50 Jahre "Stiftung Haus Bauhütte" Hamburg

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50 JAHRE »STIFTUNG HAUS BAUHÜTTE« Gastliche Wohnanlage für Studierende in Hamburg 2009

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:: Willkommen im Studentenwohnheim 'Haus Bauhütte' :: - Das Studentenwohnheim Stiftung 'Haus Bauhütte' liegt an einer Anliegerstraße zur Alsterkrugchaussee. Es ist Eigentum der gleichnamigen Stiftung und wird von der Freien und Hansestadt Hamburg finanziell unterstützt. - Die Rückseite des Grundstücks bietet direkten Zugang zur Alster und verfügt über einen Bootsanleger für die eigenen Ruderboote und Kanus. - In dem Studentenwohnheim wohnen zur Zeit 255 Studierende, deren überwiegende Zahl an der HafenCity Universität Hamburg, der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften oder an der Universität Hamburg studieren. Gemäß der Satzung der Stiftung werden Studierende der HafenCity Universität Hamburg aus den Departments Architektur, Bauingenieurwesen und Geomatik bevorzugt aufgenommen. Auf Grund der Lage bzw. seiner Verkehrsanbindung ist das Wohnheim auch besonders für Studierende der Medizin (Eppendorf) und der am Berliner Tor gelegenen Fachbereiche der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften gut geeignet. - Weitere Informationen zum Wohnheim sowie Kontakt unter www.studentenwohnheim-hh.de

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50 JAHRE »STIFTUNG HAUS BAUHÜTTE«

Gastliche Wohnanlage für Studierende in Hamburg

2009

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§ 1 Zweck der „Stiftung Haus Bauhütte“ ist die Errich tung und der Betrieb des Studierendenwohn heims „Haus Bau hütte“,Heim stätte für Studierende der Hamburger Hochschulen. Indem Wohnheim werden vorrangig Stu dierende des Bauwesensan der HafenCity Universität Hamburg untergebracht. DiesesHaus soll der studenti schen Jugend als Wohn heim dienen, ihrdie Möglichkeit ungestörten Arbei tens für das Studium gebenund in Gemeinschafts räumen Gelegenheit für ihre kulturelleBetreuung und ihr Zusammenführen mit den Kreisen der Bau -wirtschaft zur fachlichen Förderung bieten.Auszug aus der Satzung der Stiftung Haus Bauhütte

GASTLICHES ZUHAUSE FÜR STUDIERENDE

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INHALT

GRUSSWORTE 4-7

Staatsrat Bernd ReinertBehörde für Wissenschaft und Forschung

Dipl.-Ing. Thomas SanderObermeister der Bau-Innung Hamburg

Prof. Steven SpierPräsident der HafenCity Universität Hamburg

Jürgen AllemeyerGeschäftsführer des Studierendenwerks Hamburg

DER BAUHÜTTENGEDANKE IST ZEITLOS MODERN 8-9

50 JAHRE »STIFTUNG HAUS BAUHÜTTE« 10-13

MY STAY IN »HAUS BAUHÜTTE« 14, 25, 26, 28

DIE ZIMMER IN ZAHLEN ... ... UND SO SEHEN SIE AUS! 15-16

DIE VERWALTUNG 17

DIE BAUDEKINDER 18-21

»EIN BAUDEKIND« 21

INTERVIEW MIT DEM VORSITZENDEN DER STIFTUNG 22-24

STUDENTISCHE SELBSTVERWALTUNG 27

MENSCHEN, DIE DIE STIFTUNG FORMTEN ... 29

DAS DARF NICHT WAHR SEIN ... ... UND IST DOCH WAHR! 30

IMPRESSUM 32

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Wie geht es weiter? Die Stiftung steht voreinem Umbruch – verdiente, langjährigeMitglieder aus Kuratorium und Vorstandwerden ihre Aufgaben abgeben. Jüngerehaben die Chance und auch die Verpflich -tung, das hohe Engagement ihrer Vorgän gerfortzuführen. Dabei sollte die enge Bin dungzwischen Stiftung, Bau-Innung und insbe -son dere der HafenCity Universität als Nach -folgerin der ehemaligen „Bau schule“ be ste- hen bleiben und die über viele Jahrzehnteauch durch eine große perso nelle Konti nui tätund vertrauensvolle Zusammenarbeit er -reich te positive Entwicklung des Wohn heimsaufrechterhalten werden.

Ich wünsche der Stiftung zu Ihrem „Fünf zigs -ten“ nicht nachlassenden Elan, um ihr Wohn -heim zu erhalten und damit einen wichtigenBeitrag zur Versorgung von Stu dierenden mitgünstigem Wohnraum zu leisten. Vor allemaber wünsche ich auch künftigen Generatio -nen von Studierenden ein angenehmesWohnen in schöner Alster lage, das nebendem Studium auch die Chance einer aktivenund engen Wohn heim gemeinschaft mit sichbringt. Die Stiftung wird die Voraussetzun -gen dazu schaffen; den Studierenden obliegtes, diese Möglichkeiten zu nutzen. Dabeisollte das in Erinnerung gehalten und be -wahrt werden, was das „Haus Bauhütte“ausmacht: Das Wohnheim einer kleinenStiftung zu sein, die durch die hohe Identifi -kation aller Beteiligten den sich wandelndenAnforde rungen an modernes studentischesWoh nen immer wieder gerecht geworden ist.Diesen Weg gilt es, auch in Zukunft fortzu -setzen.

Einen herzlichen Gruß zum Jubiläum sendetIhnen Bernd Reinert

50 Jahre Stiftung „Haus Bauhütte“, 40 JahreStudentenwohnheim „Haus Bauhütte“ –gleich zweimal gibt es in diesem Jahr „rundeJubiläen“ anlässlich der Gründung der Stif -tung und der zehn Jahre später erfolgtenEinrichtung des Wohnheims. Im Rückblickzeigt sich: Die 50-jährige Geschichte der Stif -tung ist auch eng verknüpft mit 50 JahrenHochschulentwicklung. Gegründet wurdedie Stiftung noch in einer Zeit, als Wohn raumin Hamburg äußerst knapp war und die Ein -richtung von Studentenwohnheimen über -wiegend von privaten Institutionen ausging– in diesem Fall von der Bau-In nung Ham -burg, die in Verbindung mit der traditions -reichen „Bauschule“ den Bau eines Stu den- tenwohnheimes vorantrieb. Die Bauschuleging dann in der Fachhochschule Hamburg,der späteren Hochschule für An gewandteWissenschaften (HAW), auf. Im Jahr 2006 er -folgte schließlich mit der Zu sam men le gungvon Architektur-, Bauin gen ieurwesen-, Geo -matik- und Stadtpla nungsstudien gän genunterschiedlicher Hambur ger Hochschu lendie Gründung der Hafen City Universität, dernunmehr letzten Nachfolgerin der eins tigenBauschule.

Die Stiftung hat seit Bestehen des Wohn -heims erhebliche Anstrengungen unter nom -men, um die Gebäude zu erhalten und zumodernisieren. Dabei hat sie immer wie derdie Unterstützung von Bau-Innung und Bau -wirtschaft sowie der Stadt Hamburg ge fun -den und kann auf eine überaus erfolg reicheArbeit in den letzten Jahrzehnten zurück -blicken. Damals wie heute bietet sie bevor -zugt ihrer „Zielgruppe“ – den Studie rendenaus den Bereichen Bauwesen / Archi tektur –bezahlbare Wohnmöglich keiten in attraktiverLage an.

STAATSRAT BERND REINERTBehörde für Wissenschaft und Forschung

„Tradition wahren und Weichen für die Zukunft stellen“

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DIPL.-ING. THOMAS SANDERObermeister der Bau-Innung Hamburg

„Gut Ding will Weile haben“

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Die Besetzung des Kuratoriums und Vor -stands der Stiftung mit jeweils zwei ehren -amtlich tätigen Vertretern der Bau-InnungHamburg zeigt auch heute noch die engeVerbun den heit der Stiftung „Haus Bauhütte“mit unserer berufs stän di schen Organisation.Kuratorium, Vorstand sowie der engagiertenHeimleitung gilt mein persönlicher Dank fürdie geleistete Arbeit. Der Stiftung „Haus Bau -hütte“ wünsche ich weiterhin viel Erfolg fürdie Zukunft und in guter hanseatischer Tradi -tion „immer eine Handbreit Wasser unterdem Kiel“. Dipl.-Ing. Thomas Sander

Vor 50 Jahren, am 28. April 1959, wurde vonder Bau-Innung Hamburg und dem VereinStudentenhilfe der Bauschule der HansestadtHamburg e.V. die Stiftung „Haus Bauhütte“errichtet. Ich freue mich, als Obermeister derBau-Innung Hamburg diesen Anlass in einerFestschrift mit einem Grußwort würdigen zudürfen, denn schließlich ist die Stiftung „HausBauhütte“ auf Anregung des damaligen In -nungsobermeisters, meines AmtsvorgängersCarlos Blaschke, gegründet worden.

Die Stiftung hatte es sich zum Ziel gesetzt,ein Studentenwohnheim zu errichten, umder wachsenden Zahl auswärtiger Ingenieur-Studenten, die Ende der 50er und Anfang der60er Jahre in Hamburg studieren wollten,eine Unterkunftsmöglichkeit anzubieten. Biszur Errichtung 1967 und der Einweihung am19. September 1969 sollten aber noch einmal10 lange Jahre vergehen. „Gut Ding will Weilehaben“, könnte man sagen.

Heute ist das Studentenwohnheim in derAlsterkrugchaussee etabliert und hat einenguten Namen. Dass die Studierenden – mitt -lerweile aus vielen Nationen und in denunterschiedlichsten Fachrichtungen einge -schrieben – hier, unmittelbar an der Alstergelegen, gerne wohnen, zeigen die Bele -gungszahlen der Zimmer. Die überwiegendaus Einzelzimmern und einigen Doppel zim -mern bestehenden Räumlichkeiten mit über200 Betten sind schon seit vielen Jahren stetsausgebucht. Dies zeigt auch, dass durch diestetigen Modernisierungen von Bausubstanzund Anpassung der Ausstattung an die heu -tigen Erfordernisse einer studentischen Ein -richtung hier an richtiger Stelle investiertwurde.

