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ALMANACH

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Islay

Wir wünschen Ihnen viel Freude mit Ihrem persönlichen, kostenlosen Whisky.de Buch!

27.05.2019

Whisky.de wurde 1993 in Seeshaupt am Starnberger See gegründet. Die Inhaberin Theresia Lüning entdeckte mitihrem Mann Horst Lüning 1990 auf einer Schottlandreise ihre Liebe zum Single Malt Whisky. In den kommendenJahren bereisten sie Schottland, die USA und Kanada und besuchten fast alle Whisky-Brennereien. Aus diesenErfahrungen entstand der Versandhandel Whisky.de, der seinen Kunden mehr als ein erstklassigesEinkaufserlebnis bietet.

Hunderte Fragen beantwortet das Internet-Portal auf 3.000 Seiten und 10.000 Fotos mit viel Liebe zum Detail. EinWhisky-Forum sowie ein Video-Blog ziehen täglich viele tausende Leser und Zuschauer an. Ein kostenloseselektronisches 287-seitiges Whiskybuch wurde seit der ersten Auflage 2003 bereits über 1.000.000 Mal heruntergeladen. Das Shop-System mit 1.000-2.500 bebilderten Artikeln und mehr als 100.000 Bewertungen rundet dieHomepage kommerziell ab. Dazu gibt es einen über 120 Seiten starken Farbkatalog.

Umfassende Informationen und der gut sortierte, komfortable Internet-Shop sorgen dafür, dass jeder den wirklichpassenden Whisky für sich findet.

Verwendetes Kartenmaterial: © OpenStreetMap

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LagavulinDie schottische Malt Whisky Brennerei Lagavulin liegt auf der Südseite der Insel Islay, zwischen den DestillerienLaphroaig und Ardbeg. Lagavulin, ausgesprochen Lagga-voulin, kommt aus dem Gälischen und bedeutet in etwa:

'Senke, in der die Mühle steht'. Die 1816 von John Johnston gegründete Lagavulin Destillerie ist im Besitz desKonzerns Diageo und die Whiskys gehören zu dessen Classic Malts Selection.

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Die Lagavulin Destillerie auf der Insel Islay ist die Heimateines der berühmtesten Whiskys in Schottland. Der Torfder Moore und das Jod des Meeres geben demberühmten Lagavulin 16 Jahre einen intensivenrauchigen Geschmack, mit leichten Anklängen vonMeersalz, reichen Früchten und Lapsang Souchong(eine chinesische Teespezialität, die auch Rauchteegenannt wird). Manche zählen den Whisky zu denrauchigsten der Welt. Lagavulin veröffentlicht regelmäßigSonderausgaben, darunter einen 12-Jährigen und einen21-Jährigen. Es gibt von Lagavulin so gut wie keineunabhängigen Abfüllungen, denn derzeit sind 98% desRohbrandes zur Reifung als Single Malt vorgesehen.Außerdem produziert die Brennerei auch nicht für dieBlendindustrie.

Im Süden der Insel Islay befindet sich Lagavulin in einerruhigen und kleinen Bucht mit Blick auf die Burgruinenvon Dunyvaig. Die Wasserquelle der Brennerei ist derLochan Sholum, der 200 Meter über dem Meeresspiegelliegt. Dessen Wasser fließt den Hang hinunter undverhilft dem Whisky zu seinem unverwechselbarenGeschmack. Von allen Islay Whiskys durchläuftLagavulin den langsamsten Destillationsprozess. DieBrennerei benötigt für den ersten Durchlauf etwa fünfStunden und für den zweiten sogar mehr als neunStunden.

Lagavulin verwendet, um Ihren Rohwhisky herzustellen,die doppelte Destillation. Das Wash (Bier ohne Hopfen)wird in eine der 11.000 Liter Wash Stills überführt, wo esdann sehr langsam destilliert wird. Diese Wash Stillssind bis zu 95% ihrer Maximalkapazität gefüllt, was fürweniger Kontakt zwischen den Alkoholdämpfen und demKupfer der Stills sorgt. Einige der schwereren Teilchenaus dem Dampf werden vom Kupfer angezogen, was zueinem saubereren und weicheren Geschmack führt – jeweniger Kontakt, desto mehr Fuselöle(Geschmacksstoffe) erhält man. Der 'Cut', oder das wasman aus der Spirit Still auffangen kann, ist weit mehr alsbei den meisten Brennereien. Dabei liegt der Fokus aufdem Charakter, der mehr Phenole enthält. Die SpiritStills von Lagavulin sind etwas größer (12.500 Liter) alsdie Wash Stills. Die Stills bei Lagavulin sind eherungewöhnlich geformt – ähnlich einer Birne, mit einerabgerundeten Basis, einem hohen schmalen Kegel undeinem steilen, schrägen Schwanenhals (Lyne Arm).

Im Jahr 1974 wurde der Malzboden von Lagavulingeschlossen. Seitdem wird die benötigte gemälzteGerste aus der lokalen Port Ellen Mälzerei bezogen. Dasdort produzierte Malz wird bei Lagavulin nach demeigenen 'Rezept', über heißer Luft und im Anschlussnochmal über verbranntem Torf von der Insel Islay füreine bestimmte Zeit getrocknet. Die Mälztrommeln sindcomputergesteuert und besitzen ein hohes Maß anPräzision. Dies gewährleistet, dass der Rauchgleichbleibend vom Malz absorbiert wird.

Der Whisky

Lagavulin Whisky Range

Die Produktion

Außenansicht von Lagavulin

Die Brennblasen

Brennblasen von Lagavulin

Die Mälzerei

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Das heute weiß gekalkte Lagerhaus aus Ziegeln wurde1962 erbaut und verbindet die Gebäude der Malt MillDestillerie, mit denen von Lagavulin. Das heutigeBesucherzentrum ist eigentlich das, was noch von derMalt Mill Destillerie übrig blieb. Wie viele andereBrennereien verwendet auch Lagavulin eine Kombinationaus Ex-Bourbon- und Sherryfässern. Die Lagerhäusersind komplett dem Meer ausgesetzt, dadurch nehmendie Fässer den typischen Meer-Jod-Charakter an,welchen man in den Single Malts von Lagavulin findet.

Lagavulin kann von sich behaupten, eine der ältestenBrennereien Schottlands zu sein. Aufzeichnungenzeigen, dass auf dem Gelände bereits 1742 illegaldestilliert wurde. Offiziell besteht Lagavulin seit dem Jahr1816, als John Jonston und Archibald Campbell auf demGelände zwei Brennereien eröffneten: Ardmore (keinBezug zur Ardmore Brennerei in der Speyside) undLagavulin, die zwei Jahrzehnte später miteinanderverbunden wurden. Während des 19. Jahrhunderts kames mit der benachbarten Laphroaig Destillerie zuzahlreichen Rechtsstreitigkeiten, die mit Sir PeterMackie, dem Stillman von Lagavulin, anfingen. Laphroaigwurde immer bekannter und beliebter, weswegen er dieMarke vom Markt drängen wollte, indem er versuchteden Geschmack von Laphroaig Single Malt zu kopieren.Aufgrund der Wasser- und Torfunterschiede der beidenBrennereien schmeckte der entstandene Whisky aberanders. Er probierte es außerdem noch mit vielenanderen Methoden, unter anderem ließ er zum Beispieldie Stills der Laphroaig Destillerie nachbauen. Im Jahr1962 wurde die Brennerei dann von Grund auf erneuert,wobei die Stills der Malt Mill Destillerie umgebaut und imJahr 1996 die Maschinen modernisiert wurden. Es wurdeein neuer Maischebottich gebaut und eine automatischeKontrollanlage hinzugefügt. Während der achtziger Jahrewar die Brennerei meistens nur zwei Tage pro Woche inBetrieb. In den 1990er Jahren stieg die Produktionwieder an. Die Malt Mill Destillerie hatte im 2012erschienen Film 'The Angel's Share' eine Nebenrolle.Lagavulin ist derzeit im Besitz von Diageo.

