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Bi ldungspolitisches Forum des lmb

Von Fakten und Fakes. Welchen Beitrag mussdie Medienbildung zur politischen Wahrheitsfindung leisten?Potsdam, 27. September 2017 | Kinosaal im Fi lmmuseum Potsdam

20 Jahre lmb - mensch & medien up2date

Feierstunde und Anforderungen an die Zukunft

DOKUMENTATION

Am 27. September 2017 veranstaltete der lmb -Landesfachverband Medienbi ldung Brandenburgsein jährliches bi ldungspolitisches Forum,diesmal zum Thema "Von Fakten und Fakes.Welchen Beitrag muss die Medienbi ldung zurpolitischen Wahrheitsfindung leisten?". DasForum ist die öffentliche Austauschplattformzwischen Landespolitik und medienpädagogi-scher Expertise.

Im Anschluss an das Forum beging der lmb imRahmen einer Feierstunde seinen 20. Geburtstagals Fachverband. Der Vorstand des lmb nahmdiese Jubi läumsveranstaltung zum Anlass, sichim Kontext der aktuel len Entwicklung einer"Zukunftsstrategie Digitales Brandenburg" miteinem ersten konstruktiven Anforderungspapieraus fachpolitischer Sicht in die Diskussioneinzubringen.

Szenario an einem Lichtenberger Gymnasium:Ein Schü ler ist überzeugt, die deutschen Medienhätten nicht über den Absturz eines Passagier-flugzeugs in Russland berichtet, wei l sie etwasgegen Russland hätten. Die Lehrkraft kann dieÜberzeugung des Schü lers erst entkräften, als ermit seinem Smartphone aufzeigt, dass die „Ta-ges-schau“ am Vortag berichtet hat und nichtnur die russischsprachigen Medien auf die sichder Schü ler bezieht.1

Eine digitalisierte Netzwerkgesel l schaftbezeichnet einen grund legenden Wandel derkommunikativen und ku lturel len Praktikendurch die Nutzung von digitalen Medien alsVermittler von Ku ltur (vgl . Thomas & Krotz2008) . Bisherige Rol lenzuschreibungen sind indieser in Frage gestel l t: Technologie, Informa-tion, Kapital , Technik, aber auch Ku ltur sindvielmehr miteinander verknüpft, ergänzen undverändern sich gegenseitig. Damit gehenVeränderungen in Informationsgewinnung,

Hierarchisierung, Ku lturaneignung und Kom-munikations-, Bi ldungs-, Sozialisations-,Globalisierungs- und Individualisierungs-prozessen einher (vgl . ebd.) . 2

Insbesondere zählen Soziale Netzwerke undandere Online-Angebote zu den wichtigstenInformationsquel len für die Meinungsbi ldungvon Jugend lichen. Denn hier werden Themengesetzt und finden schnel le Verbreitung.Digitale Kommunikation findet nicht mehr nur ineine Richtung statt, sondern hat Feedback-schleifen und Anschlusskommunikationen. ImNetz werden auch Jugend liche angesprochen,die auf konventionel lem Weg über traditionel leMedien nicht erreicht werden. Fäl le wie dereingangs skizzierte zeigen auf, dass bereits beiHeranwachsenden Zweifel an den etabliertenMedien gedeihen können, sie Informationenhäufig aus sozialen Netzwerken beziehen, indenen ihnen die Nachrichtenquel len angezeigtwerden, für die sie sich bewusst entschieden

Meinungsbildung, Verantwortung, Mitgestalten -Handlungsfelder der Medienbildung im Kontext vonFake News, Verschwörungen und Populismus im InternetLidia de Reese, Freiwi l l ige Selbstkontrol le Mu ltimedia-Diensteanbieter e.V.

haben oder die ihnen über Freunde in derTimeline angezeigt werden.

Was wir grundsätzlich als positive Eigenschaftendes digitalen Raumes schätzen, Vielfalt anThemen und Meinungsgebern, Möglichkeiten derInteraktion und Partizipation, Gestaltung undVeränderung von Gesel l schaft durch technolo-giebasierte Instrumente, kann sich in Zeiten vonFake News, also geziel ten Falschmeldungen, derVerbreitung von Verschwörungstheorien undpopu listischer Hassrede ins Gegentei l verkeh-ren. Denn online veröffentlichte Meinungs-mache, Vorverurtei lung oder Diskreditierungvon sozialen Gruppen oder Individuen sowiepropagandistische und radikale Inhaltebeeinflussen, wie wir al le Debatten, Disput,Meinungen und Positionen im Internetwahrnehmen.

Beim Verständnis des digitalen Raumes als eingemeinsam zu gestaltender und zu verantwor-tender müssen sich verschiedene Akteure diesenPhänomenen annehmen. Im Sinne gesamtgesel l -schaftl icher Anstrengungen sind hier Dienste-anbieter, Politik, zivi lgesel l schaftl iche Initiati-ven sowie Eltern, Fachkräfte und Heranwachsen-de selbst gefragt. MedienpädagogischeAngebote ermöglichen Pädagog*innen imschu lischen sowie außerschu lischen Kontext,den digitalen Raum gemeinsam mit Kindern undJugend lichen produktiv, gestalterisch und auchkritisch zu nutzen und Heranwachsende in ihrerdigitalen und gesel l schaftl ichen Tei lhabe undSouveränität zu stärken.

Hand lungsfelder der Medienbi ldung lassen sichhier mit Maßnahmen der politischen Bi ldungverknüpfen. Es gi l t, Heranwachsenden Wissenum Demokratie, ihr zugrunde liegende Werte undInstrumente zu vermitteln und dieses zu stärken.Die Auseinandersetzung mit publizistischenGrundsätzen, Presse- und Meinungsfreiheit,

Begriffl ichkeiten, Studien und Quel lenermöglicht die Herausbi ldung von Kompetenzenund Strategien, um Botschaften, Mechanismensowie Symbole demokratiefeind licher Gruppenerkennen und analysieren zu können. Im Sinneeiner aktiven Demokratie- und Medienarbeitsol l ten Kindern und Jugend lichen zudem eigeneMittel und Wege der Partizipation eröffnet undsie zu einer aktiven Rol le in der Gesel l schaftonline wie offline ermutigt werden.

Hier setzt u.a. das Unterrichtsmaterial „Meinungim Netz gestalten“ des Projekts „Medien in dieSchu le“ an, welches die Themen Meinungs-bi ldung im Netz, Journalismus im digitalenRaum und Verbreitung von Falschinformationenund Verschwörungstheorien im Internet für denschu lischen Kontext aufbereitet. Mithi lfe derModu le, Material - und Arbeitsblätter sol lenJugend liche für die eigenen Meinungsbi ldungs-prozesse sensibi l isiert, ihnen ihre Verantwor-tung bewusst gemacht, Gestaltungsmöglich-keiten erkennbar sowie sie ermutigt werden,ihre Ideen und Wünsche für ein demokratischesNetz zu formu lieren und aktiv in die öffentlicheDebatte einzubringen.

1 Berl iner Schu len: Die digitale Bi ldung der Schü ler ist

mangelhaft – Quel le: http: //www.berliner-

zeitung.de/28375486, 8.9.2017

2 Büsch, Andreas; Schreiber, Björn: Let’s talk about

Werte. Ethische Herausforderungen für die

Medienpädagogik in der digitalisierten

Netzwerkgesel l schaft. In: Brüggemann, Marion; Knaus,

Thomas; Meister, Dorothee (Hrsg. ) (2016) :

Kommunikationsku lturen in digitalen Welten. Konzepte

und Strategien der Medienpädagogik und Medienbi ldung.

München: kopaed, 55-81 .

