4. NOV. 2017 Kleines Haus Staatstheater Braunschweig · ein Roman über die Sehnsucht nach...

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4. NOV. 2017 Kleines Haus Staatstheater Braunschweig

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Staatstheater Braunschweig

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Die Lange Nacht der Literatur geht am 4. November 2017 in die achte Runde – auf Einladung des Raabe-Haus:Literaturzentrums und des Staatstheaters Braunschweig lesen auch in diesem Jahr am Vorabend der Verleihung des Wilhelm Raabe-Literatur-preises 2017 wieder preisgekrönte Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus ihren aktuellen Büchern im Kleinen Haus. Parallel auf drei Bühnen kann das Publikum fünf Stunden lang die Höhepunkte der aktuellen deutschsprachigen Literatur erle-ben. Freuen Sie sich auf hochkarätige Autorenlesungen, eine Podiumsdiskussion, Schauspielerlesungen mit Performance und das Late-Night-Programm.

Die Autoren: Peter Henisch (Österreichischer Buchpreis 2016), Robert Menasse (Deutscher Buchpreis 2017), Petra Morsbach (Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2017), Marion Poschmann (Düsseldorfer Literaturpreis 2017, Deutscher Preis für Nature Writing 2017), Ilma Rakusa (Berliner Literaturpreis 2017), Tilman Rammstedt (Preis der LiteraTour Nord 2017), Ferdinand Schmalz (Ingeborg-Bachmann-Preis 2017, Kasseler Preis für grotesken Humor 2017), Andreas Steinhöfel (James-Krüss-Preis 2017), Thomas von Steinaecker (Carl-Amery-Literaturpreis 2017) und Jan Wagner (Georg-Büchner-Preis 2017).

Die Moderatoren: Alexander Cammann (DIE ZEIT), Thomas Geiger (Literari-sches Colloquium Berlin), Christof Hamann (Institut für deutsche Sprache und Lite-ratur der Universität zu Köln), Marie Schmidt (DIE ZEIT), Michael Schmitt (3sat) und Hubert Winkels (Deutschlandfunk).

Podiumsdiskussion: „Weltliteratur – Übersetzung. Die Migration der Schrift in der Übersetzung“ mit Ilma Rakusa, Marie Schmidt und Jan Wagner, moderiert von Cécile Schortmann.

Schauspielerlesung und Performance: „Braunschweig liegt am Meer – und grillt den Ra(a)ben“

Late-Night-Programm: Konzert mit der Jazzband superfro

Die Lange Nacht der Literatur findet im Rahmen der Verleihung des Wilhelm Raabe-Literatur-preises 2017 statt und ist eine Kooperation von Stadt Braunschweig, Staatstheater Braun-schweig und Deutschlandfunk. Sie wird zudem gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.

schwimmt obenauf!... und die Literatur

4. NOV. 2017Kleines Haus

Staatstheater Braunschweig

Braunschweig liegt am Meer

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Sehr geehrte Damen und Herren,

„Braunschweig liegt am Meer“ – so das Spielzeitmotto des Staatstheaters und der „Langen Nacht der Literatur 2017“. Auch in diesem Jahr sind wieder nur preis-gekrönte Schriftstellerinnen und Schriftsteller an Bord: Eröffnet wird die „Lange Nacht“ mit einer Lesung von Petra Morsbach aus ihrem Roman „Justizpalast“, für den sie mit dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis geehrt wird. Für den weiteren Verlauf des Abends haben wir, wie gewohnt, hochkarätige Vertreter der deutsch-sprachigen Literatur ins Boot geholt: Alle Autorinnen und Autoren im Programm der Langen Nacht der Literatur haben seit dem letzten Jahr bedeutende deutsch-sprachige Literaturpreise verliehen bekommen oder waren dafür nominiert. Die Preisträger werden auch in diesem Jahr wieder durch die Mitglieder der Jury des Raabe-Preises vorgestellt.

Das Staatstheater Braunschweig und der Fachbereich Kultur der Stadt Braun-schweig gemeinsam mit seinem Kooperationspartner Deutschlandfunk halten als Lotsen die „MS Lange Nacht der Literatur“ auf Kurs.

Moderiert von Cécile Schortmann, diskutieren Ilma Rakusa (Berliner Literaturpreis 2017), Marie Schmidt (DIE ZEIT) und Jan Wagner (Georg-Büchner-Preis 2017) im traditionellen Podiumsgespräch über das Thema „Literarische Übersetzungen“. Ab 22 Uhr stellt das Staatstheater sein Ensemble vor: Jedes „Crew-Mitglied“ hat eine neue Shakespeare-Übersetzung im Gepäck, einen neuen Klang, eine neue Idee. Im Anschluss lädt Schauspielleiter Christoph Diem auf der Dachterrasse zur Lange- Nacht-Performance „Braunschweig grillt den Ra(a)ben“ – seien Sie dabei! Im Late-Night-Programm spielt die Band „superfro“ mit Frowin Ickler (Kontrabass), Simon Höneß (Piano), Jan Beiling (Saxophon) und David Tröscher (Perkussion) Jazz mal anders: Filmmusik fürs Kopfkino.

