7,50 Deutschland ISSN 1618 – 3142 Government · Anti-Terrorkampf Bundesinnenminister Otto Schily...

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Anti-Terrorkampf Bundesinnenminister Otto Schily will die Infrastruktur der Informationsgesellschaft schützen. Eine Kooperation mit der Telekom soll helfen. GIS Die Geografischen Informationssysteme können von den Verwaltungen zum aktiven Standort- management ein- gesetzt werden. Ein aktuelles Beispiel liefert die Schwarz- waldkommune Nagold, die ihre Liegenschaften jetzt Interessenten im Internet anbietet. Seite 22 IN DIESER AUSGABE Kein Grundrecht auf .de Kommunen können nicht immer damit rechnen, dass ihnen beim Streit um einen Domain-Namen die Richter bedingungslos beistehen. Seite 34 Rubriken eGovernment-Termine, Ausschreibungen der Öffentlichen Hand, redaktionell erwähnte Unternehmen, Impressum ab Seite 35 RECHT & SERVICE Spielregeln Seit Jahreswechsel gelten im Internet neue Regeln für den Datenschutz. Auch Kommunen verstoßen dagegen. @ @ Jetzt bestellen: GovcomUpdate – der aktuelle Newsletter per eMail: [email protected] Leserbriefe: [email protected] DataM-Services GmbH, 97103 Würzburg PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, B 57334 Grundlagen Fünf Basiskomponenten haben die eGovernment- Architekten der KBSt aus- gemacht. Der vorrangige Aufbau dieser Voraus- setzungen kann die Entwicklung deutlich beschleunigen. Seite 4 Nr. 03/02 18. Februar 2002 D ie Experten im Bundesin- nenministerium, die den Entwurf des Gesetzes zur Änderung des Melderechtsrahmen- gesetzes (MRRG) eingebracht ha- ben, gehen davon aus, dass durch die Novelle bis zu zehn Prozent Per- sonalkosten in den kommunalen Meldebehörden eingespart werden können. Das ist allerdings derzeit noch Zukunftsmusik, denn nach der erwarteten Zustimmung durch den Bundesrat haben die Länder noch zwei Jahre Zeit, die neuen Re- gelungen umzusetzen. Durch die neuen Bestimmungen für den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechniken werden Behördengänge teilweise sogar überflüs- sig: So entfällt für die Bür- ger die Pflicht, sich bei Umzügen innerhalb der Bundesrepublik abzumelden. Auch der Wohnungsgeber müsse bundeseinheitlich bei An- und Abmeldung von Auslandsumzügen nicht mehr „mitwirken“, erklärte das Bun- desinnenministerium. Die sogenannte Vermietermeldepflicht entfällt. Dafür werden sich die Bürger künftig über das Internet bei der Kommune nach einem Umzug anmelden können. Allein von dieser Veränderung verspre- chen sich die Experten die größten Ein- sparungen von Zeit und Kosten – sowohl beim Bürger, wie auch in den Stadt- und Gemeindeverwaltungen. Die Schily-Behörde: „Um vor allem durch die wegfallende Abmeldepflicht Informationsverluste bei den beteiligten Meldebehörden zu vermeiden, wird das Rückmeldeverfahren erffektiver gestal- tet. Dafür werden automatisierte Verfah- ren der Datenübermittlung zugelassen.“ Gesetzlich geregelt sind nun die elektro- nische Übermittlung von Meldedaten an Behörden des Inlands, der Mitglieds- staaten der EU und der EWR-Vertrags- staaten sowie an private Stellen im Rah- men von Melderegisterauskünften. Neu wird auch sein, dass der Bürger mit seinem Computer per Internet eine elektronische Selbstauskunft abrufen kann, also Einblick seine ei- genen Daten nehmen kann, die im Einwohnermeldeamt gespeichert sind. Der Wermutstropfen an der Novellierung des Melde- rechtsrahmengesetzes: Auch wenn die Vorschriften in den jeweiligen Gesetzen der Bun- desländer umgesetzt wurden, ist eine Voraussetzung für die Nutzung durch den Bürger „die zügige und flächen- deckende Verbreitung der elektronischen Signatur nach den Vorschriften des Signa- turgesetzes“, so die Projekt- gruppe „Moderner Staat – moderne Verwaltung“. Wie weit diese Entwicklung in zwei Jahren tatsächlich sein wird, lässt sich allerdings der- zeit nicht abschätzen, zumal sich die Bundesbehörden vom Kabinett die „Signatur light“ genehmigen ließen, die für den Umgang des Bürgers mit den Daten imEinwohnermeldeamt bei wei- tem nicht ausreichen dürfte. Dennoch wurde mit dem Beschluss des Bundestages ein wichtiger Schritt in Richtung eGovernment und „Moderne Verwaltung“ vollzogen. Die Zustimmung des Bundesrates gilt in Regierungskrei- sen als sicher, denn alle Vorschläge des Landerparlamentes seien im Gesetz berücksichtigt worden. vio Länder haben noch zwei Jahre Zeit Schily macht Melderecht fähig für eGovernment Erfolg für Media@Komm Baugenehmigung online Marktchancen übersehen von Gerald Viola Government Computing E inen wichtigen Durchbruch für eGovernment hat das Projekt Me- dia@Komm in der Stadt Esslingen ge- schafft. Dort wurde jetzt der Start- schuss zur Nutzung der elektronischen Signatur im Online-Baugenehmi- gungsverfahren gegeben. Schon im konventionellen Geneh- migungsprozess steht den Bauämtern vieler Kommunen eine Arbeitsplatz- software zur Verfügung. Aber: Die Kommunikation und der Dokumen- tenaustausch zwischen den Antrag- stellern und den bis zu 30 beteiligten Ämtern wird dabei nicht unterstützt. In der Konsequenz werden die Unter- lagen nacheinander bearbeitet, hin- und hergesendet, Ergänzungen müs- sen vom Antragsteller sehr umständ- lich vorgenommen werden. Nicht sel- ten sind kostspielige Verzögerungen im gesamten Bauprozess die Folge. Auf der neuen Projektmanagement- Plattform der conject AG werden nun sämtliche am Genehmigungsprozess Beteiligten über das Internet mitein- ander vernetzt. Die relevanten Doku- mente können parallel und aktuell be- arbeitet werden. Durch die Integrati- on der Signierkomponente der Sedu- ce GmbH können Antragsteller und Ämter sich selber und die Dokumente authentifizieren und signieren. Der Postversand und der Behördengang entfallen. Ein „Formularassistent“ der W. Kohlhammer GmbH und der cit GmbH hilft darüber hinaus bei der fehlerfreien Beantragung. vio Nutzen der eSignatur im eCommerce RECHT & SERVICE Echtzeiterkennung Unerlaubte Zugriffsversuche sofort zuverlässig zu erken- nen, ist für die Sicherheits- verantwortlichen die größte Herausforderung. KOMMUNE & STAAT Seite 3 Seite 31 Trendwende Statt der Technik stand diesmal bei der Learntec in Karlsruhe die Qualität der Inhalte im Mittelpunkt der Diskussionen. Seite 21 KOMMENTAR 800 600 400 200 0 DIE ZEITUNG FÜR IT-GESTÜTZTE VERWALTUNG VON KOMMUNE UND STAAT 7,50 Deutschland ISSN 1618 – 3142 BRANCHE & INNOVATION Speichernetze Der Trend im Bereich Storage geht weg von der zentralen Daten- speicherung. SANs haben die Möglichkei- ten zur dezentralen Sicherung unabhängig vom Standort der Computer geschaffen. Seite 12 Quelle: BMWi/KPMG © Government Computing ENTWICKLUNGSPOTENZIAL. Der Markt für Sicherheitsleistungen im Internet-Umfeld (eSecurity) soll von einem Volumen von 205 Millionen Euro mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 42 Prozent auf 818 Millionen Euro ansteigen PRAXIS & LÖSUNGEN Rund 40 Prozent der deutschen Großunternehmen setzen bereits eLearning-Programme ein. Und genau auf diese Zielgruppe stürz- ten sich auch die Anbieter entspre- chender Software und Inhalte bei der „Learntec“ in Karlsruhe. Ähnlich wie vor etlichen Jahren bei den ASP-Anwendungen, wer- den die Marktchancen, die sich im Bereich eGovernment anbieten, einfach übersehen. Der ein oder andere Anbieter hat zwar Referenzkunden im mehr „halbstaatlichen“ Umfeld anzubie- ten und manchmal heißt es auch: „Wir führen gerade Verhandlungen mit einer öffentlichen Einrich- tung“ – doch kam die Idee auf eLearning zu setzen, in diesen Fällen wohl eher von innovativen Behördenleitern. Das zeigt auch das vom Wissen- schaftsministerium präsentierte Projekt „prodela“. Ziel ist der Auf- bau eines regionalen Bildungsser- vers für Kommunen in der Region Stuttgart, der die Mitarbeiter am Arbeitsplatz, im Arbeitsprozess, bei Bedarf (on-Demand) gezielt unter- stützt. Pilotfeld ist die Einführung des neuen Steuerungsmodells, das eine Reihe von Umstellungen mit sich bringt, beispielsweise die Ein- führung neuer Software im Bereich Finanzwesen. Der Bedarf ist also erkannt – zumindest von den Behörden. „eLearning für die Verwaltungsreform“ PRAXIS & LÖSUNGEN 54 54 82 114 158 138 206 281 215 287 43 55 89 68 94 136 193 258 Vereinfachung. Bürgerfreundlicher, moderner und kosten- senkend – das neue Melderechtsrahmengesetz schafft jetzt die rechtlichen Voraussetzungen dafür,dass Behördengänge durch die Kommunikation über den PC ersetzt werden. OTTO SCHILY. Der Bundesinnenminister ließ sich vom Bundestag das Melderechtsrahmengesetz absegnen BRANCHE & INNOVATION 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Angaben in Mio. Euro KOMMUNE & STAAT Government Services Software Hardware Seite 11

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Anti-TerrorkampfBundesinnenminister OttoSchily will die Infrastruktur derInformationsgesellschaftschützen. Eine Kooperationmit der Telekom soll helfen.

GISDie GeografischenInformationssystemekönnen von den Verwaltungen zumaktiven Standort-management ein-gesetzt werden. Einaktuelles Beispielliefert die Schwarz-waldkommune Nagold, die ihre Liegenschaften jetztInteressenten im Internet anbietet. Seite 22

IN DIESER AUSGABE

Kein Grundrecht auf .deKommunen können nicht immer damit rechnen, dass ihnen beim Streit um einen Domain-Namen dieRichter bedingungslos beistehen. Seite 34

RubrikeneGovernment-Termine, Ausschreibungen der Öffentlichen Hand, redaktionell erwähnteUnternehmen, Impressum ab Seite 35

RECHT & SERVICE

SpielregelnSeit Jahreswechsel geltenim Internet neue Regelnfür den Datenschutz.Auch Kommunen verstoßen dagegen.

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GrundlagenFünf Basiskomponentenhaben die eGovernment-Architekten der KBSt aus-gemacht. Der vorrangigeAufbau dieser Voraus-setzungen kann die Entwicklung deutlich beschleunigen. Seite 4

Nr. 03/02 18. Februar 2002

Die Experten im Bundesin-nenministerium, die denEntwurf des Gesetzes zur

Änderung des Melderechtsrahmen-gesetzes (MRRG) eingebracht ha-ben, gehen davon aus, dass durchdie Novelle bis zu zehn Prozent Per-sonalkosten in den kommunalenMeldebehörden eingespart werdenkönnen. Das ist allerdings derzeitnoch Zukunftsmusik, denn nachder erwarteten Zustimmung durchden Bundesrat haben die Ländernoch zwei Jahre Zeit, die neuen Re-gelungen umzusetzen.

Durch die neuen Bestimmungenfür den Einsatz von Informations-und Kommunikationstechnikenwerden Behördengängeteilweise sogar überflüs-sig: So entfällt für die Bür-ger die Pflicht, sich beiUmzügen innerhalb der Bundesrepublikabzumelden. Auch der Wohnungsgebermüsse bundeseinheitlich bei An- undAbmeldung von Auslandsumzügen nichtmehr „mitwirken“, erklärte das Bun-desinnenministerium. Die sogenannteVermietermeldepflicht entfällt.

Dafür werden sich die Bürger künftigüber das Internet bei der Kommunenach einem Umzug anmelden können.Allein von dieser Veränderung verspre-chen sich die Experten die größten Ein-sparungen von Zeit und Kosten – sowohl

beim Bürger, wie auch in den Stadt- undGemeindeverwaltungen.

Die Schily-Behörde: „Um vor allemdurch die wegfallende AbmeldepflichtInformationsverluste bei den beteiligtenMeldebehörden zu vermeiden, wird dasRückmeldeverfahren erffektiver gestal-tet. Dafür werden automatisierte Verfah-ren der Datenübermittlung zugelassen.“Gesetzlich geregelt sind nun die elektro-nische Übermittlung von Meldedaten anBehörden des Inlands, der Mitglieds-staaten der EU und der EWR-Vertrags-

staaten sowie an private Stellen im Rah-men von Melderegisterauskünften.

Neu wird auch sein, dass der Bürgermit seinem Computer per Internet eineelektronische Selbstauskunft abrufen

kann, also Einblick seine ei-genen Daten nehmen kann,die im Einwohnermeldeamtgespeichert sind.

Der Wermutstropfen an derNovellierung des Melde-rechtsrahmengesetzes: Auchwenn die Vorschriften in denjeweiligen Gesetzen der Bun-desländer umgesetzt wurden,ist eine Voraussetzung für dieNutzung durch den Bürger„die zügige und flächen-deckende Verbreitung derelektronischen Signatur nachden Vorschriften des Signa-turgesetzes“, so die Projekt-gruppe „Moderner Staat –moderne Verwaltung“. Wieweit diese Entwicklung inzwei Jahren tatsächlich sein

wird, lässt sich allerdings der-zeit nicht abschätzen, zumal

sich die Bundesbehörden vom Kabinettdie „Signatur light“ genehmigen ließen,die für den Umgang des Bürgers mit denDaten imEinwohnermeldeamt bei wei-tem nicht ausreichen dürfte.

Dennoch wurde mit dem Beschlussdes Bundestages ein wichtiger Schritt inRichtung eGovernment und „ModerneVerwaltung“ vollzogen. Die Zustimmungdes Bundesrates gilt in Regierungskrei-sen als sicher, denn alle Vorschläge desLanderparlamentes seien im Gesetzberücksichtigt worden. vio

Länder haben noch zwei Jahre Zeit

Schily macht Melderechtfähig für eGovernment

Erfolg für Media@Komm

Baugenehmigung online

Marktchancen übersehen

von Gerald Viola Government Computing

Einen wichtigen Durchbruch füreGovernment hat das Projekt Me-

dia@Komm in der Stadt Esslingen ge-schafft. Dort wurde jetzt der Start-schuss zur Nutzung der elektronischenSignatur im Online-Baugenehmi-gungsverfahren gegeben.

Schon im konventionellen Geneh-migungsprozess steht den Bauämternvieler Kommunen eine Arbeitsplatz-software zur Verfügung. Aber: DieKommunikation und der Dokumen-tenaustausch zwischen den Antrag-stellern und den bis zu 30 beteiligtenÄmtern wird dabei nicht unterstützt.In der Konsequenz werden die Unter-lagen nacheinander bearbeitet, hin-und hergesendet, Ergänzungen müs-sen vom Antragsteller sehr umständ-

lich vorgenommen werden. Nicht sel-ten sind kostspielige Verzögerungen imgesamten Bauprozess die Folge.

Auf der neuen Projektmanagement-Plattform der conject AG werden nunsämtliche am GenehmigungsprozessBeteiligten über das Internet mitein-ander vernetzt. Die relevanten Doku-mente können parallel und aktuell be-arbeitet werden. Durch die Integrati-on der Signierkomponente der Sedu-ce GmbH können Antragsteller undÄmter sich selber und die Dokumenteauthentifizieren und signieren. DerPostversand und der Behördengangentfallen. Ein „Formularassistent“ derW. Kohlhammer GmbH und der citGmbH hilft darüber hinaus bei derfehlerfreien Beantragung. vio

Nutzen der eSignatur im eCommerce

RECHT & SERVICE

EchtzeiterkennungUnerlaubte Zugriffsversuchesofort zuverlässig zu erken-nen, ist für die Sicherheits-verantwortlichen die größte

Herausforderung.

KOMMUNE & STAAT

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TrendwendeStatt der Technik stand diesmal bei der Learntec inKarlsruhe die Qualität derInhalte im Mittelpunkt derDiskussionen.

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SpeichernetzeDer Trend im BereichStorage geht weg vonder zentralen Daten-speicherung. SANshaben die Möglichkei-ten zur dezentralenSicherung unabhängigvom Standort der Computer geschaffen. Seite 12

Quelle: BMWi/KPMG © Government Computing

ENTWICKLUNGSPOTENZIAL. Der Markt für Sicherheitsleistungen im Internet-Umfeld (eSecurity) soll von einem Volumen von 205 Millionen Euro mit einer durchschnittlichenWachstumsrate von 42 Prozent auf 818 Millionen Euro ansteigen

PRAXIS & LÖSUNGEN

Rund 40 Prozent der deutschenGroßunternehmen setzen bereitseLearning-Programme ein. Undgenau auf diese Zielgruppe stürz-ten sich auch die Anbieter entspre-chender Software und Inhalte beider „Learntec“ in Karlsruhe.Ähnlich wie vor etlichen Jahren bei den ASP-Anwendungen, wer-den die Marktchancen, die sich im Bereich eGovernment anbieten,einfach übersehen.Der ein oder andere Anbieter hatzwar Referenzkunden im mehr

„halbstaatlichen“ Umfeld anzubie-ten und manchmal heißt es auch:„Wir führen gerade Verhandlungenmit einer öffentlichen Einrich-tung“ – doch kam die Idee aufeLearning zu setzen, in diesen Fällen wohl eher von innovativenBehördenleitern.Das zeigt auch das vom Wissen-schaftsministerium präsentierteProjekt „prodela“. Ziel ist der Auf-bau eines regionalen Bildungsser-vers für Kommunen in der RegionStuttgart, der die Mitarbeiter amArbeitsplatz, im Arbeitsprozess, beiBedarf (on-Demand) gezielt unter-stützt. Pilotfeld ist die Einführungdes neuen Steuerungsmodells, daseine Reihe von Umstellungen mitsich bringt, beispielsweise die Ein-führung neuer Software im BereichFinanzwesen.Der Bedarf ist also erkannt – zumindest von den Behörden.

„eLearning für die Verwaltungsreform“

PRAXIS & LÖSUNGEN

54

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Vereinfachung. Bürgerfreundlicher, moderner und kosten-senkend – das neue Melderechtsrahmengesetz schafft jetzt die rechtlichen Voraussetzungen dafür, dass Behördengängedurch die Kommunikation über den PC ersetzt werden.

OTTO SCHILY. Der Bundesinnenminister ließ sich vomBundestag das Melderechtsrahmengesetz absegnen

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1999 2000 2001 2002 2003 2004

Angaben in Mio. Euro

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KOMMUNE & STAAT GOVERNMENT COMPUTING ■ AUSGABE 03-2002 3

Digitale SignaturOhne sie geht nichts imeGovernment: Die Signa-tur ist heute ein zentralerBaustein. Doch wie ist deraktuelle Stand?

RahmenbedingungFünf Basiskomponentenmüssen vorrangig auf- undausgebaut werden, damiteGovernment erfolgreichetabliert werden kann.

Seite 4 Seite 9

HandlungbedarfeGovernment-Projekte sindeine Herausforderung. DieEU-Kommission unterstütztPlanung und Umsetzungder Projekte.

Seite 5

FachtagungIm Schöneberger Rathausfand die zweite Fachtagungder Fachhochschule desBundes statt. GovernmentComputing war dabei.

Seite 6

Kooperation

Bund will Datennetzegegen Anschläge sichern

Die Terroranschläge vom 11.September zogen auch inDeutschland einige Verän-

derungen nach sich, die unser allerLeben unmittelbar verändert ha-ben. Man denke nur an die neuenAnti-Terror-Gesetze. Die Anschlä-ge wirkten sich aber auch unmit-telbar auf die eGovernment-Initia-tive der Deutschen Bundesregie-rung aus und bereiteten gleichzei-tig einer Public Private Partnershipauf höchster Ebene den Weg.

Gegenmaßnahmen

So erklärte BundesinnenministerOtto Schily auf einer gemeinsamenPressekonferenz mit dem Chef derDeutschen Telekom am 16. Januar:„Die Ereignisse des 11. Septemberhaben uns vor Augen geführt, dassterroristische Anschläge sich gegendie Nervenzentren der modernenZivilisation richten können. Des-halb habe ich Gespräche mit denVertretern aller Infrastrukturein-richtungen in Deutschland geführt,um Bedrohungspotenziale zu er-kennen und Gegenmaßnahmen zuergreifen.“ Ein Ergebnis dieser Ge-spräche ist die Kooperation mit derDeutschen Telekom. Laut Schilysoll die Zusammenarbeit vor allemzu Systemen führen, über welchedie Bevölkerung im Katastrophen-fall über satellitengestützte Infor-mationssysteme informiert wird.

Dazu Otto Schily: „Bei Katastro-phenfällen müssen wir uns für dieWarnung der Bevölkerung die neu-en Techniken zu Nutze machen.Wo früher die Sirenen heulten, soll

künftig das Handy alarmieren, dieFunkuhren schrillen und bei je-dem, der gerade im Internet surft,sich ein Warnfenster öffnen. Diesist moderne Kommunikation.“

Funktionieren soll es so, dassüber das geplante Satellitenkom-munikationssystem Warnmeldun-gen nicht nur an Rundfunkanstal-ten und Nachrichtenagenturen,sondern auch an T-online übermit-telt werden. Der Mobilfunkprovi-der des rosa Riesen soll diese dann,laut Schily, „schnell und effizient“an seine Kunden weiterleiten.

Bei der Umsetzung seien zwarnoch einige Fragen zu klären, den-noch zeichne sich schon jetzt ab,

dass dieses System Vorbildcharak-ter habe. Denn Staat und Wirt-schaft nutzten mit dieser Zusam-menarbeit die Vorteile einerschnellen, modernen und kosten-günstigen Kommunikationsinfra-struktur. Laut Otto Schily seienauch andere Anbieter dazu aufge-rufen, sich künftig an diesem Sy-stem zur schnellen Warnung derBevölkerung zu beteiligen. Als Bei-spiel dafür, wie erfolgreich die Zu-sammenarbeit zwischen Bundes-regierung und Deutscher Telekomsei, nannte Schily den Informa-tionsverbund Berlin-Bonn (IVBB).

Über Katastrophen hinaus

Ein weiteres enges Feld der Koope-ration mit der Telekom bestehe aufdem Gebiet der IT-Sicherheit. Hierhabe sich eine vertrauensvolle Zu-sammenarbeit zwischen dem Bun-desamt für Sicherheit in der Infor-mationstechnik (BSI) entwickelt,von der beide Seiten profitierenwürden, erklärte Schily.

Es liege im Interesse der Bun-desregierung, dass in sensiblen Be-reichen vertrauenswürdige und ro-buste Technik eingesetzt werde.Für die Kooperation in besonderssensiblen IT-Sicherheitsfragenwerde daher eine ständige Arbeits-gruppe des Bundesamtes mit derTelekom eingerichtet.

Überdies habe das Bundesin-nenminsterium eine langfristigeZusammenarbeit und einen „ver-trauensvollen Austausch“ von Ex-perten vereinbart, um im Bedarfs-fall koordiniert und schlagkräftig

auf Bedrohungen der nationaleninformationstechnischen Infra-struktur reagieren zu können.

Dazu werden die CERTs, dieComputer Emergency ResponseTeams, der beiden Partner eng zu-sammenarbeiten. Aus diesemGrund würden zwischen denCERTs besondere Kommunikati-ons- und Alarmierungswege ver-einbart, die einen unmittelbarenund verschlüsselten Austausch ver-traulicher Informationen zur Ver-

besserung der Reaktionsfähigkeitin „besonderen Lagen“ ermöglich-ten. Die Kooperation versetze bei-de Partner in die Lage, die Analysesicherheitsrelevanter Ereignissebesser abzusichern. Der Bundesin-nenminister empfahl dieses Modellder Zusammenarbeit auch ande-ren Unternehmen und Organisa-tionen zur Nachahmung. Das Bun-desinnenministerium und das BSIseien zu einer Kooperation bereit .

Standortschutz

Wie wichtig der Schutz der Kom-munikationsinfrastruktur für dieBundesregierung, aber auch für dieWirtschaft sei, lasse sich bereits mitwenigen Zahlen verdeutlichen, soder Minister.

So habe das eMail-Aufkommenallein im IVBB von 40 000 Mails imJahr 1999 auf aktuelle 1,7 MillionenMails pro Monat zugenommen. Ei-ne noch intensivere Nutzung sei zuerwarten. Eine Erweiterung desMailsystems auf eine Kapazität vonfünf Millionen Nachrichten proMonat – bei einer Übermittlungs-zeit von 60 Sekunden – sei bereitsdurchgeführt worden.

Darüber hinaus werde neben derBandbreite auch die Ausfallsicher-heit ständig ausgebaut. Zusätzlichsollen im laufenden Jahr die Ver-schlüsselungsverfahren auf weitereKommunikationsleitungen ausge-dehnt werden. Die Notwendigkeitfür diese Maßnahmen hätten nichtzuletzt die Ereignisse des 11. Sep-tembers vor Augen geführt. mk

www.bmi.bund.de

Schutz. Dass Datennetze gegen Angriffe schwer zuschützen sind, wusste man auch vor dem 11. September.Der Terroranschlag hat ihre Verwundbarkeit aber nach-haltig ins Bewusstsein gerückt. Nun hat das Bundes-innenministerium mit der Deutschen Telekom eine Initiative gestartet, um sie nachhaltig zu schützen.

KOMMUNE & STAATVerantwortlicher Redakteur:

Manfred KleinTel. 08 21 /21 77-133, Fax 08 21 /21 77-223

eMail: [email protected]

KOOPERATION. Bundesinnenminister Otto Schily und Telekom-Chef Ron Sommer wollen zusammen die Kommunikationsinfrastruktur der Informationsgesellschaft schützen

AUSBAU DER CERT-INITIATIVE

Der Ausbau der CERT-Infrastruk-tur beschränkt sich nicht auf Ko-operation zwischen Bundesinnen-ministerium und der Deutschen Te-lekom. Bereits wenige Tage, nach-dem Bundesinnenminister OttoSchily und Telekom-Chef RonSommer die vertiefte Zusammen-arbeit ihrer Organisationen bekanntgemacht hatten, verkündete dasBundesinnenministerium, dassman die Zusammenarbeit mit derArbeitsgruppe „Sicherheit und Ver-trauen im Internet“ der InitiativeD21 weiter ausbauen wolle. Anlass der Erklärung war, dass dieArbeitsgruppe, die von Brigitte Zy-pries, Staatssekretärin im Bun-desinnenministerium, und WilhelmBarthelmeß, dem Vorsitzenden desVorstands der Fiducia AG, geleitetwird, einen Bericht zur Infrastrukturder Computer-Notfall-Teams, kurzCERT, vorgelegt hatte. In diesem Bericht hatte die Ar-beitsgruppe beklagt, dass die „In-ternetfeuerwehr“ insbesondere dieklein- und mittelständischen Un-ternehmen sowie Privatpersonennicht erreiche. Um diesem Miss-stand abzuhelfen, hatte die Ar-beitsgruppe Empfehlungen ausge-arbeitet. Als wichtigste Aufgabenwurde die Sensibilisierung und

Ausbildung der Nutzer genannt.Erreicht werden soll durch eineVerbesserung der Computer-Not-fall-Teams, die Realisierung weite-rer CERTs in den bisher nicht be-dienten Zielgruppen und der Aus-bau der CERTs in Deutschlandund der Europäischen Union.„Viele Unternehmen wissen beiComputerproblemen nicht, an wensie sich wenden sollen. Hier müs-sen wir gemeinsam mit den CERT-Dienstleistern mehr Transparenzschaffen und aufzeigen, was dieseComputer-Notfall-Teams leistenkönnen“, fasste StaatssekretärinZypries die Situation zusammen.Brigitte Zypries wies aber auchdarauf hin, dass Deutschland be-reits über funktionierende CERT-Strukturen verfüge, deren Wirk-samkeit mit denen der USA ver-gleichbar sei. „Mit den CERTs inden Großunternehmen sind wirvielen Staaten voraus. Diese Struk-tur muss jetzt sinnvoll erweitertwerden“, erklärte Barthelmeß.Um den angestoßenen Prozess er-folgreich fortzuführen, habe die Ar-beitsgruppe nun ein neues Projektin Gang gesetzt, das die Wirt-schaft, die Politik und die For-schung für die Umsetzung derEmpfehlungen gewinnen will. mk

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S C H W E R P U N K T KOMMUNE & STAAT4 GOVERNMENT COMPUTING 03-2002

Unterschiedliche IT-Landschaften

eGovernment braucht fünf Basiskomponenten

Der Verwaltungsexpertewies darauf hin, dasseGovernment ebenmehr besage, als nur

eine schöne Website ins Netz zustellen. „Mittlerweile erwartenBürger nicht nur vollständige In-formationen zu ihren Anliegen imInternet. Sie wollen auch ihre An-träge online stellen und sie erwar-ten eine rasche Antwort, einen Be-scheid oder etwa eine konkreteDienstleistung – ebenfalls auf elek-tronischem Wege.“

Und deshalb reiche es nicht aus,die alten Verwaltungsabläufe Eins-zu-eins ins Internet zu übertragen.„Wir müssen die internen Prozessereorganisieren, wir müssen dieVerwaltungsabläufe ändern unddie rechtlichen Rahmenbedingun-gen anpassen.“

Fünf Basiskomponenten

Dazu gehören – so hat dies dieProjektgruppe „BundOnline 2005“benannt, fünf Basiskomponentenfür eGovernment, die vorrangigauf- und ausgebaut werden müs-sen, da sie – so KBSt-ReferatsleiterRolf Krost – die Voraussetzung fürdie Mehrheit aller Dienstleistun-gen darstellten:■ Datensicherheit: Verschlüsse-

lung und Authentifizierung derelektronischen Dokumente,

■ Workflow / eDokumentenmana-gement: Mit der elektronischenAkte werden die bestehendenMedienbrüche überwunden,

■ Elektronischer Zahlungsverkehr:Bürger und Wirtschaft sollen dieProdukte der Verwaltung auchim Internet bezahlen können,

■ Content Management System:Die Einführung von CMS soll dieeffiziente, aktuelle und medie-bruchfreie Bearbeitung und Ge-staltung der Behörden-Websitesgarantieren,

■ Formular-Server: Ein zentralesAngebot katalogisiert und ver-linkt die Formulare und bietetsie zum Download an.

Gerade von diesen Basiskompo-nenten erwarten sich die Verant-wortlichen nicht nur die meistenSynergie-Effekte, sondern von ih-rer koordinierten Einführung auchdie höchsten Einsparungen.

Hindernis Föderalismus

Staatssekretärin Brigitte Zypriessieht allerdings auch die föderalen

Hürden für ein bundesweit ein-heitliches eGovernment, schreibtden Verantwortlichen aber insStammbuch: „Die Bürger erwartenvon einem neuen Dienstleistungs-angebot der Verwaltungen im In-ternet, dass es die Qualität derDienstleistung in den Vordergrundstellt und nicht die Zuständig-keitsverteilung zwischen Bund,Ländern und Kommunen.“

Einem einheitlichen Angebotstünden jedoch genau diese Ei-genständigkeiten von Bund, Län-dern und Kommunen durch denföderalen Staatsaufbau und derkommunalen Selbstverwaltungentgegen: „Es wird deshalb nichtmöglich sein, diese zum Teil ja ver-fassungsrechtlich vorgeschriebe-nen Vorgaben via Internet zu über-spielen. Dennoch dürfen dort, woBund, Länder und Kommunen ei-ne Dienstleistung gemeinsamüber das Internet anbieten können– beispielsweise Kraftfahrtbundes-amt und die Zulassungsstellenoder die Bundesdruckerei sowiedie Gemeinden und Landkreise –keine Brüche entstehen.“

Suche nach Standards

Brigitte Zypries sieht die Lösungdarin, dass nicht nur alle staatli-chen Ebenen für ihren Zuständig-keitsbereich das erforderliche On-line-Angebot schaffen, sondern

auch gewährleisten, dass dort, woes notwendig sei, die „entspre-chende Durchlässigkeit“ zwischenden Verwaltungsebenen besteht.Diese Interoperabilität und Kom-patibilität zwischen Verwaltungs-ebenen erfordert allerdings ge-meinsame Standards und Spezifi-kationen für Datenintegration, fürZugänge und Sicherheit.

Ausweis per Datenleitung

Dass gerade bei den gemeinsamenStandards dem Bereich eGovern-ment die größten Barrieren entge-genstehen, zeigte sich exempla-risch im Projekt Media@Kommdes fränkischen StädteverbundesNürnberg - Fürth - Erlangen -Schwabach - Bayreuth: Hier mus-sten die Verantwortlichen fünf un-terschiedliche „IT-Landschaften“erst einmal unter einen Hut brin-gen, bevor überhaupt einzelneProjekte in Angriff genommenwerden konnten.

Diese Verknüpfungen zwischenKommunen und Bundeseinrich-tungen sind durchaus machbar.Dies zeigt die Tatsache, dass be-reits 69 Gemeinden neue Ausweiseund Reisepässe per Datenleitungbei der Bundesdruckerei bestellen.14 Gemeinden nutzen die elektro-nische Anforderung auch für denFührerschein. Möglich wurde dasdurch das Softwaretool „DIGANT“,

die dem Bürger – so die ersten Er-fahrungen – eine Woche eher zumneuen Dokument verhilft. HaraldWendel, Geschäftsführer der Bun-desdruckerei, erwartet, „dass DI-GANT in Deutschland in dennächsten Jahren flächendeckendzum Einsatz kommt.“ Damit wür-de in Deutschland mit täglich60 000 Personalausweisen und Rei-sepässen sowie 30 000 Führer-scheinen ein Schritt vollzogen,denn beispielsweise Island bereitshinter sich hat. Der Staat bestelltseine Führerscheine komplett on-line bei der Bundesdruckerei. Dieeuropaweit standardisierte Kartewird dann in Berlin produziert,personalisiert und innerhalb von48 Stunden nach Island geliefert.

Und weitere Ansätze zur Ver-knüpfung von Daten und Ver-zeichnissen gibt es mit dem inter-nen Behördennetz „TESTA“. DerLandesbetrieb für Informations-technik (LIT), Berlin erklärt dieHintergründe: „Bei TESTA (Trans-European Services for Telematicsbetween Administrations) handeltes sich um ein Overlay-Netz dereuropäischen Verwaltungen. Dasprimäre Ziel besteht darin, den eu-ropäischen Einrichtungen, Agen-turen und Verwaltungen ein um-fassendes, gut strukturiertes Dien-steangebot auf der Basis aner-kannter Marktstandards bereitzu-stellen, das einen einfachen undzuverlässigen Austausch von Da-ten ermöglicht und optimale In-teroperabilität gewährleistet.“

Länderübergreifend

Ein Teil dieses Projektes sei TESTADeutschland, die Zusammenarbeitdes Bundes und der Länder imSinne eines Zusammenschluss dereinzelnen Landesnetze sowie demdirekte Anschluss einzelner Bun-desbehörden und des Informati-onsverbundes Berlin-Bonn (IVBB).Netzprovider sei eine Tochterfirmader Deutschen Telekom. Das TE-STA-Netz bilde damit das Rückgrateiner „Corporate Network Verwal-tung“ für die länderübergreifendeKommunikation. Die Einstiegssei-te von TESTA-Deutschland ist auf-geteilt in Angebote von Bund, Län-der und Kommunen. Und auchein Verzeichnisdienst werde der-zeit aufgebaut.

Im Bereich „Sicherheit“ gibt esdurch das Bundesamt für Sicher-heit in der Informationstechnik(BSI) eine gemeinsame Grundlagefür zukünftige Projekte – das eGov-ernment-Handbuch. Aktuell sindderzeit im Internet abrufbar:„Chefsache eGovernment – Leitfa-den für Behördenleiter“, „eGov-ernment für Jedermann“, „Siche-res eGovernment“, „Klassifikati-onsschema für eGovernment-Ver-fahren“, „Phasenplan für eGovern-ment-Koordinatoren und -Teams“(teilweise), „Klassifikationsschemafür eGovernment-Verfahren“, „Be-wertungskriterien für potenziellonline-fähige Dienstleistungen“,„eCommerce im eGovernment“,„Sicherer Internet-Auftritt im eGo-vernment“, „Netzplattformen füreGovernment“, „Kryptographie imeGovernment“, „eGovernment-Modellprojekte der InitiativeBundOnline 2005“, „eStrategie undProzessanalyse beim StBA“, „Toolsund Hilfsmittel für eGovernment: Sichere Unix-Administration, IT-Grundschutzhandbuch“, Präsen-tationsfolien für einen „Informati-ons-Workshop eGovernment“ undPräsentationsfolien zum Thema„Entwicklung eGovernment-Stra-tegie und Prozessanalyse und Pro-zessgestaltung“.

Kostenloses Angebot

Neben diesem allgemeinen Infor-mations- und Kommunikations-angebot bietet das BSI auch indi-viduelle Beratungs- und Unter-stützungsdienstleistungen für Be-hörden an. Dazu gehört auch dieaktive Begleitung von Pilotprojek-ten im eGovernment, insbesonde-re die Mitwirkung bei der Erstel-lung und auch der Erprobung vonIT-Sicherheitsanforderungen und-konzepten. Michael Hange, Vize-präsident des Bundesamtes für Si-cherheit in der Informationstech-nik: „Vor der Aufnahme einereGovernmentdienstleistung solltestets eine IT-sicherheitstechnischeRevision stehen. Diese gehört zumkostenlosen Angebot des BSI fürBundesbehörden.“

Ebenfalls im Bereich Sicherheitangesiedelt sind „Sphinx“ und „Di-gitale Signatur“, die zum Wegwei-ser für die flächendeckende Ein-führung von Authentifizierungund Verschlüsselung in der Bun-desverwaltung wurden.

Fazit

Brigitte Zypries zu der weiterenEntwicklung: „Wenn wir die Chan-ce ergreifen und die Möglichkei-ten nutzen, die eGovernment bie-tet, dann können wir eine neueDienstleistungskultur schaffen.Mit einer Verwaltung, in der dieBeschäftigten mehr Zeit für dieAnliegen der Menschen haben,weil sie sich nicht unnötig mit Ak-tenbergen herumplagen müssen.Und mit Veränderungen in die Ver-waltungen hinein, die wir mit denherkömmlichen Modernisierungs-instrumenten bisher nicht erreichthaben.“ Sie sei deshalb der Über-zeugung, dass eGovernment nichtnur „ein“ Weg, sondern „der“ Wegzu einem modernen Staat sei. vio

www.bsi.dewww.lit.berlin.dewww.kbst.dewww.bundesdruckerei.de

Rahmenbedingungen.„Echte Transaktionen, eGovernment im eigentlichen Sinne,sind auch in der Bundesverwaltung noch die Ausnahme“, stellte BMI-Ministerial-direktor Klaus-Henning-Rosen auf einer Fachtagung fest. Der Grund sei einfach:

Eine Transaktion über das Internet sei noch immer ein anspruchsvoller Vorgang –anspruchsvoller, als das manche vielleicht gedacht hätten.

NACHRICHTEN

EU GIBT GRÜNES LICHT FÜR GALILEO

Das Europaparlament hat zuge-stimmt. Wenn die Regierungs-chefs beim EU-Gipfel im Märzeinverstanden sind, wird es eineigenes europäisches Satelliten-Navigationssystem „Galileo“ ge-ben. Es soll Europa ab 2008 vonamerikanischen und russischenOrtungssystemen unabhängigmachen. „Galileo“ ist ein rein zivi-les Projekt und soll zur weltwei-ten Positionsbestimmung undNavigation im Straßen-, Luft undSchiffsverkehr dienen. Dennochkritisierten Parlamentarier denPlan, private Unternehmen zubeteiligen. Sie sehen bei der Aus-schreibung und bei Sicherheits-fragen Interessenskonflikte zwi-schen dem öffentlichen und pri-vaten Sektor und wollen die Wirt-schaft lieber über eine Förderge-sellschaft einbinden. Die 30 Satelliten werden allein inder Entwicklungsphase bis 2005rund 1,1 Milliarden Euro der Eu-ropäischen Weltraumorganisati-on (ESA) verschlingen. Die Er-richtungsphase bis 2008 kostetweitere 2,1 Milliarden Euro, vondenen der Löwenanteil durch pri-vatwirtschaftliche Investoren auf-gebracht werden soll. vio

EIDGENOSSEN BEIMEVOTING GANZ VORN?

Über Pilotprojekte sind die Onli-ne-Wahlen in Deutschland nochnicht hinaus. Jetzt wollen dieSchweizer vorführen, wie esgeht: 2010 sollen im Nachbar-land alle Abstimmungen undWahlen elektronisch erledigt wer-den. Eine Machbarkeitsstudie derBundeskanzlei kam zu demSchluss, dass Wahlen über dasInternet möglich sind. Es gebeallerdings noch juristische, politi-sche und gesellschaftliche Pro-bleme, die dafür gelöst werdenmüssten.Größte Herausforderung sei dieWähleridentifikation übers Webbei gleichzeitiger Wahrung desStimmgeheimnisses. Durch denUmstieg auf eVoting entstündenKosten von rund 500 MillionenSchweizer Franken. Testläufe inden Kantonen Genf, Neuenburgund Zürich sollen bereits 2004abgeschlossen werden. Die Pro-jektkosten belaufen sich auf fünfMillionen SF. vio

EGOVERNMENTFÜR BÜRGERÄMTER

Das Bundesministerium für Wirt-schaft und Technologie setzt dieAktionen zur digitalen Integrationfort. In diesem Jahr sollen vor al-lem soziale Organisationen stär-ker eingebunden werden. Derzeitwerden in 20 Städten in Einrich-tungen des Deutschen RotenKreuzes vor allem Senioren einJahr lang mit den neuen Medienvertraut gemacht. Wirtschaftsmi-nister Dr. Werner Müller ist mitden bisherigen Ergebnissen zu-frieden: „Es ist uns gelungen, diedigitale Integration in Deutsch-land voranzutreiben“, sagte er.Das wichtigste Element derKampagne sei bisher der Aufbaudes Netzwerkes „Digitale Chan-cen“ an der Universität Bremengewesen, in dem die Informatio-nen über die Internet-Nutzungder verschiedenen Bevölke-rungsgruppen erfasst wordensei. In diesem Jahr sollen weiteresoziale Dienste für eine Zusam-menarbeit gewonnen werden,mit dem Ziel, nachhaltige Infra-strukturen zu schaffen. PublicPrivate Partnerships sollen eben-falls gegründet werden, um dieChancengleichheit in Deutsch-land zu ermöglichen. vio

Basiskomponenten des eGovernmentInformations-und Wissens-management

Quelle: Bundesverwaltungsamt © GOVERNMENT COMPUTING

Veröffentlichung FAVORIT OfficeFlow

FachanwendungenBeispiele

• evaluiert Informationen,Kommunikation undWissen im BVA

• definiert Prozesse,Informationsstruktur,Informationsworkflow,Rahmenbedingungenund Grundlagen

• definiert Standards fürOrganisationen, Perso-nal und Technik

• publiziert und positio-niert Informationen und Wissen

• Fachinformations-systeme

• Intranet• Extranet• Internet

InformationsarbeitRedaktionssysteme

Web-Content

Management-systeme

ElektronischeAkteGeschäfts-prozesse

steuert denArbeitsworkflowordnet und er-schließt dieArbeitsdokumen-te und -Informa-tionen

EPOS

VISA

Bildungs-kredit

ISAS online

BAföG

Kabinetts-informations-

server

Quelle: Sierra

Page 4: 7,50 Deutschland ISSN 1618 – 3142 Government · Anti-Terrorkampf Bundesinnenminister Otto Schily will die Infrastruktur der Informationsgesellschaft schützen. Eine Kooperation

Der zunehmend ge-bräuchlicher werdendeTerminus eGovernmentbeschreibt die Bereit-

stellung von Dienstleistungen derÖffentlichen Hand im Internet so-wie die Teilnahme am Prozess derpolitischen Willensbildung durchden Einsatz entsprechender Tech-nologien. Kurz gesagt, soll eGov-ernment das Leben für die „Kun-den“ der europäischen Regierun-gen und Verwaltungen, die Bürgerund Wirtschaftsunternehmen,leichter und einfacher machen.

Der Umsetzung dieses An-spruchs fühlte sich auch die eGov-ernment-Konferenz der EU-Kom-mission verpflichtet, die Ende No-vember des letzten Jahres in Brüs-sel stattfand. Unter dem Titel„From policy to practice“ wurdeauf dem Kongress nicht nur eintragfähiges Rahmenwerk für daseGovernment in Europa für dieZeit nach dem eEurope Action Plan2002 geschaffen, die Konferenz botauch die einzigartige Gelegenheit,den aktuellen EntwicklungsstandEuropas zu beurteilen.

So haben bereits heute alle Mit-gliedsstaaten der EuropäischenUnion mit der Implementierungvon interaktiven Applikationen be-gonnen, um so eine größere Effek-tivität ihrer Organisationsstruktu-ren zu erzielen und gleichzeitig dieKommunikation zwischen Wirt-schaft, Bürgern und Verwaltungenzu verbessern. Um diesen Prozessweiter voranzutreiben, hat die Eu-ropäische Kommission seit 1992über 200 Millionen Euro in ent-sprechende Forschungs- und Ent-wicklungsprogramme investiert.

eGovernment-Forschung

Zu Beginn widmeten sich dieseProgramme den Problemen dernationalen Regierungen. Nach undnach wurde das Augenmerk aufProbleme der Stadtentwicklung,sowie auf Fragen der Re-gional- und Wirtschafts-entwicklung ausgedehnt.Hinzu kamen beschäfti-gungs- und bildungspolitische Fra-gestellungen.

Betrachtet man den Umfang derzu bewältigenden Aufgaben imeGovernment, fällt schnell auf,dass eine einzige Regierung imDurchschnitt über 50 nachgeord-nete Verwaltungen und Behördenumfasst. Die typische Internetprä-senz der ersten Generation voneGovernment-Anwendungen wardeshalb dadurch gekennzeichnet,dass jede dieser Organisationsein-heiten einen eigenen Web-Auftritthatte. Die Folge waren sich über-lappende Angebote und eine Frag-mentierung der angebotenen In-formationen sowie der den Ange-boten zugrunde liegenden IT-In-frastrukturen. Dadurch wurdenicht nur der Informationsfluss be-hindert, gleiches galt auch für dieIntegration der verschiedenen An-gebote und Funktionen, die in dieverschiedenen Web-Angebote ein-gestellt wurden. Einige Regierun-gen verfügen zwar inzwischen –oder sind dabei eine solche aufzu-bauen – über eine zentrale Website,von der Interessenten zu allen an-deren Regierungsstellen verlinktwerden. Trotz dieses Fortschritts,zieht diese Art des Zugangs jedocheinen ähnlichen Effekt nach sich:Der Anwender muss bereits wis-sen, welche Behörde die Dienstlei-stung zur Verfügung stellt, die eraktuell benötigt.

Inzwischen hat sich eine neueSichtweise durchgesetzt. Diesekonzentriert sich darauf, das Flick-werk unterschiedlicher Protokolle,inkompatibler Plattformen und ei-

ner Vielzahl nicht überschaubarerEinzelapplikationen zu beseitigen.Dabei sind strukturelle Verände-rungen sowohl innerhalb der na-tionalen Regierungen, als auch inderen Behörden unumgänglich,wenn die Vorteile dieses neuen An-satzes in die Tat umgesetzt werdensollen. Die Mindestforderung ist ei-ne horizontale und auch vertikaleIntegration der verschiedenen Ver-antwortungsbereiche, Abteilungenund Ressorts der jeweiligen natio-nalen Verwaltungen. Nur so lässtsich sichergestellen, dass alle Bür-ger, die für sie wichtigen Informa-

tionen und Dienstleistungen derÖffentlichen Hand über einen Zu-gang erhalten können.

Integrationsbemühungen

Für das Gelingen einer solchen In-tegration wurden auf der eGovern-ment-Konferenz der EuropäischenKommission sechs Bedingungenidentifiziert. Grundlegend ist dieIntegration der Back Office-Funk-tionalitäten und der angebotenenDienstleistungen. Wobei die Inte-gration des Back Offices innerhalbeiner Verwaltungseinheit dieDurchlässigkeit aller Front- undBack Offices-Funktionalitäten ver-langt. Die Integration der Dienst-leistungen – Voraussetzung, umdem Bürger über eine einzige An-wendung alle Dienste anbieten zukönnen – ist unbedingt auf eineVernetzung aller Abteilungen undaller Hierarchieebenen der betref-fenden Verwaltung angewiesen.

Die Kommission konnte darüberhinaus vier weitere Bedingungenfür ein erfolgreiches eGovernmentidentifizieren. Ziel muss es sein,über alle verwendeten Plattformenhinweg, zu einer umfassenden In-tegration und Vereinheitlichungder verwendeten Standards zukommen. Nur so lassen sich diePotenziale von eGovernment nut-zen. Und nur so lässt sich die Inte-gration aller Daten und ihre ge-meinsame Nutzung erreichen.Übrigens bei gleichzeitiger Mini-mierung der dafür notwendigenAufwendungen und einer Verbes-serung der Aussagekraft der Daten.

Eine weitere Bedingung ist die In-tegration der verschiedenen Distri-butionskanäle. Erwarten die Kun-den der Öffentlichen Hand docheine einheitliche Darstellungsform,unabhängig davon, welches Medi-um sie gerade benutzen. Als letz-ten Punkt nennt die Kommission,dass der Zugang zu den Informa-tionen der Verwaltungen für alleBürger sichergestellt sein muss.

Was bringt die Zukunft?

Betrachtet man den Zeitrahmenfür die Umsetzung der Erkenntnis-

se der Europäischen Kommission,kommt man zu der Einsicht, dasssich die Anforderungen für die Öf-fentliche Hand wesentlich von de-nen der Industrie bei der Ein-führung des eBusiness unterschei-den. Die Veränderungen im Mana-gement der Öffentlichen Hand undbei der Bereitstellung der Dienst-leistungen erfolgten in der Privat-wirtschaft lange ehe ähnliche An-strengungen im öffentlichen Sek-tor unternommen wurden.

Dennoch lassen sich gleichwohleinige Vorhersagen bezüglich derVeränderungen bei den öffentli-chen Diensten in den nächstenJahren machen. Auf der Basis des-sen, was Industrie und Wirtschaftbereits jetzt unternehmen und wel-che Anforderungen sie an die Re-gierungen und Verwaltungen stel-len, um den elektronischen Ge-schäftsverkehr zu erleichtern, las-sen sich folgende Aussagen treffen: ■ Kundenzentrierung: Jeder Kunde

wird unterschiedliche Kombina-tionen von Dienstleistungen undZugangskanälen nutzen wollen.Die Verwaltungen müssen allendiesen verschiedenen Anforde-rungen gerecht werden. Deshalbhaben bereits verschiedene Re-gierungen ein internetbasiertesCostumer Relationship Manage-ment-System aufgebaut. Diesesbietet eine zentrale „Anlaufstelle“für alle Bürger, unabhängig da-von mit welcher Institution sie inKontakt treten und welches Me-dium sie nutzen wollen.

■ Third Party Service Provider tre-ten verstärkt auf. Diese Entwick-

lung wird bereits heute durch diezunehmende Bedeutung der Ap-plikation Service Provider be-stätigt.

■ eCommerce und CRM-Systeme:An der Kombination dieser Syste-me arbeiten vor allem die großenSoftware-Unternehmen, um dieNachfrage ihrer Kunden nach Sy-stemen befriedigen zu können,die Transaktionen aus ihreneCommerce-Anwendungen mitder übrigen IT-Infrastruktur ver-netzen wollen. Diese Anwendun-gen werden ebenfalls die Vernet-zung von eCommerce-Anwen-dungen mit den Back Office-Sy-stemen der Öffentlichen Handvorantreiben.

■ Personalisiertes Front Office: Ob-wohl dieser Aspekt Anfangs we-nig thematisiert wurde, zeichnetsich bereits heute ein deutlicherAnstieg beim Einsatz, dieser denWorkflow optimierenden Pro-gramme bei der ÖffentlichenHand ab. Mit ihnen lassen sichsowohl die Qualität der Dienstlei-stungen verbessern, als auch dasKnow-how der Bediensteten sehrviel effektiver nutzen.

■ Mehrsprachliche Anwendungen:Obwohl Englisch die Sprache desInternets ist, darf Europa es nichtzulassen, dass Bürger, die desEnglischen nicht mächtig sind,diskriminiert werden. Systeme,die dieses Punkt nicht berück-sichtigen, verstärken die digitaleSpaltung.

■ Soziale Akzeptanz: Die größteHerausforderung bei der Ein-führung neuer Anwendungen istsozialer Natur. Je höher die Ak-zeptanz der neuen Technologien,umso schneller werden sich dieSysteme verbreiten.

Darüber hinaus müssen die eu-ropäischen Regierungen währenddes nächsten Jahrzehnts noch bes-sere Konzepte dafür entwickeln,wie die neuen Technologien ihreTransaktions-, Reporting- und Ent-scheidungsprozesse unterstützenkönnen. Dies gilt sowohl für dieKommunikation der Verwaltungenmit ihren Bürgern (G2C), wie auchfür die zwischen einzelnen Verwal-tungen und Regierungen (G2G) so-wie die zwischen Behörden undder Industrie (G2B).

Erfahrungen nutzen

Die Erfahrungen der Privatwirt-schaft, die sie bei der Einführunginternetbasierter Anwendungenbereits bereits machen konnten,sollten von der Öffentlichen Handernsthaft geprüft werden, um dieEinführung ihrer eGovernment-Projekte so schnell und so effektivwie möglich gestalten zu können.In der nächsten Phase ist darauf zuachten, dass das so gewonneneKnow-how in erfolgreiche undnachvollziehbare Anwendungsbei-spiele mündet, damit auch anderevon den gemachten Erfahrungenpartizipieren können. gs

Übersetzung aus dem Englischenund redaktionelle Bearbeitung

Manfred Klein

KOMMUNE & STAAT I N T E R N A T I O N A L 5

www.bva.bund.de

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Handlungsempfehlung

eGovernment in EuropaAnpassungsprobleme. eGovernment stellt die Regierun-gen der Gemeinschaft vor völlig neue Herausforderun-gen. Die Europäische Kommission unternimmt deshalbgroße Anstrengungen, um die Mitgliedsländer bei derUmsetzung zu unterstützen. Gérald Santucci, fasst dieEmpfehlungen der Kommission zusammen.

DER AUTOR

GÉRALD SANTUCCI,

leitet dieAbteilungApplicati-ons rela-ting to Ad-ministrati-ons, DGInformati-on So-ciety, der europäischen Kom-mission in Brüssel.

