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3 | 19 KUNDENMAGAZIN VON ABB DEUTSCHLAND Intelligent leben in der Stadt about 6 Schöner wohnen für Pinguine 20 CO-neutrale Industrie 40 Mit dem Kunden auf Reise gehen

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KUNDENMAG A ZIN

VON ABB

DEUTSCHL AND

Intelligent leben in der Stadt

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—6Schöner wohnen für Pinguine—20CO₂-neutrale Industrie —40Mit dem Kunden auf Reise gehen

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—Bei weitem die größte und bewundernswerteste Form der Weisheit ist diejenige, die benötigt wird, um Städte und menschliche Gemeinschaften zu planen und zu verschönern.S O K R ATE S (4 6 9 – 3 9 9 V. CH R .), G R I ECH I S CH E R PH I LO S O PH

—Zum Titel: Vernetzung, Digitalisierung und architektonische Großzügigkeit – die grafische Bearbeitung spielt mit dem Bild der smarten Stadt der Zukunft.

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EDITORIALABB ABOUT 3|19 3

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

leben Sie in einer Stadt oder in einer ländli-chen Region? Statistisch wahrscheinlicher ist es, dass Sie in der Stadt zu Hause sind. Nach Prognosen der Vereinten Nationen werden in 30 Jahren zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben – und sich damit auf nur 3 % der weltweiten Landmasse konzentrieren. Die Urbanisierung macht es für die Kommu-nen zu einer Herausforderung, ihren Bürgern eine leistungsfähige Infrastruktur zu bieten. Im Fokusbeitrag ab Seite 10 beschreiben wir, wie das intelligente Leben in der Stadt von morgen, der Smart City, aussehen kann und wie Lösungen und Produkte von ABB hierzu beitragen. Im Blickpunkt steht dabei immer die Lebensqualität der Bürger, deren Städte nachhaltiger, arbeitsfähiger, sicherer und klimafreundlicher werden sollen. Zugleich bleiben die Städte wettbewerbsfähig und lie-fern Unternehmen überzeugende Argumente für eine Ansiedlung. Somit werden die Städte ihren Bewohnern gleichermaßen berufliche und private Perspektiven bieten.

—Lebensqualität im Blickpunkt

—Mit Nico Rosberg (Mitte)

haben Adalbert Neumann (l., Vorsitzen-

der der Geschäftsfüh-rung von Busch-Jaeger)

und Hans-Georg Krabbe (Vorstandsvorsitzender ABB Deutschland) in Lü-denscheid die CO₂-freie

Produktion gestartet.

Zudem berichten wir in dieser Ausgabe der about darüber, wie in Lüdenscheid die CO₂-neutrale Industrieproduktion Realität wird, wie Roboter in einer der modernsten Kernmachereien der Welt agieren, wie pri-vate Hausbesitzer ihren selbst erzeugten Solarstrom speichern können und wie wohl sich Pinguine im Frankfurter Zoo dank eines ausgeklügelten Konzepts fühlen.

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre dieser Ausgabe!

Ihr Redaktionsteam

—Der Mainzer OB Michael

Ebling ist zugleich Präsident des Verbands der kommunalen Unter-

nehmen. Im Fokusbeitrag stellt der Experte die

Sicht der Kommunen dar.

—Manuel Küffner (l.) war

gerne bereit, zu zeigen, wie seine sechsköpfige Familie Solarstrom vom eigenen Dach speichert

und ein integriertes Energiemanagement

nutzt.

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4 INHALTABB ABOUT 3|19

—10Intelligent leben in der StadtNach Smartphone und Smart Home kommt jetzt die nächste, größere Dimension, die dritte Stufe der Smartness: Unsere Städte wer-den zu Smart Cities.

—about3|19

—20Lüdenscheid: auf dem Weg zur CO₂-neutralen IndustrieproduktionMit einer leistungs-starken Photovoltaik-anlage erzeugt ABB seinen grünen Strom selbst.

—16Bahnbrechende Technologie für die SchieneTrockentransforma-toren erstmals in Zügen: Der Schweizer Hersteller Stadler Rail setzt auf den neuen RESIBLOC Rail.

about digital

I H R D I R EK TER W EG ZU R D I G ITA -L EN A B O U T: Ü B ER A L L L E SB A R , O B M O B I L O D ER A M D E SK TO P, U N D M IT ZUS ÄT ZL I C H EN FE AT U R E S U N T ER A B B - KU N D E N M AG A Z I N . D E

FO LG EN SI E U NS: S TE TS A K T U EL L E I N FO R M ATI O N EN R U N D U M A B B G I BT E S AU F U NSER EN SO CI A L- M ED I A - K A N Ä L EN (S I EH E U N T ER W W W. A B B . D E ).

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INHALTABB ABOUT 3|19 5

02 Editorial

ABB Insight06 Schöner wohnen

für Pinguine

08 Meldungen

Fokusthema10 Intelligent leben

in der Stadt

Energietechnik16 Bahnbrechende Techno-

logie für die Schiene

18 Intelligente

Batteriespeicher

20 Lüdenscheid: auf dem

Weg zur CO₂-neutralen

Industrieproduktion

22 Alles aus einer Hand

Fertigungsautomatisierung24 Nachhaltigkeit im

InterContinental

26 Solarstrom speichern

28 Robuste Roboter

30 Pasta wirtschaftlich

palettieren

Prozessautomatisierung32 Einwandfreie Emissionen

34 Interview zu ABB Ability

Edge: „Alle Daten

in Echtzeit“

36 Gar nicht oberflächlich

Produkte38 Innovationen

ABB Ability40 Digitale Transformation:

Mit dem Kunden auf Reise

gehen

Menschen bei ABB42 Ein Händchen für Roboter

43 Leserservice

—40Digitale Transforma-tion: Mit dem Kun-den auf Reise gehenAuf neuen Wegen gemeinsam zu opti-malen Lösungen gelangen – das ist das Ziel der ABB Ability Customer Experience Center. Eines davon steht in Ladenburg.

—30Pasta wirtschaftlich palettierenNoch mehr Nudeln, noch schnellere Einlagerung – das ist das Ergebnis der vollständigen Automatisierung der Produktions- und Verpackungslinien des ungarischen Teigwarenherstellers Gyermelyi.

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6 ABB INSIGHTABB ABOUT 3|19

SCHÖN E R WOH N E N FÜ R PI NG U I N E

Wasserspaß pur: Die neu errichtete Pinguinanlage im Frankfurter Zoo bie-tet derzeit 25 Humboldt-Pinguinen ein erstklassiges Wohnerlebnis. Neben einer attraktiven Felslandschaft haben die Tiere einen großzügig angelegten Pool, in dem sie nach Herzenslust tauchen und schwimmen können. Für die gleichblei-bende Qualität des Wassers sorgt eine Wasseraufbereitungsanlage. Damit diese optimal läuft, hat ABB ein Gesamtkon-zept entwickelt, nach den Vorgaben der Wassertechnik programmiert und alles synchronisiert. Die ABB Ability Betriebs-datenmanagement-Software zenon visualisiert die Prozesse, bei denen zahl-reiche ABB-Produkte zusammenspielen: Beispielsweise regeln Frequenzumrichter vom Typ ACH580 in IP55 die Umwälz-pumpen und eine AC500 Automatisie-rungslösung (SPS) steuert die Anlage. Diverse Optimierungsphasen während der gesamten Umsetzung des Projekts sichern einen reibungslosen und effizi-enten Ablauf der Technik – so bleibt das neue Heim der Pinguine stets in einem Top-Zustand.

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8 MELDUNGENABB ABOUT 3|19

Beim zehnten Rennen der Saison der ABB FIA Formel E Ende Mai in Berlin traf Tradition in his-torischer Kulisse auf moderne Zukunftstechno-logien: für ABB als Titelsponsor der ABB FIA For-mel E eine ideale Kombination. 60 Unternehmen und alle namhaften Automobilhersteller zeigten auf 25.000 m2 ihre neuesten Technologien und Fahrzeuge für Mobilität. Auf besonders gro-ßes Interesse auf dem ABB-Stand im E-Village stießen die ABB FIA Formel E-Fahrsimulatoren, der ABB-Roboter YuMi, der mit den Besuchern Selfies machte, und eine Schnellladesäule mit einem Jaguar I-Pace. ABB ist seit dieser Saison

Ladepartner der begleitenden Rennserie Jaguar I-Pace eTrophy. „Neue Technologien zu entwi-ckeln, ist wichtig. Genauso wichtig ist es aber, sie im Alltag auch einzusetzen. Deshalb passen ABB und die Formel E so gut zusammen. Die erste rein elektrische Rennserie vereint Tech-nologie, Nachhaltigkeit und Emotionen. Sie macht Elektromobilität für jedermann sichtbar und erlebbar“, zeigte sich ABB-Deutschlandchef Hans-Georg Krabbe mit dem ABB-Auftritt in Berlin mehr als zufrieden.

Weitere Infos: http://tiny.cc/Formel-E

—ABB FIA Formel E elektrisiert Berlin

—Ungefähr 50.000 Zu-schauer verfolgten im Mai die Rennen auf dem ehemaligen Flughafen-gelände in Tempelhof.

—The winner is …In Berlin, dem Mekka der deutschen Start-up-Branche, fand Mitte Mai der Demo Day, das Finale des ABB Industrial AI Accelerator, statt. Sieben Start-ups aus Europa präsentierten vor rund 100 Teilneh-mern ein letztes Mal ihre Lösungen, die sie seit Ende Januar gemein-sam mit ABB-Einheiten entwickelt hatten. Die sechsköpfige Jury kürte Greenlytics zum Sieger. Das schwedische Start-up hat Tools für KI-basierte Energieprognosen für Wind, Sonne und Verbrauch sowie Entscheidungshilfen für den Stromhandel und die Anlagen-optimierung entwickelt. Diese Lösungen kommen beim „Mission to Zero“-Projekt von ABB bei Busch-Jaeger in Lüdenscheid, das Anfang Mai begonnen wurde, bereits zum Einsatz.

Weitere Infos: http://abb-accelerator.atomleap.com/

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MELDUNGENABB ABOUT 3|19 9

—Großauftrag für Windstrom900 MW umweltfreundlich erzeugten Windstrom – genug für etwa eine Million Haushalte – aus drei circa 100 km vor der deutschen Nordseeküste gele-genen Windparks liefert das Offshore-Netzanbindungspro-jekt DolWin5. Der Geschäftsbe-reich Power Grids von ABB hat einen Auftrag in dreistelliger Millionenhöhe von dem Konsor-tium Aibel/Keppel FELS erhalten, das das Hochspannungs-Gleich-strom-Übertragungssystem (HGÜ-System) für DolWin5 plant und realisiert. Der Auftrag umfasst die Konverterplattform in der Nordsee und die Konver-terstation an Land im nieder-sächsischen Emden. Die Fertig-stellung ist für 2024 geplant.

Weitere Infos: http://tiny.cc/dolwin5

—Die Offshore-Konverter station DolWin beta in der Nordsee.

—Vollelektrisch: Touristen können jetzt abgasfrei das Naturschauspiel genießen.

—Grüne Niagaratour 1,7 Mio.

US-Dollar – um diese stattliche Summe lassen sich jährlich die Treib-stoffkosten pro Schiff senken, das mit dem elektrischen Antriebssystem Azipod für Fähren von ABB ausgerüs-tet ist. Das belegt eine unabhängige Studie des Seefahrt-Beratungsun-ternehmens Deltamarin. Eine Fähre mit zwei 10-MW-Azipod-Einheiten des mittleren Leistungsbereichs ver-ursacht damit rund 10.000 t weniger CO₂-Emissionen.

Weitere Infos: http://tiny.cc/azipod-kosten

300.000Elektroautos der Marken Audi, Volks-wagen und Skoda beträgt die jährli-che Kapazität der ersten Fabrik für sogenannte New Energy Vehicles (NEV) des Automobilherstellers Saic Volkswagen in China. ABB Robotics liefert rund 300 Roboter für Lackier- und Sealingapplikationen an drei automatisierten Lackierstraßen.

Weitere Infos: http://tiny.cc/new-energy-vehicles

2020soll die erste Hochleistungsladesta-tion von Porsche in Japan in Betrieb gehen. ABB und Porsche entwickeln in Japan gemeinsam die nächste Gene-ration von Ladestationen für Elektro-fahrzeuge, die in den Porsche-Zentren und in öffentlichen Einrichtungen im ganzen Land installiert werden sollen.

Weitere Infos: http://tiny.cc/ABB-Porsche

Das Unternehmen Maid of the Mist, Anbieter von Bootstouren an den Niagarafällen, lässt in den USA zwei neue, rein mit Strom betriebene Passagierschiffe mit ABB-Technologie bauen. Aufge-laden werden die Schiffe jeweils zwischen den einzelnen Fahrten, wenn die Fahrgäste an oder von Bord gehen. Nach einem Lade-vorgang von nur sieben Minuten

können die Batterien die elek-trischen Antriebsmotoren, die eine Gesamtleistung von 400 kW (563 PS) erreichen, mit Strom versorgen. Das integrierte Power and Energy Management Sys-tem (PEMS) von ABB steuert die Stromversorgung und optimiert den Energieverbrauch an Bord.

Weitere Infos: http://tiny.cc/ABB-Niagara

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10 FOKUSABB ABOUT 3|19

—Intelligent leben in der Stadt

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Smarte Energie, Ressourcenschonung und gute digitale Vernetzung sind die Anforderungen an die Stadt, in der die Bürger leben wollen. Diese Smart City der Zukunft bedeutet ein Mehr an Lebensqualität, Komfort und Nachhaltigkeit. Die Smart Cities Initiative von ABB arbeitet erfolg-reich dafür, dass die Verantwortlichen der Städte die richtigen Technologien an die Hand bekom-men, um ihre Kommunen smart und attraktiv zu machen.