Sie finden in diesem Programmheft Informationen für fünf Stunden Literatur und Musik parallel auf zwei Bühnen des Kleinen Hauses und in der neuen Theaterbar „Varieté“: Wer möglichst viele Eindrücke sammeln möchte, kann auch bei Veran-staltungen hineinschauen, die bereits begonnen haben. In der „Langen Nacht der Literatur“ ist das ausnahmsweise nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht…

Viel Vergnügen wünschen Ihnen

Dr. Anja HesseDezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Braunschweig

Grußworte

Dagmar SchlingmannGeneralintendantinStaatstheater Braunschweig

IMPRESSUM

Herausgeber: Stadt Braunschweig, Fachbereich Kultur

Redaktion: Andreas Böttcher, Alexander Kohlmann, Antje Bohnhorst, Anna Annoff, Lisanne Rinke

Gestaltung: Axel Baltzer, www.designaxelbaltzer.de

Titelbild: Manuel Neunkirchen, www.NEMIN.de

Herstellung: ROCO Druck, www.rocodruck.de

© Stadt Braunschweig 2017

Stand: 19.10.2017 – Änderungen vorbehalten –

5. November 2017 | 11:30 Uhr Staatstheater Braunschweig, Kleines Haus:VERLEIHUNG DES WILHELM RAABE-LITERATURPREISES 2017

Wenige Restkarten für die Preisverleihung sind am Infotisch der Langen Nacht der Literatur erhältlich!

4. November 2017 | 19:00 Uhr - 0:00 Uhr Staatstheater Braunschweig, Kleines Haus:DIE LANGE NACHT DER LITERATUR

Reguläre Eintrittskarte: 19,50 € / erm. 10,00 €Restkarten für Späteintritt ab 19:50 Uhr: 15,00 € / erm. 7,00 €

Karten an den Vorverkaufsstellen des Staatstheaters (Kassenhalle Großes Haus, Mo bis Sa 10:00 – 18:30 Uhr)und am Sa, 04.11.2017 ab 18:30 Uhr an der Abendkasse im Kleinen Haus

Weitere Informationen bei den Veranstaltern unter: www.literaturzentrum-braunschweig.de und www.staatstheater-braunschweig.de

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PROGRAMMÜBERSICHT | 4. November 2017

KLEINES HAUS18:00 Uhr 19:00 Uhr

19:50 - 20:20 UhrAQUARIUMLesung 3Hubert WinkelspräsentiertMarion Poschmann(Seite 11)

19:50 - 20:20 UhrVARIETÉLesung 4Michael SchmittpräsentiertAndreas Steinhöfel(Seite 12)

20:30 - 21:00 UhrAQUARIUMLesung 6Thomas GeigerpräsentiertIlma Rakusa(Seite 14)

20:30 - 21:00 UhrVARIETÉLesung 7Marie SchmidtpräsentiertFerdinand Schmalz(Seite 15)

21:20 - 21:50 UhrVARIETÉLesung 9Michael SchmittpräsentiertTilman Rammstedt(Seite 18)

22:00 - 22:45 UhrVARIETÉLesung 11Lesung und Performancemit dem Schauspiel-Ensemble(Seite 20/21)

19:50 Uhr 20:30 Uhr 21:20 Uhr 22:00 Uhr 22:45 Uhr

19:00 Uhr, BÜHNEEröffnung

Öffnungdes Hauses

19:10 - 19:40 UhrBÜHNELesung 1

Hubert WinkelspräsentiertPetra Morsbach(Seite 9)

19:50 - 20:20 UhrBÜHNELesung 2

Alexander CammannpräsentiertJan Wagner(Seite 10)

20:30 - 21:00 UhrBÜHNELesung 5

Alexander CammannpräsentiertRobert Menasse(Seite 13)

21:20 - 21:50 UhrBÜHNELesung 8

Thomas Geigerpräsentiert Thomas von Steinaecker(Seite 16)

22:00 - 22:30 UhrBÜHNELesung 10

Christof HamannpräsentiertPeter Henisch(Seite 19)

22:45 - 0:00 UhrBÜHNELate-Night-Programm

Konzert mit der Bandsuperfro(Seite 22)

0:00 UhrENDE der Langen Nacht

der Literatur 2017

VARIETÉ

AQUARIUM

BÜHNE

21:20 - 22:20 UhrAQUARIUMPodiumsdiskussion „Weltliteratur – Übersetzung. Die Migration der Schrift in der Übersetzung“ mit Ilma Rakusa, Marie Schmidt und Jan WagnerModeration: Cécile Schortmann(Seite 17)

FOYER 18:30 - 23:15 Uhr, FOYERBüchertisch der Buchhandlung Graff

BITTE BEACHTEN SIE: Mit Ihrer Eintrittskarte können Sie am 4. Nov. 2017 wieder ganz nach Belieben gut fünf Stunden Literatur genießen: Ab 18 Uhr ist das Kleine Haus geöffnet, um 19 Uhr startet die Lange Nacht der Literatur, ab 19:50 Uhr mit einem Programm parallel auf den verschie-denen Bühnen des Kleinen Hauses. Sie entschei-den, welche Veranstaltungen Sie besuchen!In allen Räumen haben Sie freie Platzwahl. Das Platzangebot ist allerdings von Raum zu Raum unterschiedlich. Ihre Eintrittskarte ist keine Platzkarte! Wenn alle Plätze besetzt sind, müs-sen Sie ggf. stehen oder auf eine andere Veran-staltung ausweichen – oder Sie gönnen sich eine Pause im Foyer.Sie können jederzeit die Veranstaltung wech-seln, auch noch in schon laufende Programme einsteigen, die Türen sind immer offen. Speisen und Getränke müssen allerdings draußen blei-ben, die verzehren Sie bitte in Ruhe im Foyer!Die Lange Nacht der Literatur endet mit Schluss des Late-Night-Programms um ca. 0:00 Uhr, die Garderoben bleiben bis kurz vor Hausschließung um 0:30 Uhr geöffnet.

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Ab der Schauspieler-Lesung/Performance um 22 Uhr bietet das Varieté auch dort Snacks und Getränke zum Verkauf an!