GRUNDLAGENARBEIT. Die in Brüssel ansässige EU-Kommission arbeitetam Kern der künftige europäischen eGovernment-Anwendungen

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B U N D KOMMUNE & STAAT6 GOVERNMENT COMPUTING 03-2002

Bundesbeschaffungsamt

Ausschreibungsplattformgeht zur CeBIT online

Das Bundesbeschaf-fungsamt will im Früh-jahr seine elektronischeBeschaffungsplattform

online schalten. Einige Meldungensprechen davon, dass die Frei-schaltung auf der kommenden Ce-BIT erfolgen soll. Wann auch im-mer, jedenfalls soll es dann end-gültig – zumindest für alle jene, diedas Medium nutzen – vorbei sein,mit dem umständlichen und zeit-raubenden händischen Ausfüllender vielen Beschaffungsformulare.Von der Neuerung erhofft sichnicht nur der Bund eine Ver-schlankung der umständlichenBeschaffungsvorgänge und massi-ve Kosteneinsparung bei seinenBeschaffungsvorgängen. Auch In-dustrie und vor allem der Mittel-stand sollen davon profitieren.Denn gerade der deutsche Mittel-stand nahm bisher – wenn über-haupt – nur regional an den Aus-schreibungen des Bundes teil. All-zu oft aber konnte er sich den miteiner Ausschreibung verbundenadministrativen Aufwand gar nichtleisten. Mit der internetbasiertenBeschaffung soll das nun alles an-ders und besser werden.

Denn die Beschaffungsplattformsoll für die Interessenten nicht nurdas Procedere an sich vereinfa-chen. Darüber hinaus soll diePlattform die Bieter dazu bewe-

gen, sich von der selbstauf-erlegten regionalen Beschrän-kung zu lösen. Ermöglicht dasInternet doch den schnellen Zu-griff auf alle Ausschreibungen,ohne dass die Interessenten erstsehr umständlich die verschie-denen Ausschreibungsblätterkonsultieren müssen. Sollte diesgelingen, so versprichtsich die Bundesregierungdavon eine erheblicheStärkung des deutschenMittelstandes.

Der Staat profitiert

Die Modernisierung der Beschaf-fungsvorgänge soll aber auch fürdas Bundesbeschaffungsamt eineganze Reihe von Vorteilen bringen.Denn in Zukunft soll das zeitauf-wändige und teure Ausdrucken,Eintüten und Versenden der Aus-schreibungsunterlagen auch hierder Vergangenheit angehören.

Die für die Beschaffung zustän-digen Sachbearbeiter sollen darü-ber hinaus schon bei der Vorberei-tung einer Ausschreibung onlinedurch den Paragraphendschungelgeführt werden. Beim Beschaf-fungsamt erhofft man sich da-durch eine schnellere und unkom-pliziertere Bearbeitung, ohne dassdie vergaberechtlich einwandfreieund sichere Bearbeitung der Aus-

schreibungen darunter leide.Gleichzeitig soll der Einsatz mo-derner Technologien auch einebessere Planung ermöglichen.Künftig soll es bedeutend einfa-cher sein, größere Posten zu bün-deln und zugleich das Vergabe-recht zu beachten. Dadurch sollenweitere Einsparungen bei den Pro-zesskosten und bessere Einkaufs-preise erzielt werden.

Der Rechtsrahmen

Bekanntermaßen sind die techni-schen Voraussetzungen für einerechtskonforme Durchführung ei-ner elektronischen Ausschreibunghoch komplex. Beim Beschaf-fungsamt legt man denn auchWert auf die folgende Feststellung:„Bei eVergabe handelt es sich um

das erste Projekt auf Bundesebe-ne, bei dem auf elektronischemWeg über das Internet rechtskon-form beschafft wird.“ Möglich seidies unter anderem dadurch ge-worden, dass die Bundesregierungim März 2001 das Gesetz zur digi-talen Signatur in Öffentlichen Ver-waltungen und in der Wirtschaftverabschiedet habe. Bis dahin ha-be die Vergabeordnung ein schrift-liches Angebot in Papierform vor-gesehen, das eigenhändig unter-schrieben werden musste.

Verschlüsselung

Zentraler Punkt bei der elektroni-schen Vergabe ist die Sicherstel-lung der so genannten Vertraulich-keit der abgegebenen Angebote.Um dies zu gewährleisten, müssenneben den rechtlichen Rahmen-bedingungen auch die techni-schen Voraussetzungen erfülltsein. Dies werde, so das Bundes-beschaffungsamt, durch den Ein-satz sicherer Verschlüsselungs-technologien gewährleistet. Dievon diesen Technologien einzu-haltenden Vorgaben wurden durchdas EU-Projekt SIMAP (Systèmed’Information pour les MarchésPublics) definiert. Da das Systemdes Bundesbeschaffungsamtesdiese Vorgaben einhalte, sei gesi-chert, dass die Online-Verträgeauch europaweit sicher seien, istaus dem Beschaffungsamt zuhören. Im Detail heißt das, dassdie Vergabedaten asymmetrischverschlüsselt werden, da diese Ver-schlüsselungsart eines der sicher-

sten Verfahren darstelle. Asymme-trisch bedeutet in diesem Zusam-menhang: Es gibt für jedes Doku-ment einen so genannten öffent-lichen und einen privaten Schlüs-sel. Den öffentlichen Teil könnenalle an einem VergabeverfahrenBeteiligten verwenden, um Doku-mente zu verschlüsseln, die sieüber das Internet verschicken.Entschlüsseln – also lesen – lassensich diese Dokumente aber nur,von dem, der auch über den pri-vaten Schlüssel verfügt.

Um die Sicherheit des Verfah-rens noch weiter zu erhöhen, willdie Beschaffungsbehörde des Bun-des für jedes neue Vergabeverfah-ren eigene Schlüssel erstellen. Die-se sollen allen registrierten Usernbenutzerfreundlich auf der Websi-te der Vergabeplattform zur Verfü-gung gestellt werden.

Verwaltungsprobleme

Bedenken, die von Experten vor-gebracht werden, das vom Bun-desamt entwickelte Verfahren seizu kompliziert und die Verwaltungder zahlreichen Schlüssel viel zuaufwändig, begegnet man im Be-schaffungsamt mit dem Hinweis,man halte sich bei der Umsetzungan die Richtlinien des Bundesam-tes für Sicherheit in der Informati-onstechnik. Außerdem sei der mitdem Verschlüsselungsverfahrenverbundene Aufwand noch niezum Problem geworden. Bleibt al-so abzuwarten, wie sich die Platt-form im Betrieb bewährt. mk

www.bescha.bund.de

Erfolg. Wenn nichts dazwischen kommt, dann gehtdie Vergabeplattform des Beschaffungsamtes imFrühling planmäßig online. Der Bund verspricht sichdavon enorme Kosteneinsparungen.

Wenn es um die Ausrich-tung von eGovernment-Messen geht, zieht es of-

fenbar viele Veranstalter ins Schö-neberger Rathaus. Nutzte dochauch die Fachhochschule des Bun-des für Öffentliche Verwaltung die-se Anlaufstelle um ihre zweiteFachtagung zum Themenschwer-punkt „Netzbasierte Beschaffungin der Öffentlichen Verwaltung“auszurichten. Die Veranstaltung,die am 24. und 25. Januar statt-fand, konnte sich an Umfang zwarnicht mit den Kongressen messen,die sich ansonsten hier zeigen. AlsNachteil dürfte allerdings keinerder Teilnehmer diesen Umstandempfunden haben. Ließ doch die-se gewollte Beschränkung mehrRaum zur Diskussion und zumpersönlichen Erfahrungsaustauschals dies bei größeren Veranstaltun-gen möglich ist.

Aber auch sonst musste sich dieFachtagung keineswegs hintergrößeren Kongressen verstecken.Immerhin fanden sich 448 Ta-gungsteilnehmer in Berlin ein, um

sich über das Thema „eBeschaf-fung im Spannungsfeld zwischeninformationstechnischen, be-triebswirtschaftlichen und juristi-schen Anforderungen“ auszutau-schen und die auftretenden Pro-bleme zu diskutieren.

Beschaffungsdreisprung

Der Organisator der Veranstaltung,Prof. Dr. Friedhelm Gehrmann,begründete die Themenwahl so:„Eine Disziplin allein ist heutenicht mehr in der Lage, den ge-samten Beschaffungsprozess inseiner Komplexität zutreffend zubeschreiben.“ Denn die netzba-sierte Beschaffung führe nur dannzu effizienten, reduzierten Ge-schäftsprozessen und Kostenein-sparungen, wenn die Beschaffer inder Lage seien, das Thema aus ei-nem betriebswirtschaftlichen undjuristischen Blickwinkel sowie vomStandpunkt eines Softwareent-wicklers aus zu analysieren. Prof.Gehrmann nennt dies den „Be-schaffungsdreisprung“. Diesem

Anspruch entsprechend wurde dasSeminar- und Vortragsprogrammgestaltet.

Die Probleme der digitalen Sig-natur wurden dabei ebenso ange-sprochen, wie die Vergabe- und zi-vilrechtlichlichen Rahmenbedin-gungen der elektronischen Verga-be. Ebenfalls zur Sprache kamenin den verschiedenen Foren dieverschiedenen technischen Pro-bleme und Lösungsansätze imeProcurement. Das Ergebnis die-ser Fachforen fasste Prof. Gehr-mann so zusammen: „Der im Rah-men der Verwaltungsmodernisie-rung eingeschlagene Entwick-lungsprozess ist irreversibel. Dieelektronische Beschaffung bildetzwar einen kleinen Teil dieser Um-strukturierungen, seine Ein-führung empfiehlt sich jedoch ausfolgenden Gründen: Die Ein-führung von eProcurement ist re-

lativ einfach zu verwirklichen. Dieso gewonnenen Erfahrungen las-sen sich aber dann für komplexereProjekte nutzen.“ Außerdem bötendie möglichen Kosteneinsparun-gen einen zusätzliche Anreiz, dieseBeschaffungssysteme möglichstschnell umzusetzen, so Prof. Gehr-mann weiter.

Qualifizierungsbedarf

Als weitere Themen standen beider Fachtagung der Qualifizie-rungsbedarf der ÖffentlichenHand und ein Überblick über lau-fende Pilotprojekte im Public Sec-tor auf der Agenda.

Ein Überblick über die laufen-den Pilotprojekte ist deshalb sowichtig, so Prof. Gehrmann, da ereine hervorragende Informations-quelle für andere Projekte darstel-le. Allerdings falle es selbst ausge-

wiesenen Experten schwer, die in-zwischen mehr als fünfzig Projektekontinuierlich zu verfolgen.

Zum Qualifizierungsbedarf sag-te der Wissenschaftler: „Im PublicSector gibt es nach Expertenmei-nung rund 32 000 Beschaffungs-stellen mit etwa 72 000 Beschäftig-ten.“ Gut 20 000 dieser Beschafferhätten einen aktuellen Qualifizie-rungsbedarf. Unnötig zu sagen,dass die Fachtagung hier keine So-forthilfe bieten konnte.

Die fachkundigen Teilnehmerkönnen jedoch einen Teil der aufder Fachtagung erworbenenKenntnissen an ihre Mitarbeiterweiterreichen. Auch unter demAspekt eines solchen Schneeball-systems ist der Fachhochschule zuwünschen, dass ihren nächstenVeranstaltung ein ähnlicher Erfolgbeschieden ist. mk

www.fhbund.de

Kongress. Die zweite Fachtagung der Fachhochschule des Bundes widmete sich diesmal dem Thema eBeschaffung imSpannungsfeld zwischen informationstechnischen,wirtschaftlichen und juristischen Anforderungen.

Fachtagung der Fachhochschule des Bundes

eProcurement zwischenVision und Anspruch

AKTUELL

BMWI FÖRDERT DEN PINGUIN

Das vom Bundesminsterium fürWirtschaft und Technologie ge-förderte nationale Kompetenz-zentrum BerliOS für Open Sour-ce-Software feiert Geburtstag.Das vom Fraunhofer Institut füroffene Kommunikationssysteme(Fokus) betriebene Institut stelltseit einem Jahr als neutraler Ver-mittler Entwicklern und Anwen-dern von Open Source-Software,aber auch kommerziellen Her-stellern und Dienstleistungsun-ternehmen eine webbasierteOSS-Plattform zur Verfügung.Vor allem kleinen und mittelstän-dischen Unternehmen sowie öf-fentlichen Verwaltungseinrichtun-gen soll das Institut an Hand vonPraxisbeispielen Orientierungshil-fen und Lösungsmöglichkeitenfür den Einsatz von Open Sour-ce-Produkten vermitteln. mk

www.berlios.de

FAIRES BEZAHLEN IM INTERNET

Die Akzeptanz internetbasierterDienstleistungen hängt von vie-len Dingen ab. Ein ganz wesentli-cher Aspekt ist sicher, dass füronline in Anspruch genommeneDienstleistungen sichere elektro-nische Zahlungsmethoden zurVerfügung stehen. Der Ende Ja-nuar in Berlin durchgeführte Fair-Pay-Kongress unter Feder-führung des Bundesminsteriumsfür Wirtschaft und Technologiemachte sich genau das zur Auf-gabe. Margareta Wolf, parlamen-tarische Staatsekretärin im Mini-sterium erklärte: „Um das Markt-potenzial von eBusiness er-schließen zu können, spielt dieSicherheit elektronischer Zah-lungssysteme eine bedeutendeRolle.“ Mit dem Verbundvorha-ben FairPay setze sich Deutsch-land in diesem Bereich auch in-ternational an die Spitze. mk

www.fairpay.dfki.de

RODERICH EGELER. Der Chef desBundesbeschaffungsamtes ist zu-versichtlich, dass die Beschaffungs-plattform ein Erfolg wird

AKTUELL

URHEBERRECHT IMWORLD WIDE WEB

Einer aktuellen Studie der TÜVInformationstechnik zufolge, dieim Auftrag des BITKOM durch-geführt wurde, sind Digital RightsManagement Systeme nicht nursicher, sie seien darüber hinausauch geeignet, die technischenVoraussetzungen für den Urhe-berrechtsschutz in der digitalenWelt zu schaffen. Bernhard Roh-leder, Vorsitzender der Ge-schäftsführung des BITKOM, be-wertet das Ergebnis der Studieso: „Damit sind die Vorausset-zungen für die Ablösung pau-schaler Urheberrechtsabgabengeschaffen.“ Diese könnten nunim digitalen Umfeld durch indivi-duelle Abrechnungssysteme er-setzt werden. mk

www.bitkom.de

EXPERTEN FORDERNRECHTSSCHUTZ

Die Landesdatenschutzbeauf-tragten von Berlin, Brandenburg,Nordrhein-Westfalen und Schles-wig-Holstein nehmen die Bun-desregierung beim eGovernmentin die Pflicht. Diese müsse nochin dieser Legislaturperiode dasgeplante Informationsfreiheitsge-setz (IFG) realisieren, das im übri-gen Teil des Koalitionsvertragessei. Mit dem geplanten Gesetzsoll das Recht der Bundesbür-ger auf Akteneinsicht Behördenund bei öffentlichen Verwaltun-gen geregelt werden. mk

Quelle: Fachhochschule des Bundes

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KOMMUNE & STAAT L A N D GOVERNMENT COMPUTING 03-2002 7

Reorganisation und Integration von Verwal-tungsabläufen werden oftmals durch die Unter-schiedlichkeit und Vielfalt der Informationssys-teme erschwert.

Mit Hilfe des Microsoft E-Government .NET Frameworkskönnen die technischen Anforderungen des Informations-austausches vereinfacht werden. Unterschiedliche IT-Systeme und die in ihnen verarbeiteten Informationenwerden unabhängig von der ihnen zugrunde liegendenTechnologie miteinander vernetzt. Das E-Government.NET Framework konzentriert sich auf spezifische Verwal-tungsvorgänge, bei denen sich bereits relativ kleine tech-nische Eingriffe positiv auf eine übergreifende Effizienz-steigerung auswirken. Die Technologie dahinter basiertauf offenen, allgemein anerkannten Internet-Standard-protokollen und berücksichtigt die hohen Anforderungenan die Sicherheit der Informationsverarbeitung im Bereichder öffentlichen Dienste.

Für Bürger und Unternehmen werden Dienstleistungender Verwaltung in kürzerer Zeit zugänglich, und derVerwaltungsprozess wird insgesamt vereinfacht.

Verwaltungen können den Forderungen ihrer Bürgerund Unternehmen nach effizienter Arbeitsweise im„Informationszeitalter“ Rechnung tragen und finanzielleVorteile aus rationalisierten und effektiven Arbeitswei-sen ziehen.

Fachspezifische Anwendungen und internetbasierendeDienstleistungen können in einheitlicher Weise ent-wickelt werden und somit weitaus schneller als bisherauf Verwaltungsanforderungen in Bezug auf Interoper-abilität und Modernisierung reagieren.

Durch die „Government-Portal“-Initiative wird die Architek-tur für eine integrierte virtuelle Verwaltung zur Verfügunggestellt. Die Verwaltung wird dabei unterstützt, allenBeschäftigten, Unternehmen und Bürgern gut organi-sierte, aktuelle, vollständige und richtige Informationenzur Verfügung zu stellen.

Die Initiative „Digitale Communitys“ befasst sich mit Inter-net-Dienstleistungen, die entweder durch die Verwaltungselbst oder zum Beispiel aus Kostengründen von Drittenzur Verfügung gestellt werden können – je nachdem, wel-che Strategie aus Sicht der Verwaltung vorteilhafter ist.

Gern übersenden wir Ihnen weiterführendes Informa-tionsmaterial zum Thema:

Microsoft GmbH

Konrad-Zuse-Straße 1

85716 Unterschleißheim

Telefon (0 18 05) 22 95 52

Telefax (0 18 05) 30 25 26

E-Government .NET FrameworkIntegrationsplattform für Verwaltungsprozesse

http://www.microsoft.com/germany/ms/businessstrategien/government/branchenstrategie.htm

...

Back to the Future

von Jürgen Sprenzinger Government Computing

KOMMENTAR

Eine Vision soll Wirklichkeit wer-den: Die elektronische Vernetzungaller Behörden in ganz Deutsch-land. Schrittmacher von eigenenGnaden sind dabei ChemnitzerWirtschaftswissenschaftler und In-formatiker. So zumindest lauteteeine Pressemeldung, die uns die-ser Tage auf den Tisch flatterte.Das macht neugierig. Also be-suchten wir sofort die Internet-Sitewww.egovernment-sachsen.deund kamen zu dem Ergebnis: DieGeschichte des eGovernmentmuss neu geschrieben werden. Was Sie schon immer über eGov-

ernment wissen wollten und sichnie zu fragen trauten: Auf der be-nannten Internet-Site können Siees (nicht) erfahren ... Die Seite zeichnet sich durch fun-dierte Inkompetenz und wenig In-formationen aus – egal, auf wel-chen Button Sie den Mauszeigerauch ansetzen: Sie sehen meisteine leere Seite vor sich. Unter derRubrik „Verwaltungen in Sachsen"sind zwar Städte wie Dresden,Leipzig oder Chemnitz aufgeführt,doch auch hier: gähnende Leere.Andererseits lautet die vollmundi-ge Aussage der Pressemitteilung:„Unter der Leitung von ... und ...wird das sächsische eGovern-ment-Kompetenzzentrum derzeitan der TU Chemnitz in Form ei-nes Institutes eingerichtet, in demdie Kooperation mit der Fakultätfür Informatik sowohl Forschungals auch praktische Hilfe leistenwird, um die Informationsgesell-schaft nicht nur in den letztensächsischen Winkel zu bringen.Der Internetauftritt des Kompetenz-zentrums soll ‘zügig’ zur deut-schen ‘Fibel’ des eGovernmentsausgebaut werden ...“. Der Be-weis dafür findet sich dann auchsofort in der aktuellen Frage: „Pla-

nen Sie, schon im Jahr 2001 digi-tale Signaturen einzusetzen?“. Deraufmerksame Leser stellt sofortfest: Hier wird geplant. Back to theFuture. Eine weitere Aussage: „DieserWissensschatz wird übrigens ko-stenlos zur Verfügung gestellt.“ Naklar doch – denn seit wann kostetNichts Geld? Es gibt Leute, die wollen – undscheinbar nicht können, anderewiederum verwechseln Visionenmit Realität, wieder andere kön-nen mit dem Begriff „zügig" nichtviel anfangen. Eines ist jedenfalls

sicher: Die Informationender Web-Site dienen derSache „eGovernment“genau so wenig wie ab-gedroschene Aussagen,die man nun schon seitJahren bis zum Über-druss hört: „Nur mit Hilfe

neuester Informations- und Kom-munikationstechnologien könnendie Behörden in der Zukunft in dieLage versetzt werden, noch kun-denorientierter, schneller und billi-ger zu arbeiten“. Na sowas! Zu-gegeben: Eine bahnbrechende Er-kenntnis, doch leider schon uralt –und damit dürften sich die HerrenWirtschaftswissenschaftler kaumin die Annalen des Internets ein-tragen ...Klickt man auf dieser Website denButtom „Forum“ an, weil manglaubt, wenigstens hier ein paargrundlegende Neuigkeiten zu er-fahren, dann steht da wortwört-lich: „Wir müssen ins Internet...“ –ein Leitsatz, in seiner Schlichtheitdirekt ergreifend.- Na klar müssenwir ins Internet, meine Herren –vor allem dann, wenn wir eGov-ernment machen wollen! Übri-gens: Das Chemnitzer Kompe-tenzzentrum will ein kommunalesNetzwerk aufbauen, das als „Mo-dell für ganz Deutschland“ dienensoll, doch es macht den Anschein,als würden uns noch Lichtjahredavon trennen. Nähme man dieseWebsite ernst, dann kann man sa-gen: Gute Nacht, eGovenment,guten Morgen, meine Herren!

„Wenn wir eGovernmentmachen wollen, müssen

wir ins Internet ...“

Offensichtlich schießen dieeGovernment-Zentren der-zeit wie die bekannten Pilze

aus dem Boden (s. Kommentar).Und Wolfgang Clement, Minister-präsident von Nordrhein-Westfalen,hat erstmal das Nachsehen. In Ber-lin ist man ihm nämlich mit derGründung eines eGovernment-Zen-trums zuvor gekommen. Das Berli-ner Zentrum, das seine Arbeit zumJahresbeginn unter Federführungdes Fraunhofer Institutes aufge-nommen hat, soll – laut eigenemSelbstverständnis – nicht nur daserste anbieter- und technologieun-abhängige Zentrum der Republikwerden, man versteht sich auch alsunabhängige Anlaufstelle für dieStadt-, Kommunal- und Landesver-waltungen sowie für den Bund unddie Politik. Das Zentrum des Fraun-hofer Institutes will dabei diese Ein-richtungen bereits in der Frühphaseder anstehenden Umwandlungs-

und Modernisierungsprozesse be-raten, in der Planung unterstützenund eine zukunftssichere Umset-zung garantieren.

eGovernment-Förderung

Verbänden und Wirtschaftsunter-nehmen, die im Rahmen der Mo-dernisierung der Öffentlichen Ver-waltungen mit diesen Einrichtun-gen kooperieren, soll das eGovern-ment-Zentrum ebenfalls zur Verfü-gung stehen. Erklärtes Ziel des Zen-trums ist dabei die Förderung undWeiterentwicklung des eGovern-ment nicht nur in Deutschland,sondern auch in Europa. Auch mitdiesem Anspruch tritt man zu demgeplanten Projekt in Nordrhein-Westfalen in direkte Konkurrenz.

Darüber hinaus haben es sich dieInitiatoren auf die Fahne ge-schrieben, die vielfältigen Ak-tivitäten, die heute unter dem

Oberbegriff eGovernment „verein-zelt und mit überwiegend pro-prietären Lösungen agieren, zubündeln, zu bewerten und zu trag-fähigen Lösungen zusammen zuführen“.

Umgesetzt werden soll dieser ge-wiss nicht geringe Anspruch auchdurch den Rückgriff auf die vielfälti-gen Aktivitäten innerhalb der ande-ren Fraunhofer Institute, die be-kanntermaßen in enger Kooperati-on mit Unternehmen aus der Wirt-schaft Forschungs-, Beratungs-,Konzeptions-und Lösungsprojektedurchführen. Einen weiterenArbeitschwerpunkt seines Institutessieht der Leiter, Dr. Michael Tschich-holz, neben der Modernisierung derVerwaltung, in der Optimierung undNeugestaltung der politischen unddemokratischen Prozesse, die durchden Einsatz von eGovernment einedramatische Veränderung erfahrenwerden. Die Tätigkeit werde hierdurch die Begriffe eDemocracy undeParticipation geprägt.

eGovernment in der Praxis

Um all dies zu erreichen, will mansich in Berlin in der praktischen Ar-beit unter anderem auf folgendePunkte konzentrieren. So soll dasInstitut den Aufbau von „Public Ser-vices“ für Bürger und Wirtschaft un-tersuchen und fördern. Die Opti-mierung innerbehördlicher Abläufe

und Prozesse sowie den Aufbau ver-waltungsübergreifender Infrastru-kuren, etwa zwischen Verwaltungenund Wirtschaft, stehen ebenso imPflichtenheft wie die Sicherungzukünftiger Entwicklungen durchden Einsatz tragfähiger Lösungenauf der Grundlage offener und stan-dardisierter Technologien. Ebensowill man sich um die Verbesserungder öffentlichen und privaten Si-cherheit auf der Basis von IT-Lösun-gen verdient machen.

Belebt Konkurrenz?

Alle diese Maßnahmen sollen dazuführen, die Entwicklung von eGov-ernment in Deutschland voranzu-treiben und Synergien durch die Zu-sammenführung guter Einzellösun-gen zu erzielen. Ob aber Konkur-renz auch bei den verschiedeneneGovernment-Zentren das Geschäftbelebt, mithin also auch hier die er-hofften Synergieeffekte auftreten,kann wohl erst die Zukunft zeigen.Nicht ganz von der Hand zu weisenist jedoch die Gefahr, dass auch hierdas Rad mehrmals erfunden wirdund die ohnehin schon zu beobach-tende föderale Zersplitterung in Sa-chen eGovernment weiter geht. Go-vernment Computing wird in dernächsten Ausgabe den Institutslei-ter, Dr. Michael Tschichholz, zu sei-nen Plänen befragen. mk

http://www.fokus.fhg.de

Fraunhofer Institut

eGoverment-Zentrum gegründet

EDEMOCRACY. Dem Wahlspruch des alten Parlamentsgebäudes fühlt sichauch das eGovernment-Zentrum verpflichtet

Aufbau. Berlin hat eine Institution mehr. Zum Jahres-beginn hat das unabhängige eGovernment-Zentrum desFraunhofer Instituts seine Arbeit aufgenommen. Ziel derEinrichtung ist es, die Öffentlichen Verwaltungen bei derEinführung von eGovernment zu unterstützen.

Page 7: 7,50 Deutschland ISSN 1618 – 3142 Government · Anti-Terrorkampf Bundesinnenminister Otto Schily will die Infrastruktur der Informationsgesellschaft schützen. Eine Kooperation

K O M M U N E KOMMUNE & STAAT8 GOVERNMENT COMPUTING 03-2002

AKTUELL

EGOVERNMENTIN BAYREUTH

„Wandel und Wechsel liebt, werlebt“, dieses Motto Richard Wag-ners trifft auch auf Bayreuth zu.Liebt man doch auch hier denWandel. Schließlich investiertedas Landratsamt Bayreuth, umdie Vorteile einer IT-gestütztenVerwaltung nutzen zu können, inden letzten fünf Jahren etwa eineMillion Euro. Mittlerweile könnenrund 95 Prozent aller Mitarbeiterdes Landratsamtes viele Online-funktionen wie eMail, Internetnutzen. Schon im Verlauf dernächsten sechs Monate sollenauch die restlichen Mitarbeiteronline sein. Auch der Internetauf-tritt der Kreisbeamten wurde ei-nem umfassenden Face-Liftingunterzogen. Durch die neue Sei-tennavigation sollen die Bürgerjede gewünschte Information fin-den, ohne die Organisations-struktur des Landratsamtes ken-nen zu müssen. mk

www.landkreis-bayreuth.de

NEUSS STEUERT LIQUIDITÄT ONLINE

Die Stadt Neuss hat sich für dasService WestLB Cash-Manage-ment entschieden. Damit ist dieStadt nach eigenen Angaben dieerste Kommune Deutschlands,die eine elektronische Liquiditäts-steuerung einführt. Die Struktureiner Kommune gleiche immermehr der eines Konzerns. Derdadurch notwendig gewordeneVerwaltungsaufwand habe sichdurch das neue System wesent-lich vereinfachen lassen, da we-der Strukturen noch gewachseneBankverbindungen geändertwerden mussten. mk

Portale

Wirtschaftsförderung via InternetNicht immer und nicht von

allen werden die großenPortale der Bundesländer

so angenommen, wie sich das ihreBetreiber und Initiatoren wün-schen, und das, obwohl die zu-grunde liegenden Konzepte meistschlüssig sind. Ein gutes Beispieldafür ist das bayerische PortalBaynet. Von der bayerischen Lan-desregierung auf den Weg ge-bracht und von SAP und SiemensBusiness Services aufgebaut, solles vor allem der wirtschaftlichenEntwicklung der bayerischen Re-gionen dienen. Inzwischen hat je-doch zum Beispiel Ostbayern dieZusammenarbeit mit den Portal-betreibern bereits wieder beendet.

Die Gründe für die Probleme,die Portalbetreiber mitunter mitihrer Klientel haben, sind dabeiganz unterschiedlich. Oft sind esnur technische Probleme – wennzum Beispiel ein Landkreis bereitsein eigenes kleines Portal betreibt,das mit einer anderen Technolo-gie arbeitet, als das Portal des Bun-deslandes – die für Missstimmungsorgen. Ein weiterer Streitpunktsind natürlich die Finanzen. Vie-len der klein- und mittelständi-schen Unternehmen in den Regio-nen, die oft noch nicht einmalüber einen eMail-Anschluss verfü-gen, sollen nun plötzlich einenWeb-Auftritt organisieren und fürdie Pflege ihrer Daten an den Pro-vider eine Gebühr entrichten. Dasist vielen schlicht zu teuer. Vor al-lem, da sie einen unmittelbarenwirtschaftlichen Nutzen nicht er-kennen können. So wird eines derHauptziele, nämlich eine lokaleWirtschaftsförderung zu erreichen,

häufig verfehlt und gleichzeitig dasRad zweimal erfunden. Betreibendoch viele Landkreise – nebendem Portal des Landes – noch eineregionale Alternative. Ein Beispielfür diese Vorgehensweise ist unteranderen das Portal des Landkrei-ses Schweinfurt.

Die Region stärken

Das kleine Portal ist nach Ansichtder Betreiber ein Beispiel für eineerfolgreiche Produkt- und Dienst-leistungsbörse im Internet. Mansei zum geschätztenDienstleister der Wirt-schaft geworden und ha-be sich gleichzeitig einehervorragende Datenbasis für dieArbeit der regionalen Wirtschafts-förderung aufgebaut. Denn derfränkische Landkreis setzt seit Jah-ren auf eine eigenständige Regio-nalentwicklung. Ziel dieser Be-mühungen ist es, die im Landkreisvorhandene Kaufkraft auch dortzu binden und die Lieferanten-und Absatzverflechtungen der re-gionalen Betriebe untereinanderzu intensivieren. Letztlich sollenWertschöpfung und Arbeitsmarktder Region gestärkt werden. Bis-lang fehlte zur Umsetzung des ehr-geizigen Vorhabens ein umfassen-der Überblick über die Produkteund Dienstleistungen der heimi-schen Anbieter. Seit Ende des ver-

gangenen Jahres existiert nun einvirtueller Marktplatz, der diesenÜberblick verschaffen soll.

Kostenlose Dienstleistung

Das zuständige Landratsamt setztdazu das Kommunale Wirt-schaftsinformationssystem Kwisein. Über diese Standardsoftwarezur Wirtschaftsförderung der Ge-sellschaft für angewandte Kom-munalforschung mbH (Gefak)wurden seit 1997 Daten von nahe-zu 2 000 Betrieben im Landkreisgesammelt und kontinuierlichweiter gepflegt. Und das Pro-gramm kommt bei der Zielgruppeoffenbar gut an. Hatten doch,

nach Auskunft der Betreiber, beieiner im vergangenen Jahr durch-geführten Unternehmensbefra-gung die Unternehmen ein großesInteresse an regionalen Koopera-tionen bekundet und die Idee, eineregionale Produkt- und Dienstlei-stungsbörse im Internet aufzubau-en, ausdrücklich befürwortet. Be-reits beim Start des Angebots wa-ren daher fast 500 Betriebe mitihren Adressen, Geschäftsfeldernund mit ihren konkreten Angebo-ten sowie ihren Kooperationsan-geboten vertreten.

Das interaktive Kwis-System er-laubt es jedem teilnehmendenUnternehmen, seine Daten nachBelieben selber zu verändern und

zu ergänzen. Dafür haben alle be-teiligten Firmen eine Benutzer-kennung erhalten. Über das glei-che Passwort können die Unter-nehmen aber auch nach den An-geboten und Gesuchen anderergelisteter Firmen suchen sowie ei-gene Gesuche eintragen.

Dabei werden heimische Anbie-ter bevorzugt behandelt. „Auswär-tige Unternehmen finden nur dieAngebote aus dem Landkreis, kön-nen aber keine Nachfragen insNetz stellen. Der Wirtschaftsförde-rer als Administrator wird automa-tisch über jeden Eintrag informiertund gibt ihn nach einer Plausibi-litätsprüfung frei.“ Das Schwein-furter Landratsamt stellt diesenService allen interessierten Unter-nehmen kostenlos zur Verfügung.Damit wird dem Kostenargument,das noch immer zahlreiche Klein-und mittelständische Unterneh-men von einem eigenen Web-En-gagement abhält, viel von seinerSchärfe genommen.

Die hohe Akzeptanz, die seineProdukt- und Dienstleistungsbör-se im Landkreis Schweinfurt er-fährt, führt der Betreiber jedochnicht nur darauf zurück, dass diedieses Angebot kostenlos ist. „Ge-rade kleinere Unternehmen schät-zen an unserer Börse, dass sienicht – wie zahlreiche privatwirt-schaftlich betriebene Marktplätze– rein kommerziell ausgelegt istund nicht nach dem Prinzip ‘Werviel zahlt, wird leichter gefunden’funktioniert", so der stellvertre-tende Geschäftsführer der Gefak,Josef Rother im Gespräch. mk

www.landkreis-schweinfurt.dewww.gefak.de

Rivalitäten. Noch immer leiden einige Landesportale der Bundesländer unter einernur mäßigen Akzeptanz. Dass es auch anders geht, zeigen regionale Portale, die sichder die regionalen Wirtschaftsförderung verschrieben haben. Allerdings hat die Sa-

che auch einen Haken. Wo eigentlich Zusammenarbeit gefordert ist, machen dieProvider sich letztlich gegenseitig Konkurrenz.

PRÄSENZ. Der Internet-Auftritt des Landkreises Schweinfurt präsentiertsich aufgeräumt und übersichtlich. Zur Nachahmung empfohlen

Die zunehmende Bedeutung re-gionaler Internetangebote wirft

die Fragen nach Positionierung, Ar-chitektur und Ausgestaltung vonLandes-, Regional- und Kommunal-sowie Cityportalen auf. Die Ausrich-tung an Bedürfnissen und Bezie-hungsnetzen in der Region erfor-dern einen ganzheitlichen Ansatz,der alle Akteure – Bürger, Unterneh-men und Behörden – einbeziehtund integriert. Der sukzessive Aus-bau elektronischer Behördendien-ste für Bürger und Unternehmenstellt in diesem Zusammenhang ei-nen wichtigen Erfolgsfaktor sowohlfür Landes- als auch für die ver-schiedenen Regionalportale dar.

Internet wird „regional"

Das Internet ist ein globales Medi-um, aber Menschen leben in einerRegion, gehen dort ins Museum,Theater, Kino oder Konzert, interes-sieren sich für regionale Nachrich-ten, erledigen Behördengänge, su-chen für ihre Bedürfnisse örtlicheDienstleister ihres Vertrauens. DasInternet ist eine ideale Plattform,um Lebenssituationen (-lagen), unddaraus abgeleitete Bedürfnisse so-wie dazu passende Produkte,Dienstleistungen und Lösungen an-zubieten. Darin liegt das wesentli-

che Potenzial sowohl von Landes-als auch Regionalportalen.

In Deutschland hat sich bezogenauf diese Service-Integration aufLandes-, regionaler und kommuna-ler Ebene zwar bereits eine deutli-che Entwicklung vollzogen – insge-samt existiert jedoch noch eingroßer Handlungsbedarf. Stadtpor-tale wie Bremen, Dortmund, Essenund Hamburg zeigen die Richtungin die es gehen muss, auch was dieIntegration elektronischer Bürger-und Unternehmensdienste betrifft.Die Landesportale Schleswig-Hol-stein, Nordrhein-Westfalen undRheinland-Pfalz sind gute Beispielefür das Zusammenspiel zwischenLand, Region und Kommune. Bun-desweit ist die Situation aber oft im-mer noch durch die Fragmentie-rung der Angebote und durch dieunterschiedlichen Interessen derAkteure gekennzeichnet. Für denNutzer heißt das: Im wesentlichensuchen, nicht finden, viele Adressenausprobieren und sich in uneinheit-lichen Navigationsstrukturen zu-rechtfinden.

Die Architekturprinzipien

Um eine optimale Service-Integra-tion zu erreichen, ist es wichtig, aufallen Ebenen (Land, Region, Kom-

mune) eine für den Nutzer eingän-gige Struktur zu etablieren, die dasZurechtfinden erleichtert. Bei eini-gen bestehenden Portallösungensind diese Ansätze bereits sichtbar,oftmals aber nicht durchgängig rea-lisiert. Drei Grundprinzipien kön-

nen bei der Ausgestaltung helfen:■ Strategische Positionierung und

Einordnung des Portals,■ Ausrichtung an Beziehungsnetzen

in der Region,■ Einfache Strukturierung der Ange-

bote und Bedürfnisorientierung.

Strategische Positionierung

Ein regionales Internetangebotmuss sich im Wettbewerb behaup-ten und es muss vernetzbar sein.Das Subsidiaritätsprinzip ist hierhilfreich. Es geht nicht darum, ge-

gen die, sondern mit den Akteurenin der Region ein leistungsfähigesAngebot zu gestalten. Länder undKommunen haben mit ihren exklu-siven elektronischen Behörden-diensten eine gute Möglichkeit, sichim Rahmen von Public Private Part-

nerships an privaten Betreiberkon-sortien zu beteiligen und so in derjeweiligen Region die notwendigekritische Masse an Internetnutzungund Attraktivität zu erzeugen. Aufdiese Art können Regionalportale zuPlattformen für „regionale Allian-zen“ werden.

Regionale Beziehungsnetze

Basierend auf dem Gedanken einer„Offenen Dienstleistungsarchitek-tur“, in der Privatwirtschaft auch als„Offene Geschäftsarchitektur“ be-

kannt, geht es bei Regionalportalendarum, Bürger, Wirtschaft undBehörden miteinander zu vernet-zen. Diese Vernetzung muss entlangder „Beziehungskanten“ erfolgen,denn diese helfen, die relevantenBedürfnisse zu identifizieren.

Portalgrundstruktur

Ein Landes- oder Regionalportal istalso eine Integrationsplattform. DieBedürfnisse der verschiedenen Nut-zer – Bürger, Unternehmen, aberauch die Behörden und ihre Mitar-beiter selber – sind die Treiber fürdas Portal. Leben, Markplatz und

Behördendienste bilden die drei An-gebotssäulen, die von verschiede-nen Akteuren in der Region mit at-traktiven Inhalten ausgestaltet wer-den müssen.

Behördendienste sind in diesemZusammenhang ebenfalls „Dienst-leistungen“ im besten Sinne, alsoauch an den Intentionen der „Kun-den“ ausgerichtet. Für die Zielgrup-pe Wirtschaft lassen sich etwa dasStandortmarketing und die Dienst-leistungsqualität der Verwaltungverbessern. Die systematische Be-gleitung, die sich zum Beispiel am

Lebenszyklus der Unternehmen(Gründung, Betrieb, Wachstum, …)orientieren kann, können die An-siedlung einzelner aber auch dieStärkung ganzer Unternehmens-netzwerke, etwa in Wachstumsbran-chen attraktiv machen. ms

Know-how. Wie macht man sein Portal möglichstattraktiv? Mit der Beantwortung dieser Frage tun sichviele Kommunen und Städte immer noch schwer.Dabei ist es gar nicht so kompliziert, wie viele glauben,wenn man sich nur an einige Grundregeln hält.

Das Internet wird regional

Elektronische Behördendienste in Landes- und Regionalportalen

AUSBLICK

SERVICEKETTEN IN DER REGION

Die geschilderten Architektur-prinzipien und eine systematischauf Kooperation ausgerichteteVorgehensweise bei der Ausge-staltung regionaler Internetporta-

le bilden die Basis für dieÜberwindung traditionellerWertschöpfungsketten. Dasalltägliche „Umzugsbeispiel“zeigt, dass echter Mehrwertfür Nutzer erst entsteht, wennunterschiedliche Produkte,Dienstleistungen und bisherfragmentierte Teilprozessezusammengeführt werden.Das heißt, Informationen,Produkte, Dienstleistungenund Prozesse werden be-darfsorientiert, ad-hoc unddynamisch zu „Intentions-netzwerken“ zusammenge-stellt. Erst dann wird das In-ternet zu einem Hilfsmittel,das „mehr als die Summeseiner (Einzel-) Teile“ darstellt.

STRATEGISCHE KONSEQUENZEN

eGovernmentstrategien müssensich auf Bundes-, Landes- undkommunaler Ebene systematischdarauf ausrichten. Sie müssensowohl nach innen (G2G) alsauch nach außen gerichtet sein.Landes- und Regionalportalesollten als Multiplikatoren fürelektronische Behördendiensteaktiv mitgestaltet werden.

Die drei Grundprinzipien

Quelle: Plenum Consulting GmbH © GOVERNMENT COMPUTING

Bundesportal

Landesportal

Regionalportal

Regionalportal

Kommune.de

Kommune.de

Strategische Positionierung Beziehungsnetze Säulen und Intentionen

elektronischeBehörden-

diensteMarktplatz

Leben in derRegion

Landes-bzw. Regionalportal

Bedarf/Intention

Wirtschaft

Bürger

Behörde

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KOMMUNE & STAAT V I P - F O R U M GOVERNMENT COMPUTING 03-2002 9

Digitale Signatur

Die Lage bleibt unübersichtlichZweifellos ist die Digitale Signa-

tur unverzichtbarer Grundbau-stein des eGovernment. Allerdingsgehen die Ansichten darüber, inwie-weit die deutsche Signaturgesetzge-bung mit ihren scharfen Sicher-heitsvorschriften der Sache dienlichist, weit auseinander. Ist es schon

ein Indiz für die Richtigkeit dieserPosition, dass es bislang kaum eineverbreitete Anwendung der digita-len Signatur gibt? Wohl kaum. DasProblem ist komplexer. Natürlich istes dem Bürger nicht zuzumuten,sich für nur wenige „Behördengän-ge“ im Jahr eine relativ teure und

obendrein komplexe Technologiemit Chipkarten und Lesegerät an-zuschaffen. Vor allem dann, wennes wenige Anwendungen gibt, fürdie er diese Technik nutzen könnte.

Aber dieser Umstand erklärt nochnicht die mangelnde Akzeptanz.Denn immer noch fehlt es – nach

Meinung einiger Experten – auch aneinigen rechtlichen Rahmenbedin-gungen. Und es fehlt – wichtig füreine Nutzung etwa im Bereich derVergabeplattformen – eine EU-ein-heitliche Lösung. Die Umsetzungder entsprechenden EU-Richtlinieist in den Ländern der Europäi-

schen Union bisher nur schleppendvorangekommen.

Wie also steht es um die Zukunftder digitalen Signatur? GovernmentComputing hat eine Einschätzungder Lage von Experten erbeten. Aberauch deren Analyse ergibt keines-wegs ein einheitliches Bild. mk

Auf ein Problem, das der Umset-zung anstehender eGovern-

ment-Initiativen im Wege steht, wirdstets hingewiesen: die elektronischeSignatur. Sie gewährleistet als eineArt „Siegel“, das mit Hilfe eines Zerti-fikates den Absender eines Doku-mentes zweifelsfrei ausweist, einerechtsverbindliche und beweisbareKommunikation im Internet. WarDeutschland 1997 noch innovativerVorreiter durch das weltweit ersteSignaturgesetz, scheint das Verfah-ren nun zum Bremsklotz für dieeGovernment-Entwicklung zu wer-den, denn Land auf Land ab findetsich kaum eine auf ihr beruhendeAnwendung und kaum ein Nutzer.Ihre Verbreitung geht gegen Null.Woran liegt das?Liegt es an der fehlenden Aufklärungüber den Sinn einiger Wortschöp-fungen im Signaturgesetz wie „quali-fizierte elektronische Signatur mit An-bieterzertifizierung“?Das mag sein. An den rechtlichenVorgaben sollte es jedenfalls nichtliegen. Denn hier sind mit dem In-krafttreten des novellierten Signatur-gesetzes und der Signaturverord-nung sowie des so genannten Form-anpassungsgesetzes, das die An-gleichung der elektronischen Unter-schrift durch eine „qualifizierte elek-tronische Signatur“ an die hand-schriftliche Form im Privatrecht re-

gelt, weitreichende Änderungen voll-zogen worden, die in ihrer Gesamt-heit einen enormen Anstoß für dieelektronische Beschaffung bilden, daes durch diese Maßnahmen zu kei-nen Medienbrüchen mehr kommt. Mit Sicherheit hemmend für einenverbreiteten Einsatz sind jedoch diehohen Sicherheitsanforderungenund die komplizierte,damit wenig anwen-derfreundliche sowieteure Technik. Jetztsieht es jedoch soaus, als sei der not-wendige Schritt indie richtige Richtungvollzogen worden:Mit dem Kabinetts-beschluss vom 16.Januar 2002 werdennun im formfreien elektronischen Ge-schäftsverkehr mit der Bundesver-waltung fortgeschrittene Signaturen,also Softwarelösungen wie das po-puläre „PGP“, zugelassen. Vor demHintergrund europäischer Harmoni-sierungsbestrebungen und der Tat-sache, dass sich die verschiedenenTrustcenter auf einen einheitlichentechnischen Standard zur reibungs-losen Kommunikation der unter-schiedlichen Signatur-Komponentengeeinigt haben, gibt der Bund einweiteres Signal und rüstet zahlreicheMitarbeiter mit Signaturen aus. Trotz

dieser Fortschritte wird die digitaleSignatur Makulatur bleiben, wennnicht sechs Jahre nach dem erstenSignaturgesetz endlich die Gleich-stellung der qualifizierten elektroni-schen Signatur mit der eigenhändi-gen Unterschrift im öffentlichenRecht erfolgt. Solange diese Forde-rung nicht erfüllt ist, bleibt ein eGov-ernment ohne Medienbruch nichtsals ein schöner Traum. Die elektroni-sche Signatur ist aber von zentralerBedeutung für eine rechtsverbindli-che und medienbruchfreie Transak-tionen im eGovernment.

„Die Signatur wird Makulaturbleiben, wenn im öffentlichen

Recht die qualifizierte Signaturnicht mit der eigenhändigen

Unterschrift gleich gestellt wird.“Prof. Dr. Friedhelm GehrmannFachhochschule des Bundes

für Öffentliche Verwaltung

Eine kritische Bestandaufnahme

Zwischenbilanz. Alleshängt beim eGovernmentan der digitalen Signatur.Doch sie will sich nicht sorecht durchsetzen. DieGründe dafür sind ebensovielfältig wie komplex.

Die Grundlagen für die digitaleSignatur hinsichtlich der rechtli-

chen Aspekte wurden geschaffen.Auch die technischen Rahmenbe-dingungen können im Wesentlichenals erledigt gelten. Allerdings fehlenübergreifende „Massenanwendun-gen“. Auch wenn Deutschland hiereine Vorreiterrolle übernommen hat,muss man doch eingestehen, dassein nationaler Vorstoß nur partiell dasProblem der europäischen Harmo-nisierung lösen kann. Grundsätzlichgilt, dass das Ziel einer harmonisier-ten elektronischen Signatur in denEU-Mitgliedsstaaten trotz einer ab-gestimmten europäischen Richtlinienur partiell erreicht wurde. Die Analy-se der unterschiedlichen nationalenFormen des Herangehens – besser:Herantastens – deckt zum Teil fun-damentale Unterschiede auf. Dasheißt, die Richtlinie der EU ist nochnicht einheitlich umgesetzt, und eu-ropaweit agierende Zertifizierungs-dienste-Anbieter sind nicht in Sicht. Ob man das Kernproblem techni-sche Interoperabilität in nationalenAlleingängen lösen kann, ist eben-falls fraglich. Dies kann aber ohnehinnicht das langfristige Ziel sein, viel-mehr muss dieses Thema gemein-schaftlich angegangen werden. Die Wirtschaftlichkeit wird ebenfallsnach wie vor in Frage gestellt. Selbstdort, wo bereits eine gesetzeskon-

forme operative Dienste-Infrastruk-tur zur Verfügung steht, wie in Öster-reich, Deutschland oder Italien, gibtes nur eine geringe Nachfrage. Wiedie kürzlich im Auftrag des BMWi er-stellte Studie der KPMG belegt,schafft der B2B-Markt sich eigeneRegeln. Der Privatmarkt ist nochnicht erschlossen bzw. ist nicht dasprimäre Marktseg-ment der Zertifizie-rungsdienste-Anbie-ter. Vor diesem Hin-tergrund erstaunt esnicht, dass die natio-nalen Ökonomien ei-gene Wege gehen,ob im Bereich der B2B-Anwendun-gen, im Finanzdienstbereich oder beiAnwendungen, die im Moment nochnicht konform zum jeweiligen natio-nalen Gesetz bzw. zur EU-Richtliniesein müssen.Kurz gesagt, das Geschäft mit elek-tronischen Signaturen ist noch weitdavon entfernt zu boomen. Eine Ant-wort auf die Frage, ob und wanndies der Fall sein wird, hängt jedochvon zu vielen Einzelfaktoren ab, umsie seriös beantworten zu können.Solange keine Anwendungen mit ei-nem eindeutigen Mehrwert für denAnwender erhältlich sind, werdensich jedoch auf nationaler, europäi-scher oder gar internationaler Ebenenur schwer Erfolge erzielen lassen.

Die EU-Richtlinie hat deutlich ge-macht, dass die gesetzliche, rechtli-che und technische Umsetzung al-leine nicht den Erfolg garantiert. DieBildung einer gemeinsamen anwen-dungsausgerichteten Plattform umdie erforderliche Transparenz undVermittlung von Erfahrung und Wis-sen zu schaffen, muß in Kooperationim Sinne einer Public Private Part-nership von Staat und Wirtschaft ge-schehen, auch länderübergreifend.Jetzt heißt es „Flagge zeigen“, Ent-scheidungen sind gefragt. Und dieshat die Bundesregierung mit demBeschluss zur „Sicherheit im elektro-nischen Rechts- und Geschäftsver-kehr mit der Bundesverwaltung“ ineindrucksvoller Form bewiesen.

„Mehr Herantasten, als Herangehen“

Klaus KeusReferatsleiter „Schlüsseltechnologien“

im BSI

Jetzt heißt es:„Flagge zeigen!“

Der Beschluss, alle Mitarbeiterder Bundesbehörden mit einer

qualifizierten digitalen Signatur aus-zustatten, gilt als Meilenstein bei derUmsetzung der Initiative BundOnli-ne 2005. In der Tat ist dieser Schrittwichtig, da er Bürgern und Unter-nehmen vermittelt, dass es nun wirk-lich vorwärts geht. Allerdings ist zuberücksichtigen, dass die großeMehrzahl der Verwaltungsvorgängezunächst eine rechtsverbindlicheZeichnung durch den Antragstellererfordert; sei es nun die Abgabe ei-ner Steuererklärung oder die Um-meldung des Wohnorts. Auch für dievollständige Abwicklung eines Ver-gabeverfahrens über das Internet istder Einsatz einer digitalen Signaturzwingende Voraussetzung – aller-dings ist hier auch zunächst vor al-lem der Bieter gefordert, das Ange-bot vertraulich und rechtsverbindlichgezeichnet beim Öffentlichen Auf-traggeber abzugeben.Genau an dieser Stelle hilft der Kabi-nettsbeschluss der Bundesregierungaber nicht viel weiter. Denn bei denmeisten Unternehmen sind die juri-stischen Feinheiten des Unterschie-des zwischen fortgeschrittener undqualifizierter Signatur in der Regelnicht bekannt – mit dem Ergebnis,dass es bei der Durchdringung beiden Unternehmen kaum wirklicheFortschritte zu verzeichnen gibt. Hier

ist also noch sehr viel Aufklärungsar-beit zu leisten, ehe die verschiede-nen Anwendungsbereiche und diejeweiligen Vorteile der beiden Signa-turen in den Unternehmen klar wer-den können.Weitere „Totschlagsargumente“ wiedie fehlende europäische Harmoni-sierung kommen hinzu, treffen abereigentlich nichtden Kern derProblematik.Denn hier wirdes vermutlich inabsehbarer Zeiteinige praktika-ble Lösungenauf dem Markt geben. Vorausgesetztdass sich Initiativen wie der in Bre-men zur Marktreife entwickelte „OS-CAR“ auf Basis von OSCI sich alsQuasi-Standard etablieren könnenund Anbieter innerhalb von Europamit anderen Betreibern Kooperatio-nen eingehen werden.Das wesentlichere Problem ist es, al-len Beteiligten den Nutzen einer elek-tronischen Abwicklung der Verwal-tungsvorgänge zu vermitteln. DerNutzen auf Seiten der Behörde isteinleuchtend – eröffnen doch digitaleVorgänge enorme Potenziale hin-sichtlich einer möglichen Zeit- undKostenersparnis durch eine redun-danzfreie, integrierte Informations-verarbeitung.

Aber wo spart das Unternehmenkurz- oder mittelfristig Zeit oder Ko-sten? Bei der elektronischen Verga-be ist dies relativ leicht vermittelbar,da der mühsame und zeitaufwändi-ge Postlauf durch das Internet dra-matisch verkürzt werden kann. Aller-dings erst dann, wenn die Unterneh-men bei der elektronischen Vergabefür sich einen Wettbewerbsvorteiloder -nachteil gegenüber anderenBietern entdecken, weil sich durchdie elektronische Vergabe die Zeitenfür die Angebotsbearbeitung sub-stanziell verkürzen oder verlängern,dann, und nur dann, wird so ein Ver-fahren auch sehr rasch angenom-men werden – trotz der Akzeptanz-hürde Digitale Signatur.

„Der Wettbewerbsvorteil muss fürUnternehmen klar erkennbar sein.“

Dr. Heiko SchinzerVorstandsmitglied der

Administration Intelligence AG, Würzburg

Achillesferse der elektronische Vergabe?

