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50 Jahre Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Deutschland Jörg M. Fegert, 04.07.2018, Weissenau Spaziergang durch Geschichte, Gegenwart und Zukunftsperspektiven

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50 Jahre Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Deutschland

Jörg M. Fegert, 04.07.2018, Weissenau

Spaziergang durch Geschichte, Gegenwart und Zukunftsperspektiven

In den letzten 5 Jahren hatte der Autor (Arbeitsgruppenleiter)• Forschungsförderung von EU, DFG, BMG, BMBF, BMFSFJ,

Ländersozialministerien, Landesstiftung BaWü, Päpstliche UniversitätGregoriana, Caritas, CJD

• Reisebeihilfen, Vortragshonorare, Veranstaltungs- und Ausbildungs-Sponsoring von DFG, AACAP, NIMH/NIH, EU, Goethe Institut, ProHelvetia, Adenauer-, Böll- und Ebert- Stiftung Shire, Fachverbändeund Universitäten sowie Ministerien

• Keine industriegesponserten Vortragsreihen, „speakers bureau“• Klinische Prüfungen und Beratertätigkeit für Servier, BMBF, Lundbeck• Mindestens jährliche Erklärung zu conflicts of interest gegenüber der

DGKJP und AACAP wegen Komissionsmitgliedschaft• Kein Aktienbesitz , keine Beteiligungen an Pharmafirmen,

Offenlegung möglicher Interessenkonflikte

Verausgabte DrittmittelVerausgabte Drittmittel der letzten 5 Rechnungsjahre: Prozentuale Aufteilung

217

59

17

15

Industrie, sonstige Stiftungen, sonstige Bundesmittel

DFG/SFB EU Länderministerien

• Einführung: Ein separater Garten entsteht – Vorgeschichte der • Kinder- und Jugendpsychiatrie• 1968 – Geburtsmoment des neuen Faches - „Rebellion im Wirtschafts-

wundergarten“• Bedeutung von Klassifikationsschemata, Epidemiologie und

störungsspezifischer Therapie inklusive Psychopharmakotherapie: Die Botanik wird geordnet

• Wiedervereinigung 1990 (KJHG und PsychPV entstehen und gelten gleich für ganz Deutschland; Biologische Psychiatrie blüht wieder auf

• Den Garten erhalten – der Kampf gegen PEP und für das PsychVVG den Garten neu ausbauen: Diskussionspunkte aus dem APK-Vorstand

• Entwicklung neuer Behandlungsansätze: Urban Gardening• Facharzt KJPP – Quo vadis?

Gliederung

Dank an Herrn Prof. Dr. Dr. Remschmidt für die Überlassung einzelner Folien mit

Angaben zur Entwicklung des Faches aus seinem Vortrag von der Forschungstagung

KJP 2018

Ein separater Garten entsteht

https://www.compo.de/de/de/magazin/Unkrauter-im-Garten.html

• Vorgeschichte der Kinder- und Jugendpsychiatrie (Fegert 1986)• Im 18. Jh. (insbesondere Französische Revolution 1789 –

1799) Entdeckung der Kindheit (vgl. Ariès und DeMause).• Wurzeln der Kinderpsychiatrie

• Entwicklungsgedanke• Deskriptive Entwicklungspsychopathologie (z. B.

Tiedemann)• Introspektive Entwicklungspsychopathologie (Moritz,

Anton Reiser)• Sensualismus: Kompensation von Defiziten durch

Ressourcen, Trainingsmethoden• Medizinische Polizey (Johann Peter Frank) • Erziehung (auch als Experiment, z. B. Itard)• Medizin• Ökonomie

Multidisziplinäre Wurzeln der Kinder-und Jugendpsychiatrie

NeuzeitKinder werden jetzt als eigenständige Individuen angesehen und sollten durch geeignete Pädagogik gefördert werden

Jean-Jacques Rousseau (1712-1778)Johann H. Pestalozzi (1746-1824)Maria Montessori (1870-1952)

zunehmende Industrialisierung im 19. Jhd. führte zur Verelendung/Vernachlässigung von Arbeiterkindern

Schutzbewegungen kommen auf• Entstehung der Fürsorgeerziehung:• „Rettungshäuser“ für verwahrloste Kinder und Jugendliche • Anfang des 19. Jahrhunderts (Don Bosco, Wichern 1833: Rauhes Haus)

Kindheitsbegriff im Wandel

Heinrich Hoffmann um 1883

Fotografie von Hermann Maas, Frankfurt am Main: das einzige Porträtfoto en face.Mit einem Faksimile von Hoffmanns Unterschrift: „Hoffmann Med Dr. / Arzt der städtischen Irrenanstalt.“

Die „Irren Anstalt“ auf dem Affensteiner Feld. Ausschnitt des „Malerischen Plans von Frankfurt am Main und seiner nächsten Umgebung“. Stahlstich nach einer Zeichnung von Friedrich Wilhelm Delkeskamp 1864.

Arzt an der Irrenanstalt

Luftaufnahme (1920er Jahre) der neuen „Anstalt für Irre und Epileptische“

„Situationsplan“ der neuen „Anstalt für Irre und Epileptische“. Grundriss des gesamten Geländes; die Gartenabschnitte für die einzelnen Krankenabteilungen sind eingezeichnet. Lithographie aus der Baubeschreibung des Architekten Oskar Pichler von 1863. Der Text der Legende lautet im Original:

A. Hauptanfahrt

B. Parkanlagen

C. Eisgrube

D. Hintere Einfahrt in den Hof

1.Garten für die Pensionäre Erster Classe

2. Garten für die Normalclasse

3. Garten für die unruhigen Kranken

4. Garten für die paralytischen Kranken

5. Garten für die epileptischen Kranken

6. Garten für die tobsüchtigen Kranken

6.a. Isolierungsgarten für dieselben

7. Garten zum Festsaal gehörend

8. Waschhof

9. Maschinenhof

10. Höfe

11. Garten für den dirigierenden Arzt

12. Ökonomie und Portierwohnung

13. Garten für den Verwalter

14. Acker und Gemüsefeld

15. Brunnen

Heinrich Hoffmann und seine Enkelin Auguste (genannt Dulla) am Gartenzaun der neuen Irrenanstalt, um 1890.

Photograph unbekannt.

Hermann Emminghaus, deutscher Psychiater und Universitätsprofessor –gilt als Schöpfer des Begriffs Psychopathologie und Pionier der Kinder- und Jugendpsychiatrie

20. Mai 1845 in Weimar geboren, gestorben 17. Februar 1904 in Freiburg

• Erste Lehrtexte noch im 19. Jahrhundert• Gründung erster Abteilungen und Beobachtungsstationen:

• 1921 Kinder-,Kranken- und Beobachtungsstation in der Charité (Karl Bonhoeffer) Ärzte und Heilpädagogen

• 1922 „Klinisches Jugendheim“ Tübingen (Villinger dort Oberarzt)

• 1926 „Kinderfachabteilung“ in Bonn (Otto Löwenstein)• 14. Juli 1933 Erbgesundheitsgesetz (GzVeN)• Nach 1933 schnelle personelle Umstrukturierung : Erbbiologie

internationaler Kongress in Paris• 1940 Gründungstagung der DGKH am 5. 9. in Wien

Subspezialität der „Mutterfächer“ Psychiatrieund Pädiatrie enge Verbindung mit der „Heil-und Sonderpädagogik“