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ERÖFFNUNG

19:00 Uhr | Bühne

LESUNG 1

Dr. Anja HesseDezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Braunschweig

Dagmar SchlingmannGeneralintendantin Staatstheater Braunschweig

4. NOV. 2017Kleines Haus

Staatstheater Braunschweig

Petra MorsbachJustizpalastLesung und GesprächModeration:Hubert Winkels

Thirza Zorniger stammt aus einer desaströsen Schauspielerehe und will für Gerechtigkeit sorgen. Sie wird Richterin im Münchner Justizpalast, doch auch hier ist die Wirklichkeit anders als die Theorie: Eine hochdifferenzier-te Gerechtigkeitsmaschine muss das ganze Spektrum des Lebens verar-beiten, wobei sie sich gelegentlich verschluckt, und auch unter Richtern geht es gelegentlich zu wie in einer chaotischen Familie. „Justizpalast“ ist ein Roman über die Sehnsucht nach Gerechtigkeit, über erregte, zynische, unverschämte, verblendete, verrückte, verwirrte und verzweifelte Rechts-suchende sowie überlastete, mehr oder weniger skrupulöse, kauzige, weise, verknöcherte und leidenschaftliche Richter.

Petra Morsbach (Foto: Bogenberger/autorenfotos.com), geboren 1956, studierte in München und St. Petersburg. Danach arbeitete sie zehn Jahre als Dramaturgin und Regisseurin. Seit 1993 lebt sie als freie Schriftstellerin in der Nähe von Mün-chen. Bisher schrieb sie mehrere von der Kritik hoch gelobte Romane, u.a. „Opern- roman“, „Gottesdiener“ und „Dichterliebe“. Ihr Werk wurde u.a. mit dem Marie-luise-Fleißer-Preis, dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung und dem Jean-Paul-Preis sowie mit zahlreichen Stipendien ausgezeichnet. 2017 erhält sie für „Justizpalast“ den Roswitha-Literaturpreis der Stadt Bad Gandersheim und ab morgen ist sie die aktuelle Wilhelm Raabe-Literaturpreisträgerin.

19:10 Uhr | Bühne

Die Lange Nacht der Literatur findet im Rahmen der Verleihung des Wilhelm Raabe-Literaturpreises 2017 statt und ist eine Kooperationsveranstaltung der Stadt Braunschweig, des Staatstheaters Braunschweig und von Deutschlandfunk. Sie wird gefördert vom Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur.

Die Autorenfotos dürfen

wegen der Bildrechte/des Copyrights

der Fotografen

nicht im Internet veröffentlicht werden.

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LESUNG 3

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Marion PoschmannDie KieferninselnLesung und GesprächModeration:Hubert Winkels

Gilbert Silvester, Privatdozent und Bartforscher im Rahmen eines uni-versitären Drittmittelprojekts, steht unter Schock. Letzte Nacht hat er geträumt, dass seine Frau ihn be- trügt. In einer absurden Kurzschluss-handlung verlässt er sie, steigt ins erstbeste Flugzeug und reist nach Japan, um Abstand zu gewinnen. Dort fallen ihm die Reisebeschreibungen des klassischen Dichters Basho in die Hände, und plötzlich hat er ein Ziel: Wie die alten Wandermönche möchte auch er den Mond über den Kieferninseln sehen. Auf der traditionsreichen Pilgerroute könnte er sich in der Betrachtung der Natur verlieren und sei-nen inneren Aufruhr hinter sich lassen. Aber noch vor dem Start trifft er auf den Studenten Yosa, der mit einer ganz anderen Reiselektüre unter-wegs ist, dem Complete Manual of Suicide.

Marion Poschmann (Foto: Heike Steinweg/Suhrkamp Verlag), 1969 in Essen ge- boren, studierte Germanistik, Philosophie und Slawistik und lebt heute in Berlin. Sie ist Mitglied im „P.E.N. – Zentrum Deutschland“ und wurde für ihre Prosa und Lyrik vielfach ausgezeichnet. 2013 gewann Marion Poschmann den Wilhelm Raabe-Literaturpreis. Zuletzt erhielt sie den Düsseldorfer Literaturpreis 2017 und den Deutschen Preis für Nature Writing 2017 für ihren Gedichtband „Geliehene Landschaften“. 2018 wird sie für „Die Kieferninseln“ den Berliner Literaturpreis erhalten.

19:50 Uhr | Aquarium

LESUNG 2

Jan WagnerDer verschlossene Raum und Selbstporträt mit BienenschwarmLesung und GesprächModeration:Alexander Cammann

Wüsste man nichts von Jan Wagners lyrischem Werk, man würde nur noch Essays von ihm lesen wollen. Ob er über Bibliotheken, Lyrik oder Kunst schreibt, ob er literarische Postkarten aus Rom oder Los Angeles sendet oder die Epiphanie eines Rosmarins im schwäbischen Garten feiert – man glaubt diesem charmanten Geschichtenerzähler alles. Man kann nicht anders als staunen über die Trouvaillen, die Jan Wagner von seinen Ent- deckungsreisen quer durch Epochen und Kontinente mitbringt. Zudem zeigt er in seiner Gedichtsammlung „Selbstporträt mit Bienenschwarm“ das Beste aus anderthalb Jahrzehnten poetischen Schaffens. Eleganz und Witz, Lust am Spiel, Neugier und Hingabe, Präzision und Sinnlichkeit, all das zeichnet ihn aus. Mit seinem mittlerweile sechsten Gedichtband hat Jan Wagners Dichtung an Intensität und Reichweite gewonnen – mit mehr Preisen, aber auch mit mehr Lesern kann kaum ein Lyriker aufwarten.

Jan Wagner (Foto: Villa Massimo/Alberto Novelli), 1971 in Hamburg geboren, lebt in Berlin. 2001 erschien sein erster Gedichtband „Probebohrung im Himmel“. Es folgten „Guerickes Sperling“ (2004), „Achtzehn Pasteten“ (2007), „Australien“ (2010), „Die Eulenhasser in den Hallenhäusern“ (2012) und zuletzt der Sammel-band „Selbstporträt mit Bienenschwarm“ (2016). Zudem ist er Mitherausgeber der Minnesang-Anthologie „Unmögliche Liebe“. Für seine Lyrik wurde Jan Wagner viel-fach ausgezeichnet. Mit seinem Gedichtband „Regentonnenvariationen“ (2014) gewann er 2015 den Preis der Leipziger Buchmesse, außerdem wurde er 2017 mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.

