65.Jahrgang Heft 267 - Jugendburg Ludwigstein · Die Mitgliedskarte 2015 ist zur OMV als Nachweis...

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September 2015 65. Jahrgang Heft 267

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  • September 2015

    65. Jahrgang Heft 267

  • GELEITWORT

    Das einzig Wichtige im Leben,sind die Spuren von Liebe,

    die wir hinterlassen,wenn wir ungefragt weggehenund Abschied nehmen müssen.

    Albert SchweitzerWir gedenken unserer VerstorbenenIngrid Heinemann, Dortmund * 29.7.1931, 30.5.2015 83 Jahre

    Liebe Leserinnen und Leser,der Sommer hat sich abgekühlt (zu-mindest in Nordhessen) und neigtsich dem Ende zu. Die Sommer-urlauber kommen zurück und eskann wieder an der Burg gearbeitet,auf der Burg gefeiert und Ver-anstaltungen besucht werden. DieBauhütte im Winter ist ganz gut an-gelaufen, die Sommerbauhütte wur-de ebenfalls von vielen fleißigenBauhelfern besucht. Und so trifftman sich am Ende der Sommer-ferien endlich wieder im Kreis derBurgfreunde und kann von den ver-gangenen Fahrten und Abenteuernberichten, was die Arbeitspausenhergeben.

    Auf der Burg sind viele neueGesichter zu sehen, viele neue frei-willige junge Leute, die sich einJahr lang bzw. mehrere Jahre alsAuszubildende, auf der Burg aus-kennen lernen werden und die die

    jungen Gesichter der Burg ausma-chen. In dieser Ausgabe stellen sichviele von Ihnen kurz vor.

    Berichte über Veranstaltungenunterschiedlichster Art, Jubiläennicht nur der Burg, sondern auchvon Mitarbeiterinnen auf der Burgund natürlich Einladungen dürfennicht fehlen in diesem Heftchen.

    Viele Grüße,Euer Redaktionsteam

  • INHALT

    Inhalt der Ludwigsteiner Blätter, September 2015

    VJL – Vereinigung Jugendburg LudwigsteinGeleitwort zu dieser Ausgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Horst U2

    Aus dem VJL-Vorstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Matti Zimmer 4

    Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

    Nachruf auf Lotti Kaempf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christa Flader 6

    Aus dem Burgleben25-jähriges Dienstjubiläum von Iris Lück . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Demmer 7

    Goldrausch in Nordhessens Wildnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

    Einladung zu den Novembergesprächen und zum Novemberwochenende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tobias Wollny, Gerda Hoyer 10

    Pfingsttreffen der VJL 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Liesel Stocks 12

    Handwerkermarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Demmer 13

    Neu auf der Burg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

    Burgtermine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

    Aus dem ArchivWandern und paddeln zu romantischen Burgen . . Nicole Demmer, Dr. Rappe-Weber 19

    Aus der JugendbildungsstätteLudwigsteiner Tonstudio eingeweiht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Deiters 22

    600 Jahre Burg im DreiEckenKreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Bluhm 24

    Ludwigstein wird Fachstelle für Demokratie . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Sommerfeld 27

    Kleiner Nachruf für große Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Sommerfeld 28

  • Liebe Ludwigsteiner,

    wenn ihr dieses Heft in der Hand haltet,geht der Sommer wahrscheinlich langsamvorbei. Zumindest geht die Zeit zu Ende, inder es fast alle irgendwo in andere Gegen-den zieht und die im Alltag üblichen Kom-munikationswege teilweise eingeschränktwerden. Das macht die Abstimmung un-tereinander nicht einfacher. Trotzdem wa-ren wir nicht untätig und ihr erhaltet mitdiesem Heft die Einladung zur OMV undzur Ausgestaltung des Wochenendesdrumherum. Auch wenn es noch etwasZeit bis zum November ist: Meldet euchmöglichst zahlreich an, wir freuen uns aufeine rege Beteiligung von euch.

    Deutlich näher dran sind die Feier-lichkeiten zum 600-jährigen Bestehenunserer Burg. Anfang Juli gab es mit dem DreiEckenKreis eine Veranstaltungfür die Burgfreunde aus den Bünden.Tatjana, Florian und ich haben diesen

    Termin nicht nur zum freudigen Erlebendes bunten Treibens genutzt, sonderndarüber hinaus auch für diverse Abspra-chen untereinander.

    Rund um den offiziellen Festakt am 20. September nutzen wir die Zeit auchaus: Holger hat als Kuratoriumsvorsit-zender für dieses Wochenende zur übli-chen Herbstsitzung eingeladen, dessenMitglieder VJL-Vorstände automatischsind, und als VJL-Vorstand werden wiruns auch nochmal gesondert zu einerVorstandssitzung zusammensetzen.

    Zurück aus der „Sommerpause“ heißtes jetzt also wieder frisch ans Werk zugehen, um gemeinsam die Vereinigungund damit auch die Burg als lebendigeOrte der gegenseitigen Begegnung zu er-halten und voran zu bringen – alsVorstand, aber lieber noch mit euch allenzusammen.

    Matti Zimmer

    VJL – VEREINIGUNG JUGENDBURG LUDWIGSTEIN

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    Aus dem VJL-Vorstand

    Satzungsgemäße Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung der Vereinigung Jugendburg Ludwigstein e.V.Der VJL-Vorstand lädt für Samstag, dem 7. November 2015 zu folgenden Veranstal-tungen in den Meißnersaal auf Burg Ludwigstein ein:

    ab 10:30 Uhr Berichte

    – Veranstaltungen zu 600 Jahre Burg Ludwigstein

    – Tätigkeit der Stiftung

    – Tätigkeit der Jugendbildungsstätte

    Ende 12:00 Uhr

    13:00 – 14:00 Uhr Einlass zur OMV mit Registrierung der Stimmen

    14:00 – 18:00 Uhr Ordentliche Mitgliederversammlung 2015 der VJL

    Die Mitgliedskarte 2015 ist zur OMV als Nachweis für die Stimmberechtigungmitzubringen.

  • VJL – VEREINIGUNG JUGENDBURG LUDWIGSTEIN

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    Tagesordnung1. Begrüßung

    Feststellung der BeschlussfähigkeitWahl der Protokollführerin / des ProtokollführersAnnahme der TagesordnungAnnahme des Protokolls der OMV vom 8.11.2014

    2. Bericht des Vorstandes und des Archivreferenten

    3. Bericht der Revisoren und Entlastung des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2014

    4. Genehmigung des Haushaltsplanes für das Jahr 2016

    5. Wahlen: – VJL Schriftführer/in und Ersatzmitglied für das Kuratorium– Revisor/in

    6. Anträge

    7. Verschiedenes

    Wer sich nicht zu einer der Wochenendveranstaltungen angemeldet hat und am7.11.2015 ein Mittagessen einnehmen möchte, muss sich im Burgbüro mindestenseine Woche vorher anmelden und das Mittagessen separat bezahlen.

    Der Vorstand bittet darum, die Mitgliedsbeiträge möglichst bis Mitte Oktober 2015 aufdas Vereinigungskonto zu überweisen. Eine Überweisung danach kann für das Stimmrechtauf der OMV möglicherweise nicht mehr rechtzeitig erfasst und gebucht werden.

    Wer nur zu der OMV anreist und die vorherige Überweisung vergessen hat, für den wirdes eine Möglichkeit geben, den Beitrag noch am 7.11.2015 zu bezahlen. Genaue Zeiten undRaum werden auf der Burg am 7.11. an geeigneter Stelle ausgehängt.

    Bitte beachtet noch folgende Auszüge aus unserer Vereinssatzung:

    § 8, Absatz 7: Stimmberechtigt ist jedes anwesende Mitglied, bei Familienmitglied-schaften jeder der beiden im Aufnahmeantrag genannten Partner, wobei der Aufnahme-antrag wenigstens drei Monate vor der Versammlung gestellt worden sein muss, und derBeitrag für das laufende Vereinsjahr gezahlt wurde, sofern dieser nicht im voran-gegangenen Jahr erlassen oder gestundet worden ist.