Praktisch jeder von uns nutzt heute ein Smart-phone, viele leben bereits in einem Smart Home – und jetzt kommt die nächste, größere Dimen-sion, die dritte Stufe der Smartness: Unsere Städte werden zu Smart Cities. Hintergrund der Entwicklung ist die wachsende Urbanisierung. Immer mehr Menschen ziehen weltweit in die Städte und Ballungsregionen. In 30 Jahren wer-den nach Prognosen der Vereinten Nationen etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städ-ten leben – und sich damit auf nur 3 % der welt-weiten Landmasse konzentrieren. Das macht es für die Kommunen zu einer Herausforderung, ihren Bürgern eine zeitgemäße und ressour-censchonende Infrastruktur bei Energie- und Wasserversorgung sowie beim Nahverkehr zu schaffen. Hinzu kommt die Bedingung, dass die Transformation den Bürgern vermittelt werden muss, wie Michael Ebling, Oberbürgermeister der Stadt Mainz und Präsident des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), erläutert (siehe Kurzinterview auf Seite 14): „Die Heraus-forderung ist zu meistern, wenn wir die Men-schen mitnehmen und mitgestalten lassen.“

Gemeinsam für die digitale Transformation Schon heute entfällt mehr als zwei Drittel des weltweiten Energieverbrauchs auf Städte. Da es sich dabei meist noch um Energie aus fossi-len Quellen handelt, verursachen die Kommu-nen entsprechend zwischen 60 und 80 % der globalen Treibhausgasemissionen. Doch wie lässt sich wirtschaftliche Leistungsfähigkeit mit nachhaltiger Entwicklung und einer hohen Lebensqualität in Einklang bringen? Dieser Frage widmet sich ABB mit der Smart Cities Ini-tiative. Michael Alefs leitet seit Anfang 2019 die

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ernannt würde, bei dem alles zusammenläuft und der die digitale Transformation aktiv steu-ert“, sagt Michael Alefs. „Aber das ist tatsächlich meist noch Wunschdenken.“ So bleibt es eine anspruchsvolle Koordinationsaufgabe zwischen vielen Beteiligten, die Städte der Zukunft für ihre Bürger nachhaltiger, arbeitsfähiger, siche-rer und klimafreundlicher zu machen. Aber diese Weiterentwicklung der traditionellen Vorstel-lung von städtischen Aufgaben ist unverzicht-

bar. Nur mit einer leistungsstarken Infrastruktur bleiben die Städte wettbewerbsfähig und liefern Unternehmen überzeugende Argumente für eine Ansiedlung. Wirtschaftswachstum und Nachhal-tigkeit gehen Hand in Hand, sodass die Lebens-qualität für die Bevölkerung steigt. Die Städte werden ihren Bewohnern gleichermaßen berufli-che und private Perspektiven bieten.

Ohne Emissionen mobilZurzeit ist die Elektromobilität ein wesentlicher Treiber der Städte, sich auf den Weg zur Smart City zu begeben. „Im Segment der Mobilität bewegt sich am meisten. Hier sind die Städte unter Zugzwang für konkrete Maßnahmen, weil

Initiative und beschreibt die grundsätzliche Her-ausforderung auf dem Weg zu einer Stadt der Zukunft so: „Die digitale Transformation einer Stadt ist ein Gemeinschaftsprojekt mit vielen Interessengruppen. Alle müssen gemeinsam überzeugt sein vom Ziel der intelligenten Stadt. Und vor allem müssen solche Projekte eine Beteiligungskultur entwickeln und die Bürger mitnehmen.“ Denn die Bürger einer zukünftigen Smart City sollten sich zwar auf Veränderungen einstellen, dürfen sich im Gegenzug aber auf ein Mehr an Lebensqualität, Komfort, Transparenz und Effizienz bei geringeren Kosten freuen. „Wir denken die Daseinsvorsorge einer Stadt unter den Aspekten Digitalisierung, Klimaschutz und Energieerzeugung komplett neu. Diese Verän-derungen müssen verständlich kommuniziert werden“, sagt Michael Alefs.

Spannende Städte im FokusInnerhalb der Smart Cities Initiative hat ABB einige Städte identifiziert, die den größten Erfolg versprechen und denen deshalb zunächst das Hauptaugenmerk gilt. Das sind Berlin, Frankfurt mit dem Flughafen im Fokus, Ham-burg, Köln, Stuttgart, Wiesbaden, Trier, Heidel-berg und Mannheim. Für das Team der Smart Cities Initiative geht es darum, die verschiede-nen Entscheider aus Verwaltung, Institutionen und Unternehmen, die naturgemäß alle unter-schiedlichen Interessen folgen, für das optimale Ergebnis zusammenzubringen. „Manchmal wünsche ich mir, dass die Digitalisierung und die Entwicklung zur Smart City in den Städten Chefsache wäre oder ein Chief Digital Officer

—„Die digitale Transformation einer Stadt ist ein Gemeinschafts-projekt mit vielen Interessen-gruppen.“

MVV und ABB: Energy and Efficiency as a service

Der große Energiedienstleister MVV und ABB haben auf der Hannover Messe eine Partnerschaftsvereinba-rung unterzeichnet. Die beiden Unternehmen bieten in Zukunft gemeinsam „Energy and Efficiency as a service“ an. Die ganzheitliche Servicelösung hilft Indus-triebetrieben und Energieunternehmen dabei, ihre Energieeffizienz zu verbessern, ihren Schadstoffaus-stoß zu reduzieren und ihre Energiekosten zu senken. „Energy and Efficiency as a service“ stellt eine nach-haltige und modulare Methode dar, die individuell von Kunden gesetzten Ziele zu erreichen – beispielsweise den lokalen Verbrauch zu maximieren oder CO₂-Emis-sionen zu reduzieren. Die Energieflüsse von Indust-rieanlagen und Energieerzeugern werden gemessen, in Echtzeit verarbeitet und mit OPTIMAX für virtuelle Kraftwerke aus der ABB Ability Energy Management Suite (EMS) optimiert.

MICHAEL ALEFS Leiter der Smart Cities Initiative von ABB

[email protected]

—Ralf Klöpfer, Vor-standsmitglied der MVV Energie (Mitte li.), Hans-Georg Krabbe, Vorstandsvorsitzender ABB Deutschland (Mitte re.), und Martin Schuma-cher, Vorstandsmitglied ABB Deutschland (3.v.l.), freuen sich mit dem be-teiligten Team über die Kooperationsvereinba-rung von MVV und ABB.

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sie mit konventionellen Verkehrslösungen die gesetzlichen Stickoxidgrenzwerte überschrei-ten und großflächige Fahrverbote drohen“, sagt Michael Alefs. Der öffentliche Nahverkehr ist hier im Zugzwang. Bis 2030 soll in vielen Städten die Busflotte elektrifiziert fahren. Auf diesem Feld verwirklicht ABB ein wichtiges Projekt: Die Hamburger Hochbahn hat ABB beauftragt, für eines ihrer Busdepots 44 Hochleistungsla-destationen zu liefern (siehe Randspalte S. 15). ABB zeichnet neben der Ladeinfrastruktur noch für die Netzanbindung sowie das Lademanage-ment über das ABB Ability OPTIMAX-System verantwortlich.

Bestens skalierbare LösungenInsgesamt basieren Smart Cities auf vier Säulen. Neben dem im Trend liegenden intelligenten Transportwesen (Smart Mobility, Smart Trans-portation, Smart Port) zählen dazu intelligente Versorgungsunternehmen (Smart Utilities), intelligente Gebäude (Smart Buildings bis Smart Home) und Intelligente Industrien (Smart Indus-tries). Für alle Anwendungsgebiete sind grund-sätzlich Lösungen von ABB verfügbar; viele davon stammen aus dem digitalen Portfolio von

ABB Ability. ABB vernetzt einzelne Subsysteme und Versorgungseinrichtungen mithilfe intelli-genter Services und stimmt sie aufeinander ab – von intelligenten Versorgungsunternehmen und Gebäuden sowie intelligentem Transportwesen

bis hin zu smarten Industrien. „Das funktioniert aber nicht direkt ‚von der Stange‘“, präzisiert Michael Alefs. „Die Städte und ihre Bedürfnisse sind unterschiedlich; entsprechend müssen wir Adaptionen erarbeiten – das ist mit unseren flexiblen, skalierbaren Lösungen aber mit gerin-gem Aufwand möglich.“

Agil zum ZielManchmal dürfe der gemeinsame Kampf um die geeignetste Lösung sogar ein bisschen wehtun, erläutert Michael Alefs: „Es bringt nicht so viel,

—Smartes Energiemanagement

—Smart City

—Smart Buildings

—„Im Segment der Mobilität be-wegt sich am meisten. Hier sind die Städte unter Zugzwang.“

~ 38 %der globalen Energie benötigen Gebäude

Bis 2050 werden zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten, ob Klein- oder Megastadt, leben. Die Folge: steigender Energieverbrauch. Die Lösung: Systeme für alle Bereiche.

—Mit Technologien von ABB werden die Städte und Industrien der Zukunft energieeffizi-enter, klimafreundlicher und lebenswerter.

30 – 60 %weniger Energiebedarf mit Lösungen von ABBvon ABB

1/3 der Verbraucher investieren in Energiemanagement

—Smart Transportation

100 % vernetztmit der cloudbasiertenTechnologie ABB Ability

3 – 6 MinutenLadezeit für Busse

2,6 Mio t weniger CO₂pro Jahr, der Ausstoß von ca. 10 Mio Autos

—Smart Industries

bis zu 10 %geringere Energiekosten

100 % skalierbarbei laufender Produktion

100 % flexibel auf individuelle Bedin-gungen anpassbar

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wenn wir uns alle gemeinsam in der Komfort-zone aufhalten. Wir bearbeiten mit unseren Kun-den stattdessen ganz bewusst auch deren ‚Pain Points‘, also die etwas schmerzhaften Aspekte, bei denen sich keine offensichtliche Lösungsop-tion aufdrängt, die den Bürgern der Städte aber zugleich sehr wichtig sind.“ Die Methode der Wahl sind dabei agile Co-Creation-Workshops, an denen aufseiten der Städte verschiedene Stakeholder und aufseiten von ABB-Kollegen aus den Fachbereichen und dem Smart-Cities-Team teilnehmen, um in einer moderierten Interaktion eine kundenorientierte Lösung zu erarbeiten.

Dynamische SzeneDie Zusammenarbeit von Kunden, Partnern und ABB ist auf dem Feld der intelligenten Stadt grundsätzlich von einer hohen Dynamik und einer unbürokratischen Vorgehensweise geprägt. Das beschreibt auch Bruno Theimer, der bei ABB für den Vertrieb von digitalen Lösungen rund um Energie zuständig ist und zugleich innerhalb der Smart Cities Initiative die Stadt Mannheim betreut: „Wir erleben täglich, dass die Beteiligten große Lust haben, etwas zu bewegen, und in einer gewissen Formlosigkeit agieren, die fast an ein Start-up erinnert.“

Das wichtigste Einzelprojekt in Mannheim ist das Franklin-Areal, ein ehemaliges amerikani-sches Kasernengelände, das zu einem Stadtteil für knapp 10.000 Menschen entwickelt wird. Hierbei arbeiten ABB und der Mannheimer Ener-giedienstleister MVV, der mittlerweile bundes-weit und international agiert, beim Energiema-nagement zusammen. Das erklärte Ziel ist es, ein beispielhaft smartes und effizientes Quar-tier aufzubauen. ABB liefert Batteriespeicher, Ladeinfrastruktur und das Energiemanagement-system OPTIMAX.

Mittelstand entlastenAus der gemeinsamen Dynamik und der erfolg-reichen Zusammenarbeit von ABB und MVV für das Franklin-Areal ist ein noch bedeutenderes Kooperationsprojekt entstanden: „Während der Diskussionen zu Franklin kamen wir mit MVV über ‚Energy and Efficiency as a service‘ ins Gespräch“, sagt Bruno Theimer. Hinter der Bezeichnung steht im Prinzip ein Rund-um-Sorglos-Paket für die Energieversorgung von KMU, also kleinen und mittelständischen Unternehmen. MVV bietet den Kunden in die-sem Rahmen an, sie zu entlasten und sich

für sie um alle industriellen Energiefragen zu kümmern, sei es der normale Strom aus dem Netz, eine Ladesäule für die E-Mobilität, ein Notstromdiesel oder ein Blockheizkraftwerk. „Das Contracting-Modell ist so angelegt, dass die Kunden zudem spezielle Wünsche wie die CO₂-freie Produktion durch die Lieferung von grünem Strom von der MVV umsetzen können“, erläutert Bruno Theimer. „Wir bringen unser ABB Ability OPTIMAX Site EMS in die Zusammenar-beit ein, das dazu dient, den gesamten Energie-

—„Wir erleben täglich, dass die Beteiligten große Lust haben, etwas zu bewegen.“

Welchen gesellschaftlichen Herausforderungen begeg-nen Kommunen mit Smart Cities?Klimawandel, Demografie und Co. sind Herausforderungen, deren Folgen von Ort zu Ort variieren. Mit Smarten Städte können wir sie meistern: Sie verbinden lokale Möglichkei-ten mit digitalen Mitteln zu einer passenden Lösung. Das setzt leistungsfähige digitale Infrastrukturen, klare Regeln zum Umgang mit Daten sowie digitale Kompetenzen voraus – und dass wir die Menschen mitnehmen und mitgestalten lassen.

Welche digitalen Aufgaben stehen bei Kommunen heute im Mittelpunkt?Ob Stau oder Stickoxide: Mobilität ist ein Top-Thema. Wir müssen systemisch den-

ken und planen, um die Bus & Bahn-Klassiker mit Elektro-mobilität und digitalen Diens-ten, zum Beispiel Carsharing und Fahrradverleih, zu einem Angebot aus kommunaler Hand zu vereinen.