19:50 Uhr | Bühne

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LESUNG 5

Robert MenasseDie HauptstadtLesung und GesprächModeration: Alexander Cammann

Fenia Xenopoulou, Beamtin in der Generaldirektion Kultur der Euro-päischen Kommission, steht vor einer schwierigen Aufgabe. Sie soll das Image der Kommission aufpolieren. Aber wie? Sie beauftragt den Referen-ten Martin Susman, eine Idee zu entwickeln. Die Idee nimmt Gestalt an – die Gestalt eines Gespensts aus der Geschichte, das für Unruhe in den EU-In- stitutionen sorgt. David de Vriend dämmert in einem Altenheim gegenüber dem Brüsseler Friedhof seinem Tod entgegen. Als Kind ist er von einem Deportationszug gesprungen, der seine Eltern in den Tod führte. Nun soll er bezeugen, was er im Begriff ist zu vergessen. Auch Kommissar Brunfaut steht vor einer schwierigen Aufgabe. Er muss aus politischen Gründen einen Mordfall auf sich beruhen lassen, „zu den Akten legen“ wäre zu viel gesagt, denn die sind unauffindbar. Und Alois Erhart, Emeritus der Volkswirtschaft, soll in einem Think-Tank der Kommission vor den Denkbeauftragten aller Länder Worte sprechen, die seine letzten sein könnten. Robert Menasse (Foto: Rafaela Proell, Suhrkamp Verlag) wurde 1954 in Wien gebo-ren und arbeitet als Literat und kulturkritischer Essayist. Er studierte Germanis-tik, Philosophie und Politikwissenschaften und promovierte 1980. Anschließend lehrte er zunächst als Lektor für österreichische Literatur, später als Gastdozent am Institut für Literaturtheorie an der Universität São Paulo in Brasilien. Für seine Bücher erhielt er zahlreiche Auszeichnun-gen, unter anderem den Deutschen Buchpreis 2017 für seinen Roman „Die Hauptstadt“.

20:30 Uhr | Bühne

LESUNG 4

Andreas SteinhöfelAndersLesung und GesprächModeration: Michael Schmitt

Nach dem Unfall sind Zeit und Welt aus den Fugen. 263 Tage liegt der Winter-Junge im Koma, exakt die Anzahl jener Tage, die seine Mutter vor elf Jahren mit ihm schwanger war. Dann erleben die Menschen um ihn herum ein Wunder: An einem prächtigen Sommertag kehrt Felix Winter zurück ins Leben. Und nennt sich von nun an anders, nämlich Anders. Er hat keinerlei Erinnerung mehr an die Zeit vor dem Unfall oder an den Unfall selbst … und es gibt jemanden, der alles dafür tun wird, dass das so bleibt.

Andreas Steinhöfel (Foto: Carlsen Verlag) wurde 1962 in Battenberg geboren. Er arbeitet als Übersetzer und Rezensent und schreibt Drehbücher – vor allem aber ist er Autor zahlreicher, vielfach preisgekrönter Kinder- und Jugendbücher, wie z. B. „Die Mitte der Welt”. Für „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ erhielt er u.a. den Deutschen Jugendliteraturpreis. 2009 wurde Andreas Steinhöfel der Erich-Kästner-Preis für Literatur verliehen, 2013 wurde er mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für sein Gesamtwerk ausgezeichnet und 2017 folgte der James-Krüss-Preis. Andreas Steinhöfel ist als erster Kinder- und Jugendbuchautor Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

19:50 Uhr | Varieté

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Samstag, 4. November 2017, 18:00 - 0:00 UhrBAR im Parkettfoyer, BAR im 1.Rang-Foyer und VARIETÉ (ab 22 Uhr), Kleines Haus:

Ab 18 Uhr können Sie an den Bars im Erdgeschoss und im 1. Stock des Foyers des Kleinen Hauses jederzeit Snacks und Getränke erwerben und verzehren. Bitte haben Sie Ver-ständnis dafür, dass die Mitnahme von Speisen und Getränken in die Vorstellungen nicht gestattet ist! Ab der Schauspieler-Lesung/Performance um 22 Uhr bietet Ihnen dann auch das Varieté im 4. Stock des Hauses Snacks und Getränke zum Verkauf an. Vorher ist hier wegen des Spielbetriebs kein Verkauf und Verzehr möglich.

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LESUNG 7

Ferdinand Schmalzmein lieblingstier heißt winterLesung und GesprächModeration: Marie Schmidt

Ferdinand Schmalz erzählt die Geschichte des Eismannes Franz Schlicht, der überraschend von einem Kunden gebeten wird, dessen Leiche nach erfolgtem Suizid zu verstecken. Er schiebt die makabre Aufgabe auf, nur um schließlich festzustellen, dass der Körper des Kunden nicht ist, wo er sein sollte. Die Jury des Ingeborg-Bachmann-Preises zeigte sich von dem sprachmächtigen, ebenso poetischen wie absurd anmutenden Text ange-tan. Unter anderem konnte die gelungene Mischung aus Heiterkeit und Ernsthaftigkeit überzeugen.