Mehr Informationen aufwww.medien-in-die-schu le.de

Moritz Kirchner: So, al le sind da. Sehr schön! Wirstarten mit Frau Schmitt als Lokalmatadorin imVorstand des lmb. Wir haben sehr viel darübergehört, welche Herausforderungen es gibt imBereich der Medienpädagogik, der Medien-bi ldung. Und wir haben eben in der Keynotegehört: Es hat auch was mit Demokratie zu tun;mit der Frage der demokratischen Aneignung.Die Frage ist: Was ist aus der Sicht des lmbnotwendig, um in diesem Feld voranzukommen?

Susanne Schmitt: Die Frage wäre vielmehr: Waskann der lmb oder was kann die Medienbi ldungzu diesem Thema " Demokratiebi ldung"beitragen. Demokratiebi ldung ist nun eherAufgabe der politischen Bi ldung – da wi l l ichmich gar nicht einmengen. Aber, wir haben jagesehen: Es gehört al les zusammen. Insofernwäre der erste Schritt: Es muss eine Vernetzungstattfinden. Und ich glaube, Vernetzung mussstattfinden in viel größerem Maße als bisher. Wirsind ja schon ganz gut vernetzt in derMedienbi ldung. Es gibt die Landesinitiative

Medienkompetenz. Es gibt viele verschiedeneNetzwerke auf verschiedenen Ebenen. Wirhaben schon ganz viele Dinge. Das fäl l t mirimmer wieder auf. Wir haben die Konzepte. Wirwissen eigentlich, was wir machen müssen. Wirhaben Materialien. Aber, wir müssen die al lewirklich noch viel viel besser vernetzen. FürVernetzung braucht es Stel len. Es brauchtjemanden, der das tut, denn Vernetzung istanstrengend und macht sich nicht von al lein.Insofern wünsche ich mir eine bessere institu-tionalisierte Vernetzung auf Landesebene mital len Akteuren.

Und das Zweite, was ich mir wünsche: Ich glaube,wir müssen auch noch viel mehr in dieAusbi ldung investieren. Und zwar nicht nur indie Ausbi ldung der Lehrer – das wissen wir, dassdas auch ansteht –, aber es muss auch in dieAusbi ldung und die Bi ldung der Fachkräfte in deraußerschu lischen Bi ldung investiert werden,wei l , die sind wirklich vor Ort.

Podiumsdebatte "Von Fakten und Fakes"Es diskutieren: Susanne Schmitt (Vorstand lmb) , MdL Marie Luise von Halem(Fraktion B` 90/Die Grünen) , Lidia de Reese (FSM e.V.) , Marc Rüdiger(Jugendbi ldungsstätte "Kurt Löwenstein) , Moderation: Moritz Kirchner

Moritz Kirchner: Okay. Dann geht das Mikro direktan Sie, Frau von Halem. Viel leicht so aus derPerspektive der Politik: Es sind ja jetzt ein paarOptionen und Ideen auf dem Tisch, was passierensol l . Was sagen Sie dazu? Wie bewerten Sie das?Und wie sehen Sie die Medienpädagogik aus derPerspektive der Politik selbst? Was muss passie-ren?

Marie Luise von Halem: Was tut die Politik? Wassind die Herausforderungen für die Politik? Ichsehe die Herausforderungen auf zwei Ebenen.Nämlich einmal auf der Ebene: Was kann Politikanstoßen? Das sind vielschichtige, letztend lichimmer wieder an verschiedenen Stel len kleinereSchritte. Wir wissen, Schu le ist ein langsamer,ein schwerer Tanker. In der Schu le wirklich Dingezu verändern, radikal zu verändern, neueLernformate zu implementieren, das geht nichtso einfach und ist eine große Herausforderung.Ich würde gern noch auf einen anderen Aspektvon Medienbi ldung eingehen, der hier jetzt einbisschen in den Hintergrund geraten ist. FakeNews sind nichts Neues. Ich gehöre noch zu einerGeneration, die ohne Computer und mit echtenBüchern studiert hat. Damals gab es genausoviele Leute, die Blödsinn geredet undirgendwelche erfundenen Geschichten in dieWelt gesetzt haben. Bloß, es war so vieleinfacher, es zu sortieren. Wir wussten, wenn esin der Zeitung steht, dann können wir uns daraufverlassen, wenn es von einem vernünftigenVerlag gedruckt ist und in einem Buch steht,dann können wir uns darauf verlassen. Das warnoch relativ einfach zu entscheiden. Das istheute anders.

Das Schöne am Internet ist: Es können so vieleLeute mitreden. Man kann sehr viel schnel lersehr viel unterschied lichere Meinungengenerieren, aber es ist halt nicht mehr soeinfach zu sehen, ob das, was uns dann geradeaus dem im Internet entgegenschal l t, jetztrichtig oder erfunden ist. Das ist nun, glaubeich, eine Schwierigkeit des Umgangs miteinan-der.

Darauf aufbauend darf es nicht nur um Bi ldungim Kinder- und Jugendalter gehen. Wenn ich mirüberlege, wie läuft eigentlich politische Kommu-nikation? In den Wahlergebnissen lesen wir esab: eine große Zahl von Leuten, die sich inirgendeiner Form abgelehnt fühlen. Das hat vielmit sozialen Chancen zu tun und wirtschaftl ichenUmständen, aber eben auch viel mit Kommuni-kation und politischer Bi ldung. Deshalb denke

ich, dass wir die Forderung nach Medienbi ldungfür Erwachsene sehr viel höher halten müssen alswir das im Moment tun. Erwachsenenbi ldung imSinne der Heranführung an politischeKommunikation halte ich für außerordentlichbedeutsam. Die andere Ebene von Politik ist,wie wir unsere eigenen Inhalte kommunizieren.Das ist auch noch was Wichtiges. Ich sehe schon,jetzt sind wohl erst einmal andere dran.

Moritz Kirchner: Vielen Dank für das Eingangs-statement. Jetzt haben wir viel gehört zumThema, warum es bei der Erwachsenenbi ldungwichtig ist. I ch würde nochmal kurzzurückkommen, wobei Jugend ja auch einschwammiger Begriff ist, wie ich in derEntwicklungspsychologie gelernt habe. MarcRüdiger - er ist Bi ldungsreferent in derJugendbi ldungsstätte Kurt Löwenstein. I ch warauch schon drei Mal dort, kann das sehrempfehlen. Viel leicht einfach die Frage: Wiekann man das denn, was wir jetzt besprochenhaben, in der Praxis konkret umsetzen?