Wie werden sich kommu-nale Unternehmen in den kommenden Jahrzehnten wandeln?In Zukunft werden Stadt-werke zum Systemmanager: Sie denken die smarte Stadt ganzheitlich, verknüpfen Mobilität, Wasser, Energie und neue Dienste. Das zeigen neue smarte Quartiere, zum Beispiel das Heiligkreuz-Vier-tel in Mainz, das gerade entsteht. Auch im digitalen Umbruch bleibt eine Gewiss-heit: Stadtwerke gestalten den Wandel vor Ort – für Men-schen und Wirtschaft.

—„Die Menschen mit-nehmen und ge-stalten lassen.“

M I CH A E L E B LI N GO B ER B Ü R G ER M EIS TER D ER S TA DT M A I NZ U N D PR Ä SI D ENT D E S V ER B A N DS KO M M U N A L ER UNTER N EH MEN ( V KU)

—Im schwedischen Väs-terås hat ABB gemein-sam mit dem Energie-versorger MälarEnergi in einem beispielhaften Projekt eine intelligente, digital vernetzte Stadt geschaffen – mehr dazu im Video:http://tiny.cc/vasteras

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fluss der Industriebetriebe zu optimieren.“ Die Partnerschaft von ABB und MVV zu ‚Energy and Efficiency as a service‘ wurde auf der Hannover Messe offiziell besiegelt (siehe Kasten S. 12).

Frische Luft beim ShoppingMit welchen Technologien die Städte der Zukunft energieeffizienter, klimafreundlicher und lebenswerter werden, zeigt ein Beispiel aus der Schweiz: In der Ende 2017 eröffneten „Mall of Switzerland“ sind Frequenzumrichter von ABB für zwei große Lüftungsanlagen verbaut. Bei voller Leistung können sie pro Stunde insgesamt über 200.000 m³ frische Luft zuführen. Den energieeffizienten Betrieb der Motoren für die Lüftungsventilatoren stellen 28 ABB-Frequenz-umrichter des Typs ACH580 sicher.

Positiver Ausblick Die Entwicklung hin zu immer smarteren Städ-ten wird die kommenden Jahre und Jahrzehnte prägen. Bewohner sowie Verwaltung, Versorger und Wirtschaftsunternehmen werden neue, intelligente Technologien einsetzen und eine hohe Dynamik erleben, dessen ist sich Michael Alefs sicher: „Wir werden innerhalb der nächsten 30 Jahre autonomen Bus- und Individualverkehr sowie immer mehr autarke Häuser erleben,

künstliche Intelligenz wird in vielen Bereichen einziehen, die Menschen werden sämtliche Bür-gerservices über einen Account online erledigen und – wichtig für unsere alternde Gesellschaft – das Leben im Alter wird durch Smart-Home-An-wendungen einfacher und sicherer werden.“ Auch den Lösungen von ABB stellt Michael Alefs eine positive Prognose aus: „Die Resonanz auf die Angebote von ABB ist sehr gut – die Frage-stellung und die Lösungen von ABB treffen einen Nerv. Ich bin mir sicher, dass die intelligenten digitalen Lösungen von ABB einen wichtigen Beitrag dazu leisten werden, konventionelle Städte zu Smart Cities zu entwickeln und die zukünftigen Aufgaben zu bewältigen.“

—Das E-Bus-Depot der Hamburger Hochbahn wird mit 44 Hochleis-tungsladestationen von ABB ausgestattet werden.

—HAMBURG: E-BUSSE LADEN MIT ABB-TECHNOLOGIE Die Hamburger Hoch-bahn AG hat am 24. April 2019 das erste Depot für Elektrobusse in Deutschland eröffnet. ABB erhielt den Auftrag, die Infrastruktur für 44 Hochleistungsla-destationen zu liefern. Die Hansestadt will ihre gesamte Busflotte von derzeit 1.500 Linien-bussen bis 2030 elek-trifizieren. Im neuen Depot erlaubt es das intelligente Ladema-nagement, alle Fahr-zeuge gleichzeitig mit der vollen Leistung von 150 kW zu laden. Die Anschlussleistung für den gesamten Bus-betriebshof beträgt 25 MW – genug, um eine Stadt mit 40.000 Einwohnern zu versor-gen. Im neuen Busdepot sind ABB-Ladesäulen vom Typ 150C platz-sparend auf dem Dach montiert.

—„Die intelligenten digitalen Lösungen von ABB werden einen wichtigen Beitrag leisten, konven-tionelle Städte zu Smart Cities zu entwickeln.“

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—Bahnbrechende Technologiefür die SchieneWenn es auf Sicherheit, Zuverlässigkeit und Effizienz ankommt, sind RESIBLOC-Trockentransformatoren von ABB seit vielen Jahren die erste Wahl – auf Schiffen, Ölplattformen oder im Untertagebau. Mit dem neuen RESIBLOC Rail bringt ABB diese bewährte Technologie erstmals auf die Schiene – genauer gesagt: auf Züge des Schweizer Herstellers Stadler Rail.

Bei der Gestaltung einer nachhaltigen Mobilität der Zukunft spielt der Schienenverkehr eine Schlüsselrolle. Elektrisch betriebene Züge – im Idealfall mit Energie aus erneuerbaren Quellen gespeist – stellen eine der umweltfreundlichsten Möglichkeiten zum Personen- oder Güterverkehr dar. Ein wichtiges Element für einen energie-effizienten Betrieb sind die Transformatoren. „Ölgefüllte Traktionstransformatoren, die bisher Standard in Antriebssystemen bei Triebzügen waren, können hohe Betriebs- und Wartungskos-ten durch die Verwendung von Öl verursachen“, sagt Tobias Aßhauer, Leiter Produktmarketing bei ABB in Brilon. „Dank RESIBLOC Rail profitie-ren jetzt auch Hersteller von Schienenfahrzeu-

gen von den zahlreichen Vorzügen der RESIBLOC-Technologie. Wir sind stolz darauf, dass wir als erstes Unternehmen einen Trockentransfor-mator mit geringer Brandlast und hoher Kurz-schlussfestigkeit für schwere Belastungszyklen im Bahnbereich anbieten können.“

Bewährte TechnologieSeit mehr als 40 Jahren erfüllen RESIBLOC-Transformatoren von ABB höchste Anforderun-gen an eine sichere und zuverlässige Stromver-sorgung. Die Glasfaser- und Epoxidharz-Iso-lation verhindert, dass Feuchtigkeit, Schmutz

oder aggressive Umwelteinflüsse eindringen können. RESIBLOC-Transformatoren werden weltweit für ihre Robustheit und Langlebigkeit geschätzt. Ihre Qualität beweisen sie jeden Tag unter härtesten Bedingungen in den unter-schiedlichsten Industriesegmenten.

Substanzielle EinsparungenMit dem Traktionstransformator RESIBLOC Rail setzt ABB neue Maßstäbe in Sachen Betriebssi-cherheit und Zuverlässigkeit bei Schienenfahr-zeugen. Zudem ist der Transformator höchst leistungsfähig: Bei gleichem Gewicht lassen sich bis zu 45 % geringere Wicklungsverluste im Ver-

—Bei gleichem Gewicht lassen sich bis zu 45 % geringere Wicklungsverluste im Vergleich zu herkömmlichen Systemen realisieren.

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RESIBLOC Rail

Der RESIBLOC Rail erreicht einen Wir-kungsgrad von 97 %. Damit lassen sich die Gesamtkosten für den Betrieb im Vergleich zu herkömmlichen Trans-formatoren um bis zu 10 % senken. Der Trans-formator hat die Vibra-tionsprüfung gemäß IEC 61373 bestanden und entspricht den Vor-gaben der EN 45545.

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gleich zu herkömmlichen Systemen realisieren. Das führt zu einem besonders hohen Wirkungs-grad von 97 %. Damit lässt sich der Gesamtener-gieverbrauch für den Betrieb im Vergleich zu den bisher üblichen, ölhaltigen Transformatoren um bis zu 10 % senken. „Insbesondere für Bahnbe-treiber ist das ein entscheidender Vorteil – schließlich machen die Energiekosten bis zu 40 % der Gesamtkosten in dieser Branche aus“, erklärt Aßhauer.

RESIBLOC-Transformatoren für Stadler RailEinen wichtigen Kunden in der Schweiz konnte ABB bereits von den Vorzügen der neuen Technologie überzeugen: die Stadler Rail AG. Der Zughersteller und ABB blicken bereits auf eine langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Traktionsbereich zurück. RESIBLOC-Rail-Transformatoren werden jetzt unter anderem in der Mariazellerbahn in Österreich eingesetzt. Darüber hinaus sind die Trockentransformatoren von ABB auch im Doppelstockzug KISS (mit einer Transforma-torleistung von 1.300 kVA) und im Intercity-zug FLIRT (mit einer Leistung von 1.000 kVA) verbaut.

Florian Menius von der Produktentwicklung bei Stadler Rail bringt die wichtigsten Vorteile auf den Punkt: „Mit dem RESIBLOC-Rail-Traktions-transformator haben wir eine innovative Lösung

gefunden, die uns maximale Sicherheit garan-tiert und gleichzeitig eine signifikante Reduzie-rung der Energie- und Wartungskosten erzielt.“

Rundum nachhaltigDer RESIBLOC Rail ist nicht nur ein besonders wirtschaftliches, sondern auch ein besonders umweltfreundliches System. Der hohe Wir-

kungsgrad und die damit verbundene enorme Energieeffizienz zeigen sich beim CO₂-Ausstoß: Bis zu 38 t des klimaschädlichen Stoffs können pro Jahr und Zug eingespart werden. Selbst nach dem Ende ihrer langen Lebensdauer zei-gen RESIBLOC-Rail-Transformatoren noch eine verbesserte Ökobilanz: Sie enthalten keinerlei gefährliche Stoffe – somit ist das Recycling besonders einfach.

Weitere Infos: [email protected]

—Die Transformatoren kommen unter anderem im Zugtyp FLIRT zum Einsatz.

—Dank der enormen Energieeffi-zenz können bis zu 38 t des klima-schädlichen Stoffs CO₂ pro Jahr und Zug eingespart werden.

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—Intelligente Batteriespeicher: Sonne und Wind sicher im Kasten

Im Zeitalter erneuerbarer Energien kann frisch erzeugter Strom nicht mehr immer so-fort verbraucht werden: Damit wächst die Bedeutung von Speichersystemen für die Energieversorgung. Der Batteriespeicher PQpluS von ABB überzeugt durch Effizienz, Zuverlässigkeit und Rentabilität.

An seinem ersten CO₂-neutralen Standort in Deutschland, Busch-Jaeger in Lüdenscheid, setzt ABB auf Photovoltaik (siehe S. 20). Den dort gewonnenen Sonnenstrom speichert der Batteriespeicher PQpluS von ABB mit 200 kW installierter Leistung und einer maximalen Spei-cherkapazität von 276 kWh. Benjamin Wohlert, Leiter Flächenvertrieb Energietechnik Deutsch-land, unterstreicht: „In industrieller Umgebung installiert, ist der PQpluS in der Lage, günstig selbst erzeugten Solarstrom zu speichern und ihn später zu Spitzenlastzeiten wieder abzuge-

ben oder beispielsweise die Schnelllade- in frastruktur für Elektromobilität mit Grün-strom zu versorgen.“ Da die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen von

—Dies kommt den Verteilnetz-betreibern entgegen und hilft dabei, erneuerbare Energien in Bestandsnetze zu integrieren.

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—Mit Batteriespeichern ist es möglich, Energie, die nicht direkt ver-braucht werden kann, zu einem späteren Zeit-punkt zur Verfügung zu stellen.

PQpluS

Das Batteriespeicher-system PQpluS senkt die Energiekosten, macht das System widerstandsfähiger und verbessert gleichzeitig die Gesamteffizienz, Zuverlässigkeit und Ver-fügbarkeit des Strom-versorgungssystems. Es ist kompakt, schnell zu installieren sowie ein-fach zu warten und zu bedienen.

Sonne und Wind abhängt, ist das Speichersys-tem ein Schlüsselelement der Energieversor-gung. Das modulare Energiespeichersystem besteht aus Lithium-Ionen-Batterien und dem intelligenten Energiespeicherwechselrichter PQstorI von ABB. Das System entlastet das vorgelagerte Versorgungsnetz, indem es Spit-zenbelastung durch das Bereitstellen vorher

gespeicherter Energie reduziert und damit zusätzlichen Netzausbau vermeidet. Dies kommt den Verteilnetzbetreibern entgegen und hilft dabei, erneuerbare Energien in Bestandsnetze zu integrieren. Außerdem kann ein Teil der zur Verfügung stehenden Leistung des Wechsel-richters dazu genutzt werden, die Netzqualität

des Kundennetzes zu verbessern: Neben der Bereitstellung von induktiver und kapazitiver Blindleistung kann der Wechselrichter auch als aktiver Filter betrieben werden, der harmoni-sche Oberschwingungen – erzeugt zum Beispiel durch Antriebe in der Produktion – reduziert und dadurch das Werksnetz stabilisiert. So kann er auch Ausfälle von Betriebsmitteln verhindern.

Im Falle eines in Deutschland eher seltenen Netzausfalls kann das Speichersystem in Verbin-dung mit dem Energiemanagement ein Inselnetz mit einem Schwarzstart nach kurzer Zeit eigen-ständig aufbauen, sodass kritische Prozesse und Infrastruktur vor den teuren Folgen eines Stromausfalls geschützt sind.