Mehr und mehr wird Kritik an derInitiative BundOnline 2005 laut,

die ehrgeizigen Pläne seien unreali-stisch und nur mit höchstem Kos-tenaufwand umzusetzen. Dabei kannein Großteil der eGovernment Pro-jekte durch bereits existierende zen-trale Lösungen abgewickelt oder zu-mindest unterstützt werden. Die AuthentiDate stellt bereits heuteLösungen zur Verfügung, die sichzentral und somit ohne kostenauf-wändige Einzelinstallationen undSchulungen, für alle Anwender ein-setzen lassen.Ein Beispiel ist die „virtuelle Poststel-le“. Für viele Prozesse ist nicht diepersonenbezogene Signatur des ein-zelnen Mitarbeiters erforderlich, son-dern vielmehr die qualifizierte Signa-tur des Gesamtverantwortlichen. Fürden Empfänger ist nur interessant,dass eine eMail etwa vom Finanz-amt kommt – nicht aber von wel-chem Sachbearbeiter. Hier kann dasZertifikat einer zeichnungsberechtig-ten Person zur qualifizierten Signaturgenutzt werden, bei welchem durchein Pseudonym kenntlich wird, dassfür das Finanzamt gehandelt wird.Gegen Missbrauch kann das Zertifi-kat zusätzlich durch ein Attribut ge-schützt werden. Der AuthentiDate Server stellt alleFunktionalitäten zum zentralen Ver-und Entschlüsseln, Signieren und

Verifizieren zur Verfügung. Dies er-möglicht die zentrale Verifikation vonfortgeschrittenen und qualifiziertenSignaturen der gängigen Anbieter. Der Hauptnutzen für die Verwaltun-gen besteht darin, dass jederzeit ein-fach, schnell und kostengünstig nuran dieser zentralen Stelle technischeErgänzungen vorgenommen werdenmüssen. Sollte dieVerwaltung also indie Situation geraten,auch Zertifikate bis-lang nicht berück-sichtigter Anbieter(z.B. aus dem Aus-land) verarbeiten zumüssen, kann diesohne weitere Nachinstallationen rea-lisiert werden.Nebenbei spart der Anwender durchdiese zentrale Lösung die Anschaf-fung, Integration und Wartung tau-sender von Smart Cards für alle Mit-arbeiter und die kostenaufwändigeSchulung der einzelnen Anwender.Ein zweiter wesentlicher Vorteil be-steht darin, dass die für die Ver-schlüsselung von Ausgangsdoku-menten – zum Bespiel eMails – er-forderlichen öffentlichen Schlüsselder Empfänger vom zentralen Ser-ver verwaltet werden.Das bedeutet für die Behörde: So-bald ein beliebiger Mitarbeiter schoneinmal mit einem Empfänger ver-

schlüsselt kommuniziert hat, wird deröffentliche Schlüssel zentral verwaltetund steht somit auch allen anderenMitarbeitern der Verwaltung zur Ver-fügung. Es müssen also keine auf-wändigen festen Zuordnungen zwi-schen Sachbearbeiter und Empfän-ger definiert und eingehalten werden.Letztendlich kann so durch den zen-tralen Server zusätzlich die Erstel-lung qualifizierter Zeitstempel in völli-ger Überstimmung mit dem DigitalenSignaturgesetz realisiert werden. Aufdiese Weise können alle erstelltenAus- und Eingangsdokumenterechtssicher zeitgestempelt und de-ren Inhalte optional beweiskräftig ar-chiviert werden.

„Die meisten eGovernment-Projekte lassen sich mit beste-henden Lösungen umsetzen.“

Judith BalfanzLeiterin Marketing

Authentidate International

Kostenersparnis durch zentrale Lösungen

Page 9: 7,50 Deutschland ISSN 1618 – 3142 Government · Anti-Terrorkampf Bundesinnenminister Otto Schily will die Infrastruktur der Informationsgesellschaft schützen. Eine Kooperation

BRANCHE & INNOVATION GOVERNMENT COMPUTING ■ AUSGABE 03-2002 11

VernetzungenSANs geben dem An–wender heute die Mög-lichkeit die anfallendenDaten dezentralisiert zu

speichern.

Seite 12

Info-SchwemmeFast täglich gab es 2001eine Veranstaltung zum Thema „eGovernment“.Wie wählen Hersteller aus,wo sie präsent sind?

Seite 17

DOMEA-AusbauEine DOMEA-Lösung mitelektronischer Signatur bie-tet SER an. Und SAP strebt

mit Records Management dieZertifizierung an.

Seite 18

Linux-TechnikBoris Nalbach soll als ChiefTechnology Officer (CTO) beider SuSe Linux AG dieOpen-Source-Entwicklungweiter vorantreiben.

Seite 20

Ganzheitlichhandeln.Verwaltungsprozesseoptimieren.

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Learntec in Karlsruhe

Stiefkind Public SectorM

it Lernplattformen las-sen sich sämtliche Ge-schäftsprozesse derPersonalentwicklung

und der Lernlogistik steuern. Dr.Kraemer: „Der Trend geht also ein-deutig hin zu Komplettanbietern,die sowohl multimediale und inter-aktive Lerninhalte anbieten können,als auch die Infrastruktur, die dieseInhalte organisatorisch zugänglichmacht und die Nutzung steuert, so-wie Dienstleistungen, die für dieEinführung und den effizienten Be-trieb der eLearning-Lösung unbe-dingt notwendig sind.“

Dass ein Bedarf für eLearningvorhanden ist, zeigt auch die Studievon Cap Gemini Ernst & Young, dievon einem starken Wachstum die-ses Marktbereiches ausgeht. Das Be-ratungsunternehmen prognostizier-te in seiner aktuellen Untersuchungeine Steigerung des Gesamtvolu-mens allein in Deutschland vonrund 120 Millionen Euro im Jahr2000 auf etwa 1,3 Milliarden Eurobis 2004. Als Gründe für die rasanteEntwicklung werden die Vorteile desOnline-Lernens ins Feld geführt:„Die Seminargebühren, Übernach-tungs- und Reisekosten fallen weg,Mitarbeiter können während ihrertäglichen Arbeit bei Bedarf Wissenabfragen und lernen.“

Die Tendenz bei der Entwicklungvon webbasierten Lerninhalten ge-he im Bereich der Content-Erstel-lung hin zu Autorenwerkzeugen, diees den Kunden erlauben, selber dieInhalte zu erstellen, unterstreichtDr. Kraemer: „Mit einem Self-Au-thoring-Tool kann ein Trainer ausvorhandenen Powerpoint-Präsenta-tionen hochqualitative Lernbaustei-

ne – ergänzt mit Videosequenzenund anderen multimedialen Ele-menten – erstellen.

Erste Projekte gestartet

Im öffentlichen Bereich sieht derVorstandssprecher „in der Tat einschwieriges Thema des internetba-sierten Lernens“. Global agierendeUnternehmen, die einem wachsen-den Marktdruck ausgesetzt sind,hätten den Faktor Lernen und Wis-sensmanagement als wesentlicheElemente der Wettbewerbsfähigkeitlängst erkannt. „Ganz offensichtlichist der Leidensdruck im Öffentli-chen Bereich noch zu wenig ausger-prägt“, kommentierte Dr. Kraemerdie Tatsache, dass die Angebote vonHerstellern für die Öffentlichen Ver-waltungen auf der Learntec nurganz vereinzelt gefunden werdenkonnten. Allerdings wurden nebenzahlreichen Projekten für Schulenund Hochschulen während desWorkshop „Qualitätsmodelle netz-basierten Lernens“ erste Initiativenpräsentiert. „LERNET – netzbasier-tes Lernen in Mittelstand und öf-fentlichen Verwaltungen“ wird vomBundesministerium für Wirtschaftund Technologie gefördert.

prodela & WebTrain

Bei „prodela“ – der Name steht für„Produktivitätssteigerung durchproblemorientiertes on-Demand-

Lernen am Arbeitsplatz“ geht es umden Aufbau eines kommunenüber-greifenden netzbasierten Lernsys-tems mit dem Ziel, die EntwicklungÖffentlicher Verwaltungen hinsicht-lich betriebswirtschaftlichen Han-delns und Denkens zu unterstützen.In der Region Stuttgart wird ein re-gionaler Bildungsserver aufgebaut,der die Mitarbeiter der Kommunenin der Einführung des „NeuenSteuerungsmodell“ unterstützt.

Bei „WebTrain“ geht es um „kol-laborative und virtuelle „face-to-fa-ce“-Aus- und Weiterbildung vonVerwaltungsangestellten inklusiveWissensmanagementsystem“. DieInhalte dieser Plattform werden mitStudieninsstituten, die auch die of-

fiziell anerkannten Abschlussprü-fungen abnehmen, konzipiert undrealisiert. Als Pilotprojekt wird in Es-sen der Angestelltenlehrgang II fürdie kommunale Entsorgungswirt-schaft durchgeführt.

Lernen bei Bedarf

Dr. Peter Schulz, Leiter desKompetenzcenters IT/eBu-siness des Bildungsdienst-leisters Provadis erwartet,dass künftig die Grenze zwischeneLearning und Wissensmanage-ment verschwinden werde. Es wür-den sogenannte „learning nuggets“benötigt, um situationsbezogen inkürzester Zeit das gewünschte Wis-

sen beschaffen zu können: „DasLernen bei Bedarf, nicht auf Vorrat,wird eines der wesentlichen Zug-pferde als Argument für eLearningsein. Vor diesem Hintergrund wirddie Lernplattform als zentrale Stelle

für Wissen, Lernen und Kommuni-kation immer wichtiger.“

eHuman-Resource-Portale

„Das beste Qulitätskriterium fürWeb based trainings sind und blei-ben die Anwender“, unterstreichtDr. Kraemer: „Unternehmen oderBehörden, die bereit sind, für auf-wendig produzierte Lerninhalte ent-sprechende Investitionen zu tätigen,sind sehr darauf bedacht, dass dieseLernangebote von den Mitarbeiternangenommen werden. Mit eHu-man-Resource-Portalen kann manbereitgestellte Lerninhalte mit er-gänzenden Wissensbausteinen zu-sammenführen. So kann jeder Mit-arbeiter die für ihn geeigneten Lern-inhalte erreichen.“ vio

www.lernet-info.dewww.lernetec.dewww.cgey.com

Umbruch. Eines zeigte sich auf der Learntec in Karlsruhe deutlich – der Markt formiert sich derzeit neu. Dr. Wolfgang Kraemer, Vorstandssprecher der imc AG:

„Bestimmten bisher die Hersteller von multimedialen Lerninhalten das Bild,so gilt das Interesse jetzt den Lernplattformen.“

BRANCHE &INNOVATION

Verantwortlicher Redakteur:Gerald Viola

Tel. 0821 /2177-296, Fax 0821 /2177-223eMail: [email protected]

DR. WOLFGANG KRAEMER, Vor-standssprecher der imc AG

WACHSTUM. Dass der Markt für eLearning wächst, war auf der Lerntec inKarlsruhe eindeutig festzustellen. Experten empfehlen vor allem auf regiona-le oder spezialisierte Contentanbieter zurückzugreifen

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S C H W E R P U N K T BRANCHE & INNOVATION12 GOVERNMENT COMPUTING 03-2002

Interview

Investition musszukunftssicher sein

Govcom: Aus welchen Gründengehen Sie von dieser rasantenEntwicklung aus?Jackson: Storage ist ein sehr aktu-elles Thema. Das ungebremste Da-tenwachstum kommt durch dieheutigen eBusiness-Aktivitäten zu-stande, wobei ein ständiger Zugriffauf eMails, das Web und datenin-tensive Applikationen weiterhinerwartet wird. Die Folge ist, dasssich der Speicherbedarf derzeit et-wa alle 18 Monate verdoppelt unddie Nachfrage nach permanenter,hundertprozentiger Datenverfüg-barkeit weiterhin ansteigen wird.IT-Administratoren stehen also je-den Tag vor immer größeren Her-ausforderungen. Ihnen muss dasWerkzeug bereitgestellt werden,das diesen wachsenden Anforde-rungen gerecht wird.

Govcom: Bei der derzeitigenMarktlage im IT-Bereich erscheintdie Einschätzung doch sehr opti-mistisch. Gehen Sie davon aus,dass IT-Infrastrukturen einfachnicht auf komplexe Lösungen ver-zichten können? Und wie sehensie die Entwicklung des StorageManagement Marktes in Bezugauf den Public Sector in Deutsch-land und Europa?Jackson: In den vergangenen Jah-ren haben viele von den Begriffenwie SAN, NAS, Storagemanagment,Virtualisierung usw. gehört, ohnederen Bedeutung vollkommen ver-standen zu haben. Aber es scheintnur so, als ob Storage ein komple-xes Thema ist, weil sich viel hinterden Schlagwörtern zu verbergenscheint. In der Realität müssen al-lerdings keine komplexen Lösun-gen implementiert werden. Die IT-Infrastruktur muss zunächst nurunter einer qualifizierten Beratungbewertet werden. So wird sicher-

gestellt, dass unter den unter-schiedlichen Produkten das richti-ge gewählt wird, welches den An-forderungen am besten entspricht.Es ist einfach eine Schulung in die-sem Bereich notwendig, denn derPublic Sector kann nur durch einesehr gut geplante und ausgeführteStorage-Management-Implemen-tierung nicht nur seine Daten si-chern, sondern auch seinen gan-zen Arbeitsablauf verändern undeffizienter gestalten.

Govcom: Wie sieht – wiederumspeziell auf den Public Sector be-zogen – eine ideale Storage Man-gement Lösung aus? Worauf müs-sen die IT-Entscheider besonde-ren Wert legen?Jackson: Bei einer idealen StorageManagement Lösung für den Pu-blic Sector muss besonderer Wertauf eine kostengünstige und an-wenderfreundliche Lösung gelegtwerden. Außerdem muss sie dafürsorgen, daß sie hochskalierbar istund so mit den Anforderungen derVerwaltung wächst. Es nütztnichts, heute ein Produkt zu im-plementieren, das morgen veraltetund nutzlos ist, weil sich die Netz-werkumgebung verändert hat.Statt dessen sollte eher darauf ge-achtet werden, dass sich die Lö-sung, in die heute investiert wird,auch in der Zukunft eignet. Dazugehören Komponenten wie Hard-ware und Software, die skalierbarsind. Andernfalls ist das sogenann-te Return of Investment für denPublic Sector relativ gering, dasaufgrund seiner kleinen Budgetsoft nicht ertragreich ist.

Das Interview führte Gerald Viola

Prognose. Ein Wachstum von vierauf 5,8 Milliarden Dollar in 2005prophezeit Sean Jackson, Marke-ting Manager EMEA bei BakBoneSoftware, dem Storage Manage-ment Markt in Europa. Govern-ment Computing sprach mit ihmüber die Entwicklung

Möchten Sie sich das Leben erleichtern? Wenden Sie sich an DataCore Software™. Unsere SANsymphony™ Software "virtualisiert"

Ihren Netzwerkspeicher, indem sie einen gemeinsamen Pool vernetzter Speicherelemente bildet. Anders gesagt: es genügt ein

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© 2000, DataCore Software Corporation.

Evolution

Vernetzte Speicher-Lösungen

Zu Beginn der Computer-technologie waren die Da-tensicherungsgeräte direktmit dem Hauptcomputer

verbunden. Die Datenspeicherungwar dabei ein abgegrenzter Bereich,und Daten-Sharing bedeutete ge-wöhnlich einen großen Aufwand:Man war gezwungen, für die unter-schiedlichen Computer alle Datenin verschiedene Formate zu trans-ferieren, um anschließend wiederdarauf zugreifen zu können.

Als in den frühen 80er Jahren derPC auf den Markt kam und mit ihmauch kleinere, kostengünstigere Ser-ver, entstanden viele Insellösungen:Jede Abteilung hatte ihren eigenenComputer und die dazu gehörigenDatensicherungssysteme. Dochauch hier war die Bereitstellung der

Daten für gleichzeitig mehrere An-wender problematisch, und die Ko-sten für Hard- und Software droh-ten oftmals, das Budget der einzel-nen Abteilungen zu sprengen.

Dezentralisierung

Bedingt durch den technischenFortschritt der letzten Jahrzehnte,aber auch durch das Internet, hatder Bereich Storage einen großenSprung vorwärts gemacht. Beson-ders SANs (Storage Area Networks)geben dem Anwender heute dieMöglichkeit, die anfallenden Datendezentralisiert und unabhängig vomStandort des Computers zu spei-chern oder auf die gleichen Infor-mationen zuzugreifen. Ein Vorteildabei ist die Kostenreduzierung

durch das Sharing der Hardware.Der Schwerpunkt bewegt sich dabeihin zum effektiven Storage ResourceManagement.

Ein weiterer Grund für die Ent-wicklung hin zum Storage Area Net-work sind die gesteigerten Anforde-rungen, was die Verfügbarkeit be-trifft. Durch die Globaliserung ist es

heute notwendig geworden, auf diebenötigten Daten sieben Tage proWoche und 24 Stunden am Tag zu-greifen zu können. Ausfallzeitenaufgrund von Problemen mit Spei-chermedien oder ein Kompo-nentenausfall sind kaum mehr fi-nanzierbar. Hinzu kommt: HeutigeAnwendungen, die auch nur im

Entferntesten Kontakt zur Öffent-lichkeit besitzen, müssen stetshochverfügbar sein – SAN-Umge-bungen werden deshalb heute we-gen aus dem Hochverfügbarkeitsa-spekt betrieben.

Das primäre Ziel einer hochver-fügbaren Umgebung ist es, das Sy-stem für seine Nutzer zu einem

möglichst hohen Prozentsatz derGesamtzeit verfügbar zu machen.

Ein Beispiel

Der Aktien- und Devisenhandel istein tägliches Geschäft, bei dem derFaktor Zeit eine erhebliche Rollespielt. Geht man davon aus, dassbereits bei einer einzigen großendeutschen Bank ein tägliches Han-delsvolumina von mehreren Milli-arden Euro bewegt wird, kann manleicht hochrechnen, was allein einStillstand von einer einzigen Minutekosten würde. Allein diese einzigeMinute wäre kaum finanzierbar. Ei-ne klare gesetzliche Vorschrift be-schränkt die maximale Ausfallzeitauf zwölf Minuten pro Monat. jü

Entwicklung. Mit dem Fortschreiten der Computertech-nologie hat sich auch das Thema „Storage“ weiter-entwickelt. Waren die Speichermedien früher noch direktam Zentralprozessor angeschlossen, so geht der Trendheute auch hier zur Dezentralisierung.

Schwerpunktthemain dieser Ausgabe

Storage

DATENMANAGEMENTDer schnelle Zugriff auf Informa-tionen ist für Behörden von ele-mentarer Bedeutung .Seite 16

KOMFORTABLE LÖSUNGNetVault – hohe Performance,kostengünstig und leicht zu ad-ministrieren . . . . . . .Seite 16

Der technologische Wandel

Quelle: Horison © GOVERNMENT COMPUTING

Daten-Center Unabhängige Server Storage Networks

• große Zentralprozessoren• unternehmensorientiert• begrenzte Speicher-

kapazität

• Computer- und Dateninseln

• bereichsorientiert

• zentrale Anwendungen

• dezentral

• internentorientiert

• globale Verfügbarkeit

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S C H W E R P U N K T BRANCHE & INNOVATION14 GOVERNMENT COMPUTING 03-2002

Storage

Ausweg aus demSpeicherdilemma

Die Datenflut verdoppeltsich alle acht Monate –die Speicherkapazität istjedoch – laut einer Studie

der Gartner Group – gleichzeitigdurch die heutige Bindung an spezi-fische Server deutlichen Einschrän-kungen unterworfen. Zudem ver-breiten sich Windows NT und Uniximmer weiter, wodurch mehr undmehr heterogene Speicher-Inselnentstehen. Die unterschiedlichenSysteme kooperieren mehr recht alsschlecht, meist fehlen geeigneteWerkzeuge für das komplexe ThemaDatenmanagement.

Die Folge davon ist, dass Unter-nehmen, Verwaltungen und Behör-den einen Kampf gegen Wind-mühlen führen, denn es ist sehrschwer, dieser chaotischen SituationHerr zu werden. Die Anforderungenbeim Management der tagtäglichenAufgaben wie beispielsweise Back-ups oder Kapazitätszuweisungenüber weitverzweigte Netzwerke sindenorm und die Gefahr, sich hier zuverzetteln, ist groß. Dazu kommt,dass der Aufwand für Speicher so-wohl die Systemressourcen als auchdas Budget unverhältnismäßig hochbelastet und damit die gesamte, oh-nehin ständig wachsende IT-Land-schaft noch mehr beansprucht.

Abhilfe

Branchenspezifische Untersuchenbringen es an den Tag: Nur 40 Pro-zent der Speicherressourcen undMitarbeiter im IT-Bereich werdeneffektiv eingesetzt. In Verbindungmit begrenzten Budgets und knap-per Personalverfügbarkeit müssenUnternehmen, Behörden und Ver-waltungen deshalb auch nach neu-en Ansätzen suchen, um die Ausla-stung ihrer Speicherressourcen sig-nifikant zu erhöhen.

Ein innovatives Speichersy-stem der Firma DataCoreSoftware könnte hier Abhilfeschaffen. Gemäß der neuenund künftigen Anforderun-gen an Speicherlandschaften sollenalle Speichereinheiten über dasganze Netzwerk hinweg in einemeinzigen Pool verfügbar sein, so

dass Speicherkapazitäten einfachzugewiesen werden können und ge-nau dann und dort verfügbar sind,wo man sich benötigt – und diesvöllig unabhängig von der Hard-ware-Plattform und den physika-lisch vorhandenen Speichereinhei-ten am jeweiligen Ort.

Hier bietet sich SANsymphonyvon DataCore Software an. DieseSoftware ist in der Lage, heterogeneSpeicher-Inseln zu einem einzigenSpeicher-Pool im Netzwerk zu ver-wandeln. Flexibel und leicht skalier-bar, eignet sich die Lösung zum Ein-satz in einem unternehmensweitenSAN, gleichzeitig ist sie günstig inder Anschaffung, so dass sie auchauf der Workgroup-Ebene Verwen-dung finden kann.

SANsymphony unterstützt allemarktüblichen SAN-Komponenten,von Unix-, Windows-, NetWare- undLinux-Servern bis hin zu den unter-schiedlichsten Disk-Subsystemen.Dazu gehören auch die bekannte-sten Hubs und Switches, mit denendie Fibre-Channel-Infrastruktur auf-gebaut wird. Bisher bestehende Ein-schränkungen der Konnektivitätwerden beseitigt, die Einsatzmög-lichkeiten für ein gemeinsamesSpeichermanagement auf alle Ziel-gruppen im Unternehmen erwei-tert, da – angefangen vom großenBackoffice-Anwendungsserver überWorkgroup-LAN-Server und NAS-

Systeme bis hin zu ausgelagertenServern, PCs und Laptops Ressour-cen freigesetzt werden. Dadurchwird die Produktivität gesteigert.

Plattenkapazitäten

Mit der Software ist man nun in derLage, die vorhandenen Festplatten-kapazitäten zu verdoppeln, dazu ge-ben fortschrittliche Visualisierungs-methoden die Möglichkeit, vorhan-dene Speicherressourcen zu nutzen,die vorher verschwendet wurden.Es lassen sich zusätzliche Kapazitä-ten sozusagen „just in time“ be-darfsgemäß zuweisen, sowie Spei-cherkosten und -leistung an die An-forderung der jeweiligen Anwen-dung anpassen.

In Anbetracht der Tatsache, dassIT-Personal oft überlastet ist unddas Budget für Neueinstellungenknapp bemessen ist, sollte man diegesamte Speicherverwaltung auto-matisieren und zentralisieren. Lang-wierige speicherbedingte Aufgaben,die oft manuell durchzuführen sind,erschweren es selbst erfahrenenMitarbeitern, mehr als ein paarTerabyte zu verwalten. SANsym-phonie bietet hier eine konsolidierteSpeicherkontrolle und automati-sierte Verwaltungsfunktionen, wasden Managementaufwand auf ei-nen Bruchteil reduziert. Verständ-lich werden solche Produktivitäts-

steigerungen, wenn man berück-sichtigt, dass sich Systemadmini-stratoren nie mehr um so arbeitsin-tensive Aufgaben wie die Neuzuwei-sung von Speicherkapazitäten küm-mern müssen. Die Software auto-matisiert die Bereitstellung vonSpeicher und weist den Applikatio-nen genau die richtigen Kapazitä-ten für den jeweiligen Bedarf zu.Diese zeitgenaue, bedarfsgerechteZuweisung führt zu einer wesent-lich effektiveren Auslastung derSpeicherplatten.

SANsymphonie ist eine offene Lö-sung und als solche in der Lage,Plattenkapazitäten auf allen bedeu-tenden Speichermaschinen (Com-paq, EMC, HDS, HP, IBM, Sun) zusteuern, zuzuordnen, zu schützenund zu kopieren. Gleichzeitig bietetdie Software aber auch eine großeverfügbare Auswahl an „IP-basie-renden Speicher“, ebenso FibreChannel-Verbindungsmöglichkei-ten (IP/LANs, IP/WANs, iSCSI, FibreChannel FC und hybriden IP/FC-Networks). So können beispielswei-se Windows-Clients problemlos indas SAN eingebunden werden, in-dem virtuelle Speicherkapazitätenüber die STP/IP-Funktion zur Ver-fügung gestellt werden.

Revisionssicherheit

Seit dem 1. Januar 2002 sind alleUnternehmen, aber auch teilweiseBehörden und Verwaltungen, ver-pflichtet, steuerlich relevante Datenüber einen Zeitraum von zehn Jah-ren vorzuhalten und den Finanzäm-tern in digitaler Form zur Verfügung

zu stellen. Dazu sind die Daten ma-nipulationssicher auf digitalen op-tischen Speichern und CD-Medienin WORM (Write Once Read Many)-Technologie zu archivieren. Recht-zeitig zum Inkrafttreten der „Grund-sätze zum Datenzugriff und zurPrüfbarkeit digitaler Unterlagen“(GDPdU) bieten die beiden Herstel-ler leistungsstarker automatisierterStoragesolutions, Plasmon und dasBielefelder Softwarehaus asONE AG,maßgeschneiderte Lösungen. Diesebestehen auf der einen Seite ausdem Softwarepaket asOne Content-Store der asONE AG, das zur revisi-onssicheren Archivierung undschnellen Recherche von digitalenInformationen dient und für Unter-nehmen jeder Branche geeignet ist.

Auf der Hardwareseite stellt Plas-mon eine umfangreiche Palette anSpeicherlösungen zur Verfügung.Diese umfasst beipielsweise die ma-gneto-optischen Jukeboxen der G-Serie. Die Jukeboxen sind mit 9,1Gi-gabyte-14fach-Laufwerken von So-ny ausgestattet und unterstützensowohl wiederbeschreibbare alsauch WORM-Datenträger. Die G-Se-rie ist in verschiedenen skalierbarenModellen mit Konfigurationen zwi-schen vier und zwölf Laufwerkensowie Kapazitäten von 582 Gigabyte(64 Slots) bis zu 5,8 Terabyte (638Slots) verfügbar.

Bandlaufwerke

Wenn man von Storage spricht, soll-te man Bandlaufwerke nicht verges-sen, obwohl viele glauben, diese

Technologie sei heute nicht mehrstate of the art. Ein führender Her-steller dieser Speichermedien ist dieFirma StorageTek, ein Unterneh-men, dass unter anderem auch aufBandlaufwerke spezialisiert ist undmit dem T9840B nun das derzeitweltweit schnellste Bandlaufwerkvorgestellt hat.

Das T9840B bietet für die TapeAutomation den schnellsten Zugriffsowie die höchste Datentransferrate(19 MB pro Sekunde) für zeitkriti-sche Anwendungen, um Bandverar-beitungszeiten weiter erheblich zuverkürzen. Das Laufwerk ist da-durch insbesondere für den Einsatzin SAN- und NAS-Systemumge-bungen konzipiert.

Das Laufwerk ist mit einem zweiGigabyte Fibre Channel (FC) ausge-stattet. Mit dem durchschnittlichenDatenzugriff von elf Sekunden undeiner Channel Burst Rate von bis zu200 Megabyte pro Sekunde mit Fi-bre, ersetzt dieses neue Bandlauf-werk die Leistung von drei Mid-Range Tapes. Wahlweise kann dasT9840B über das SCSI- oder das ES-CON-kompatible Interface an un-terschiedlichen Enterprise Servernbetrieben werden. Insbesondere dieVerarbeitungszeiten des Virtual Sto-rage Manager (Virtual Tape) imBackend lassen sich mit der 9840BESCON-Variante deutlich reduzie-ren. Als Datenträger eignen sichauch weiterhin die schon bisherverwendeten Speicherkassetten des9840A-Modells. Dies bedeutet einenzusätzlichen wirtschaftlichen Vorteilbei der Aufrüstung und für den In-vestitionsschutz. jü

Komplexität. Durch neue informationsintensive Inhalte und rasant anschwellende Datenbanken wächst der Speicherbedarf bei Unternehmen, Verwaltungen und Behörden rasant. Doch das ist nicht das einzige Problem: Auch die Speicherverwaltungselbst wird dadurch immer komplexer.

BACKGROUND

Mit den GDPdU verpflichtet dasFinanzministerium alle steuer-pflichtigen Unternehmen seitdem 1. Januar 2002, sämtlichesteuerrelevanten, originär digita-len Unterlagen auf maschinellverwertbaren digitalen Datenträ-gern nicht nur revisionssicher –das heißt, in einer Form, die einnachträgliches Verändern oderLöschen der Daten ausschließt –zu archivieren, sondern auch je-derzeit verfügbar und unverzüg-lich lesbar machen zu können.Mit „originär digitale Daten“ sinddie in das IT-System in elektroni-scher Form eingehenden und imIT-System erzeugten Daten ge-meint. „Unverzügliche Verfügbar-und Lesbarkeit“ bedeutet zudem,dass es nicht mehr genügt, demPrüfer Belege vorzulegen oderihm Zugang zu den archiviertenBelegen zu verschaffen. Die Prü-fung muss in Zukunft auch direktim System stattfinden könnenund dem Prüfer müssen alle vor-handenen Auswertungsmöglich-keiten zur Verfügung stehen. HERSTELLERUNABHÄNGIG. Der einfache Weg, um herstellerunabhän-

gig Speicher hinzuzufügen oder zu replizieren, ist Pooling

Pooling

Quelle: DataCore Software © GOVERNMENT COMPUTING

UNIX

WINDOWS

NETWARE

LINUX

MAC OS

NAS

BACKUP

VIRTUALIZATION

SWITCH

SWITCHN 41

REDUNDANCYCENTRAL

CONSOLE

NETWORK

STORAGE

POOLING

SCSI

DELL

COMPAQ

SUN

EML

SBODIBM

HP HDS

RAID

SSAEIDE

PC

SANSYMPHONY. Virtualisiert alle Speicherressourcen im Netz und sorgtfür ein reibungsloses Zusammenarbeiten von Rechnerplattformen

Virtualisierung

Quelle: DataCore Software © GOVERNMENT COMPUTING

WindowsUNIX Netware LinuxApplication

Servers

FC SWITCHSDS

SDS SDS

NetworkStorage

Pool

EMC

RAID

Compaq

HPDH

IBM

DELL

JBOD

EIDESSA SCSI

AUTOMATION. TB9840 – das Bandlaufwerk mit dem schnel-sten Zugriff und einer Transferrate von 19 MB pro Sekunde

PLASMON. Die Jukeboxen der G-Serie von Plasmon sind mit 9,1-Gigabyte-Festplatten bestückt und unterstützen sowohl wiederbeschreibbare als auch WORM-Datenträger

INNOVATOR

UNTERNEHMENSPROFIL

StorageTek entwickelt und ver-treibt Speicherlösungen mit ho-hen Kapazitäten für elektronischeund digitalisierte Daten. Die Spei-cherlösungen sind einfach zuverwalten und ermöglichen denuniversellen Zugang zu Datenverschiedenster Plattformen undNetzwerke. Das Unternehmen istder Innovator und einer derführenden Anbieter im BereichVirtual Storage für Tape Automa-tion, Plattensubsysteme und Sto-rage Networking. Duch den Ein-satz offener, intelligenter und in-tegrierter Speicherlösungen vonStorageTek wachsen die digitalenDaten der Kunden mit dem Un-ternehmen. Die Kunden maxi-mieren somit die Produktivität.

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Es gibt zahlreiche Einrichtun-gen an der Ludwig-Maximi-lians-Universität in Mün-

chen. Jede dieser Einrichtungenmuss sich vergewissern, dass alleArbeiten, sei es in der Verwaltungoder in Forschung und Lehre, aufDatenträgern gesichert werdenund nach einem Systemausfallauch wieder hergestellt werdenkönnen, damit die Universität er-folgreich weiterwächst. Die Daten-sicherung bei der großen und de-zentral organisierten UniversitätMünchen findet in verschiedenenRechenzentren, bei den zahlrei-chen Einrichtungen und in derzentralen Verwaltung statt. And-reas Marx, dem Systemadmini-strator aus dem Benutzerserviceder Universitätsverwaltung, der fürzahlreiche Server verantwortlichist, ist diese Anforderung wie einAlptraum vorgekommen, bis ervon der Backup Software NetVaultvon der Firma BakBone Software(www.bakbone.com) erfuhr.

Die Herausforderung

Systemadministrator AndreasMarx ist für die IT-Netzwerke derVerwaltung zuständig und unter-stützt mehrere andere Institute der

Universität. Er steht jeden Tag vorder Aufgabe, die Daten von über300 Clients, die an mehr als zehnServern angeschlossen sind, übereine heterogene Umgebung zu si-chern, wobei die Server aus einerMischung von Sun Solaris, Linux,Netware, NT und Windows 2000bestehen. Dazu benutzt AndreasMarx Qualstar-Bibliotheken, diemit Sony AIT-Laufwerken ausge-stattet sind und eine maximale Ka-pazität von einem halben Terabytehaben. Damit sichert er das Ge-samtdatenvolumen von 300 bis400 Gigabyte, wobei sich ungefähr30 Gigabyte jeden Tag ändern. AlsH. Marx erstmals auf die Suchenach einem geeigneten Backup-Produkt ging, kamen ihm die mei-sten Softwarelösungen viel zuschwierig vor, weil sie zu schwerzu implementieren und zu admi-nistrieren waren. „Ich habe wederdie Zeit, Handbücher durchzu-wühlen noch die finanziellen Mit-tel, Professional Services dieserSoftwarefirmen in der Universitäteinzusetzen, damit ihre Lösungenin meiner Umgebung funktionie-ren. Ich brauche ein Produkt, wel-ches leicht zu administrieren istund trotzdem eine hohe Perfor-mance hat, und mir damit mein

tägliches Berufsleben erleichtert.“ist die klare Aussage von System-administrator Andreas Marx.

Die Lösung

NetVault erwies sich hier als dieperfekte Lösung. „Als ich die Test-CD bekam, fiel mir sofort auf, wieleicht NetVault zu installieren undeinzusetzen war. Das Produkt istzwar einfach, aber doch effektiv,“meint Andreas Marx. „Außerdembin ich sehr dankbar für die lokaleUnterstützung, die ich sowohl vomdeutschen als auch dem engli-schen Büro BakBones bekommenhabe.“ Lokaler technischen Sup-port ist für Andreas Marx also ex-trem wichtig. „Die anderen vergli-chenen Lösungen haben auchgute Eigenschaften, sind aber we-sentlich teurer und viel unflexibel.Ich arbeite an einer Universitätund es gibt immer Probleme mitBudgets. NetVault hat alle unsereAnforderungen erfüllt.“ Bei derFrage, was ihn an NetVault am be-sten gefalle, wies Andreas Marx auf

die Fähigkeiten „ConsolidatedBackup“ und „Disk-Staging“ hin.Diese Eigenschaften erfordern kei-ne vollen Backups mehr und hal-ten die Bänder immer am strea-men. „Diese Tatsache finde ichausgezeichnet, da unsere Backup-fenster zunehmend kleiner, gleich-zeitig aber die Datenmengen im-mer größer werden.“

Andreas Marx freut sich, dassNetVault seine Arbeit vereinfachthat. „Ich habe derzeit nicht vor,weitere Backupsoftwarelösungenzu testen, denn ich bin mit Net-Vault äußerst zufrieden. Im Laufedieses Jahres haben wir die Ab-sicht, die Software in anderen Ein-richtungen der Universität eben-falls zu implementieren.“ NetVaulthat Andreas Marx viel Zeit gespart.

Personalmangel

„Obgleich die Datenmengen jedenTag wachsen, werden wir immereine kleine Gruppe von Systemad-ministratoren bleiben, die sich umdiese zunehmenden Datenmen-

gen kümmern muss. Deswegenbrauchen wir hohe Performanceund Funktionalität, aber auch ein-fache Administrierbarkeit. Net-Vault hat unsere Kriterien erfüllt,es erlaubt uns, die zunehmendenDatenmengen zu sichern und zuverwalten. Als einen besonderenVorteil sehe ich die Tatsache, dassmich NetVault in die Lage versetzt,bei einem Systemausfall die Datenmit hoher Geschwindigkeit wiederherzustellen. Wir hoffen, dass diesnicht nötig sein wird, aber wir ha-ben mit unserer BackuplösungNetVault von BakBone Softwarevorgesorgt.“ jü

S C H W E R P U N K T BRANCHE & INNOVATION16 GOVERNMENT COMPUTING 03-2002

Virtualisierung GEW Köln

Effizientes Datenmanagement

Um die Wünsche von Kundenund die Bedürfnisse vonGeschäftspartnern optimal

erfüllen zu können, generieren Fir-men in steigendem Maß Informa-tionen. Diese Informationen wer-den zur wertvollen Ressource wennes gilt, Geschäftsabläufe effizient zugestalten und ideal auf die Markt-anforderungen auszurichten. Damitangesammeltes Wissen wirkungs-voll in den Verkauf und die Dienst-leistungen der GEW einfließenkann, muss es sicher aufbewahrtund jederzeit verfügbar sein. DieGrundlage dafür ist eine effizienteDatenspeicherung und -verwaltung.

Bisher standen sich die sichereSpeicherung von Daten und derschnelle Zugriff auf Informationenals Widersprüche gegenüber. Das si-chere Verwahren von Daten hattelange Zugriffszeiten zur Folge, dieschnelle Verfügbarkeit von Informa-tionen ging mit einer geringerenDatensicherheit einher. Dank demKonzept der Virtualisierung könnendiese Gegensätze nun vereint wer-den. Für die Gas-, Elektrizitäts- undWasserwerke Köln AG (GEW) hatStorageTek eine Gesamtlösung kon-zipiert und realisiert, die Datensi-cherheit und Zugriffsgeschwindig-keit harmonisch zusammenführt.

Am Ausgangspunkt für die Reali-sierung des neuen Konzep-tes zur Datenspeicherungbei den GEW stand die Ent-

scheidung, ein unternehmenswei-tes Client-Server-System zu imple-mentieren. Als logische Folge davonmusste auch die Datensicherung andas neue System angepasst werden.Für die verschiedenen Plattformen(Sun, HP und NT) fand man eineeinheitliche Lösung. Zugleich galt eseine maximale Performance undmöglichst kurze Datenzugriffszeitensicherzustellen.

Die Grundlage

Um den Zugriff auf die gespeicher-ten Daten jederzeit und schnell zuermöglichen, bot sich die Einrich-tung eines Storage Area Networks(SAN) an. Der ununterbrochene Zu-gang der Benutzer zu den verschie-denen Speicherpools ist so gesichert

und auch das Ausgangsproblem derDatensicherung ist gelöst. Aus demSAN können in kürzester ZeitBackup-Kopien erstellt werden, oh-ne dem Netzwerk Arbeitskapazitä-ten zu entziehen. Während der Da-tensicherung bleibt die Verbindungzwischen Clients und Servern unbe-lastet (LAN-free Backup).

SN6000 als Garant

Werden verschiedene Speichergerä-te zu einem Netzwerk zusammen-geschlossen, so besteht die Gefahr,dass sich die Verwaltung diesergrößeren Einheit kompliziert undressourcenintensiv gestaltet. Bei derSpeicherlösung für die GEWbeugte StorageTek dieserTendenz durch den Einsatzdes neuen SN6000 vor. Der SN6000verleiht dem SAN durch das Kon-zept der Virtualisierung ein neuesMaß an Intelligenz.

Der SN6000 übernimmt die Ver-mittlung des Datenaustausches zwi-schen den Servern und den Band-speicherbibliotheken der GEW. DieServer übergeben dem SN6000 dieabzuspeichernden Daten. Die Ser-verdaten werden in Zwischenspei-chern (Buffer) gesammelt und ge-ordnet und anschießend in dieBandspeicherbibliotheken übertra-gen. Die Virtual Storage ManagerSoftware des SN6000 regelt diesenVorgang und steigert so die Effizi-

enz erheblich. Der SN6000 ist je-doch nicht nur ein Vermittler zwi-schen Servern und Speichermedi-en, er vermag auch Komponentenverschiedener Hersteller miteinan-der zu harmonisieren und schafft soaus heterogenen Komponenten ei-ne Einheit. Der unverzügliche Zu-griff auf abgespeicherte Daten ist

nicht alleine durch das Konzept derVirtualisierung sichergestellt. Auchdie physischen Speichereinheitenmüssen auf kurze Reaktionszeitenund schnelle Abläufe ausgelegt sein.Mit dem 9840 Fibre Channel TapeDrive verfügt StorageTek in dieserHinsicht bei den Bandlaufwerkenüber ein hervorragendes Produkt,das auch bei der Speicherlösung fürdie GEW zum Einsatz kam. Mit ei-ner durchschnittlichen Suchzeit vonnur 8 Sekunden und einer Datenra-te von 10 Megabytes pro Sekundebieten die 9840 Tape Drives dieGrundlagen für raschen Datenzu-griff. Über Fibre Channel wird die

leistungsstarke Verbindung zwi-schen dem Bandlaufwerk und demSAN sichergestellt.

Günstige Speicherkapazität

Die GEW setzten schon vor der Im-plementierung der neuen Speicher-lösung auf Bandspeicherbibliothe-

ken von StorageTek. So bildete die4410 Automated Cartridge Subsy-stem Tape Library die Ausgangslagefür den unkomplizierten Upgradeder Bandspeicherbibliotheken zumleistungsfähigen Rückgrat für dieDatenspeicherung. StorageTek setztbei allen Produkten auf Skalierbar-keit, damit die Speichersysteme mitdem steigenden Speicherbedarfwachsen können.

Eine Gesamtlösung

Aufbauend auf den bereits vorhan-denen Komponenten hat Storage-Tek für die Gas-, Elektrizitäts- und

Wasserwerke AG Köln eine Spei-cherlösung realisiert, die allen an-fallenden Anforderungen des Un-ternehmens gerecht wird. Der Ein-satz des SN6000 ermöglicht die Vir-tualisierung der Datenspeicherungund garantiert die Effizienz undAusbaufähigkeit des Systems. Die zuSpeicherpools zusammengeschlos-senen Bandbibliotheken sind opti-mal verwaltet und das Erstellen vonBackup-Kopien ist somit jederzeitund unkompliziert möglich. Für dieZugriffsgeschwindigkeit sorgen beider Lösung für die GEW neben demKonzept der Virtualisierung die 9840Fibre Channel Tape Drives. Ihre Da-tenzugriffszeiten lassen sich beina-he mit denjenigen von Diskspei-chern vergleichen. Da die GEW fürdie Datenspeicherung schon seitlangem auf StorageTek Produktevertrauen, besteht ein großer Teilder neuen Lösung zur Datensiche-rung aus kostensparenden Upgra-des der bereits bestehenden IT-Ar-chitektur. „Die von StorageTek vor-geschlagene Lösung hat uns über-zeugt. Dank der Möglichkeit zur Er-weiterung von bereits bestehendenSystemen konnten wir schon bei derImplementierung enorme Kostensparen. Die Vereinfachung der Da-tenverwaltung durch den SN6000kommt als weiterer wesentlicherVorteil hinzu. Unsere Ressourcenwerden nicht durch administrativeAufgaben gebunden, wir sparen Zeitund Geld“, kommentiert WolfgangHertling, Projektmanager Manage-ment-Service IT-Produktionszen-trum bei der GEW, die erfolgreicheZusammenarbeit zwischen Storage-Tek und der Gas-, Elektrizitäts- undWasserwerke AG Köln. jü

Verfügbarkeit. Der schnelle Zugriff auf Informationen ist für Behörden von elementa-rer Bedeutung. Damit die gespeicherten Daten als Kapital in den Wertschöpfungspro-zess eingebracht werden können, müssen sie stets und sicher verfügbar sein. Die Gas-,Elektrizitäts- und Wasserwerke Köln AG (GEW) lösten diese Herausforderung durch dasKonzept der Virtualisierung in Verbindung mit der SN6000 von StorageTek.

Datensicherung mit NetVault

Vom Alptraum zur komfortablen LösungWachstum. Als 1472 die Universität München gegrün-det wurde, konnte niemand ahnen, dass sie sich über500 Jahre später zu einer der größten Universitätenentwickeln würde. Heute sind an der Ludwig-Maximi-lians-Universität München mehr als 44 000 Studentenin über 170 Studiengängen eingeschrieben, die vonüber 800 Professoren betreut werden.

FAST FACTS

■ 10 Server (Sun Solaris, Linux, Netware, NT, Windows 2000)

■ Office-Installation von Net-Vault

■ Tägliche Sicherung vonmehr als 300 GBwww.lmu.de

UNI MÜNCHEN

LUDWIG-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT

Die Universität München bietetzur Zeit 170 Studiengänge an,von der Theologie über dieRechts- und Wirtschaftswissen-schaften, die MedizinischenFächer, die Psychologie undPädagogik, die Sozialwissen-schaften, die Geschichtswissen-schaften, die Sprach- und Lite-raturwissenschaften, sowie dieMathematik bis zu den Naturwis-senschaften. Auf dem HighTech-CampusLMU in Martinsried-Großhadern werden Schritt fürSchritt die biomedizinisch-natur-wissenschaftlichen Fächer zu-sammen geführt. Im WestenMünchens entsteht damit ein eu-ropaweit einmaliges Zentrum fürBiotechnologie. Ganz bewusstwird diese große Bandbreite wis-senschaftlicher Disziplinen, dar-unter auch seltene "Orchideen-fächer" wie orthodoxe Theologie,Albanologie, Ägyptologie oderAssyriologie gepflegt. Die Univer-sität München darf mit Rechtstolz sein auf diese Fächerviel-falt, denn sie steht damit inDeutschland einzigartig da.Dass neben der Betreuung derStudenten auch die Forschungnicht vernachlässigt wird, bewei-sen 15 von der DFG eingerich-tete Sonderforschungsbereiche,14 Graduiertenkollegs, siebenDFG-Forschergruppen und dieBeteiligung an neun BayerischenForschungsverbünden. Knapp4 700 Studenten erwerben Jahrfür Jahr einen ersten berufsquali-fizierenden Abschluß. Hinzukommen rund 1 400 Promotio-nen und gut 110 Habilitationen.

ZUSAMMENARBEIT. Erfolgreiche Kooperation GEW – Storage TEK

HELMUT HAUMANN, GEW-Vor-standssprecher Wasserwerke Köln

BILDUNGSFABRIK. Seit der Gründung im Jahr 1472 ständig gewachsen: Die LMU in München

Page 13: 7,50 Deutschland ISSN 1618 – 3142 Government · Anti-Terrorkampf Bundesinnenminister Otto Schily will die Infrastruktur der Informationsgesellschaft schützen. Eine Kooperation

T R E N D SBRANCHE & INNOVATION GOVERNMENT COMPUTING 03-2002 17

Veranstaltungsmarathon

Messeboom durch eGovernmentDas Angebot reicht von speziel-

len Messen und Forumsveran-staltungen über Produktpräsenta-tionen bis hin zu Fachtagungen.Und auch in diesem Jahr scheintdas Angebot an eGovernment-Ver-anstaltungen noch größer zu wer-den. Der etablierteste Branchen-

treffpunkt ist sicherlich die „enaceurope“ während der CeBit vom 13.bis 20. März in Hannover. Und auchdiese Veranstaltung wird Zuwachsbekommen. Erstmals findet vom 8.bis 10. Oktober in diesem Jahr inWiesbaden die „enac regio 2002“statt, die sich nicht nur an Politiker,

Führungskräfte, Verwaltungsexper-ten des Public Sectors und Unter-nehmen, sondern auch an interes-sierte Bürger wendet.

Als ganzheitliches Zentrum – sodie Veranstalter – soll der Marktplatzfür den Public Sector erstmals alsoWirtschaft, Bürger, Politik, Verwal-

tung und Wissenschaft an einemOrt zusammenführen, um gemein-sam mit IT-Unternehmen zukunfts-weisende Projekte, Initiativen, Stra-tegien, Produkte und Dienstleistun-gen zu präsentieren.

Unbestreitbar gibt es im BereicheGovernment einen hohen Infor-

mationsbedarf. Doch ist die Fülledes Angebot für den Interessentenderzeit überhaupt noch überschau-bar? Und nach welchen Kriterienwählen die Hersteller die Veranstal-tungen aus, bei denen sie präsentsein wollen? Government Compu-ting hat sechs Experten befragt. vio

Die Veranstaltungen im vergan-genen Jahr waren sicherlich

sehr hilfreich, eGovernment in derÖffentlichkeit den notwendigen Stel-lenwert zu verschaffen. Die KeyPlayer haben sich in diesem Bereichaufgestellt und ihre Themen belegt.Auch wenn die Veranstaltungen teil-weise sehr global in ihren Themenund offen in derZielrichtung waren,boten sie dennocheine effektive Platt-form zum Informati-ons- und Erfah-rungsaustausch.Doch diese Phasedürfte inzwischen abgeschlossensein. Künftig werden Fachbesucherund Aussteller andere Bedürfnisseund Ansprüche haben. Für den Ver-anstalter ist daher eine Fokussierungbezüglich Themen und Besuchernotwendig, um den inhaltlichen An-sprüchen gerecht zu werden. DieAussteller werden sich mit konkretenProjektberichten und wirklichkeits-nahen Lösungen bei den Besuchernpositionieren wollen. Die Besucherwollen Erfahrungsberichte aus eige-nen Reihen und unabhängiger Her-steller, um sich ihre Meinungen zubilden. Erst wenn die Veranstaltun-gen diesen Ansprüchen gerechtwerden, halten sie Wirtschaftlich-keitsrechnungen stand und können

sich bewähren: Eine natürliche Aus-lese hat begonnen.Wer eGovernment-Veranstaltungenals Verkaufsmessen betrachtet, wirdenttäuscht, denn die Vergabeverfah-ren sowie das vielschichtige Themaverlangen kundenspezifischen Lö-sungen, Beratung, Projektmanage-ment, spezielle Ausstattung, Trainingund Support. Hewlett Packard wirdauch künftig auf regionalen undüberregionalen Fachveranstaltungenpräsent sein. Unser Anspruch ist es,den aktiven Dialog mit den Gestal-tern der eGovernment-Landschaftzu führen, als Lösungsanbieter imVerbund mit unseren Partnern ge-sehen zu werden, um gemeinsamdie Zukunft zu gestalten.

„Wir wollen einen aktiven Dialogmit den Gestaltern führen“

Petra ManefeldHewlett Packard GmbH

Marketing Öffentliche Auftraggeber

NatürlicheAuslese

Das Management der ORACLEDeutschland GmbH hat sich

im Frühjahr 2000 entschieden, nichtmehr auf der CeBIT und der SYS-TEMS auszustellen. Diese Ent-scheidung wurde im Zuge einer Än-derung in der Marketing-Strategiegetroffen. Wir verfolgen damit kon-sequent die eBusiness-Strategie,die wir auch unserenKunden empfehlenund setzen auf eineWeb-basierte Inter-aktion mit unserenKunden. Den Rah-men dafür schafftOracle durch ver-netzte Communities wie etwa daserfolgreiche Oracle Technology Net-work (OTN), das AppsNet oder dasOracle Partner Network (OPN).Wir investieren folglich nicht mehr intraditionelle Massenabfertigung,sondern in die gezielte Nutzung dereffektivsten Marketing-Medien. Diezentrale Veranstaltung, zu der wirunsere Community zum Informati-ons- und Erfahrungsaustausch ein-laden, ist die in den USA längst eta-blierte Oracle OpenWorld (OOW),die im vergangenen Jahr erstmaligin Europa stattfand. Die zweite jähr-lich stattfindende Veranstaltung istdie Oracle AppsWorld mit demSchwerpunkt Anwendungen, die imJanuar in Amsterdam stattfand.

Oracle setzt diese Strategie konse-quent um und hat in diesem Jahrauf der Oracle AppsWorld in Am-sterdam bereits über 6 000 Teilneh-mer begrüßen können. In diesemJahr liegt ausserdem noch dieOracle World vor uns.Für erfolgreiche Messeauftritte ist diezielgruppengerechte Präsentationund Kommunikation eine unabding-bare Voraussetzung. Genau diesePhilosophie setzen wir um, undnatürlich gilt dieser Grundsatz auchfür alle Industriebereiche und selbst-verständlich auch für den PublicSector. Darüber hinaus wählt Oraclesorgfältig aus, welche Angebote an-derer Veranstalter im Sinne unsererStrategie nutzbar sind.

„Wir setzen auf web-basierteInteraktion mit dem Kunden“

Ralf BlaschiORACLE Deutschland GmbH

Director Marketing

Vernetzte Communities

Eine Vielzahl der Veranstaltungenim Bereich eGovernment haben

ihren Sinn und ihre Berechtigung.Im Vorfeld ist für uns allerdingswichtig, ob die jeweilige Veranstal-tung die Mindestreichweite hat, dieeine Teilnahme für uns sinnvollmacht und ob wir die angepeilteZielgruppe erreichen. In einer Nachbe-trachtung selektie-ren wir dann sehrgenau, ob die Teil-nahme den ge-wünschten Effekthatte, denn wir wol-len natürlich unsereMittel vor allem ge-zielt einsetzen.Die „enac europe“ist beispielsweise eine der wichtig-sten Veranstaltungen im öffentlichenBereich, zumal SAP bei der CeBitihren größten Auftritt hat. Gerade diebranchenspezifische Ausrichtungmacht es uns möglich, gemeinsammit unseren Partnern gezielt einzula-den, denn die Mitarbeiter der ver-schiedenen Bereiche finden sich hierwieder – beispielsweise in Halle 11der öffentliche Bereich, in Halle 18die Banken. Die „enac“ hat für unsauch diese hohe Bedeutung, weilsich ein sehr fachkundiges Publikumeinfindet. Deshalb sind wir auch injedem Jahr präsent.

SAP unterstützt darüber hinaus dieeGovernment-Aktivitäten auch aufdem Hauptstand in Halle 4. Am 14.März veranstalten wir den Focus-Tag „Öffentliche Verwaltung“, mitdem wir ganz gezielt die Bereiche„eGovernment“ und „Finanzen undControlling“ ansprechen.Wir sehen für unsere Zielgruppe dreiwichtige Messen und Kongresse:„enac“, „Moderner Staat“ und „NeueTechnologien für eine neue Verwal-tung“. Darüber hinaus erreichen wirunser Zielpublikum vor allem mit ei-genen Veranstaltungen in Zusam-menarbeit mit unseren Partnern.

Focus-Tag auf der CeBit

Wandel. Im vergangenenJahr gab es – statistisch gesehen – täglich eine Ver-anstaltung zum Themen-bereich eGovernment.Und ein Ende des Boomsist nicht abzusehen.