Marc Rüdiger: Wir versuchen es immer wieder mitunterschied lichen Projekten. Das, was geradebei uns läuft, ist das Projekt „#DoingDID" (Digi-tale Identität in der Demokratie) . Auch damerken wir: der Hashtag ist mittlerwei le nichtmehr weg zu bekommen aus unserer Lebenswelt.Al les wird geordnet nach einfachen Dingen. Indiesem Projekt konzentrieren wir uns aufAuszubi ldende meistens im erzieherischen Be-reich, wei l das die Vorbi ldfunktionsträgerinnenund -träger der nahen Zukunft für die jungenHeranwachsenden sind. Schon für diese Azubismuss erstmal eine Sensibi l isierung stattfinden,wie sie Medien nutzen, wie sie auch als Vorbi ldfungieren, wie sie das weitergeben. Da fängt esschon an, dass das den meisten gar nicht sobewusst ist. Und dass den meisten auch gar nichtso bewusst ist, wie Wahrheit eigentlichpubliziert wird, wie wird das gemacht. Das heißt,wir müssen uns konkret mit unseren Projekt-tei lnehmerinnen und -tei lnehmernauseinandersetzen. Wir lassen im Projekt dieKonsequenzen erarbeiten, wir zeigen, waspassiert, wenn die Leute beispielsweise Falschesfür Wahres halten oder leichtfertig mit eigenenDaten umgehen. In Rol lenspielen versetzen wiruns in eine Dystopie: Was kann passieren, wennwir mit unseren Daten, wenn wir mit denInformationen so leichtgläubig weiter umgehen,wie wir es aktuel l im Al l tag tun. Dann landen wirin einer Gesel l schaft, wo wir bei den anderen

Leuten in einer digitalen Grabstel le nachguckenkönnen, wie die vor zehn Jahren in ihremBadeurlaub aussahen. Die Frage ist: Wol len wirso eine Gesel l schaft, wo das passiert? Und dann,im letzten Schritt wol len wir die Tei lnehmerbemächtigen, selbst fähig zu sein, sich an dieserDemokratie, an dieser Gesel l schaft zu betei l igenmit ihrer eigenen Meinung. Das heißt, wirversuchen ganz konkret, sie somedienkompetent zu machen, dass sie in derLage sind, ihre Meinung im Internet oder zumBeispiel auch bei großen Internetportalen wieYoutube selbst kundzutun und tei lhaben zukönnen an politischen und demokratischenProzessen.

Moritz Kirchner: Frau de Reese, ich hab' an Siemal eine Frage. Häufig ist es ja so, dass beisolchen Bi ldungangeboten – nicht immer, abermanchmal schon – diejenigen erreicht werden,die es gar nicht unbedingt brauchen. Wie kommtman aber an diejenigen ran, die besonders –naja, sagen wir mal – anfäl l ig sind?

Lidia de Reese: Das ist ein ganz wichtigerKnackpunkt in der Medienbi ldung und auchgenerel l in sehr vielen pädagogischen Initiati-ven. Dass wir die Kinder und Jugend lichen, dieein Stück weit gefährdungsgeneigter sind, wei l

ihr soziales Umfeld ihnen nicht den Rückhaltgibt, viel leicht nicht so viel Auseinandersetzungbietet mit den Medien oder mit anderenpädagogischen Themen, dass die natürl ich dieKernzielgruppe sein müssen. Ich glaube, dasGute ist aufzuzeigen, wie unterschied lich undvielfältig die Angebote sind, die da draußen sorumschwirren. Wir haben ganz klare Materialien,die sich an Lehrkräfte richten, die hoffentlichim schu lischen Raum erstmal an eine ganz großeZielgruppe von Kindern und Jugend lichen - egalwelcher Herkunft - erreichen.

Und es macht immer Sinn, mit seinen eigenenAngeboten auch direkt dorthin zu gehen, wo dieKinder und Jugend lichen sich gerne aufhaltenund Spaß haben, im Internet genauso wie offli-ne. Und ich wol l te auch denVernetzungsgedanken von Frau Schmidt nochmalaufgreifen, wei l ich denke: Wie bringen wir dieverschiedenen Akteure zusammen? Dann ist daimmer der große Vorwurf: Die Lehrkräfte müssen- irgendwie - jetzt noch viel viel mehr machen.Wie aber sol len sie das realisieren, wenn dieLehrerausbi ldung viel leicht noch gar nicht soweit ist, diese ganzen Themen abzuholen. Dahaben wir im Mai eine Studie herausgegeben:Wie können Schu len und außerschu lischePartner in der Medienbi ldung besser

zusammenarbeiten. Im Ergebnis war dieGrundidee, dass nicht al le pädagogischenMaßnahmen im Reinraum Schu le stattfindensol len, sondern sich genauso auch mitaußerschu lischen Akteuren in der Jugendszene,in der kreativen Szene verbinden sol l ten. Nur sokönnen die Heranwachsenden formale Bi ldungs-aspekte auch mit Spaß und Freizeit erleben. Daskann sehr sehr gewinnbringend sein.

Moritz Kirchner: Frau Schmitt, Sie hatten gesagt:Institutionalisierung und Vernetzung. Das sinddie ersten Schritte. Was kann, was wi l l der lmbdenn nun konkret in der Zukunft tun, um genaudiesem Thema der Medienpädagogik und – wiees so schön heißt – der politischenWahrheitsfindung, dienlich zu sein?

Susanne Schmitt: Konkret arbeitet der Verbandeng mit der Initiative „Medienkompetenz stärktBrandenburg“ zusammen. Der lmb ist beispiels-weise Herausgeber des Netzwerkportals medien-kompetenz-brandenburg.de, das eine Plattformist für die Akteure sich zu vernetzen inBrandenburg. Zweitens sind wir ganz stark in derFort- und Weiterbi ldung tätig. Und dies nicht nurin der Qualifizierung von Fachkräften derJugend- und Jugendsozialarbeit, sondern ganzneu unterstützen wir auch Lehrer bei derMedienbi ldung von Schü lern. Dann gibt es das„medienFit“-Programm vom Bi ldungsministeri-um für die Grundschu len, wo wir ebenso fachlichbegleiten. Der lmb ist also an ganz vielen Stel lenbereits eingebunden. Was fehlt ist sicherlicheine stärkere lokale und regionale Verankerung.Ich würde uns wünschen, dass das, was aktuel lzentral als Landesangebot in der Landeshaupt-stadt passiert auch auf der Ebene derSchu lagenturen stattfinden kann. Denn dasstel len wir immer wieder fest, dass sich die Leuteregional untereinander gar nicht so kennen, werda al les was macht, wo es eine Bi ldungsstättegibt, was die Lehrer in den Schu len machen. Wirerhalten hier in Potsdam immer wieder Anfragenaus den Regionen und sagen dann: „Na, bei Euchum die Ecke ist doch jemand.“ Also, das wäresehr gut, wenn es ein regionales Netzwerkmana-gement gäbe, wie es im Übrigen das Konzept desBi ldungsministeriums zur Stärkung der Medien-kompetenz aus dem Jahr 2011 auch vorsah, bisheute aber nicht zum Tragen kam. Mindestensvier regionale Koordinatoren - die bräuchten wirnoch, um das al les auf den Weg zu bringen.

Moritz Kirchner: Die Zahl haben wir gehört unddie wird mit Sicherheit auch kontrol l iert werden.

Frau von Halem: Ich würde Ihnen jetzt gar nichterst die Frage zu der Zahl stel len, sondern –viel leicht auch, dass Sie mal aus dem Nähkäst-chen plaudern – Wie gehen Sie, wie geht IhrePartei mit Fake News, mit Verschwörungs-theorien, also mit al l dem, was jetzt im Internetrumgeht, wie gehen Sie damit um, um dem auchbegegnen zu können?

Frau von Halem: Wir gehen damit – glaub' ich -sehr gelassen um. Man muss nicht immer auf al lesreagieren, schon al lein, um bestimmte Themennicht weiter zu eskalieren. Das heißt, mancheDinge lässt man viel leicht einfach mal stehenund erwähnt sie nicht noch einmal . Bei manchenDingen muss man tatsächlich mal was richtigstel len. Aber, wir haben keine irgendwieabgestimmte Strategie in der Fraktion oderPartei oder zwischen beiden, wie wir das machensol len. Das machen wir eigentlich al le so ausunserem persönlichen Gusto heraus.

Moritz Kirchner: I ch habe noch eine Fragespontan an Sie, Frau von Halem. Und zwar, auchtatsächlich zum Thema Spontanität. PolitischeEreignisse werden heute viel schnel ler undumfassender kommentiert. Das heißt, dieVerzögerung ist fast gar nicht mehr da. Wiegehen Sie damit um, dass Politik heute sich vielstärker in Echtzeit abspiel t - auch in densozialen Netzwerken?

