60 Jahre unesco-ProJektschulen · 60 Jahre Unesco-Projektschulen Vor 62 Jahren machte Deutschland...

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BILDUNG | WISSENSCHAFT | KULTUR | KOMMUNIKATION 60 JAHRE UNESCO-PROJEKTSCHULEN WELTOFFENES LERNEN IN EINEM GLOBALEN NETZWERK

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B i l d u n g | W i s s e n s c h a f t | K U L t U R | K o m m U n i K a t i o n

60 Jahre unesco-ProJektschulen WeLtoffenes LeRnen in einem gLobaLen netzWeRK

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606060Jahre Unesco-Projektschulen

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60 Jahre unesco- ProJektschulenin deutschland

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60Jahre Unesco-Projektschulen

Vor 62 Jahren machte Deutschland mit dem Beitritt zur UNESCO einen bedeutenden Schritt. Für die Bundesrepublik war dies ein sichtbares Zeichen der Wiedereingliederung in die internationale Staatengemeinschaft. Bereits zwei Jahre später wurde das internationale Schulnetzwerk der UNESCO ge­gründet, das heute weltweit mehr als 9500 Schulen umfasst. Deutsche UNESCO­Projektschulen arbeiteten von Anfang an in diesem Netzwerk mit.

Die heute über 200 deutschen Projektschulen richten ihre Arbeit wesentlich nach den Zielsetzungen der UNESCO aus: Sie engagieren sich für eine Kultur des Friedens, für den Schutz der Umwelt, für eine nachhaltige Entwicklung und für einen gerechten Ausgleich zwischen Arm und Reich. Menschen­rechtsbildung und Demokratieerziehung, interkulturelles Lernen, Umwelterziehung, Globales Lernen sowie Welterbe­bildung gehören zu ihren Schwerpunkten.

Das Auswärtige Amt unterstützt diese wertvolle Arbeit an der Basis nachhaltig. Projekte und Begegnungen von Jugendlichen und Pädagogen auf nationaler und internationaler Ebene und die Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen Akteuren der Friedensarbeit weltweit sind ein wertvoller Beitrag zur inter­nationalen Verständigung. Besonders hervorheben möchte ich die Initiativen im Rahmen des Euro­Arabischen Dialogs. Aber auch weit darüber hinaus leisten zahlreiche Initiativen weltweit ihren Beitrag.

Die vorliegende Broschüre dokumentiert mit ausgewählten Elementen eindrucksvoll dieses Engagement. Den Deutschen UNESCO­Projektschulen sowie der Deutschen UNESCO­ Kommission gilt mein herzlicher Dank dafür, dass sie den Beitrag Deutschlands zur internationalen Verständigung und zum kulturellen Austausch in nunmehr 60 Jahren so wirkungs­voll gestaltet haben. Ich gratuliere allen Mitwirkenden ganz herzlich zum 60. Jubiläum und wünsche Ihnen allen auch in Zukunft viel Erfolg.

Dr. Guido Westerwelle Bundesminister des Auswärtigen

grußwort

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„Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“ Diese Leitidee der UNESCO, festgehalten in der Präambel ihrer Verfassung, wird in den UNESCO­Projektschulen nicht nur gelehrt, sondern tagtäglich weltweit gelebt. 60 Jahre UNESCO­Projektschulen – das bedeutet internationale Verständigung, gemeinsames Lernen in kultureller Vielfalt und das Erleben von Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Der Grundstein zu diesem einzigartigen Projekt wurde 1953 gelegt. Acht Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und der Gründung der UNESCO entschieden sich 33 Schulen aus 15 Ländern dazu, ein Netzwerk von Modellschulen zu gründen. Fortan sollten Schulen und Bildungseinrichtungen in den UNESCO­Mitgliedstaaten dazu beitragen, das globale friedliche Zusammenleben nicht nur zu denken, sondern es aktiv in der Erziehung umzusetzen. Diese Idee erwies sich als wegweisend: Heute sind weltweit über 9500 Schulen in 180 Ländern im Netzwerk aktiv. Sie setzen sich für eine Kultur des Friedens ein und engagieren sich in Menschenrechtsbildung, Demokratie­erziehung, Interkulturellem und Globalem Lernen, Umwelt­bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Auch in Deutschland begeisterten sich Schulen von Anfang an für die Idee, Friedenserziehung aktiv zu gestalten. Damals war es das Helene­Lange­Gymnasium in Hamburg, das 1953 als erste deutsche Schule Teil des Netzwerkes der Projektschulen wurde. Heute gibt es rund 200 deutsche UNESCO­Projektschulen in allen 16 Bundesländern. Sie spiegeln die Vielfalt der deutschen Schullandschaft wider: Von Kindertagesstätten über Grundschu­len zu Berufsschulen sind zahlreiche Schulformen im Netzwerk vertreten. Diese Schulen und das sie vereinende Ziel einer friedlichen Verständigung der Menschen untereinander bilden eine Konstante im deutschen bildungspolitischen System, welches in den letzten 60 Jahren durch zahlreiche Veränderungen

geprägt war. UNESCO­Projektschulen gelten als Ideenstifter und ihre Expertise ist national und international gefragt.

Die Formen des Engagements sind vielfältig und kreativ. Theaterstücke, um Begriffe wie Klimawandel oder Nachhaltig­keit mit Leben zu füllen, und Tanzprojekte mit dem Ziel, das immaterielle Kulturerbe Tango zu erfahren, sind Beispiele dafür. Der internationale Charakter des Netzwerkes unterstützt die Möglichkeiten des Austauschs und der Kooperation. Im „Baltic Sea Project“ zum Beispiel arbeiten 200 Schulen der Ostsee­anrainerstaaten gemeinsam daran, die Umweltbildung in der Ostsee­Region zu stärken. Grenzübergreifend setzen sie sich in diesem Langzeitprojekt dafür ein, die Ziele nachhaltiger Entwicklung gemeinsam zu erreichen.

Die Beispiele und Erfahrungen der letzten sechs Jahrzehnte zeigen, dass dem Engagement in seiner Vielfalt keine Grenzen gesetzt sind. Kinder, Schüler und Pädagogen weltweit bereichern das Netzwerk der UNESCO­Projektschulen täglich mit kreativen Aktivitäten. Wir können heute mit Gewissheit sagen, dass sich die außerordentliche Idee, mit dem Netzwerk der UNESCO­Projektschulen einen offenen Blick auf die Welt zu lehren und zu lernen, als überaus erfolgreich erwiesen hat.

Minister a.D. Walter Hirche Präsident der Deutschen UNESCO­Kommission

Vorwort

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60Jahre Unesco-Projektschulen

Das Netzwerk der UNESCO­Projektschulen (ASPnet) ist in den letzten Jahren zum größten weltweiten Schulnetzwerk geworden und ist damit eine der erfolgreichsten und langlebigs­ten Initiativen der UNESCO. Das ASPnet, an dem zunächst 33 Schulen in 15 Mitgliedstaaten beteiligt waren, wurde 1953 gegründet, um den Einsatz der UNESCO für eine Kultur des Friedens in konkrete Maßnahmen auf Schulebene zu über setzen. Im Laufe der Jahre hat das Netzwerk auf diese Weise weltweit Millionen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer erreicht. Heute umfasst es fast 9600 Bildungseinrichtun­gen in 180 Ländern – ein wahrlich einzigartiges Schulnetzwerk: Es bezieht alle Bildungsniveaus ein (von der Vorschul­, Grund­schul­ und Sekundarbildung bis zu Berufs bildenden Schulen und Lehrerbildungseinrichtungen), schließt öffentliche und private Schulen ein und ist in allen Weltregionen präsent.

Das ASPnet ist ein starkes Instrument für die Verbesserung der Bildungsqualität, indem es kritisches Denken, interaktives Lernen, Kommunikation, Kooperation, gegenseitigen Respekt und Solidarität fördert. Das Netzwerk identifiziert neue Lern methoden und informiert darüber, erprobt Bildungsmate­rialien und erhöht ihre Verbreitung und bringt die internationale Kooperation voran, indem es zu gemeinsamen Aktivitäten, Projekten und Kampagnen zwischen den Mitgliedern des ASPnet ermutigt. Auf diese Weise geht das Netzwerk auf die Bildungsbedürfnisse von Kindern und jungen Menschen überall auf der Welt ein. Dabei ist es stets am Puls der Zeit, mit einem feinen Gespür dafür, was in der Welt passiert. Gleichzeitig gibt das Netzwerk die Geschwindigkeit vor, wenn es darum geht, neue Themenbereiche und Fragenkomplexe in die Klassen­zimmer zu tragen, um Schüler­ und Lehrerschaft bestmöglich auf die Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen vorzubereiten.

Das Netzwerk der deutschen UNESCO­Projektschulen fällt als eines der am besten organisierten und besonders engagierten Netzwerke auf. Es ist aktiv am Baltic Sea Project (Ostseeprojekt), dem Blue Danube River Project (Projekt Blaue Donau) und dem Projekt Welterbeerziehung beteiligt. Die Schulen des Netzwerks haben Pionierarbeit geleistet, indem sie nachhaltige Entwicklung, ein globales Bewusstsein und Respekt für die Menschenrechte auf besonders innovative und lebendige Weise in die Klassen­zimmer gebracht haben. Viele dieser Schulen haben andere Schulen und Länder inspiriert.

Anlässlich des 60. Jubiläums gratuliere ich dem deutschen Netzwerk der UNESCO­Projektschulen ganz herzlich, insbe­sondere danke ich den vielen Koordinatoren, Lehrern und Schülern für ihre hervorragende Arbeit über all die Jahre. Ich begrüße Ihren Enthusiasmus, Ihren Einsatz und Ihr Engagement – Eigenschaften, die Sie zu unverzichtbaren Partnern machen, wenn es darum geht, junge Menschen dabei zu unterstützen, zu weltoffenen Bürgern zu werden, die bereit sind, ihren Teil zu einer besseren Welt beizusteuern.

Livia Saldari Internationale Koordination, ASPnet UNESCO Paris

grußwort

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1953 hat die UNESCO das „Associated Schools Project Network“ (ASPnet) gegründet. Nach 60 Jahren blicken wir zurück auf einen langen, mit vielfältiger Bildungsarbeit angefüllten, mit politischen Veränderungen einhergehenden Zeitraum. Darum kann diese Broschüre nur einen kleinen Ausschnitt aus der Bildungsarbeit im UNESCO ASPnet und im deutschen Schulnetzwerk darstellen.

Bedurfte es eines Zweiten Weltkrieges, um den Frieden als wertvoll anzusehen und sich für die Achtung der Rechte jedes Einzelnen einzusetzen? Vor dem Hintergrund dieser Frage wurde das weltweite Schulprojekt ins Leben gerufen. Lernen aus der Vergangenheit und Lernen für die Zukunft sind seither auf das Engste miteinander verknüpft. Denn die UNESCO­Projektschulen haben den Anspruch, Ideen für eine lebenswerte, friedliche Zukunft zu entwickeln und umzusetzen.

Auf der Grundlage einer Bildung für nachhaltige Entwicklung können und werden sie die Idee

• einer friedlichen Partizipation weiter verbreiten,• einer Grundbildung für jedes Kind umsetzen helfen, • der Teilnahme ungeachtet der ethnischen Herkunft stärken,• einer Gesellschaft der gemeinsam Verschiedenen zulassen,• der Einen Welt festigen, die es in all ihrer Vielfalt zu

erhalten gilt,• der gemeinsamen Werte verbreiten,• des Weltkultur­ und Weltnaturerbes unterstützen.