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informellen Zusammensein wahrscheinlich

genauso effektiv ist wie in organisierten

Veranstaltungen. Noch wichtiger ist diese

persönliche Ebene des Lernens jedoch dann,

wenn es darum geht, die Zusammenarbeit

mit anderen als den eigenen Fachkollegin -

nen und -kollegen zu üben. Orte und Insti -

tutionen zu haben, in denen diese Form des

Lernens sich gleichsam nebenbei einstellt

– zwischen Waschmaschine und Herd – ist in

diesem Zusammenhang von unschätzbarem

Wert. In diesem Sinne ist das Haus Bauhütte

für die HCU nicht nur eine praktische Unter -

bringungsmöglichkeit für Studierende,

sondern ein Ort, an dem Verständnis und

Respekt zwischen unterschiedlichen bau -

bezogenen Disziplinen entstehen können.

Dieses Aufeinanderzugehen ist nach meiner

Auffassung eine wichtige Voraus setzung für

die Bewältigung der Herausforderungen der

gebauten Umwelt im 21. Jahrhundert und ein

zentraler Baustein des Profils der HCU.

Wir freuen uns sehr, durch unsere Mitwirkung

in Kuratorium und Vorstand die Stiftung „Haus

Bauhütte“ unterstützen zu können und wün -

schen ihr alles Gute für die nächsten 50 Jahre.

Prof. Steven Spier

Ich freue mich sehr als Präsident der Hafen -

City Universität Hamburg (HCU) der Stif tung

Haus Bauhütte auf diese Weise meine Glück -

wünsche zu ihrem 50-jährigen Beste hen

über mitteln zu können. Wir haben als noch

junge HCU die Beziehung zur spätes tens jetzt

traditionsreichen Stiftung geerbt, und ich bin

sehr glücklich darüber – und zwar aus zwei

Gründen:

Der erste ist ganz praktisch: Es hilft einer

Hoch schule natürlich enorm, wenn ihre

Studierenden die Vorteile einer attraktiven

Wohnlage genießen können. Wir profitieren

gegenwärtig vor allem in unseren sich stän -

dig erweiternden internationalen Aus tausch -

programmen davon, da wir die Sicherheit

haben, die Gaststudierenden auch alle adä -

quat unterbringen zu können.

Der zweite Grund ist dagegen (etwas) grund -

sätzlicher Natur: Er hat mit dem Anspruch der

HCU zu tun, eine Universität neuen Typs zu

sein, die klassische Grenzen – z. B. zwischen

Studienfächern oder zwischen Wissenschaft

und Gesellschaft – überwin den will. Die Stif -

tung Haus Bauhütte ist meines Erachtens ein

gutes Beispiel dafür, wie vor fünfzig Jahren

die Überwindung von Grenzen zwischen aka -

demischer In genieurausbildung und berufli -

chen Verbänden gelungen ist. Für mich steht

diese Stiftung heute noch vorbildhaft für die

Thematik von Kooperation zwischen Hoch -

schule und Wirtschaft.

Die Überwindung von Grenzen geht an

einem solchen Ort jedoch noch weiter: Auch

als Präsident einer Universität gebe ich zu,

dass Studierende mindestens ebensoviel

voneinander lernen wie von ihren Professo -

rinnen und Professoren, und dass Lernen im

PROF. STEVEN SPIERPräsident der HafenCity Universität Hamburg

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JÜRGEN ALLEMEYERGeschäftsführer des Studierendenwerks Hamburg

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Aber Leben im Haus Bauhütte bedeutet nochviel mehr: Freizeitaktivitäten, u. a. durch denBootsanleger für eigene Ruderboote undKanus, machen aus einer „Studierenden-Bude“ erst ein gutes Zuhause, denn auchkünftige „Baumeisterinnen und Baumeister“unserer Städte im 21. Jahrhundert braucheneinen Ausgleich zum Studieren und Arbeiten.

Dabei schätze ich die gute und konstruktiveZusammenarbeit mit der Stiftung „Haus Bau -hütte" im Arbeitskreis der Wohnheimträgersehr und hoffe, dass sich die Stiftung weiter -hin so einmalig in der Betreuung Studieren -der engagiert, damit noch eine große Anzahlvon ihnen in diesen Genuss kommen undsomit wichtige Unterstützung erfahren, indem sie sich in ihrer „Bauhütte“ zu Hausefühlen. Jürgen Allemeyer

Unweit vom Hamburger Stadtpark und mitdirektem Alsterzugang bietet die Studie ren -den wohnanlage „Haus Bauhütte“ der gleich -na migen Stiftung seit nun 50 Jahren rund250 Bewohnerinnen und Bewohnern Platz in Zimmern und Appartements. Dabei ist derName der Wohnanlage Programm, denn inder „Bauhütte“ finden satzungsgemäß be -vorzugt Studierende aus den StudiengängenArchitektur, Bauingenieurwesen und Geo -matik einen Platz zum Leben.

Damit bringt das „Haus Bauhütte“ solche Stu -dierenden zusammen, die nach der Zusam -men legung der Architektur-Studiengängeder Hochschule für bildende Künste (HfbK)und der Hochschule für Angewandte Wissen -schaften (HAW) sowie die Studiengänge Bau -ingenieurwesen und Geomatik der HAW unddes Studiengangs Stadtplanung der Techni -schen Universität Hamburg-Harburg (TUHH)gemeinsam an der im Jahr 2006 gegrün de tenUniversität für Baukunst und Metropo len en t -wicklung, der HafenCity Universität Ham burg(HCU), studieren.

Als Geschäftsführer des StudierendenwerksHamburg, das als Träger von 21 Wohnan la -gen mit rund 3.700 Plätzen größter Anbieterstudentischen Wohnraumes in Hamburg ist,weiß ich, dass das gemeinsame Leben unddamit der Austausch mit anderen Studie ren -den über das Miteinander in den Hörsälenhinaus, ein wichtiger Aspekt im studenti schenLeben bildet. So bietet das „Haus Bauhütte”Studierenden weit mehr als ein bezahlbaresZuhause in zentraler und be vorzugter Lage,sondern leistet einen wesentlichen Beitragfür ein Gelingen des Studiums und damit zurStärkung der Wissenschafts- und Hochschul -metropole Hamburg!

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DER BAUHÜTTENGEDANKE IST ZEITLOS MODERNVon RA Michael Seitz

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Auch wenn es heute nicht mehr viele wissen:Hinter dem Begriff „Bauhütte“ steht einegroße Geschichte. Die ersten „Bauhütten“entstanden im frühen Mittelalter. Sie hattenihren Sitz in Klöstern und an den meist reli -giösen „Großbaustellen“. Bauhütten warendie „Bau-Universitäten“ ihrer Zeit, sie sammel -ten das Wissen und Können und entwickel tenes weiter. „Laien-Bauhütten“ waren die pro -fanen Vorläufer des handwerklichen Zunft-und Innungswesens, das im Spät mit telalterin den Städten voll erblühte. In Hamburgbau ten bis ins späte Mittelalter vor allemZim mer leute, denn die meisten Gebäudewaren aus Holz. Nur die Brücken und öffent -lichen Gebäude erforderten die Kunst vonSpezia listen, von Maurern und Steinmetzen.Ein „Bauhof“ mit angestellten Meistern undGe sellen übernahm lange Jahre dieseArbeiten.

Erst relativ spät entstehen in HamburgZusammenschlüsse im Bauhandwerk. Dieälteste Satzung der Maurer stammt aus demJahre 1462. Sie kennt noch keine Meister,regelt aber bereits die Ausbildungszeitenund die notwendigen Qualifikationen, die fürdie damalige Praxis des Bauens erforderlichwaren. Im 19. Jh. wächst die Zahl der Bau -hand werker und Meister stark an, und 1910schließen sich die wichtigen Baugewerke zur„Bauhütte zu Hamburg“ zusammen. Wer Bau-“Meister“ werden wollte, musste eine Lehreabschließen und anschließend auf Wander -schaft gehen. Fachbücher im heutigen Sinnegab es so gut wir gar nicht.

Dass die Baumeister ihr Handwerk damalsganz meisterlich verstanden, davon legen dievielen Kulturdenkmäler bis heute Zeugnis ab,in Europa standen bis Mitte des 19. Jh. die

das Handwerk über Jahrhunderte Teil seinesSelbstverständnisses war. Erst die 70er Jahrevollendeten die Akademisierung, Industriali -sierung und Verwissenschaftlichung desBauwesens. Bauhandwerk und Bauindustrieentwickelten sich immer stärker auseinander.

Bauingenieure und Architekten halten heutein den Planungsbüros und auf den Baustellendas Zepter in der Hand, übernehmen dietheo retischen Aufgaben der „Baumeister“ der Vergangenheit. Neue Materialien undindus trialisierte Bauweisen veränderten dieStruk tur und Aufgabenstellungen für diehandwerklichen Baubetriebe stark. Nichtmehr der Maurer ist heute auf vielen Bau stel -len gefragt, sondern Metallbauer und Glaser,Trockenbauer, Energie- und Kommunika -tions spezialisten. Überflüssig geworden sindsie dennoch nicht. Gerade individuelle oderanspruchsvolle Bauten oder das Bauen imBestand kommen heute ohne das Könnentraditioneller Baugewerke und hoch spezia -lisierter Fachkräfte nicht aus.

Der „Norddeutsche Baugewerbeverband“, zu der auch die Bau-Innungen gehören, istheute der Nachfolger der „Bauhütte zuHamburg“. Er vertritt die Interessen von 350Baubetrieben in Hamburg, ist Arbeitgeber -ver band und übernimmt die wichtige Auf -gabe der Ausbildung junger Bauhandwerker.In insgesamt elf Fachgruppen werden tech -nische oder fachpolitische Fragen bearbeitet,die für Bauunternehmen oder die Ausbil -dung von Bedeutung sind. Sie garantierendafür, dass sich die Mitglieder der Bau-In -nung Ham burg und des NorddeutschenBaugewerbe verbandes immer auf demneuesten Stand der Technik befinden.

Zeichen auf „Industrialisierung“: Die Mathe -matik, die naturwissenschaftlichen Diszipli -nen und der technische Fortschritt spielteneine wachsende Rolle.

