50 Jahre Kolpingsfamilie Refrath · einem Kombi, der Hilfsgüter (u. a. Medikamente) im Wert von...
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50 Jahre Kolpingsfamilie Refrath Bericht über Programme, Personen und Aktionen
von 1964 bis 2014
Die Gründung In Refrath aktiv, in St. Elisabeth zu Hause
Als die Kolpingsfamilie in Refrath am 26. April 1964 offiziell gegründet
wurde, hatte sich die junge Gemeinschaft schon in acht Monaten intensiver
Arbeit gefestigt. 24 Veranstaltungen lagen da schon hinter ihr mit Vorträgen,
Diskussionen und geselligem Beisammensein.
Begonnen hatte alles mit einer „Gründungsversammlung“ am 6. September
1963 in der Gaststätte „Ewige Lampe“, in der der unvergessene Referent der
Kölner Kolping-Zentrale Theo Rempe über „Vater Kolping und sein Werk“
sprach. Etwa 20 Männer beauftragten diese Initiativgruppe zur Gründung
einer Kolpingsfamilie in Refrath: Pfarrer Heinrich Hawig, Kurt Koßmann,
Peter Billen, Ferdi Combüchen, Josef Faulhaber, Heinz Heßling und Hans
Vorwerg.
Auszug aus der Pfarrchronik, gefertigt von Pfr. Heinrich Hawig
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Die neue Kolpingsfamilie sollte in der Pfarrgemeinde St. Elisabeth ihr zu
Hause haben, ihre Aktivitäten aber auf ganz Refrath ausdehnen. Der
festliche Gründungstag acht Monate später wurde begonnen mit einem
Gottesdienst in St. Elisabeth mit Kolping-Diözesanpräses Everhard Schiffer.
Es schloss sich die Gründungsfeier im Pfarrheim mit der Aufnahme von
neun neuen Mitgliedern an.
Anschließend fand die Gründungs-Generalversammlung statt. Zum ersten
Vorstand wurden gewählt:
Präses Pfarrer Heinrich Hawig
Vizepräses Kurt Koßmann
Senior Konrad Berghausen
Altsenior Hans Vorwerg (aus den beiden traditionell getrennten
Ämtern wurde später der/die Vorsitzende)
Kassierer Ferdi Schmitz
Schriftführer Ludger Reuber
Beisitzer: Peter Billen, Ferdi Combüchen, Jürgen Brucherseifer,
Josef Faulhaber, Heinz Heßling
Ein Familienabend mit Tanz und Unterhaltung schloss den Gründungstag ab.
Kraftquellen der Gründung
Die Kolpingsfamilie Refrath hatte drei Kraftquellen: 1. Eine Gruppe des
Katholischen Männerwerks, die Am Brücker Bach und an der Kornstraße
bereits gesiedelt hatte und sich beherzt der Kolping-Idee anschloss, 2. die
junge Pfarrgemeinde St. Elisabeth, deren erstem Pfarrer die Kolpingsfamilie
ein Herzensanliegen war, und 3. die Kolpingsiedlung im Dreieck
Erntestraße / Buchweizenweg und Im Haferkamp. Diese Siedlung war durch
eine von Kolping-Mitgliedern initiierte Siedlergemeinschaft entstanden und
hatte über 50 jungen Familien eine Heimstatt gebracht. Hier wohnte ein
Großteil der Gründungsmitglieder. Sie wollten die Ideen Adolph Kolpings
in ganz Refrath ausstrahlen und wie der neue Kirchenchor und die
Katholische Frauengemeinschaft zu einem lebendigen Wachsen der jungen
Pfarrgemeinde beitragen. Übrigens war der erste offizielle Name
„Kolpingsfamilie Bensberg-Refrath“, da ihre Gründung vor der kommunalen
Neugliederung stattfand.
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„Wer nichts weiß, kann nicht gebildet sein.“
(Adolph Kolping)
Bildungsgemeinschaft Wissen fürs Leben In der Kolpingsfamilie Refrath hatte sich eine große Gruppe junger Männer
und (meist) junger Familienväter gefunden, die entschlossen waren, mehr
über Kirche und Welt zu wissen und zu verstehen, als sie bisher auf ihrem
schulischen und beruflichen Weg erfahren hatten. So wurde die
Bildungsarbeit zum Schwerpunkt der neuen Kolpingsfamilie. In ihrer
50jährigen Geschichte wurden über 500 Veranstaltungen zu konkreten
Themen und mit hervorragenden Referenten durchgeführt. Die Teilnehmer-
zahlen schwankten zwischen 12 und über 70.
Schwerpunktbereiche der Bildungsarbeit waren Kirche und Religion, Politik
und Gesellschaft, Familie und Erziehung sowie das Kolpingwerk in
Deutschland und in der Welt.
Bildungsarbeit mit Seminar-Ansprüchen
In mehreren Jahren wurden regelrechte Seminare zu großen Themenfeldern
organisiert, zu denen dann jeweils 6 bis 8 Bildungsabende stattfanden.
Beispiele:
- Demokratie in Theorie und Praxis (1964/65)
- Staats- und Soziallehre der Katholischen Kirche (1965/66)
- 1000 Jahre deutsche Geschichte (1966/67)
- Theorie und Macht des Kommunismus (1974/75)
- Die Katholische Kirche in den Ländern der Welt (1977/78)
- Europa in Geschichte und Gegenwart (1978/79)
- Die Familie in Gesellschaft und Staat (1979/80
Auch die Glaubensgespräche, die jeden Monat stattfanden und auch heute
noch regelmäßig stattfinden, wurden oft unter ein Rahmenthema gestellt.
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Vom Konzil bis zu den Ärzten
Aus der Vielzahl der übrigen Vortrags- und Diskussionsthemen seien nur
diese beispielhaft erwähnt:
- Macht und Ohnmacht der Presse
- Kann ein Christ SPD wählen? (15. 10. 1973)
- Angriff auf das Elternrecht
- Völkermord in Biafra
- Demokratie und Leitung in der Evangelischen Kirche
- Wackeln die Renten?
- Heile, heile, Honorare: der Arzt in unserem Gesundheitssystem
- Taize und das Konzil der Jugend
- Erlebnisse eines Zuchthauspfarrers
- Mitbestimmung und Vermögensbildung
- Ist die Kirche zu reich? (10. 1. 1966)
- Erbrecht für Jedermann
- Die Familie – Prügelknabe der Wohlfahrtsgesellschaft?
