50 Jahre Kolpingsfamilie Refrath · einem Kombi, der Hilfsgüter (u. a. Medikamente) im Wert von...

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1 50 Jahre Kolpingsfamilie Refrath Bericht über Programme, Personen und Aktionen von 1964 bis 2014 Die Gründung In Refrath aktiv, in St. Elisabeth zu Hause Als die Kolpingsfamilie in Refrath am 26. April 1964 offiziell gegründet wurde, hatte sich die junge Gemeinschaft schon in acht Monaten intensiver Arbeit gefestigt. 24 Veranstaltungen lagen da schon hinter ihr mit Vorträgen, Diskussionen und geselligem Beisammensein. Begonnen hatte alles mit einer „Gründungsversammlung“ am 6. September 1963 in der Gaststätte „Ewige Lampe“, in der der unvergessene Referent der Kölner Kolping-Zentrale Theo Rempe über „Vater Kolping und sein Werk“ sprach. Etwa 20 Männer beauftragten diese Initiativgruppe zur Gründung einer Kolpingsfamilie in Refrath: Pfarrer Heinrich Hawig, Kurt Koßmann, Peter Billen, Ferdi Combüchen, Josef Faulhaber, Heinz Heßling und Hans Vorwerg. Auszug aus der Pfarrchronik, gefertigt von Pfr. Heinrich Hawig

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50 Jahre Kolpingsfamilie Refrath Bericht über Programme, Personen und Aktionen

von 1964 bis 2014

Die Gründung In Refrath aktiv, in St. Elisabeth zu Hause

Als die Kolpingsfamilie in Refrath am 26. April 1964 offiziell gegründet

wurde, hatte sich die junge Gemeinschaft schon in acht Monaten intensiver

Arbeit gefestigt. 24 Veranstaltungen lagen da schon hinter ihr mit Vorträgen,

Diskussionen und geselligem Beisammensein.

Begonnen hatte alles mit einer „Gründungsversammlung“ am 6. September

1963 in der Gaststätte „Ewige Lampe“, in der der unvergessene Referent der

Kölner Kolping-Zentrale Theo Rempe über „Vater Kolping und sein Werk“

sprach. Etwa 20 Männer beauftragten diese Initiativgruppe zur Gründung

einer Kolpingsfamilie in Refrath: Pfarrer Heinrich Hawig, Kurt Koßmann,

Peter Billen, Ferdi Combüchen, Josef Faulhaber, Heinz Heßling und Hans

Vorwerg.

Auszug aus der Pfarrchronik, gefertigt von Pfr. Heinrich Hawig

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Die neue Kolpingsfamilie sollte in der Pfarrgemeinde St. Elisabeth ihr zu

Hause haben, ihre Aktivitäten aber auf ganz Refrath ausdehnen. Der

festliche Gründungstag acht Monate später wurde begonnen mit einem

Gottesdienst in St. Elisabeth mit Kolping-Diözesanpräses Everhard Schiffer.

Es schloss sich die Gründungsfeier im Pfarrheim mit der Aufnahme von

neun neuen Mitgliedern an.

Anschließend fand die Gründungs-Generalversammlung statt. Zum ersten

Vorstand wurden gewählt:

Präses Pfarrer Heinrich Hawig

Vizepräses Kurt Koßmann

Senior Konrad Berghausen

Altsenior Hans Vorwerg (aus den beiden traditionell getrennten

Ämtern wurde später der/die Vorsitzende)

Kassierer Ferdi Schmitz

Schriftführer Ludger Reuber

Beisitzer: Peter Billen, Ferdi Combüchen, Jürgen Brucherseifer,

Josef Faulhaber, Heinz Heßling

Ein Familienabend mit Tanz und Unterhaltung schloss den Gründungstag ab.

Kraftquellen der Gründung

Die Kolpingsfamilie Refrath hatte drei Kraftquellen: 1. Eine Gruppe des

Katholischen Männerwerks, die Am Brücker Bach und an der Kornstraße

bereits gesiedelt hatte und sich beherzt der Kolping-Idee anschloss, 2. die

junge Pfarrgemeinde St. Elisabeth, deren erstem Pfarrer die Kolpingsfamilie

ein Herzensanliegen war, und 3. die Kolpingsiedlung im Dreieck

Erntestraße / Buchweizenweg und Im Haferkamp. Diese Siedlung war durch

eine von Kolping-Mitgliedern initiierte Siedlergemeinschaft entstanden und

hatte über 50 jungen Familien eine Heimstatt gebracht. Hier wohnte ein

Großteil der Gründungsmitglieder. Sie wollten die Ideen Adolph Kolpings

in ganz Refrath ausstrahlen und wie der neue Kirchenchor und die

Katholische Frauengemeinschaft zu einem lebendigen Wachsen der jungen

Pfarrgemeinde beitragen. Übrigens war der erste offizielle Name

„Kolpingsfamilie Bensberg-Refrath“, da ihre Gründung vor der kommunalen

Neugliederung stattfand.

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„Wer nichts weiß, kann nicht gebildet sein.“

(Adolph Kolping)

Bildungsgemeinschaft Wissen fürs Leben In der Kolpingsfamilie Refrath hatte sich eine große Gruppe junger Männer

und (meist) junger Familienväter gefunden, die entschlossen waren, mehr

über Kirche und Welt zu wissen und zu verstehen, als sie bisher auf ihrem

schulischen und beruflichen Weg erfahren hatten. So wurde die

Bildungsarbeit zum Schwerpunkt der neuen Kolpingsfamilie. In ihrer

50jährigen Geschichte wurden über 500 Veranstaltungen zu konkreten

Themen und mit hervorragenden Referenten durchgeführt. Die Teilnehmer-

zahlen schwankten zwischen 12 und über 70.

Schwerpunktbereiche der Bildungsarbeit waren Kirche und Religion, Politik

und Gesellschaft, Familie und Erziehung sowie das Kolpingwerk in

Deutschland und in der Welt.

Bildungsarbeit mit Seminar-Ansprüchen

In mehreren Jahren wurden regelrechte Seminare zu großen Themenfeldern

organisiert, zu denen dann jeweils 6 bis 8 Bildungsabende stattfanden.

Beispiele:

- Demokratie in Theorie und Praxis (1964/65)

- Staats- und Soziallehre der Katholischen Kirche (1965/66)

- 1000 Jahre deutsche Geschichte (1966/67)

- Theorie und Macht des Kommunismus (1974/75)

- Die Katholische Kirche in den Ländern der Welt (1977/78)

- Europa in Geschichte und Gegenwart (1978/79)

- Die Familie in Gesellschaft und Staat (1979/80

Auch die Glaubensgespräche, die jeden Monat stattfanden und auch heute

noch regelmäßig stattfinden, wurden oft unter ein Rahmenthema gestellt.