Ferdinand Schmalz (Foto: Regina Laschan), geboren als Matthias Schweiger, studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaften, Wahlfach Philosophie. Er erhielt den Retzhofer Dramapreis 2013 für das Stück „am beispiel der butter“ und eine Einladung zu den Mülheimer Theatertagen. Von „Theater Heute“ wurde er zum Nachwuchsautor 2014 gewählt. Sein Stück „dosenfleisch“ wurde im Juni 2015 zur Eröffnung der Autorentheatertage am Deutschen Theater Berlin in einer Inszenierung des Wiener Burgtheaters uraufgeführt und war für den Mülheimer Dramatikerpreis 2016 nominiert. Für „mein lieblingstier heißt winter” erhielt er den Ingeborg-Bachmann-Preis 2017. Zudem wurde ihm in diesem Jahr der Kasseler Preis für grotesken Humor 2017 zugesprochen.

20:30 Uhr | Varieté

LESUNG 6

Ilma RakusaImpressum: Langsames Licht Lesung und GesprächModeration:Thomas Geiger

Ihr Ort ist die ganze Welt, bevorzugt aber der Osten Europas. Ilma Rakusa ist eine Schauende, eine Zeitgenossin, die die unerwarteten Anblicke im Gewohn-ten und Alltäglichen ebenso wie in der Fremde mit den Verfahren der Moderne bewältigt. Und mit einer unerhört geschmeidigen und hochmusikalischen Sprache, die sich – trotz knapper Schnitte und schneller Assoziationen – nie allzu weit von der Alltagssprache entfernt und diese dadurch zu unglaub- licher Dichte komprimiert.

Ilma Rakusa (Foto: Giorgio von Arb), geboren 1946 als Tochter einer Ungarin und eines Slowenen, studierte Slawistik und Romanistik in Zürich, Paris und St. Petersburg. Sie lebt als Schriftstellerin, Übersetzerin, Publizistin und Universitäts-lehrbeauftragte in Zürich. Ilma Rakusa wurde u. a. mit dem Petrarca-Übersetzer-preis (1991), dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung (1998), dem Adelbert-von-Chamisso-Preis (2003), dem Vilenica-Preis für europäische Literatur (2005), dem Schweizer Buchpreis (2009), dem Manès-Sperber-Preis (2015) und dem Berliner Literaturpreis (2017) ausgezeichnet.

20:30 Uhr | Aquarium

Samstag, 4. November 201718:30 - 23:15 UhrPARKETTFOYER, Kleines Haus:

Büchertisch der Buchhandlung Graff

Im Parkettfoyer des Kleinen Hauses finden Sie den Büchertisch der Buchhandlung Graff. Bis ca. 23:15 Uhr können Sie hier alle auf der Langen Nacht der Literatur 2017 vorgestellten Bücher und weitere Titel der Autorinnen und Autoren erwerben.Nutzen Sie auch die Chance und lassen Sie sich die Bücher gleich vor Ort signieren.

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PODIUMSDISKUSSION

„Weltliteratur – Übersetzung“Die Migration der Schrift in der ÜbersetzungPodiumsdiskussion mit Ilma Rakusa, Marie Schmidt und Jan Wagner

Moderation: Cécile Schortmann

„Poetry is what gets lost in translation“ – „Poesie ist das, was in einer Über-setzung verloren geht“ lautet eine berühmte Sentenz des amerikanischen Dichters Robert Frost. Wie also übertrage ich sprachkonzentrierte, hoch verdichtete Wortkunst in eine andere Sprache? Welche Schwierigkeiten stellen sich? Besonders bei welcher Literatur? Und wie gehe ich die Aufgabe an als Übersetzer? Was heißt Übersetzung/Übertragung/Nachdichtung? Was und wie wichtig ist Weltliteratur in der heutigen Zeit überhaupt? Das sind einige der Fragen, die diskutiert werden.

21:20 Uhr | Aquarium

LESUNG 8

Thomas von SteinaeckerDie Verteidigung des Paradieses Lesung und GesprächModeration: Thomas Geiger

Er möchte ein guter Mensch sein. Aber Heinz lebt in einer Welt, die Mensch-lichkeit nicht mehr zulässt. Nach dem Weltuntergang gehört der junge Heinz zu einer Gruppe Überlebender, die sich in die bayerischen Alpen ret-ten konnten. Aber dann stellt sich plötzlich heraus: Allein Deutschland ist untergegangen. Und Heinz muss erfahren, wie es ist, nicht nur ein Dichter und Denker, sondern auch ein Flüchtling zu sein ...

Thomas von Steinaecker (Foto: Jürgen Bauer), geboren 1977 in Traunstein, wohnt in Augsburg. Er schreibt vielfach ausgezeichnete Romane – unter anderem „Wallner beginnt zu fliegen“ und „Das Jahr, in dem ich aufhörte, mir Sorgen zu machen, und anfing zu träumen“ – sowie Hörspiele. Außerdem dreht er Dokumentarfilme, für die er u. a. den ECHO Klassik erhielt. Für „S. Fischer Hundertvierzehn“ initiierte er das „Mosaik-Roman“-Projekt „Zwei Mädchen im Krieg“ und veröffentlichte zusammen mit der Zeichnerin Barbara Yelin den Fortsetzungs-Webcomic „Der Sommer ihres Lebens“. Zuletzt erschien 2016 der Roman „Die Verteidigung des Paradieses“, der für den Deutschen Buchpreis nominiert war. Die neueste Auszeichnung von Thomas von Steinaecker ist der Carl-Amery-Literaturpreis 2017.

21:20 Uhr | Bühne

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LESUNG 10

Peter HenischSuchbild mit KatzeLesung und GesprächModeration: Christof Hamann

Ein Kind lehnt am Fenster, neben ihm, auf dem Fensterbrett, sitzt eine Katze. Sie ist die erste in seinem Leben. Das Fenster ist eines von vielen, aus denen es schauen wird, doch hier erwacht sein Bewusstsein. Der Autor nimmt uns in diesem Buch mit in seine Kindheit im Wien der Nachkriegszeit. Dass es zu verträumt sei, das hört das Kind nicht selten. Das Träumen ist eine Eigenschaft, die sich der Schriftsteller Peter Henisch bewahrt hat, und bis heute ist er auch ein Katzenfreund geblieben. Die Katzen, die sein Leben begleitet haben, und die Fenster, aus denen er die Welt betrachtet hat, bilden den Rahmen für diese Autobiographie, in der Henisch kunstvoll persönliche Geschichte mit Zeitgeschichte verknüpft.