- Ändert Hartz IV unser Gesellschaftssystem?
- Was uns die Katholische Soziallehre heute zu sagen hat
- Von Brüning zu Hitler
- Auto-Pannen-Grundkurs bei Gerd Baldsiefen
- Ehe heute – Ehe auf Probe? (Pfarrer Froitzheim mit 50 Teilnehmern)
- Lohnt sich eine Wärmepumpe?
- Kernenergie – Was ist das für ein Stoff?
- 40 Jahre seit dem Konzil – Was ist geblieben, was hat sich
verändert?
- Jugendsekten und ihre Hintergründe
- Unsere Tochter hat einen Freund (Religionsgespräch)
Referenten von außen und innen
Aus der Vielzahl der Referenten der einzelnen Bildungsabende seien nur
diese erwähnt:
Bundesinnenminister a. D. Paul Lücke, Fernsehjournalist Dr. Günther
Siefarth, Bundesfamilienminister a. D. Dr. Franz Würmeling, die
Bundestagsabgeordneten Irmgard Karwatzki, Franz-Heinrich Krey und
Wolfgang Bosbach, Sportlegende Manfred Germar, Landrat Dr. Konrad W.
Kraemer, Bürgermeister Franz-Karl Burgmer, Stadtdirektor Wilh. Wagener,
Oberstudiendirektor Heinz Böller, Lutz Urbach als Bürgermeister-Kandidat
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für Bergisch Gladbach, Filmjournalist Günter Beaugrand, Schlageranalyst
Werner Papsdorf, KNA-Chefredakteur Helmut S. Ruppert und Zauber-
Philosoph Alexander Adrion. Zu letzterem kamen über 150 Teilnehmer ins
Kinderdorf Bethanien.
Aber auch aus den eigenen Reihen wurden Referenten gewonnen, die vor
allem aus ihrem beruflichen Werdegang fachkundige Beiträge einbrachten.
Auch hier Beispiele:
Hans Vorwerg, Rudolf Dockter und Hermann Schlechtriem (Finanzen und
Steuern), Conny Berghaus (Amateurfunk), Joseph Gutmann (Berufsbildung),
Heribert Sack (Elektroenergie), Ida und Alois Steden (Entwicklungsarbeit in
Afrika), Gerd Ritzerfeld (Internationales Kolpingwerk), Walter Kötting
(Stahl) sowie Ludger Reuber (Politik und Medien).
Immer wieder Wahlen
Es gab in den 50 Jahren so gut wie keine Kommunal-, Landtags-,
Bundestags- und Europawahl, zu der die Kolpingsfamilie keine Vorschau
und/oder Nachbetrachtung organisiert und angeboten hätte. Teils wurden
diese Abende als allgemeine Diskussionsveranstaltungen organisiert, teils
aber auch Referenten von außerhalb gewonnen. Zuletzt bot der Dürener
Politologe Karl-Albert Eßer zur Landtagswahl 2012 eine hervorragende
Analyse der Parteien-Wahlprogramme. Diese Veranstaltung fand im
Pfarrsaal von St. Johann Baptist statt, aber wie bei den meisten, immer
offenen Veranstaltungen der Kolpingsfamilie konnte auch hier kaum
Interesse über den engeren Kreis des Veranstalters hinaus gewonnen werden.
Besichtigungen
Eine Mischung aus Bildung und Geselligkeiten boten die zahlreichen
Besichtigungen, die von der Kolpingsfamilie Refrath organisiert und allen
Interessierten angeboten wurden. So etwa:
Braunkohletagebau, Kölnische Rundschau, Westdeutscher Rundfunk, Dom-
Radio in Köln, vier historische Rundgänge in Refrath, Klärwerk Refrath,
nächtlicher Paketumschlag bei der Post, Deutsches Zentrum für Luft- und
Raumfahrt in Porz, Abtei Brauweiler sowie zahlreiche Kirchen und Museen
im näheren und weiteren Umfeld, Besuch des Divertissementchen „En
kölsche Maskerad“ sowie des Hänneschen-Theaters (50 Teilnehmer).
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Am ersten Arbeitsplatz von Bundeskanzler Konrad Adenauer Besuch im Museum König in Bonn im Februar 2009
An der Pforte von Kloster Steinfeld – Ausflug nach Zülpich und Steinfeld
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Im April 2002 führte eine Studienfahrt nach Berlin, Potsdam und Köpenick,
die auch eine Begegnung mit dem Bundestagabgeordneten Wolfgang
Bosbach im Berliner Reichstag brachte.
Als Bildungsgemeinschaft blickt die Kolpingsfamilie Refrath mit Stolz und
Dankbarkeit auf die 50jährige Arbeit zurück. Sie war im wahrsten Sinne des
Wortes eine „Akademie im Volkston“, wie es Adolph Kolping immer von
seinen örtlichen Gemeinschaften gefordert hat.
Angebote und Anstrengungen hätten sicher noch besser angenommen
werden können. Das galt manchmal, zugegeben, auch für die eigenen
Mitglieder, aber fast immer für die Christen in Refrath über den Kreis der
Kolpingsfamilie hinaus. Fest steht: Die vielen, die Jahrzehntelang intensiv
dieses Bildungsangebot nutzten, haben viel an Wissen, Erfahrung und
Meinung gewonnen.
… „da tat er sein Haus auf und rief uns hinein …“ So ein Haus (eine Heimat) war für die Kolpingsfamilie Refrath das Pfarrheim
St. Elisabeth. Hier trafen sich die Mitglieder zu Vorträgen und Diskussionen, zum Feiern und Arbeiten, – 50 mal im Jahr, über 2000 mal in 43 Jahren …!
Letzte Veranstaltung im vertrauten Pfarrsaal mit 70 Teilnehmern Referent: Präses Jörg Harth – Thema: Die Geschichte des Volkes Israel
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„Es gehört mehr Mut dazu,
ein guter Christ zu sein, als ein schlechter.“
(Adolph Kolping)
Religionsgemeinschaft Den Glauben tun
Die Kolpingsfamilie Refrath hat sich immer als katholische Gemeinschaft
und damit als Teil der Pfarrgemeinde St. Elisabeth In der Auen und der
gesamten Gemeinschaft der Katholiken in Refrath verstanden. Ein Priester
oder Diakon war und ist ihr Präses und die Teilnahme und Mitwirkung am
kirchlichen Leben selbstverständliche Pflicht. Zahlreiche Kolping-Mitglieder
wirkten im Laufe der Jahre im Pfarrgemeinderat oder Kirchenvorstand mit.