Marie Luise von Halem: Das ist erst einmal etwasausgesprochen Positives. Andererseits ist auchklar, dass Fi l tern dessen, was wirklich passiertist, das dauert eben eine gewisse Zeit. I chdenke, da muss man sich auch ein Stück weitvon der Seite der Politik aus darauf verlassenkönnen, dass die User einige Mechanismen zurHand haben, zu fi l tern, was ihnen anInformationen zur Verfügung gestel l t wird.

Moritz Kirchner: Okay. Da kommen wir doch nochmal direkt wieder zum Thema des Fi l ters. Es istein gutes Stichwort. Wie genau kann es dennneben diesen Dingen, die Sie beschrieben habenHerr Rüdiger, wie kann denn wirklich dieUrtei l sbegabung gerade auch junger Menschennoch weiter gestärkt werden? Vor al lem: Wiewerden zukünftig auch neue Medien eingesetztin diesen weiteren Bi ldungsinhalten?

Marc Rüdiger: Also, ganz konkret eigentlich mitden Dingen, mit denen die Leute selbstankommen. Und das sind die Smartphones. Wirarbeiten mit dem, was sie selbst mitbringen,

worüber sie sich informieren. Da ist es immerganz wichtig: Wenn man die Leute irgendwiefragt: Worüber informieren sich die Leute ei-gentlich? Da wird nicht nach Zeit, nach Internet-portalen unterschieden. Es dreht sich al les umdas internetfähige und permanent vernetzteSmartphone. Das auseinander zu dividieren isterst einmal der erste wichtige Schritt. Zu sehen:Es gibt unterschied liche Quel len. Wir habenunterschied liche Medien, die eigentlich dahinterl iegen, und die müssen hinterfragt werden.

Moritz Kirchner: Was würden Sie sich wünschen?Also, was würden Sie sich jetzt auch von derPolitik wünschen, möglicherweise auch auf demformel len Wege? Damit die Arbeit, die Sieleisten, damit die noch besser geschehen kann?Welche Mittel brauchen Sie?

Marc Rüdiger: Mittel? Genau das ist es. Wirbrauchen mehr Projekte, mehr Anlaufstel len.Wir brauchen eine große Unterstützung vor al lemin der außerschu lischen politischen Bi ldung,dass mehr Schu len und mehr Träger erkennen,wie wichtig auch die außerschu lische politischeBi ldung ist, dass mehr Leute zu uns kommen undwir sie auch erreichen können.

Moritz Kirchner: I ch würde sagen: Wir haben ja

nachher den Staatssekretär hier. Frau de Reese:Was würden Sie sagen? Wo muss Politiknachsteuern? Was muss sich verändern? WelcheRahmenbedingungen müssen vor demHintergrund verändert werden?

Lidia de Reese: Also, das ist eine schwierige Fragean mich. Ein zu starrer, gesetzlich regu lierterRahmen gegen Hass-Postings und Fakenews, istunter Umständen viel leicht auch nicht das al leinseelig machene Mittel . Nun gibt es zwar zum Bei-spiel die Internetbeschwerdestel le bei der Frei-wi l l igen Selbstkontrol le der Mu ltimediaDiensteanbieter (FSM) , wo ich arbeite, wo Userstrafrechtlich relevante Hassrede,Volksverhetzung zum Beispiel , melden könnenund dies auch unbedingt tun sol l ten, wenn ihnenein derartiger Tatbestand im Netz begegnet.Aber ob wir mit diesen regu latorischen Mittelnerreichen, junge Menschen aufzuklären und fitzu machen, da habe ich meine Zweifel .

I ch fand den Vorschlag eben, auch mehr dieErwachsenen anzusprechen, sehr wertvol l . Und,natürl ich: In der Medienpädagogik und derMedienbi ldung fokussieren wir uns sehr aufjunge Menschen und auch in den letzten Jahrenauch durchaus auf Senioren, aber sozusagen dererwachsene, "fertige" Mensch, der im Berufs-

leben steht, der ist jetzt erstmal außen vor. Nunist es heutzutage so, dass viele Erwachsene sehrin diese Medienwelt hineingeworfen wurden undviel leicht nicht über al le Medienkompetenzenverfügen, um al les zu erkennen und zu hinter-fragen. Das finde ich ein spannendes Feld, abereher auch wieder für medienpädagogischeInitiativen, Materialien, Awareness-Kampagnen,Ansprachen, die unbedingt auch eher in einerKooperation stattfinden sol len. Nichts nichts,was ich al lein bei der Politik als regu lierender In-stanz sehen würde.

Moritz Kirchner: Vielen Dank. Mit Blick auf dieUhr möchte ich auch schon die Schlussrundeeinläuten. Ich hab' mir für al le schöne Fragenüberlegt für die letzte Runde. Frau von Halem,wir starten mit Ihnen, damit Sie pünktlich zuIhrem anschließenden Termin im Landtag kom-men. Sie sind in der Opposition. Deswegen ist esnicht ganz so leicht zu sagen, was Politik nunganz konkret machen kann, und trotzdembekommen Sie die Frage: Was sol l te wünschens-werterweise bis zum Ende dieser Legislaturpassieren, damit die Medienpädagogikverbessert wird?

Marie Luise von Halem: Wir haben im letzten Jahreinen Antrag gestel l t im Landtag auf eineFortschreibung des Konzeptes „Medienbi ldung“.Dieses Konzept hieß „Medienbi ldung“ derLandesregierung von 2011 . Und, wir denken, dassdas dringend überholt werden muss, undBestandtei le irgendwie so der neuen Ausrich-tung müssten sein: Mindeststandards in SachenBreitband und mediale Infrastruktur – sowohlal lgemein als auch natürl ich im Hinblick auf dieSchu len, die technische Ausstattung von Schu lenmit einer Bestandsaufnahme, und darüberhinaus finden wir, dass – auch das, was ichvorhin schon gesagt habe – Medienbi ldung fürErwachsene – dass das Angebot vergrößertwerden müsste - und gleichzeitig auch Eltern-und Verbraucherbi ldung al lgemein verbessertwerden müsste. Das sind aus unserer Sicht so diedrei Hauptschwerpunkte, unter deren Beachtungdas Konzept „Medienbi ldung“ der Landes-regierung fortgeschrieben werden sol l te. Und,natürl ich dann auch verbessert und mit denentsprechenden Konsequenzen aus denfestgestel l ten Defiziten natürl ich gezogenwerden müssen.

Moritz Kirchner: Dann noch ganz kurz dieNachfrage: Tei len Sie denn die Forderungen, diehier heute von Frau Schmidt erhoben wurden?

Marie Luise von Halem: Frau Schmitt hat gesagt:Bessere Vernetzung. Vier Netzwerkstel len hab'ich mir aufgeschrieben. Das kommt in dieWunschliste für die nächsten Haushaltsverhand-lungen. Ich glaube, dass man davon nie genughaben kann, denn man sieht ja, wie groß derBeratungsbedarf auch für zum BeispielPädagoginnen und Pädagogen. Danke für dieAnregung.

Moritz Kirchner: Die zweite Frage geht an HerrnRüdiger. Was ist im Kontext dessen, was heuteunser Thema ist, die spannendste Veranstaltung,die bei Ihnen stattfindet, zu der Sie uns al leherzlich einladen wol len?