Die Schulprojekte zum interkulturellen Dialog erfordern weltoffenes Denken und Gestalten in einem mehrjährigen Zeitraum. Der Internationale Projekttag der Schulen macht ebenfalls nachhaltiges Arbeiten im UNESCO­Netz notwendig,

der Aufruf zur Beteiligung erfolgt in vielen Sprachen. Workshops werden organisiert, Zusammenkünfte gestaltet, Ideen gemeinsam entwickelt und öffentlich gemacht.

Besonders die vielfältige und kreative Projektarbeit in den einzelnen Bundesländern zeigt, dass Unterschiedlichkeiten und Gemeinsamkeiten das Netzwerk prägen. Die Herausforde­rungen für die weitere Bildungsarbeit im ASPnet der UNESCO sind enorm, Inklusion ist davon ein Aspekt: Die UNESCO­Projektschulen sind auf dem Weg zu einem inklusiven Lernen und Lehren, das sich dem Gedanken „Bildung für alle in einer Schule für alle“ verpflichtet fühlt.

Wie können die Medien eingebunden werden, wie können sie die Menschen einbinden, sodass Frieden in den Köpfen der Menschen vorherrscht? Offene Fragen werden auch in Zukunft in einer sich ständig verändernden Welt, geprägt von Mobilität, ein Neudenken, Umdenken, Weiterdenken erforderlich machen. Die UNESCO­Projektschulen müssen sich diesen Fragen immer wieder neu stellen.

Brigitte C. Wilhelm Bundeskoordinatorin der UNESCO­Projektschulen

einleitung

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6060zeitreise durch 60 Jahre Unesco-Projektschulen

1945 –1952: Nach dem Krieg

1953 –1962: Ein Anfang ist gemacht

„Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“(Präambel der UNESCO-Verfassung)

1945: 37 Staaten unterzeichnen am 16. November in London die Verfassung der UNESCO. Heute hat die UNESCO 195 Mitgliedstaaten.

1946: Am19.NovemberfindetinParisdieersteUNESCO-Generalkonferenzstatt.

1949: GründungderBundesrepublikDeutschlandundderDDR.

1950: Am12.MaiwirddieDeutscheUNESCO-Kommission(DUK)gegründet.

1951: DieBundesrepublikDeutschlandwird64.MitgliedstaatderUNESCO. ImselbenJahrnimmtdasUNESCO-InstitutfürPädagogikinHamburg seineArbeitauf.DerersteUNESCO-ClubinDeutschlandwirdunterdemNamen„BerlinerKomiteefürUNESCO-Arbeite.V.“gegründet.ImJahr2013 existieren deutschlandweit 11 Clubs.

1952: DieGeneralkonferenzderUNESCOverabschiedetdieResolution„Erzie-hungzumLebeninderWeltgemeinschaft“.SieenthältdenBeschluss,ein„experimentellesinternationalesSchulprogramm“einzurichten.

1953: EskommtzurGründungstagungderUNESCO-ModellschuleninParis.Vertreter aus 15 UNESCO-Mitgliedstaaten rufen das „Associated Schools Project“insLeben:Belgien,BundesrepublikDeutschland,CostaRica,Ecuador,Frankreich,Großbritannien,Japan,Jugoslawien,Niederlande,Norwegen,Pakistan,Philippinen,Schweden,SchweizundUruguay.Inzunächst33SchulendesSekundarbereichswerdenPilotprogrammezurinternationalen Erziehung eingerichtet.

1954: DasHelene-Lange-GymnasiuminHamburgwirdalserstedeutsche UNESCO-ModellschulevonderUNESCOanerkannt.

1955: DieDDRgründeteine„KommissionfürUNESCOArbeit“ander Humboldt-UniversitätzuBerlin.ErsteKontaktezuosteuropäischenundafrikanischenLändernwerdengeknüpft.ImDezemberwirdderersteAntragderDDRaufMitgliedschaftinderUNESCOabgelehnt.

Zeitreise durch 60 Jahre unesco-ProJektschulen

Helene­Lange­Gymnasium in Hamburg

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1963 – 1972: Versuche der Annäherung1963: NachzehnJahrenistdasNetzwerkaufweltweit91UNESCO-Modell-

schulenin42Ländernangewachsen,davonmehrals10inDeutschland.DieUNESCObeschließt,GrundschulenindasNetzwerkaufzunehmen.

1966: AufeinergemeinsamenKonferenzderUNESCOundderInternationalenArbeitsorganisationwirdam5.OktoberdieInternationaleEmpfehlungzum Status der Lehrer verabschiedet.

1967: VordemHintergrunddergeteiltenStadtfindetinBerlineineinternationaleTagung der UNESCO-Modellschulen statt.

1968: DieUNESCOinitiiertProgrammezurBildungfürMenschenmit Behinderung.

ImRahmender68er-BewegungfindeteinekontroverseDiskussionzuBildungsidealenstatt.AmEndediesesProzessesstehteineinhaltlicheNeuausrichtungderUNESCO-Modellschulen,diehinsichtlicheiner InternationalisierungundstrukturellenVeränderungvonSchulerichtung-weisende Wege beschreitet.

BundesaußenministerWillyBrandthältaufder15.GeneralkonferenzderUNESCOinParisam6.NovembereineRedeüber„WegezumFrieden“.ErentwickeltdarindieIdeeeinerPolitik,diesichderKunstdesDialogs mitAndersdenkendenverpflichtetfühlt.

1970: DieUNESCOübernimmtdieFederführungfürdasInternationaleJahr derBildung.ImgleichenJahrorganisiertdieSchweizerischeUNESCO-KommissiondasersteeuropäischeTreffenderUNESCO-Modellschulen.

Mauerbau in Berlin

Willy Brandt

1958: DieDeutscheUNESCO-KommissionlädtzueinerArbeitstagungderModellschulennachKölnein.ImselbenJahrorganisiertdasUNESCO-InstitutfürPädagogikinHamburgeineuropäischesSeminar,vondemwesentlicheImpulseausgehen,undveröffentlichtmehrereStudienzurThematikderFriedenserziehung.

1960: ZuBeginnder60erJahrearbeitetdieersteBerufsschuleimUNESCO-Schulprojektmit.DieGeneralkonferenzderUNESCOverabschiedetdasÜbereinkommengegenDiskriminierungimUnterrichtswesen.

1961: InHofgeismarfindetdieersteTagungderUNESCO-ModellschulenunterBeteiligungvonÖsterreichundderSchweizstatt.

MauerbauinBerlin,SymbolfürdieTeilungDeutschlands.

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60zeitreise durch 60 Jahre Unesco-Projektschulen

1973 – 1982: UNESCO macht Schule1973: DasUNESCO-Schulnetzfeiertsein20-jährigesJubiläumimRahmeneiner

internationalenTagung,aufderdieEvaluationsstudie„InternationaleErziehung,VorschlägezurEntwicklungeinesCurriculumsanUNESCOModellschulen“vorgestelltwird.IndemNetzwerkarbeitennun923Modellschulenin63Staatenmit,davonüber15inderBundesrepublikDeutschland.

DieDDRgründeteineUNESCO-Kommission.AlsersteUNESCO-Modell-schulederDDRwird1973dasKarl-Liebknecht-GymnasiuminFrankfurt/OderanerkanntundarbeitetbisheuteimSchulnetzwerkmit.SeitJahrenistdiedeutsch-polnischeVerständigungeinSchwerpunktthema.

1974: DieUNESCOverabschiedetdie„EmpfehlungüberErziehungfürinter-nationaleVerständigung,ZusammenarbeitundFriedensowieErziehungbezüglichderMenschenrechteundGrundfreiheiten“.MitderEmpfehlungerhältdasUNESCO-SchulnetzwerkeinewesentlicheBestätigungundOrientierung.

1976: ErstmalswerdenVorschulenindasUNESCO-Modellschulprogrammaufgenommen.

1978: InWienfindetderersteinternationaleKongressüberMenschenrechte im Unterricht statt.

1972: InWarschaufindetdieerstedeutsch-polnischeSchulbuchkonferenzstatt.

Am24.NovemberwirddieDDRder130.MitgliedstaatderUNESCO.

DieInternationaleKommissionfürdieEntwicklungderBildungübergibtderUNESCOihrenSchlussberichtunterdemTitel„Wiewirlebenlernen“.

DerFaure-BerichtbereitetdenWegfürinnovativeKonzeptezur inter nationalen Erziehung.

DieUNESCO-Welterbekonventionwirdverabschiedet.SiebildetbisheutedieGrundlagefürdieWelterbeerziehunganUNESCO-Projektschulen.

DieDeutscheUNESCO-KommissionunddasLandesinstitutfürschul-pädagogischeBildunginNordrhein-WestfalenveranstalteneinLehrer-fortbildungsseminarunterdemTitel„DieUNESCO-ArbeitinderSchule–einBeitragzurinternationalenVerständigung“.

Internationale Verständigung

Welterbeerziehung

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1983 – 1992: Politischer Wandel

1983: InSofiafindetanlässlichdes30-jährigenBestehensdesUNESCO-Schulnetz-werkseinWeltkongressderModellschulenstatt.DemNetzwerkgehörennun1.672Schulenin81Ländernan,davonknapp25inDeutschland.

1987: DieDDRistGastgeberdeserstenWeltkongressesfürberuflicheBildunginBerlin(Ost).

1989: DasOstseeprojekt(BalticSeaProject)startet.Indemerstengrenzüber-schreitendenUmweltbildungsprojektderUNESCO-Modellschulenarbeitenalle Ostsee-Anrainerstaaten mit.

FallderBerlinerMauer1989,BeitrittderDDRzurBundesrepublikDeutschlandam3.Oktober1990,vondaan„TagderDeutschenEinheit“.

1990: ImMärzfindetdieersteWeltkonferenz„Bildungfüralle“inJomtien,Thailandstatt.IneinerWeltdeklarationwerdeneinerweiterterBegriffderGrundbildungundlangfristigeZielezurinternationalenBildungspolitikformuliert.DasAktionsprogrammfordert,dieAnalphabetenratebiszumJahr2000zuhalbierenundallenKinderneineGrundschulbildungzuermögli-chen.DerUNESCO-BleistiftstehtseitAnfangder90erJahresymbolischfürdiese Herausforderungen.

Diezwölf„AssoziiertenUNESCO-Schulen“derDDRwerdenindas SchulnetzwerkderBundesrepublikDeutschlandintegriert.AufdererstengemeinsamenJahrestagungentscheidensichdieSchulenfüreinenneuenNamen.Fortanheißensie„UNESCO-Projektschulen“.

1991: DasProjekt„BlaueDonau“startetinÖsterreich,dreiJahrespäterstößtDeutschlandhinzu.HeuteverbindetdiesesProjektUNESCO-ProjektschuleninallenzehnAnrainerstaatenderDonau.

DieersteAusgabederZeitschrift„Forum“erscheint,inderdieDeutscheUNESCO-KommissionüberdieEntwicklungendesSchulnetzwerksinformiert.

