Abteilung Jugendhilfe und Schule Inklusion macht Schule … · 2016-06-16 · 28. Mai 2015:...

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1 TITEL Abteilung Jugendhilfe und Schule Inklusion macht Schule Dokumentation der Fachreihe 2015

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1 TITEL

Abteilung Jugendhilfe und Schule

Inklusion macht Schule Dokumentation der Fachreihe 2015

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Inklusion macht SchuleDokumentation der Fachreihe zum abteilungsinternen Schwerpunktthema 2015

mit Praxisinformationen zur Umsetzung von Inklusion im Ganztagsschul-Alltag

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7 EDITORIAL WORUM ES UNS GING

8 WAS IST INKLUSION? DIE WICHTIGSTEN FAKTEN UND BEGRIFFE, BESCHLÜSSE UND PLÄNE KOMPAKT Kurzinfo zu Grundlagen-Paper Inklusion Material-Ordner 1 (MO 1)

10 INKLUSION BEI DER DIAKONIE IM LEITBILD VERANKERT

11 „INKLUSION MACHT SCHULE“ DIE FACHREIHE 2015 IN DER ABTEILUNG JUGENDHILFE UND SCHULE

14 INPUT FÜR ALLE: INKLUSIVE HANDLUNGSFELDER IN DER DÜSSELDORFER SCHULLANDSCHAFT Kurzinfo zu Präsentation Silke Winkelsträter und Meike Eggert MO 1 Kontaktlink zu den Inklusions-Koordinatorinnen 18 INPUT FÜR ALLE: HALTUNG IST GEFRAGT – DER VORSTAND ZU INKLUSION AN SCHULE Überblick: Maßnahmen für gelingende Inklusion Handreichung/Flyer der Abteilung Jugendhilfe und Schule

24 DIE INKLUSIONSRALLYE FACHGESPRÄCHE UND KOLLEGIALER AUSTAUSCH AN DEN SCHULEN Link zu Arbeitsbögen mit Rückmeldungen der Mitarbeiter Kernfragen aus Abteilungsversammlungen zu den Themen – „Elternsicht“ – „Zwischen Integration und Inklusion“ – „Die Sicht der Lehrer auf schulische Inklusion“ – „Übergang Schule-Beruf“

§ 12 AO-SF im Wortlaut Möglichkeiten und Gelingensbedingungen zum Handlungstransfer zu allen Rallye-Themen Hinweis auf Index für Inklusion MO 3

39 PRAXISTAGUNG „INKLUSION MACHT SCHULE“ FACHGESPRÄCHE UND LERNBÜROS Infos und Kontakt zu allen Referenten Kurzinfo zu Skript Hella Wenders MO 1 Infos zur Methode Lernbüro Links zu ausgezeichneten Schulen Kurzinfo zu Vorträgen Wocken, Erbring, Foltin, Sonnenburg MO 3 Arbeitsblätter mit Ergebnissen der Inklusionsrallye

58 DIE FORTBILDUNG ZUM THEMA INKLUSION „WAS BRAUCHEN KINDER MIT AUTISMUS?“ Kurzinfo zu Vorträgen Anke Rockel und Daniela Schwarz MO 1

60 BERATUNG INKLUSIV(E) LENA ALBERTY IST DIE NEUE INKLUSIONSBEAUFTRAGTE FÜR DIE ABTEILUNG JUGENDHILFE UND SCHULE Kontakt

62 INKLUSION 2015+ EIN AUSBLICK AUF DAS SCHWERPUNKTTHEMA 64 DER GROSSE INKLUSIONS-FUNDUS DIE MATERIAL- ORDNER AM OBERLINPLATZ Übersicht über die Materialen in allen Material-Ordnern mit Kurzinfo und Nutzen

Zum Gebrauch dieses Praxishandbuchs:

Alle Praxisinfos, die Sie bei der direkten Umsetzung von Inklusion an Ihrer Schule unterstützen, haben wir in blauer Schrift und mit einem Schlagwort gekennzeichnet.

Hinweise zur Fachreihe gehörenden Materialien in den vier haptischen Material-Ordnern (MO) am Oberlinplatz sind ebenfalls blau gekennzeichnet – sie erkennen Sie außerdem durch den davorstehenden Pfeil.

Das Inhaltsverzeichnis dieser Material-Ordner finden Sie am Schluss dieses Praxishandbuchs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir in dieser Dokumentation bei Personenbezeichnungen in der Regel die männliche Form verwendet. Die Angaben beziehen sich selbstverständlich auf beide Geschlechter.

INHALTINHALT

PRAXIS-INFO

PRAXISINFO

4321

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EDITORIAL WORUM ES UNS GING

Editorial

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

Anlass und Motivation für unsere Fachreihe „Inklusion macht Schule“ war der dritte Absatz des Artikels 24 der UN-Behindertenrechts- konvention. Er beschreibt, dass Menschen mit Behinderungen u. a. „lebenspraktische Fertigkeiten und soziale Kompetenzen […] erwerben sollen, um ihre volle und gleichberechtigte Teilhabe an Bildung und als Mitglieder der Gemeinschaft zu erleichtern“. Da dieser Erwerb in der Schule nicht nur über den klassischen Unterricht erfolgen kann, sehen wir es als Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe im Rahmen der Ganz-tagsschule, hier eine konkrete Herangehensweise anzubieten.

Die zentrale Fragestellung für unsere Fachreihe lautete daher:

Wie sehen konkret die Bedarfe unserer Mitarbeiter aus, um inklusive (Ganztags-)Schulentwicklung weiter voranzutreiben?

Kinder- und Jugendhilfe als BildungspartnerWir verstehen uns als Partner im Kontext eines erweiterten Bildungs-verständnisses und fühlen uns verpflichtet, bei der Planung und Ausge-staltung schulischer Inklusion mitzuwirken. Selbstverständlich schließt unser Partnerschaftsverständnis die Zielgruppe der Kooperationslehrer und Schulleitungen mit ein. Lesen – Nachschlagen – UmsetzenDie Ihnen vorliegende Dokumentation unserer Fachreihe

... erläutert Ihnen die Grundidee und die aufeinander aufbauenden Strukturbausteine unserer Fachreihe... fasst die Veranstaltungen unserer Fachreihe ergebnisorientiert zusammen ... zeigt die Dimensionen der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität unserer Arbeit... leitet Sie in Form eines Praxishandbuchs über die blauen Praxisinfos zu weiteren vorliegenden Informations- und Arbeits- materialien – online und in den haptischen Material-Ordnern (MO) am Oberlinplatz... versorgt sie mit den wichtigsten Kontakten und Links zum Thema Inklusion ... lässt Mitarbeiter zu Wort kommen, die an den Veranstaltungen der Fachreihe teilgenommen haben

Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre, viel Erfolg und eine hohe Motivation bei der Umsetzung von Inklusion an Ihren Standorten.

Hubert BalkhausenAbteilungsleiter Jugendhilfe und Schule

„OHNE GELUNGENE KOOPERATION IN TEAMS IST INKLUSION NICHT MÖGLICH!“

(PROF. R. WERN ING, 2015)

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8 9INKLUSIONINKLUSION

WAS IST INKLUSION? DIE WICHTIGSTEN FAKTEN UND BEGRIFFE, BESCHLÜSSE UND PLÄNE KOMPAKT

Er soll weiterentwickelt und immer wieder neu überprüft werden. Das Handlungsfeld Bildung umfasst insbesondere drei Bereiche: schu-lische Bildung, gemeinsame Kinderbetreuung und Frühförderung. Das Recht auf eine unentgeltliche, angemessene schulische Bildung, Förde-rung und Unterstützung gilt für alle behinderten sowie nichtbehinder-ten Kinder in Deutschland. Der Anteil von Kindern mit sonderpädagogi-schem Förderbedarf entsprach 6,2 Prozent im Schuljahr 2009/2010 (zum Vergleich: 4,4 Prozent im Schuljahr 1997/1998).

Landesaktionsplan NRWDie Ausgestaltung und Organisation der schulischen Bildung fällt in den Aufgabenbereich der Länder. So ergibt sich eine unterschiedliche Ausgestaltung der sonderpädagogischen Förderung von Bundesland zu Bundesland. In NRW beschreibt er wichtige Ziele zur Inklusion in Schule:

– Überarbeitung des Schulgesetzes (bereits geschehen, siehe unten) – Alle Schüler einer allgemeinen Schule, sollen immer auch bei deren Grundstellenbedarf berücksichtigt werden – unabhängig davon, ob sie einen Förderbedarf haben oder nicht. Das Unterstützungssystem „Schon jetzt“ plant zusätzliche Lehrerstellen für die Umsetzung der Inklusion ein.– Sonderpädagogische Lehrkräfte sind Teil des Kollegiums einer inklusiven Schule.

Das 9. SchulrechtsänderungsgesetzDer Gesetzentwurf der Landesregierung NRW, das 9te Schulrechtsän-derungsgesetz, gilt seit dem Schuljahr 2014/2015 bzw. seit 1. August 2014. Es regelt den gemeinsamen Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung und legt fest, dass Schüler mit Förderbedarf individuell gefördert und dabei zu eigenen Abschlüssen geführt werden, wenn sie nicht zieldifferent unterrichtet werden können. Das Gesetz führt die sieben Förderschwerpunkte auf.

Rechtliche Grundlagen InklusionDie kompletten Texte der UN-Behindertenrechtskonvention, Artikel 24 (Bildung), des Nationalen Aktionsplans der Bundesregierung, des Landesaktionsplans NRW sowie die wichtigsten Paragrafen des 9. Schulrechtsänderungsgesetzes NRW finden Sie im MO 1.

Das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung ohneDiskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit ist von verschiedenen Gremien beschrieben worden. Hier die für den Bereich Jugendhilfe und Schule wichtigsten Auszüge:

Inklusive Bildung – Definitionsvorschlag der Unesco„Inklusive Bildung bedeutet, dass allen Menschen – unabhängig von Geschlecht, Religion, ethnischer Zugehörigkeit, besonderen Lernbedürf-nissen, sozialen oder ökonomischen Voraussetzungen – die gleichen Möglichkeiten offen stehen, an qualitativ hochwertiger Bildung teilzu-haben und ihre Potenziale zu entwickeln. Nicht der Lernende muss sich in ein bestehendes System integrieren, sondern das Bildungssystem muss die Bedürfnisse aller Lernenden berücksichtigen und sich an sie anpassen.“* *Quelle: http://www.unesco.de/inklusive_bildung_inhalte.html, 2013

UN-Behindertenrechtskonvention, Artikel 24 – Bildung(1) Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung. Um dieses Recht ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen mit dem Ziel,

a) die menschlichen Möglichkeiten sowie das Bewusstsein der Würde und das Selbstwertgefühl des Menschen voll zur Entfaltung zu bringen und die Achtung vor den Menschenrechten, den Grund- freiheiten und der menschlichen Vielfalt zu stärken;b) Menschen mit Behinderungen ihre Persönlichkeit, ihre Begabungen und ihre Kreativität sowie ihre geistigen und körperlichen Fähig- keiten voll zur Entfaltung bringen zu lassen;c) Menschen mit Behinderungen zur wirklichen Teilhabe an einer freien Gesellschaft zu befähigen.

In Bezug auf Mitarbeiter in der schulischen Inklusion heißt es hier u. a.:

(4) Um zur Verwirklichung dieses Rechts beizutragen, treffen die Ver- tragsstaaten geeignete Maßnahmen zur Einstellung von Lehrkräften, einschließlich solcher mit Behinderungen, die in Gebärdensprache oder Brailleschrift ausgebildet sind, und zur Schulung von Fachkräften sowie Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen auf allen Ebenen des Bildungs-wesens. Diese Schulung schließt die Schärfung des Bewusstseins für Behinderungen und die Verwendung geeigneter ergänzender und alter-nativer Formen, Mittel und Formate der Kommunikation sowie pädago-gische Verfahren und Materialien zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen ein.

Nationaler Aktionsplan der BundesregierungDer Nationale Aktionsplan der Bundesregierung fasst deren Ziele und Maßnahmen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention für die nächsten zehn Jahre zusammen.

MATERIAL-ORDNER (MO) AM OBERLINPLATZ

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10 11INKLUSIONINKLUSION

„INKLUSION MACHT SCHULE“ DIE FACH- REIHE 2015 IN DER ABTEILUNG JUGENDHILFE UND SCHULE

Schritt für Schritt zur Inklusion: Das Thema ist in den Leitbildern von Diakonie schon länger vorhanden.

Step 1: Diakonie DeutschlandDie Diakonie Deutschland hat 2013 deutschlandweit unter dem Leitsatz „Was willst Du, dass ich Dir tun soll? (Mk 10,51) – Inklusion verwirkli-chen!“ Inklusion zum Jahresthema gemacht.

www.diakonie.de/jahresthema-10082.html

Step 2: Diakonie RWLDie Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe positionierte sich schon 2012 u. a. aus dem Geschäftsbereich Familie, Bildung und Erziehung heraus zum Thema Inklusion und unterstützte den Aktionsplan der Landesre-gierung durch verschiedene Maßnahmen. So hat sie neue gesellschafts-politische Leitbilder für ein wertschätzendes, solidarisches Miteinander der Generationen, Kulturen, Milieus, Menschen mit und ohne Beein-trächtigungen mitentwickelt und gefördert und in entsprechenden Programmen umgesetzt.

