Abies pinsapo Boiss. in der Betischen Kordillere Südspaniens

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Abies pinsapo Boiss. in der Betischen Kordillere Siidspaniens Von Hannes MAYrR, Sonthofen Aus dem Waldbau-lnstitut der Forstlichen Forschungsanstalt Mi&chen In der zweiten H~ilRe des 18. Jahrhunderts wird erstmals eine siidspanische Tanne in der Literatur erw~ihnt, deren botanischer Entdecker im Jahre 1837 kein Geringerer als Edmond BoIsslrR (1810-1885) war. Er wurde sp~iter als Bearbeiter der Flora orientalis mit 11 681 beschriebenen Species beriihrnt. Einem Enkel yon BOlSSI~R, dem franz~Ssischen Entomologen BARBrY (1931) verdanken wir die bisher ausfiihrlichste Bearbeitung der markanten mediterranen Baumart. Vide Botaniker und Forstleute (NrGER, 1907) sind seither den Spuren .des berilhmtesten Floristen gefolgt, Als Name hat sich schon friih gegeniiber anderen wie Igeltanne oder Andalusische Tanne die Bezeichnung Pinsapo durchgesetzt, die yon den einhelmischen Bergbauern gebraucht wird. Sie ist durch Wortverschmelzung pino-sapino entstanden und besagt demnach .Kieferntanne". Tats~ichlich sind an ihrer siidlichen Verbreitungsgrenze zum Ph~inotyp der Schwarzkiefer manche Berfihrungspunkte gegeben. Junge Tannen nennt man ,,pimpollo", d. h. Kiefernktiken. 1. Systematik (MATa'FrLD 1925) Bei den typisch mediterran verbreiteten Tannen ragen die Deckschuppen der Zapfen nicht heraus. Ihre weitere Untergliederung" a. Nadeln an der Basis nicht gedreht, gleichm~ii~igrings um den Zweig, spitz A. pinsapo Nadeln kurz, dick, biirstenf~Srmige Zweige A. marocana Nadeln breiter und liinger, nicht dick b. Nadeln an der Basis gedreht A. numidica Nadeln breit, derb, Spitze abgerundet, bis 15 (20) mm lang, bis 21/2 mm breit, steif A. cilicica Nadeln Iang, schmal, an der Spitze ausgerandet, 25--35 mm lang, 1I/2--2 mm breit Abies pinsapo ist wohl am leichtesten yon den europ~iischen Tannen kenntlich: Kurze, 8 bis 13 mm lange Nadeln, an der Basis nicht gedreht, fast gleichm~i£ig rings um den Zweig st&end, spitz und stechend, seltener fast stumpf; sehr dick-lederig, 10--12 Jahre lebensf~ihig; eif~Srmige Knospen mit starkem Harziiberzug; Zweige ohne Haarbildung; Zapfen kurz und dick, 10--15cm lang, 4--5 cm breit; sehr kurze Deckschuppe, nur ein Fiinftel bis ein Sechstel der L~nge der Fruchtschuppe; Spalt/Sffnungen auf beiden Seiten. Von Abies pinsapo sind besonders aus dem kiinstlichen Verbreitungsgebiet zahl- reiche l/arietliten bekannt, die vor allem im Habitus (Kronenform) voneinander ab- weichen (schmal geformt = fastlgiata; enge, spitzkronige Verzweigung = pyrami- data; verl~ingerte, h~ingende Aste = pendula) oder hinsichtlich der Benadelung Unter- schiede aufweisen (kurznadelig = brevifolia; verschiedenfarbig = variegata). Im natiirlichen Verbreitungsgebiet fallen nur VarietY/ten mit bl~iulichen (glauca) und silbrlg gl~inzenden (argentea) Nadeln st~irker auf. Botanische G~irten besitzen in ihrem Arboretum manchmal Hybriden; z. B. A. pinsapo x cephalonica oder A. pinsapo x nordmanniana.

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Abies pinsapo Boiss. in der Betischen Kordillere Siidspaniens

Von Hannes MAYrR, Sonthofen

Aus dem Waldbau-lnstitut der Forstlichen Forschungsanstalt Mi&chen

In der zweiten H~ilRe des 18. Jahrhunderts wird erstmals eine siidspanische Tanne in der Literatur erw~ihnt, deren botanischer Entdecker im Jahre 1837 kein Geringerer als Edmond BoIsslrR (1810-1885) war. Er wurde sp~iter als Bearbeiter der Flora orientalis mit 11 681 beschriebenen Species beriihrnt. Einem Enkel yon BOlSSI~R, dem franz~Ssischen Entomologen BARBrY (1931) verdanken wir die bisher ausfiihrlichste Bearbeitung der markanten mediterranen Baumart. Vide Botaniker und Forstleute (NrGER, 1907) sind seither den Spuren .des berilhmtesten Floristen gefolgt,

Als N a m e hat sich schon friih gegeniiber anderen wie Igeltanne oder Andalusische Tanne die Bezeichnung Pinsapo durchgesetzt, die yon den einhelmischen Bergbauern gebraucht wird. Sie ist durch Wortverschmelzung pino-sapino entstanden und besagt demnach .Kieferntanne". Tats~ichlich sind an ihrer siidlichen Verbreitungsgrenze zum Ph~inotyp der Schwarzkiefer manche Berfihrungspunkte gegeben. Junge Tannen nennt man ,,pimpollo", d. h. Kiefernktiken.

1. Sys temat ik (MATa'FrLD 1925)

Bei den typisch mediterran verbreiteten Tannen ragen die Deckschuppen der Zapfen nicht heraus. Ihre weitere Untergliederung" a. Nadeln an der Basis nicht gedreht, gleichm~ii~ig rings um den Zweig, spitz

A. pinsapo Nadeln kurz, dick, biirstenf~Srmige Zweige A. marocana Nadeln breiter und liinger, nicht dick

b. Nadeln an der Basis gedreht A. numidica Nadeln breit, derb, Spitze abgerundet, bis 15 (20) mm lang, bis 21/2 mm breit, steif A. cilicica Nadeln Iang, schmal, an der Spitze ausgerandet, 25--35 mm lang, 1I/2--2 mm breit Abies pinsapo ist wohl am leichtesten yon den europ~iischen Tannen kenntlich: Kurze, 8

bis 13 mm lange Nadeln, an der Basis nicht gedreht, fast gleichm~i£ig rings um den Zweig st&end, spitz und stechend, seltener fast stumpf; sehr dick-lederig, 10--12 Jahre lebensf~ihig; eif~Srmige Knospen mit starkem Harziiberzug; Zweige ohne Haarbildung; Zapfen kurz und dick, 10--15cm lang, 4--5 cm breit; sehr kurze Deckschuppe, nur ein Fiinftel bis ein Sechstel der L~nge der Fruchtschuppe; Spalt/Sffnungen auf beiden Seiten.