    § 8, Absatz 8: Stimmübertragung ist gestattet, doch kann kein Stimmberechtigter mehrals drei Stimmen, einschließlich seiner eigenen, auf sich vereinigen. Die Übertragungbedarf der schriftlichen Form und muss vom Stimmführer vor der Versammlung demVorstand mitgeteilt werden.

    Tatjana Wander Dr. Jörg Rothhämel Florian Horst

  • Wir kamen einst von Piemont“: daswar eines ihrer Lieblingslieder,wenn Lotti zu ihrer Gitarre griff und mituns sang.

    Am 29.5. 2015 verstarb Lotti Kaempf.Wir sind traurig über den Tod von Lottiund werden sie sehr vermissen. Zu un-seren Treffen auf der Burg gehörte Lottiimmer dazu. Das Reisen per Bahnwurde für sie in letzter Zeit sehr anstren-gend und sie hatte oft Bedenken, ob siealles noch schaffen könnte. Aber auf derBurg waren alle Zweifel verflogen undihre Augen strahlten, wenn auch die jun-gen Ludwigsteiner Lotti umarmten undsie herzlich begrüßten.

    Lotti mit ihrer Gitarre auf dem Burg-hof, bei unserem Zusammensein amKamin, vor den Mahlzeiten im Speise-saal und beim Singen im Meißnersaal:So wird sie uns immer in Erinnerungbleiben.

    Christa Flader

    VJL – VEREINIGUNG JUGENDBURG LUDWIGSTEIN

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    Charlotte (Lotti) Kaempf (1929-2015)

  • AUS DEM BURGLEBEN

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    So viel wie sie weiß wohl kaum jemandüber den Alltag auf der JugendburgLudwigstein – es gibt keine Frage, dieHauswirtschaftsleiterin Iris Lück nicht fun-diert beantworten kann, denn sie lenkt seit25 Jahren die Geschicke des Ludwigsteinmit. In dieser Zeit hat Iris eine Menge er-lebt: Um- und Ausbauten der Burg, wech-selnde Vorstände und Burgbetriebsleiterund so manch außergewöhnliche Ge-schichte rund um die verschiedenstenGästegruppen und Burgbesucher. Dabeiist sie selbst zur Institution auf der Burg ge-worden. Stets in einen grauen Blazer ge-kleidet, der schon lange zu ihrem Marken-zeichen geworden ist, sorgt Iris mit ihremTeam dafür, dass die Gäste und Mitarbei-ter bestens versorgt werden und sich über-all wohl und willkommen fühlen. Sie legtWert darauf, sich stets fortzubilden und im-mer auf der Höhe der Zeit zu sein. „Selbstnach 25 Jahren Dienstzeit hat Iris immertolle neue Ideen, wie die Burg voran ge-bracht werden kann“, betont Burgbetriebs-leiter Selmar Sechtling, dessen Stellvertre-terin die Jubilarin zudem ist.

    Gelernt hat Iris den Beruf zur Hauswirt-schafterin, als die Küche sich noch im heu-tigen Speisesaal befand. Direkt nach derAusbildung verließ sie die Burg zur Weiter-bildung als Hauswirtschaftsleiterin. Nacherfolgreichem Abschluss zog es sie dannsofort wieder auf den Burgberg: Am 1. Au-gust 1990 begann sie als stellvertretendeHauswirtschaftsleiterin. Privat folgte dieHochzeit mit Jens, den sie schon aus Aus-bildungszeiten als Zivi von der Burg kennt– und die natürlich auf dem Ludwigstein

    25 Jahre geballtes Burg-Wissen

    gefeiert wurde – sowie die Geburt vonSohn Konstantin.

    Von 2002 bis 2011 leitete Iris Lück dasBurgbüro, seitdem steht sie dem Hauswirt-schafts-Team vor. „Allgegenwärtig, klarund unermüdlich, zuverlässig, manchmalchaotisch, bisweilen direkt, aber nichtnachtragend“, so beschreibt SelmarSechtling die 46-jährige Jubilarin.

    Das gesamte Team der JugendburgLudwigstein gratuliert Iris Lück zu ihremJubiläum und wünscht sich noch viele wei-tere gemeinsame Jahre!

    Nicole Demmer

  • Eine Woche lang eintauchen in fantasti-sche Welten, acht Tage lang Treffender Clans, Lesungen, Markt und vielesmehr – bereits zum 44. Mal trafen sich imAugust die Mitglieder von „Follow“ (Fellow-ship of the Lords of the Lands of Wonder)zum alljährlichen Fest der Fantasie.

    In diesem Jahr war das reale Ziel Nord-hessen, die 600 Jahre alte JugendburgLudwigstein. Auf der phantastischen WeltMagira, die die Mitglieder der Vereinigungsimulieren, war das Ziel der Kontinent„Huanaca“ auf der so genannten „AltenWelt“.

    In dieser chaotischen Region – so sag-ten es die Gerüchte – war Gold gefundenworden. Selbstverständlich zog es darauf-hin einen Gutteil der „Follow“-Clans in die-ses unerforschte Gebiet und in die „Stadt

    ohne Namen“ im Reich des Feuers, um dieReichtümer für sich zu gewinnen.

    … Soweit die Ausgangssituation, diesich die Veranstalter des diesjährigen Fes-tes, die Clans der „Choson“, das „Reichdes Feuers“, der „Zirkel der Magier“ unddie „Horde der Finsternis“, ersonnen hat-ten. Acht Tage lang boten sie damit denrund 200 Besuchern vom Kleinkind biszum Senior ein buntes Programm.

    Schon traditionell war dabei das „EwigeSpiel“ – ein strategisches Brettspiel – indem seit 1971 durchgehend die Clanswährend ihres größten Cons um Macht,Einfluss, Land und Reichtum kämpfen.„Aus dem Geschehen auf den mittlerweilevier Spielplatten sollen Geschichten ent-stehen, die mit Leben erfüllt werden“, er-klärte Mit-Veranstalter Michael Scheuch.

    AUS DEM BURGLEBEN

    Goldrausch in Nordhessens Wildnis

  • Die Schlachten und Landgewinne oder -verluste werden von den Mitgliedern inGeschichten, Liedern und Aufführungenumgesetzt. Und weil Magiras Welten undClans so unterschiedlich sind, sind diesauch die Teilnehmer: Orks saßen nebenSchiffskatzen und lauschten zum Beispielder Lesung von Autor Andrè Wiesler, An-gehörige der Legion präsentierten gemein-sam mit Korsaren während des Marktesdie neueste Mode aus der Nähstube undEinhörner sangen vor Träumern in der ma-giranischen Oper „Leonach“, die zum Festder Fantasie ihre Uraufführung feierte –während nebenan auf dem Zeltplatz dieFeuer des mittelalterlichen Schmiedesglühten.

    Selbstverständlich durften auch der Ze-remonien- und der magiranische Abendnicht fehlen, zu denen allerlei Kreativesder einzelnen Clans auf die Bühne ge-

    AUS DEM BURGLEBEN

    bracht wurde. Nicht authentisch, sondernfantastisch wollen die Mitglieder von„Follow“ sein, so Michael Scheuch: DerSpaß steht im Mittelpunkt, nicht die Mittel-altersimulation, nicht verbissenes Spielen.„Wir machen ziemlich viel, aber nichtspedantisch richtig“. Dass die wechselndenOrganisatoren mit diesem Konzept genaurichtig liegen, beweist die mittlerweile 49-jährige Tradition und die Begeisterung,mit der die Teilnehmer jedes Jahr wiederdabei sind.

    Im kommenden Jahr feiert „Follow“ sein50-jähriges Jubiläum – auf einem neuenFest der Fantasie, mit neuen Spielrundenauf „Magira“ und vielen neuen Geschich-ten und Erzählungen.

    Infos: www.follow.de und www.fantasy-club-online.de

  • Wenn man sich nicht komplett aus demLeben in der westeuropäischen Ge-sellschaft zurückgezogen hat, wird manregelmäßig auf das Thema der Energie-versorgung gestoßen. Von ganz trivial zurErhaltung einer gewissen Lebensqualität(Heizen, Licht) bis zum Diskurs über eineUmstellung von der verbrauchenden Ver-sorgung (Verbrennung von Bodenschät-zen) hin zur Nutzung von regenerativenEnergiequellen.