Fall der Berliner Mauer

Aktionsprogramm „Bildung für alle“

1980: DieKultusministerkonferenzverabschiedetdie„Empfehlungzur FörderungderMenschenrechtserziehunginderSchule“,inderdieUNESCO-Empfehlungvon1974ihrenNiederschlagfindet.

1982: AufderzweitenWeltkonferenzüberKulturpolitikinMexikoerfolgtdieErweiterungdesKulturbegriffsüberKunstundLiteraturhinausaufLebensformen,GrundrechteundWertesysteme.

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60Jahre deutsche mitarbeit in der Unesco60zeitreise durch 60 Jahre Unesco-Projektschulen

1993 – 2002: Auf dem Weg zu den Millenniumszielen

1993: DiedeutschenUNESCO-Projektschulenfeiernihr40-jährigesJubiläum miteinemFestaktinSoestinAnwesenheitdesUNESCO-General-direktorsFedericoMayorundProjektschul-KoordinatorenausallerWelt.DemUNESCO-Schulnetzwerkgehörenmittlerweile2.967Schulenin 116Ländernan,davonüber70inDeutschland.

DererstedeutscheUNESCO-LehrstuhlwirdinTriereingerichtet.DasLehrstuhlprogrammsolldieZielederUNESCOinWissenschaftundBildungverankern.Heutegibtesweltweitüber750UNESCOChairsin 134Ländern,davon10inDeutschland.Forschungsschwerpunktesindu.a.Menschenrechtsbildung,kulturelleBildung,WelterbestudienundnachhaltigeEntwicklung.EineZusammenarbeitzwischendenUNESCO-LehrstühlenunddenUNESCO-Projektschulenwirdangebahnt.

1994: DieErklärungvonSalamancaderUNESCOistderersteMeilenstein aufdemWegzurinklusivenBildung.

DasdeutscheUNESCO-SchulnetzwerkstartetdieAktion„HilfefürKinderinBosnienundKroatien–Schulenhandeln“.

DasNetzwerkderUNESCO-ProjektschulenunddasWelterbezentrumderUNESCOrufendasProjekt„WorldHeritageinYoungHands“insLeben.DieWelterbe-ThematikwirdstärkerindenUnterrichteingebunden.

1996: DerDelor-Bericht„Lernfähigkeit:UnserverborgenerReichtum“skizziertdieHerausforderungenderBildungspolitikfürdas21.Jahrhundert.BildungumfasstnachDelorvierLernfelder:Learningtoknow,Learningtodo,Learningtobe,Learningtolivetogether.

DiedeutschenUNESCO-Projektschulengestaltenam26.Aprilden „TagderSolidarität“–10JahrenachdemReaktorunglückinTschernobyllautetdasMotto:„Füreinander,miteinander,gemeinsamleben“.Über800SchulenimIn-undAuslandbeteiligensichandeminternationalenProjekttag,derseitdemallezweiJahrestattfindet.

1998: DieDeutscheUNESCO-KommissionführtinZusammenarbeitmitdenUNESCO-Projektschulen,derIsraelischenUNESCO-KommissionunddemPalästinensischenUNESCO-KomiteeeinLehrer-Schüler-SeminarinNürnbergzumThema„MenschenrechteundFriedenserziehung“durch.

DasBuch„Menschenrechtsverletzungen:Waskannichdagegentun?“ vonKlausHüfner,ehemaligerPräsidentderDeutschenUNESCO-Kommis-sion,erscheintundwirdzumStandardwerkderMenschenrechtsbildunginUNESCO-Projektschulen.DerdeutschenAusgabefolgenÜbersetzun-geninzwölfweiterenSprachen.

DieWebsitederdeutschenUNESCO-Projektschulengehtonline (www.ups-schulen.de).

Welterbe im Unterricht

„Tag der Solidarität“

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1999: DieDeutscheUNESCO-KommissionstartetdasSchulpartnerschaftspro-jekt„LernenfürdieWeltvonmorgen“,indemUNESCO-ProjektschulenausDeutschland,Spanien,Venezuela,KubaundderDominikanischenRepublikkooperieren.

DasersteinternationaleInternet-ProjektderUNESCO-Projektschulen„Agenda21NOW!“wirdgestartet.

2000: DiedeutschenUNESCO-ProjektschulenverabschiedengemeinsameLeitlinienfürdieGestaltungdesSchulprogramms.DasübergeordneteBildungsziellautet:„Zusammenlebenlernenineinerpluralistischen WeltinkulturellerVielfalt“.

DieDeutscheUNESCO-KommissionveranstaltetdieersteUNESCO-Sommerschule„BildungfürnachhaltigeEntwicklung“,ander 200JugendlicheundLehrkräftevonUNESCO-Projektschulenaus 44Ländernteilnehmen.

DasWeltbildungsforuminDakarverabschiedetdasAktionsprogramm„Bildungfüralle“,miteinemdeutlichenAppellzurBildungfürMädchen.164Länderverpflichtensich,dasBildungsangebotunddieQualitätvonBildungbiszumJahr2015weltweitzuverbessern.

2001: Das30.InternationaleSchülerseminarinBerlinbringtjungeMenschenausmehrereneuropäischenLändernzusammen,diezumThema„DimensionenderMenschenrechte“arbeiten.

2002: AlsReaktionaufdieAnschlägeam11.September2001beginnendie VorbereitungenfüreinenkontinuierlichenEuro-ArabischenDialogmiteinemSchülerzeitungswettbewerb„Euro-ArabischeNachbarschaft–Zusammenlebenlernen“.DieSchülerderChristophorusschuleinBonnerhaltenfürihrPartnerschaftsprojektmiteinerBehinderteneinrichtunginTunesiendenSonderpreisderDeutschenUNESCO-Kommission.

DieUNESCO-Projektschulenverfassenzum4.InternationalenProjekttag„Kulturenbegegnensich–weltoffen“einManifest,dasdurcheinen„Miteinanderbaum“visualisiertwird.DerAustauschzuMenschenrech-ten,Respekt,Toleranz,friedlichemMiteinander,Solidarität,BegegnungundÖkologiebildetdenHandlungsrahmen.

Internetkonferenz Agenda 21 NOW!

Euro­Arabischer Dialog

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60Jahre deutsche mitarbeit in der Unesco60zeitreise durch 60 Jahre Unesco-Projektschulen

2003 – 2013: Zu Beginn des neuen Jahrtausends

2003: AufderWeltkonferenzderUNESCO-ProjektschuleninAucklandwirddas50-jährigeBestehendesNetzwerksgefeiertundeinEvaluierungsprogrammbeschlossen.DemNetzwerkgehöreninzwischen7.400Schulenin 170Ländernan,davonmehrals115inDeutschland.

DieDeutscheUNESCO-KommissioninitiiertgemeinsammitDaimlerundderUNESCOden„MondialogoSchoolContest“.DerWettbewerbsolldeninterkulturellenDialogunddasBewusstseinfürkulturelleVielfaltfördern.

2004:InnerhalbderUNESCO-ProjektschulenwerdenKriterienzurinternenEvaluationentwickeltundinmehrerenBundesländernerprobt.

2005: DieUN-Dekade„BildungfürnachhaltigeEntwicklung“beginnt.InDeutsch-landwirdeinNationalkomiteegegründet,dasalljährlichBest-Practice-Projekteauszeichnet.

Am 5. Mai wird der erste bundesweite UNESCO-Welterbetag in Lorsch begangen.DasKlosterLorschhatsichalseinedererstenWelterbestätteninDeutschlandmitUNESCO-ProjektschulenvernetztundfördertSchüler-AustauschprojektemitPartnerklösternu.a.inSüdkorea.

2006: ImRahmendesEuro-ArabischenKulturdialogsfindetinBerlineinSeminarfürJugendlicheundLehrkräfteausarabischenLändernundEuropastatt.DasThemalautet:„WiegestaltenwirunsereZukunftaufdemFundamentunterschiedlicherKulturen?“Die„BerlinDeclaration“ruftzuengagiertemEinsatzfürnachhaltigeEntwicklung,fürdieMenschenrechte,fürkulturelleVielfaltundfürinterkulturelleVerständigungauf.

2007: EineUNESCO-ExpertentagungzuWissenserwerbundWissensvermittlunguntersucht,wieInformations-undKommunikationstechnologiendieBildungderZukunftverändern.DiskutiertwerdenneueLernformen,dieRolledesLehrers,derinstitutionelleRahmenunddieBewertungvonKompetenzen.

BeiderJahrestagungderUNESCO-ProjektschuleninBerlinwirddieThematik„Zusammenlebenlernen–inkulturellerVielfalt“zumHauptanlie-gengemacht.ThemenwiedieLebensrealitätvonMigranten,Menschen-rechteundinterkulturellesLernenwerdenfokussiert.DieErgebnissederTagungfließenindiePublikation„MigrationalsHerausforderung“ein,dieFallstudienzumThemaundPraxisbeispieleausUNESCO-Projektschulenvorstellt.

UNESCO­Expertentagung

Nachhaltigkeit lernen

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2008: DieDeutscheUNESCO-KommissionunddasAuswärtigeAmtlegeneinenSchwerpunktihrergemeinsamenArbeitaufdiePartnerschaftmitAfrika.DieUNESCO-ProjektschulenbeteiligensichaufSchulebeneinEuro- AfrikanischenWorkshopsmitSüdafrika,MaliundNamibia.

2009: DieDeutscheUNESCO-KommissionrichtetdieHalbzeitkonferenzderUN-Dekade„BildungfürnachhaltigeEntwicklung“inBonnaus.Die„BonnerErklärung“hebthervor:„BildungmussdieMenschenzumWandelbefähigenunddieWerte,dasWissen,dieFähigkeitenunddieKompetenzenvermitteln,diefüreinLebenimSinnederNachhaltigkeit,dergesellschaftlichenPartizipationunddermenschenwürdigenArbeiterforderlichsind.“

2010: InHildesheimfindetdererstebundesländerübergreifendeWelterbe- Workshopzu„1000JahreMichaeliskirche“fürSchülerinnenundSchülerderUNESCO-ProjektschuleninDeutschlandstatt.

DieDeutscheUNESCO-KommissionrufteinenExpertenkreiszur inklusivenBildunginsLeben.

2011:ImRahmendesEuro-ArabischenDialogsentwerfendieTeilnehmendenanlässlicheinesWorkshopsimOmandiemehrsprachigePublikation: „Wirhabenunsvielzuerzählen“.

2012:Der9.InternationaleProjekttagderUNESCO-ProjektschulenstehtunterdemMotto„HintermTellerrandgeht’sweiter“.Erthematisiert,wasesbedeutet,weltbewusstzuessenundzuleben.

Das40-jährigeJubiläumderdeutsch-polnischenSchulbuchkommissionwirdmiteinemFestaktinBraunschweigamSitzdesGeorg-Eckert- InstitutsfürinternationaleSchulbuchforschungbegangen.

2013: Anlässlichdes60jährigenBestehensdesSchulnetzesderUNESCO wirdinSüdkoreaeininternationalesForumveranstaltet.DiedeutschenUNESCO-ProjektschulenbegehendiesesJubiläumgemeinsammitinternationalenGästenimRahmeneinerFachtagunginKarlsruhezumThema„Mobilität“.Weltweitarbeitenheute9.600Schulenin180LändernindemUNESCO-Netzwerkmit.Deutschlandgehörtmitüber215mit-arbeitendenSchulenzudenaktivstenLändern.

