr denFriedensnobelpreis. Neben der liberianischenPräsidentin Ellen Johnson-Sirleaf wird auchdie Bürgerrechtlerin Leymah Gbowee – eben-falls aus dem westafrikanischen Liberia –ausgezeichnet. Zudem nimmt am 10. Dezem-ber in Oslo auch die jemenitische Journalis-tin Tawakkul Karman den Preis entgegen.

Das Nobel-Komitee hätte es sich leichtmachen können. In diesem Jahr waren dieProtagonisten des arabischen Frühlings dieFavoriten. Ein ägyptischer Blogger odereine Studentenaktivistin aus Tunesien hät-ten sicher weltweit Zustimmung erhalten.Doch vielleicht hat das Komitee demons-trativ nicht auf die Quotenkönige setzenwollen. Oder die Osloer zweifeln an derNachhaltigkeit der Protestbewegung. Wiesich beispielsweise Ägypten entwickelnwird, ist offen. Und nicht selten sind Preis-träger der Auszeichnung im Nachhineinnicht gerecht geworden.

Jedenfalls geht der diesjährige Preis„nur“ zu einem Drittel in den arabischenRaum. Und zwar in den Jemen, also eheran den Rand der Protestwelle. Ob die Re-volution dort eine Erfolgsgeschichte wird,weiß gegenwärtig niemand. Doch Oslohat mit dem Preis für Tawakkul Karmanein klares Signal an alle an der Macht kle-benden Präsidenten gegeben, dem Drän-

gen nach Freiheit nachzugeben. Und inder Tat sieht es inzwischen so aus, als wür-de der langjährige Machthaber Ali Abdul-lah Saleh sein Amt aufgeben. Zumindesthat er nach monatelangem Zögern EndeNovember schriftlich seiner Demission zu-gestimmt. Das ist zweifellos auch ein Ver-dienst von Tawakkul Karman.

Manchen mag es irritieren: Die neueFriedensnobelpreisträgerin, die Journalistin,Politikerin und Menschenrechtlerin Tawak-kul Karman, ist keine klassische pro-west-liche Anhängerin der Demokratiebewe-gung. Sie ist Mitglied einer konservativ-islamischen Partei. Gleichwohl hat sie sichan die Spitze der Proteste gestellt, hat zahl-lose Frauen zum Widerstand gegen dasreformunwillige Regime von PräsidentSaleh motiviert – und das in einer sehrmännlich geprägten Gesellschaft. EineFrau wie Tawakkul Karman zeigt, dassMenschenrechte und Islam – entgegen denVorurteilen vieler flüchtiger Betrachter –wunderbar harmonieren können.

Tawakkul Karman wurde 1979 gebo-ren; ihr Vater ist der ehemalige jemeniti-sche Justizminister Abdul-Salam Karman.Er löste sich 1994 von Saleh, als das Re-gime Proteste gewaltsam niederschlagenließ. Seine Tochter berichtet, dass er mitihr zu Hause oft über Demokratie undFehlentwicklungen im Jemen gesprochenhat. Als Journalistin recherchierte sie spä-ter selbst Missstände: Sie kritisierte Kinder-ehen und spezialisierte sich auf Men-schenrechtsthemen. 2005 gründete sie die

Organisation „Journalistinnen ohne Ket-ten“. Später begann sie, wöchentlich vordem Regierungspalast für die Freilassungpolitischer Gefangener sowie für Meinungs-und Pressefreiheit zu demonstrieren.Manchmal war sie fast allein, denn in demarabischen Armenhaus mit seiner giganti-schen Jugendarbeitslosigkeit ließen sichMitstreiter nicht leicht finden.

Das hat sich mit Beginn des „Arabi-schen Frühlings“ im Januar dieses Jahresgeändert. Karman ist das Gesicht des Pro-tests im Jemen geworden, Tausende sindmit ihr aufgestanden. Sie stand an derSpitze der Demonstrationen in der Haupt-stadt Sanaa, lebte dort monatelang in ei-ner Zeltstadt und sah ihre drei Kinder nurabends manchmal. Tawakkul Karman er-hielt Morddrohungen und wurde mehr-fach inhaftiert. Ihren Widerstand konntedas nicht brechen.

„Ich widme den Preis dem ArabischenFrühling“, sagte sie, als sie im Oktober vonder Auszeichnung durch das Nobelkomi-tee erfuhr. Gemeinsam mit ihren Mitstrei-terinnen und Mitstreitern wolle sie demJemen Freiheit und Würde wiedergeben.Worte wie Demokratie und Modernität ge-hen ihr wie selbstverständlich über dieLippen. Den Gesichtsschleier hat die gläu-bige Muslimin abgelegt, das Kopftuch trägtsie weiterhin. Als ihre Vorbilder nennt dieerste mit dem Friedensnobelpreis ausge-zeichnete Araberin Nelson Mandela, Ma-hatma Gandhi und auch Hillary Clinton.

Harald Gesterkamp ■

Klares Signalfür die FreiheitJemenitische Journalistin Tawakkul Karman erhält Friedensnobelpreis

Reporter ohne Grenzen (ROG) zeigt sichbesorgt über die neue Welle der Gewalt ge-gen Journalisten und Blogger in Ägypten.Bei den Ausschreitungen in Kairo der ver-gangenen Tage wurden zahlreiche Medien-schaffende festgenommen und attackiert.Eine französische Fernsehjournalistin undeine ägyptisch-amerikanische Journalistinberichten von sexuellen Angriffen durcheine nicht identifizierbare Gruppe vonMännern und durch Sicherheitskräfte. „DasAusmaß der Menschenrechtsverletzungenerinnert an die Gewalt in den Tagen der

Revolution im Januar und Februar. Wir be-fürchten, dass Misshandlungen und Über-griffe gegen Reporter noch zunehmen“,heißt es in einer ROG-Pressemitteilung.Insgesamt zählt ROG allein zwischen dem19. und 25. November 19 Festnahmen vonJournalisten und Bloggern. Mindestens zweivon ihnen – die ägyptisch-amerikanischeDokumentarfilmerin Jehane Noujaim undihr Kameramann Magdi Aschur – sind nachvorliegenden Informationen noch in Haft.Beide wurden am 23. November in derNähe des Tahrir-Platzes festgenommen

und sollen in Kürze vor ein Militärgerichtgestellt werden. ROG fordert ihre sofortigeFreilassung. Dokumentiert sind darüberhinaus mindestens 15 tätliche Übergriffegegen Journalisten. Einige Reporter muss-ten im Krankenhaus behandelt werden.ROG drängt außerdem zum wiederholtenMal, die Verfolgung von Internetdissiden-ten zu beenden und die beiden BloggerMaikel Nabil Sanad und Alaa Abdel Fattahfreizulassen. Die Organisation sammeltweiterhin Unterschriften für eine Petitionan den ägyptischen Militärrat. PM ■

Neue Welle der Gewalt gegen Journalisten

Foto:YahyaArhab/epa

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Journalismus aktuell

ABP, München. 16. bis 18. Januar:Kreatives Schreiben – Zeitschrift I.21. / 22. Januar: Bücher schreiben –Belletristik I + II. 22. / 23. Februar: Pres-serecht und Medienethik. 22. bis 24.Februar: Kreatives Schreiben – ZeitungI. 22. bis 24. Februar: Redigieren – Zeit-schrift. 22. bis 24. Februar: Crossmediafür Fachzeitschriften.ABZV, Bonn. 27. / 28. Februar in Blau-beuren: Kreatives Schreiben.ADB, München. 18. Januar: Lektoratkompakt.ADR, Rottenburg-Stuttgart. 24. bis27. Februar: Medien verstehen – Mitund in Medien arbeiten. 28. Februar bis3. März: Schreibpraxis.AFP, Hamburg. 16. bis 18. Januar:Kreatives Schreiben. 13. bis 15. Februar:Schreibwerkstatt. 23. / 24. Februar:Redigieren. 24. / 25. Februar: Ab 10.000Zeichen aufwärts. 27. bis 29. Februar:Recherche intensiv.AKAD, Berlin. 17. Januar: Beginn des5-wöchigen Onlinekurses „Erfolgreichals Autor. 15. Februar: Beginn des 4-wöchigen Onlinekurses „BiographischesSchreiben“. 23. Februar: Beginn des4-wöchigen Onlinekurses „Sachbuchschreiben“.ANM, Kulmbach. 30. Januar bis 3. Feb-ruar: Handwerk III – Feature & Reporta-ge, Leitartikel & Kommentare, Glosse,Interview.APB, Tutzing. 2. / 3. Februar: Neu, gut,besser? Innovationen als Medienthema.BJS, Berlin. 17. / 18. Januar: Systematikder Recherche und Strategien der Ge-sprächsführung. 18. / 19. Januar: Kreativschreiben. 25. / 26. Januar: Schreibenmit Witz und Pointe. 30. / 31. Januar:Einfach schreiben – Texten mit Erfolg.8. / 9. Februar: Presse- und Medienrecht.14. / 15. Februar: Sachtexte mit Nutz-wert schreiben. 15. / 16. Februar: Schrei-ben auf den Punkt. 16. bis 28. Februar:Journalistische Darstellungsformen.27. / 28. Februar: Sprache und Stil – Ver-ständlich schreiben. 29. Februar: Richtigredigieren.BKB, Wolfenbüttel. 29. bis 31. Januar:Beruf „Autor“.FES/JAK, Bonn. 26. Januar: JuristischesRüstzeug für den Journalistenalltag –Einführung in das Presserecht (Basis-modul Berufsrolle und zusätzliche Qua-lifikationen).IFRA, Darmstadt. 30. / 31. Januar:Web 2.0 und Social Media – Angebote,Grundlagen und Praxis. 1. / 2. Februar:Drehen, Schneiden, Vertonen – Einstieg