Step 3: Diakonie DüsseldorfDie Diakonie Düsseldorf sagt in ihrem Leitbild schon seit vielen Jahren: Wir leben Nächstenliebe – Wir gestalten Zukunft – Wir sind ermutigend, verbindend und wegweisend. In dieser christlichen Grundhaltung ist Inklusion inklusive.

Step 4: Abteilung Jugendhilfe und SchuleDie Abteilung Jugendhilfe und Schule widmet sich mit ihren vielfälti-gen Angeboten der individuellen ganzheitlichen Bildung von Kindern und Jugendlichen. Die hier arbeitenden Fachkräfte wirken an der Persönlichkeits-, Selbst- und Sozialkompetenz-Entwicklung von Kindern und Jugendlichen mit und stärken systematisch deren Fähigkeiten, Talente, Fertigkeiten und Wissenserwerb. Der rote Faden der Kinder- und Jugendhilfearbeit der Diakonie ist die Ressourcen- und Lebens- weltorientierung, sie entwickelt interkulturelle Konzepte und Partizipa-tionsmodelle und sieht sich auch verantwortlich für Querschnittsauf-gaben wie Gender. Zu weiteren Aufgabenfeldern von Jugendhilfe und Schule gehören Organisationskonzepte wie Diversity-Management bzw. Mainstreaming, Ansätze des konstruktivistischen Lernens und die Entwicklung und Umsetzung von kooperativen Lernformen. Und eben natürlich auch die Umsetzung von Inklusion außerhalb des Unterrichts im Ganztagsschulbetrieb an den Partnerschulen der Diakonie Düsseldorf.

2014 ging es los: Mit Inkrafttreten des 9. Schulrechtsänderungsgesetzes zum 1. August wurde inklusive Bildung und Erziehung in Schulen als Regelfall verankert. Anlässlich dieser rechtlichen Änderung machte die Abteilung Jugendhilfe und Schule mit der konkreten Zielformulierung eines neuen Jahresthemas ihren ersten Schritt in Richtung Inklusion. Unter dem Motto „Inklusion macht Schule“ sollten im Rahmen der Auf-gabengebiete der Abteilung weitergehende wichtige Schritte auf dem Weg zu einer inklusiven Schule eingeleitet werden.

Die zentrale übergeordnete Frage lautete dabei:

Was benötigen die Beteiligten mit ihren bereits gemachten Erfahrungen, um inklusive Ganztags- schulentwicklung weiter voranzutreiben?

Zentrale Ziele der Fachreihe– allen Beteiligten aus Schule unterschiedliche Diskussions- und Entwicklungsformen sowie Gestaltungswege zu bieten– und damit für verschiedene Rahmenbedingungen individuelle Antworten zu finden – sowie nächste Schritte zu konkretisieren– alle an schulischer Inklusion Beteiligten zu stärken – optimistisch neue Gestaltungswege für das sich verändernde Bildungswesen zu beschreiten– wichtige Fragestellungen und Probleme für die an Schule tätigen Mitarbeitenden der Diakonie zu identifizieren– Antworten bzw. mögliche Wege zu Lösungen zu finden

Fragestellungen der Fachreihe– Was benötigen Mitarbeiter, um kompetente Partner für die im Zuge der Inklusion notwendige Konzeptanpassung am jeweiligen Schul- standort sein zu können? – Welche Ideen für die individuellen praktischen Handlungsfelder gibt es unter den Mitarbeitern schon?– Wie gewährleistet die Leitungsebene Zeit und Raum für die fachliche Auseinandersetzung mit dem Thema?

Bausteine der FachreiheUm diese Ziele und Fragestellungen zu bearbeiten, wurde die Fachreihe systematisch mit aufeinander aufbauenden Bausteinen entwickelt.

1. Impuls: Inklusion in der Düsseldorfer Schullandschaft 30. Oktober 2014: 1. Abteilungsversammlung Inklusive Handlungsfelder in der Schullandschaft – Stand der Dinge in Düsseldorf Impulsvortrag: Silke Winkelsträter und Meike Eggert

INKLUSION BEI DER DIAKONIE IM LEITBILD VERANKERT

„WIR LEBEN

NÄCHSTENLIEBE.

WIR GESTALTEN

ZUKUNFT. “

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12 INKLUSION

2. Impuls: Der Vorstand zum Thema Haltung in der Inklusion 5. Februar 2015: 2. Abteilungsversammlung Haltung ist gefragt – Der Vorstand der Diakonie zu Inklusion an Schule Vorträge: Thorsten Nolting und Adolf-Leopold Krebs

Die Inklusionsrallyes als Austauschforum für Mitarbeiter 13. bis 30. April 2015: Die Inklusionsrallye Fachgespräche und kollegialer Austausch an den Schulen. Die verschiedenen Professionen der Abteilung kommen zu den in den ersten Veranstaltungen identifizierten Fragen und Themen ins Gespräch.

Die Praxistagung: Transfer auf den eigenen Standort 28. Mai 2015: Praxistagung „Inklusion macht Schule“ Fachgespräche und Lernbüros. Tagesveranstaltung in Kooperation mit dem Diakonie Institut für berufliche Bildung. Alle schulischen Akteure sind eingeladen, auf Basis der in der Inklusionsrallye erarbeiteten Fragen und Statements und des Inputs von Fachreferenten realisierbare Visionen für den eigenen Standort zu entwickeln.

Einzelaspekt: Fortbildung Autismus 16. September 2015: Die Fortbildung zum Thema Inklusion Was brauchen Kinder mit Autismus? Workshop mit den diakonieinternen Fachleuten Anke Rockel und Daniela Schwarz

Das TeamZum Team, das sich intensiv mit dem Thema Inklusion auseinander- gesetzt und die Veranstaltungen im Rahmen der Fachreihe vorbereitet und durchgeführt hat, gehörten Mitarbeiter der Abteilung Jugendhilfe und Schule sowie des Fortbildungsinstituts.

1. ABTEILUNGS- VERSAMMLUNG 30. OKTOBER 2014

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14 151. ABTEILUNGSVERSAMMLUNG

INPUT FÜR ALLE INKLUSIVE HANDLUNGS-FELDER IN DER DÜSSELDORFER SCHULLANDSCHAFT

1. ABTEILUNGSVERSAMMLUNG

Zur ersten Impulsveranstaltung der Fachreihe versammelten sich alle Mitarbeiter der Abteilung Jugendhilfe und Schule am 30. Oktober in den Bilker Arkaden. Heinz Frantzmann startete mit einer Andacht, Hubert Balkhausen gab eine kurze Vorschau auf das „Inklusions-Jahr“ und die Inklusions-Koordinatorinnen der Stadt, Meike Eggert und Silke Winkelsträter, gaben einen Überblick über den Stand der Dinge an den Düsseldorfer Schulen.

Vielfalt ist bereichernd, aber auch anstrengend Heinz Frantzmann erinnerte die Zuhörer daran, dass Verschiedenheit in der christlichen Botschaft immer Thema war, dass Jesus stets sagte: „Nicht: Jedem das Gleiche, sondern: Jedem das Seine.“ „Wir müssen mit der Unterschiedlichkeit leben. Das ist bereichernd – aber auch an-strengend!“, so Frantzmann. Für die schulische und diakonische Praxis im System Schule bedeute das: Was brauchst du? Was hilft dir? Es gehe um Entfaltung und Förderung ohne Überforderung und Benach-teiligung. Es gehe um die Kunst des Zusammenlebens verschiedener Menschen. Dahinter stecke eine Vision und mit dieser Vision solle man die große Aufgabe angehen, so Frantzmann.

Ausblick auf das Inklusions-JahrHubert Balkhausen gab einen Ausblick auf das „Inklusions-Jahr“ 2015 der Abteilung Jugendhilfe und Schule. Das Thema Inklusion erhalte durch die Veranstaltungen der Fachreihe in den nächsten Monaten ei-nen besonderen Stellenwert bei der Diakonie – mit dem Ziel, den Blick zu schärfen für Inklusion in der Stadt – für die in der Diakonie Tätigen.

Inklusions-Koordinatorinnen der Stadt Die Inklusionskoordinatorinnen der Stadt Meike Eggert und Silke Win-kelsträter präsentierten im Team-Teaching und führten so gleich ein-mal eine Methode des kooperativen Unterrichtes vor. In ihrer Funktion beraten die beiden Pädagoginnen multiprofessionelle Teams in Schulen, moderieren themenorientierte Veranstaltungen und Fortbildungen als Teil des Kompetenzteams in Düsseldorf und kennen das System Schule aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit als Lehrerinnen sehr gut. Unter dem Titel „Inklusive Handlungsfelder in der Düsseldorfer Schulland-schaft“ gaben sie einen Überblick über den Stand der Dinge.

Meike Eggert

Inklusionskoordinatorin Sekundarstufe 1

[email protected]

Tel 0211 89-96323

Silke Winkelsträter

Inklusionskoordinatorin Grundschule

[email protected]

Tel 0211 89-98829

Vom GU über GL bis zum AO-SFDie beiden Expertinnen erklärten kompetent und gut verständlich die Grundlagen von Inklusion in Düsseldorf und veranschaulichten sie mit vielen eigenen Erfahrungen aus der Praxis. Sie gaben einen Rückblick auf die Herkunft der Inklusion und die Entwicklung des Gemeinsamen Unterrichts (GU) zum Gemeinsamen Lernen (GL). Sie erläuterten die Begriffe Exklusion, Segregation, Integration und Inklusion, erklärten die konkreten Unterschiede zwischen Integration und Inklusion und gaben einen Überblick über die Verteilung der Förderschwerpunkte in NRW – darüber, in welchen Schulstufen GL stattfindet und wie die aktuellen Zahlen in Düsseldorf sind. Es folgten die schulrechtlichen Grundlagen für Inklusion – von der Umsetzung der Behindertenrechtskonvention in NRW über die konkre-ten Änderungen in der Ausbildungsordnung der sonderpädagogischen Förderung (AO-SF) bis hin zu den Möglichkeiten der Integrationshil-fe/Schulassistenz für Kinder mit ausgewiesenem Förderbedarf. Zum Schluss ihres Vortrags machten Eggert und Winkelsträter auf die große Bedeutung der Teamarbeit aufmerksam und zeigten die breite Palette der Unterstützungsangebote für Schulen im inklusiven Entwicklungs-prozess.

Die komplette Präsentation eignet sich gut als kleines Nachschlagewerk zu den Grundlagen von Inklusion und ist im MO 1 zu finden. Kontakt zu den beiden Inklusionskoordinatorinnen: www.duesseldorf.de/schulen/stichworte/sonderpaedagogisch.shtml

Fazit: „Früh fördern!“ und „Jede Schule ist anders.“Das Fazit der beiden Referentinnen: Das Ziel in NRW und in Düsseldorf ist es, präventiv zu arbeiten, Kinder von Anfang an intensiv und indivi-duell zu fördern und bei Problemen früh zu intervenieren. Das sollten die Mitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit berücksichtigen. Sie räumten aber auch mit der Vorstellung auf, es gebe ein „inklusives Schulkon-zept“. Jede Schule sei anders und Inklusion müsse von jeder Schule selbst und sehr individuell gestaltet werden.

Eine gute VorlageHubert Balkhausen sprach das Schlusswort: „Das war eine gute Vorlage für das, was kommt, die Referentinnen haben alle Fragen aus dem Vorfeld beantwortet. Ich denke, das war ein gelungener Auftakt, darauf können wir bei unseren folgenden Veranstaltungen aufsatteln.“

Was uns bewegt Die Abteilungsversammlung zeigte: Das Gelingen von Inklusion an den Standorten der Mitarbeiter ist für diese vorrangig von vielen Einzelfragen rund um die Rahmenbedingungen abhängig.

INKLUSION IN

DÜSSELDORF

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16 1. ABTEILUNGSVERSAMMLUNG

Wie verändert sich die personelle Besetzung an den Schulstandorten im Unterricht und im Ganztag?

Welche Unter-stützung gibt es auf dem Weg zum inklusiven Schulkonzept?

Wer initiiert AO-SF- Verfahren, wie ist der Ablauf und wer wird in welcher Form beteiligt?

Welche unter- stützenden Maß-nahmen kann Schulsozialarbeit anbieten?

Wie werden Stellen- anteile der Sonder- pädagogen der Regelschule zugewiesen?

Wie kann der Aus-tausch verstärkt, die Teamarbeit unterstützt und ge-fördert werden?

Wie können Übergänge sicher und sinnvoll gestaltet werden?

Wie können Kom-petenzen und Res-sourcen einzelner Mitarbeitender genutzt werden?

Welche Einsatz- möglichkeiten der zugewiesenen Sonderpädagogen gibt es speziell imNachmittagsbereich und in Ferienzeiten?

Wie können sich die beiden Systeme Jugendhilfe und Schule gegenseitig unterstützen?

Wie werden Integra- tionshelfer zu Inklusionshelfern und was ist Schulassistenz?