Welterbe­Workshop in Hildesheim

Fachtagung zum Thema Mobilität

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60Jahre deutsche mitarbeit in der Unesco60flaggschiffprojekte

FlaggschiFFProJekte

Baltic Sea ProjectDas„BalticSeaProject“(Ostsee-projekt)isteingrenzüberschreiten-desSchulprojekt,andemUNESCO-ProjektschulenausFinnland,Schweden,Dänemark,Deutschland,Polen,Litauen,Lettland,EstlandundRusslandteilnehmen.ImJahr1989wurdedasOstseeprojektgegründet–dawarenEstland,LettlandundLitauennochTeilderUdSSR,auchPolenwareinOstblockland.

NichtnurdiepolitischenVerhältnissehabensichverändert,auchdasOstseeprojekthatsichweiterentwickelt.ZwarstehtdieUmweltbildungweiterhinimZentrumdesProjekts,gleichzeitighatsichaberderBlickwinkelaufeineganzheitlicheBildungfürnachhaltigeEntwicklungerweitert.EinspeziellerFokusliegtauchaufdeminterkulturellenLernenzwischendenneunsounterschiedlichen,spannendenOstseeländern.

www.b-s-p.org

Blue Danube River Project Das„BlueDanubeRiverProject“(Projekt„BlaueDonau“)wurde1991vonderUNESCOgegründet.DieDonauverbindetvonihrerQuelleimSchwarzwaldbiszurMündunginsSchwarzeMeerzehneuropäischeAnrainerstaatenmiteinanderundbietetdenUNESCO-ProjektschuleneineganzbesondereMöglichkeitderinter-kulturellenKooperation.

ZentraleThemensinddiehistorischeundpolitischeVölkerverständigungundderUmgangderMenschenmitihremunterschiedlichenkulturellenErbe,immerunterBerücksichtigungderNachhaltigkeitsaspekteausUmweltundNatur.DabeifindeninsbesonderedieAuswirkungendesKlimawandelsaufdennatürlichenLebensraumvonMenschen,TierenundPflanzenanderDonauBerücksichtigung.

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Agenda 21 NOW!ImJahr1992wurdeaufderWeltkonferenzderVereintenNationeninRiodeJaneirodieAgenda 21 verabschiedet. 179 Staaten haben diesenLeitsätzenzurNachhaltigkeitfürdas21.Jahrhundertzugestimmt.VordiesemHintergrundistindenspätenneunzigerJahrendieIdeezumProjekt„Agenda21NOW!“entstanden.

„Agenda21NOW!“isteinBildungsprojekt,dasSchülerinnenundSchülerndieMöglichkeitbietet,einmalimJahraneinerinternationalenInternet-konferenzteilzunehmen.TausendejungerMenschenausallerWelttreffensichdannfür24StundenimvirtuellenRaum,umüberdrängendeFragen unsererZeitzudiskutieren.AbschließendarbeitensieeineResolutionaus, diederÖffentlichkeitpräsentiertwird.

www.agenda21now.org

Tri-nationales Arbeitstreffen zur MenschenrechtsbildungZwischen2010und2012habendieUNESCO-ProjektschuleninIsrael,KanadaundDeutschlandtri-nationaleWorkshopszudenMenschenrechtenorganisiert.2010gingeszunächstumdiehistorischeDimensiondesMenschenrechtsgedankens.2011lagder

SchwerpunktbeiderAufarbeitungvonMenschenrechtsverletzungen.

DasArbeitstreffen2012imkanadischenWinnipeg,wofür2014dieEröffnungeinesMenschenrechtsmuseumsgeplantist,gingunterTeilnahmevonHundertenvonSchülerinnenundSchülernvoneinemkonkretenEinzelfallaus:IdentifikationspersonwardieBloggerinMalalaYousafzai,dieimOktober2012beieinemAttentatderTalibanschwerverletztwordenwar.Am12.Juli2013sprachdieSchülerindannanlässlichihres16.GeburtstagesvorderUN-Jugend-Generalversammlung.InihrerRedefordertesieBildungfüralleMädchenundJungenaufderWelt:„EinKind,einLehrer,einBuchundeinStiftkönnendieWeltverändern.“

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60Jahre deutsche mitarbeit in der Unesco60flaggschiffprojekte

Euro-Afrikanischer DialogDerEuro-AfrikanischeDialogwurde2009vonderBundeskoordi-nationderUNESCO-ProjektschuleninsLebengerufenundstellteinenBeitragzurUmsetzungderUN-Dekade„BildungfürnachhaltigeEntwicklung“(2005–2014)dar.

EinEuro-AfrikanischerDialogzwischendenUNESCO-Projekt-schulenkommtaufvielfältigsteWeisezumAusdruck:

•imRahmeneineskulturellenProjektworkshopsmitNamibia,indemeingemeinsamesKochbuchentsteht,

•ineinemgemeinsamenAgrarprojektmitKenia,wo Macedamia-Nusspflanzengesetzt,gepflegt,geerntetundgehandeltwerden,

•ineinemsozialenKooperationsprojektmitSüdafrika „Eachoneteachone“,

•ineinemGesundheitsprojekt,dasderAIDS-Aufklärungdient,

Euro-Arabischer DialogJedeRegionderErdehatineinerimmermehrglobalisierten,vernetztenWeltdieMöglichkeit,mitanderenRegioneninKontaktzutreten.DasInternetschafftkurzeWege,diemanch-malfüreinengehaltvollenDialogzukurzwerden.DieseKommu-nikationsnäheerzeugtnichtnurFragen,sondernfordertauchdieOffenheitfürAnderesundGemeinsamesheraus.UmsowichtigeristdiepersönlicheBegegnungzwischenjungenMenschen,diesichmitdiesenHerausforderungenkonfrontiertsehen.

DerEuro-ArabischeDialogderUNESCO-Projektschulenhatseit2002Bestand.InternationaleWorkshopsundSeminareförderndenKontaktunddieKooperationzwischenSchülerinnen,SchülernundLehrpersoneninEuropaundderarabischenWelt.SieweichenVorurteileauf,intendierenPerspektivwechsel,lassendifferenzierteEinsichtenindieVielfaltandererKulturenentstehenundstärkensodasweltweiteSchulnetzwerk.

•inderPflegeeinesNetzwerkesmitSchuleninRuandaundderAufarbeitungdesGenozids,

•ineinemProjektüberdenAnbauundHandelmitKaffeeausÄthiopien,

•inderGestaltungeinesSeminarszurBedeutungderWasser-versorgung in Tansania.

AlledieseSchulprojektehabeneinesgemeinsam:DieBegeg-nungaufAugenhöheistderAnspruchindenSchulen,von-einander und miteinander lernen ist die Zielrichtung.

MärchenworkshopsschaffenIdentitäten,Medienarbeitsgemein-schaftenintensivierendenAustausch,kulturelleVeranstaltungenermöglichenVerstehen.NachhaltigeZusammenarbeitfördertsoPartnerschaftenundFreundschaftenzwischenunterschiedlichenKulturenundReligionen.

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Internationaler ProjekttagDieUNESCO-ProjektschulenstellensichdenHerausforderungenderZukunft.Sie handeln weltoffen und solidarisch. SogingauseinerSolidaritätsaktionauchderInternationaleProjekttagderUNESCO-Projektschulenhervor.

Am26.April1996–10JahrenachderReaktorkatastrophevonTschernobyl–wurdederersteInternationaleProjekttagorganisiert.NachdiesemGAUwaresanderZeit,einegrenzüberschreitendePerspektiveeinzunehmen,umgemein-samnachhaltigeLösungenfürdieGefahrenundProblemezusuchen,mitdenenwirweltweitkonfrontiertwerden.

VordiesemHintergrundführendiedeutschenUNESCO-Projektschulengemeinsam mit ausländischen Partner-schulen alle zwei Jahre einen Internatio-nalenProjekttagdurch.DieaktuellenSchwerpunktefürdieProjekttagewerdenimSchulnetzwerkfestgelegt,andenzentralen Themen der UNESCO aus-gerichtetundöffentlichkeitswirksampräsentiert.

themen des internationalen ProJekttags

1996 „10JahrenachTschernobyl“–TagderSolidarität1998 „50JahreAllgemeineErklärungderMenschenrechte“2000 „NachhaltigeEntwicklung–WegezueinerKulturdesFriedens“2002 „Kulturenbegegnensich–weltoffen“2004 „LebenselixierWasser–Probleme,Konflikte,Chancen“2006 „LebenstraumSport:fit–friedlich–fair–füreineWelt“2008 „Nebeneinander–Miteinander–Heimatfinden:

WievielIntegrationbrauchenwir?“2010 „UnserHandeln–UnsereZukunft“2012 „HintermTellerrandgeht’sweiter–weltbewusstessenundleben“2014 „WelterbeErde–machdichstarkfürVielfalt“

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60Jahre deutsche mitarbeit in der Unesco60Unesco-Projektschulen in den bundesländern

Baden-Württemberg

Welche Werte Wollen Wir leBen? IneinemWorkshopanderGeschwister-Scholl-Schule wurde die Idee eines „Wertekalenders“geboren.DerKalenderhängtinjedemKlassenzimmer,jedenMonat wird ein anderer Wert themati-siert:Ehrlichkeit,Toleranz,Geduld,Rücksicht,Freundschaft,Selbstbeherr-schung,Wertschätzung,Achtsamkeit,FriedlichesMiteinander,Hilfsbereitschaft,Zuverlässigkeit,Verantwortungsbewusst-sein.DerWertekalenderregtzuDiskus-sionenundAktionenan.Mittlerweilegibtesauchein„Werte-Team“anderSchule,dassichdamitbeschäftigt,wiedie gemeinsamen Werte immer wieder in den Schulalltag eingebracht werden können.

gloBales lernen im BlickFeld

DasUNESCO-SchulnetzwerkinBaden-WürttembergsetztSchwerpunkteimBereichderMenschenrechtsbildung,derDemokratiebildungundWerteerziehung.DieUN-Dekade„BildungfürnachhaltigeEntwicklung“hatdieZieledesGlobalenLernensundeinerökologisch,ökono-mischundsozialnachhaltigenEntwick-lungnochstärkerindasBlickfeldderSchulengerückt.

interkultureller austausch ProjektezumkulturellenAustauschmitPartnerschuleninBolivien,GhanaundIndien wurden weiter intensiviert. Eine neuePartnerschaftmitderLakotaWaldorfSchoolinSüd-Dakota(USA)wächstheran.HiergehtesumdieFrage,wiedieWaldorfpädagogikzurWiederbele-bungderindigenenKulturbeitragenkann.