Von Abies pinsapo sind besonders aus dem kiinstlichen Verbreitungsgebiet zahl- reiche l/arietliten bekannt, die vor allem im Habitus (Kronenform) voneinander ab- weichen (schmal geformt = fastlgiata; enge, spitzkronige Verzweigung = pyrami- data; verl~ingerte, h~ingende Aste = pendula) oder hinsichtlich der Benadelung Unter- schiede aufweisen (kurznadelig = brevifolia; verschiedenfarbig = variegata). Im natiirlichen Verbreitungsgebiet fallen nur VarietY/ten mit bl~iulichen (glauca) und silbrlg gl~inzenden (argentea) Nadeln st~irker auf. Botanische G~irten besitzen in ihrem Arboretum manchmal Hybriden; z. B. A. pinsapo x cephalonica oder A. pinsapo x nordmanniana.

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Durch das kleine Areal ist es nicht wahrscheinlid~, dab bei Abies pinsapo Standortsrassen auftreten. Nur in dem abgesprengten Reliktvorkommen der Sierra Bermeja mit sehr un- giinstigen Lebensbedingungen kSnnte ein besonders wuchsungiinstiger iJkotyp vorkommen. Anbauversuche mit Herklinffen aus den Teilarealen mii~ten die Frage klF, ren.

Habitus

In der Jugend ist der monopodiale Schaff yore Grund an dicht beastet mit in regel- m~ifligen Quirlen abgehenden Zweigen. Die Krone ist breit pyramidal, und ein rich- ten~ihnlicher Habitus ist nicht selten, da die i~ste mehr steigende Tendenz aufweisen. Im Alter besteht Neigung zu Mehrgipfeligkeit mit abstehenden Kandelaber~isten und zur Bildung einer breiten, abgewSlbten Schirm- krone mit h~ingenden i~sten, Storchen- nestkronen fehlen (Abb. 1). ,,Zedern- Typen" sind charakteristischer. Knik- kiger Schaff, S~ibelwuchs und unregel- m~ifiger Aufbau der Krone treten so h~iufig auf, daft sie als arteigene Merk- male bezeichnet werden kSnnen (N~- GnU, 1907). Astreinigung erfolgt nur sehr langsam und ungeniigend. Ast- freie Sch~iffe yon 5--10 m L~nge sind selbst in geschlosseneren Best~nden selten.

Im Durchschnitt erreicht die Tanne auf Hartkalkgestein 15-20 m HShe bei 50-70 cm Brusth/Shendurchmesser. An der unteren Verbreitungsgrenze auf nachhaltig frischeren BSden wur- den 28-32 m hohe Tannen mit 125 bis 145 cm BrusthShendurchmesser (bis Abb. 1. Typische Ausformung yon Alttannen im

niederschlagsreicheren Westteil der Sierra de las 450 cm Umfang) gemessen. In der Nieves; fund 30 m hoeh Regel werdenAltb~iume 100-200 Jahre alt. Das durchschnittliche HSchstalter liegt um 300 Jahre. Ein Alter der st~irksten Tannen von 400 Jahren ist unsicher.

2. Verbreitung

Die meisten Tannen im Mittelmeergebiet stellen heute Relikte dar. Auch Abies pinsapo be- siedeit ein charakteristisches Restareal mit einzelnen Verbreitungsinseln, die durch Isolierung bzw. Aufi6sung eines einst umfangreicheren und zusammenh~ingenden Besiedlungsbereiches entstzndes sind (RniLi, 1943).

Im Stidosten Spaniens, nut fund 50 km nSrdlich yon Gibraltar entfernt, kommt auf einer Fl~iche yon ca. 1200 ha Abies pinsapo in der Serrania de Ronda vor (Abb. 2). Vielf~ltig gegliederte, yon SW nach NO streichende Bergketten mit ste~l abfallenden Flanken kennzeichnen diesen siidlichen Tell der Betischen Kordillere. Nahezu nur an den NW-Seiten der Bergketten, an denen die regenbringenden Winde

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zum Aufsteigen gezwun- gen werden, finden sich noch mehr oder minder grotge Bestandsreste. Ge- schlossenere Besdinde, die keineswegs im urspriing- lichen Zustand sind, exi- stieren noch in tief einge- schnittenen T~ilern und Schluchten (Cafiadas), wo- bei besonders schwierige Bringungsverh~iltnisse die Erhaltung begiinstigen.

Die drei Teilareale unterscheiden sich ihrem Charakter naeh wesent- lich (Abb. 3).

a. Sierra de las Nieves

Abb. 2. Natiirliches Areal yon Abies pinsapo in SO-Spanien Siidostw~irts yon Ronda

befindet si& 6stli& der Strage Ronda-San Pedro ein teilweise plateauartiges Kalk- massiv (Tallagen 600 m), das im Torrecilla (1919 m) gipfelt. Die Tanne kommt rela- tiv vital auf bedeutender Flii&e (knapp 1000 ha), im einzelnen abet sehr zersplittert vor; so bei Tolox, Yunquera, Alcor, Lokegala, Cascajares, Cortijo de la Nava de San Luis. Zahlreiche tief einges&nittene T~iler bergen die wii&sigsten Vorkommen(Pafiasco de los enamorados). Zum gr6t~eren Teil geh6ren die Tannen-Vorkommen der Stadt- gemeinde Ronda.

Zwisehen 1100-1500 m liegt das Hauptverbreitungsgeb.iet der meist reinen Tan- nenbestS.nde. Um 1600-1700 m beginnt si& der Wald aufzul6sen. Einzelexemplare erreichen zusammen mit Quercus lusitanica knapp 1800 m. An der unteren Verb rei- tungsgrenze bei 1000 m H6he treten als Mis&baumarten Quercus lusitanica, selten Quercus suber und Ca.stanea vesca, sowie Pinus halepensis auf, w~ihrend vereinzelte Kiimmerexemplare um 800 m in Kontakt mit Ulbaumkulturen und Quercus ilex stehen k6nnen. Die tannenfreien Siidostseiten werden fiber 1000 m yon Q'uercus

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"?:Pinus nigra, ,i:Abies pinsctpo, ~:Quercus lusitani.c%

Abb. 3. H6henverbreitung und Mischbaumarten in Abies pinsapo-Best~inden der Teilareale

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lusitanica, unter 600 m yon Quercus-ilex-Best~inden eingenommen. Besonders im Kontaktbereiah der Eichenarten kommt ~5Pcer noah Pinus halepensis vor.

Kambrisahe Kalke und Dolomite (obere Trias), zum Teil Peridotit und Serpentin, bauen das Gebirge auf, das in mittleren Hanglagen jiihrliah etwa 1500-1600 mm Niederschlag empf~ingt. Gipfellagen sind in der Regel 1-2 Monate schneebedeckt, Nebel und Wind h~iufig.

b. Sierra del Pinar

Dieser Gebirgsstock liegt westliah yon Ronda im Bereiah yon Grazalema-Zahara- Benamaoma. Der scharfgratige, aus dolomitisahem Kalk aufgebaute Gebirgszug gip- felt im Cerro de San Cristobal (1654 m) und fiillt nordwestliah sehr steil gegen ein tief eingeschnittenes Flugtal (600 m) ab. Dieses zusammenh~inger~de Teilareal umfagt run,d 200 ha und liegt in der Besitzung ,,Dehasa el Pinar".