Der Garten wird gerodet: Ausmerze und Ertragssteigerung

https://www.google.com/search?client=firefox-b-ab&biw=1680&bih=923&tbm=isch&sa=1&ei=JdI0W_bzNcHFwAKh4KGoCA&q=waldrodung&oq=waldrodung&gs_l=img.3..0l8j0i30k1j0i24k1.22670.24400.0.24568.10.8.0.2.2.0.78.538.8.8.0....0...1c.1.64.img..0.10.578...0i67k1j0i10k1.0.qP7x5jPgkYk#imgdii=mO5_ZAcTCE_p1M:&imgrc=p08ACd2Rmwfg0M:

Gründung der Deutschen Gesellschaft für Kinder-Psychiatrie 1940 in Wien

„Als Einberufer und Leiter der Tagung konnte Prof. Dr. P. Schröder – Leipzig – Vertreter des Reichsinnenministeriums, des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda sowie des Reichsgesundheitsamt begrüßen und ihnen für Förderung und materielle Unterstützung danken. Er dankte ferner vor allem dem NS-Lehrerbund, Reichsfachschaft V und der Gesundheitsführung der Reichsjugendführung für ihren raschen und verständnisvollen Einsatz; er begrüßte sodann die Vertreter des deutschen Gemeindetags, der deutschen Vereinigung für Jugendrichter und Jugendgerichtshilfe, der Gesellschaft für Heilpädagogik, des deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge, des Zentralausschusses für innere Mission …“

Zitat: P. Schröder, Leipzig, Zeitschrift für psychische Hygiene, 13 Band (1940)

„Durchführbar ist alle Heilpädagogik nur, wenn Verständnis für sie besteht bei der Verwaltung, den Jugendämtern, den örtlichen Regierungsstellen und den Ministerien … Erst dann vermag auch sie (die Kinderpsychiatrie) was alle Sonderpädagogik will: mithelfen, geschädigte oder nicht vollwertige Kinder eingliedern in die Volksgemeinschaft und ihren Wirtschaftsprozess, allerdings … unter steter, strenger Auswahl der brauchbaren und wertvollen, und unter ebenso strengem zielbewusstem Verzicht auf die durch charakterologische Frühdiagnose als überwiegend wertlos und unerziehbar erkannten. Solches Wissen und können ist bereits an verschiedenen Stellen vorhanden. Es auszubauen und es zu verbreiten, gehört mit zu den Hauptaufgaben der neuen Gesellschaft.“

Verständnis der Ministerien

Hitlers Auftragsschreiben (1939) zur Organisation der Krankenmorde

Wiederaufbau: keine Zeit für Gartenpflege –

wo noch Wurzeln in der Erde sind wächst / wuchert es weiter

1) Neuropsychiatrische Tradition (Österreich, Italien, Deutschland, Osteuropa)

2) Heilpädagogische TraditionDeutschland, Österreich, SchweizH. Koch H. Asperger, P. Moor

3) Psychodynamisch-psychoanalytische Tradition(Anna Freud, M. Klein, A. Adler, A. Aichhorn, R. Spitz, A. Dührssen)

4) Empirisch-epidemiologische Tradition(stark unter angelsächsischem Einfluss)

heute: evidenzbasierte KJP

5) Sozialpsychiatrische Tradition(Reinhardt Lempp, Friedrich Specht)

Wurzeln der Kinder- und Jugend-psychiatrie und Psychotherapie

Neuropsychiatrie / Psychotherapie

Neurologie

• Entwicklungs-neurologie

• Vulnerabilitäts-konzept

• Differential-diagnose

Kinder-und

Jugend-Psychiatrie und-psychotherapie

Psychiatrie

• Entwicklungs-psychopathologie

• Psychiatrie der Adoleszenz und Transition

• Entwicklungs-pychopharmakologie

Pädiatrie

• Säuglingspsychiatrie• Chronische Krankheiten• Psychosomatik

(Psychophysiologie)• Kinderschutz

Psychotherapie• Spieltherapie• Familien-

therapie• VT und

Elterntrainings

Wiederaufbau Wirtschaftswunder (1958-1968)

• 1950 Neugründung als Deutsche Vereinigung für Jugendpsychiatrie (1973 …für Kinder- und Jugendpsychiatrie)

• erste Lehrstühle (West) 1954 Extraordinariat 1963 Ordinariat Marburg (Villinger, Stutte) und (Ost) 1958 Rostock (Göllnitz)

• 1962 Sektion Kinderneuropsychiatrie unter dem Dach der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie der DDR

• Einführung des Facharztes (Antrag Harbauer und Albrecht 1964) 1968

Geschichte der Etablierung in der Nachkriegszeit

Heinrich Albrecht Hubert Harbauer(1921 – 1967) (1919 – 1980)

Die Antragsteller 1964

Problematische und ungeliebte Verbindungen, die an frühere Verstrickung erinnern

• Forensik, Kriminologie

• (Heil-) Pädagogische Verbände

• Deutscher Verein, AFET, IGFH, AGJ

• Streitthemen: - Diagnostik in der Heimerziehung- psychisch krank oder schwer erziehbar?- medikamentöse Therapie, Labeling etc.

• Tabuthema „Umgang mit den Schwierigsten“ Erlebnispädagogik, lagerähnliche Konzepte wie Glen Mills etc.

• Tabuthema „geistige Behinderung“ (Forschung zum Wohle von Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung)

Heilpädagogik und Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie:

• Fernsehbericht „Hölle – Kinder- und Jugendpsychiatrie“ WDR• Verlesung einer Erklärung des damaligen Präsidenten der DGKJP

Fegert in der Sendung aus Sorge dass heutige potentielle Patienten abgeschreckt werden

• Debatte um den Umgang mit Betroffenen aus den Kliniken z. B. Hesterberg, Marsberg etc. denen komplett wg. sog. UnbildbarkeitZugänge zu Ausbildung und Unterricht verweigert wurden

• Ungleichbehandlung von Betroffenen in Jugendhilfeeinrichtungen (Runder Tisch – Heimkinder, durch sexuellen Missbrauch Betroffener, Runder „Tisch sexueller Kindesmissbrauch“ und Betroffenen aus den Bereichen Behinderteneinrichtungen und Kinder- und Jugendpsychiatrie)

• Kamingespräch mit Betroffenen Villa Eberhardt in Ulm• Schreiben an BMAS und BMG

Betroffene aus der Nachkriegszeit wehren sich

Prof. Herrmann Meyerhoffverändert die Missstände

Kamingespräch in der Villa Eberhardt, Ulm

Dr. Christine Bergmann

Kamingespräch in der Villa Eberhardt, Ulm

1968: „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ – Rebellion im Wirtschaftswundergarten

https://www.photocase.de/fotos/266101-schoenes-wetter-heute-natur-baum-sonne-fruehling-bluete-hell-photocase-stock-foto

Geburtsmoment des neuen Faches

1933 Moritz Tramer (1882-1963) fordert in der Schweizerischen Gesellschaft für Psychiatrie die Einführung einer eigenen Fachdisziplin „Kinderpsychiatrie“, 1953 Anerkennung

1950 Erstes Nachkriegssymposium der deutschen „Kinderpsychiater“ in MarburgPlanung einer Facharztausbildung für „Jugendpsychiatrie“

1954 Gemeinsame Tagung mit der Dt. Ges. f. Kinderheilkunde in Essen

1966 X. Tagung der DVJ in Berlin im Anschluss an die 64. Tagung d. PädiaterMehrere Vorschläge z. Schaffung eines FA f. JugendpsychiatrieDebatte: Zusatztitel Kinder- u. Jugendpsychiatrie oder Facharzt ?