    Die Meinungsbildung zu Letzterem be-deutet für einen selbst auch die Abwägungvon Aspekten des Umweltschutzes ge-genüber eventuellen Einschränkungen dereigenen Lebensqualität.

    Die Weiterentwicklung von Technolo-gien bzw. deren Förderung verläuft seltengradlinig in einer Richtung, sondern wirdmaßgeblich beeinflusst durch die unter-schiedliche Gewichtung von Umwelt-schutz und vermeintlichen Einbußen vonLebensqualität bei Entscheidern und Mei-nungsführern – neben den kommerziellenMöglichkeiten, die für eine wirtschaftlicheFortentwicklung gegeben sein müssen.

    Um die eigene Meinungsbildung zu er-leichtern, ist ein breites Grundwissendurch fachkundige Information einerseitsund den gegenseitigen Austausch ande-rerseits wichtig. Das Wochenende rundum die OMV unserer Vereinigung hat eine

    Tradition in genau diesen Punkten, sodass wir es nutzen wollen.

    Dafür haben wir mit Justus Riedlingereinen ehemaligen Mitarbeiter aus dem Re-ferat für erneuerbare Energien des Lan-desministeriums für Umwelt in Schleswig-Holstein gewinnen können, der uns vonseinen Erfahrungen zum Stand der Ener-giewende berichten wird.

    Justus kommt aus dem WVDB Gehr-den und hat in Flensburg Energie- undUmweltmanagement mit Masterabschlussstudiert. Zur Zeit ist er im Rahmen der Ex-pedition Ocean Change Teil der Crew derDagmar Aaen. Geplant ist, dass er im Ok-tober an der Westküste Afrikas die Crewverlässt und somit rechtzeitig zum Novem-ber wieder hier sein kann.

    Darüber hinaus hat Dr. Samuel Jeschkezugesagt, der sich im Rahmen seiner ver-fahrenstechnischen Promotion an derTechnischen Universität Hamburg-Har-burg mit der CO2-Abscheidung und -Spei-cherung befasst hat („CCS-Technologievom Kraftwerk bis in den Speicher: Grund-lagenuntersuchung und Bewertung“). Eserwartet uns damit sicherlich ein spannen-des Thema.

    Anmeldung bei Gerda Hoyer oder beiTobias Wollny, bei dem die Anmeldungenfür beide VJL-Veranstaltungen zusammenlaufen (siehe Programm zum Wochen-ende).

    AUS DEM BURGLEBEN

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    Novemberwochenende: Energieversorgung heute und morgen

    Der Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe der Ludwigsteiner Blätter ist der 15. November 2015.

  • Einladung zu den Novembergesprächen und dem Familienwochenende 2015Dieses Jahr möchten wir die beiden VJL-Veranstaltungen am ersten Novemberwochen-ende noch enger unter dem Thema „Energie“ verknüpfen. Daher werden wir dieAnmeldungen bündeln und wir haben ein gemeinsames Programm:

    AUS DEM BURGLEBEN

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    Freitag, 6.11.15

    Anreise und Anmeldung für die November-gespräche ab 15.00 und für das Familien-wochenende ab 17.00 Uhr

    18:00 Uhr Abendessen

    19:00 Uhr Gute Nacht Geschichten und anschließend Bei-sammensein im Speisesaal

    20:00 Uhr Vortrag: Stand der Energiewende

    Samstag, 07.11.2015

    08:00 Uhr Morgensingen

    08:30 Uhr Frühstück

    10:00 Uhr Schwimmen

    10.30 Uhr Gesprächsforum

    12:30 Uhr Mittagessen

    14:00 Uhr Ordentliche Mitglieder-versammlung der VJL

    15:00 Uhr Basteln und Spielen im Ritter-saal mit Kaffeetrinken

    18:30 Uhr Abendessen

    19:30 Uhr Gute Nacht Geschichten

    20:00 Uhr Tanzen im Meißnersaal

    Sonntag, 08.11.15

    08:30 Uhr Morgensingen

    09:00 Uhr Frühstück

    10:00 Uhr Kleine Wanderung und parallel Vortrag: CO2-Einlagerung als Lösung?

    12:30 Uhr Mittagessen

    14:00 Uhr Schlusskreis und Abreise

    Anmeldung zu den Novembergesprächen und Familienwochenende 2015

    Schriftlich spätestens bis zum 15. Oktober 2015, an:

    Tobias Wollny, Soltauer Str. 3, 29614 Soltau, Fax: (0 51 91) 27 27,

    Das Anmeldeformular findet Ihr auf der Homepage der VJL oder erfragt es von denbeiden Ansprechpartnern.

    Wir begrüßen unser neues MitgliedGyde Marwitz, Berlin

  • Zum traditionellen Pfingst-Treffen sindwir in diesem Jahr wieder auf die Burggefahren und haben uns über das Wieder-sehen gefreut, zum Beispiel mit Christa,die noch mit ihrer Krankheit zu tun hat. Undwir haben mit Bedauern an die gedacht,die nicht (mehr) teilnehmen konnten.

    Ja, die Gruppe der älteren ehemaligenWandervögel wird immer schneller immerkleiner. So mussten wir uns aus finanziel-len Gründen mit dem Programm ein-schränken. Das Programm war trotzdemunterhaltsam und informativ.

    Am Samstagabend erfuhren wir überden Anbau von Schlafmohn am HohenMeißner, der sich im Laufe von 6 Jahrenzu einer beachtlichen Attraktion entwickelthat. So wurde der Ort Germerode zum weitbekannten Mohndorf.

    Am Pfingstsonntag wurde ebenfalls mitFrau Immhäuser, die uns am Vortag denMohnvortrag gehalten hat, ein Kräuterspa-ziergang über die Streuobstwiese unter-halb der Burg unternommen. Dabei lerntenwir viel über giftige, essbare und wohl-schmeckende Kräuter, von denen wir et-liche in Tüten sammelten.

    Am Ende unserer Exkursion versam-melten wir uns rund um die Tische undBänke unterhalb der Burg. Wir hackten dieKräuter und verarbeiteten sie mit Butter zueiner leckeren Kräuterbutter.

    Für den Nachmittag hatte ich es über-nommen, etwas aus Island zu erzählen,wo ich früher in jungen Jahren gearbeitethabe. Es war kein Vortrag, eher ein Plau-dern. Das ergab sich aus der geringen Zu-hörerschar. Ich fing mit einer Quiz-Frage

    an: Wo ist es möglich, dass es irdische,hohe Berge gibt, die noch kein Mensch ge-sehen hat? Es handelt sich um den „Atlan-tischen Rücken“, der sich unterirdisch vonNord nach Süd erstreckt und die Konturender Amerikanischen und Euro-Afrikani-schen Küsten nachbildet. Das ist ein Be-weis für Alfred Wegners Theorie. dersagte, dass es zu Urzeiten nur einen Kon-tinent gab, der zerbrach und dessen Teile(immer noch) auseinanderdriften. Islandist gewissermaßen ein Gipfel des Atlan-tischen Rückens.

    Island ist auch in mehrfacher Hinsichtein einmaliges Land. Vulkanismus und dieverschieden Formen der Vulkane gibt esauch anderswo. Außer den typischen Ke-geln in deren Gipfel ein Eruptionskrater ist:die Schildvulkane, die wie überkochendeSuppe stetig sacht sprudeln und sich einenSchild aus Lava bauen. Es gibt die Spal-ten, wo die Erde mehrere Kilometer auf-reißt und Lava speit. Bei so einer Spalte istIsland zweigeteilt: Der westliche Rand wirddem amerikanischen und der östliche demeuropäischen Kontinent zugerechnet.

    Dann habe ich von den heißen Quellenerzählt, die von angenehm warm bis über-kochend heiß sind. Die Bewohner nutzendie Wärme im Haushalt und industriell.Ich habe erzählt vom Fischfang und wieim Herbst die Schafe eingetrieben wer-den, die den Sommer über frei im Landumherlaufen, von den hellen Nächten imSommer, weil Island dicht unter demPolarkreis liegt und von der Faszinationder Nordlichter im Winter. Island ist wirk-lich einmalig!