„Die branchenspezifische Aus-richtung der ‘enac’ macht es unsmöglich, gemeinsam mit unseren

Partnern gezielt einzuladen“Thomas Schild

SAP AGMarketing Public Services

Wir halten nicht jede Veranstal-tung zum Thema eGovern-

ment generell für sinnvoll. Viele Ver-anstaltungen sind sehr allgemeingehalten und versuchen, in kurzerZeit ein breites Themenspektrumabzudecken. Da meist keine Zeit füreine intensive Erörterung einzelnerAspekte bleibt, sind sie zur Ent-scheidungsfindungbei konkreten Auf-gabenstellungen inder Verwaltungkaum geeignet.Praxisnahe Orien-tierungshilfe ist je-doch notwendig.Die Bundesregie-rung hat mit ihrerInitiative BundOnline2005 einen en-gen Zeitplan für die Einführung in-ternetfähiger Dienstleistungen in denBundesbehörden vorgegeben unddie Öffentliche Verwaltung damit un-ter Zugzwang gebracht. Um diekurzfristige Realisierung von neuenProjekten zu ermöglichen, möchtenwir den direkten Dialog zwischenAnwendern und Interessenten för-dern. So können die Erfahrungenaus bereits durchgeführten Pilotpro-jekten mit dem wissensbasiertenDokumenten-Management DOMEAin neue Vorhaben einfließen.Das Competence Center eGovern-ment der SER verstärkt daher seine

Dialogveranstaltungen und Work-shops. Im Rahmen der DOMEA-Akademie bieten wir regelmäßigdrei- bis sechsstündige, praxisnaheInformations- und Fortbildungsver-anstaltungen zum Dokumenten- undWorkflow-Management an, die denaktiven Erfahrungsaustausch zwi-schen Projektverantwortlichen ausder Verwaltung und interessiertenBehörden unterstützen.Wie wir inzwischen aus unsererlangjährigen Erfahrung mit dem DO-MEA-Trend- und Anwenderforumwissen, ist dies sicherlich die effizi-enteste Plattform, um Praxis-Know-how zu vermitteln.

„Die BundOnline2005-Initiativehat die Öffentliche Verwaltung

unter Zugzwang gebracht “Dietmar Grillhofer

SER Solutions Deutschland GmbH Geschäftsführer und Leiter des

Competence Centers eGovernment

Know-howvermitteln

Die Vielzahl der Informationsver-anstaltungen im Bereich eGo-

vernment sind sicher nicht das ko-steneffizienteste Mittel, um zielge-richtet seine Produkte und Dienst-leistungen zu kommunizieren. Un-sere Erfahrung aus den beiden letz-ten Jahren hat deutlich gezeigt,dass derartige Veranstaltungen sel-ten eine zufrieden-stelle Besucherreso-nanz haben, nochein fokussiertes Ziel-publikum adressie-ren. Entsprechendoberflächlich bleibtder Informationsaus-tausch in der Regel.Es wird – meistens –sehr viel über die zahlreichen Mög-lichkeiten gesprochen, ohne dasskonkrete Lösungen vorgestellt wer-den können.Um jedoch an dieser Stelle eineLanze für die Initiatoren, Organisa-toren und auch Besucher derartigerVeranstaltungen zu brechen: DieEntscheidungsprozesse im behörd-lichen Umfeld sind nun einmal ent-sprechend komplex; insofern darfes dann allerdings nicht verwun-dern, wenn keine Verträge am Mes-setresen unterzeichnet werden.Der Weg, den wir derzeit mit Erfolgbeschreiten, besteht in der aktivenDokumentation und Publikation be-

reits realisierter IT-Lösungen. Dabeiist es unerheblich, ob die entspre-chende IT-Infrastruktur bei Großun-ternehmen oder in der ÖffentlichenVerwaltung realisiert wurden. Der Grund für dieses Erfolgsrezept:Speziell im Behördenumfeld existiertein häufig sehr intensiver Meinungs-und Erfahrungsaustausch. Und die-ser hat nicht selten einen gewichti-gen Einfluß auf die zu treffenden In-vestitionsentscheidungen.Die Vorteile dieses Verfahrens liegenklar auf der Hand: Eine Lösung, diesich bereits in der Praxis bewährthat, wird auch ein zweites Mal guteDienste leisten.

„Wir beschreiten den Weg deraktiven Dokumentation und

Publikation realisierterIT-Lösungen“Michael Rissmann

SuSE Linux AG, Leiter der Business Unit„Governmental und Institutional Users“

Erfahrungenaustauschen

Quantität vor Qualität – dieserEindruck entsteht angesichts

zahlloser Informationsveranstaltun-gen, die gegenwärtig fast täglich ir-gendwo in Deutschland zum The-ma eGovernment stattfinden. DasThema ist „in“, zweifellos, es be-steht eine Menge Informationsbe-darf und der Öffentliche Sektor inDeutschland gehörtin punkto eGovern-ment längst nicht zuden Spitzenreitern.Also muss aufge-klärt, informiert undberaten werden.Doch gerade darinliegt auch eine Gefahr: Die Gefahr,dass sich angesichts dieser Infor-mationsflut eine ungeordnete undwenig abgestimmte Annäherung andas Thema ergibt, die möglicher-weise zu Entscheidungen führt, diespäter teuer bezahlt werden müs-sen. Dringend notwendig erscheintuns deshalb eine Konsolidierung derVeranstaltungen, so dass Qualitätwieder wichtiger wird als Quantität.Wir sehen bei Veranstaltungen sehrgenau hin, ob diese unsere Ziel-gruppe auch wirklich ansprechen,ob Besucher und Interessenten aufhohem Niveau angemessen infor-miert werden, welche Mitbewerberbeteiligt sind und welche Botschaf-ten vermittelt werden. Dabei sind

natürlich für uns Messen wie die Ce-Bit, die Systems, Moderner Staatund Beschaffungskonferenz ein ab-solutes „Must“. Auf diesen Veran-staltungen zeigen die Anbieter ihrganzes Können, hier erfahren dieBesucher, was „State-of-the-art“ ist.Darüber hinaus konzentrieren wiruns auf einige wenige Veranstaltun-gen, die wir allein oder mit unserenBusiness Partnern gezielt unserenKunden anbieten. So das vierte Fo-rum „Digitale Demokratie“, das EndeApril in Fulda stattfindet. Schließlichstehen auch ausgesuchte Top-Fo-ren und Panel-Diskussionen, bei de-nen es um die grundsätzliche Wei-terentwicklung von eGovernmentgeht, selektiv im Terminkalender.

Qualität stehtvor Quantität

„Die Informationsflut kann auchzur Gefahr werden“

Markus TofoteIBM Deutschland GmbH

Communications Manager Public Sector

Page 14: 7,50 Deutschland ISSN 1618 – 3142 Government · Anti-Terrorkampf Bundesinnenminister Otto Schily will die Infrastruktur der Informationsgesellschaft schützen. Eine Kooperation

M A R K T & T R E N D S BRANCHE & INNOVATION18 GOVERNMENT COMPUTING 03-2002

DOMEA-Lösungen mit elektronischer Signatur

Sicherheit für Bürger und Verwaltung

Damit vertrauliche Informatio-nen nicht in falsche Hände ge-

raten, versieht T-Systems jetzt dasDokumenten-Management-System(DMS) mit einer elektronischen Sig-natur auf der Basis der Sicherheits-lösungen der Deutschen Telekom.Das Trust Center der Telekom per-sonalisiert Chipkarten mit den Da-ten der Anwender, verwaltet sie undhält unterschiedliche Dienste wieSperrservice, Zertifikatsabfrage oderZeitstempeldienst bereit. Dieses Sy-stem bietet nach Ansicht von Exper-ten die höchste Sicherheitsstufe, diedas Signaturgesetz derzeit vorsieht.

Die vielfältigen Einsatzmöglich-keiten der wissensbasierten Doku-menten-Management-Lösung DO-MEA reichen von der Registraturüber das Verwalten einer elektroni-schen Akte, dem integrierten Ar-beitsprozess bis zum behördenwei-

ten Wissensmanagement. DMS-Funktionen verwalten beispielswei-se die Versionen und die Zugriffs-rechte der elektronischen Akte undarchivieren sie.

„Kundenlösungen im Umfeld öf-fentlicher Auftraggeber benötigenleistungsfähige Softwarekomponen-ten und einen erfahrenen Systemin-tegrator, der die spezifischen Anfor-derungen an eGovernment-Lösun-gen erfüllen kann. Und Sicherheitist hier ein besonders wichtigesThema“, erläutert Dr. NorbertKnoppik, Vorsitzender der Ge-schäftsführung des T-Systems-Toch-terunternehmens T-Systems Nova.

Aus der Sicht von SER ist die Ko-operation eine ideale Kombination,um vor allem die Anforderungender kommunalen Verwaltung zurealisieren. „Die Expertise von T-Sy-stems gepaart mit unserer Softwareergibt eine innovative und sichereKundenlösung“, erläutert der Ge-schäftsführer der SER SolutionsDeutschland GmbH, Dietmar Grill-hofer. Und er betont: „Parallel dazubeschäftigt sich das Bundesamt fürSicherheit in der Informationstech-nik (BSI) – selber Anwender vonDOMEA seit 1999 – intensiv mitdem Thema ‚Digitale Signatur’. Ausdieser Zusammenarbeit werdenauch für andere Behörden die Er-kenntnisse nutzbar gemacht“, vio

http://www.ser.dehttp://www.domea.de

Vertraulich. T-Systems bietet das wissensbasierteDokumenten-Manage-ment-System für die Öffentliche VerwaltungDOMEA jetzt mit elektro-nischer Signatur an. Basisdafür ist eine Zusammen-arbeit des Systemhausesder Deutschen Telekommit SER im Bereich eGovernment.

Gepflegtes Linux

IBM und Suse vertiefendie ZusammenarbeitDer Computerkonzern IBM

und die Suse Linux AG habeneine Entwicklungspartnerschaftvereinbart. Ziel sei es, das offeneBetriebssystem Linux auf allenComputern der wichtigen eSer-ver-Reihe von IBM einsetzen zukönnen, verkündete Suse-ChefGerhard Burtscher auf der Fach-messe Linuxworld in New York.

IBM hat 2001 nach eigenen An-gaben eine Milliarde Dollar in dieEntwicklung und Anpassung vonLinux investiert und ist damit dergrößte kommerzielle Unterstützerdes freien Betriebssystems. „Un-ternehmenskunden benötigen inder heutigen Zeit integrierte Lö-sungen und keine Einzelteile“, soSteve Solazzo, Vice President Li-

nux bei IBM. „Ziel der Kombinati-on IBM-Suse ist es, dass die Li-nux-Infrastruktur der Kunden mitminimalem Risiko, maximalerFunktionalität und niedrigen Ge-samtkosten läuft.“ Im Gegensatzzu herkömmlichen Linux-Versio-nen wird jede Version des SuSE Li-nux Enterprise Servers über einengarantierten Zeitraum von min-destens zwei Jahren aktiv gepflegtund gewährleistet somit den rei-bungslosen Systembetrieb.

Linux soll darüber hinaus fürden Einsatz weiterentwickelt wer-den. Zudem wurden fünf namhaf-te neue Mitglieder aufgenommen:Alcatel, Cisco, MontaVista Soft-ware, Nokia und Toshiba. vio

www.ibm.de

Weltmarkt

Serverschwächeln

Laut Studien von Gartner Da-taquest brachte das Jahr

2001 dem weltweiten Server-markt das schwächste Wachs-tum seit 1996 – mit 4,4 Millionenausgelieferten Einheiten betrugder Zuwachs lediglich 1,8 Pro-zent. Trotz eines Rückgangskonnte Compaq seine Markt-führerschaft nach Stückzahlenvor Dell und IBM verteidigen.

Im weltweiten Markt fürWorkstations gab es im Jahr2001 dagegen erstmals in derGeschichte einen Rückgang –von über 1,6 Millionen verkauf-ten Einheiten im Jahr 2000 sankder Markt auf 1,44 MillionenStück. Die Hitliste hier: Dell, SunMicrosystems, Compaq, IBMund Hewlett-Packard. vio

Notfallhelfer

Systemreparatur

Nach der Installation von pcSha-dow startet die Applikation vor

dem Betriebssystem und ermöglichtdem User so „Schnappschüsse“vom Systemzustand herzustellen.Mit ihrer Hilfe kann im „Falle eines

Falles“ das Betriebssystem restau-riert werden. PcShadow arbeitet lautHerstellerangaben unter den Versio-nen Windows 95, 98, ME und 2000,wenn die Harddisk im FAT-32-Sy-stem formatiert wurde. Im Test un-

ter Windows 98 funktionier-te dies nach einem Sy-stemcrash problemlos. AbWindows XP ist die Funkti-on allerdings im Betriebssy-stem enthalten.

Übrigens: pcShadow ver-hindert sehr zuverlässig denStart von Bootdisketten.Und auch ein Update vonWindows 98 auf WindowsXP war im Test erst nach derDeinstallation des Toolsmöglich. Der Preis des Pro-duktes der Sinn GmbH be-trägt rund 85 Euro. vio

www.s-inn.de

Records Management

SAP setzt auf DOMEADie SAP AG verfolgt derzeit

mit Nachdruck die Weiter-entwicklung ihrer Lösung

zur elektronischen Vorgangsbear-beitung für den öffentlichen Sek-tor. Die SAP AG wird im Jahr 2002die DOMEA-Zertifizierung ihrer in-novativen Lösung SAP Records Ma-nagement beantragen. SAP Re-cords Management ist die Antwortder SAP auf die komplexen Fra-gestellungen rund um die elektro-nische Vorgangsbearbeitung. Ne-ben den Funktionen einer Stan-dardaktenverwaltung, wie zumBeispiel der Schriftgutverwaltungund der Verwaltung von beliebigenelektronischen Dokumenten, stehtmit der Anbindung an SAP Web-Flow ein elektronisches Vorgangs-bearbeitungssystem zur Verfügung,um die Geschäftsprozesse effektivzu steuern.

Als wesentliche Erweiterung ge-genüber vergleichbaren Aktenver-waltungssystemen lassen sich SAP-Lösungen und unterschiedlicheFachverfahren in einfacher Weisein die elektronische Vorgangsbear-beitung einbinden. Neben dernahtlosen Integration der elektro-nischen Akten in die bestehendeSystemlandschaft nutzt das SAPRecords Management neuesteTechnologie für webbasierte Servi-ces und Content Management. Da-mit soll es zum zentralen Bausteinvon eGovernment werden.

Die Abkürzung DOMEA steht fürDokumentenmanagement undelektronische Archivierung im IT-gestützten Geschäftsgang. Die Ent-wicklung eines modernen Infor-mationsmanagements und elek-tronischer Bürgerdienste setzt dieflächendeckende Einführung derdigitalen Aktenbearbeitung voraus.

Das DOMEA-Konzept

Die KBSt hat daher für den Bunddas sogenannte DOMEA-Konzeptfür ein „papierarmes Büro“ ent-wickelt, das eine stufenweise undden unterschiedlichen Bedürfnis-sen der Institutionen angepassteEinführung elektronischer Aktenerlaubt: angefangen bei der einfa-chen elektronischen Ablage bis hinzur Umstellung sämtlicher Vorgän-ge in einer Behörde auf EDV.

Eine Reihe von Rahmenverträ-gen, die das Beschaffungsamt desBundesministeriums des Innernmit verschiedenen Software-An-bietern geschlossen hat, verein-facht und beschleunigt die Ein-führung der nach dem DOMEA-Konzept benötigten Computer-Programme deutlich. Damit kanndie Bundesverwaltung – ohne wei-tere Ausschreibungen und Erpro-bungsphasen – das speziell für ihreBedürfnisse maßgeschneiderteund von der KBSt zertifizierte Pro-dukt beschaffen. vio

Schriftgutverwaltung. Die Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bundesregierung für Informations-technik in der Bundesverwaltung (KBSt) hat eine neueZertifizierungsrunde für DOMEA gestartet. In diesem

Jahr geht auch SAP an den Start.

BSI lizenziert erste IT-Grundschutz-Auditoren

IT-Sicherheit beweisen

Aus diesem Grund führt das Bun-desamt für Sicherheit in der In-

formationstechnik (BSI) ein Sicher-heitszertifikat auf Basis des allge-mein anerkannten IT-Grundschutz-handbuchs ein.

Neben Selbsterklärungen wird dieMöglichkeit geschaffen, die reali-sierten IT-Sicherheitsmaßnahmendurch einen unabhängigen, lizen-zierten Auditor prüfen zu lassen. Beieinem positivem Ergebnis kannanschließend beim Bundesamt dieVergabe eines für zwei Jahre gülti-gen IT-Grundschutz-Zertifikats be-antragt werden.

Mit einem solchen Zertifikat kön-nen ein Wirtschaftsunternehmenoder eine Behörde für einen ausge-wählten IT-Bereich nachweisen,dass ein Sicherheitsmanagementsy-stem etabliert ist und dass die erfor-derlichen baulichen, personellen,organisatorischen und technischenIT-Grundschutzmaßnahmen reali-siert wurden.

Neben diesem Sicherheitsnach-weis können damit auch die für IT-Sicherheit getätigten Investitionenfür Werbezwecke genutzt werden,um das Vertrauen der Bürger undKommunikationspartner in eCom-

merce und vor allem in eGovern-ment zu steigern, betont das Bun-desamt für Sicherheit in der Infor-mationstechnik.

Das BSI hat nun nach der Defini-tion des Zertifizierungsschemas dennächsten wichtigen Schritt getan. Eswurden die ersten 20 IT-Grund-schutz-Auditoren lizenziert, die da-mit die Erlaubnis erhalten, IT-Grundschutz-Audits zur Erlangungeines Zertifikats durchzuführen. DieLizenzierung zahlreicher weitererInteressenten wird noch im Laufedieses Jahres nach einer entspre-chenden Schulung und Prüfungnachgezogen, kündigten die Verant-wortlichen jetzt an. vio

www.bsi.bund.de/gshb/zertwww.bsi.de/aufgaben/projekte/gstool/start.htm

Vertrauen. Wirtschaft und Verwaltung kommen zuneh-mend unter Druck, die Umsetzung aller erforderlichenStandardsicherheitsmaßnahmen eines IT-Bereichs mittels Zertifikaten nachweisen zu können.

Adobe

Öffentliche Hand vertraut auf PDF

Am 5. und 6. Februar fand inBonn und Berlin das AdobeForum „eGovernment und

Adobe PDF“ statt. Die behandeltenThemen reichten dabei vom Doku-mentenaustausch, über die Erstel-lung und den Einsatz elektroni-scher Formulare bis hin zum Ein-satz der Digitalen Signatur mitPDF-Dokuementen. Weitere Vor-träge auf der Veranstaltung behan-delten Automatisierung und Da-tenbankanbindung sowie die Do-kumentenarchivierung und dieelektronische Schriftgutverwaltungmit dem Adobe-Format. Das regeInteresse der Zuhörer und die von

den Referenten vorgestellten Lö-sungen – unter anderem präsen-tierten der Bundesgrenzschutz unddas Bundesbeschaffungsamt ihreauf dem PDF-Format aufbauendenProjekte – machte schnell deut-lich, dass Adobes Daten-austauschformat auch imBereich der ÖffentlichenHand auf dem besten Wegist, zum anerkannten Standardheranzuwachsen.

So will das Bundesbeschaffungs-amt PDF-Dateien im Rahmen sei-ner Internet-Beschaffungsplatt-form einsetzen. Bekanntermaßensind die Anforderungen hier in Be-

zug auf die Verschlüsselung unddie digitale Signatur besondershoch. Das von CSC Ploenzke dafürauf Basis der Acrobat Digital Signa-ture API entwickelte Plug-In„eSign“ kann jedoch auch dieseAnforderungen erfüllen. Damit er-

füllt das PDF-Format eine ganz we-sentliche Anforderung modernerSoftware – die Möglichkeit sie anunterschiedlichste Bedürfnisse mitmöglichst geringem Aufwand an-passen zu können. mk

www.adobe.com

Erfahrungsaustausch. Adobes Datenaustauschformatwird zum Behördenstandard. Auf dem eGovernment-forum des Herstellers konnten sich IT-Experten der Ver-waltungen über die Einsatzmöglichkeiten informieren.

INFORMATIONSBESCHAFFUNG. Fast bis auf den letzten Platz ausge-bucht war das Bonner Wasserwerk anlässlich der Adobe Veranstaltung

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N A M E N & N A C H R I C H T E N BRANCHE & INNOVATION20 GOVERNMENT COMPUTING 03-2002

Andreas Stöckigt

Fachkräftemangel beseitigen

Andreas Stöckigt, Vizepräsidentder Gesellschaft für Informatik

e.V. (GI), wurde jetzt in die Jury desWettbewerbs „Junior of the Year(JOY) gewählt.

In Zusammenarbeit mit der StadtDortmund, den regionalen Indu-strie- und Handelskammern sowieArbeitsämtern wurde die IT- Ausbil-dungskampagne JOY („Junior of theYear“) mit einem Wettbewerb insLeben gerufen. Angesprochen sindin der Informationstechnologie aus-bildende Betriebe der Region, Aus-bilderinnen und Ausbilder sowieAuszubildende, Ideen und Projektezur Begutachtung vorzuschlagen.Schirmherr der Kampagne ist Wolf-

gang Clement, Ministerpräsidentvon Nordrhein-Westfalen. „Mit demWettbewerb wollen wir den qualifi-zierten und kreativen Nachwuchs inder Region ansprechen“, sagte Jury-Mitglied Stöckigt. „Die neuen IT-Ausbildungsberufe geben interes-sierten jungen Leuten die Chance,sich in ein spannendes Zukunftsfeldeinzuarbeiten.“ Darüber hinaus seidas Ziel der Kampagne, den trotzEntlassungen in der IT-Branchenoch immer in vielen Gebietenherrschenden Fachkräftemangel zubeseitigen. „Die Gesellschaft für In-formatik setzt sich seit langem füreine qualifizierte Informatikausbil-dung ein“, sagt Stöckigt. vio

Alfred Schöppl

Neuer CIObei TenovisAlbert Schöppl hat beim Frank-

furter Dienstleister für BusinessKommunikation Tenovis als neuesMitglied der Geschäftsleitung diePosition des Chief Information Offi-cer (CIO) übernommen. Er tritt da-mit die Nachfolge von Michael Mei-nersmann an, der seit Beginn desJahres den neugeschaffenen BereichCorporate Alliances verantwortet.

Albert Schöppl hat sein Handwerkvon der Pike auf gelernt. Vom Juni-or-Programmierer hat sich der heu-te 37-Jährige bei verschiedenen Ar-beitgebern bis zum Chief Informati-on Officer hochgearbeitet. 1997 hat-te er seine eigene Firma gegründet,ein IT-Systemhaus für Netzwerk-Dienstleistungen und Sicherheitslö-sungen. Zuletzt war Schöppl Ge-schäftsführer der Biodata SecurityMaintenance in München. „Auchwenn Bits und Bytes durch meineAdern fließen, so ist es mir beson-ders wichtig, dass der FaktorMensch nicht zu kurz kommt“, be-kennt Schöppl. „Ich sehe wertvollesPotenzial bei Tenovis und freuemich, es stärker zu aktivieren.“ vio

Guy G. Goodmann

Neuer Deutschland-Chef

Mit der Besetzung dieserPosition und der natio-nalen Fokussierung will

das Unternehmen die strategischwichtige Bedeutung des deut-schen Marktes unterstreichen.

Guy G. Goodman hat es sichzur Aufgabe gemacht, die Positi-on von Network Associates alskompetenten Lösungsanbieter inden Bereichen Internet- undNetzwerksicherheit und -mana-gement in Deutschland weiterauszubauen. Den Schwerpunkt

legt er vor allem auf eine noch in-tensivere Kundenbeziehung. „Wirwollen für unsere Kunden derPartner sein, der auf die speziel-len Bedürfnisse der Unterneh-men eingeht, Lösungen bereit-stellt und umfassenden persönli-chen Support bietet – was ent-schieden über eine Lieferanten-beziehung hinausgeht“, so Good-man. Darüber hinaus strebt Net-work Associates weitere strategi-sche Partnerschaften an.

Für 2002 definiert Goodmandas Ziel, vor allem im Markt fürCorporate-Lösungen verstärkt ak-tiv zu werden. „Network Associa-tes wird seine Position im Wett-bewerb ausbauen und offensivam Markt agieren. Wir habendafür die optimalen Vorausset-zungen und werden unsereChancen nutzen.“ Durch seinejahrelange Erfahrung in Vertriebund Marketing weiß Goodman,

wie er seine Ziele erreichen kann.Bevor er zu Network Associateskam, war der 51-Jährige zwei Jah-re Vice President und ManagingDirector bei CompTel.

Dort baute er den Geschäfts-bereich IP Services auf. Von 1998bis 1999 verantwortete Goodmanals Vice President und DirectorOperations die Regionen Nord-,Zentral- und Osteuropa bei Shi-va, einem Tochterunternehmenvon Intel. Zuvor war er zwei Jahrelang als Director Sales und Mar-keting bei US Robotics tätig, die1997 im Rahmen eines Mergers in3Com aufgingen. Goodman iststudierter Elektro-Ingenieur. InAachen geboren, verbrachte erseine Schul- und Studienzeit inEngland und kam 1971 nachDeutschland zurück. In seinerFreizeit widmet sich Goodmanseiner Familie und seinem Hob-by: Oldtimer aus England. vio

Partnersuche. Seit Janu-ar verantwortet Guy G.Goodman als RegionalVice President Germanybei Network Associatesdas Deutschlandgeschäftfür McAfee Security,Sniffer Technologies und Magic Solutions.

Für Unternehmensstrategie,Forschung und Entwick-lung der Map&Guide

GmbH zeichnet weiterhin FrankBrennecke verantwortlich. AlsGründer und Geschäftsführer derDDS Digital Data Services GmbH(Karlsruhe) verfügt Ernest Mc-Cutcheon über langjährigeMarkterfahrung im Bereich derdigitalen Kartenanwendungen.

Nach erfolgreicher Aufbauar-beit scheidet Dr.-Ing. Hans Hub-schneider wie vorgesehen aus derGeschäftsführung der Map&Gui-de GmbH aus. Er konzentriertsich als Gründer und Vorstands-sprecher der PTV AG jetzt wiederauf Aufgaben im Mutterunter-nehmen und im Konzern. AufPTV-Vorstandsebene wird Hans

Hubschneider weiterhin für dieAktivitäten der Map&GuideGmbH zuständig sein.

„Die Map&Guide GmbH istheute mit einer umfassendenProduktpalette für kartenbasier-te Standard-Software von Hand-helds über PCs, Netzwerke undIntranets bis zu verschiedenenInternet Business-Lösungen sehrgut aufgestellt“, bilanziert HansHubschneider das erste Jahr desUnternehmens. „Zum Unterneh-menserfolg haben maßgeblichdas starke Wachstum im Consu-mer-Markt, die neue Routenpla-nungslösung für das Intranet, dieneuen Dienste für das InternetBusiness und die Internationali-sierung beigetragen.“ Das Unter-nehmen wurde im November

2000 gegründet und ist eine Toch-tergesellschaft der PTV AG. Basie-rend auf der Marktführerschaftder professionellen Routenpla-nung Map&Guide in Deutschlandund den Benelux-Staaten bautdas Unternehmen nach eigenenAngaben jetzt seine Geschäft-stätigkeit auf internationaler Ebe-ne weiter aus.

Ernest McCutcheon studierteWirtschaftswissenschaften an derUniversity of North Carolina(Chapel Hill/USA) und leitetezwischen 1981 und 1990 die Mar-keting- und Vertriebsaktivitätenmehrerer Computer- und Soft-ware-Unternehmen. Von 1990 bis1993 war Ernest McCutcheon Ge-schäftsstellenleiter der DAT Infor-mationssysteme AG, Ratingen.1993 gründete er die Desktop Da-ta Services, die 1996 im Rahmeneines Joint Ventures mit der PTVAG in DDS Digital Data ServicesGmbH umfirmierte. Unter seinerLeitung entwickelte sich DDS zueinem der führenden Geodaten-lieferanten in Europa. vio

Doppelpass. Neuer Geschäftsführer der Map&GuideGmbH ist Ernest McCutcheon. Der Wirtschafts-wissenschaftler leitet die Bereiche Controlling,Marketing sowie Vertrieb und bildet mit Geschäfts-führer Frank Brennecke die neue Doppelspitze der Map&Guide GmbH.

Boris Nalbach

SuSE Linux AG mit neuem Technik-Vorstand

Gerhard Burtscher, Vorstands-vorsitzende der Unterneh-mensgruppe: „Boris Nalbach

ist unser Wunschkandidat bei derBesetzung der vakanten Vorstands-position. Unter seiner Leitung wer-den wir weitere kundenorientierteLinux-Lösungen für Endanwenderund Unternehmen auf den Marktbringen und die strategische undoperative Zusammenarbeit mit un-seren Technologiepartnern ver-stärkt ausbauen.“

Boris Nalbach (43) ist seit mehrals 15 Jahren in der Softwareent-wicklung bei branchenführenden

Unternehmen tätig. 1985 begannder studierte Elektrotechniker mitFachrichtung Technische Informa-tik seine Karriere bei der ELSA AG,Aachen, wo er dann ab 1990 dieSoftwareentwicklung leitete. 1995wechselte er zur Nemetschek AG,München. Als Mitglied der Ge-schäftsleitung verantwortete erdort zuletzt Forschung, Entwick-lung, Dokumentation sowie Qua-litätssicherung und -kontrolle.

Paradebeispiel

„SuSE Linux wird sich weiter amMarkt durchsetzen. Das ist keinLippenbekenntnis zum Dienstan-tritt, sondern vielmehr meine tief-ste, persönliche Überzeugung“, be-tont Boris Nalbach. „SuSE hat inden letzten zehn Jahren die Linux-Entwicklung maßgeblich mitge-staltet und verfügt heute in diesem

Bereich über ein in der Welt einzig-artiges Engineering-Know-how. Li-nux ist für mich das Paradebeispieldafür, dass die Open-Source-Ent-wicklungsmethode her-ausragende Software ent-wickelt, die zu überlege-nen Lösungen für unsereKunden führt.“

Zielgruppenorientiert

Die SuSE Linux AG adressiert dieunterschiedlichen Kundensegmen-te des Linux-Marktes mit insge-samt vier zielgruppenorientiertenBusiness Units: Der Bereich „Cor-porate Users“ bediene Großkun-den sowie Behörden und die Öf-fentliche Verwaltung mit einemumfassenden Serviceangebot ausBeratung, Entwicklung, Implemen-tierung und Schulung. Beispieledafür seien der Heinrich Bauer Ver-

lag, T-Online oder DG Capital. CTOBoris Nalbach verantwortet die ge-samte Produktbereitstellung derSuSE Linux AG. An ihn berichtendie Bereiche Forschung und Ent-wicklung, Produktmanagement so-wie die Business Unit „TechnologyPartners“. Die anderen BusinessUnits sowie die Länderorganisatio-nen reporten an CEO GerhardBurtscher. Johannes Nussbickel lei-tet als Chief Financial Officer (CFO)die Geschäftsbereiche Finanzenund Administration. vio

Ernest McCutcheon

Wechsel in der Geschäftsführungder Map&Guide GmbH

Wechsel. Mit BorisNalbach übernimmt einerfahrener IT-Profi diePosition des Chief Techno-logy Officer (CTO) bei derSuSE Linux AG, Nürnberg.

BORIS NALBACH. SuSe hat in denletzten zehn Jahren die permanenteLinux-Entwicklung maßgeblich mit-gestaltet

Dr. Joseph Reger

Fujitsu Siemens Computers hat jetzt einen CTO

Um die Unternehmensstrategieund die Vision des Unterneh-

mens „Powering the InformationAge“ noch besser und schnellerRealität werden zu lassen, hat Fujit-su Siemens Computers zum Mo-natsbeginn die neue Position desChief Technology Officer (CTO) ge-schaffen. Der CTO berichtet direktan den Präsidenten und CEO Adrianv. Hammerstein. Er hat die Aufgabe,die Technologiestrategie des Unter-nehmens bei der Entwicklung vonProdukten und Lösungenfür Mobility und BusinessCritical Computing weiterzu entwickeln. Der neueCTO ist ebenfalls dafür zu-ständig, das Unternehmen in Tech-nologiethemen zu repräsentieren.

Fujitsu Siemens Computers hatJoseph Reger auf diesen Posten be-rufen. Joseph Reger hatte in seinembisherigen beruflichen Werdegang

Positionen in den Bereichen Marke-ting und Technologie bei den Un-ternehmen IBM, Siemens und Fu-jitsu Siemens Computers inne. Zu-letzt war er bei einem Channel-Part-ner in leitender Funktion tätig. vio

ReadSoft

Support wirdneu strukturiert

Matthias Cervinka ist neuer Lei-ter Professional Services bei

der Neu-Isenburger ReadSoftGmbH. Der 36-jährige Diplom-In-genieur soll beim Anbieter von Soft-ware für die automatische Datener-fassung den Kundensupport neustrukturieren und organisieren.

Cervinka war zuvor in verschie-denen Systemhäusern in der Soft-ware-Entwicklung und Systempro-grammierung tätig und bringt be-reits umfangreiches Know-how ausdem Dokumenten-Management-und Archivierungs-Markt mit. Beider Anacomp GmbH, Wiesbaden,war er auch für die Anwenderschu-lung und -betreuung zuständig. Inseiner letzten Position bei der Do-cument Solutions GmbH in Wiesba-den sammelte er darüber hinausauch intensive Erfahrungen in derKundenbetreuung von FileNet-Um-gebungen. vio

MELDUNGEN IN KÜRZE

Der Netzwerkdienstleister Dimensi-on Data Germany holte Werner R.Gawlik in das Executive Board ofDirectors. Werner R. Gawlik (47)war ab Mai 2001 bei der Deut-schen Landtel GmbH in Potsdamals Geschäftsführer und CEO tätig.Profunde IT-Branchenkenntnisseund Managementerfahrung sam-melte der studierte Nachrichten-techniker unter anderem bei dem

Network Service Provider EquantNetwork Services Europe Ltd. unddem Telekommunikationsspeziali-sten MCI WorldCom, wo er dasDeutschland-Geschäft leitete undden Vertrieb in Zentral- und Osteu-ropa ausbaute. Werner R. Gawlikwird im Executive Board von Di-mension Data für die Bereiche Ver-trieb und Business Developmentverantwortlich sein. vio

VON LANDTEL ZU DIMENSION DATA

Die Sirius Software GmbH hat mitStefan Sieber einen neuen ChiefSales Officer gefunden. Der 42-Jährige verantwortet alle Vertriebs-aktivitäten der drei Sirius-Ge-schäftsbereiche „Enterprise IT“,„Wireless“ und „Wireless Commu-

nications“. Sieber wechselt zu sei-nem neuen Arbeitgeber von derLHS-Gruppe, einem Distributor vonCustomer Care und Billing Syste-men, wo er einen Posten als Exe-cutive Vice President und Divisio-nal Officer inne hatte. vio

SIEBER IST NEUER SIRIUS-VERTRIEBS-CHEF

Armin Fendrich ist neuer RegionalManager Central & Eastern Europebei Pinnacle Systems. Nach zwei-jähriger Tätigkeit für ELSA wechsel-te er zum Videoschnittspezialistenin die bayerische LandeshauptstadtMünchen. Fendrich folgt ReinholdSäckl nach, der zum Jahresendeausgeschieden war.

Der 38-jährige Armin Fendrich warim September 2000 zum Präsiden-ten und Chief Executive Officer deramerikanischen Tochtergesellschaftder ELSA AG berufen worden. Von1992 bis 1999 hatte er bei Com-paq in der europäischen Zentraledas Workstationgeschäft aufgebautund verantwortet. vio

ARMIN FENDRICH JETZT BEI PINNACLE

Die TU Berlin hat Prof. Dr.-Ing. Fritz-Rudolf Güntsch die Ehrendoktor-würde verliehen. In seinem Verant-wortungsbereich im Wissen-schaftsministerium lagen insbeson-dere die Förderungen der Daten-verarbeitung und speziell die Pro-gramme zum Aufbau von vierzehn

Informatik-Schwerpunkten an Uni-versitäten in der BundesrepublikDeutschland, aus denen sich dieheutigen Fakultäten, Fachbereicheund Institute für Informatik ent-wickelten. Dieses Programm hatdie Informatik als eigenständigeDisziplin begründet. vio

EHRENDOKTORWÜRDE FÜR COMPUTERPIONIER

ADRIAN VON HAMMERSTEIN. „Joseph Reger wird uns bei der wei-teren Kursbestimmung unterstützen“

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PRAXIS & LÖSUNGEN GOVERNMENT COMPUTING ■ AUSGABE 03-2002 21

KommunikationDie skalierbare Netzinfra-struktur des Bundespresse-amtes passt sich sehr flexibel den wachsendenAnforderungen an.

StandortmarketingBei der Kreisstadt Nagoldkönnen sich Investoren imInternet einen Überblicküber verfügbare Grund-stücke verschaffen.

Seite 30

PRAXIS &LÖSUNGEN

Verantwortlicher Redakteur:Jürgen Sprenzinger

Tel. 0821 /2177-291, Fax 0821 /2177-223eMail: [email protected]

Seite 22

Daten aus dem AllDigitale geografische Datensind die Voraussetzung fürviele Anwendungen am PC,im Internet oder in der mobilen Telefonie.

Seite 26

Backup im AmtDie besondere Struktur des Landratsamtes Löbau-Zittau stellt ungewöhnlicheAnforderungen an die Datensicherung.

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Echtzeiterkennung von Sicherheitsübergriffen

Zutritt verboten!D

as neue Image von Kom-munen und Behördenwird durch die Einbin-dung zeitgemäßer Kom-

munikationsmedien geprägt. Dochdieses Image könnte durchaus bes-ser sein: Umständliche Arbeitswegeund zu lange Wartezeiten sind nurzwei Vorurteile, die nun ausgeräumtwerden sollen. Ein Ansatz stellt das„Virtuelle Amt“ dar, das sich bürger-nah, schnell, individuell und un-kompliziert präsentiert.

Die Voraussetzung

Eine wesentliche Voraussetzung fürdie Realisierung des Virtuellen Am-tes ist die Öffnung der IT-Netzwerke,deren Zentrum in den meisten Fäl-len der Host im kommunalen Re-chenzentrum darstellt. Primär überdas Internet, aber auch über das In-tranet können die Bürger in denzentralen Ämtern direkt auf den Ho-strechner zugreifen. Doch stellt sichdabei die Frage: Wie sieht es mit derSicherheit aus?

Jede Öffnung bedeutet nämlichgleichzeitig auch, dass uner-wünschte Personen, wie Hacker,Cracker oder Neugierige Zugang zuden sensiblen Daten erhalten kön-nen. Hier sind also neue Lösungenfür die Sicherheitssysteme der Zen-tralrechner gefragt.

Existierende Sicherheitssystemefür Mainframes wie beispielsweisedie Ressource Access Control Facili-ty (RACF), dem am meisten verbrei-teten System in der IBM-Zentral-rechnerwelt, bietet keine Echtzeit-erkennung von Sicherheitsübergrif-fen. Es gilt deshalb, überzeugendeSicherheitskonzepte zu schaffen,damit die wachsende Bürgernähe

nicht zum sicherheitstechnischenFiasko ausartet.

Systematische Auswertung

Zahlreiche durch RACF gemeldeteSicherheitverstöße resultieren ausdem hohen Sicherheitsanspruch,der an Großrechner gestelltwird. Der überwiegendeAnteil der Meldungenbezieht sich auf dieEingabe fehlerhaf-ter Passwörter,das Nichtbeach-ten von unter-nehmensweitgeltenden Si-cherheitsregelnund versuchteZugriffe aufkritische Infor-mantionen.Doch dies sindalles Ereignisse,die als nicht kritischeinzustufen sind undvon Sicherheitsbeauf-tragten nicht weiter beach-tet werden, da sich Meldungendieser Art sehr schnell klassifizie-ren lassen. Durch die Öffnung desMainframes für Bürger werden diebeschriebenen Ereignisse noch er-gänzt. Dabei handelt es sich oft umeinmalige, fehlerhafte Anmeldever-suche und auch nicht systematischeVersuche von Bürgern, die be-stimmte Aktionen über das Internet

durchführen möchten. Doch auchdies stellt noch keine ernsthafte Ge-fährdung der Netzwerksicherheitdar, die Meldungen müssen jedochsystematisch, gegebenenfalls auchnoch manuell, bearbeitet werden.

Ein wesentliches Ziel der Sicher-heitsüberwachung ist es, schwer-wiegende Verstöße schnell und um-fassend zu identifizieren und ansch-ließend zu verfolgen. Dazu zählenEreignisse wie fehlerhafte Login-Versuche auf System-Administrati-

onsebene, das Anmelden unbe-kannter Benutzer mit Administrati-onsrechten und Manipulationen anden Datenbanken der Sicherheits-systeme. Ereignismeldungen sol-cher Verstöße sind vorrangig zu be-handeln, da mit jeder Minute Zeit-verzögerung die Chance sinkt, denVerursacher zu identifizieren. Dem-

entsprechend ist eine Klassifizie-rung der Sicherheitsereignisse

und eine Echtzeitanzeigezwingend erforderlich.

Informationen

RACF bietet zu jedemSicherheitsverstoßzahlreiche Informa-tionen. Allerdingssind für eine schnelleund zielgerichtete

Abwehrreaktion gegenAngriffe bei weitem

nicht alle Angaben we-sentlich. Teilweise er-

schwert die Vielzahl der In-formationen eher eine zielge-

richtete Abwehr. Um auf einenschwerwiegenden Angriff reagierenzu können, müssen in der Regel nurdie Daten ausgewertet werden, dieAufschluss auf die wesentlichen Fra-gen geben: Was ist geschehen, woist es geschehen, wer hat das Ereig-nis ausgelöst, wann ist es geschehenund wem ist etwas geschehen undwer ist betroffen? Schlüssige Ant-worten auf diese Fragen findet der

RACF-geschulte Sicherheitsverant-wortliche in verschiedenen SMF-(System Measurement Facility) undanderen Ereignisformaten. Auf je-den Fall erfordert die hohe Komple-xität dieses Sicherheitssystems ei-nen versierten Anwender, der dieseInformationen sofort erkennen unddamit auch sofort reagieren kann.Für eine automatische Auswertungvon RACF-Sicherheitsmeldungenbietet die Beta Systems Software AGBerlin mit Beta 89, dem AutomatedSecurity Auditor für OS/390, eineAutomatisierungslösung für dieEchtzeitüberwachung von sicher-heitsrelevanten Ereignissen an. DieSoftware klassifiziert, selektiert undwertet die SMF-Datensätze aus. Da-durch wird die Anzahl der Datensät-ze wesentlich reduziert – Filter-Re-geln lassen sich so gezielt nur aufdie kritischen, sicherheitsrelevantenEreignisse anwenden.

Sicherheitsverstöße, die eine so-fortige Nachverfolgung erfordern,werden in Echtzeit per eMail oderan eine zentrale Security Event-Konsole gemeldet. Zudem kann un-ter OS/390 eine Aufgabe zur Identi-fizierung von meldepflichtigen Si-cherheitsereignissen sowie zurDurchführung der Meldung initiiertwerden. Dazu werden in einer rela-tionalen Datenbank Richtlinien fürdie Filterung und Meldungen sowieZielinformationen für die Meldungder Sicherheitsereignisse hinterlegt.

Tragende Säule

Das sofortige Erkennen solcher Ver-stöße stellt in Zukunft eine wesent-liche Voraussetzung für die Wahrungder hohen Sicherheitsstandards vonMainframes dar. Umfassend ge-

schützt wird der Mainframe zuneh-mend mehr zur tragenden Säulevon Internet-basierenden Anwen-dungen, da neben der Sicherheitauch seine Verfügbarkeit nach wievor unerreicht ist.

Und so können Ämter, Behördenund Öffentlichen Einrichtungen einweiteres Mal ihr Image verbessern:Mit durchschnittlich nur fünf Minu-ten Downtime pro Jahr ist das Amtquasi rund um die Uhr an 365 Ta-gen im Jahr geöffnet. jü

Security. Bürgernähe soll schnell, unkompliziert und individuell sein – und vor allemsicher sein. Ein hoher Sicherheitsstandard der Mainframes ist durch sofortiges Erken-nen der Verstöße gewährleistet. Hacker, Cracker und Neugierigen geht es ab sofort anden Kragen. David Ferré, Director Business Unit Data Center Management der Beta-

Systems Software AG, schildert hier seine Erfahrung aus der Praxis.

PRAXIS

HERAUSFORDERUNG:ECHTZEITERKENNUNG

Sicherheitsverstöße schnell undzuverlässig zu erkennen, zählt zuden größten Herausforderungenvon Sicherheitsverantwortlichenin Behörden und Kommunen.Durch die gängige Praxis in Re-chenzentren kann es zwei odersogar drei Tage dauern, bis allesicherheitsrelevanten Meldungenausgewertet sind. Das grundle-gende Problem liegt im Prinzipder Großrechnerwelt begründet:Sicherheitsrelevante Ereignissemüssen erst in einer Batchverar-beitung in Listen zusammenge-fasst, in der Regel ausgedrucktund dann durch Sicherheitsad-ministratoren manuell ausgewer-tet werden. Durch eine Öffnungder Mainframes in Richtung In-ternet oder Intranet rechnen Ex-perten mit einem drastischen An-stieg der so auszuwertenden si-cherheitsrelevanten Ereignisse.Bis zu mehreren Millionen Si-cherheitsverstöße können danntäglich auftreten.

GLOSSAR

AUTHENTIZITÄT

Mit Hilfe der Authentizität wird si-chergestellt, dass eine Meldungtatsächlich von derjenigen Per-son oder Institution stammt, wel-che sich als Absender ausgibt.

VPN

Virtual Private Network ist eineBezeichnung für verschlüsselteund authentifizierte Kommunika-tion per Internet. Dabei sind ent-weder die jeweils verbundenenRechner mit VPN-Software aus-gestattet oder es werden Routermit speziellen Verschlüsselungs-einrichtungen verbunden.

BIOMETRICS

Biometrie, allgemein: Vermes-sung von Lebewesen. Biometrie-Verfahren finden heute Eingangin die Authentifizierung, speziellbei Zugangskontrollen. Dabeiwerden beispielsweise unverän-derliche Merkmale wie Augenoder Fingerabdrücke überprüft.Es gibt auch Verfahren, die dencharakteristischen Aufbau einesGesichts oder Eigenheiten desSchreibens erfassen.

Die Software von SecureComputing bietet eine rol-lenbasierende Authentifizie-

rung und unterstützt eine große An-zahl von Authenifizierungsmöglich-keiten wie beispielsweise passwort-generierte Token, digitale Zertifikateund Biometrics. „Die Integrationvon Authentifizierungs- und AccessControll-Lösungen unterschiedli-cher Anbieter ist ein Alptraum fürjeden Administrator und wird daheroft an außenstehende Berater ver-geben“, meint Eric Hemmendinger,Research Director Security and Pri-vacy bei der Aberdeen Group. Safe-Word Premier Access von SecureComputing bietet hier diverse vor-integrierte Lösungen für Zugangs-kontrolle und Benutzerauthentifi-zierung und lässt sich so mühelosin bereits bestehende Applikationen

einbinden. Dies bedeutet wesent-lich weniger Zeit- und Geldaufwandsowie eine unkomplizierte Migrati-on von vorhandenen zu neuen Si-cherheitslösungen.

Sicherheitsstandards

Eine zunehmend wettbewerbsbe-tonte und risikobehaftete Ge-schäftsumgebung hat viele Unter-nehmen, aber auch Behörden undVerwaltungen zu höheren Sicher-heitsstandards bewogen. Zusätzlichsollen bestehende Netzwerke heuteüber die traditionellen Grenzen hin-aus erweitert werden. Dieser Her-ausforderung begegneten viele Un-ternehmen, Behörden und Verwal-tungen mit der Installation der Pro-dukte an verschiedenen Standorten,was jedoch oft zu teueren Integra-

tionsprojekten und vor allem aberauch zu immer wieder zu neuen Si-cherheitslücken führte.

Zugriffskontrolle

Laut Aussage von Secure Com-puting ist man mit der neu aufden Markt gebrachten Soft-ware nun in der Lage, die be-reits getätigten Investitionenzu schützen und die Kosten fürdie Implementierung sowieVerwaltung von unterschiedli-chen Produkten drastisch zureduzieren.

Mit der Software ist eine rol-lenbasierte Zugriffskontrolleauf Webseiten, DFÜ-Verbin-dungen, auf Betriebssystemewie Windows, Unix, Novell undOracle sowie auf eine Reihe an-derer Applikationen möglich.Zudem kontrolliert ein lei-stungsstarker Universal Weba-gent den Zugriff auf Web-applikationen und gewährlei-stet das Single Sign on, Personali-

sierung von Inhalten, Session Ma-nagement ohne die Anforderungenvon Web Plug-Ins, Integration oderbenutzerdefinierte Einstellungen.Zwei wichtige Funktionalitäten sinddie relativ einfache

Authentifizierungsunterstützungvon VPNs aller namhafter Herstel-ler wie CheckPoint, Cisco, Alcatel,Nortel und Microsoft und ein starkvereinfachtes Management mit Web

Self-Enrollment und automati-scher Implementierung vonZertifikaten, Software-Authen-tifikatoren oder VPN ClientSoftware für den Endkunden.

SafeWord Premier Accessunterstützt eine große Auswahlan Authentifizierungsoptionenwie Passwörter, Token, digitaleZertifikate, Smart Cards, USBToken, drahtlose Geräte undBiometrics. Dazu kommt dieunbegrenzte Skalierbarkeit undDatenreplizierung, die lautHersteller für eine maximaleZuverlässigkeit sorgen. Safe-Word Premier Access ist bis zumehreren 100 000 Benutzernskalierbar und stellt darüberhinaus eine praktische und ko-steneffiziente Möglichkeit zurErweiterung der Zugangskon-trolle dar. jü

Flexibel. Einfach und flexibel ist laut Aussage des Herstel-lers Secure Computing Corporation die neu vorgestellteSoftware SafeWord Premier Access. Die Software ermög-licht eine einfache Verwaltung von Benutzerzugriffen.

Dachzeile

Ein Meilenstein für den sicheren Zugang

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S C H W E R P U N K T PRAXIS & LÖSUNGEN22 GOVERNMENT COMPUTING 03-2002

Stadtverwaltung Nagold

Standortmarketing mitdigitalen Grundstücksdaten

Mittels der IntegriertenGrundstücksdatenverwirklicht Nagoldeine Anwendung

zum Management aller relevantenLiegenschaftsinformationen. DieIGD geben Auskunft über die Ver-fügbarkeit der städtischen Grund-stücke. Darüber hinaus enthält derNutzer alle weiterführenden De-tails zu Lagekriterien, Standortfak-toren und Kaufpreise sowie gra-phische Informationen wie bei-spielsweise den Bebauungsplan,die Erschließungssituation unddas zugehörige Orthofoto. DieseMarktdaten, Planungsvorgabenund Geoinformationen stammenaus der kommunalen GIS-Lösungunter SICAD/open. Um dieses ak-tuelle georeferenzierte Wissen füralle Fachämter im Intranet zu dis-tributieren und im Falle der IGDauch im Web anzubieten, setzt Na-gold die Auskunftslösung SICADInternet Map Services (SICAD-IMS) ein. Somit kann die Kreis-stadt schnell auf Investorenanfra-gen reagieren und sichert sichdurch die aktive Vermarktung ih-rer Liegenschaften eine starke Aus-gangsposition im Wettbewerb derStandorte. In einer weiteren Stufekönnte dieses System zur Präsen-tation grundstücksbezogener Da-

ten zukünftig auch den örtlichenMaklern und privaten Anbieternvon Liegenschaften und Immobili-en zur Verfügung stehen.

Arbeitsteilung

Nagold setzt in punkto Geoinfor-mation auf professionelle Arbeits-teilung: Das Sachgebiet Vermes-sung ist für das Management derraumbezogenen Daten unter SI-CAD/open zuständig. Dieses Wis-sen steht dann den Fachämternvia SICAD-IMS für deren spezifi-sche Einsatzzwecke zur Verfügung.

In den Augen des IDG-Projektlei-ters Jürgen Porbadnigk ist dies derideale Unterbau: "Nach unserenErfahrungen steigt der Informati-onsbedarf sowohl in den Ämternals auch bei den Bürgern rapide an- entsprechend schnell verbreitertsich das Feld der Anwendungensowie die Zahl der internen undexternen Nutzer. Deswegen hat ei-ne flexible Lösung wieSICAD/open ihre Daseinsberech-tigung nicht nur in Großstädten,sondern wird im Zuge der Vernet-zung auf für kleinere Kommunenwie Nagold immer interessanter".

Die Kommune veredelt die all-gemeine Katasterkarte durch dielaufende Erfassung aller Baugesu-che und der tatsächlichen bauli-chen Aktivitäten zur Stadtgrund-karte. Zu den darauf aufbauendenApplikationen zählen der digitaleFlächennutzungsplan sowie dieseit 2001 unter SICAD-BBP erstell-ten Bebauungspläne. Mittels dergeoreferenzierten Orthofotos, dieflächendeckend vorliegen, könnenz. B. in neu erschlossenen Plange-

bieten die Höhenlinien konstruiertwerden. Typische Nutzer der Ge-oinformationen in der Stadtver-waltung sind die BauamtsbereicheHoch- und Tiefbau, Bauverwal-tung und Planung ebenso wie dasLiegenschaftsamt.

Exemplarisch für die enge funk-tionale Verknüpfung zwischen SI-CAD/open und SICAD-IMS stehtdas Jagdkataster des Projekt-dienstleisters und SICAD-PartnersBARAL, welches die Stadt Nagoldals Pilotanwender einsetzt. Hier-

bei werden die fundamentalen In-formationen über die einzelnenJagdbezirke aus SICAD/open aus-gespielt und via SICAD-IMS an diezuständigen Förster übermittelt.Diese aktualisieren den lokalenStatus, wobei Änderungen wieder-um über Internet in die Daten-bank geschrieben werden. Einweiteres Beispiele für den flexiblenund innovativen Einsatz der SI-CAD-Lösung ist die mittels derStadtgrundkarte von einer Grup-pe Schüler vorgenommene Kartie-rung der vorhandenen Solaranla-gen. Diese Übersicht dient demUmweltreferenten zur Förderungregenerativer Energien und istwiederum in die Datenbasis desGIS rückführbar.

Jede Kommune hat – völlig un-abhängig von ihrer Dimension –ein ganzes Bündel an Aufgabenund Informationsprozessen effizi-ent und erfolgsorientiert zu bewäl-tigen. Aus dieser Prämisse herausentschied sich Nagold bereits En-de der 80er Jahre als eine der er-sten Kommunen dieser Größen-klasse für den Einsatz einer GIS-Lösung. Aus den vielfältigen An-forderungen sowie den Vorgabenan die Entwicklungsfähigkeit des

Systems heraus fiel die Entschei-dung für SICAD. Vor drei Jahrenmigrierte Nagold seine Daten aufdie benutzerfreundliche System-landschaft SICAD/open. Nach derlangjährigen Erfahrung des GIS-Verantwortlichen Werner Müller"liegt einer der Vorteile von SICADin der Kontinuität, mit der dieseTechnologie weiter entwickeltwird. So konnten wir die mitgroßer Anstrengung erhobenenDaten übernehmen sowie daswertvolle Know-how unserer Mit-

arbeiter weiterhin effektiv undproduktiv nutzen".

SICAD

SICAD Geomatics GmbH & Co.oHG (SICAD GEOMATICS) mit Sitzin München entwickelt und ver-treibt das Geographische Informa-tionssystem SICAD. Das Unter-nehmen ist eine 100-prozentigeTochter der Siemens Business Ser-vices in München, und beschäftigtin Deutschland mehr als 200 Mit-arbeiter. SICAD GEOMATICS ver-fügt über eigene deutsche und in-ternationale Vertriebszentren.