Bildung Für nachhaltige entWicklung DieZielederUN-Dekade„BildungfürnachhaltigeEntwicklung“werdeninzahlreichenundkreativenProjektenanden Schulen umgesetzt. Themen sind u.a.„FairerHandel“,„Juniorfirma:Wirtschaftenfürunsundandere“oder„FairIT:Informationstechnologiefüralle“.EinKlimaschutzprojektheißt„EnergiesparenfürEisbären“:GemeinsamsparenalleEnergie,damitdenEisbären–alsIdentifikationsfiguren–nichtnochmehrEis unter den Tatzen wegschmilzt. RegelmäßigeKontrollendurchdieHauptstufenschülermotivierendiePrimarstufenschüler,besondersvielegewinnbringende„blaueTatzen“zusammeln.

unesco-ProJektschulen in den Bundesländern

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Bayern

interkulturelle komPetenZ DieUNESCO-ProjektschulenfühlensichdeminterkulturellenLernenverpflichtet.SieförderndenpositivenUmgangmitkulturellerundsprachlicherVielfalt.SohatdasbayerischeUNESCO-Schulnetz-werkandemInternetportal„Interkultu-relleKompetenz“desStaatsinstitutsfürBildung(ISB)mitgewirkt.DasPortalbietetLehrkräfteneineFülleanInforma-tionen,IdeenundBeispielenausderPraxisdesinterkulturellenLernenssowiezumLernbereich„GlobaleEntwicklung“.

alt und Jung Auch der Austausch zwischen denGenerationenwirdinUNESCO-Projektschulengefördert:„AltundJung“ heißteinProjektimWahlfachSoziales Lernen an der Ludmilla-Realschule.Eszeigtmodellhaft,wieausdemKontaktzwischenaltenundjungen Menschen eine ganz spezielleLernsituationent-steht.DieJugendlichenlerneninderBeziehungzudenaltenMenschenEinfühlungs-vermögen,KompromissfähigkeitundRespektvorderälterenGeneration.

euroPäisch- aFrikanische Jugendakademie DiebayerischenUNESCO-Projekt-schulen setzen die Leitlinien des „OrientierungsrahmensfürglobaleEntwicklung“aktivumundbeteiligensichandereuropäisch-afrikanischenJugendakademie2013inTansania.DieJugend-akademieistTeildesdreijährigendeutsch-afrikanischenBildungs-programmsCOMENGA,dasvonderStiftungPartnerschaftmitAfrikae.V.imRahmenderAfrikainitiativedesBundes-ministeriumsfürwirtschaftlicheZusammenarbeitundEntwicklung(BMZ)durch-geführtwird.DieInitiativefolgtdemAnsatz:Zuhören,Lernen,VerstehenundHandelnineinempartnerschaftlichenMiteinander.

VielFalt als chance

DerAlltaganvielenbayerischenSchulenistgeprägtvonkulturellerVielfalt.Vonden1,4MillionenbayerischenSchülerin-nenundSchülernhabencirca12ProzenteinenMigrationshintergrund.DiezunehmendeHeterogenitätderSchüler-schaftbringtfüralleBeteiligtenChancenund Herausforderungen mit sich.

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stadt im Wandel

DieArbeitderBerlinerProjektschulenwarstetsvondenwechselvollengesellschafts-undbildungspolitischenEntwick-lungenderStadtgeprägt.Sokamesinden60erJahrenzurTeilungBerlins,inden70erngabeseineGesamtschulbewe-gung,undinden80erJahrenbrachtederZuzugvonFamilienunterschiedlichsterkulturellerHerkunftneueVielfaltindieStadt und belebte damit nicht nur die Schulen. Auch nach demMauerfall1989undderZusammenführungdergeteiltenStadtgabeswichtigeEntwicklungenimBildungsbereich,sodasssowohleuropäischeSprachenalsauchdieinternatio-naleZusammensetzungderSchülerschaftindenUNESCO-ProjektschulenzunehmendanBedeutunggewannen.

interkulturalität ist Programm DasBerlinerSchulnetzwerkentwickeltesichvonAnfanganmultikulturell.Gemein-sameVorlesewettbewerbe,dieTeilnahmeam internationalen Literaturfestival oder dieMessearbeitbeispielsweisezumThema„LebenselixierWasser“förderndeninterkulturellenDialog.

schule als öFFentlicher raum Seit1990istinderzusammenwachsendenStadtderKontaktallerUNESCO-Projekt-schulenerweitertundintensiviertworden.SowirdderUNESCO-IdeeRechnunggetragen–nachdemMotto:„ZusammenlebeninVielfalt–Grenzenüberwinden“.DasUNESCO-SchulnetzwerkermöglichtvielfältigeKontakteundAktionen,dievondenSchülerinnenundSchülerngemeinsamöffentlichkeitswirksamdurchgeführtwerden.ObesumeineBildungskampagnegeht,dasEintretenfürMenschenrechteoderTheateraktionen–dasSchulnetzwerkbietetdafürdenöffentlichenRaum.

menschenrechtsBildung hat tradition Seitüber40JahrenfindeninBerlinregelmäßiginternationaleUNESCO-SchülerseminarezumThemaMenschenrechtestatt.DieIdee:Demokra-tiemitmehrRaumundZeitaußerhalbderSchulezuvermitteln.AndemBerlinerSeminarzurMenschenrechtsbildung2012nahmen28Jugendli-cheausneunLändernteil.DieSchülerinnenundSchülerbringeneigeneErfahrungen,Ansichten,MeinungenundInformationenausihremLand,ausihrerUmgebungmit,diesiehiermitMenschengleichenAltersansprechenkönnen.

Berlin

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Brandenburg

„FesttaFel eine Welt“ UmöffentlichkeitswirksamaufdieZielederUNESCOaufmerksamzumachen,beteiligensichdieBrandenburgerSchulenregelmäßigamUNESCO- Projekttag.ZumThemadesProjekttags2012„Weltbewusstessenundleben“ließensichdieSchülerinnenundSchülereinebesondereAktioneinfallen:VordemFrankfurterRathausbautensieeinegroße„FesttafelEineWelt“aufundbotenGerichteausbiologischerzeugtenund fair gehandelten Zutaten an. An InfoständenundmitkünstlerischenAktionenwurdedieÖffentlichkeitaufdieökologischen,kulturellenundentwick-lungspolitischenAspektedesThemas„Ernährung“aufmerksamgemachtundzum Handeln bewegt.

„stadt, land, Fluss: nachhaltige entWicklung“ 2011wardasBrandenburgerSchulnetz-werkGastgeberderbundesweitenFachtagungderUNESCO-ProjektschulenzumThema„Stadt,Land,Fluss:nach-haltigeEntwicklung–lokalundglobal“.AuchhierwurdederTagungsortFrank-furt/OderfüreinenintensivenAustauschmit dem Nachbarland Polen genutzt. Irena-AgataSzyszkovompolnischenBildungsministeriumhieltdenImpulsvor-tragzurFachtagung.IndenWorkshopswurdengemeinsamSchulprojektezurUN-Dekade„BildungfürnachhaltigeEntwicklung“undzumJahresthema„Stadt“derUN-Dekadeerarbeitet.MitdemkulturellenErbederStadtFrankfurt/OderbefasstesicheinWorkshopunterdemMotto„WirerkundenHeinrichvonKleistsGeburtsstadt“,wozunatürlichaucheinBesuchdesKleist-Museumsgehörte.

ZusammenarBeit mit dem nachBarland Polen

AusdergeografischenLageBranden-burgsanderGrenzezuPolenergibtsicheine enge Zusammenarbeit zwischen denUNESCO-ProjektschulenbeiderLänder.AuchGrundschulenhabenbereitsKontaktemitpolnischenPartner-schulen.SchülerinnenundSchülerlernendieSprachedesNachbarlands,gemeinsamwerdenSchulaustauschpro-grammeorganisiert.DasKarl-Liebknecht-GymnasiuminFrankfurt/Oderfeierte2012bereits„20JahreDeutsch-Polni-schesSchulprojekt“.DieSchulebietetPolnischalsFremdspracheanunderöffnetpolnischenSchülerinnenundSchülerndieMöglichkeit,dasdeutscheAbitur abzulegen.

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60Jahre deutsche mitarbeit in der Unesco60Unesco-Projektschulen in den bundesländern

armut üBerWinden

BildungistderbesteWeg,umArmutzuüberwinden.DieUNESCO-ProjektschuleninBremenunterstützendaherSchuleninEntwicklungsländern.DiePartnerschaftmiteinerSchuleinCaranavi,Bolivien,bestehtbereitsseitüberzehnJahren.Schülerin-

nenundSchülerderOberschuleanderLerchenstraßetragenmitdemProjektdazubei,dasRechtaufBildungfürallezuverwirkli-chen.SiesammelnSpendengel-derfürdiebolivianischeSchuleundunterstützenauchdasdortige Waisenhaus „Casa de Esperanza“.

„cultural cocktail“ IndemPartnerschaftsprojekt„CulturalCocktail“kooperierendieBremerUNESCO-Projektschulenmitbulgari-schen,lettischen,polnischen,portugie-sischen,rumänischenundtürkischenSchulen.ImMittelpunktstehtdabeidasVerständnisvonkulturellerundsprach-licherVielfaltinEuropa.EinenEindruckdesCulturalCocktailvermitteltinsbe-sonderedasTanztheater,dasdiefarbenfrohenundvielfältigenkulturellenTraditionen–Tänze,Lieder,Instrumente,humoristischeCharaktereundKinder-spiele–miteinanderverbindet.DiejüngstenTeilnehmerdesProjektssindGrundschülerausPortugal,dieältestenkommenvoneinerSchulefürgeistigBehinderteinPolen.SieliefertenwunderbareBeiträgeundspielteninTheaterstückenSketchemithumoris-tischem Inhalt.

Partnerschule in namiBia DieWilhelm-Kaisen-SchulehatihrePartnerschuleinUsakos,Namibia,undhilftmitGeld-undBücherspenden.NebendemLernenwirdgroßerWertaufsinnvolleFreizeitgestaltunggelegt,wieHandarbeiten,Basteln,SportundTanzen.Allemachenmit.Jungsstricken,MädchenspielenFußballundalle ohne Ausnahme singen gerne,lautundrichtig.

Bremen

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multikulturelle gesellschaFt

DasHelene-Lange-GymnasiuminHamburgistdieältesteUNESCO-ProjektschuleinDeutschland.Seit1953gehörtsiedeminternationalenSchulnetzwerkan.NachdemZweitenWeltkriegstandamAnfangderUNESCO-ArbeitdasinterkulturelleLernenmitvielenBegegnungenundAustauschenzunächstaufeuropäischerEbene.HeuteumspanntdieNetzwerkzusammenarbeitSchulenaufallenKontinenten.

DiemultikulturelleGesellschafteineroffenenWeltstadtmitinternationalemHafenspiegeltsichinderSchülerschaftderfünfHamburgerUNESCO-Projektschulenwider.AlleSchulenengagierensichbesondersfürdieMenschen-rechte,IntegrationundinterkulturellesZusam-menlebensowiefürdenUmweltschutz.

gloBales lernen BeispielhaftistdieintensivePartnerschaftzurKiluvyaSecondarySchoolinTansania.ImVordergrunddieserPartnerschaftstehtderAnsatzdesGlobalenLernens.DiesbedeutetzunächstKennenlernendurchgegenseitigeBesuche.IntensiviertwirddiePartnerschaftdurchgemeinsameKooperationsprojekte,seieseininterkulturellerFotoworkshopoderdieInszenie-rungeinesTheaterstücks.InSchulpartnerschaftenlernenJugendliche,dassSolidaritätkeineGrenzenkennt.SohabensichdieHamburgerUNESCO-Projektschulenam„RedHandDay“mitKinderninAfrikasolidarisiert,diealsKindersoldatenmissbrauchtwerden.

schüler üBernehmen VerantWortung InProjektenwie„DerökologischeFußabdruck“engagierensichJugendlichefürdenKlimaschutz.InProjektenzumFairenHandelsetzensiesichmitnachhaltigemKonsumverhaltenauseinander.DassozialeEngagementwirdz.B.beiKooperati-onsprojektenmitder„HamburgerTafel“oderbeiSpendenprojektenfür„SchulenfürAfrika“oderzugunstender„MillenniumsdörferinPeru“deutlich.