in die Online-Videoproduktion für Print-und Online-Redakteure.JSR, Essen. 23. bis 27. Januar: Markt,Mächte und Medienpolitik. 27. Januar:Pressefreiheit und Pressekodex. 30. Ja-nuar bis 3. Februar: Justizberichterstat-tung und Presserecht. 3. Februar: Rechteund Pflichten des Journalisten und Pres-serecht.KEP, Wetzlar. 11. Februar: Von der Ideezum eigenen Buch.KLARA, Berlin. 25. / 26. Januar: Textebearbeiten. 27. / 28. Januar: Social Mediafür Journalisten.MAZ, Luzern. 16. bis 20. Januar:Schreibwerkstatt – Wider das Grau desSchreiballtags. 31. Januar bis 2. Februar:Medienethik – Fairer Journalismus undseine Grenzen. 1. Februar: Schreibenwie eine Schriftstellerin. 20. / 21. Febru-ar: Medienrecht Grundlagen – Im Zwei-fel für … 24. Februar: Einblick ins jour-nalistische Schreiben.MH, Hamburg. 4. / 5. Februar: Ein-führungskurs Datenjournalismus.18. / 19. Februar: Redigieren.TA, Augsburg. 25. / 26. Januar in Mün-chen: Textwerkstatt I + II. 14. / 15. Feb-ruar in Frankfurt: Textwerkstatt I + II.16. Februar: Kompaktkurs Rechtschrei-bung.

Journalistische Themen

ABP, München. 6. bis 10. Februar:Sportjournalismus. 27. bis 29. Februar:Der Gerichts- und Polizeireporter. 27. bis29. Februar: Wissenschaftsjournalismus.ANM, Kulmbach.22. bis 24. Februar:Sportberichterstattung.ARD.ZDF, Nürnberg. 27. bis 29. Febru-ar: Wahlforschung bei Infratest dimap.BJS, Berlin. 1. bis 3. Februar: Die Ge-richtsreportage. 6. / 7. Februar: Parla-mentsjournalismus.MAZ, Luzern. 23. bis 25. Januar: Kulturund Journalismus – Die Kunst der Kritik.

Journalistische Formen

ABP, München. 13. bis 16. Februar:Reportage I + II.AFP, Hamburg. 23. bis 25. Januar: DasPrint-Interview. 30. Januar: Kleine Texte.27. Februar bis 1. März: Die Magazin-geschichte.BJS, Berlin. 16. bis 18. Februar: Nach-richten schreiben – Mit Klarheit undSubstanz. 20. / 21. Februar: Interview fürPrintmedien. 22. / 23. Porträts schreiben.24. / 25. Februar: Die Reportage. 27. / 28.Februar: Kommentar, Rezension, Glosse.FES/JAK, Bonn. 2. / 3. Februar in Ham-burg: Souverän fragen – Politische Man-

datsträger im Interview. 1. / 2. März inBerlin: Souverän fragen – PolitischeMandatsträger im Interview. (Basismo-dule Politikberichterstattung).JA, München. 4. / 5. Februar: Headlines,Teaser, Nachrichten. (dju-Mitglieder er-halten 50 % Rabatt).JSR, Essen. 16. bis 20. Januar: Reporta-ge. 7. / 8. Februar: Interviewtraining.9. / 10. Februar: Interviewtraining.KEP, Wetzlar. 10. / 11. Februar: Grund-formen in Journalismus. 24. bis 26. Feb-ruar: Die Reportage.KLARA, Berlin. 30. / 31. Januar: Das In-terview. 13. / 14. Februar: Stories entde-cken und entwickeln.MAZ, Luzern. 17. bis 20. Januar:Interview – Im Dialog ermitteln undvermitteln. 13. Februar: Reportage –Wir gehen näher ran.

Journalismus online

ABP, München. 16. bis 18. Januar:Online-Texten – PR und UK. 30. Januarbis 2. Februar: Online-Texten. 13. Febru-ar: Mobile Content.AFP, Hamburg. 16. / 17. Januar: Online-Tools. 26. / 27. Januar: Texten fürs Web.1. bis 3. Februar: Die Audioslideshow.ARD.ZDF, Nürnberg. 9. / 10. Februar:Multimedial denken und planen.BJS, Berlin. 19. bis 21. Januar: Einfüh-rung in den Online-Journalismus. 21. bis25. Januar: Webvideos.FES.JAK, Bonn. 30. Januar bis 2. Febru-ar, 7. Februar: Social Media – Impuls-Webinar für Neugierige an fünf Abend-terminen. 27. bis 29. Februar: SocialMedia – Diskurs-Webinar für Fortge-schrittene an drei Abendterminen.(Basismodule Berufsrolle und zusätzlicheQualifikationen)HFS, Frankfurt. 24. Februar: Videos imNetz – Video-Workshop für Onliner.IFRA, Darmstadt. 30. / 31. Januar: Web2.0 und Social Media. 1. / 2. Februar:Online-Videoproduktion – Drehen,Schneiden, Vertonen.IFP, München. 5. bis 7. Februar: Video-journalismus für Onliner – Crossmedialarbeiten.JA, München. 30. Januar bis 1. Februar:Contentmanagement für Online-Redak-tionen. 24. / 25. Februar: HTML fürRedaktionen. 27. bis 29. Februar: Such-maschinenoptimiert texten. (dju-Mit-glieder erhalten 50 % Rabatt).JSR, Essen. 13. bis 15. Februar: Jour-nalismus 2.0 – Erfolgreich Recherchie-ren, Publizieren und Vernetzen.KEP, Wetzlar. 4. Februar: Journalismusund Web 2.0.MAZ, Luzern. 8. Februar: Multimedia III– Produzieren fürs Web. 10. Februar:Multimedia III – Produzieren fürs Web.

16. / 17. Februar: Bilder fürs Web II –Audioslides für Fortgeschrittene. 20.Februar: Multimedia III – Produzierenfürs Web. 27. Februar: Multimedia III –Produzieren fürs Web.MH, Hamburg. 21. / 22. Januar: Online-Journalismus. 25. / 26. Februar: Schrei-ben fürs Web.TA, Augsburg. 24. Januar in Stuttgart;2. Februar in Hamburg; 16. Februar inDüsseldorf: Kompaktkurse Texten inInternet und E-Mails. 8. Februar in Mün-chen: Kompaktkurs Social Media.

Layout / Infografik

ADB, München. 2. Februar: Grafik fürNicht-Grafiker in Verlagen.BJS, Berlin. 16. / 17. Januar: Layout mitInDesign für Fortgeschrittene. 28. / 29.Januar: Magazin-Design – Layoutenwie die Profis. 2./ 3. Februar: Layout mitInDesign.BKB, Wolfenbüttel. 20. bis 22. Januar:Einführung in PhotoShop.IFRA, Darmstadt. 23. / 24. Januar: Soft-proof in Vorstufe und Druck.MAZ, Luzern. 18. / 19. Januar: Layout –Sehen und sehen lernen.MAC, München. An den StandortenMünchen, Stuttgart, Köln, Osnabrück,Hamburg und Berlin werden laufendzahlreiche mehrtägige Kurse in denBereichen Grafik, Bildbearbeitung, AV,3D-Animation, Multimedia und Internetangeboten. Kurse gibt es etwa zu Print-design, InDesign, PhotoShop, AdobeIllustrator, Freehand und QuarkXpress,Flash, Dreamweaver, CSS oder Typo 3.Informationen zu den genauen Terminenbitte im Internet suchen oder telefonischerfragen (siehe Kasten).