SICAD GEOMATICS gehört zuden weltweit führenden GIS-Her-stellern, vor allem, was große In-frastrukturprojekte betrifft. DieHauptkunden des Unternehmenssind Kommunen, Vermessungs-verwaltungen, Stadtwerke, Versor-gungsunternehmen und Telekom-munikationsfirmen. jü

Überblick. Die baden-württembergische Kreisstadt Nagold hat das Angebot anstädtischen Liegenschaften in Form Integrierter Grundstücksdaten (IGD) digitalaufbereitet. Zukünftig können sich Investoren und Unternehmen auf Standortsuchevia Internet einen schnellen Überblick über die verfügbaren Grundstücke der Kom-mune verschaffen. Als technologische Plattform nutzt die 23 000 Einwohner zählen-de Kreisstadt ihre GIS-Lösung unter SICAD/open und SICAD-IMS.

Schwerpunktthemain dieser Ausgabe

GIS

STRESSFREI FAHRENNavigationssysteme für Kraft-fahrzeuge sind heute ein wichti-ger Markt für digitale Straßen-karten geworden . . .Seite 24

VERKNÜPFUNGGIS verknüpft digitale Landkar-ten mit Datenbanken und er-möglicht Analysen . . .Seite 25

ENTSCHEIDUNGGeomarketing benutz GIS zurEntscheidungsfindung in denVerwaltungen . . . . . .Seite 26

DIGITAL. Die öffentlichen Bücher Grundbuch undGrenzkataster werden automationsunterstützt in derGrundstücksdatenbank (GDB) geführt.

Integrierte Grundstücksdatenbank Nagold

Quelle: Katasteramt Nagold © GOVERNMENT COMPUTING

Grundstücksdaten

Quelle: Katasteramt Nagold © GOVERNMENT COMPUTING

FIRMENPROFIL

DIE SICAD GEOMATICSGMBH & CO. OHG

... mit Sitz in München ent-wickelt und vertreibt das Geo-graphische Informationssystem(GIS) SICAD. Das Unternehmenist eine hundertprozentige Toch-ter der Siemens Business Servi-ces (SBS), München, und be-schäftigt in Deutschland mehrals 200 Mitarbeiter. SICADGEOMATICS verfügt über eige-ne deutsche und internationaleVertriebszentren. Darüber hinaus nutzt SICADGEOMATICS die Vertriebs-kanäle der Siemens BusinessServices und weiterer renom-mierter GIS-Vertriebs- und Lö-sungspartner.SICAD gehört weltweit zu denführenden Geographischen In-formationssystemen, vor allembei großen Infrastrukturprojek-ten. Kernsegmente sind Kom-munen, Vermessungsverwaltun-gen, Stadtwerke, Versorgungs-unternehmen und Telekommu-nikationsfirmen. SICAD legtgroßen Wert auf das Manage-ment von Geodaten innerhalbunternehmensweiter Prozesseund stellt Standardapplikationenfür viele Anwendungsbereichebereit. 17 Sprachversionen imGesamtwert von mehr als 500Mio EUR wurden weltweit be-reits installiert.

GEOREFERENZIERTES FACHWILLEN HILFT BEI DER ANFRAGE VON INVESTOREN

Die Kreisstadt Nagold hat das Angebot an städtischen Liegenschaften inForm integrierter Grundstücksdaten (IGD) digital aufbereitet. Zukünftigkönnen sich Investoren und Unternehmen auf Standortsuche via Interneteinen Überblick über die verfügbaren Grundstücke der 23000 Einwohnerzählenden Kommune verschaffen. Mittels der IGD verwirklicht Nagold ei-ne Anwendung zum Management aller relevanten Liegenschaftsinfor-mationen: Über die Verfügbarkeit der städtischen Grundstücke hinausenthalten sie alle Details zu Lagekriterien, Standortfaktoren und Kauf-preise sowie graphische Informationen wie den Bebauungsplan, dieErschließungssituation und das zugehörige Orthofoto. Diese Markt-daten, Planungsvorgaben und Geoinformationen stammen aus derkommunalen GIS-Lösung unter SICAD/open. Um das aktuelle geo-referenzierte Wissen für alle Fachämter im Intranet zu distributierenund im Falle der IGD auch im Web anzubieten, setzt Nagold die SI-CAD Internet Map Services (SICAD-IMS) ein. Somit kann die Kreis-stadt schnell auf Investorenanfragen reagieren und sichert sich durchdie aktive Vermarktung ihrer Liegenschafteneine starke Ausgangsposition im Wettbewerbder Standorte. In einer weiteren Stufe könntedieses System zur Präsentation grundstücks-bezogener Daten auch den örtlichen Maklernund privaten Anbietern von Immobilien undLiegenschaften zur Verfügung stehen. Typische Nutzer der Geoinformationen in derStadtverwaltung sind die BauamtsbereicheHoch- und Tiefbau, Bauverwaltung und Pla-nung ebenso wie das Liegenschaftsamt. Dieallgemeine Katasterkarte veredelt die Kom-mune durch die laufende Erfassung aller Bau-gesuche und baulichen Aktivitäten zur Stadtgrundkarte. Zu den weiterenApplikationen zählen der digitale Flächennutzungsplan sowie die seitMitte 2001 unter SICAD-BBP erstellten Bebauungspläne. Exemplarischfür die enge funktionale Verknüpfung zwischen SICAD/open und SI-CAD-IMS steht auch das Jagdkataster des Projektdienstleisters undSICAD-Partners BARAL, welches die Stadt Nagold als Pilotanwendereinsetzt. Angesichts der vielfältigen Aufgaben jeder Kommune steigtder Informationsbedarf in den Ämtern rapide an – entsprechend schnellverbreitert sich das Feld der Anwendungen sowie die Zahl der Nutzer.Nach den Erfahrungen der Verantwortlichen in Nagold hat eine flexibleLösung wie SICAD/open ihre Daseinsberechtigung nicht nur in Groß-städten, sondern wird auch für kleinere Kommunen immer interessanter.Weitere Informationen unter www.sicad.de

ZUSAMMENFASSUNG

Aufteilung eines Jagdgebiets

Quelle: Katasteramt Nagold © GOVERNMENT COMPUTING

PILOTPROJEKT. Nagold ist Pilotanwender des digitalenJagdkatasters von BARAL unter der Software SICAD/openund SICAD-IMS

BRANCHENLÖSUNG

ENTWICKLUNGSTOOL:MAP&GUIDE MAPSERVER

Für die Integration von professio-nellen Routenplanungsfunktionenund digitalen Karten gibt es einEntwicklungswerkzeug: denmap&guide mapserver der FirmaMap&Guide GmbH. Auf dieser Basis können Unter-nehmen mit Programmier-Know-how Kartenkomponenten in ihreAnwendungen und Branchenlö-sungen integrieren. Mit seiner Client-Server-Architek-tur verfügt das Entwicklungs-werkzeug über umfangreicheKonfigurationsmöglichkeiten undzugleich über eine hohe Skalier-barkeit. Da regelmäßige Updatesdes Kartenmaterials zum Funkti-onsumfang gehören, sind auchindividuelle Anpassungen undBranchenlösungen immer aufden neuesten Stand.Im Gegensatz zu monolithischstrukturierter Integrations-Soft-ware bietet der mapserver mo-dulare Bausteine mit Funktionenvon Geografischen Informations-systemen. Der mapserver be-steht dabei aus einer Visualisie-rungskomponente, mit der dieKarten zur Darstellung gebrachtwerden. Dies geschieht in Um-fang und Qualität wie in den an-deren bekannten Standardpro-grammen aus dem Hausemap&guide. Die mit Koordinatenversehenen Daten stehen demanwendenden Unternehmen oh-ne gesonderte Lizenzen zur Ver-fügung. Die Komponente Geo-coder ermittelt die Koordinatenzu Daten mit geografischem Be-zug, größtenteils sogar haus-nummerngenau. Der Geocoderarbeitet international und berück-sichtigt die in den jeweiligen Län-dern geltenden Besonderheiten.Die Routing-Komponente ist fürjede Form der Entfernungsbe-rechnung zuständig. Hierzuzählen auch die Reihenfolgeopt-mierung, die Alternativroutenbe-rechnung sowie die individuelleEinstellung von Straßenzustän-den. Da alle Schnittstellen desMapservers objektorientiert ent-worfen sind, können Applikati-ons- und Internetserver sowieStandard- und Individualsoftwarefrei konfiguriert werden. Für denEinsatz von Adresskomponentenstehen verschiedene Datenbank-typen zur Auswahl. Die speziellauf Visualisierung abgestimmtenTabellenformate gewährleistenzudem einen schnellen Zugriff aufdie vorhandenen Datensätze. Dermapserver kann passgenau aufden gewünschten Leistungsum-fang zugeschnitten werden, danur die tatsächlich benötigtenKomponenten Hauptspeicherund Rechenzeit verbrauchen. FürProgrammierer, die mit Visual Ba-sic entwickeln, steht eine spezi-elle VB-Schnittstelle bereit. jü

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Digitale Karten unterschei-den sich von herkömm-lichen Straßenkartenganz gewaltig. So

muss die intelligente Karteeines Navigationssystems denAutofahrer sicher an sein Zieldirigieren und sollte Stressfak-toren ausschalten. Um de-taillierte Routenanweisun-gen geben zu können, musssie über weit mehr Infor-mationen verfügen als diegewohnte Papierkarte. Somacht die reine geografischeDarstellung maximal 15 Pro-zent der Produktionskostenfür eine digitale Karte aus. Dierestlichen 85 Prozent entfallenauf Basis-Attribute wie Straßen-namen und -klassifikation sowiespeziellen Attributen wie Ver-kehrsfluss, Hausnummernberei-che, Phoneme, und alle weiteren In-formationen für die eigentliche Na-vigation, zum Beispiel Verkehrszei-chen oder komplexe Fahrtrich-tungsempfehlungen.

Nichts geht verloren

Alle digitalen Straßenkarten beru-hen auf der Leistung früherer Kar-tografen. So nutzt die Firma Tele At-las beispielsweise zwei voneinanderunabhängige Quellen für die reinegeometrische Erfassung von Stra-ßen. Dazu werden auch amtlicheKarten der Kataster- und Vermes-sungsämter herangezogen, in Ein-zelfällen hat das Unternehmen so-gar auf militärische Karten aus dernapoleonischen Zeit zurückgreifenmüssen. Diese Vorlagen werden er-fasst und mit Hilfe von Satelliten-aufnahmen oder Luftbildern über-prüft. Doch dazu benötigt man – da

es sichum eine hoch-qualitativeTätigkeit han-delt – eigenesSchulungsper-sonal, neueSchulungspro-gramme müssenständig entwickeltwerden. So wird ge-währleistet, dass dieArbeit der Digitalisie-rungs-Spezialisten in Gent(Belgien) und Neu-Delhi (Indi-en) immer dem gleichen Stand ent-spricht. Tele Atlas reduziert hier miteinem rigorosen Qualitätsmanage-ment kontinuierlich die Fehlerratebei der Erstellung digitaler Karten.Die Datenerfassung erfolgt für alleLänder Europas im gleichen For-mat, so dass über alle Grenzen hin-weg nahtlose Übergänge geschaffenwerden – was keine Selbstverständ-lichkeit ist: In der Herstellung digi-

taler Straßenkarten einzelner Län-der herrschen durchaus unter-schiedliche Normen.

Bei der Erstdigitalisierung fahrendie Digitalisierer mit einer Faden-kreuzmaus die Verkehrswege aufden Vorlagen ab und zerlegen dieStrecke mit Punkten und Linien inVektoren. Für die Erfassung einermittleren Stadt benötigt ein Digitali-sierungs-Profi gut einen Monat.Doch mit der rein geografischen Er-fassung ist die Arbeit noch längstnicht getan, denn es kommen wei-tere Informationen dazu. Das sindzum einen verkehrsrelevante Attri-bute wie Einbahnstraßen, Abbiege-Ge- und Verbote, Fußgängerzonen,wechselnde Verkehrsführungen undTempolimits. Sie bilden die Grund-lage für die mathematischen Funk-

tionen, wiesie zum Beispiel

die Routenberechnungnutzt. Bereits die Klassifi-

kation einer Straße erforderteinen erheblichen Auf-

wand, denn eine Fahr-bahn kann sehr vieleverschiedene Eigen-schaften haben: Han-del es sich um eine Au-tobahn, Schnellstraße,ist sie ein- oder zwei-spurig, ist ein Kreisver-

kehr, ein Autobahnzu-bringer, eine Parallel-

straße vorhanden? Wie istder Zustand der Straße? In

welchem Zustand befindetsich die Fahrbahndecke – han-

delt es sich um eine ungepflasterteStraße, um eine Schotterstraße oderum eine Fußgängerzone?

Je komplizierter die Straßen-führung in der Realität, desto auf-wändiger ist natürlich auch die Ver-arbeitung für die Datenbank. Einweiterer Schritt ist die Überprüfungder Realität.

Die Praxis

Die Feldbegeher von Tele Atlas fah-ren Strecken und Kreuzungen ab,überprüfen die Stimmigkeit der Kar-tenangaben und fügen alle notwen-digen zusätzlichen Attribute undSonderziele hinzu. Für die Eingabeder Daten werden Pentops einge-setzt. Die Feldbegeher verzeichnenihre Beobachtungen mit einemelektronischen Stift und übertragendiese Daten per eMail zur Produkti-onsabteilung. Korrekturen an derHaupt-Datenbank werden erst nacheiner sorgfältigen Qualitätsprüfungzentral vorgenommen. Darüberhinaus setzt Tele Atlas selbstent-wickelte Prüfsoftware ein, die zumBeispiel die Plausibilität der Attri-bute kontrolliert und die sofortigeKorrektur von Erfassungsfehlern ge-währleistet.

Wenn die Prüfsoftware die Ein-haltung des Qualitätsstandards be-stätigt hat, wird die Datenbasis für

eine weitere Bearbeitung frei-gegeben. Ist das nicht der Fall,

kann dies zur Neudigitali-sierung einer ganzen Re-gion führen. Diese Ge-nauigkeit ist aber auch fürdie Erfassung von Sonder-

zielen gefordert und ob-wohl aus Platzgründen nicht

alle Sonderziele erfasst werden kön-nen, ist die Menge an Hotels undRestaurants, Tankstellen, Bahnhö-fen, Einkaufszentren, Grenzüber-gängen, Postämtern, Autowerkstät-ten, Krankenhäuser oder Flughäfen,die auf CD zur Verfügung stehen,beeindruckend. Tele Atlas arbeitethier mit führenden Anbietern tou-ristischer Informationen wie Vartaoder Michelin zusammen.

Informationswege

Die Produktion exakter digitalerStraßenkarten ist ein kontinuierli-cher, nie endender Prozess, da lau-fend aktuelle Veränderungen aufge-nommen werden müssen, zum an-dern aber auch immer mehr zusätz-liche Attribute integriert werden.Doch unabhängig von der Art undWeise der Vermarktung wie bei-spielsweise als CD-ROM, DVD, perGSM/GPRS/UMTS oder über ande-re Medien – die digitalen Datenbanken bilden die Grundlage der Weiter-entwicklung aller Telematik-Diensteund sind daher unverzichtbar.

Verkehrstelematik

Auch Verkehrstelematik-Unterneh-men wie Tegaron setzen bei der Ent-wicklung ihrer Lösungen digitaleStraßenkarten von Tele Atlas ein.Die Technologie bietet die Möglich-keit, über Mobiltelefone und Auto-radios aktuelle Verkehrsinformatio-nen und Navigationshinweise abzu-rufen. Sie kann auch für ein Mehran Sicherheit sorgen: Bei vielen Te-lematik-Anwendungen sind im Not-fall verunglückte Autofahrer schnel-ler für den Rettungsdienst zu orten.

In geografischen Informationssys-temen (GIS) dienen die Daten vonTele Atlas als Basis für Programmezur Verwaltung und Analyse vonStraßennetzen und ÖffentlichenEinrichtungen. Sie unterstützen un-ter anderem eine umweltgerechteFlächennutzungsplanung. Auch beider Planung von Mobilfunknetzengreifen Unternehmen wie T-Mobil

auf die Datenbank von Tele Atlaszurück. Durch die

rasante Entwicklung der Informati-onstechnologie entstehen vor allemin den Bereichen mobile Telefonieund mobiles Internet neue Dienst-leistungen, die sich auf den aktuel-len Standort des Nutzers beziehen(Location Based Services).

Sprachgesteuertes Auto

Auch Navigationssysteme mit Spra-cherkennung werden schon baldRealität sein. Hierfür hat Tele Atlasdie Grundlagen bereits geschaffen.Mit PhoneMultiNet bringt das Un-ternehmen eine geografische Da-tenbank mit integrierter Spracher-kennung auf den Markt und be-zeichnet es als „Glanzstück“ unterden geografischen Datenprodukten.Auf dieser Basis können die Herstel-ler von Navigationssystemen wiebeispielsweise Blaupunkt dann Sy-steme produzieren, die buchstäb-lich aufs Wort gehorchen.

„Spracherkennung ist zwar nichtgerade neu, aber sogar die bestenProgramme haben regelmäßig ver-sagt, wenn es um komplizierte pho-netische Transkription und um dieErkennung der Namen von Städten,Gemeinden, Straßen und Plätzenging“, erklärt Alain de Taeye, CEOvon Tele Atlas. „Unser Tochterunter-nehmen Phonetic Topographics istein Vorreiter auf dem Gebiet der di-gitalen Transkription und Erken-nung geografischer Namen.“ jü

S C H W E R P U N K T PRAXIS & LÖSUNGEN24 GOVERNMENT COMPUTING 03-2002

Navigationssysteme

Sicher fahren, stressfrei ankommen

Wegweiser. Navigationssysteme für Kraftfahrzeuge sind heute der wichtigste Markt fürStraßenkarten geworden. Digitale geografische Daten sind die Voraussetzung für vieleAnwendungen, sei es nun im PC, im Internet oder auch in der mobilen Telefonie.

DIE UNTERNEHMENS-GESCHICHTE

Die heutige Tele Atlas N.V. ist ein 1995 gegründetes Joint Venture derRobert Bosch GmbH, Stuttgart, und der niederländischen Investmentge-sellschaft Janivo Holding B.V. Die eigentlichen Ursprünge des Unterneh-mens führen weiter zurück in den Anfang der 80er Jahre. Das erste Pro-dukt waren Entfernungstabellen für den Güterverkehr. Als 1984 Prototypenvon Auto-Navigationssystemen entstanden, erkannte ein Vorläufer-Unter-nehmen, die TADA, das enorme Marktpotenzial und begann, Datenbankenfür die neue Technologie zu entwickeln. Die 1988 gegründete Tele Atlas Data,Gent, entwickelte die Grundlagen derDatensammlung und die entsprechen-den Software-Tools, die auch heutenoch das Rückgrat für die Produktionder geografischen Datenbank bilden.Nachdem das Unternehmen schon1991 das komplette Straßennetz derNiederlande, Belgiens und Luxemburgserfasst hatte, fiel die strategische Ent-scheidung, auch den Rest des west-europäischen Straßennetzes vollstän-dig zu digitalisieren. Diesem ehrgeizi-gen Ziel ist das Unternehmen inzwi-schen sehr nahe gekommen. Den größten Umsatz erwirtschaftet Te-le Atlas zur Zeit mit digitalen Straßen-karten für Fahrzeug-Navigationssyste-me. So decken die Navigations-CDsdes Unternehmens zur Zeit vierzehnwesteuropäische Länder ab. Sie wer-den hauptsächlich über den Autohan-del, den Autozubehör-Fachhandel undüber das Tele Atlas Navigations ServiceCenter vertrieben. Auf der Grundlage der digitalen Straßenkarten leitensie den Benutzer Schritt für Schritt ans Ziel.Das Angebot wird durch die Special Edition erweitert, die zusätzlich touri-stische Informationen über Hotels, Restaurants und Sehenswürdigkeitenenthalten. Bei der Produktion dieser CDs arbeit Tele Atlas mit renommier-ten Reiseführerverlagen wie Michelin, Ipublish, ANWB, De Agostini, Merianscout und Varta zusammen.

TELE ATLAS N.V.

PIONIERGEIST

UNTERNEHMENS-PHILOSOPHIE

Entdeckerfreude und Pioniergeistwaren die treibenden Kräfte beider Gründung des Unterneh-mens und bestimmen die Unter-nehmensphilosophie noch heu-te. Neue Technologien zu fördernund andere Unternehmen bei derEntwicklung zu unterstützen,sind die herausragenden Ziele.Forschung und Entwicklunggehören daher zu den wichtig-sten Unternehmensbereichen.Durch die strategischen Koope-rationen mit führenden Techno-logieunternehmen steigt das In-novationskapital beträchtlich.Die Politik des offenen Formatsmacht Tele Atlas zum „Enabler“für eine Vielzahl verschiedenerAnwendungen. Das Material dergeografischen Datenbank ist soformatiert, dass es alle Kundenunabhängig von ihrer eigenenSoftware nutzen können. So sinddie digitalen geografischen Da-ten von Tele Atlas weltweit syste-munabhängig einsetzbar.Das Feedback von Partner undKunden ist dem Unternehmensehr wichtig. Über das Navigati-on Service Center können siedem Unternehmen ihre Erfahrun-gen mit den verschiedenen An-wendungen mitteilen. So ist TeleAtlas in der Lage, etwaigeStörungen schnell zu behebensowie Service und Technologieständig zu verbessern. Gleichzei-tig beantwortet das Service Cen-ter den Kunden alle Fragen zumThema Naviations-CDs.

DIE GEOGRAFISCHE DATENBANK

Die Erzeugung und Bearbeitung digitaler Straßenkarten ist ein komplexerund zeitaufwändiger Prozess, der aus folgenden Teilschritten besteht:

■ InformationsbeschaffungNutzungsrechten an bereits existierenden analogen und digitalen Daten-beständen. Dezentralisierte Organisation.

■ VektorisierungÜbertragung und/oder Konvertierung in das Tele Atlas-Datenformat.Grundlegende Merkmale wie Städte- und Straßennamen sowie Straßen-klassifikationen werden zugefügt.

■ Datenerfassung vor Ort/Geo-KodierungAktuelle Felddaten werden vor Ort erhoben. Kooperation mit Unterneh-men wie der Deutschen Post AG für Hausnummern und Postleitzahlen.

■ Bearbeitung und OptimierungDigitale Straßenkarten werden den Veränderungen der Wirklichkeit kon-tinuierlich angepasst. Dazu werden Informationen von Behörden, Nutzernund eigenen Feldbegehern ausgewertet.

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PRAXIS & LÖSUNGEN C A S E - S T U D Y GOVERNMENT COMPUTING 03-2002 25

Die amtliche Definitionlautet: „Ein Geo-Infor-mationssystem ist einrechnergestütztes Sy-

stem, das aus Hardware, Software,Daten und den Anwendungen be-steht. Mit ihm können raumbezo-gene Daten digital erfasst und re-digiert, gespeichert und reorgani-siert, modelliert und analysiert so-wie alphanumerisch und grafischpräsentiert werden“. (Bill/Fritsch1994 S. 5). Als GIS wird also sowohlein Programm oder ein ganzes Sy-stem inklusive seiner Daten be-zeichnet, als auch die Technologieund das Prinzip der Anwendung.Verwendet werden können alle In-formationen, die einen Raumbe-zug im weitesten Sinne haben, daskann eine Adresse mit Straßenna-men und Hausnummer sein, aberauch eine Fläche mit ihren geogra-fischen Daten.

Vielfalt

Ein Geografisches Informationssy-stem kann die verschiedensten Da-ten, die von topografischen Karten,Satellitenbildern, Luftaufnahmen,Fotografien, Videoclips, techni-schen Plänen, diversen Meßwertenoder statistischen Informationenstammen können, kombinierenund in Form digitaler Karten be-reitstellen. Geometrische Objektewerden mit Sachdaten (Attributen)aus Tabellen, Datenbanken oderTextdateien verbunden. Definiertwerden diese Objekte durch fol-gende Merkmale: Durch die Lage,die Ausprägung und durch die Be-ziehung von Objekten zueinander.

Mit diesen teilweise sehr kom-plexen Karten ist man in der Lage,Informationen digital zu speichernund abzufragen, die in herkömmli-chen Landkarten oder einfachenalphanumerischen Datenbankennicht oder nur äußerst schwer dar-stellbar sind. Zusätzlich lassen sichmit einem GIS verschiedene the-matische Ebenen übereinanderle-gen oder Daten raumbezogen ana-lysieren, zum Beispiele für eineStandortsuche. Typische Fragendabei sind: Was finde ich wo? Woverläuft der kürzeste Weg von Anach B? In welchem Gebiet ist die-ses oder jenes gleichzeitig? Zu be-achten ist dabei aber auch, dass einGIS zwar bei der Entscheidungsfin-dung helfen kann, doch die

menschliche Entscheidung nie-mals ersetzen kann.

Einsatzbereiche

Für Wissenschaft und Wirtschaft,für Ingenieurbüros, Verbände,Behörden und Verwaltungen ist einGeografisches Informationssystemdie zeitgemäße Technologie. Hier einige Beispiele für die Ein-satzbereiche:■ Städte-, Regional- und Land-

schaftsplanung, Umweltverträg-lichkeitsprüfungen

■ Vermessungs- und Katasterwe-sen, Kartografie

■ Topografische Analysen für ver-schieden Zwecke (Analyse derNeigung, Exposition, Sonnenein-strahlung, Massenberechnungoder Abflussberechnung)

■ Ingenieurbau (Massenberech-nung, Verkehrsplanung und We-gebau)

■ Auswahl von optimalen Korrido-ren für Straßen, Pipelines oderelektrischen Leitungen

■ Energieversorgung (Elektrizität,Wasser, Gas), sowie Entsorgungvon Abwasser

■ Satellitenbild-Monitoring, auto-matisierte Luftbildmessung und-erfassung

■ Geologische- und Bodenkartie-rungen, Überwachung vonGrund- und Oberflächenwasser-qualität

■ Umweltforschung und Umwelt-beobachtung, Kartierung undAnalyse von natürlichen Ressour-cen wie Tier- und Pflanzenwelt,Bodengüte, hydrologische Res-sourcen, Luftqualität, Klimapara-meter, Waldbau, Landbau,ökologische und biologischeStudien

■ Ereigniserfassung und -über-wachung (Kriminalität, Un-fälle, Feuer, Störungen)

■ Sozioökonomische Kartie-rung

■ Raumbezogene Marktanaly-sen

■ Immobilienverwaltung und -vermarktung

■ Tourismus■ Wirtschaftsförderung

cartogis

Ein führendes Unternehmen aufdem Gebiet der Geografischen In-formationssysteme und von Karto-

grafie-Dienstleistungen ist die Fir-ma cartogis. Das Unternehmenwurde 1996 von Dipl.-Ing. SabineStengel als Einzelunternehmen ge-gründet. Seit dem kontinuierlichgewachsen, beschäftigt die Firmaheute ein Team aus Kartografen,Geografen, Grafikern und Marke-tingfachleuten.

Wie bereits der Firmenname er-kennen lässt, war es der ursprüng-liche Ansatz der Firmengründerin,Kartografie mit GIS zu verbinden.Das heißt, kartografische Informa-tionen zur übersichtlichen Visuali-sierung, und GIS als Datenbankund zur Analyse komplexer, raum-bezogener Sachverhalte, miteinan-der zu verknüpfen.

Ende der 90er Jahre war jedochder Markt für GIS-Programme und-projekte gesättigt, die Nachfragenach GIS-Beratung und entspre-chenden Applikationen und An-wendungen sank – doch gleichzei-tig wuchs die Nachfrage nach qua-litativ hochwertigen Geobasisdatenund digitalen Landkarten.

Diese geänderte Marktlage führ-te zu einer Veränderung des Ange-botsprofils: weg vom GIS-Full-Ser-vice-Dienstleister und hin zumSpezialisten für digitale Landkar-ten und Wirtschaftsdaten. Ein fest-es Standbein des Unternehmens istdie Kartografie. Die GIS-Beratung,die Projektkonzeption und auchdie Applikationsentwicklung wur-de an ein Partnernetzwerk überge-ben, das aus kompetenten Spezia-listen besteht.

In den letzten Jahren hat die Be-deutung von Business-Mappingoder Geomarketing für den Bereichder Wirtschaft stark zugenommen.

Geomarketing verbindet Kun-denpotenzialdaten mit digitalenLandkarten.

Zur Unterstützung von CRM läs-st sich die Kundendatenflut über-schaubar auswerten und visuali-sieren, sozusagen als digitale Alter-native zur „Stecknadelkarte“. DochGeomarketing geht hier noch ei-nen Schritt weiter: Mit den damitvorhandenen Methoden und Mög-lichkeiten kann auch zuverlässigdie Frage beantwortet werden: Wogibt es noch Kunden und wie kannich sie gewinnen? Dafür werdenfundierte Wirtschaftsdaten benö-tigt. Cartogis hat aus diesem Grundden Bereich Datenservice kontinu-ierlich ausgebaut. Als Daten-Bro-ker vermittelt das Unternehmenkostenlos die Marktforschungs-und Geobasisdaten aller großenDatenanbieter, alle Daten erhältder Kunde wiederum zum Ori-ginalpreis des Herstellers.

Zusätzlich zu dieser kostenlosenDatenbeschaffung bietet cartogiseinen individuellen Recherche-Ser-vice und sucht weltweit nach Land-karten, Wirtschaftsdaten und so-ziodemografischen Bevölkerungs-strukturdaten. Diese Spezialre-cherchen werden jeweils nachnötigem Aufwand und damit klarkalkuliert abgerechnet.

Die Allianzversicherung, die Bo-ston Consulting Group, RWE-Sy-stems oder die Firma ManpowerPersonaldienstleistungen zählenebenso zu den Stammkunden desUnternehmens wie die Gemeinsa-me Landesplanungsabteilung derLänder Berlin und Brandenburgund andere Verbände, Kommunenund Behörden. jü

Raumbezogen. Bei Geografischen Informationssyste-men handelt es sich um eine Technologie, die digitaleLandkarten mit Datenbanken verknüpft und dadurchraumbezogene Abfragen und Analysen ermöglicht.

KARTOGRAFIE. Von der topografischen Reliefkarte bis hin zur Zeitzo-nenkarte bieten GIS-Systeme Information pur

Topografische Reliefkarte

Quelle: cartogis © GOVERNMENT COMPUTING

Kaufkraft – transparent gemacht

Quelle: Cartogis © GOVERNMENT COMPUTING

Geografische Informationssysteme

Der Welt in die Karten geschaut

FIRMENPROFIL

Der Mensch denkt in Bildern. Des-halb kann er sich komplexe Infor-mationen anhand von Karten we-sentlich schneller erschließen, alsaus abstrakten Zahlen einer Tabelleoder Datenbank. Die Firma cartogis ist Spezialist fürdigitale Landkarten und entwickeltmit kartografischen Know-how oft-mals nur aus einer Idee heraus an-sprechende Karten: Von der An-fahrtskizze, der Umgebungskarte,dem Stadtplanausschnitt sowie dertouristischen Freizeitkarte, über Pla-nungs- und Marketingkarten, inter-aktive oder animierte Karten für In-ternetanwendung bis hin zur kom-

plexen Planungskarte für Architek-turwettbewerbe. Für jede nur denk-bare Zielgruppe gibt es also diepassende und individuell gestalteteLandkarte.Ds Team von cartogis erarbeitetmit dem Kunden zusammenAussehen und Inhalte der Kar-ten. Das Endprodukt wird ent-weder digital auf Diskette, CD-ROM, über ISDN oder auf Pa-pier, Folie, plan oder gefalzt, la-miniert oder kaschiert, als Digi-taldruck, Offsetdruck oder alsgroßformatiger Plot in fotoreali-stischer Auflösung geliefert.Sucht ein Kunde eine besonde-

re Landkarte, dann ist ein umfang-reiches Landkartenarchiv vorhan-den, das eine große Auswahl ferti-ger digitaler Landkarten und welt-weiter Geobasisdaten bietet. Sollte

es die vom Kunden gewünschteKarte hier nicht geben, dann re-cherchiert cartogis weltweit und ver-sucht, für den Kunden fündig zuwerden. Als neuen Service bietet

das Unternehmen speziell fürWerbeagenturen vorbereiteteVektorkarten (zum BeispielGrenzen der BundesrepublikDeutschland, Bundesländer undEuro-Staaten) im Freehandfor-mat an, die man auch per eMailbestellen kann – und die mitden vollen Nutzungsrechten fürBroschüren und Flyer weiterverwendet werden können.

www.cartogis.de

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S C H W E R P U N K T PRAXIS & LÖSUNGEN26 GOVERNMENT COMPUTING 03-2002

GIS/Geomarketing

GIS als Instrument zurEntscheidungsfindung

Geomarketing ist aus ver-schiedenen Gründenmit dem Einsatz vonGIS verknüpft. Dazuzählt einmal die Visua-

lisierung: Geografische Aspekte desMarketing lassen sich durch die Ver-wendung von Karten besonders gutdarstellen, so dass sie mit einemBlick zu erfassen sind und sich ge-winnbringend einsetzen lassen –dazu kommt, dass in Managerkrei-sen die Darstellung bloßer Busin-ess-Grafiken, also Säulen-, Balken-oder Tortendiagramme – heute be-reits als antiquiert gilt. Ein wichti-ger Bestandteil von GeografischenInformationssystemen ist die karto-grafische Visualisierung, besondersim Bereich der Geomarketing-Ap-plikationen. Dazu kann man sagen,dass die digitale Kartografie weitmehr Möglichkeiten bietet, als bei-spielsweise 3D-Grafiken oder Ani-mationen, denn effizient undschnell kombiniert werden könnendiese Bereiche erst durch den Ein-satz der Computerkartografie.

Ein weiterer Faktor ist der rasanteZuwachs der qualitativ hochwerti-gen raumbezogenen Daten, die ingroßen Mengen in den Datenban-ken bereitgehalten werden. Oft wirddabei eine Datenquantität erreicht,die manuell kaum mehr verarbeitetwerden kann. Der Vorteil ist heutejedoch, dass sich die Übernahmeund Strukturierung der Daten ausden verschiedenen Informations-quellen oder Datenbanken durchden Einsatz von GIS-Techno-logien (Anbindung an relatio-nale Datenbanken, SQL oderODBC) wesentlich einfachergestaltet als dies noch vor ein paarJahren der Fall war.

Rückblick

Schon Ende der 50er Jahre beganndie Entwicklung, die später zur Ent-stehung von Geografischen Infor-mationssystemen führte. Damalsentstanden die ersten Ideen für einecomputergestützte räumliche Prä-sentation sowie erste Anwendungenvon einfachen Vektorgrafiken undDrahtmodellen. Doch bereits in den60er Jahren wurden erste Anwen-dungen der digitalen Bildverarbei-tung eingesetzt – GIS war geboren.In den Jahren 1970 bis 1985 wurdenschließlich Konzepte geschaffenund die Basisdaten in die digitaleForm gebracht.

Seit dem Anfang der 90er Jahre istGIS nicht mehr an langsame, großeund zudem teuere Rechenanlagen

gebunden, sondern kann auf fast je-dem Standard-PC als Desktop-An-wendung ausgeführt werden. DieHard-, aber auch die Softwarekostensinken deshalb auf ein Niveau, dieGIS für alle Benutzergruppen zu-gänglich macht. Weitere Punkte sinddie Analyse und die Modellierung:Die analytischen Fähigkeiten einesGIS gehen weit über die Fähigkei-ten nicht-raumbezogener Anwen-dungen hinaus. In den frühen Stadi-en einer Analyse kann es notwendigwerden, aus verschiedenen Optio-nen die passende auszuwählen,zum Beispiel, ob ein einfaches oderkomplexes Modell erstellt werdensoll und welche Daten dazu zu ver-wenden sind. Durch die mächtigenund schnellen Datenmanagement-Funktionen eines GIS ist es zwi-schenzeitlich möglich, die geeigneteStrategie durch „Versuch und Irr-tum“ herauszufinden, indem die Er-

gebnisse der verschiedenen Aggre-gations- und Komplexitätsstufenverglichen und bewertet werden.

Seit Anfang der 90er Jahre spezia-lisieren sich Dienstanbieter und An-bieter von Software auf die Unter-stützung von Geomarketing durchGIS, zunächst vor allem in den USA,Kanada und Großbritannien. Aufdiese Weise finden viele Unterneh-men leichter zu der Entscheidung,Geografischen Informationssystemefür das Marketing einzusetzen underöffnen damit auch den Soft-wareentwicklern wesentlich breiterefinanzielle Spielräume zur Weiter-entwicklung von Geografischen In-formationssystemen.

Bündelung

Viele Softwarehersteller bündeln ih-re Programme mit speziellen Da-tensätzen, die den Einstieg in dasGeomarketing erleichtern und fürden Anwender attraktiv sind. DerGrund dieser Kopplung liegt darin,dass der Verfügbarkeit geeigneterDaten im Geomarketing eine be-sondere Bedeutung zukommt. Zwi-schenzeitlich gibt es nicht nur Pro-dukte, die allein für den amerikani-schen Markt entwickelt wurden,sondern auch speziell für Deutsch-land programmierte Software – dieMehrzahl der eingesetzten Pro-gramme ist heute der Kategorie„Desktop-GIS“ zuzuordnen.

Für Geomarketing gilt in der Re-gel, dass mit relativ einfachen Me-thoden der größte Teil der Erkennt-nisse gewonnen werden kann – ge-nau aus dieser Überlegung heraushaben Geografische Informations-systeme für Geomarketing nur sehrwenige der komplexen GIS-Metho-den integriert, das heißt, die Metho-

dik erstreckt sich fast ausschließlichauf Vektorfunktionen und Daten-bankoperationen. Standardmäßigsollten neben den obligatorischenkartografischen Fähigkeiten zur Vi-sualisierung und Abfragen vor allemauch die Verschneidungsmöglich-keiten und Pufferfunktionen enthal-ten sein. Für fortgeschrittene Ana-lysen sind Routingoptionen (Netz-werke) und Werkzeuge zur Interpo-lation sinnvoll.

Aufgrund der dominierenden me-thodischen Schlichtheit besteht ge-rade in diesem GIS-Anwendungsbe-reich ein noch erheblicher For-schungsbedarf bezüglich der Wei-terentwicklung der Geomarketing-Methodik.

Daten spielen im Geomarketingeine bedeutsame Rolle – kein Geo-grafisches Informationssystemkommt ohne Daten aus. Wie bei al-len GIS-Anwendungen kann auchim Geomarketing zunächst nur zwi-schen raumbezogenen und attri-butbezogenen Daten unterschiedenwerden, die miteinander verknüpftwerden können. Als raumbezogeneDaten werden alle geometrischenDaten bezeichnet, die einen expli-ziten Raumbezug in Form von ei-nem oder mehreren geografischenKoordinatenpaaren aufweisen unddamit eindeutig Punkten auf der Er-doberfläche zugewiesen werdenkönnen. Daten, die auf die raumbe-zogenen Daten Bezug nehmen odereine erklärende Funktion haben,bezeichnet man als Sachdaten oderals „attributbezogene Daten“.

Raumbezogene Daten

Raumbezogene Daten dienen auchim Geomarketing als angemessenesraumbezogenes Bezugsystem für

verschiedene attributbezogene Da-tenquellen. Demzufolge könnenraumbezogene Daten entsprechendder GIS-Geometriemodelle inpunktförmige, linienförmige oderflächenhafte Daten eingeteilt wer-den. Die Mehrzahl der gegenwärti-gen Applikationen arbeitet mitflächenhaften Daten, allerdingswerden aufgrund einiger spezifi-scher Probleme immer öfter auchpunkt- und linienförmige Datenverarbeitet. Grundsätzlich sind un-ternehmensinterne und unterneh-

mensexterne Daten zu un-terscheiden. Währendunternehmensinter-

ne Daten beispielsweiseaus Kundenumsätzen oder

raumbezogenen Speditions-daten gewonnen werden kön-

nen, werden unternehmens-externe Daten – wie etwa demogra-phische, ökonomische oder sozialeStrukturmerkmale – hinzugekauftoder selber ermittelt.

Die Mehrzahl aller Unternehmenund Institutionen ist sich sicher,dass gerade die beide Arten der Da-ten – also interne wie externe –benötigt werden, um Marktanalyse-funktionen erfüllen zu können. Soist es beispielsweise möglich, mit-tels Korrelationsanalysen von inter-nen und externen Daten Klassifika-tionen der Kunden zu definieren.Dabei werden höchst informativeDaten unter Verwendung neuerTechnologien produziert.

Viele Kassensysteme ermöglichenes zwischenzeitlich, bei jeder ge-schäftlichen Transaktion auch diePostleitzahl des Kunden zusätzlichzu den gekauften Waren einzuge-ben. Am Monats- oder Quartalsen-de kann dann „auf Knopfdruck“über regionalisierte Umsatz- undKundendaten verfügt werden, wel-che in GIS übernommen und aus-gewertet werden können.

Die Öffentliche Statistik

Die Menge der verwendbaren Da-ten, die für Geomarketing eingesetztwerden können, ist sehr hoch; da-bei bilden die vielfältigen Daten deröffentlichen Statistik einen großenAnteil der Attributdaten – obwohldie Zahl der auf dem Markt befindli-chen kommerziellen Datenpaketestetig wächst. Allerdings sind Zen-sus- und Volkszählungsdaten zu-mindest in Deutschland aus Daten-schutzgründen entweder nur ge-schätzt oder gar nicht verfügbar. All-gemeine Angaben auf Gemeindeba-sis sind jedoch schon auf CD erhält-lich (z.B. Gemeindestatistiken derStatistischen Landesämter).

Kommerzielle Anbieter

Neben den öffentlichen Daten exi-stiert eine Vielzahl geodemographi-scher Spezialdaten, welche von ein-zelnen Unternehmen oder Unter-nehmensgruppen aufgebaut wur-den. Dabei wird häufig nach einemähnlichen Prinzip vorgegangen: Ei-ne Vielzahl an Daten wird gesam-melt, verarbeitet und auf ein ein-heitliches räumliches Bezugssystemprojiziert. In diesem Zusammen-hang sollte auch auf branchenspezi-fische Absatzkennziffern und Po-tenzialdaten hingewiesen werden,die auch auf der räumlichen Basisvon Kreisen, Gemeinden oder PLZ-Gebieten erhältlich sind. Geodemo-graphische Systeme vereinen eine

Vielzahl unterschiedlicher Varia-blen, um Gebietsklassifikationen zuerstellen. Dabei werden zum Bei-spiel in den USA oder in Großbri-tannien überwiegend mikrogeogra-phische Zensusdaten verwendet.Zunehmend fließen aber auch an-dere Daten in die Analyse ein. Auf-grund der aufgenommenen Datenwerden diverse Clusteranalysen vor-genommen. Als Ergebnis erhältman eine aussagekräftige Gebiets-typologisierung.

Die Ausgangsbasis

Als Ausgangsbasis der mikrogeogra-fischen Marktsegmentierung dientdie These, dass sich Menschen mitgleichartigen Lebens- und Konsum-gewohnheiten nicht gleichförmigüber eine betrachtete Region vertei-len, sondern sich in Clustern räum-lich anhäufen. Diese Tendenz wirdauch als „Nachbarschaftseffekt“ be-zeichnet.

Partnerkooperationen

In der Bundesrepublik Deutschlandgibt es verschiedene Partnerkoope-rationen, die ihre Daten in gemein-same Datenbanken einbringen. AusDatenschutzgründen werden dieAdressen in anonymisierter Form indie Datenbanken eingebracht.Zunächst werden in der Regel dieanonymisierten, individuellen Da-tensätze samt verbundener Attribu-te in einer Rohdatenbank über de-ren Adressenangaben aufbereitet. Ineinem zweiten Schritt werden dieDaten anschliessend inhaltlich undräumlich strukturiert sowie jeweilsmindestens fünf Haushalte zu so ge-nannten „Zellen“ zusammengefasst.Bei dieser Zusammenlegung solltedarauf geachtet werden, dass jeweilsähnlich strukturierte Haushaltekombiniert werden. Große Häusermit über 5 - 7 Wohneinheiten bildendaher eigene Zellen. Der dritteSchritt beinhaltet die Verdichtungder verfügbaren Einzeldaten zuneuen Strukturindikatoren für dieZellen. Somit entsteht für jede Zelleein Datensatz mit zahlreichen Attri-buten. Die so entstandenen Daten-banken können fast jedes Haus imBundesgebiet lokalisieren und dazuentsprechende Geomarketing-rele-vante Daten liefern. Diese individu-ellen Daten können auf andereraumbezogene Basiseinheiten ag-gregiert werden, zum Beispiel aufStraßenebene, postalische oder ad-ministrative Regionen.

Neben Identifikationsmerkmalen(Zellenschlüssel oder Gemeinde-kennziffer) enthalten die Datenban-ken Variablen, welche Straßentypendifferenzieren, verschiedene Haus-typen charakterisieren, soziodemo-graphische Angaben beschreiben(zum Beispiel Haushalte mit Kin-dern, Altersgruppen), gewerblicheStrukturen aufzeigen (beispielswei-se die Anzahl der Firmen) sowie Re-gionalmerkmale wie Zentralitätoder Kaufkraftkennziffern. fs

Expertenmeinung.„Geomarketing“ – dieser Begriff ist derzeit hochaktuell. Doch wassteckt hinter dieser Definition und welche Rolle spielt GIS im Bereich des Geo-marketing? Frank Schüssler von StrateGIS gibt darüber Auskunft.

FAZIT

Aufgrund des großen Angebotesan Geomarketing-Daten wird esfür interessierte Nachfrager zu-nehmend wichtig, die Qualitätder angebotenen Daten ein-schätzen und beurteilen zu kön-nen. Darüber hinaus ist es fürErstanwender nur schwer mög-lich, diejenigen Daten aus dembreiten Angebot herauszufiltern,welche auch tatsächlich für dieindividuelle Anwendung benötigtwerden. Diese Problematik wur-de am Markt bereits von Geo-marketing-Dienstleistern aufge-griffen, welche unabhängig vonden Datenherstellern ein anwen-dungsbezogenes Consulting an-bieten. Im Geomarketing hängenErfolg oder Mißerfolg der Analy-sen in hohem Maße von derQualität der Daten ab.

REPRÄSENTATION

KAUFKRAFTKENNZIFFERN

In der Regel werden Daten integriert, welche die Konsumgewohnheiten derNachfrager und den Warenumschlag der Unternehmen repräsentieren kön-nen. Mittels dieser Daten sollen regionale Marktpotenziale erfasst und so diefirmenbezogenen Umsatzchancen abgeleitet werden. Es handelt sich beiden ökonomischen Geomarketing-Daten vor allem um Kaufkraft- und Um-satzkennziffern. Unter der Bezeichnung „Kaufkraft“ versteht man die Summe aller Net-toeinkommen der betrachteten privaten Haushalte. Von deren absolutenBruttoeinnahmen werden Steuern und sonstige Abgaben abgerechnetund Transferleistungen (Arbeitslosengeld, Kindergeld, Renten usw.) hinzu-addiert. Da die Kaufkraft konsumentenbezogen ist, werden in der Regel dieEinkünfte von Millionären über 1 Mio. DM gekappt (GfK 1996). Die Kaufkraftsoll dem – in der amtlichen Wirtschaftsstatistik gebräuchlichen – Begriff des„verfügbaren Einkommens“ entsprechen (INFAS 1997). Kaufkraftdatenwerden hauptsächlich aus der amtlichen Lohn- und Einkommenssteuer-statistik sowie demographischen Größen ermittelt, die von Institutionenwie dem Statistischen Bundesamt, den Statistischen Landesämtern, demKraftfahrtbundesamt und der Bundesanstalt für Arbeit veröffentlicht werden.

NAVIGATION. Wichtige Instrumente bei der Navigation und den Geografischen Informationssystemen sind diegeostationären Satellitensysteme. Ohne diese Informanten aus dem All wären viele Dinge nicht machbar

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PRAXIS & LÖSUNGEN S C H W E R P U N K T GOVERNMENT COMPUTING 03-2002 27

Kreis Coesfeld: Das Katasteramt der Zukunft

Nutzerorientierte Services für Bürger im Internet

Die Internetseiten des KreisesCoesfeld erfreuen sich ei-ner starken Nachfrage.Die Zahl der Besucher ist

binnen zwölf Monaten um das Drei-fache auf 14.406 „Visits“ allein imMai 2001 gestiegen. Auch im bun-desweiten Vergleich kann der Web-auftritt unter www.kreis-coesfeld.deglänzen, wie eine aktuelle Studie be-legt. Von 323 Landkreisen im Bun-desgebiet sind 297 im Internet miteiner eigenen offiziellen Seite er-reichbar. Diese Web-Auftritte wur-den nach Breite, Tiefe, Aktualitätund Benutzerfreundlichkeit unter-sucht und bewertet. Zu den 13 Krei-sen, die für ihr Angebot die Note„gut“ erhielten, zählte auch derKreis Coesfeld. „Wir werden unsaber nicht auf diese Meriten ausru-hen, weitere Verbesserungen sind inVorbereitung“, verspricht LandratHans Pixa. Man kann ihn beim Wor-te nehmen, zumal sich der KreisCoesfeld seit 1997 beratend und mitBeginn des Jahres 2001 aktiv amProjekt GEOBASIS.NRW beteiligt,das an der EDV-basierten Entwick-lung und nutzerorientierten Imple-mentierung eines neuen ALKIS-Standards (ALKIS=Amtliches-Lie-genschafts-Kastaster-Informations-System) arbeitet.

Qualität verpflichtet

Manfred Wewers, AbteilungsleiterGrundstückbewertung/Geoinfor-mation, Kreis Coesfeld: „Unsere Ent-scheidung zur Mitarbeit in der Pro-jektgruppe Leverkusen, an der un-ter anderem auch die RWTH Aa-chen und GE Network Solutions be-teiligt sind, war geprägt von demGedanken, dass die Entwicklungund Umsetzung eines neuen ALKIS-Standards nicht ohne Beteiligungder Basis, und dies sind die Katas-terämter, stattfinden darf und wir indieser Projektgruppe gute Chancensehen, unsere Wünsche und Anfor-derungen zu realisieren.“

Ziel des Kreis Coesfeld ist es, einstandardkonformes ALKIS-Systemim Aufgabenbereich des Kataster-amtes einzusetzen, um so Geoba-sisdaten und Geodaten innerhalbder Kreisverwaltung allen Mitarbei-tern intra- sowie internetbasiert zurVerfügung stellen zu können. Aberauch die Bürger des Kreises Coes-feld und der zum Kreis zählendeGemeinden sollen von diesem An-gebot profitieren, in dem sie in ei-nem nächsten Schritt imRahmen der rechtlichenBestimmungen Zugangzu Geobasis- und Geoda-ten erhalten.

Fachspezifische Lösung

Die Technologie zur Einlösung die-ser ambitionierten Zielsetzungenliefert GE Network Solutions. DasUnternehmen stellt mit GE Small-world 3 und der KoSa-Schnittstelle(für kommunale Sachdaten) die Ba-sistechnologie bereit. Integraler Be-standteil der Gesamtlösung von GENetwork Solutions wird der neueKastaster-Standard KatGis, eine vonder RWTH Aachen entwickelte Ka-taster-Fachschale, sein. Dank der of-fenen Systemarchitektur der GE

Smallworld-Technologie ließ sichzudem NWSIB (Straßeninformati-onsbank Nordrhein-Westfalen ), ei-ne Lösung der Entwicklungsge-meinschaft der Straßenbauverwal-tung NRW sowie der Landschafts-verbände Rheinland und WestfalenLippe, problemlos implementieren.„Des weiteren ist die Anbindung ei-nes Rechercheprogrammes für ver-messungstechnische Dokumente anKatGIS vorgesehen“, beschreibtManfred Wewers das geplante Lei-stungsspektrum der neuen Lösung.

Direkte Kommunikation

Zunächst werden sämtliche mitraumbezogenen Daten arbeiten-de Abteilungen der Kreisverwal-tung via Internet Application Ser-ver im Intranet auf das zentraleGIS-Auskunftssystem zugreifenkönnen und mit Web-Geschwin-digkeit per Mausklick allebenötigten Informationen erhal-ten. Darüber hinaus nutzen be-stimmte Abteilungen die jeweilsfür sie relevanten Fachapplika-tionen, etwa die Straßenbauab-teilung das NWSIB oder die Kata-sterverwaltung KatGis.

„Bei vielen internen Geschäfts-prozessen benötigten wir in derVergangenheit zur Beschaffungund Auswertung der raumbezo-genen Daten unterschiedlicherFachdisziplinen enorm viel Zeit.Durch den Aufbau des neuenGeodatenservers kann dieserAufwand deutlich reduziert wer-den“, erklärt Wewers und unter-streicht gleichzeitig auch denNutzen der innovativen Techno-logie für die Bürger: „Mit derMöglichkeit, Geodaten auch se-lektiv im Internet über den Inter-net Application Server zu publi-zieren, können Bürger zukünftig

mit uns über den räumlichen Be-zug „geo-referenziert“ kommuni-zieren.“ In der Praxis bedeutetdies: Im Rahmen der Offenle-gung von Landschaftsplänen imInternet erhalten Besucher nichtnur eine zeitnahe und somit stetsaktuelle Auskunft über geplanteMaßnahmen, sondern sie habendarüber hinaus auch die Chan-ce, auf diese Art und Weise ihreBedenken und Anregungen un-mittelbar zu äußern.

Für Fachanwender, wie Ver-messungsingenieure, Notare,aber auch Banken und Sparkas-sen, gehören die Zeiten, in denen

für eine Kataster-Auskunft mitunterTage vergingen, mit der vollständi-gen Implementierung der GE Small-world Technologie der Vergangen-heit an. Alle relevanten Daten las-sen sich dann einfach online abru-fen. Hierzu müssen allerdings diebestehenden rechtlichen Rahmen-bedingungen der neuen Technolo-gie angepasst werden.

Für die Mitarbeiter der Kreisver-waltung bringt der Einsatz der neu-en Technik veränderte Arbeitsbe-dingungen mit sich: „Wir erwartenkürzere Bearbeitungszeiten GIS-ge-stützter Geschäftsprozesse und ei-ne Verbesserung der Arbeitsergeb-nisse hinsichtlich aktueller Geoda-ten. Die Nutzung automatisierterVerfahren durch Kunden (zum Bei-spiel Internetabruf) führt zu einerpersonellen Entlastung, die Freiräu-me für zurück gestellte komplexereAufgaben schafft.“ jü

Innovativ. Bei der Entwicklung eines neuen Kataster-Standards und der damit zusammenhängenden IT-basierten Umstrukturierung der entsprechenden Datensetzt der Kreis Coesfeld auf die richtungsweisenden Lösungen von GE Network Solutions.