    AUS DEM BURGLEBEN

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    Pfingsttreffen der VJL 2015 auf der Burg Ludwigstein

  • Beim „bunten Abend“ kam ich in Verle-genheit, weil die Burg mir keinen funktionie-renden Kassettenrekorder geben konnte.Wie sollten da die Püppchen ohne Musiktanzen? Die Püppchen waren bereit. Wir

    haben improvisiert und selbst Tanzliedergesungen. Das war eine vergnügliche Vor-stellung. Der Abend klang mit verschiede-nen Gedichten und mit Singen aus.

    Liesel Stocks

    AUS DEM BURGLEBEN

    Viel zu sehen, zu hören, zu kosten undnatürlich auch zu erwerben gibt es am20. September während des zweitenHandwerkermarktes auf der JugendburgLudwigstein. „Nachdem 2014 die Premieredes Marktes mit rund 1500 Besuchern un-sere Vorstellung deutlich übertroffen hat,legen wir im Jahr des 600-jährigen Jubilä-ums der Jugendburg Ludwigstein noch einSchippe drauf“, betont BurgbetriebsleiterSelmar Sechtling angesichts des buntenProgramms, das das Team von 10 bis 18Uhr für die Besucher bereit hält.

    Funkenflug und Sägespäne erwartendie Gäste rund um den Enno-Narten-Bau.Hier gibt es neben einem Schmied undBuchbinder auch einen Motorsägen-Künstler und einen Drechsler zu sehen.Freunde des filigraneren Handwerks kön-nen sich zeigen lassen, wie geklöppeltwird und wie Flöten aus Holz entstehen.Zudem warten Stoffarbeiten – sei es ausSeide oder Up-Cycling alter Kleidung –,Goldschmiede und Messerarbeiten auf dieBesucher. Für die Kinder werden Schmin-ken sowie Glitzertattoos angeboten und

    Handwerk, Handel und Historisches600 Jahre Jugendburg Ludwigstein: Großer Handwerkermarkt am 20. September

  • am Stand der Jugendbildungsstätte kön-nen sie sich an mittelalterlichem Handwerkversuchen.

    Zudem gibt es für die jungen Besuchereinen großen Koffer-Flohmarkt. Sie dürfenalles, was in einen Koffer passt, mitbringenund während des Marktes tauschen oderverkaufen. Bei schönem Wetter findet derFlohmarkt von 10 bis 18 Uhr vor dem Han-stein-Flügel statt, bei schlechtem Wetterab 13.30 Uhr im Meißnersaal. Die Teil-nahme ist ebenso wie der Eintritt zumMarkt kostenlos.

    Im Außenbereich, im Rittersaal und aufder Werra-Bühne erwarten die Gäste unteranderem feine Töpfer-Arbeiten, Patch-Work, Kunst-Handwerk und selbst Ge-stricktes, Karten, Kleidung und Näh-Arbei-ten, Dekoratives für den Herbst sowieleckere selbst gemachte Liköre, Schnäpseund Säfte.

    Verpflegt werden die Besucher in be-währt guter Manier vom Team der Haus-

    wirtschaft. Rund um die Burg gibt es andiversen Ständen Eis, kalte und warmeGetränke, Kuchen sowie Herzhaftes wieFlammkuchen, Gulasch mit Nudeln undSuppe. Für die musikalische Umrahmungsorgen „Viaveritsa“ mit GypsyJazz undBalkanBlues sowie „Oleg & the Popovs“mit fetziger Straßenmusik von Folk, Polka,Pop bis hin zum Walzer.

    Während der Öffnungszeiten finden ab12 Uhr laufend kostenlose Burgführungenstatt. Zudem öffnet das Archiv der deut-schen Jugendbewegung um 14 Uhr seineTüren. Besucher können die spannendeSonderausstellung zur wechselvollenGeschichte der Jugendburg Ludwigsteinbesichtigen und an Archivführungen teil-nehmen.

    Besucher werden gebeten, auf demParkplatz an der B27 zu parken. Ein kos-tenloser Bus-Shuttle fährt während der ge-samten Öffnungszeit zur Burg und wiederretour.

    Nicole Demmer

    AUS DEM BURGLEBEN

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    Hallo, mein Name ist Niklas Walter undich bin 18 Jahre alt. Ich habe diesen Som-mer meinen Schulabschluss in Witzenhau-sen erhalten und mache nun hier auf BurgLudwigstein eine Ausbildung zum Kauf-mann für Büromanagement. In meinerFreizeit bin ich oft mit Freunden unterwegsoder beschäftige mich mit meinem Hund.

    Ich freue mich sehr darüber, dass ich ei-nen so schönen Ausbildungsplatz wie die-sen hier auf Burg Ludwigstein gefundenhabe. Ich hoffe, dass ich eine gute Ausbil-dungszeit habe und viele gute Eindrückeüber die Burg sowie über das ganze Burg-geschehen bekomme.

    Neu auf der Burg

  • AUS DEM BURGLEBEN

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    Moin, ich bin Henrik Delfs und kommeaus dem kleinen Meimersdorf bei Kiel.Nach meinem Abitur verbrachte ich einspannendes Jahr mit „work and travel“ inKanada und reiste anschließend vom kal-ten Alaska runter bis zum heißen Mexico.

    Die Burg kennengelernt habe ich durchdie Pfadfinderei. Seit meinem achten Le-bensjahr bin ich bei den Jomsburg Pfadfin-dern und habe mit einigen von ihnen dasBeräunertreffen und Bauhütten besucht.Die angenehme Atmosphäre hier auf derBurg hat mir schon immer gut gefallen,weswegen ich mich dazu entschiedenhabe, hier ein großartiges Jahr zu verbrin-gen.

    Ich freue mich darauf, möglichst vieleunterschiedliche Menschen kennenzuler-nen, seien es Bündische oder Belegungs-gruppen, und mit ihnen eine tolle Zeit zuverbringen.

    Ich hoffe, ich werde einige schöne Erin-nerungen aus diesem Jahr mitnehmenund fröhlich an diese Zeit zurückdenkenkönnen.

    Bis dann mal, Henrik

    Hallo, ich bin die Hanna Schnelle,neunzehn Jahre alt und komme eigentlichaus einer komplett anderen Welt – nämlichaus Berlin, der Großstadt schlechthin.

    Auf die Burg bin ich über viele Umwegegestoßen, denn eigentlich wollte ich dasökologische Jahr hier machen. Doch nunbin ich ganz zufrieden darüber, dass dasnicht geklappt hat. So ein Bundesfrei-willigen-Dienst ist ja schließlich auch ganznett …

    Vor meiner Anreise habe ich noch niewirklich etwas von der bündischen Weltgehört, doch nun lerne gerade ich den Un-terschied zwischen Plastikpfadfindern undden waschechten Bündischen kennen.Das wirkte anfangs alles sehr kompliziert,doch allmählich verstehe ich, worum eshier vielen geht. Ich freue mich auf ein er-eignisreiches und abenteuerliches Jahr

    hier oben und hoffe doch sehr, dass ich ir-gendwann den Unterschied zwischen die-sen schwarzen und den weißen Zeltenverstehen werde …

  • AUS DEM BURGLEBEN

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    Hallo, mein Name ist Lisa Bartram. Ichbin 23 Jahre alt und wohne in Kleinalme-rode. Ich besuche die Fachoberschule

    Technik in Witzenhausen und möchte dortmein Fachabitur nachholen. Da ich beglei-tend zur Schule im ersten Jahr ein Prakti-kum absolvieren muss, begab ich mich aufdie Suche nach einem geeigneten Prakti-kumsplatz. Dabei stieß ich im Internet aufeine Anzeige der Burg Ludwigstein, in dereine solche Stelle angeboten wurde. Daich selber die Burg nicht kannte und nochnie dort war, informierte ich mich etwas imInternet.

    Ich konnte mir gut vorstellen, dass einPraktikum dort sehr interessant und ab-wechslungsreich sein wird. Nun habe ichden Praktikumsplatz bekommen undkonnte auch schon in den ersten Tagen ei-nige Erfahrungen sammeln. Ich erhoffemir, dass ich weiterhin viele neue Dingeausprobieren und viel lernen kann.