Auch das Bauwesen stand vor neuen Heraus -forderungen und überall sannen die Bürgerdarauf, wie der wirtschaftliche Fortschrittund „das Gewerbe“ entwickelt werden könn -ten. In Hamburg wurde die Patriotische Ge -sell schaft gegründet, die sich die Förderungder „Künste und des nützlichen Gewerbes“auf die Fahnen geschrieben hatte. ErnstSonnin, dessen handwerklich-technischesGenie bis heute bewundert wird, war Mit -glied dieser Vereinigung und setzte sich füreine bessere Ausbildung der Bauhandwerkerein. Im Jahr 1767 wurde eine „Zeichenklasse“für Bau hand werker eingerichtet, in der An -fangs 12 junge Bauhandwerker kostenfreiunterrichtet wurden.

Der Anfang einer systematischen und „wis -sen schaftlichen“ Ausbildung von Bauhand -werkern und Baumeistern war gemacht, dieZahl der Klassen, Schüler und Disziplinenwuchs stetig. Aus der Privatinitiative patrioti -scher Bürger entwickelte sich mit den Jahrenein gewerbliches Schulwesen, das bis in die50er Jahre des 20. Jh. seinen Aus gangspunktund seine Förderer im Handwerk hatte.

Über viele Jahrzehnte fand der Unterrichthauptsächlich im Winter statt, denn die„Schüler“ waren im Sommer am Bau beschäf -tigt. Das große finanzielle Engagement derBau-Innung Hamburg für die Errichtung desStudentenwohnheims „Haus Bauhütte” standin der guten Tradition der „Sorge“ um dieAusbildung des Nachwuchses und war Aus -druck einer sozialen Verpflichtung, die für

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BILD

Der Steinmetz, The Book of Trades, Jost Amman and Hans Sachs, S. 93, New York 1973

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50 JAHRE »STIFTUNG HAUS BAUHÜTTE« –33 JAHRE VORSTANDSARBEITEin Gespräch mit Prof. Harald Schulze

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und dem Architekten Neve nahm der PlanGestalt an. Der „Verein Studenten hilfe”, unterVorsitz von Arnold Plotz, gesellte sich nebender Bau-Innung als zweiter Stifter hinzu. Da -mit das gute Werk gelingen konnte, war auchdie Mitwirkung der Freien und HansestadtHamburg notwendig. Sie wurde Dr. Ohmbald zugesagt: Die Stadt er klärte sich bereit,ein Grundstück in der City Nord zur Verfü -gung zu stellen. Man wusste auch schon wo.

Noch im selben Jahr wurde die „StiftungHaus Bauhütte“ gegründet. Ein Satzungsent -wurf kam vom „Verein Studentenhilfe” undder Behörde. Dem Bau des Wohnheims standtheoretisch nichts mehr im Wege. Praktischhingegen schon: Das Baugrundstück warabhanden gekommen. Die ins Auge gefassteImmobilie war überraschend für eine Han -dels schule verplant worden. Die langjährigeSuche nach einem anderen Bau grund be -gann und dauerte fast ein ganzes Jahrzehnt.

DAS GRUNDSTÜCK IST GEFUNDEN:BAUBEGINN 1967 war es schließlich so weit.Alle Beteiligten waren sich einig: Das Grund -stück an der Alsterkrugchaussee soll es sein!

1958: TATKRÄFTIGE MÄNNER MACHTENEINEN PLAN Die „Stiftung Haus Bauhütte“und das von ihr getragene Studentenwohn -heim verdankt Hamburg einem Besuch, denErich Roggenbuck, damals StellvertretenderObermeister der Bau-Innung Hamburg, 1958der „Bauschule Hamburg“ abstattete. Er wolltesich über die Ausbildung und Lage des Nach -wuchses informieren, auf den die Baubran -che damals dringend angewiesen war.

Wohnen war in Hamburg schon damals teuer.Wer studierte, kam fast immer aus „betuch -tem Hause“, denn Bafög war damals nochnicht erfunden. Weniger Begüterte musstensich das Studium verdienen oder bekameneine kleine finanzielle Unterstüt zung vom„Verein Studentenhilfe“. Wohnge meinschaf -ten waren noch nicht in Mode und preis -werte Zimmer sehr begehrt. Die weni genHamburger Wohnheime waren vor wie gendin privater Hand.

Hamburgs „Bauschule“ hatte ihren Ursprungin einer „Zeichenklasse für Bauhandwerker“,die Erich Sonnin, einer der bedeutenden Bau -meister seiner Zeit, 1767 gründete und an -fangs sogar selber unterrichtete. Ein Studiuman der Bauschule setzte in den 50er und 60erJahren das Erlernen eines Bauhandwerksvoraus. Deutschland war eine einzige großeBaustelle und zur Sicherung des Fachkräfte -nachwuchses war noch einiges zu tun.20.000 DM in bar und geldwerte Bauleis tun -gen in Höhe von 60.000 DM stellte Ober meis -ter Roggenbuck für den Bau eines Stu denten- wohnheims in Aussicht. Diesen finanzkräfti -gen Argumenten wollte sich niemand ent -ziehen. In den nachfolgenden Gesprächenzwischen Dr. Ohm und Dipl.-Ing. Plotz, denbeiden Direktoren der Bauschule, der Innung

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schließ lich der Gemeinschaftsräume standenallen BewohnerInnen 22 m2 Nutzfläche zuVerfügung.

„KINDERJAHRE”– „KINDERKRANKHEITEN”Kaum ist das Wohnheim richtig belegt, siehtsich die Verwaltung 1971 genötigt, die Mietevon 100 auf 110 Deutsche Mark zu erhöhen.Sie war von Anfang an nicht kostendeckend.Die Bewohner treten in einen monatelangenMietstreik und auch rote Fahnen, die damalssehr beliebt waren, wurden gesehen. Fort -schrittliche Forderungen, wie z. B. „Die Stif -tung soll nicht bestimmen, sich vielmehr aufden Zweck besinnen und stiften“, standen imRaum.

Da weibliche Studierende im Bauwesen inden 50er Jahren selten waren, sah die 1958verabschiedete Satzung der Stiftung weib -liche Bewohner noch nicht vor. ProfessorHarald Schulze, Vorsitzender der „StiftungHaus Bauhütte“ von 1971 bis 2004, erinnertsich: „Ende der 60er Jahre kamen immer mehrFrauen dazu. Die Rückfrage bei der Behördeergab, dass keine sanitären Umbau ten not -wendig sind. Der Aufnahme junger Frauen

Es war nicht nur groß genug, sondern auchbesonders schön gelegen. Für die Freie undHansestadt Hamburg hatte diese Entschei -dung einen sehr erwünschten Nebeneffekt:Es konnten „zwei Fliegen mit einer Klappe“geschlagen werden. Die Errichtung des aufdiesem Grundstück schon länger geplantenBootslagers für das Schülerrudern konnte aufdiese Weise schnell und kostengünstig inAngriff genommen werden.

Die Stiftung erklärte sich bereit, das Boots -haus in den Neubau zu integrieren, gegenKostenerstattung. Die Planungs- und Bau -phase waren kurz, und dass die Baukostensogar unterschritten wurden, ist damals wieheute einer besonderen Erwähnung wert.

1969 konnten bezogen werden: 192 Einzel -zimmer, 2 Studentenwohnungen und dieWohnungen für die Heimleiterin und denHausmeister. Finanziert wurde das Wohn -heim durch Zuwendungen der Stifter, ein ge -worbene Spenden, Zuschüsse und Darlehen.Die Erstmiete betrug 100 DM für das 11 m2Zimmer, inkl. Heizung, Wasser, Strom, Bett -wäsche und Reinigung der Räume. Ein -

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großer Segen. „Wir waren immer sehr gutberaten. Alle Probleme konnten schnell ge -löst werden. Die Bau-Innung mit ihren Exper -ten und die Rechtsabteilung des Bauge wer- beverbandes haben uns oft geholfen.“

DIE ANSPRÜCHE WACHSEN – DAS WOHN -HEIM WÄCHST MIT Mit den steigenden Ein -kommen der 70er und 80er Jahre stiegenauch die Ansprüche der Studenten an Wohn -raum stetig. Zu gerne wollten der Vorstandund das Kuratorium der Stiftung Haus Bau -hütte diesem Bedarf gerecht werden. DasZiel, preiswerten Wohnraum vorzuhalten,sollte dennoch nicht aufgegeben werden. Ein Wettbewerb unter Architekturstudentenlieferte zunächst viele gute Ideen. Erste Mus -terzimmer wurden eingerichtet und getestet.Was sich im Alltag bewährte, blieb.

Schon Anfang der 90er Jahre wollten Haus -verwaltung, Verein und Kuratorium am liebs -ten das Wohnangebot vergrößern. Um- und

stand nichts im Wege. Wir haben die Studen -tinnen gefragt, ob sie damit leben können,dass die Sanitäranlagen erst einmal unver -ändert bleiben. Sie waren einver stan den.“

Anfang der 70er Jahre kommt es zu erstenVeränderungen der Raumstruktur. Aus eini -gen Wirtschaftsräumen werden Doppel zim -mer gemacht, um die Einnahmen zu erhö hen.1974/1975 kommt es – in Folge von Mieter -hö hungen – erneut zum Streik. Diesmal er -klärt sich die Stadt Hamburg bereit, für diedamaligen Belastungen Zinsen und Tilgungzu übernehmen. Die Mieten können bleiben,wie sie sind.

Die Geschichte des Wohnheims „StiftungHaus Bauhütte“ ist die Geschichte eines stän -digen Verbesserungsprozesses. Kaum einJahr, in dem nicht renoviert, modernisiertoder umgebaut wird. Erst sind es Durch -feuch tungen der Südwestgiebel, die Sorgenbereiten, dann müssen die Dächer saniertwerden. 1974 werden die Fugen der Fassadeherausgeschnitten und erneuert. 1975 folgendie Sanierung der Dusch- und Toiletten räu -me. 1983 wird die Heizung von Öl auf Gasumgestellt. 1985 werden die Betten undMatratzen erneuert, 1988 wird die Dachhauterneuert. 1991/1992 werden die Sanitär räu -me erneut verfliest, die Sanierungsar bei tenfortgeführt, Fenster, Heizkörper, Elektrolei -tun gen und Antennen, Türen, Küchen erneu -ert. Eine zweite Schenkung der Bau-Innung,diesmal in Höhe von 70.000 DM, die derNorddeutsche Baugewerbeverband anläss -lich seines 60jährigen Bestehens der „StiftungHaus Bauhütte" macht, kann bei soviel Bau -tätigkeit sehr gut gebraucht werden. Dievielen Baufachleute in Vorstand und Kurato -rium erwiesen sich in all den Jahren als ein

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Neubauten wurden geplant und aus Kosten -gründen zurückgestellt oder verworfen. Pro -fessor Schulze: „Die zuständigen Behör denwaren lange skeptisch, ob größere Zimmervermietbar sind.“ Aber die Nachfrage nachDoppelzimmern wuchs stetig. Bald konntensich die Behördenvertreter den Wünschendes Hauses nicht länger verschließen. Anfangder 90er Jahre kam man einmütig zu derAuffassung: Nur ein Neubau kann Abhilfeschaffen!