Fast monatlich wurde mit dem Präses oder einem auswärtigen Theologen ein
Religionsgespräch geführt. Zweimal im Jahr feiern und gestalten die
Kolpingmitglieder einen Gemeinschaftsgottesdienst: Am Stiftungsfest
Anfang Mai und am Kolping-Gedenktag Anfang Dezember trifft man sich
danach in gemütlicher Runde zum Frühstück oder Abend-Imbiss. Wenn die
Fronleichnamsprozession durch die Kolping-Siedlung führte, wurde auf dem
Siedlungsplatz am Ende der Erntestraße ein Stations-Altar errichtet.
So gut wie auf allen Pfarrfesten von St. Elisabeth hat die Kolpingsfamilie
den Grill- und Getränkestand organisiert und betreut. Selbstverständlich galt
der Reinerlös immer einem guten Zweck, und selbstverständlich waren
4. Dez. 2010: Wir haben
einen neuen Präses:
Pfr. Wolfgang Pollmeyer
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Mitglieder der Kolpingsfamilie bei allen anderen Veranstaltungen und
Unternehmungen der Pfarrgemeinde immer aktiv beteiligt.
Zum Pastoralgespräch im Erzbistum Köln hat die Kolpingsfamilie Refrath
im November 1993 mit einer umfangreichen Stellungnahme beigetragen.
Darin wird die Aufgabenstellung der katholischen Verbände u. a. damit
begründet, „dass bei der Größe unserer Gemeinden die Verbindungen aller
mit allen nicht möglich ist und persönliche Beziehungen und Nähe oft nur in
Gruppen und Gruppierungen wachsen können“.
Für die Älteren in den Refrather Pfarrgemeinden hat die Kolpingsfamilie ab
2000 mehrere Senioren-Ausflüge organisiert. Die Tages-Busreisen gingen an
den Biggesee, nach Zülpich und Kloster Steinfeld oder ins Münsterland. Das
Angebot wurde schließlich aber eingestellt, weil der enorme organisatorische
Aufwand und das Interesse in keinem rechten Verhältnis zueinander standen.
Bei den Teilnehmern haben die Fahrten aber sehr positiven Anklang
gefunden
Sehr oft haben Mitglieder der Kolpingsfamilie Refrath an Wallfahrten
teilgenommen Dabei sind die Wallfahrten zum Grab Kolpings in der Kölner
Minoritenkirche Tradition. Aber auch Neviges, Kevelaer, der Kölner Dom,
ja sogar Rom waren Ziele der Kolping-Pilger.
Seniorenausflug nach Olpe und zum Biggesee 2007 Oben Mitte (mit roter Jacke): Präses Jörg Harth
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Besinnlich in den Tag
Seit einigen Jahren trifft sich die Kolpingsfamilie regelmäßig zu einem
„Morgenlob“. In der Kapelle von St. Elisabeth wird gebetet, meditiert und
gesungen, und anschließend bleibt man bei einem gemeinsamen Frühstück
zusammen. Auch hierzu sind Gäste, wie zu allen Veranstaltungen der
Kolpingsfamilie, herzlich willkommen. Sie werden eine Gemeinschaft
erleben, die fröhlich, herzlich und offen ist.
„Tätige Liebe heilt alle Wunden,
bloße Worte mehren nur den Schmerz.“
(Adolph Kolping)
Aktionsgemeinschaft Die Tat ziert den Mann (und die Frau)
Vater Kolping hat seinen Gesellen immer durch sein Beispiel deutlich
gemacht, dass uns als Christen der Nächste etwas angeht, dass unser Mittun
und Mithelfen gefragt ist. So hat sich auch die Kolpingsfamilie Refrath von
Anfang an als Aktionsgemeinschaft verstanden, die ihren Beitrag zur Hilfe
in Not leisten wollte.
Auch im relativ gut betuchten Refrath gibt es soziale Probleme. Für das
Übergangswohnheim Lustheide, in dem vor allem junge Menschen auf eine
neue Chance warteten, sammelte die Kolpingsfamilie 1971/73 Kleidung und
Geschenkpäckchen zu Weihnachten. Mit den Familien des Kinderdorfes
wurden viele Ausflüge und Wochenendfahrten unternommen. Und als das
Kinderdorf 1991 durch ein Sturmtief beschädigt wurde, waren
Kolpingmitglieder zu Aufräumarbeiten zur Stelle. Die größten Aktionen aber
galten Polen und der Dritten Welt.
Christliche Bruderhilfe für Polen
In Polen herrschte vor und nach dem Ende der kommunistischen
Gewaltherrschaft bittere Armut. Über persönliche Kontakte und in
Zusammenarbeit mit den Kolpingsfamilien im Rheinisch-Bergischen Kreis
sowie dem Kontaktkreis Krakau wurden von 1983 bis 1991 große
Hilfsaktionen durchgeführt.
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Vor allem für den ländlichen Bereich um Krakau wurden schon 1983
50 große Pakete mit Kleidungsstücken und Geldspenden im Wert von
770 DM zusammen gebracht. Im Herbst 1988 organisierte der „Kreis junge
Familie“ der Kolpingsfamilie Refrath einen Transport mit zwei LKW und
einem Kombi, der Hilfsgüter (u. a. Medikamente) im Wert von 80.000 DM
nach Polen brachte. Außerdem wurden 1.500 DM für Frisch-Lebensmittel
und Transportkosten gesammelt.
Neben dieser großen Transportaktion wurden Jahr für Jahr Spenden und
Hilfsgüter gesammelt und mit dem „Kontaktkreis Krakau“ nach Gogolin und
Krakau transportiert. So halfen junge christliche Familien in Deutschland
jungen christlichen Familien in Polen – ein Zeugnis brüderlicher
Nächstenliebe und ein Beitrag zur Völkerverständigung.
Die Kolpingsfamilie Refrath hat sich in ihrer Bildungsarbeit oft mit den
Problemen der Dritten Welt befasst. Ab 1973 erwuchsen daraus konkrete
Aktionen. So brachte eine Verkaufsausstellung im Pfarrheim für die
Ausbildung junger Menschen in Brasilien 1.300 DM. Jahr für Jahr beteiligte
sich die Kolpingsfamilie an Aktionen der Pfarrgemeinde oder führte eigene
Aktionen durch.