Volontäre

ABP, München. 30. Januar bis 10. Feb-ruar: Grundkurs II – Zeitung. 6. bis17. Februar: Grundkurs II – Zeitschrift.27. Februar bis 2. März: Grundkurs I –Online. 27. Februar bis 9. März: Grund-kurs Unternehmenskommunikation.ABZV, Bonn. 23. Januar bis 3. Februar:Grundkurs A1. 30. Januar bis 10. Febru-ar in Stuttgart.: Volontärseminar Grund-lagen. 6. bis 17. Februar: Aufbaukurs II.AFP, Hamburg. 6. Februar bis 2. März:Volontärskurs Print und Online. 6. bis17. Februar: Radio.BJS, Berlin. PhotoShop Aufbaukurs –Freistellen und Ebenenmasken.KLARA, Berlin. 20. Februar bis 16. März:Volontärskurs Printmedien. 20. Februarbis 30. März: Der große Volokurs.RTL, Köln. 23. Januar bis 3. Februar:Volontärskurs – Grundlagen und Hand-werk des Journalismus. 7. / 8. Februar:

serviceseminare

26 M 12.2011

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27 M 12.2011

Storytelling Masterclass mit Walter-media. 25. / 26. Februar: Praktikums-TV-Workshop – auf dem Weg zum Volon-tariat.

Fotografie

AFP, Hamburg. 10. Februar: Bildrechte.AKAD, Berlin. 24. Januar: Beginn des4-wöchigen Onlinekurses „DigitaleFotografie“.AM, Düsseldorf. 1. / 2. März: Fotos be-arbeiten – Workshop PhotoShop.BJS, Berlin. 16. / 17. Februar: Fotografiein der Praxis. 20. bis 22. Februar: Photo-Shop – Digitale Fotografie und Bildbe-arbeitung.FV, München/Köln. Fotogrundkursefür Frauen in München und Köln, Foto-workshops für Frauen in Andalusien.

Termine: www.fotovisuelle.de.MAZ, Luzern. 16. / 17. Januar: Bilderfürs Web I – Fotografieren, Verarbeiten,Publizieren.

Hörfunk

AFP, Hamburg. 2. bis 4. Februar: DieTextperson.ANM, Kulmbach. 13. bis 17. Februar:Sprach- und Sprechtraining.ARD.ZDF, Nürnberg. 6. bis 8. Februar:Das Wetter im Radio. 22. bis 24. Febru-ar: Radiomoderation vor Publikum.BJS, Berlin. 6. / 7. Februar: Sprechtrai-ning fürs Mikrofon.HFS, Frankfurt. 21. Januar: Fürs Hörenschreiben – Moderieren und Texten fürdas Radio. 21. Januar: Einführung inden digitalen Schnitt. 28. Januar: Spre-

chen und Präsentieren vor dem Mikro-fon I. 28. Januar: TrainingsworkshopReportage. 3. Februar: Grundkurs Radio– Die Arbeit im Studio. 4. Februar: Mu-sikjournalismus im Radio – ZwischenAbwechslung und den stärksten Hits.11. Februar: Kino im Radio – Die Film-kritik. 11. Februar: Vollsperrung auf derA5 nach Sturm und Hagel – Service undWetter im Radio. 15. Februar: Sprechenund Präsentieren vor dem Mikrofon II.KEP, Wetzlar. 3. / 4. Februar: CrashkursRadio I.MAZ, Luzern. 16. / 17. Januar: Profes-sionelle Präsentation I – Das ist meinStil am Mikrofon.MEZ, Berlin. Diverse, frei zusammen-stellbare Seminare vor allem zum Radio-,aber auch zum TV-, Web- und Printjour-nalismus unter: www.medienkonkret.de.MH, Hamburg. 11. / 12. Februar:Sprechen für Radio und Fernsehen.MQ, Köln. 17. Januar: Personality inden News – Vom Nachrichtenredakteurzum News-Anchor. 18. / 19. Januar:Radiohandwerk für Print- und Online-journalisten.

Film & TV

ABP, München. 4. / 5. Februar: Dreh-buchwerkstatt I + II + III. 6. bis 10. Feb-ruar: Der Videoreporter.AFP, Hamburg. 20. bis 22. Februar:TV-Dokus und Reportagen.AGI, Marl. 19. / 20. Januar: Postproduk-tion – Nonlineares Editing und Mischen.27. / 28. Januar: Crossmedia – Fern-sehen und Internet (Seminar für Lokal-TV-Mitabeiter in Brandenburg). 23. /24. Februar: Der Pitch – Seminar für denFernsehnachwuchs.ANM, Kulmbach. 17. Januar – 20. Mai:Videoreporter Crossmedia.ARD. ZDF, Nürnberg. 16. bis 20. Janu-ar: Final Cut Pro – Basistraining.23. bis 25. Januar: Fernseherklärstücke.23. bis 26. Januar: Adobe After Effects –Anwendertraining. 23. bis 26. Januar:Die Filmabnahme – Lange Formate.6. bis 9. Februar: Fernsehtexten für lan-ge Formate. 6. bis 10. Februar: Video-journalismus – Basistraining. 7. bis9. Februar: Fernsehen – Erzählen undErklären mit Grafik. 7. bis 10 Februar:Fernsehtexten für Magazine. 8. bis10. Februar: Fernseh-Storytelling – Hol-lywood für den Fernsehalltag. 12. bis16. Februar: Fernsehmoderation fürMagazine. 12. bis 17. Februar: Krisen-und Kriegsberichterstattung. 13. bis 17.Februar: Videojournalismus – Vertiefung.22. bis 24. Februar: Fernsehbeitragspla-nung – Vom Thema zur Geschichte.24. Februar bis 1. März: Fernsehen –Studiotraining Regie. 27. Februar bis

2. März: Fernsehporträt und Personali-sierung. 27. Februar bis 2. März: Fern-sehen – Studiotraining.BET, Hamburg. 6. bis 8. Februar: TV-Produktionsmethoden. 10. Februar: File-Technologie.BFH, Potsdam-Babelsberg. 27. Januar:Podiumsdiskussion – Pro & ContraeCasting.BJS, Berlin. 28. / 29. Januar: Casting-workshop – Fit im Internet. 16. / 17. Ja-nuar: Moderation und Präsentation imFernsehen. 17. / 18. Februar: Das Augehört mit – Texten fürs Fernsehen.29. Februar bis 18. März: Intensivtrai-ning Videojournalismus.FES / JAK, Bonn. 6. bis 9. Februar:Fernsehdokumentationen – Wie bieteich meine Geschichte einem Sender an?(Basismodul Medienpraxis).FHB, Hamburg. 21. / 22. Januar: A filmis a film is a film is a short film. 28. /29. Januar: Worum geht es? Schreibenfür Independent-Filme. 3. bis 5. Februar:Einführung in das Drehbuchschreiben.25. / 26. Februar: Ein guter Film ist nurso gut wie seine Recherche.FHF, Frankfurt. 20. bis 22. Januar:Dokumentarfilmproduktion von A bis Z.27. bis 29. Januar: Lichtgestaltung inder Praxis. 27. bis 29. Januar: Faszina-tion Trickfilm – Wie erwecke ich meineCharaktere zum Leben? 3. bis 5. Febru-ar: Schreibwerkstatt Drehbuch. 24. bis26. Februar: Vom Kopf auf die Füße –Von der Regieanalyse zur Regiearbeit.2. bis 4. März: Drehplan und Kostenfal-len – Produktionsleitung.FM, Münster. 27. bis 29. Januar: Regie-assistenz. 4. / 5. Februar: Grundlagen derFilmtonaufnahme.IFRA, Darmstadt. 1. / 2. Februar: On-line-Videoproduktion: Drehen, Schnei-den, Vertonen – Einstieg für Print- undOnline-Redakteure.IFP, München. 15. bis 20. Januar: Fern-seh-Grundkurs. 26. Februar bis 2. März:Fernseh-Aufbaukurs.ISFF, Berlin. 20. Februar bis 13. Juni:Ausbildung zum Fiction Producer.JA, München. 4. / 5. Februar: Grund-lagen des Videojournalismus. (dju-Mit-glieder erhalten 50 % Rabatt).KFH, Köln. 16. bis 20. Januar: Produk-tion – EB-Technik und Realisation.27. bis 29. Januar: IntensivworkshopKamera & Licht. 6. bis 10. Februar:Entertainment-Producing – Kaufmän-nisches und RechtlichesKLARA, Berlin. 16. / 17. Februar: Inzwei Tagen zum Videojournalisten.MAZ, Luzern. 30. Januar bis 3. Februar:Videojournalismus für Einsteigerinnen –Drehen, schneiden, texten.MFW, München. 17. Januar: CrashkursEB-Assistent. 21. Januar: Filmprojekte

service➧ Kontakt zu den SeminaranbieternDie Adressen zu unten stehenden Kontakten sind im Internet abrufbarunter: http://mmm.verdi.de