1995 begann die Planung zur Aufstockungdes ebenerdigen Eingangsgebäudes. 45neue Wohneinheiten mit Sanitärraum undKüchenzeilen sollten in einem Neubau Platzfinden. Das Architektenbüro Hohaus undPartner erhielt den Auftrag. 1998 wurden 4,9Mio. DM für den Neubau in das Wohnungs -programm der Baubehörde übernommen.Der Weg für die Finanzierung durch dieWohnungsbaukasse und die HASPA war end -lich frei. 1999 begannen die Bauarbeiten. DieGrundsteinlegung und das Richtfest wurdenzünftig gefeiert.

Da der Betrieb des Wohnheims über die zwei -jährige Bauphase hinweg aufrecht erhaltenwerden musste, war sehr viel Flexi bilität vonBewohnern und Heimleitung er forderlich. Bisauf eine die Gründungsar bei ten verteuernde

Torflinse verlief alles planmäßig und im Juni2000 ist es endlich soweit: Die ersten 30 Ap -partements mit Bad, Küchenzeile und Inter -netanschluss können bezogen werden.

Doch kaum war der Neubau bezogen, standdie Sanierung weiterer Gebäude auf derTagesordnung. Das Architekturbüro Kriegplante ein Musterzimmer mit Sanitärbereich.Ein Umbau, der von den BewohnerInnen sogut angenommen wurde, dass im Jahr 2002ein Flügel des Gebäudes B nach diesem Vor -bild saniert wurde: alle 48 Zimmer wurdenrenoviert, 24 erhielten zusätzlich eine Nass -zelle. Flure und Bäder wurden saniert. Einkomplizierter Verlegungsplan und der guteWille aller BewohnerInnen machten es mög -lich, alle Umbauten bei laufendem Betriebvorzu nehmen. Alles andere wäre auch un -bezahl bar gewesen.

2004 kam es zu einem großen „Wachwech -sel“ in Heimleitung und Vorstand. ProfessorSchulze steht nach 33 Jahren als Vorstands -vorsitzender nicht mehr zu Verfügung undwechselt in das Kuratorium. Die Heimleiterin,Frau Monika Grässer, geht und Frau KerstinTurner über nimmt diesen Posten. ProfessorApel über nimmt den Vorsitz im Vorstand.

Die Sanierung geht weiter: 2005 werden auchdie 2002 noch nicht renovierten Flure in denGebäuden B und C erneuert. 2007 wer denalle Duschen und WC gefliest und mit neuerSanitärausstattung versehen. Parallel dazu(2006 bis 2008) erhalten 48 Einzelzim mer vonHaus B durch Entfernen der Trenn wände zuden Waschbecken und neue Möbel eine„Rundum-Erneuerung“. Die sechs Balkonewerden 2007 durch Einbau neuer Brüstungenund Bodenfliesen generalüberholt. Im glei -

chen Jahr ist auch die alte Heizung dran: Die20 Jahre alte Anlage wird ersetzt und durchein Blockheizkraftwerk unterstützt. Die zweiteGroßbaustelle ist das Dach des Gebäudes B:2009 wird es gedämmt und gedeckt.

Nicht nur die „Hardware“ erfährt eine stän di -ge Erneuerung und Verbesserung, 2005 wirdauch die Software aktualisiert: Seit 2005 er -leichtert die von Professor Apel entwickelteDatenbank-Software die Verwaltung derMieter und des Inventars.

2009, 40 Jahre nach dem Erstbezug, verfügtdas Wohnheim der „Stiftung Haus Bauhütte“über 252 Plätze: 192 Einzelzimmer, 6 Doppel -zimmer, eine Studentenwohnung und 45Appartements. Die Auslastung ist hoch. Mitvier Semestern durchschnittlicher Verweil -dauer erfreut es sich – auch im Vergleich zuanderen Wohnheimen – großer Beliebtheit.Und es gibt keinen Grund, warum dies nichtauch in Zukunft so bleiben könnte.

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BILDER

LINKE SEITE/ Grundsteinlegung 1999 zur Aufstockung des EingangsgebäudesVon links nach rechts:Architekt Hohaus, Lange, von Allwörden, Dr. Krämer

RECHTE SEITE/ Herr Dietz neben demneuen Blockheizkraftwerk, das wärmt und Strom liefert

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MATHIAS SCHLÖSSERstudiert Geomatik an der HCU.

„Das Gute hier ist die Lage. Es ist sehr ruhig und gut an -ge schlos sen. Es gibt alle Einkaufs möglich keiten, die manim Alltag braucht. Mir gefallen die Freizeitakti vi tä ten, diees hier gibt, das Kanu, das vom Wohn heim gestellt wird,die Sporthalle oder der Fitnessraum. Außer dem gibt es inder Nähe noch weitere Grünanlagen, den Stadt park oderdie Waldgebiete am Flughafen. Das Leben hier ist sehrruhig, es gibt selten Störungen. Es ist ein harmonischesLeben. Jeder grüßt jeden, auch wenn man sich nur vomHören sagen kennt. Es ist die günstigste Möglichkeit, hierin Hamburg alleine zu leben, auch wenn die Miete für dieGröße des Zim mers vielleicht hoch erscheint.”

MY STAY IN »HAUS BAUHÜTTE«

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DIMITRI KLEINstudiert Informatik an der HAW Hamburg.

„Die Lage ist wirklich ideal. Das Haus ist etwas Be son de -res. Norma ler weise findet man hier noch nicht einmaleine Wohnung, wenn man sehr reich ist. Mir gefällt, dasswir Bewohner viele Sachen zusammen unternehmen, zumBeispiel die Bierkastenrallye. Dieses Event ist wirklichlegendär. Fast alle Studenten in Hamburg kennen uns des -wegen. Das Zimmer ist auch ok. Meines wurde vor sechsMona ten reno viert, ist ganz neu. Da gibt es nichts aus zu -set zen. Meiner persönlichen Meinung nach ist es in diesemWohnheim wirklich am Besten – nach allem, was ich überdie anderen Wohnheime gehört habe.“

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ANZAHL DER BEWOHNER/INNEN, GEGLIEDERT NACH:

ZIMMERBESCHREIBUNGEinzelzimmer, möbliertEinzelzimmer, umgebaut, möbliertEinzelzimmer mit Dusche und WC, möbliertDoppelzimmer, möbliertDoppelappartement, möbliertZweizimmerappartement, möbliertEinzelappartement, möbliertEinzelappartement, möbliertEinzelappartement, möbliertEinzelappartement, möbliertEinzelappartement, möbliert

PLÄTZE144

242412

22013

2812

TYPEZ1EZ2EZ3DZ

DAPZZAPEAP1EAP2EAP3EAP4AWG

PREIS210,00219,00250,00

je 150,00je 192,00je 302,00

339,00342,00359,00350,00450,00

DIE ZIMMER IN ZAHLEN...

WOHNRAUMANGEBOT 2009

Europa, EUEuropa, nicht EUAfrikaAsienVorderer OrientMittel- und Südamerika

HERKUNFTArchitekturBauingenieurwesenGeomatikStadtplanungKultur der Metropole

29232015

2

HCU-BEREICHHAWHCUHWPTUHHUni HHAndere

5289

13

9413

19610

62613

1

HOCHSCHULE

belegte Plätzeaus DeutschlandAusländer

252161

91

IN PROZENT100

6436

WEIBLICH121

8041

DURCHSCHNITTSALTER23,922,825,7

WOHNBELEGUNG DEZEMBER 2009

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...UND SO SEHEN SIE AUS!

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FRAU KERSTINTURNERAufgaben: Verwaltung und Vermietungder Wohnanlage seit September 2004.

„Ich mag an meiner Arbeit die Vielfalt und die tolle Atmosphäre. Was ich nicht mag? Die Kosten für Schäden der studentischenHeimselbstverwaltung in Rechnung stellen,wenn sich die Verursacher nicht melden,Abmahnungen schreiben, wenn der Küchen -dienst seine Aufgaben wiederholt nicht er -füllt und wenn Bewohner die Hausordnungignorieren.“

Telefon 040.511 81 59Email [email protected] Montag bis Donnerstag 8:00 bis 17:00 Uhr

FRAU HELGA KRIEGAufgaben: Buchhaltung einschließlichLohnbuchhaltung, Vorbereitung zurBilanz und Rechnungswesen. In derWohnanlage tätig seit Januar 2003.

„Ich mag an meiner Arbeit den Kontakt mitStudenten vieler Nationalitäten, die äußerstnetten Kollegen und den Vorstand. Was ichnicht mag? Wenn Studenten Ihre Mietenicht bezahlen.“

Telefon 040.511 81 59Email [email protected] Donnerstag 8:30 bis 16:30 Uhr

HERR HOLGER DIETZAufgaben: Zimmerabnahme und -übergabe, Kleinreparaturen undInstandhaltung. In der Wohnanlagetätig seit Mai 2004.

„Ich mag an meiner Arbeit den Umgang mit immer neuen Menschen und die vielenwechselnden Tätigkeiten. Was ich nicht mag?Problemmieter“.

Telefon 040.511 81 59Email [email protected] Montag bis Donnerstag 8:00 bis 12:00 Uhr und 13:00 bis 17:00 Uhr,Freitag 8:00 bis 12:00 Uhr und 13:00 bis 15:00 Uhr

DIE VERWALTUNG

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ANMERKUNG

Auf der Plattform„Studi-VZ“, ohne dieStudierende heutenicht mehr aus kom -men, tauschen sichdie Bewohner in Wortund Bild aus. DieGrup pe, die sie insLeben gerufen haben,heißt: „Baudekinder”.