1968 Beschluss des 71. Dt. Ärztetages in Wiesbaden z. Einführung eines FA f. Kinder- und Jugendpsychiatrie

1975 Entwurf einer Neuordnung d. FA-Weiterbildung zum Arzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie (Spektrum 4, 1975)

1980

1993

Mitgliederversammlung d. DGKJP in TübingenZusatzweiterbildung Psychotherapie in Diskussion (Zusatztitel od. Einbeziehung i. d. FA-Bezeichnung)Offizielle Facharztbezeichnung Kinder-und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie

2000 Europäisches FA-Weiterbildungscurriculum (UEMS) (Training Log-Book)

2013 BÄK: Musterweiterbildungsordnung (MWB v. 2003 i.d. Fassung v. 2013)

Etappen auf dem Weg zum FA für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in Deutschland und Europa

Studentenprotest in Hamburg, 1968

• Studentenbewegung (APO und SDS) mit dem Ziel der Gesellschaftsänderung (1960-1968)

• Brandt: „mehr Demokratie wagen“• Heim-Kampagne (1968): Heimbewohner als

revolutionäres Potential• Erziehungsrevolution mit Propagierung der

antiautoritären Erziehung• Heidelberger Patientenkollektiv Antipsychiatrie• 1975 Psychiatrie-Enquete

1968 und die Folgen

• Sozialpsychiatrie als Antwort auf unhaltbare Zustände in den psychiatrischen Anstalten

• Antipsychiatrie (Terminus 1967 von David Cooper) betrachtet psychiatrische Erkrankungen als Produkt sozialer, politischer und juristischer Etikettierungsprozesse (Labelling approach, Stigmatisierung) (Szasz, Laing, Basaglia)

• Gewalt und ungeschriebene Regeln hinter Anstaltsmauern (Asylums Goffman).

• Sozialistisches Patientenkollektiv in Heidelberg (1970)

Jahrzehnt der Sozialpsychiatrie und antipsychiatrischer Strömungen (1968-1978)

Daniel Cohn-Bendit

Heimrevolte

Schwarze Pädagogik K. Rutschky

Franco BasagliaPsychiater, Neurologe und Wegbereiter der italienischen Psychiatriereform

„…wie sich die Medizin die Psychiatrie langsam einverleibt. Wenn die Krankheit

eine Sache von Organen ist, hat die Psychiatrie mit der Medizin nichts gemein.

Die Psychiatrie war immer die Wissenschaft vom Wahnsinn. Man könnte vielleicht

sagen, dass sie eine eher 'philosophische' Vision des Wahnsinns hatte, zumindest

solange sie nicht das Spiel des Positivismus mitmachte, das heißt bis zu der Zeit, als

Psychiater begannen, Modelle zu entwickeln, in denen der Geist nicht mehr

vorkommt."

Antipsychiatrie

Thomas Szasz

https://www.google.com/search?q=thomas+szasz&client=firefox-b-ab&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjztP-g3vjbAhUKEVAKHSjLATAQ_AUICigB&biw=1680&bih=899#imgrc=Z_CtKE4VYpbnWM:

https://www.google.com/imgres?imgurl=http://t0.gstatic.com/images?q%3Dtbn:ANd9GcS1w3pZfboz5q7T5F_0uEMrkWWznY_aSSP-0UWXc3n6tyygi7Dc&imgrefurl=https://books.google.com/books/about/The_Manufacture_of_Madness.html?id%3DhpOcRRum3XEC%26source%3Dkp_cover&h=611&w=402&tbnid=7BocRCqLUpOJRM:&q=Die+Fabrikation+des+Wahnsinns&tbnh=160&tbnw=105&usg=__fs2ACwAhageN6NefO7foQA3ZmNY%3D&vet=10ahUKEwjMsu-c3_jbAhVPLFAKHW7xBvYQ_B0InQIwCg..i&docid=4n1iTic8JXaDeM&itg=1&client=firefox-b-ab&sa=X&ved=0ahUKEwjMsu-c3_jbAhVPLFAKHW7xBvYQ_B0InQIwCg

Psychiatrie-Enquête

https://www.soziale-hilfe-marburg.de/uploads/1465304133-993256.pdf

Psychiatrie-Enquête

https://www.apk-ev.de/fileadmin/downloads/Band_27__1_.pdf https://www.apk-ev.de/fileadmin/downloads/Band_27__2_.pdf

Psychiatrie-Enquête

Jahrzehnt der Psychiatriereform(1978-1988)

• Etablierung des Modellprogramms Psychiatrie (1980-1985) als Folgewirkung der Psychiatrie-Enquête (1970-1975)

• Leitprinzipien:

• (1) Gleichstellung mit anderen Patientengruppen,

• (2) Integration in der Medizin,

• (3) Gemeindenähe,

• (4) Angemessenheit der Versorgung

• Bundesweite Erprobung neuer Versorgungskonzepte und Neugründungen

• Bedeutsame Auswirkungen der Psychiatriereformen in den folgenden Jahrzehnten• (1) Psychiatrie-Personalverordnung (1991-1995), • (2) Einbeziehung der Psychotherapie in das Weiterbildungs-Curriculum und die

FA-Bezeichnung (1992)• (3) Psychotherapeutengesetz (1999)

• 70-iger und 80-iger Jahre nach Psychiatrie-Enquete massiver Wandel in der Psychiatrie

• Versuch der Deinstitutionalisierung, Aufbruchstimmung, Antipsychiatrie etc.

• Neugründung vieler kinder- und jugendpsychiatrischer Abteilungen

• Einführung teilstationärer Behandlungsansätze

• Erste Versuche mit ambulanten und aufsuchenden Behandlungsmodellen

• Boom der epidemiologischen Forschung

Sozialpsychiatrie sucht nach neuen Lösungen

Die Botanik wird geordnetBedeutung von Klassifikationsschemata

Epidemiologie und störungsspezifische Therapie

• Bei dimensional beschriebenen Verhaltensauffälligkeiten kann durch Absenkung des cut off Wertes oder durch veränderte deskriptive Kriteriendie Prävalenz eines „Störungsbildes“ erheblich gesteigert werden

• Was ist das Problem: höhere Prävalenz oder

• (Mit-) Zuständigkeit des Gesundheitssystems (Medikalisierung) vs. Erziehung?

• Zugang zu Förderressourcen

• Aus Risikomerkmalen eine behandlungsbedürftige Erkrankung konstruieren, um z.B. indizierte Prävention für die es keine Forschungsparadigmen der Gesetzgeber im Arzneimittelrecht gibt, quasi als Krankenbehandlung erproben und zulassen zu können.

• Beispiel: Debatte um prodromale Schizophrenie im DSM-5 oder die Ausweitung des Konzepts der bipolaren Störung im Kindesalter

Medikalisierung, Labeling oder Morbidisierung?