Welchen Lernzu-wachs haben Schüler in Klassen mit GU im Vergleich?

Hier eine Auswahl der am häufigsten formulierten Fragen:

2. ABTEILUNGS- VERSAMMLUNG 5. FEBRUAR 2015

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18 192. ABTEILUNGSVERSAMMLUNG2. ABTEILUNGSVERSAMMLUNG

INPUT FÜR ALLE: HALTUNG IST GEFRAGT – DER VORSTAND ZU INKLUSION AN SCHULE

Zweite Impulsveranstaltung zur Fachreihe war die Abteilungsversamm- lung am 5. Februar in den Bilker Arkaden. Thorsten Nolting und Adolf-Leopold Krebs gaben Anregungen für das persönliche Heran-gehen an das Thema Inklusion – die Haltung – und stellten sich den Fragen, Bedenken und Meinungen der Mitarbeiter. Pfarrer Heinz Frantzmann hielt zum Auftakt eine kurze Andacht.

Nehmet einander anEr nahm diesmal die Jahreslosung aus dem Römerbrief als roten Faden des christlichen Auftakts: „Nehmet einander an, wie Christus euch an-genommen hat“, heißt es hier. Drei Aspekte der Lösung: Erstens gelin-ge es nicht immer, Streit und Konflikten aus dem Weg zu gehen. Auch das gehöre zu Diakonie und Kirche und in unsere Berufswelt und unser Zusammenleben. Zweitens habe Jesus die Menschen immer angenom-men, wie sie sind und auch Diakonie habe dies immer schon getan. Und drittens: Aufnehmen sei mehr als annehmen. Dafür brauche es Mut zur Auseinandersetzung, die Kraft, Spannungen auszuhalten und immer wieder neue Impulse.

Viele neue Impulse setzten auch Thorsten Nolting und Adolf-Leopold Krebs in ihren Reden.

Verschiedenheit und InklusionThorsten Nolting erinnerte daran, dass Gott seit Adam und Eva Unter-schiede mache und verschieden sein das Normale sei. Das Verschie-dene schule die Wahrnehmung, der Mensch müsse clustern und sein Verständnis der Welt auf Begriffe reduzieren, damit er sie verstehe, so Nolting. „Wir definieren über Begriffe das Normale, so erschließen wir uns die Welt. Wir brauchen ein Raster für Verständnis und haben Verschiedenheit als Gesamtprinzip gelernt. Verstehen funktioniert nur über das Benennen des Normalen.“ Standardisierung führe dazu, dass Einzelne, Behinderte oder weniger begabte Kinder sich geringfügiger fühlen.

Leistung und InklusionInklusion sei heute auch eng verbunden mit dem Thema Leistung, so Nolting.

Menschen mit Behinderung stünden in unserer Leistungsgesellschaft weit hinten, obwohl Jesus sagte: „Leistung ist kein Kriterium für die Bewertung von Menschen.“ Im Gegenteil, er kümmerte sich um die am Rande. Wir aber scheiterten immer wieder daran, so Nolting, dass nicht jeder so angenommen wird, wie er ist. Das aber sei das Ziel. Wenn wir das schafften, wäre das ein Segen, wäre das Gottes heilsame Zuwen-dung zur Welt. Nolting schloss mit den drei Kernsätzen: „Wer mit sich selbst nicht im Reinen ist, wer sich nicht akzeptiert, der hat das erste Problem mit Inklusion. Wer seine eigenen Maßstäbe als absolute setzt und das Verschiedene nicht akzeptiert, wird nie inklusiv handeln kön-nen. Wer aber diesen Sprung schafft, der kann Inklusion leben.“

Politik, Diakonie, Jugendhilfe und Schule und InklusionAdolf-Leopold Krebs beschäftigte sich in seinem dreiteiligen Vortrag mit Politik und Inklusion, mit Diakonie Düsseldorf und Inklusion sowie konkret mit den Arbeitsfeldern der Abteilung Jugendhilfe und Schule und Inklusion. Er fasste die Gesetzgebungsgeschichte zur Inklusion zusammen mit dem Kommentar: „Viele moralische Appelle, wenige konkrete Rahmenbedingungen und Finanzierungen.“ Er machte darauf aufmerksam, dass es bei den großen pädagogischen Umwälzungen wie zum Beispiel Kibiz und dem U3-Ausbau in den Kitas oder der schnellen Einführung und dem immensen Ausbau der Offenen Ganztagsschulen und nun auch bei der Ausführung einer inklusiven Schule keine Pilot-studien gegeben habe und keine Untersuchungen über Rahmen- und Gelingensbedingungen.

Diakonie arbeitet schon immer inklusivDennoch sorge die Diakonie Düsseldorf täglich quer durch alle Arbeits-felder mit „Formen inklusiver Angebote“ dafür, dass allen Menschen das gleiche Recht auf volle individuelle Entwicklung und Entfaltung und soziale Teilhabe ermöglicht werde. Dazu gab Krebs einige Beispiele wie das Café drrüsch, die Tagesstätten für Wohnungslose, die Altenhei-me sowie die Versorgung von psychisch- und suchtkranken Menschen. Dafür kämpfe die Diakonie ständig mit Kostenträgern und Politik um ausreichende Ressourcen.

Inklusion in der Jugendhilfe braucht ErfahrungDennoch seien die Schritte in der Jugendhilfe kleiner, räumte Krebs ein. Die Rahmenbedingungen in allen Einrichtungen seien für eine ausrei-chende Förderung noch zu schlecht. Es funktioniere hier aber nur mit der Politik der kleinen Schritte, Inklusion um jeden Preis lehne die Diakonie ab. Adolf-Leopold Krebs schloss seinen Vortrag mit den Worten: „Es geht nicht um den großen Wurf, sondern nur in kleinen Schritten können wir es schaffen. Was wir brauchen ist: Erstens Erfahrung. Wir müssen lernen, mit andersartigen Kindern umzugehen, Fortbildungs-Programme, Zusatzausbildungen und Kollegiale Beratung. Zweitens Erfahrung. Wir brauchen Menschen mit einer Wahrnehmung dafür, wann zusätzliche Mitarbeiter zu holen sind, damit Inklusion gelingen kann. Drittens Erfahrung. Wir müssen Rahmenbedingungen so gestalten, dass mit ausreichenden Ressourcen Kinder und Eltern Teilhabe und Inklusion erleben können.“

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20 212. ABTEILUNGSVERSAMMLUNG2. ABTEILUNGSVERSAMMLUNG

Inklusionsberater ist gefragt.

Die Haltung ist da und der neue Begriff Inklusion ist da. Was mir fehlt, ist ein Inklusionsberater. Ich habe so viele Fragen, ich würde gern etwas in der Hand haben...

Krebs: Wir sehen, dass wir einen Auftrag haben für eine Stelle mit besonderem Know-how, die man anrufen und wo man sich beraten lassen kann. Es wird eine zwei-/dreiseitige Hand- reichung geben. Hubert Balkhausen bereitet so etwas vor.

Gerecht ist nur, allen gerecht zu werden.

Das Schlusswort von Thorsten Nolting: „Zum Abschluss: Das Spiel ist nur gerecht, wenn wir es schaffen, allen gerecht zu werden. Den Kindern mit Behinderungen. Den anderen Kindern. Den Mitarbeitern. Wir müssen die Grenzen der Belastbarkeit definieren. Wie setzen wir welche Mittel ein, um was zu erreichen? Wir brauchen Ihre Rückmeldungen, müssen Sie verstehen. Wenn dies der richtige Weg ist, werden wir Mittel finden, ihn gangbar zu gestalten.“

„Die Anwesenheit des Vorstandes hebt die Moral!“

„Es ist hilfreich, Unterstützungsmöglichkeiten zu erfahren!“

„Wo wird Diakonie investieren: Geld, Zeit, Präsenz?“

„Der theologische Ansatz als Instrument der ,Überprüfung‘ und Weiterentwicklung der eigenen Haltung ist hilfreich!“

„Wo sind mögliche Grenzen schulischer Inklusion? Welche Grenzen müssen gesetzt werden, um Misserfolge zu verhindern?“

„Eine Beratungsstelle sollte eingerichtet werden!“

„Der Druck wurde genommen!“

Inklusion und andere Kulturen.

Inklusion ist mehr als Behinderung. Wir ha-ben ja auch das Thema der Migration. Diese Eltern sind oft gar nicht gewillt, einen Antrag auf sonderpädagogische Förderung zu stel-len. In ihrer Kultur bewertet man behinderte Kinder ganz anders.

Krebs: Mein Statement war keine Aufforderung, flächendeckend Anträge zu stellen! Wir können uns als Diakonie nicht prinzipiell verweigern, mit diesen Rahmenbedingungen Inklusion umzu-setzen. Die Grundvoraussetzung ist: Die Schule muss mitspielen.

Diese Abteilungsversammlung zeigte: Das Gelingen von Inklusion an den Standorten der Mitarbeiter ist auch von der Unterstützung und das „den Rücken freihalten“ der Diakonie abhängig. Hier eine Auswahl der in dieser Richtung am häufigsten formulierten Fragen und Statements:

Blitzlicht der Mitarbeiterfragen und Statements Es ist gut zu wissen: Die Diakonie steht hinter uns.

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22 2. ABTEILUNGSVERSAMMLUNG

Teilnehmer-Echo nach beiden Abteilungsversammlungen Persönlich, telefonisch und per E-Mail haben wir Mitarbeitende befragt, wie sie die beiden Abteilungsversammlungen zum Thema beurteilen. Das sind ihre Antworten:

Stefanie Arnold – Einrichtungsleitung OGS St. Elisabeth„Ich fand beide Abteilungsversammlungen sinnvoll und informativ. Es war gut, mitzubekommen, dass die Diakonie das Thema breit aufstellt und recht fundiert thematisiert. Wir sehen ja bei der täglichen Arbeit, welche Widerstände es gibt und wie es mit der Bereitschaft zu Verän-derung bestellt ist. Da ist es wichtig, zu wissen, dass man den Träger hinter sich hat.“

Andreas Billetter – Einrichtungsleiter OGS Regenbogenschule„Ich fand beide Abteilungsversammlungen wichtig, um zu sehen, dass der Vorstand die Interessen der Mitarbeiter bei Stadt und Land vertritt und dass Diakonie gemeinsam mit den Mitarbeitern in diesen Bereich tiefer einsteigt, dass die Thematik aufgegriffen wird. Wir sind bei der Inklusion an unserer Schule schon recht weit und gut vernetzt. Wir sehen natürlich, wo noch überall angesetzt werden muss, um Inklusion wirklich umfassend umzusetzen (Personalschlüssel usw.). Aber insge-samt waren beide Veranstaltungen ein wichtiger Schritt hin zur Auseinandersetzung mit der Thematik.“

Monika Bos – Dipl.-Sozialarbeiterin/Berufskolleg/Beratungsstelle Übergang Schule-Beruf„Grundsätzlich ist die Fachreihe Inklusion als wichtig und hilfreich an-zusehen, da das Thema uns in unseren Arbeitsbereichen im Alltag be-gegnet und uns fordert. Was mir noch fehlt, ist ein Fahrplan mit einem Raster, welche Bereiche noch angesprochen werden. Wenn ich weiß, was noch behandelt wird, kann ich mich entsprechend vorbereiten und aktiv teilnehmen. Mir fehlte der Bereich Übergang Schule-Beruf. Deutlich wurde auch die Sorge der Mitarbeiter, welche Auswirkungen die intensive Betreuung auf die Arbeit, Aufsichtspflicht usw. hat, auf die nicht näher eingegangen wurde.“

Anna Gojtowski – Schulsozialarbeiterin an der Alfred-Herrhausen- Schule„Ich fand es ganz interessant, die rechtlichen Bestimmungen noch mal klar vor Augen geführt zu bekommen. In den Abteilungsversammlun-gen wurde aber auch ganz deutlich, was für ein weiter Weg noch vor uns liegt, wenn man die Bestimmungen der UN-Behindertenrechts- konvention und unseren schulischen Alltag miteinander vergleicht.Und ich spreche da jetzt nicht aus eigener Erfahrung, da ich an einer Förder- schule arbeite, die glücklicherweise (vorerst) noch nicht geschlossen werden muss. Aber die Abteilungsversammlungen machten die Not und die Arbeitsbedingungen anderer Kolleginnen und Kollegen deut-lich, die mit der Umsetzung der Inklusion sehr an ihre Grenzen stoßen werden. Ich hoffe, dass sich für die strukturellen Herausforderungen auch eine Lösung finden wird.“

INKLUSIONSRALLYE

APRIL 2015

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Drei Leitthemen für den kollegialen Austausch an den Schulen1. Schulische Inklusion aus Elternsicht – Möglichkeiten der Elternberatung (zwei Termine)2. Zwischen Integration und Inklusion – Fakten und Erfahrungsberichte (zwei Termine) 3. Die Sicht der Lehrer auf schulische Inklusion – Befragungs- ergebnisse und diskussionsanregende Thesen (ein Termin) sowie spezielle Fragestellungen des Arbeitsfeldes Übergang Schule und Beruf

Ein strukturiertes Programm für jede Rallye-Etappe – Vorbereitungsphase der Teilnehmer – Alle erhielten ein Skript mit den rechtlichen Grundlagen mit der Einladung.– Vorstellungsrunde und Einstieg – Die frei moderierte Runde im Plenum konnte Fragen enthalten, einen allgemeinen Austausch oder ein Feedback zum Vorbereitungsskript.– Input zum Thema – Der 30-minütige Input von Diakonie-Mitarbeitern richtete sich jeweils nach dem selbstgewählten Leitthema. – Kollegialer Austausch auf Grundlage der ausgeteilten Arbeitsbögen – Festhalten der Ergebnisse auf den Arbeitsbögen– Schlussrunde

INKLUSIONSRALLYEINKLUSIONSRALLYE

DIE INKLUSIONSRALLYE FACHGESPRÄCHE UND KOLLEGIALER AUSTAUSCH AN DEN SCHULEN

Im April startete die angekündigte „Inklusionsrallye“. Aus der inhalt-lichen Arbeit einer kollegialen Beratungsgruppe des Sachgebietes Ganztagsschule entstand die Idee, Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag und erarbeitetes Wissen rund um das Thema Inklusion in einer Rallye in Umlauf zu bringen. Dabei sollten die unterschiedlichen Arbeitsfelder der Abteilung zusammenkommen. Ihr Sinn war es zudem, vorhandene Ressourcen an den einzelnen Standorten zu erkennen und zu nutzen.