COESFELD. Burgen und Schlössersind die Markenzeichen der Region

PROJEKTGRUPPE. Fleißige Mitarbeiter im Kastasteramt Coesfeld: Arbeiten mit dem ALKIS-System– auch die Bürger und Gemeinden profititieren davon

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C A S E - S T U D Y PRAXIS & LÖSUNGEN28 GOVERNMENT COMPUTING 03-2002

Zentralisierung aus Tradition

Konsolidierung der Datensicherungim Landratsamt Löbau-Zittau

Der Landkreis Löbau-Zit-tau mit seinen rund156 000 Einwohnern liegtim „Dreiländereck“ zur

Tschechischen Republik und derRepublik Polen im äußersten Süd-osten von Sachsen. Schon 1346konnte das Gebiet eine zentralisier-te Denkungsart nachweisen, als fünfkönigliche Städte und das noch zuBöhmen gehörende Zittau dasSchutzbündnis „Sechsstädtebund“gründeten. Im Zuge des Zusam-menschlusses der Kreise Löbau undZittau ist 1994 das Landratsamt inseiner derzeitigen Form mit Haupt-sitz in Zittau und einem zweitemStandort in Löbau entstanden. DieIT-Abteilung der Behörde hat die al-leinige Verantwortung für die Ver-waltung sämtlicher Daten zum Bei-spiel des Finanz-, Sozial-, Ordnungs,Gesundheits- und Bauwesens sowieder Ausländerbehörde der ehemali-gen zwei Landkreise.

Umstrukturierung

Das aus dem Zusammenschluss derBehörden resultierende Wachstumder Datenmenge und die Verschie-denartigkeit der ursprünglichen IT-Landschaften erforderte mehrereUmstrukturierungen der IT-Umge-bung. Eine passende Lösung wurdegesucht, die eine zentrale Admini-stration und eine Konsolidierungder einzelnen Systeme ermöglichensollte. Schließlich entschloss sichdas Landratsamt für die unterneh-mensweite Migration auf MicrosoftWindows 2000 mit Microsoft Ex-change 2000 und Microsoft SQL Ser-vern, die zusammen mit dem Soft-ware-Dienstleister PC-Ware Tech-nologies AG konzeptioniert undumgesetzt wurde.

Änderungen an Personendatenund Verwaltungsvorgaben erforderneine ständigeAktualisierungdes gesicher-ten Datenbe-standes, da-mit die In-formationenim Notfallmöglichstvoll-

ständig zurückgesichert werdenkönnen. Vor der Umstellung aufWindows 2000 existierten vier sepa-rate NT 4.0-Domänen mit circa 80NT 4.0 Workstations sowie circa 25Win9x-Workgroups, die auf diversenServern arbeiteten. Es existiertendrei Novell NetWare Server imHauptsitz in Zittau sowie drei Net-Ware Server im Standort Löbau. Je-der Server wurde einzeln auf Band-laufwerken gesichert. Das bedeuteteeinen hohen Aufwand für die Admi-nistration, deshalb waren nach derEntscheidung für ein gemeinsamesBetriebssystem für alle 420 Mitar-beiter des Landratsamtes auch eineRestrukturierung der Datensiche-rung und die Einführung eines zen-tralen Backup-Konzeptes nötig.

Schnelles Restore

Für die Sicherung der NetWare Ser-ver setzten die IT-Experten derBehörde bisher auf ARCServeIT 6.0von Computer Associates. Die Wahlder neuen Backup-Lösung fiel abernach gründlicher Recherche auf VE-RITAS Backup Exec für WindowsNT/2000 von Veritas Software. Die-ses Produkt brachte als einziges zudiesem Zeitpunkt bereits alle not-wendigen Features mit, um dieBackup-Anforderungen des neuenSystems optimal zu erfüllen – wieetwa die Unterstützung von Micro-soft SQL Server 2000 sowie die In-telligent Disaster Recovery Option.Mit dieser Software kann das Amtnach einem Systemabsturz einschnelles Restore des Backup-Ser-vers und damit eine hohe Verfüg-barkeit der wichtigen Informationenüber die Einwohner des Landkrei-ses Löbau-Zittau sicherstellen.

Veritas Backup Exec 8.0 für Win-dows NT/2000 wurde im November2000 installiert, und im Februar2001 erfolgte

eine Umstellung auf Version 8.5, dieals einzige Lösung bereits damalseine Option zur Sicherung des ge-rade eingeführten Microsoft

Exchange

2000Server liefern konnte. Die Backup-Strategie wurde darüber hinaus mitder Open File Option erweitert, diebeim Landratsamt eine Sicherungveränderbarer Dateien mit Anwen-derdaten sowie ständig offener Log-files wie Postfächer, Daten desMicrosoft SQL Servers und wichti-ge Metadaten des Betriebssystemsermöglicht. Dank einer optimalenZusammenarbeit zwischen demSoftware-Dienstleister PC-Ware undder EDV-Abteilung des Landratsam-tes nahm die Installation nur wenig

Zeit in Anspruch: Ein Großteilder Arbeiten wurde durch

die IT-Verantwortlichenim Amt

selbst

durchgeführt. AlsBerater und zur Erledigung der ge-

naueren Konfigurationen standenMitarbeiter von PC-Ware jedoch je-derzeit zur Seite.

Die Anwenderdaten mit einemVolumen von ungefähr 70 Gigabytewerden täglich auf einer achtfach-DLT 8000 Tape Library voll gesi-chert. Ein komplettes Backup erfolgtregelmäßig jede Woche – hier be-trägt das Backup-Volumen circa 140Gigabyte und umfasst auch die Si-cherung aller Active Directories. DasLandratsamt entschied sich in bei-den Fällen für eine Vollsicherung, dadie tägliche Datenmenge nur ein re-lativ beschränktes Volumen hat. Erstwenn die Grenze von 80 GigabyteAnwenderdaten überschritten wird,wird eine Umstellung auf inkremen-telles Backup nötig.

Obwohl das Landratsamt Löbau-Zittau in zwei Standorte aufgeteiltist, wurde die Backup-Lösung nurin der Zentrale in Zittau installiert,da der zweite Standort einen eige-

nen Server mit eingebauter Si-cherung hat. Um weiterhin

einen Zugriff auf ältereDaten zu ermögli-

chen, laufenauch einige der

NetWareServernoch,

aller-

dings bei weitem nicht im selbenUmfang wie vor der Umstellung.

Mit dem VERITAS Backup ExecAgenten für Microsoft ExchangeServer können die AdministratorenDaten unter Microsoft Exchange beilaufendem Datenbankbetrieb zu-verlässig sichern und wiederherstel-len. Beim Landratsamt betrifft dasdie individuellen Postfächer dereinzelnen Mitarbeiter. Die Softwareführt bei Bedarf auch ein Restoreeinzelner Nachrichten sowie kom-pletter Mailboxen und darin enthal-tener Objekte durch.

Optimale Sicherheit

Das Landratsamt Löbau-Zittau hatein Haushalts-Kassen-Rechnungs-programm auf dem Microsoft SQLServer laufen, mit dem zur Zeit vorallem die Daten des Finanzwesensim Produktivbetrieb bearbeitet wer-den. Darüber hinaus wurde für dasGesundheitsamt eine Software in-stalliert. Eine Erweiterung auf dieDaten des Sozial- und Jugendamtesist für die nähere Zukunft geplantund läuft gerade in Teststellung. Fürdie optimale Sicherung dieser wich-tigen Daten bietet der VERITASBackup Exec Agent für MicrosoftSQL Server umfassende Unterstüt-zung des Datenbank-Servers inklu-sive Voll- und differenzielle Siche-rung der Dateigruppen sowie Ac-tive-Directory-Integration.

Seit der ersten Installation derBackup-Lösung von VERITAS Soft-ware im November 2000 und derdarauffolgenden Umstellung aufVersion 8.5 im Februar 2001 versiehtdas Programm problemlos seinenDienst und muss hauptsächlich nurvon einem IT-Mitarbeiter betreutwerden. Dieser kontrolliert täglich,ob das Backup vollständig ausge-führt wurde, ein zweiter Kollegekümmert sich lediglich um die Da-tenträger. Der Administrationsauf-wand ist extrem gering und dieHandhabung und Wartung dement-sprechend einfach.

„Veritas Backup Exec 8.5 bietetuns mit seiner breiten Funktiona-lität und den speziell auf diese Ap-plikationen zugeschnittenen Agen-ten für Exchange 2000 und SQL eineumfassende Lösung zur zuverlässi-gen Sicherung und Verfügbarkeitvon Daten, die in einem Landrat-samt wie hier im Landkreis Löbau-Zittau dringend nötig sind,“ erklärtKarl Heinz Linack, Leiter der IT-Ab-

teilung des Landratsamtes. „Gleich-zeitig können wir mit Veritas BackupExec gewährleisten, dass auch stei-gende Mengen an sich schnell ver-ändernden Einwohnerdaten mit ge-ringem Bedienungsaufwand ver-waltet werden können.“ us

Innovativ. Dass eine Behörde in Sachen IT-Struktur besonders innovativ agiert und anderen Branchen einen Schritt voraus ist, hört man immer öfter. Dem LandratsamtLöbau-Zittau ist es mit seiner komplett auf Windows 2000 umgestellten IT-Umgebunggelungen, eine im Landkreis einmalige Konfiguration zustande zu bringen. Die beson-dere Struktur der Behörde stellt dabei hohe Anforderungen an die Datensicherung.

ÜBERBLICK

■ Der AnwenderDas Landratsamt Löbau-Zittau istdie Verwaltungsbehörde für eineBevölkerung von circa 156 000Einwohnern in neun Städten und29 Gemeinden. Der Landkreis mitKreissitz in Zittau befindet sich im„Dreiländereck“ zur TschechischenRepublik und zur Republik Polenim äußersten Südosten von Sach-sen. Das Amt beschäftigt rund420 Mitarbeiter in zwei Standortenund umfasst unter anderem Bau-aufsichtsamt, Gesundheitsamt, Fi-nanzwesen, Amt für Abfallwirt-schaft, Ordnungsamt, Sozialamt,Jugendamt, Straßenverkehrsamtund Veterinäramt.

■ Das Problem Gesucht wurde eine zentrale, um-fassende Backup-Lösung, die dasneu eingeführte Microsoft-Windo-ws-2000-Betriebssystem sowiedie Microsoft SQL und ExchangeServer zuverlässig sichern und dieVerfügbarkeit der Behördendatengewährleisten kann.

■ Der DienstleisterDie PC-Ware Information Techno-logies AG mit Hauptsitz in Leipzigwurde 1990 gegründet. Das Un-ternehmen erzielte im Geschäfts-jahr 1999/00 einen Umsatz von105,5 Million Euro und ein berei-nigtes Ergebnis in Höhe von 2,4Million Euro. Die Kerngeschäfts-felder von PC-Ware sind SoftwareManagement, Software Services,Integrierte Systemlösungen undNew Technology Developments.

■ Die LösungDie Software Veritas Backup Exec8.5 für Windows NT/2000 ist opti-mal auf das Microsoft-Windows-2000-Betriebssystem zugeschnit-ten und unterstützt MicrosoftExchange 2000 und SQL Server.Die Lösung wurde zusätzlich nochdurch die Intelligent Disaster Re-covery Option und die Open FileOption komplettiert.

DATENSICHERUNG. Eine im Landkreis einmalige Konstellation gelang demLandratsamt Löbau-Zittau. Die besondere Struktur der Behörde stellt dabei hoheAnforderungen an die Datensicherheit

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PRAXIS & LÖSUNGEN C A S E - S T U D Y GOVERNMENT COMPUTING 03-2002 29

BundOnline 2005

Wer sucht, der findet…

Das Internet hat in denletzten Jahren als Kom-munikationsmedium ei-ne rasche Verbreitung er-

fahren. Derzeit gibt es bereits mehrals 30 Millionen Netznutzer inDeutschland; Ende des Jahres 2002wird fast jeder Zweite online sein.Gleichwohl ist das Internet für vielenoch eine fremde Welt. Die Bundes-regierung will daher alles tun, damitder Zugang zu neuen TechnologienBürgern offen steht.

Eine digitale Spaltung in eine „In-formationselite“ und „digitale Ha-benichtse“ dürfe es nicht geben. DieBundesregierung hat deshalb eineReihe von Maßnahmen ergriffen:Alle interessierten Schulen wurdenim vergangenen Jahr mit PC und In-ternetzugang ausgestattet; alle öf-fentlichen Büchereien erhalten ei-nen kostenlosen Internetzugang;das Sponsoring von PCs an Schulenund sonstigen Bildungseinrichtun-gen wird gefördert; neue Berufsbil-der im IT-Bereich wurden definiert;die Arbeitsämter werden jedem Ar-beitslosen anbieten, kostenlosdurch eine Internetfortbildung dieerforderlichen Grundkenntnisse zuerlangen. Auch wenn die Verwal-tung online geht, muss der Staat aufdiejenigen Rücksicht nehmen, de-nen die Geschwindigkeit, mit dersich die Informationsgesellschaftgegenwärtig entwickelt, zu hoch ist.

BundOnline 2005

Selbstverständlich soll das Netznicht der einzige Weg in die Verwal-tung sein, sondern ein zusätzlichesAngebot. Immerhin wollen bereitsheute 69 Prozent der Bevölkerungihre Behördenangelegenheiten überdas Internet erledigen.

Die Bundesverwaltung erbringtDienstleistungen für die Bürgerin-nen und Bürger, für die Wirtschaftund für die anderen Verwaltungse-benen in Ländern und Kommunen.Zwar treten die Bürger in den mei-sten Fällen mit den kommunalenVerwaltungsbehörden in unmittel-baren Kontakt. Wenn aber der Bundfür sie zuständig ist, dann betrifft

dies fast immer eine sehr große An-zahl von Verfahren.

Zum Beispiel die BAföG-Rückzah-lung mit 15 000 Fällen monatlich,die Wehrerfassung oder die Zivil-dienstangelegenheiten. Noch deut-licher wird dies bei der Rentenversi-cherung oder bei den Arbeitsäm-tern. Der Bund ist also in der Lagemit relativ wenig Dienstleistungeneinen sehr hohen Anteil der Bevöl-kerung erreichen.

www.bund.de

Darüber hinaus hat der Bund zahl-reiche Kontakte zur Wirtschaft: Sta-tistikpflichten, Zoll- und Ausfuhrer-klärungen, aber auch den wichtigenBereich der öffentlichen Beschaf-fung. Das Kraftfahrtbundesamt oderdie Finanzverwaltung sind Beispielefür Einrichtungen des Bundes, dieDienstleistungen für die Länder undKommunen erbringen. Eine Vielzahldieser Dienstleistungen kann heuteschon elektronisch genutzt werden.Das Portal www.bund.de ist die zen-trale Anlaufstelle für Bürger, Wirt-schaft und Verwaltung auf der Su-

che nach Informationen. DieserFunktion entsprechend lehnt sichdas Format des Portals an das einerSuchmaschine an. Im oberen Teilder Seite befindet sich eine Maskemit dem Eingabefenster für denSuchbegriff. Der untere Seitenteilenthält den Katalog. Gesucht wirdmit der AltaVista Search Engine 3.0.Sie ermöglicht die schnelle und be-nutzerfreundliche Navigation durchdas kontinuierlich wachsende On-line-Angebot der deutschen Behör-den. Dr. Barbara Held, die Referen-tin für das Informationsmanage-ment der Bundesregierung bei derKoordinierungs- und Beratungsstel-le für Informationstechnik in derBundesverwaltung (KBSt), Bundes-ministerium des Innern (BMI): „DieUnterstützung der Suche ist eineKernfunktion unseres Portals, des-wegen haben wir eine leistungsfähi-ge Suchmaschine ausgewählt.“

Dreh- und Angelpunkt

Die Arbeit an der Realisierung desBundesportals begann im Oktober2000. Die Suchmaschine wurde

noch im Herbst europaweit ausge-schrieben und der Auftrag konntezu Beginn des Jahres 2001 vergebenwerden. Im Februar begann dasProjektteam – unterstützt durch dieFirmen Compaq und Infonie GmbH– mit der Implementierung der Alta-Vista Search Engine 3.0 und mit derProgrammierung von ersten Ergän-zungen. Die Standardversion 3.0wurde in knapp sechs Wochen im-plementiert. Sie enthält bereits um-fangreiche Installations- und Inde-xierfunktionen sowie diverse Abfra-geverarbeitungstools für Recht-schreibung, Synonymsuche, Abrufaller Formen eines Wortes und au-tomatische Phrasenerkennung. Da-mit liegt die Trefferquote bei der Su-che von Anfang an sehr hoch.

Suchmaschinen-Express

Barbara Held nennt als ein weiteresKriterium für die Entscheidung zu-gunsten der AltaVista Search Engine3.0 die hohe Suchgeschwindigkeit.Die Search Engine durchforstet dieüber zwei Millionen Dokumente aufden Websites der Bundesbehörden

innerhalb von Sekundenbruchtei-len. Außerdem sei sie einfach zu be-dienen und vielen Benutzern schonaus dem Internet bekannt. DieSuchmaschine ist skalierbar, zuver-lässig und unterstützt über 200 Do-kumentenformate. Die Verantwort-lichen: „Mit diesen Funktionalitätenund einem guten Preis hat sich Alta-Vista gegenüber zahlreichen Mitbe-werbern in der Ausschreibungdurchgesetzt.“

Feintuning und Aktualität

Gesucht werden kann auf zwei Ar-ten: über die Volltextsuche im ge-samten Portal oder per Katalogsu-che in einzelnen Rubriken. Die Voll-textsuche enthält AltaVista SearchEngine 3.0 in der Standardversion.Zudem bietet sie umfangreiche Er-weiterungstools für die Anpassungan spezielle Suchanforderungenund Benutzergruppen. Mit diesenTools konnten die Mitarbeiter derKBSt zusammen mit dem Partnerinit Aktiengesellschaft für digitaleKommunikation die Katalogsucheschnell und einfach ergänzen. Eineautomatisierte Internetsuche mitAnzeige der zehn wichtigsten Su-chergebnisse aus dem World WideWeb ist als Ergänzung geplant.

In der zweiten Ausbaustufe vonBundOnline 2005 (bis 2002) wirddas Projektteam die Suchmaschineso überarbeiten, dass eine Feinsu-che auf den einzelnen Verwaltungs-ebenen möglich sein wird.

Ein weiteres Ziel ist es, die Such-maschine laufend auf dem aktuel-len Stand zu halten. Zurzeit wird derIndex alle sechs Wochen aktuali-siert. Ein automatisiertes Pro-gramm, der sogenannten Spider,durchsucht die Angebote der Behör-den nach neuen Dokumenten. Dieidentifizierten URL-Adressen legt erzusammen mit Informationen überdie Inhalte der Seiten im Index derSuchmaschine ab. Die Zyklen die-ses Prozesses will das Projektteamjetzt allerdings verkürzen.

Skalierbar & leistungsfähig

AltaVista Search Engine 3.0 läuft aufzwei hochverfügbaren, performan-ten Servern im Rechenzentrum desBundesverwaltungsamtes Köln.Dafür stehen zwei Sun Enterprise10 000 Server mit dem Betriebssy-

stem Solaris 8 bereit. Für die Zusatz-und die Sicherheitsdienste wie Da-tensicherung, Alarmierungssystem,für Updates und Entwicklung sowiefür das Redaktionssystem sind meh-rere kleinere Server mit den Be-triebssystemen Unix, Windows NTund Windows 2000 im Einsatz.

Der Index der Suchmaschine um-fasst jetzt bereits über zwei Millio-nen Dokumente. Und mit jeder neuangebundenen Verwaltungsebenewächst er um mehrere hunderttau-send Dokumente. Auch die Zahl derPortalbesucher ist bisher laufendgestiegen. Gleichwohl erwies sichdas System als störungssicher. „Wirhaben beim Aufbau des Portals dar-auf geachtet, auch bei rasch anstei-genden Besucherzahlen einenstörungsfreien Betrieb gewährlei-sten zu können“, erläutert BarbaraHeld und zieht Zwischenbilanz:„Das System hat bisher allen Besu-cheranstürmen standgehalten.“

Monatlich 12 000 „Neue“

Zurzeit verzeichnet das Portal an die850 000 Seitenabrufe monatlich. Je-den Monat kommen etwa 12 000neue Benutzer dazu. Dabei soll esnicht bleiben. In der dritten Aus-baustufe soll sich das Portal nochkundenorientierter präsentieren.Das Projektteam möchte zusätzlichInformationsgruppen nach den so-genannten „Lebenslagen“ der Bür-ger ergänzen und in diesen Berei-chen ebenfalls eine Feinsuche mög-lich machen.

www.bund.de wächst und AltaVi-sta Search Engine 3.0 wächst mit.Die Suchmaschine ist für das Inter-net konzipiert und verträgt dieschnelle Entwicklung von Inhaltenund Besucherzahlen sehr gut. DemPortal sind – nach Angaben der Be-treiber – in dieser Hinsicht keineGrenzen gesetzt. Zum Start vonwww.bund.de während der CeBIT2001 hatte die AltaVista Search En-gine 3.0 rund tausend Websites vonBund, Ländern und Gemeinden zuindizieren. Bis zum Jahr 2005 sollder Index auf mehr als 10 000 Web-sites anwachsen. AltaVista Searchbietet nach Überzeugung der Ver-antwortlichen die Gewähr, dassauch gesteigerte Anforderungen,wie sie für das Internet-Portal desBundes zu erwarten sind, leicht ab-gedeckt werden können. jü

Govcom: Was gab den Ausschlagfür die Integration einer Suchma-schine in das Portal?Held: Die wichtigsten Aufgabenvon www.bund.de sind, den Bür-gerinnen und Bürgern die Angebo-te des Bundes zugänglich zu ma-chen und die Suche nach Informa-tionen zu erleichtern. Dafür ist derEinsatz einer leistungsfähigenSuchmaschine notwendig.

Govcom: Warum fiel Ihre Wahl aufAltaVista Search Engine 3.0?Held: Das Bundesinnenministeri-um hat sich für AltaVista auf derGrundlage einer europaweiten

Ausschreibung entschieden. Fürdie Search Engine 3.0 sprach ne-ben einem guten Preis-/Leistungs-verhältnis die sofortige Einsetzbar-keit der Maschine.

Govcom: Wie lange hat die Imple-mentierung der Suchmaschinegedauert?Held: Die Arbeit am Online-Portalhat bereits im Oktober 2000 be-gonnen. Allerdings hatten wir auf-grund des aufwändigen und lang-wierigen Vergabeverfahrens für dieeigentliche Implementierung biszum Online-Start des Portals aufder CeBIT 2001 nur sechs Wochen

Zeit. Diese rasche Realisierungwurde zum einen durch den inten-siven und zielorientierten Einsatzmeiner Kollegen und Mitarbeiterermöglicht. Zum anderen bot dieAltaVista Suchmaschine die not-wendigen technischen Vorausset-zungen. Mit einem weniger ausge-reiften Produkt wäre diese Leistungsicher nicht möglich gewesen.

Govcom: Sie setzen die Suchma-schine in der Standardversionein?Held: Die Search Engine 3.0 lässtsich an spezielle Anforderungenbis ins Detail anpassen. Wir wer-

den zur nächsten CeBIT 2002 eineverbesserte Suchmaschine mit-bringen, die aktueller und präziserarbeitet. Die Portal-Besucher ha-ben dann die Möglichkeit, diffe-renzierter auf einzelne Kategorienzuzugreifen.

Govcom: In welchen Bereichen se-hen Sie die größte Herausforde-rung des Projekts?Held: Eine der größten Herausfor-derungen war mit Sicherheit derknappe Zeitrahmen für die Imple-mentierung. Jetzt muss die Such-maschine vor allem mit dem ra-santen Wachstum der Abfragenund des Index fertig werden. Dafürist die AltaVista Search Engine aberausgelegt. Und bisher sind wir sehrzufrieden.

Das Interview führte Jürgen Sprenzinger

Präziser. Das Dienstleistungs-Portal des Bundes www.bund.de ist Kernelement vonBundOnline 2005. Die AltaVista Search Engine 3.0 erleichtert den Besuchern das Auffinden von Dienstleistungen und Informationen. Government Computing sprachmit Dr. Barbara Held, Referentin für das Informationsmanagement bei der KBSt im Bundesministerium des Innern (BMI).

Interview

Verbesserte Suche bis zur CeBit

HINTERGRUND

Mit der Initiative BundOnline 2005 hat sich die Bundesregierung im Septem-ber letzten Jahres verpflichtet, bis 2005 alle internetfähigen Dienstleistun-gen der Bundesverwaltung online anzubieten. Etwa 150 Einzelbehörden undBehördenbereiche sind von der Umsetzung betroffen. Eine Projektgruppe un-ter Federführung des Bundesministeriums des Innern hat ein Dienstlei-stungsportfolio der Bundesverwaltung erarbeitet, das ein breites Internet-Angebot vorsieht

■ Das ProjektDas Dienstleistungs-Portal des Bundes www.bund.de erfüllt dabei mehrereFunktionen. Es schafft einen zentralen Zugang zu den Angeboten des Bun-des im Netz und erleichtert die Suche nach Adressen, Themen, Zuständig-keiten und Dienstleistungen. Über das Portal gelangt man auch direkt zu demjeweiligen Internet-Angebot der Behörden.

■ Die LösungUm die Navigation innerhalb des Portals zu erleichtern, wurde AltaVista Search Engine 3.0 integriert. Die Suchmaschine ermöglicht die Volltext- undKatalogsuche in über zwei Millionen Internet-Dokumenten der deutschenBehörden.

■ Die PartnerFür die Pflege des Portals und der Suchmaschine ist das Bundesministeriumdes Innern (BMI) zusammen mit dem Partner init Aktiengesellschaft für digitaleKommunikation in Berlin verantwortlich.

■ Die Implementierungsdauer...knappe sechs Wochen für die Standardversion

■ Das EquipmentDie Anwendung läuft auf zwei hochleistungsfähigen Sun Enterprise 10000Servern mit dem Betriebssystem Solaris 8. Für das Redaktionssystem, Si-cherheitsdienste und andere Zusatzdienste stehen diverse Server auf der Ba-sis von Unix und Windows NT/Windows 2000 zur Verfügung.

■ Die ProjektkostenDrei Millionen Euro für den Aufbau des Portals bis zum Ende der ersten vondrei Ausbaustufen. An der Realisierung des Projekts sind etwa 20 Mitarbeiterdes BMI und Partner beteiligt.

Transparenz. Mit der Initiative BundOnline 2005 wird dieBundesregierung alle internetfähigen Dienstleistungenbis zum Jahre 2005 online anbieten. Sie versucht damit,ihre Verwaltung schneller, unkomplizierter, kosten-günstiger und transparenter zu machen.

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C A S E - S T U D Y PRAXIS & LÖSUNGEN30 GOVERNMENT COMPUTING 03-2002

Presse- und Informationsamt

Kommunikation ist Kernkompetenz

Rund um die Uhr versorgtdas Presse- und Informati-onsamt der Bundesregie-rung die Verfassungsorga-

ne des Bundes mit topaktuellen, zu-verlässigen und systematisch aufbe-reiteten Informationen zur Nach-richten- und Meinungslage im In-und Ausland. Dabei steht der Bun-deskanzler, dem das Amt wie auchdas Kanzleramt unmittelbar unter-steht, im Zentrum aktueller Unter-richtungsdienstleistungen. Gleich-zeitig ist es kompetenter Nachrich-tenlieferant für eine immer größereZahl – gerade auch elektronischer –Medien und für Bürgerinnen undBürger. Intranet- wie internetba-sierte Informationsplattformen so-wie ein weitgehend elektronisch ab-gewickelter interner Kommunikati-onsfluss spielen dabei eine immergrößere Rolle. So gilt es, allein inBerlin etwa 3 000 deutsche Journali-sten, rund 800 akkreditierte auslän-dische Korrespondenten und bun-desweit über 600 weitere Medien im24/7-Rhythmus zu informieren.

Die Herausforderung

Bei beiden gesetzlich fixiertenHauptaufgaben – der Informationnach innen wie der Kommunikationnach außen – setzt das vom Spre-cher der Bundesregierung, Staatsse-kretär Uwe Karsten Heye, geleiteteAmt konsequent seine Entwicklungweg von der behördentypischenStruktur hin zu einem modernenKommunikationsdienstleister fort.

Besonders in den vergangenendrei Jahren entwickelte sich dasBundespresseamt zu einem moder-nen Servicecenter und bedient sichheute aller gängigen State-of-the-Art-Technologien, um seinem um-fassenden Dienstleistungsverständ-nis gerecht zu werden. Innerhalbder Bundesregierung nimmt es ei-ne Vorreiterrolle beim Einsatz inno-vativer Informations-, Nachrichtenund Medientechniken ein. „Kom-munikation ist unsere Kernkompe-tenz“, sagt Dr. Michael Wendel,Sachgebietsleiter Netzwerk- undTK-Dienste im Referat Informati-ons- und Nachrichtentechnik. „DieAuseinandersetzung mit den rele-vanten technologischen Entwick-lungen ist daher eine permanenteHerausforderung“.

Technik ist hierbei kein Selbst-zweck – vielmehr geht es darum, al-le verfügbaren Innovationen zeitnahfür die Optimierung der Informati-onsflüsse und zur Steigerung derServicequalität zu nutzen. So wirddas Medium Papier seit Mitte letz-ten Jahres als Informationsträger fürdie Unterrichtungsdienstleistungen

des Presse- und Informationsamtsder Bundesregierung immer weitereliminiert. Auch die verschiedenenNachrichten- und Pressespiegelwerden seit diesem Jahr ausschließ-lich in elektronischer Form, zumBeispiel über das Intranet der ober-sten Bundesbehörden, verbreitet.Neben anderen Vorteilen bringt dasschnellere Medium den Klienten ei-nen erheblichen Aktualitätsgewinn.„Allerdings schrauben neue Nut-zungen auch die Anforderungen andie Verfügbarkeit und Leistungs-fähigkeit der Netzinfrastruktur im-mer weiter in die Höhe“, betont Dr.Michael Wendel. Ausfallsicherheitgehöre zu den zentralen Qualitäts-kriterien aller angebotenen Infor-mationsservices.

Auch künftig wird das ThemaHochverfügbarkeit an Bedeutungnoch gewinnen. Denn neue Diensteim Konvergenzbereich klassischerInformations-, Nachrichten- undMedientechnologie setzen hochver-fügbare Breitbandnetzwerke voraus.Vor allem die Einbindung multime-dialer Dienste bei gleichzeitiger Fo-kussierung auf webbasierende An-gebotsplattformen erfordert langfri-stig Hochgeschwindigkeitsnetzzu-gänge an jedem Arbeitsplatz.

Die Lösung

Der Aufbau des für deutsche Behör-den wegweisenden Netzwerks imBundespresseamt ist Teil einer imRahmen des Regierungsumzugsnach Berlin initiierten übergreifen-den technischen Bereitstellungs-maßnahme für ungefähr 700 ver-netzte Arbeitsplätze an den Stand-orten Berlin und Bonn. Dabei setz-ten die Planer für die aktiven Netz-komponenten von Anfang andurchgängig auf Produkte von Ent-erasys Networks. Hinter dieser Wahlsteht eine klare Strategie. Jutta Dü-sing, Netzadministratorin im Refe-rat Informations- und Nachrichten-technik des Bundespresseamtes:„Nur starke Partner, die auch mor-gen und übermorgen noch amMarkt vertreten sind, garantierenZukunftssicherheit. Wo immer mög-lich arbeiten wir unter Einhaltunggeltender Vergabebestimmungenmit Markt- und Technologieführernzusammen“. Marktführerschaftsetzt Quasi-Standards, und Stan-dards sind die beste Garantie fürtechnologische Zukunftssicherheit.

Den Kern des Netzwerks bildenzwei X-Pedition ER16 Router, überden die gesamte Kommunikationdes Bundespresseamtes läuft. Derauf Gigabit-Ethernet-Technologiebasierte Switch-Router ist eine evo-lutionäre Weiterentwicklung klassi-

scher Router-Technologien. Er istauf die Bedürfnisse von Unterneh-men zugeschnitten, die ihre Netz-werke kostengünstig für anspruchs-volle eBusiness-Anwendungen rü-sten wollen. Dies trifft in hohemMaß auch auf das Bundespresseamtzu. Denn in Anlehnung an die Be-griffe „business to business“ (B2B)und „business to consumer“ (B2C)sind die Informationsdienste desBPA Paradebeispiele für „Govern-ment to Government“ (G2G) und„Government to Citizen“ (G2C).

An den Xpedition-Router ange-schlossen sind am Standort Berlinelf Switche Matrix E7 von EnterasysNetworks. Der Matrix E7 steuert dieDatenübermittlung an kritischenDesktop- und Serverzugangspunk-ten mit ungleich geringerer Kom-plexität und daher deutlich wenigerAufwand als vergleichbare Router-lösungen. Geringere Komplexitätbedeutet aber auch höhere Zuver-lässigkeit, weshalb Matrix-Switchesdie erste Wahl für redundant ausge-legte Hochverfügbarkeitsnetze sind.

Der intelligente Switch bietetnicht nur die extrem hohe Portdich-ten, wie sie im Bundespresseamtbenötigt werden, sondern funktio-niert auch mit Modulen der ersten,zweiten und dritten Generation. In-vestitionsschutz ist somit garantiert.Jutta Düsing bestätigt: „Alles, wasfür den Vorgänger E6 beschafft wur-de, arbeitet heute problemlos mitdem E7 weiter“.

Modulares Konzept

Ein weiterer großer Vorteil des mo-dularen Konzepts: Jeder der Portskann einzeln konfiguriert, über-wacht und gemanagt werden. Dasmacht das BPA-Netz enorm flexibelund reduziert zugleich den Aufwandfür die Administration, der andern-falls wesentlich größer wäre. Ange-sichts strikter Wirtschaftlichkeits-

zwänge und Sparmaßnahmen istdies ein zentraler Punkt.

Dem gleichen Ziel niedriger TotalCost of Ownership dient auch dieKonzentration von möglichst vielNetzwerkintelligenz an einemPunkt. An den Standorten Berlinund Bonn sind alle aktiven Netz-werkkomponenten in jeweils einemRechenzentrum angesiedelt. „Knap-pe Personalressourcen und dezen-trales Management passen nicht zu-sammen“, findet Jutta Düsing. An-gestrebt wird daher eine möglichstweitgehende Homogenität beiderStandorte, wobei die Kommunika-tion zwischen Bonn und Berlin überein von der Deutschen Telekom imAuftrag des BMI betriebenes Weit-verkehrsnetz, den Informationsver-bund Berlin-Bonn (IVBB), erfolgt.

Für das Management ihrer akti-ven Netzwerktechnik setzt das Bun-despresseamt das Managementsys-tem Spectrum Enterprise Managerder Firma Aprisma ManagementTechnologies ein. Neben der Enter-asys-Technik werden ebenfalls Rou-ter, Klimamodule und andere Gerä-tetechnik verschiedenster Herstel-ler überwacht. Hier zeigt Spectrumseine Stärke als Multivendor Mana-gement System. Die aktive Netz-werktechnik befindet sich an denStandorten Berlin und Bonn.

Das Management

Das Management läuft auf einemServer und drei Beobachtungsplät-zen. Mit dem Managementsystemerfolgt sowohl die Auswer-tung der von den Geräten ge-meldeten Fehlerzustände, alsauch die Beobachtung vonBetriebsparametern, wie der Port-auslastung. Spectrum liefert eine re-gelfreie automatische Fehlerisolie-rung, dadurch kann bei Bedarf einService Level Management einfachrealisiert werden. Der Zugriff für die

Bereiche Netzwerktechnikadminis-tration und Helpdesk mit abgestuf-ten Benutzerrechten ist möglichund wurde bereits realisiert. Außer-dem erfolgt für ausgewählte Fehler-zustände die Information der zu-ständigen Mitarbeiter per eMail.Über die regelmäßige Beobachtungder Betriebsparameter kann eben-falls die Trendentwicklung in derNetzwerkauslastung frühzeitig er-kannt werden.

Durch den Einsatz vom SpectrumEnterprise Manager ist das Presse-und Informationsamt frühzeitig inder Lage, auf Netzwerkstörungen,Probleme der Klimatechnik sowiebei komplexen Fehlersituationen inder Gesamt-IT frühzeitig zu reagie-

ren. Eine Ausdehnung auf System-und Anwendungsmanagement istjederzeit möglich.

Das Bundespresseamt ist die poli-tische Informationsdrehscheibe derBundesregierung. Regierung, Mini-sterien und Bundestag auf der einenSeite und die Öffentlichkeit – vertre-ten durch Presse, Hörfunk, Fernse-hen und Onlinemedien – auf deranderen sind zugleich Adressat undInformationsquelle. Dabei spielenneue Medien und Übertragungswe-ge, allen voran das Internet, eine zu-nehmend wichtige Rolle. Aus-schließlich für die Medien wird eineprofessionell journalistisch ge-machte Website – neben umfassen-den öffentlich zugänglichen Inter-netangeboten – einem geschlosse-nen Nutzerkreis angeboten. Journa-listen können darin unmittelbar re-cherchieren, sich beispielsweise pereMail automatisch mit elektroni-schen Pressemitteilungen oder Fo-tos beliefern lassen. Dabei stehenpolitische Statements, Gesetzesvor-

haben und deren Stand der Umset-zung genauso online zur Verfügungwie wichtige journalistische Stan-dards: stenografische Originalmit-schriften, tagesaktuelle Terminplä-ne des Kanzlers, der Ministerinnenund Minister oder die elektronischerfassten Presse-, Hörfunk-, Fern-seh- und Kommentarspiegel desPresse- und Informationsamts derBundesregierung. Vor der Realisie-rung stehen online dargebotene di-gitale Originaltöne der führendenPolitiker der Regierung, im nächstenSchritt selbstverständlich dannauch Streams aktueller Videomit-schnitte von Statements oder Pres-sekonferenzen.

Somit impliziert der Informati-onsauftrag des Presse- und Infor-mationsamts der Bundesregierung,wie er sich direkt aus den Artikeln 5und 20 des Grundgesetzes ergibt,auch das Vorhalten der erforderli-chen Technologien. WöchentlicheBrainstormings gleichen technolo-gische Trends und prognostizierteBedürfnisse im Haus ab. Als Rück-grat jeder Informationsbewegungim Bundespresseamt muss dasNetzwerk dem wachsenden Bedarfzeitnah angepasst werden.

Die Zukunft

Die Weichen dafür müssen rechtzei-tig gestellt werden. „In der Partner-schaft mit Enterasys profitieren wirvon einem kontinuierlichen Know-how-Transfer“, resümiert Dr. Mich-ael Wendel. Axel Barthel, Area SalesManager von Enterasys Networks,ergänzt: „Komplexe Netzwerklösun-gen sind so individuell wie die Kun-

den selbst. Langfristige Kunden-partnerschaften sind daher zentra-ler Bestandteil unserer Unterneh-mensphilosophie.“

Die BPA-Netzinfrastruktur ist einWork in Progress, das mit dem Wan-del der Medien Schritt halten muss.Multimedia ist hier das eine Schlag-wort, Mobilität das andere. Beideweisen die Richtung der weiterenInfrastrukturentwicklung. Multime-dia erfordert Bandbreite: 100 Mega-bit-Netzzugang für jeden Arbeits-platz. Mittelfristig dehnt sich dasBPA-Netz zweifellos auch auf mobi-le Endgeräte aus. Dank UMTS wirddie Versorgung mit Informationenin Zukunft auch unterwegs im Auto,nicht abreißen. Dies wird im inter-nen Nachrichtenverkehr weit überdie Grenzen Deutschlands hinaus-gehen, ist doch die aktuelle Unter-richtung beispielsweise des Bun-deskanzlers weltweit sicherzustel-len. Schon heute legt das Netzwerkvon Enterasys für solche Visionenden Grundstein. jü

Clever. Flexibel und kostenbewusst passt sich die hoch-skalierbare Netzwerkinfrastruktur von EnterasysNetworks permanent wachsenden Anforderungen an.

TOPAKTUELL. Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung liefert topaktuelle Informationen rund um die Uhr

MACHER. Jutta Düsing und Dr. Michael Wendel sind die Verantwortlichenfür das Netzwerk im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

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RECHT & SERVICE GOVERNMENT COMPUTING ■ AUSGABE 03-2002 31

eBeschaffungVerfahren zur elektronischenBeschaffung und Vergabeeilt der Ruf voraus, sie seienkompliziert. Es könnte aberauch einfacher gehen.

RedaktionsbeiratPublic Private Partnershipist der Wunsch fast allerVerwaltungen. Aber nichtnur das Vergaberecht stehtdem im Wege…

Seite 32 Seite 37

.de-StreitigkeitenIm Internet tobt der Kampf

um die Domainnamen.Kommunen können nichtimmer auf ihren guten

Namen pochen.

Seite 34

DatenlagerElektronische Archivierungsteht im Mittelpunkt desDML-Forum der europäi-schen Kommission vom 6.bis 8. Mai in Barcelona.

Seite 35

RECHT &SERVICE

Verantwortlicher Redakteur:Jürgen Sprenzinger

Tel. 0821 /2177-291, Fax 0821 /2177-223eMail: [email protected]

Gesetzliche Neuregelungen für Webseiten

Regeln für das WebA

utor Peter Schaar, derStellvertreter des Ham-burger Datenschutzbe-auftragten: „Der Erfolgeines Tele- oder Medien-

dienstes hängt wesentlich vom Ver-trauen ab, das ihm seine Nutzer ent-gegenbringen. Insofern sollte einAnbieter die Orientierungshilfe alsGelegenheit verstehen, die positiveEntwicklung seines Unternehmenszu fördern. Kunden, die unsichersind, für welche Zwecke ihre Datenverwendet oder an wen sie übermit-telt werden, neigen eher dazu, Dien-ste nicht in Anspruch zu nehmenoder den Anbieter zu wechseln.“

Offenkundige Unkenntnis

Dass auch bei der ÖffentlichenHand ein großes Informationsdefizitbesteht, hat der Bremer Daten-schutzbeauftragte bereits festge-stellt: „Viele Bremer Schulen be-schäftigen sich mit der Nutzung desInternets und haben eigene Home-pages eingerichtet. Schon bei flüch-tiger Betrachtung derartiger Inter-net-Präsentationen fällt die großeVielfalt als auch die offenkundigeUnkenntnis datenschutzrechtlicherErfordernisse auf.“

Im Rahmen seiner Untersuchungstellte der Bremer Datenschützerfest: „Wegen der erheblichen Daten-schutz- und Datensicherheitsrisikenbei Nutzung des allgemein zugäng-lichen Internets müssen seitens derSchulen besondere technisch-orga-nisatorische Sicherheitsmaßnah-men (§ 7 BrDSG) ergriffen werden.Diese bestimmen sich je nach Artdes Rechneranschlusses und der In-ternet-Nutzung. Die Nutzung desInternet im Unterricht ist hier ein-geschlossen. Es empfiehlt sich, ver-antwortliche Personen für die Be-schaffung, Betreuung und Admini-stration der gesamten DV- und TK-Technik der Schule sowie für die Be-

ratung und Kontrolle in Daten-schutzfragen zu bestimmen. Die Be-treuung und Pflege des Internet-An-gebots der Schule ist ebenfalls ver-antwortlich sowie fachkundig zu re-geln.“ Es empehle sich ferner, dieRechner der Schulverwaltung, dieInternet-Rechner und die Rechnerder unterrichtlichen Nutzung striktzu trennen: „Kein Netzverbund, kei-ne gemischte Nutzung, kein Gerä-teaustausch und auch kein Da-tenträgeraustausch.“

Anforderungen

Die Gestaltung der Ho-mepage einer Schule

und das Ein-

stellen von Präsen-tations- und Angebotsseiten derSchule ins Internet erfolge in Ver-antwortung der jeweiligen Schu-le. Sie müsse dabei unter ande-rem folgende spezifische Anfor-derungen berücksichtigen:

Die Schule müsse sich und dieverantwortliche Leitungspersonnamentlich mit schulischer An-schrift benennen. Links auf Ho-mepages von Privatpersonen, Be-trieben, Vereinen, Organisatio-nen sollten regelmäßig auf Ak-tualität überprüft werden. Auchsollte ausgeschlossen werden,dass auf Homepages mit rechts-widrigem Inhalt verwiesen wird.

Die Schule dürfe die Erbringungvon Diensten wie eMail-Dienste, dieZusendung von Informationsmate-rial und Formularen, Schüleranmel-dungen, Gewährung von Schulbe-freiungen oder Krankmeldungennicht von einer Einwilligung desNutzers in die Verarbeitung undNutzung seiner Daten für andereZwecke abhängig machen.

Doch nicht nur bei Schulenange-boten, auch bei vielen kom-

munalen Webseiten wird

gegengrundlegende Spielregelnverstoßen: Entweder istdas Impressum gut ver-steckt oder gar nicht vor-handen.Peter Schaar unter-streicht jedoch in seinerOrientierungshilfe: „Fürden Nutzer muss erkenn-

bar sein, mit welchen natürlichenund juristischen Personen er es aufder Seite des Dienstanbieters zu tunhat.“

Dazu gehört auf jeden Fall derName und die Anschrift, bei juristi-schen Personen zusätzlich des Ver-tretungsberechtigten sowie Anga-ben, die eine schnelle elektronischeKontakaufnahme und eine unmit-telbare Kommunikation ermögli-chen, einschließlich der Adresse derelektronischen Post. Realisierungs-

möglichkeiten sind das Im-pressum auf der Home-

page, das Impressumauf jeder Web-

Seite, der Link aufdas Impressum auf

jeder Web-Seite oder aufder Homepage oder ein

Hinweis zu Beginn des Dialogs beisonstigen interaktiven Angeboten.

Hinweise für den Nutzer

Einige Fallen verbergen sich auchhinter der gesetzlichen Anforde-rung: „Der Nutzer ist bereits zu Be-ginn des Nutzungsvorganges um-fassend über die Verarbeitung sei-ner Bestands- und Nutzungsdatenzu unterrichten. Dazu gehören auchHinweise auf Widerspruchsrechteoder auf das Recht zum Widerruf er-teilter Einwilligungen.“ PeterSchaar: „Die Erhebung personenbe-zogener Daten im Rahmen von Te-le- und Mediendiensten beginntgrundsätzlich dann, wenn der Nut-zer ein Web-Angebot aufruft, denndabei werden die IP-Adresse desvom Nutzer verwendeten Rechnersund weitere technische Angaben

automatisch an den Anbieter wei-tergeleitet. Spätestens zu dem Zeit-punkt, wenn der Nutzer zur Anga-be persönlicher Daten aufgefordertwird oder wenn Dateien mit direk-tem oder indirekten Personenbezugvon seinem Rechner abgerufen wer-den, die dort schon gespeichert vor-liegen – etwa in Cookies – muss derDiensteanbieter den Nutzer unter-richten.“ Unzureichend seien einallgemeiner Hinweis auf Nutzungs-bedingungen, der pauschale Hin-weis, dass personenbezogene Datenverarbeitet werden, die Informationerst nach erfolgter Datenerhebungoder während der Dateiübertra-gung.

Unterrichtungspflicht

Cookies – so stellt der Datenschutz-experte fest – können entweder zurVerbindungssteuerung während ei-ner Sitzung oder zum Wiedererken-nen mehrfacher Nutzung eines An-gebots durch denselben Nutzer ein-gesetzt werden. Während im erstenFall die Cookies nach Beendigungder Sitzung wieder gelöscht werdenkönnen, bleiben sie im anderen Falllängere Zeit auf dem Computer desNutzers gespeichert. Peter Schaar:„Die Unterrichtungspflicht betrifftCookies, die längerfristig – also überdie jeweilige Sitzung hinaus – aufdem Rechner abgelegt werden sol-len. Die Unterrichtung muss Infor-mationen über den Zweck, den In-halt und das Verfallsdatum des Coo-kies enthalten. Die Unterrichtungkönne allerdings unterbleiben, so-weit Cookies ausschließlich für dieDauer der jeweiligen Sitzung zwi-schengespeichert und danach auto-matisiert gelöscht werden und einPersonenbezug nicht hergestelltwird. vio

www.hamburg.de/fhh/behoerden/datenschutzbeauftragter/material/ohtmd.pdf

Orientierungshilfe. Seit Jahresbeginn gelten im Internet neue Spielregel für den Daten-schutz. Der Hamburger Datenschutzbeauftragte hat eine „Orientierungshilfe Tele- undMediendienste“ ins Internet gestellt. Sie soll auf der einen Seite den Anbietern bei derdatenschutzgerechten Gestaltung ihrer Seiten helfen, auf der anderen Seite könnensich Internetz-Nutzer von der Einhaltung der Datenschutzrichtlinien ein Bild machen.

DEFINITION

WAS SIND TELE- UNDMEDIENDIENSTE?

Seit 1997 gibt es für Internet-Angebote gesetzliche Regelun-gen. Während Teledienste derRegelungskompetenz des Bun-des zugeordnet sind, unterliegenMediendienste der Zuständigkeitder Länder. Die Unterscheidungist in der Praxis insofern unpro-blematisch, weil die Regelungs-werke für Tele- und Mediendien-ste einen im Wesentlichen identi-schen Wortlaut haben.Teledienste sind elektronische In-formations- und Kommunikati-onsdienste, die für eine individu-elle Nutzung bestimmt sind. Hiersteht also der einzelne Nutzer mitseinen individuellen Geschäftenim Vordergrund, wenn er z.B.seine Bankgeschäfte tätigt oderInformationsangebote (z.B. ausDatenbanken) nutzt, die keinerredaktionellen Bearbeitung un-terliegen. Beispiele für Teledien-ste: Access Provider, electronicBanking, Datenbankabruf (mit In-halten ohne journalistisch-redak-tionelle Gestaltung), Warenbe-stellungen, Tarifrechner (z.B. vonVersicherungen oder Telefonge-sellschaften), automatische Fahr-planauskünfte.Mediendienste sind dagegenelektronische Verteildienste undsolche, bei denen die redaktio-nelle Gestaltung zur Meinungs-bildung im Vordergrund steht. Sierichten sich an die Allgemeinheit.Beispiele: Angebote von Tages-zeitungen oder Zeitschriften,elektronische Fanzines, redaktio-nell bearbeitete Newsletter oderUnternehmenspräsentationen.Viele Online-Dienste, Portale oderVerzeichnisdienste weisen Merk-male auf, die unterschiedlicheZuordnungen erfordern.

GovCom: Wer über kommunaleWebseiten surft, findet oftmalskein Impressum. Wer haftet dannfür den Inhalt der Seiten? Ist die-ser Verstoß mit Strafe bedroht?Schaar: Sowohl öffentliche als auchnicht-öffentliche Stellen müssensich an die Vorgaben des Teledien-stegesetzes, des Teledienstedaten-schutzgesetzes und des Medien-dienstestaatsvertrages halten. Die-se Vorschriften sehen auch ein aus-führliches Impressum vor. Das Im-pressum soll es dem Nutzer ermög-lichen, die jeweils verantwortlichenStellen oder Personen zu erkennen

und zu kontaktieren. Unabhängigvon der Anbringung eines Impres-sums liegt die datenschutzrechtli-che Verantwortung für die Gestal-tung von Web Sites bei den Content-Anbietern. Eine öffentliche Stellemit eigenem Internetangebot istauch datenschutzrechtlich verant-wortlich, wenn ein Impressum fehlt.Verstöße gegen datenschutzrechtli-che Bestimmungen können als Ord-nungswidrigkeit verfolgt werden.Gerade öffentlich-rechtliche Dien-steanbieter sollten sich unabhängigvon Strafandrohungen darüber imKlaren sein, dass eine gute Anbie-

terkennzeichnung eine sehr wichti-ge vertrauensbildende Maßnahmegegenüber dem Bürger darstellt.Nur wer Vertrauen in ein bestimm-tes Angebot und den dahinterste-henden Anbieter hat, wird das An-gebot auch annehmen. Dies giltauch und gerade für eGovernment.

GovCom: Hinweise, dass Cookiesübertragen werden, kommen imAllgemeinen nur vom Browser, ei-gentlich nie von den Anbietern.Was kann ein Bürger oder Verbrau-cher unternehmen?Schaar: Nach der geltenden Rechts-lage müssen Diensteanbieter dieNutzer über den Inhalt dauerhaftgespeicherter Cookies informieren,so weit damit eine personenbezo-gene Erhebung oder Verarbeitungvon Daten vorgesehen oder möglich

wird. Die Informationspflicht be-steht auch in den Fällen, in denender Personenbezug nur indirekt, al-so über eine „Cookie-ID“, herge-stellt werden kann. „Session-Coo-kies“ sind meist unbedenklich.

GovCom: Surfen Sie selber, um Ver-stöße zu entdeckenund wie gehen Sie imEinzelfall vor?Schaar: Sowohl die Da-tenschutzbeauftragten, die für dieDatenschutzkontrolle bei öffentli-chen Stellen zuständig sind, alsauch die Datenschutzaufsichts-behörden für nicht-öffentliche Stel-len können ohne Vorliegen eineskonkreten Verdachts auf einen Da-tenschutzverstoß Prüfungen durch-führen. Dies gilt selbstverständlichauch für das Internet. Der Hambur-

gische Datenschutzbeauftragte setztfür Internet-Prüfungen seit kurzemein automatisiertes Prüf-Tool ein,mit dem sich Datenschutzprüfun-gen immens beschleunigen lassen.Jeder Anbieter von Internet-Seitenmuss deshalb damit rechnen, dassein Datenschutzbeauftragter odereine Datenschutzaufsichtsbehördesich sein Angebot ansieht und hin-

sichtlich der Einhaltung der daten-schutzrechtlichen Vorgaben prüft.

GovCom: Wie können die Webma-ster von kommunalen Angebotendie Auskunftsrechte der Nutzer(über gespeicherte Daten) in derPraxis überhaupt behandeln?Schaar: Webmaster sind im allge-meinen diejenigen Personen, die fürdie technische Abwicklung des Ang-bots zuständig sind. Wenn dort Aus-kunftsersuchen von Nutzern einlau-fen, sollten sie diese Anfragen an diedatenschutzrechtlich verantwortli-che Stelle weiterleiten. Soweit sichdie Anfragen auf die Nutzungsda-tenspeicherung beziehen, kann diedatenschutzrechtliche Verantwor-tung auch ausnahmsweise beimHosting-Service liegen. Auf jedenFall sollten kommunale und sonsti-ge öffentliche Anbieter von sich ausklären, wer für welche Datenverar-beitungsaktivitäten und für die In-halte jeweils verantwortlich ist.

Das Interview führte Gerald Viola

Ordnungswidrigkeit. Seit Jahresanfang unterliegenInternetangebote neuen rechtlichen Bestimmungen.Goverment Computing sprach mit stellvertretendenHamburgischen Datenschutzbeauftragten Peter Schaar.

PETER SCHAAR. Stellvertretender Ham-burgischer Datenschutzbeauftragter

Interview

Datenschützer suchen Verstöße

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B E I R A T RECHT & SERVICE32 GOVERNMENT COMPUTING 03-2002

Government Computing im Dialog

Public Private Partnership:„Ich dachte, Du zahlst!“

Wenn es um eGover-ment oder um dieAusstattung der Schu-len mit PCs oder auch

nur um den Ausbau der normalenIT-Infrastruktur geht, suchen Staat,Länder und Kommunen inzwischenimmer dringender nach Partnernaus der Industrie zur Umsetzungdieser Projekte. Der Terminus, dersich für diese Art der Zusammenar-beit inzwischen eingebürgert hat,lautet Public Private Partnership.Der Grund, weshalb die Öffentli-chen Auftraggeber sich immer mehrfür diese Partnerschaften interes-siert, liegt auf der Hand. Einerseitsstehen die Öffentlichen Einrichtun-gen durch die BundOnline2005-In-itiative unter einem enormenDruck, ihre Dienstleistungen schnellonlinefähig zu machen, andererseitssind die öffentlichen Kassen leer. Eslag also nahe, Sinn und Unsinn derPublic Private Partnership-Modellezum Thema der Sitzung des Redak-tionsbeirates zu machen, damit Öf-fentliche Hand und Industrie solcheProjekte möglichst erfolgreich um-setzen können.