Das Besucherzentrum, das in der alten Malt MillBrennerei untergebracht ist, stammt aus dem Jahr 1998und ist ganzjährig geöffnet, wobei die Öffnungszeitenvariieren. Es gibt viele verschiedene Touren durch dieBrennerei. Zum einen gibt es eine normale Tour, miteiner kleinen Verkostung am Ende. Oder eine Premium-Tour, mit einer vollständigen Besichtigung desLagerkomplexes und einer anschließenden Verkostungvon Proben, direkt vom Fass. Der Souvenir-Shopverkauft das Kernsortiment von Lagavulin-Whiskyssowie Geschenke und Andenken.

Malzmühle von Lagavulin

Die Lagerhäuser

Lagavulin Fasslager

Die Geschichte

Das Besucherzentrum

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ArdbegIn den Anfängen war Ardbeg eine kleine Schwarzbrennerei die seit 1794 betrieben wurde. Das Gelände der

Destillerie liegt an der Südküste der Insel Islay, ganz in der Nähe von Port Ellen.

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Ardbeg stellt hauptsächlich stark rauchigen Malt-Whiskyher. Im Vergleich zu anderen Malts aus Islay stehen beiArdbeg weniger die Meeres- und Salzaromen, sonderneher Gewürze, Malz und süße Noten wie Vanille undSchokolade im Vordergrund.

Das Kernsortiment von Ardbeg besteht aus dem ArdbegTEN, dem Uigeadail, dem Corryvreckan und dem An Oa.Der TEN ist nach seinem Alter benannt, der Uigeadailnach dem Loch Uigeadail und der Corryvreckan trägtden Namen eines berühmten Meeresstrudels zwischender Isle of Jura und der Isle of Scarba. Der Ardbeg AnOa ist inspiriert von den einsamsten Gegenden Islays mitdem 'Mull of Oa', dem südwestlichsten Ausläufer derschottischen Hebrideninsel.

Auch eine Reihe von Spezialabfüllungen ohneAltersangabe brachte Ardbeg heraus (Supernova,Ardbog, Alligator, etc.). Diese Flaschen wurden starkbeworben, haben einen recht speziellen Geschmack undsind in limitierter Auflage erschienen.

Das Produktionsvolumen von etwa 1 Million Litern istrecht hoch für eine Brennerei mit nur zwei Pot Stills, dienur Single Malt Whisky produziert. Ardbeg verkauftseinen Whisky nicht an die Blend-Industrie, doch frühererreichten einige Fässer die unabhängigen Abfüller,sodass es ein paar wenige unabhängige Abfüllungen aufdem Markt gibt.

Islay ist eine Insel mit vielen Wasserquellen, sodass dieBrennerei Ardbeg ihr Wasser von zwei Hauptquellenbeziehen kann: Loch Airigh Nam Beist und LochUigeadail.

Ardbeg destilliert zweifach. Die Wash Still hat eineKapazität von etwa 18.000 Litern, die Spirit Still von etwa17.000 Litern. Beide Stills haben einen recht hohen Hals,der knapp über dem Brennblasenbauch auch eineEinschnürung aufweist. Der Lyne Arm steigt außerdemnach der Krümmung nach oben. All diese Faktorenführen zu einer stabilen Destillation mit viel Rückfluss,wodurch die scharfen alkoholischen Notenherausgefiltert werden, die man in einem hochwertigenProdukt nicht haben will.

Das Brennhaus ist so klein, dass die Kondensatoren vonArdbeg außerhalb des Gebäudes liegen. Dadurch musszwar nur ein kleineres Gebäude instand gehaltenwerden, doch die Kupferummantelung derKondensatoren ist starker Korrosion ausgesetzt undmuss häufig ausgetauscht werden. Andererseits arbeitendie Kondensatoren aber besser in der kühlen Luft imFreien als im beheizten Brennhaus.

Der Spirit Safe von Ardbeg ist einer der kleinsten derBranche. Er reicht gerade aus, um den Mittellaufabzutrennen, und ist auf dem Spirit Receiver montiert,um Platz zu sparen.

2018 wurde bekannt, dass die Brennerei ein Lagerhausin ein zweites Brennhaus umbaut. Der Nachschub wirdtrotz steigender Nachfrage knapp.

Der Whisky

Außenansicht von Ardbeg

Die Produktion

Spirit Receiver von Ardbeg

Die Pot Stills

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Bis Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts wurdebei Ardbeg noch selbst gemälzt. Man mälzte die Gersteauf eigenen Malzböden, trocknete das Malz im eigenenKiln und stach Torf im Moor oberhalb der Brennerei.

Heutzutage kauft Ardbeg sein stark rauchiges Malz beider Port-Ellen-Mälzerei. Es wird angenommen, dass derdurchschnittliche Phenolgehalt des Malzes bei etwa 55ppm liegt.

Die Malzböden können noch besichtigt werden, undmanchmal bietet Ardbeg besonderen Gästen Touren an,auf denen Torf in den Mooren oberhalb der Brennereigestochen wird.

Arbeg besitzt viele Lagerhäuser auf Islay, derenberühmtestes Warehouse Nr. 2 ist. Dieses wurde imGegensatz zu allen anderen Gebäuden nie weißgestrichen. Ardbeg verwendet hauptsächlichBourbonfässer, doch für manche Abfüllungen wieUigeadail (10% Sherryfässer) oder den berühmten Lordof Isles werden auch einige Sherryfässer verwendet.

Dank dem Golfstrom ist das Wetter auf Islay rechtkonstant mit Temperaturen von 4°C im Januar bis zu14°C im Juli. Der Reifeprozess läuft daher langsam ab,und es verdunstet weniger Angels' Share im Whisky.

Brennblase von Ardbeg

Die Mälzerei

Mash Tun von Ardbeg

Das Lager

Ardbeg Fass

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Die Brennerei Ardbeg wurde 1815 von John McDougallgegründet. Whisky wurde hier aber schon lange vorhergebrannt. Dazu gibt es keine Aufzeichnungen, da Ardbegseit 1794 illegal betrieben wurde. McDougall baute dieBrennerei daher wohl nicht selbst, sonder kaufte sie vonden vorherigen Eigentümern und eröffnete sie offiziellunter seinem Namen. Der Name Ardbeg leitet sich vomgälischen 'ad bheag', zu Deutsch: kleiner Hügel, ab.

In den Anfangsjahren liefen die Verkäufe bei Ardbeg gut,und 1835 wurde sogar die Produktion erhöht, um diegroße Nachfrage zu bedienen.

1838 ging die Brennerei insolvent und wurde von einemSpirituosenhändler aus Glasgow namens ThomansBuchanan gekauft. Unter neuem Eigentümer wurde dieBrennerei dennoch weiter von der Familie McDougallbetrieben. Nach dem Tod Alexanders, des Sohnes vonJohn McDougall, wurden mit seinen beiden SchwesternMargaret und Flora die ersten beiden Frauen in derGeschichte Brennereimanagerinnen. Sie leiteten dieBrennerei nun zusammen mit Colin Hay.