Ziele der Rallye waren – der kollegiale Austausch,– die abteilungsinterne Vernetzung, – die Bündelung von Wissen sowie – die Erstellung eines praxisbezogenen „Handbuchs der schulischen Inklusion von Mitarbeitenden für Mitarbeitende“.

Zentrale Fragen der Rallye waren – Wie gut ist die an Schulen wirkende Jugendhilfe auf den Prozess der Konzeptanpassung im Zuge von schulischer Inklusion vorbereitet? – Was können wir und was wissen wir schon? – Was bieten wir in unseren Schulteams schon an, um den Prozess der schulischen Inklusion erfolgreich zu gestalten?

Eine Rallye mit SystemDie für eine Rallye charakteristischen Etappen standen hier symbolisch für die Arbeitsweise: 1. Grundlage für die Rallye waren die von den Initiatoren selbst gestalteten Inputs und die von Mitarbeitern identifizierten Fragen und Statements aus den beiden Abteilungsversammlungen. 2. Aus den Rückmeldungen der Mitarbeiter wurden Arbeitsbögen als Diskussionsgrundlage für die Rallye-Etappen entwickelt. 3. Die nach Themen aufgeteilten Gruppen diskutierten den kollegialen Input, tauschten sich auf Basis der Arbeitsbögen über die verschiedenen Aspekte der schulischen Inklusion aus und trugen die Ergebnisse in die Arbeitsbögen ein. 4. Die ausgefüllten Bögen wurden von der nächsten Gruppe zum gleichen Thema in der nächsten „Rallye-Etappe“ fortgeschrieben und dienten später als Grundlage für die weiterführenden Fach- gespräche innerhalb der Praxistagung im Mai.

Bei der Rallye gab es eine Gruppenaufteilung mit dem Ziel, die Teil-nehmer von den Kenntnissen der unterschiedlichen Arbeitsfelder profitieren zu lassen und gleichzeitig eine arbeitsfähige Gruppengröße zu gewährleisten: In jedem Team war möglichst immer ein Vertreter je Gruppenform der OGS dabei (additiv/Ganztagsklasse) sowie je eine Person je Schulstandort aus der Schulsozialarbeit. Der Bereich Über-gang Schule und Beruf erhielt einen gesonderten Termin und spezielle Fragestellungen dieses Arbeitsfeldes wurden im Vorfeld mit einer Mitarbeiterin identifiziert.

Input Abteilungsversammlungen + identifizierte Fragen der MA

Praxishandbuch „Inklusion macht Schule“

Rallye-Input + Bearbeitung der identifizierten Fragen der MA anhand von Arbeitsbögen

+ Ergebnisse des kollegialen Austauschs in Etappen

Praxistagung: Ergebnisse der Rallye + Input Lernbüro + weiterführende

Fachgespräche

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Drei Spezialisten – Vorträge für fünf Veranstaltungen 1. Julia Kaewert, Gruppenleitung OGS an einer Förderschule/ Dietlind Sarge, Einrichtungsleitung OGS an einem GL-Standort: Zwischen Integration und Inklusion – Fakten und Erfahrungs- berichte 2. Antje Wieseler, Schulsozialarbeiterin an einer Förderschule/ Michael Markowitz, Ganztagsklasse an einer Förderschule: Schulische Inklusion aus Elternsicht – Möglichkeiten der Elternberatung 3. Hans-Karsten Siebcke, Schulsozialarbeiter an einer Förderschule/ Shireen Potthast, Ganztagsklasse an einer Förderschule: Die Sicht der Lehrer auf schulische Inklusion – Befragungs- ergebnisse und diskussionsanregende Thesen sowie: Schwerpunktthema Übergang Schule und Beruf (mit Unterstützung von Monika Bos, Sozialarbeiterin Übergang Schule und Beruf) Das Skript mit rechtlichen Grundlagen hat Ulrike Rückerl gestaltet.

Das komplette Skript mit o. g. rechtlichen Grundlagen für Inklusion – UN-Behindertenrechtskonvention, Artikel 24 (Bildung), des Nationalen Aktionsplans der Bundesregierung, des Landesaktionsplans NRW sowie die wichtigsten Paragrafen des 9. Schulrechtsänderungsgesetzes NRW– finden Sie im MO 1.

Die Arbeitsbögen mit den Rückmeldungen der Mitarbeiter aus den Abteilungsversammlungen können hier eingesehen werden: K:\JHV-3-Sachgebietsleitungen\Fachreihe Inklusion\Inklusionsrallye

RECHTLICHE GRUNDLAGEN

ARBEITSBÖGEN INKLUSIONSRALLYE

Die Inklusionsrallye „Elternsicht“13. und 20. April 2015 – Erich Kästner-Förderschule RosmarinstraßeDurch Anregungen der Mitarbeiter aus den Abteilungsversammlungen wurden Arbeitsblätter erstellt. Die Möglichkeiten und Gelingensbedin-gungen sind hier zusammengefasst und dienten als Diskussionsgrund-lage der Mitarbeiter während der Rallye.

ElternsichtDie Kernfragen aus den Abteilungsversammlungen zum Thema Elternsicht:

Fachreihe Inklusion macht Schule  

Inklusionsrallye Schulische Inklusion aus Elternsicht – Möglichkeiten der Elternberatung Zur Haltung der Diakonie Düsseldorf und ihrem politischen Wirken: Wie kann es gelingen, die Haltung zur schulischen Inklusion noch offensiver „an die Basis“ – vor allem an Eltern zu bringen? Wie stehen Sie zu dem Vorschlag ein Elternhandout zu entwickeln? Was sind Ihre Anregungen? Methoden und Gelingensbedingungen zum Haltungstransfer an Eltern

Elternhandout: Sinnvoll oder nicht? Wenn ja: Wie könnte es aussehen?

Weitere Anregungen zum Thema: Haltung Diakonie und Eltern

  Zum AO-SF-Verfahren: Umgang mit Eltern, die kein Verfahren einleiten wollen? Wer stellt die Anträge (zeitnah) zur Verfügung? Es fehlen Informationen, wie und wo die Eltern die Anträge stellen sollen! Ein Flyer zum Verfahren wäre hilfreich! Begleitung von Eltern im AO-SF-Verfahren: Methoden, Tipps, Gelingensbedingungen

Begleitung von Eltern im AO-SF-Verfahren: Schwierigkeiten und Fragen

Wenn Eltern kein Verfahren möchten - was tun?

Integrationshelfer: Wie ist das Beantragungs- und Genehmigungsverfahren? Begleitung von Eltern im Beantragungsverfahren: Methoden, Tipps, Gelingensbedingungen

Begleitung von Eltern im Beantragungsverfahren: Schwierigkeiten und Fragen

Partizipation: Welche Möglichkeiten und Erfahrungen gibt es hinsichtlich der Partizipation von Kindern, Jugendlichen, deren Eltern und allen an Schule Beteiligten im Prozess rund um Inklusion? Mit diesen Partizipationsansätzen haben wir gute Erfahrungen gemacht Ideen, Wünsche und Anregungen konkret zur Partizipation zum Thema Inklusion

 

KERNFRAGEN

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28 29INKLUSIONSRALLYEINKLUSIONSRALLYE

AO-SF § 12Eröffnung des Verfahrens auf Antrag der Schule(1) In Ausnahmefällen kann eine allgemeine Schule einen Antrag auf Eröffnung des Verfahrens nach vorheriger Information der Eltern unter Angabe der wesentlichen Gründe stellen, insbesondere 1. wenn eine Schülerin oder ein Schüler nicht zielgleich unterrichtet werden kann oder 2. bei einem vermuteten Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung, der mit einer Selbst- oder Fremdgefährdung einhergeht.(2) Ein Verfahren wird nur dann eröffnet, wenn die Schule dargelegt hat, dass sie alle ihre Fördermöglichkeiten ausgeschöpft hat.(3) Bei einem vermuteten Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Förderschwerpunkt Lernen kann die Schule den Antrag in der Regel erst stellen, wenn eine Schülerin oder ein Schüler die Schuleingangsphase der Grundschule im dritten Jahr besucht; nach dem Ende der Klasse 6 ist ein Antrag nicht mehr möglich.(4) In den übrigen Förderschwerpunkten ist nach Abschluss der Klasse 6 ein Verfahren nur noch in Ausnahmefällen durchzuführen.

Ergebnisse der Inklusionsrallye „Elternsicht“

Sammlung: Methoden und Gelingensbedingungen zum ‚Haltungstransfer‘ an Eltern– Informationsveranstaltungen– intensive Einbindung der Elternpflegschaft– Übergang KiTa-Schule differenziert gestalten– Hospitationen an Schulstandorten mit Modellcharakter-/ Vorbildcharakter– Einrichtung zusätzlicher Funktionen am Schulstandort: „Kulturbeauftragte“ oder „Fachberatung“

Begleitung von Eltern im AO-SF-Verfahren – Methoden, Tipps, Gelingensbedingungen– Entwicklungs- und Beobachtungsbögen– Beratungsgespräche– Hospitationen– Zielvereinbarungen– Informationsveranstaltungen– Hinzuziehung des schulpsychologischen Dienstes– permanenter Austausch zwischen schulischen Akteuren und Eltern– Information und Fachkenntnis aller schulischen Akteure zum Verfahren

Begleitung von Eltern im AO-SF-Verfahren – häufige Fragen von Eltern und Herausforderungen für schulische Akteure– Welche Schule kommt für mein Kind infrage?– Wie wird es den Schulweg bewältigen?– Wie ist das Verfahren bei Schulformwechsel?– Welche Förderungsmöglichkeiten habe ich als Elternteil?– Wie gestalte ich Übergänge für/mit Eltern?– Wie sensibilisiere ich Eltern für den „Leidensdruck“ ihres Kindes?– Wie kann ich eine Hospitation an einer anderen Schulform sinnvoll begleiten?– Wie kann ich Eltern unterstützen, Hilfen anzunehmen?– Wie kann ich Eltern bestärken, ein Verfahren einzuleiten?

Sammlung: Ist die Entwicklung eines Elternhandouts mit dem Schwerpunkt Inklusion (schulbezogen oder „trägerbezogen“) sinnvoll und was wäre bei der Gestaltung zu beachten?– möglichst „einfache“ und realitätsnahe Gestaltung (bezogen auf Sprache und Darstellung)– unbedingt angelehnt an das Schulprogramm und öffentliche Darstellungen der Schule (Webseite etc.)– Anfertigung in verschiedenen Sprachen– inhaltliche Darstellung unter Berücksichtigung aller schulischen Angebote (Unterricht, Schulsozialarbeit, OGS…)

AO-SF IM WORTLAUT

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Die größten StolpersteineGeld, Ausstattung, personelle Ressourcen, Schulkonzeption, Personal- schlüssel und Klassenstärke. Da allen bewusst war, dass sie diese Faktoren nicht beeinflussen können, sahen sie es als ihre gemeinsame Aufgabe stattdessen an, die Eltern zu beraten und die Lehrer zu unter-stützen.

Die Inklusionsrallye „Zwischen Integration und Inklusion“

14. und 23. April 2015 – GGS FlurstraßeAus den Anregungen der Mitarbeiter aus den Abteilungsversammlun-gen wurden Arbeitsblätter erstellt. Die Möglichkeiten und Gelingens-bedingungen sind hier zusammengefasst und dienten als Diskussions-grundlage der Mitarbeiter während der Rallye.