Wo der Schuh drückt

Ein Teilnehmer der Runde brachtedas zentrale Dilemma der Öffentli-chen Hand denn auch gleich zu Be-ginn der Diskussion relativ unchar-mant so auf den Punkt: „Vater Staatdrückt in monetärer Hinsicht mäch-tig der Schuh, wenn es um die Um-

setzung solcher Projekte geht.“ Demgegenüber stehe die Finanzkraft derWirtschaft, die vorsichtig „ange-zapft“ werden solle. Allerdings sei invielen Fällen in keiner Weise geklärt,wie diese Zusammenarbeit dennnun aussehen solle. Nicht zuletztdeshalb würden viele Projektescheitern und auf beiden SeitenFrustration hinterlassen.

Gastredner Roland Berger, Ge-schäftsführer der e-nitiative.nrw –Netzwerk für Bildung, wollte diesen

Vorwurf nicht unwiderspochen hin-nehmen, da er selber in Nordrhein-Westfalen einige Public Private Part-nership-Modelle erfolgreich auf denWeg gebracht habe und diese Formder Zusammenarbeit noch ausbau-en wolle – allerdings mochten dieVertreter der Industrie seine Ein-wände nicht generell gelten lassen.Sie bestätigten die Einschätzung,dass es ihrer Meinung nach bei vie-len Public Private Partnership-Mo-dellen sowohl an geeigneten Finan-

zierungs- wie auch auch an durch-dachten Umsetzungsplänen fehle.Deshalb kämen viele dieser Projektesehr schnell an den Punkt, an demdie Partner einander überrascht ein-gestehen würden – wie es ein Teil-nehmer scherzhaft formulierte: „Ichdachte, du zahlst.“

Jochen Baier, von der Unterneh-mensberatung Mummert + Partnerfasste die die aktuelle Situationdenn auch so zusammen. „Manmuss sich klar machen, dass dieseFormen der Zusammenarbeit aucheinen Gewinn bringen müssen. Dasheißt, es müssen konkrete Vorstel-lungen darüber erarbeitet werden,wo das Geld für das Projekt her-kommen soll und wie diese Investi-tion refinanziert werden kann.“ Umdieses Ziel zu erreichen, sei es un-umgänglich, dass ein tragfähigerBusinessplan erarbeitet werde. Oftwerde das aber nicht gemacht.

Das Risiko verteilen

Dr. Friedrich Hausmann, Rechtsan-walt bei Freshfields Bruckhaus De-ringer präzisierte die Situation wei-ter. „Das Geschäftsmodell oder dieKonstruktion einer Public PrivatePartnership und die Frage der Fi-nanzierung – ich denke, da mussman unterscheiden.“ Schließlichwerde oft dann schon von einer Zu-sammenarbeit in Form einer PublicPrivate Partnership gesprochen,wenn nur ein Servicevertrag oderauch Ausbildungsvertrag geschlos-sen würden. Hausmann fuhr fort:„Das Wort wird leider oft miss-braucht.“ Man dürfe nicht verges-sen, dass hinter solchen Modellender Gedanke stehe, das Risiko auf-zuteilen. Damit reiche diese Formder Kooparation weit über den Ab-schluss etwa eines Rahmenvertra-ges hinaus. Dieser Umstand müsseauch in irgendeiner Form zum Aus-druck kommen.

Aus Hausmanns Sicht gibt dazuzwei prinzipielle Möglichkeiten:„Das eine ist die gesellschaftsrecht-liche Lösung, das heißt, man grün-det ein Joint Venture oder eine Ar-beitsgemeinschaft, so dass sich dieöffentliche Seite und der privatePartner in einem gemeinsamen Un-ternehmen zusammenfinden. Dasandere ist die vertragsrechtliche Lö-sung, bei der in die entsprechendenLeistungsverträge Risikoteilungsele-mente eingebaut werden.“ Der klas-

sische Fall sei hier die Rechtsformder Konzession, bei welcher der pri-vatwirtschaftliche Partner gegenEntgelt oder eine bestimmte Nut-zungsform eine definierte Leistungerbringen müsse, dafür aber auchdas wirtschaftliche Risiko trage.

Als weitere Möglichkeit seiennatürlich alle Formen des Perfor-mance-Contracting zu nennen, woEffizienzgewinne zwar angeregt,aber auch zwischen den Partnerngeteilt würden. Man müsse einfachsehen, dass Public Private Partner-ship-Modelle in sehr verschiedeneRichtungen gehen können, die ent-sprechend unterschiedliche rechtli-che Rahmenbedingungen erforder-lich machten.

Alle betreten Neuland

In dieser Komplexität ist nach über-einstimmender Meinung aller Dis-kussionsteilnehmer denn auch derGrund zu suchen, warum so vieleProjekte scheitern. Die unterschied-lichen Erwartungen und Abstim-mungsprobleme führten dannmeist zu Mehrkosten, die das Pro-jekt zum Scheitern verurteilten. Ver-antwortlich für diesen Missstandmachte Jochen Baier den Umstand,dass die hinter solchen Projektenstehenden Geschäftsmodelle für al-le Beteiligten neu seien. Sein Fazit:„Häufig gehen die Partner nach völ-lig unterschiedlichen Geschäftsmo-dellen vor. Damit ist das Scheiterneigentlich vorprogrammiert.“ JonAbele, bei der KPMG mit dem Öf-fentlichen Sektor befasst, meinte zudiesem Problem: „Ich glaube, wennPublic Private Partnership-Modelleso verstanden werden, dass sie demStaat nur helfen sollen, eine Finan-zierungslücke zu schließen, sind sievon vornherein zum Scheitern ver-urteilt. Zumindest ist die Anwen-dung eines klassischen Public Pri-vate Partnership-Modells in diesem

Fall sehr schwierig.“ Das funktionie-re nur in den seltensten Fällen. Sei-ner Meinung nach gebe es nur zweimögliche Formen. „Die eine“, soAbele weiter, „ist eigentlich eine ver-deckte Vergabe.“ Der Auftraggeberder Öffentlichen Hand wolle in die-sem Fall sicherstellen, dass sein Ein-fluss auf das Projekt weitgehend er-halten bleibe. Durch dieses Vorge-hen komme das Projekt die Verwal-tung oder Institution aber meistauch nicht billiger, als wenn sie eineganz normale Ausschreibung durch-geführt hätte. Als zweite Möglich-keit nannte er folgende Vorgehens-weise: „Wenn die Öffentliche Handeine externe Finanzierungsquellesucht, dann kann sie meist auchkein Geld in eine gemeinsame Ge-sellschaft einbringen. Dann stelltsich die Frage, was kann denn dieÖffentliche Hand noch einbringen?Das können bestimmte Rechte sein,aber auch Kontakte und nicht zu-letzt kann sie Personal einbringen –was bei einigen Public Privat Part-nership-Modellen wirklich ganzspannend ist.“

Allerdings müsse sich der Partneraus der Privatwirtschaft dann auchsehr genau im Rahmen seines Ge-schäftsplans fragen, was ihm das

wert sei. Und natürlich müsse erprüfen, welches Personal er zu wel-chen Konditionen bekomme. „Part-nerschaft“, so Abele weiter, „istmehr als bloße Finanzierung. Manmuss das sehr von den englischenPSI-Modellen trennen, bei denen esausschließlich um die Finanzierunggeht.“

Problem Vergaberecht

Einer der Teilnehmer fasste an die-ser Stelle die Diskussion mit den fol-genden Worten zusammen: „Wir ha-ben jetzt lange über Public PrivatePartnership-Modelle diskutiert. Wirkonnten zwar festhalten, dass allendiesen Versuchen ein Geschäftsplanzu Grunde liegen muss. Allerdingskonnten keiner der hier Anwesen-den für Deutschland ein einzigespositives Beispiel eines solchen Pro-jektes anführen, dass alle überzeugthätte. So dass man zusammenfas-send sagen muss, Public PrivatePartnership wird von der Öffentli-chen Hand immer nur dann gernins Gespräch gebracht, wenn manProbleme bei der Finanzierung hat.Wenn ich unterstelle, dass PublicPrivate Partnership bedeutet, dasswirklich gleichrangige Partner zu-sammenarbeiten, dann heißt dasaber auch, dass die Industrie erwar-ten kann, damit auch einen Gewinnzu erzielen. Allerdings glaube ichnicht, dass es unter dieser Prämissein Deutschland zu einer erfolgrei-chen Zusammenarbeit kommenkann, weil sowohl viele vergabe-rechtliche, als auch sonstige haus-haltsrechtlichen Richtlinien dementgegenstehen.“

Brautschau. Die Öffentliche Hand sucht Partner aus der Industrie, um ihre eGovernment-Projekte durchführen zu können. Doch nicht immer sind die Beteiligtenmit den Resultaten der Zusammenarbeit zufrieden. Der Redaktionsbeirat der Govern-ment Computing diskutierte die Voraussetzungen einer erfolgreichen Partnerschaft.

TAFELRUNDE. Der Redaktionsbeirat der Government Computing diskutiert das Thema PublicPrivate Partnership. Schnell kristallisierte sich das Vergaberecht als zentrales Problem heraus

NEUZUGÄNGE

JOHANNESBLEKER,econia

Der Rechtsanwalt JohannesBleker ist Justitiar der econiaAG, CISA (Certified InformationSystems Auditor) und Mitgliedder Initiative D21, Arbeitsgrup-pe „Vorreiterrolle des Staatesbeim Einsatz von Informations-und Kommunikationstechnik“

JOCHENBAIER,Mummert+ Partner

Jochen Baier ist als SeniorManager bei der Unterneh-mensberatung Mummert +Partner tätig. In seiner Arbeitinteressieren ihn vor allem die„unternehmerischen“ Entschei-dungen der Öffentlichen Handbeim Thema eGovernment.

ROLANDBERGER,e-nitiative.nrw

Roland Berger, Geschäftsführerder e-nitiative.nrw, war eigent-lich als Gastreferent zum The-ma Public Private Partnershipgeladen. Den Mitgliedern gefielen seine Beiträge jedochso gut, dass sie ihm die weitereMitarbeit antrugen.

VERGABERECHT

Bei der Einführung komplexer eGov-ernment-Strukturen sind vor allemkleinere Städte und Kommunen aufdie Zusammenarbeit mit Partnernaus der Wirtschaft angewiesen.Doch häufig übersehen beide Par-teien bei der Planung von Public Pri-vate Partnership-Projekten in Formgemischtwirtschaftlicher Joint Ven-ture die juristischen Vorgaben. Dasgilt besonders für jene des Verga-berechts. Die im Vergaberecht spe-zialisierten Rechtsanwälte Dr. Hans-Joachim Prieß, Dr. Friedrich LudwigHausmann und Wolfram Krohn vonder Sozietät Freshfields BruckhausDeringer haben daher den aktuellenStand der Rechtssprechung in einerÜbersicht zusammengetragen, dieGovernment Computing hier in Aus-zügen vorstellt.Die Vergaberechtsexperten kommenin ihrer Zusammenstellung zu derEinschätzung, dass die rechtlicheBeurteilung von Aufgabenprivatisie-rung und Outsourcing der Öffentli-chen Hand inzwischen in erhebli-chem Umfang vergaberechtlich ge-prägt ist. Zwar sei die Rechtspre-chung bis vor kurzem bei derGründung von gemischtwirt-schaftlichen Unternehmen,so genannten Public PrivatePartnerships, davon ausge-gangen, dass die Auswahl des Ko-operationspartners keiner Aus-schreibungspflicht unterliege. Hiervollziehe sich augenblicklich aller-dings ein Wandel, da nach den jüng-sten Entscheidungen der Vergabe-kammern „kombinierte Vergaben“,bei denen die Gründung einer ge-mischtwirtschaftlichen Gesellschaftmit der Erteilung eines Auftrags andie Gesellschaft selbst verbundenwird, insgesamt ausschreibungs-pflichtig seien. Das gelte jedenfalls

dann, wenn der Auftrag bei isolierterVergabe an den privaten Partnerausgeschrieben werden müsste.Insgesamt gesehen, tendiere dieneuere Rechtsprechung bei der Be-urteilung komplexerer Geschäfte zueiner wirtschaftlichen Gesamtbe-trachtung. Die Ausschreibungspflichtlasse sich auch nicht durch gestufteGründungsprozesse umgehen. DiePflicht zur Ausschreibung entfalledeshalb auch dann nicht, wennzunächst eine hundertprozentige Ei-gengesellschaft gegründet werde,und dieser dann vorab im Zuge des„In-House-Geschäfts“ ein Auftrag er-teilt und erst danach Anteile der Ge-sellschaft an den Kooperationspart-

ner veräußert würden. Sei die Eigen-gesellschaft nur als Durchgangssta-dium zu einer gemischtwirtschaftli-chen Gesellschaft geplant, sei dasGeschäft insgesamt als ausschrei-bungspflichtige Auftragsvergabe zubeurteilen. Nach Einschätzung derRechtsanwälte entfällt die Aus-schreibungspflicht auch dann nicht,wenn ein Öffentlicher Auftraggeberzunächst eine hundertprozentigeTochtergesellschaft gründet, dieserüber den Weg eines „In-House-Ge-

schäftes“ einen Auftrag erteilt, unddie Tochtergesellschaft anschließendoder zeitgleich mit einem privatenKooperationspartner eine gemischt-wirtschaftliche Enkelgesellschaftgründet und diese mit Unteraufträ-gen versorgt. Nach einer kürzlich er-gangenen Entscheidung ist ein sol-ches Geschäft als einheitlicher Vor-gang und damit als ausschreibungs-pflichtige Vergabe seitens des denGesamtvorgang lenkenden Öffentli-chen Auftraggebers anzusehen. Weiter stellen die Autoren fest, dassAuftragsvergaben an gesamtwirt-schaftliche Unternehmen nach derneueren Rechtsprechung generelldem Vergaberecht unterliegen, so-fern ein privater Dritter mehr als nureine geringfügige Beteiligung andem Unternehmen hält. Ausschrei-bungsfreie In-House-Vergaben sindnach der Rechtsprechung des Eu-ropäischen Gerichtshofs nur zuläs-sig, wenn der Auftraggeber den pri-vatrechtlich organisierten Auftrag-nehmer „wie eine eigene Dienststel-le kontrolliert“ und dieser seine Tätig-keit im wesentlichen für den Auf-traggeber erbringt. Befürchtungen, dieses juristischeKorsett werde die Entwicklung voneGovernment-Projekten in Deutsch-land behindern, werden sich ver-mutlich als wahr erweisen. Ohne eu-ropaweite Ausschreibung geht inden meisten Fällen jedoch nichts.Deshalb tun beide Partner eines Pu-blic Private Partnership-Projektesgut daran, nicht nur ein tragfähigesGeschäftsmodell zu entwickeln, ehesie an den Start gehen, sondernauch den juristischen, insbesonderevergaberechtlichen Fallstricken beider Projektplanung ihre Aufmerk-samkeit zu schenken. mk

www. freshfields.com

DR. FRIEDICH HAUSMANN.Rechtsanwalt bei FreshfieldsBruckhaus Deringer

„Das Wort Public Private Partnership wird

leider allzu oft missbraucht“

Page 27: 7,50 Deutschland ISSN 1618 – 3142 Government · Anti-Terrorkampf Bundesinnenminister Otto Schily will die Infrastruktur der Informationsgesellschaft schützen. Eine Kooperation

An dieser Stelle der Diskussionwiesen die Beiratsmitglieder

der Goverment Computing ein-schränkend darauf hin, dass eszwischen der Öffentlichen Handund der Privatwirtschaft auch sehrgute Formen der Zusammenarbeitgebe, dass man diese aber andersnennen müsse. Die Runde brachtees so auf den Punkt: „Partnerschaftheißt, dass beide Seiten gleich vielvon einem Projekt haben.“

Dr. Friedrich Hausmann wiesaber auch darauf hin, man die An-gelegenheit doch etwas differen-zierter sehen müsse. Schließlich seies so, dass ein durchdachtes Mo-dell durchaus für beide Seiten po-sitive Aspekte habe. „Der Finanzie-rungsaspekt ist nur eine Seite derMedaille.“ Hinzu komme, dass esPublic Private Partnership-Modellegebe, bei denen der Investor ausder Wirtschaft sogar die günstigenKommunalkreditkonditionen nut-zen könne, bei denen die Kommu-ne obendrein mit ihrem guten Na-men und mit ihrer Konkursun-fähigkeit für die aufgenommenenKredite des Privatunternehmensgerade stehe. Dass dies tatsächlichfunktioniere hätten auch einigeModellprojekte in Hessen gezeigt.

Das zentrale Thema

Damit hatte sich die Runde aller-dings – neben der Frage, wie trag-fähige Businessmodelle für eineZusammenarbeit im Rahmen einerPublic Private Partnership ausse-hen könnten – auf den zweitengroßen Themenkomplex einge-schossen, inwieweit die diversenVergaberichtlinien die Zusammen-arbeit behindern.

Schnell einigte sich der Beirat aufdie Aussage, dass das Vergaberechtviele Projekte extrem behindere,wenn nicht gar unmöglich mache.Dazu noch einmal Dr. FriedrichHausmann: „Dieses Vergaberechtbaut hier unglaubliche Schranken,vielleicht nicht unüberwindbare,aber doch sehr massive.“

Eines der Probleme seien die sogenannten In-House-Geschäfte(siehe dazu den Kasten „Vergabe-recht“). Zwar habe die europäischeRechtssprechung und die dannnoch viel härter zuschlagendedeutsche Rechtssprechung festge-legt, dass so genannte In-House-Geschäfte nur dann vorlägen,wenn über den Auftragnehmer derAuftraggeber die Kontrolle über ei-ne eigene Dienststelle ausübe unddiese eigene Dienststelle auchhauptsächlich nur für den Auftrag-geber tätig ist. Kontrollen über dieeigene Dienststelle habe man inDeutschland aber nur dann – sodie aktuelle Rechtssprechung –wenn man mindestens 90 Prozentder Gesellschaftsanteile an einemJoint Venture halte. Dadurch seienallenfalls noch strategische Beteili-gungen möglich. Die Möglichkeitfür Kooperationen via Public Priva-te Partnership sei damit eigentlichnur noch theoretisch gegeben.

Darüber hinaus sei es so, dass ei-ne Tätigkeit hauptsächlich und imWesentlichen für diesen einen Öf-fentlichen Auftraggeber, im Prinzipdie Möglichkeit eines Joint Ventu-res ausschließe, da auf der einenSeite der Öffentliche Auftraggebermit Produkten oder Dienstleistun-gen beliefert werde und im Gegen-zug der Partner aus der Privatwirt-schaft vielleicht etwas verdienenmöchte. Außerdem müsse mansich auch über folgenden Aspektim Klaren sein: Wenn bei einer sol-chen Private Public Partnership dieÖffentliche Hand gesellschafts-rechtlich die Mehrheit an den An-teilen halte, dann bleibe diese Kon-struktion, wenn sie in irgend einerWeise im Bereich der ÖffentlichenAufgaben tätig sei, ein ÖffentlicherAuftraggeber. Was wiederum be-deute, dass alles, was diese Gesell-schaft bei irgend einer anderen Ge-sellschaft oder einem Unterneh-

men einkaufe, ausgeschrieben wer-den müsse. Das gelte auch für denprivaten Partner. Das bedeute zwarnicht unbedingt, dass der eigeneGesellschafter ausgeschlossen wer-de, aber es gelte, dass er laut Para-graph 16 der Vergabeverordnungnicht an der Vergabe mitwirkendürfe. Das heiße, dass niemand ausder Geschäftsführung oder vomAufsichtsrat an diesem Vergabever-fahren mitwirken dürfe. Wie mandiese Forderungen in der Gesell-schaft nun sicherstellen wolle, seiallerdings eine ganz andere Frage.Alle diese Aspekte müssten alsoschon bei der Gründung bedachtwerden, wenn die Unternehmungzu einem Erfolg führe solle.

Rechnungshofprüfung

Dass diese Form der Rechtsspre-chung bald der Vergangenheit an-gehören könnte, ist sicher eine ver-gebliche Hoffnung. Denn verschie-dene Studien – unter anderem deshessischen Rechnungshofes – be-legen eindeutig, dass die Öffentli-che Hand aus dieser Form der Ver-gabe auch Vorteile zieht. Ist esdoch so, dass laut Studie des hessi-schen Rechnungshofes alle Projek-te, die nicht im Wettbewerb ausge-schrieben wurden, ungefähr dop-pelt so teuer waren, wie wenn die

Kommune es selber gebaut hätte.Alle ausgeschrieben Projekte,brachten der Kommune einen –wenn oft auch nur kleinen – aberimmerhin wirtschaftlichen Vorteil,weil so auch kleine Effizienzgewin-ne des privaten Betreibers noch ge-nutzt werden konnten. Das heißt,der Wettbewerb via Ausschrei-bungsverfahren ist für die Öffent-liche Hand attraktiv. Dies müssedie Industrie erkennen, wenn siesich um Partnerschaften bemühe.

Die Mitglieder des Beirates wa-ren sich darin einig, dass eine Lö-sung dieses Problems nur darin be-stehen könne, das die ganze Kon-struktion einer Public Private Part-nership bereits selbst durch einVergabeverfahren gegangen seinmüsse. Diese Forderung beziehesich nicht nur auf das Aufsetzen ei-ner solchen Konstruktion, auch diegesamten Liefer- und Leistungsbe-ziehung, die eine solche Gesell-schaft beinhalte, müssten diesemVerfahren unterzogen werden. Nurso sei sicherzustellen, dass die Er-wartungen der Partner an eine Zu-sammenarbeit nicht enttäuschtwürden. Wer bei der Gründung ei-ner Public Private Partnership sa-ge, „wir tun uns erst mal zusam-men, und dann sehen wir mal“, derende relativ schnell wieder bei denVergaberechten.

Was will die Industrie

Trotz dieses langen Exkurses überdie Probleme einer Public PrivatePartnership war unbestritten, dasseine solche Konstruktion aber auchfür alle Beteiligten Vorteile bringenkönne. Allerdings müssten dazu ei-nige Faktoren zusammenkommen.Da in diesem Zusammenhang abernicht nur die Unternehmen inKonkurrenz zueinander treten –siehe die Ausschreibungsverfahren– sondern auch zunehmend dieOrgane der Öffentlichen Hand, lages nahe, einmal nachzufragen, wel-che Faktoren eine Einrichtung derÖffentlichen Hand für diese attrak-tiv machen würde.

Walter Pittner von Hewlett Pack-ard meinte dazu: „Ich glaube, dassman über die Erwartungshaltung,die beide Seiten haben, sehr aus-führlich miteinander sprechen soll-te, damit allen Beteiligten klar sei,

was das Ziel des Projektes ist – so-wohl beim Auftraggeber als auchbei uns, der Industrie. Wenn dasklar formuliert wird und man ge-nau weiß, was von unserer Seite ge-fordert wird, sind wir in der Lagedieses Engagement abzuschätzen.Auch die Frage, ob und wie diesesEngagement zu finanzieren ist. Be-sonders interessant werden solcheProjekte natürlich dann, wenn da-bei Produkte oder Lösungen ent-wickelt werden müssen, die auchin der Privatwirtschaft nachgefragtwerden.“ Wenn diese Vorausset-zungen erfüllt seien, so unterstrichPittner, könne man sich sicherlichauch auf Seiten der Industrie vor-stellen, sich mit Know-how undpersonellen sowie finanziellen Res-sourcen zu engagieren.

Know-how-Transfer

Jon Abele, KPMG, meinte: „Ichmöchte gerne den Machbarkeitsa-spekt betonen. Meiner Ansichtnach ist die Öffentliche Hand gutberaten, wenn die Fragen des Bu-siness-Cases, die Frage der rechtli-chen Entscheidungen und auchdes Steuerrechts abgeklopft wür-den, um überhaupt zu sehen, obdas der adäquate Weg ist, sich demThema zu nähern. Dieses Vorgehenersetzt natürlich nicht das Ge-spräch der Partner. Aber nach un-serer Erfahrung sind die meisten,die sich dem Public Private Part-nership nähern, nicht ausreichendinformiert,um sich überhaupt mitpotenziellen Partnern aus der Wirt-schaft hinlänglich über dieses The-ma unterhalten zu können. Das istsicher auch ein Grund dafür, dassdie Vertreter der Öffentlichen Handbei der Industrie so oft missver-standen werden. Wer nicht genauweiß, worüber er spricht, kann dasauch nur schlecht weitervermit-teln. Und bei den Finanzvolumen,um die es in aller Regel bei PublicPrivate Partnership-Projekten geht,fallen die Kosten einer Machbar-keitsstudie kaum ins Gewicht, vorallem dann nicht, wenn sie den Er-folg des Projektes sichern kann.“

Peter Blaschke, Siemens Busin-ess Services, stimmte dieser Ein-schätzung zu: „Wir haben festge-stellt, dass das Vergabeverfahrennicht förderlich ist, um zu neuenFormen der Zusammenarbeit zukommen. Umso wichtiger ist dieErstellung einer Machbarkeitsstu-die und die Abklärung der Frage:Wie könnte man es tun? Mit die-sem Stück Papier müssen Diskus-sionen begonnen werden. DieserProzess muss in den Verwaltungen

stattfinden, um zu tragfähigenKonzepten zu kommen. ThomasSchild, SAP, ergänzte: „Ich stimmedem völlig zu. Es ist wichtig, dassman gegenseitig die Erwartungenabklopft und sich darüber klarwird, wo der Nutzen für beide Sei-ten liegen kann.“ mk

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13.-20. März 2002

Halle 18 StandA25 (15)

NEUZUGÄNGE

WALTERPITTNER,HewlettPackard

Walter Pittner, bei der HewlettPackard GmbH als Vertriebslei-ter für den Bereich ÖffentlicheAuftraggeber zuständig, ist imWortsinn kein Neuzugang; ergehört dem Beirat seit derersten Stunde an, war jedochbeim ersten Treffen verhindert.

THOMASSCHILD,SAP

Der gelernte Informatiker Tho-mas Schild ist bei SAPDeutschland im Marketing fürden Public Sector tätig. SeineSpezialgebiete sind unter anderem die ThemenbereichePublic Healthcare und mobileInternet-Anwendungen.

KARSTENLUKA-SCHEWSKY, Microsoft

Karsten Lukaschewsky ist alsMarketing Manager bei derMicrosoft GmbH für den Ge-schäftsbereich ÖffentlicheDienste verantwortlich. Er über-nimmt im Beirat die Funktionvon Harald Nawo.

STUDIE

DIE BEREITSCHAFT ZUR ZUSAMMENARBEIT WÄCHST

Eine neue eGovernment-Studie der Unternehmensberater von Accentureuntersuchte auch das Thema Public Private Partnership. Die Autorenkommen in ihrer Untersuchung zu der Auffassung, dass „die ÖffentlicheHand bei ihren Internet-Aktivitäten auf klare Unterstützung aus der Pri-vatwirtschaft zählen kann“. Hintergrund der positiven Einschätzung istder Umstand, dass die im Verlauf der Studie befragten Entscheidungs-träger aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in ihrer überwiegendenMehrheit mit positiven Impulsen in der interdisziplinären Zusammenarbeitzwischen privaten und öffentlichen Institutionen rechnen. Sie gingen davonaus, dass vor allem der Aufbau von Portallösungen, über die öffentlicheLeistungs- und Serviceangebote Behörden übergreifend komfortabel undeffizient zugänglich gemacht werden können, in Zukunft besondere Be-deutung erlangen würden. Die Langzeituntersuchung zeigte auch, dassdie Bereitschaft der Öffentlichen Hand auf diese Form der Kooperationzurückzugreifen, stark angestiegen ist. Dabei beschränkt sich die Öff-nung der Öffentlichen Hand nicht nur auf eine allgemeine Bereitschaft Pu-blic Private Partnership-Modelle aufzugreifen. Viele Verantwortliche ausdem Public Sector halten inzwischen sogar das Outsourcing ganzer Ser-vicebereiche für möglich. So erklärten 79 Prozent der befragte Verwal-tungsmanager, sie wollten im Bereich der eCommerce-Anwendungenkünftig verstärkt mit anderen Organisationen zusammenarbeiten. Weitere59 Prozent denken über Möglichkeiten des Outsourcings nach. Aller-dings bewerten drei Viertel der befragten Unternehmensvertreter die Un-terstützung solcher Projekte auf unternehmerischer Ebene höher, als einedirekte Subventionen. Und dies, obwohl viele Öffentliche Institutionennicht unter einem Know-how-Mangel leiden, als vielmehr unter massivenFinanzierungsproblemen. Und: 65 Prozent der Unternehmen wünschensich für eine Unterstützung klare gesetzliche Rahmenbedingungen. Dassdies gerade in Deutschland für Public Private Partnerships nicht immerganz einfach ist, zeigt der nebenstehende Kasten, der die Fallstricke desdeutschen Vergaberechts für solche Projekte unter die Lupe nimmt. mk

„Kooperationen sind fürdie Industrie dann

interessant, wenn sie das Ergebnis auch vermarkten kann.“

Page 28: 7,50 Deutschland ISSN 1618 – 3142 Government · Anti-Terrorkampf Bundesinnenminister Otto Schily will die Infrastruktur der Informationsgesellschaft schützen. Eine Kooperation

A K T U E L L RECHT & SERVICE34 GOVERNMENT COMPUTING 03-2002

BUCH-TIPP

Die Autoren stellen zunächst dieKonzepte und Technologien derKryptografie und der „Public-Key-Infrastructure“ (PKI) vorund zeigen anschließend, wiePKI umgesetzt und genutztwerden kann. Dabei knüpfensie auch Beziehungen zwischenPKI und anderen Sicherheits-technologien – wie Authentifi-zierung – und lassen auch dierein pragmantischen Aspekte(Wirtschaftlichkeitsberechnun-gen) nicht außer Acht.Das Buch führt durch diegrundlegenden Bausteine unddie wichtigsten Themen vonPKI und beschreibt die noch zulösenden Probleme sowie diebereits verfügbaren Lösungen.Der Leser profitiert von der jah-relangen Erfahrung der Autoren

in der Planung von Computer-netzwerken. vio

„PKI – eSecurity implementieren“von A. Nash, W. Duane, C. Joseph, D. Brink560 S., 44,95 € mitp VerlagISBN 3-8266-0781-3

DIE GROSSE HERAUSFORDERUNG

Die IT-Netzwerke werden immerkomplexer, die digitale Kommu-nikation ist aus Unternehmenund aus Behörden nicht mehrwegzudenken. Die Begeiste-rung für die Technologie hat al-lerdings ihren Preis: Die Zahlder Sicherheitsrisiken nimmtständig zu. Die neuen Gefahrenmüssen aber erst bewusst ge-macht werden.Bruce Schneider erklärt des-halb, was Behörden und Unter-nehmen über IT-Sicherheit wis-sen müssen. Er deckt die ge-samten Hintergründe auf – vonden Ursachen der Sicherheits-lücken bis hin zu den Motiven,die hinter böswilligen Attackenstehen. Gleichzeitig ist dasBuch ein praktischer Leitfaden,der auch die Grenzen der Tech-

nik aufzeigt und die Möglichkei-ten schildert, existierende Risi-ken innerhalb einer Organisati-on festzustellen. vio

„Secrets & Lies“von Bruce Schneider412 Seiten, 36,00 €dpunkt.verlagISBN 3-89864-113-9

SICHERHEITSRISIKEN ERKENNEN

Kein Zweifel: Dieses Buch wen-det sich eindeutig an fortge-schrittene Java-Programmierer,die Web-Anwendungen auf derBasis von XML, XSLT, Java Ser-vlets und Java Server Pagesentwickeln. Die wichtigstenTools und Produkte werden da-bei so vorgestellt, dass stetsder praktische Bezug im Mittel-punkt steht. Der Autor entwirftmit Hilfe dieser Technologien ei-nen Chatroom – den Prototypeiner Mehrbenutzeranwendung.Das Besondere hierbei ist aller-dings, dass XML konsequentals Teil des Software-Design-Prozesses behandelt wird.Nach der Lektüre soll der Le-ser die Möglichkeiten, die XMLin Verbindung mit Java bietet,effektiv nutzen können. vio

„XML, XSLT, Java und JSP –Professionelle Web-Applika-tionen entwickeln“von Westy Rockwell672 Seiten, eine CD44,90 €

Galileo Press GmbHISBN 3-934358-57-8

DREH- UND ANGELPUNKT XML

Alles, was man wissen muss,um Linux zur verstehen, es zuinstallieren und damit zu arbei-ten haben Matt Welsh, Kalle Dalheimer und Lar Kaufmannhier zu einem ausführlichenGrundlagenband zusammenge-stellt. Besonderes Gewicht ha-ben die Autoren auf die Installa-tion gelegt. Durch einer um-fangreiche Anleitung kann derLeser schrittweise eine beliebi-ge Linux-Distribution auf seinemRechner konfigurieren.Neben einer Einführung in Unixspezielle für Linux-Benutzer gibtes umfassende Hinweise zurVerwaltung und Pflege eines Li-nux-Systems. Hinzu kommenInformationen über das X Win-dows System, über Editorenund Textverarbeitung und überSprachen und Werkzeuge zurProgrammierung unter Linux.Darüber hinaus warten die Au-toren mit ausführlichen Anlei-tungen zur Einrichtung und Ver-

waltung von Netzwerken undWeb-Servern auf. Dazu gibt eseinen aktuellen Überblick überKDE, Apache-Webserver, Sam-ba und PPP, Editoren sowieeMail-Programme. vio

„Linux – Wegweiser zur Installation & Konfiguration“von Matt Welsh, Kalle Dalheimer und Lar Kaufmann780 Seiten, 36,00 €O’Reilly VerlagISBN 3-89721-133-5

LINUX-GRUNDLAGEN

Neues Urteil im Domain-Streit

Kommunen können nicht auf ihren guten Namen pochen

Der Streit um die Namens-rechte hatte just am 11. No-vember 1999 begonnen.

„Beginn der närrischen Zeit: Schrei-ben der Verbandsgemeinde Vallen-dar an Hubertus Vallendar bezüg-lich der ‘Verletzung des Namens-rechtes’, notierte der Geschäfts-mann (Vallendar BrautechnikGmbH) auf seiner Website, die erseit April 1998 betreibt. Das Schrei-ben hatten die Verwaltungsoberendes Rheinstädtchens verfasst, nach-dem ihre Anmeldung von vallen-dar.de gescheitert war.

Knapp ein Jahr später sprach dasLandgericht der Stadt zwar das Na-mensrecht zu, doch die Richter desOLG entschieden Ende Januar 2002für den Edelbrenner aus der Eifel,so dass die Internetnutzer unter die-ser Domain weiterhin die „Kunstdes Destillierens“ finden. Die Kom-

mune (9 300 Einwohner) präsentiertihren Webauftritt weiterhin untervg-vallendar.de.

Die Richter des 8. Zivilsenats gin-gen zwar davon aus, dass die StadtVallendar Namensschutz genieße,weil sie eine juristische Persondes öffentlichen Rechts und alssolche zur Führung eines eige-nen Namens berechtigt sei, je-doch habe die beklagte Brenne-rei keine Namensanmaßung be-gangen. Bei der vorliegendenGleichnamigkeit seien die Interes-sen der berechtigten Namensträgergegeneinander abzuwägen, wobeiin erster Linie das Gerechtigkeits-prinzip der Priorität gelte. DiesemPrinzip müsse sich bei einem Streitvon zwei Gleichnamigen grundsätz-lich auch der bekanntere Namens-träger unterwerfen. Im konkretenFalle käme es dabei für die Frage der

Priorität nicht darauf an, wer denNamen erstmals benutzt habe, weiles nicht um den Gebrauch des Na-mens, sondern um den Gebraucheiner bestimmt geformten Internet-Adresse gehe. Für die Frage der Pri-orität könne es deshalb nur auf den

Zeitpunktder Reservierung ankom-men. Die Tatsache, dass die StadtVallendar urkundlich bereits in den

Jahren 830/840 erwähnt worden sei,sei deshalb für eine Entscheidungnicht erheblich.

Ein Fall, in dem ausnahmsweisedie Prioritätsregel nicht gelte, liegeebenfalls nicht vor. Der Umstand,dass die Stadt einen historischenNamen trage, während die Brenne-reifirma einen sogenannten Wahl-namen führe, den sie sich selbst zurEintragung ins Handelsregister ge-wählt habe, vermittele der Stadt kei-ne den Prioritätsgrundsatz verdrän-

genden Rechte.Die Richter waren darüber

hinaus der Auffassung, dass ei-ne überragende Bekanntheitder Stadt Vallendar nicht ge-geben sei. Ihr Fall sei nicht mit

denen vergleichbar, in denendie Rechtsprechung beispielswei-se bei den Adressen „Krupp.de“oder „Shell.de“ eine überragen-de Bedeutung angenommen unddeshalb den Prioritätsgrundsatz

nicht habe gelten lassen. (AZ: 8 U1842/00 , vom 25. Januar 2002) vio

www.vallendar.dewww.vg-vallendar.dewww.justiz.rlp.de

Wende. Bisher hatten Gemeinden die Richter auf ihrerSeite, wenn sie ihren Namen als Domain nutzen wollten.Doch nach Urteilen über Heidelberg.de, Alsdorf.de undBadwildbad.de unterlag die Stadt Vallendar gegen einenEdelbranderzeuger aus der Eifel.

EU-RICHTLINIE

HINDERNIS FÜR HANDELINNERHALB EUROPAS

Im Dezember haben sich die Mit-gliedsstaaten auf eine neue EU-Richtlinie verständigt. Sie ermög-licht unter bestimmten Voraus-setzungen den Vorsteuerabzugaus elektronischen Rechnungeninnerhalb Europas. „Die Grund-gedanken der Richtlinie sind ansich zu begrüßen. Leider bleibtdie Richtlinie hinter den Erwar-tungen zurück“, sagt StefanBernütz, eBusiness-Experte beiPricewaterhouseCoopers.Eine Voraussetzung für die Zuläs-sigkeit der elektronischen Rech-nung ist, dass beim Versand dieEchtheit der Herkunft und dieUnversehrtheit des Inhaltes ge-währleistet werden. Dies ist zumeinen mit einer fortgeschrittenenelektronischen Signatur auf derRechnung zu erreichen. Jedochsind die Mitgliedsstaaten er-mächtigt, höhere Anforderungenzu verlangen.Alternativ sieht die Richtlinie dieErstellung von EDI-Rechnungen(Electronic Data Interchange, EDI)vor. In diesem Fall sind die Mit-gliedsstaaten ermächtigt, zusätz-lich ein Papierdokument zu ver-langen. „Diese überholte Vorge-hensweise würde Vorteile wiezum Beispiel hohe Kosteneins-parungen, Zeit- und Effizienzge-winn sowie die Vermeidung vonPapierbergen, die mit der elek-tronischen Rechnung grundsätz-lich zu erreichen sind, wieder zu-nichte machen“, so StefanBernütz weiter. Auf Grund derTatsache, dass die Richtlinie zweiAlternativen vorsieht, und darü-ber hinaus höhere Anforderun-gen durch die einzelnen Mit-gliedsstaaten zulässt, wurde – soder Experte – das Ziel einer ein-heitlichen elektronischen Rech-nung verfehlt. Die Richtlinie rege-le außerdem, welche Mindestan-gaben eine zum Vorsteuerabzugberechtigende Rechnung enthal-ten muss: „Diese weitreichendenAnforderungen werden den gren-züberschreitenden Handel zu-sätzlich behindern.“ vio

http://register.consilium.eu.int/pdf/de/01/st14/14851d1.pdf

Chatbasiertes Beratungssystem

Online-Hilfe auf der Website

Der Augsburger Mathematik-Student Jörg Kurtz hat das

chatbasierte System entwickelt.Beim aktuellen Multimedia-Transfer Wettbewerb der Univer-sität Karlsruhe ist er mit dieserWebsite-Erweiterung ins Finaleeingezogen. Der Besucher derWebseite kann die Beratung sel-ber anfordern, sie kann ihm aberauch durch einen Mitarbeiter desSeitenbetreibers offeriert werden.Man braucht sich also nicht zuwundern, wenn man auf einerWebseite demnächst gefragt wird:„Kann ich Ihnen helfen?“.

Und diese Frage wird kein lee-res Versprechen sein, denn dasTool ermöglicht es dem Beraterauch, den Browser des Seitenbe-suchers durch die Webseite fern

zu steuern und ihm so ebenfallskomplexe Produkte und Dienst-leistungen zu erklären. Sogar eineLive-Videoübertragung vom Be-rater zum Surfer ist möglich.

Einsatzgebiete der Technologiesieht Kurtz „überall, denn Proble-me tauchen bei fast allen größe-ren und kleineren Webseiten auf.“Bisher wird das Produkt über dieAugsburger Firma Cortocom ver-trieben. Kurtz, der an der Univer-sität Augsburg parallel die Diplo-me in Mathematik und Informa-tik anstrebt, hat die Firma bereitsvor zwei Jahren gegründet.

Mit seinem Beratungssystem –einer von fast 200 Einsendungen– hat Jörg Kurtz es vorerst bis insFinale des Multimedia-TransferWettbewerbs geschafft, dessen

Veranstalter ihn als „das wichtig-ste Sprungbrett für die neue Mul-timedia-Generation“ reklamiert.Veranstalter ist die AkademischeSoftware Kooperation (ASK) amRechenzentrum der UniversitätKarlsruhe – in Zusammenarbeitmit Unternehmen wie IBM, derCommerzbank – die mit diesemWettbewerb unter anderem aufdas hohe Potenzial deutschspra-chiger Topp-Studenten aufmerk-sam machen wollen.

Die 25 besten Wettbewerbs-beiträge wurden bei der Learn-tec-Fachmesse in Karlsruhe prä-sentiert. Die Preisverleihung er-folgt noch im Februar durch denbaden-württembergischen Wis-senschaftsminister Peter Fran-kenberg und durch Vertreter ausder Wirtschaft. Insgesamt wurdenfür die besten Beiträge Geld- undSachpreise im Wert von 50 000Euro ausgelobt. vio

www.cortocom.dewww.learntec.de

Zukunftsmusik. Beim Ausfüllen eines interaktivenFormulars im Internet kommt der Bürger nicht zu-recht. Nur ein Mausklick – und schon eilt der zustän-dige Sachbearbeiter zur Hilfe.

Universität Osnabrück

Neues Europa-Zentrum erforscht das Öffentliche Recht

Unter dem Dach des Zen-trums wurden das „Europe-

an Law Institute“ und das „Insti-tut für Europäische Studien“ dieForschung und die Lehre im Be-reich der europäischen Integrati-on bündeln. Das „European LawInstitute“ wird ausgehend vonder rechtsvergleichenden Grund-lagenforschung einen Beitrag zurIntegration der verschiedeneneuropäischen Rechtssysteme lei-sten. Es setzt damit die Arbeit dervon dem Osnabrücker Juristenvon Bar geleiteten internationa-len „Study Group on a European

Civil Code“ fort. Die Arbeitsgrup-pe hat bereits wesentliche Beiträ-ge zur Angleichung des europäi-schen Privat- und Handelsrechtsgeleistet und wird nun um das öf-fentliche Recht erweitert.

Im „Institut für EuropäischeStudien“ sollen die verschiedenenForschungsansätze zur europa-weiten Integration in den Berei-chen Politik, Sozialwesen, Kulturund Wirtschaft zusammengeführtwerden. Das Institut wird anwen-dungsbezogen arbeiten und auchals Beratungsdienstleister ge-genüber öffentlichen und priva-

ten Institutionen auftreten. BeideInstitute werden eng kooperierenund ihre Expertise in verschiede-nen Studiengängen vermitteln.Neben dem bereits bestehendenStudiengang „Europäische Studi-en“ mit den Abschlüssen Bache-lor und Master, der auch als In-tensivstudiengang belegt werdenkann, sollen verstärkt internetba-sierte Weiterbildungsangebotetreten. Das neue Zentrum möch-te ebenfalls attraktiv für den wis-senschaftlichen Nachwuchs sein:Zusätzlich zu dem bereits beste-henden Graduiertenkolleg derDeutschen Forschungsgemein-schaft und dem Promotionskol-leg der Hans-Böckler-Stiftung sol-len weitere Nachwuchsgruppeneingerichtet werden. vio

www.niedersachsen.de

Integration. An der Universität Osnabrück wird eineuropawissenschaftliches Zentrum eingerichtet, dasvom Wissenschaftsministerium mit insgesamt fünfMillionen Euro gefördert wird.

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RECHT & SERVICE T E R M I N E GOVERNMENT COMPUTING 03-2002 35

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Wir stellen aus:Pavillion 11can Halle 11Stand-Nr. P11

Wir freuen uns aufIhren Besuch

DLM-Forum 2002 von EU-Kommission und AIIM Europe

Elektronische Archivierung in der Öffentlichen Verwaltung

Themenschwerpunkte derKonferenz und der begleiten-den Ausstellung sind unter

anderem die langfristige Datenspei-cherung, Content Management, diedigitale Signatur und Archivierungs-standards. Neue gesetzlichen Be-stimmungen und Vorschriften sowieeine Reihe von eGovernment-Initia-tiven in der Europäischen Unioneröffnen der Dokumenten-Manage-ment-Industrie neue Marktchan-cen. Erkki Liikanen, EU-Kommissar,liefert die einleuchtende Begrün-dung: „Die Langfristspeicherungund die Bereitstellung von öffentli-chen Daten ist eine wichtige Vor-aussetzung, um sowohl das ‚Ge-dächtnis der Informationsgesell-schaft’ zu bewahren als auch Ge-schäftsprozesse in der ÖffentlichenVerwaltung effektiver zu gestalten“.

Kongress und Ausstellung

Um Themen wie langfristige Archi-vierung, Standardisierung und

rechtliche Absicherung von digita-len Informationen öffentlich zu dis-kutieren, veran-staltet die EU-Kommissi-on das

DLM-Forum (DLM steht fürmaschinenlesbare Daten,im französischen „Donnéeslisibles par machine“). Ne-ben Workshops und Konfe-renzsitzungen beinhaltetder Fachkongress auch einebegleitende Ausstellung.

Ziel des DLM Forums2002 ist es, die wichtigstenDMS-Anbieter mit Anwen-dern aus dem ÖffentlichenSektor zusammenzubrin-gen. Dabei sollen praktische

Lösungsansätze für die Problemeund Erfordernisse der Kurz- undLangzeitarchivierung elektronischerInformationen diskutiert werden.Die Veranstalter des DLM Forums2002 sind die Europäische Kommis-sion, katalanische und spanischeRegierungsstellen sowie der Fach-verband AIIM Europe.

Die Konferenz behandelt die fol-genden Themenschwerpunkte:■ „The Memory of the Information

Age“■ Langfristige Speicherung und

Verfügbarkeit von elektroni

schen Informationen so wie Mi-grationsaspekte

■ „The Use of Public Information“■ Sicherheit, Schutz und Kontrolle■ „Organising Records and Archives“■ Metadaten, Standardisierungsfra-

gen und Modellanforderungen fürdas Management elektronischerInformationen (MoReq)

■ „Improving Access to Knowledge“– Aus- und Weiterbildung für In-formations-Manager

■ „Capturing and Transforming In-formation“ – Technologien zur au-tomatischen Indexierung und die

Implementierung von Retrieval-Lösungen.

Darüber hinaus beschäftigen sichWorkshops mit der digitalen Signa-tur und Metadaten-Standards.

Der Fachverband AIIM Europeplant die Veröffentlichung von sechsWhite Papers, die auf dem DLM-Fo-rum erstmals der Öffentlichkeit vor-gestellt werden. Die bei Redaktions-schluss bereits feststehenden Inhal-te: Intelligente Erfassung, Indexie-rung und Auto-Kategorisation vonInformationen (Verfasser SER),Back-file Conversion und Migrati-ons-Fragen (Verfasser Hewlett Pack-ard), Content Management (Verfas-ser FileNet), Anwender-Zugang undInformationsschutz (Sponsor IBM)sowie Langfristige Verfügbarkeit undSicherung von Informationen(Sponsor Kodak).

Europaweite Lösungen

Abgerundet wird die Veranstaltungdurch eine begleitende Ausstellung.DMS-Anbieter zeigen ihre aktuellenProdukte und Lösungen für die Öf-fentliche Verwaltung. Aussteller sindunter anderem Agfa, Kodak, IBM,eiStream, FileNet, Canon, HP undSER. Insgesamt erwarten die Orga-nisatoren rund 40 teilnehmendeUnternehmen. Das DLM-Forumdient als europaweite Informations-

und Diskussionsplattform zu Fragender elektronischen Archivierung inder Öffentlichen Verwaltung. Das 2.DLM-Forum fand Ende 1999 stattund befasste sich mit der Thematik:„Wie lassen sich digitale Informa-tionen in der Öffentlichen Verwal-tung langfristig sichern und wiekann ein demokratisierter Zugriffdurch den europäischen Bürger er-reicht werden?“ Im Abschlussdoku-ment rief die EU-Kommission dieeuropäische Informations- undKommunikationsindustrie (IKT) of-fiziell dazu auf, die digitale Archi-vierung als profitablen Markt zu er-schließen. In einer schriftlichen Bot-schaft wurde die Industrie aufgefor-dert, „kosteneffektive Lösungen fürdie Verwaltung von Aufzeichnungenund digitaler Archive anzubieten“(DLM-Botschaft an die IKT). Die of-fizielle Antwort der IKT-Industrienwurde vom AIIM Europe zusam-mengestellt und bildet die inhaltli-che Basis des 3. DLM-Forums. vio

Konferenz. Vom 6. bis 8. Mai wird Barcelona zum europa-weiten Treffpunkt von Archivaren, IT-Managern und Be-amten sowie Anbietern der DMS-Industrie. Unter demTitel „@access and preservation of electronic records –best practices and solutions“ beschäftigt sich die Veran-staltung mit Fragen der elektronischen Archivierung in der Öffentlichen Verwaltung.

DATEN & FAKTEN

Termin6. bis 8. Mai 2002 in BarcelonaAnmeldeschluss20. April 2002ZielgruppeArchivare und Administratoren,Information und Content Mana-ger, IT-Verantwortliche des Öf-fentlichen Sektors, Wissenschaft-ler, Knowledge WorkerTeilnahmegebühr 200 €

Der Besuch der Ausstellung istkostenlosKontaktwww.dlmforum2002.org.AIIM Europe Tel. 0044/1753 592 769 [email protected]

ANTWORTEN. Im Abschlussdokument des 2. DLM-Forums rief die EU-Kommission die Industrie auf, die digitale Archivierung zu erschließen.In Barcelona werden im April die Lösungen erwartet

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A U S S C H R E I B U N G E N RECHT & SERVICE36 GOVERNMENT COMPUTING 03-2002

Aufträge. Von täglich mehr als 650 Ausschreibungen finden Sie in jeder Ausgabe derGovernment Computing eine Auswahl interessanter Ausschreibungen von IT-Leistun-gen mit Fristen, Nachweisen und Umfängen. Bis zu insgesamt fünf der vollständigenBekanntmachungstexte sendet Ihnen der Government-Computing-Kooperationspart-ner subreport auf Anfrage unter Angabe von Adresse und subreport-Nr. kostenfrei zu.

1 BERLINHardware

Vergabeverfahren: Öffentliche Ausschreibung

Umfang: Ausschreibung Nr. 3/02 Hardwarekomponenten

Hardwarekomponenten zur Ausstattung eines studentischen Projekts

3 Jahre vor Ort Garantie auf alle Komponenten

Los 1: - 1 Server

Los 2: - 40 PC Workstationen

Los 3: - 5 PowerMacintosh

- 1 Hama MultiSlot CardReader/ oder gleichwertig

Los 4: - 1 Scanner

Los 5: - 1 schwarzweiß Laserdrucker - 1 Farblaserdrucker

Los 6: - 45 17“ LCD Monitore mit DVI- Anschluß

Los 7: - 2 Multimedia-Beamer - 45 Kopfhörer

Los 8: - 1 Netzwerkkomponente

Los 9: - 46 mechanische Diebstahlsicherungen für LCD Bildschirme+ Klebepads

- 45 CPU Halterungen für Untertischmontage

Ausführungsfrist: etwa II. Quartal 2002

Anforderung: bis 25.02.2002

Nachweise: Die mit dem Angebot vorzulegenden Unterlagen, die vom Auftragge-ber für die Beurteilung der Eignung des Bewerbers verlangt werden:

- Referenzliste

- Angaben über die Anzahl der Mitarbeiter und Auszubildenden

- Eintragung in das Berufsregister der Industrie- und Handelskammerseines Sitzes oder Wohnsitzes

- Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamtes, der gesetzli-chen Krankenkasse und der zuständigen Berufsgenossenschaft

- Erklärung, dass die Voraussetzungen des § 7 Abs. 5 VOL/A nichtzutreffen Folgende Erklärung ist auf einem Formblatt abzugeben,weIches dem Leistungsverzeichnis beigelegt ist:

- Erklärung, welche der in § 2 der Frauenförderverordnung (FFV)genannten Maßnahmen während des Auftrages durchgeführtenoder geleitet werden

- Anerkennung der weiteren vertraglichen Pflichten nach § 4 Frauen-förderverordnung

- Erforderliche Erklärung zu rechtlichen Hindernissen gemäß § 5Frauenförderverordnung

Sollten die angegebenen Unterlagen dem Angebot nicht beigefügtsein, kann das Angebot von der Wertung ausgeschlossen werden

Subreport Nr. 313272668 / LEC

1 BERLINAnwendungssoftware

Vergabeverfahren: EU-Ausschreibung - Offenes Verfahren (VOL)

Umfang: Anwendungssoftware CAD/FM-System

- Lieferung und Installation eines CAD/FM-Softwaresystems ein-schließlich Softwarepflege sowie Schulung der Mitarbeiter des Aus-schreibers

- Weitere Anforderungen sind in der Verdingungsunterlage enthalten

- CPV-Referenznummer: 30241200-2

Ausführungsfrist: Betriebsbeginn ab 01.09.2002

Anforderung: bis 19.03.2002

Nachweise: Auskünfte zur Lage des Unternehmens sowie Auskünfte und Forma-litäten, die zur Beurteilung der vom Unternehmen zu erfüllenden wirt-schaftlichen und technischen Mindestbedingungen erforderlich sind:Folgende Unterlagen sind dem Angebot beizufügen:

- Nachweis über die Eintragung im Berufs-Handelsregister

- Aktuelle Bescheinigung über die Erfüllung der Verpflichtung zur Zah-lung der gesetzlichen Sozialbeiträge

- Aktuelle Bescheinigung über die Erfüllung der Verpflichtung zur Zah-lung von Steuern

Subreport Nr. 353272914 / LEC

1 BERLINDatensicherung

Vergabeverfahren: Öffentliche Ausschreibung gem. § 3 Nr. 2 der Verdingungsordnung fürLeistungen (ausgenommen Bauleistungen) - Teil A - VOL/A

Umfang: Kenn-Nr. Z 56-0112/02 Lieferung einer Lösung für die Datensiche-rung für UNIX, Netware- und Linux-Server

Folgende technischen Rahmenbedingungen sind einzuhalten:

- Als Datensicherungssoftware wird HP Omniback eingesetzt

- Als Bandtechnik ist LTO Ultrium vorzusehen

Bewerbung: ab sofort

Angebotsabgabe: bis 05.03.2002

Nachweise: Von den Bewerbern wird eine Erklärung verlangt, dass sie ihren ge-setzlichen Pflichten zur Zahlung der Steuern, der Sozialversiche-rungsbeiträge und der gesetzlichen Unfallversicherungsbeiträge so-wie ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Beschäftigung Schwerbehin-derter nachgekommen sind.