1853 kaufte Colin Hay die Brennerei und führte dieGeschäfte zusammen mit seinem Sohn, der später inseine Fußstapfen trat.

1922 wurde die Brennerei wieder von Familie McDougallgekauft.

Einige Ardbeg-Manager später ging die Brennereischließlich 1932 bankrott und wurde während derDepression geschlossen.

Nach der Depression wurde die Brennerei bis 1959wieder von der Familie McDougall geleitet, als dieArdbeg Distillery Ltd gegründet wurde.

Nach der Übernahme durch Allied Distillers Ltd. in den70ern war die Brennerei von 1981 bis 1989 geschlossen.Die Wiedereröffnung ging zögerlich vonstatten, da dieBrennerei unter der Flagge von Allied Distillers Ltd nurfür zwei Monate im Jahr Whisky brannte. Schließlichkaufte Glenmorangie plc. 1997 Ardbeg und betrieb dieBrennerei wieder dauerhaft. Die Marke wurde mit einemneuen, jedoch klassischen Design versehen, das dieaktuellen Abfüllungen schmückt.

1998 bekam die Brennerei ihr eigenes Besucherzentrumsowie das Old Kiln Café. Beide sind auf demBrennereigelände und im typischen Ardbeg-Designgehalten.

Der Konzern Moët Hennessy erwarb im Jahr 2004Glenmorangie, und Ardbeg gehörte damit zu MoëtHennesssy.

Das Ardbeg-Besucherzentrum ist ganzjährig geöffnetund man kann die Brennerei auch an Wochenendenbesuchen. Es gibt drei verschiedene Touren, auf denenman die Geschichte von Ardbeg erleben kann. Bei derPremium-Tour kann man sogar am Produktionsprozessteilhaben und wird zu einer Fassverkostung imLagerhaus eingeladen.

Man kann auch eine Nacht in den Seaview Cottagesunmittelbar neben den Brennereigebäuden buchen.

Geschichte

Das Besucherzentrum

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BowmoreDie schottische Bowmore Brennerei liegt auf der idyllischen Insel Islay (gesprochen 'Aila'), die Teil der Inneren

Hebriden ist. Bowmore wurde im 18. Jahrhundert gegründet und gehört damit zu den ältesten BrennereienSchottlands.

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Bowmore ist ein typischer Islay-Whisky. Er zeigt einedeutliche Torfrauchnote und viele Meeres- undSalzaromen. Der Grundcharakter ist das Zusammenspielvon mittelstarkem Rauch und fruchtigen OlorosoSherryfässern.

Es gibt eine stattliche Anzahl an Brennerei-Abfüllungen,die von Whiskys ohne Altersangabe wie dem Black Rockbis zu extrem hochwertigen alten Jahrgangsabfüllungenwie dem Bowmore 1966 reichen. Daneben gibt es aucheinige Whiskys, die komplett oder teilweise inSherryfässern gereift sind, was sehr gut mit demTorfrauch harmoniert.

Es existieren auch viele unabhängige Abfüllungen vonBowmore. Nach der Aufgabe der Produktion eigenerBlends wurde für viele Jahre Rohwhisky an unabhängigeAbfüller abgegeben.

Bowmore Malts werden auch im 'Big-Peat', einem Blendaus mehreren Islay-Whiskys, verwendet.

Bowmore produziert rund zwei Milllionen Liter Alkoholpro Jahr. Es gibt zwei Wash Stills und zwei Spirit Stills.Das Wasser stammt vom Fluss Laggan. Bowmore isteine der wenigen Brennereien, die noch eigeneMalzböden betreiben. Doch nur noch ein Teil desbenötigten Malzes wird selbst hergestellt.

Die zwei Wash Stills haben eine Kapazität von jeweils20.000 Litern und die zwei Spirit Stills eine von jeweils11.500 Litern. Die Brennblasen sind alle birnenförmigund nicht sehr hoch. Der Lyne Arm steigt nach dem Halsan, was den Rückfluss verstärkt. Darüberhinaus gibt eskeine Bauteile, die einen besonderen Rückflussverursachen. Das alles führt zu einem rauchigen,würzigen und intensiven Brennereicharakter.

Bowmore betreibt noch aktiv Malzböden, auf denen daseingeweichte Malz zur Keimung ausgebreitet wird.Danach wird das Malz über Torffeuer gedarrt, was demBowmore-Whisky seinen typischen Rauchgeschmackverleiht.

Die Lagerhäuser von Bowmore liegen direkt am LochIndaal und geben dem Whisky seine Salzigkeit undSeearomen. Die meisten Lagerhäuser sind sehr flach,sodass der Scotch in einer kalten und feuchtenUmgebung heranreift. Eines der Lagerhäuser, daslegendäre 'Vault No. 1', ist das einzige Lagerhaus inSchottland, das unter dem Meeresspiegel liegt. Durchdie leicht porösen Wände herrscht in diesem Lagerhausstets eine klamme Feuchtigkeit.

Der Whisky

Die Produktion

Außenansicht von Bowmore

Die Pot Stills

Brennblasen von Bowmore

Die Mälzerei

Malzboden von Bowmore

Das Lager

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Bowmore wurde 1779 von John P. Simpson gegründet.Wie viele Brennereien wurde auch bei Bowmore damalsnoch Landwirtschaft betrieben. Simpson nannte dieBrennerei Bowmore, was im Gälischen "großes Riff"bedeutet. Nach seinem Tod ging die Brennerei in dieHände einer deutschen Familie namens Mutter über. Siemodernisierten die Produktion und kauften auch einDampfschiff, das die Brennerei mit importierter Gersteund Kohle versorgte.

Die deutsche Familie betrieb die Brennerei bis 1925, alsman sie an J.B. Sheriff and Co. verkaufte.

Während des Zweiten Weltkrieges war die Brennereigeschlossen und das Royal Air Force Coastal Commandresidierte in den Gebäuden, um den Krieg gegen diedeutschen U-Boote zu koordinieren. 1963 wurde dieFirma Morrison Bowmore gegründet, als der Whisky-Broker Stanley P. Morrison die Brennerei kaufte. 2014kaufte schließlich der japanische Suntory-KonzernBowmore, dem die Brennerei noch heute gehört.

Die Brennerei ist das ganze Jahr über geöffnet. Es gibtdrei verschiedene Touren, die von Experten, diejahrzehntelang in der Brennerei gearbeitet haben, geführtwerden. Ein Besuch bei Bowmore ist äußerstinteressant, da sie einen Teil ihres Malzes noch imtraditionellen Stil herstellen. Man kann auch spezielleBrennereiabfüllungen kaufen oder in den BowmoreCottages direkt auf dem Brennereigelände übernachten.

Lagerhäuser von Bowmore

Die Geschichte

Das Besucherzentrum

Besucherzentrum von Bowmore

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BruichladdichBruchladdich (gesprochen: Brook-Laddie) wurde 1881 durch die Brüder Robert, William und John Gourlay Harvey

gegründet. Sie liegt am Loch Indaal auf der schottischen Insel Islay, ganz in der Nähe der Brennerei Bowmore.