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Ahmed Haleem bewohnt nun schon vierJahre die Studentenwohnanlage und ist sichganz sicher: Das Studentenwohn heim „HausBauhütte” ist das Beste in ganz Hamburg: „I have visited so many places.” Ahmed undeinem Landsmann, beide stu dieren „Inter -national Engineering“ an der HamburgerHoch schule für Angewandte Wissenschaften,hatte ein Professor geholfen, diesen Wohnortzu finden. Die Studenten wohnanlage „Haus

– war für mich wichtig. Und ich dachte: Stu -dentenwohnheim, das ist lustig. Dort lerntman schneller Menschen kennen.“ Alleine istMaja, wie sehr viele ihrer Freunde, nicht sogerne. Ihre Hoffnung wurde damals nichtent täuscht. „Am zweiten, dritten Tag habe ichgleich Mitbewohner kennen gelernt. Jemandhat geklopft, und am Abend gab es die erstegemütliche Sitzrunde im Gemeinschafts raum.Am Wochenende waren wir bei einem Fuß -ballspiel von St. Pauli, danach auf dem Kiez.“Seitdem ist sie in Hamburg angekom men undnur allein, wenn sie es selber möchte. In der„Baude“ ist sie geblieben, obwohl das Wohn -heim wirklich nicht günstig zu ihrem Lernortliegt. Um sechs Uhr morgens muss sie aufste -hen, um zweieinhalb Stunden spä ter an derHAW in Bergedorf an einer Vorle sung teil neh -men zu können. Maja Siegert: „Das hat michnicht gestört, die vielen Freun de in der Baudewollte ich nicht missen.“ Dem Studienerfolgwar es nicht abträglich. Die an gehende Öko -trophologin steht kurz vor dem B.Sc. undmöchte an schließend noch den Mas ter inKiel machen. Nebenbei hat sie noch gejobbtund die durchaus anspruchsvolle Aufgabeder Heimdelegierten wahrge nom men.

Verkehrstechnisch gesehen ist das Wohn -heim zentral gelegen. Wer an der HCU stu -diert, ist mit dem Fahrrad in zehn Minuten an der Uni. Die anderen haben die Wahl: Sienehmen entweder die U-Bahn an der nahegelegenen Haltestelle Lattenkamp oder denBus um die Ecke, der alle 20 Minuten fährt,aber leider am Abend gar nicht. Doch dasalles ist kein Hindernis, am vielfältigen Ham -burger Stadtleben teilzuhaben. Mit demFahrrad braucht man eine Viertelstunde indie Innenstadt – mit der U-Bahn kaum länger.

Bauhütte”, von ihren Be wohnern liebevoll„Baude“ genannt, erfreut sich unter ihren Be -wohnern großer Beliebt heit. Sie wissen dieVorzüge dieses Ortes zu schätzen und arran -gieren sich mit den Defi ziten, die mit Wohn -heimen verbunden sind, ganz souverän.

Wer in ein Wohnheim zieht, muss Menschenmögen. Wer nicht gerade eines der groß zü gi -gen Appartements im Neubau gemietet hat,muss mit den 11 m2-Zimmern zurechtkom -men, die die anderen Wohngebäude als Re -gel an gebot bereitstellen. Das geht besser alsman denkt, wenn die großzügigen Gemein -schafts flächen und das Leben in der Gemein -schaft aktiv genutzt werden. „Wer hier ein -zieht,“ er zählt Maja Siegert, Heimdelegierteseit zwei Jahren, „sollte irgendwie sozial sein.Wer es nicht ist, lernt es hier oder zieht früheroder später wieder aus.“

Maja Siegert (23) kam vor drei Jahren vomDorf nach Hamburg. Die Bauhütte fand sieübers Internet und hatte Glück: Ein Zimmerwurde ihr sofort zugesagt. Maja Siegert: „Das eigene Bad – auch wenn es nur klein ist

DIE BAUDEKINDERVon Christine Ax, M.A.

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Das Fahrrad braucht Student und Studentinnicht nur hier, sondern in ganz Hamburgunbedingt, darum ist es überall im Bild. DieFahr radparkplätze in der „Baude“ sind gutbesetzt. An allen Eingängen stehen die„eisernen Rösser“. Wessen Fahrrad kaputt ist,hat folglich ein Problem, mit dem man hieram besten zu einem „Fahrrad-Tutor“ geht. DieFahrrad-Tutoren verwalten den Schlüsselzum Fahrradkeller des Wohnheims, wo allesbereit steht, was für eine Fahrradreparaturbenötigt wird. Den Fahrradreparaturkurs gibtes vom Tutor ganz nebenbei und umsonst.

Die Tutorien sind für das Leben in der „Bau de“eine wichtige Institution. Tutorien wer dendie „Freizeitdepartments“ genannt, die denBewohnerInnen zur Verfügung stehen: DerFitnessraum, der Billardraum, der Partykeller,die Sportruderboote, die Kanus, die Spiele -sammlung und – wie gesagt – das Fahrrad -tutorium. Die freundlichen Tutoren, die sichum das Freizeitangebot kümmern, werdeneinmal im Semester von den BewohnerInnenauf der Heimversammlung neu gewählt. Siemüssen eines vor allem sicherstellen: Dass sieda sind, wenn man sie und den Schlüsselbraucht.

Sehr beliebt ist der Fitnessraum, denn Fitnessund der attraktive Körper sind selbstver ständ-lich auch hier in der „Baude“ von entschei den -der Bedeutung. Wer schön und gesund seinwill, muss Sport treiben, und das kann man inder Wohn anlage gut. Den hohen Freizeitwertdes Hau ses wissen die BewohnerInnen dahersehr zu schätzen. Der Joggingparcours liegthier an der Alster direkt vor der Haustür, undim Som mer ist Wassersport angesagt. MitKanus die liebliche Alster hinunterzupaddeln,um sich Hamburgs Stadthäuser von der

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kommen auch Gäste von außen. In Zeitendes Internets sprechen sich solche Termineschnell herum.

Ordnung muss sein! Dass Zusammenlebennicht immer Party ist, sondern auch vielfäl ti geHerausforderungen mit sich bringt, ver stehtsich von selbst. Wer Wohngemein schaftenkennt, weiß, dass vor allem die Küche Anlassfür manchen Verdruss liefert. Internationa li -tät, die ansonsten als Bereicherung erfahrenwird, hat es dann manchmal in sich: Chine -sische, japanische, arabische, italienische unddeutsche Küche müssen hier auf einem Herdfriedlich koexistieren. Das ist dem einen oderanderen Bewohner manchmal zu exotisch.Die gegenseitigen Grenzen zu wahren, isteine Lektion, die die Studierenden hier eben -so lernen müssen wie den schmalen Gradzwischen Diplomatie und Selbstbehauptung.Was aber unbedingt sein muss, ist: Ein Mini -

Wasser- und Gartenseite anzusehen, sich in Winterhude im Boot sitzend eine „LatteMacchiato“ servie ren zu lassen und nebenbeietwas für die Fitness zu tun: Hamburg hatseine schönen Seiten. Anfang des Sommer-semesters bie ten die Rudertutoren für An fän -ger einen Kur sus an. Wer den Kurs be steht,bekommt den „Ruderschein“. Danach wirdwie jedes Jahr gemeinsam im Garten gegrillt.Stefanie, die Meteorologie studiert und seiteinem Jahr in der Wohnanlage wohnt, hatden Kur sus ge rade hinter sich und ist von der „Baude“ be geistert: „Eigent lich wollte ichnicht in ein Wohnheim, aber jetzt, wo ich hierbin, gefällt es mir sehr gut. Die Mitbewohnersind nett. Es ist immer je mand da. Man ist niealleine, wenn man nicht allei ne sein möchte.“Jetzt geht Stefanie erst ein mal für ein Jahrnach Bolivien, erzählt sie. Und wenn sie wie -der nach Hamburg zurück kommt? Stefanie:„Dann würde ich sehr gerne wieder hierwohnen“.

Parties, das ist klar, sind ein wichtiger Be -stand teil des Studentenlebens. „Während derSemesterferien und in Prüfungszeiten ist dasHaus eher still“, erzählt Maja Siegert. Vor allemim Herbst nach Semesterbeginn und im Win -ter wird öfter gefeiert. Von der gemütlichenRunde im Gemeinschaftsraum, mit oder ohneFernseher, über die „Flurparties“ und die be -rüchtigten „Partykellerparties“ bis zur jährlichstattfindenden „Bierkastenralley“ oder „Hallo -weenparty“: An Gelegenheiten zu feiern undandere Bewohner der Wohnan la ge kennenzu lernen, mangelt es offenbar nicht. Wer hierwohnt, stellt sich an solchen Tagen zwangs -läufig die Frage: „Ärgern?“ „Oro pax?“ „Mit -feiern?“ Wer sich fürs Ärgern entscheidet, hatschlechte Karten und zieht dann wohl auchfrüher oder später aus. Zu den großen Parties

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mum an Sauberkeit, Hygiene und gegen sei -tige Rücksichtnahme. Daher ist es gut, dasssich auf den Fluren vieles mischt: Bewoh ner -Innen, die noch nie einen Putzlappen in derHand hielten, souveräne Nachwuchsköcheund im Haushalt erfahrene Singles.

Für den Rest sorgt die „Zentrale“. Denn auchwenn täglich von Profireinigungskräften dieGemeinschaftsräume geputzt werden, müs -sen die Bewohner sich an die Hausregelnhalten, die die Verwaltung festlegt und kon -trolliert. Hausmeister Dietz und HeimleiterinFrau Turner machen jeden Donnerstag einenRundgang und schauen nach, ob die gefor -derten Ordnungs- und Sauberkeitsstandardsin den Gemeinschaftsräumen eingehaltenwerden. Nach drei Verwarnungen gibt eseine rote Karte.

Für das soziale Klima der Wohnanlage ist dieArbeit der „Zentrale“ ganz entscheidend. FrauTurner, die die Verwaltung leitet, und derHaus meister, Herr Dietz, sind nicht nur die„Chefs“, sondern auch die Ansprechpartnerder Bewohner und offensichtlich sehr be -liebt.