Die Wiederkehr der Labeling Debatte

https://www.google.com/search?client=firefox-b-ab&biw=1680&bih=923&tbm=isch&sa=1&ei=pcc0W5_bAYTewQKC3rrYDw&q=kr%C3%A4utergarten+kloster&oq=kr%C3%A4utergarten+kloster&gs_l=img.3..0l2j0i8i30k1j0i24k1l7.92410.99146.0.99266.34.26.0.8.8.0.118.2120.11j11.22.0....0...1c.1.64.img..4.30.2572...0i8i10i30k1j0i10i24k1j0i10k1j0i67k1j0i30k1.0.2Sp_0XkUyE8#imgrc=_

Das Arzneigärtlein –hortus medicinalis

https://www.google.com/search?client=firefox-b-ab&biw=1680&bih=939&tbm=isch&sa=1&ei=WMI0W-W6AcPHwQKS057QCw&q=kr%C3%A4utergarten+kloster&oq=kr%C3%A4utergarten+kloster&gs_l=img.3..0l2j0i8i30k1j0i24k1l7.6676.10154.0.10250.21.13.0.8.8.0.120.1102.12j1.13.0....0...1c.1.64.img..0.21.1374...0i67k1j0i30k1.0.IOODcmE7-W8#imgdii=ikAnOym5QFLFkM:&imgrc=4oRDSh90TePyWM:

• Keine generelle Überversorgung

• Anteil der Kinder und Jugendlichen, die eine Pharmakotherapie erhalten, unterscheidet sich je nach Diagnose stark

• Zunahme der Medikamentenverschreibung zur Verhaltenssteuerung („behavioural use“)

• Wahrscheinlichkeit für komplexe Medikation im stationären Sektor höher

• Einsatz von Psychopharmaka erfolgt nach epidemiologischen Studien in Deutschland an den vorhandenen Leitlinien und dem Wissen aufgrund der wissenschaftlichen Evidenz ausgerichtet

• Problem „off-lable-use“

• Großer Anteil der Psychopharmaka ist nicht für Minderjährige zugelassen

• Daten und Untersuchungen fehlen häufig

Psychopharmakotherapie bei Minderjährigen in Deutschland

• Gesetzliche Initiativen zur Verbesserung der Zulassungslage von Arzneimitteln haben für den Bereich der Psychopharmakotherapie bisher keine tiefgreifenden Verbesserungen erbracht

• Psychopharmakotherapie ist im Bereich von Minderjährigen aufwändiger

• Aufklärung ist komplizierter ist (Off-Label-Use, getrennte Eltern)

• Sicherheitsüberwachung und Wirkungseinschätzung ist komplexer

• Regionale Unterschiede hinsichtlich der Verordnungspraxis

• Studien, die unter Realitätsbedingungen Behandlungsverläufe und -effekte untersuchen, sind notwendig

Psychopharmakotherapie bei Minderjährigen in Deutschland: Herausforderungen

https://www.google.com/search?q=brache+regierungsviertel+berlin&client=firefox-b-ab&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjK0Lv24_jbAhXKfFAKHYQCBz8Q_AUICygC&biw=1680&bih=899#imgrc=l21zUP9p2rDA5M

Wiedervereinigung: Große Vorsätze

https://www.berliner-zeitung.de/berlin/25-jahre-deutsche-einheit-so-entstand-aus-zwei-haelften-eine-hauptstadt-22794352

https://michaelzoll.files.wordpress.com/2013/01/dsc01525.jpg

Nachwendezeit: Erneute Aufbauleistung eine neue Machtzentrale entstehtDer Wettbewerb der Systeme um soziale Einstellungen fällt weg

1990 WiedervereinigungKJHG (SGBVIII)Psych PV eigenständiges Kapitel KiJU

https://www.google.com/search?client=firefox-b-ab&biw=1680&bih=899&tbm=isch&sa=1&ei=exg2W8urEZDKwQLfzo_4BA&q=Mauerfall+kuss&oq=Mauerfall+kuss&gs_l=img.3..0i24k1.846.846.0.1440.1.1.0.0.0.0.72.72.1.1.0....0...1c.1.64.img..0.1.72....0.JPlJWXXD2pI#imgrc=kBRQQ03Q5V1p2M:

Zunahme der Anzahl der Fachärztefür KJP seit 1991

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

1990 1995 2000 2005 2010 2015

• 1990iger Jahre „Decade of the Brain“• 1990 Gründung des „Human Genome Project“• Enorme Fortschritte der Hirnforschung, durch

neue zur Verfügung stehende Methoden• Genetik• Bildgebung• Proteomics

Neurobiologie Revival

Biologie wird akademischer Mainstream und teilweise zur Ideologie große Heilungs- und Erklärungsversprechen

• Messung von Aktivierungsunterschieden

• Häufig bei Erwachsenen

• Eigentlicher Gegenstand der Dysregulation: Netzwerkkonnektivität

• Statistische Unterschiede klingen wie definitive anatomische oder physiologische Schädigungen; Korrelate werden als Kausalitäten verkauft

• Gehirn hat hohe Plastizität und Entwicklungspotential: „Psychobiologie der Hoffnung“ (De Bellis 2001, Seite 556),

Den Garten erhalten (der Kampf gegen PEP und für das PsychVVG)

vs. den Garten neu ausbauen

massive Proteste praktisch aller Fachverbände, incl. Angehörigen-und Patientenvertreter (abweichend: eher vermittelnd: APK; dezent dafür: BPthK)

• in 3 Tagen mehr als 32.000 Unterschriften gegen PEPP• dem BMG parallel zur letzten Anhörung am 12.11.2012 übergeben

Zuspitzung im Herbst 2012 vor der Ersatzvornahme durch das BMG:

• Modellparagraph § 64b SGB V sah die Entwicklung von Modellen in jedem Bundesland, unter besonderer Berücksichtigung der Kinder- und Jugendpsychiatrie vor.

• § 64b SGB V Modellvorhaben zur Versorgung psychisch kranker Menschen(1)Gegenstand von Modellvorhaben nach § 63 Absatz 1 oder 2 kann auch die Weiterentwicklung

der Versorgung psychisch kranker Menschen sein, die auf eine Verbesserung der Patientenversorgung oder der sektorenübergreifenden Leistungserbringung ausgerichtet ist, einschließlich der komplexen psychiatrischen Behandlung im häuslichen Umfeld. In jedem Land soll unter besonderer Berücksichtigung der Kinder- und Jugendpsychiatrie mindestens ein Modellvorhaben nach Satz 1 durchgeführt werden; dabei kann ein Modellvorhaben auf mehrere Länder erstreckt werden. Eine bestehende Verpflichtung der Leistungserbringer zur Versorgung bleibt unberührt. § 63 Absatz 3 ist für Modellvorhaben nach Satz 1 mit der Maßgabe anzuwenden, dass von den Vorgaben der §§ 295, 300, 301 und 302 sowie des § 17d Absatz 9 des Krankenhausfinanzierungsgesetzes nicht abgewichen werden darf. § 63 Absatz 5 Satz 1 gilt nicht. Die Meldung nach Absatz 3 Satz 2 hat vor der Vereinbarung zu erfolgen.

• konstruiert als Bestandswahrungsklausel • Keine (hinreichende) Grundlage für die Entstehung und Evaluation von

Modellen

Kaum Modelle entstehen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Koalitionsvertrag vom 7.2.2018 Zeile 4.644

Zitat:

„Wir werden die bereits eingeleiteten Verbesserungen der Versorgung psychisch Kranker mit Nachdruck umsetzen, insbesondere die Schaffung einheitlicher und hinreichender Personalstandards sowie die Einführung stationsersetzender Leistungen“

(einziger Abschnitt zur psychiatrischen Versorgung im Abschnitt zu den Krankenhäusern)

In der 19. LP soll ein adäquateres Personalbemessungs- und Entgeltsystem für die psychiatrische Krankenhausbehandlung etabliert sein.