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Vom Konzil bis zu den Ärzten

Aus der Vielzahl der übrigen Vortrags- und Diskussionsthemen seien nur

diese beispielhaft erwähnt:

- Macht und Ohnmacht der Presse

- Kann ein Christ SPD wählen? (15. 10. 1973)

- Angriff auf das Elternrecht

- Völkermord in Biafra

- Demokratie und Leitung in der Evangelischen Kirche

- Wackeln die Renten?

- Heile, heile, Honorare: der Arzt in unserem Gesundheitssystem

- Taize und das Konzil der Jugend

- Erlebnisse eines Zuchthauspfarrers

- Mitbestimmung und Vermögensbildung

- Ist die Kirche zu reich? (10. 1. 1966)

- Erbrecht für Jedermann

- Die Familie – Prügelknabe der Wohlfahrtsgesellschaft?

- Ändert Hartz IV unser Gesellschaftssystem?

- Was uns die Katholische Soziallehre heute zu sagen hat

- Von Brüning zu Hitler

- Auto-Pannen-Grundkurs bei Gerd Baldsiefen

- Ehe heute – Ehe auf Probe? (Pfarrer Froitzheim mit 50 Teilnehmern)

- Lohnt sich eine Wärmepumpe?

- Kernenergie – Was ist das für ein Stoff?

- 40 Jahre seit dem Konzil – Was ist geblieben, was hat sich

verändert?

- Jugendsekten und ihre Hintergründe

- Unsere Tochter hat einen Freund (Religionsgespräch)

Referenten von außen und innen

Aus der Vielzahl der Referenten der einzelnen Bildungsabende seien nur

diese erwähnt:

Bundesinnenminister a. D. Paul Lücke, Fernsehjournalist Dr. Günther

Siefarth, Bundesfamilienminister a. D. Dr. Franz Würmeling, die

Bundestagsabgeordneten Irmgard Karwatzki, Franz-Heinrich Krey und

Wolfgang Bosbach, Sportlegende Manfred Germar, Landrat Dr. Konrad W.

Kraemer, Bürgermeister Franz-Karl Burgmer, Stadtdirektor Wilh. Wagener,

Oberstudiendirektor Heinz Böller, Lutz Urbach als Bürgermeister-Kandidat

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für Bergisch Gladbach, Filmjournalist Günter Beaugrand, Schlageranalyst

Werner Papsdorf, KNA-Chefredakteur Helmut S. Ruppert und Zauber-

Philosoph Alexander Adrion. Zu letzterem kamen über 150 Teilnehmer ins

Kinderdorf Bethanien.

Aber auch aus den eigenen Reihen wurden Referenten gewonnen, die vor

allem aus ihrem beruflichen Werdegang fachkundige Beiträge einbrachten.

Auch hier Beispiele:

Hans Vorwerg, Rudolf Dockter und Hermann Schlechtriem (Finanzen und

Steuern), Conny Berghaus (Amateurfunk), Joseph Gutmann (Berufsbildung),

Heribert Sack (Elektroenergie), Ida und Alois Steden (Entwicklungsarbeit in

Afrika), Gerd Ritzerfeld (Internationales Kolpingwerk), Walter Kötting

(Stahl) sowie Ludger Reuber (Politik und Medien).

Immer wieder Wahlen

Es gab in den 50 Jahren so gut wie keine Kommunal-, Landtags-,

Bundestags- und Europawahl, zu der die Kolpingsfamilie keine Vorschau

und/oder Nachbetrachtung organisiert und angeboten hätte. Teils wurden

diese Abende als allgemeine Diskussionsveranstaltungen organisiert, teils

aber auch Referenten von außerhalb gewonnen. Zuletzt bot der Dürener

Politologe Karl-Albert Eßer zur Landtagswahl 2012 eine hervorragende

Analyse der Parteien-Wahlprogramme. Diese Veranstaltung fand im

Pfarrsaal von St. Johann Baptist statt, aber wie bei den meisten, immer

offenen Veranstaltungen der Kolpingsfamilie konnte auch hier kaum

Interesse über den engeren Kreis des Veranstalters hinaus gewonnen werden.

Besichtigungen

Eine Mischung aus Bildung und Geselligkeiten boten die zahlreichen

Besichtigungen, die von der Kolpingsfamilie Refrath organisiert und allen

Interessierten angeboten wurden. So etwa:

Braunkohletagebau, Kölnische Rundschau, Westdeutscher Rundfunk, Dom-

Radio in Köln, vier historische Rundgänge in Refrath, Klärwerk Refrath,

nächtlicher Paketumschlag bei der Post, Deutsches Zentrum für Luft- und

Raumfahrt in Porz, Abtei Brauweiler sowie zahlreiche Kirchen und Museen

im näheren und weiteren Umfeld, Besuch des Divertissementchen „En

kölsche Maskerad“ sowie des Hänneschen-Theaters (50 Teilnehmer).

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Am ersten Arbeitsplatz von Bundeskanzler Konrad Adenauer Besuch im Museum König in Bonn im Februar 2009

An der Pforte von Kloster Steinfeld – Ausflug nach Zülpich und Steinfeld

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Im April 2002 führte eine Studienfahrt nach Berlin, Potsdam und Köpenick,

die auch eine Begegnung mit dem Bundestagabgeordneten Wolfgang

Bosbach im Berliner Reichstag brachte.

Als Bildungsgemeinschaft blickt die Kolpingsfamilie Refrath mit Stolz und

Dankbarkeit auf die 50jährige Arbeit zurück. Sie war im wahrsten Sinne des

Wortes eine „Akademie im Volkston“, wie es Adolph Kolping immer von

seinen örtlichen Gemeinschaften gefordert hat.

Angebote und Anstrengungen hätten sicher noch besser angenommen

werden können. Das galt manchmal, zugegeben, auch für die eigenen

Mitglieder, aber fast immer für die Christen in Refrath über den Kreis der

Kolpingsfamilie hinaus. Fest steht: Die vielen, die Jahrzehntelang intensiv

dieses Bildungsangebot nutzten, haben viel an Wissen, Erfahrung und

Meinung gewonnen.

… „da tat er sein Haus auf und rief uns hinein …“ So ein Haus (eine Heimat) war für die Kolpingsfamilie Refrath das Pfarrheim

St. Elisabeth. Hier trafen sich die Mitglieder zu Vorträgen und Diskussionen, zum Feiern und Arbeiten, – 50 mal im Jahr, über 2000 mal in 43 Jahren …!