ABP Fon 089 / 49 99 92 – 0,www.a-b-p.deABZV Fon 02 28 / 259 00 – 0,www.abzv.deADB Fon 089 / 29 19 53 84,www.buchakademie.deADR Fon 07 11 / 16 40 726,www.seminarprogramm.infoAFP Fon 040 / 41 47 96 – 0,www.akademie-fuer-publizistik.deAGI Fon 023 65 / 91 89 – 0,www.grimme-akademie.deAKAD Fon 030 / 61655 – 0,www.akademie.deAM Fon 02 11 / 43 69 01 50,www.medienverband.deANM Fon 092 21 / 13 16,www.bayerische-medienakademien.deAPB Fon 081 58 / 256 – 0,www.apb-tutzing.deARD.ZDF Fon 09 11 / 96 19 – 0,www.ard-zdf-medienakademie.deBET Fon 040 / 4 10 84 – 0,http://bet.deBFH Fon 03 31 / 58 56 58 – 90,www.filmhausbabelsberg.deBJS Fon 030 23 27 60 02,www.berliner-journalisten-schule.deBKB Fon 053 31 / 808 – 418,www.bundesakademie.deFES / JAK Fon 02 28 / 883 -7124,www.fes.de/journalistenakademieFES / MUP Fon 02 28 / 883 – 0,www.fes-mup.deFHB Fon 040 / 399 099 31,www.filmschule-hamburg-berlin.deFHF Fon 069 / 13 37 99 94,www.filmhaus-frankfurt.deFM Fon 02 51 / 230 36 21,www.muenster.org/filmwerkstattFV Fon: 089 / 74 89 99 21,www.fotovisuelle.deHFS Fon 069 / 92 10 74 05,

www.hoerfunkschule-frankfurt.deIFP Fon 089 / 54 91 03 – 0,www.ifp-kma.deIFRA Fon 061 51 / 733 – 6,www.wan-ifra.orgISFF Fon 030 / 200 92 – 74 42,www.isff-berlin.euJA Fon 089 / 167 51 – 06,www.journalistenakademie.deJSR Fon 02 01 / 80 41 961,www.journalistenschule-ruhr.deJWV Fon 0 30 / 51 65 38 72,www.journalistenzentrum-jwv.deKEP Fon 064 41 / 91 51 66,www.cma-medienakademie.deKFH Fon 02 21 / 222 710 – 0,www.koelner-filmhaus.deKLARA Fon 030 / 690 415 85,www.KLARAberlin.deMAC Fon 089 / 544 151 – 74,www.macromedia.deMAZ Fon 00 41 / 41 / 226 33 33,www.maz.chMEZ Fon 030 / 68 30 20 90,www.medienkonkret.deMFW Fon 089 / 20 333 712,www.muenchner-filmwerkstatt.deMH Fon 040 / 306 201 140,www.medienbuero-hamburg.deMQ Fon 02 21 / 29 93 05 – 31,www.medienqualifizierung.deMSD Fon 030 / 30 87 93 15,www.masterschool.deNK Fon 043 31 / 14 38 – 11,www.nordkolleg.deRTL Fon 02 21 / 456 76 400,www.rtl-journalistenschule.deTA Fon 08 21 / 41 90 36 – 0,www.textakademie.deVDZ Fon 030 / 72 62 98 – 113,www.zeitschriften-akademie.deVSM Fon 089 / 83 51 91,www.videoschule.de

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service

mit Kindern und Jugendlichen. 28. Janu-ar: Erfolgreich Fernsehkrimis schreiben.28. Januar: Low-Budget-Spielfilmpro-duktion. 4. Februar: Filmfestivals und -märkte richtig nutzen. 4. Februar:HDSLR-Workshop. 4. Februar: Selbstver-marktung für Schauspieler. 11. Februar:Einführung in die Lichtbestimmung.11. Februar: Zwei Tage = ein Film.18. Februar: Camera Acting. 18. Februar:Werbe- und Wirtschaftsfilmproduktion.25. Februar: Hands on Stereo3D.25. Februar: Moderationstraining.25. Februar: Stoffentwicklung mit „Thehuman factor“. 3. März: 4-Day FilmSchool: From Idea to Premiere. 3. März:Berufsrecht für Filmschaffende.MH, Hamburg. 1. bis 4. März: Einfüh-rungskurs Videojournalismus.MSD, Berlin. 21. Januar: Mystery –Theorie. 22. Januar: Mystery – Praxis.RTL, Köln. 17. / 18. Januar: Intensiv-training Reporterschalte.VSM, München. 16. Januar: HD-Video-filmen in Perfektion mit HDV- undAVCHD-Camcordern. 21. Januar: HD-CASABLANCA-Bearbeitung – HD-Spe-zialkurs für BOGART. 18. Februar: ARA-BESK 5 (Blu-ray + DVD) in Casablanca-Systemen – Perfekt gestaltete DVDs /BDs selbst programmieren und produ-zieren.

Selbst- undMedienmanagement

ABP, München. 16. bis 18. Januar:Rhetorik. 19. / 20. Januar: Stimmbildung.19. / 20. Januar: Community Manage-ment – PR. 26. / 27. Januar: PR 2.0 –Public Relations im Web. 23. bis 25. Ja-nuar: Kreatives Schreiben – PR I.14. bis 16. Februar: Freie Journalisten –Existenzgründung. 1. / 2. März: Redenschreiben I + II.ABZV, Bonn. 23. / 24. Januar: Dranblei-ben, Weitermachen – Coaching nachdem Coaching. 25. bis 27. Januar:Coaching – Neue Aufträge, neue Stellen.6. / 7. Februar: Führungskräfte-Qualifi-zierung für Redaktionen. 29. Februar:Führungskräfte-Qualifizierung – Modul I.ADB, München. 16. Januar: Führungs-aufgaben in Verlagen. 16. Februar:Freies Lektorat – Sicher redigieren.16. Februar: Führen in der Fachzeit-schriftenredaktion. 27. Februar in Berlin:Freies Lektorat -Sicher redigieren.AFP, Hamburg. 20. bis 22. Februar:Öffentlichkeitsarbeit und PR für Einstei-ger. 1. / 2. März: Die Mitarbeiterzeit-schrift.AKAD, Berlin. 31. Januar: Beginn des4-wöchigen Onlinekurses „Marketingmit Webvideos“.ARD.ZDF, Nürnberg. 18. bis 20. Januar:

Erfolgsfaktor Persönlichkeit. 24. bis 26.Januar: Konflikte konstruktiv bewältigen– In jedem Problem steckt eine Chance.24. bis 26. Januar: Kollegen führenKollegen. 6. bis 8. Februar: Erfolgreicharbeiten im Team. 9. / 10. Februar: Ge-lassenheit im Arbeitsalltag. 15. bis 17.Februar: Love it, change it or leave it –Selbstführung und Selbstmanagement.27. / 28. Februar: Wege aus der E-Mail-Falle – Der effiziente Umgang mit E-Mails. 27. / 28. Februar: Lebendig undwirkungsvoll reden – Stimme, Ausdruckund Rhetorik. 28. / 29. Februar: Schnellerlesen – mehr behalten.BJS, Berlin. 16. / 17. Januar: Grund-lagen der Presse- und Öffentlichkeits-arbeit. 18. Januar: Interne Kommunika-tion. 19. / 20. Januar: Pressekonferenzenund -veranstaltungen. 23. / 24. Januar:Fundraising – Texte und Konzepte, dieSpender überzeugen. 23. / 24. Rhetorik– Einfach eindrucksvoll reden. 25. / 26.TV-Training für Pressesprecher. 26. / 27.Januar: Social-Media-PR – Grundlagen.30. / 31. Januar: Social-Media-PR fürFortgeschrittene. 6. / 7- Februar: Krisen-kommunikation. 8. / 9. Februar: Auftritt

und Wirkung – (Sich) überzeugend prä-sentieren. 20. / 21. Februar: Professionel-le PR-Konzeption.BKB, Wolfenbüttel. 7. / 8. Februar:Crashkurs Gesprächsführung – Überzeu-gen statt überreden. 8. bis 10. Februar:Wie angelt man sich einen Millionär –Fundraising.FES / MUP, Bonn. 16. bis 20 Januar inWürzburg: Moderieren und Leiten.27. Februar bis 2. März in Bad Münster-eifel: Rhetorik-Basis.JA, München. 24. bis 25. Februar:Controlling mit Excel – Soll und Ist ver-gleichen, Abweichungen analysieren.25. Februar: Sprechertraining – Frei re-den vor Gruppe, Mikrofon und Kamera.(dju-Mitglieder erhalten 50 % Rabatt).JWV, Eichwalde (bei Berlin). 18. / 19.Januar in Düsseldorf: Zeitschriften fürMitarbeiter, Mitglieder und Kunden.26. Januar in Düsseldorf: Pitchen –Agenturpräsentationen unter der Lupe.14. Februar: Im Dialog – Umgang mitPresse, Funk und Fernsehen.KEP, Wetzlar. 20. Januar: Besser schrei-ben mit Luther, Goethe und Co. 17. /18. Februar: Das ABC der Presse- und