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Der Whisky von Bruichladdich kann als der typischestark getorfte Islay-Whisky beschrieben werden. DieBrennereiabfüllungen von Bruichladdich weisen einehohe Vielfalt auf. Man findet normaleStandardabfüllungen wie The Classic Laddie, viele Wein-und Sherry-Finishes sowie ein paar Experimente wie denvierfach destillierten X4 aus den 200ern. Leider tragendie Bruichladdich-Whiskys mittlerweile oft keineAltersangabe mehr. Durch die Reifung in den vielenverschiedenen Fässern entwickeln die unterschiedlichenAbfüllungen eine große Anzahl an Aromen. In denverschiedenen Jahrgängen findet man beim Verkostenallerlei Sorten von Früchten und Gewürzen. Fast alleAbfüllugen von Bruichladdich sind ungefärbt und nichtkühlgefiltert.

Die Brennerei hat heutzutage drei Marken. Die erste istder normale Bruichladdich, wie wir ihn kennen. Diezweite ist der getorfte Port Charlotte und der dritte derOctomore, ein äußerst stark getorfter Single Malt ScotchWhisky. Sein Phenolgehalt liegt mittlerweile bei 258 ppm.

Es gibt auch recht viele unabhängige Abfüllungen vonBruichladdich. Doch da die meisten Bruichladdich-Whiskys naturbelassen sind, müssen Whiskykennernicht unbedingt zu unabhängigen Abfüllungen greifen,um einen unverfälschten Whisky von der Brennereigenießen zu können. Allerdings ist dies eine guteGelegenheit, einen Bruichladdich mit bestimmtem Alterzu kaufen.

Pro Jahr werden etwa 1,5 Millionen Liter reiner Alkoholproduziert. Das Wasser für den Whisky stammt aus demBruichladdich-See und der Octomore-Quelle. DieBrennerei hat durch den Kauf einer Lomond Still die Zahlder Brennblasen auf fünf erhöht.

Bruichladdich hat fünf Pot Stills: zwei Wash Stills mit jeetwa 17.350 Litern Kapazität und zwei Spirit Stills mitjeweils etwa 12.200 Litern. Zusätzlich wurde eineLomond Still installiert, um einen weicheren Rohbrandkreieren zu können. Die Brennblasen von Bruichladdichsind birnenförmig und hoch. Die Lomond Still ist eineverstellbare Brennblase, das heißt die Rückflussmengekann durch verschiedene Konfigurationen des Halsesund des Lyne Arms reguliert werden.

Die Lagerhäuser sind ziemlich flach und alle ausZiegelsteinen gebaut. In Verbindung mit dem feuchtenund kalten Klima auf der Insel Islay führt dies dazu, dassder Whisky sehr langsam reift. Die Fassvielfalt in denLagerhäusern ist sehr groß und man findet jede Mengeverschiedener Weinfässer, aus denen die BlenderSpezialabfüllungen wie den Cuvée auswählen kann.Bruichladdich lagert seinen Scotch jedoch nicht nur inder Brennerei, sondern auch auf der Octomore-Farm.

Der Whisky

Die Produktion

Bruichladdich Truck

Die Pot Stills

Low Wine Still von Bruichladdich

Das Lager

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Bruichladdich legt großen Wert auf lokal erzeugteGerste. So gibt es zum Beispiel die Scottish BarleyEdition oder andere Editionen, bei denen die Farm, vonder die Gerste für diesen Whisky bezogen wurde, explizitauf der Flasche genannt wird. Bruichladdich mälzt seineGerste jedoch nicht selbst, sondern bezieht sie von dengroßen Malzfirmen.

'Bruichladdich' ist Gälisch (Bruichláddich oderBruikladdie) und bedeutet so viel wie 'Strandbucht'. DieBrennerei wurde 1881 auf der Insel Islay nahe des LochIndaal von den Brüdern Robert, William und JohnGourlay Harvey gegründet. Die Familie Harvey betriebdie Brennerei bis William 1936 starb. Danach wechselteBruichladdich häufig den Besitzer und warzwischendurch immer wieder zeitweise geschlossen, bisder unabhängige Abfüller Murray McDavid die Brennereiim Jahr 2000 kaufte. Sie restaurierten die Brennerei imalten viktorianischen Stil und begannen mit derProduktion. Im Juli 2012 wurde Bruichladdich von RémyCointreau gekauft, denen die Brennerei auch heute nochgehört.

Die Octomore Farm ist ein kleiner Bauernhof außerhalbder Stadt Port Charlotte. 1816 baute der älteste Sohn aufder Farm, George Montgomery, eine kleine Brennerei aufdem Gelände der Farm und begann, den Octomore-Whisky zu brennen. Die Produktion der sehr kleinen PotStill betrug rund 10.000 Liter Whisky pro Jahr. NachGeorge Montgomerys Tod zerstritten sich sein Sohn unddie verbliebenen Brüder über die Eigentumsrechte anFarm und Brennerei. Dies war das Ende der BrennereiOctomore - bis Bruichladdich schließlich den Namen alsMarke verwendete und die alten Farmgebäude alsLagerhäuser nutzte.

Man kann Brennereitouren und Tastings in denLagerhäusern bei Bruichladdich buchen. Es gibt aucheinen Shop, in dem man die komplette Bandbreite anBruichladdich-Whiskys kaufen kann.

Fasslager von Bruichladdich

Die Mälzerei

Geschichte

Das Besucherzentrum

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BunnahabhainBunnahabhain bedeutet aus dem Gälischen übersetzt 'Flussmündung'. Bunnahabhain ist die nördlichste Brennerei

auf der Insel Islay und liegt etwa drei Kilometer von Port Askaig entfernt. Gebaut wurde sie von den GreenlessBrothers im Jahr 1881.

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Die Whiskys von Bunnahabhain sind leicht rauchigeIslay-Malts mit vielen salzig-maritimen Noten. Es gibt einbreites Sortiment an Brennerei-Abfüllungen, das vom 12-Jährigen bis zum 46-Jährigen reicht. Darunter aucheinige Abfüllungen ohne Altersangabe, die einenbesonderen Geschmack aufweisen.

Es gibt zahlreiche unabhängige Abfüllungen vonBunnahabhain. Darunter auch extrem rauchige, wie mansie früher von der Brennerei nicht kannte.

Bunnahabhain produziert pro Jahr etwa 2,5 MillionenLiter Alkohol. Das Wasser für die Destillation stammtvom Fluss Margadale. Er fließt unterirdisch, daher mussdas Wasser über Rohre herausgepumpt werden.

Die Brennerei hat vier Brennblasen: Die beiden WashStills haben ein Fassungsvermögen von je 30.000 Liternund die beiden Spirit Stills sind etwa halb so groß. DieBrennblasen sind birnenförmig und sehr rund, was zueinem recht würzigen und kräfzigen Whisky führt.

Das Malz stammt von den Port Ellen Maltings, die sichauf der Südhälfte der Insel Islay befinden.

Bunnahabhain hat traditionelle flache Lagerhäuser ausZiegelsteinen. Sie liegen alle direkt oder sehr nahe amMeer, was es dem Whisky erlaubt, mit der maritimen Luftauf Islay zu interagieren.

Der Whisky

Die Produktion

Außenansicht Bunnahabhain Distillery

Die Pot Stills

Bunnahabhain Low Wines Still

Die Mälzerei

Das Lager

Bunnahabhain am Strand

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Das gälische Wort "Bunnahabhain" bedeutetFlussmündung. Bunnahabhain wurde 1881 von denGebrüdern Greenless gegründet und ist die nördlichsteBrennerei auf der Insel Islay. Nach Entstehung derBrennerei, bildete sich um sie herum ein Dorf. 2003wurde die Brennerei von Burn Stewart Distillers gekauftund ist bis heute ununterbrochen in Betrieb.