Letzte Veranstaltung im vertrauten Pfarrsaal mit 70 Teilnehmern Referent: Präses Jörg Harth – Thema: Die Geschichte des Volkes Israel

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„Es gehört mehr Mut dazu,

ein guter Christ zu sein, als ein schlechter.“

(Adolph Kolping)

Religionsgemeinschaft Den Glauben tun

Die Kolpingsfamilie Refrath hat sich immer als katholische Gemeinschaft

und damit als Teil der Pfarrgemeinde St. Elisabeth In der Auen und der

gesamten Gemeinschaft der Katholiken in Refrath verstanden. Ein Priester

oder Diakon war und ist ihr Präses und die Teilnahme und Mitwirkung am

kirchlichen Leben selbstverständliche Pflicht. Zahlreiche Kolping-Mitglieder

wirkten im Laufe der Jahre im Pfarrgemeinderat oder Kirchenvorstand mit.

Fast monatlich wurde mit dem Präses oder einem auswärtigen Theologen ein

Religionsgespräch geführt. Zweimal im Jahr feiern und gestalten die

Kolpingmitglieder einen Gemeinschaftsgottesdienst: Am Stiftungsfest

Anfang Mai und am Kolping-Gedenktag Anfang Dezember trifft man sich

danach in gemütlicher Runde zum Frühstück oder Abend-Imbiss. Wenn die

Fronleichnamsprozession durch die Kolping-Siedlung führte, wurde auf dem

Siedlungsplatz am Ende der Erntestraße ein Stations-Altar errichtet.

So gut wie auf allen Pfarrfesten von St. Elisabeth hat die Kolpingsfamilie

den Grill- und Getränkestand organisiert und betreut. Selbstverständlich galt

der Reinerlös immer einem guten Zweck, und selbstverständlich waren

4. Dez. 2010: Wir haben

einen neuen Präses:

Pfr. Wolfgang Pollmeyer

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Mitglieder der Kolpingsfamilie bei allen anderen Veranstaltungen und

Unternehmungen der Pfarrgemeinde immer aktiv beteiligt.

Zum Pastoralgespräch im Erzbistum Köln hat die Kolpingsfamilie Refrath

im November 1993 mit einer umfangreichen Stellungnahme beigetragen.

Darin wird die Aufgabenstellung der katholischen Verbände u. a. damit

begründet, „dass bei der Größe unserer Gemeinden die Verbindungen aller

mit allen nicht möglich ist und persönliche Beziehungen und Nähe oft nur in

Gruppen und Gruppierungen wachsen können“.

Für die Älteren in den Refrather Pfarrgemeinden hat die Kolpingsfamilie ab

2000 mehrere Senioren-Ausflüge organisiert. Die Tages-Busreisen gingen an

den Biggesee, nach Zülpich und Kloster Steinfeld oder ins Münsterland. Das

Angebot wurde schließlich aber eingestellt, weil der enorme organisatorische

Aufwand und das Interesse in keinem rechten Verhältnis zueinander standen.

Bei den Teilnehmern haben die Fahrten aber sehr positiven Anklang

gefunden

Sehr oft haben Mitglieder der Kolpingsfamilie Refrath an Wallfahrten

teilgenommen Dabei sind die Wallfahrten zum Grab Kolpings in der Kölner

Minoritenkirche Tradition. Aber auch Neviges, Kevelaer, der Kölner Dom,

ja sogar Rom waren Ziele der Kolping-Pilger.

Seniorenausflug nach Olpe und zum Biggesee 2007 Oben Mitte (mit roter Jacke): Präses Jörg Harth

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Besinnlich in den Tag

Seit einigen Jahren trifft sich die Kolpingsfamilie regelmäßig zu einem

„Morgenlob“. In der Kapelle von St. Elisabeth wird gebetet, meditiert und

gesungen, und anschließend bleibt man bei einem gemeinsamen Frühstück

zusammen. Auch hierzu sind Gäste, wie zu allen Veranstaltungen der

Kolpingsfamilie, herzlich willkommen. Sie werden eine Gemeinschaft

erleben, die fröhlich, herzlich und offen ist.

„Tätige Liebe heilt alle Wunden,

bloße Worte mehren nur den Schmerz.“

(Adolph Kolping)

Aktionsgemeinschaft Die Tat ziert den Mann (und die Frau)

Vater Kolping hat seinen Gesellen immer durch sein Beispiel deutlich

gemacht, dass uns als Christen der Nächste etwas angeht, dass unser Mittun

und Mithelfen gefragt ist. So hat sich auch die Kolpingsfamilie Refrath von

Anfang an als Aktionsgemeinschaft verstanden, die ihren Beitrag zur Hilfe

in Not leisten wollte.

Auch im relativ gut betuchten Refrath gibt es soziale Probleme. Für das

Übergangswohnheim Lustheide, in dem vor allem junge Menschen auf eine

neue Chance warteten, sammelte die Kolpingsfamilie 1971/73 Kleidung und

Geschenkpäckchen zu Weihnachten. Mit den Familien des Kinderdorfes

wurden viele Ausflüge und Wochenendfahrten unternommen. Und als das

Kinderdorf 1991 durch ein Sturmtief beschädigt wurde, waren

Kolpingmitglieder zu Aufräumarbeiten zur Stelle. Die größten Aktionen aber

galten Polen und der Dritten Welt.

Christliche Bruderhilfe für Polen

In Polen herrschte vor und nach dem Ende der kommunistischen

Gewaltherrschaft bittere Armut. Über persönliche Kontakte und in

Zusammenarbeit mit den Kolpingsfamilien im Rheinisch-Bergischen Kreis

sowie dem Kontaktkreis Krakau wurden von 1983 bis 1991 große

Hilfsaktionen durchgeführt.

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Vor allem für den ländlichen Bereich um Krakau wurden schon 1983

50 große Pakete mit Kleidungsstücken und Geldspenden im Wert von

770 DM zusammen gebracht. Im Herbst 1988 organisierte der „Kreis junge

Familie“ der Kolpingsfamilie Refrath einen Transport mit zwei LKW und

einem Kombi, der Hilfsgüter (u. a. Medikamente) im Wert von 80.000 DM

nach Polen brachte. Außerdem wurden 1.500 DM für Frisch-Lebensmittel

und Transportkosten gesammelt.

Neben dieser großen Transportaktion wurden Jahr für Jahr Spenden und

Hilfsgüter gesammelt und mit dem „Kontaktkreis Krakau“ nach Gogolin und

Krakau transportiert. So halfen junge christliche Familien in Deutschland

jungen christlichen Familien in Polen – ein Zeugnis brüderlicher

Nächstenliebe und ein Beitrag zur Völkerverständigung.

