6. T hai I, Dorf mit Gabelhammermühle, Hörrans und ...

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Heinreichs - Haid - Harruck - Häuslern - Klein-Reinprechts - Thail - Hyp olz 239 6. T hai I, Dorf mit Gabelhammermühle, Hörrans und Jakobihäusel Literatur: Top. IV 318, 503. - PLESSER , Verödete Kirchen und Kapellen, BI. f. Lande sk. N. F. XXXIV 1900, S. 487. Hörrans wird zuerst 1374 als "Herrantz" urkundlich genannt; siehe oben unter 4. Häuslern (Gemeinde Heinreichs). Kap e II e in Thail: Modern, 1870. Kapelle. Bi I d s t ö c k e: 1. Südlich, Straße nach Gerungs. Granit, Bildstöcke. gotischer Typus. Achtseitiger Pfeiler mit quadratischem Sockel und Kapitäl; Tabernakel, nach zwei Seiten hin offen, pyramidenförmige Bekrönung mit Steinkreuz. XVII. jh. 2. Nördlich, Wegkreuzung nach Oberkirchen-Böhmsdorf (Fig. 208). Granit, gotischer Typus, größer als gewöhn- Fig. 208. Fig. 208 ThaiI,. gotischer' Bildstock (S. 239) lieh. Achteckiger Pfeiler mit breitem, aus dem Quadrat hervorgehendem Sockel und vierseitigem Tabernakel mit vier Giebeln, von denen jener über der Nischenöffnung mit halbem Vierpaß verziert ist; Steinkreuz als Be- krönung. Ende des XV. jhs. Die Errichtun g des Bildstockes geschah jedenfalls in Beziehung auf die unweit davon stehende, schon im XV. jh. urkundlich erwähnte Wallfahrtskapelle St. jakob bei Thail (s. unten), zu welcher der Weg hier von der Landstraße abzweigte. 3. Südlich, Straße nach Gerungs. Abzweigung nach Hörrans. Granit. Gotischer Typus. Achtseitiger Pfeiler mit vierseitigem Postamente, quadratischer Deckplatte, Tabernakel, nach zwei Seiten hin offen, als Bekrönung Pyramide mit Kreuz. XV.-XVI. jh. Ehemalige Kapelle zum .hl. Jakob jetzt "jakobihäusel" genannt. Auf einem vorspringenden,Felsen über dem Tale des Zwettlbaches g€legen. Die genaue Erbauungszeit der Kapelle ist unbekannt. Im jahre 1480 übergab Christoph von Zelking dem Kaiser die Vogtei über die Pfarrkirche von ·Gerungs und über ihre Filiale St. jakob (Monumenta Habs- burgica 1, III, 423). - 1544 wird von Gerungs aus in St. jakob alle Montage und Freitage Messe gelesen (FRAST, KirchI. Top. XVI, S. 328) . . - 1666 heißt es in einem Berichte an den Patronatsherrn Grafen Ernst von Abensberg- Traun von der Kapelle: "Am Gebäu ermangelt nichts. Sie ist ein Starhemberg' sches Lehen, . genannt U. L. Frauen Bruderschaft, welches ein Bruder als Lehen immer empfängt; der Dechant besingt sie etliche Male des Jahrs, bekommt dafür 18 f1." (Schloßarchiv Bockfließ 25, 24.) Als die Bruderschaft 1783 aufgehoben wurde, wurde die jakobskapelle in ein Wohnhaus umgestaltet. B e s c h r e i b u n g: Rechteckiges Gebäude, Bruchstein, mit profiliertem Stuckgesimse innen und außen. XV.-XVI. jh. - In der Mitte der Ost- und Westseite oben je ein vermauertes Rundbogenfenster - mit zwei Kämpfern und einem Schlußstein. In der Mitte der Südseite oben ein Rundfenster. Inneres ganz verbaut, in ein Privathaus umgewandelt. 7. Hypolz 1. H y pol z, 2. D. i .e t m a n.n s, 3. Fra u end 0 r f, 4. F r e i t zen s chi a g . 1. H Y pol z, Dorf Literatur: Top. IV- 446. - FAHRNGRUBER 60. · Im Jahre 1374 verkauft Hj1ns der Stuec _ hs Trautmannstorf an Frau Gisela, Witwe des Weikart von Groß-Pertholz, unter anderem seine zwei Dritteile Zehents aUf neun Lehen und zwei Hofstätten zu "Hiltpoitz" (HAMMERL, Die Urkunden des Schloßarchives Be- - schreiDung.

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Heinreichs - Haid - Harruck - Häuslern - Klein-Reinprechts - Thail - Hypolz 239

6. T hai I, Dorf mit Gabelhammermühle, Hörrans und Jakobihäusel

Literatur: Top. IV 318, 503. - PLESSER, Verödete Kirchen und

Kapellen, BI. f. Landesk. N. F. XXXIV 1900, S. 487.

