65 Jahre aid - BZfEDragostea din teï O-Zone 2005 Schnappi Schnappi, das kleine Krokodil 2006 Love...

2
Biogasanlage: © fineart-collection - Fotolia.com Vom Wahnsinn zum Ernährungsführerschein – die Nullerjahre Der aid macht Schule Das neue Jahrzehnt beginnt für die Landwirtschaft mit einem Schock: In Schleswig-Holstein wird der erste Fall von boviner spongiformer Enzepha- lopathie, kurz BSE, amtlich bestätigt. Da der Erreger des sogenannten Rin- derwahnsinns möglicherweise auch auf Menschen übertragbar ist, reagieren die Verbraucher mit einem Rindfleischboykott. Der Absatz bricht zeitweise um über 50 Prozent ein. BSE führt zu einer Wende in der Agrarpolitik. Der Schutz der Verbraucher steht bei der Erzeugung von Lebensmitteln ab sofort ganz oben. Und die ohnehin stark wachsende Biolandwirtschaft erhält noch mehr Unterstützung. Als erster Meilenstein wird 2001 ein einheitliches Biosiegel eingeführt – allen Kritikern zum Trotz sehr erfolgreich. Heute ist das Siegel auf über 56.000 Lebensmitteln zu finden. Auch konventionelle Landwirte verdienen ihr Geld immer häufiger mit dem Schutz der Umwelt und alternativen Energien. Sie erzeugen Ökostrom, den sie aus Biogasanlagen, Windrädern und Solaranlagen auf Stall- und Scheu- nendächern gewinnen. Staatliche Förderungen machen die Nutzung rentabel. Zu den Erneuerbaren Energien entstehen im aid zahlreiche neue Medien. Das Heft „Biogasanlagen in der Landwirtschaft“ entwickelt sich schnell zum Bestseller. Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe 2000: 299.100 Einführung eines einheitlichen Biosiegels Biolebensmittel sind schon seit Jahren gefragt. Doch mehr als 100 unterschiedliche Biosiegel verwirren die Verbraucher. Das zuständige Verbraucherschutzministerium schafft Fakten und führt ein einheitliches Siegel für Bioprodukte ein. Kritiker mahnen, die Anforderungen seien zu niedrig. Handel und Verbrauchern ist´s egal. 2009 tragen über 56 000 Lebensmittel das Bioemblem. 2000 Wahl in Russland Putin nimmt 50-Prozent-Hürde 2001 9/11 Terroranschlag auf das World Trade Center 2001 Der EURO ist da Die D-Mark ist agbeschafft 2002 Kraftakt Jahrhundertflut Duell der Kanzlerkandidaten 2004 Tsunami 230.000 Menschen sterben in Asien 2005 Kardinal Joseph Ratzinger Wir sind Pabst! 2006 WM in Deutschland Das Fußball-Sommermärchen 2009 höchster Wolkenkratzer der Welt jetzt in Dubai Burdsch Chalifa - 828 Meter 2008 der erste afroamerikanische Präsident der USA Barack Obama: „Yes we can!“ 2003 Irak: Der falsche Krieg George W. Bush entfacht den Krieg mit einer Lüge Schlagzeilen des Jahrzehntes

Transcript of 65 Jahre aid - BZfEDragostea din teï O-Zone 2005 Schnappi Schnappi, das kleine Krokodil 2006 Love...

  • Bio

    gasa

    nlag

    e: ©

    fine

    art-

    colle

    ctio

    n -

    Foto

    lia.c

    om

    Vom Wahnsinn zum Ernährungsführerschein – die NullerjahreDer aid macht Schule

    Das neue Jahrzehnt beginnt für die Landwirtschaft mit einem Schock: In Schleswig-Holstein wird der erste Fall von boviner spongiformer Enzepha-lopathie, kurz BSE, amtlich bestätigt. Da der Erreger des sogenannten Rin-derwahnsinns möglicherweise auch auf Menschen übertragbar ist, reagieren die Verbraucher mit einem Rindfleischboykott. Der Absatz bricht zeitweise um über 50 Prozent ein.

    BSE führt zu einer Wende in der Agrarpolitik. Der Schutz der Verbraucher steht bei der Erzeugung von Lebensmitteln ab sofort ganz oben. Und die ohnehin stark wachsende Biolandwirtschaft erhält noch mehr Unterstützung. Als erster Meilenstein wird 2001 ein einheitliches Biosiegel eingeführt – allen Kritikern zum Trotz sehr erfolgreich. Heute ist das Siegel auf über 56.000 Lebensmitteln zu finden.

    Auch konventionelle Landwirte verdienen ihr Geld immer häufiger mit dem Schutz der Umwelt und alternativen Energien. Sie erzeugen Ökostrom, den sie aus Biogasanlagen, Windrädern und Solaranlagen auf Stall- und Scheu-nendächern gewinnen. Staatliche Förderungen machen die Nutzung rentabel. Zu den Erneuerbaren Energien entstehen im aid zahlreiche neue Medien. Das Heft „Biogasanlagen in der Landwirtschaft“ entwickelt sich schnell zum Bestseller.

    Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe 2000: 299.100

    Einführung eines einheitlichen BiosiegelsBiolebensmittel sind schon seit Jahren gefragt. Doch mehr als

    100 unterschiedliche Biosiegel verwirren die Verbraucher. Das zuständige Verbraucherschutzministerium schafft Fakten und führt ein einheitliches Siegel für Bioprodukte ein.

    Kritiker mahnen, die Anforderungen seien zu niedrig. Handel und Verbrauchern ist´s egal. 2009 tragen über

    56 000 Lebensmittel das Bioemblem.

    2000 Wahl in RusslandPutin nimmt 50-Prozent-Hürde

    2001 9/11Terroranschlag auf das World Trade Center

    2001 Der EURO ist daDie D-Mark ist agbeschafft

    2002 Kraftakt JahrhundertflutDuell der Kanzlerkandidaten

    2004 Tsunami 230.000 Menschen sterben in Asien

    2005 Kardinal Joseph Ratzinger Wir sind Pabst!

    2006 WM in DeutschlandDas Fußball-Sommermärchen

    2009 höchster Wolkenkratzer der Welt jetzt in DubaiBurdsch Chalifa - 828 Meter

    2008 der erste afroamerikanische Präsident der USABarack Obama: „Yes we can!“

    2003 Irak: Der falsche KriegGeorge W. Bush entfacht den Krieg mit einer Lüge

    Schlagzeilen des Jahrzehntes

  • Hit des Jahres

    2000Anton aus Tirol Anton feat. DJ Ötzi

    2001Daylight in Your Eyes No Angels

    2002The Ketchup Song Las Ketchup

    2003We Have a Dream Deutschland sucht den Superstar

    2004Dragostea din teï O-Zone

    2005Schnappi Schnappi, das kleine Krokodil

    2006Love Generation Bob Sinclar pres. Goleo VI feat. Gary „Nesta“ Pine

    2007Ein Stern (der deinen Namen trägt) DJ Ötzi & Nik P.

    2008Apologize Timbaland pres. OneRepublic

    2009Poker Face Lady Gaga

    Fisch: © Jacek Chabraszewski - Fotolia.com

    Der aid bleibt bei allen Entwicklungen eine unverzichtbare Instanz. Der allgemeinen Hektik rund um die BSE-Krise setzt er sachliche und gewohnt fundierte Informationen für Verbraucher und Landwirte entgegen. Das 2002 online gestellte Internetportal „was-wir-essen.de“ zeigt die Wege der wich-tigsten Lebensmittel vom Acker bis zum Teller.

    Beim Essen driften die Trends immer weiter auseinander: Es gibt reine Biosupermärkte, man kauft Saisonales aus der Region und gleichzeitig sind Nahrungsergänzungsmittel gefragt wie nie. Selbst in Kanti-nen werden Bioprodukte selbstverständlich.

    Vor allem in den vielen neuen Ganztagsschulen legt man Wert auf abwechs-lungsreiches und gesundes Essen. Das scheint auch nötig. Denn trotz aller An-strengungen, gesunde Ernährung zu vermitteln, werden deutsche Kinder immer dicker. Immerhin jedes fünfte Kind ist übergewichtig. Der aid reagiert darauf mit einem völlig neuen Konzept: dem aid-Ernährungsführerschein für Grundschu-len. Das spielerische Erarbeiten von Ernährungsgrundlagen und vor allem der praktische Umgang mit Lebensmitteln kommen an – bei Schülern und Lehrern.

    Aus dem Erfolg dieses Konzeptes ergibt sich automatisch das erste große aid-Projekt des kommenden Jahrzehnts: die Ernährungsbildung in weiterführenden Schulen.

    Gericht des JahrzehntsGesunde Öle, viel Fisch und reichlich Gemüse –

    die leichte mediterrane Küche kommt bei Verbrauchern und Ernährungsberatern

    gleichermaßen gut an.

    Der aid-Ernährungsführerschein erobert die GrundschulenEinen Führerschein fürs gesunde Essen? Was auf den ersten

    Blick irritiert, trifft bei Lehrern und Schülern voll ins Schwarze. Bundes-weit schnippeln Kinder begeistert Gurken und Tomaten, rühren Quark

    an und stellen per Ankreuztest ihr Ernährungswissen unter Beweis. Pro Jahr machen ca. 100.000 Kinder den aid-Ernährungsführerschein und

    beweisen, dass gesundes Essen Spaß machen kann.

    Pro-Kopf-Verbrauch in kg / Jahr2004 / 05Kartoffeln 70,2Getreide (Mehlwert) 92,2Zucker 37,4Gemüse 86,3Frischobst 73,3Milch 92,8Eier (Stück) 205Butter 6,4Fleisch 87,2