A5 Digi A6 Digi Nargaroth · ich stetig durch meinen seelischen Kosmos und bin doch nur ein...

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A5 Digi A6 Digi Nargaroth Spectral Visions of Mental Warfare No Colours Records 2011 (A5 Digi limitiert auf 1000 Stück, A6 Digi unlimitiert, Gatefold DLP) CD Trackliste: Odin’s weeping for Jördh An indifferent Cold in the Womb of Eve Diving among the Daughters of the Sea Odin’s weeping for Jördh ~ Part II Journey through my Cosmic Cells (The Negation of God) A Whisper underneath the Bark of old Trees Spectral Visions of Mental Warfare March of the Tyrants

Transcript of A5 Digi A6 Digi Nargaroth · ich stetig durch meinen seelischen Kosmos und bin doch nur ein...

A5 Digi A6 Digi

NargarothSpectral Visions of Mental Warfare

No Colours Records 2011(A5 Digi limitiert auf 1000 Stück, A6 Digi unlimitiert, Gatefold DLP)

CD Trackliste:

Odin’s weeping for Jördh

An indifferent Cold in the Womb of Eve

Diving among the Daughters of the Sea

Odin’s weeping for Jördh ~ Part II

Journey through my Cosmic Cells (The Negation of God)

A Whisper underneath the Bark of old Trees

Spectral Visions of Mental Warfare

March of the Tyrants

Trackliste der Vinylausgabe als Doppel LP:

Seite A

Odin’s weeping for Jördh

An indifferent Cold in the Womb of Eve

Diving among the Daughters of the Sea

Odin’s weeping for Jördh ~ Part II

Seite B

Journey through my Cosmic Cells (The Negation of God)

A Whisper underneath the Bark of old Trees

Seite C

Spectral Visions of Mental Warfare

March of the Tyrants

Roaming through the Realm of Hel

Seite D

The Daemons of Happiness

Through nebular Dimensions of fallen Eden

Forgotten Memory of a dying Dream

Passed Away

Dieses Album beschäftigt sich mit den schweren, teils blutigen seelischen Kämpfen,dem faustschen Ringen und mentalen Widerstreiten gegensätzlicher Strebungen dermenschlichen Natur am Scheidepunkt des Wahnsinns, wenn sich die Erkenntnis desewigen Kreislaufes wiederholtem Verfehlens besserer Geschicke, denen wir uns inschweren Zeiten hoffnungsvoll verpflichtet glaubten, wie rostiger Krebs durch dasLabyrinth unserer Seele frißt. Die einzelnen Stücke handeln von verzweifeltenVersuchen sich den eigenen Wahrheiten & Widersprüchen zu verschließen und vonmentalen Irrwegen, die die selbstreflexive Suche nach den Ursachen unseresGewordenseins verschleiern und die als ewige Grübeleien, lebensentleerendeResignationen, ohnmächtige Wut, Depressionen und selbstzerstörerische HandlungenGestalt annehmen und deren verächtliches Gelächter sich selbst in Zeiten der Ruhe inunsere Träume schleicht und uns als alter Spuk durch die Labyrinthe unserer Seelejagt, in welchen manche von uns für immer verschollen bleiben.

Ich erschuf dieses Album und alle darauf enthaltenen Stücke in der Treue zu denIdealen und Werten sowie in Würdigung der Traditionen des Black Metals, denen ichmich seit 15 Jahren verpflichtet fühle! Sein Vermächtnis zu ehren, seiner zu gedenkenund zu erinnern ist meine musikalische Bestimmung. Alle Synthesizer-Stücke wurdentraditionsgemäß manuell per Hand eingespielt und nicht, wie dieser Tage üblich,durch Computersoftware-Programme erzeugt, welche die heute allgegenwärtigenseelenlosen Klangwelten erzeugen. Synthetische Klangsphären, wie die auf diesemAlbum, waren von Anbeginn Elemente des Black Metal im Dienste des Sakralen undder Transzendenz. Und als Antipoden der weltlichen Thematik nahestehenden Gitarrenkomplettieren sie, nicht nur spirituell-mystisch im Sinne einer absoluten Wirklichkeit,jenes Klangesbild, das den Black Metal einzigartig unter den Musikrichtungen macht.

So überlasse ich den willigen oder aber auch unwilligen Hörer den einzelnen Stückenund seinem eigenen inneren Kampf (damit) und schließe rekurrierend auf dieThematik dieses Albums mit den Worten Peter Lorres:

„Kann ich denn anders? Habe ich denn nicht dieses Verfluchte in mir? Das Feuer. DieStimme. Die Qual.“

Ash, Dezember 2010

Ash:  Vocals, Instruments

Dieses Album, eine Kollaboration mit NYCHTS, wurde im Zeitraum der Jahre 2009 ~ 

2010 in Ostdeutschland und im Schweizer Wallis (Warp Music Studio, Komposition

2,6,7,12 & 13, Mix & Mastering) aufgenommen.