Subreport Nr. 313272380 / LEC

1 BERLINUpgrade-Lizenzen

Vergabeverfahren: EU-Ausschreibung - Offenes Verfahren (VOL)

Umfang: Softwarepflege - Microsoft-Software-Upgrade

- Lieferung der Upgradelizenzen für Microsoft-Appli-kationen im Rahmen eines Microsoft-Select-Vertrages(Beitritt)

- Weitere Anforderungen sind in der Verdingungsunterlageenthalten

- CPV-Referenznummer: 30248300-2

Ausführungsfrist: Lieferzeitraum 15.5.2002 bis 31.5.2002

Bestellung bei Microsoft bis zum 31.05.2002 ist zwingend

Anforderung: bis 11.03.2002

Nachweise: Auskünfte zur Lage des Unternehmens sowie Auskünfte und Forma-litäten, die zur Beurteilung der vom Unternehmen zu erfüllenden wirt-schaftlichen und technischen Mindestbedingungen erforderlich sind:

Folgende Nachweise sind der Anforderung der Unterlagen beizubrin-gen:

- Nachweis der Zertifizierung als Microsoft-Select-Large-Account-Reseller

Folgende Unterlagen sind dem Angebot beizufügen:

- Nachweis über die Eintragung im Berufs-Handelsregister

- Aktuelle Bescheinigung über die Erfüllung der Verpflichtung zur Zah-lung der gesetzlichen Sozialbeiträge

- Aktuelle Bescheinigung über die Erfüllung der Verpflichtung zur Zah-lung von Steuern

Subreport Nr. 613172036 / LEC

2 KIELImplementierung

Vergabeverfahren: Verhandlungsverfahren nach Paragr. 5 Abs. 1 VOF

Umfang: Dienstleistungen

Implementierung des SAP-Moduls SEM

- Kategorie 7, CPV-Code 72263000-06

Ausführungsfrist: Beginn der vorbereitenden Arbeiten im Mai/ Juni 2002, Beendigungbis Jan. 2003.

Bewerbung: bis 21.02.2002

Nachweise: Mit der Bewerbung sind vorzulegen:

- Angaben zum Unternehmen, insbesondere Anzahl der Mitarbeiter

- Qualifikation, Anzahl und Erfahrungen der Mitarbeiter, die mit der ge-nannten Leistung betraut werden sollen

- durchschnittlicher Umsatz im nachgefragten Bereich in Deutschlandin den vergangenen drei Jahren

- Nachweis über Kenntnisse des Moduls CO

- Liste der wesentlichen, auf diesem Gebiet in den letzten Jahren er-brachten Leistungen mit Angabe des Leistungsumfanges sowie deröffentlichen Auftraggeber

- Nachweis über umfassende Kenntnisse des SAP R/3-Modul BW-SEM

- Referenzen über bereits durchgeführte Implementierungen des Mo-duls BW-SEM

- Vorlage eines Profils der Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen, die mit derDurchführung des Auftrages betraut werden.

Subreport Nr. 353272874 / DUR

2 KIELProvider-Auswahl

Umfang: SAP-Provider-Auswahl

- Kategorie: 7, CPV-Code: 72000000

Ausführungsfrist: Fertigstellung bis 40. KW

Bewerbung: bis 12.03.2002

Nachweise: Angaben zur Lage des Bewerbers sowie Angaben u. Formalitäten zurBeurteilung der technischen und wirtschaftlichen Mindestanforderun-gen an den Bieter:

Mit der Bewerbung sind vorzulegen:

- Bearbeitetes und ausgefülltes „Request for Information“

Subreport Nr. 343272268 / NIE

3 ERFURTColor-Minilab

Vergabeverfahren: Öffentliche Ausschreibung nach VOL/A

Umfang: Vergabe-Nummer: 03/2002

Lieferung eines digitalen Color-Minilabs

Ausführungsfrist: Die Ausführungsfrist soll am 01.05.2002 beginnen und voraussichtlich am 30.06.2002 enden.

Anforderung: bis 22.02.2002

Nachweise: Die Bewerber müssen innerhalb der letzten zwei Jahre Leistungengleichen Umfangs mit Erfolg durchgeführt haben. Der Nachweishierfür ist dem Angebot beizufügen.Sofern dieser Nachweis nicht oder nur unvollständig erbracht wird,kann der Ausschluß aus der Bewerberliste erfolgen.

Subreport Nr. 353272540 / LAN

3 ERFURTNetzinformationssystem

Vergabeverfahren: Beschränkte Ausschreibung nach § 3 Nr. 3 Abs. a) und b) der VOL/Anach öffentlichem Teitnahmewettbewerb

Umfang: Netzinformationssystem

- Lieferung, Installation und Inbetriebnahme eines Netzinformations-systems (NIS) einschl. Schulung und Wartung für die digitaleFührung von Bestandsdaten im Sinne von DIN 2425, wie auch dertechn. Bestandteile zum gesamten Anlagenbestand (vier Wasser-aufbereitungsanlagen, ca. 500 km Leitungsnetz, 36 Trinkwasser-behälter in einem Einzugsgebiet von ca. 5.000 km_)

Ausführungsfrist: Der zu liefernde Umfang (Hard- und Software) muss innerhalb von 4Monaten nach der schriftlichen Bestellung in Betrieb genommen sein

Bewerbung: bis 22.02.2002

Nachweise: - Nachweis, dass ein vergleichbares System in mindestens zwei ver-gleichbaren Versorgungsunternehmen bereits erfolgreich geliefertund in Betrieb genommen wurde und der Betrieb bereits mehr als 1Jahr läuft

- Aussagefähige Referenzliste mit der Angabe von Ansprechpartnern - Angaben zum Unternehmen (Umsatz, Mitarbeiterzahl, Qualifizierung

der für die Ausführung vorgesehenen Personals)

- Benennung und Kurzbeschreibung des angebotenen Systems

Subreport Nr. 353272742 / DUR

4 DÜSSELDORFTFT-Bildschirme

Vergabeverfahren: Offenes Verfahren auf der Basis der VOL, Teil A (VOL/A)

Umfang: Bildschirme

Los 1: - 600 St. TFT-Bildschirme 17“

Los 2: - 120 St. TFT-Bildschirrme 15,1“

Los 3: - Dienstleistung; Auslieferung der Geräte an verschiedeneDienststellen

- CPV: 30231250, 60000000

Ausführungsfrist: Los 1: 100 St. bis Ende Kalenderwoche 25/2002

200 St. bis Ende Kalenderwoche 28/2002

300 St. bis Ende Kalenderwoche 30/2002

Los 2: 120 St. bis Ende Kalenderwoche 25/2002

Los 3: gem. Leistungsbeschreibung.

Bewerbung: bis 20.03.2002

Nachweise: Mindestbedingungen: Bewerber, die mit der oben genannten Dienst-stelle bisher nicht in Geschäftsverbindungen standen, werden gebe-ten, die nachfolgenden Unterlagen dem Angebot beizufügen:

- Vorlage von Unterlagen, die über die wirtschaftliche Situation desUnternehmens, über den Umsatz der Leistungen, die Gegenstandder Vergabe sind, sowie über die personelle Ausstattung des Unter-nehmens Auskunft geben, jeweils bezogen auf die letzten 3 Jahre

- Erfahrungsnachweis in Form einer Referenzliste von öffentlichenoder privaten Auftraggebern, welche mindestens Namen, Wert, Da-tum und Bezeichnung der Leistungserbringung enthält (möglichstnicht weniger als 6), jeweils bezogen auf die letzten 3 Jahre

Weitere Erklärungen:

- Beschreibung der Maßnahmen zur Gewährleistung der Qualität undEinhaltung des Liefertermins

- Erklärung des Bieters und ggf. Nachweis, dass über sein Vermögenweder das Konkurs- noch das Vergleichsverfahren eröffnet wurde,noch die Eröffnung beantragt worden ist;

- Erklärung des Bieters und ggf. Nachweis, dass er sich als ausländi-scher Bieter nicht in Verhältnissen befindet, die nach den Rechtsvor-schriften seines Landes mit den o. g. Verfahren vergleichbar sind;

- Nachweis, dass die Haftungshöchstsummen durch eine Versiche-rung abgedeckt sind, die im Rahmen und Umfang einer marktübli-chen deutschen Industriehaftpflichtversicherung oder vergleichba-ren Versicherung aus einem Mitgliedstaat der EU entspricht.

Subreport Nr. 343272296 / KOE

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IT-Ausschreibungen der Öffentlichen Hand

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RECHT & SERVICE R A T G E B E R GOVERNMENT COMPUTING 03-2002 37

Es ist evident, dass der in dervorangegangenen Ausgabe derGovernment Computing skiz-

zierte Weg für ein flächendeckendeseVergabe-Verfahren nicht gangbarsein kann. Ein kleiner juristischerFingerzeig steckt jedoch im § 22 Nr.1 VOL/A, der – in einem vordigitalenAtavismus – von „unter Verschlusshalten“ spricht. Weist er doch (lei-der im Stufenverhältnis niedrigerstehend als die VgV!) auf ein be-währtes elektronisches Verfahrenhin, dass bei sog. ERP-Software wieetwa SAP R/3 eingesetzt werdenmuss, um den Grundsätzen der ord-nungsgemäßen Buchführung aus §§238, 239 HGB zu genügen. Hier, alsobei der eVergabe-Software, könntedemzufolge das modulare Berechti-gungskonzept als Garant für eine in-terne Kontrolle und Transparenzauch ins Spiel kommen.

Worum geht es eigentlich?

Auch in diesem Lösungszusammen-hang stellt sich die grundsätzlicheFrage, worum es dem Gesetzgeberdenn bei der Verankerung des Ver-traulichkeitsgrundsatzes eigentlichging: Der (Geheim-)Wettbewerb sollumfassend geschützt werden. Ins-besondere der Öffentliche Auftrag-geber soll nicht im Rahmen der An-gebotsfrist durch Indiskretionendem einen oder anderen Wettbe-werber Vorteile verschaffen können.Korruptionsprävention lautet hierdie Devise und deshalb geht esletztlich darum, während der Ange-botsfrist einen dauerhaften Aus-schluss sämtlicher Beteiligter amVergabeverfahren und Dritter vonden Inhalten der Angebote sicher zustellen. Gleichzeitig soll durch dieNormierung des Vier-Augenprinzipsbeim Öffnungstermin20 dem Vorge-nannten ebenfalls Rechnung getra-gen werden.

Also stellt sich die Frage, wie die-ser Ausschluss nun technisch und

praktisch adäquat umsetzbar ist.Der Öffentliche Auftraggeber stellthierzu die Verdingungsunterlagen inelektronischer Form über eine zen-trale webbasierte-Plattform zur Ver-fügung und fordert zur Akkreditie-rung und Angebotsabgabe inner-halb der Angebotsfrist auf. Nachdieser Initialveröffentlichung hatder Öffentliche Auftraggeber biszum „Öffnungstermin“ keinen Zu-griff mehr auf den Inhalt der einge-henden Angebote. Er sieht lediglichdie Anzahl der eingegangenen An-gebote. Weitere Informationen sindbis zum Öffnungstermin nicht zu-gänglich, da die Angebote durch dasBerechtigungskonzept der Plattformzugangsgeschützt, signiert und ver-schlüsselt in der Datenbank liegen.Es versteht sich dabei von selbst,dass dies auch für die Administrati-on der Plattform gilt. Wie bei gut er-stellten Berechtigungskonzepten beiSAP R/3 üblich, sollten administra-tive Zugriffe auf die Verschlüsse-lungsfunktionen mindestens imVier-Augenprinzip erfolgen.

Erst zum „Öffnungstermin“ erhältder Öffentliche Auftraggeber wiederZugang zu seiner Ausschreibungunter Wahrung des Vier-Augenprin-zips. Auch dieses lässt sich hervor-ragend über ein Berechtigungskon-zept abbilden. Eine „verlagernde“Alternative zur reinen Berechti-gungsmethodik wäre die Nutzungeines symmetrischen Verschlüsse-lungsverfahrens, bei dem der Nut-

zer nach verschlüsselter Übersen-dung der Angebote, seinen selbst-erstellten symmetrischen Schlüssel(via Internetbrowser SSL-Verbin-dung!) auf der Vergabeplattform„hinterlegt“. Die Schlüssel wärendann durch das Berechtigungskon-zept erst mit Zeitablauf zum Öff-nungstermin (respektive zur auto-matisierten Angebotsanalyse, sieheauch die Ausführung zur inversenAuktion weiter unten) dem Öffentli-chen Auftraggeber zugänglich.

Zu diesem Termin hat er dannunbeschränkten Zugang zu den gül-tig abgegebenen Angeboten undwird von der Ausschreibungsplatt-form mit einstellbaren Analysenund Grafiken bei der Angebotswer-tung unterstützt.

Diese Lösung überzeugt in derPraxis dadurch, dass eine aufwän-dige und damit teure Schlüsselver-waltung komplett entfällt. Der Öf-fentliche Auftraggeber und sämtli-che Dritte sind vom inhaltlichen Zu-gang ausgeschlossen. Das selbe giltnatürlich auch für die Bieter, dieselbstverständlich keinen Zugriff aufandere Angebote haben.

Rechtliche Schwellenängste

Kritisch hinsichtlich der eVergabeist sicherlich nicht die Veröffentli-chung der Ausschreibung, auchwenn heutzutage eine „Mehrgleisig-keit“ vom Öffentlichen Auftragge-ber gesetzlich gefordert wird21.Wichtig ist vielmehr, inwiefern derBietprozess und die Angebotswer-tung einerseits elektronisch ande-

rerseits auch preisdynamisch (re-verse Auktion), insbesondere im Be-reich des offenen, respektive be-schränkten Verfahrens, über undunter den europäischen Schwellen-werten, durchgeführt werden kann.Hier wurde in der jüngsten Vergan-genheit kontrovers über vergabe-rechtliche Lösungen diskutiert. Kri-stallisationspunkte waren dabei dasVerhandlungsverbot22 und das Ver-traulichkeitsgebot, das ja im erstenBeitrag unter Nr. 2 schon eine maß-gebliche Rolle spielte.

Der Lösungsansatz

Eine Problemlösung bei momentangeltendem Recht sähe danach skiz-ziert wie folgt aus:

Der akkreditierte Anbieter (s.Nr. 1) kann sein Angebot innerhalbder Angebotsfrist über einen Com-puter mit Internetzugang einstellen.Dies wird durch das Computersys-tem intern nach einem vorher fest-gelegten Bewertungsregelwerk23 desÖffentlichen Auftraggebers standar-disiert und analysiert. Hierbei wirdvom Computersystem (also ohnemenschliche Einwirkung des Öf-fentlichen Auftraggebers oder einerdritten Person) die Preisinformati-on des Angebots analysiert und mitden von anderen Anbietern einge-gangenen Angeboten nach dem er-stellten Regel- und Bewertungs-schema verglichen.

Hiernach erhält der Anbieter einevom System generierte, nur ihm zu-gängliche derivative Information,nämlich lediglich eine Ranginfor-

mation24. Er ist daraufhin in der La-ge, sein Angebot bis zur Angebots-frist kontinuierlich zu überdenken,nachzukalkulieren und ggf. ein neu-es Angebot abzugeben. Die altenAngebote verlieren damit ihre Gül-tigkeit und werden verworfen, bzw.lediglich die geänderten Teile.Selbstverständlich sollte der gesam-te Prozess lückenlos vom Systemdokumentiert (Revision) werden, je-doch wird dem Öffentlichen Auf-traggeber nur das letzte gültige ab-gegebene Angebot zum „Öffnungs-termin“ offenbart.

Diese Lösung weist eine optimalezweigleisige Konformität auf. Einer-seits kann ein Verstoß gegen dasVerhandlungsverbot nicht erfolgen,da eine Preisverhandlung nach Öff-nung der Angebote25 (Kenntnisnah-me des öffentlichen Auftraggebersvom Angebotsinhalt) eben nichtstattfindet. Andererseits erhält derAnbieter während der Angebotsfristkeine direkten (Preis-)Informatio-nen seiner Konkurrenten, da er le-diglich eine Ranginformation erhält.Dieses Verfahren ermöglicht alsoden Einsatz einer vergaberechts-konform variierten inversen Auktionim öffentlichen Vergabeverfahren.Nach der internen Entscheidungs-findung kann der Öffentliche Auf-traggeber die Absicht über die Zug-schlagserteilung innerhalb der ge-setzlichen Frist den nicht zum Zugegekommenen Anbietern über diePlattform erklären, da der Zugangnachvollziehbar dokumentiert ist.

Neben dem „klassischen Weg“kann nach Ablauf der Interventi-

onsfrist auch elektronisch der Zu-schlag erteilt werden. Eine nachfol-gend zu erstellende (noch notwen-dige) Vertragsurkunde sollte dahervom System unterstützt werden.

Fazit

Trotz der dargestellten Widrigkeitenlässt sich die eVergabe heute alsorealisieren, wenn man die Problem-kreise kritisch analysiert. Dies giltgerade für die stereotyp vorgetra-genen rechtlichen Bedenken hin-sichtlich des Einsatzes inverser Auk-tionen bei geltender Rechtslage. DerEinsatz inverser Auktionen ist fürden Öffentlichen Auftraggeber des-halb ausnehmend wichtig, als erdurch die adhoc-Einsparungen beider Produktbeschaffung seine Re-strukturierungskosten für das eGov-ernment refinanzieren kann. Wegender angespannten Haushaltslagesollten vorrangig praktikable Lö-sungsansätze in Betracht gezogenwerden, die auch eine zügige euro-paweite Umsetzung ermöglichen26.Die Technologie ist heute kosten-günstig erhältlich, ausgereift undüberall einsetzbar. Es bedarf letzt-lich „nur noch“ einer neuen Be-schaffungsmentalität. jb

Stolpersteine der elektronischen Vergabe, Teil II

eBeschaffung leicht gemachtLITERATUR

20 vgl. z.B. § 22 Nr. 2 VOL/A

21 Zumindest im Bereich der VOB;§ 21 Nr. 1, Ziff.1 VOB: „Dane-ben (also nicht stattdessen!)kann der Auftraggeber mit digi-taler Signatur im Sinne des Sig-naturgesetzes versehene digi-tale Angebote zulassen.“ Nachüberwiegender Meinung kannim Bereich der VOL und VOFaufgrund deren Formulierungenallein elektronisch gearbeitetwerden. Die Frage nach demDiskriminierungsverbot kannsich jedoch auch hier stellen.

22 vgl. § 24 Nr. 3 VOL/A undVOB/A

23 § 25 VOL/VOB konform

24 Seinen genauen Rang oder ei-ne unschärfer definierte Positi-onsanzeige, bspw. unter denersten 3 oder 5, etc. ist hiermöglich.

25 § 24 Nr. 1 VOL/VOB ist erstnach Öffnung der Angebotedurch den öffentlichen Auftrag-geber anwendbar.

26 Multilingualität als verbleibendesHauptproblem.

Lösung. In Government Computing 02-02 skizzierte Vergaberechtsexperte Johannes Bleker die Probleme derÖffentlichen Hand mit der elektronischen Vergabe. Hiernun sein Ausweg aus dem Dilemma.

DER AUTOR

JOHANNES BLEKER (36)

…ist Justitiar der econia AG,Rechtsanwalt und CISA (CertifiedInformation Systems Auditor),Mitglied in der Initiative D21, Ar-beitsgruppe „Vorreiterrolle desStaates beim Einsatz von Infor-mations- und Kommunikations-technik“.

Page 32: 7,50 Deutschland ISSN 1618 – 3142 Government · Anti-Terrorkampf Bundesinnenminister Otto Schily will die Infrastruktur der Informationsgesellschaft schützen. Eine Kooperation

A U S S C H R E I B U N G E N RECHT & SERVICE38 GOVERNMENT COMPUTING 03 -2002

5 HAMBURGDienstleistung

Vergabeverfahren: Offenes Verfahren nach VOL/A

Umfang: Ausschreibung Nr. 00092A2002

- Betreuung der vorhandenen Endgeräte, die im Servicecenter IT ver-waltet werden

- CPV Ref.-Nr. 50324000-2

Ausführungsfrist: Für die Zeit vom 01.07.2002 bis 30.062004 mit optionaler Verlänge-rung für ein weiteres Jahr

Anforderung: ab sofort

Angebotsabgabe: bis 02.04.2002

Nachweise: - Umsatz der letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahre

- Anzahl der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter in den letztendrei Geschäftsjahren nach Behifsgruppen

- Nachweis von Referenzen vergleichbarer Art und Größenordnung

- Nachweis der vollständigen Zahlung anfallender Steuern und Sozial-abgaben.

- Reaktionszeit im Störfall 60 Minuten.

Subreport Nr. 353272801 / NIE

6 BREMENNT-Server

Vergabeverfahren: Offenes Verfahren

Umfang: Windows NT Server-2000 Migration

Lieferung aller Komponenten, einschließlich Montage und Inbetrieb-nahme

- Genaue Angaben über Art und Menge der Einzelkomponenten lt.Ausschreibungspflichtenheft

- CPA-Nr. 3020000

Ausführungsfrist: Beginn der Ausführung 22. April 2002

Abschlusstermin Mitte Mai 2002

Anforderung: bis 19.02.2002

Nachweise: s. Verdingungsunterlagen

Subreport Nr. 353272783 / LAN

7 BAD HOMBURGHard- und Software

Vergabeverfahren: Öffentliche Ausschreibung gemäß VOL/A, § 3 Abs. 1 (1)

Umfang: Beschaffung von folgender Hardware bzw. Software

Los I:

- Kauf Anmietung bzw. Leasing von zwei Compaq ProLiantDL360R01 P1133 Servern

Los II:

- Kauf Anmietung bzw. Leasing von drei Compaq ProLiant ML370R02P1266 Servern inkl. einer DLT-Library

Los III:

- Kauf von einer WatchGuard Firebox 2500

Anforderung: bis 22.02.2002

Nachweise: Vergabe an eine geeignete Firma. Für die Auftragsvergabe kommennur leistungsfähige Firmen in Frage, die nachweislich vergleichbareArbeiten ausgeführt haben. Vor der Vergabe erfolgt eine Überprüfungder Bieter bei der Melde- und Informationsstelle für Vergabesperrenbei der Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main. Im Falle belastenderErgebnisse kann ein nachträglicher Ausschluß vom Wettbewerb erfol-gen.

Subreport Nr. 353272964 / PSC

8 COTTBUSNetzwerk

Vergabeverfahren: Offenes Verfahren VOB/A, Anh. B

Umfang: Vergabenummer: 20275

Erschließung Außenanlagen Aktive Datentechnik für Geb. 351/210(ehem. Lazarett)

- Lieferung, Montage, Inbetriebnahme von aktiven Datennetzkompo-nenten

- Ausstattung mit Gigabit Ethernet und Fast Ethernet Anschlüssen, IPRouting und VLAN Funktionalität

- Montage von Datenverteilerschränken

- Erstellung Netzwerkdokumentation

Ausführungsfrist: 6 Monate Beginn der Ausführungsfrist: 06.05.2002

Ende der Ausführungsfrist: 08.11.2002

Anforderung: bis 21.02.2002

Nachweise: Mit dem Angebot sind vorzulegen:

Der Bieter hat zum Nachweis seiner Fachkunde, Leistungsfähigkeitund Zuverlässigkeit Angaben zu machen über

- seinen Umsatz in den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjah-ren, soweit er Bauleistungen und andere Leistungen betrifft, die mitder zu vergebenden Leistung vergleichbar sind, unter Einschluß desAnteils bei gemeinsam mit anderen Unternehmen ausgeführten Auf-trägen, Referenzobjekte.

- die von ihm ausgeführten Leistungen in den letzten drei abgeschlos-senen Geschäftsjahren, die mit der zu vergebenden Leistung ver-gleichbar sind.

- die Zahl der bei ihm in den letzten drei abgeschlossenen Geschäfts-jahren jahresdurchschnittlich beschäftigten Arbeitskräfte, ggf. ge-gliedert nach Berufsgruppen.

- die ihm für die Ausführung der zu vergebenden Leistung zur Verfü-gung stehende technische Ausrüstung.

- das von ihm für die Leistung und Aufsicht vorgesehene technischePersonal.

- Eintragung in die Handwerksrolle, das Berufsregister oder das Regi-ster der Industrie- und Handelskammer seines Sitzes oder Wohnsit-zes.

- Der Bieter hat eine Bescheinigung der Berufsgenossenschaft vorzu-legen. Bieter, die nicht ihren Sitz in der BRD haben, haben eine Be-scheinigung des für sie zuständigen Versicherungsträgers vorzule-gen.

- Auf Anforderung ist vom Bieter aus der Bundesrepublik Deutschlandein Auszug aus dem Gewerbezentralregister vorzulegen. Bei auslän-dischen Bietern betrifft das eine gleichwertige Bescheinigung vonGerichts- oder Verwaltungsbehörden des Herkunftslandes. Die Be-scheinigung darf nicht älter als 3 Monate sein. Angebote können vonder Wertung ausgeschlossen werden, wenn die Bescheinigungnicht vorgelegt wird.

Subreport Nr. 343272888 / LEC

9 HEIDELBERGDV-Systeme

Vergabeverfahren: Nicht offenes Verfahren

Umfang: DV-Systeme

- Lieferung, Installation, Schulung und Inbetriebnahme eines DV-Sy-stems zur campusweiten elektronischen Akquisition, Befundung,Kommunikation und Archivierung Radiologischer Untersuchungen(PACS)

- Zielsetzung ist die Ablösung des Films als Archiv-, Befundungs- undKommunikationsmedium

Das PACS muss in folgende vorhandene Systeme integriert werden:

- Campusnetzwerk

- Geräte zur Bilderzeugung

- Geräte zur Erstellung von Hardcopies

- Radiologie Informationssystem (RIS)

- und in das Klinische Arbeitsplatzsystem (KIS) mit integrierter Elektro-nischen Krankenakte

Technische Mindestanforderungen:

- Die Liefergegenstände müssen den anerkannten Regeln im Rahmender Europäischen Gemeinschaft (z.B. CE, EMV etc.) entsprechenund die entsprechenden Normen und Sicherheitsvorschriften erfülI-en

- CPV: 72000000

Ausführungsfrist: Oktober 2002

Bewerbung: bis 08.03.2002

Nachweise: Mindestbedingungen:

Mindestens verlangte Nachweise für die Beurteilung der Eignung(Fachkunde, Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit) des Bewerbers:

a) Umsatz des Unternehmens in den letzten 3 abgeschlossenen Ge-schäftsjahren

b) Zahl der in den letzten 3 abgeschlossenen Geschäftsjahren jahres-durchschnittlich beschäftigten Arbeitskräfte, gegliedert nach Tätig-keitsgruppen

c) Referenzinstallationen

d) das für die Projektleitung und Projektdurchführung vorgesehenetechnische Personal

e) andere, insbesondere für die Prüfung der Fachkunde geeignetenNachweise

f) ist der Betrieb zertifiziert nach ISO 9001?

Subreport Nr. 343272987 / KRI

10 STUTTGARTDigitales Videomanagement-System

Vergabeverfahren: Verhandlungsverfahren gemäß VOL/A-SKR

Umfang: Digitales Videomanagement-System

- zur alarmgesteuerten Aufzeichnung von derzeit ca. 300 Kamerasder Sicherheitstechnik sowie zur permanenten Aufzeichnung vonÜberwachungskameras an Pforten im Außenbereich, einschließlichAnwendersoftware zur Bedienung des Systems über mehrere Be-dienplätze

- Das System muß für mindestens 1.000 anzuschließende analogeKameras ausgelegt sein. Eine Erweiterung muß stufenlos modularmöglich sein

- Organisation des Systems als dezentrales (mindestens 5 Unterzen-tralen) Digitales Videosystem

- Benötigter Speicher: momentan ca. 2,5 TB, ausbaubar auf minde-stens 6 TB

Ausführungsfrist: Die Realisierung erfolgt in Bauabschnitten.

Los (Zentrale): Oktober 2002 bis Januar 2003

Los 2 (Terminal 1): Februar 2003 bis Juni 2003

Los 3 (Terminal 2): Oktober 2002 bis Februar 2003

Los 4 (Terminal 3): April 2004 bis September 2004

Los 5 (Terminal 4): November 2003 bis März 2004

Los 6 (Feuerwache): Juni 2003 bis August 2003

Los 7 (FM-Shelter): September 2003 bis November 2003

Bewerbung: bis 26.02.2002

Nachweise: Verlangte Nachweise für die Beurteilung der Eignung:

- Für die Auftragserteilung kommen nur Firmen in Frage, die nach-weisbar ähnliche Arbeiten nach Art und Umfang bereits durchgeführthaben.

Der Bewerber hat der Bewerbung als Anlage beizufügen:

- Umsatz der letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahre im betref-fenden Geschäftsbereich sowie gesamt,

- Nachweis von mindestens drei Objekten vergleichbarer Größe undArt (Referenz)

Subreport Nr. 313272355 / KRI

11 BURGHardware

Vergabeverfahren: Öffentliche Ausschreibung gem. § 3 Nr. 1 VOL/A

Umfang: EDV-Hardware

Lieferung von 2 Server, 54 PC Pentium IV 1, 7 GHz, 35 HP Laser Jet1200, 9 Netzdrucker

Los 1:

- Lieferung HP Netserver LH 3000 (Leasing 36 Monate)

Los 2:

- Lieferung Server (Leasing 36 Monate)

Los 3:

- Lieferung 23 PC Pentium IV 1,7 GHz, 13 HP Laser Jet 1200 (Leasing36 Monate)

Los 4:

- Lieferung 31 PC Pentium IV 1,7 GHz, 22 HP Laser Jet 1200 (Leasing42 Monate)

Los 5:

- Lieferung 8 Netzdrucker KYOCERA FS-1010 N (Leasing 36 Monate)

Los 6:

- Lieferung 1 Netzdrucker KYOCERA FS-3800 N (Leasing 36 Monate)

Ausführungsfrist: Etwa vorgeschriebene Lieferfrist: 21./22. KW 2002

Anforderung: ab sofort

Angebotsabgabe: bis 26.02.2002

Nachweise: Geforderte Eignungsnachweise:

Die Bewerber werden gebeten, gem. § 7 Nr. 4 VOL/A Unterlagen bei-zufügen, nach denen ihre Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuver-

lässigkeit beurteilt werden können.

Mit dem Angebot sind folgende Unterlagen einzureichen:

- aktueller Handelsregisterauszug

- Gewerbeanmeldung oder Nachweis der Mitgliedschaft in der Indu-strie- und Handelskammer oder Handwerkskammer

- Unbedenklichkeitsbescheinigung des zuständigen Finanzamtesund der zuständigen Krankenkasse

- Nachweis über Mitgliedschaft in einer Berufsgenossenschaft bzw.Berufsregister

- Nachweis der Haftpflichtversicherung

- Referenzliste über vergleichbare Leistungen

- Bewerbererklärung gem. RdErl. MW vom 29.11.1996 (MBl. LSA S.48)

Subreport Nr. 313272523 / MEI

12 DACHAUHardware

Vergabeverfahren: Öffentliche Ausschreibung nach § 3 Nr. 1 VOB/A

Umfang: EDV-Verkabelung und -Ausstattung

Zur Ausführung kommen:

- ca. 3.000 m EDV-Verkabelung mit LW-Leitungen

- ca. 1.000 m EDV-Verkabelung mit Kat-7-Leitungen

- ca. 10 Stück Erweiterung der ELT-Unterverteiler

- ca. 60 Stück Switch

- ca. 1 Stück Switch für ca. 60 LWL-Anschlüsse

- ca. 60 Stück Medienumsetzer

- ca. 150 Stück PC / Notebook

- ca. 50 Stück Laserdrucker

- ca. 18 Stück Beamer

- ca. 1.700 User pädagogische Oberfläche

- ca. 1.700 User Netzwerk Win 2000 Terminalserver

- Schulung Pädagogische Oberfläche - Terminalserver

Ausführungsfrist: Beginn: 12. KW Ende: 22. KW

Anforderung: bis 25.02.2002

Nachweise: Der Bieter hat zum Nachweis seiner Fachkunde, Leistungsfähigkeitund Zuverlässigkeit Angaben zu machen gemäß § 8 Nr. 3 (1) Buchsta-ben a-g VOB/A Nachweise sind entsprechend den Verdingungsun-terlagen einzureichen.

Subreport Nr. 313272528 / WAL

13 AUGSBURGPCs, Beamer, Computersaal

Vergabeverfahren: Offenes Verfahren

Umfang: EDV-Ausrüstung

- ca. 320 Stück Multimedia-Personalcomputer

- ca. 60 Stück Datenprojektionsgeräte (sog. Beamer)

- 1 vernetzter Computersaal (16 Computer)

- CPV: 30200000, 32321000

Ausführungsfrist: Ausführungszeitraum 03. Juni 2002 bis 12. Juli 2002

Anforderung: bis 26.02.2002

Nachweise: Mindestbedingungen:

- Es kommen nur Bieter in Betracht, die in den letzten drei Jahren ver-gleichbare Leistungen erbracht haben

- Referenzliste ist dem Angebot beizufügen

Weitere Bedingungen sind den Verdingungsunterlagen zu entneh-men.

Subreport Nr. 313272580 / WAL

14 ROSTOCKHardware

Vergabeverfahren: Öffentliche Ausschreibung - § 17 Nr. 1 VOL/A

Umfang: Modernisierungsbeschaffung für den EDV-Bereich

Lieferung und Installation der Hardware, Verkabelung, sowie Software

Ausführungsfrist: Die Lieferung soll ab April 2002 erfolgen

Anforderung: bis 22.02.2002

Subreport Nr. 613172006 / BOL

15 AACHENEDV-Bedarf

Vergabeverfahren: Öffentliche Ausschreibung (gemäß Anhang A VOL/A)

Umfang: Beschaffung von EDV-Bedarf

Anforderung: bis 22.02.2002

Nachweise: Folgende Nachweise werden verlangt:

- gültige Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamtes

- Bescheinigung des zuständigen Steueramtes

- Bescheinigung der Zuverlässigkeit und der Leistungsfähigkeit desBieters

Subreport Nr. 613172942 / KOE

subreportVerlag Schawe GmbH51101 KölnTel. 0221/98578-0Fax 0221/98578-66eMail [email protected] www.subreport.de

Page 33: 7,50 Deutschland ISSN 1618 – 3142 Government · Anti-Terrorkampf Bundesinnenminister Otto Schily will die Infrastruktur der Informationsgesellschaft schützen. Eine Kooperation

L E T Z T E S E I T ERECHT & SERVICE GOVERNMENT COMPUTING 03-2002 39

R E D A K T I O N E L L E R W Ä H N T E U N T E R N E H M E N

imc information multimedia communication GmbH Altenkesseler Str. 17/B2, 66115 Saarbrücken Tel. 0681/9762-227, Fax 0681/9762-530 www.im-c.de 11

Administration Intelligence AG Winterhäuser Straße 106a, 97084 Würzburg Tel. Tel. 0931/88061-70, Fax 0931/88061-40 www.ai-ag.de 9

Adobe Systems GmbH Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim Tel. 089/317 05-0, Fax 089/31705-705 www.adobe.de 18

AltaVista Internet Solutions Ltd. Fischertwiete 2, 20095 Hamburg. Tel. 040/53879050. Fax 040/32027886 www.altavista.de 29

AsOne AG Ziegelstraße 71-75, 33609 Bielefeld Tel. 0521/305920-0, Fax 0521/305920-8 www.asone.de 14

Authentidate International AG, Kaiserwerther Str. 115, 40880 Ratingen, Tel. 02102/99757-0, Fax 02102/99757-98 www.authentidate.de 9

BakBone Software Einsteinstr. 10, 85716 Unterschleissheim Tel. 089/31787761 www.bakbone.com 12, 16

Beta Systems Software AG Alt-Moabit 90d, 10559 Berlin Tel. 030/726 118-0, Fax 030/726 118-800 www.betasystems.com 21

Bundesdruckerei GmbH Oranienstraße 91, 10958 Berlin Tel. 030/2598-0, Fax 030/2598-2205 www.bundesdruckerei.de 4

Cap Gemini Ernst & Young Deutschland GmbH Bleibtreustraße 38, 10623 Berlin Tel. 030/885942-0, Fax 030/885942-20 www.cgey.com 11

Cartogis Pestalozzistr. 56a, 10627 Berlin Tel. 030/31803-500, Fax 030/31803-505 www.cartogis.de 25

Cisco Systems GmbH Lilienthalstraße 9, 85399 Hallbergmoos Tel. 01803-671001, Fax. 0811/5543-10 www.cisco.de 18

Compaq Computer GmbH Humboldtstr. 8, 85609 Dornach Tel. 089/9933-0, Fax 089/9933-1166 www.compaq.de 18, 29

DataCore Software GmbH Leopoldstraße 236, 80807 München Tel. 089/35874-100, Fax 089/35874-421 www.datacoresoftware.com 14

Dimension Data Germany AG & Co. , In den Schwarzwiesen 8, 61440 Oberursel Tel. 06171/977-0, Fax 06171/977-210 www.eu.didata.com 20

Enterasys Networks Germany GmbH Dreieich Park, Im Gefierth 13d, 63303 Dreieich Tel: 06103/991-0, Fax 06103/991-109 www.enterasys.com/de/ 30

Fujitsu Siemens Computer GmbH Rathausplatz 3-7, 61348 Bad Homburg Tel. 06172/188-00, Fax 06172/188-634 www.fujitsu-siemens.de 20

GE Smallworld Europaring 60, 40878 Ratingen Tel. 02102/108-0, Fax 02102/108-111 www.smallworld.de 27

HEWLETT PACKARD GmbH Lützowplatz 15, 10785 Berlin Tel. 030/25452-0, Fax 030/25452-162 www.hewlett-packard.de 17

IBM Deutschland GmbH Ernst-Reuter-Platz 2, 10587 Berlin Tel. 030/3115-0, Fax 030/3115-1445 www.ibm.de 17

IBM Deutschland GmbH Pascalstr. 100, 70569 Stuttgart Tel. 0711/785-0, Fax 0711/785-1078 www.ibm.de 18

Infonie GmbH Robert-Koch-Platz 4, 10115 Berlin Tel. 030/24627-0, Fax 030/24627-120 www.infonie.de 29

Landesbetrieb für Informationstechnik Berliner Straße 112 - 115, 10713 Berlin Tel. 04930/9012-0, Fax 04930/9012-3112 www.lit.berlin.de 4

MAP&GUIDE GmbH Wilhelm-Schickard-Str. 10, 76131 Karlsruhe Tel. 0721/7816-0, Fax 0721/7816-599 www.mapandguide.com 20

MontaVista Software GmbH Starnberger Str. 22, 82131 Gauting Tel. 089/8933759-0, Fax 089/8933759-9 www.mvista.de 18

Network Associates GmbH Ohmstrasse 1, 85716 Unterschleissheim Tel. 089/3707-0, Fax 089-3707-1199 www.nai.com/international/germany 20

Nokia Telecommunications GmbH Heltorfer Str. 22, 40472 Düsseldorf Tel. 0211/94120, Fax 0211/94121083 www.nokia.de 18

Oracle Deutschland GmbH Riesstrasse 25, 80992 München Tel. 089/1430-1150, Fax 089/1430-0 www.oracle.com 17

PINNACLE SYSTEMS GmbH Rüdesheimerstraße 11, 80686 München Tel.089/50206-0, Fax 089/50206-570 www.pinnaclesys.com 20

Provadis Partner für Bildung & Beratung GmbH Industriepark Höchst, 65926 Frankfurt am Main Tel. 069/305-81824, Fax 069/305-84848 www.provadis.de 11

ReadSoft GmbH Martin-Behaim-Str. 4, 63263 Neu-Isenburg Tel. 06102/7162-0, Fax 06102/71 62-62 www.readsoft.de 20

SAP AG Neurottstr. 16, 69190 Walldorf Tel. 06227/7-47474, Fax 06227/7-57575 www.sap.com 17

SER Solutions GmbH Innovationspark Rahms, 53577 Neustadt/Wied Tel. 02683/984-0, Fax 02683/984-222 www.sersolutions.de 17, 18

SICAD Geomatics GmbH & Co. oHG Otto-Hahn-Ring 6, 81739 München Tel. 089/636-02, Fax 089/636-41342 www.sicad.de 22

Sirius Software GmbH Kolpingring 18, 82041 Oberhaching Tel. 089/613676-0, Fax 089/613676-33 www.sirius-eos.com 20

Storage Technology GmbH Industriestr. 30-34, 65760 Eschborn Tel. 06196/9568-0, Fax 06196/9568-293 www.storagetek.de 14, 16

StrateGIS Günther & Schüssler GbR Kerkrader Straße 11, Europaviertel, 35394 Gießen Tel. 0641/4994-239, Fax 4994-223 www.strategis.de 26

Subreport Verlag Schawe GmbH Buchforststraße 1 - 15, 51101 Köln Tel. 0221/98578-0, Fax 0221/98578-66 www.subreport.de 36, 38

SuSE Linux AG Deutschherrnstr. 15-19, 90429 Nürnberg Tel. 0911/740530, Fax 0911/7417755 www.suse.de 17, 20

TEGARON Telematics GmbH Am Propsthof 74, 53121 Bonn Tel. 0228/5201-0, Fax 0228/5201-139 www.tegaron.de 24

Tele Atlas Deutschland Gmbh Am Neuen Horizont 1, 31177 Harsum Tel. 05127/408-0, Fax 05127/408-555 www.teleatlas.com 24

Tenovis Kleyerstrasse 94, 60326 Frankfurt am Main Tel. 0800/2661-000, Fax 0800/2661-219 www.tenovis.com 20

Toshiba Europe GmbH, Hammfelddamm 8, 41460 Neuss Tel. 02131/158-0, Fax 02131/158-583 www.toshiba-teg.com 18

T-Systems International GmbH Hahnstr. 43 d, 60528 Frankfurt am Main Tel. 0800/8797836, Fax 069/66531-139 www.t-systems.de 18

VERITAS Software GmbH Humboldtstr. 6, 85609 Aschheim Tel. 089/94302-0, Fax 089/94302-950 www.veritas.com 28

Xerox GmbH Carl-Schurz-Str. 2, 41460 Neuss Tel. 0211/990-0, Fax 0211/990-263 www.xerox.de 18

I N S E R E N T E N V E R Z E I C H N I S

I M P R E S S U MGovernment Computing

Vogel IT-Medien GmbHGutermannstr. 25, 86154 AugsburgTel. 0821/2177-0, Fax 0821/2177-223eMail [email protected] Kommune & StaatLtg. Manfred Klein /mk (verantwortlich, -133)Ressort Branche & Innovation Ltg. Gerald Viola /vio (verantwortlich, -296)Ressort Praxis & LösungenLtg. Jürgen Sprenzinger /jü (verantwortlich, -291)Ressort Recht & Service Ltg. Jürgen Sprenzinger /jü (verantwortlich, -291)Chef vom DienstGerald Viola /vio (-296)RedaktionsassistenzAlexandra Breuer (-140)Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe Ursula Schempp (us)Johannes Bleker (jb)Michael Sarbacher (ms)Gérald Santucci (gs)Frank Schüssler (fs)AnzeigenleitungHarald Czelnai (-212)(verantwortlich für den Anzeigenteil)[email protected] 0821/2177-152MediaberatungRenate Schmid (-282), Government Computing SourcesSandra Kapfer (-217)AnzeigendispositionDagmar Schauer (-202)Grafik & LayoutMichael Büchner (Ltg.), Katja MayrhoferEBVAnngelina KönigAnzeigen-LayoutAlbert Petrich, Andreas SchusterSystembetreuungLtg. Harald Förg, Karl-Heinz ThiemannVertriebskoordinationSabine Seider (-194, Fax -228) eMail [email protected] Hecht, DataM-Services GmbH, 97130 Würzburg, Tel. 0931/4170-429, Fax 0931/4170-497, eMail [email protected]äftsführerThomas Friedbichler, Werner NieberleBeiratJon Abele, KPMGJochen Baier, Mummert + PartnerHermann Behrens, DINPeter Blascke, Siemens Business ServicesJohannes Bleker, Econia Werner Büdel, Fujitsu SiemensProf. Dr. Friedhelm Gehrmann, FH d. BundesDr. Friedrich Ludwig Hausmann, Freshfields Bruckhaus DeringerUtz Helmuth, Cosinex Karsten Lukaschewsky, MicrosoftEdda Peters, subreportWalter Pittner, Hewlett PackardThomas Schild, SAPYilmaz Subasi, CompaqHenrik Tesch, CiscoBerthold Weghaus, TÜVITHolger Wosnitza, MaternaMichael Woydich, IBMErscheinungsweisemonatlichAbonnementPreis des Jahresabonnements: 60,–E zzgl. MwSt.DruckMannheimer Morgen Großdruckerei und VerlagGmbH, Dudenstr. 12-26, 68167 MannheimHaftungFür den Fall, dass Beiträge oder Informationenunzutreffend oder fehlerhaft sind, haftet der Verlagnur beim Nachweis grober Fahrlässigkeit. Für Bei-träge, die namentlich gekennzeichnet sind, ist derjeweilige Autor verantwortlich. Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine Haftung über-nommen.UrheberrechtAlle in GOVERNMENT COMPUTING abgedrucktenBeiträge sind urheberrechtlich geschützt. Redaktio-nelle Beiträge werden gerne entgegengenommen,wobei die Zustimmung zum Abdruck und zurVervielfältigung vorausgesetzt wird. Gleichzeitigversichert der Verfasser, dass die Beiträge frei vonRechten Dritter sind und nicht schon an andererStelle zur gewerblichen Nutzung oder Veröffentli-chung angeboten wurden. Honorare nach Verein-barung. Mit der Zahlung des Honorars ist diegesamte technisch mögliche Verwertung derumfassenden Nutzungsrechte durch den Verlag,auch wiederholt, in Zusammenfassung und inAuszügen abgegolten. Nachdruck, Vervielfältigun-gen aller Art oder anderweitige Verwertung vonTexten aus der GOVERNMENT COMPUTING sindnur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung desVerlags möglich.Unsere Zeitschrift „Government Computing” stehtnicht in Verbindung mit der gleichnamigen eng-lischsprachigen Zeitschrift, die von Kable Ltd.,London, herausgegeben wird. Für nähere Informa-tionen besuchen Sie die Website von Kable Ltd.unter www.kablenet.com.Verbreitete Auflage: 27 000 Exemplare.Die Artikel dieser Publikation sind in elektronischerForm über das Daten-bankangebot der GBI zubeziehen: www.gbi.de

Mitgliedschaft

Vogel IT-Medien ist eine hundertprozentige Toch-tergesellschaft der Vogel Medien Holding, Würz-burg. Zur Vogel Medien Gruppe gehören 40 natio-nale und internationale Unternehmen und Beteili-gungen in mehr als 20 Ländern. In Deutschland ent-wickeln und produzieren über 1000 Mitarbeiter 50Fachmedienobjekte mit einer jährlichen Gesamt-auflage von über 20 Millionen Exemplaren.Bei Vogel IT-Medien erscheinen außerdem:IT-BUSINESS NEWSPC-SHOPPINGmc2

Die nächste Ausgabe erscheint am Montag, 11.3.2002...

Druckunterlagenschluss am 4.3.2002...

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DataCore Software GmbH Leopoldstr. 236, 80807 München Tel. 089/35874-100, Fax 089/35874-421 www.datacore.com 12

Dell Computer Monzastr. 4, 63225 Langen Tel. 06103/766-7000, Fax 06103/766-8000 www.dell.com 2

Faktum Softwareentwicklung GmbH Robert-Koch-Str. 50, 55129 Mainz Tel. 06131/58370-0, Fax 06131/58370-4 www.faktum.com 33

Form-Solutions Winzerstr. 54, 75217 Birkenfeld Tel. 07082/413147-1, Fax 07082/413147-7 www.form-solutions.de 35

Hans Held GmbH Schilfweg 11, 70599 Stuttgart Tel. 0711/45882-0, Fax 0711/45882-44 www.hans-held.de 3

Hewlett Packard GmbH Herrenberger Str. 110-140, 71034 Böblingen Tel. 07031/14-0, Fax 07031/14-2999 www.hewlett-packard.de 23

Intergraph Deutschland GmbH Reichenbachstr. 3, 85737 Ismaning Tel. 089/96106-0, Fax 089/96106-100 www.intergraph.de 27

KDVZ Hellweg-Sauerland Griesenbraucker Str. 4, 58640 Iserlohn Tel. 02371/439-01, Fax 02371/439-255 www.kdvz.de 37

Kyocera-Mita Corporation Head Office Mollsfeld 12, 40670 Meerbusch Tel. 0800/1871877, Fax 02159/918200 www.kyoceramita.de 13

Mach Software GmbH & Co. KG Wielandstr. 14, 23558 Lübeck Tel. 0451/70647-0, Fax 0451/70647-300 www.mach.de 11

Microsoft GmbH Konrad-Zuse-Str. 1, 85716 Unterschleißheim Tel. 01805/229552, Fax 01805/302526 www.microsoft.com/germany 7

NEC Mitsubishi Electronic Displays Europe GmbH Landshuter Allee 12-14, 80637 München Tel. 089/99699-0, Fax 089/99699-534 www.nec-monitors.com 15

RWE Systems Applications GmbH Alfredstr. 28, 45130 Essen Tel. 0201/12-27193, Fax 0201/12-29827 www.rwesystemsapplications.com 25

T-Systems debis Systemhaus GEI GmbH Rabinstr. 8, 53111 Bonn Tel. 0228/9841-0, Fax 0228/9841-4062 www.t-systems.de 5

Tulip Computers Deutschland GmbH Schiess-Str. 48, 40549 Düsseldorf Tel. 0211/5955-0, Fax 0211/5955-98 www.tulip.com 19

Government Computing Sources

Abbyy Europe GmbH Anglerstr. 6, 80339 München Tel. 089/511159-0, Fax 089/511159-59 www.abbyy.com 42

Assmann Electronic GmbH Auf dem Schüffel 3, 58513 Lüdenscheid Tel. 02351/5544-55, Fax 02351/5544-54 www.assmann.com 48

EDV-BV Vertriebs GmbH Wernberger Str. 44, 92536 Pfreimd Tel. 09606/9201-0, Fax 09606/9201-44 www.edv-bv.de 52

FSI Computer GmbH Borsigstr. 3, 76185 Karlsruhe Tel. 0721/95898-0, Fax 0721/95898-80 www.fsi-computer.com 45

J.Kupfrian-MSS Media Lösenbacher Landstr. 57, 58515 Lüdenscheid Tel. 02351/79635, Fax 02351/786149 www.mss-media.com 47

KTI Distribution GmbH Otto-Brenner-Str. 126A, 33607 Bielefeld Tel. 0521/96680-0, Fax 0521/96680-77 www.kti.de 44, 46

PH Farbbandherstellung Im Geisbaum 17, 63329 Egelsbach Tel. 06103/42019-10, Fax 06103/45203 www.ink-brush.de 46

RCH Computer Vertriebs GmbH Heinrich-Hertz-Str. 7, 50181 Bedburg Tel. 02272/407-0, Fax 02272/407-500 www.rch.de 41

Softworld Computer und Software Vertrieb GmbH Meglinger Str. 20, 81477 München Tel. 089/748879-0, Fax 089/748879-79 www.softworld.de 43

Stoll Hard- & Software Lindauer Str. 85, 88138 Weißensberg Tel. 08389/9202-0, Fax 08389/9202-22 www.gstoll.de 50

TDS Promethean Deutschland GmbH Prinz-Friedrich-Str. 3, 45257 Essen Tel. 0201/85613-33, Fax 0201/85613-44 www.promethean.co.uk 44

Thomas Blechschmitt Am Wingertsberg 19, 64653 Lorsch Tel. 06251/5889-30, Fax 06251/5889-29 [email protected] 49

Xeron GmbH Herzogstandstr. 2, 85435 Erding Tel. 08122/99553-00, Fax 08122/99553-22 www.xeron.de 51

Page 34: 7,50 Deutschland ISSN 1618 – 3142 Government · Anti-Terrorkampf Bundesinnenminister Otto Schily will die Infrastruktur der Informationsgesellschaft schützen. Eine Kooperation

Erscheinungstermin 11. März 2002

Anzeigenschluss 1. März 2002

Media-Hotline 08 21/2177-212

Abo-Hotline 08 21/2177-194

Government Computing ist mit über 25.000 verbreiteten Ex.der größte IT-Entscheider-Titel im Public Sector.

Quelle: wp-research, Informationsverhalten von IT-Verantwortlichen in Behörden, Juli 2001

Bezugsquellen für IT im Public Sector (Mittelwerte)

Geplante Änderungen der IT-Strategie für Städte und Gemeinden

Direkt beim Hersteller

Händler/Systemhaus

Andere Quellen

60

64

10

Quelle: wp-research, Informationsverhalten von IT-Verantwortlichen in Behörden, Juli 2001

Entscheidungsbeteiligung bei IT-Anschaffungen

Alleinentscheidend

Mitentscheidend

Beratend

20

60

17

Nicht beteiligt 3

Quelle: Mummert + Partner, Kommunale Vorhaben der Verwaltungsreform, 6/2000

Netzwerk-Systeme 56,8

Hardware-Systeme

Betriebssysteme

Internet

55,4

54,1

36,5

28,4

25,7

Bürgerservice

Fachanwendungen

Quelle: wp-research, Informationsverhalten von IT-Verantwortlichen in Behörden, Juli 2001

Media

Moderne Verwaltung

Die Behörden sollen schlanker werden.Umsetzbar ist diese Forderung nur, wennmoderne Managementmethoden Einzug indie Amtsstuben halten. Bleibt die Frage, obsich das Steuerungsinstrumentarium derWirtschaft übertragen lässt.

Manfred KleinRessort Kommune & StaatTel. 0821/2177-133

Consulting

Der Erfolg des IT-Dienstleisters ist nicht nurauf seine Innovationen auf Basis modernerService Level Agreements zurückzuführen.Immer mehr Institutionen der ÖffentlichenHand bestehen aus Multivendor-Umgebun-gen. Der Bedarf an Beratung steigt.

Gerald ViolaRessort Branche & InnovationTel. 0821/2177-296

Formulare elektronisch

Für Öffentliche Verwaltungen wird es immer wichtiger, Online-Formulare und -Dokumente versenden, weiterleiten, verfolgen, genehmigen, unterschreiben undverarbeiten zu können. Dazu kommt, dassdie Sicherheit gewährleistet sein muss.

Jürgen SprenzingerRessort Praxis & LösungenTel. 0821/2177-291

Themenvorschau Ausgabe 04-2002

KOMMUNE & STAAT

BRANCHE & INNOVATION

PRAXIS & LÖSUNGEN

Fachmesse

Zur „enac europe“ gibt es in GovernmentComputing einen Sonderteil mit den wich-tigsten Daten und Fakten zu dieser Messe.

ENAC-SPECIAL

I T- M A R K E T I N G I M P U B L I C S E C T O R

Budget-Steigerungsrate

0

2

4

6

8

10

2002 2003 2004 2005

GesamtDM 2,011 Mio.

+3,3%

+5,8%

DienstleistungenDM 514.000

HardwareDM 909.000

SoftwareDM 588.000

+2,8%

+7,3%

Durchschnittliches Jahresbudget für IT (Mittelwerte)