Die neue Wechselrichterplattform PQstorI, die das Herzstück des Speichersystems bildet, hat ABB gerade erst am Markt eingeführt. Die Drei-Level-Inverter-Topologie ermöglicht kom-pakte Umrichtermodule mit hoher Energiedichte und geringen Verlusten, die insgesamt die Ener-gieeffizienz der Applikation maximieren. Die modulare Bauweise in 30-, 80- und 100-kW-Ein-heiten, ermöglicht eine bedarfsgerechte, feine Skalierung für Speicheranwendungen bis 1,6 MW installierter Leistung. Die Umrichterfamilie ist auch für Integratoren und OEMs verfügbar.

ABB baut auf über 30 Jahre Erfahrung im Bereich Power Quality auf und ermöglicht es Kunden im kommerziellen und industriellen Umfeld, den Herausforderungen im Netz durch den Zubau an aktiven Bauteilen und nicht-linearen Lasten, beispielsweise Sensorik, LED-Beleuchtung, Fre-quenzumrichtern oder Netzteilen, zu begegnen. „Diese Herausforderungen entstehen durch den Einsatz neuer Technologien, die notwendig sind, um klimaneutrale und aus energetischer Sicht höchst effiziente Kundennetze zu ermög-lichen“, erläutert Benjamin Wohlert. „Wir leisten somit bereits jetzt einen Beitrag für die Zukunft, indem wir Lösungen für die Fragestellungen bereithalten, die auf unsere Kunden zukommen.“

Weitere Infos: [email protected]

—„Wir leisten somit bereits jetzt einen Beitrag für die Zukunft, in-dem wir Lösungen für die Frage-stellungen bereithalten, die auf unsere Kunden zukommen.“

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—Lüdenscheid: auf dem Weg zur CO₂-neutralen Industrieproduktion

Das nachhaltige und effiziente Energiemanagement von komplexen Industriestandorten ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Durch die wieder gewachsene Attraktivität der Photovoltaik ergibt sich die Chance, große Teile der benötigten Energie selbst zu erzeugen.

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—01 Mit einer Fläche von 7.646 m² und einer elek-trischen Leistung von 1.293,88 kWp soll die neue Solaranlage pro Jahr über 1.084 MWh Strom erzeugen.—02 ABB-Deutsch-landchef Hans-Georg Krabbe, Ex-Formel-1-Pilot Nico Rosberg, Busch-Jaeger-Ge-schäftsführer Adalbert Neumann und Lüden-scheids Bürgermeister Dieter Dzewas (v.l.n.r.) starten die „Mission to Zero“.

nende Weise erfüllt. Lüdenscheid ist der Sitz der ABB-Gesellschaft Busch-Jaeger, dem innovati-ven Marktführer für Elektroinstallationstechnik.

Energiemanagement als HerzstückDie neue Lösung für die intelligente Energie-steuerung enthält als technologisches Herz-stück das skalierbare und flexible Energiema-nagementsystem OPTIMAX for Industrial and

Insbesondere für kleine und mittlere Indus-triestandorte ist die Gestaltung der Energie-wende eine anspruchsvolle Aufgabe, für die es bisher kaum passende Konzepte gab. In dieser Situation präsentiert ABB am eigenen Standort in Lüdenscheid eine Lösung, die alle Aspekte der Energiebereitstellung intelligent bündelt und beispielhaft die typischen Anforderungen einer Industrieproduktion auf ressourcenscho-

—Mehr über die „Mission to Zero“ am Standort Lüdenscheid sehen Sie im Video: tiny.cc/mission-to-zero

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Commercial Sites aus der ABB Ability Energy Management Suite (EMS). Es ist speziell auf die Anforderungen von kleineren und mittleren Industriestandorten ausgerichtet und weniger komplex als klassische Leitsysteme für große Versorgungsanlagen. Mit OPTIMAX wird es mög-lich, die gesamte Erzeugung, den Verbrauch und den Energiespeicher eines Standortes optimal zu steuern. Das System berechnet auf der Basis von Vorhersagedaten den optimalen Energie-fluss und gleicht Abweichungen in Echtzeit aus. Es agiert als lernendes System, das aus Betriebsdaten Schlüsse zieht und weitgehend autark arbeitet. Für die Prognosen kommt ein KI-basiertes Tool des Start-ups Greenlytics zum Einsatz, das den ABB Industrial AI Accelerator gewonnen hat (siehe Randspalte).

Photovoltaik als BasisAuf der Erzeugungsseite ist eine leistungsstarke Photovoltaikanlage die Basis der Lösung. Die Solaranlage mit 7.646 m² und 1.293,88 kWp ist auf die Überdachung der Parkplätze montiert. Pro Jahr wird eine Stromerzeugung von über 1.084 MWh erwartet. An Sonnentagen können die Produktionsgebäude tagsüber zu 100 % mit selbst erzeugtem Sonnenstrom versorgt wer-den. Eine direkte Datenübertragung zum Ener-gieversorger sichert bei Bedarf die intelligente Reststrombeschaffung – zu 100 % Grünstrom. Durch die Stromerzeugung aus Sonnenenergie reduziert ABB den CO₂-Ausstoß um jährlich über 629 t. Der zusätzliche Charme des Lüden-scheider Solarparks besteht darin, dass der Parkplatzfläche ein weiterer Nutzen hinzugefügt werden konnte. Photovoltaikanlagen lassen sich in bestehende Infrastrukturen integrieren.

Ein System aus einer HandNeben dem Energiemanagementsystem OPTI-MAX und dem Solarpark mit 25 ABB-Wechsel-richtern vereint die Gesamtanlage in Lüden-scheid weitere spezifische Lösungen und Technologien von ABB: Energiespeicherung und Peak Shaving mit dem Batteriespeicher BESS (Battery Energy Storage System), Laden von Elektrofahrzeugen mit der Schnellladestation Terra 53, Niederspannungsenergieverteilung

durch eine Schaltanlage mit einem EQmatic Energie Analyzer und einem Sicherungslast-trennschalter SlimLine XR. Zudem ist ein Leistungsschalter Emax 2 mit einem Schalt-bereich bis 2.500 A im Einsatz, der über Ekip eine Datenanbindung zum SiteEMS besitzt. Ein Trockentransformator mit 1.600 kVA und eine Mittelspannungsschaltanlage vom Typ SafePlus runden die Energiemanagementlösung aus einer Hand ab.

Erfolgreiches MusterprojektABB hat sich in der „Mission to Zero“ dazu bekannt, anderen zu helfen, einen Beitrag zu einer CO₂-neutralen Zukunft der Energieerzeu-gung zu leisten. Das Projekt in Lüdenscheid ist für dieses Engagement ein gutes Beispiel. Es zeigt, wie sich die Eigenerzeugung erhöhen lässt und wie sich die CO₂-Emissionen vermin-dern, die Energiekosten langfristig senken und die Verknüpfungen mit E-Mobilität sinnvoll umsetzen lassen. Zudem beweist das Projekt, dass auch bei bestehenden Gebäuden und Liegenschaften eine nachhaltige Energieerzeu-gung machbar ist. Das nachhaltige und effizi-ente Energiemanagement am ABB-Standort Lüdenscheid dient damit als Denkanstoß und erfolgreiches Muster für Kunden, die ähnliche Ziele umsetzen und zum Klimaschutz beitragen wollen.

Weitere Infos: [email protected]

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—„ABB will anderen helfen, einen Beitrag zu einer CO₂-neutralen Zukunft der Energieerzeugung zu leisten.“

—AND THE WINNER IS ... GREENLYTICSDer Sieger des ABB In-dustrial AI Accelerator heißt Greenlytics. Das schwedische Start-up hat KI-basierte Ener-gieprognosen für Wind, Sonne und Verbrauch sowie Entscheidungshil-fen für Stromhandel und Anlagenoptimierung entwickelt, die beim „Mission to Zero“-Pro-jekt zum Einsatz kom-men. Durch die Kombi-nation der Systeme sind die KI-basierten Vorher-sagen von Greenlytics eine gute Ergänzung der ABB- Energiemanage-mentlösung.

https://greenlytics.io

—FÜHREND BEI INSTALLATION UND SMART BUILDINGBusch-Jaeger be-schäftigt in Lüden-scheid und Aue (Bad Berleburg) ungefähr 1.300 Mitarbeiter. Das Produktspektrum des Unternehmens umfasst 6.000 Artikel: vom kompletten Elektroin-stallationsprogramm mit Schaltern, Steckdo-sen, Sondersteckvor-richtungen, Dimmern und Bewegungsmeldern über Türkommuni-kationssysteme bis hin zu elektronischen High-End-Produkten für die Gebäudeautomation in Smart Home und Smart Building.

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Chemische Prozesse benötigen Energie – rund um die Uhr. Daher ist bei der Stromversorgung im CHEMPARK, einem der größten Chemieareale Europas, höchste Verfügbarkeit gefragt. Um für die rund 70 dort angesiedelten Unternehmen eine stabile Produktion sicherzustellen, betreibt CURRENTA an den drei Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen ein flächende-ckendes Verteilnetz mit hoher Zuverlässigkeit. Tobias Küter, Leiter Technik Elektrische Netze bei CURRENTA, betont: „Durch flexible Verteil-strukturen gewährleisten wir die hohe Verfüg-barkeit der Produktionsanlagen. Denn schon kurzzeitige Stromausfälle können Prozesse und Anlagen lahmlegen, was große finanzielle Schä-den nach sich ziehen kann.“ Die Leistungsfähig-keit der Verteilnetze im CHEMPARK steht daher permanent im Fokus.

Um die Stromversorgung für den CHEMPARK am Standort Leverkusen auch in Zukunft sicherzustellen, hat CURRENTA sein bislang größtes Modernisie-rungsprojekt gestartet. Bis 2020 optimiert ABB als Generalunternehmer und Technologielieferant das Mittelspannungsnetz und bringt es technisch auf den neuesten Stand.

Mit einem großen Modernisierungsprojekt bringt CURRENTA derzeit die elektrische Infra-struktur am Standort Leverkusen auf den neu-esten Stand. Im Werksteil Flittard runderneuert das Unternehmen bis 2020 die Haupteinspei-sung auf der Mittelspannungsebene, da die Alt-anlagen – teilweise aus den 60er-Jahren – nicht mehr den heutigen Anforderungen entspre-chen. Das bedeutet unter anderem, zwei neue Schalthäuser mit je einer 10-kV-Duplex-Schalt-anlage mit rund 40 Schaltfeldern zu errichten. Zudem werden beide Schalthäuser mit einer Direkteinspeisung aus der 110-kV-Spannungse-bene ausgestattet. Im Anschluss daran wird der gesamte Kabelbestand ertüchtigt.

Mit dem Projekt optimiert CURRENTA gleich-zeitig die Netzstruktur im Werksteil Flittard. Statt bislang drei wird es künftig nur zwei Span-nungsebenen geben, was den Wartungsauf-wand und damit die Kosten für den Netzbetrieb deutlich senkt. Darüber hinaus bietet die neue Schaltanlagentechnologie höchste Standards in puncto Arbeitssicherheit für die Mitarbeiter und die Wartungsteams.

Starker Partner für ein komplexes VorhabenFür CURRENTA ist die Modernisierung und Opti-mierung der Infrastruktur in Flittard das bislang größte Vorhaben dieser Art. „Wir haben bewusst

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—„Die Kompetenz von ABB bei schlüsselfertigen Mittelspan-nungsanlagen und das umfas-sende Projektmanagement-konzept haben uns überzeugt.“

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CURRENTA bietet Dienstleistungen im chemisch-technischen Bereich, darunter Energieversorgung, Entsorgung, Infra-struktur, Sicherheit, Analytik sowie Aus-bildung. Die Servicegesellschaft betreibt den CHEMPARK an den Standorten Lever-kusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen. Derzeit nutzen mehr als 70 Produktions- und Dienstleistungsunternehmen die Vorteile dieses größten deutschen Che-mieparks. Ihnen sichert CURRENTA mit insgesamt 5.300 Mitarbeitern optimale Rahmenbedingungen.

Weitere Infos: www.currenta.de

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mehrere Maßnahmen in einem Großprojekt zusammengefasst, um strukturelle Synergien erzielen zu können“, erläutert Tobias Küter. Um die Komplexität des Vorhabens zu stemmen, nahm das Unternehmen seinen langjährigen Partner ABB mit an Bord, der das Projekt als Generalunternehmer plant und durchführt. „Die Kompetenz von ABB bei schlüsselfertigen Mit-telspannungsanlagen und das umfassende Pro-jektmanagementkonzept haben uns überzeugt“, sagt er.

Erarbeitet wurde das Konzept vom Modular-Systems-Team von ABB in Ratingen unter der Leitung von Atakan Özcay. Die Mittelspannungs-spezialisten sind auch für die komplette Planung und Ausführung des Modernisierungsprojekts verantwortlich. Roland Wiese, Account Mana-ger Energietechnik bei ABB in Ratingen und Ansprechpartner für CURRENTA betont: „Wir liefern alles aus einer Hand.“

—01 Im CHEMPARK Lever-kusen müssen rund 200 Betriebe zuverlässig mit Strom versorgt werden. —02 Das Projektteam vor einer ABB-Mittelspan-nungsschaltanlage: Tobias Küter und Projekt-leiter Martin Zgrzendek von CURRENTA sowie Atakan Özcay und Marco Zipfel von ABB (v.r.n.l.).

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—„Mit ABB verbindet uns eine langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit. Im CHEMPARK betreiben wir bereits viele ABB-Mittelspannungsschaltanlagen, die absolut zuverlässig arbeiten.“

Außer dem Vertrauen in die Kompetenz des Partners spielten auch die guten Erfahrungen mit der Technologie und dem Service von ABB eine wichtige Rolle bei der Vergabe: „Mit ABB verbindet uns eine langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit. Im CHEMPARK betreiben wir bereits viele ABB-Mittelspannungsschaltanla-gen, die absolut zuverlässig arbeiten“, berichtet Tobias Küter. Vorteile für das gemeinsame Pro-jekt verspricht sich das Unternehmen auch von der Nähe zum ABB-Standort in Ratingen.