Hörrans wird zuerst 1374 als "Herrantz" urkundlich genannt; siehe oben unter 4. Häuslern (Gemeinde Heinreichs).

Kap e II e in Thail: Modern, 1870. Kapelle.

Bi I d s t ö c k e: 1. Südlich, Straße nach Gerungs. Granit, Bildstöcke. gotischer Typus. Achtseitiger Pfeiler mit quadratischem Sockel und Kapitäl; Tabernakel, nach zwei Seiten hin offen, pyramidenförmige Bekrönung mit Steinkreuz. XVII. jh. 2. Nördlich, Wegkreuzung nach Oberkirchen-Böhmsdorf (Fig. 208). Granit, gotischer Typus, größer als gewöhn- Fig. 208.

Fig. 208 ThaiI, . gotischer ' Bildstock (S. 239)

lieh. Achteckiger Pfeiler mit breitem, aus dem Quadrat hervorgehendem Sockel und vierseitigem Tabernakel mit vier Giebeln, von denen jener über der Nischenöffnung mit halbem Vierpaß verziert ist; Steinkreuz als Be-krönung. Ende des XV. jhs. Die Errichtung des Bildstockes geschah jedenfalls in Beziehung auf die unweit davon stehende, schon im XV. jh. urkundlich erwähnte Wallfahrtskapelle St. jakob bei Thail (s. unten), zu welcher der Weg hier von der Landstraße abzweigte.

3. Südlich, Straße nach Gerungs. Abzweigung nach Hörrans. Granit. Gotischer Typus. Achtseitiger Pfeiler mit vierseitigem Postamente, quadratischer Deckplatte, Tabernakel, nach zwei Seiten hin offen, als Bekrönung Pyramide mit Kreuz. XV.-XVI. jh.

Ehemalige Kapelle zum .hl. Jakob

jetzt "jakobihäusel" genannt. Auf einem vorspringenden ,Felsen über dem Tale des Zwettlbaches g€legen. Die genaue Erbauungszeit der Kapelle ist unbekannt. Im jahre 1480 übergab Christoph von Zelking dem Kaiser die Vogtei über die Pfarrkirche von ·Gerungs und über ihre Filiale St. jakob (Monumenta Habs­burgica 1, III, 423). - 1544 wird von Gerungs aus in St. jakob alle Montage und Freitage Messe gelesen (FRAST, KirchI. Top. XVI, S. 328) . . - 1666 heißt es in einem Berichte an den Patronatsherrn Grafen Ernst

von Abensberg-Traun von der Kapelle: "Am Gebäu ermangelt nichts. Sie ist ein Starhemberg' sches Lehen, . genannt U. L. Frauen Bruderschaft, welches ein Bruder als Lehen immer empfängt; der Dechant besingt sie etliche Male des Jahrs, bekommt dafür 18 f1." (Schloßarchiv Bockfließ 25, 24.) Als die Bruderschaft 1783 aufgehoben

wurde, wurde die jakobskapelle in ein Wohnhaus umgestaltet.

B e s c h r e i b u n g: Rechteckiges Gebäude, Bruchstein, mit profiliertem Stuckgesimse innen und außen. XV.-XVI. jh. - In der Mitte der Ost- und Westseite oben je ein vermauertes Rundbogenfenster -mit zwei Kämpfern und einem Schlußstein. In der Mitte der Südseite oben ein Rundfenster. Inneres ganz verbaut, in ein Privathaus umgewandelt.

7. Hypolz 1. H y pol z, 2. D. i .e t m a n.n s, 3. Fra u end 0 r f, 4. F r e i t zen s chi a g

. 1. H Y pol z, Dorf Literatur: Top. IV- 446. - FAHRNGRUBER 60. ·

Im Jahre 1374 verkauft Hj1ns der Stuec_hs ~on Trautmannstorf an Frau Gisela, Witwe des Weikart von Groß-Pertholz, unter anderem seine zwei Dritteile Zehents aUf neun Lehen und zwei Hofstätten zu "Hiltpoitz" (HAMMERL, Die Urkunden des Schloßarchives

Be- -schreiDung.

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Bildstöcke.

Bildstöcke.

Natur­denkmäler.

Kapelle.

Bildstock.

Kapelle.

Bildstock.

240 Gerichtsbezirk Groß-Gerungs

zu Weitra, Ib. j. Landesk. 11, 1903, S. 330). In einer Urkunde von 1382 wird der Ort unter den Dörfern genannt, in welchen ver­schiedener Besitz für die Frauenkapelle der Pjarrkirche in Gerungs gestiftet wird (eine Mühle, da zu dem Hillpolz gelegen, in Gerungser Pfarr) (Schloßarchiv Bockjließ, 21, 9, Kop. s. XVIII).

