5 Ladezustandsbestimmung [Kompatibilitätsmodus]...Laden, Ladezustand Vorlesung am 19. 12....
Transcript of 5 Ladezustandsbestimmung [Kompatibilitätsmodus]...Laden, Ladezustand Vorlesung am 19. 12....
Laden, Ladezustand
Vorlesung am 19. 12. 2011Vorlesung am 19. 12. 2011
Ziel:Wie beim Entladen kann der Spannungsverlauf beim Laden durch die ÄÄnderung der Widerstandselemente und Elektrodenspannungen behandelt werden. Bei Nebenreaktionen stehen zwei Reaktionen in Konkurrenz zueinander, was insbesondere die Berechnung des L d t d h t
WS 2011/2012 Dr. Heinz Wenzl – Beratung für Batterien und Energietechnik; Am Bergwäldchen 27, 37520 Osterode; [email protected]
1
Ladezustands erschwert.
El kt i h Ei h ft d K t i B tt iElektrische Eigenschaften der Komponenten einer Batterie
Komponente Veränderung beim Laden und Entladen bei konstanter Stromamplitude und konstanter
Übersicht über Batterien
Temperatur (idealisiert)
Zellverbinder Keine Änderung
Pole/Polbrücken Keine Änderung
Ä ÄElektrodengitter Keine Änderung, aber „effektive“ Länge kann sich wegen Änderung der Stromverteilung verändern, wenn sich eine der folgenden Komponenten beim Entladen und Laden verändert. Durch konstruktive Lösungen (Stromkollektoren an verschiedenen Seiten) kann der Effekt weitgehend vermieden werden.
Passivierungs-schichten
Zwischen aktiver Masse und Stromkollektor, sowie dem Elektrolyten in den Poren der aktiven Masse und dem freien Elektrolyten zwischen den Elektroden: Ladezustandsabhängigkeit möglich
Aktive Materialien Leitfähigkeit der aktiven Masse oder der Leitfähigkeitsstruktur kann sich verändern. g g
Ladungsträger-durchtrittswiderstand (BV-Gleichung)
Veränderung tritt immer auf! Die Reaktionsrate ist von der Verfügbarkeit der Reaktionspartner abhängig. Am Ende der Entladung reduziert sich die Verfügbarkeit von geladenem Material sehr schnell, am Ende der Ladung die Verfügbarkeit von entladenem Material.Material. Bei Nebenreaktion: Verhältnis von Haupt- zu Nebenreaktionen ändert sich bei Änderung der Spannungslage durch irgendeinen der anderen Effekte.
Ruhespannung Kann sich verändern bei Verbrauch von Elektrolyten, Konzentration der Reaktionspartner b i h h St ö (Diff i t ) d I t k l ti
WS 2011/2012 Dr. Heinz Wenzl – Beratung für Batterien und Energietechnik; Am Bergwäldchen 27, 37520 Osterode; [email protected]
2
bei hohen Strömen (Diffusion, etc.) oder Interkalationsprozessen
Elektrolyt Kann sich verändern bei Verbrauch des Elektrolyten und Konzentrationsänderungen bei großen Strömen
Ersatzschaltbild mit allen aktiven ElementenBatterie: Spannungsquelle mit „variablem Innenwiderstand“
LastLaden
Annahme: Alle Komponenten außer der Ladungsträgerdurchtrittsspannung verändern sich nicht.
1. Verfügbare Materialmenge M nimmt um das Integral über den Lade- oder Entladestrom ab: M(t) = Mo +1/nF ∫Idt
2. Bei konstantem Ladestrom steigt die Spannung steil an (wenn es keine N b kti ibt) A d S t k d V hält iNebenreaktionen gibt). Aus dem Spannungswert kann man das Verhältnis von geladenem zu entladenem Material anschätzen.
3. Bei konstanter Spannung sinkt der Strom steil ab. 4. Die Abweichung der Klemmenspannung und der Elektrodenspannung kann
WS 2011/2012 Dr. Heinz Wenzl – Beratung für Batterien und Energietechnik; Am Bergwäldchen 27, 37520 Osterode; [email protected]
3
g p g p gmanchmal wichtig werden. In der Butler-Vollmer-Gleichung (V-IR-Eo) statt (E-Eo)!
Ersatzschaltbild mit allen aktiven ElementenBatterie: Spannungsquelle mit „variablem Innenwiderstand“
LastLaden
NR NR
Annahme: Alle Komponenten außer der Ladungsträgerdurchtrittsspannung verändern sich nichtAnnahme: Alle Komponenten außer der Ladungsträgerdurchtrittsspannung verändern sich nicht und die Nebenreaktionen sind zeitlich "unbegrenzt" möglich.1. Der Nebenreaktionsstrom nimmt mit zunehmender Spannung zu und reduziert somit,
bei konstantem Klemmenstrom, den für die Hauptreaktion zur Verfügung stehenden StStrom.