    Hallöchen, ich heiße Ann-KathrinKöther und bin achtzehn Jahre alt. SeitAugust hause ich nun hier oben auf dem

    Ludwigstein. Bereits seit meinem vier-zehnten Lebensjahr „träume“ ich davon,nach meinem Abitur hier ein Jahr zu ver-bringen und bin doch auch ziemlich glück-lich darüber, dass alles so geklappt hat,wie ich es mir vorgestellt habe, da ich mirüber meine Studienwahl noch nicht soschlüssig bin …

    Kennengelernt habe ich die Burg durchdie Deutsche Waldjugend, in der ich seitzehn Jahren tätig bin.

    Von dem Jahr erhoffe ich mir vor allem,möglichst vielen unterschiedlichen Men-schen zu begegnen und das Leben fernabvon meiner Heimatstadt Duisburg im nichtallzu grünen Ruhrgebiet kennenzulernen.Ich freue mich wahnsinnig auf dieses Jahrund hoffe sehr, dass in mir viele schöneErinnerungen zurückbleiben.

  • AUS DEM BURGLEBEN

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    Hallo, ich heiße Johann Grüllich undwerde in diesem Jahr das Freiwillige Öko-logische Jahr auf der Burg absolvieren. Ichkomme aus der Nähe von Lübeck undwohnte in einem kleinen Dorf namens Pa-lingen. Das FÖJ habe ich mir ausgesucht,da ich gerne in der Natur arbeite und michPflanzen interessieren. Da ich vom Landkomme, bin ich es gewohnt viel draußenzu sein und auch mal im Garten zu helfen.Weil ich noch nicht so recht weiß, was ichmachen will, ist dieses Jahr hier eine guteAlternative anstatt Zuhause rumzusitzenund nichts zu tun.

    Auf die Burg bin ich über meinen Vatergekommen, der Pfadfinder ist. Ich habe imJanuar ein Praktikum gemacht und dannstand relativ schnell fest, dass ich, wennich die Stelle bekomme, das ÖkologischeJahr hier machen möchte. Jetzt bin ich hierund kümmere mich um die Grünanlagender Burg und halte sie so ordentlich, wie esmir möglich ist. Vielleicht sieht man sich ja

    mal, wenn ihr die Burg besucht und ichhoffe, dass ihr dann zufrieden mit meinerArbeit seid und Euch nicht beschwerenmüsst.

    Bis dahin sage ich erst mal Tschüss undbis bald.

    Der neue Öko-Johann

    Hallo, ich heiße Lisa Koch, bin 24Jahre alt und seit Juli hier auf der Burg inmeinem Freiwilligenjahr. Mein Abitur liegtschon ein paar Jährchen zurück und dieletzten fünf Jahre habe ich im schönenHalle an der Saale verbracht, wo ich Ev.Theologie auf Pfarramt studiert habe.Bevor es nun so langsam aufs Examenzugeht, wollte ich gerne nochmal etwasganz anderes machen und ein „Sabbat-jahr“ einlegen.

    Auch wenn ich selbst nicht bündischbin, habe ich die Burg über den VCP inmeinem Heimatort Springe kennengelerntund fand die Vorstellung, hier ein Jahr langzu leben und zu arbeiten sehr spannendund freue mich sehr darauf, die bündischeJugendbewegung aus dem vielfältigenBlickwinkel der Jugendburg sozusagen

    live und in Farbe kennenzulernen und viel-leicht ab und an auch mal im Archiv vorbei-schauen zu können.

  • AUS DEM BURGLEBEN

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    Mein Name ist Celine Spohr und ichbin 18 Jahre alt.

    Geboren bin ich in Wolfhagen und habein Bad Emstal gewohnt. Kürzlich bin ichnach Witzenhausen gezogen.

    Für den Beruf Hauswirtschafterin habeich mich entschieden, da es meiner Mei-nung nach ein sehr schöner Beruf ist. Mitdem Beruf hat man viele Möglichkeiten inder Zukunft und stets viel Abwechslung.Wochenlang dasselbe zu machen findeich nämlich langweilig. Dass mir der Berufgefällt, wurde mir erst im Schuljahr2014/2015 bewusst, da ich ein Jahr

    Höhere Berufsfachschule in Ernährungund Hauswirtschaft absolviert habe. In die-ser Zeit habe ich gemerkt, wie viel Spaßmir Kochen und andere Dinge in der Haus-wirtschaft bereiten.

    Durch das eine Jahr konnte ich jetztdirekt im 2. Lehrjahr anfangen, was ichmich ohne den Unterricht in einer sehrkleinen Klasse nicht getraut hätte. In derSchule haben wir unsere eigene Junior-firma gegründet und jeden Donnerstag fürunsere Lehrer gekocht. Weitere Kennt-nisse der Gastronomie habe ich auchschon gesammelt, da ich neben derSchule noch auf Hochzeiten oder aufVeranstaltungen gekellnert habe.

    Was ich von meiner Ausbildung er-warte? Dass ich viele neue Sachen lerneund mich stets verbessere. Ich hoffe, dassmir bei meinen Fragen jeder behilflich seinkann und ich auch alles verstehe. Ich freuemich auch schon ein bisschen auf dieSchule, da der Unterricht ja darauf spezia-lisiert ist. Ich erhoffe mir auch von meinerAusbildung, dass ich lerne, fremde Men-schen anzusprechen, denn das fällt mirnoch ein bisschen schwer.

    Trotz einiger Zweifel zu Anfang denkeich nun, dass es die richtige Entscheidungwar, denn mir bereitet die Arbeit viel Spaß.

  • AUS DEM ARCHIV

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    Wären der Zweite Weltkrieg und diedaraus resultierende deutsch-deut-sche Teilung nicht dazwischen gekom-men:

    Der sanfte Tourismus im Werratal hättesich längst etabliert und müsste heutzu-tage nicht erst aufgebaut werden. Eine ge-wagte These? Mag sein. Aber die histori-schen Fakten zeigen, dass vor knapp 120

    Jahren ein Boom auf die Wasser- undWanderwege zwischen Werra und Meiß-ner in Gang kam und sich stetig steigerte.

    Wobei die heutige Wappenburg desWerra-Meißner-Kreises nicht die erste An-laufstelle war. Vielmehr zog es Touristen,die zu Fuß unterwegs waren – und damitauch die Mitglieder der aufkommendenWandervogelbewegung –, zuerst auf den

    2015 feiert die Jugendburg Ludwigstein mit ihrem 600-jährigen Bestehen ein be-deutendes Jubiläum. 1415 gab der hessische Landgraf Ludwig I. den Bau der Festezum Schutz der Grenze in Auftrag, seitdem liegt eine bewegte Geschichte hinterder Wappenburg des Werra-Meißner-Kreises. Die HNA veröffentlicht in loserReihenfolge eine Serie zu bedeutenden Ereignissen der vergangenen sechsJahrhunderte rund um die Burg.

    Wandern und paddeln zu romantischen BurgenAnfang des 20. Jahrhunderts erwacht der sanfte Tourismus im Werratal

    1912 besuchten Mitglieder des Wandervogels Kassel die Burg Ludwigstein.

  • AUS DEM ARCHIV

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    gegenüber gelegenen Hanstein, der auf-grund seiner Größe, Gesamtanlage undZugänglichkeit noch mehr dem Ideal derBurgenromantik entsprach.

    So startete zum Beispiel der erste Frei-deutsche Jugendtag 1913, durch den derMeißner seinen Beinamen „Hoher“ erhielt,mit einer Zusammenkunft der Bündischenauf dem Hanstein.

    Wie auf dem Land, so nahm auch derWassertourismus auf der Werra Fahrt auf.Immer mehr Gruppen erkundeten die Re-gion mit Booten und Kanus und genossenvom Wasser aus den Blick auf zahlreichehistorische Gemäuer und vor Wenders-hausen den Zweiburgenblick. So auchKarl Kitzinger, der 1926 den Fluss-Wan-derführer „Weser-Fulda-Werra“ heraus-

    gab. Die Anlegestelle Werleshausen be-schreibt er als „Ausgangspunkt zum Be-such der sehenswerten Burgruinen Lud-wigstein (eine Viertelstunde) und Hanstein(drei Viertelstunden)“. Die Feste Ludwig-stein werde gerade „als Erinnerungsmalfür die im Weltkrieg gefallenen Angehöri-gen der deutschen Jugendbewegung aus-gebaut. Es ist sehr erwünscht, dass dieHerbergsbenützer sich einige Stunden fürden Ausbau zur Verfügung stellen.“

    Nicht zuletzt die 1901 eröffnete Bahn-Haltestelle Werleshausen sorgte für eineweitere touristische Erschließung. Wobeider Stopp maßgeblich zur besseren Er-reichbarkeit der Burg Hanstein eingerich-tet wurde – der Ludwigstein profitierte aberauch von dieser Neuerung.