Charakteristisah fiir das Vorkommen (1200-1600 m) sind Misahbest~inde von dominierender Tanne mit Quercus lusitanica. Gegen die untere Verbreitungsgrenze (800-1200 m) zu treten Laubb~iume st~irker auf (Quercus lusitanica, Q~. suber, Qu. ilex, Acer granatense). Auf Siidseiten steigen Eiahenmisahwiilder, soweit noah vor- handen, bis in die Gipfelregion. Nur in diesem Teilareal stehen isoliert einzelne Alt- b~iume auf exponierten Sonnseiten. Ausschliegliah in der Sierra del Pinar treten vitale, wfiahsige Hochwaldbest~inde normaler Geschlossenheit auf, die montanen Tannen- w S.ldern Mitteleuropas vergleichbar sind (Abb. 5).

Aufgerordentlich hoah sind die j~ihrlichen Niederschliige (2000-2500 mm), die im Winterhalbjahr mit groger Heitigkeit fallen. Vom Mai bis September k6nnen nur fund 150 mm Niedersahl~ige erwartet werden.

c. Sierra Bermeja

Die Sierra Bermeja im engeren Sinne liegt siidwestlich der Strage Ronda-San Pedro. Sie gipfelt im Los Reales de Genalguacil (1450 m) und im Jardon (1150 m). Bei geringer Massenerhebung liegen die Talsohlen um 300 m. Das wenig ausgedehnte verl6sahende Vorkommen, ,das zwei kleine Best~inde mit einigen tausend St~immahen umfatgt (ca. 50 ha), verdankt seine Erhaltung bis heute tier isolierten Lage und dem mangelnden Wegaufsahlufl. In dieses Vorkommen teilen siah die Gemeinden Casares, Genalguacil und Estepona. Noah vor 110 Jahren mug das Vorkommen umfang- reicher gewesen sein, da BOISSIER (1845) yon Estepona aus den dunkleren Tannen- wald an der Spitze der Sierra gut vom helleren Kiefernwald darunter untersaheiden konnte.

Zwisahen 1000-1400 m kommen die geringwiiahsigen Tannen zusammen mit ver- schiedenen Eiahen und dominierender Schwarzkiefer (Pinus nigra) vor. Besto&ungs- unterschiede zwischen Nord- und Siidseiten sind bei diesem Vorkommen am ge- ringsten.

Die Jahresniedersahliige erreichen innerhalb des Gesamtareals hier den niedrigsten Stand und diirflcen um 1000-1200 mm liegen.

3. Arealverluste in historischer Zeit

Schon friih war der menschliche Einflufl im natiirlichen Areal der Tanne intensiv. Zur Zeit des Kalifats yon Cordoba im 8.--11. Jahrhundert und wS.hrend der Herrs&at°c der Mauren im K~inigreich Granada bis ins 15. Jahrhundert war dieser Teil Spaniens volkreicher als in der Neuzeit.

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Die gr~5t~ten Arealeinbutgen entstanden und entstehen auch zum Tell heute noch durch die intensive Beweidung mit grol~en Herden yon Schafen, Ziegen, Kiihen und Stieren. Ausgedehnte Waldbr~inde im Sommer sind nicht selten, die zum Te:il durch die Hirten fahrl~issig entstehen, h.~iufig aber vors~itzlich gelegt werden, um durch Ve.r- nichtung der zusammenwachsenden Dornheiden (Waldpionierstadien) wieder filr einige Jahre gr6f~ere Weidefl~ichen zu bekommen. Anstof~endes Waldareal wird dabei oil in Mitleidenschai°c gezogen. Friiher gab. es auch im Winterhalb.jahr nicht selten Waldbr~inde in den Hochlagen, welche durch die ,,Neveros" (Schneemacher) ver- ursacht wurden, yon Leuten, die .den Schnee in Gruben zusammenschaufelten, dann abdeckten und im Sommer nach Ron,da fiir Ktihlzwecke transportierten (~ihnlich wie heute noch in Mittelanatolien bei Kayseri am Ercijas Dagh).

Nahezu gleich sch~idlich wie die Beweidung war vor allem im Mittelalter und in der frtihen Neuzeit die waldvernichtende Arbeit der Kohlenbrenner. Die Wegstrecke Ronda-E1 Burgo ,,Camino de los Carboneros" ist heute v611ig waldfrei. Teile davon gehSren zum potentiellen Tannenareal. In der Sierra del Pinar verdankt die Tanne nur ,den giinstigen Standortsverh~i!missen ihre Erhaltung, denn in den ausgeplenter- ten Waldungen finder man an den Querpfaden alle hundert Meter noch frische Kohl- pl~itze. Die Tannenzweige eignen sich besonders gut zum Anziinden der Meiler und liefern bessere Kohle als das Holz. Au& zum Kalkbrennen wurde allerdings in wesentli& geringeren Mengen Tannenholz verwendet.

Ausgesprochene Holzexploitationen fiir Bauzwe&e (vgl. Zeder MAYER-SEvlM, 1958) fan- den kaum statt, da das spr6de Tannenholz seiner schwierigen Bearbeitung wegen weniger ges&~itzt war als Kiefernholz. In alten Holzh~iusern yon Ronda konnte N~GER (1907) kein verbautes Tannenholz nachweisen. Nur in der alten Stierkampfarena (Plaza de Toros) war etwas Tannenholz verwendet worden.

Im Gefolge dieser Waldverwiistungen bewirkten Sekund~irers&einungen eine weitere Arealreduktion: Uberalterung yon Best~inden, die fiir die Nutzung zu stark geworden waren, mit geringer Samenproduktion (auch wegen Verstiimmelung); In- sektenkalamitSten; ungiinstige Verjiingungsverh~iltnisse dur& extreme klimatische Verh~ilmisse in den aufgerissenen Best~inden.

Im Gebiet yon Estepona wurden Tannenzweige bei Prozessionen und religitisen Festen wegen der sch/Snen Benadelung und regelm~if~igen Verzweigung gem verwendet, da die letzten Ver~istelungen kleinen Kreuzen glichen.

Es besteht kein Zweifel, daft vor Beginn eines st~irkeren anthropogenen Einflusses das Tannenareal ausgedehnter war und die drei gr/5tgeren Verbreitungsinseln einst zusammenhingen. So sollen noch vor 100 Jahren Tannenrelikte in folgenden Teilen der Serrania de Ronda vorgekommen sein: Sierra de Alcaparain, Sierra Blanquilla, Sierra del Oreganal, Sierra Prieta, Sierra de Libar.