Es gibt acht verschiedene Arten von Touren, die jedochalle im Voraus gebucht werden müssen. Die Top-Tourbeinhaltet eine komplette Führung durch jedenProduktionsschritt und wird vom Brennereimanagerselbst geführt. Auch ein Whisky-Tasting ist darinenthalten.

Die Geschichte Das Besucherzentrum

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Caol IlaCaol Ila wurde im Jahr 1846 gegründet und liegt in einer Bucht an der Ostküste von Islay, ganz in der Nähe des

Fährhafens Port Askaig.

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Caol Ila ist einer der leichteren Islay-Malts, mit hellererFarbe als seine kräftigen Nachbarn. Dafür aber mitmarkanten floralen und pfeffrigen Noten, die dentraditionell rauchigen Islay-Geschmack gut ergänzen.

1986 wurde die Brennerei Teil des United Distillers-Konglomerats, was zur ersten 'semi-offiziellen'Abfüllungsserie führte, der Flora & Fauna-Reihe im Jahr1989. Obwohl es nicht allzu häufig offizielle Caol Ila-Abfüllungen gab, ist es heute um einiges einfacher, ansie heranzukommen. Zusätzlich zu denOriginalabfüllungen kommen auch unabhängigeAbfüllungen von Caol Ila gut bei der internationalenWhiskygemeinde an. Unabhängige Abfüllungen gibt eszum Beispiel von Gordon & MacPhail, Signatory Vintageund Murray McDavid.

Neben seinem Prestige als Single Malt ist Caol Ila auchwichtiger Bestandteil einiger Blends, wie zum BeispielJohnnie Walker oder J&B.

Wie eh und je sucht sich das Wasser für Caol Ila seinenWeg durch Kalkstein in den nahe gelegenen Loch namBan und fließt dann an der Brennerei vorbei in RichtungMeer. Die Brennerei gehört zu Diageo und ist seit denspäten 1990er Jahren eine der 'Volumen'-Brennereiender Firma, das heißt sie produziert eine sehr großeMenge an Whisky pro Jahr. Mit über drei Millionen Liternreinen Alkohols ist die jährliche Produktionsmengeziemlich beeindruckend.

Das Brennhaus bei Caol Ila ist berühmt für seinenunglaublich schönen Blick auf den Islay-Sund. Die dreiWash Stills machen einen majestätischen Eindruck mitihrem Fassungsvermögen von jeweils 19.000 Litern. Diedrei Spirit Stills mit je 12.500 Litern Kapazität stehen voreiner Glaswand, durch die man die Robben im Islay-Sund spielen sehen kann. Obwohl sie in den frühenSiebzigern erneuert wurden, sind die Brennblasen exakteKopien der alten. Sowohl die Wash Stills als auch dieSpirit Stills haben eine ähnliche Form, mit großenzwiebelförmigen Bäuchen, keiner Taille und langen,schlanken Lyne Armen, die nach unten geneigt sind.

Seit 1974 bezieht Caol Ila seine gemälzte Gerste vonden Port Ellen Maltings. Das Malz wird auf der anderenSeite der Insel hergestellt, in derselben Mälzerei, dieauch für Lagavulin produziert. Einige Experten erkenneneinen deutlichen Unterschied im Caol Ila Whisky, bevorund nachdem die Brennerei begann, ihr Malz von PortEllen zu beziehen. Sie beschreiben den 'neueren' Whiskyals leichter und sauberer als seinen Vorgänger.

Der Whisky

Die Produktion

Außenansicht von Caol Ila

Die Pot Stills

Brennblasen von Caol Ila

Die Mälzerei

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Obwohl es noch ein dreistöckiges Lagerhaus in derBrennerei gibt, in dem viele der älteren Whiskys gelagertwerden, wird heutzutage der gesamte Whisky inTanklastwagen aufs Festland gebracht und in einemLagerhaus bei Glasgow gelagert und abgefüllt. Diemeisten Single Malts von Caol Ila sind in Bourbonfässerngereift, manche auch in Sherryfässern. Der Whiskyverträgt einige Extrajahre im Fass und altert sehr gut.

Caol Ila wurde 1846 erbaut und ist die größte der achtBrennereien auf der Insel Islay vor der WestküsteSchottlands. Die Brennerei liegt an der isoliertennordöstlichen Ecke der Insel gegenüber der Insel Jura.Der Name 'Caol Ila' bedeutet 'Islay-Sund' (oder auchMeerenge) auf Gälisch und wurde wegen der Nähe zurInsel Jura gewählt.

Die Straße, die zur Brennerei führt, verläuft über vieleKurven an einer Reihe kleiner Häuser entlang zum Meer,was einen spektakulären Ausblick auf den Islay-Sundermöglicht. Über diese Straße reisten das Managementund die Arbeiter über Jahre hinweg zur Brennerei.Vielleicht auch bedingt durch die isolierte Lage haben dieArbeiter bei Caol Ila die Verbundenheit zur Brennerei zurFamiliensache gemacht. Der ehemaligeBrennereimanager, Billy Stitchell, arbeitete seingesamtes Leben lang dort - wie zuvor sein Vater,Großvater und Urgroßvater. Diese ununterbrocheneFamilienlinie ist der Beweis, dass hier Traditionen etwasbedeuten. Bemerkenswert an Caol Ila ist, dass dieBrennerei von sich sagen kann, seit ihrer Eröffnungdurchgehend produziert zu haben. Lediglich während desZweiten Weltkrieges war die Brennerei kurzgeschlossen, da die Gerste rationiert worden war. CaolIla wechselte im 19. und 20. Jahrhundert mehrfach denBesitzer, wobei jeder neue Besitzer zu Ausbau undEntwicklung der Brennerei beitrug. 1972 wurde diegesamte Brennerei abgerissen und neu aufgebaut, ummit viel höherer Kapazität produzieren zu können. Beidieser Erweiterung wurde die Zahl der Brennblasen vonzwei auf sechs erhöht, um den gestiegenen Bedarfdecken zu können.

Caol Ila bietet vier verschiedene Touren durch dieBrennerei an. Mittlerweile wurde der Bau einesBesucherzentrums von den örtlichen Behördengenehmigt. Nach Fertigstellung erwartet Sie einBesucherzentrum im ohnehin nicht mehr zur Lagerunggenutzten Warehouse, sowie eine Bar mit Blick auf dasMeer sowie die Inseln Islay und Jura.

Das Lager

Fasslager von Caol Ila

Geschichte Das Besucherzentrum

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KilchomanNach über 124 Jahren ist die Farmbrennerei Kilchoman die erste Neugründung einer Brennerei auf der Insel Islay.

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Die Kilchoman-Brennerei, die auf der Isle of Islay liegt,ist eine der kleinsten Brennereien in Schottland. InAnbetracht dessen ist die Kernpalette an offiziellenAbfüllungen vorhersehbar klein, bietet aber ein breitesGeschmacksspektrum. Das 'Flagschiff' der Brennerei istdie Abfüllung 'Machir Bay', die im Jahr 2012 auf einenorm positives Feedback traf. Die Abfüllung gewannden IWSC Award als besten seiner Klasse. Die anderenAbfüllungen der Kernpalette umfassen: 100% Islay, LochGorm, Single Cask, einige limitierte Editionen, wie dasPort Cask Finish, Original Cask Strength, das MadeiraCask Finish und eine Reihe von Vintage Bottles. Es gibtnoch keine unabhängigen Abfüllungen der Brennerei.