Kernfragen „Zwischen Integration und Inklusion“Die Kernfragen aus den Abteilungsversammlungen zum Thema „Zwischen Integration und Inklusion“:

Fachreihe Inklusion macht Schule  

Inklusionsrallye Zwischen Integration und Inklusion – Fakten und Erfahrungsberichte Inklusives Schulkonzept Welche guten Konzepte gibt es bereits? Wer initiiert den Konzeptentwicklungsprozess vor Ort? Wie stehen die Schulen zur Konzeptentwicklung? Welche Unterstützung gibt es auf dem Weg zum inklusiven Schulkonzept? Wie können Standards entwickelt werden? Durch wen werden diese Standards entwickelt? Fokussierung auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Förderung der Vernetzung (Jugendhilfe-Schule), Verbesserung der Informationsweitergabe Welche guten Konzepte oder erfolgreiche Ansätze sind mir bekannt?

Konzeptentwicklung bzw. -fortschreibung: Wie gelingt ein gemeinsamer Prozess? Welche Unterstützungsangebote sind bekannt?

Standardbeschreibung seitens Jugendhilfe: Was steuern wir im inklusiven Schulkonzept bei und welche gesetzten Standards benötigen wir?

 Rechtliche Rahmenbedingungen: Zuständigkeitsklärung, Berechnungsverfahren, Personalschlüssel … Wie wird sich die personelle Besetzung an den Schulstandorten im Unterricht und im Ganztag (additive Gruppe und Ganztagsklasse) verändern? Wie können Rahmenbedingungen in additiven Gruppen angepasst werden, damit schulische Inklusion gelingt (Blick auf Gruppendynamik > Förderung aller Kinder)? Wie groß kann/sollte eine Gruppe werden?  Wo sind personelle Ressourcen? Bewährte Modelle rund um den Personaleinsatz und rund um Gruppenbildung, Klassenbildung, Zusammensetzung sonstiger Lerngruppen

Veränderungswünsche und konkrete Vorschläge in Bezug auf Rahmenbedingungen (von additiven Gruppen, GTK und Einsatzfeldern SSA)

 Emotionale-soziale Entwicklung bzw. Förderung Wie kann bedarfsgerechte Förderung für diese Entwicklungsbereiche an Regelschulen stattfinden? Welche Methodik ist im Sinne des sozialen Lernens hilfreich und erprobt? Mit welchen Störungen/Schwierigkeiten im Schulleben ist im Zusammenhang mit emotional-sozialer Entwicklungsverzögerung zu rechnen? Bewährte Methoden für soziales Lernen und Förderung emotionaler und sozialer Entwicklung

Bewährte Methoden im Umgang mit Störungen, Deeskalationsmethoden, Unterstützungsangebote, Handlungsmöglichkeiten

Ideenpool: Wie kann pädagogisches Personal im Bereich emotional-sozialer Entwicklung nachqualifiziert werden? Was wünschen Sie sich an Unterstützung?

 

„Ich stehe nicht mehr so allein da.“

„Das war viel nützlicher Input!“

„Anfangs fühlte ich mich da so reingedrängt, aber jetzt sehe ich ,geht nicht, klappt nicht‘ ist auch legitim – das beruhigt mich.“

„Wir müssen die Eltern da abholen, wo sie stehen, sie bestärken, beruhigen und im AO-SF-Verfahren unterstützen.“

„Der Ablauf einer AO-SF wäre hilfreich für die Beratung.“

„Es ist eine gute Abstimmung mit den Lehrern erforderlich.“

„Es ist gut zu hören, wie es funktionieren kann.“

„Die Mischung von Input und Arbeitsphase war gelungen.“

„Ich stehe nicht mehr so allein da, das belastet mich jetzt nicht mehr so!“

„Ich habe hilfreiche zusätzliche Infos zum Thema durch die anderen erhalten.“

KERNFRAGEN

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Ergebnisse der Inklusionsrallye „Zwischen Integration und Inklusion“

Bewährte Methoden zur Förderung des sozialen Lernens und zur Förderung emotionaler und sozialer Entwicklung– Rückzugsmöglichkeiten für Kinder schaffen (zwecks Aggressionsbewältigung)– Entspannungsangebote für Schüler (Yoga etc.)– Rollenspiele– Faustlos– Coolness Training– Rhythmisierung des Tages (Wechsel von An- und Entspannungsphasen ≥ GTK)– am Schulstandort: gemeinsame Regeln und Konsequenzen– Verstärkerpläne/Smiley-Systeme– enge Zusammenarbeit mit den Eltern– Klassenrat– regelmäßige Einheiten zum Sozialen Lernen– Freispiel– individuelle Wochenziele für das Kind definieren– „Ich schaffs“– Buddy-Projekt– Patenschaften durch Kinder

Bewährte Methoden im Umgang mit Störungen, Deeskalations-methoden, Unterstützungsangebote, Handlungsmöglichkeiten– Schüler „aus der Situation herausnehmen“– Kurzbeschulung OGS– bessere Reaktionsmöglichkeiten durch päd. Doppelbesetzung– Aggressionen zulassen (begleitet!)– Zeit lassen, Druck nehmen– Einzelgespräche, zuhören– viel Bewegung– Einsatz von Batakas– Rückzugsmöglichkeiten schaffen/anbieten– No Blame Approach– Verhaltensdetektiv in eigener Sache– Lubo aus dem All– entsprechende Fort- und Weiterbildung der Pädagogen, Konfliktmanagement und Supervision– individuelle Wochenpläne für die Schüler (Klarheit schaffen)

Standardbeschreibung seitens Jugendhilfe: Was steuern wir im inklusiven Schulkonzept bei? – Konzeptweiterführung– Professionalität, Fachkompetenz, sozialpädagogisches Fachwissen– gemeinsame Fortbildungen zum Thema: Welche gesetzten Standards bräuchten wir? – Integrationshelfer– Personalschlüssel 1:12– beratende Fachkraft

– mehr Zeit und mehr Raum– gemeinsame Fortbildungen

Konzeptentwicklung bzw. -fortschreibung: Wie gelingt ein gemeinsamer Prozess? – gegenseitige Einführung in Lernmaterialien und Angebotsformen– Rahmenprogramme wie „Buddy-Projekt“ ins Konzept einbinden– alle Akteure mehr vernetzen/gegenseitig „einbinden“– Einbezug aller Institutionen des Stadtteils – ganzheitliches, systemisches Verständnis im Kollegium– gemeinsame pädagogische Tage durchführen– gemeinsame Projektwochen gestalten– Installation von Klassenteams im Stundenplan– gemeinsame Fachtage

Veränderungswünsche und konkrete Vorschläge in Bezug auf Rahmen-bedingungen (von additiven Gruppen, Ganztagsklassen und Einsatz-feldern der Schulsozialarbeit)– kindgerechte Raumkonzepte– mehr Personal in allen schulischen Arbeitsfeldern!– Einbindung von weiteren Professionen: Therapeuten, Psychologen, Heilpädagogen etc.– Verwaltungskräfte bzw. gesonderte Verwaltungsstunden für Jugendhilfeangebote an Schule– Fortbildung aller Mitarbeitender der Jugendhilfe (Bspw. Heilpädagogik, Motopädie)– Einsatz des Sonderpädagogen im Nachmittagsbereich – freigestellte OGS-Leitung– zwei Fachkräfte je OGS-Gruppe– Fortbildungsangebot durch Diakonie einrichten: Fachkraft für Inklusion– feste Vertretungskräfte für OGS– Schulungsangebote für Integrationshelfer– Reduzierung der Gruppengröße OGS– spezialisierte Bildungsanbieter (OGS)

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Die Inklusionsrallye „Die Sicht der Lehrer auf schulische Inklusion“ und „Übergang Schule-Beruf“

30. April – Oberlinplatz Aus den Anregungen der Mitarbeiter aus den Abteilungsversammlun-gen wurden Arbeitsblätter erstellt. Die Möglichkeiten und Gelingens-bedingungen sind hier zusammengefasst und dienten als Diskussions-grundlage der Mitarbeiter während der Rallye. Außerdem haben wir spezielle Fragestellungen des Arbeitsgebietes Übergang Schule und Beruf im Vorfeld bei einer Kollegin erfragt.

„Die Sicht der Lehrer auf schulische Inklusion“ und „Übergang Schule-Beruf“ Die Kernfragen aus den Abteilungsversammlungen zum Thema: „Die Sicht der Lehrer auf schulische Inklusion“ und „Übergang Schule-Beruf“:

Fachreihe Inklusion macht Schule  

Inklusionsrallye Die Sicht der Lehrer auf schulische Inklusion – Befragungsergebnisse und diskussionsanregende Thesen zusätzlich: Schwerpunkt Übergang Schule und Beruf Rechtliche Rahmenbedingungen: Zuständigkeitsklärung, Berechnungsverfahren, Personalschlüssel  Wie werden Stellenanteile der Sonderpädagogen der Regelschule zugewiesen? Welche Einsatzmöglichkeiten der zugewiesenen Sonderpädagogen gibt es speziell im Nachmittagsbereich und in Ferienzeiten? Das Zuweisungsverfahren im Praxistest: Wo kommen Stellenanteile an? In welchem Umfang?

Einsatzmöglichkeiten der Sonderpädagogen: gute Erfahrungen und offene Wünsche.

 Kommunikation und Zusammenarbeit Jugendhilfe/ Schule Wie kann der Austausch verstärkt werden? Wie kann die Teamarbeit unterstützt und gefördert werden? Wie können sich die beiden Systeme gegenseitig unterstützen? Wie kann Jugendhilfe konkret die Schule unterstützen? Welche Rolle muss Jugendhilfe einnehmen? Erfolgreiche Maßnahmen zur Verbesserung von Austausch und Teamwork.

Was wünschen wir uns von „Schule“? Was können wir geben?

 IST-Stands-Beschreibung: Wie wird Inklusion derzeit an Schulen in Düsseldorf umgesetzt? Lehrpersonal bzw. dessen Qualifikation Sind Lehrer an allgemeinen Schulen ausreichend vorbereitet? Gibt es Fortbildungsmöglichkeiten? Wie „inklusiv“ ist denn eigentlich ihres Erachtens die Schule an der Sie arbeiten?

Ihre Einschätzung und Ihre Erfahrung aus kollegialem Austausch: Sind die Lehrkräfte gut vorbereitet?

Welche Fortbildungen gab es an Ihrem Schulstandort bereits zum Thema?

 Übergang Schule-Beruf Wie können Übergänge sicher und sinnvoll gestaltet werden? Wie gestalte ich Berufsorientierung, Praktikumsvermittlung? Praxisbezug zum Arbeitsfeld herstellen! Gelingensbedingungen für sichere Übergänge von Schule und Beruf

Erfahrungsaustausch: Welche Konzepte, Ansätze, Ideen gibt es für den inklusiven Schulstandort mit Berufs- und Praktikumsvermittlung?

Was benötigen alle Beteiligten, um das Arbeitsfeld sicher zu gestalten bzw. um notwendige Umgestaltungen und Anpassungen vorzunehmen?

Die größten StolpersteineDer Alltag steht im Gegensatz zu den gesetzlichen Bestimmungen, sie können nicht umgesetzt werden. Die Zeitkontingente für Kommuni- kation müssten erweitert werden: Es gäbe eindeutig mehr Möglich-keiten, wenn mehr Zeit da wäre. Es gibt immer noch nicht genügend gegenseitige Akzeptanz zwischen Lehrern, Schulsozialarbeitern und Erziehern, zu wenig Arbeit auf Augenhöhe.

„Ich nehme jede Menge mit.“

„Hilfreich und anregend war heute der intensive Austausch der Mitarbeiter aus den verschiedenen Schulformen, Tätig-keitsbereichen und Stadtteilen.“

„Es war gut, Erfahrungen der Kollegen zu hören, die einen anderen Blickwinkel auf die Kinder haben.“

„Hilfreich war es, auch einmal mit Berufskollegen derselben und solchen mit anderer Profession an anderen Schulen zu sprechen.“

„Der Austausch war gut und wichtig.“

„Wichtig war heute für mich: Die Rückbesinnung auf die schon bestehenden Kompetenzen.“

„Wir haben interkulturelle Kinder, wir haben schwierige Kinder, jetzt auch noch behinderte Kinder, aber wir sehen: Auch dafür sind die Kompetenzen schon da!“

„Das war interessant.“

INDEX FÜR INKLUSION

Die beiden Referentinnen dieser Rallye wiesen auf den „Index für Inklusion“ hin, eine Sammlung von Materialien zur inklusiven Pädagogik finden Sie im MO 3.