Öffentlichkeitsarbeit. 17. / 18. Februar:Grundkurs Rhetorik.KLARA, Berlin. 23. / 24. Januar: DiePressemitteilung. 6. bis 10. Februar:Fortbildung zum Pressesprecher.MH, Hamburg. 27. bis 29. Januar:Grundkurs Pressearbeit.MQ, Köln. 26. /27. Januar: Konferenzenleiten für Profis I. 27. bis 28. Januar:Seminare leiten für Profis, Gruppe II.NK, Rendsburg. 1. / 2. März: FreiesLektorat I – Sicher redigieren I.VDZ, Berlin. 24. Januar: SchwierigeGesprächssituationen meistern – Sou-verän und lösungsorientiert argumen-tieren. 2. Februar: Den crossmedialenWorkflow effizient organisieren –Optimale Redaktionsorganisation undnachhaltige Integration von SocialMedia, Communities und Blogs.

termineJournalismus

Henri Nannen-PreisHAMBURG. Für den Preis des Zeitschrif-tenverlags Gruner + Jahr und seinesMagazins stern können herausragendejournalistische Print-und Online-Arbei-ten, die 2011 in deutschsprachigenMedien erschienen sind, eingereichtwerden. Die Auszeichnung wird in fünfKategorien vergeben: Reportage, Inves-tigation, Dokumentation, Essay, Foto-reportage. Zusätzlich vergibt die Juryeinen Sonderpreis für „herausragendesEintreten für die Unabhängigkeit derPresse im In- und Ausland“ sowie fürdas „publizistische Lebenswerk“ einesJournalisten. Dotierung: Insgesamt35.000 €. Einsendeschluss: 4. Januar.Informationen: Henri Nannen Preis, Fon:040 / 37 03 – 7317, E-Mail: [email protected], Internet:www.henri-nannen-preis.de.

Axel-Springer-Preisfür junge JournalistenBERLIN. Der Axel-Springer-Preis für jun-ge Journalisten wird in den KategorienPrint, Fernsehen, Hörfunk, Internet ver-geben. Die Kategorie Print untergliedertsich nochmals in die Rubriken „Lokale /Regionale Beiträge“, Überregionale /Nationale Beiträge“, „Beiträge aus Wo-chen- /Monatspublikationen“. Alle Bei-träge sollen aktuellen politischen, wirt-schaftlichen, kulturellen, sportlichenund/oder gesellschaftlichen Themen ge-widmet sein. Die Arbeiten müssen 2011erstmalig in einem deutschsprachigenMedium veröffentlicht worden sein; ihre

28 M 12.2011

➧ Impressum«M – Menschen Machen Medien»Medienpolitische ver.di-Zeitschrift,erscheint neun Mal im Jahr

Herausgeber: Fachbereich 8 (Medien,Kunst, Industrie), Bundesvorstand: FrankBsirske / Frank WernekeRedaktion: Karin Wenk (verantwort-lich), Telefon 030 / 69 56 23 26Anschrift: ver.di Bundesverwaltung /Karin Wenk, Redaktion M,Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin,Fax: 030 / 69 56 36 76E-Mail: [email protected]ür unverlangt eingesandte Artikel undBilder übernimmt die Redaktion keineVerantwortung. Gezeichnete Beiträgestimmen nicht immer mit der Meinungder Redaktion überein.

Anzeigen:Network Media GmbHStresemannstraße 30, 10963 BerlinAnsprechpartner:Nicole Stelzner (Leiterin)Tel: 030 / 255 94 – 180Fax: 030 / 255 94–190E-Mail: [email protected]

Gültige Anzeigenpreisliste:Nr. 16 gültig ab 1.1.2011M im Internethttp://mmm.verdi.de

Layout: Petra Dreßler, BerlinTel. 030 / 322 18 57Titelbild: Hermann J. Haubrich,Berlin, Tel. 0171 / 343 88 10

Druck und Vertrieb:alpha print medien AG (apm)Kleyerstraße 3, 64295 Darmstadt

Jahresabonnement:36,– € einschließlich Versandkosten.Abonnementsverwaltung:Verlagsgesellschaft W.E. WeinmannmbH, Postfach 1207, 70773 Filderstadt,Telefon 0711 / 700 15 30. Fax: –10E-Mail: [email protected]ür Mitglieder der Medien-Fachgruppenist die Bezugsgebühr im Mitgliedsbeitragenthalten. ver.di-Mitglieder aus anderenFachgruppen zahlen 18 € – eine geson-derte Bestellung ist notwendig.

Weitere Publikationen:„Kunst & Kultur“verantwortlich: Burkhard BaltzerTel. 030 / 69 56 – 10 60„Druck + Papier“ verantwortlich:Henrik Müller Tel. 030 / 69 56 – 10 76

Redaktionsschluss:M 12.2011: 21.11.2011M 1–2.2012: 20.01.2012ISSN-Nr.: 09 46 – 11 32

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service

29 M 12.2011

Verfasser dürfen zu diesem Zeitpunktnicht älter als 33 Jahre gewesen sein.Dotierung: Insgesamt 54.000 €. Einsen-deschluss: 9. Januar. Informationen:Axel-Springer-Preis für junge Journalis-ten, Fon: 030 / 25 91 – 788 05, E-Mail:[email protected],Internet: www.axel-springer-preis.de.

Deutsch-Polnischer JournalistenpreisPOTSDAM. Prämiert werden die bestenBeiträge, die über das jeweilige Nach-barland fair und offen berichtet haben.Die Veröffentlichungen sollen dazu bei-tragen, das Wissen von Deutschen undPolen übereinander zu erweitern sowiedas gegenseitige Verständnis von Poli-tik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur undGesellschaft zu verbessern. Zugelassensind Print-, Hörfunk, Fernseh- oder On-linebeiträge aus dem Jahr 2011. Dotie-rung: Insgesamt: 20.000 €. Einsende-schluss: 15. Januar. Kontakt: Geschäfts-stelle Deutsch-Polnischer Journalisten-preis, Fon: 03 31 / 866 12 82, E-Mail:[email protected],Internet: www.deutsch-polnischer-jour-nalistenpreis.de.

ACHEMA-MedienpreisFrankfurt. Gut recherchierte und verständ-lich aufbereitete journalistische Beiträgesind die Grundlage, um Wissenschaftund Technik für die Gesellschaft trans-parent und im Alltag erlebbar zu ma-chen. Die DECHEMA Gesellschaft fürChemische Technik und Biotechnologiee.V. prämiert medienübergreifend einenjournalistischen Beitrag, der Wissen-schaft und Technik für die breite Öffent-lichkeit transparent macht. Zugelassensind Beiträge, die zwischen dem 1. Ja-nuar 2009 und dem 31. Dezember 2011in einem Print-, TV-, Hörfunk- oderOnlinemedium publiziert wurden. Dotie-

rung: 10.000 €. Einreichschluss: 16. Ja-nuar. Kontakt: DECHEMA e.V., Fon: 069 /75 64 – 277, E-Mail: [email protected]: www.dechema.de.

DIHK-JournalistenpreisKÖLN. Der Ernst-Schneider-Preis derDeutschen Industrie- und Handelskam-mer für Wirtschaft in Presse, Fernsehen,Hörfunk zeichnet Journalisten aus, de-ren Beiträge in allgemein verständlicherWeise wirtschaftliches Wissen und dieKenntnis wirtschaftlicher Zusammen-hänge vermitteln und damit einen Bei-trag zur Darstellung der Wirtschaftsord-nung leisten. Zugelassen sind Beiträgeaus dem Jahr 2011 der Kategorien Pres-se, Fernsehen, Hörfunk und Internet.Dotierung: Insgesamt 72.500 €. Einsen-deschluss: 20. Januar. Kontakt: Ernst-Schneider-Preis der deutschen Industrie-und Handelskammern e. V., ChristianKnull, Fon: 02 21 / 16 40 – 157, E-Mail:[email protected], Internet:www.ernst-schneider-preis.de.