Frau Turner, der man nachsagt, dass sie jedeneinzelnen Bewohner mit Namen kennt, sorgtmit ihrer Zimmervergabe dafür, dass dierichtige Mischung auf den Fluren stimmt. DieErfahrung zeigt: Es ist gut, wenn „Jungs undMädchen“ sich die Waage halten. Der Anteilan Ausländern darf nicht zu hoch sein unddie Zusammensetzung der Nationalitätenmuss passen. Frau Turner ist „die gute Seele“des Hauses und Hausmeister Dietz ist mehrgeliebt als gefürchtet. Sein Beruf ist auch einkleines Stückchen Berufung: Schon sein Vaterwar hier Hausmeister. Die Verwaltung war

froh, in ihm einen Mitarbeiter zu finden, derdas Haus aufs Beste kannte.

Sowohl die offizielle Begrüßungsveran stal -tung im Herbst, in deren Rahmen der Vor -standsvorsitzende mit einer Ansprache alleneuen Bewohner begrüßt und zu Kaffee undKuchen ein lädt, als auch die jährliche Weih -nachtsfeier im Dezember gehören zum Jah -res rhythmus des Hauses. Vor allem die letz -tere wird von ehe maligen Bewohnern gernebesucht, denn sie endet mit sehr gemütli -chen Glühwein run den.

Vier Semester bleiben die Studierenden imDurchschnitt. Das ist für Hamburger Wohn -hei me statistisch gesehen sehr gut. Fluktua -tion gibt es dennoch. Im Frühjahr kommenPraktikantinnen und Praktikanten, die nur einSemester bleiben. Hin und wieder findet sichein neuer Bewohner in der „Baude“ nichtzurecht. Doch die meisten bleiben gern.Susanne Roth, die wir auf der Terrasse in derSonne lernend antreffen, wohnt seit knappeinem Jahr hier. Sie sagt: „Das letzte Jahr warschön. Ich fühle mich total wohl hier. Es istnett, weil man, wenn man aus einer anderenStadt kommt, sofort Leute kennen lernt. Es istschön grün hier, deshalb nutze ich die Ter ras -se oft. Ich spiele gerne Billard und die Pad -deltour steht dieses Jahr auch noch an. DieGemeinschaft funktioniert gut. Auf meinemFlur kenne ich inzwischen alle und vieleMitbewohner auf anderen Fluren. Nur dieZimmer, die könnten größer sein“, lacht sie,„aber dann wäre es ja kein Studentenwohn -heim mehr!“ Und damit hat sie ganz sicherRecht. Aber wann, so fragt man sich un will -kürlich auch, war ein Zimmer jemals großgenug? Bei soviel buntem Leben!

Ein »Baudekind«Studententum im Sonnenschein,Zimmer klein und dennoch fein,Alsterblick zu jeder Stunde,Geselligkeit in bunter Runde.

Lernen, lachen, Leben genießen,’nen guten Tropfen mal vergießen,ob Fitness oder Feiern gehen,die Zeit scheint hier nie still zu stehen.

Asiatisch kochen, französisch fluchen,Kontakte um den Erdball suchen.Der Flughafen ist nah zum Greifen,Will man mal in die Ferne schweifen!

Das Eppendorfer Moor nicht weitUnd ist es erstmal zugeschneit,Gedanken laufen durch den WaldWer Ruhe sucht, wird finden bald.

Zur U-Bahn gehen, an Villen vorbei,Lässt träumen von so allerlei.„Ein eigenes Haus“ in dieser Lage?Vielleicht! Es bleibt ’ne off’ne Frage.

Um zu erfüllen sich den Traum,ein Alsterschlösschen mal zu bauen,muss man studieren erst geschwind.D’rum werd’ auch Du ein Baudekind.

Von Nina Stange

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gilt natürlich in besonderem Maße für dieWohnanlage „Haus Bauhütte“ in ihrer attrak -tiven Lage direkt am Alsterufer.

Wie werden sich die Ansprüche an Wohn -raum in Zukunft entwickeln?In der im Juni 2006 vom Zentrum für Hoch -schulentwicklung verfassten „Prognose derStudienkapazitätsüberschüsse und –defizitein den Bundesländern bis zum Jahr 2020“finden sich interessante Umfrageergebnisse,u. a. auch zu den Wohnwünschen:

Wie man sieht, stimmt die tatsächlicheWohn form nicht immer mit der bevorzugtenWohnform überein. Im Kern steckt darin derTrend, in einer eigenen Wohnung allein odermit Partner(in) wohnen zu wollen. DiesemWunsch kann natürlich auch unser Wohn -heim durch Umstrukturierung noch stärkerentsprechen.

Wie wollen Sie das erreichen?Primär durch ein vermehrtes Angebot anAppartements und kleineren Wohnge mein -schaften. Bezogen auf den derzeitigen Ent -wicklungsstand unserer Wohnanlage giltfolgendes: Im Haus A, dem Neubau von 2002,

WohnformenUntermieteElternWohnheimeAllein in Wohnung oder WGWohnung mit Partner(in)

Nach DSW/HIS 18. Sozialerhebung

Ist-Anteil1 %

23 %11 %45 %20 %

Wunsch

8 %9 %

51 %30 %

WOHNWÜNSCHE

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Herr Prof. Dr. Apel, das „StudentenwohnheimHaus Bauhütte“ hat sich in den letzten 50Jah ren ständig weiter entwickelt. Wie sehenSie die Zukunft?Positiv. Ich gehe davon aus, dass es auch inZukunft genügend Nachfrage nach unserenZimmern und Wohnungen geben wird, ob -wohl die demographische Entwicklung bun -des weit zu sinkenden Schulabgänger zah lenführt. Nach der KMK-Prognose von 2005 wird der Rückgang im Jahr 2020 bundesweitknapp 18 Prozent betragen. Inzwischen ent -wickeln sich aber auch Trends, die dazuführen, dass unser Wohnangebot sehr not -wendig bleibt.

Welche Trends sind das?Noch sind die Bachelor-Qualifikation und dieAnforderungen der beruflichen Praxis nichtoptimal aufeinander abgestimmt. Ich glaube,dass sich das regeln wird, und dieser Ab -schluss einer noch breiteren Schicht vonSchul absolventen den Weg zum Studiumeröffnen kann. Mir scheint es zurzeit auchnoch offen, ob die in den Untersuchungenunterstellte Verkürzung der Studienzeit aufdrei Jahre für den Bachelor-Abschluss Be -stand haben wird, und wie sich der Übergangvom Bachelor- zum Masterstudium zahlen -mäßig entwickeln wird. Darüber hinaus wirddurch den internationalen Bologna-Standardauch für ausländische Studienbewerber einStudium in Deutschland auf ein wachsendesInteresse stoßen.

Nicht zuletzt lässt mich die allgemeineAttraktivität eines Studierendenwohnheimsdurch Pauschalmiete und den Angeboten angemeinschaftlichen Aktivitäten davon aus -gehen, dass weiterhin eine Nachfrage nachdortigen Wohnplätzen bestehen wird. Dies

INTERVIEW MIT DEM VORSITZENDEN DER STIFTUNGEin Gespräch mit Prof. Dr.-Ing. Joachim ApelVon Frau Christine Ax, M.A.

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BILDER: SANIERUNGSOPTIONEN

OBEN/ Variante A: Mehr Gemeinschafts -räume und Küchen

MITTE/ Variante B: Aus drei Zimmernwerden zwei

UNTEN/ Variante B, Detail

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haben wir Wohnangebote in Appartement -form auf hohem Niveau für 45 Plätze. Dergrößte Teil der Bewohner lebt jedoch in Ein -zimmer-Wohnungen aus den 70er Jahren, die in Flurgemeinschaften zusammengefasstsind (Haus B und C). Die Zimmer sind relativklein und entsprechen in ihrem ursprüngli -chen Zuschnitt und ihrer teilweise noch vor -handenen alten Möblierung nicht mehr dem,was ich als Mindeststandard bezeichne. Die -ser wurde im Haus B (100 Bewohner) durcheine Grundrenovierung der Einzel zimmer mit teilweisem Einbau von Nasszel len sowieeiner Erneuerung der Sanitär an la gen für dieFlur gemeinschaften inzwischen erreicht.

Zurzeit machen wir uns Gedanken über dasHaus C, das eine bevorzugte Lage mit Blickauf die Alster bietet. Die jetzige Planung sieht vor, den einen Gebäudeflügel (rund 50Zimmer) auf den oben genannten Mindest -stan dard zu bringen, das heißt Wohnen inFlurge meinschaften in gut ausgestattetenEinzelzimmern, teilweise mit Nasszelle. Dienebenstehenden Planungsvarianten A und Bdes Architekten Manfred Krieg für den an -deren Gebäudeflügel sollen dem Wunsch derBewohner nach einem individuelleren Wohn -umfeld entgegenkommen. Jedes Zimmererhält Dusche und WC. Die Variante A bieteteine zusätzliche Küche und einen weiterenAufenthaltsraum, so dass kleinere Wohnge -meinschaften entstehen. Variante B bietetum 50 Prozent vergrößerte Zimmer. Wenndas Haus C umgebaut worden ist, haben wirmeines Erachtens eine gute Mischung in denangebotenen Wohnplätzen.

Allgemein betrachtet gehe ich, wie Sie sehen,bezüglich des Wohnstandards an dieses The -ma eher zurückhaltend heran. In der Vergan -

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BILDER

LINKS/ Den Umweltschutzgedankenumgesetzt: v.l.n.r.: Energieberater Dipl.-Ing. Schick, Dipl.-Ing. Hoppe(Umweltbehörde), Dipl.-Ing. Kübel (Fa. Sager & Deus)

MITTE/ Zertifikat für nachhaltigesWirtschaften

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genheit sind die Ansprüche der Studie ren- den an ihren Wohnraum zwar überwiegendgestiegen und ihnen konnte teilweise gefolgtwerden, aber die Forderung nach bezahlba -ren Mieten, der sich unsere Wohnanlage be -sonders verpflichtet fühlt, relativiert denAn spruch.