KERNFRAGEN

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Themenübergreifende Ergebnisse der Inklusionsrallyes:

Veränderungswünsche und konkrete Vorschläge in Bezug auf Rahmen-bedingungen (von additiven Gruppen, Ganztagsklassen, Einsatzfeldern der Schulsozialarbeit und aus dem Arbeitsfeld Übergang Schule und Beruf)– kindgerechte Raumkonzepte– mehr Personal in allen schulischen Arbeitsfeldern!– Einbindung von Therapeuten, Psychologen, Heilpädagogen etc.– Verwaltungskräfte bzw. gesonderte Verwaltungsstunden für Jugendhilfeangebote an Schule– Fortbildung aller Mitarbeitender der Jugendhilfe (Bspw. Heilpädagogik, Motopädie)– Einsatz des Sonderpädagogen im Nachmittagsbereich – freigestellte OGS-Einrichtungsleitung– zwei Fachkräfte je OGS-Gruppe– Fortbildungsangebot einrichten: „zertifizierte Fachkraft Inklusion“ o. ä. – feste Vertretungskräfte für OGS– Schulungsangebote für Integrationshelfer– Reduzierung der Gruppengröße OGS– spezialisierte Bildungsanbieter (OGS)

Wünsche rund um Einsatzmöglichkeiten der Sonderpädagogen – intensive Zusammenarbeit mit OGS– Unterstützung auch im Ferienprogramm OGS und SSA– „geregeltes Teamwork“: Zuständigkeiten aller Akteure klären!– Beratungskontingent des Sonderpädagogen für OGS (fallbezogene Beratung)– deutliche Einbindung und Präsenz bei Dienstbesprechungen und Teamsitzungen

Kommunikation/Zusammenarbeit Jugendhilfe und Schule: Erfolgreiche Maßnahmen zur Verbesserung von Austausch und Teamwork?– einheitliches Konzept– regelmäßige Treffen– Teilnahme des päd. Personals an Dienstbesprechungen/ Konferenzen– regelmäßige Gesprächs-/Austauschtermine (OGS/SSA)– gemeinsame Fortbildungen– Lehrkraft nimmt am OGS-Team teil

Was wünscht sich Jugendhilfe von „Schule“?– Transparenz und Informationsbereitschaft– Durchführung o. g. Maßnahmen an ALLEN Kooperationsstandorten– umfassendere Dokumentation von den Lehrkräften – Wertschätzung– Interesse

Was kann Jugendhilfe einbringen?– Bereitschaft zu regelmäßigem Austausch– Bereitschaft zur Hospitation– Teilnahme an gemeinsamen Fortbildungen– Fachliche Kenntnisse

Ergebnisse der Inklusionsrallye „Die Sicht der Lehrerauf schulische Inklusion“ und „Übergang Schule-Beruf“

Inklusives Schulkonzept: Welche guten Konzepte oder erfolgreiche Ansätze sind bekannt? – gegenseitige Einführung in Lernmaterialien und Angebotsformen– Rahmenprogramme wie Buddy ins Konzept einbinden– alle Akteure mehr vernetzen/gegenseitig „einbinden“– Einbezug aller Institutionen des Stadtteils – ganzheitliches, systemisches Verständnis im Kollegium– gemeinsame pädagogische Tage durchführen– gemeinsame Projektwochen gestalten– Installation von Klassenteams im Stundenplan– gemeinsame Fachtage

Gelingensbedingungen für sichere Übergänge von Schule und Beruf: Welche Konzepte, Ansätze, Ideen gibt es für den inklusiven Schulstand-ort mit Berufs- und Praktikumsvermittlung?– Beratungsstellen an jeder weiterführenden Schule etablieren– Akquirierung von geeigneten Firmen für Praktikumsstellen, Arbeits- und Ausbildungsplätze verbunden mit angemessener „Aufklärung“ im Vorfeld– frühzeitige Einbindung von Hilfen ≥ Netzwerk aufbauen– Förderbedarfe bei jedem Schüler überprüfen– Einbindung der schulpflichtigen Berufsschüler ins Rather Modell– ausreichende Anzahl von 2-jährigen betrieblichen Ausbildungen mit geringem Theorieanteil– ausreichende finanzielle Mittel, Personalressourcen und Räumlich- keiten– Ausweitung der Plätze für Auszubildende in Betreuung z. B. durch RegioSüd, Berufseinstiegsbegleiter ≥ Ausweitung dieser Stellen – Annäherung zwischen den Ansprüchen der Betriebe und den Lerninhalten der Schule (Ausbildungsrahmenplan)– engere Zusammenarbeit aller Beteiligten zum Austausch über Stand und Fortschritt der Schule (z. B. Konferenzen)– engere Kooperation mit der IHK und der HWK (als Ersteller der Ausbildungsrahmenpläne)– Einbindung der Berufskollege – adäquates Verhalten der Diakonie als Arbeitgeber bezogen auf „inklusive Ausbildungsplätze“

Was benötigen alle Beteiligten, um das Arbeitsfeld sicher zu gestalten bzw. um notwendige Umgestaltungen und Anpassungen vorzunehmen?– Fokussierung auf Projekte wie Assessment- und Kompetenzcenter, Einführungstage etc. (sind aber diakonieintern ersatzlos entfallen)– Kontakte zu Kammern knüpfen, um Einfluss auf den Ausbildungs- rahmenplan nehmen zu können– Vernetzung gleicher Schulformen zum Thema– Schulungen, um Eltern beim AO-SF-Verfahren oder anderen Diagnoseverfahren unterstützen zu können– Aufnahmemöglichkeit aller Schüler ins „Rather Modell“

Page 20: Abteilung Jugendhilfe und Schule Inklusion macht Schule … · 2016-06-16 · 28. Mai 2015: Praxistagung „Inklusion macht Schule“ Fachgespräche und Lernbüros. Tagesveranstaltung

39PRAXISTAGUNG

Die Praxistagung am 28. Mai bildete das inhaltliche Herz der Fachreihe. Ihr Ziel war es, alle Beteiligten im Rahmen von Jugendhilfe und Schule dabei zu unterstützen, das wichtige Thema Inklusion in der Praxis gelingend umzusetzen und die Zusammenarbeit der beiden Bereiche zu stärken und zu festigen. Die Form einer Praxistagung wurde gewählt, um die Mitarbeiter in ihrem praktischen Handeln zu unterstützen, die Methode der Lernbüros sollte an das inklusive Lernen anknüpfen.

Die Partner, also Mitarbeitende der Abteilung Jugendhilfe und Schule, Schulleitungen und beauftragte Lehrkräfte, konkretisierten im Laufe der Praxistagung die nächsten, relevanten Schritte auf dem Weg zur inklusiven Schule. In den von Experten begleiteten Lernbüros wurden den Teilnehmenden vielfältige Bearbeitungsmöglichkeiten des Themas geboten. Zur inhaltlichen Vorbereitung der Lernbüros wurden die im Vorfeld gesammelten individuellen Fragestellungen aus den Arbeits- bögen der Rallyes genutzt.

Das Lernbüro gehört zu den Methoden individueller Förderung und somit auch zur Inklusion. Das Lernbüro ist der Ort für das Lernen, für das Ausprobieren und Erproben. Es unterstützt das Lernen als individuellen und aktiven Prozess, den jeder selbst vollziehen muss und setzt den Akzent auf den systematischen Erwerb von Qualifikationen. Dieser Prozess erlaubt ausdrücklich unterschiedli-che Lerntempi, hängt niemanden ab, bremst aber auch niemanden. Nicht jeder macht jeden Schritt, schon gar nicht zur gleichen Zeit. Unterschiedliche inhalt-liche und methodische Wege der Erarbeitung sind möglich. Einführungen in ein Thema werden oft im Plenum vorgenommen, die Weiterarbeit erfolgt in kleinen Gruppen oder in Diskussionsform. Die Ergebnissicherung kann unterschiedlich erfolgen – mündlich oder schriftlich. Die Rolle der Lehrkräfte im Lernbüro ist die von Lernberatern. Die Ergebnisse einzelner Lernbüros können später im großen Plenum ausgetauscht werden. So multipliziert sich Wissen.

Ein Toolkit, eine Anleitung zur Umsetzung des Lernbüros an der Schule gibt es im MO 3.

PRAXISTAGUNG „INKLUSION MACHT SCHULE“

DIE METHODE

LERNBÜRO

PRAXISTAGUNG „INKLUSION MACHT SCHULE“ FACHVORTRÄGE UND LERNBÜROS

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40 41PRAXISTAGUNGPRAXISTAGUNG

Inklusion ist scheinselbstverständlichThorsten Nolting freute sich über den zweideutigen Titel der Tagung „Inklusion macht Schule“. Wenn „etwas Schule mache“, sei es ja im Ansatz schon gelungen. Das bedeute: Schule nimmt Inklusion lang-sam an, hat aber noch viel zu tun. Er bezeichnete Inklusion als eine Scheinselbstverständlichkeit: Ihr Status sei gesellschaftsfähig, aber nicht wirklich Realität. Die Schule präge unsere Gesellschaft und sei ein guter Ort, um Inklusion zu installieren. Nolting erinnerte daran, dass die Beteiligten jetzt nicht mehr in der Phase der Vorüberlegung seien, sondern in der der Umsetzung. Dafür eine gemeinsame Sprache zu suchen, sei heute Thema und Ziel des Tages. Die Partner in der Schule, Jugendhilfe und Schule, müssten miteinander intensiver in Kooperation gehen, dafür bedürfe es fachlicher Impulse. Die Bearbeitung von fach-lichen Themen in Teams mit der Methode des Lernbüros sei neu im Diakonie-Kontext und vielversprechend, so Nolting.

Drei praktische Fragen im MittelpunktGabriele Piper: „Dieser Tag heißt bewusst Praxistagung!“ Hauptanliegen sei es, dass alle an Schule Tätigen, zum Thema Inklusion ins Gespräch kommen und gemeinsam Erkenntnisse für die praktische Umsetzung gewännen. Sie erklärte, dass die Teilnehmer in theoretischen und prak-tischen Lernbüros die Ergebnisse der Inklusionsrallye weiterbearbeiten und weiterentwickeln sollten. Ziel sei dabei die Wertschätzung der Vielfalt, die Aufnahme des fachlichen Inputs und das Ausprobieren von verschiedenen Formen des Lernens wie im Lernbüro der Schule.

Als die drei praktischen Kern- und Leitfragen der Praxistagung benannte sie 1. Wie kann Inklusion gelingen?2. Was brauchen die Mitarbeiter, um sie umzusetzen?3. Wie kann die Zusammenarbeit in den multiprofessionellen Teams intensiviert werden?

Eine Schule für alleDen idealen Einstieg ins Thema Inklusion machte Hella Wenders mit Ausschnitten aus ihrem Film „Berg Fidel – eine Schule für alle“. Die Filmproduzentin gab Informationen zur Entstehung der Dokumentation, stellte sich selbst, die Grundschule und ihren Weg zur Inklusion sowie die Protagonistenkinder vor. Anhand vieler Filmausschnitte machte sie anschaulich deutlich, wie diese Schule in Münster inklusiv arbeitet, in welcher Rolle sich Lehrer hier sehen und welche Erfolge sie trotz der nicht idealen Rahmenbedingungen vorweisen können.

Das Skript von Hella Wenders gibt es im MO 1.

Grundschule Berg FidelInformationen über die Schule und ihre Angebote: www.ggs-bergfidel.de

Die LernbürosEs gab zwei verschiedene Lernbüro-Typen: 1. theoretisch ausgerichtete: Theorie-Lernbüro2. praxisorientierte: Praxis-Lernbüro Die Theorie-Lernbüros beinhalteten jeweils einen kurzen Expertenvor-trag, die Praxis-Lernbüros wurden offen moderiert. Jeder Teilnehmer besuchte beide Lernbüro-Typen. Den in der Inklusionsrallye formu-lierten Fragen wurden teils konkrete Arbeitsmaterialien, allgemeine Informationstexte oder Best Practice Aushänge zugeordnet. Zusätzlich hingen in allen Lernbüros Essenzen und offene Fragestellungen an den Wänden und bildeten somit weitere Anregungen für den kollegialen Austausch sowohl in den Praxis als auch in den Theorie-Lernbüros.

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42 43PRAXISTAGUNGPRAXISTAGUNG

Stellenprofil „Inklusionsberatung“, „Fachberatung Inklusion“, „Inklusionskoordination Jugendhilfe“ o. ä.

– Welche Ideen gibt es dazu bereits? – Wie könnte eine gemeinsame Konkretisierung einer solchen Stelle erfolgen?

Grundsatzfragen schulischer Inklusion

– Ist gemeinsames Lernen wirklich zum Nutzen aller Schüler? – Können derzeitige Förderschüler wirklich angemessen auf einer Regelschule gefördert werden? – Wie kommt es, dass im Zuge der Inklusions- debatte immer seltener ein Förderbedarf festgestellt wird?

Rechtliche Rahmenbedingungen: Zuständig-keitsklärung, Personalschlüssel …

– Welche bewährten Modelle rund um den Personaleinsatz an inklusiven Schulen sind bekannt?– Wie könnten nächste Schritte für ein eigenes „Einsatzkonzept“ sein?

Wunsch: Einrichtung einer Stelle „Inklusionsbeauftragter Jugendhilfe“, „Fachberater Inklusion“ o. ä.

– Was müssten Ihrer Meinung nach Aufgaben und Schwerpunkte einer solchen Funktion sein? – Welche Wünsche hätten Sie konkret?

Mitarbeiterschutz bzw. Fürsorge des Arbeit-gebers

– In einigen Rückmeldungen wird o. g. Pflicht des Arbeitgebers bei der Inklusion stärker eingefordert.– Was wünschen sich die Mitarbeitenden der Jugendhilfe konkret dazu? – Was brauchen Sie?

Räumliche Rahmenbedingungen

– Welche räumliche Ausstattung benötigt eine inklusive Schule unbedingt?– Welche Ideen haben Sie zur Ausarbeitung eines Raumkonzepts?