In der Sierra Nevada wurde in historischen Zeiten Abies pinsapo nicht beob- achtet. Wahrs&einlich war .die andalusis&e Tanne au& im jiingeren Subatlantikum ni&t .im zentralen Teil der Sierra Nevada heimis&, da WELTEN (1956) bei der Ana- lyse eines Torfprofils aus 2800 m HiShe kein Pollenkorn yon Abies pinsapo finden konnte. Erst die Erschliegung ur~d Bearbeitung weiterer Aufschliisse wird zeigen, wie Abies pinsapo waldgeschi&tlich zu beurteilen ist. Man kann mit SCHMID (1956) an- nehmen, dat~ w~ihrend der letzten Eiszeit das Areal des Tannengiirtels ausgedehnter war und trotz der Gibraltar-Lii&e unmittelbar Verbindung zu vergleichbaren Vege- tationseinheiten in Nordafrika (Abies marocana, Zeder, ~ibe) bestand.

4. S tandor t

Relief: Die Tanne kommt nur in Bergmassiven mit gr~51~erer Massenerhebung und einer Mindestgipfelh~She yon rund 1500 m vor. Bei den yon SW nach NO streichen-

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den Bergketten bildet der Kamm eine scharfe Verbreitungsgrenze, da die Tanne heute auss&lieglich an schattseitigen und vor allem nordwestseitigen H~ingen auftritt.

GeoIogie und Boden: Die Tannen sto&en meist auf Hartkalk und Kalkdolomit, die lehmig verwittern, grfindige BS,den liefern und unter Be sto&ung als verbraunte Roterden (KuBIENA, 1956) anzusprechen sind. Sie sind oberfl~ichlich wechseltrocken, aber na&haltig grund- und spaltenfrisch. Meist handelt es sich um autochthone BSden, Hangschuttb/Sden (z. B. Pinar) sind weniger h~iufig. Vorkommen auf Serpen- tin sind selten, auf tonig verwitternden Mergelkalken wohl zuerst dem Mens&en zum Opfer gefallen.

Klima (vgl. LAUTENSACH, 1951): Am Siidende der Betis&en Kordillere sind die Jahresnieders&l~ige betrF.chtli&. Bei vergleichbarer Htihenlage sind sie im Dur&- s&nitt doppelt so ho& wie im Gebiet der Sierra Nevada trotz zwei- bis drei.fach hSherer Gipfelflur (Mulhacen 3481 m). In der 1600-1900 m hohen Serrania de Ronda treten sowohl vom Westen her durch das nordatlantis&e Tier als auch vom Osten her dur& Gibraltar-Zyklone ergiebige Niederschl~ige in Form yon Steigungs- regen auf. Da der 6stli&e und westliche Gebirgsrand der Serrania de Ronda infolge der gerlngen Breitenausdehnung gleicherweise stark beregnet wird, ist die siidliche Betlsche Kordillere hygrisch besonders begiinstigt im Vergleich zum ntSrdlich gelegenen Teil. Alle exponierten Luvlagen empfangen mehr NiederschlS.ge als ihre Umgebung (P~T~R, 1955). Fiir das Tannenareal in Hoch-Cadiz besteht also eine singul~ire klima- tische Lage.

Jahresnieder: Verteilung auf Gebirgsgruppe schlag in mm

[(ca. 1400 m H.) Winter / Frtlhjahr [ S . . . . . [ Herbst

Niedersdalags- gradient

mm/100 m

Sierra del Pinar 20,00 2500 1000 600 50 600 130--220

Sierra de tas Nieves 1300--1600 600 450 30 370 10.0--130,

Sierra Bermeja 1000--1200 500 325 25 250 80--100 Sierra Nevada

(ohne Tanne) 1200 400 400 75 325 70-- 90.

Die Niederschlagsverteilung ist typisch mediterran. Das Max.imum lm Winter ist je nach Lage gegen Herbst und Friihjahr verschoben. Kiirzere, aber hefiige Gfisse und Schlagregen bis 278 mm in 24 h (Grazalema) sind typisch. Hohe Niederschl~ige in der kiihlen Jahreszeit k6nnen bei ausreichellder Vorratsfeuchtigkeit des Bodens das Defizit in der warmen Zeit zum Teil ausgleichen. Die sommerliche Trockenheit ist auf Juni bis August beschr~inkt. Im Vergleich zum heigen und hochsommerlichen Trockenklima der niederandalusischen Tiefebene ist alas Etesienklima der Betischen Kordillere schwa& sommertrocken und re lativ ki~hl. Durch h~iufige Wolkenbildung im Sommer sowie Nebel im Herbst bis Friihjahr werden die Extreme gemildert (Nebelzone, sommerliches Wolkenklima). Im Januar und Februar treten regelm~ii~ig Schneef~ille auf, die gelegentlich noch im April zu beobachten sin& H/She und Dauer der Schnee- decke sind aber gering. Rauhreif in der kalten Jahreszeit ist nicht selten.

Da representative Stationen fehlen, k/Snnen Werte fiir das montane Gebirgsklima nur ann~.hernd angegeben werden: Jahrestemperatur um 10-11 o C (Januar 3 o C, Juli 18,5 o C), Jahresschwankung 15,5 o C.

Die Klirnadiagramme fi~r h6hengleiche Luv- und Lee-Stationen (Gibraltar und Malaga) zeigen, dag dem nordatlantischen Klimaeinfluf~ grof~e Bedeutung zukommt (Abb. 4). Die luvseitigen Nordwestlagen der Gebirge nSrdlich Gibraltar sind deshalb .

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besonders niederschlagsreich. Gegen Norden nehmen die Niederschl~ge rasch ab. Gra- nada, am Ful~ der Sierra Nevada, liegt bereits in ,,kontinentaler" Kessellage.

Tannenbest~nde haben sich nut an Standorten mit relativ giinstigen Lebensm~Sg- ]ichkeiten erhalten. Wesentliche Unterschiede im Niederschlagsempfang wirken sich biologisch in einer verschiedenen Resister~z gegen anthropogenen EinfluB aus. Ab- nehmende Vitalit~it der Tanne ist bei nachstehender Reihenfolge der Vorkommen zu

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Abb. 4. Klimadiagramme yon Granada, Gibraltar und Malaga

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beobachten: Sierra del Pinar, Sierra de las Nieves, Sierra Bermeja. Bei gleicher Grup- pier:ung werden die Niederschl~ige erheblich niedr:ger. Der arealentscheidende Feuch- tigkeitsfaktor tritt somit klar in Erscheinung. Da der Sommer trocken bis diirr ist, kommt den Friihjahrsniederschl:igen besondere Bedeutung zu.

Gemeinsam f~ir die Tannenrelikte sind ferner eine gewisse Entfernung yon gr/Sgeren Often und iiberdurchschnittliche Bringungsschwierigkeiten, die allein die Erhaltung im jetzigen Umfange gew:ihrleisteten.