Erfolgreicher Skibasar
Zum regelrechten „Spenden-Marathon“ entwickelte sich der Skibasar der
Kolpingsfamilie. In vielen Refrather Kellern schlummerten wertvolle
Wintersport-Artikel, weil die Kinder herausgewachsen waren oder ihre
Eltern sich auf andere Sportarten umgestellt hatten. Zunächst wurden die
Wintersportsachen als Spenden angenommen und dann für die Dritte Welt
verkauft. Später konnten aber auch wertvolle Kleidung und Geräte in
Kommission gegeben werden. Wurden sie verkauft, blieb ein Teil des
Erlöses als Spende.
Fast zwanzig Jahre lang hat die Kolpingsfamilie diesen Wintersportbasar
organisiert, meist verbunden mit dem Weihnachtsbasar der Pfarrgemeinde
St. Elisabeth. Auf dem Höhepunkt wurden 1988 angeboten: 124 Paar Ski,
210 Paar Skischuhe, 60 Paar Schlittschuhe, 335 Skianzüge, -hosen und
–anoraks.
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Der Gesamterlös dieser Aktionen ist nicht verbucht, weil er meistens in das
Gesamtergebnis der Weihnachtsbasare der Pfarrgemeinde einging. Er dürfte
nach internen Notizen aber weit über 40.000 DM betragen haben.
Daneben hat sich die Kolpingsfamilie an vielen anderen Aktionen beteiligt:
Unterstützung des Kinderdorfes bei einer Hilfsaktion für Kroatien,
Hilfssammlung für Vorschul-Kindergärten auf den Philippinen,
Kinderkleidersammlung für Weißrussland. Immer hatten die Hilfsaktionen
ein konkretes Ziel, das an die Kolpingsfamilie herangetragen wurde.
„Was der Familie frommt, das frommt dem Volke;
was der Familie schadet, das schadet dem Volke.“
(Adolph Kolping)
Familienhafte Gemeinschaft Feiern und Lernen mit Kind und Kegel Ursprünglich war die Kolpingsfamilie eine reine Männergemeinschaft. Erst
ab 1967 konnten auch Frauen Mitglieder werden. Aber die Frauen und
Familien waren in Refrath von Anfang an dabei, nicht nur beim Advents-
oder Tanzabend, sondern in der ganzen praktischen Arbeit der
Kolpingsfamilie.
Die Wohlfahrt der Familie und die Erziehung der jungen Männer zu
„tüchtigen Familienvätern“ war ein besonderes Anliegen Kolpings. So zog
sich das Familienthema durch das ganze Bildungsprogramm. Dabei ging es
um Familienpolitik, aber auch um praktische Erziehungsfragen.
1988 wurde ein besonderer Kreis „Junge
Familien“ der Kolpingsfamilie gegründet, in
dem sich die Mitglieder mit Rat und Tat zur
Seite standen. Die Unternehmungen der
Gruppe reichten vom Kaffekränzchen mit oft
ernsten Themen über Sport-, Bastel- und
Spielstunden bis zur eigenständigen
Teilnahme am Refrather Karnevalszug.
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Beliebte Wochenend-Freizeiten zu Erziehungsfragen
Erziehungsfragen, vor allem auch der religiösen Erziehung, standen im
Mittelpunkt von über zehn Wochenendfreizeiten, die zwischen 1971 und
2003 in den Kolping-Familienferienhäusern Oberhundem, Olpe und
Winterberg-Elkeringhausen durchgeführt wurden. Bis zu 50 Eltern und
Kinder/Jugendliche nahmen an diesen Freizeiten teil. Unter anderen waren
die Präsides Pfarrer Ewald Froitzheim und Dr. Wolfgang Fey, Kaplan
Ludger Möers sowie Kaplan Matthias Genster Referenten und Begleiter
dieser intensiven Freizeit-Seminare.
„Von der versorgten zur sorgenden Gemeinde“ - Wochenende 1984 mit Präses Ewald Froitzheim im Kolping-Familienferienheim Olpe
Intensive Kontakte pflegte die Kolpingsfamilie mit dem Kinderdorf
Bethanien. Vor allem wurden gemeinsame Wanderungen und Ausflüge
organisiert. Es ist aus heutiger Sicht unglaublich, was hier vor allem in den
70er Jahren bewegt wurde. So wurde im Juni 1971 ein Ausflug nach
Remscheid-Lennep mit 13 PKW und 60 Teilnehmern organisiert.
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Im September 1973 fuhren 28 Kinder des Kinderdorfes mit 25 Erwachsenen
und Kindern der Kolpingsfamilie nach Losenau.
Treffpunkt Kinderdorf: mit 13 PKW und 60 Teilnehmern zum Sommerausflug
Fast in den gesamten 50 Jahren seit der Gründung hat es in Refrath eine
Kolping-Kegelgruppe gegeben, die auch an Bezirks- und
Diözesanmeisterschaften der Kolpingsfamilie teilnahm. Einmal im Jahr
veranstaltete die Gruppe ein Familien-Kegeln. Der Zulauf war so groß, dass
zeitweise zwei Mannschaften gebildet werden mussten.
Kegelgruppe 1997 in Morsbach-Überasbach
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Sehr beliebt waren die Familien-Wanderungen in den Königsforst, ins
Bergische Land und Kölner Umland, die zwischen 1971 und 1990
stattfanden. Höhepunkt war hier sicher der Wanderausflug nach Morsbach
im Jahr 1976, der 95 Teilnehmer zählte.
Familienausflug in den Königsforst
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Zwar ist die Teilnehmerzahl inzwischen kleiner geworden, aber gewandert
wird bei Kolping nach wie vor: An jedem ersten Mittwoch im Monat setzt
sich vom Startpunkt Kolping-Siedlung aus unter Leitung von Christian
Hannig eine Gruppe Junggebliebener in Bewegung.
„ Die Fehler der Jugend fressen das Glück des Alters auf.“
(Adolph Kolping)
Jugend-Arbeit Jungkolping und Junge Erwachsene – die Spuren bleiben
Der heutige Alters-Durchschnitt der Refrather Kolping-Mitglieder lässt
kaum vermuten, dass in früheren Jahren eine sehr intensive Jugendarbeit
geleistet wurde. Schon bald nach der Gründung der Kolpingsfamilie wurden
im Pfarrheim von St. Elisabeth Tanzabende für die Jugend angeboten, die
sehr gut besucht waren, zumal es vergleichbare Angebote im näheren
Umfeld damals nicht gab. Natürlich war der Zugang zu solchen
Veranstaltungen nur schwer steuer- und kontrollierbar. Schließlich gaben die
Verantwortlichen auf, weil immer wieder Mobiliar in Mitleidenschaft
gezogen worden war, wie es in einer Pressemeldung hieß.