Die Kolpingsfamilie Refrath hat sich in ihrer Bildungsarbeit oft mit den

Problemen der Dritten Welt befasst. Ab 1973 erwuchsen daraus konkrete

Aktionen. So brachte eine Verkaufsausstellung im Pfarrheim für die

Ausbildung junger Menschen in Brasilien 1.300 DM. Jahr für Jahr beteiligte

sich die Kolpingsfamilie an Aktionen der Pfarrgemeinde oder führte eigene

Aktionen durch.

Erfolgreicher Skibasar

Zum regelrechten „Spenden-Marathon“ entwickelte sich der Skibasar der

Kolpingsfamilie. In vielen Refrather Kellern schlummerten wertvolle

Wintersport-Artikel, weil die Kinder herausgewachsen waren oder ihre

Eltern sich auf andere Sportarten umgestellt hatten. Zunächst wurden die

Wintersportsachen als Spenden angenommen und dann für die Dritte Welt

verkauft. Später konnten aber auch wertvolle Kleidung und Geräte in

Kommission gegeben werden. Wurden sie verkauft, blieb ein Teil des

Erlöses als Spende.

Fast zwanzig Jahre lang hat die Kolpingsfamilie diesen Wintersportbasar

organisiert, meist verbunden mit dem Weihnachtsbasar der Pfarrgemeinde

St. Elisabeth. Auf dem Höhepunkt wurden 1988 angeboten: 124 Paar Ski,

210 Paar Skischuhe, 60 Paar Schlittschuhe, 335 Skianzüge, -hosen und

–anoraks.

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Der Gesamterlös dieser Aktionen ist nicht verbucht, weil er meistens in das

Gesamtergebnis der Weihnachtsbasare der Pfarrgemeinde einging. Er dürfte

nach internen Notizen aber weit über 40.000 DM betragen haben.

Daneben hat sich die Kolpingsfamilie an vielen anderen Aktionen beteiligt:

Unterstützung des Kinderdorfes bei einer Hilfsaktion für Kroatien,

Hilfssammlung für Vorschul-Kindergärten auf den Philippinen,

Kinderkleidersammlung für Weißrussland. Immer hatten die Hilfsaktionen

ein konkretes Ziel, das an die Kolpingsfamilie herangetragen wurde.

„Was der Familie frommt, das frommt dem Volke;

was der Familie schadet, das schadet dem Volke.“

(Adolph Kolping)

Familienhafte Gemeinschaft Feiern und Lernen mit Kind und Kegel Ursprünglich war die Kolpingsfamilie eine reine Männergemeinschaft. Erst

ab 1967 konnten auch Frauen Mitglieder werden. Aber die Frauen und

Familien waren in Refrath von Anfang an dabei, nicht nur beim Advents-

oder Tanzabend, sondern in der ganzen praktischen Arbeit der

Kolpingsfamilie.

Die Wohlfahrt der Familie und die Erziehung der jungen Männer zu

„tüchtigen Familienvätern“ war ein besonderes Anliegen Kolpings. So zog

sich das Familienthema durch das ganze Bildungsprogramm. Dabei ging es

um Familienpolitik, aber auch um praktische Erziehungsfragen.

1988 wurde ein besonderer Kreis „Junge

Familien“ der Kolpingsfamilie gegründet, in

dem sich die Mitglieder mit Rat und Tat zur

Seite standen. Die Unternehmungen der

Gruppe reichten vom Kaffekränzchen mit oft

ernsten Themen über Sport-, Bastel- und

Spielstunden bis zur eigenständigen

Teilnahme am Refrather Karnevalszug.

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Beliebte Wochenend-Freizeiten zu Erziehungsfragen

Erziehungsfragen, vor allem auch der religiösen Erziehung, standen im

Mittelpunkt von über zehn Wochenendfreizeiten, die zwischen 1971 und

2003 in den Kolping-Familienferienhäusern Oberhundem, Olpe und

Winterberg-Elkeringhausen durchgeführt wurden. Bis zu 50 Eltern und

Kinder/Jugendliche nahmen an diesen Freizeiten teil. Unter anderen waren

die Präsides Pfarrer Ewald Froitzheim und Dr. Wolfgang Fey, Kaplan

Ludger Möers sowie Kaplan Matthias Genster Referenten und Begleiter

dieser intensiven Freizeit-Seminare.

„Von der versorgten zur sorgenden Gemeinde“ - Wochenende 1984 mit Präses Ewald Froitzheim im Kolping-Familienferienheim Olpe

Intensive Kontakte pflegte die Kolpingsfamilie mit dem Kinderdorf

Bethanien. Vor allem wurden gemeinsame Wanderungen und Ausflüge

organisiert. Es ist aus heutiger Sicht unglaublich, was hier vor allem in den

70er Jahren bewegt wurde. So wurde im Juni 1971 ein Ausflug nach

Remscheid-Lennep mit 13 PKW und 60 Teilnehmern organisiert.

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Im September 1973 fuhren 28 Kinder des Kinderdorfes mit 25 Erwachsenen

und Kindern der Kolpingsfamilie nach Losenau.

Treffpunkt Kinderdorf: mit 13 PKW und 60 Teilnehmern zum Sommerausflug

Fast in den gesamten 50 Jahren seit der Gründung hat es in Refrath eine

Kolping-Kegelgruppe gegeben, die auch an Bezirks- und

Diözesanmeisterschaften der Kolpingsfamilie teilnahm. Einmal im Jahr

veranstaltete die Gruppe ein Familien-Kegeln. Der Zulauf war so groß, dass

zeitweise zwei Mannschaften gebildet werden mussten.

Kegelgruppe 1997 in Morsbach-Überasbach

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Sehr beliebt waren die Familien-Wanderungen in den Königsforst, ins

Bergische Land und Kölner Umland, die zwischen 1971 und 1990

stattfanden. Höhepunkt war hier sicher der Wanderausflug nach Morsbach

im Jahr 1976, der 95 Teilnehmer zählte.

Familienausflug in den Königsforst

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Zwar ist die Teilnehmerzahl inzwischen kleiner geworden, aber gewandert

wird bei Kolping nach wie vor: An jedem ersten Mittwoch im Monat setzt

sich vom Startpunkt Kolping-Siedlung aus unter Leitung von Christian

Hannig eine Gruppe Junggebliebener in Bewegung.