Allerdings sollte die gesellschaftlich zunehmende „Notwendigkeit“ intensiver Rund-um-die-Uhr-Behandlungen nicht allein durch die aktuell bundesweit beobachtbaren Zuwächse in der Bettenzahl psychiatrischer Krankenhäuser gelöst werden. Teilweise erfolgte dieser Bettenanstieg auch zur Vorbereitung anderer Versorgungsformen wie z. B. der stationsäquivalenten Behandlung. Wirkliche Alternativen zur stationären Behandlung und neue Versorgungsvarianten müssen nun konzipiert und flächendeckend ausgebaut werden.

Personalbemessungs-und Entgeltsystem

Personalbemessungsgrundlageaktualisieren

„Gesetz zur Weiterentwicklung der Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen (Psych VVG)

Auftrag an G-BA Personal Vorgaben

EU-weite 2-stufige Ausschreibung des G-BA mit sehr restriktiven Bewerberbedingungen - Kompetitives Entscheidungsverfahren

Vergabe am 23.12.2016: GWT-TUD GmbH, Abteilung Gesundheitsforschung (Leiter Prof. Dr. H.-U. Wittchen) - Beginn 2/2017 – Ende 10/2018

Ziel des Auftrags (G-A 2017):

„……. eine empirische Datengrundlage zur bestehenden Personalausstattung und den Tätigkeiten des Personals in den Krankenhäusern und Abteilungen der

Fachgebiete Psychiatrie und Psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie sowie Psychosomatische Medizin und Psychotherapie zu schaffen“.

… dabei kompatibel mit der alten Psych-PV Struktur bleiben, aber empirisch den Änderungsbedarf bestimmen sowie soweit wie möglich den Bezug zu PEPP herstellen.

PPP StudieHintergrund und Auftrag (G-BA)

Die Ergebnisse der Studie sollen dem G-BA in einem 2-stufigen Prozess als empirischer Orientierungs- und Referenzrahmen dienen.

Stufe 1 ist die Studie zum Ist-Zustand

In Stufe 2 (nicht Projektauftrag) werden in einem Expertengestützten Prozess des G-BA (Unterausschuss Qualitätssicherung) – unter Einbindung der Fachgesellschaften – ggf normative Festlegungen von Personalvorgaben in psychiatrischen und psychosomatischen Einrichtungen im Sinne von § 136a Absatz 2 SGB V erarbeitet.

Übergeordnetes Ziel und Prinzip in diesem Prozess ist die Sicherung der Versorgungsqualität in der Versorgung und die Anpassung der Personalanforderungen an den aktuellen wissenschaftlichen Stand.

cave:

Es ist nicht unsere Aufgabe in der PPP Studie „normative Festlegungen“ zu treffen! Wir sehen es auch nicht als zielführend und durch unsere Studie machbar an!

Feldarbeit: Anzahl realisierter Personalinterviews, EMS-Smartphone-Erhebungen und Patienten-Grids (Anzahl Patienten)

Stand Mai/2018: 77 Datensätze

total 29 30 31N % N % N % N %

PersonalInterviews (77 KH´s)1 2289 1320 584 384

EMS (77 KH´s)1 1588 69,4 942 71,3 369 63,1 278 72,4

Patientengrids (77 KH´s)1 3764 2591 592 581

1) Teilnahme von bislang 77 Krankenhäusern

In der Feldsteuerung

Vorbereitung der Klinik-Termine:- Stationsblätter- Stationsmerkmale- Anzahl

Erhebungen- Information über

Klinik an Team

Wahl und Disposition der Senior- und Junior Interviewerinnen

Festlegung der typischen Erhebungstage

In der Feldkoordination:Konfektionierung des Einsatzes

EMS-Smartphone Management: Konfiguration, Programmierung und Management von 200 Smartphones

Feldteams: Ein Team bricht auf! Nach Rückkehr aus einem Einsatz – nach einem Ruhetag – gleich zum nächsten Wocheneinsatz- Mit Zug, Auto, Flug ….- Unter Zeitdruck und widrigen

Bedingungen (Staus, Verspätungen)

Feldteams: 3-5 Tage vor Ort!

Hotels: …nicht immer ein gutes Erlebnis!

Die Situation an den Kliniken … häufig ein bereicherndes Erlebnis!

Einige logistische Kennzahlen der Feldphase bis Mai

FlügeDRS-FRA 26

FRA-DRS 25

MUC-DRS 23

DRS-MUC 20

DRS-CGN 7

CGN-DRS 6

BER-MUC 3

DRS-STR 2

PKW-Projekt-km

32.261 km für Informationsveranstaltungen

126.000 km für Feldteamreisen

1084 Feldeinsatztage

1216 Reisetage

Längster Einsatz: 6 Tage

Kürzester Einsatz: 3 Tage

Zum 14.06.2018 zuzüglich der noch bis zum 22.06.2018 laufenden Erhebungen in den letzten Kliniken wurden:

• 102 von 123 eligiblen Kliniken untersucht (Ausschöpfung ca. 80%)

• 22 Kliniken verweigerten die Teilnahme

Beachte: Diese Zahlen können sich durch unvollständige oder fehlerhafte Datensätze noch etwas nach unten korrigieren

Stand der Rekrutierung und Ausschöpfung zum 14.06.2018

Eine erste Bilanz der Feldphase

• Mit 82% Teilnahmerate eine sehr befriedigende Ausschöpfung

• Häufigste Gründe für Verweigerung (Mehrfachangaben möglich):

• prinzipielle Ablehnung (6), Zeitdruck (6), Studienformat ungeeignet (4), ethische Bedenken (5), andere (neue Geschäftsführung, neues Stationskonzept): 5, keine Angabe (5)

• Recht befriedigende Übereinstimmung mit Grundgesamtheit (GG) und Ziehungsstichprobe hinsichtlich ausgewählter formaler (Krankenhaustyp, Region, Träger, etc)

• Recht gute Übereinstimmung mit GG hinsichtlich Fachabteilung

• Konsequenz: nur geringfügige Verzerrungen wahrscheinlich, vermutlich nur wenige Korrektur-Gewichtungen nötig!)

• Cave! Die Zahlen können sich noch etwas ändern• Es werden noch 3-4 Kliniken bis 22.6. untersucht

• Ausfall von Klinik-Datensätzen wegen unvollständiger oder zurückgehaltener Daten

• Möglichkeit technischer Ausfälle

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/urban-gardening-die-sehnsucht-nach-der-natur-13728855.html

• Enttäuschung über wenig klinische Auswirkungen der biologischen Grundlagenforschung

• Vermehrte Versorgungsforschung• UN-Behindertenrechtskonvention führt zur

Neuorganisation und mehr Inklusion• Stärkeres Gewicht der Betroffenen als individuelle

Entscheidungsträger: was für sie gut ist und was ihnen zur Teilhabe verhilft

• Individualisierung und Teilhabe• Neue Diskussion über aufsuchende und sektoren- wie

disziplinenübergreifende Modelle

Eine neue Entwicklungsphase beginnt gerade

Den Garten neu ausbauenEinige Diskussionspunkte im neu zusammengesetzten APK-Vorstand, welche aus der Kinder und Jugendpsychiatrie und