Haltung der Jugendhilfe zum Thema schuli-sche Inklusion

– Laut Rückmeldung fehlt es einigen Mitarbei- tenden an konkreten Zielen und Visionen zum Thema schulische Inklusion. – Wie formulieren Sie Ihre Ziele und Visionen?– Was wünschen Sie sich konkret, in Leitbildern etc. der Jugendhilfe zu finden?

Grundsatzfragen schulischer Inklusion

– Wie fördert man am besten eine ganzheitliche Betrachtung des Themas bei allen schulischen Akteuren?– Wie lässt sich eine positive Haltung befördern?

Netzwerk Inklusion

– Wie kann kollegiale Unterstützung aussehen? – Wie können Kompetenzen und Ressourcen, positive Haltungen einzelner Mitarbeitender genutzt werden?

Anforderungen und Veränderungen im Arbeitsfeld Schulsozialarbeit

– Welche unterstützenden Maßnahmen kann Schulsozialarbeit im Zuge schulischer Inklusion am Standort anbieten? – Wie kann Schulsozialarbeit in den Konzept- entwicklungsprozess eingebunden werden?– Welche neuen Aufgabengebiete und Heraus- forderungen wird es geben?

Qualifikation von Gruppenleitungen Offener Ganztagsschulen

Erfahrungsaustausch:– Welche etablierten Fortbildungsmöglichkeiten rund um schulische Inklusion gibt es speziell für Mitarbeitende in Offenen Ganztagsschulen? – Welche „neuen“ Fortbildungsangebote wären wünschenswert?

Fragen an den Wänden der Lernbüros

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44 45PRAXISTAGUNGPRAXISTAGUNG

THEORIE-LERNBÜRO PROF. HANS WOCKENTHEMA: „VISIONEN“

AUSGEZEICHNETE SCHULEN

Prof. Dr. Hans Wocken

– Dipl.-Pädagoge

– Dipl.-Sonderpädagoge

– Professor für Lernbehindertenpädagogik

und Integrationspädagogik

Mehr Infos im Netz:

Präsentation: hans-wocken.de/PDF

www.hans-wocken.de

Die richtige Vision ist elementar.

Das theorieorientierte Lernbüro von Referent Prof. Hans Wocken mit dem Titel „Visionen“ bot den Teilnehmern Informationen zu den sehr unterschiedlichen Motiven für Inklusion, zur Begrifflichkeit, zu pädago-gischen Aspekten und zur Einordnung in die Bildungspolitik. Inklusive Schule sei für ihn ein Haus der Vielfalt mit den drei Säulen (Vielfalt der) Kinder, (Vielfalt des) Unterricht(s) und (Vielfalt der) Pädagogen. Er gab Beispiele aus dem Kooperativen Lernen und der Lernevaluation. Schließlich erklärte er das inklusive Schulsystem und die Ziele einer inklusiven Bildungspolitik.

Dank der langjährigen Erfahrung des Sonderpädagogen war das Theo-rie-Lernbüro aber auch sehr praktisch. Wocken spickte seinen Vortrag mit vielen Beobachtungen in inklusiven Klassen, prangerte das hiesige Schulsystem an mit den Worten „Deutschland ist Weltmeister der Selektion“ und nannte die richtige Vision für elementar bei der Um-setzung von Inklusion.

Begeisterung und Best Practice

Wockens Appell nach Vortrag und Diskussionsrunde: – Denken Sie positiv und bleiben Sie begeisterungsfähig!– Stellen Sie nicht alles in den Vordergrund, was im Weg steht!– Besuchen Sie immer wieder Schulen, die Inklusion erfolgreich umsetzen!

Als Beispiele nannte er hier besonders die mit dem Jakob Muth-Preis oder dem Deutschen Schulpreis ausgezeichneten Schulen: www.jakobmuthpreis.de und http://schulpreis.bosch-stiftung.de

Ein solcher Besuch überzeuge Skeptiker und gebe neue Ideen für die Umsetzung an der eigenen Schule.

Im MO 1 finden sich weitere Beiträge von Prof. Hans Wocken zum Thema Inklusion.

THEORIE-LERNBÜRO DR. SASKIA ERBRINGTHEMA: „TEAMARBEIT UND INKLUSION: MODELLE, METHODEN UND ENTWICKLUNGS- IMPULSE FÜR MULTIPROFESSIONELLE TEAMS“

Dr. Saskia Erbring

– Supervisorin M. A.

– Coach und Trainerin

– Sonderpädagogin /Lehrerin

Mehr Informationen zur Referentin

und ihrem Leistungsspektrum:

www.praxis-erbring.com

Das Team ist die Ressource.

Saskia Erbring gab in ihrem Lernbüro Input zur Teamarbeit an der inklusiven Schule, zu den Schwierigkeiten schulischer Teamarbeit und Entwicklungsimpulse zur Verbesserung.

Sie nannte als Erfolgsfaktoren inklusiver Schulentwicklung die Teamar-beit, unterstützende Schulleitung und eine gemeinsame Wertebasis im Kollegium. Misserfolgsfaktoren für inklusive Schulentwicklung seien da-gegen das Gefühl von mangelnder Kompetenz, fehlende Fort- und Wei-terbildung und eine unrealistische Einschätzung von Behinderungen.

Leitfragen für Teamarbeit seien – Welche Kompetenzen sind in unserem Team vorhanden?– Was wird gebraucht (in der Lerngruppe etc.)? – Was kann jeder wann und wie beitragen?

Als Werte- und Kompetenzbereiche für Inklusion nannte sie die Wert-schätzung der Vielfalt der Lernenden, die Unterstützung aller Lernen-den, die Zusammenarbeit mit anderen sowie die persönliche berufliche Weiterentwicklung.

Teamentwicklung sei eine wichtige Ressource für gute, gesunde und inklusive Schule. Ein gutes Team arbeite an gemeinsamen Zielen, nutze die Unterschiedlichkeit der Teammitglieder und arbeite in einer geregel-ten Form, über die regelmäßig reflektiert wird.

Teamkompetenz beziehe sich auf die Fähigkeit, Rollen und Beziehungen innerhalb des Teams situationsadäquat zu gestalten.

Fazit der Teilnehmer– Das war eine gute Hilfestellung!– Mir ist deutlich geworden, wie wichtig Teamarbeit ist.– Ich kann das Thema Teamarbeit jetzt strukturierter angehen.– Inklusion ohne Teamarbeit ist unmöglich.– Das Material und die Methodenblätter sind eine super Unterstützung.– Die Kurzübersicht über den Förderplan ist sehr gut!

Dr. Saskia Erbrings Präsentation und weiteres Material finden Sie im MO 3.

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46 47TITELPRAXISTAGUNG

THEORIE-LERNBÜRO WOLFGANG FOLTINTHEMA: „HANDLUNGS- UND WIRKUNGS- MÖGLICHKEITEN DER SCHULSOZIALARBEIT AN INKLUSIVEN SCHULEN“

Ein konkretes Konzept muss sein.

Wolfgang Foltin erläuterte in seinem Vortrag die Handlungs- und Wir-kungsmöglichkeiten von Schulsozialarbeit am Beispiel der Gesamt- schule Nettetal (www.ge-nettetal.de). Die Teilnehmer des Lernbüros erhielten einen differenzierten Einblick in Konzepte, Kompetenzen und die Arbeit der Schulsozialarbeit an der Gesamtschule Nettetal, insbesondere in die kollegiale Erziehungsberatung. Zum Schluss machte Foltin auf die große Bedeutung eines Konzepts für die Hand-lungs- und Wirkungsmöglichkeit der Schulsozialarbeiter aufmerksam. Als dicksten Stolperstein für das Gelingen von Inklusion bezeichnete er in diesem Zusammenhang, dass die Arbeitsaufträge der Schulsozial-arbeiter im System Schule meist nicht konkret genug formuliert sind. In seinem Lernbüro ging es für die Mitarbeiter nach dem Vortrag darum, die in der Inklusionsrallye formulierten Fragestellungen zum Thema Schulsozialarbeit zu diskutieren und Antworten sowie Empfeh-lungen zu formulieren. Hier eine Zusammenstellung der Ergebnisse:

Gelingensbedingungen für sichere Übergänge von Schule und Beruf für den inklusiven Schulstandort

– Beratungsstellen an jeder weiterführenden Schule etablieren– Akquirierung von geeigneten Firmen für Praktikumsstellen, Arbeits- und Ausbildungsplätze verbunden mit angemessener „Aufklärung“ im Vorfeld– frühzeitige Einbindung von Hilfen ≥ Netzwerk aufbauen– Förderbedarfe bei jedem Schüler überprüfen– Einbindung der schulpflichtigen Berufsschüler ins Rather Modell– ausreichende Anzahl von 2-jährigen betrieblichen Ausbildungen mit geringem Theorieanteil– ausreichende finanzielle Mittel, Personalressourcen und Räumlichkeiten– Ausweitung der Plätze für Auszubildende in Betreuung z.B. durch RegioSüd, Berufseinstiegsbegleiter ≥ Ausweitung dieser Stellen – Annäherung zwischen den Ansprüchen der Betriebe und den Lerninhalten der Schule (Ausbildungsrahmenplan)– engere Zusammenarbeit aller Beteiligten zum Austausch über Stand und Fortschritt der Schule (z.B. Konferenzen)– engere Kooperation mit der IHK und der HWK (als Ersteller der Ausbildungsrahmenpläne)– Einbindung der Berufskollege – adäquates Verhalten der Diakonie als Arbeitgeber bezogen auf „inklusive Ausbildungsplätze“

– Fokussierung auf Projekte wie Assessment- und Kompetenzcenter, Einführungstage etc. (sind aber diakonieintern ersatzlos entfallen)– Kontakte zu Kammern knüpfen, um Einfluss auf den Ausbildungs- rahmenplan nehmen zu können– Vernetzung gleicher Schulformen zum Thema– Schulungen, um Eltern beim AO-SF-Verfahren oder anderen Diagnose- verfahren unterstützen zu können– Aufnahmemöglichkeit aller Schüler ins „Rather Modell“

Im MO 3 stellt Wolfgang Foltin seine Präsentation sowie eine Vielzahl von Informationen und Arbeitshilfen für Schulsozialarbeiter zur Verfügung – u. a. auch das Heft: Leitlinien für Schulsozialarbeiter.

Wolfgang Foltin

– Dipl.-Sozialpädagoge

– Fachkraft und Fachberater für Schul-

sozialarbeit (BZR Düsseldorf)

– Systemischer Familientherapeut

Mehr Informationen im Netz

www.schulsozialarbeit-nrw.de

FAZIT DER LERNBÜRO-

TEILNEHMER BLICK INS LERNBÜRO

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4948 PRAXISTAGUNGPRAXISTAGUNG

PRAXIS-LERNBÜRO KIRSTEN MARIA KÜPPERKOLLEGIALER AUSTAUSCH ZUM THEMA „GELINGENSBEDINGUNGEN VON INKLUSION“

Kirsten Maria Küpper

– Kompetenzteam der Stadt Düsseldorf

– Kommissarische Schulleitung

der St.-Peter-Schule

Mehr Infos im Netz

www.lehrerfortbildung.schulministerium.nrw.de

www.st-peter-schule-duesseldorf.de

Schnittstellen verbessern.

Im praxisorientierten Lernbüro von Kirsten Maria Küpper zeigte die Diskussion im kollegialen Austausch, was in der Inklusion schon funktioniert und was nicht. Der Mehrheit der Mitarbeiter war wichtig, eine klarere Rollen- und Aufgabenverteilung vorzunehmen, die Kooperationsstrukturen und Schnittstellen zu verbessern sowie Ressourcen besser zu nutzen, um damit professioneller zu arbeiten.

Fazit der Lernbüro-Teilnehmer zu den Gelingensbedingungen für Inklusion

Schulsozialarbeit– Die Rolle der Schulsozialarbeiter muss wertiger werden!– Aber: Den Schulsozialarbeiter wertzuschätzen reiche nicht aus, er müsse auch konkrete Aufgaben erhalten, Teams und Ressourcen besser nutzen– Bewusstsein für Grenzen schärfen!– Neue Berufsfelder in die Schule integrieren!

Schulleitung– Die Haltung der Schulleitung ist ausschlaggebend für das Gelingen von Inklusion. – Die ganzheitliche Sicht auf die Kinder funktioniert nur, wenn an der Schule hierarchische Strukturen in der Haltung verschwänden.– Systemischen Blick fördern!

Eltern– Die Einbeziehung der Eltern beim Thema Inklusion ist wichtig.– Leider ist das Interesse von Eltern an Inklusion oft geringer als erwartet, Elternarbeit Inklusion ist bei vielen daher noch eine Baustelle– Eltern sind erfahrungsgemäß eher im Schulalltag involviert und weniger in der konzeptionellen Entwicklung.– Aber: Das Profil inklusive Schule muss geschärft und den Eltern (und anderen) besser und intensiver kommuniziert werden.

Als gemeinsame und wichtige Fragen bei der Umsetzung von Inklusion für das ganze Schulteam wurden im Lernbüro bei Kirsten Maria Küpper identifiziert – Was müssen wir tun? – An welchen Schrauben können wir drehen? – Welche nächsten Schritte sind nötig? – Was läuft schon gut und kann ausgebaut werden? – Welche Grundpfeiler für unsere Entwicklung brauchen wir?