Was hindert Sie daran, die genanntenMaßnahmen sofort umzusetzen?Ganz einfach, das notwendige Geld. Wir müs -sen – trotz der Zuschüsse seitens der Freienund Hansestadt Hamburg – die Renovierun genund Modernisierungen ganz überwie gendaus den laufenden Mieteinnahmen erwirt -schaf ten. Unser größtes Problem ist zurzeit,dass die Stiftung noch mit erhebli chen Hypo -the ken belastet ist und gleich zei tig ständigunaufschiebbare Reparaturen und Renovie -rungen anfallen. In diesem Jahr müssen wir z. B. für die Erneuerung der Hei zung und desDaches von Haus B sowie den Einbau einesBlockheizkraftwerks rund 450.000 Euro auf -bringen. Dies ist überhaupt nur möglich, weilwir sowohl von der Behörde für Stadtent -wick lung und Umwelt als auch von der Be -hörde für Wissenschaft und Forschung einenbeträchtlichen Zuschuss erhalten ha ben, fürden ich mich bei dieser Gelegenheit nocheinmal herzlich bedanken möchte.

Die Herausforderung besteht darin, das rich -tige Gleichgewicht zwischen den Ausgabenfür Pflege und Erhalt der Anlage, Rückzah -lung der Darlehen und Investitionen inErneue rungen zu finden. Mietpreissteige -rungen kommen zurzeit nicht in Frage!

Wie wollen Sie diese Probleme meistern?Ich sehe die einzige Möglichkeit darin, nochkostenbewusster zu wirtschaften. Wir arbei -

Lösung durch Kooperation mit den benach -barten Rudervereinen herbeizuführen; auchkönnten wir eine vorhandene kleine Pantrynutzen, um eine Art Cafeteria einzurichten,vorausgesetzt, dass dadurch nicht ein in ten -siv genutzter Arbeitsraum verloren geht.

Ich persönlich fände es auch wünschenswert,wenn sich Kontakte zwischen unseren Be -wohnern, ich denke vor allem an die aus län -dischen, und interessierten Nachbarn aus dernäheren Umgebung der Wohnanlage ergä -ben. Mein Wunsch geht nicht so weit, eineArt Partnerschaft zu erreichen, sondern ichstelle mir vor, dass sich z. B. durch Einladun -gen seitens einiger Nachbarn Möglichkeitenzu einem Kennenlernen und vielleicht einergemeinsamen Unternehmung ergeben, vondenen beide Seiten profitieren können. Icherinnere mich an interessante Begegnungen,die wir im Familienkreis hatten, als über Kon -takte unserer Kinder durch Schule und Musikausländische Gäste bei uns zu Besuch waren.

Gibt es so etwas, wie einen „Endzustand“, der Ihnen und ihren Kollegen vorschwebt?Der Tag, an dem alles perfekt ist?Wohl kaum, denn unser Angebot ist – dashaben auch die letzten vierzig Jahre gezeigt– einem ständigen Wandel mit immer neuenAnforderungen unterworfen. Ich glaube aber,dass die Weichen für einen überschaubarenZeitraum dank der beratenden Mithilfe mei -ner Vorstandskollegen und des Kuratoriumsrichtig gestellt sind, und dass die Wohnan -lage wie bisher durch die engagierte Arbeitder Heimleiterin, Frau Turner, des Haus meis -ters, Herrn Dietz, und der Buchhalterin, FrauKrieg, ihre große Beliebtheit behalten wird.

ten ständig daran, die Fixkosten auch anvielen kleineren Positionen zu senken. JedeAusgabe, die nicht einer für die Bewohnerunmittelbar wirksamen Verbesserung derWohnqualität zugute kommt, wird sehr kri -tisch geprüft. Eine wichtige Maßnahme wardarüber hinaus der Einbau des Block heiz -kraft werkes, das seit Herbst 2009 in Betriebist. Wir haben diese Investition sehr gründlichgeplant und sind optimistisch, etwa 20 Pro -zent der Energiekosten einsparen zu können.Dies ist zwar mit Unwägbarkeiten verbun -den, denn keiner weiß genau, wie sich dieEnergiepreise in den nächsten Jahren ent -wickeln, aber da wir mit konservativen An -nahmen geplant und gerechnet haben, binich optimistisch.

Sie haben eine Auszeichnung für dieseMaßnahme erhalten?Ja, darauf sind wir stolz. Wir werden in eine„Umweltpartnerschaft“ aufgenommen, dieein Bündnis des Senats der Freien und Han se -stadt Hamburg mit der Hamburger Wirt schaftzur Förderung nachhaltigen Wirtschaftensbedeutet.

Gibt es darüber hinaus Überlegungen, wiesich das Studentenwohnheim weiter entwi -ckeln soll?Ja. Wir möchten gerne Ideen ausprobieren,das Gemeinschaftsleben weiter zu fördern. Es ist mir klar, dass diesem Ziel der gegen -wär tige Trend entgegenläuft. Wir überlegenden noch, wo wir die Möglichkeit schaffenkön nen, z. B. einen Raum so umzugestalten,dass dort ein Beamer mit Leinwand installiertwerden kann, um bei bestimmten Großereig -nissen einen Treffpunkt zu bieten; ein Volley -ballplatz steht ebenfalls seit langem auf derWunschliste, ich versuche zurzeit eine

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EKATERINA KOLTSOVAI have visited „Haus Bauhütte” in summer 2004 thanks tostudent’s exchange between my university (Moscow StateUniversity of Geodesy and Cartography) and HamburgUniversity of Applied Sciences. I have been fascinated bythe atmos phere of friendliness and comfort in this dormi -tory, that is so difficult to find. There I have found newfriends from different countries on the first day of my stay -ing! And they made for me a mini-excursion on the dormi -tory and to its vicinities and helped to orient with the city.I liked the convenient rooms of the dormitory, its greencourt yard and wonderful places around the river. We wentboat ing under sprawling branches of weeping willowsand enjoyed beautiful sights. I have seen that „Haus Bau -hütte“ is an excellent arrangement: it is pos sible to reachthe subway in five minutes, but we preferred to go on footthrough the park. It is also pleasant to ride a bicycle, asstudents do. Our staying was unforgettable thanks to ourGerman friends’ hospitality. We visited and learned a lotabout Hamburg, State of Schleswig-Holstein, the old cen -ter of Lübeck, the North Sea shore and were shown newtechnologies in our future speciality. And the dormitory´shospitality has played a great role! I am grateful to thestaff of the dormitory and to those who have made ourvisit to Hamburg unforgettable. Congratulations to theanni versary, „Haus Bauhütte”!!!

MY STAY IN »HAUS BAUHÜTTE«

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GERT SALZERkam aus Stuttgart nach Hamburg und studiert Bauingenieurwesen an der HCU. Er lebt seit einem Jahr im Studentenwohnheim.

„Die Lage ist sehr schön. Ich sitze gerne am Fenster undsehe auf die Alster. Es ist schön, dass man viele Leute aufdem Flur hat, mit vielen Leuten Kontakt hat und immerwieder neue Leute kennen lernt. Mir gefällt auch, dasseinem hier das Putzen abgenommen wird. Der Nachteilist, dass die Verkehrsanbindung nicht so toll ist. Ichmöchte früher oder später auch einmal in einem anderenStadtteil Hamburgs leben. Alsterdorf ist eher schick undruhig. Das ist gut zum Lernen. Aber mir fehlt das Leben,das Urbane. Wenn man hier eine Woche im Zimmer ge -lernt hat, dann bekommt man von Hamburg nichts mit.Es kommt einem fast ländlich vor. Manchmal wünschtich mir, näher an der Stadt zu sein.”

NINA EVDOKIMOVAstudiert BWL an der Universität Hamburg. Sie kommt aus Weißrussland undwohnt seit vier Jahren im Studentenwohnheim.

„Haus Bauhütte”: „Das Beste ist der Blick ins Grüne, dieAlster und die Lage. Das Wohnheim liegt zentral, und es isttrotzdem sehr grün. Mir gefallen die guten Möglichkeiten,Sport zu treiben. Das Zimmer könnte ein bisschen größersein. Aber für den Preis, den wir bezahlen, ist es sehr gut.Ich finde es gut, dass man hier so viele Leute kennen ler -nen kann. Vor allem, wenn man in der Stadt neu ist. Esgeht ganz schnell. Deutschland gefällt mir sehr gut. DieDeutschen sind freundlich, nett und ruhig. Ein bisschen zuernsthaft vielleicht. Ich glaube, es ist das beste Wohnheim,das man in Hamburg finden kann.”

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STUDENTISCHE SELBSTVERWALTUNGMaja Siegert: „Die Baude” ist ein Ort multikulturellen Zusammenlebens und der ToleranzVon Maja Siegert, Heimdelegierte

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Im Billardraum können sich die Bewohner ineiner angenehmen Atmosphäre aufhaltenund Kicker und Billard spielen. Für musischbegabte Bewohner gibt es im Gebäude Ceinen Musikraum, in dem ein Klavier steht.

Auch der Sport kommt nicht zu kurz, dennder Fitnessraum der Wohnanlage ist mit allenwichtigen Fitnessgeräten bestückt. Der Fuß -weg rund um die Alster lädt zum Joggen undTrainieren ein. Und sollte das stets genutzteFahrrad einmal defekt sein, so stellt der zu -ständige Tutor den Reparaturwerkzeug kas -ten zu Verfügung und gibt Reparaturtipps.Sehr gerne wird die Heimbar für Wohnheim -partys oder Privatpartys genutzt. Sie bestehtaus zwei Räumen, einer komplett einge rich -teten Küche, dem Bartresen und einem Auf -enthaltsraum. Wie man sieht, gibt es in der„Bauhütte“, von den BewohnerInnen auchliebevoll „Baude“ genannt, vielfältige Mög -lich keiten, sich aktiv am studentischen Be -wohnerleben zu engagieren und die Frei zeitzu gestalten.

senprüfern und den Tutoren. Die Heim dele -gierten sind das Bindeglied zwischen den Be -wohnern und der Heimlei tung und vertre tendie Interessen der Be woh ner. Außer dem ste -hen sie der Heimlei tung als Ansprechpart nerzur Verfügung. Eine/r der beiden Heim de le -gierten ist stimm berech tig tes Mitglied desKuratoriums und des Heim ausschusses. JederWohngemein schafts flur hat einen ge wähltenFlursprecher. Die Flur sprecher und eine/r derHeimdelegierten bilden gemeinsam denHeimausschuss, der über studentische An -gelegenheiten berät und beschließt.