2. Die Spannung steigt langfristig auf ein Niveau, bei dem der Klemmenstrom vollständig über die Nebenreaktion fließen kann. Am Ende ist der Hauptreaktionsstrom Null, weil es kein entladenes Material mehr gibt. Die spannungsbildende Reaktion der
WS 2011/2012 Dr. Heinz Wenzl – Beratung für Batterien und Energietechnik; Am Bergwäldchen 27, 37520 Osterode; [email protected]
4
Hauptreaktion ist nicht mehr vorhanden, wenn die Spannungsdifferenz zwischen Ladespannung und Gleichgewichtsspannung zu groß ist. In der Butler-Vollmer-Gleichung (V-IR-Eo) statt (E-Eo)!
Ersatzschaltbild
Diode im Pfad derNebenreaktion, weil es
Lade-gerät
Nebenreaktion Im stromlosen Zustand nach Abschalten des Ladegeräts: Wie
im Normalfall für die Nebenreaktion nur eine Stromrichtung gibt.
Hauptreaktion
Abschalten des Ladegeräts: Wie wird die aufgebaute Spannung abgebaut?
Hauptreaktion
Möglichkeiten zum Abbau der Ladegerätespannung bis auf die Ruhespannung (= Mischpotential aus Haupt- und Nebenreaktion, IMMER kleiner als die Gleichgewichtsspannung der Hauptreaktion)Gleichgewichtsspannung der Hauptreaktion)
1. Selbstentladeprozesse an den Elektroden (je Elektrode finden sowohl kathodische als auch anodische Prozesse gleichzeitig statt)
2. Entladen über den Elektrolyten (Verschiebungsstrom und Verlustströme)2. Entladen über den Elektrolyten (Verschiebungsstrom und Verlustströme)Diese Prozesse können sehr lange dauern und hängen u.a. von katalytischen Prozessen ab.
WS 2011/2012 Dr. Heinz Wenzl – Beratung für Batterien und Energietechnik; Am Bergwäldchen 27, 37520 Osterode; [email protected]
5
Selbstentladereaktionen können mit Nebenreaktionen gekoppelt sein, laufen aber auch ab, wenn das Ladegerät keine Elektronen bereitstellt. Die Existenz, die Reaktionsgeschwindigkeit und die sonstigen Reaktionsbedingungen sind für die positive und negative Elektrode unabhängig voneinander!
Kathodische Reaktion an der positiven Bleielektrode:PbO2 + 3H+ + HSO4
- + 2e- → PbSO4 + 2H2O (Beim Laden ist diese Reaktion unterdrückt!) Anodische Reaktion an der positiven Bleielektrode:H O ½ O 2 H+ 2
negative Elektrode unabhängig voneinander!
H2O → ½ O2 + 2 H+ + 2 e-
Summenreaktion:PbO2 + H+ + HSO4
- → PbSO4 + ½O2 + H2O
Anodische Reaktion an der negativen ElektrodeAnodische Reaktion an der negativen ElektrodePb + HSO4
- → PbSO4 + H+ + 2e-
Kathodische Reaktion an der negativen Elektrode2H+ + 2e- → H2
Summenreaktion:Summenreaktion:Pb + H+ + HSO4
- → PbSO4 + H2
Redox-Shuttle: Verunreinigungen oder Additive werden an der positiven Elektrode oxidiert, diffundieren zur negativen Elektrode und werden dort wieder reduziert Sie nehmen nicht an derdiffundieren zur negativen Elektrode und werden dort wieder reduziert. Sie nehmen nicht an der Gesamtreaktion teil! Positive Elektrode:
PbO2 + 3H+ + HSO4- + 2Fe2+ ----> PbSO4 + 2H2O + 2Fe3+
Negative Electrode:
WS 2011/2012 Dr. Heinz Wenzl – Beratung für Batterien und Energietechnik; Am Bergwäldchen 27, 37520 Osterode; [email protected]
6
Negative Electrode:Pb + HSO4
- + 2Fe3+ ----> PbSO4 + H+ + 2Fe2+
Gesamtreaktion:PbO2 + Pb + 2H2SO4 ----> 2PbSO4 + 2H2O
LadenSpannungslage einer Batterie bei Konstantstromentladung
Schematische Darstellung