    Karl Kitzinger gab 1926 den Fluss-Wanderführer„Weser-Fulda-Werra“ heraus.

    Der Gau Hessen-Weserland zeltet am Fuß des Burgbergs.

  • AUS DEM ARCHIV

    Zwischen 1908 und 1919 sind bei-spielsweise zahlreiche Besuche und Tref-fen einzelner Personen, aber auch ver-schiedenster Gruppierungen und Vereini-gungen der bündischen Jugend in der hes-sischen Ruine belegt. Einer von ihnen warder Student Enno Narten. Ihm sagte seinGeologieprofessor 1908: „Ach Narten, dasist was für Sie, das ist ’ne Burg, derLudwigstein, die gehört keinem.“

    Eine mögliche Nutzung durch dieWandervogel-Gruppen lag also bereits vordem Ersten Weltkrieg in der Luft. Konkretwurde sie durch die erfolgreiche InitiativeEnno Nartens, der mit seinem Verein die

    Burg 1920 kaufte und zur JugendburgLudwigstein machte.

    Knapp 20 Jahre lang dauerten der Tou-rismus in der Werra-Region und mit ihmdie Besuche auf der wieder hergestelltenBurg noch an. Dann wurden den Reisen indie Umgebung rund um den Ludwigsteindurch den Zweiten Weltkrieg ein jähesEnde gesetzt. Jahrzehntelang sollte dieWerra nun nicht mehr als Wasser-Wan-derweg gelten, sondern als Grenzflusseines geteilten Deutschlands.

    Nicole Demmer und Dr. Susanne Rappe-Weber

    Auf der Suche nach derblauen Blume

    „Es blühet im Walde tief drinnen dieblaue Blume fein, die Blume zu gewin-nen, ziehn wir in die Welt hinein“, heißtes im Lied „Wir wollen zu Land ausfah-ren“ von Hjalmar Kutzleb. Die Suchenach der blauen Blume ist in der bündi-schen Literatur, in den Liedern und Tex-ten der Wandervögel, immer wieder un-

    ter anderem ein Symbol für die Suchenach Einklang von Mensch, Natur undGeist. Geprägt wurde der Begriff durchden frühromantischen Schriftsteller undPhilosophen Novalis (1772 bis 1801). ImZeitalter der Romantik entwickelte sichdie blaue Blume zu einem Synonym fürdas Streben nach Erkenntnissen in derNatur und des Selbst. Als reales Vorbildkönnten die Kornblume, die Wegwarteoder der blaue Heliotrop gedient haben.

  • Die Musik hat auf der Burg Ludwig-stein seit jeher einen hohen Stellen-wert. Ob Singerunde am Kamin, dasBeräunertreffen oder Auftritte bekannterMusiker auf der Burg – immer war dieBurg ein Ort, an dem auch musiziertwurde. Die Schaffung eines Tonstudioswar also naheliegend und so wurdekonsequenterweise bei der Planung desDritten Rings auch daran gedacht. Diesogenannte Tonklause befindet sichheute im Obergeschoß des Enno-Narten-Baus.

    Nach der Fertigstellung der Räumlich-keiten musste noch die nötige Technikangeschafft werden. Ein Großteil dertechnischen Ausstattung wurde uns von

    RundFunk Meißner als Dauerleihgabezur Verfügung gestellt, die restliche Tech-nik wurde mit finanzieller Unterstützungvon Land und Bund bei einem Fachhänd-ler vor Ort gekauft. Mit dem vorhandenenEquipment ist es nun möglich, das ent-sprechende Hintergrundwissen voraus-gesetzt, hochwertige Aufnahmen undkleinere CD-Produktionen zu realisieren.

    Am ersten Juliwochenende diesenJahres war es dann soweit – das Studiowurde eingeweiht. Anlässlich des 600-jährigen Jubiläums der Burg fand derDreiEckenKreis als musisches Wochen-ende auf der Burg statt. Rund um dieBurg gab es zahlreiche Workshops. EinMusikworkshop, geleitet von den Mu-

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    Ludwigsteiner Tonstudio eingeweiht

    Kleines Drum-Set, das ins Studio passt

  • schen Gastgruppe mitüber 30 Musikern war für7 Tage auf der Burg, umeine neue CD aufzuneh-men. Zwei erfahrene Ton-techniker der Chorgruppebetreuten die Aufnahmen und mischtendas Audiomaterial im Tonstudio fertig ab.

    Die gesamten Aufnahmen wurden imMeißnersaal gemacht, da das Tonstudionur eine begrenzte Anzahl von Musikernaufnehmen kann. Die beeindruckendenErgebnisse werden in Kürze auf der Inter-netseite der Jugendbildungsstätte zu hö-ren sein. Somit ist der Startschuss für dieLudwigsteiner Tonklause gefallen und wirsind gespannt auf die kommenden Pro-duktionen im Enno-Narten-Bau.

    Carsten Deiters

    sikern der Band „Musik for the Kitchen“,studierte mit den Teilnehmenden zweiLieder ein, die auch aufgenommen wer-den sollten. Bereits während der Probenwurde digital mitgeschnitten und dieTechnik auf Herz und Nieren geprüft. Derabschließende Auftritt im Freien wurdeselbstverständlich auch aufgezeichnet.Hier zeigte sich, dass man die Mikrofoneflexibel einsetzen kann und nicht aus-schließlich auf Aufnahmen innerhalb derTonklause limitiert ist. Die Ergebnissedieser kurzen Probenphase können aufder Internetseite der Jugendbildungs-stätte unter www.jubi-ludwigstein.de an-gehört werden.

    Das sogar eine professionelle Produk-tion auf der Burg aufgenommen werdenkann, zeigte sich bereits zwei Wochenspäter. Der Haydn-Chor einer evangeli-

    AUS DER JUGENDBILDUNGSSTÄTTE

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    Technik, die auf Musiker wartet

  • Der Ludwigstein wird in diesem Jahr 600Jahre und das alte Gemäuer feierte mit120 Gästen am Originaldatum der Grün-dung, wie Jubileiter Stephan Sommerfeldbei einer kleinen Archivführung am Samstagnachweisen konnte, ein schönes bündi-sches Fest. Damals gab es zwar noch keineSteuererklärungen, aber immerhin wurdenschon Burgen auf „Bierdeckeln“ gegründet.

    Die Teilnehmer*innen aus den Jugend-bünden trafen sich am ersten Juliwochen-ende im und um den Enno-Narten-Bau,um den Geburtstag des Ludwigsteins wür-dig zu begehen. Diente der Freitag nochdem Aufbau der Schwarzzelte, der Begeg-nung, dem Wiedertreffen oder Kennenler-nen, stand der Samstag ganz im Zeicheneines bunten und arbeitsreichen Pro-

    gramms, welches Burgherr „Hans vonDörnberg“ organisiert hatte.

    In den Werkgilden wurde viel geschwitzt,aber auch viel geschafft, sei es beim Zim-mern einer Brunnenkrone im Schatten hin-ter dem Enno, der Herstellung von prakti-schen Holzkisten für die Arbeit in den Stäm-men, Sippen oder Horten und dem Bindenvon Liederbüchern und Fahrtenheften. EineBesonderheit war die professionelle Gitar-renwerkstatt, bei der so manches Schmuck-stück aufgearbeitet werden konnte.