Peter Henisch (Foto: Willi Svoboda/Deuticke Verlag) wurde 1943 in Wien geboren, er studierte Germanistik, Philosophie, Geschichte und Psychologie. Er ist Mitbegründer der Zeitschrift „Wespennest“, seit 1971 arbeitet er als freier Schriftsteller und lebt in Wien. Mit seinen Romanen „Die schwangere Madonna” und „Eine sehr kleine Frau” war er auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis und sein aktueller Roman „Suchbild mit Katze” stand auf der Shortlist für den Österreichischen Buchpreis 2016.

22:00 Uhr | Bühne

LESUNG 9

Tilman RammstedtMorgen mehrLesung und GesprächModeration: Michael Schmitt

Anfang 1972: Das ganze Le- ben liegt noch vor dem Erzäh-ler. Er sieht es alles schon vor sich, er freut sich darauf. Das Problem ist nur: Er ist noch nicht geboren. Um genau zu sein, ist er nicht einmal gezeugt worden, seine zukünftigen Eltern wissen noch nichts von-einander und beide haben im Moment ganz andere Sorgen: Seine Mutter ist im Begriff, einem schwermütigen Südfranzosen zu verfallen, während sein Vater gerade mit einbetonierten Füßen in den Main geworfen wird. Wie es dem Erzähler gelingt, die beiden in herzzerreißend komischen, atemlos traurigen Abenteuern zueinander zu führen, ist größtes Fabulierfeuerwerk.

Tilman Rammstedt (Foto: Carolin Saage) wurde 1975 in Bielefeld geboren, er lebt in Berlin. 2003 erschien sein Debüt „Erledigungen vor der Feier“, es folgten die Romane „Wir bleiben in der Nähe“ (2005), „Der Kaiser von China“ (2008), „Die Abenteuer meines ehemaligen Bankberaters“ (2012) und „Morgen mehr“ (2016). Er wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, u. a. mit dem Ingeborg-Bach-mann-Preis und dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis, zuletzt mit dem Preis der LiteraTour Nord 2017.

21:20 Uhr | Varieté

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LESUNG 11 und PERFORMANCE

Braunschweig liegt am Meer– und grillt den Ra(a)ben

In der Theaterbar liest das Schauspiel-Ensemble Shakespeare in 22 verschiedenen Übersetzungen

– und lädt auf der Dachterrasse zur ultimativen Performance

Entdecker früherer Zeiten sind zur See gefahren, um neue Kontinente zu erforschen. Es war ein Aufbruch ins Unbekannte und Ungewisse, in dem sie unterzugehen fürchteten und von dem sie mit einem Schatz neuer Erfahrungen wiederzukehren hofften. Geografisch gesehen gibt es keine Leerstellen mehr. In anderer Hinsicht umso mehr. Unsere inneren Land-karten sind unerforscht, unser Zusammenleben ist ein Rätsel, die Zukunft ein weites Feld und das ganze Leben eine Gleichung mit zu vielen Unbe-kannten, als dass es je vollständig erfasst werden könnte. Die große Zeit der Entdeckerreisen ist seit mindestens 100 Jahren vorbei. Heute müssten wir die Welt mit anderen Augen betrachten, um ein neues Miteinander und eine Perspektive für alle zu finden. Man kann nicht mehr über die Sehn-sucht nach dem Meer sprechen, ohne auch an die Geflüchteten zu denken, die auf der Suche nach einer Zukunft im Mittelmeer ertrinken. Wie gehen wir mit Einwanderung um? Wie wird ein Einwanderungsland eine Einwan-derungsgesellschaft? Wer sind die neuen Deutschen und was wollen sie? Unsere Welt ist bedeutenden Veränderungen ausgesetzt. Europa steht vor einer großen Herausforderung.

Verführerisch glänzend und funkelnd, aber auch gefährlich und unüber-windbar: Seit Beginn der Spielzeit 2017/18 liegt Braunschweig am Meer. Die Küsten sind bis an das Große und Kleine Haus vorgerückt. In Anna Seghers‘ „Transit“ verfolgen wir die Lebensgeschichte eines deutschen Emigranten, der über das Meer nach Amerika fliehen will. Einen weißen

22:00 Uhr | Varieté

Unsere nächsten Premieren im Schauspiel:

17.11.2017 Henrik Ibsen: „Die Frau vom Meer“ 18.11.2017 Vladimir Nabokov: „Der Pol“24.11.2017 David Paquet: „Open House“20.01.2018 Aki Kaurismäki: „Le Havre“

Wal jagen Abenteurer aus aller Welt, sechs Männer und eine Frau, in „Moby Dick“, rücksichtslos gegenüber der Natur und sich selbst. In „Le Havre“ erreicht ein Flüchtlingsjunge über das Meer Europa und wird ausgerech-net von den Ärmsten der Gesellschaft gerettet. Tonnenweise Wasser, ein ertrinkendes Symphonie-Orchester und wahre Textfluten schwappen mit dem ersten Teil von Thomas Köcks „Klimatrilogie“ auf die Bühne, für die der Autor zu Recht 2016 den Kleist-Förderpreis erhalten hat. 

Auf der Langen Nacht der Literatur wollen wir Ihnen unser Ensemble vor-stellen. Ab 22 Uhr lernen Sie in der Theaterbar im vierten Stock mit jedem Crew-Mitglied eine neue Shakespeare-Übersetzung kennen, einen neuen Klang, eine neue Idee – und einen anderen Menschen. Im Anschluss lädt Schauspielleiter Christoph Diem auf der Dachterrasse zur ultimativen Lan-ge-Nacht-Performance: Braunschweig grillt den Ra(a)ben – seien Sie dabei! 