Marc Rüdiger: Im kommenden Jahr ist eineFortbi ldung zu den sogenannten Mini labs ge-plant, die mir sehr am Herzen liegt. Hier geht esum diese Rol lenspiele, die wirklich wunderbarfunktionieren, um die Leute von ihrer eigenenLebenswelt abzuholen und sie in eine Welteintauchen zu lassen, die möglicherweise dieZukunft sein könnte. Das heißt, sie spüren andieser Stel le mal emotional und auch in einemrealen, sozialen Konstrukt, auch, wenn das nureine Geschichte ist, wie die Welt sein könnte.Das wird eine große Veranstaltung für Mu ltipl i-katoren der Jugendbi ldung und der Erwachse-nenbi ldung.

Moritz Kirchner: Frau de Reese. Haben Sie schonmal einen eingefleischten Verschwörungs-theoretiker überzeugen können? Und wenn ja,wie?

Lidia de Reese: I ch persönlich leider noch nicht,oder – was heißt leider – ich musste mich nochnicht ganz so intensiv damit auseinander setzenwie die Kol leginnen und Kol legen der Amadeu-Antonio-Stiftung, die gerade auch dieses Modu lüber Verschwörungstheorien zu unseremUnterrichtsmaterial geschrieben haben. Aberwenn wir in Schu len unterwegs sind oder inWorkshops mit Fachkräften und Medienpädago-gen diskutieren, dann kommen wir sehr schnel lnatürl ich auch dazu ganz praktisch zu überlegen:Was können wir tun? Es gibt verschiedeneMaßnahmen, die man ergreifen kann. Man kannignorieren. Das kann durchaus manchmal ganzhi lfreich sein. Also: keine Plattform mehr bie-ten. Man kann mit I ronie, mit Humor begegnen.Man kann counter-speech betreiben, indem manwirklich Fakten entgegensetzt und versucht ineinen Dialog zu treten. Man kann im schlimmstenFal l natürl ich melden und blockieren. Ich glaube,

es kommt immer sehr darauf an, wie sehr möchteich mich als User - ob das jetzt Kinder undJugend liche sind oder auch als Erwachsener –wie sehr möchte ich nach außen auch eineAngriffsfläche bieten. Das muss man sich auchso sagen: sobald man in einen Dialog mit diesenMenschen tritt, bietet man auch eine Angriffs-fläche. Man muss sich einen Selbstschutzüberlegen. Wie weit möchte man gehen. Wennman das als Institution, als Verein, als Schu lemacht, muss man natürl ich auch schauen: Wasmöchten wir in unserer Rol le hier nach außenund wie kommunizieren. Wer liest hier noch mit.

Das sind al les Fragen, die man sich stel len mussund auch, was meine Kapazitäten sind. Kann ichdas überhaupt? Mit einer Armada viel leicht vonTrol len auf Twitter mir dann die Nächte um dieOhren zu schlagen, zum Beispiel . Aber, ichglaube, Gegenstrategien sind ganz oft eineMischung aus sehr konstruktiven, manchmalauch sehr witzigen, manchmal auch drastische-ren Maßnahmen. Es ist eher wichtig, dass wir al lewissen, dass es eben verschiedene Maßnahmengibt, und dass manche manchmal besser passen,manchmal schlechter. Und, dass man dafürviel leicht auch ein Gefühl entwickeln kann, wannman welche Strategie anwendet.

Moritz Kirchner: Frau Schmitt: Wir haben das Jahr2017. Wenn wir im Jahr 2027 zum 30-jährigenJubi läum zusammengekommen, was werden dieThemen sein, die wir hier im lmb bewegen?

Susanne Schmitt: I ch habe gerade einen Science-Fiction-Roman gelesen, der das Cyborg-Themareflektiert. Also: wieviel Technologie wird einesTages auch im Menschen stecken? Wi l l sagen:erst hatten wir den Fernseher, dann den PC,schließlich das vernetzte Smartphone und heutewird zu technologischen Implantaten im Men-schen geforscht. Das sind Entwicklungen undVisionen, die meiner Meinung nach einer päda-gogischen Begleitung und einer intensivengesel l schaftl ichen Diskussion bedürfen. Aber zuIhrer Frage: Mit einem Schmunzeln könnte ichsagen, dass dem lmb bei zukünftigen Heerscha-ren von Cyborgs sicherlich auch nicht die Arbeitausginge, wei l auch mit diesen hybriden Wesenein Umgang gefunden werden müsste. Dann gäbees nicht nur vier Koordinationsstel len im Land,sondern überal l auch auf lokaler Ebene. Denn dieFolgen der Digitalisierung sind an jedem Ort, zujeder Zeit, für jeden Menschen unmittelbarspürbar und relevant. I ch bin mir sicher, wirstehen heute erst am Anfang einer Entwicklung,die durch die Digitalisierung getrieben wird. Dakommt noch mehr.

Moritz Kirchner: Respekt. Also, das war doch eineganz klare Idee, wo es in Zukunft hingeht. I chdanke al len Betei l igten hier im Podium. Ichdanke al len für's Zuhören, für die Diskussionund für die Aufmerksamkeit. Das war´ s mit demBi ldungspolitischen Forum von Fakten undFakes. Vielen Dank an al le Podiumsgäste undIhnen al len für die Veranstaltung.

Sehr geehrter Herr Staatssekretär, sehr geehrteDamen und Herren, l iebe Freunde,

als Vorsitzender des LandesfachverbandesMedienbi ldung habe ich heute die ehrenvol leAufgabe, die Festrede zu unserem 20-jährigenJubi läum zu halten. 20 Jahre – kaum zu glauben,wie die Zeit vergangen ist und dass es unserenFachverband bereits seit einer Menschen-generation gibt. In dieser Zeit hat sich nicht nurdie Mediennutzung gravierend verändert,sondern auch unser Umgang mit und unserVerständnis von Medien.

Zuerst aber möchte ich Ihnen, Herr Dr. Drescher,sehr für ihr Grußwort danken. Insbesondere dieWertschätzung für die von uns geleistete Arbeitfreut mich, freut uns al le sehr. Was die erklärtepolitische Unterstützung angeht, seien sieversichert, dass wir darauf zurückkommenwerden.

Ich möchte in meinerkurzen Ansprache zunächsteine Rückschau auf dieArbeit unseres Verbandesbis heute halten, möchtedann über die aktuel lenAufgaben der Medien-bi ldung sprechen undkomme schließlich zu den Herausforderungender digitalisierten Zukunft und der Rol le, diewir als lmb hier einnehmen können, und auchgern einnehmen wol len.

Die RückschauViel leicht gelingt es Ihnen ja, sich geistig kurzin das Jahr 1997 zurück zu versetzen. DasGründungsjahr der damaligen Landesarbeitsge-meinschaft Mu ltimedia Brandenburg. Einigewaren dabei und werden sich erinnern. Damalstaten sich Träger der Jugendarbeit zusammenund gründeten einen gemeinnützigen Verein, umin diesem ihre Aktivitäten im ArbeitsfeldMedienbi ldung zu bündeln. Das Kapital , das dieGründungsmitglieder einbrachten, war dieExpertise ihrer Fachkräfte und der Zugang zujungen Menschen im gesamten Land Branden-burg. Und daran hat sich bis heute nichtsgeändert. Die Medien al lerdings haben sich

seitdem rasant verändert, und mit Ihnen die Artund Weise, wie wir miteinander reden, wie wiruns überhaupt als Gesel l schaft konstituieren.Als vor 20 Jahren der lmb gegründet wurde,waren Briefe noch Standard, an internetfähigeHandies war nicht zu denken, und Menschenwaren auch ohne ein "Gesichtsbuch" miteinanderverbunden. Die Einrichtung von E-Mai l -Accountsin Behörden und anderswo: ein Abenteuer. ErsteInternetseiten wurden gestaltet. Heute reden wirüber Facebook, Instagram und Snapchatmiteinander, wir zwitschern uns immer häufigermaximal 140 Zeichen zu, und die E- Mai l ist derStandard. Unsere Kommunikation, sie wurdevielfältiger, individualisierter und sie wurde di-gital .