Psychotherapie mit angestoßen wurden

• Prävention erfordert neue Ideen und neue Akteure, z. B. bei der Kinder- und Jugendgesundheit

• Neben universellen Präventionsansätzen sind selektive Ansätze und indizierte Prävention im Übergang zur Frühintervention erforderlich. Ein zentrales Thema der selektiven Prävention, welches der Gesetzgeber für die 19. LP schon identifiziert hat, ist die Prävention in Bezug auf Kinder psychisch kranker und/oder suchtkranker Mütter und/oder Väter

Prävention seelischer Erkrankungen und Antistigmaarbeit

• Noch nicht ausreichend im Blick ist die Problematik der Geschwister psychisch erkrankter Menschen

• Neue Ansätze in der Antistigma-Arbeit müssen berücksichtigt werden

• Prävention und Antistigma-Arbeit sollten bundesweit flächendeckend neu aufgestellt werden. Neue Projektideen sollten z. B. im Rahmen von Modellprojekten erprobt werden

Prävention seelischer Erkrankungen und Antistigmaarbeit

• Angst vor Behandlung in der Kinder-und Jugendpsychiatrie

• Metaphern wie „Schlangengrube“, „Hölle“

• Totalitäre Institution • Konsequenz:

• Transparenz, Beschwerdemanagement, Schutzkonzepte

• familienbezogene und aufsuchende Ansätze z.B Hometreatment, Multisystemische Therapie, schulbezogene Interventionen

Stigma Kinder- und Jugendpsychiatrie

• Neben der Sicherstellung der Patientenrechte im Behandlungsprozess gilt es, die Partizipation der Betroffen bei Planung und Weiterentwicklung des Versorgungssystems auf allen Ebenen sicher zu stellen.

• Dies gilt insbesondere für eine Unterstützung der Selbstvertretung und Selbsthilfe.

Stärkung von Patientenrechten

Aufklärung und Partizipation

Hat Dich jemand über Deine Rechte aufgeklärt?

N = 107

keine Angaben = 1 weiß nicht = 3

42,1

57,9

ja nein0

10

20

30

40

50

60

70

%

Wurdest Du informiert über die Stationsregeln?

Rostock: keine Angaben = 1Weissenau: keine Angaben = 2

ja sehr ausführlicheher ja ausführlich teils teils eher nicht überhaupt nicht0

10

20

30

40

50

60

70%

Rostock (n = 146) Weissenau (n = 149)gesamt (n = 295)

Rostock (n = 146) 66,4 11,6 6,8 2,7 12,3Weissenau (n = 149) 47 20,1 14,1 3,4 15,4

gesamt (n = 295) 56,6 15,9 10,5 3,1 13,9

Wurdest Du informiert über Deine Behandlung?

Rostock: keine Angaben = 2 weiß nicht = 1Weissenau: keine Angaben = 3

ja sehr eher ja teils teils eher nein überhaupt nicht0

10

20

30

40

50%

Rostock (n = 144) Weissenau (n = 148)gesamt (n = 292)

Rostock (n = 144) 7,6 16,7 16,7 13,2 45,8Weissenau (n = 148) 25 18,2 18,2 12,2 26,4

gesamt (n = 292) 16,4 17,5 17,5 12,7 36

Entsprechend der UN-Kinderrechtskonvention sind die Rechte von Mädchen und Jungenauf institutioneller Ebene verankert

Ohne Möglichkeit diese einzufordern, bleiben Regeln und Rechte wirkungslos

Information

• Aktuelle Rechtsprechung und Gesetzgebung in diesem Bereich ist eine zentrale Herausforderung

• Kritisch muss die ordnungspolitische Rolle der Psychiatrie hinterfragt werden. Kann es Aufgabe von psychiatrischen Behandlungs- und Versorgungseinrichtungen sein, ordnungspolitische gesellschaftliche Aufgaben zu übernehmen? Ist es richtig, dass psychiatrische Einrichtungen in bestimmten Fällen unmittelbare Gewalt ausüben dürfen? Gesellschaftliche Erwartungen an die Psychiatrie, „Asyle“ für „schwierige und störende Personen“ zu schaffen und vor allem polizeirechtlichen und Sicherheitsbedürfnissen Rechnung zu tragen, müssen grundsätzlich hinterfragt werden.

Zwang und Gewalt in der Psychiatrie

Tagung Rostock 2000veröffentlicht 2002

§ 1631b BGB Freiheitsentziehende Unterbringung und freiheitsentziehende

Maßnahmen

• (1) Eine Unterbringung des Kindes, die mit Freiheitsentziehung verbunden ist,

bedarf der Genehmigung des Familiengerichts. Die Unterbringung ist

zulässig, solange sie zum Wohl des Kindes, insbesondere zur Abwendung

einer erheblichen Selbst- oder Fremdgefährdung, erforderlich ist und der

Gefahr nicht auf andere Weise, auch nicht durch andere öffentliche Hilfen,

begegnet werden kann. Ohne die Genehmigung ist die Unterbringung nur

zulässig, wenn mit dem Aufschub Gefahr verbunden ist; die Genehmigung ist

unverzüglich nachzuholen.

Rechtliche Grundlage der freiheitsentziehenden Unterbringung

Arten von Zwangsmaßnahmen

Zwangsmaßnahmen

Freiheitsentziehende Maßnahmen

Unterbringungsähnliche Maßnahmen mit freiheits-

entziehender Wirkung Zwangsbehandlungen

Freiheitsentziehende Unterbringung

Einschluss

Festhalten

Fixierung

Isolierung

Videoüberwachung, 1:1

Sedierung („chemische Zwangsjacke“)

Zwangsmedikation (Behandlung der Grunderkrankung)

Zwangsernährung

Diagnostik unter Zwang

Körperhygiene unter Zwang

Tagung der APK; Prof. Dr. Jörg M. Fegert

Anzahl der Verfahren nach § 1631b BGB (deutschlandweit)

1096911791

13024 13470 1366214304

15534

0

2000

4000

6000

8000

10000

12000

14000

16000

18000

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

• Erfasst ist die Anzahl der Verfahren, nicht der Ausgang.• Unterbringungen im Rahmen der Jugendhilfe sind eingerechnet.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 10, Reihe 2.2

• Überwiegender Teil der freiheitsentziehenden Unterbringungen nach § 1631 b BGB ist auf medizinische Maßnahmen aufgrund psychiatrischer Diagnosen zurückzuführen, die in Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie behandelt werden

• Maßnahmen sind in den meisten Fällen von begrenzter Dauer (meist nicht länger als sechs Wochen).

• Freiwilligkeit stellt sich im Rahmen der Behandlung oft innerhalb von Tagen her, so dass freiheitsentziehende Maßnahmen nicht mehr notwendig sind.

• Typische Störungsbilder bzw. Symptome: Substanzabusus/Suchtstörungen, Schuldistanz, Störung des Sozialverhaltens, akute Suizidalität

Untersuchung der gerichtlichen Praxis bezüglich Maßnahmen nach § 1631 b BGB (Kölch & Vogel 2016)

Kölch M, Vogel H (2016). Unterbringung von Kindern und Jugendlichen mitfreiheitsentziehenden Maßnahmen. Eine rechtstatsächliche Untersuchung zurfamiliengerichtlichen Genehmigung der Unterbringung bei Minderjährigen in derJugendhilfe, Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Justiz nach § 1631 b BGB. Zeitschriftfür Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. 44:39-50.