V l Z ll
Volt pro Zelle Gleichgewichtsspannung am Ende der Entladung kann über der Entladespannung am Beginn der Entladung liegen
GrenzspannungGleichgewichts-spannungZusätzlich:Zusätzlich:Pole, Gitter, etc.+ Elektrolyt
+ Ladungsträger-Durchtritts-überspannung
Entnommene AhKapazität
+ Aktive Masseüberspannung
WS 2011/2012 Dr. Heinz Wenzl – Beratung für Batterien und Energietechnik; Am Bergwäldchen 27, 37520 Osterode; [email protected]
7
0% Ladezustand100% Entladezustand
Laden
Volt pro Zelle
Grenzspannung
Ladungsträgerdurchtritts-überspannung steigt wegen begrenzter Verfügbarkeit von
+ Aktive Masse
+ LadungsträgerdurchtrittsspannungGrenzspannung entladenem Material steil an
Gleichgewichtsspannung+ Pole, Gitter, etc.+ Elektrolyt
Eingeladene Ah
WS 2011/2012 Dr. Heinz Wenzl – Beratung für Batterien und Energietechnik; Am Bergwäldchen 27, 37520 Osterode; [email protected]
8
Eingeladene Ah0% Ladezustand
100% Entladezustand100% Ladezustand0% Entladezustand
Laden
Volt pro ZelleStrom
Grenzspannung
Ladungsträgerdurchtritts-überspannung steigt wegen begrenzter Verfügbarkeit von entladenem Material steil an
Grenzspannung entladenem Material steil an
rie (n
eu)
ene
Bat
ter
Batteriestrom
Vollg
elad
eV
Ladezeit
WS 2011/2012 Dr. Heinz Wenzl – Beratung für Batterien und Energietechnik; Am Bergwäldchen 27, 37520 Osterode; [email protected]
90% Ladezustand
100% Entladezustand100% Ladezustand0% Entladezustand
Laden
Volt pro ZelleStrom
Grenzspannung
Polarisationsüberspannung steigt wegen begrenzter Verfügbarkeit von entladenem Material steil an
Grenzspannung
rie (n
eu)
ene
Bat
ter
Batteriestrom
Vollg
elad
e
HauptreaktionsstromIHR = IBatt - IGasung
ne
Bat
terie
V
Vernachlässigung des Noc
h ke
inge
lade
ne B
Hoher Nebenreaktionsstrom
Ladezeit
g gNebenreaktionsstroms zu Beginn der Ladung
Nebenreaktionsstrom
vollgNebenreaktionsstrom
WS 2011/2012 Dr. Heinz Wenzl – Beratung für Batterien und Energietechnik; Am Bergwäldchen 27, 37520 Osterode; [email protected]
100% Ladezustand
100% Entladezustand100% Ladezustand0% Entladezustand
Laden
Ladezustand ∫ ⋅⋅+=1
2
1)()( 01
t
tHR
NdtI
CtSOCtSOC
erie
(neu
)100%
dene
Bat
teVo
llgel
adHauptreaktionsstromIHR = IBatt - INR
eine
e
Bat
terie
Neue Batterie mitgeringer Nebenreaktion
Noc
h ke
lgel
aden
e
Hoher Nebenreaktionsstrom20%
LadezeitNebenreaktionsstrom
vol
WS 2011/2012 Dr. Heinz Wenzl – Beratung für Batterien und Energietechnik; Am Bergwäldchen 27, 37520 Osterode; [email protected]
110% Ladezustand
100% Entladezustand100% Ladezustand0% Entladezustand
Laden
Ladezustand ∫ ⋅⋅+=1
2
1)()( 01
t
tHR
NdtI
CtSOCtSOC
Berechnung des Hauptreaktionsstroms aus dem Batteriestrom:
I I IIHR = IBatt – INR
INR = i0 x A x exp(αnF/RT x (E-Eo,NR))
E = Klemmenspannung V – ohmsche Spannungsabfälle IxRohm. Der ohmsche Widerstand ist im wesentlichen durch den Elektrolyten, die Längswiderstände der Gitter die Zellverbinder und AnschlusskabelLängswiderstände der Gitter, die Zellverbinder und Anschlusskabel bestimmt.
Bei R h = 0 5 Milliohm beträgt der Spannungsabfall bei 120 A 0 06 Volt proBei Rohm 0,5 Milliohm beträgt der Spannungsabfall bei 120 A 0,06 Volt pro Zelle und im Ladeerhaltungsbetrieb bei 1 A 0,5 mV pro Zelle!