Und natürl ich bestimmt der jewei l ige Kanal ,über den wir kommunizieren, zu guten Stückenauch den Charakter dieser Kommunikation. EineE-Mai l ist eben etwas anderes als ein hand-geschriebener Brief. Ein kurzes Gespräch

deutlich persönlicher alseine Whatsapp-Nachricht. An dieserStel le dürfen Sie von mirkeinen Ku lturpessimis-mus erwarten, denn ichbin davon überzeugt,dass die neuen Medien,

dass die Informations- und Kommunikations-technologien, welche die zunehmendeDigitalisierung hervorgebracht hat, deutlichmehr Chancen und Potenziale bieten, dieZukunftsaufgaben unserer Gesel l schaft zubewältigen, als sie natürl ich auch Risikenbergen, über die wir nicht hinwegsehen dürfen.

Bei Risiken sei der Soziologe Niklas Luhmannerwähnt, der einst postu lierte: „Al le Kommuni-kation ist riskant“. Seiner Auffassung nach istes die Kommunikation , die eine Gesel l schaftzusammenhält, ja sie letztl ich begründet. Heutekommunizieren wir auf vielen unterschied lichenKanälen. Die Vielfalt der Medien und die Ausdif-ferenzierung kommunikativer Botschaftenmacht Kommunikation definitiv riskant.Wahrscheinlich sogar noch riskanter als früher.I ch möchte dies an einem Beispiel aus demKontext Schu le i l lustrieren.

Festrede zum 20. Geburtstag des lmb

Medienbildung in Brandenburg? Bitte mehr davon!Stefan Zaborowski , Vorsitzender lmb

Der jeweilige Kanal, über denwir kommunizieren, bestimmt

zu guten Stücken auchden Charakter der Kommunikation.

Wenn ich sage, dass Kommunikation riskant ist,dann kommen Ihnen sicher zuerst Phänomenewie Cybermobbing in den Sinn. Dies ist einedefinitive Gefahr, gegen welche wir Lehrkräftewie Schü lerinnen und Schü ler wappnen müssen.Ein anderes Risiko ist jedoch schon, wennunsere Botschaft bei den Schü lerinnen undSchü lern nicht mehr ankommt, wei l das Mediumder Botschaft nicht mehr zeitgemäß ist. Beireinem Frontalunterricht und der Tafel alsMaximalmedium des Unterrichts ist das Risikorecht real , dass die Kommunikation von Bi l -dungs-inhalten nicht ankommt. Der Einsatz vonWhiteboards, E-Books, personengebundenenLaptops, Tablets, Computerarbeitsplätzen fürLernende und möglicherweise digitalen Lern-plattformen und Elementen von BlendedLearning auch in Schu len stel len derzeit leiderfür viele Schu len noch mediale Innovationen dar.Und natürl ich herrscht hier auch Unsicherheitund tei l s auch Unkenntnis unter den Lehrerinnenund Lehrern. Wir als lmb bringen uns hierunterstützend ein, denn die Schu le als dieBi ldungsinstitution schlechthin braucht einzeitgemäßes medienpädagogisches Konzept, umdie neuen Informations- und Kommunikations-technologien angemessen nutzen zu können.

Digitale Kommunikation, verehrte Damen und

Herren, ist al lerdings auch manchmal juristischriskant. Ob es um Urheberrechte und den Daten-schutz geht: häufig ist Nichtwissen weit verbrei-tet, kann aber gefährlich werden. Auch in diesemFeld stehen wir als lmb al len Interessierten mitRat und Tat zur Seite. Die Kommunikation imInternet, insbesondere in den sozialen Netz-werken, ist definitiv riskant. Das Internet bargeinst das Versprechen, al le Menschen zuvernetzen und ein globales Dorf zu schaffen.Heute hingegen haben wir es eher mit simu lta-nen Fi l terblasen zu tun, die sich immer wenigerüberlappen, in denen nur noch die eigeneWahrheit gi l t und al les andere als das denunziertwird, worüber wir heute schon viel sprachen.„Fake news“, das sind im Zeitalter der digitalenFi l terblasen, oder noch schlimmer der individu-el len Echobunker jewei ls die Nachrichten deranderen.

Die Paradoxie des Internets heute liegt alsodarin, dass es häufig auch trennt und spaltetstatt verbindet. Doch die Frage des Wahrheits-gehaltes dessen, was im Internet und densozialen Netzwerken geäußert wird, ist das eine.Das andere sind die tei l s dramatischen Folgenunbedachten Verhaltens dort. I ch erinnere andas Beispiel einer Hamburger Schü lerin, welchedie Einladung zu ihrer Geburtstagsfeier auf

„öffentlich“ stel l te, mit dem Ergebnis, dassmehrere 1 .000 Menschen vor einem beschau-lichen Eigenheim kamen und es eine Massen-schlägerei gab. Nicht wenige berufliche Träumeplatzten an unbedacht bei Facebook und anders-wo eingestel l ten Partybi ldern. Dies sind,zugegebenermaßen, Extrembeispiele. Aber siezeigen eines ganz deutlich auf: Medienbi ldungist heute wohl wichtiger denn je.

Aber es gab natürl ich auchprogressive Verände-rungen, die durch dieneuen Kommunikations-medien überhaupt möglichwurden. Ich erinnere hieran die Anfänge desarabischen Frühlings, aberauch daran, dass weltweitDissidentinnen undDissidenten Social Medianutzen, um sich überhauptzu vernetzen. Diepolitische Kommunikation, so viel ist gewiss,verändert sich durch die neuen Medien, was wirjetzt auch im Bundestagswahlkampf noch vielstärker als früher wahrnehmen konnten. Deshalbist Medienbi ldung heute immer auch politischeBi ldung, meine Damen und Herren!

Die Frage ist: wie genau machen wir als lmb das,wie schaffen wir Expertise für Medienbi ldung imganzen Land Brandenburg? Ich möchte dies andrei Beispielen verdeutlichen, die unser gegen-wärtiges Handeln bestimmen.

Die GegenwartErstes Beispiel : Wir haben Positive Erfahrungenin der Kooperation unserer 16 Jugendinforma-tions- und Medienzentren mit verschiedenenSchu len. Jedes dieser Jugendinformations-und Medienzentren, kurz JIM, arbeitet jedesJahr mindestens einmal mit einer Schu le imSozial raum medienpädagogisch zusammen.Ob es die Foto-AG in Spremberg im Ganztags-betrieb ist oder der medienpädagogischecomp@ss-Computerführerschein in Lübbenau,der sogar Tei l des Unterrichts ist oder dieaußerschu lische medienpädagogische Beratungvon Schu len in den Landkreisen OSL und EE. DieLehrerinnen und Lehrer sind dankbar für dieseergänzenden Formate. Der nächste Schritt musssein, dass Schu le aus eigener Kraft derleiAngebote umsetzen kann. Dieser Modernisie-rungsimpu ls muss unseres Erachtens vom MBJSausgehen.

Zweites Beispiel : Erstmals im Juni dieses Jahreshaben Grundschu l lehrerinnen und -lehrer eineQualifikation des lmb zum Basiscurricu lumMedienbi ldung erfolgreich abgeschlossen. DasFeedback war eindeutig: mehr davon, mehr vondiesen außerschu lischen Impu lsen! Das Nach-folgeprogramm sol l nun doppelt so viele Lehrererreichen. Denn die Notwendigkeit zur Medien-bi ldung setzt immer früher an. Und wir als lmbsehen uns hier klar in der Verantwortung. Um

dieser Verantwortungjedoch gerecht zuwerden, braucht es,l ieber Herr Staats-sekretär, einer besserenAusfinanzierung unseresnoch kleinen, aber stetsfeinen Verbandes.