Es wurden aber weiter Angebote für Jugendliche gemacht: Tischtennis,
Fußball, Spielabende, Ausflüge oder eine Floßfahrt auf der Agger (1982).
Ferdi Schmitz mit seiner
Jugendgruppe beim
Reibekuchen-Backen für das Sommerfest in St. Elisabeth.
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Jungkolping – ein breites Angebot in Refrath
Aus diesen Angeboten entwickelte sich eine systematische Jungkolping-
Arbeit mit fester Mitgliedschaft und regelmäßigen Gruppenstunden. Dieter
Opfer sowie Albert und Bernhard Müller leisteten zeitweise diese Arbeit mit
den Jugendlichen, außerdem Karl Beckers und vor allem der erst kürzlich
verstorbene Ferdi Schmitz. Mit seinem VW-Bulli hat er zahllose und oft
spannende Ausflüge organisiert und war vielen Jugendlichen ein väterlicher
Freund. In viele Unternehmungen der Jungkolpinggruppe war das
Kinderdorf einbezogen.
Jugendarbeit ist immer mit viel Fluktuation und wenig Protokoll verbunden.
Deshalb liegen über Mitglieder und Teilnehmer nur wenige Zahlen vor. Aber
sie waren, wie aus den wenigen Unterlagen hervorgeht, durchaus
beeindruckend. So wurden allein im Mai 1974 19 Jugendliche in
Jungkolping aufgenommen.
Aus dieser Jugendarbeit bildete sich in der Refrather Kolpingsfamilie in den
90er Jahren eine Gruppe Junge Erwachsene, die von Dieter Opfer ins Leben
gerufen wurde und sich mit viel Elan engagierte. Einige von ihnen
übernahmen neben Michael Kämpchen als Vorsitzender Vorstandsämter,
gestalteten die Mitteilungen an die Mitglieder unter dem Titel „Kantig“ als
kleine Zeitung und wollten einiges in der Kolping-Arbeit anders machen als
bisher. Intensiv beschäftigte sich die Gruppe mit anderen
Religionsgemeinschaften und suchte dazu auch Kontakte.
Es zeigte sich, dass der Altersunterschied zwischen den langjährigen
Mitgliedern und dieser jungen Truppe doch vielleicht zu groß war. Diese
wollten entsprechend ihrer Lebenssituation einiges umstoßen, jene hatten mit
allzu viel Erfahrung Sorge vor zu vielen Veränderungen. Im Februar 2001
erschien ein Artikel im „Kolpingblatt“, dem offiziellen Organ der Deutschen
Kolpingsfamilie: „Kegeln und Klärwerk reißen uns nicht mehr vom
Hocker“. Zitiert wurde darin ein Mitglied der Gruppe Junge Erwachsene aus
Refrath, ohne das ein förmliches Interview stattgefunden hatte oder
abgestimmt worden wäre. Die Redaktion hatte wohl ein Gespräch, das am
Rande einer Kolping-Großveranstaltung stattgefunden hatte, ein bisschen
„hochgezogen“. Der Diskussion und Auseinandersetzung darüber aber zeigte
sich die Kolpinggemeinschaft nicht gewachsen.
Die Älteren fühlten sich zum Teil in ihrem Lebenswerk nicht ernst
genommen, die Jüngeren fühlten sich zum Teil missverstanden. Die
Kommunikation entwickelte sich auf allen Seiten in kürzester Zeit stürmisch
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und unfruchtbar. Tragische Folge: Die meisten Jüngeren zogen sich zurück,
und die Älteren waren wieder unter sich. Eine Chance, die offen ergriffen
wurde, ging verloren. Schuldzuweisungen wären unfair und sinnlos, zumal
die Jüngeren und die Älteren auch jeweils untereinander nicht einer Meinung
waren. Die Sache war also vielschichtiger als ein reiner
Generationenkonflikt. Und nach wie vor bestehen persönliche Kontakte fort.
Briefmarken-Club
Seit vielen Jahren gibt es einen Kolping-Briefmarkenclub. Unter Leitung
von Heinrich Müller treffen sich im Pfarrheim Kinder und Jugendliche, um
Briefmarken zu sammeln, zu tauschen und von und mit ihnen zu lernen.
Einmal hat sich die Gruppe sogar mit einem Stand auf den Refrather
Weihnachtsmarkt gewagt. Und immer werden Doppelstücke für Dritte-Welt-
Aktionen des Kolpingwerkes zurückgelegt. 2008 kamen aus dieser Arbeit
sowie aus anderen Aktionen 92 kg Briefmarken zusammen.
Ehepaar Müller mit Briefmarken-Interessenten auf dem Refrather Weihnachtsmarkt
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Die intensive Jugendarbeit hat sich auf die Mitgliederstruktur der
Kolpingsfamilie Refrath nur gering ausgewirkt. Viele der ehemaligen
Jungkolpingmitglieder und jungen Erwachsenen sind verzogen oder verloren
durch Bundeswehr und berufliche Ausbildung den Kontakt. Aber verloren
und vergebens war diese Arbeit der Kolpingsfamilie nicht.
Die Jugendlichen haben bei Kolping viel Schönes erlebt und erfahren. Sie
haben Gemeinschaft gefunden, wussten mit ihrer Freizeit etwas Vernünftiges
anzufangen, und ihre Eltern und Erzieher wussten, wo sie waren. Alle, die an
dieser oft schwierigen Arbeit beteiligt waren, dürfen sich voll Dankbarkeit
bewusst sein, dass ihr sozialer Einsatz im Leben der Heranwachsenden bis in
deren spätere Familien hinein Spuren hinterlassen hat.
„Das Jammern hilft nichts. Das Jammern über das Weltelend
ist überhaupt sehr unfruchtbar.“
(Adolph Kolping)
Frohsinn und Geselligkeit Bei Kolping wird gelacht und gefeiert
In der Kolpingsfamilie geht es gerne fröhlich und gesellig zu. Das ist
bekannt. Und das ist gewollt. Miesepeter und Sauertöpfe bringen nichts
zustande. Im Pfarrbrief von St. Elisabeth hieß es dazu am 18.04.1971 in
einer Selbstdarstellung:
„Von Bildung allein kann eine Gemeinschaft nicht leben. In der
Kolpingsfamilie ist sie eingebettet in Frohsinn und Geselligkeit.