„ Die Fehler der Jugend fressen das Glück des Alters auf.“

(Adolph Kolping)

Jugend-Arbeit Jungkolping und Junge Erwachsene – die Spuren bleiben

Der heutige Alters-Durchschnitt der Refrather Kolping-Mitglieder lässt

kaum vermuten, dass in früheren Jahren eine sehr intensive Jugendarbeit

geleistet wurde. Schon bald nach der Gründung der Kolpingsfamilie wurden

im Pfarrheim von St. Elisabeth Tanzabende für die Jugend angeboten, die

sehr gut besucht waren, zumal es vergleichbare Angebote im näheren

Umfeld damals nicht gab. Natürlich war der Zugang zu solchen

Veranstaltungen nur schwer steuer- und kontrollierbar. Schließlich gaben die

Verantwortlichen auf, weil immer wieder Mobiliar in Mitleidenschaft

gezogen worden war, wie es in einer Pressemeldung hieß.

Es wurden aber weiter Angebote für Jugendliche gemacht: Tischtennis,

Fußball, Spielabende, Ausflüge oder eine Floßfahrt auf der Agger (1982).

Ferdi Schmitz mit seiner

Jugendgruppe beim

Reibekuchen-Backen für das Sommerfest in St. Elisabeth.

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Jungkolping – ein breites Angebot in Refrath

Aus diesen Angeboten entwickelte sich eine systematische Jungkolping-

Arbeit mit fester Mitgliedschaft und regelmäßigen Gruppenstunden. Dieter

Opfer sowie Albert und Bernhard Müller leisteten zeitweise diese Arbeit mit

den Jugendlichen, außerdem Karl Beckers und vor allem der erst kürzlich

verstorbene Ferdi Schmitz. Mit seinem VW-Bulli hat er zahllose und oft

spannende Ausflüge organisiert und war vielen Jugendlichen ein väterlicher

Freund. In viele Unternehmungen der Jungkolpinggruppe war das

Kinderdorf einbezogen.

Jugendarbeit ist immer mit viel Fluktuation und wenig Protokoll verbunden.

Deshalb liegen über Mitglieder und Teilnehmer nur wenige Zahlen vor. Aber

sie waren, wie aus den wenigen Unterlagen hervorgeht, durchaus

beeindruckend. So wurden allein im Mai 1974 19 Jugendliche in

Jungkolping aufgenommen.

Aus dieser Jugendarbeit bildete sich in der Refrather Kolpingsfamilie in den

90er Jahren eine Gruppe Junge Erwachsene, die von Dieter Opfer ins Leben

gerufen wurde und sich mit viel Elan engagierte. Einige von ihnen

übernahmen neben Michael Kämpchen als Vorsitzender Vorstandsämter,

gestalteten die Mitteilungen an die Mitglieder unter dem Titel „Kantig“ als

kleine Zeitung und wollten einiges in der Kolping-Arbeit anders machen als

bisher. Intensiv beschäftigte sich die Gruppe mit anderen

Religionsgemeinschaften und suchte dazu auch Kontakte.

Es zeigte sich, dass der Altersunterschied zwischen den langjährigen

Mitgliedern und dieser jungen Truppe doch vielleicht zu groß war. Diese

wollten entsprechend ihrer Lebenssituation einiges umstoßen, jene hatten mit

allzu viel Erfahrung Sorge vor zu vielen Veränderungen. Im Februar 2001

erschien ein Artikel im „Kolpingblatt“, dem offiziellen Organ der Deutschen

Kolpingsfamilie: „Kegeln und Klärwerk reißen uns nicht mehr vom

Hocker“. Zitiert wurde darin ein Mitglied der Gruppe Junge Erwachsene aus

Refrath, ohne das ein förmliches Interview stattgefunden hatte oder

abgestimmt worden wäre. Die Redaktion hatte wohl ein Gespräch, das am

Rande einer Kolping-Großveranstaltung stattgefunden hatte, ein bisschen

„hochgezogen“. Der Diskussion und Auseinandersetzung darüber aber zeigte

sich die Kolpinggemeinschaft nicht gewachsen.

Die Älteren fühlten sich zum Teil in ihrem Lebenswerk nicht ernst

genommen, die Jüngeren fühlten sich zum Teil missverstanden. Die

Kommunikation entwickelte sich auf allen Seiten in kürzester Zeit stürmisch

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und unfruchtbar. Tragische Folge: Die meisten Jüngeren zogen sich zurück,

und die Älteren waren wieder unter sich. Eine Chance, die offen ergriffen

wurde, ging verloren. Schuldzuweisungen wären unfair und sinnlos, zumal

die Jüngeren und die Älteren auch jeweils untereinander nicht einer Meinung

waren. Die Sache war also vielschichtiger als ein reiner

Generationenkonflikt. Und nach wie vor bestehen persönliche Kontakte fort.

Briefmarken-Club

Seit vielen Jahren gibt es einen Kolping-Briefmarkenclub. Unter Leitung

von Heinrich Müller treffen sich im Pfarrheim Kinder und Jugendliche, um

Briefmarken zu sammeln, zu tauschen und von und mit ihnen zu lernen.

Einmal hat sich die Gruppe sogar mit einem Stand auf den Refrather

Weihnachtsmarkt gewagt. Und immer werden Doppelstücke für Dritte-Welt-

Aktionen des Kolpingwerkes zurückgelegt. 2008 kamen aus dieser Arbeit

sowie aus anderen Aktionen 92 kg Briefmarken zusammen.

Ehepaar Müller mit Briefmarken-Interessenten auf dem Refrather Weihnachtsmarkt

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Die intensive Jugendarbeit hat sich auf die Mitgliederstruktur der

Kolpingsfamilie Refrath nur gering ausgewirkt. Viele der ehemaligen

Jungkolpingmitglieder und jungen Erwachsenen sind verzogen oder verloren

durch Bundeswehr und berufliche Ausbildung den Kontakt. Aber verloren

und vergebens war diese Arbeit der Kolpingsfamilie nicht.

Die Jugendlichen haben bei Kolping viel Schönes erlebt und erfahren. Sie

haben Gemeinschaft gefunden, wussten mit ihrer Freizeit etwas Vernünftiges

anzufangen, und ihre Eltern und Erzieher wussten, wo sie waren. Alle, die an

dieser oft schwierigen Arbeit beteiligt waren, dürfen sich voll Dankbarkeit

bewusst sein, dass ihr sozialer Einsatz im Leben der Heranwachsenden bis in

deren spätere Familien hinein Spuren hinterlassen hat.