Trotz seiner isolierten Lage auf Islay ist Kilchoman eineder wenigen Brennereien in Schottland, die behauptenkönnen, dass sie jeden Schritt des Produktionsprozessesvor Ort durchführen. Vorteilhaft hierfür ist die geringeGröße der Destillerie. Die Produktionskapazität derBrennerei liegt bei gerade mal 140.000 Liter pro Jahr.Die Brennerei zieht das Wasser aus dem Allt GleannOsamail-Burn, der direkt neben dem Brennereigebäudeliegt.

Kilchoman produziert mit jeweils nur einer Wash undeiner Spirit Still. Die Spirit Still kann bis zu 1.600 Literfassen, während die Wash Still eine Kapazität von 3.000Litern aufweist.

Die Spirit Still hat einen großen, schmalen konischenHals und einen breiten kugelförmigen Deckel. Die WashStill hat die traditionelle Speyside-Form mit einembreiten Deckel und einem weniger schmalen Hals als dieSpirit Still.

Ein außergewöhnliches Wagnis in der heutigenmodernen Ära der industriellen Beschaffung ist es, diebenötigte Gerste selbst anzubauen. Kilchoman baut diefür ihre Malts nötige Gerste auf den Feldern direkt nebender Brennerei an. Diese wird dann auf dem eigenenMalzboden ausgelegt. Das Malz, das bei Kilchomanverwendet wird, ist rauchig. Der Rauchgehalt ist nichtimmer gleich, so wie die Anforderungen jeder Abfüllungunterschiedlich sind. Der verwendete Torf zum Trocknendes Malzes wird ebenfalls von Islay bezogen, was diegesamte Whisky-Produktion zu einem Insel-Geschäftmacht. Allerdings ist die Brennerei etwas von ihrem Plan,komplett unabhängig zu sein, abgewichen. Ein Teil desMalzes stammt nämlich von der Port Ellen Mälzerei, diesich auf der Südseite der Insel befindet.

Bevor der Rohbrand in Fässer gefüllt wird, wird er aufeinen Alkoholgehalt von 63,5 % reduziert. Kilchomanbenutzt frische Bourbonfässer aus der Buffalo TraceDestillerie in Kentucky und frische Oloroso SherryHogsheads und Butts von Miguel Martin in Jerez,Spanien. 80% der Abfüllungen von Kilchoman werden inden Bourbonfässern gereift, wobei die restlichen 20% indie Olorosofässer gefüllt werden. Die Lager derDestillerie befinden sich noch im Bau, so dass die ca.3.000 Fässer, die bis jetzt abgefüllt wurden, derzeit ananderen Plätzen auf Islay eingelagert sind.

Der Whisky

Die Produktion

Kilchoman Brennerei

Die Brennblasen

Brennblasen von Kilchoman

Die Mälzerei

Die Lagerhäuser

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Als die Kilchoman-Brennerei gebaut wurde, war es dieerste neu eröffnete Destillerie auf der Insel Islay seit 124Jahren. Die Brennerei ist die westlichst gelegeneBrennerei Schottlands. Die Destillerie wurde mit dembesonderen Ehrgeiz gegründet, eine völlig unabhängigeDestillerie und Unternehmung zu sein. Die Brennereiwurde 2005 gebaut, wobei der erste Rohbrand im selbenJahr destilliert wurde. Anthony Wills, der Geschäftsführerder Destillerie, wählte den Standort. Wills war, als er sichzum ersten Mal mit der Whisky-Destillation vertrautmachte und seine Leidenschaft dafür entdeckte, Besitzereiner unabhängigen Abfüllfirma. Seit der Eröffnung derDestillerie hat er eine Menge positive Kritik erhalten – vorallem für die hohe Qualität seines Whiskys und auch fürseine Einstellung eine unabhängige Destillerie zu führen.

Kilchoman besitzt ein kleines Besucherzentrum vor Ort,das eine sehr ausführliche Beschreibung über denProzess der Whisky-Destillation bietet. Man kann aneinem Rundgang durch die Brennerei teilnehmen, einenSouvenirladen besuchen und es sich im Café gut gehenlassen.

Kilchoman Fässer

Die Geschichte

Das Besucherzentrum

Besucherzentrum von Kilchoman

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LaphroaigLaphroaig (sprich: 'La-froig') bedeutet auf gälisch 'die schöne Niederung an der breiten Bucht'. Genauso schön ist die

Gegend um die Brennerei, die auf der abgelegenen Insel Islay (sprich 'Ei-la') vor der Westküste Schottlands zufinden ist. Laphroaig Whiskys gelten als die rauchig-intensivsten Malt-Whiskys aus Schottland.

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Die Islay-Destillerie Laphroaig hat ein sehrumfangreiches Angebot an Originalabfüllungen, das eineVielzahl von Jahrgängen und verschiedenen Aromenbeinhaltet. Die Hauptkollektion besteht aus einem 10-jährigen, dem Laphroaig Select, einer Abfüllung inFassstärke, einem Quarter Cask, einer 15-/18- und 25-jährigen Abfüllung, einem Triple Wood und einem PX-Cask. Letzterer wurde in ehemaligen Pedro XimenezFässern und QA-Casks gelagert. Das bedeutet, dass dieAbfüllung in einer Kombination aus Ex-Bourbon undausgebrannten amerikanischen Weißeichenfässernreifte. Die offizielle Kollektion umfasst zusätzlich eineAbfüllung namens An Cuan Mòr (was soviel heißt wie'Großer Ozean'). Dies ist die einzige Abfüllung derBrennerei, welche ausschließlich aus First-Fill AmericanWhite Oak Casks abgefüllt wird. Vor einigen Jahren gabes noch einen doppelt gereiften Laphroaig Cairdeas2014. Dieser Laphroaig reifte zu Beginn in Ex-Bourbonfässern und erhielt dann zum Abschluss eineinjähriges Finish in einem Amontillado Hogshead.Laphroaig ist bekannt für seine unglaublich ausgeprägtenund individuellen Abfüllungen, die von dieser Kollektionperfekt repräsentiert werden.

Zusätzlich zu den wunderbaren Originalabfüllungen gabes einige unabhängige Abfüllungen, die nahezuvollkommen vergriffen sind.

Laphroaig ist immer noch der meistverkaufte Single MaltWhisky auf der Insel Islay, was besondersbeeindruckend ist, wenn man bedenkt, dass der Whiskyso einen markanten und kräftigen Geschmack besitzt.

Laphroaig präsentiert sich stolz als Whisky mit demintensivsten Geschmack aller schottischen Whiskys. Umdiesen Status halten zu können, ist derProduktionsprozess der Brennerei strikt strukturiert. DieBrennerei hat eine Produktionskapazität von 2,7Millionen Liter pro Jahr. Das Wasser, das während derHerstellung von Laphroaig verwendet wird, kommt ausdem Kilbride-Dam, in welchen der Kilbride Streammündet.