Ziel: Sozialsystemübergreifendes Behandlungs- und Versorgungssystem:

Weiterentwicklung von Formen der regionalen Zusammenarbeit und Verbundsystemen:Die verbindliche, abgestimmte Zusammenarbeit aller Träger von Hilfsangeboten Betroffene sollen wirklich passgenaue Leistungen im Sinne einer integrierten Träger übergreifenden Teilhabeplanung und -leistung erhalten. Die Ansätze und Verbesserungen des BTHG und des PsychVVG müssen zusammengeführt werden. Sozialsystemübergreifende kombinierte Leistungen (insb. SGB V und XII sowie SGBVIII) müssen entwickelt werden, z. B. im Bereich StäB, PIA, Med. Reha..Junge Menschen in den Fokus:Reformbedarf im SGB VIIIEine bessere Versorgung junger Menschen im Transitionsalter, wichtiges Thema sowohl in der Krankenbehandlung (SGB V) als auch im Kontext der Unterstützungssysteme im SGB VIII bzw. SGB IX.vorhandene Angebote besser auf die Zielgruppe adaptieren spezifischen neue Behandlungsangebote für junge Menschen in dieser Entwicklungsphase

Verbesserung der Hilfsangebote

Dazugehörenbedeutet nicht gleiches Recht für alle, sondern jedem / jeder die Förderung der Teilhabe, die er/sie benötigt

Ein Motto entsteht bei einem Schulprojekt

„Ich stecke noch tief in meiner Krankheit… Ich wollte zur Gruppe dazugehören“

#Dazugehören

• Verein „Dazugehören e.V.“

• Verbesserte Teilhabe

• Integration und Inklusion

• gegen Mobbing, Exklusion und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

13. Kinder- und Jugendbericht zu Schnittstellen

… ausgewählte zentrale Erkenntnisse:

Der Hilfebedarf wird häufig aus einer Angebots- und Institutionenlogik heraus formuliert und nicht vom Bedarf des Kindes oder Jugendlichen.

Die Praxis der Leistungsträger ist durch Abgrenzungen und Zuständigkeitsverweis zwischen Sozialhilfe und Jugendhilfe (und auch Krankenkassen) geprägt. Komplexleistungen und Mischfinanzierungen spielen kaum eine Rolle.

Es entstehen an den Schnittstellen der Systeme „Verschiebebahnhöfe“ und bisweilen „schwarze Löcher“.

Demographische Entwicklung und Armut in Familien

Gutachten zur Versorgungssituation von geflüchteten Familien -Wissenschaftlicher Beirat für Familienfragen

Psychosoziale Situation der Familien ( Psychische Störungen bei geflüchteten Personen; Kinder mit traumatisierten Familienangehörigen)Hilfen für traumatisierte Familien (Erziehungskompetenz stärken, Traumafolgen behandeln, unterstützende Rahmenbedingungen)Besserer Zugang zur Gesundheitsversorgung (bedarfsgerechte Versorgung nicht nur Notfallbehandlung für Eltern und Kinder)Empfehlungen: u.a. familienfreundliche Unterbringung, evidenzbasierte und kultursensible Elternbildungsprogramme, Info für Helfende, Sprachmittler, schneller Zugang zum Bildungs-und Gesundheitssystem, Screening zur Bedarfsermittlung

Gutachten: Geflüchtete Familien 2017

https://www.bmfsfj.de/blob/119734/9715f720b0090d71d4cbe797586a9cec/kurzgutachten-gefluechtete-familien-data.pdf

Teilhabechancen von Kindern die mit der Familie aus Kriegsgebieten geflüchtet sind verbessern

Personalprobleme und Versorgungsprobleme in der Fläche

Kommt der Gärtner ein oder zweimal im Jahr und den Rest machen die Laiengärtner?Anleitungen aus dem Internet…

Wo kommen die zukünftigen Gärtner*innen her?

Paul Cézanne(1839 - 1906) Der Gärtner Vallier

Der Fachkräftemangel erreicht zunehmend auch alle psychiatrischen Arbeitsfelder. Anerkannte zukunftsorientierte Aus-, Weiter- und Fortbildungskonzepte insbesondere auch im Bereich der psychiatrischen Pflege mit je spezifischen Kompetenzen für jüngere, erwachsene und alte Menschen müssen aufgebaut werden. In einer immer stärker werdenden Konkurrenzsituation mit anderen Betätigungsmöglichkeiten in den Heil-, Pflege- und Heilhilfsberufen muss die herausfordernde Arbeit in psychiatrischen Arbeitsfeldern qualitativ aufgewertet und attraktiver gemacht werden. Hierzu gehören entsprechende Personaleinsatzsysteme und Entwicklungskonzepte genauso wie attraktive tarifliche Eingruppierungsmöglichkeiten und die entsprechende Refinanzierung von hochqualifiziertem Fachpersonal für die Leistungsanbieter.

Fachkräftemangel

• Ausbau der ForschungAngesichts der gesellschaftlichen und gesundheitspolitischen Bedeutung von psychischen Erkrankungen in allen Altersgruppen ist ein Ausbau der Forschung zu fordern. Dabei dürfen (sozial)psychiatrische Themen, Fragen der Versorgungsforschung, die Berücksichtigung von Partizipations- und Informationsinteressen von Menschen mit psychischen Erkrankungen in der Forschung nicht vernachlässigt werden.

• Die Bedeutung früher Belastungen und Traumatisierungen und der Schutz vor Gewalt in Institutionen sind ebenfalls zentrale Forschungsdesiderate. Eine alleinige Fokussierung der Forschungsförderung auf molekulare und translationale Forschung wird den tatsächlichen Bedarfen nicht gerecht.

• Regelmäßiges Monitoring: Integrierte Gesundheits- und Sozialberichterstattung

Mehr Wissen durch Forschung undregelmäßiges Monitoring

Entwicklung neuer Behandlungsansätze

Neue Ansätze: Urban Gardening

Heute - Drehtüreffekt

• Kinder und Jugendliche mit (drohender) seelischer Behinderung

Das Ziel von CCSchool ist die Überwindung des Drehtüreffekts bei (drohender) seelischer Behinderung

CCSchool – Versorgungskontinuität

Teilnahme an Schul-alltag

Verschlech-terung der Situation

Rückkehr in den Schulalltag

Stationäre Behandlung

A. Standardisierte Diagnostik

B. Schulbasiertes therapeutisches Assessment

C. Schulbasierte Behandlung

Projektwebseite

Link: https://ccschool.de/

126

https://www.google.de/search?q=urban+gardening+bilder&tbm=isch&source=iu&ictx=1&fir=_k_kAmxgWnUtWM%253A%252CQip6hynzWblJ5M%252C_&usg=____HfHuZ77kb41JMXAeQb9c3hHf0%3D&sa=X&ved=0ahUKEwjIzMrPv_bbAhWRbFAKHWiGDPIQ9QEIKzAB#imgrc=rijb9zS8sd_xvM:

Weissenau besonders aktiv beim Verlassen des „Anstaltsgartens“

- BeZuHg behandelt zu Hause gesund werden, erfolgreich evaluiertes Hometreatment-Modell (gestartet mit Versorgungsforschung Baden-Württemberg, Oktober 2011 – heute etabliert)

- StäB (stationsäquivalente Behandlung) derzeit in Erprobung, Weissenau wiederum Pionier in der Kinder- und Jugendpsychiatrie