„Das Jammern hilft nichts. Das Jammern über das Weltelend

ist überhaupt sehr unfruchtbar.“

(Adolph Kolping)

Frohsinn und Geselligkeit Bei Kolping wird gelacht und gefeiert

In der Kolpingsfamilie geht es gerne fröhlich und gesellig zu. Das ist

bekannt. Und das ist gewollt. Miesepeter und Sauertöpfe bringen nichts

zustande. Im Pfarrbrief von St. Elisabeth hieß es dazu am 18.04.1971 in

einer Selbstdarstellung:

„Von Bildung allein kann eine Gemeinschaft nicht leben. In der

Kolpingsfamilie ist sie eingebettet in Frohsinn und Geselligkeit.

Unsere Mitglieder werden es gelassen hinnehmen, wenn sie deshalb

belächelt werden. Sie wissen, dass eine Gemeinschaft nur zusammen

bleibt und kontinuierliche Bildungsarbeit über Jahre nur möglich ist,

wenn sie von menschlichen Beziehungen getragen wird. Aus

Freundschaft und gemeinsamem Erleben findet man die Kraft und

den Anstoß zu gemeinsamer Aktion.“

Neben Gesang und Spiel sowie heiter-besinnlichen Adventsstunden hat vor

allem der gemeinsame Sport eine große Rolle gespielt. Außer der an anderer

Stelle erwähnten Kegel-Runde trafen sich regelmäßig Interessierte zum

Schwimmen oder zum Trimm-dich im Königsforst, wobei Kinder und Gäste

immer willkommen waren.

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Aber nicht nur bei ihren eigenen Veranstaltungen ging es gesellig zu. Die

Kolpingsfamilie Refrath hat auch zur Bereicherung des allgemeinen

Gemeinschaftslebens beigetragen. Dreimal nahm sie mit Wagen und

Fußgruppe am Refrather Karnevalszug teil. Im Pfarrheim von St. Elisabeth

wurden über viele Jahre regelmäßig Tanzabende für Jung und Alt angeboten,

die so viel Zuspruch fanden, dass am Ende die Tanzfläche zu klein wurde.

1989 zum 25-jährigen Jubiläum war die Kolpingsfamilie mit einem großen Wagen und einer Fußgruppe beim Refrather Karnevalszug vertreten

Tradition ist inzwischen das Johannisfeuer auf Gut Beningsfeld gemeinsam

mit dem Kirchenchor. Da gibt es zu Essen und zu Trinken. Vor allem aber

wird gesungen, bis es dunkel wird, und das will Ende Juni ja was heißen.

Unvergessene Karnevalssitzungen

Höhepunkte aber waren Jahr für Jahr die Karnevalsveranstaltungen. Zuerst

im Keller des Pfarrheims, dann zusammen mit der Frauengemeinschaft im

Pfarrsaal und schließlich auch unter aktiver Beteiligung des Kirchenchores

in der Aula des Kinderdorfes Bethanien wurden fulminante Sitzungen

inszeniert. Von der Dekoration bis zur Musik, vom Würstchen bis zur

Büttenrede, vom Kölsch bis zum Männerballett wurde alles von eigenen

Kräften organisiert und gestaltet. Einmal (1981) musste die Veranstaltung

sogar in den alten Tanzsaal der Gaststätte „Erholung“ in Alt-Refrath verlegt

werden, und es kamen über 300 Jecken.

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Vielen ist zu danken, die am Gelingen dieser Veranstaltungen beteiligt

waren, nur zwei seien namentlich erwähnt: Heinz Heßling, der X-mal den

Präsidenten gab, und der verstorbene Organist Willibald Scherf, der

unermüdlich auch dann noch auf dem Klavier den Tusch spielen musste,

wenn er selbst in einer Büttenrede durch den Kakao gezogen worden war.

Karneval 1981 - Elferrat aus Mitgliedern der Kolpingsfamilie und der Frauengemeinschaft und mit dem Präsidenten Heinz Heßling

„Nichts ist der Freiheit radikaler entgegengesetzt

als die Ungebundenheit.“

(Adolph Kolping)

Der großen Gemeinschaft verbunden Refrath – eine von 3 000 Kolpingsfamilien weltweit

Als eine von weltweit 3.000 Gemeinschaften hat die Kolpingsfamilie

Refrath viele Kontakte und Begegnungen über die eigenen Ortsgrenzen

hinaus gepflegt. So nahmen immer Refrather Mitglieder an den Diözesan-

und Bezirkstagungen teil, und viele gehörten über viele Jahre überörtlichen

Vorständen an. Das Kolpingwerk und seine Aktivitäten in aller Welt waren

immer wieder Themen im Bildungsprogramm.

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Die meisten Kontakte und gegenseitigen Besuche gab es natürlich mit den

benachbarten Kolpingsfamilien: Bergisch Gladbach, Köln-Brück und Köln-

Deutz, Frielingsdorf und Porz. Aber es ging auch weit hinaus: Eine enge

Freundschaft bestand mit der Kolpingsfamilie Herrieden/Altmühltal: Es gab

Besuche hin und her, vor allem durch die beiden Jungkolping-Gruppen.

Bei unseren Kolpingfreunden in Herrieden In der Mitte Hermann Schlechtriem mit dem Banner aus Refrath

An der Seligsprechung Adolph Kolpings in Rom am 27. 10. 1991 nahmen

fünf Refrather Kolpingmitglieder teil. Dieses Ereignis wurde aber auch

durch mehrere Vortragsabende begleitet und gemeinsam mit mehreren

Tausend Mitgliedern am 15. 2. 1992 im Kölner Dom gefeiert.

Am Internationalen Kolpingtag vom 29. 9. bis 1. 10. 2000 in Köln nahmen

nicht nur viele Refrather Kolpingmitglieder teil, es wurden auch 30 Gäste

aus Dresden-Pieschen und Herrieden beherbergt und betreut. Daraus ergab

sich ein Gegenbesuch in Dresden im Juni 2001 mit Stadtführung, Ausflug in

die Sächsische Schweiz und einem zünftigen „Feier-Abend“ mit der

Kolpingsfamilie Dresden-Pieschen. Als deren Mitglieder auch von der

Flutkatastrophe im Sommer 2002 betroffen waren, kamen in Refrath in einer

spontanen Spendenaktion rund 1.700 EUR zusammen.