Hamburg

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60Jahre deutsche mitarbeit in der Unesco60Unesco-Projektschulen in den bundesländern

„erinnerung an die ZukunFt”

DasProjekt„Mémoiredel’avenir“bringtdurchdieKommunikationüberundmitBildernjungeMenschenausDeutschland,Frankreich,Israel,Palästina,SenegalundderTürkeizusammen.InitiiertwurdedasProjektvonderisraelischenKünstlerinMargalitBerriet.VierhessischeProjektschulenbeteiligensichandemDialogprojekt.InWorkshopsgestaltendieJugendlichenKunstobjekte,Performances,CollagenundVideoszuThemenwie„Identität“,„Herkunft“,„Toleranz“,„Geschlechter-rollen“und„Zukunft“.DabeilassendieSchülerinnenundSchülerihreunter-schiedlichenkulturellenHintergründeindieKunstobjekteeinfließen,sodasseininterkulturellerDialogentsteht.Höhe-punktdesProjektsistjedesJahreinegemeinsame Ausstellung der teilneh-menden Schulen in Paris.

kritisches denken durch WerteerZiehung

BildungmussdemokratischeGrundwerte,VerantwortungsbewusstseinunddieFähigkeitzumkritischenDenkenvermitteln.ZumCredoderhessischenUNESCO-Projektschulengehörtes,dassSchülerinnenundSchülerlernen,ihreeigenenStandpunktezuentwickeln,stattsicheinfachdem„Mainstream“odereinerModeanzuschließen.DassetztWissenundWeltoffenheitebensovorauswiedieAuseinandersetzungmitderGeschichte.

„sPurensuche ag“ UmdieGeschichtederOpferdesNational-sozialismuszubewahren,habenSchülerin-nenundSchülerderWöhlerschuleinFrankfurtdie„SpurensucheAG“gegründet.EinGedenkgartenerinnertandieehemali-genjüdischenSchüler,diedieSchuleverlassenmussten,nurweilsiejüdischenGlaubenswaren,diedeswegendiskrimi-niert,verfolgtundermordetwurden.ImGedenkgartenderWöhlerschulesindihreNameninSteineeingemeißelt.

ProJekt „FriedenstauBe“ DenAnstoßzudemProjekt„Friedens-taube“gabderKünstlerRichardHillinger,der zum 60. Jahrestag der Allgemeinen ErklärungderMenschenrechte30goldeneTaubenschuf.Jedeeinzelnestehtfüreinender30ArtikelderMenschenrechtserklä-rung.DieEdith-Stein-SchuleinDarmstadthateineFriedenstaubeerworben,dievoneinerKlassezurnächstenweitergegebenwird.JedeKlassemachtsichjeweilseineWochelangGedankenüberdieMenschen-rechteundträgtsieineinProtokollbuchein.

Hessen

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internationale schulPartnerschaFten DieUNESCO-ProjektschuleninMecklen-burg-Vorpommernförderndieinternatio-naleVerständigungdurchregelmäßigenSchüleraustausch.SobestehenintensivePartnerschaftenderSchule„Anne-Frank“inTessinmitdemGymnasiumSiguldainLettlandsowiemiteinerfinnischenSchuleinEspoo.AuchdasGymnasiumWittenburgveranstaltetregelmäßigJugendbegegnungeninKooperationmitihrerpolnischenPartnerschule.

model united nations DasInnerstädtischeGymnasiumRostocknimmtregelmäßigam„ModelUnitedNations“teil:NachdemVorbildderVereinten Nationen werden internationale Konferenzensimuliert,beidenendieJugendlichenaktuelleweltpolitischeThemendiskutieren.Seit2008organi-siertdieRostockerSchuledie„Inter-nationalBalticModelUnitedNationsConference“(www.balmun.de).

FreundschaFt mit indien

AlsersteUNESCO-ProjektschuleinMecklenburg-Vorpommernwurde1983dieJawaharlal-NehruSchuleinNeustrelitzanerkannt.SchonderNamederSchule weist auf ihre internationale Ausrichtung hin. Zur Namensverleihung am6.Februar1973erhieltdieSchuleeineGrußbotschaftIndiraGandhis,derMinisterpräsidentinIndiensundTochterNehrus.SeitdemlädtdieindischeRegierungjedesJahreinenSchülerderNehru-Schulezueiner14-tägigenReisenachIndienein.

die „ostseekinder“ FürdieGrundschule„Ostseekinder“inRostockistderNameProgramm.VieleProjektebefassensichmitdemSchutzderOstseeküste,mitdemWasserkreis-laufundderErhaltungdernatürlichenRessourcen.AufkreativeWeisewerdendiese Themen in dem Umwelt-Musical „PabloderkleineRegentropfen“aufge-griffen. Seine Premiere feierte das Musical 2012 bei der bundesweiten FachtagungderUNESCO-ProjektschulenzumThema„BildungmitMee/h/rwert“.

Mecklenburg-Vorpommern

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Jugendliche interPretieren schuBert

Zum60.GeburtstagdesUNESCO- Schulnetzwerkssetzendieniedersächsi-schenProjektschuleneinenbesonderenmusikalischenAkzent:ZurUraufführungkommteinszenischesProjekt,dasFranzSchubertsLiederzyklus„DieWinter-reise“ausdemBlickwinkelvonJugend-lichenundderGegenwartneuinter-pretiert.2013wirddiesesVorhabeninKooperationmitderMusikschuleLüneburgunddemTheaterderStadtrealisiert.DieUraufführungsollimMärz2014stattfinden.

gedenkstätten Für die ZukunFt BeWahren

NeuisteinvonderEUgefördertesVorhaben,dasWeichenfürdieGedenk-stättenarbeitderZukunftstellt:„Entrech-tungalsLebenserfahrung“lautetderTitel.BeteiligtsinddieGedenkstättenBergen-BelseninNiedersachsen,Auschwitz in Polen und Perm 36 in Russland.2014sollesdieerstenLehrerfortbildungengeben,dieFragenkünftigerGedenkstättenarbeitausschulischerPerspektiveindenFokusnehmen.

WelterBe-WorkshoP

EinSchwerpunktdesniedersächsischenUNESCO-SchulnetzwerksistweiterhindieWelterbebildung.ImApril2010trafensichzumerstenMalSchülerinnenundSchülerausmehrerenBundesländerninHildesheim,umamProjekt„WelterbefürjungeMenschen“zuarbeiten.DabeierfuhrendieJugendlichennichtnur,wasdieBedeutungderMichaeliskirchealsWelterbe ausmacht. Sie haben selbst neue Ideen und ihre eigenen Sichtweisen entwickelt,wiediejungeGenerationzumlangfristigen Schutz des Welterbes beitragenkann.

euro-aFrikanische Jugendakademie

EinenzweitenwichtigenAkzentsetztdieEuro-AfrikanischeJugendakademieander„OneWorldSecondarySchoolKilimanja-ro“inTansania.DieJugendakademieistintegralerBestandteildieserSchule.Siewird in Zusammenarbeit mit den UNESCO-SchulnetzwerkeninBayernundSchles-wig-Holstein organisiert und von der niedersächsischenStaatskanzleiundderStiftung„PartnerschaftenmitAfrika“unterstützt.Rund50JugendlicheausDeutschland,TansaniaundKeniawerdenaufderAkademieProjektideenmitBezugzudenMillenniumszielenentwickeln,dieanschließendinZukunftswerkstättennocheinmalingrößereKontextegestelltundmitkünstlerischenMitteln„fromheadtoheart“gebrachtwerdensollen.Geplantistu.a.auchein„Kisangara-Songbook“,daseuropäischeundafrikanischeMusiktraditi-onenineinenDialogführensoll.

Niedersachsen

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WeltBeWusst essen und leBen „Hinterm Tellerrand geht’s weiter – welt-bewusstessenundleben!“–solautetedasMottodes9.InternationalenProjekt-tagsderUNESCO-ProjektschulenimJahr2012.FürdieGestaltungdesProjekttagessinddieSchulendesjeweiligenBundes-landes selbst verantwortlich. Nordrhein-WestfalenentschiedsichfüreinezentraleVeranstaltungamPascal-GymnasiuminGrevenbroich,aufderalleUNESCO- ProjektschulenausNRWihreArbeitser-gebnissezumProjekttaginAnwesenheitderBildungsministerindesLandespräsentierenkonnten.Vorgestelltwurdenvielfältige Ideen zum Thema Ernährung sowieinKooperationvonSchulenentstandeneTanz-undTheaterprojekte,dieeinenEinblickindiekreativeArbeitderUNESCO-Projektschulengaben.

Wandel durch kultur DergesellschaftlicheWandelimRuhrgebietistThemaeinerFach-tagung,zuderdieUNESCO-Projekt-schulen nach Essen eingeladen haben.DasRuhrgebietisteinSchmelztiegelderKulturenundeineRegion,diebeispielhaftfürdieEntwicklungvomIndustriestandortzurinnovativenKulturmetropolesteht.Symbolfürden„WandeldurchKultur“istdieWelterbestätteZecheZollvereininEssen.ImRahmenderFachtagungistaucheinSchülercampgeplant,beidemsichdieSchüle-rinnenundSchülerausNRWvorOrtmitdemgesellschaftlichenWandelunddernachhaltigenEntwicklungderRegionauseinandersetzen,etwaamBeispielderRenaturierungderEmscher.

„teach gloBal!“ DasAustauschprogramm„easyGo-easyCome“desVereinsforfaireducationvermitteltLehramtsstudierendenPraktikaanPartnerschuleninAfrika,AsienundLateinamerika.GemeinsammitforfaireducationhatdervoneinerSchülergruppedesSchillergymnasiumsMünstergegründeteVereinTheGlobalExperiencedasProjekt„TEACHGLOBAL!“insLebengerufen.DiesesProjektbringtdieAuslands-

erfahrung der Studierenden in die aktiveSchularbeitinDeutschlandein.„TEACHGLOBAL!“entwickeltneueonline-basierteProjektarbeitenzwischenSchulklasseninDeutsch-landundSchuleninAfrika,AsienundLateinamerika.

Nordrhein-Westfalen

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60Jahre deutsche mitarbeit in der Unesco60Unesco-Projektschulen in den bundesländern

ZukunFt gestalten

InRheinland-Pfalzarbeiten17SchulenundeineKindertagesstätteaktivimUNESCO-Schulnetzwerkmit.AlledieseSchulen haben die Ziele der UNESCO im Blick.DasgemeinsameMottolautet„Zukunftgestalten“.DieUNESCO-Pro-jektschulenmachenjungeMenschenfitundkompetent,umihrLebenzumeis-tern.DieJugendlichenlernen,überdenTellerrand zu schauen und offen zu sein fürneueIdeen.Weltoffenheit,ToleranzundSolidaritätsindHaltungen,dieeinenhohen„Nährwert“haben.BewusstnehmendieSchulenImpulseausanderenKulturkreisenauf.DeshalbistderWelterbegedankefestimUnterrichtverankert.