5. Gesellschaftsanschlu£

Eine eingehende vegetationskundliche Bearbeitung fehlt bislang. Nach vorliegenden Angaben in der Literatur und unter Verwertung eigener jahreszeitlich (M:irz) bedingt unvollst:indiger Aufnahmen kann vorerst nur eine orientierende Gliederung gegeben werden.

a. Typischer Tannenwald

Die GesellschaR kommt haupts:ichlich in der Sierra de las Nieves im optimalen Ver- breitungsgebiet zwischen 1200 bis 1600 m vor, selten defer, h6her nur in geschlosse- nen Horsten. Nur in Hochlagen (1400 bis 1600 m) der Sierra del Pinar findet man den typischen Tannenwald. Nordwestseitige H:inge mittlerer Neigung, Hartkalk- unterlage und spaltengr(indige B6den sind Voraussetzung.

Baumschicht: Ables pinsapo allein herrschend, erreichbare HShe 15--25 (32) m; typisch ist lockerer Schlut~ mit Liicken; ~ste der Tanne in der Regel mit Flechten (Usnea- und Physcia-Arten) bedeckt.

Strauchschicht: Gering de&end, nahezu nur in Lficken, relativ reichlich und stet nur Grataegus monogyna (zum Teil vgll Mistel bef~dlen); wechselnd Acer monspessulanum (gra-

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natense), Sorbus aria; weniger typisch Viburnum tinus, Rhamnus myrtifolia, Berberis hispanica.

Krautschicht: In geschlossenen Altbest~.nden artenarm und im Durchschnitt 20,--30% deckend; charakteristisch optimale Entfaltung yon Daphne laureola vat. latifolia; vital und stet ferner Helleborus foetidus, Hedera helix, sowie KrS.uter mit relativ mesophilem Charak- ter (Paeonia coriacea, Geranium purpureum et lucidum, Saxifraga glaucescens, Doronicum scorpioides, Cerastium boissieri, Epipactis latifolia, Cephalanthera longifolia); als Begleiter Ononis reuteri et aragonensis, Bupleurum verticale, zum Tell auch Daphne gnidium, Iris foeditissima.

Moosschicht: Ott nur fragmentarisch entwickelt, doch in typischen Best~inden relativ reichhaltig (ALLoRcE, 1935); bei normalem Bestandess&lug 10--20 % de&end; kleinwiichsige Arten dominieren; charakteristiscbe Schichten grol3er Hypnaceen wie in mitteleurop~iisch- atlantischen Wiildern fehlen; Felsmoo.se vorherrs&end, Erdmoose wenig entwi&elt in klei- nen, nicht zusammenh~ingenden Flecken; 6rtlich h~iufiger Brachythecium rutabulum, Sclero- podium illecebrum (Ptilium crista-castrensis nach CHODAT sehr unwahrscheinli&, vermutlich untypisches Exemplar yon Ctenidium molluscum); bezeichnend sind reichlich vorhandene rindenbewohnende Moose und Gesells&atten mit Orthotri&um lyellii und Antitri&ia eali- forniea.

Ausbildungen des Typischen Tannenwaldes

aa. Mesophile Ausbildung

Sie ist vorherrschend auf Hartkalk ur~d an felsige bis schuttreiche NSden gelounden sowie haupts~ichlich in der Sierra de las Nieves verbreitet. Tanne ist mittel-, selten geringwi.ichsig (15 bis 20 m). Dem breitkronigen Habitus nach entspricht sie dem ,,Zedern-Typ". Verjiingung ist spS.rlich. Felsbewohner in der Bodenvegetation treten regelm~if~ig auch bei geschlosseneren Best~inden st~irker au£; Asplenium cetera&, Asple- nium trichomanes, Cystopteris filix- fragilis, Saxifraga globulifera (grana- tensis), Arabis verna, Sedum dasyphyl- lum (glanduliferum). Kalkzeiger do- minieren bei den Felsmoosen, aut~er- dem nur indifferente; u. a. Tortella tortuosa, Neckera crispa, Ctenidium molluscum, Bryum-Arten, Eurhynchi- um striatulum, Leucodon morensis, Fissidens taxifolius et cristatus. Dabei sind fiir groge Felsstiicke Neckera tur- gida, ftir kleinere erdige Unebenheiten Bryum canariense oder Tortella subu- lata und fiir relativ frische Block- und Gesteinsspalten Fissidens minutulus charakteristisch.

bb. Hygrophile Ausbildung

Auf die Sierra del Pinar beschr~inkt kommt sie dort nur auf Hartkalk, nicht aber auf Dolomit-Hangschutt vor. Geschiitzte Standorte in Rinnen, Mulden und Gr~iben mittlerer Lagen (1200 bis 1500 m) werden bevorzugt. Die ziemlich spitzkronige Tanne ist be- sonders in der Jugend wiichsig (18 bis 25 m) und verj~ngt sich reichlich. Schlul~

Abb. 5. Geschlossene, relativ wiichsige und zum Tell plenterartig gesture Tannen-Best~inde in der

Sierra del Pinar

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und Stufung sind durchaus ,,rnitteleurop~iisch". Nur in dieser Ausbildung gibt es plenterwaldartige Be.st~inde normaler Geschlossenheit (Abb. 5). Gelegentlich ist Quer- cus lusitanica eingesprengt. Strauchschicht und Krautschicht sind artenarm. Daphne und Helleborus fallen deshalb, besonders auf. Hedera helix klettert vital his in die Kronen der Tannen; Efeu-Girlanden an schattseitigen Felsw~inden sind nicht se.lten. Kr~iuter urld breitbliittrige Gr~iser dorninieren: Milium paradoxurn, Ficaria grandi- flora, Saxifraga glaucescens. Die Moosschicht ist auch bier wenig entwickelt. Selbst an frischen Kleinstandorten finden sich nur kMne Polster erdbewohnender Moose (Mnium affine, Fissidens taxifolius, Lophocolea cuspidata). Felsmoose £ehlen nicht, doch sind laubartige Lebermoose, die in der mesophilen Ausbildung ~uf geschiitztere Felsspalten angewiesen sind, h~iufiger (Lunularia cruciata, Metzgeria, Lejeunia, Madotheca), ebenso Arten, die auf Feuchtigkeitsschwankungen feiner reagieren (Scorpiurium cir- cinatum, Eurhynchium rneridionale, RhynchostegMla algiriana, Distichurn capilla- ceurn, Encalypta rhabdocarpa, Bryum cirratum, Tirnrnia bavarica).