Die meisten Destillerien haben die selbe Anzahl anWash- und Spirit Stills, Laphroaig dagegen hat drei WashStills und vier Spirit Stills. Die drei Wash Stills habeneine Kapazität von 10.900 Litern, drei der vier Spirit Stillsumfassen 3.640 Liter und die letzte besitzt eine Kapazitätvon 7.280 Litern. Die Wash Stills bei Laphroaig haben dieübliche Zwiebelform, jedoch formt sich der Hals zueinem sehr hohen Kegel. Die zusätzliche Höhe der PotStills erhöht den Rückfluss in die Stills. Die Spirit Stillshaben ebenfalls eine eher ungewöhnliche Form. Siehaben eine flache Blase und eine sehr schmale, sichzusammenziehende 'Verengung' im Zwischenabschnittder Stills. Dies führt zu einem intensiverenZusammenspiel zwischen dem Spirit und dem Kupferder Still. Die gedrungene Form der Spirit Stills und diehohen Hälse der Wash Stills tragen dazu bei, deneinzigartigen, geschmeidigen Geschmack von Laphroaigzu erreichen.

Der Whisky

Laphroaig Whisky-Sortiment

Die Produktion

Außenansicht von Laphroaig

Die Brennblasen

Brennblasen von Laphroaig

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Der Torf, der verwendet wird, um das Malz während derProduktion zu trocknen, wird von einem Moor auf derInsel Islay gestochen. Die Brennerei benutzt, zumindestfür einen Teil der Produktion, noch einen eigenenMalzboden. Das ist für die heutige Zeit bei einerDestillerie dieser Größe eher selten der Fall. Laphroaigbezieht etwa 80% des benötigten Malzes von der PortEllen Mälzerei, die sich nicht weit entfernt befindet. DasMalz, das während der Produktion von Laphroaigverwendet wird, ist sehr stark getorft - der Single Maltträgt aufgrund seiner mächtigen Natur und dem darausfolgenden Geschmack den Beinamen 'peatmonster' (zudeutsch: Torfmonster).

Über 90% der Fässer, die bei Laphroaig verwendetwerden, sind neue Bourbon-Fässer, bestehend ausamerikanischer Weißeiche. Ian Hunter, der frühereBrennerei-Manager, hat die Verwendung dieser Fässerin den 1930er Jahren vorangetrieben. Hunter fandheraus, dass amerikanische Weißeichenfässer genauden richtigen Geschmack hervorbrachten, um den SingleMalt von Laphroaig zu ergänzen. Die Brennereiverwendet außerdem kleinere Fässer, sogenannte'Quarter Casks', die in der Quarter Cask Kollektion zumAusdruck gebracht werden. Die Verwendung von diesensehr kleinen Quarter Casks geht auf die frühen Anfängeder Brennerei zurück und ist mittlerweile Tradition. AuchSpanische Oloroso und Pedro Ximenez Sherryfässerwerden auf diese eher ungewöhnliche Art verwendet.Laphroaig besitzt gemischte Lagerhäuser (Dunnage- undRacked-Lager), die sich direkt neben dem Meer, auf demBrennerei-Grundstück, befinden. Die Fässer lagern hierbis zu einem Höchstalter von 30 Jahren. Sobald ein Fassals bereit erachtet wird, wird dieses in die Abfüllanlagegebracht, wo der Whisky letztendlich in Flaschen gefülltwird.

Die Laphroaig Destillerie wurde offiziell im Jahr 1815gegründet. Es gibt jedoch Gerüchte, die behaupten, dassdie Brüder Alexander und Donald Johnston die Anlagebereits im Jahre 1810 erbaut haben sollen, als die beidengerade mit der Landwirtschaft auf diesem Gebietbegannen. Wie dem auch sei, wurde die Destillerie imfrühen 19. Jahrhundert eröffnet. Die Brennerei wurdezwar erst 1826 offiziell registriert, aber es ist bekannt,dass die Destillerie bis dahin schon seit mindestens 9Jahren in Betrieb war. Donald und Alexander betriebendie Brennerei erfolgreich bis 1836. In diesem Jahr zahlteDonald Alexander aus und erwarb somit die alleinigeKontrolle der Brennerei. Im Jahre 1847 verstarb DonaldJohnston infolge eines tragischen Arbeitsunfall in derBrennerei. Walter Graham, der damalige Manager derbenachbarten Lagavulin-Destillerie, übernahm nun dieLeitung der Brennerei. Zehn Jahre später, im Jahre 1857,übernahm Donalds Sohn, Dugald die Führung undbrachte Laphroaig zur Johnston-Familie zurück. AlsDugald 1877 starb, war er ohne Erbe und die Leitung derBrennerei ging an seine Schwester Isabella über, die mitihrem Cousin Alexander verheiratet war.

Die Mälzerei

Malzboden von Laphroaig

Die Lagerhäuser

Fasslager von Laphroaig

Die Geschichte

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Nachdem sowohl Isabella als auch Alexander verstorbenwaren, wurde die Brennerei unter der Familie Johnstonweitergeführt und ging an die beiden Schwestern vonAlexander, Catherine und Isabella über. Im Jahr 1908kam Ian Hunter auf die Insel Islay, um seine Tante undseine Mutter bei der Führung der Brennerei zuunterstützen. Hunter sollte einen enormen Beitrag zurzukünftigen Entwicklung der Brennerei leisten. Im Jahr1923 erhöhte Hunter die Anzahl der Stills von zwei aufvier und als 1928 Isabella und Catherine verstarben,wurde Hunter der alleinige Eigentümer desUnternehmens. 1950 gründete Ian Hunter die Firma D.Johnston & Company, die von da an der neue Besitzervon Laphroaig war. Vier Jahre später, im Jahr 1954,starb Hunter und seine langjährige Sekretärin, BessieWilliamson übernahm nun die Brennerei. 1967 kaufteSeager Evans die Destillerie. Hier übernahm das ersteMal in der Geschichte von Laphroaig eine komplettfremde Person die Leitung der Brennerei. Im Jahr 1975kaufte Whitbread & Co. die Brennerei auf und wurdesomit Eigentümer von Laphroaig. Im Jahr 1989wechselte die Brennerei erneut den Eigentümer, als dieSpirituosenabteilung von Whitbread & Co an dasUnternehmen Allied Distillers verkauft wurde.

1994 erhielt die Brennerei den 'Royal Warrant' von PrinzCharles überreicht - ein äußerst bedeutsamer Momentfür jede Brennerei.

Im Jahr 2005 kaufte Fortune Brands, Besitzer von JimBeam Brands, die Brennerei, was aber erst imNachhinein bekannt wurde. Jim Beam Brands wurde2014 von der Firma Suntory Holdings übernommen, dieder aktuelle Geschäftsführer von Laphroaig ist.

Die Laphroaig-Destillerie verfügt über einbeeindruckendes Besucherzentrum. Es gibt einenSouvenirladen sowie ein Café und man kann anFührungen teilnehmen.

Das Besucherzentrum

Strand bei Laphroaig

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Port EllenPort Ellen war eine Brennerei auf der Insel Islay. Sie wurde im Jahr 1983 geschlossen und Teile wurden bereits

abgerissen. Die zugehörige Großmälzerei wurde später errichtet und ist nach wie vor in Betrieb. Sie beliefert fast alleBrennereien auf der Insel mit individuell produziertem Malz.