- Aufsuchende Versorgung von Heimkindern etabliert seit der gemeinsamen BMBF-Studie (publiziert 2009)

Ulmer Heimkinderinterventionsstudie

https://www.google.de/search?q=urban+gardening&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjgz-u2o_bbAhXNKlAKHTzyDJ8Q_AUIDSgE&biw=1680&bih=923#imgrc=rpLuEoW2oqpmnM:

• trotz guter Evidenz nicht umgesetzt in Deutschland

• durch Marc Schmid in Basel für den deutschsprachigen Raum evaluiert und in beiden Anwendungsformen MST und MST-CAN als Krankenversorgung in mehreren Kantonen etabliert

MST

http://www.sueddeutsche.de/geld/urban-gardening-unter-dem-pflaster-der-garten-1.3144319

Facharzt KJPP- Quo vadis?

https://www.google.com/search?client=firefox-bab&biw=1680&bih=923&tbm=isch&sa=1&ei=mtA0W6niJcTewAK20Y2wAQ&q=traumg%C3%A4rten&oq=traumg%C3%A4rten&gs_l=img.3..0l6j0i30k1j0i5i30k1l3.8564.11020.0.11312.11.11.0.0.0.0.136.678.8j1.9.0....0...1c.1.64.img..2.9.670...0i67k1.0.IyuNHtGClpQ#imgrc=iD57BBbtkvZ2IM:

Eigener Facharzt

Entwicklung der Universitätsabteilungen (Lehrstühle) vor und nach der Etablierung des FA für Kinder- und Jugendpsychiatrie

1954 Marburg

1958 Rostock

1960 Dresden

1964 Frankfurt

1966 Hamburg und Münster

1970 Berlin-Ost / Charité

1970 Göttingen

1970 Tübingen

1971 Freiburg und Heidelberg

1975 Berlin-West / Freie Universität und Mannheim

1976 Leipzig

1976, 2003 Magdeburg(nach Wiedervereinigung)

FA für Kinder- und Jugendpsychiatrie 1968Beschluss auf dem

71. Ärztetag am 22.Mai 1968 in Wiesbaden

1978 Würzburg1979 Jena

1981 Kiel

1984 München

1988 Erlangen und Köln

1997 Aachen und Essen

1997/98 Mainz

2001 Ulm

2003 Homburg/Saar

2010 Bochum

2014 Witten/Herdecke

2016 Neuruppin (Brandenburg)

1968

Gründung von selbstständigen der Univ. Abt. (Lehrstühle) für Kinder- und Jugendpsychiatrie

0

5

10

15

20

25

30

1954 1958 1960 1964 1970 1971 1975 1976 1978 1979 1981 1984 1988 1997 1998 2001 2003 2010 2014 2016

1940 Gründung der „Deutschen Gesellschaft für Kinderpsychiatrie und Heilpädagogik in Wien

1950 Neugründung als „Deutsche Vereinigung für Jugendpsychiatrie“ (DVJ)1973 Dt. Vereinigung f. Kinder- und Jugendpsychiatrie (DVKJ)1976 Dt. Gesellschaft f. Kinder- und Jugendpsychiatrie (DGKJ)1994 Dt. Gesellschaft f. Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (DGKJP)2008 Dt. Gesellschaft f. Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und

Psychotherapie (DGKJPP)

Nicht alle Medizinischen Fakultäten in Deutschland haben selbständige Abteilungen für KJPP

An neun von 38 Medizinischen Fakultäten ist die Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie noch nicht mit einem eigenen Lehrstuhl (Abteilung) vertreten.

Es sind dies:

Düsseldorf, Gießen, Greifswald, Halle, Hannover, München TU, Nürnberg, Oldenburg und Regensburg.Keine Verankerung in der AO, damit keine garantiertePflichtlehreTeilweise konträre Entwicklungen im europäischen Ausland

http://www.lesplusbeauxjardinsdefrance.com/lart-du-jardin/le-jardin-de-chateau/

https://www.google.com/search?client=firefox-bab&biw=1680&bih=923&tbm=isch&sa=1&ei=mtA0W6niJcTewAK20Y2wAQ&q=traumg%C3%A4rten&oq=traumg%C3%A4rten&gs_l=img.3..0l6j0i30k1j0i5i30k1l3.8564.11020.0.11312.11.11.0.0.0.0.136.678.8j1.9.0....0...1c.1.64.img..2.9.670...0i67k1.0.IyuNHtGClpQ#imgrc=iD57BBbtkvZ2IM:

Eigener Facharzt: Weg aus dem Labyrinth /Verirrungen im Labyrinth?

• Überarbeitung der Weiterbildung: stark umstritten

• Bedeutung stationärer Zeiten und Fremdzeiten in den Mutterfächern

• Breite Anforderung: Grundlagenwissenschaftliche Ausbildung, Psychopharmakologie

• Translationale Anwendung von Forschungsergebnissen

• Aufsuchende Arbeit und Auflösung von Anstaltsstrukturen

• Höherer Anteil von Notfallpsychiatrie durch bessere ambulante Allgemeinversorgung

• Wie findet man die Balance?

Für welchen Facharzt ausbilden

Umfassende Ausbildung vs. Vereinbarkeit Familie und Beruf

- Medical Scientist und Clinician Scientist-Programmeder Universitäten

- Strukturierte wissenschaftliche Ausbildungs- und Promotionsprogramme

- Abschied vom Doktor für jeden? Spezifische Qualifizierungen in unterschiedlichen Bereichen. (Molekulare Medizin, Bildgebung, Neurobiologie, Verhaltensbiologie, Big-Data Handling etc.)

Arzt in Weiterbildung mit wissenschaftlichen Interessen

Clinical Trial Expertise

Mitwirkung an Studien und Modellprojekten

Durchführung geregelter manualisierter Studien zur Gewinnung von Behandlungsevidenz und zur Umsetzung von neuen Modellen

Psychotherapeutische Kompetenz

• starke Weiterentwicklung im psychotherapeutischen Bereich durch psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten

- kombinierte Pharmakotherapie und Psychotherapie häufig Leitlinienempfehlung

- Qualifizierung für Psychotherapieforschung bei künftigen Fachärzten für Kinder- und Jugendpsychiatrie / Psychotherapie?

Fazit

• Problem: Unterscheidung eines verbindlichen Kernkanons von variablem Zusatzwissen und zusätzlichen Fertigkeiten

• Ausbildungsnetzwerke und Verbünde?

• Auflösung des Facharztes wie in England?

Orientierung nach Forschungsmethoden? Oder an der generellen Versorgung vs. Ausbau von Kinder- und Jugendspezialist*Innen mit besonderer Vernetzungskompetenz und großem Entwicklungswissen

Garten der KJP enorm vielfältig

https://www.google.com/search?client=firefox-b-ab&biw=1680&bih=923&tbm=isch&sa=1&ei=RNQ0W8CzHMLLwALQ9bSwDA&q=englischer+landschaftsgarten&oq=englischer+landschaftsgarten&gs_l=img.3..0j0i24k1l3.2955360.2961154.0.2961568.28.17.0.11.11.0.146.1546.12j4.16.0....0...1c.1.64.img..1.27.2026...0i67k1.0.9xFsw89-4-k#imgdii=tlEgWyHimvMsGM:&imgrc=uCWQtkAllXn8zM:

Viel Spaß beim spazieren…

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.Prof. Dr. Jörg M. Fegert

Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie des Universitätsklinikums [email protected]