cc. Grasreiche Ausbildung

Sie ist beschr~inkt auf tiefere Lagen in der Sierra de las Nieves (1200 bis 1400 m) nahe der unteren Verbreitungsgrenze. Tonreiche Kalke, die tiefgri~ndige frischere BSden liefern, bilden die Unterlage. Unterh~inge und Mulden rnit angereicherter Fein- erde sin.d charakteristische Reliefforrnen. Zusarnmenfassen~de Standortskennzeichnung: Almgel~inde rnit einzelnen Get~eidefeldern. Die sehr w~ichsige Klimaxbaumart er- reicht im Alter yon 200 bis 300 Jahren 25 bis 32 rn HShe be~ 1,0 bis 1,5 rn Durch- rnesser. Reichlich und tippig ist die Strauchschicht mit Crataegus monogyna (in ihrern Schutze sp~irliche Tannenverjiingung), Sorb.us aria, Prunus spinosa, Rhamnus cathar- tica, Rosa montana (?). In der grasreichen Bodenvegetation fallen auf" Miliurn para- doxum, Dactylis glomerata, Narcissus pseudonarcissus, Ficaria grandiflora, Gagea, Alliurn, Aposeris foetida, Geranium purpureurn, Ranunculus grarnineus, Colchicurn triphyllum, Scilla campanulata, Geurn silvaticum, Ranunculus flabellatus, Iris xyphi- urn; ferner Quercus ilex als Strauch, Rubia peregrina und Rosmarinus officinalis sind wenig vital. Moose fehlen nahezu.

dd. Xerophile (Degradations-) Ausbildung

Bei st~irkerer nat[irlicher oder anthropogen bedingter Lichtung der Tannenbest~inde tritt sie auf, insbesondere an der unteren, weniger typisch an der oberen Verbrei- tungsgrenze. Unter nati~rlichen Verh~ilmissen ist sie vor allern dort zu linden, wo bei Hangdrehung yon 5kologisch gtinstigen NW-Seiten nach Osten und Westen o~der gar Siidseiten Tannenbest~inde mangelndes SchluflverrnSgen besitzen und schliefllich aus- bleiben. Typisch f~ir die Tanne in dieser Ausbildung sind nachlassender Wuchs (10 bis 15 rn), auffallende schlechte Ausforrnung (astig, kurzschaflcig, rnehrgipfelig, knickig) und Fehlen yon Verji~ngung. In der Strauchschicht sind insbesondere domige Halb- str~iucher des Xeroacantheturns, tier typischen Waldersatzforrnation, dominant. Ulex baeticus, Juniperus oxycedrus, Berberis hispanica, Ulex argenteus, Alyssum spinosum, Erinacea pungens, Bupleururn spinosum, Astragalus boissieri. Typisch sind ferner Lavandula laaata, Phlornis crinata, Narcissus juncifolius, Cistus-Arten und nach Brand Massenausbreitung yon Asphodelus cerasifer. Arten aus dem Brachypodiet:urn ramosi komrnen gelegentlich noch vor. Die Moosschicht verschwindet bei Lichtung bis auf Leucodon morensis, Carnpthothecium aureum und Antitrichia californica, die bei st~irkerem Lichtgenufl noch lebensfiihig bleiben.

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Abies pinsapo Boiss. 57

b. Tannen-Eichenwald

Typisch fiir die Sierra del Pinar sind Tannen-Eichen-Mischbestiin,de bei 1000 his 1400 m H6he, in denen abet nur in den tieferen Lagen die Eiche vorherrscht. Als Begleiterin steigt sie noch bis 1650 m. Zur mittelwiichsigen Tanne (20 bis 25 m) ge- sellt sich in erster LiMe Quercus lusitanica, die selten 20 m H6he erreicht. Infolge sdindiger Schneitelung der Aste durch die Kohlbrenner besitzt die Eiche Korbweiden- Habitus. Wenig vital (15 m hoch) mischt sich his 1100 m Quercus ilex ein. Str~iucher wie Acer granatense, Rhamnus cathartica, Prunus spinosa, Crataegus monogyna sind relativ reichli&. Die Bodenvegetation ist noch ungen.iigend untersucht; Primula veris (suaveolens), Osyris alba, Melica spec., Allium roseum, Mercurialis tomentosa.

c. Tannen-Rotfohrenwald

Nur noch andeutungsweise finden sich in der Sierra de las Nieves in Lagen bis 1300/ 1400 m Reste dieser Gesellschai~. Auf Westseiten und weniger extremen Siidh~ingen im Kontakt mit gr~Sgeren Tannenvorkommen und auf Nordseiten finder sich im EIbergangsbereich diese heterogene GesellschaR, die b,ei Tolox no& einige naturnahe Vorkcmmen besitzt. Geringwtichsig sind die Arten der Baumschicht: Pinus halepensis, Quercus lusitanica und Abies pinsapo. Dornige Halbstrauchvegetation mit reichlich Lavandula lanata und Phlomis crinata scheint typisch zu sein. Die Gesellscha~ mit einem Grenzvorkommen der Tanne tritt vornehmlich streifenweise an der unteren Verbreitungsgrenze auf.

d. Tannen-Schwarzkiefernwald

Diese Vergesellschaf~ung kennzeichnet ebenfalls einen typischen Grenzstandort der Tanne. Durch die geringe H6henlage (1100 bis 1400 m) ist der Re liktcharakter in der Sierra Bermeja besonders ausgepr~igt. Serpentin bzw. silikatische Gesteine bilden die Unterlage. In der Baumschicht herrscht Pinus nigra; Quercus suber und Quercus lusitanica sind beigemischt. Abies pinsapo ist geringwiichsig (10 bis 15 m, bis 60 cm Durchmesser), Ca stanea sativa fehlt in der Umgebung nicht. Bei den Str~iuchern fallen

' auf: Sarothamnus scoparius, Phillyrea media, Pistacia lentiscus, Erica umbellata, Cistus-Arten (C. populifolius, C. laurifolius, C. albidus, C. hirsutus); ferner Erica arborea, Erica scoparia). Charakteristisch far die Bodenvegetation sind Pt:eridium aquilinum, Teucrium scorodonia, Digitalis purpurea-tomentosa, Daphne gni,dium, Lavandula stoechas, Genista polyanthos et tournefortii; ferner Adenocarpus spec., Aphyllanthes monspeliensis, Scabiosa tomentosa, Euphorbia verrucosa (Staehelina baetica).

Zusammenfassung

Als typische Klimaxbaumart baut die Tanne eine charakteristische eigenst~in,dige Ge- sellseha~ auf, die infolge ihrer engen 6kologischen Amplitude soziologisch und stand- ~Srtlich unbedeutende Variabilit~it zeigt. Der Rdiktcharakter der Gesellscha~ wird be- tont durch die geringe Resistenz gegeniiber Naturkatastrophen und anthropogenem Einflug. Der I~bergang vom typischen Tannenwald zum Eichenwald an der unteren Verbreitungsgrenze geht, abgesehen yon der sehr niederschlagsreichen Sierra del Pinar, rasch vor si&. In der Dur&dringungszone verliert die Tanne auff~illig schnell an Vitalit~it, wenn das gesellschaf[stypische Bestandsgefiige verlorengeht. Die kenn- zei&nenden Arten des typis&en Tannenwaldes, wie Helleborus foetidus, Daphne

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laureola var. latifolia, Hedera helix, verhalten sich/Skologisch ~ihnlich wie die Tanne. Die Begleitflora des Tannenwaldes kennzeichnet den montan-subalpinen Charakter. Relativ h~iufig sind noch mitteleuropiiische Arten (Daphne, Hedera, Helleborus). Typisch mediterrane Arten (wie Rubia peregrina) dringen yon unten ein. Arten der subalpinen Gestriippvegetation (Erinacea) grenzen nach oben .ab. Iberische Arten (wie Ulex baeticus) verweisen auf alas endemische Vorkommen in SO-Spanien.