Durch einen Flurbeitrag, den jeder Bewoh-ner zahlt und der im Mietpreis enthalten ist,werden die „Tutorien“ finanziert. Die Tutorenstellen sich auf der Heimvollversammlungzur Wahl und werden durch die anwesendenBewohner bestimmt. Derzeit gibt es acht Tu -torien: für den Billardraum, das Fahrrad werk -zeug, das Klavier, die Heimbar, die Kanus, dieSpielesammlung, den Sport und das Rudern.Die Tutoren verpflichten sich dazu, ihr Tuto -rium zu verwalten: sie haben die Schlüssel zuden Räumen, organisieren die Nutzung, sor -gen für Instandhaltung und verwalten dasMaterial.

Ein besonderes Highlight ist der kostenloseRuderkurs, den die „Rudertutoren“ jedesFrühjahr organisieren. Die Studierendenerhalten die Möglichkeit, bei erfolgreicherTeilnahme den Ruderschein zu erwerben.Danach wird ein Grillfest gefeiert. In denSommermonaten stehen den Studierendenzwei Kanus sowie Ruderboote zu Verfügung,die sie sich kostenfrei bei den Tutoren aus -leihen können, um die Alster auf dem Was -ser weg zu erkunden.

In der Studentenwohnanlage „Stiftung HausBauhütte“ studieren die BewohnerInnenunterschiedlichster Fachrichtungen, und siekommen aus den unterschiedlichsten Kultu -ren. Das macht die Wohnanlage nicht nur zueinem Ort des reinen Wohnens, sondern auchzu einem Ort multikulturellen Zusammen le -bens und der Toleranz. Die „Heimselbstver -waltung“ erlaubt es jedem Bewohner, sichaktiv in das studentische Leben an diesemOrt einzubringen.

Einmal im Jahr, Anfang des Semesters, wirdeine Heimvollversammlung einberufen, ander alle Bewohner teilnehmen können. Wäh -rend dieser Veranstaltung können sie Ideenund Vorschläge präsentieren, um das Lebenin der „Bauhütte“ attraktiver gestalten zukönnen oder auf Probleme hinzuweisen. Dieangesprochenen Themen werden dort disku -tiert und mit einfachen Mehrheiten ent schie -den. Im Rahmen dieser Vollversamm lungwerden auch die studentischen Interessen -vertretungen gewählt, bestehend aus denHeimdelegierten, dem Kassenwart, den Kas -

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AGGREY NHNYETEHCU, Geomatik/Hydrography, Tansania.

Life at „Haus Bauhütte” it´s full of fun and enjoyment. Students from different countrieslive here, it is a place for multicultural community. The dormitory administra tion pro -vides rowing courses for those who wish to join the rowing clubs since the dormitory islocated at the bank of river Alster. The quietness and greenish environ ment make „HausBauhütte” the perfect place for students to live and study. For me as international student I am enjoying living with different people from different parts of the world and sharingthe different cultures.

M.S. ABHISHEKHAW, Information Engineering, Indien.

It has been over a year and a half staying in „Haus Bau hütte”. I would have never imaginedstaying in a dorm close to the city centre and yet situated right next to a beautiful river.In my opinion the place is nothing short of a „Glorified village” within itself. That apartyou have stu dents from various parts of the world living to gether, which gives an inter -national atmosphere. Truly fascinat ing to meet people from different nationalities and ex -change cultural talks. Since majority of the students are German nationals, it gives usinternational students a great op portunity to learn German. The sports facilities such astable tennis, billiards, kicker, canoeing, rowing boats, gym equipment, not to mention themusic room give us a great means of recreation. One would probably think the aver ageroom/bed is smaller in size as compa red to other rooms. But it’s a feel good factor, whenyou know that the rooms will soon be renovated. The only compromise is that the kit chenhas only 4 stove tops for 16 people. We have parties happening on virtually every week -end which is a good get away after a tough week at the university. To sum it all up, I’dsay amidst all the nature and excitement its truly an amazing place to live in.

MY STAY IN »HAUS BAUHÜTTE«

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VORSITZENDEDESKURATORIUMSDipl.-Ing. Friedrich Holst bis 1979Peter Lange seit 1979

VORSITZENDEDES VORSTANDSErich Roggenbruck bis 1970Dipl.-Ing. Arnold Plotz bis 1971Prof. Harald Schulze bis 2004Prof. Dr. Joachim Apel seit 2005

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MENSCHEN, DIE DIE STIFTUNG FORMTENDas Kuratorium und der Vorstand (Ehrenamt)

VERTRETER DESVORSITZENDENDipl.-Ing. Arnold Plotz bis 1970Dipl.-Ing. Volkert Sörensen bis 1979Dipl.-Ing. Wilhelm Rohde bis 2009Prof. Dr. Volker Böder seit 2009

KURATORIUMDr. K. Klaus KrämerPeter LangeProf. Dr. Klaus SchlabbachProf. Klaus SchubertOlaf SchubertProf. Harald SchulzeMaja SiegertProf. Dr. Karl-Peter Traub

VORSTANDProf. Dr. Joachim ApelWolfgang BierkarreProf. Dr. Volker BöderDipl.-Ing. Wilhelm Rohde

DIEVERWALTUNGFrau Hein 1969 bis 1974Herr Wurda bis 1990Frau Gräßer bis 2004Frau Turner seit 2004

DIEHAUSMEISTERHerr Kranert bis 1974Herr Reese bis 1978Herr Schulz bis 1981Herr Detje bis 1992Herr Kuntze bis 1993Herr Hansel bis 1994Herr Dietz, sen. bis 2004Herr Dietz, jun. seit 2004

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DAS DARF NICHT WAHR SEIN......UND IST DOCH WAHR!

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»BLINDER PASSAGIER AN BORD!«Vor einigen Jahren hatte sich eine junge Dame in der Wohnanlage schwarz einquartiert!Manchmal schlief sie im Aufenthaltsraum im Schlafsack, dann bei dem einen oder anderenStudenten. Erst dauerte es eine ganze Weile, bis die Heimleitung bemerkte, dass ein „blinderPassagier an Bord“ ist. Und anschließend war es ziemlich schwierig, den „Dauergast“ des Hau -ses zu verweisen. Weil niemand wusste, wie sie aussieht, war die größte Schwierigkeit, ihr dasnotwendige schriftliche Hausverbot zukommen zu lassen. Nach einer Studentenbe fra gungwar irgendwann endlich klar, wo sie sich aufhielt: Es handelte sich um ein Zimmer zu ebenerErde. Als die von der Heimleitung gerufene Polizei der jungen Dame auf den „Pelz“ rückenwollte, sprang die so überraschte Dame, splitternackt wie sie war, durchs Fenster, dann in die Alster und versuchte, schwimmend das rettende Ufer zu erreichen. Die Polizei, nicht faul,sprang ins Auto und fuhr blitzschnell auf die andere Seite des Flusses, wo sie die Flüch tendemit einer Decke in Empfang nahm. Die junge Frau wurde danach in der Wohnanlage nichtmehr gesehen.

»SELBSTVERSORGER«Vor einigen Jahren züchtete ein Student vor seinem Zimmer in Blumenkästen auffällig vielegrüne Pflanzen. Irgendwann kam der Verdacht auf, dass es sich bei den Pflanzen um Hanfhandeln könnte. Als eines Tages der Bürgerpolizist mal in der Wohnanlage vorbeischaute, hatihm irgendjemand von diesem Verdacht erzählt. Der Polizist hat dann den Hausmeister ge be -ten: „Stellen sie mir mal eine Leiter zu Verfügung und geben sie mir eine Schere.“ Der tapferePolizist ist dann tatsächlich auf der Leiter hochgeklettert und hat eine Pflanzenprobe genom -men. Diese Probe wurde untersucht und der Verdacht wurde tatsächlich bestätigt. Der Stu -dent war „Selbstversorger“. Er hatte in seinem Blumenkasten Marihuanapflanzen gezogen.Wegen eines Verstoßes gegen das Rauschmittelgesetz wurde er später tatsächlich verurteilt.

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»TISCHFUSSBALL-TURNIER!«Das Wohnheim bietet in seinem „Sport”-Raum die Möglichkeit, Turniere im Tischfußballdurchzuführen. Hiervon wird in dem großzügigen Raum im Gebäude B ausreichend Gebrauchgemacht. Wie viel Spaß es macht, solche Aktivitäten auszuüben, ist sicher leicht nachzu emp -finden, wenn man diese Gesichter sieht!

»BILLARD? – KEIN PROBLEM«Im „Sport”-Raum des Gebäudes B steht allen BewohnerInnen ein Billard-Tisch zur Verfügung.Hier kann das Queue die Kugeln treffen, sei es beim Poolbillard, Snooker oder der Caram bo -lage.

»WOHNHEIM-FêTE«In jedem Semster findet auch eine „Wohnheim-Fête" statt. Dafür gibt es sowohl im Gebäude Aals auch in der "Bar“ des Gebäudes B genügend Spielraum.

»RUDERN AUF DER ALSTER!«Seit 1976 ist es den BewohnerInnen des Wohnheims möglich, Rudern zu lernen. Aber nichtnur das: Prof Dr. Kohlstock und Prof. Dr. Heckmann, selbst aktive Ruderer, bildeten damalsinte ressierte Bewohner und Bewohnerinnen so aus, dass sie die Erlaubnis bekamen, ihreFähig keiten an andere Interessenten weiterzugeben. Das Ergebnis: Jedes Jahr finden erfolg -reich Kurse im Rudern statt! Wer möchte das nicht genießen, auf der Alster zu rudern?

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IMPRESSUMHerausgeberStiftung Haus BauhütteVorsitzender: Prof. Dr.-Ing. Joachim Apel

Konzeption und RedaktionChristine Ax, M.A.

GestaltungAlice Timmler, [email protected]

Druckschwarz auf weiß Litho & Druck GmbHFreiburg im Breisgau

Copyright 2009Stiftung Haus Bauhütte

BildnachweisLandesbetrieb Geoinformation undVermessung, HamburgChristine Ax, Prof. Dr. h.c. Jürgen ZastrauMatthias Friedel, Luftbildfotografie

Die Stiftung Haus Bauhütte bedankt sich beider HafenCity Universität Hamburg (HCU)und bei Herrn Dr. K. Klaus Krämer für diefinanzielle Unterstützung zur Her stel lungdieser Broschüre.

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STIFTUNG HAUS BAUHÜTTEAlsterkrugchaussee 212-21422297 Hamburgwww.studentenwohnheim-hh.deEmail: [email protected]: (+49) 040.511 81 59