Unsere Mitglieder werden es gelassen hinnehmen, wenn sie deshalb
belächelt werden. Sie wissen, dass eine Gemeinschaft nur zusammen
bleibt und kontinuierliche Bildungsarbeit über Jahre nur möglich ist,
wenn sie von menschlichen Beziehungen getragen wird. Aus
Freundschaft und gemeinsamem Erleben findet man die Kraft und
den Anstoß zu gemeinsamer Aktion.“
Neben Gesang und Spiel sowie heiter-besinnlichen Adventsstunden hat vor
allem der gemeinsame Sport eine große Rolle gespielt. Außer der an anderer
Stelle erwähnten Kegel-Runde trafen sich regelmäßig Interessierte zum
Schwimmen oder zum Trimm-dich im Königsforst, wobei Kinder und Gäste
immer willkommen waren.
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Aber nicht nur bei ihren eigenen Veranstaltungen ging es gesellig zu. Die
Kolpingsfamilie Refrath hat auch zur Bereicherung des allgemeinen
Gemeinschaftslebens beigetragen. Dreimal nahm sie mit Wagen und
Fußgruppe am Refrather Karnevalszug teil. Im Pfarrheim von St. Elisabeth
wurden über viele Jahre regelmäßig Tanzabende für Jung und Alt angeboten,
die so viel Zuspruch fanden, dass am Ende die Tanzfläche zu klein wurde.
1989 zum 25-jährigen Jubiläum war die Kolpingsfamilie mit einem großen Wagen und einer Fußgruppe beim Refrather Karnevalszug vertreten
Tradition ist inzwischen das Johannisfeuer auf Gut Beningsfeld gemeinsam
mit dem Kirchenchor. Da gibt es zu Essen und zu Trinken. Vor allem aber
wird gesungen, bis es dunkel wird, und das will Ende Juni ja was heißen.
Unvergessene Karnevalssitzungen
Höhepunkte aber waren Jahr für Jahr die Karnevalsveranstaltungen. Zuerst
im Keller des Pfarrheims, dann zusammen mit der Frauengemeinschaft im
Pfarrsaal und schließlich auch unter aktiver Beteiligung des Kirchenchores
in der Aula des Kinderdorfes Bethanien wurden fulminante Sitzungen
inszeniert. Von der Dekoration bis zur Musik, vom Würstchen bis zur
Büttenrede, vom Kölsch bis zum Männerballett wurde alles von eigenen
Kräften organisiert und gestaltet. Einmal (1981) musste die Veranstaltung
sogar in den alten Tanzsaal der Gaststätte „Erholung“ in Alt-Refrath verlegt
werden, und es kamen über 300 Jecken.
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Vielen ist zu danken, die am Gelingen dieser Veranstaltungen beteiligt
waren, nur zwei seien namentlich erwähnt: Heinz Heßling, der X-mal den
Präsidenten gab, und der verstorbene Organist Willibald Scherf, der
unermüdlich auch dann noch auf dem Klavier den Tusch spielen musste,
wenn er selbst in einer Büttenrede durch den Kakao gezogen worden war.
Karneval 1981 - Elferrat aus Mitgliedern der Kolpingsfamilie und der Frauengemeinschaft und mit dem Präsidenten Heinz Heßling
„Nichts ist der Freiheit radikaler entgegengesetzt
als die Ungebundenheit.“
(Adolph Kolping)
Der großen Gemeinschaft verbunden Refrath – eine von 3 000 Kolpingsfamilien weltweit
Als eine von weltweit 3.000 Gemeinschaften hat die Kolpingsfamilie
Refrath viele Kontakte und Begegnungen über die eigenen Ortsgrenzen
hinaus gepflegt. So nahmen immer Refrather Mitglieder an den Diözesan-
und Bezirkstagungen teil, und viele gehörten über viele Jahre überörtlichen
Vorständen an. Das Kolpingwerk und seine Aktivitäten in aller Welt waren
immer wieder Themen im Bildungsprogramm.
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Die meisten Kontakte und gegenseitigen Besuche gab es natürlich mit den
benachbarten Kolpingsfamilien: Bergisch Gladbach, Köln-Brück und Köln-
Deutz, Frielingsdorf und Porz. Aber es ging auch weit hinaus: Eine enge
Freundschaft bestand mit der Kolpingsfamilie Herrieden/Altmühltal: Es gab
Besuche hin und her, vor allem durch die beiden Jungkolping-Gruppen.
Bei unseren Kolpingfreunden in Herrieden In der Mitte Hermann Schlechtriem mit dem Banner aus Refrath
An der Seligsprechung Adolph Kolpings in Rom am 27. 10. 1991 nahmen
fünf Refrather Kolpingmitglieder teil. Dieses Ereignis wurde aber auch
durch mehrere Vortragsabende begleitet und gemeinsam mit mehreren
Tausend Mitgliedern am 15. 2. 1992 im Kölner Dom gefeiert.
Am Internationalen Kolpingtag vom 29. 9. bis 1. 10. 2000 in Köln nahmen
nicht nur viele Refrather Kolpingmitglieder teil, es wurden auch 30 Gäste
aus Dresden-Pieschen und Herrieden beherbergt und betreut. Daraus ergab
sich ein Gegenbesuch in Dresden im Juni 2001 mit Stadtführung, Ausflug in
die Sächsische Schweiz und einem zünftigen „Feier-Abend“ mit der
Kolpingsfamilie Dresden-Pieschen. Als deren Mitglieder auch von der
Flutkatastrophe im Sommer 2002 betroffen waren, kamen in Refrath in einer
spontanen Spendenaktion rund 1.700 EUR zusammen.