BeimWelterbetagam20.Juni2013inNorkensetztendieJugendlicheneinklaresZeichen,wiewichtigihnendieErhaltungdesNatur-undKulturerbesist.DerWelterbetagzeigte,dassdasrheinland-pfälzischeSchulnetzwerkaufeinersolidenBasissteht.Über400SchülerinnenundSchülerderUNESCO-ProjektschulennahmenandemNetz-werktreffenteil.

SymboldiesesNetzwerksisteineEiche,die am Welterbetag aus Anlass des 60- jährigen Jubiläums des UNESCO-Schulnetzesgepflanztwurde.Alle

WelterBetag in norken

Rheinland-Pfalz

ProjektschulendesLandeshabensich anPflanzaktionenbeteiligt,umgemein-sameinen„UNESCO-Park“zugestalten.RundumdenWelterbetagwurden14ProjektezumThema„NaturundKulturimWesterwalderleben“durchgeführt.

DerTagdesWelterbesmarkierteabernichtdenAbschlusseinerProjektarbeit.VielmehrwarerAuftakt,AnstoßundAnsporn,umdemUNESCO-WelterbeeinenochstärkereBeachtungzuschenkenunddasgemeinsameErbeallerMenschenfürdieZukunftzuerhalten.

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solidaritätslauF

Im Saarland arbeiten neun Schulen im UNESCO-Netzwerkmit,dieauchmitSchulen in anderen Ländern enge Partnerschaftenpflegen.GeradeindenSchulpartnerschaftenzeigtsich,wasSolidaritätheißt,wennesetwadarumgeht,AufbauhilfefürSchuleninEntwick-lungsländernzuleisten.BeimSolidaritäts-laufamUNESCO-Projekttagschnürtensich 750 Jugendliche die Laufschuhe an. DieAktionerbrachteüber2.500EuroSpendenfürdiePartnerschuleRioTintoin Simbabwe.

„concert des lycées“

Beidem„KonzertderGymnasien“kannmandievölkerverbindendeKraftderMusikerleben,wennüber200jugendlicheInstrumentalistenundChorsängerausFrankreichundDeutschlandaufderBühnestehen.2005hatdasWarndt-GymnasiumdasMusikprojektgemeinsammitfünffranzösischenSchuleninsLebengerufen.JedesJahrwirdeinanspruchs-vollesWerkderChor-undOrchester literatur erarbei-tetundbeidreiKonzertenaufgeführt.Veranstal-tungsorte sind der KonzertsaalArsenalinMetz,dasCarreauWendelinPetite-RosselleunddieWeltkulturerbestätteVölklingerHütte.

modellschule Für gloBales lernen DieIntegrierteGesamtschuleDillingenkooperiertmitdemNetzwerkEntwicklungs-politikSaar(NES)als„ModellschulefürglobalesLernen“.Diesbedeutet,dassExpertenderimNetzwerkmitarbeitendenaußerschulischenPartnerinderSchuleWorkshopszumglobalenLernendurchführen.ImSinneeinerBildungfürnachhaltigeEntwicklungwerdendieJugendlichenfürglobaleZukunftsfragensensibilisiert.SofindenThemenwieArmut,MigrationundKlimaschutzEingangindenSchulunterricht.

ProJektWoche Zur nachhaltigkeit Auch am Technisch-Wissenschaftlichen GymnasiuminDillingenistBildungfürnachhaltigeEntwicklungeinSchwer-punkt.InderProjektwochedesTWGhat sich die gesamte Schulgemein-schaftdesThemas„Nachhaltigkeit“angenommen,wobeijedesFachseineneigenenBeitragleistenkonnte. SowurdenProjektezunachhaltigerKosmetik,zurArtenvielfaltoderzumThema„Biokraftstoffe“angeboten. IneinemPlanspielsetztensichdieJugendlichen mit den energie- und klimapolitischenEntscheidungsverfah-ren auf EU-Ebene auseinander. An-schließendhattensieGelegenheit,einerEuropaabgeordnetenkritischeFragenzurEU-Klimapolitikzustellen.

Saarland

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60Jahre deutsche mitarbeit in der Unesco60Unesco-Projektschulen in den bundesländern

gestern und heute

InDDR-ZeitenwardieMitgliedschafteinerSchuleimUNESCO-NetzwerkehereineSeltenheit.DieerstesächsischeUNESCO-Projektschulewar1976dasKäthe-Kollwitz-GymnasiuminZwickau.Esfolgten1984dieSorbischeMittel-schuleRalbitzund1987diePaul-Robe-son-SchuleLeipzig.HeutegehörendemsächsischenNetzwerkelfanerkannteundzweimitarbeitendeUNESCO-Projekt-schulenan.DieArbeitsschwerpunkteimNetzwerkwerdenaufderjährlichstattfindendenRegionaltagungdersächsischenProjektschulenfestgelegt.

Zehnter „regenWaldlauF“

Bereitszum10.Malwurde2013der„Regenwaldlauf“organisiert.DieIdeedazuhattedasMarie-Curie-GymnasiuminDresden.ZieldesProjektsistes,dendurchmassiveAbholzunggefährdetenRegenwaldunterSchutzzustellen.DerPlan:GeldsammelnundRegenwaldkaufen!BeidemSponsorenlaufundweiterenSpendenaktionensammeltendieDresdnerSchülerinnenundSchülerbereitsüber100.000Euro.

sächsisches schülercamP

Seit1994wirdinSachsenjedesJahrdastraditionelleSchülercampdurchgeführt.BeidemmehrtägigenCampwirdderNetzwerkgedankederUNESCO-Projekt-schulenlebendig.HierkönnendieJugendlichenKontakteknüpfenundErfahrungenaustauschen.InWorkshopsarbeiten sie zu Themen wie „Umwelt in derGroßstadt“oder„Vielfaltleben“undentwickelnIdeen,wiedieseThemenimUnterrichtumgesetztwerdenkönnen.DieTeilnehmendenfungierendabeialsMultiplikatoren.SofließendieErgebnissederNetzwerktreffenindieschulischePraxiseinundbereicherndiepädagogi-sche Arbeit.

auF dem Weg Zur inklusiVen schule

InklusionistbesondersauchanUNESCO-ProjektschuleneinSchwer-punktthema.DieCarl-von-Linné-Schule inLeipzighathierzueinPilotprojektinKooperationmitderLindenhofschule,einerFörderschulefürgeistigBehinderte,gestartetunddenBeweiserbracht,dassinklusiveSchulefunktionierenkann. DieErfahrungenausdemProjekthat dieSchulebeiderdiesjährigenRegional-tagung in das sächsische UNESCO- Schulnetzwerkeingebracht.

Sachsen

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ProJekt „leBensWelt“

DasAgricolagymnasiuminHohenmölsenfördertinklusiveBildungdurchdieInte-grationvonSchülerinnenundSchülernmitbesonderenLernbedürfnissen.EinwichtigerBausteinistdabeidasaußer-schulischeProjekt„Lebenswelt“,andemdieUNESCO-Projektschuleseit2006teilnimmt.DieGymnasiastenunterstüt-zenKindermitLernschwächenbeidenHausaufgabenoderimFörderunterricht,betreuenbehinderteMenschen,helfeninKrankenhäusernundPflegeheimenoderleitenKindersportgruppen.DurchihrsozialesEngagemententwickelndieSchülerinnenundSchülerzugleichRes-pektundToleranzimZusammenlebenmitMenschen,die„anders“sind.

VernetZte tansania-ProJekte IndreivernetztenTansania-ProjektenkooperierendieUNESCO-ProjektschuleninSachsen-AnhaltimBereichderinternationalenBildung.JedederdreibeteiligtenSchulenkoordiniertjeweilseigenständigeineSchulpatenschaft,einSchüleraustausch-ProjektodereinProjektzurFriedenserziehung.DerLeitgedankedabeiist,dassdieErfahrungenausderinternationalenProjektarbeitindenunterrichtlichenAlltaghineinwirken.SowerdendieGrundsätzederUNESCO–Toleranz,GlobalesLernenundErziehungzumFrieden–indenSchulennachhaltigverankert.Dabeiwirddaraufgeachtet,denschulformspezifischenAnforderun-gendurchgemeinsamesErleben,Elternbeteiligung und handlungsorientier-tes Arbeiten gerecht zu werden.

schulProFilmanager

AnderUNESCO-ProjektschuleinAscherslebenexistierteinefesteGruppevonzehnSchülerinnenundSchülern,dieals„Profilmanager“nachdemAnsatzderPeer-EducationamSchulprofilmitarbei-ten.ÄltereJahrgängeführendieSchüle-rinnenundSchülerder5.und6.KlassenineigenverantwortlichdurchgeführtenWorkshopsindas„SchulprofilUNESCO“ein.JüngereMitgliederübernehmenvonJahrzuJahranspruchsvollereAufgabenundwachsensoindieSchulprofilarbeithinein.DieProfilmanagerübernehmenauchimRahmenderjährlichdurchge-führtenSchulprofilwocheeinezentraleRollebeiderPlanungundDurchführungverschiedenerWorkshopsundweitererVeranstaltungen zu UNESCO-Themen.

Sachsen-Anhalt

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60Jahre deutsche mitarbeit in der Unesco60Unesco-Projektschulen in den bundesländern

umWeltBildung an der ostsee

DieUNESCO-ProjektschuleninSchles-wig-Holstein sind durch ihre besondere Lage eng mit den anderen Ostsee-Anrai-nerstaatenverbunden.FastalleSchulensindim„BalticSeaProject“engagiert.DasOstseeprojektisteinFlaggschiffderUNESCOzurBildungfürnachhaltigeEntwicklung.Rund200UNESCO-Projekt-schuleninneunLändernkooperierenindiesemNetzwerk.

deutscher schulPreis 2013

SchonseitJahrenleistetdieAnne-Frank-SchuleinBargteheidevorbildlicheArbeitalsinklusiveSchuleundsetztdieLeitlinienderUNESCOum.Lernbehinderteundhoch- begabteKinderlernengemeinsam.MehralsdieHälftederMädchenundJungenschaffeneinenhöherenAbschlussalsinderGrundschulempfehlungangegeben. SeitneunJahrenhatkeinSchülerdieSchuleohneAbschlussverlassen.Sitzenblei-ben,SchrägversetzungenoderandereAussortierungenkenntmananderAnne-Frank-Schulenicht.FürihrevorbildlicheArbeitwurdedieUNESCO-Projektschule2013mitdemDeutschenSchulpreisausgezeichnet.BundeskanzlerinAngelaMerkelüberreich-te die Auszeichnung.

ZWeigleisiges inklusiVes schulsystem

WiedieGrund-undHauptschuleFlensburg-Weiche,direktanderGrenzezuDänemarkgelegen,habensichauchalleanderenUNESCO-ProjektschuleninSchleswig-HolsteinbildungspolitischweitgehendandenskandinavischenSchulmodellenorientiert.HierimNordensinddieSchulenaufdemWegzueinemzweigleisigeninklusivenSchulsystem,dervonderGrundschuleindieGemeinschaftsschuleoderindasGymnasiumführt.IndenInklusionsklassenwerdendieKinderinfastallenFächernvonzweiLehrkräftengemeinsamunterrichtet,eineDifferenzierungdarfnureineBinnendifferenzierungsein.DasfördertprojektbezogenesArbeitenundmachtdievielfältigenAktivitätenderUNESCO-ProjektschuleninSchleswig-Holstein„automatisch“inklusiv.