Andere-Zeiten-Preis „Advent“HAMBURG. Advent ist die Zeit der Ver-heißung, der Träume und Sehnsüchte.Wie erleben die Menschen diese Wo-chen? Der ökumenische Verein AndereZeiten möchte Journalisten anregen,sich mit dieser Zeit zu beschäftigen.Für den Journalistenpreis zum Thema„Advent“ werden die Geschichten hin-ter dem Kerzenschein und dem alltäg-lichen Gedränge gesucht. Zugelassensind Print- und Hörfunkbeiträge, diezwischen 1. November 2011 und15. Januar 2012 veröffentlicht werden.Dotierung: 6.000 €. Einsendeschluss:30. Januar 2012. Kontakt: Verein AndereZeiten, Iris Macke, Fon: 040 / 47 11 –27 50, E-Mail: [email protected],Internet: www.anderezeiten.de.

KAS-LokaljournalistenpreisBERLIN. Die Konrad-Adenauer-Stiftung(KAS) zeichnet Journalisten und Redak-tionen aus, die Vorbildliches für dendeutschen Lokaljournalismus geleistethaben. Prämiert werden „Beiträge zubeliebigen Themen“, „kontinuierlicheBerichterstattung“, „beispielhafte Ini-tiativen und Aktionen“, „Konzepte undSerien“ sowie „Text-Bild-Kompositio-nen“. Die Arbeiten müssen 2011 imLokalteil einer deutschen Zeitung ver-öffentlicht worden sein. Dotierung:Insgesamt 7.500 €. Einsendeschluss:31. Januar. Kontakt: Konrad-Adenauer-Stiftung, Susanne Kophal, Fon: 030 /269 96 – 32 16, E-Mail: [email protected], Internet: www.kas.de.

Medtronic MedienpreisFRANKFURT. Ob in der Diagnostik oderbei der Behandlung von Krankheiten –Medizintechnik ist aus der modernenMedizin nicht mehr wegzudenken. Mitder Auslobung des „Medtronic Medien-preises – Medizin Mensch Technik“ solldie Qualität der Berichterstattung überdiese innovativen Technologien geför-dert werden. Zugelassen sind Beträgealler Mediensparten aus dem Jahr 2011.Dotierung: Insgesamt 15.000 €. Einsen-deschluss: 31. Januar. Kontakt:Info-Büro Medtronic Medienpreis, c/oTopcom Communication, Fon: 069 /33 00 89 38, E-Mail: [email protected], Internet: www.medtro-nic-medienpreis.de.

Concordia-PublizistikpreisWIEN. Der Presseclub Concordia derösterreichischen Journalisten undSchriftsteller vergibt den „Concordia-Preis“ für besondere publizistische Leis-tungen zum Schutze der Menschenrech-te sowie der Presse- und Informations-freiheit. Beiträge für die KategorieMenschenrechte müssen in Österreicherschienen sein oder einen engen Bezugzu Österreich haben. Beiträge zumThema Presse- und Informationsfreiheitsind nicht auf das Gebiet Österreichsbeschränkt. Berücksichtigt werden Leis-tungen aus den Bereichen Print undelektronische Medien. Dotierung: Insge-samt: 7.400 €. Einsendeschluss: 31. Ja-nuar. Kontakt: Presseclub Concordia,Fon: 00 43 / (0)1 / 533 85 73, E-Mail:[email protected], www.concordia.at.

Ludwig-Erhard-Preisfür WirtschaftspublizistikBONN. Ausgezeichnet werden 2011publizierte Zeitungs-, Zeitschriften-, Hör-funk- und Fernsehbeiträge sowie Arbei-ten der wissenschaftlichen Publizistik,die sich beschreibend, analysierend

oder kommentierend mit Themen derWirtschaft unter ordnungspolitischenVorzeichen befassen. Dotierung: Insge-samt 10.000 €. Am mit 5.000 € dotier-ten Ludwig-Erhard-Förderpreis für Wirt-schaftspublizistik können Journalistenund Wissenschaftler bis zu 35 Jahrenteilnehmen. Einsendeschluss: 1. Februar.Kontakt: Ludwig-Erhard-Stiftung e.V.,Fon: 02 28 / 539 88 – 0, E-Mail:[email protected], Inter-net: www.ludwig-erhard-stiftung.de .

Quandt-MedienpreisBAD HOMBURG. Der Herbert-Quandt-Medien-Preis würdigt außergewöhnli-che deutschsprachige Print-, Hörfunk-und Fernseharbeiten zu Themen aus derWirtschaft. Gesucht werden spannendeReportagen, klärende Analysen, bei-spielhafte Präsentationen oder innova-tive Formate aus dem Jahr 2011. Preis-würdig ist neben der sorgfältigen Aus-wahl und Deutung von Fakten die Qua-lität des Beitrags in Sprache, Stil undVerständlichkeit. Dotierung: Insgesamt50.000 €. Einsendeschluss: 15. Februar.Informationen: Johanna-Quandt-Stif-tung, Fon: 061 72 / 404 – 342, E-Mail:[email protected], Inter-net: www.johanna-quandt-stiftung.de.

Film

Deutscher JugendvideopreisREMSCHEID. Zugelassen sind alle The-men und Umsetzungsformen. Teilneh-men können FilmemacherInnen mitWohnsitz in Deutschland bis zu 26 Jah-ren mit Produktionen ab dem Jahr 2010.Möglich sind Spielfilme und Dokumen-tationen – computergenerierte Kurz-filme, Videoclips, Musikvideos, Anima-tionsfilme und Smartphone-Movies. Mitwelcher Technik die Filme produziertwerden, ist unerheblich, entscheidendsind Story und Machart. Für „The Bestof Animation“ ist ein Sonderpreis vor-gesehen. Die Filme werden nach Alters-gruppen bewertet: Dotierung: Insgesamt15.500 €. Einreichschluss: 15. Januar.Kontakt: Kinder- und Jugendfilmzentrumin Deutschland (KJF), Deutscher Jugend-videopreis, Fon: 021 91 / 79 42 38,E-Mail: [email protected], http://www.kjf.de.

Shorts AwardMÜNCHEN. 13TH STREET verleiht denShocking Shorts Award für den bestenKurzfilm aus Einreichungen der GenresAction, Krimi, Thriller, Mystery undHorror. Verliehen wird der Award imRahmen des Filmfests München. Teil-nehmen können alle Filmschaffendenmit deutschsprachigen Kurzfilmen bis zu

➧ 19. bis 25. Februar 2012 in Hannover: dju Seminar

Reportage-Fotografie „Arbeitswelten“

Aufgabe in diesem Seminar ist es, die Arbeitswelt eines Menschen inForm einer Bildgeschichte zu fotografieren. Dazu möchte das SeminarGrundlagen im Geschichtenerzählen vermitteln und darüber hinaus auchgestalterische Fähigkeiten entwickeln helfen.

Leitung: Prof. Rolf Nobel, FH Hannover, Studiengang Fotojournalismusund Dokumentarfotografie. Fachhochschule Hannover und Umgebung.Abteilung Design und Medien. Expo Plaza 2, 30539 Hannover

Teilnehmerzahl: Maximal 18. Alle müssen einen Laptop mitbringen undeine digitale Kamera zum Arbeiten.

Seminarkosten: Für dju/ver.di-Mitglieder: 300,00 Euro, für Nichtmitglie-der: 400,00 Euro (+ Übernachtung/Verpflegung). Zimmer sind reserviert:Pension Messe-Blick, Hildesheimer Str. 144, Hannover-Laatzen, Tel. 0511 –823 70 50, Ü/F 35,00 Euro müssen selbst bezahlt werden.

Programm: http://dju.verdi.de. Anmeldung bis 3. Februar 2012 an:ver.di Bundesverwaltung / RS 4 – dju-Bundesgeschäftsstelle / z. Hd.Andje Raudszus ([email protected]) Postadresse: 10112 Berlin

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service / leute

30 Minuten, die nicht älter als zwei Jah-re sind. Der Sieger erhält die Möglich-keit, am „Universal Studios FilmmastersProgram“ in Los Angeles teilzunehmenund sich dort Know-how bei einemHollywood-Major Studio anzueignen.Einreichschluss: 31. Januar. Informatio-nen: www.13thstreet.de.