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LATE-NIGHT-PROGRAMM

22:45 Uhr | Bühne

Late-Night-Konzert mit

superfrovon links nach rechts: Jan Beiling (Saxophon), David Tröscher (Perkussion),Frowin Ickler (Kontrabass) und Simon Höneß (Klavier)

Kompositionen, die unmittelbar aus konkreten Erfahrungen entstehen – mal komplexer, mal einfacher, aber immer authentisch. Aufregend, humorvoll, berührend, skurril. Energiegeladen toben die vier Herren in ihren bunten Anzügen auf der Bühne, bearbeiten mit einem Heidenspaß ihre Instrumente und erzählen dazwischen vergnügt, wie ihre Kompositionen entstehen. Das Groovemonster am Bass, der Rhythmusverdreher am Klavier, ein Perkussio-nist mit drei Gehirnen und The Powersax mit Hut geben Gas und freuen sich des Lebens! Die Symbiose aus akustischen Instrumenten, jazzigen Harmonien und groovigen Beats mit Latin Flavour wird zur Filmmusik für innere Bilder.

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Die Moderatorinnen und Moderatoren:

Michael Schmitt, geboren 1959 in Trier, studierte Geschichte, Ger-manistik und Buchwesen in Mainz, arbeitete mehrere Jahre als Buch-händler, dann als freier Lektor und seit 1993 als Literaturredakteur beim Kulturkanal 3sat (seit 1995 bei 3sat Kulturzeit) und ab 2003 auch für die ZDF-Literatursendung „Lesen“ mit Elke Heidenreich. Seine Schwer-punkte sind deutschsprachige und angloamerikanische Literatur sowie Kinder- und Jugendliteratur. Als Lehrbeauftragter unterrichtet er an der Philipps-Universität in Marburg und arbeitet als freier Literaturkritiker vor allem für die Neue Zürcher Zeitung, für die Süddeutsche Zeitung, für Literaturen und für den Deutschlandfunk. Michael Schmitt gehört seit 2010 der Wilhelm Raa-be-Literaturpreis-Jury an.

Cécile Schortmann, 1971 in Düsseldorf geboren, studierte Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Psychologie in München. Während des Studiums sam-melte sie erste journalistische Erfahrungen bei Radio, Fernsehen und Film (u.a. Antenne Bayern, Deutsche Welle und ORB). Nach einem Volontariat beim Hes-sischen Rundfunk arbeitet sie dort seit 1997 und

moderiert u.a. das Kulturmagazin „Hauptsache Kultur“. Seit März 2008 präsentiert sie „Kulturzeit“ in 3sat und moderiert Sondersendungen zu Kulturereignissen wie der Berlinale, documenta, Buchmesse, Preisverleihungen und Podiumsdiskussionen. (Foto: Ben Knabe/hr)

Hubert Winkels, geboren 1955 in Gohr, promovierte über deutsche Gegenwartsliteratur. Er ist zwischenzeitlich als Zeitschriftenredakteur und freier Schriftsteller tätig, seit 1988 Literaturkritiker für DIE ZEIT, Fernsehmoderator und seit 1997 Literaturredakteur im Deutschlandfunk. Er ist Autor zahlreicher literarischer und literaturkritischer Bücher und Herausgeber vieler Bücher mit deutschen Autoren. Hubert Winkels ist seit Beginn der Kooperation von Stadt Braunschweig und Deutschland-funk Mitglied und Sprecher der Jury des Wilhelm Raabe-Literaturpreises.

Alexander Cammann, 1973 in Rostock geboren, studierte Ge- schichte und Philosophie in Berlin, wo er auch immer noch lebt. Er war verantwortlicher Redakteur der gesellschaftspolitischen Zeitschrift „vorgänge“ und lehrte an der Humboldt-Universität in Berlin. Seit 2001 war er als freier Kulturjournalist Mitarbeiter der taz und der FAZ und seit 2009 ist er als Redakteur für das Feuille-ton der ZEIT in Hamburg tätig. Wie schon 2016 gehört Alexander Cammann auch 2017 zur Jury des Wilhelm Raabe-Literaturpreises.

Thomas Geiger wurde 1960 in Sulzbach-Rosenberg/Oberpfalz geboren. Nach einer Buchhändlerlehre bei der Buchhandlung Edel-mann in Nürnberg studierte er Germanistik und Wirtschafts- und Sozialgeschichte in München. Seit 1989 ist er als Mitarbeiter des Literarischen Colloquiums Berlin zuständig für das Programm des LCB und die Redaktion der Zeitschrift „Sprache im technischen Zeitalter“. Thomas Geiger ist in diesem Jahr zum sechsten Mal Mit-

glied der Wilhelm Raabe-Literaturpreis-Jury. (Foto: Renate von Mangoldt)

Christof Hamann, geboren 1966 in Überlingen, lebt und arbeitet als Literaturwissenschaftler und Schriftsteller in Köln. Als Professor am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Universität zu Köln sind seine Forschungsschwerpunkte: Gegenwartsliteratur, Kon-zepte nicht-kreativen Schreibens, literarische Konstruktionen von Kriminalität, Beschreibungsverfahren in der Literatur und Geschichte und Theorie lyrischer Texte. Christof Hamann ist in diesem Jahr zum ersten Mal Mitglied der Jury des Wilhelm-Raabe-Literaturpreises.