Schleswig-Holstein

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Von demokratie- Bildung Bis Zum trinkWasserschutZ InProjektenbeschäftigensichdieSchulen intensiv mit den Menschen-rechten,DemokratieundToleranz.AufExkursionenzumKZBuchenwaldsetzensichdieJugendlichenmitdemFaschis-mus auseinander. An einigen Schulen gibtessehraktiveUmweltgruppen,diesichzumBeispielimUNESCO-Biosphä-renreservatVessertalfürdiePflegederNatur und die Erhaltung der Artenvielfalt einsetzen.ZumThemaTrinkwasserwurde im letzten Herbst ein gemein-samerProjekttagandergrößtenTrink-wassertalsperreWestthüringensdurch-geführt.

Partnerschulen WeltWeit

DasNetzwerkderThüringerUNESCO-ProjektschulenumfasstelfSchulen– vonderGrundschuleüberdreiRegelschulenundsechsGymnasienbishinzurBerufsschule.SovielfältigwiedieSchulartenistauchderenUNESCO-Arbeit.Alle Schulen haben Partnerschulen in vielen Ländern weltweit.

schulProFile DieSalzmannschuleinSchnepfenthalisteinSpezialgymnasiumfürSprachen,dasJugendlichenausdemgesamtenBundesgebieteinespezielleSprachausbildungermöglicht,u.a.inArabischundChinesisch.

DasStaatlicheBerufsbildendeSchulzentrumJena-GöschwitzistdiegrößteEinrichtungdieserArtinOstthüringen.EshatregeKontaktezuberufsbildendenSchuleninundaußerhalbEuropasundermöglichtsowohlLehrkräftenalsauchSchülerinnenundSchülernpraxisorientierteErfahrungsaustausche.

AmMusikgymnasiumSchlossBelvedereinWeimarwerdenmusikalischhochbe-gabteSchülerinnenundSchülerausgebildet.SienehmenanzahlreichenAuftrittenundinternationalenMusikwettbewerbenteilundlernendadurchandereKulturenkennen.MitBenefizkonzertenunterstützensieingroßemUmfangHilfsprojekte.

Thüringen

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60auswertung der Jahresberichte und zukunftsperspektiven

Wielassensichallekreativen,kommuni-kativen,innovativenIdeen,diewährendeinesSchuljahresinitiiert,realisiertundpräsentiertwordensind,sodarstellen,dass die Ziele der UNESCO verdeutlicht werden,dieAnregungskraftderProjektemitreißt,dieWertschätzungfürdiedoku-mentierteArbeitzumAusdruckkommt?

Wareneszunächstausführlicheschriftli-cheJahresberichte,soübernimmtheutedieOnline-KommunikationdieVerbrei-tungundÜbermittlungderBerichteunderhältsomitdenCharaktereinesinteraktivenundvirtuellenArchivs.DieUNESCO-SchwerpunkteindenJahres-berichtenwerdenthematischpunktuellvondenSchulendokumentiertunddemSchulnetzindenBundesländernalsMindmapzurVerfügunggestellt.DieseAuswertungistalsersterSchrittzu einem umfassenden Online-Archiv zusehen,andemzukünftiggearbeitetwerden wird.

EineBeispiel-MindmapzurvielfältigenHerangehensweise an die Welterbebil-dung soll diese Auswertung ansatzweise

ausWertung der JahresBerichte

verdeutlichen.Schulischeundaußer-schulischeLernorte,traditionellfachbe-zogenes wie auch fächerverbindendes Lernen,unterrichtlicheswieauchaußer-unterrichtliches Lernen werden ebenso insBildgesetztwiekreativeneueFor-mendesUnterrichtens,dieersterprobtwerden.DieSchulenerhaltenAnregun-gen,machenkritischeAnmerkungenundtragensozueinemlebendigen,derRealitätdesSchulalltagsentsprechenden„BildungsberichtausderPraxis“bei.IndiesenBerichtenwirddasMotto„global

denken–lokalhandeln“anschaulichundder Nutzen des ASPnet deutlich.

Im Austausch mit den Partnern im weltweitenNetzwerkentwickelndiedeutschenUNESCO-ProjektschulenUnterrichtskonzepte,umdiefriedens-politischenIdealederVereintenNationenan andere Schulen weiterzuvermitteln. Werte und Normen internationaler BildungspolitikfindendabeiüberdieBildungsebeneEingangindasdeutscheSchulsystem.

Mindmapping

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BildungbietetgrundsätzlicheinFunda-mentfürLebenschancen.NichtalleSchülerinnenundSchülerverlassendieSchulenachdemAbitur,möglichstvieleabermiteinemqualifiziertenAbschluss.2013 erhält wieder eine UNESCO-Pro-jektschuledenDeutschenSchulpreis;dorthatkeinSchülerdieSchuleindenletzten Jahren ohne einen Abschluss verlassen.SolangedieserSchulpreisvergebenwird,sindregelmäßigUNESCO-ProjektschulenfürdenPreisnominiert worden. Nationale und internationaleOffenheitfürKontakteundThemendesfriedlichenDialogsbestim-mendieGesprächs-undHandlungsebe-nenalleranSchuleundBildungBeteilig-ten.DieLeitidee„globaldenkenundlokalhandeln“istdurchdiedigitaleNähewirksamerdennje.

ZukunFtsPersPektiVen

SeitderErklärungvonSalamanca(1994)istderBegriffderInklusionunterschied-lich aufgenommen worden. Nach dem Verständnis der UNESCO bedeutet InklusionimBildungsbereich,dassallenMenschendiegleichenMöglichkeitenoffenstehen,anqualitativhochwertigerBildungteilzuhabenundihrePotenzialeentwickelnzukönnen–unabhängigvonbesonderenLernbedürfnissen,ge-schlechtlicher Identität und sexueller Orientierung,sozialenundökonomi-schenVoraussetzungen.Inklusionbedeutet:„BildungfüralleineinerSchulefüralle“.DieUNESCO-Projekt-schulensindaufdemWeg,diesenAnspruchinihrerinhaltlichenLerngestal-tung sowie organisatorisch umzusetzen.

DieBildungsarbeitderUNESCO-Projekt-schulen orientiert sich an der Schwer-punktsetzungimjeweiligenBundesland,inDeutschland,aberdarüberhinausimvielfältigen,internationalenBildungsver-bund.SieistgeprägtvomGedankenderNachhaltigkeit,NaturundKulturachtendunderhaltend;siespiegeltdieOffenheit,dasEngagement,dasVerantwortungs-bewusstsein,dieKreativität,dieHeraus-forderungzwischendenGenerationen,dieVielfältigkeitindenkulturellenBegegnungengeeintdurchdenUNESCO-Gedanken–heutewievor 60Jahren:

„Da Kriege im Geist der Menschen entste-hen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“

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60impressum

imPressum

Herausgeber: Deutsche UNESCO-Kommission e.V.Colmantstr. 1553115 BonnTelefon: +49 (0) 228 6 04 97-0Fax: +49 (0) 228 6 04 97-30E-Mail: [email protected]

Redaktion: Brigitte C. Wilhelm (verantwortlich), Farid Gardizi, Michael Heinst, Kurt Schlünkes

Die Bundeskoordination der UNESCO-Projektschulen dankt allen Beteiligten für ihre Beiträge zu dieser Broschüre: Ute Börner-Pietsch, Roswitha Buckendahl, Liane Dimer, Ute Grönwoldt, Claudia Grünberg, Sabine Hermann, Karl Hußmann, Martin Jarrath, Wolfgang Koutek, Bernd Labza, Agathe Lehr, Lutz Mannes, Susan Moger, Ulrike Nentwig, Horst Rehfuss, Heinz-Jürgen Rickert, Sabine Schmidt, Birgit Steidel-Paschold, Eileen & Steve Weiss, Anne Wilhelm und Anton Viktor Wyrobisch.

Layout: MediaCompany – Agentur für Kommunikation GmbH

Fotos: Es werden nur solche Fotos einzeln aufgelistet, bei denen die Bildrechte nicht bei der Bundeskoordination der UNESCO-Projekt-schulen liegen.

Titel: Fächertanz (Wöhlerschule Frankfurt), Solarnet (Schillergymnasium Münster), Weltkugel (Institut Dr. Flad), Fußball (Swantje Köhler) · U2: Winkende Schüler (Swantje Köhler), Bundeskanzlerin mit Schülerinnen (Robert Bosch Stiftung/Max Lautenschläger), Zeche Zollverein (Frank Vinken/Stiftung Zollverein), Euro-Arabischer Dialog (DUK) · Innentitel: Figuren (bildungsklick.de), Gruppenfoto Schüler (Winfried Waldeck) · Seite 4: Dr. Guido Westerwelle (Auswärtiges Amt) · Seite 5: Walter Hirche (DUK) · Seite 6: Livia Saldari (UNESCO) · Seite 8: Gedenkstein (DUK) · Seite 9: Mauerbau in Berlin (Landesarchiv Berlin/H. Bier), Willy Brandt (UNESCO) · Seite 10: Welterbebaum (Jutta Ströter-Bender/Eva Koch), Internationale Verständigung (Schillergymnasium Münster) · Seite 12: Welterbe im Unterricht (UNESCO), Tag der Solidarität (Siedlungsgrundschule Speyer) · Seite 13: Agenda 21 NOW! (Martin Jarrath), Euro-Arabischer Dialog (DUK) · Seite 14: 50 Years ASPnet Logo (UNESCO), Nachhaltigkeit lernen (Mechthild Schneider/Landesbildstelle Saarland im LMP) · Seite 15: Welterbe-Work-shop Hildesheim (Monika Kleineberg), Logo Mobilität (Stefanie Geddes) · Seite 16: Ostseeprojekt (Ute Grönwoldt), Projekt „Blaue Donau“ (Agathe Lehr), Logo BDRP (Nadine Gerold) · Seite 17: Agenda 21 NOW! (Martin Jarrath), Logo Agenda 21 NOW! (Martin Jarrath) · Seite 18: Euro-Arabischer Dialog (Winfried Waldeck) · Seite 19: Internationaler Projekttag (Werner Kirchhoff) · Seite 21: Winkende Schüler (Swantje Köhler) · Seite 28: Welterbe-Workshop Hildesheim (Monika Kleineberg), Euro-Afrikanische Jugend akademie (Swantje Köhler) · Seite 29: Zeche Zollverein (Frank Vinken/Stiftung Zollverein), „Teach Global!“ (for fair education e.V.) · Seite 32: Inklusive Bildung (Carl von Linné-Grundschule Leipzig) · Seite 34: Bundeskanzlerin mit Schülerinnen (Robert Bosch Stiftung/Max Lautenschläger), Segelschiff (John Lockley), Figuren (bildungsklick.de) · Seite 37: Inklusive Bildung (Carl von Linné-Grundschule Leipzig)

Druck: in puncto druck+medien GmbH, Bonn

Auflage: 1.500

September 2013

Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier

Print kompensiertId-Nr. 1329084

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