Beim Vergleich des Ahies pinsapo-Waldes mit der ostmediterranen Abies cilica- Waldgesellschaflc (MAYER-SEvIM, 1958) wird besonders deutlich, daf~ die westlich ge- legene Vegetationseinheit noch ausgepr~igter zu mitte:leurop~ischen Buchen-Tannen- W~ildern soziologische Beziehungen aufweist. Unter den typisch mediterranen Berg- w~ildern (ArLoI~cl~, 1935) hat der Pinsapo-Wald noch am st~irksten den mesophilen Charakter erhalten. Die Stellung am Rande des mitteleurop~iischen Fagus-Abies-Areals ist aber eindeutig.

6. Waldbauliche Beurteilung

Abies pinsapo ist als Klimaxbaumart der montanen H6henstufe im Vergleich zur Eiche eine Schattbaumart, die aber wie die abrigen mediterranen Tannenarten durch Freistand, Bestandsdurchbrechungen und Auflichtungen weniger beeinflu~t wird als Abies alba. Sie verjangt sich relativ reichlich im H~lbschatten, besonders gut unter Schirm auf humosem Oberboden mit Schwammgefiige. Von den im F riihjahr zahl- reichen Keimlingen fallen die meisten der friihzeitig einsetzenden Trockenheit und der sommerlichen Dilrre zum Opfer. Dem Kleinstandort, der gegen direkte Bestrah- lung und Erhitzung gesch~itzt ist sowie gleichm~if~igere Bodenfeuchte garantiert, kommt f~ir die Verjiingung besondere Bedeutung zu. In aufgelockerten Best~inden bieten oil eindringende Dornstriiucher wie Crataegus monogyna und Ulex baeticus, abgesehen yon ihrem Schutz gegen Beweidung, auch giinstige 6kologische Ansamungs- bedingungen. Gelegentlich trifi°c man Kadaververjiingung an.

Ausz~ihlungen kleiner Probefl~ichen in der Sierra de las Nieves geben tiber die Bestandesentwicklung Auskunf~:

In der Verj~ingungsphase k~Snnen stellen- weise bis zehn und mehr Keimlinge je m s ge-

Mittelh~She / Individuen/ha z~ihlt werden. Die Stammzahlabnahme geht aber in den sich schlieflenden Jungwii&sen er-

- I m --50 00'0' heblich rascher vor sich als in mitteleurop~iischen I-- 5 m 10 000~30 00,0 Tannendickungen. Schon fri.ihzeitig beginnen 5--10 m 1 000--10 0,0'0

10--15 m 500-- 1 00'0 die Best~nde zusammenzuwachsen. Fiir Altbe- 15--20 m 30,0-- 5OO stiinde sind bei Ausfall der unteren Schichten 25-- 150-- 300 geringe Stammzahlen charakteristisch, ~ihnlich

wie sie in Mitteleuropa fiir ausgepr~igte Licht- baumarten typisch sind. Dies ist einerseits be-

dingt durch den weniger stark ausgepr~igten Charakter als Schattbaumart, andererseits scheint die starke Wurzelkonkurrenz der intensiver die ,,Zwischenfliichen" dur&- wurzelnden Tanne fiir die geringe Stammzahlhaltung ausschlaggebend zu sein. Durch m~it~ige Bodenentwicklung wird bei dem meist anstehenden Kalk-Grundgestein die Wurzelkonkurrenz versch~irt~, so daf~ Seiten- und Tiefendurchwurzelung nut in Spal- ten m~Sglich ist, wobei der m/Sgliche Wurzelraum durch den hohen Skelettanteil stark reduziert wird.

Aus beispielha~en Bestandsaufrissen des typischen Tannenwaldes, mesophile Aus- bild~ng (I-II) geht hervor (Abb. 6), dal~ sich bei e.ntsprechender Behandlung ein Plentergefi.ige einstetlt. Es ist durch Tendenz zum Zusammenwachsen stets gef~ihrdet

"% .

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Abies pinsapo Boiss. 59

und nur durch klein- fl~ichige bis baumweise Eingriffe zu bewahren. Von Natur aus erh~ilt sich ein stufiger Bestan- desaufbau nur auf gering- wiichsigeren Standorten (I). In wiichsigen Lagen (III) entwickelt sich rasch ein wenig geschichteter hochwaldartiger Schlui3- wald. Mitteleurop~iischen Plenterw~ildern vergleich- bare geschlossene Best~in- de existieren allein in der Sierra del Pinar, die un- geregelten Plenterhieben der Kohlenbrenner ihre Entstehung und die Er- haltung ihrer ~iberdurch- schnittlich guten Regene- rationsfiihigkeit infolge der lokalen Niederschlags- begfinstigung verdanken.

Trotz des beschr~ink- ten Vorkommens variiert die Wuchsleistung der Tanne au6erordentlich (Abb. 7). Auf sehr felsi- gen und flachgri3ndigen Standorten der xerophi- fen Ausbildung erreicht die Tanne nut 8-12 m H6he und einen Durch- messer, der selten 50 cm ~ibersteigt. Tannen der mesophilen Ausbildung des typischen Tannen- waldes werden regelm~- t~ig 15-20 m hoch bei einem Durchmesser von 50-80 cm. Auf feinerde- reichen B6den der hygro- philen und grasreichen Ausbildung wurden in Altbesdinden H6hen yon 20-30 (32) m u n d Durch- messer yon 80-100 (150)

Ab ies p i n s a p o - B e s t L ~ n d e / S i e r r a de las N i e v e s _30 1.YUNQUERA (1390 m)

-20

i 510 2.YUNQUERA (1420 m)

-30

-20

- 1 O 0 ~ ~ " -J \ >

s'o 3. LOKEGALA (1390 m)

-30 .~ ~ / .

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Crataegus monogyna

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I 5O

Abb. 6. Aufrisse yon Abies pinsapo-Besdinden in der Sierra de las Nieves (50 m × 10 m)

cm gemessen. Der Verlauf des H6henwachstums in den Teilarealen ist unterschiedlich. In der regenreichen Sierra del Pinar sind Tannen mit 50 Jahren bereits 15 m hoch (40-50 cm Durchmesser). H6hentriebe yon Jungtannen mit 30-50 cm sind nicht selten. Langsamwiichsiger sind die Tannen in der Sierra de las Nieves, wo fi~r ver-

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60 Hannes Mayer

35 m

T g p i s c h e r A b i ¢ s p i n s d p o - W a l d o , hygr ophile/gr asr e iche Ausbi[dung X .m~sophile Ausbi ldung O ,xerophile

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5 I 610 I I ~ Brus lh0hen-O cm 20 40 80 100 150

Abb. 7. H6henwuchsleistung yon Abies pinsapo in verschiede- nen Ausbildungen der Typischen Gesellscha~

gleichbare Wuchsleistun- gen im Durchschnitt 100 bis 120 Jahre ben6tigt werden. Am langsam- wtichsigsten ist die Tanne in der xerophilen Aus- bildung.