Drittes Beispiel : DasLISUM richtet seitmehreren Jahren dieFrühjahrsfachtagung

„Medienkompetenz verbindet“ aus. DasProgramm wird von außerschu lischen Bi ldungs-trägern, darunter auch dem lmb, gestaltet. DieVeranstaltung ist jedes Jahr ein Selbstläufer:100 Lehrer wol len es wissen, Tendenz steigend!Wir wol len dieses Format, aber auch ähnlicheFormate weiter institutionalisieren undverstetigen. Denn wir als lmb sind überzeugtdavon, dass al le, die an Bi ldung mitwirken, egalob schu lisch oder außerschu lisch, eine umfas-sen-de Medienbi ldung und Medienkompetenzbenötigen. Und Herr Staatssekretär, sie wissensicher auch, was wir als lmb benötigen, um dastatsächlich zu ermöglichen.

Diese drei Beispiele beschreiben ausschnittartigauch die Breite der Themen, mit denen wir alsLandesfachverband Medienbi ldung betraut sind.Wir sehen natürl ich im Lernort Schu le den erstenund wohl wichtigsten Ort der Vermittlung vonMedienkompetenz. Al lerdings ist manchmal dieaußerschu lische Medienpädagogik demschu lischen System viel leicht doch einen Schrittvoraus, wei l ein Grundprinzip des Systems derJugendarbeit die Lebensweltorientierung ist.

Die ZukunftDies al les ist die Gegenwart des lmb. Ich möchtejetzt, sehr verehrte Damen und Herren, zurZukunft kommen, zu den zukünftigen Aufgabenunseres Landesfachverbandes. Zur Zukunft istwohl erstens festzuhalten, dass sie durch dieweitere Ausdifferenzierung von Kommunikati-

Erstmals im Juni dieses Jahreshaben Grundschul lehrerinnen und-lehrer eine Qualifikation des lmbzum Basiscurriculum Medienbildung

erfolgreich abgeschlossen.Das Feedback war eindeutig: mehr

davon, mehr von diesenaußerschulischen Impulsen!

onsmedien noch komplexer wird. Sie wirddadurch aber eben auch kommunikativ riskanter.Hierfür wol len wir die Menschen im LandBrandenburg, und ich möchte das betonen: al leMenschen, wappnen.

Unter den zukünftigen Bedingungen drastischgestiegener Komplexität ist wohl Verstehen dasLernziel schlechthin. Es geht darum, Zusammen-hänge erkennen, neue Fragen stel len, die sichaus dem Erkennen ergeben, diese dann gemein-sam, oder wie es neudeutsch heißt, kol laborativzu reflektieren und daraus neue Ideen zugenerieren. Genau dafür sind medienpädago-gische Methoden in der aktiven Projekt-arbeitbestens geeignet. Jugendarbeit und natürl ichauch Schu le müssen sich darauf einlassenkönnen, einen Weg der permanenten medialenVeränderungen zu gehen.

Das Ganze braucht einen unterstützendenRahmen, der die Bedarfe von Jugendeinrich-tungen, Schu len und externen Partnern berück-sichtigt. Das wäre für mich ein wichtiges Ziel imKontext einer Zukunftsstrategie DigitalesBrandenburg, die aktuel l entwickelt wird, und indie wir uns als lmb mit al l unserer Expertise gerneinbringen wol len.

Aus meiner Sicht, ausunserer Sicht als lmb sinddie Herausforderungen derZukunft sehr klar: Erstens:Wir brauchen einesteuernde Instanz, die ineiner vernetzten Weltdafür sorgt, dass auch diepädagogischen Fachkräfteund ihr Sozial raum sich vernetzen. Zweitenswol len wir darauf hinwirken, dass in derstärkeren gewol l ten Zusammenarbeit von Schu leund externer Expertise im Medienbi ldungs-kontext auch ein Beitrag zur Schu lentwicklungund damit zum Abbau der digitalen Kluftgeleistet wird. Denn die digitale Kluft gibt esnicht nur zwischen der jungen Generation, denso genannten digital natives, und den älteren. Esgibt sie auch innerhalb der jüngeren Genera-tion, nämlich schlicht auch anhand des Medien-konsums, aber auch der materiel len Möglichkei-ten, überhaupt bestimmte Medien nutzen zukönnen. Die soziale Frage, meine Damen undHerren, sie wird sich auch in der digitalisiertenWelt weiter stel len. Drittens wol len wir, dass al le,die im System schu lischer und außerschu lischerBi ldung tätig sind, schon in ihrer Ausbi ldung von

Anfang an konsequent mit dem Thema Medien-bi ldung vertraut sind. Und dass sie al le einenkompetenten Ansprechpartner haben undkennen, bei dem sie sich beständig weiterbi ldenkönnen. Al lerdings, und das möchte ich betonen:Es geht uns nicht um lebenslanges Lernen imSinne einer Maximierung von Humankapital .Sondern es geht uns als lmb darum, dass al le,Lehrende, Lernende, natürl ich auch Lehrende alsLernende, sich beständig zur veränderten Me-dienland-schaft weiterbi lden, um einenmöglichst selbstbestimmten Umgang mit Medienpraktizieren zu können. Es geht uns, kurzgesagt, um ein emanzipatorisches Verständnisvon Medien-bi ldung, kein konsumtives oder garkommerziel les.

Um die Zukunft aktiv gestalten zu können,bringen wir uns als lmb in die Arbeit der Digitali-sierungsstrategie des Landes Brandenburg ein.Konkret heißt das für uns, dass wir im Rahmender Digitalisierungsstrategie unter anderemFolgendes vorschlagen:

Erstens: Die Institutionalisierung steuernderInstanzen auf Landes- und regionaler Ebene:Dies ist ein wichtiger Baustein der aktuel lenLandeskonzeption zur Stärkung der Medien-kompetenz, der in der neuen Landesstrategie

gut aufgehoben wäre.Und zum Zweiten: eineverstärkte Förderungauch des medienpädago-gischen Netzwerks derJIM – Jugendinfor-mations- undMedienzentren, deraktuel l im Land

stärksten außerschu lischen Struktur, die mitSchu len medienpädagogisch zusammenarbei-tetund vom lmb koordiniert wird. Nebenbei: diejüngste Klausur des Beirats „Medienkompe-tenzstärkt Brandenburg“ am Freitag letzter Wocheidentifizierte eben jenes JIM-Netzwerk alseines von drei prioritären Hand lungsfeldern.

Meine Damen und Herren, ich habe über dieVergangenheit, die Gegenwart und die Zukunftgesprochen. Was war wissen wir, was kommtwerden wir sehen und gestalten.

Zum Abschluss bleibt mir der Dank an al l unsereWeggefährten . I ch danke Ihnen für ihreAufmerksamkeit.

Es geht uns, kurz gesagt, um einemanzipatorisches Verständnis

von Medienbildung, keinkonsumtives oder gar kommerziel les.