23

Besuch bei den Kolpingfreunden in Dresden – Ausflug in das Elbsandsteingebirge

Besuch in Refrath anlässlich des Kolpingtages 2000 in Köln

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„Anfangen ist oft das Schwerste, aber Treubleiben das Beste.“

(Adolph Kolping)

Chronik Namen, Zahlen, Fakten

Jubiläen

26. April 1964 Gründung der Kolpingsfamilie Bensberg-Refrath

Gründungsurkunde unterzeichnet von Generalpräses

Heinrich Fischer

5. Mai 1974 10jähriges Jubiläum

Festvortrag Studiendirektor Heinz Böller:

„Der Auftrag der Kolpingsfamilie

in der heutigen Zeit“

5./6. Mai 1984 20jähriges Jubiläum

Ausstellung „Kolping stellt sich vor“

im Pfarrheim von St. Elisabeth

und Gespräch mit der Pfarrgemeinde

10. Juni 1989 25jähriges Jubiläum

Festakt im Kinderdorf Bethanien mit

Heinz Schemken MdB,

Bundesvorsitzender der Deutschen Kolpingsfamilie:

„Auf dem Weg in das Jahr 2000“

Große Festschrift

25 Jahre Kolpingsfamilie Refrath – Feier im Kinderdorf Bethanien

mit einem meditativen Tanz. In der Mitte der damalige Präses Ewald Froitzheim

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17. Juni 1994 30jähriges Jubiläum

Festgottesdienst in St. Elisabeth und große Festveranstaltung

in der „Steinbreche“ mit der Overather Band „Da Capo“ und

200 Gästen

1.Mai 2004 40jähriges Jubiläum

Festmesse in St. Elisabeth und Feier im Kinderdorf

Bethanien

mit Diözesanpräses Michael Cziba,

Bürgermeisterin Maria-Theresia Opladen

und dem Kirchenchor von St. Elisabeth

Festmesse zum

40-jährigen 2004 in St. Elisabeth

Am Altar (von rechts)

Präses Matthias Genster

Diözesanpräses Michael Cziba

Diakon Hans Haas

Der Vorstand im Jubiläumsjahr

Pfr. Wolfgang Pollmeyer Präses

Hermann Schlechtriem Vorsitzender

Rudolf Dockter Kassierer; Mitgliederkartei

Christel Ehritt Bereich Kirche, Liturgie und Glaube

Reinhold Abbing Vertreter für den Bezirksverband

Christian Hannig Bereich Kultur und Freizeit

Peter Billen Beisitzer

Gerhard Wala Beisitzer

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Der Vorstand von 1964 bis 2014

Präsides

Pfarrer Heinrich Hawig 1964 - 1980

Diakon Hans Haas 1980 - 1982

Pfarrer Ewald Froitzheim 1982 - 1993

Kaplan Dr. Wolfgang Fey 1994 - 1996

Kaplan Ludger Möers 1997 - 2000

Kaplan Michael Cziba 2001 - 2002

Kaplan Matthias Genster 2003 - 2005

Kaplan Jörg Harth 2005 - 2009

Pfarrer Wolfgang Pollmeyer seit 2010

Verabschiedung von Präses Heinrich Hawig im Jahre

1980 durch Vize-

Präses Hans Vorwerg.

Mitte Präses Hans Haas, Diakon.

Rechts: Vorsitzender Walter Kötting

Vize-Präsides

Kurt Koßmann 1964 - 1970

Hans Vorwerg 1970 - 1982

Hermann Schlechtriem 1987 - 1991

Vorsitzende

Hans Vorwerg (Altsenior) 1964 - 1970

Konrad Berghausen (Senior) 1964 - 1967

Jürgen Brucherseifer (Senior) 1967 - 1969

Walter Kötting 1970 - 1981

Hermann Schlechtriem 1981 - 1987

1991 - 1994

1998 - 2000

Michael Kämpchen 2000 - 2001

Reinhold Abbing 2005 - 2008

Hermann Schlechtriem seit 2009

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Schriftführer

Ludger Reuber 1964 - 1968

Walter Kötting 1968 - 1970

Hermann Schlechtriem 1970 - 1981

Dieter Opfer 1989 - 1997

Detlef Mutter 1998 - 2000

Katja Donsbach 2000 - 2002

Franziska Abbing 2003 - 2008

Kassierer

Ferdinand Schmitz 1964 - 1968

Rudolf Dockter seit 1968

Der Vorstand

im Jahre 2000 mit Präses

Ludger Möers

Wir gedenken der verstorbenen Mitglieder

Theo Plützer 1908 - 1969

Rudolf Callegari 1914 - 1979

Ferdinand-Wilhelm Plattner 1920 - 1981

Heinrich Abels 1928 - 1982

Gertrud Feindt 1921 - 1987

Heinz Niehues 1933 - 1989

Karl Schretzmann 1907 - 1990

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Unsere verstorbenen Mitglieder