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Original Abfüllungen von der Islay-Destillerie Port Ellensind selten. In einem Artikel der Newsseite 'TheGuardian' wurde hervorgehoben, dass sich Port Ellenseit der Schließung in den 80ern, trotzdemweiterentwickelt hat. Der Single Malt verkauft sich 2016für durchschnittlich £ 1.500 pro Flasche. Nach derSchließung veröffentlichte der Inhaber Diageo weiterhinoffizielle Abfüllungen der Brennerei. Alle Abfüllungwerden 'Annual Releases' genannt und umfassen fastalle Altersstufen zwischen 25 und 40 Jahren. Neben dergroßen Auswahl an offiziellen Abfüllungen wurden auchzahlreiche Fässer unabhängig abgefüllt. Vieleunabhängige Abfüllungen wurden von Douglas Laing undGordon & MacPhail veröffentlicht, jedoch wurde derGroßteil der gesamten unabhängigen Abfüllungen vonSignatory Vintage auf den Markt gebracht. Es wirdgemunkelt, dass Signatory mehr als 100 Fässer abgefüllthaben soll.

Obwohl Port Ellen heutzutage eher als Single Maltbekannt ist, wurde der Whisky vorwiegend fürunterschiedlichste Blends, darunter 'King of Scots', 'BigPeat' und Johnnie Walkers 'King George V', verwendet.

Port Ellen besaß mit gerade einmal 1,2 Millionen Liternpro Jahr eine ziemlich geringe Produktionskapazität. Dasfür die Produktion verwendete Wasser wurde aus denLeorin Lochs, welche sich im Süden der Insel Islaybefinden, bezogen. In Port Ellen's Produktion gibt esviele Einzigartigkeiten, dabei ist besondershervorzuheben, dass die Brennblasen zu Beginn mitKohle und erst später mit Dampf beheitzt wurden.

Die Brennerei besaß vier besonders große Brennblasen;zwei Wash- und zwei Spirit-Stills. Die Wash Stills hatteneine Kapazität von 28.000 Litern, wobei die beiden SpiritStills mit 25.000 Litern etwas kleiner waren. AlleBrennblasen besaßen eine unverwechselbareZwiebelform, mit großen, abgerundeten sphärischenDeckeln und hohen vertikalen Hälsen. Port Ellen sollangeblich die erste Destillerie gewesen sein, die den vonSeptimus Fox entwickelten 'Spirit Safe' imDestillationsprozess verwendete.

Wie es für Islay Malts typisch ist, war auch Port Ellenunglaublich stark-rauchig. Die gesamte Insel Islaybesteht, aufgrund der jahrelangen Verrottung vonSphagnum Moos und anderen Vegetationen,hauptsächlich aus Torf. Der für die Produktionverwendete Torf stammte aus Duich Moss, um so dengesamten Produktionsprozess lokal zu halten. DieDestillerie verwendete, bis sie 1974 auf Trommel-Mälzereien umstiegen, traditionelle Mälzböden. DieseTrommeln laufen heute vollautomatisch und ähnelen inder Betriebsweise einer gewöhnlichen Waschmaschinebeziehunhsweise einem Trockner.

Nach Schließung der Brennerei wurde die Anlage in eineMälzerei umgewandelt. Port Ellen beliefert heutzutagesehr viele Destillerien auf Islay und sogar in ganzSchottland mit Malz. Die Mälzerei lief von Beginn an sehrerfolgreich, wodurch das Vermächtnis der ehemaligenBrennerei weiterhin bestehen blieb. Die Port EllenMälzerei ist die einzige gewerbliche Mälzerei entlang derWestküste Schottlands. Der unverwechselbar rauchigeCharakter der Islay Single Malts kommt von derTorfverbrennung und dem daraus entstehenden Rauch.

Die Lagerhäuser und die Mälzerei blieben auch nachSchließung der Destillerie bestehen. Die Brennereibesaß eine Reihe von 'dunnage warehouses' und 'rackedwarehouses'. Zusätzlich zu den noch verbliebenenFässern der Brennerei, werden die Lagerhäuser auchnoch als Stauraum verschiedener Fässer aus anderenDestillerien, insbesondere Lagavulin und Caol Ila,verwendet. Für die Reifung des Port Ellen Whiskyswurden zu 80% Bourbon- und zu 20% Sherry-Fässerverwendet.

Der Whisky

Die Produktion

Die Brennblasen

Die Mälzerei

Malztrommeln von Port Ellen

Die Lagerhäuser

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Viele behaupten, dass Port Ellen eine der bedeutenstender geschlossenen Destillerien ist. Technisch ist PortEllen tatsächlich geschlossen, jedoch sind dieverbliebenen Gebäude noch intakt und stehen zusätzlichnoch unter Denkmalschutz.

Port Ellen wurde 1825 von A. K. Mackay & Company ander Kildalton Südküste von Islay gegründet. Der Gutsherrvon Campbell war ebenfalls maßgeblich bei derErrichtung der Brennerei beteiligt, da er damals dashöchstrangige Clanmitglied der Insel war. Alexander KerrMackay, der Chef von A. K. Mackay & Company, leitetezu Beginn die Produktion der Brennerei, aber ein paarMonate nach Produktionsstart geriet er in finanzielleSchwierigkeiten und war gezwungen, die Führung derBrennerei auf drei seiner Kontakte zu übertragen: JohnMorrison, Patrick Thompson und George MacLennan.

Im Jahr 1833 wurde die Produktion von John Ramsey,einem Cousin von John Morrison, übernommen. DreiJahre später erhielt Ramsay eine offizielle Lizenz, umunbegrenzt auf der Insel zu destillieren. Nach dem Todvon Ramsay 1892, erbte seine Witwe Lucy die kompletteAnlage. Lucy leitete die Brennerei bis zu ihrem eigenenTod 1906. Daraufhin war die Destillerie im Besitz vonihrem Sohn, Captain Ian Ramsay. Nach fast 100-jährigem Besitz der Ramsay Familie, wurde dieBrennerei 1920 an Buchanan-Dewar's verkauft.

Buchanan-Dewar's übertrug die Führung der Brennereiauf die neu gegründete Port Ellen Distillery CompanyLimited. 1925 wurde die Brennerei an die ständigwachsende Distillers Company Limited übertragen. DieProduktion wurde 1929 aufgrund der Prohibitiongestoppt. Im Jahr 1930 wurde die Brennerei an dieScottish Malt Distillers verkauft, welche die Destillerieeinmotteten. Die Produktion wurde 1967 wiederaufgenommen und gleichzeitig wurde auch die Anzahlder Stills von zwei auf vier erhöht. 1973 wurde einegroße Trommel-Mälzerei gebaut. Die Brennerei wurdewährend der großen britischen Rezession 1983 erneutund dieses Mal für immer, geschlossen. 1987 wurde dieDestillerie offiziell geschlossen und das Equipmentwurde demontiert. Trotz der Schließung produziert PortEllen noch immer Malz für die ganze Insel Islay.

2018 wurde bekannt, dass der Eigentümer DiageoMillionen in den Wiederaufbau der Brennerei steckt. Dieoriginalen Brennblasen sollen detailgetreu nachgebautwerden, zusätzlich soll ein weiteres Paar kleinererBrennblasen für Brennexperimente hinzugefügt werden.Ab 2022 soll der erste Single Malt wieder erhältlich sein.

Leider gibt es bei Port Ellen kein Besucherzentrum.Unter dem Jahr bietet Port Ellen keine Touren an, eineeinzige Ausnahme ist das 'Feis Ile' Fest, wo man dieMöglichkeit hat die Mälzerei und die Lagerhäuser zubesichtigen. Hier sollte man jedoch schon im Vorausbuchen, damit man auch sicher einen Platz bekommt.

Lagerhäuser von Port Ellen

Die Geschichte

Das Besucherzentrum

Torffeuer bei Port Ellen