Zuschlag für bewährte ABB-Technologie Zur Ertüchtigung des Verteilnetzes setzt CURRENTA auf bewährte Technologie des Projektpartners. Zum Einsatz kommen außer den zwei luftisolierten 10-kV-Mittelspan-nungsanlagen ZS1 in Duplexausführung auch vier RESIBLOCS vom ABB-Standort Brilon. Die umweltschonenden und ausfallsicheren Trans-formatoren sind ölfrei, schwer entflammbar und explosionssicher und damit erste Wahl für den Chemiestandort.

Weitere Infos: [email protected]

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24 FERTIGUNGSAUTOMATISIERUNGABB ABOUT 3|19

—Nachhaltigkeit mitbuchen

Das Hotel InterContinental Madrid senkt mithilfe von Antrieben und IE3-Motoren von ABB seinen Energieverbrauch um 40 %. Das 5-Sterne-Hotel in der spanischen Metropole spart dadurch 445.000 kWh Energie pro Jahr ein und erfüllt gleichzeitig die Umweltziele der Hotelgruppe IHG.

Mit ihrem Nachhaltigkeitsprogramm „Green Engage“ senkt die InterContinental Hotels Group (IHG) den Energieverbrauch in ihren Hotels und Resorts deutlich. Ein Schwerpunkt der Einsparung sind die Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HLK), die zwischen 60 % und 80 % des Energieverbrauchs eines Hotels aus-machen können.

Mit weltweit mehr als 5.500 Hotels in fast 100 Ländern möchte die IHG sicherstellen, dass sie einen Beitrag zum Schutz der Umwelt leistet. IHG Green Engage ist ein unternehmensweites Online-Nachhaltigkeitsprogramm, mit dessen Hilfe die Hotels ihren Energie- und Wasserver-brauch sowie den Ausstoß von CO₂ steuern und verwalten und ihren Abfall reduzieren können.

—Das InterContinental Madrid hat bereits alle Stufen erreicht, die erste davon mit den höchsten Einsparungen in Europa.

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Die Teilnahme am IHG Green Engage-Programm ist ein globaler Standard für alle Hotels mit ins-gesamt vier Stufen. Das InterContinental Madrid hat bereits alle Stufen erreicht, die erste davon mit den höchsten Einsparungen in Europa.

Das InterContinental Madrid ist ein wichtiger Bestandteil im Green Engage-Programm der IHG. Das 5-Sterne-Hotel am Paseo de la Castel-lana ist seit seiner Eröffnung vor 65 Jahren ein Wahrzeichen der spanischen Hotellerie. Es hat erkannt, dass seinen Gästen Nachhaltigkeit wichtig ist, und möchte ihnen den Aufenthalt in einem Hotel, das ihre Werte teilt, so angenehm wie möglich machen. „Durch das IHG-Green-Engage-Programm muss jedes Hotel definierte Umweltziele erreichen. Aber es kann nie Kom-promisse bei Komfort oder Bequemlichkeit für unsere Gäste geben“, erklärt Esteban Rodriguez, Chefingenieur des InterContinental Hotels Madrid.

Bereiche niedriger Energieeffizienz identifiziertDas Hotel verfügt über acht Pumpengruppen, die die HLK-Systeme versorgen sowie die Warm-wasserversorgung der Gästezimmer, der Küchen und der anderen Einrichtungen sicherstellen. Obwohl diese Systeme gut gewartet wurden und sich in einem guten Zustand befanden, war die Hotelleitung besorgt, dass deren Energieeffizi-enz unter den derzeitigen Best Practices liegen könnte. Daher beauftragte das Management Exel Industrial, einen Vertriebspartner von ABB in Madrid, mit einer detaillierten Energieanalyse.

Die Analyse ergab, dass der Energieverbrauch des Hotels hoch war; insbesondere die Pum-pen und Motoren liefen ineffizient. „Die Studie zeigte, dass 40 % der Energie würde eingespart werden können, wenn die Frequenz des Motors um 10 % gesenkt würde“, erklärt Enrique Bernad Lillo, Qualitäts- und Finanzmanager bei Exel Industrial.

Bessere Prozessstabilität und EnergieeinsparungAuf der Basis dieser Erkenntnisse wurden im Jahr 2016 die Pumpensysteme mit 13 HLK-Frequenz umrichtern ACH550 und 16 Elektromo-toren mit Energieeffizienzklasse IE3 ausgestat-tet und in die Gebäudemanagementsysteme integriert. Dieses Upgrade sorgte für mehr Stabilität und höhere Energieeffizienz, da die Motoren nun je nach Bedarf geregelt werden können. Die neuen ABB-Frequenzumrichter und -Motoren bieten aber auch Vorteile, die über die reine Energieeinsparung hinausgehen, da sie die Betriebsgeräusche senken und einen sanf-

—HERAUSFORDERUNG EMISSIONENUntersuchungen der International Tourism Partnership (ITP) zeigen, dass die Hotel-lerie derzeit 1 % aller weltweiten Emissionen verursacht. Diese Zahl wird mit dem weiteren Wachstum des Touris-mus steigen, wobei die Gesamtzahl der Hotel-zimmer bis 2050 von 17,5 Mio. auf über 25 Mio. ansteigen wird. Die Hotellerie betrachtet Nachhaltigkeit als eine ihrer wesentlichen Her-ausforderungen, zumal für immer mehr Gäste „grüne“ Referenzen ein entscheidender Faktor bei der Buchung von Reisen sind.

ten Anlauf ermöglichen. Die Pumpensysteme werden dadurch weniger belastet und die War-tungsintervalle können verlängert werden. Auch der allgemeine Wartungsbedarf wird durch eine längere Lebensdauer der Pumpen verringert, insbesondere da die Frequenzumrichter die potenziell schädlichen Auswirkungen von Pum-penkavitation beseitigen können.

Payback in weniger als zwei JahrenDie ABB-Antriebslösungen ermöglichen eine Energieeinsparung von rund 40 % und helfen der IHG dabei, ihre Green Engage-Ziele nicht nur zu erreichen, sondern sie sogar zu über-treffen. Innerhalb eines Jahres hat das Hotel 445.000 kWh Energie eingespart und damit die Kosten um 37.000 US-Dollar gesenkt. Das ergibt einen voraussichtlichen Return on Investment in weniger als zwei Jahren.

Durch das Green-Engage-Programm wurden die CO₂-Emissionen des Hotels um 253 t CO₂ pro Jahr reduziert. Wenn ähnliche Einsparungen in nur einem von vier der weltweit geschätzten 187.000 Hotels (laut STR Global) erreicht werden könnten, würden die globalen CO₂-Emissio-nen um fast 12 Mio. t pro Jahr gesenkt werden. Der Effekt wäre ungefähr so groß, wie der, der durch die Stilllegung von drei Kohlekraftwerken erreicht würde.

Weitere Infos: [email protected]

—Innerhalb eines Jahres hat das Hotel 445.000 kWh Energie ein-gespart und damit die Kosten um 37.000 US-Dollar gesenkt.

—01 Das InterContinental Madrid will nachhaltiger werden und dabei wei-terhin höchsten Kom-fort bieten. —02 Die intelligenten ABB-Antriebslösungen ermöglichen Energie-einsparungen von ungefähr 40 %.

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Immer mehr Haushalte wollen ihren Energiebedarf mit selbst erzeugtem Solarstrom decken. Davon profitiert der Spezialist My Energy Partner (MEP) aus München, der deutschlandweit Photovoltaikanlagen und Speicher vertreibt. ABB trägt als Lieferant der Lösung REACT 2 entscheidend zum Erfolg des Unternehmens bei.

Mit REACT 2 von ABB hat My Energy Partner hierfür eine kompakte, einfach installierbare Komplettlösung im Portfolio, die einen Wechsel-richter mit einem Batteriespeicher kombiniert.

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—Solarstrom speichern und sparen

Energiekosten senken und etwas für die Umwelt tun – Gründe genug für Familie Küffner aus Ingelfingen bei Künzelsau, in Photovoltaik (PV) zu investieren. Seit 2016 erzeugt eine PV-Anlage mit 8,5 kWp von MEP regenerativen Solarstrom für den sechsköpfigen Haushalt. Doch die Küff-ners wollten mehr. „Unsere PV-Anlage erzeugt dann besonders viel Energie, wenn wir wenig benötigen. Wir wollten unseren Solarstrom bes-ser nutzen und waren begeistert davon, einen Speicher mit integriertem Energiemanagement anschließen zu können“, sagt Manuel Küffner.

—„Mit REACT 2 können wir unseren Kunden eine Komplettlösung aus Wechselrichter und Batteriespei-cher bereitstellen.“

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—01 Dank des integrierten Energiemanagements hat Manuel Küffner (l.) alle Daten im Blick. —02 Batteriespeicher und Wechselrichter sind sehr kompakt und benö-tigen wenig Platz. —03 Zügige Montage: Die REACT-2-Lösung ist in wenigen Stunden betriebsbereit.

Dabei wächst die Kapazität der langlebigen Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie mit den Bedürf-nissen der Kunden mit, da die Batterie von 4 kWh auf 12 kWh skalierbar ist. REACT 2 lässt sich sowohl bei neuen als auch bei bestehenden PV-Anlagen per Plug-and-play-Verbindung ins-tallieren. Bei den Küffners dauerte es nur wenige Stunden, bis REACT 2 in Betrieb ging.

Dank des intelligenten Energiemanagements hat die Familie nun alle Energieflüsse im Blick – via App sogar von unterwegs. Sichtbar sind unter anderem die Produktionsleistung und der

Auslastungsgrad der Anlage. Auch eventuelle Störungen werden in Echtzeit gemeldet. Dank der Integration in die Monitoring-Plattform Aurora Vision von ABB ist die Fernkontrolle und -wartung der Anlage möglich. Bei einer Fehler-meldung kann My Energy Partner unverzüglich eine erste Analyse durchführen, was in vielen Fällen Serviceeinsätze vermeidet.

Solarboom kurbelt Speicherabsatz anDiese Speicher- und Managementmöglichkeiten werden für immer mehr Hausbesitzer attraktiv. Ihren Strombedarf weitgehend mit eigenem Solarstrom decken zu können, macht sie nicht nur unabhängiger von steigenden Strompreisen, sondern hilft ihnen auch dabei, Energiekosten und CO₂-Emissionen zu reduzieren. Dank sinken-der Anlagenpreise, neuer Speichersysteme und cleverer Finanzierungs- und Servicemodelle ist dieser Schritt inzwischen so einfach und wirt-schaftlich wie noch nie.

In diesem Markt hat sich My Energy Partner zu einem der am schnellsten wachsenden Anbieter entwickelt. ABB war bei diesem Expansionskurs von Anfang an als Partner und Lieferant von Wechselrichtern mit an Bord. Zwischen 2015 und 2018 lieferte ABB mehr als 9.500 Wechsel-richter an My Energy Partner – leistungsfähige Technologie, die sich seither zuverlässig und wartungsarm in Solaranlagen deutschlandweit bewährt. Entsprechend positiv ist das Feedback der Endkunden.

Smart-Home-Funktionalität inklusiveDank der guten Erfahrungen war ABB der Tech-nologielieferant der Wahl, als My Energy Partner Mitte 2018 integrierte Speicherlösungen ins Portfolio aufnahm. REACT 2 von ABB passt per-fekt zum erfolgreichen Konzept des Anbieters und ist mit der intelligenten Haussteuerung Busch-free@home kompatibel. Ralph Unglau-ben, Leiter Produkt- und Projektmanagement bei My Energy Partner, betont: „Mit REACT 2 können wir unseren Kunden eine Komplettlö-sung aus Wechselrichter und Batteriespeicher bereitstellen, die zudem ein intelligentes Ener-giemanagement sowie Smart-Home-Funktiona-lität bietet.“

Die Lösung kommt vor allem bei den rund 10.000 Bestandskunden von MEP gut an. Sie verfügen bereits über eine PV-Anlage und einen ABB-Wechselrichter, den sie nun auf Wunsch zu günstigen Konditionen gegen eine REACT-2-Kombilösung tauschen können. Seit Sommer 2018 verkaufte und finanzierte das Unternehmen mehr als 600 der neuen ABB-Spei-chersysteme; bis Ende des Jahres soll die Zahl auf rund 5.000 steigen.

Weitere Infos: [email protected]

—„Wir waren begeistert davon, einen Speicher mit integrier-tem Energiemanagement an unsere PV-Anlagen anschließen zu können.“

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—Robuste Roboter in der Hightech-KernmachereiDas Unternehmen Inacore schießt Gießkerne für BMW und setzt dabei voll auf die digitale Produktion der Zukunft. Mittendrin in einer der weltweit modernsten Kern-machereien: 18 ABB-Industrieroboter, welche die anorganisch gebundenen Sand-kerne nach dem Schießen handhaben und bearbeiten.

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Nicht weniger als eine Kernmacherei kom-plett neuen Stils hat sich Inacore im nieder-bayerischen Ergoldsbach vorgenommen. Das Joint Venture von Laempe Mössner Sinto und R. Scheuchl stellt anorganisch gebundene Sand-kerne für die Leichtmetallgießerei von BMW im 20 km entfernten Landshut her. Dort fertigt der

Autobauer Strukturbauteile, Motorblöcke, Zylin-derköpfe und Elektromotor-Komponenten. Das wesentlich Neue an der Produktion von Inacore ist die 100 %ige Teileverfolgung und Daten-transparenz aller Maschinen und Anlagen. Durch diese Digitalisierung ist Inacore in der Lage, dem Kundenqualitätsmanagement spezifische Parameter in Echtzeit zur Verfügung zu stellen.