B i I d s t ö c k e: 1. Im Orte. Kapellenartiger schmuckloser Ziegelpfeiler, quadratisch, gegiebelt, weiß ge­tüncht, mit tiefer flachbogiger Nische; Schindelsatteldach. XVIII.-XIX. Jh. Um den Bildstock herum ist ein hölzerner Glockenturm erbaut. GI 0 c k e: Simon Urndorlfer in Budweis 1655; stammt aus der Kirche in Gerungs. 2. Nordwestausgang. Granit. Schmuckloser vierseitiger Pfeiler mit abgefasten Kanten, einfaches Tabernakel mit pyramidenförmiger Bekrönung. XVII. jh. 3. Südlich, bei der Weißmühle. Granit. Stämmige Rundsäule mit quadratischer Basis und würfelförmigem Tabernakel; kegelförmiger Aufsatz. Datiert: 1607. 4. Bei der Waisenmühle. Länglicher, schmaler, gegiebelter, weiß getünchter Mauerpfeiler mit flachbogiger Fensternische. Ziegelsatteldach. XIX. jh.

2. Dietmanns, Dorf Literatur: Top. 11 293.

Im jahre 1311 schenkt Ulrich von Nondorj dem Stifte Zwettl eine Besitzung in Dietmars (Fontes 2, 111 653). Der Name des Ortes bedeutet: Siedelung eines Dietmar.

Bi I d s t ö c k e: 1. Im Orte. Kapellenartig, Barocktypus. Bruchstein und Ziegel, weiß verputzt; rechteckig, mit kleiner halbrunder Apsis, vorn Giebel mit tiefer Türnische. Schindelsatteldach. Innen zwei geringe Holzstatuen. Anfang des XIX. Jhs. 2. Südöstlich, an der Straße nach Groß-Meinharts, ähnlich wie oben. Innen geringe polychromierte Holz­statuette des gegeißelten Heilandes. Erste Hälfte des XIX. jhs.

Na t ur den k m ä I er: Zwei prächtige alte Ulmen, eine am Ost ausgange, die andere (5 m im Umfange) am Westausgange.

3. Fra u end 0 rf, Dorf Literatur: Top. III 181.

Kap e 11 e: Bruchstein und Ziegel, weiß gefärbelt. Einfach, im üblichen Typus. Rechteckig mit halbrunder Apsis; Giebeltürmchen mit spitzem Schindeldach. W. Flachbogige Tür, N. und S. je zwei Flachbogenfenster. Schindelsatteldach. Innen Flachdecke; geringe Einrichtung. Erste Hälfte des XIX. jhs.

Bi I d s t 0 c k: Im Orte. In Form einer kleinen rechteckigen gegiebeIten Kapelle mit tiefer rechteckiger Tür­nische. Ziegel, weiß gefärbelt. Schindelsatteldach. XVIII. jh.

4. Freitzenschlag, Dorf Literatur: Top. III 199.

Im jahre 1293 stijtete Albero von Hohenstein zum Kloster Zwettl unter anderem auch ein Lehen in Freutzenslage (LINK, Annales Austro-Claravallenses I 489; Fontes 2, 111 406). Am Anfange des XIV. jhs. wird ein Dietrich von Fravtshenslag genannt (Fontes 2, 111 506) . In einer Urkunde von 1382 werden tür die Frauenkapelle in Gerungs unter anderem auch ein Lehen und zwei Hoj­stätten zu Vreinungsschlag gestiftet (Schloßarchiv Bockfließ 21, 9, Kop. s. XVIII). Im XV. jh. war die Familie der Eibensteiner in Friczenslag begütert (Notizenblatt VIII 467). Im XVII. jh. sind die Landau auj Rappottenstein hier begütert. Der Name des

Ortes bedeutet: (Holz-) Schlag eines Fritz.

Kap e 11 e: Modern (1867), vom alten üblichen Typus.

8. Kainrathsschlag, Dorf Literatur: Top. V 15. - FRAST 278.

Um 1380 kaufte Graf Heidenreich von Maissau von dem Grafen Rüdiger von Starhemberg unter anderem auch Chunratsschlag (HOHENECK, Die hochlöbl. Stände 11 520). Wolj Neidegger (zu Königsbach) besitzt im XV. jh. hier Gülten, die Brüder Remvolt und Rainwot von Waldreichs haben hitr mehrere Lehen (Notizenblatt 1857, S. 46, 256). Später gehörte K. als eigenes Amt zur

Herrschaft Rottenbach. 1773 kaufte johann Ehrenreich von Hackelberg das Dorj.

B i I d s t 0 c k: Im Orte. Bruchstein, weiß gefärbelt. Rechteckiger gegiebelter Pfeiler mit flachbogiger Nische. Schindelsatteldach. Mitte des XIX. jhs. Innen zwei geringe Putti, Holz, polychromiert. XVIII. jh. Um den Bildstock herum ist ein hölzerner Glockenturm erbaut.