VorwortDer Landesfachverband Medienbi ldung Branden-burg e.V. ist ein anerkannter und etablierterAkteur im Bereich der Medienbi ldung im LandBrandenburg. Er vermittelt seit nunmehr 20Jahren – zunächst Jugend lichen, heute primärpädagogischen Fachkräften - Medienkompe-tenz, die in einer zunehmend digitalisierten undmediatisierten Gesel l schaft immer bedeutsamerwird, um der digitalen Kluft zu begegnen. Diedigitale Spaltung ist eng mit dem sozialen undBi ldungsstatus verbunden. Jeder Jugend lichebesitzt beispielsweise ein Smartphone, dasNutzungsverhalten differiert jedoch stark jenach Bi ldungshintergrund. Eine progressiveDigitalisierungsstrategie muss die erheblichenMehrbedarfe für ein medienpädagogischesEngagement in- und außerhalb von Schu leanerkennen und berücksichtigen, wenn einaufgeklärter und souveräner Umgang mitdigitalen Medien und Medieninhalten für al leBevölkerungsgruppen primäres Ziel vonMedienbi ldung ist.

Die konkrete politische BeschlusslageDie Brandenburger Staatskanzlei erarbeitetderzeit auf der Grund lage eines Landtagsbe-schlusses vom 9. November 2016 eine„Zukunftsstrategie Digitales Brandenburg“. Derlmb – Landesfachverband Medienbi ldungBrandenburg begrüßt dieses Vorhaben ausdrück-lich und bringt sich in den Prozess derStrategieerarbeitung insbesondere für dasKapitel „Bi ldung“ aktiv mit ein. Hierfürformu liert der lmb im Folgenden dreiAnforderungen an die „ZukunftsstrategieDigitales Brandenburg“.1

Erstens: Die Landeskonzeption „Stärkung derMedienkompetenz“ im Kontext der „Zukunfts-strategie Digitales Brandenburg“ fortschreibenund weiterentwickeln2

# Die aktuel len Leitprojekte Netzwerkportal ,Netzwerktagung und Netzwerk-Förderpreis„Medienkompetenz stärkt Brandenburg“werden fortgeführt

# Die bestehenden und zukünftigen JIM -Jugendinformations- und Medienzentren

(Jugendfreizeiteinrichtungen mit medien-

pädagogischem Profi l ) sowie derenkoordinierendes Unterstützungssystem sindsolide auszufinanzieren.3

# Ein koordiniertes Vorgehen auf Landes- undregionaler Ebene zur Vernetzung vonBi ldungsakteuren im Bereich der Medien-

bi ldung ist unerlässl ich. Hierfür sind 2Personalstel len für die Koordination aufLandesebene sowie Sachmittel nötig; für dieregionale Ebene (Schu lagenturbezirke)werden insgesamt 4 Personalstel len undSachmittel nebst Projektmitteln benötigt, umdie komplexe Vernetzungsaufgabe adäquaterfü l len zu können.

Aufgaben einer Landeskoordinierungsstel le sindu.a.:# wissenschaftl iches Monitoring der Ist- und

Sol l -Stände in der Umsetzung des Kapitels„Bi ldung“ der Landesstrategie

# Informationsanbieter (Netzwerkportal

„Medienkompetenz stärkt Brandenburg“)# Organisation des Fachaustauschs unter den

landesweiten Akteuren der Medienbi ldung(Netzwerktreffen, Fachveranstaltungen)

# Moderation fachspezifischer und inter-professionel ler Arbeitsgruppen - bspw. zuden Themen Hochschu lausbi ldung pädago-gischer Berufe, Medienentwicklungsplanungan Schu len, frühkind liche Medienerziehungund Elternarbeit, Fort- und Weiterbi ldungen -mit dem Ziel , fachpolitische Empfehlungenfür die Weiterentwicklung des BrandenburgerBi ldungswesens zu erarbeiten

# Öffentlichkeitsarbeit

Aufgaben der vier regionalen Netzwerkstel lensind u.a.:# Zuarbeit für Monitoring der Landesebene# Organisation regionaler Vernetzung# Organisation regionaler Fachveranstaltungen# Vermittlung von Fachexperten für den

Praxistransfer, bspw. Berater und/oderReferenten

Drei Anforderungen an eine „ZukunftsstrategieDigitales Brandenburg“Veröffentlicht anlässl ich der Feierstunde zum 20. Geburtstag des lmb –Landesfachverband Medienbi ldung Brandenburg e.V. am 27. September 2017

# Verwaltung eines Projekt-Fonds (sieheAnforderung 3)

Zweitens: Außerschulische Bildungsexpertiseim Kapitel „Bildung“ der Zukunftsstrategieeinbeziehen# Neben der formalen Bi ldung müssen auch

nicht-formale und informel le medienpädago-gische Bi ldungsangebote anerkannt, berück-sichtigt und bedarfsdeckend gefördertwerden. Bi ldungsträger wie Jugendverbände,Jugendeinrichtungen, Erwachsenenbi ldner,aber auch Peerlearning sind relevanteLernorte und Lernsettings.

# Kooperationsstrukturen zwischen Schu le undaußerschu lischen Bi ldungseinrichtungen imKontext der Medienbi ldung sind auszubauenund institutionel l zu festigen; dies ist Tei lder oben beschriebenen Vernetzung.

# Die Jugendförderung ist hinsichtl ich derVortei le guter medienpädagogischerKooperationspraxis mit Schu len zusensibi l isieren; Schu len anerkennen den Wertaußerschu lischer medienpädagogischerExpertise als wichtigen Beitrag zurSchu lentwicklung.

Drittens: Den medienpädagogischen Praxistransferinstitutionalisieren# Bestehende Beratungssysteme im schu lischen

wie außerschu lischen Kontext sind hinsicht-l ich der Begleitung des medienpädagogischenPraxistransfers insbesondere in derZusammenarbeit von Schu le und außerschu-lischer medienpädagogischer Expertise zu

stärken.# Medienpädagogisches Engagement muss

selbstverständ licher inklusiver Bestandtei lpädagogischer Berufsbi lder werden.

# Es braucht grundständige medienpädagogi-sche Ausbi ldungsinhalte in al len pädagogi-schen Ausbi ldungsberufen.

# Es braucht deutlich mehr Fort- und Weiter-bi ldungsangebote in der Medienbi ldung füral le pädagogischen Berufsgruppen.

# Zur Umsetzung guter medienpädagogischerKooperationspraxis schlagen wir einen„Fonds Futur“ vor, der von den o.g. 4regionalen Netzwerkstel len verwaltet wird.Sowohl Schu len als auch außerschu lischemedienpädagogische Bi ldungspartnerkönnen sich auf diesen Fonds bewerben. JedeNetzwerkstel le sol l te anfänglich mit jährlich100.000 EUR Fondsvolumen ausgestattetsein. Dieses Projektvolumen schaffterhebliche Anreize für gelingende medien-pädagogische Zusammenarbeit imSozial raum.

Fußnoten

1 Siehe Zwischenbericht der Staatskanzlei unter

http: //www.brandenburg.de/sixcms/detai l .php?gsid=b

b1 .c.531052.de

2 Download : www.medienkompetenz- brandenburg.

de/fi leadmin/temp/Konzept_Staerkung_der_Medien-

kompetenz.pdf

3 Siehe www.jim-b.net

Fotoimpressionen

Impressum

Fotos: (c) Simone Ahrend

Fotoimpressionen

Herausgeberlmb - Landesfachverband Medienbi ldungBrandenburg e.V.Breite Str. 7a, 14467 Potsdamwww.medienbi ldung-brandenburg.de

V.i.S.d.P.Stefan Zaborowski , Vorsitzender lmb

RedaktionMatthias Specht, lmb

Satz und LayoutMatthias Specht, lmb

UrheberrechtshinweiseAl le Fotos von: (c) Simone Ahrend

FörderhinweisDas bi ldungspolitische Forum und die Feier-stunde anlässl ich des 20. Geburtstags des lmbwurden gefördert aus Mitteln des Ministeriumsfür Bi ldung, Jugend und Sport des LandesBrandenburg.

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