Sechs Roboterzellen in rauer UmgebungEin wichtiger Teil der Automatisierungslösung von Inacore sind vollintegrierte ABB-Indus -trieroboter. Sie müssen unter den rauen äußeren Bedingungen in der Fertigung von anorgani-schen Kernen sehr zuverlässig funktionieren: Zu Temperaturen von bis zu 45° C kommen die Gegenwart von abrasiven Stäuben sowie eine Atmosphäre mit hoher Luftfeuchtigkeit und hohem pH-Wert. Insgesamt 18 ABB-Industrie-roboter handhaben und bearbeiten die frisch geschossenen Sandkerne. Rudolf Wintgens, Geschäftsführer Technologien bei Laempe Mössner Sinto, erläutert: „An jeder der sechs Kernschießmaschinen sind identische, aber unabhängige Fertigungszellen angeordnet, die jeweils mit einem IRB 6700 als Entnahmeroboter und zwei IRB 1200 als Entgratroboter bestückt sind.“ Die IRB 6700 entnehmen mit einem gro-ßen Greifer gleichzeitig alle Sandkerne aus den Kernkästen.

Flexible Bearbeitungsweisen nach BedarfJe nach Kernart wendet Inacore eine der drei optionalen Bearbeitungsweisen an: In der ersten Variante legt der IRB 6700 die Kerne auf kern-spezifischen Auflagepaletten ab. Dort fahren die IRB 1200 die Teilungsebene mit einer Stahlnadel zur Entgratung ab. Anschließend nimmt der IRB 6700 die Kerne wieder auf und legt sie auf dem Entnahme-Shuttle ab. In der zweiten Fahrweise bringt der Entnahmeroboter die Kerne unter ein Kettenfeld zur Entgratung. Danach erfolgt die

Ablage auf dem Entnahme-Shuttle. In der drit-ten Variante legt der IRB 6700 die Kerne direkt auf dem Entnahme-Shuttle ab.

MultiMove verringert Platzbedarf und KostenDie IRB 1200 werden in der sogenannten Multi-Move-Konfiguration betrieben. Rudolf Wintgens erklärt: „In der Produktion zählt jeder Kubikzen-timeter Raum. Weil wir im MultiMove nur eine Robotersteuerungseinheit benötigen, verrin-gern wir den Platzbedarf und die Kosten.“

Pionier schätzt ZuverlässigkeitAndreas Mössner, Geschäftsführer von Inacore und Laempe Mössner Sinto, erklärt: „Wir schät-zen an den ABB-Robotern ihre Zuverlässigkeit im rauen Umfeld und die gute Anpassbarkeit der Programmierung, insbesondere bei der Ent-gratung. Hinzu kommt, dass ABB bei unseren weiteren Anforderungen und auch beim Preis punkten konnte.“ Die beiden Unternehmen hinter Inacore besitzen große Erfahrung mit Robotern beim Kernmachen und beim Gießen. Laempe hat den Status eines ABB Authorized Value Providers. R. Scheuchl setzt seit vielen Jahren auf Roboter in der Gussfertigung und der Rohgussteilbearbeitung.

Wirtschaftlich gute LösungGrundsätzlich sind Automatisierungslösungen mit Robotern das geeignete Instrument, um mit hoher Reproduzierbarkeit und Qualität zu produzieren. „Wir erreichen kürzere Taktzeiten, steigern die Effizienz der Produktion und kön-nen so Kosten senken“, sagt Dr. Udo Dinglreiter, Geschäftsführer von Inacore und R. Scheuchl. „Für die ABB-Roboter sprechen aus betriebs-

wirtschaftlicher Sicht ihre günstigen Gesamt- und Implementierungskosten.“ Hinzu kommt, dass der Roboter den Mitarbeitern körperlich schwere, wiederkehrende und gefährliche Tätig-keiten abnimmt und so die Arbeitssicherheit erhöht.

Weitere Infos: [email protected]

—01 Der IRB 6700 bringt die Kerne in einer von drei Fahrweisen direkt unter ein Kettenfeld.—02 Mit einem großen Greifer entnimmt der IRB 6700 gleichzeitig alle Sandkerne aus den Kernkästen.—03 In jeder der sechs Fertigungszellen sind zwei IRB 1200 als Ent-gratrobotor aktiv.

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—„Wir schätzen Zuverlässigkeit und Anpassbarkeit der ABB-Roboter.“

—„Wir erreichen kürzere Taktzeiten und steigern die Effizienz der Produktion.“

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30 FERTIGUNGSAUTOMATISIERUNGABB ABOUT 3|19

Die vollständige Automatisierung von Produktions- und Verpackungs-linien mit flexiblen, einfach zu bedienenden ABB-Robotern erlaubt der ungarischen Gyermelyi Company Group, eine hohe Bandbreite an Produkten schnell und zuverlässig einzulagern.

—Pasta wirtschaftlich palettieren

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FERTIGUNGSAUTOMATISIERUNGABB ABOUT 3|19 31

Die Pasta-Spezialitäten der Gyermelyi Company Group sind in Ungarn in nahezu jedem Haus-halt präsent und werden auch weltweit immer stärker nachgefragt. Das Unternehmen aus der Nähe von Budapest hat vor Kurzem in eine neue Teigwarenfabrik investiert und ein neues Lager errichtet. Dank ABB-Automatisierungslösun-gen verfügt der Standort heute über eine der modernsten Produktions- und Verpackungs-linien der ungarischen Lebensmittelindustrie.

Leistungsstarkes Sortier- und Palettiersystem Die neue Kleinwarenlinie produziert Nudelwa-ren mit einer Kapazität von 4.000 kg/h. Diese Menge gilt es zu verpacken, zu palettieren und einzulagern. ABB konzipierte und installierte ein leistungsstarkes Sortier- und Palettiersystem. Es umfasst vier ABB-Roboter IRB 660 sowie einen IRB 4600. Zwei der vier IRB 660 mit einer Reichweite von 3,15 m und einer Traglast von 250 kg übernehmen die Palettierung von Kar-tons. Gemeinsam bedienen die beiden Roboter vier Linien. Dabei können sie vier verschiedene Kartontypen gleichzeitig handeln. Die zwei wei-teren IRB 660 übernehmen die Sackpalettierung und bedienen jeweils eine Linie. Präzision ist durch eine Wiederholgenauigkeit von 0,2 mm bei der Positionierung und eine exzellente Bahn-genauigkeit gewährleistet. Dank optimierter Bewegungsabläufe erreichen die Roboter kür-zere Zykluszeiten.

Der IRB 4600 versorgt die Palettierlinien mit den notwendigen Paletten. Dazu ist er auf eine 21 m lange IRBT-2005-Verfahrachse von ABB mon-tiert. Zunächst holt er sich maximal sechs Palet-ten von einem Materiallager ab und platziert diese neben sich auf der Verfahrachse. Danach fährt er die Palettierlinien an und platziert die Paletten auf einem Zuführförderband. Das

Besondere: Neben Europaletten können parallel auch CHEP-Paletten gehandhabt werden. Ein flexibles Sortiersystem sowie ein automatisier-tes Verpackungs- und Etikettiersystem komplet-tieren die neue Produktion bei Gyermelyi.

—01 Der ungarische Nudel produzent Gyer-melyi ist Marktführer in seinem Land und verzeichnet auch welt-weit eine steigende Nachfrage. —02 Gyermelyi produ-ziert in der neuen Fabrik Nudelprodukte mit einer Kapazität von 4.000 kg/h. Vier ABB-Roboter IRB 660 sowie ein IRB 4600 bilden das Herzstück der Sortierung und Palettierung.—

Dank ABB-Automatisierungs-lösungen verfügt der Standort heute über eine der modernsten Produktions- und Verpackungs-linien der ungarischen Lebens-mittelindustrie.

Für den Betrieb der Roboter setzt das Unterneh-men eine Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI) ein. Über sie kann innerhalb vorgegebener Grö-ßen die Palettierung eines bestimmten Produkts neu erstellt werden. Auch die Platzierung und Ausrichtung der Kartons lässt sich innerhalb eines Rahmens von Mindest- und Höchstabmes-sungen vorgeben. Die gesamte Palettierlösung wurde mit RobotStudio simuliert und offline programmiert. Damit konnten die beauftragten Projektingenieure von ABB Ungarn die Zyklus-zeiten und die Bewegungen der Roboter vorab prüfen und umfassend simulieren. Mit den Lösungen von ABB erwartet Gyermelyi einen Anstieg der Produktionskapazität auf 70.000 t Teigwaren pro Jahr.

Umfangreiche Erfahrung ausschlaggebend Gyermelyi ist mit der Entscheidung für ABB sehr zufrieden. „Wir kennen die Vielfalt unseres Mark-tes und haben daher nach flexiblen Lösungen für die neue Palettieranlage gesucht. Bei unserer Entscheidung war neben den technischen Para-metern des Systems natürlich ebenso wichtig, dass ABB über umfangreiche Erfahrung in der Palettierung verfügt“, sagt Csaba Pósfai, Direk-tor der Gyermelyi-Fabrik.

Weitere Infos: [email protected]

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—Einwandfreie EmissionenBereits Anfang der 1990er-Jahre wurden in der Betriebsgenehmigung des Müllheizkraftwerks Ulm kleinste Emissionswerte verankert. Sie liegen erheb-lich unter den gesetzlichen Anforderungen. Seit zwei ACF5000 von ABB die Erfassung der Emissionswerte überwachen, laufen die Messungen sehr stabil und die Betriebs- sowie die Wartungskosten sind spürbar gesunken.

Die Fernwärme Ulm GmbH (FUG) hat sich vor zwei Jahren dazu entschlossen, ihre Einrich-tungen zur Emissionsmessung zu erneuern. Die alte Technik sollte durch neue leistungs- und zukunftsfähige Geräte ersetzt werden. Die Her-ausforderung: Die Emissionsgrenzwerte liegen deutlich unterhalb der derzeitigen gesetzlichen Anforderungen.

Die FUG, die seit 1997 Betriebsführer im Müll-heizkraftwerk (MHKW) im Zweckverband Ther-mische Abfallverwertung Donautal (TAD) ist, ist mit 200 Mitarbeitern der Fernwärmeversorger von Ulm. Sie sorgt für Betrieb, Wartung und Optimierung der Produktions- und Verteilsys-

teme. Über das Fernwärmenetz versorgt die FUG etwa die Hälfte der Ulmer Stadtbevölke-rung mit Wärme. Dazu verarbeitet das MHKW Ulm pro Jahr 160.000 t Abfall aus Hausmüll zu Energie. Der Müll kommt aus Ulm und den angrenzenden Bezirken des Donautals.

Bessere Messwertstabilität, höhere EffizienzDie FUG hatte konkrete Anforderungen an das neue kontinuierliche Emissionsüberwachungs-system (CEMS): Es sollte die Messwertstabi-lität verbessern und die betriebliche Effizienz erhöhen. Gewünscht war zudem eine schnelle Versorgung mit Ersatzteilen und ein langes Wartungsintervall, um den Wartungsaufwand zu verringern. Dadurch sollten die Betriebs- und

Wartungskosten sinken. Um den gesetzlichen Anforderungen an die Qualitätssicherung nach-zukommen, sollte das Messsystem eine hohe Verfügbarkeit von über 97 % im Jahresbetrieb ausweisen.

Nach einer detaillierten Lieferantenbewertung entschied sich die FUG dafür, ihre Anlage mit zwei der damals neu auf den Markt gebrachten CEM-Systeme ACF5000 von ABB auszustat-ten. Hubert Vogel, stellvertretender Leiter des MHKW Ulm, sagt: „Da die Müllverbrennungs-anlage in Ulm die niedrigsten Emissionswerte in ganz Deutschland aufweist, erforderte dies

ACF5000

Das Mehrkomponen-ten-Analysensystem ACF5000 von ABB ist der Spezialist für die Emissions- und Prozess-überwachung unter den Vorreitern im Bereich der FTIR-CEMS. Es über-wacht die Zusammen-setzung von Abgasen ganz genau, indem es simultan bis zu 15 Kom-ponenten inklusive der wasserlöslichen misst.

—„Aber ABB war sich von Anfang an absolut sicher, die Anforderungen erfüllen zu können.“

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PROZESSAUTOMATISIERUNGABB ABOUT 3|19 33

besondere Verfahren bei der Umsetzung des Projekts. Es war ein Risiko für die FUG, auf die Neuentwicklung ACF5000 zu setzen. Aber ABB war sich von Anfang an absolut sicher, die Anfor-derungen erfüllen zu können.“

ACF5000 vereint VorteileDer ACF5000 ist die vierte Generation an Fou-rier-Transformations-Infrarot-Spektrometern (FTIR-Spektrometer) zur Emissionsmessung, die ABB vor 25 Jahren erstmals auf den Markt brachte. Die Standardsystemausführung des ACF5000 vereint die Vorteile eines FTIR-Spekt-rometers mit FID-(Flammenionisations-)Technik und Sauerstoffmessung. Das hochauflösende FTIR-Spektrometer ermöglicht die selektive Messung von infrarotaktiven Gasmolekülen mit hoher Empfindlichkeit und Stabilität. Das Sys-

tem kann gleichzeitig bis zu 15 Gaskomponen-ten messen, etwa HCI, CO₂, NH₃, NOx, SO₂, CO und O₂. Hubert Vogel: „Die Messungen sind sehr

—01 Das MHKW Ulm-Donautal bleibt bei den Emissionen deutlich unter den genehmigten Grenzwerten.—02 Wärme aus Abfall: 160.000 t Hausmüll ver-arbeitet das MHKW Ulm pro Jahr.