Hans Granrath 1924 - 1992

Josef Kur 1934 - 1996

Hans-Günter Schumacher 1928 - 1996

Karl Hülsmann 1929 - 1998

Heinrich Hawig, Pfr. i. R. 1915 - 1998

Anton Brucherseifer 1908 - 1999

Albert Zimmer 1925 - 2000

Karlheinz Appolt 1933 - 2000

Klemens Poddig 1928 - 2001

Josef Schwammborn 1936 - 2001

Hubert Pelz 1933 - 2002

Bernhard Laberke 1919 - 2002

Hans Haas, Diakon 1931 - 2005

Kurt Koßmann 1924 - 2006

Alois Steden 1919 - 2009

Anneliese Vorwerg 1923 - 2010

Peter Zimmermann 1949 - 2010

Burkhard Braunisch 1938 - 2011

Karl-Heinz Kiwitt 1927 - 2011

Karlheinz Hadamek 1923 - 2011

Joseph Gutmann 1928 - 2012

Berthold Storch 1941 - 2013

Ferdinand Schmitz 1932 - 2013

Rudolf Worringer 1929 - 2014

Mitglieder

der Kolpingsfamilie Refrath im Jubiläumsjahr 2014

Name Beitrittsjahr

Franziska Abbing 2002

Reinhold Abbing 1973

Gerd Baldsiefen 1973

Josef Batke 1954

Angela Bartnik 2006

Rüdiger Bartnik 2006

Georg Besuglow 1948

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Peter Billen 1952

Ilse Brachtendorf 2010

Anton Brysch 1997

Heinrich Brzoza 1997

Ferdinand Combüchen 1964

Michael Cziba, Pfr. 2001

Rudolf Dockter 1966

Frank Donsbach 1982

Katja Donsbach 1990

Karl-Josef Durrer 1960

Frank Effertz 2000

Ruth Effertz 2000

Christel Ehritt 2010

Hans-Dieter Engeländer 1983

Klaus Engeländer 1997

Josef Faulhaber 1964

Adelheid Fetzer 2013

Friedrich Fetzer 1950

Norbert Gielen 1983

Silke Gielen 1996

Nicolas Haas 1989

Christian Hannig 1957

Günter Heinrich 1948

Heinz Heßling 1964

Johannes Hoffmann 1978

Helmut Höher 1964

Egon Kastl 1968

Josef Klement 1982

Petra Köhler 1997

Christel Kötting 1990

Walter Kötting 1951

Vinzenz Kürten 1974

Hans-Peter Müller 1967

Heinrich Müller 1950

Dieter Opfer 1974

Ursula Opfer 1974

Klaus Penningsfeld 1997

Manuela Penningsfeld 1997

Egon Plattner 1987

Wolfgang Pollmeyer, Pfr. 2010

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Ludger Reuber 1956

Gerd Ritzerfeld 1961

Herbert Röhrig 1990

Gisela Schlechtriem 2010

Hermann Schlechtriem 1953

Norbert Schlechtriem 2003

Richard Schmitt 1971

Gerd Schottenhammer 1958

Walter Schwitthale 1972

Jan Suchowsky 2013

Heiko Theißen 1956

Hans Vorwerg 1947

Gerhard Wala 1997

Gertrud Wasser 1997

Heidemarie Wickler 1974

Brigitte Zimmermann 1994

Dank

Unendlich viele haben sich in den 50 Jahren Kolpingsfamilie Refrath Dank

verdient.

Zunächst einmal alle Mitglieder, die oft jahrzehntelang durch ihren

Monatsbeitrag nicht nur die Arbeit vor Ort möglich gemacht, sondern auch

die überregionale Verbandsarbeit einschließlich der Herausgabe der

Verbandszeitschrift „Kolping Blatt“ (heute „ Kolpingmagazin“) finanziert

haben.

Dank gilt allen Helfern, und das waren nicht nur viele Mitglieder, sondern

oft auch ihre Familien. Es kann nichts stattfinden, wenn nichts organisiert,

nichts aufgestellt und abgeräumt wird, wenn Referenten nicht gewonnen und

abgeholt, Einladungen nicht geschrieben, Getränke nicht besorgt, Protokolle

nicht geführt und Beiträge nicht kassiert werden. Nur durch das Engagement

vieler einzelner gelingt und besteht Gemeinschaft.

Dieses Engagement hat viele Namen. Sechs sollen beispielhaft in dieser

Chronik erwähnt und gewürdigt werden:

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Nachruf zum Tod von Ehrenpräses Heinrich Hawig

Pfarrer Heinrich Hawig: Er war der erste Pfarrer von St. Elisabeth und der

erste Präses der Kolpingsfamilie Refrath. Ihre Gründung war ihm ein

Herzensanliegen, und er hat ihre Arbeit mit Rat und Tat unterstützt und

unermüdlich begleitet. Seine tiefe Gläubigkeit vermittelte er in zahllosen

Religionsgesprächen.

Kurt Koßmann: Er kam erst in der Gründungsphase selbst zur

Kolpingsfamilie, wurde dann aber einer ihrer entschiedensten Befürworter.

Als erster Vizepräses und weit darüber hinaus hat er durch sein

unermüdliches Engagement der jungen Kolpingsfamilie Richtung und

Kontinuität vermittelt.

Hans Vorwerg: Von den Gründungsvorbereitungen an war er Vorbild und

Beispiel durch sein Engagement. Als erster Altsenior und später

Vorsitzender hat er vor allem den neuen Mitgliedern ein Bild vom Werden,

Wachsen und der Zukunft der Kolping-Gemeinschaft vermittelt.

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Ewald Froitzheim: Als zweiter Pfarrer von St. Elisabeth war er über

11 Jahre Präses der Kolpingsfamilie Refrath. Er war ihr von Herzen

verbunden und nahm mitgestaltend intensiv an ihrem Leben und Werden

teil. Partnerschaftlich förderte er vor allem die religiöse Erziehungskraft der

jungen Eltern.

Hermann Schlechtriem: Er ist ein lebendiges Denkmal an Treue,

Zuverlässigkeit und Engagement. Seit 1981 war er mit Unterbrechungen und

ist er bis heute in insgesamt über 18 Jahren Vorsitzender der Kolpingsfamilie

Refrath. Viele Aktionen und Veranstaltungen entsprangen seinen Ideen. Was

er an Kraft und Zeit eingesetzt hat und einsetzt, ist unermesslich.

Rudolf Dockter: Er war der zweite Kassierer der Kolpingsfamilie Refrath

und ist dies bis heute ohne Unterbrechung seit 1968. Kassierer ist das stillste

und zugleich eines der wichtigsten Ämter. Ohne viel Aufhebens sorgt er

dafür, dass die Mitgliederkartei in Ordnung ist und die Finanzen für die

Arbeit der Kolpingsfamilie stimmen.

„Lehre sie dankbar sein“, hat Adolph Kolping einem priesterlichen Freund

als Vermächtnis auf den Weg gegeben. Wir wollen allen danken, die sich in

50 Jahren dafür eingesetzt haben, dass die Kolpingsfamilie lebendig und

stark zum Segen der Menschen in Refrath tätig war und ist.

Ludger Reuber

"Erst will ich mich bestreben,

Mensch zu sein,

….. der Wahrheit ein Zeuge,

dem Mitmenschen ein Bruder.“

Adolph Kolping 1837 – mit 23 Jahren –

erste Eintragung in sein Tagebuch

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Lasst Bilder sprechen …

Zuerst Kolping-Präses in Refrath, dann Diözesanpräses in Köln:: Dr. Wolfgang Fey (rechts, Verabschiedung 2002) und sein Nachfolger Michael Cziba (links). Zweiter von rechts: Generalpräses Axel Werner, Nachfolger von Heinrich Festing (vorne)

Besuch des Kolpingmuseums / Kolpings Geburtshaus in Kerpen – 2006

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Dresden Juni 2001 – Im Zwinger. Führung durch den Dresdener Kolpingbruder Rudolf Eichner

Ausflug zum Biggesee 1993 mit dem Bezirksverband Rheinisch-Bergischer Kreis

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„Freude lässt sich nicht gebieten, nicht befehlen, nicht machen,

Freude will geboren werden, das Herz will sie freiwillig ergreifen,

also muss man das Herz auch gewähren lassen.“

Adolph Kolping

Bewirtung durch die Kolpingsfamilie bei einem Basar in St. Elisabeth.

Seniorenausflug 2009 ins Münsterland. Führung in Schloss Nordkirchen, Fachhochschule für Finanzen des Landes NRW

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Mit dem Banner der Kolpingsfamilie Refrath zum Grabe Adolph Kolpings in der Kölner Minoritenkirche – 2011

Kolpingdenkmal vor der Minoritenkirche

Kolpinggrab in der Minoritenkirche, das Ziel unserer jährlichen Wallfahrt