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Besuch bei den Kolpingfreunden in Dresden – Ausflug in das Elbsandsteingebirge
Besuch in Refrath anlässlich des Kolpingtages 2000 in Köln
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„Anfangen ist oft das Schwerste, aber Treubleiben das Beste.“
(Adolph Kolping)
Chronik Namen, Zahlen, Fakten
Jubiläen
26. April 1964 Gründung der Kolpingsfamilie Bensberg-Refrath
Gründungsurkunde unterzeichnet von Generalpräses
Heinrich Fischer
5. Mai 1974 10jähriges Jubiläum
Festvortrag Studiendirektor Heinz Böller:
„Der Auftrag der Kolpingsfamilie
in der heutigen Zeit“
5./6. Mai 1984 20jähriges Jubiläum
Ausstellung „Kolping stellt sich vor“
im Pfarrheim von St. Elisabeth
und Gespräch mit der Pfarrgemeinde
10. Juni 1989 25jähriges Jubiläum
Festakt im Kinderdorf Bethanien mit
Heinz Schemken MdB,
Bundesvorsitzender der Deutschen Kolpingsfamilie:
„Auf dem Weg in das Jahr 2000“
Große Festschrift
25 Jahre Kolpingsfamilie Refrath – Feier im Kinderdorf Bethanien
mit einem meditativen Tanz. In der Mitte der damalige Präses Ewald Froitzheim
25
17. Juni 1994 30jähriges Jubiläum
Festgottesdienst in St. Elisabeth und große Festveranstaltung
in der „Steinbreche“ mit der Overather Band „Da Capo“ und
200 Gästen
1.Mai 2004 40jähriges Jubiläum
Festmesse in St. Elisabeth und Feier im Kinderdorf
Bethanien
mit Diözesanpräses Michael Cziba,
Bürgermeisterin Maria-Theresia Opladen
und dem Kirchenchor von St. Elisabeth
Festmesse zum
40-jährigen 2004 in St. Elisabeth
Am Altar (von rechts)
Präses Matthias Genster
Diözesanpräses Michael Cziba
Diakon Hans Haas
Der Vorstand im Jubiläumsjahr
Pfr. Wolfgang Pollmeyer Präses
Hermann Schlechtriem Vorsitzender
Rudolf Dockter Kassierer; Mitgliederkartei
Christel Ehritt Bereich Kirche, Liturgie und Glaube
Reinhold Abbing Vertreter für den Bezirksverband
Christian Hannig Bereich Kultur und Freizeit
Peter Billen Beisitzer
Gerhard Wala Beisitzer
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Der Vorstand von 1964 bis 2014
Präsides
Pfarrer Heinrich Hawig 1964 - 1980
Diakon Hans Haas 1980 - 1982
Pfarrer Ewald Froitzheim 1982 - 1993
Kaplan Dr. Wolfgang Fey 1994 - 1996
Kaplan Ludger Möers 1997 - 2000
Kaplan Michael Cziba 2001 - 2002
Kaplan Matthias Genster 2003 - 2005
Kaplan Jörg Harth 2005 - 2009
Pfarrer Wolfgang Pollmeyer seit 2010
Verabschiedung von Präses Heinrich Hawig im Jahre
1980 durch Vize-
Präses Hans Vorwerg.
Mitte Präses Hans Haas, Diakon.
Rechts: Vorsitzender Walter Kötting
Vize-Präsides
Kurt Koßmann 1964 - 1970
Hans Vorwerg 1970 - 1982
Hermann Schlechtriem 1987 - 1991
Vorsitzende
Hans Vorwerg (Altsenior) 1964 - 1970
Konrad Berghausen (Senior) 1964 - 1967
Jürgen Brucherseifer (Senior) 1967 - 1969
Walter Kötting 1970 - 1981
Hermann Schlechtriem 1981 - 1987
1991 - 1994
1998 - 2000
Michael Kämpchen 2000 - 2001
Reinhold Abbing 2005 - 2008
Hermann Schlechtriem seit 2009
27
Schriftführer
Ludger Reuber 1964 - 1968
Walter Kötting 1968 - 1970
Hermann Schlechtriem 1970 - 1981
Dieter Opfer 1989 - 1997
Detlef Mutter 1998 - 2000
Katja Donsbach 2000 - 2002
Franziska Abbing 2003 - 2008
Kassierer
Ferdinand Schmitz 1964 - 1968
Rudolf Dockter seit 1968
Der Vorstand
im Jahre 2000 mit Präses
Ludger Möers
Wir gedenken der verstorbenen Mitglieder
Theo Plützer 1908 - 1969
Rudolf Callegari 1914 - 1979
Ferdinand-Wilhelm Plattner 1920 - 1981
Heinrich Abels 1928 - 1982
Gertrud Feindt 1921 - 1987
Heinz Niehues 1933 - 1989
Karl Schretzmann 1907 - 1990
28
Unsere verstorbenen Mitglieder
Hans Granrath 1924 - 1992
Josef Kur 1934 - 1996
Hans-Günter Schumacher 1928 - 1996
Karl Hülsmann 1929 - 1998
Heinrich Hawig, Pfr. i. R. 1915 - 1998
Anton Brucherseifer 1908 - 1999
Albert Zimmer 1925 - 2000
Karlheinz Appolt 1933 - 2000
Klemens Poddig 1928 - 2001
Josef Schwammborn 1936 - 2001
Hubert Pelz 1933 - 2002
Bernhard Laberke 1919 - 2002
Hans Haas, Diakon 1931 - 2005
Kurt Koßmann 1924 - 2006
Alois Steden 1919 - 2009
Anneliese Vorwerg 1923 - 2010
Peter Zimmermann 1949 - 2010
Burkhard Braunisch 1938 - 2011
Karl-Heinz Kiwitt 1927 - 2011
Karlheinz Hadamek 1923 - 2011
Joseph Gutmann 1928 - 2012
Berthold Storch 1941 - 2013
Ferdinand Schmitz 1932 - 2013
Rudolf Worringer 1929 - 2014
Mitglieder
der Kolpingsfamilie Refrath im Jubiläumsjahr 2014
Name Beitrittsjahr
Franziska Abbing 2002
Reinhold Abbing 1973
Gerd Baldsiefen 1973
Josef Batke 1954
Angela Bartnik 2006
Rüdiger Bartnik 2006
Georg Besuglow 1948
29
Peter Billen 1952
Ilse Brachtendorf 2010
Anton Brysch 1997
Heinrich Brzoza 1997
Ferdinand Combüchen 1964
Michael Cziba, Pfr. 2001
Rudolf Dockter 1966
Frank Donsbach 1982
Katja Donsbach 1990
Karl-Josef Durrer 1960
Frank Effertz 2000
Ruth Effertz 2000
Christel Ehritt 2010
Hans-Dieter Engeländer 1983
Klaus Engeländer 1997
Josef Faulhaber 1964
Adelheid Fetzer 2013
Friedrich Fetzer 1950
Norbert Gielen 1983
Silke Gielen 1996
Nicolas Haas 1989
Christian Hannig 1957
Günter Heinrich 1948
Heinz Heßling 1964
Johannes Hoffmann 1978
Helmut Höher 1964
Egon Kastl 1968
Josef Klement 1982
Petra Köhler 1997
Christel Kötting 1990
Walter Kötting 1951
Vinzenz Kürten 1974
Hans-Peter Müller 1967
Heinrich Müller 1950
Dieter Opfer 1974
Ursula Opfer 1974
Klaus Penningsfeld 1997
Manuela Penningsfeld 1997
Egon Plattner 1987
Wolfgang Pollmeyer, Pfr. 2010
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Ludger Reuber 1956
Gerd Ritzerfeld 1961
Herbert Röhrig 1990
Gisela Schlechtriem 2010
Hermann Schlechtriem 1953
Norbert Schlechtriem 2003
Richard Schmitt 1971
Gerd Schottenhammer 1958
Walter Schwitthale 1972
Jan Suchowsky 2013
Heiko Theißen 1956
Hans Vorwerg 1947
Gerhard Wala 1997
Gertrud Wasser 1997
Heidemarie Wickler 1974
Brigitte Zimmermann 1994
Dank
Unendlich viele haben sich in den 50 Jahren Kolpingsfamilie Refrath Dank
verdient.