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—„Ich bin der Meinung, dass der ACF5000 viel besser funktioniert als erwartet.“

—BESONDERS LANGES WARTUNGSINTERVALL Der ACF5000 ist nach DIN EN 15267 und DIN EN 14181 zugelassen und hat ein vom TÜV Rheinland zertifiziertes Wartungsintervall von sechs Monaten. Das durch MCERTS in Eng-land zertifizierte War-tungsintervall erstreckt sich sogar über zwölf Monate. Es gilt in Groß-britannien und allen europäischen Ländern (außer in Deutschland) sowie in allen ange-schlossenen Ländern, die MCERTS-Zertifikate zulassen. Es ist das erste Mehrkomponen-ten-Emissionsmess-gerät weltweit mit einem solch langen Wartungsintervall.

stabil und laufen einwandfrei. Für die gesetz-lich geforderten QAL3-Überwachungen nach der DIN EN 14181 werden interne Validierzellen eingesetzt, sodass hierfür keine Wartungs- und Ausfallzeiten entstehen.“

Die Erwartungen der FUG hat das neue System mehr als erfüllt. „Ich bin der Meinung, dass der ACF5000 viel besser funktioniert als erwartet. Darüber hinaus ist die Zusammenarbeit mit ABB sehr gut und das ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Durch diese hervorragende Zusammenarbeit erhält die FUG als Kunde Fach-kompetenz und Service auf die bestmögliche Weise“, sagt Hubert Vogel.

Weitere Infos: [email protected]

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34 PROZESSAUTOMATISIERUNGABB ABOUT 3|19

Was ist der Hintergrund für den Start von ABB Ability Edge in der Industrieautomation?Viele Unternehmen erkennen heute die positiven Aspekte der immer stärkeren Digitalisierung und möchten deren Vorteile für sich nutzen. Die Möglichkeiten sind bisher aber häufig dadurch begrenzt, dass die Daten und Informationen in Prozessleitsystemen oder in einzelnen Systemen und Sensoren gespeichert und schwer zugäng-lich sind.

Welche Anforderungen haben die Kunden an ein System wie ABB Ability Edge?Die Kunden wollen Informationen aus ihren Systemen möglichst nahtlos, aber ohne großen Aufwand sammeln. Zudem dürfen die betriebs-kritischen Produktionssysteme durch die Auf-nahme der Daten in keiner Weise beeinträchtigt werden. ABB Ability Edge muss Informationen von verschiedenen Systemen, Quellen sowie Sensoren sammeln und dabei volle Cybersicher-heit gewährleisten.

Nach welchem Prinzip funktioniert die neue Lösung?Think big, act simple – dieses Motto steht hinter allem. ABB Ability Edge stellt die Verbindung zwischen der Cloud, den Steuerungssystemen und den intelligenten Geräten sicher und ver-hält sich wie eine Plattform zur Ausführung von Applikationen. Die Plattform unterstützt eine erweiterte Datenerfassung und -analyse auf der Basis des unveränderten Informationsmodells der Anlage, was Doppel-Engineering vermeidet und die Benutzerfreundlichkeit verbessert.

Welche Leistungen zeichnen ABB Ability Edge aus?Die umfangreichen Verbindungskapazitäten ermöglichen es ABB Ability Edge, Daten von zahlreichen Geräten und Systemen aufzuneh-men und für Cloud-Applikationen verfügbar zu machen. Alternativ können Kunden die Applikati-

N E I L S H A H G LO B A L PR O D U C T M A N AG ER D E V I CE M A N AG EM ENT & A SS E T O P T I M IZ AT I O N A B B AU TO M ATI O N

[email protected]

Für eine erfolgreiche Digitalisierung der Produktion benötigen die Betreiber aus-sagekräftige Daten aus ihren Anlagen und Prozessen. Bisher waren viele Informa-tionen aus Leitsystemen oder Sensoren schwer zu bekommen. Im Interview erläu-tert Neil Shah, Global Product Manager für Device Management & Asset Optimization bei ABB Automation, wie die neue Lösung ABB Ability Edge die wertvollen Daten ver-fügbar macht.

—„Alle Daten in Echtzeit”

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onen direkt an ABB Ability Edge anbinden. Dabei sind Daten in Echtzeit und die Sichtbar-keit aller Unternehmensteile wichtige Faktoren. ABB Ability Edge trennt IT und OT effizient und ermöglicht ein auf ganzer Linie digita-les Unternehmen mit leistungsstarkem Edge Computing und unbegrenzten zusätzlichen Cloud-Lösungen.

Wie baut ABB Ability Edge auf bewährten ABB-Lösungen auf?Heute umfassen unsere Lösungen die anlagen-weite Automatisierung, das Management des Produktionsbetriebs und erweiterte Dienst-leistungen. Jetzt vergrößern wir die Mög-lichkeiten der digitalen Technologie, indem

wir die Edge-Konnektivität in der ABB Ability Cloud einführen. Das schafft die Grundlage dafür, bestehende und neue Lösungen bis auf Unternehmens ebene zu skalieren und neue Anwendungen wie Flottenmanagement, Analyse von Geschäftszahlen, vorausschauende Wartung und mobile Operationen zu ergänzen.

Welche Kunden und Branchen sprechen Sie an? Wir adressieren das komplette Spektrum der industriellen Automatisierung – von Öl & Gas und Chemie über Zellstoff und Papier, Metall, Bergbau bis hin zu Schiffbau und Schifffahrt.

Welche Systemanforderungen müssen für ABB Ability Edge erfüllt sein?Wir starten die Einführung mit dem B & R Auto-mation PC 3100, der die Vorzüge eines kompak-ten Systems mit der Leistungsfähigkeit der neu-esten Core-i-Prozessoren vereint. Sein Chip ist als Trusted Platform Module (TPM) zertifiziert – damit ist Cybersicherheit eingebaut. Später kann die Lösung leicht von der kleinsten bis hin zur größten Edge-Hardware, die erhältlich ist, skaliert werden.

—„ABB Ability Edge muss Informa-tionen von verschiedenen Sys-temen, Quellen sowie Sensoren sammeln und dabei volle Cyber-sicherheit gewährleisten.“

—Think big, act simpleDie Nutzer profitieren von erweiterten Funktionen und ermöglichen zugleich ein vollständig digitalisiertes Unternehmen.

—ABB Ability Edge stellt die Verbindung zwi-schen der Cloud, den Steuerungssystemen und den intelligenten Geräten sicher und ver-hält sich wie eine Platt-form zur Ausführung von Applikationen.

Umfangreiche KonnektivitätSysteme und Geräte zur Cloud

ABB Ability Edge

Zuverlässiger und sicherer Betrieb Volle Prozesskontrolle, hohe Verfügbarkeit

Leistungsstarkes Edge Computing Flexibel, offen und nah an der Quelle

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—Gar nicht oberflächlichMit ihrem neuen, nicht-invasiven Temperatursensor eröffnet ABB der Prozess-industrie neue Möglichkeiten der Temperaturmessung. Das Gerät misst an der Oberfläche einer Rohrleitung – und das genauso präzise und zuverlässig wie im Inneren. Für diese Innovation wurde ABB gleich zweifach geehrt – mit dem German Innovation Award in Gold und einer Top-3-Nominierung für den Hermes Award 2019.

Bei vielen Prozessen in Industrieanlagen muss die Temperatur gemessen werden. In der Regel wird dafür in das zu messende Medium ein Tem-peraturfühler mit Schutzrohr eingebracht. Die Nachteile: Rohrleitungen müssen durchbohrt werden, chemische Substanzen können das Schutzrohr schädigen, ein unterdimensionier-tes Schutzrohr kann brechen. Um diese Risikenund damit mögliche Schäden für Mensch, Anlage und Umwelt zu senken, ist bereits bei der Anla-genplanung und auch danach im Betrieb ein teilweise hoher Aufwand erforderlich. Es sind

regelmäßige Kontrollen notwendig, bei denen gegebenenfalls die Schutzrohre ausgetauscht werden müssen.

Mit dem neuen nicht-invasiven Temperaturfühler von ABB ist es wesentlich einfacher, kostengüns-tiger und sicherer, etwas zu messen. Das Gerät wird außerhalb des Prozesses, an der Oberflä-che, montiert. Der Betreiber einer Anlage muss diese nicht mehr herunterfahren, er muss keine Schutzrohre installieren und muss nicht in den Prozess eingreifen.

Kurze Ansprechzeit, mehr FlexibilitätTrotz der Oberflächenmontage ist die Mess-lösung präzise und zuverlässig. Dafür sorgen ein Doppelsensor und ein speziell von ABB entwickelter Berechnungsalgorithmus, der die Umgebungsbedingungen und die Umge-bungstemperatur berücksichtigt. Durch seine optimierte mechanische Konstruktion hat der Temperaturfühler zudem eine kurze Ansprech-zeit. Der Fühler kann jederzeit nachträglich oder

für zusätzliche Messungen auch vorübergehend installiert werden, ohne dass die Anlage herun-tergefahren und modifiziert werden muss. Das sorgt für mehr Flexibilität.

—Der Fühler kann jederzeit nach-träglich oder für zusätzliche Messungen auch vorübergehend installiert werden, ohne dass die Anlage modifiziert werden muss. Das sorgt für mehr Flexibilität.

—Funktionsweise des Temperaturfühlers

Modellbasierte Ermittlung der Medientemperatur

Genaue Messung der Oberflächentemperatur

Kein Eindringen in den Prozess

Isolation nicht zwangsläufig notwendig

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PROZESSAUTOMATISIERUNGABB ABOUT 3|19 37

Direkte Tests und Feedback von Schlüsselkun-den aus der Öl- und Gasindustrie, der chemi-schen Industrie sowie der Lebensmittel- und Getränkeindustrie unterstützten die ABB-Inge-nieure bei der Entwicklung des Geräts. Es ist für verschiedene Medien und Rohrdurchmesser geeignet und kann in allen Bereichen der Pro-zessindustrie und Energieerzeugung eingesetzt werden. Zudem verfügt es über weltweite Zulas-sungen für den Explosionsschutz bis Zone 0. Besonders eignet sich der Temperaturfühler für flüssige Medien mit niedriger Viskosität, mit hoher Wärmeleitfähigkeit oder mit turbulenter Strömung in Metallrohren. Die Anwendungen reichen von Prozessen mit gefährlichen Medien über Prozesse mit besonderen Hygieneanforde-rungen und großem Reinigungsbedarf bis hin zu Hochdruckprozessen mit hohen Biegebelastun-gen oder dem Einsatz bei abrasiven Medien.

System- und Investitionskosten senken Da für die Installation und den Service die Anlage nicht heruntergefahren werden muss, verbessert sich die Anlagenverfügbarkeit. Die System- und Investitionskosten reduzieren sich um bis zu 75 %. Zudem ist die Handhabung des Geräts von der Installation bis hin zur Wartung einfach und unkompliziert. Dank des einheitli-chen ABB-Look-and-feel mit Textanzeige lässt sich das Gerät intuitiv in Betrieb nehmen und bedienen.

Zweifach ausgezeichnetFür die innovative Entwicklung erhielt ABB zwei Auszeichnungen: In der Kategorie „Excellence in Business to Business – Electronic Technologies“ gewann ABB den German Innovation Award 2019 in Gold. Auslober des Innovationspreises ist der Rat für Formgebung, der 1953 auf Initiative

des Deutschen Bundestages gegründet wurde. Zudem war die Messlösung einer der drei Nomi-nierten für den Industriepreis Hermes Award 2019, den die Deutsche Messe AG im Rahmen der Hannover Messe vergibt. Der Hermes Award ist einer der international wichtigsten Industrie-preise und zeichnet Unternehmen für technolo-gische Innovationen und Produkte aus.

Weitere Infos: [email protected]

—Ausgezeichnete Innova-tion: Der nicht-invasive Temperatursensor vereinfacht Messungen erheblich.

—Die System- und Investitions-kosten reduzieren sich um bis zu 75 %. Die Handhabung des Geräts von der Installation bis hin zur Wartung ist einfach und unkom-pliziert.

—Weitere Informationen finden Sie auch unter tiny.cc/temperatursensor

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38 PRODUKTEABB ABOUT 3|19

ABB bietet ein breites Spektrum an neuen Produkten. Auf dieser Doppelseite stellen wir Ihnen einige Highlights unserer aktuellen Entwicklungen vor. Weitere Informationen zu unseren Produktneuheiten finden Sie im Digitalmagazin. Nutzen Sie dafür den QR-Code auf der gegenüberliegenden Seite!

—Innovationen

FÜ R LE D O P TI M I E RTD I M M ER S TD 6 5 8 6/14 FÜ R L EU CHT-M IT TEL B IS 8 0 0 VA L A M PEN L A S T

Der neue Dimmer STD 6586/14 von ABB für die Hutschiene wurde für LED optimiert, kann aber auch für herkömmliche Leucht-mittel bis maximal 800 VA Lampenlast eingesetzt werden.

M IT S E LBST TE ST P R I M E VO -S I C H ER H EI T S - U N D R E T T U N G SZEI C H EN L EU C H T EN

Die Sicherheits- und Rettungszeichen-leuchten aus der Familie PrimEvo sind robust, zuverlässig und zeitsparend bei der Wartung. Highlight: der automatische Selbsttest für eine einfache Wartung.

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E FF I Z I E NTE R FE H LE R STRO M - U N D LE ITU N G S S CH UT ZDER DS 201 B IE TE T BE WÄ HRTE TECH -NOLOGIE MIT NEUEM NUTZEN

Der FI/LS-Schalter DS201 überzeugt mit einfacher Installation, vollständiger Inte-gration in das System pro M compact und verbesserter Effizienz. Hilfskontakte las-sen sich unten platzsparend nachrüsten.

ABB hat ein komplettes Sortiment an IEC-Edelstahlmotoren und fertigmontier-ten Kugellagereinheiten speziell für raue Washdown-Umgebungen entwickelt.

KO M PA K T U N D LE I STU N G S STA R KS 8 0 0 FÜ R G ER I N G E S TR O MS TÄ R K EN VO N 0, 5 B IS 6 A

Hochleistungssicherungsautomaten der Baureihe S800 schützen Kabel und Lei-tungen zuverlässig gegen Überlast und Kurzschluss. Drei Produktbaureihen von 0,5 bis 6 A ergänzen das Portfolio.