Layoutkonzept: Ash; Covergestaltung: M.W., Booklet: M. Roch

Photoaufnahme Ash: Wildhorn, Kanton Wallis

Odins weeping for Jördh ~ Part I & Part II

Trauer, seelischer Schmerz, Melancholie sind unweigerlicher Bestandteil unseresMenschseins und bereichern unsere Existenz um die Dimensionen des Leidvollen,aber auch um die Realität unserer Verletzlichkeit, unserer manchmal kindlichanmutenden Bedürftigkeit und unserer im Grunde verhaßten Einsamkeit. Oft stehtunser inneres Leid im Widerspruch zu Idealen und angestrebten Wesenszügen, überdie wir unsere Identität definieren. Männlichkeit, auferlegte Härte und Disziplin, daszwanghafte Bewahren von Contenance, Stolz, geschlechtsspezifische Ehre oder dasBild des auf niemanden angewiesenen einsamen Wolfes sowie noch unzählige weitereSelbstbilder können Gründe dafür sein, die emotionalen Qualitäten der Trauer undihren Ausdruck im Weinen aus dem eigenen Erleben zu isolieren.

Mögen wir uns auch noch so sehr hinter unseren (aufgemalten) Masken verbergen undauf den Bühnen unseren inneren Tyrannen, Dämonen oder Krieger zum Lebenerwecken. In den einsamen Stunden der Nacht beweinen viele nackt ihr Schicksal undihr Leid. Wenn auch heimlich, verborgen vor den Augen der Welt. So auch ein Gott,der den Tod seiner Liebsten betrauert.

“Gram, der nicht spricht, presst das beladene Herz, bis daß es bricht“aus Macbeth, W. Shakespeare 1606

An indifferent Cold in the Womb of Eve

I watched a snail… crawl along the edge of a straight razor… That’s my dream…That’s my Nightmare…Crawling…Slipping… along the edge of a straight razor…and

surviving…

There was no Lifein your Tears

as you wept your Grief

There was a Beautyin your Death

as you lay broken in the Soil

There was an indifferent Coldin my Soul

as I dreamed eternally in the Womb of Eve

Diving among the Daughters of the Sea

Dieses Stück ist der dritte und letzte Teil einer musikalischen Klangreihe, derenThematik in meinen Phantasien über meditative Selbstreflexion in absoluter,menschenferner Abgeschiedenheit bei uteraler Verdichtung eine große Rolle spielt undin NARGAROTH von Anbeginn Ausdruck fand ~ ruhend, denkend, gleitend durchden Schoß der See.

Das erste Stück dieser Thematik war „Auf dem Grunde des See’s ruhend“ undbeschrieb den Zustand zwischen Tod und Neugeburt, zwischen Todesschlaf undErwachen. Das zweite Klangwerk „Thinking below the Ocean“ umfaßte das reflexiveWerden und die Sinngebung der Existenz durch Narrative. Der vorliegende letzte Teilnun symbolisiert die Erlösung nach dem nirwan’schen Prinzip, das Verwehen desleidhaften Daseins und seiner unersättlichen Gier, versinnbildlicht durch dasEintauchen in den Reigen der Töchter, gleitend durch die unendlichen Gestirne,entschwindend in den Weiten der See.

Journey through my Cosmic Cells(~ The Negation of God ~)

Die Psychose ist eine Form der psychischen Existenz, in der Logik keine Gültigkeitbesitzt und – wie im Traum – primärprozesshafte Vorgänge vorherrschen. In ihr kanneine Aussage ebenso gültig sein wie ihr genaues Gegenteil. Widersprüchliche(Denk)Inhalte kann es nicht geben, da ein kausallogischer, ordnender Zeitbegriff nichtexistiert – Coincidentia Oppositorum. Jeder Mensch trägt einen solchen psychotischenKern in sich, der diesen Primärprozessen unterworfen ist. Durch äußere oder innereBelastungen kann die Psyche des Menschen aus Eigenschutz auf diesen Zustandregredieren, als letzte Möglichkeit sich zu erhalten, und sei es um den Preisgravierenden Realitätsverlustes. Auch eine intensive Selbst(psycho)analyse kanndiesen Zustand provozieren, wenn man durch fortschreitende Regressionen in immertiefere Schichten der Persönlichkeit vordringt, bis in die Abgründe unserer innersten,unduldbaren und archaischen Strebungen. Diese Reise durch die eigenen „kosmischenZellen“ der Existenz, die für mich eine Negation Gottes impliziert, wird durch dasvorliegende Stück musikalisch ausgedrückt.Einige von jenen, die nach einer Psychose nicht in diesen seelischen Labyrinthenverschollen blieben und den Weg zurück in die hiesige Welt fanden, beschreibenentweder einen Zustand absoluten Chaos oder einen Zustand tiefer, erlösender Ruhe,in dem alle vorher widerstreitenden Motive widerspruchs- und schmerzfrei bestehen.Dieser Moment des Durchbrechens, des Hinübergleitens in den psychotischenChaoskern, der in meiner Vorstellung mit einer triebhaften Hölle gleich welcher Artkorrespondiert, wird im vorliegenden Stück bei der Zeiteinheit 8:12 erreicht. So reiseich stetig durch meinen seelischen Kosmos und bin doch nur ein Satellit dieses Kerns,der entweder Erlösung oder ewige Qualen verspricht.