Marie Schmidt, geboren 1983 in München, hat Vergleichende Literaturwissenschaften, Europäische Ethnologie und Interkulturel-le Kommunikation an der Ludwig-Maximilians-Universität studiert, die Deutsche Journalistenschule in München besucht und schreibt seit 2009 als Kritikerin für das Feuilleton der Wochenzeitung DIE ZEIT in Hamburg. Marie Schmidt gehört als jüngstes Mitglied 2017 erstmalig der Jury des Wilhelm Raabe-Literaturpreises an.

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www.literaturzentrum-braunschweig.de

Lust auf mehr Literaturveranstaltungen?Ihnen gefällt die Lange Nacht der Literatur und Sie haben Lust auf weitere interessante Literaturveranstaltungen? Dann hat das Raabe-Haus:Literaturzentrum Braunschweig genau das Richtige für Sie! Zum Beispiel:

MI | 29.11.2017 | 19:30 Uhr | Roter Saal

Das Literarische Quintett Literaturtalk mit Braunschweiger ProminentenWieder wird in Braunschweig über Literatur kom-petent gesprochen und unterhaltsam gestritten. Im „Literarischen Quintett“ redet das bewährte Team aus Andreas Döring (Redakteur beim NDR, Mode-ration), Martin Jasper (Leiter der Kulturredaktion der Braunschweiger Zeitung), Karen Minna Olters-dorf (Leiterin vom Haus der Wissenschaft in Braun-schweig) und Peter Schanz (freier Autor und Drama-turg) dieses Mal unter dem Titel „Süßer Vogel Jugend“ über Bücher, in denen es um das Erwachsenwerden geht. Als Gast kommt der Braunschweiger Autor und Poetry-Slammer Dominik Bartels dazu. Jeder stellt ein Buch vor – und sollten nicht alle einer Meinung sein, kann es richtig heiß hergehen!

Veranstalter: Raabe-Haus:Literaturzentrum BraunschweigVeranstaltungsort: Roter Saal im Schloss, Schlossplatz 1, 38100 BSEintritt: 12,00 € / erm. 8,00 € Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen

DI | 06.02.2018 | 19:30 Uhr | Roter Saal

Reden über… FamiliePeter Schanz im Gespräch mit Mareike Krügel

Peter Schanz hat zum Thema „Familie“ die Schriftstellerin Mareike Krügel mit ihrem Roman „Sieh mich an“ eingeladen. Man kann ja nicht einfach sterben, wenn die Dinge noch ungeklärt sind. Das denkt Katharina, seit sie vor Kurzem das Etwas in ihrer Brust entdeckt hat. Niemand weiß davon, und das ist auch gut so. Denn an diesem Wochenende soll ein letztes Mal alles wie immer sein. Und so entrollt sich das Chaos eines ganz normalen Freitags vor ihr. Als der Tag fast zu Ende ist, beschließt sie, endlich ihr Geheimnis mit jemandem zu teilen, den sie liebt…

Veranstalter: Kulturinstitut und Raabe-Haus:Literaturzentrum BraunschweigVeranstaltungsort: Roter Saal im Schloss, Schlossplatz 1, 38100 BSEintritt: 8,00 € / erm. 5,00 € Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen

Familie

SO | 28.01.2018 | 15:00 Uhr | Raabe-Haus

Blind Date mit einem Textmal andersherum mit dem Schauspieler Götz van OoyenGötz van Ooyen stellt die bewährte Veranstaltungsreihe „Blind Date mit einem Text“ vom Kopf auf die Füße: Bisher konnte sich das Publikum gespannt zurücklehnen und auf

eine kurzweilige literarische Überraschung warten. Nun haben Sie die Chance, den Spieß umzudrehen: Bringen Sie amüsante Gedichte oder kurze Geschichten ihrer liebsten Autorin oder ihres liebsten Autors mit und überraschen Sie Götz van Ooyen und den Rest des Publikums. Jede/r darf drei Texte mitbringen. Die Texte sollten aber nicht länger als drei Seiten sein, damit an diesem Nachmittag möglichst viele gelesen werden können. Welche Texte im Rahmen der Veranstaltung tatsächlich vorgelesen werden, darüber entscheidet das Los.

Veranstalter: Raabe-Haus:Literaturzentrum BraunschweigVeranstaltungsort: Raabe-Haus:Literaturzentrum, Leonhardstr. 29a, 38102 BS Eintritt frei

DI | 06.02.2018 | 11:00 Uhr | Raabe-HausPhilosophische Spuren in ausgewählten litrarischen TextenJohann Wolfgang Goethe: Die Leiden des jungen WertherGesprächsführung: Johannes Heinen

In dieser Veranstaltung werden am Beispiel von Goethes Roman „Die Leiden des jungen Werther“ philosophische Fragestellungen erschlossen, die den Schriftsteller zu seiner Zeit bewegt haben: Welche Weltsicht verkörpern die zentralen Figuren des Romans? Inwiefern ergeben sich Probleme aus ihrem Selbstverständnis und ihrer Einstellung zur Gesellschaft? Welche Problemlösungen werden im Text entwickelt? Wie reagieren wir, die aktuellen Leserinnen und Leser, auf die dargestellten Konflikte im 18. Jahrhundert? Einige biogra-phische und zeitgeschichtliche Anmerkungen erleichtern den Zugang zur Grundhaltung des Schriftstellers. Ausgewählte Textpassagen dienen als Diskussionsgrundlage.

Veranstalter: Raabe-Haus:Literaturzentrum BraunschweigVeranstaltungsort: Raabe-Haus:Literaturzentrum, Leonhardstr. 29a, 38102 BS Eintritt frei

Page 15: 4. NOV. 2017 Kleines Haus Staatstheater Braunschweig · ein Roman über die Sehnsucht nach Gerechtigkeit, über erregte, zynische, unverschämte, verblendete, verrückte, verwirrte

Eine Veranstaltung im Rahmen der Verleihung des Wilhelm

Raabe-Literaturpreises 2017

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des Raabe-Hauses unter:www.literaturzentrum-braunschweig.de