I i A ( F/RT (V I R E ))
WS 2011/2012 Dr. Heinz Wenzl – Beratung für Batterien und Energietechnik; Am Bergwäldchen 27, 37520 Osterode; [email protected]
12
INR = i0 x A x exp(αnF/RT x (V – IBattxROhm – Eo,NR))
L d t ä d ht ittLaden
Volt pro ZelleStrom
Grenzspannung
Ladungsträgerdurchtritts-überspannung steigt wegen begrenzter Verfügbarkeit von entladenem Material steil an
Grenzspannung entladenem Material steil an
rie (n
eu)
ene
Bat
ter
Batteriestrom
Vollg
elad
e
HauptreaktionsstromIHR = IBatt - IGasung
ne
Bat
terie
V
Vernachlässigung des Noc
h ke
inge
lade
ne B
Hoher Nebenreaktionsstrom
Bei Berücksichtigung des ohmschen Spannungsabfalls; Konsequenz: Änderung des Hauptreaktionsstroms, der Wärmeentwicklung, der Gesamtspannung, des Ladezustands, …
Ladezeit
g gNebenreaktionsstroms zu Beginn der Ladung
Nebenreaktionsstrom
vollgNebenreaktionsstrom,
WS 2011/2012 Dr. Heinz Wenzl – Beratung für Batterien und Energietechnik; Am Bergwäldchen 27, 37520 Osterode; [email protected]
130% Ladezustand
100% Entladezustand100% Ladezustand0% Entladezustand
1. SOC = 1 wenn die Batterie vollgeladen ist ("kein einziges entladenes M l kül h !") W d V lll d t d d t kti t d k
Moleküle mehr!"). Wenn der Vollladezustand detektiert werden kann, dann kann SOC = 1 bestimmt werden. Werte über 1 sind unphysikalisch!
2 SOC = Null wenn die Nennkapazität entnommen worden ist SOC2. SOC = Null, wenn die Nennkapazität entnommen worden ist. SOC kleiner Null bedeutet nur, dass die Batteriekapazität größer als die Nennkapazität ist und ist ein physikalisch möglicher Wert.Für die Bestimmung des Ladezustands kann neben der NennkapazitätFür die Bestimmung des Ladezustands kann neben der Nennkapazität auch die Betriebskapazität verwendet werden (insbesondere, wenn diese kleiner als die Nennkapazität ist) und die Kapazität kann auch als temperaturkompensierter Wert verwendet werdentemperaturkompensierter Wert verwendet werden.
3. Ladezustandsbestimmung nur über Stromintegration ist zu ungenau, insbesondere, wenn lange Zeiten mit geringen Strömen vorhanden sind , g g gund es keinen experimentell leicht bestimmbaren Bezugspunkt gibt.
4. Wie bestimmt man den Ladezustand und die Kapazität?
WS 2011/2012 Dr. Heinz Wenzl – Beratung für Batterien und Energietechnik; Am Bergwäldchen 27, 37520 Osterode; [email protected]
14
p
Methoden der Ladezustandsbestimmung:
• Coulomb Counting / Amperestundenzählung:
• Coulomb Counting / Amperestundenzählung:Funktioniert gut bei System ohne Nebenreaktionen. Bei Systemen mit Nebenreaktionen muss der Nebenreaktionsstrom über die Spannung mitgerechnet werden.Bedingt in beiden Fällen sehr genaue Strommessung und Möglichkeiten zur Rekalibrierung, weil sonst langsam die Ladezustandsberechnung "wegläuft". Kalibrierung z.B. über die Spannung im Ruhezustand, Detektierung der Volladung etcVolladung, etc..Alternativ werden Regeln genutzt: Wenn Spannung und Strom bestimmte Werte haben, dann kann der Ladezustand nicht kleiner als x sein, etc.Es muss zusätzlich die Kapazität bestimmt werden, was durch Anwendung von Regeln im Prinzip auch möglich ist.
• Modellbasierte Verfahren:Es wird ein Modell der Batterie aufgestellt und aus den Messdaten die ParameterEs wird ein Modell der Batterie aufgestellt und aus den Messdaten die Parameter bestimmt – regelungstheoretischer Ansatz.Dieser Ansatz integriert auch die Bestimmung der Kapazität.
WS 2011/2012 Dr. Heinz Wenzl – Beratung für Batterien und Energietechnik; Am Bergwäldchen 27, 37520 Osterode; [email protected]
15
Ladezustandsbestimmung
Ladezustand (SOC- State of Charge), Entladegrad (DOD – Depth of Discharge, Gesundheitszustand (SOH – State of Health)( )
Entladeschluss Vollladezustand
Nennkapazität
kt ll K ität ( h üb 100% d N k i ä ö li h)aktuelle Kapazität (auch über 100% der Nennkapazität möglich)
nutzbare Kapazität
In vielen Fällen ist nur die “noch entnehmbare“ Kapazität (Ah) bzw. die Restlaufzeit oder die Startfähigkeit interessant.
Für die Steuerung der Betriebsbedingungen ist der Ladezustand entscheidend
WS 2011/2012 Dr. Heinz Wenzl – Beratung für Batterien und Energietechnik; Am Bergwäldchen 27, 37520 Osterode; [email protected]
16Datum: 07.01.2003
Für die Steuerung der Betriebsbedingungen ist der Ladezustand entscheidend. Allerdings soll/muss die Kapazität dann auch immer bekannt sein!