    Rund um die Sommerküche und denBackwagen hatte ein Team den so ziem-lich „heißesten“ Job des Wochenendes,nämlich die genauso anspruchsvolle wiehungrige bündische Schar mit Köstlichkei-ten zu versorgen. Und das gelang ihr

    AUS DER JUGENDBILDUNGSSTÄTTE

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    600 Jahre Burg im DreiEckenKreis

    Produktpräsentation der Werkgilden

  • wahrlich. Feinste Kuchen, scharfe Chilis(sin et con carne), frisches Brot und kna-ckige Salate ließen auch den letzten Gour-met auf seine Kosten kommen. Und werglaubt, dass Stiftungsvorstände nur Zah-lenmenschen seien, konnte erleben, dassAlex mindestens genauso geschickt Teigewie Zahlen knetet, bis das Endergebnisschließlich stimmt und auch das kritischsteKuratorium überzeugt ist.

    Dass den ganzen Samstag Lieder ausdem Enno schallten, war zum einen Biancaund ihrem neuen, mehrstimmigen Burgchorzu verdanken. Zum anderen übte „MusikFor The Kitchen“, von Kennern der Szeneals „Folk-Pop-Jazz-Band mit bündischemHintergrund“ beschrieben, in großer Rundedas russische Lied „Ty Morjak“ ein, welchesdann am bunten Festabend gemeinsam ingroßer Runde gesungen wurde. Beim Fest-

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    Werkgilde Papier

    Werkgilde Holz

    abend wurden darüber hinaus die Ergeb-nisse des Tages vorgestellt und vor allemein Burgdrama des „Ludwigsteiner Hof-theaters“ in einem Akt aufgeführt, bei demzu guter letzt klar wurde, warum BurgvogtSelmar nur ein Strohmann ist und die Herr-schaft auf dem Ludwigstein eigentlich jung& weiblich ... Und als die enorme Hitze des

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    Singe- und Musizierkreis Turmpfeifer

    Tages sich legte und die Nacht über demLager herein brach, klang der Tag mit lan-gen, wie vielfältigen Singerunden rund umden Enno aus.

    Nach der Aufarbeitung im „Dialog derBünde“ war es das erste überbündischeFest auf dem Ludwigstein, welches zu-gleich der Startpunkt sein sollte für eineReihe überbündischer Aktivitäten, dieeinerseits den Enno-Narten-Bau als Ortjugendbewegter Begegnung stärken undandererseits auch ein weiteres anstehen-des Jubiläum vorbereiten sollen: 100Jahre Jugendburg im Jahr 2020. Bleibt zuhoffen, dass man sich nicht erst dann wie-der trifft auf dem Berg mit der „grauen Burgim Sonnenglast“.

    Christian Bluhm

    Nachtrag: Der DreiEckenKreis trifft sichwieder vom 1. bis 3. Juli 2016

  • AUS DER JUGENDBILDUNGSSTÄTTE

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    Seit Juni 2015 ist die Jugendbildungs-stätte beauftragt, das Bundespro-gramm „Demokratie leben – Aktiv gegenRechtsextremismus, Gewalt und Men-schenfeindlichkeit“ als Koordinierungs-und Fachstelle im Werra-Meißner-Kreisumzusetzen. In Zusammenarbeit mit demBundesjugendministerium und dem Hessi-schen Innenministerium werden bis zumJahr 2019 Vereine, Projekte, Institutionenund Initiativen als „Partnerschaften für De-mokratie“ in ihrem Engagement zur Demo-kratieförderung und Extremismuspräven-tion unterstützt.

    Nach der Auftaktkonferenz am 24. Sep-tember im Enno-Narten-Bau werden regel-mäßig Arbeitsgruppen und Konferenzenauf dem Ludwigstein tagen. Damit setzt

    sich die enge Kooperation der Jugendburgmit dem Land Hessen und dem Bund fort.Beide hatten sowohl den Bau, als auch dieAusstattung des Enno-Narten-Bau finan-ziell erheblich unterstützt.

    Eingeladen zur Mitarbeit sind alle, diesich hier in Nordhessen Problemlagenund Bedarfen in der Auseinandersetzungmit Demokratie, Rechtsstaat und grup-penbezogener Menschenfeindlichkeitwidmen, Rassismus, Antisemitismus undSalafismus entgegen treten sowie Ideenhaben, wie das demokratische Gemein-wesen gelebt und weiter entwickeltwerden kann. Neben finanzieller Unter-stützung können die Akteure auch Be-ratung und Coaching in Anspruch neh-men. Zudem steht Jugendlichen, die selb-

    Ludwigstein wird Fachstelle für Demokratie

    Landrat Stefan G. Reuß, Fachdienstleiter Jugendförderung Kai Siebert und Stephan Sommerfeld (v.l.n.r.)

  • AUS DER JUGENDBILDUNGSSTÄTTE

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    ständig ein Forum im Programmrahmenbilden, ein eigener, selbstzuverwaltenderFonds zu.

    Wir als Jugendbildungsstätte verpflich-teten uns im Rahmen unseres gemeinsa-men Reflexionsprozesses zum Konflikt umdie Offene Burg einen Arbeitsschwerpunktzu Ausgrenzung, politischen Grauzonen,Meinungsvielfalt und Demokratielehre ein-

    zurichten. Unsere Tätigkeit als Koordinie-rungs- und Fachstelle ist dazu der ersteSchritt und „Demokratie leben“ ein pas-sender Leitsatz für diesen aktivierendenAuftrag. Alle Jugendbünde der Region undnicht zuletzt unsere Vereinigung selbst,sind dementsprechend herzlich eingela-den, diese Partnerschaft mit zu gestalten.

    Stephan Sommerfeld

    Kleiner Nachruf für große Leben

    Am 8. August ist Berry Westenburger gestorben. Wie er undeine Gruppe von Freunden als bündische Jungenschafter wäh-rend der NS-Zeit trotz Haft und Gestapo-Terror ihre Ideale weiter-verfolgten, hielt er im Buch „Wir pfeifen auf den ganzen Schwindel –Versuche jugendlicher Selbstbestimmung“ fest. Im Jahr 2010 eröff-nete der 1920 geborene Frankfurter das Ludwigsteiner Kirschenfestmit seinen packenden Lebenserinnerungen. Wer den Mitschnitt aufunserer Facebook-Seite nachhört, kann die Lücke ermessen, die soein seltener Widerborst aus der „Erlebnisgeneration“ hinterlässt.

    Bereits am 4. Juni starb Arno Klönne. Mit ihm verliert derLudwigstein einen guten Freund, einen klugen Ratgeber undeinen tollen Wissenschaftler. Sein umfangreiches Wissen zurJugendbewegung war legendär, seine Geschichten informativ undspannend. Eine davon haben wir als RingVorlesung über EnnoNarten in seinem Wohnzimmer aufgezeichnet und auf unsererWebsite abgelegt. Arno wird uns im Ohr und im Gedächtnis bleiben.

    Am 9. September schließlich starb Christoph Stählin. DerReligionswissenschaftler, Musikakademie-Gründer, Schriftstel-ler, Kleinkünstler und Liedermacher eröffnete 2009 das Beräuner-treffen mit seinem Abendprogramm „Deutschland – Wir bitten um ihrVerständnis“, coachte am nächsten Morgen Singegruppen underzeugte abends als Mitjuror atemlose Stille durch seine musikfach-liche Beurteilung der Preisträger des Singewettstreits. Alles andiesem Wochenende spann er fein und unvergesslich.

    Stephan Sommerfeld

  • AUS DEM BURGLEBEN

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    Burgtermine20.9. 2. Handwerkermarkt

    mit offiziellem Festakt „600 Jahre Burg Ludwigstein“

    24.9. Auftaktkonferenz „Demokratie leben“

    30.10. Archiv-TagungZur visuellen Geschichte bewegter Jugend im 20. Jahrhundert

    6.11. Novembergespräche

    7.11. Ordentliche Mitgliederversammlung

    6.-7.11. Familienwochenende

    13.-15.11. Netzwerktreffen „Transition Valleys“

    2.-4.12. Archivwerkstatt „Jugendbewegung und Reformpädagogik“

    Wiederkehrender Termin:

    Jeden 1. Mittwoch im Monat um 20,00 Uhr: Musikalischer Mittwoch auf Burg Ludwigstein.Je nach Wetter, Teilnehmerzahl und augenblicklicher Belegung suchen wir unseinen geeigneten Ort zum Singen und Musizieren: Speisesaal, Torklause, Kamin-zimmer, Enno-Mehrzweckraum, Werrabühne, Sommerküche oder eine der Feuer-stellen ... :). Getränke, Süßes oder Knabberkram könnt ihr bis 22:00 Uhr am Kioskerwerben oder gerne selbst mitbringen!