Rundfunk

CIVIS Europas Medienpreisfür IntegrationKÖLN. Der CIVIS Medienpreis zeichnetProgramme zum Thema Integration undkulturelle Vielfalt in Europa aus. DerPreis wird als europäischer Fernseh-preis, als deutscher Fernsehpreis und alsCIVIS Radiopreis für deutschsprachigeProgramme in Europa vergeben. DerFernsehpreis wird unterteilt in die Kate-gorien Information und Unterhaltung,der Radiopreis in kurze und lange Pro-gramme. Die Beiträge müssen in der Zeitvom 21. Januar 2011 bis 20. Januar2012 gesendet worden sein. Dotierung:30.000 €. Zusätzlich gibt es zwei mit je5.000 € dotierte Preise: den EuropeanYoung CIVIS Media Prize für Journalis-ten bis 32 Jahre und den CIVIS OnlineMedia Preis für journalistisch aufbereite-te Webseiten. Einreichschluss: 20. Januar2012 Kontakt:CIVIS MedienstiftungGmbH, Fon: 02 21/ 27 75 87 0, E-Mail:[email protected], www.civismedia.eu.

Fotografie

Glanzlichter NaturfotografieMONREAL. Neben dem Preis für denGlanzlichter-Naturfotografen 2011 wer-den der Glanzlichter-Junior Award undder Fritz-Pölking-Award vergeben. Inacht Kategorien – Landschaften, Pflan-zen, Kunst in der Natur, Vögel, Säuge-tiere, Bilder mit Tierpaaren, Pilze undLandschaftsbilder von Bergen – könnenNaturfotos aus aller Welt eingereichtwerden. Nachwuchsfotografen bis zu17 Jahren können sich um den Glanz-lichter-Junior Award bewerben. Dotie-rung: Sachpreise im Gesamtwert vonüber 26.000 €. Einreichschluss: 15. Ja-nuar. Infos: www.glanzlichter.com.

Stipendien

Journalist in ResidenceHEIEDLEBERG. Das Heidelberger Institutfür Theoretische Studien (HITS) bieteterfahrenen Journalisten mit Schwer-punkt Wissenschaftsjournalismus ab Juli2012 die Möglichkeit eines drei- bissechsmonatigen vergüteten Gastaufent-halts. Das „Journalist in Residence“ –Programm ermöglicht die vertiefende

Beschäftigung mit rechnergestützter,datengetriebener Forschung unabhän-gig vom Druck des Tagesgeschäfts. DerGastaufenthalt ist mit monatlich 5.000 €dotiert. Bewerbungsschluss: 31. Januar.Informationen: HITS, Dr. Peter Sauer-essig, Fon: 062 21 / 533 – 245, E-Mail:[email protected], Internet:www.h-its.org/deutsch/presse.

Southern African BursaryBERLIN. Im Rahmen des Journalisten-stipendiums Deutschland-Südliches Afri-ka können Journalisten aus den afrika-nischen SADC-Staaten (Angola, Bots-wana, Dem. Republik Kongo, Lesotho,Madagaskar, Malawi, Mauritius, Mo-zambique, Namibia, Sambia, Südafrika,Swaziland, Tansania, Zimbabwe) undaus Deutschland im Sommer 2012 inDeutschland bzw. in einem SADC-Staatbei einem Medium ihrer Wahl arbeitenund Beiträge für ihre Heimatredaktionanfertigen. Deutsche Journalisten zwi-schen 25 und 35 Jahren können sichbewerben. Das Stipendium beträgt3.000 €, ein Eigenanteil ist erwünscht.Bewerbungsschluss: 31. Januar. Infos:The Southern African Bursary, IJP e. V.,Marco Vollmar, Postfach 310746, 10637Berlin, E-Mail: [email protected],Internet: www.ijp.org.

Arthur F. Burns FellowshipKÖNIGSSTEIN. Das Arthur-F. Burns Fel-lowship-Programm gibt 20 Journalistenaus Deutschland und den USA Gelegen-heit, berufliche und persönliche Erfah-rungen im jeweils anderen Land zugewinnen. Die Stipendiaten arbeitenmindestens zwei Monate in einer Gast-redaktion und berichten für ihre Hei-matmedien. Zugelassen sind deutscheund US-amerikanische Journalisten imAlter zwischen 21 und 37 Jahren. Dauer:August bis September. Dotierung:Jeweils 4.000 € bzw. 5.000 US-Dollar.Bewerbungsschluss: 1. Februar. Infor-mationen: Internationale Journalisten-Programme (IJP), Dr. Freiling, Postfach1565, 61455 Königstein, Fon: 061 74 /77 07, E-Mail: [email protected], Internet:www.ijp.org.

Redaktionsstipendien in FrankreichBERLIN/PARIS. Das Deutsch-Französi-sche Jugendwerk (DFJW) unterstütztJournalisten bis zu 30 Jahren mit Re-daktionsaufenthalten und Sprachkurse.Journalisten können vom DFJW eineinmonatiges Stipendium erhalten.Der Betrag beinhaltet eine Pauschalevon 900 € für Unterbringung und Ver-pflegung sowie eine Pauschale fürFahrtkosten. Vor dem Aufenthalt könnendeutsche Journalisten an einem Inten-

siv-Französisch-Sprachkurs in Frankreichteilnehmen. Bewerbungsschluss: 31. Ja-nuar. Kontakt: Deutsch-FranzösischesJugendwerk, Fon: 030 / 28 87 57 – 0,E-Mail: [email protected], www.dfjw.org/programm-fuer-junge-journalisten.

Reuters FellowshipsOXFORD. Das Reuters Institute derOxford-University bietet Stipendien füretablierte Journalisten in der Karriere-mitte mit mindestens 5-jähriger Berufs-erfahrung und sehr guten Englisch-kenntnissen. Journalisten aus aller Weltkönnen drei bis neun Monate in Oxfordstudieren und Themen intensiv bearbei-ten. Studienbeginn ist im Oktober, Janu-ar oder April. Die Stipendiaten nehmenan Seminaren teil und verfassen Texteunter akademischen Standards. Das Sti-pendium umfasst die Kosten für Reise,Unterbringung und Unterhalt. Bewer-bungsschluss für 2012/2013: 1. Februar.Informationen: The Reuters Institute forthe Study of Journalism, Fon: 00 44 /(0)18 65 / 61 10 90, E-Mail: [email protected], Internet:http://reutersinstitute.politics.ox.ac.uk/fellowships/overview.html.

Varia

DVD „Germaine Damar –Der tanzende Stern“MÜNCHEN. Die für das staatliche Luxem-burger Filminstitut entstandene TV-Dokumentation „Germaine Damar –Der tanzende Stern“ des Münchner Re-gisseurs Michael Wenk beschreibt einemärchenhafte Karriere: Die Tänzerinerhielt 1952 auf Vermittlung von ZarahLeander einen Fünf-Jahres-Vertrag beimHerzog-Filmverleih und avancierte in28 Kinoproduktionen zum Star opulen-ter Revuefilme. Die einstündige Dokuzeichnet den Weg des Showstars nachund gibt eine Rückschau auf dendeutschsprachigen Unterhaltungsfilmder 1950er Jahre. Erhältlich ist die DVDab Mitte November beim Centre natio-nal de l´audiovisuel (CNA), Tel. 00352 /52 24 24-1, www.cna.public.lu.

Medien, Macht und ManipulationBERLIN. Unsere Wahrnehmung desWeltgeschehens wird entscheidenddurch unsere Mediennutzung geprägt.Egal ob Fernsehen, Zeitung, Internet,Radio: In unseren Köpfen entsteht täg-lich ein Bild des Zeitgeschehens, das oftwenig hinterfragt wird. Ein Seminar für

Azubis und ArbeitnehmerInnen bis zu27 Jahren wirft einen kritischen Blickhinter die Kulissen: Wie wird mit Bildernmanipuliert? Welche aktuellen Entwick-lungen gibt es in den Medien und wel-che Rolle spielen soziale Netzwerkewie Facebook? Wie unabhängig sind dieMedien? Wer beherrscht die Medien?Was ist Gegenöffentlichkeit und wasbewirkt sie? Wie können wir Mediensinnvoll nutzen? Termin: 2. bis 4. Febru-ar. Ort: ver.di Jugendbildungsstätte Ber-lin-Konradshöhe e. V., Stößerstraße 18,13505 Berlin. Kosteneigenbeteiligung:30 €. Anmeldung bis 5. Januar:[email protected]: www.verdi-bildungsstaette.de.