Zunächst einmal alle Mitglieder, die oft jahrzehntelang durch ihren
Monatsbeitrag nicht nur die Arbeit vor Ort möglich gemacht, sondern auch
die überregionale Verbandsarbeit einschließlich der Herausgabe der
Verbandszeitschrift „Kolping Blatt“ (heute „ Kolpingmagazin“) finanziert
haben.
Dank gilt allen Helfern, und das waren nicht nur viele Mitglieder, sondern
oft auch ihre Familien. Es kann nichts stattfinden, wenn nichts organisiert,
nichts aufgestellt und abgeräumt wird, wenn Referenten nicht gewonnen und
abgeholt, Einladungen nicht geschrieben, Getränke nicht besorgt, Protokolle
nicht geführt und Beiträge nicht kassiert werden. Nur durch das Engagement
vieler einzelner gelingt und besteht Gemeinschaft.
Dieses Engagement hat viele Namen. Sechs sollen beispielhaft in dieser
Chronik erwähnt und gewürdigt werden:
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Nachruf zum Tod von Ehrenpräses Heinrich Hawig
Pfarrer Heinrich Hawig: Er war der erste Pfarrer von St. Elisabeth und der
erste Präses der Kolpingsfamilie Refrath. Ihre Gründung war ihm ein
Herzensanliegen, und er hat ihre Arbeit mit Rat und Tat unterstützt und
unermüdlich begleitet. Seine tiefe Gläubigkeit vermittelte er in zahllosen
Religionsgesprächen.
Kurt Koßmann: Er kam erst in der Gründungsphase selbst zur
Kolpingsfamilie, wurde dann aber einer ihrer entschiedensten Befürworter.
Als erster Vizepräses und weit darüber hinaus hat er durch sein
unermüdliches Engagement der jungen Kolpingsfamilie Richtung und
Kontinuität vermittelt.
Hans Vorwerg: Von den Gründungsvorbereitungen an war er Vorbild und
Beispiel durch sein Engagement. Als erster Altsenior und später
Vorsitzender hat er vor allem den neuen Mitgliedern ein Bild vom Werden,
Wachsen und der Zukunft der Kolping-Gemeinschaft vermittelt.
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Ewald Froitzheim: Als zweiter Pfarrer von St. Elisabeth war er über
11 Jahre Präses der Kolpingsfamilie Refrath. Er war ihr von Herzen
verbunden und nahm mitgestaltend intensiv an ihrem Leben und Werden
teil. Partnerschaftlich förderte er vor allem die religiöse Erziehungskraft der
jungen Eltern.
Hermann Schlechtriem: Er ist ein lebendiges Denkmal an Treue,
Zuverlässigkeit und Engagement. Seit 1981 war er mit Unterbrechungen und
ist er bis heute in insgesamt über 18 Jahren Vorsitzender der Kolpingsfamilie
Refrath. Viele Aktionen und Veranstaltungen entsprangen seinen Ideen. Was
er an Kraft und Zeit eingesetzt hat und einsetzt, ist unermesslich.
Rudolf Dockter: Er war der zweite Kassierer der Kolpingsfamilie Refrath
und ist dies bis heute ohne Unterbrechung seit 1968. Kassierer ist das stillste
und zugleich eines der wichtigsten Ämter. Ohne viel Aufhebens sorgt er
dafür, dass die Mitgliederkartei in Ordnung ist und die Finanzen für die
Arbeit der Kolpingsfamilie stimmen.
„Lehre sie dankbar sein“, hat Adolph Kolping einem priesterlichen Freund
als Vermächtnis auf den Weg gegeben. Wir wollen allen danken, die sich in
50 Jahren dafür eingesetzt haben, dass die Kolpingsfamilie lebendig und
stark zum Segen der Menschen in Refrath tätig war und ist.
Ludger Reuber
"Erst will ich mich bestreben,
Mensch zu sein,
….. der Wahrheit ein Zeuge,
dem Mitmenschen ein Bruder.“
Adolph Kolping 1837 – mit 23 Jahren –
erste Eintragung in sein Tagebuch
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Lasst Bilder sprechen …
Zuerst Kolping-Präses in Refrath, dann Diözesanpräses in Köln:: Dr. Wolfgang Fey (rechts, Verabschiedung 2002) und sein Nachfolger Michael Cziba (links). Zweiter von rechts: Generalpräses Axel Werner, Nachfolger von Heinrich Festing (vorne)
Besuch des Kolpingmuseums / Kolpings Geburtshaus in Kerpen – 2006
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Dresden Juni 2001 – Im Zwinger. Führung durch den Dresdener Kolpingbruder Rudolf Eichner
Ausflug zum Biggesee 1993 mit dem Bezirksverband Rheinisch-Bergischer Kreis
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„Freude lässt sich nicht gebieten, nicht befehlen, nicht machen,
Freude will geboren werden, das Herz will sie freiwillig ergreifen,
also muss man das Herz auch gewähren lassen.“
Adolph Kolping
Bewirtung durch die Kolpingsfamilie bei einem Basar in St. Elisabeth.
Seniorenausflug 2009 ins Münsterland. Führung in Schloss Nordkirchen, Fachhochschule für Finanzen des Landes NRW