A Whisper underneath the Bark of old Trees

The Reflection

I found no solutionin the truth

that my madness can be cured

I found no wisdomin the songs

the elders sung to me

I stared through diamondsoh so cold

saw young beauty grow old

Bleeding promises renewed with old liesin the glare ofburning skies

The Confession

Kann ich denn, kann ich denn anders? Habe ich denn nicht dieses Verfluchte in mir?Das Feuer, die Stimme, die Qual.

Immer, immer muß ich durch Straßen gehen. Und immer spür ich, da ist einer hintermir her – das bin ich selber. Es verfolgt mich. Lautlos. Aber ich hör’ es doch. Ja,

manchmal ist mir, als ob ich selber hinter mir her liefe. Ich will davon, vor mir selberdavon laufen. Aber ich kann nicht. Kann mir nicht entkommen. Muss, muss den Weg

gehen, den es mich jagt. Muss rennen, rennen – endlose Straßen. Ich will weg, ich willweg! Und mit mir rennen die Gespenster von Müttern, von Kindern. Die gehn niemehr weg. Die sind immer da! Immer! Immer! Immer! Nur nicht wenn ich’s tue.

Dann, dann stehe ich vor einem Plakat und lese was ich getan habe und lese undlese... Das habe ich getan? Aber ich weiß doch von gar nichts. Aber wer glaubt mir

denn? Wer weiß denn wie es in mir aussieht? Wie es schreit und brüllt da innen. Wieich’s tun muß! Will nicht – muß! Will nicht – muß! Und dann schreit eine Stimme undich kann es nicht mehr hören. Hilfe! Ich kann nicht, ich kann nicht, ich kann nicht, ich

kann nicht...

The Salvation ~ The Forgiveness

I raged through the jungleand died in the treesto dwell in the rivers

which flow to the seas

What if this madnessseems to be

nothing else but my real me

Spectral Visions of Mental Warfare

In the old Man’s DreamI was woven into spectral Silk

In the old Man’s Dreama Serpent fed my Hungerwith the Tears of Babylon

In the old Man’s Dreamhe saw an Emptiness in my Eyes

Insatiable

In the old Man’s DreamI threw my Heart

into the Cosmic Core

In the old Man’s DreamI left as Son

and I returned as (harbinger of) Chaos

March of the Tyrants

Im Fieber schwarzseidener Sternenmilch phantasierte ich ein Heer tausenderseelenloser Tyrannen, welches die Täler und Gipfel dieser Welt überzog. Und die roteGlut in ihren Augen war wie ein Vorbote der ihnen folgenden Feuer der Hölle. DieGnade des Untergangs ist die ihm folgende Erneuerung.

Liedererweiterung der Vinylausgabe

Roaming through the Realm of Hel

Ein Mann, der sich selbst belügt, ist einer Ehre nicht wert. Wer sein Leben verlebt hatohne Sinn, besessen von der Gier nach Eitelkeit und Selbstgefälligkeit, streift bereitszu Lebzeiten als leerer Schatten auf irdischen Pfaden. So manch ruheloser Geist, derehrlos blieb, irrt klagend durch das Totenreich unter den wachsamen Augen Garms,bis Nidhöggr ihn seiner Existenz beraubt. Und keine Nachtigall wird je sein Totenliedsingen.

The Daemons of Happiness

Jedes Lachen hat ein zweites Gesicht. Und jede Zeit des Lichts ist bedroht von altenund neuen Schatten. Und manches Lachen erhebt sich über dem Leid eines anderen.Die Dämonen der Freude sind jene Zungen, die einst lieblich flüsternd der sündigenKreatur die Frevelfrucht in den Schoß legten und doch derweil schon am Untergangjener Kreatur woben.

Through nebular Dimensions of fallen Eden

Alles ist nun mein. Ich suchte Eden und konnte es nur im Kampfe erringen. Verbranntist die Erde, verdorrt die Bäume und das Lebendige nur noch Speise der Nachzehrer.Allein der Sündenbaum, an dem ich Judas aufknüpfte und an dem sich lüsternSchlangen schmiegen, gedeiht durch das schwarze Blut der Sadduzäer und Sikarier.Ich zerbarst den Gral am Fuße Sinai und wob mir aus den Gebeinen des Täufers neueGewänder. Und in den Schöpfungshauch säte ich Heulen und Zähneknirschen. Ichschändete die Unschuld und erntete die ewige Verdammnis. Ja, alles ist nun mein. Ichwarte auf den Wahnsinn, in Ewigkeit. Amen.

Forgotten Memory of a dying Dream

Du warst da, in jener Nacht, als ich schrie. Du standest am anderen Ende des Zimmersund sahst mich an. Regungslos. Lieblos. Du wolltest meine Wunden heilen, hast dugesagt, und meine Träume weben. Doch wozu? Deine Hand küsst bitter und deineLippen bleiben tonlos. Ich kann mich nicht mehr an dich erinnern und unser’ beiderTräume sind längst tot.

Passed Away……