    Wir freuen uns über jeden von Euch, der dazu beiträgt, den „Musikalischen Mittwoch“zu gestalten.

    Horridoh und Gut Pfad – wir sehen uns am Mittwoch! Euer Burgwart Selmar

    Informationen gibt es unter (0 55 42) 50 17-10 oder unter

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    Selbstverständnis derVereinigung Jugendburg LudwigsteinDie Burg Ludwigstein wurde von der deutschen Jugendbewegung, wie sie im Wandervogel ihren ersten Ausdruck fand, als Jugendburg und Erinnerungsmal an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Brüder wieder errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gedenken an dessen Gefallene und an die Opfer der Gewalt aus den Bünden mit einbezogen.

    Die Vereinigung Jugendburg Ludwigstein e. V. ist Nachfolgerin der 1920 gegründe-ten Vereinigung zum Erwerb, Wiederaufbau und zur Erhaltung der Burg Ludwigstein bei Witzenhausen an der Werra. Die Burg steht der Jugend und den Älteren in Wahrung der Tradition der deutschen Jugendbewegung als Jugendherberge und Tagungsstätte offen; sie soll menschliche Begegnung, Sammlung und gemeinsame Erholung vermitteln. Die Burg ist Sitz des Archivs der deutschen Jugendbewegung.

    Um die Erreichung dieses Zieles auch für die Zukunft sicherzustellen, be-schloss die Ordentliche Mitgliederversammlung der Vereinigung Jugendburg Ludwigstein e. V. vom 18. Juni 1966, das Eigentum an der Burg und dem Archiv der deutschen Jugendbewegung auf eine gemeinnützige Stiftung priva-ten Rechts zu übertragen, die den Namen „Stiftung Jugendburg Ludwigstein und Archiv der deutschen Jugendbewegung“ führt.

    Präambel der Vereinssatzung

    ImpressumLudwigsteiner Blätter Zeitschrift der Vereinigung Jugendburg Ludwigstein e. V.

    65. Jahrgang, Heft 267 vom September 2015

    Satz, Layout, Druck Martin Schott, Leidener Straße 135, 47839 Krefeld

    Redaktion: Sandra Büchsenschütz-Nothdurft, Tütthees 15, 47559 Kranenburg

    Florian Horst, Nahlstraße 10, 34117 Kassel

    Druck: Druckhaus Duisburg OMD GmbH, Duisburg (auf 100 % Recyclingpapier)

    Erscheinungsweise: vierteljährlich, Auflage: 550

    Redaktionsschluss: für Heft 268 am 15. November 2015

    Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

    Titelmotiv: Tanzen vor der Burg; Foto: Martin Schott

    Bildnachweis: Archiv: 19-21, 28; Burg: 8; Deiters: 3, 24-26; Demmer: 7, 13, 14-17; Flader: 6; Jubi: 22-23, 28; Klinge: 27; Köther: 18; Wolfgang Schmidt: 28; Schott: 18

    VJL – VEREINIGUNG JUGENDBURG LUDWIGSTEIN

  • ADRESSEN UND KONTEN

    VereinigungVereinigung Jugendburg Ludwigstein e.V.Burg Ludwigstein, 37214 WitzenhausenHomepage: www.ludwigstein.deVereinsvorstände (zugleich Kuratoren)Vorsitzende: Tatjana Wander

    Schillerstraße 18, 34260 KaufungenTel. (0 56 05) 9 39 29 42

    Schriftführer: Florian Horst Nahlstraße 10, 34117 Kassel

    Kassenführer: Dr. Jörg Rothhämel

    Archivreferent (zugleich Kurator)Prof. Dr. Herbert Reyer

    Ludwig-Uhland-Straße 22, 31137 Hildesheim

    Freier KuratorHolger Pflüger-Grone

    Am Altersheim 12, 37213 WitzenhausenTel. (0 55 42) 7 27 59,

    Beirat: N.N.Geschäftsstelle u. MitgliederbetreuungBurgbote / MitgliedsanträgeKirsten und Tom Morgenroth

    Stresemannallee 27 g, 30173 Hannover

    Jubiläen und EhrungenMarie Medow

    Konto der VereinigungVJL, Sparkasse Werra-MeißnerBLZ 522 500 30, Konto-Nr. 50 01 83 73IBAN: DE07 5225 0030 0050 0183 73BIC: HELADEF1ESWfür Mitgliedsbeiträge, Ludwigsteiner Blätter,Spenden an die Vereinigung und das ArchivMitgliedsbeiträge der VereinigungEinzelmitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 EuroFamilien, Ehepaare . . . . . . . . . . . . . . . 70 EuroSchüler, Studenten, Jugendliche . . . . 20 EuroKorporative Mitglieder bis 100 Mitgl. 110 Euro

    bis 500 Mitgl. 140 Euroüber 500 Mitgl. 250 Euro

    Ludwigsteiner BlätterRedaktion: s. Impressum; Einzelheft im Direkt-verkauf: 1,50 Euro, im Versand: 3,50 Euro,Jahresabo: 12 Euro (für Mitglieder im Beitrag).Einzahlungen auf das Konto der Vereinigung(Verwendung: LB)

    StiftungStiftung Jugendburg Ludwigstein und Archiv der deutschen Jugendbewegung Burg Ludwigstein, 37214 Witzenhausen Homepage: www.burgludwigstein.de

    StiftungskuratoriumVorsitzender: Holger Pflüger-Grone (s. links)Das Kuratorium hat sieben Mitglieder. Die Vereinigung ist durch ihre drei Vorstände, den Archivreferenten und den freien Kurator vertreten, der Ring junger Bünde durch Thiemo Gerbich und Tim Brandes.

    StiftungsvorstandVorsitzender: Alexander Liebig

    Am Papenberg 3, 37075 GöttingenTel. (01 60) 7 55 32 27,

    Roland LentzMagnolienweg 41, 37269 EschwegeTel. (0 56 51) 302-22 20

    Juliane Palm

    Jörg Möller

    BurgbüroTel. (0 55 42) 50 17 10

    BurgbetriebsleiterSelmar Sechtling

    Tel. (0 55 42) 50 17 15

    Konto der Stiftung (nicht für Mitgliedsbeiträge)Sparkasse Werra-MeißnerBLZ 522 500 30, Kto. 50 01 13 94IBAN: DE66 5225 0030 0050 0113 94BIC: HELADEF1ESW

    ArchivLeiterin: Dr. Susanne Rappe-Weber

    Archiv der deutschen JugendbewegungTel. (0 55 42) 50 17 20, Fax 50 17 23

    JugendbildungsstätteGeschäftsführer: Stephan Sommerfeld

    Jugendbildungsstätte Ludwigstein gGmbHTel. (0 55 42) 50 17 30, Fax 50 17 34,

    www.burgludwigstein.de

  • Ich lobe den Tanz,denn er befreit den Menschenvon der Schwere der Dinge

    bindet den Vereinzeltenzu Gemeinschaft.

    Ich lobe den Tanzder alles fordert und fördertGesundheit und klaren Geistund eine beschwingte Seele.

    Tanz ist Verwandlungdes Raumes, der Zeit, des Menschen

    der dauernd in Gefahr istzu zerfallen ganz Hirn

    Wille oder Gefühl zu werden.

    Der Tanz dagegen fordertden ganzen Menschen

    der in seiner Mitte verankert istder nicht besessen ist

    von der Begehrlichkeitnach Menschen und Dingen

    und von der Dämonieder Verlassenheit im eigenen Ich.

    Der Tanz fordertden befreiten, den schwingenden

    Menschenim Gleichgewicht aller Kräfte.

    Ich lobe den Tanz.

    O Menschlerne tanzen,

    sonst wissen die Engelim Himmel mit dirnichts anzufangen.

    Augustinus Aurelius(354–430), Bischof von Hippo,

    Philosoph, Kirchenvater und Heiliger