FÜ R B E STE H YG I E N E -B E D I N G U N G E NN EU E FO O D S A FE I EC- ED EL S TA H L-M OTO R EN U N D KU G EL L AG ER

„G E S U N D H E IT S CH ECK“ VO N L AG E R NA B B A B I L IT Y SM A RT SENSO R PR Ü F T ZUS TA N D VO N S TEH L AG ER N

Lager sind häufig der erste Indikator für ein Anlagenproblem. Der ABB Ability Smart Sensor für Stehlager der Marke Dodge ermöglicht den „Gesundheits-check“ von Lagern.

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PRODUKTEABB ABOUT 3|19 39

Der kleine, robuste ACH480-Frequenz-umrichter für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik verfügt über umfangreiche integrierte Eigenschaften wie PID-Regler, EMV-Filter, Uhren und Timer.

Z E IT U N D G E LD S PA R E NACH4 8 0 : VOLLER FUNK TI ONSUM -FA NG IN KOMPA K TEM G EH ÄUSE

D E UTLI CH E R M E H RW E R T8 0 0X A 6 . 1 : I N N OVATI O N EN FÜ R D I E G E S A MTE D C S - A R CH ITEK T U R

Die neue Version des ABB Ability Prozess-leitsystems (DCS) 800xA 6.1 sorgt mit flexiblem und effizientem Engineering für deutlichen Mehrwert bei kapitalintensiven Automatisierungsprojekten.

S PE Z I E LL FÜ R PH OTOVO LTA I K SCHÜT ZE FÜ R ZENTR A LW ECHSEL-R I CHTER B IS 1 . 5 0 0 V D C / 10 5 0 A D C- P V 3

Die neuen Schütze GF875 und GF1050 wurden speziell für die Anwendung in 1.500-V-DC-PV-Zentralwechselrichtern entwickelt und erfüllen die neuen Ge-brauchskategorien DC-PV3 und DC-PV4.

Die neuen Sicherungshalter für 1.500 V DC ergänzen das Sortiment der bereits verfüg-baren Geräte bis 1.000 V DC. Damit folgt ABB dem aktuellen Trend des Solar marktes zu höheren Nennspannungen.

FÜ R H O H E N E N N S PA N N U N GSI CHER UNG SH A LTER E 9 0 P V 1 5 0 0 FÜR P V- A NL AG EN B IS 1 . 5 0 0 V D C

J E T Z T AU CH FÜ R 8 0 0 V ACSL I M L I N E X R G O L D : V ER B E SSERTE V ER SI O N D ER SL I M L I N E X R

E X A K TE LE I STU N G S M E S S E RM 4 M 3 0 U N D M 4 M 2 0 FÜ R D I E A N A -LY SE D ER N E T ZQ UA L ITÄT

M4M 30 und M4M 20 sind präzise Leis-tungsmesser zur Analyse der Netzqualität und des Energiemanagements.

Mit ABB Ability Condition Monitoring für den Antriebsstrang vernetzt ABB An-triebe, Motoren, Lager und Pumpen, um den digitalen Antriebsstrang umfassend überwachen und analysieren zu können.

E FF I Z I E NTE R U N D S I CH E R E R B E TR I E BM A X I M A L E V ER FÜ G B A R K EIT U N D PR O D U K TI V ITÄT

—Zu den ausführlichen Produktmeldungen geht es hier: http://www.abb-kundenmagazin.de/produkte

Mit ABB Ability Condition Monitoring für den Antriebsstrang vernetzt ABB An-triebe, Motoren, Lager und Pumpen, um

Die Sicherungsleiste wird Mitte des Jah-res mit stark verbesserten technischen Eigenschaften als SlimLine XR GOLD ver-fügbar sein. Dann eignet sie sich auch für 800-V-AC-Anwendungen.

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Der Trend geht zu kundenindividuellen Produkten und Lösungen – auch bei ABB. Mit drei ABB Ability Customer Experience (ACE) Centern weltweit hat ABB innovative Plattformen geschaffen, die Kunden und ABB-Experten für eine gemeinsame Reise nutzen. Das Ziel: miteinander digitale Marktchancen entwickeln.

Zwei Herren diskutieren lebhaft. Dabei ver-sinken sie in den bequemen Egg Chairs, die Jacketts über der Lehne abgelegt und ein küh-les Getränk in der Hand. Was nach einer Feier-abendszene in einer Hotellounge aussieht, ist eine typische Situation im ABB Ability Customer Experience (ACE) Center in Ladenburg. Mit dem Konzept des ACE Centers geht ABB neue Wege – und ein inspirierendes Ambiente gehört dazu. Dem Kunden zuhören, seine Anforderungen genau verstehen und eine individuelle Lösung entwickeln – darum geht es in den ACE Centers.

Den Kunden früh einbeziehenMethodisch steht das Design Thinking im Mit-telpunkt, das das schöpferische Potenzial von

Kreativtechniken mit einem strukturierten Pro-zess verbindet. Im Kern geht es darum, Lösun-gen zu finden, die nicht aus der Sicht des Anbie-ters heraus entwickelt wurden, sondern die Anwendersicht einnehmen und diesen am Ende weiterbringen. Bei Co-Creation-Workshops, so heißen die gemeinsamen Workshops von Kun-den und ABB-Spezialisten aus unterschiedlichen

—„Wir bringen Menschen zu-sammen – und das möglichst interdisziplinär. Jeder im Raum hat eine Stimme.“

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LÖSUNGEN FÜR DIE DIGITA LE ZUKUNF T

—Mit dem Kunden auf Reise gehen

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—Impressionen vom ACE Center in Ladenburg sehen Sie im Video: tiny.cc/ace-ladenburg

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Unternehmensbereichen, werden die Kunden früh in den Prozess einbezogen, um ihre Bedürf-nisse stärker als bisher bei der Entwicklung von Lösungsansätzen zu berücksichtigen. Fabian Hess, Manager des ACE Centers Ladenburg, erklärt: „Wir möchten die Kommunikation mit unseren Kunden qualitativ verändern. Um sie kompetent und nachhaltig bei der digitalen Transformation begleiten zu können, ist es uns wichtig, ein gemeinsames Verständnis von ihren Herausforderungen zu entwickeln und die Chancen von ABB Ability erfahrbar zu machen. Als Partner entwickeln wir dann leistungsstarke Lösungen mit einem echten und messbaren Mehrwert für die Kunden.“ Das Team im ACE Center ist dabei interner Dienstleister für die Geschäfts- und Vertriebseinheiten bei ABB. Rund um den Workshop können die Kunden im „Digital Delta“, einem erweiterten Showroom mit interaktiven Exponaten und Installationen, im „Mixed Reality Lab“ oder im „Prototyping Lab“ auf digitale Entdeckungsreise gehen.

Die halb-, ein- oder mehrtägigen Workshops finden in Ladenburg oder auf Wunsch beim Kunden statt. Mehr als 120 Workshops mit über 1.400 Teilnehmern haben die ACE Centers welt-weit seit April 2018 durchgeführt, allein über 80 im ACE in Ladenburg. Der Workshop selbst besteht aus Phasen, die aufeinander aufbauen. Zu Beginn betrachten die Teilnehmer die Ist- Situation aus unterschiedlichen Perspektiven, tauchen ein in die technologischen Anforde-rungen des Kunden und die Möglichkeiten von ABB Ability, einer integrierten Industrial-Inter-net-Plattform und Cloud-Infrastruktur. Anschlie-ßend formulieren sie die Herausforderungen und entwickeln Ideen und konkrete Lösungsan-sätze. Ergebnis der Workshops sind sogenannte Konzeptposter – quasi erste Projektpläne. Die vielversprechendsten Projektskizzen wählt das Workshop-Team gemeinsam aus. Sie bilden die Grundlage, um die Lösungsansätze mithilfe von Prototypen zu testen.

Kommunikation mit Kunden qualitativ verändern Neben Kunden und ABB-Mitarbeitern nehmen je nach Fragestellung auch externe Partner, Liefe-ranten, Vertreter von Start-ups sowie Angehö-rige von Universitäten an den Workshops teil. „Wir bringen Menschen zusammen – und das möglichst interdisziplinär. Jeder im Raum hat eine Stimme – einer der wichtigsten Grundsätze im Design Thinking. Ein Co-Creation-Workshop ist ein Dialog, der getragen ist von Vertrauen, Neugier und dem Wunsch, voneinander zu lernen und miteinander erfolgreich zu sein“, betont Fabian Hess. Das bestätigt auch Holger

Schwenk, Geschäftsführer des Maschinenbauers INOTEC: „Tatsächlich hatte ich erstmals in mei-nem Berufsleben als potenzieller Kunde nicht den Eindruck, auf einer versteckten Verkaufs-veranstaltung zu sein. Im ersten Workshop ging

es erst einmal nicht darum, welche Produkte wir benötigen, sondern ABB wollte uns nur zuhören. Wir erarbeiteten dann gemeinsam, wo unser eigentliches Problem liegt und wie wir es lösen können.“ Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie, ergänzt: „ABB hat mit der ACE-Methode die verschiedensten Sichtweisen und Wünsche schnell in Ziele abge-leitet. Das hat uns auf effiziente Weise dabei unterstützt, in kürzester Zeit vier konkrete Kon-zepte zu entwickeln und ein gemeinsames Ver-ständnis über die Möglichkeiten einer Partner-schaft im Bereich E-Mobility und Optimierung der elektrischen Infrastruktur zu erzielen. Wir haben die Konzepte bewertet und die weiteren Schritte priorisiert. In nachfolgenden Work-shops werden wir die Zusammenarbeit rund um das Thema Smart City nun vertiefen.“

Weitere Infos: [email protected]

—01 Rund um den Work-shop können die Kunden im„Digital Delta“, einem erweiterten Showroommit interaktiven Exponaten und Installationen,auf digitale Entde-ckungsreise gehen.—02 In den Labs des ACE Centers wird auf viel-fältige Weise nach Lö-sungen gesucht – auch mithilfe von Virtual-Rea-lity-Technologien.

—Die Konzeptposter mit den viel-versprechendsten Ideen wählt das Workshop-Team gemeinsam aus. Sie bilden die Grundlage, um die Lösungsansätze umzusetzen.

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Sie kennt die ABB-Roboter aus dem Effeff und ist für jedes Einsatzszenario gerüstet. Julia Jung, Servicetechnikerin bei ABB Robotics, hat für ihren Beruf sogar eine Höhenretter-ausbildung absolviert. Bei der Arbeit abseilen musste sich die 30-Jährige allerdings erst einmal. Denn Roboter, die an der Decke einer Produktionshalle installiert sind, prüft und repariert sie in der Regel von Gerüsten, Hub-steigern oder Leitern aus. Die gelernte Elek-tronikerin für Automatisierungstechnik liebt die Herausforderungen ihrer Arbeit: „Keine Robotiklösung gleicht der anderen und jeder Kunde hat andere Anforderungen. Ich muss mich also bei jedem Einsatz neu in die Mate-rie einarbeiten und zügig Lösungen für ganz unterschiedliche Probleme entwickeln.“ Von ihrem Startpunkt bei Regensburg fährt Julia Jung zu Unternehmen aller Branchen in ganz Süddeutschland und betreut Automobilzulie-ferer ebenso wie Molkereien oder Schmieden. In ihrer Freizeit ist sie mit ihren drei Hunden ebenfalls viel auf Achse. Dann geht es raus in die Natur zum Wandern, Radfahren oder Klettern. Oder aber Julia Jung hebt ab und genießt beim Segelfliegen den Blick von oben.

—Ein Händchen für RoboterJulia Jung, Regensburg

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—ABB-Termine

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about 3 | 19 Das Kundenmagazin von ABB Deutschland

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Redaktionsleitung ABB AG, Andreas Schwaderer, Kallstadter Straße 1, 68309 Mannheim

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M E SS E N & VE R A N STA LTU NG E N

IFA6. bis 11. September, Berlinb2b.ifa-berlin.com

Transformer-Life-ManagementKonferenz (TLM)16. und 17. September, Wernigerodetiny.cc/tlm-conference

efa – Fachmesse für Elektro-, Ge-bäude-, Licht- und Energietechnik18. bis 20. September, Leipzigwww.efa-messe.com

FachPack 24. bis 26. September, NürnbergABB: Halle 4A, Stand 4A-431 tiny.cc/fachpack

ABB Grid Automation Forum24. bis 26. September, HeidelbergAnsprechpartnerin: [email protected]

Motek – Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageauto-matisierung7. bis 10. Oktober, Stuttgart www.motek-messe.de

S E M I N A R E & WOR K S HOPS

DE442 – System 800xA Konfigura-tion von Grafikbildern und Design der Bedienoberfläche2. bis 6. September, Frankfurt a. M.

T315C – System 800xA Engineering AC 800M16. bis 20. September, Ladenburg

DE430 – Microsoft Windows Tech-nologie für ABB-Prozessleitsysteme30. September bis 2. Oktober, Frankfurt a. M. Anmeldung: https://mylearning.abb.com

Seminare: SicherheitsbeleuchtungInbetriebnahmeschulung viaFlex16. September, BerlinAnmeldung: www.abb.de/kaufel

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— USV-SystemeDie Antwort auf den ständigwachsenden Leistungsbedarf inRechenzentren

Die Skalierbarkeit eines USV-Systems ermöglicht eine genaue Anpassung an Ihre derzeiti-gen IT-Anforderungen. Im Klartext: Sie setzen nur so viel Energie für Stromversorgung und Kühlung ein, wie Sie tatsächlich benötigen. Das trägt nicht nur dazu bei Ihre Be-triebskosten zu senken, sondern entlastet gleichzeitig die Umwelt. abb.de/ups