Journalismus-AusbildungenMÜNCHEN. Am 3. Februar 2012 startenan der Journalistenakademie Dr. Hooff-acker in München die beiden 9-mona-tigen Lehrgänge „Journalismus cross-medial“ sowie „Audio- und Videopro-duktion“. Der Stoff wird an jeweilsneun Präsenzwochenenden sowie perE-Learning vermittelt. Sechs Modulesind verpflichtend, weitere drei Modulekönnen individuell gewählt werden.Die Lehrgänge kosten jeweils 3.500 €,dju-Mitglieder erhalten 50 Prozent Ra-batt. Infos: Journalistenakademie Dr.Hooffacker GmbH, Fon: 089 / 167 51 06,E-Mail: [email protected], Internet: www.journalisten-akademie.de.

leuteDirk Birgel, bisher Chefredakteur derDresdner Neuesten Nachrichten, folgteals Chefredakteur der Leipziger Volks-zeitung auf Bernd Hilder, der das Kor-respondentenbüro der MediengruppeMadsack in Brüssel leiten wird.

Franziska Bluhm, derzeit stellv. Chef-redakteurin des Internetportals derRheinischen Post, wechselt zur Wirt-schaftsWoche und übernimmt als Mit-glied der Chefredaktion zum 1. Januar2012 die Leitung von WirtschaftsWocheOnline. Holger Windfuhr, bisher ArtDirector und Leiter WirtschaftsWocheDigital, wird nach dem abgeschlossenenRelaunch des Online-Auftritts CreativeDirector und Leiter Produktentwicklung.Caroline Böhner, zuletzt Objektleiterin

30 M 12.2011

➧ Berichtigung – ver.di FernsehpreisLeider hatten wir in der Meldung zum ver.di-Fernsehpreis in M 11 /2011,S. 4 einen Fehler. Robert Thalheim wurde für das Drehbuch zum Film„Am Ende kommen Touristen“ ausgezeichnet. Dieser Film wurde im ZDFausgestrahlt und nicht im SWR.

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leute

31 M 12.2011

bei Facts & Figures, rückte zur stellv.Leiterin dieser Corporate Publishing-Tochter der G+J-Wirtschaftsmedien auf.

Dr. Claus-Erich Boetzkes, „Tages-schau“-Moderator sowie Dozent fürMedien- und Kommunikationswissen-schaft an der TU Ilmenau, wurde zumHonorarprofessor ernannt.

Volker Bouffier, hessischer Minister-präsident (CDU), folgte als Mitglied desZDF-Verwaltungsrats auf den ehemali-gen saarländischen MinisterpräsidentenPeter Müller (CDU).

Kai Feyerabend, zuletzt Chefredakteurder Freizeitfahrzeug-Magazine promobilund Caravaning (Motor Presse Stuttgart),folgt in der neu geschaffenen Positioneines Verlagsleiters für beide Titel aufAdi Kemmer, der bisher zugleich Ge-schäftsbereichsleiter und Verlagsleiterwar. Neuer Chefredakteur von promobilwird Dominic Vierneisel, zuletzt stellv.Chefredakteur. Ingo Wagner, früherRedakteur bei Caravaning, übernimmtdie Chefredaktion des Magazins. Feyer-abend fungiert überdies als Herausgeberfür beide Titel.

Sebastian Hirsch, bislang Chefredak-teur der Zeitschrift Macwelt, löste alsChefredakteur der PC-Welt (IDG Maga-zine Media) Harald Kuppek ab, der ausgesundheitlichen Gründen ausschied.Vize-Chef neben Andreas Perbandwurde Christian Löbering. Bei der Mac-welt rückte die bisherige StellvertreterinMarlene Buschbeck-Idlachemi zurChefredakteurin auf. Hirsch wurde zudemzum Herausgeber der Macwelt berufen.

Valeska Homburg, bisher u. a. alsSportmoderatorin und -reporterin fürSWR und ARD tätig, moderiert künftigden Sport bei n-tv.

Die Journalistenorganisation NetzwerkRecherche hat einen neuen Vorstandgewählt. Oliver Schröm, Leiter desStern-Abteilung Investigative Recherche,folgte als Vorsitzender auf Thomas Leif,der im Sommer zurückgetreten war. Alszweiter Vorsitzender löste Markus Grill(Der Spiegel) Hans Leyendecker (SZ)ab. Schriftführer ist Alexander Richter(ARD-aktuell), Kassenwart DavidSchraven (WAZ-Mediengruppe). Bei-sitzer sind Renate Daum (G+J Wirt-schaftsmedien), Markus Frenzel (Fakt),Bernd Kastner (SZ) und Gert Mon-heim (freier Autor, früher WDR). ZuKassenprüfern wurden Frank Brendel(freier Rechercheur) und AndreasKolbe (Deutschlandfunk) gewählt.

Marliese Kalthoff, früher bei der Lebens-mittel Zeitung (Deutscher Fachverlag),zuletzt Leiterin Unternehmenskommuni-kation /Public Affairs bei der Edeka-Grup-pe, folgt zum 1. Januar 2012 als stellv.Chefredakteurin der Fachzeitschrift Tex-tilWirtschaft (dfv), zuständig für dieWirtschaftsberichterstattung, auf JürgenMüller, der das Unternehmen verlässt.

Landespressekonferenz Schleswig-Hol-stein: In ihren Ämtern bestätigt wurdenPeter Höver (Flensburger Tageblatt)als Vorsitzender sowie die StellvertreterUlf B. Christen (Hamburger Abend-blatt), Christiane Habenicht (NDR-Fernsehen), André Klohn (dapd) undWolfgang Schmidt (dpa); Schatzmeis-ter bleibt Andreas Otto (Radio Schles-wig Holstein / R.SH).

Christoph Plate, derzeit Auslands-redakteur bei der NZZ am Sonntag,wird im Frühjahr 2012 Mitglied derChefredaktion bei der SchwäbischenZeitung (Leutkirch) und unterstütztden Chefredakteur bei der Leitung derMantelredaktion.

Stefan Raue, bisher beim ZDF Redak-tionsleiter des Magazins „Blickpunkt“und stellv. Hauptredaktionsleiter im Be-reich Politik und Zeitgeschehen, lösteals trimedialer Chefredakteur des MDRund Leiter des Programmbereichs Aktu-elles / Zeitgeschehen Wolfgang Kenn-temich ab, der in den Ruhestand ging.

Dr. Simone Sanftenberg wurde alsLandessenderdirektorin Rheinland-Pfalzdes SWR vom Landesrundfunkrat wie-dergewählt.

Julia Scharf, zuletzt Moderatorin beiSPORT 1, wechselte in das Moderatoren-Team der SWR-Sportredaktion, wo sieauch als Redakteurin und Reporterintätig sein wird.

Christiane Scheller, bisher Internet-redakteurin bei ver.di, zuletzt Projekt-leiterin für den Relaunch von verdi.de,folgte in der Pressestelle der ver.di-Bun-desverwaltung auf Cornelia Haß, diein die Bundesgeschäftsführung der djuin ver.di wechselte. Damit ist die Presse-stelle mit Christoph Schmitz (Leiter),Martina Sönnichsen und Jan Jurczykwieder komplett.

Dr. Hans-Martin Schmidt, bisher imARD-Generalsekretariat in Berlin imBereich Medienpolitik tätig, folgte alsKoordinator für Ausland und Festivalsin der ARD-Programmdirektion auf An-dreas Weiss, der in den Ruhestand trat.

Alexander von Schönburg, bislangLeiter der „Letzten Seite“ bei der Bild-Zeitung, übernimmt intern andere Auf-gaben. Zuständig für die „Letzte Seite“sind künftig die Bild-Autorin AlexandraWürzbach und Schönburgs Stellvertre-terin Patricia Driese.

Hans-Albert Stechl, u. a. Rechtsanwaltfür Medien- und Arbeitsrecht, Autor undver.di-Mitglied, ist neuer Vorsitzender desSWR-Verwaltungsrats. Er wurde vomDeutschen Journalistenverband (Landes-verband Baden-Württemberg) und vonder ver.di-Fachgruppe Journalismus (dju)in den SWR-Rundfunkrat entsandt undvon diesem in den Verwaltungsrat ge-

wählt, dem er seit 1998 angehört. Dortlöst er als Verwaltungsratsvorsitzenderden CDU-Politiker Ulrich Müller ab.

Marion von Wartenberg, stellv. DGB-Vorsitzende in Baden-Württemberg,löste als stellv. Vorsitzende des Landes-rundfunkrats Birgit Kipfer ab.

Joachim Widmann, bislang Chefredak-teur der Mediengruppe Oberfranken mitSitz in Bamberg (u. a. Bayerische Rund-schau, Fränkischer Tag, Coburger Tage-blatt, Saale-Zeitung, Die Kitzinger), hatdas Unternehmen verlassen. Die Verant-wortung für die Lokalredaktionen über-nahm Frank Förtsch.

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