Die Probefl~ichen der Bestandsaufrisse k6nnen nur einen ungefiihren Anhalt tiber die Vorr~ite ,,normal" geschlossener, ann~ihernd naturnaher Besdinde liefern. Rund 10 m hohe starkholz- arme Besdinde erreichen etwa 100 Vfm/ha. Bei 15 bis 18 m Mittelh6he kann mit 200 Vorratsfestmeter/ha gerechnet werden. Wiichsig- ste Best~inde der grasreichen Ausbildung stehen in der Regel so licht, daI~ sehen 400 Vfm erreicht werden.

Die tierischen Sch~.dlinge der Tanne wurden eingehend

yon Bam3rY (1931) untersucht. Borkenk~.fer (Crypturgus barbeyi) und als Feind der Terminal- knospe ein Kleinschmetterling Dioryctria aulloi, sind bemerkenswert. Von den Ho.lzpilzen treten h~iufiger Lophodermium abietis und Polyporus pinicola et igniarium auf (NeGeR, 1907).

Das weif~farbige Holz ~ihnelt jenem yon Abies alba. Es ist zwar lange hahbar, aber etwas sprSde, weshalb es zum Verarbeiten wenig begehrt ist.

Ohne Ausschahung der Beweidung ist an keine ordnungsgem~if~e waldbauliche Behandlung der Tannenw~ilder zu denken. Erfahrungen aus dem mitteleurop~iischen Tannengebiet hinsichtlich Verjiingung uncl Pflege kSnnen sinngem~ig angewmdet werden. Bei der Neigung zur trupp- und gruppenweisen Verjiingung sind femelartige Eingriffe zur FSrderung tier Ansamung zwe&mM~ig. Je frischer der Boden un.d je reichhaltiger die Niederschl~ige sind, desto kleiner kSnnen die Verjiingungskerne aus- geformt werden. FlachgKindige und trockenere Lagen erfordern gruppenweise bis hortsweise Verjtingung. In besonders tro&enen Lagen w~ire kiinstlicher Femelschlag bei der Unsicherheit ,der natiJrlichen Tannenansamung zwe&m~igiger. Bei Pflege- eingriffen ist im Vergleich zu mittdeurop~iischen Tannenbesdinden die s&nellere Stammzahlabnahme in den jiingeren Lebensphasen z u berii&sichtigen sowie die art- sp.ezifisch st~irkere Lichtstellung in ~ilteren B.est~inden.

Ktinstliche Anbauten mit Abies pinsapo sind heute fl~ichenmiii~ig umfangreicher als die natiirlichen Vorkommen. Besonders Frankreich weist viele geglii&te Anbauversuche auf. Die besten Erfolge wurden erzieh in Mischung mit Zeder und auf Stando.rten, die bei milden Wintern ausgespro&en sommerwarm sind, insbesondere im submediterranen Htigelland.

Waldbauliche Schluf~folgerungen sind nut vergleichsweise yon gewissem Interesse. Entscheidender ist die Frage der Erhaltung der endemischen Abies pinsapo S&dost- spaniens. Um 1930 wurden Teile der Sierra de las N~eves zum Nationalpark erkl~irt, der auch dadurch ausgezeichnet ist, dat~ dort noch die spanische Bergziege (Capra pyrenaica var. hispanica), die Gemse der Be tischen Kordillere, ein Refugium besitzt. Wenn Wddeverbote, die erstmalig um 1900 a.usgesprochen wurden, auch durch Be- stellung yon W~ichtern nicht strikt realisiert werden konnten, so zeigen vitale Natur- verjiingungen auf grofler Fl~iche in der Sierra de las Nie~ces (Abb. 8) ur~d in der Sierra del Pinar, daig im Gege.nsatz zu Abi.es nebrodensis (K6sTLeI{, 1956) bei Abies

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Abies pinsapo Boiss. 61

Abb. 8. Aitbestandsreste mit reichlicher Tannenverjilngung und aus- gedehnten Dickungen in der Sierra de las Nieves bei Yunquera

(1200 bis 1400 m)

pinsapo keine unmittelbare Gefahr des Aussterbens besteht. Umw~ilzungen in der Heizungstechnik sowie zunehmende Intensit~it und Modernisierung der Landwirt- scha~ werden sich in Zukun~ giinstig auswirken. Den versfiirkten Bemiihungen yon Patrimonio Forestal um die Erhaltung dieser Tannenreliktvorkommen ist rol ler Er- folg zu wtinschen, um so mehr, als bei Abies pinsapo eine i~ber den nationalen Raum hinausgehende Naturschutzaufgabe gegeben ist.

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I I . M I T T E I L U N G E N

L a n d f o r s t m e i s t e r D r . h. c. H e r m a n n Z i m m e r l e 80 J a h r e a l t

Am 26. Februar 1962 vollendet der wiirttembergische Landforstmeister Dr. h. c. HrRMANN ZIMMERLE in Ravensburg sein 80. Lebensjahr. Anl~it~lich seines 75. Geburts- rages sind in dieser Zeitschriflc - Jahrgang 1957, H. 1/2 - die grof~en Verdienste ge- w~irdigt worden, die sich ZiMM~t~rr als Vorstand der Wi.irtt. Forstlichen Versuchs- anstalt (1926-1950) um die nachhaltige Beschaffung und wissenschafiliche Auswertung reichhaltigen Materials der Waldwachstumsforschung (der forstlichen Ertragskunde und waldbaulichen Grundlagen) erworben hat; dankbar anerkannt wurde auch sein sonstiges - berufliches und menschliches - Verhalten. M~Sge unserem verehrten Kolle- gen Dr. h. c. ZIMMERLr noch ein angenehmer Lebensabend in seiner oberschw~ibischen Heimat und im Kreis seiner Kinder und Enkel beschieden sein. V. DIETEI~ICra

In memoriam Julius Roth

Vor Jahresfrist, am 7. Januar 1961, ist in Sopron Professor Dr. JULIUS ROTH im Alter yon 88 Jahren verschie,den. GYULA ~(OTH, 1873 in Sopron geboren, erhielt seine Berufsausbildung an der Berg- und Forstakademie yon Schembitz, wo er 1898 d.ie D iplompri.ifung mit Ausze,ichnung bestand. Neben der praktischen T~itigkeit wandte er sich friihzeitig wissenscha~l.ichen Unters.uchungen und Forschungen zu, die ihre An- erkennung dutch die Berufung als ordentlicher Professor auf die Lehrkanzel fiir Wal.d- ba,u der Hochschule fi~r Forstinge~ieure in Sopron fan d. Den Lehrstuhl bathe ROTH bis einige Jahre nach dem zweiten Weltkr~eg inne. Auch in seinem hohen Alter arbei-