Fazit der TeilnehmerDer Raum und die Zeit für Kommunikation muss an der inklusiven Schule konzeptionell verankert werden!

Im MO 3 finden sich verschiedene Arbeitshilfen zum Thema Elternarbeit.

FAZIT DER LERNBÜRO-

TEILNEHMER

BLICK INS LERNBÜRO

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51PRAXISTAGUNGPRAXISTAGUNG

PRAXIS-LERNBÜRO JOACHIM SONNENBURGKOLLEGIALER AUSTAUSCH ZUM THEMA „GELINGENSBEDINGUNGEN VON INKLUSION“

Joachim Sonnenburg

– Mitglied des Qualitätszirkels Offene Ganz-

tagsschule Düsseldorf (Qualitätsberater)

– Coach

Mehr Infos im Netz

www.duesseldorf.de/schulen/ganztagsangebote

„Inklusion umsetzen ist wie dicke Bretter bohren.“

Die Teilnehmer des praktischen Lernbüros bei Joachim Sonnenburg sahen als Ziel des Tages an, die Inhalte und Ergebnisse dieser Tagung ins Lehrerkollegium zu tragen. Dabei sahen sie durchaus die Hinder-nisse, ein Teilnehmer formulierte sie so: „Diese Entwicklungen brauchen Jahre. Man braucht die Mentalität eines Holzwurms, der dicke Bretter bohrt und man muss fröhlich und überzeugt bleiben.“

Fazit der Lernbüro-Teilnehmer zu den Gelingensbedingungen für Inklusion– Angstabbau– Fortbildungen– Hilfe in Einzelfällen– mehr Verständnis für schwierige Kinder– Überforderung abbauen– alle Kollegen ins Boot holen – Mehr Zeit für Kommunikation und Austausch schaffen!– von der Schulleitung fordern, alles mitzutragen– Förderschulen werden immer wichtig bleiben und sie parallel zu betrachten ist wichtig!

Joachim Sonnenburg hat zahlreiche Materialien zum Thema zur Verfügung gestellt. Diese finden sie im MO 3.

FAZIT DER LERNBÜRO-

TEILNEHMER

BLICK INS LERNBÜRO

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52 53PRAXISTAGUNGPRAXISTAGUNG

FAZIT DER TAGUNG LEBENDIG, ENGAGIERT UND FÜR ALLE EIN GEWINN

Die Praxistagung machte deutlich, dass für eine erfolgreiche Schulent-wicklung die Kompetenzen und Ressourcen in den multiprofessionellen Teams noch mehr als zuvor zum entscheidenden Faktor werden. Hubert Balkhausen bezeichnete die Veranstaltung stellvertretend für viele als „lebendig und engagiert“. Besonders die Idee des Lernbüros mit seiner Herausforderung des selbstbestimmten Lernens ohne Vorgaben sei bei allen gut angekommen. Er identifizierte zwei Haupt-themen, die die Tagung bestimmt hätten: – Inklusion beginnt im Kopf und hat viel mit Haltung zu tun– Wie kann (multiprofessionelle) Teamarbeit gelingen?

Im Einzelnen kamen diese Themen in allen Lernbüros immer wieder auf den Tisch:

Teamarbeit und Kommunikation Dies sind zwei wichtige Themen in der täglichen Arbeit in den mul-tiprofessionellen Teams. Besonders bedingt sind diese durch die häufig unterschiedlichen Arbeitszeiten (Lehrer primär vormittags, additive OGS und Schulsozialarbeit primär nachmittags), aber auch durch die Unterschiedlichkeit der Aufgaben. Eine einheitliche Forderung an die Schulleitungen (und die Diakonie) war, konzeptionell Raum und Zeit zu schaffen für Kommunikation, Austausch, Hospitationen an anderen Schulen sowie Fortbildungen.

ÄngsteEin weiteres Thema, das offensichtlich vielen „im Magen“ liegt, sind Ängste vor der neuen Situation. Diese Ängste offen zu kommunizieren und gemeinsam damit umgehen zu lernen, ist daher auch ein Punkt, der in der Inklusionsarbeit an Schule angegangen werden muss.

Gemeinsame HaltungDie gemeinsame Haltung scheint schon bei vielen da zu sein, sie wird lediglich ins Wanken gebracht durch die fehlenden oder mangelhaften Rahmenbedingungen von Inklusion.

Bedeutung der SchulleitungSowohl in Bezug auf das Schaffen von Raum und Zeit für Kommunika- tion und Austausch (s. o.) als auch bei Themen wie Aufgabenverteilung und Rollenverständnis sehen fast alle Teilnehmenden eine große Ver-antwortung bei der Schulleitung.

Neue Rollen und Aufgaben der SchulsozialarbeitAn vielen Schulen ist die Schulsozialarbeit seit vielen Jahren verankert, ihre konkreten Aufgaben in Bezug auf Inklusion sind jedoch vielerorts noch nicht beschrieben oder umgesetzt.

Fazit der Referentinnen und Referenten:

Wolfgang Foltin bezeichnete Inklusion als die Königsdisziplin der psy-chosozialen Arbeit und daher als große Chance für Schulsozialarbeit.

Kirsten Maria Küpper hielt es für besonders wichtig, immer wieder über Chancen und Grenzen zu sprechen und sich die Frage zu stellen „Was können wir selbst tun und wo braucht es Unterstützung und neue Impulse?“

Joachim Sonnenburg hielt es für eine wichtige Aufgabe, die Differenz zwischen Schule und Offener Ganztagsschule zu überwinden und zu überlegen: „Welches ist der nächste Schritt für unsere Schule?“ Weitere unbeantwortete Fragen sind seiner Meinung nach auch „Wie müssen sich Förderschulen in diesem Prozess finden? Wie bekommen wir die Herausforderungen konkret hin? Welche Unterstützung brauchen wir?“ Er wies noch einmal auf die Vielfalt als Ressource hin.

Dr. Saskia Erbring empfahl den Beteiligten, strukturiert in der Team-bildung vorzugehen, Rollen und Kompetenzen neu ins Bewusstsein zu holen und ggf. neu zu denken.

Prof. Dr. Hans Wocken schließlich schloss mit dem Statement:„Inklusion heißt Kinder annehmen und nicht Kinder aussuchen. Es ist ein Paradigmenwechsel nötig vom selektiven Schulsystem zum inklusiven und die Hauptaufgaben seien es, Haltung und Rahmen-bedingungen zu verändern. Und das alles nach dem Prinzip der kleinen Schritte: Wo wollen wir in einem Jahr sein, wo in fünf?“

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54 55ABSCHLUSSREDEPRAXISTAGUNG

In der Pause der Praxistagung befragten wir Teilnehmende zu ihren Erfahrungen und Ein-schätzungen der Tagung und der neuen Methode Lernbüros:

„Das Lernbüro ist sehr praxisorientiert, es werden gute Fragen behandelt, die für uns relevant sind, um mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln etwas zu erreichen. Die Beispiele von Frau Erbring kann man gut umsetzen, sie hat uns viel Neues und eine neue Sicht auf die Dinge vermittelt. Das Wichtigste zum Thema Inklusion und Teamarbeit wurde auf den Punkt gebracht und gut verknüpft.“

Edeltraud Bernt, Heinrich-Herz-Berufskolleg und Jutta Schulz-Ertelt, OGS Adam-Stegerwald-Schule zum theoretischen Lernbüro von Dr. Saskia Erbring zum Thema Teamarbeit und Inklusion

„Anfangs war es etwas schwierig und ungewohnt, diese Selbstfindung, selbst Fragen zu formulieren. Aber dann sind wir langsam reingekommen, das Lernbüro entwickelte eine Selbstdynamik. Im Plenum fand ein guter gemeinsamer Erfahrungsaustausch statt. Wichtig fanden wir auch, dass das Thema Ängste in den Raum gebracht wurde, also ‚Was kommt auf mich zu?‘ Das geht im Alltag oft nicht. Der Austausch hierzu war gut, denn wie wir gemerkt haben: Ängste sind überall und es ist wichtig, sie offen zu kommunizieren. Außerdem war Thema: Wie kann ich meine Ressourcen besser nutzen? Und: Raum schaffen für mehr Kommunikation. Worin wir uns einig waren: Inklusion ist Leitungssache, an ihr liegt es, Zeit für den nötigen Austausch zu schaffen!“

Christine Sondermann, Beckbuschschule und Brigitte Seip, OGS Gerhard-Tersteegen-Schule zum praktischen Lernbüro von Joachim Sonnenburg

Was die Teilnehmer sagten ...

ABSCHLUSSREDEHUBERT BALKHAUSEN

Meine Damen und Herren,liebe Kolleginnen und Kollegen,

mit dem Inkrafttreten des 9. Schulrechtsänderungsgesetzes zum 1.08.2014 wurde inklusive Bildung und Erziehung in Schulen als Regel-fall verankert. Aber schon seit vielen Jahren begleiten wir durch unser tägliches Wirken in unseren Partnerschulen und auf fachpolitischer Ebene Kinder und Jugendliche mit Behinderungen, um ihre Selbst-bestimmung zu stärken und gleichwertigere Lebensbedingungen für Menschen mit und ohne Behinderungen zu erreichen.

Die Ausgangsfragestellung „Was benötigen die Mitarbeitenden unserer Abteilung, um inklusive Ganztagsschulentwicklung weiter mit voranzu-treiben?“, hat uns zur Durchführung der Fachreihe Inklusion und Schule motiviert:

Wir verstehen uns als Partner vor dem Hintergrund eines erweiterten Bildungsverständnisses und sind zentral beteiligt in der Planung und Gestaltung schulischer Inklusion. Unser Partnerschaftsverständnis führt uns natürlich unmittelbar zu einer erweiterten Perspektive und an dieser Stelle möchte ich herzlich den anwesenden Kooperationslehrern und Schulleitungen danken. Ein Weg, abgewandt vom klassischen Fürsorgeprinzip und einer Leistungserbringung in Sondereinrichtungen, hin zur Inklusion, stellt Sie täglich vor große Herausforderungen.

Das Ziel des heutigen Praxistages hatten wir definiert als einen Tag, an dem Mitarbeitende der Abteilung Jugendhilfe und Schule, Schul-leitungen und beauftragte Lehrkräfte relevante Schritte auf dem Weg zur inklusiven Schule konkretisieren können.

Dies sollte im Wesentlichen durch fachliche Impulse und in den von Experten begleiteten Lernbüros geschehen. Die Lernbüros bauten dann inhaltlich u. a. auf ihre in der Abteilungsversammlung gesammelten individuellen Fragestellungen und den Ergebnissen der Inklusions-rallyes auf.

Um noch einmal die Ausgangsfrage in den Blick zu nehmen, konnten Sie sich hoffentlich heute selbst einige Antworten geben. Die Darstel-lungen aus den Lernbüros lassen mich jedenfalls hoffen, dass vielver-sprechende Ansätze gefunden wurden, um optimistisch neue Gestal-tungswege für das sich verändernde Bildungswesen zu beschreiten.

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56 57ABSCHLUSSREDEABSCHLUSSREDE

Im Laufe des Tages habe ich verschiedenste Fragen gehört und sehr oft Ihre berechtigten Sorgen wahrgenommen. Sie haben sehr differen-ziert diskutiert und hatten dabei häufig z. B. die institutionellen Lern-übergänge im Blick.

Wie sollte beispielhaft eine frühkindliche Förderung und vorschulische Betreuung aussehen, damit der Übergang von der Elementar- in die Primarstufe gelingen kann? Oder welche Voraussetzungen müssen in Grundschulen gegeben sein, um einen passenden Übergang in die Sekundarstufe zu ermöglichen, damit später auch der Übergang von der Schule in den Beruf erfolgreich gestaltet werden kann? Die Beiträ-ge haben deutlich gemacht, welche Barrieren bestehen und wie weit dieser Weg noch ist.

Nun stehen für viele Standorte die nächsten Schritte fest und das ist für Sie alle ein Gewinn. Dennoch ist für alle erkennbar, dass Teile der Eingangsfrage offen bleiben. Was ist z. B. mit übergeordneten Stan-dards? Ist uns heute nicht auch deutlich geworden, dass Jugendhilfe einen eigenen Qualitätsstandard hinsichtlich schulischer Inklusion definieren müsste?Der dritte Absatz des Art. 24 der UN-Behinderten-rechtskonvention beschreibt, dass Menschen mit Behinderungen u. a. „lebenspraktische Fertigkeiten und soziale Kompetenzen […] erwerben sollen, um ihre volle und gleichberechtigte Teilhabe an Bildung und als Mitglieder der Gemeinschaft zu verwirklichen“. Dieser Erwerb kann nicht nur über den klassischen Unterricht erfolgen, daher muss die Kinder- und Jugendhilfe eine konkrete Herangehensweise bieten.

Dazu müssen die Rolle, das Profil und die Wirkungsweisen der Kinder- und Jugendhilfe im Entwicklungs- und Umsetzungsprozess inklusiver Schulkonzepte detailliert betrachtet und weiter ausdifferenziert bzw. definiert werden.

Dazu stelle ich mir zu diesem Zeitpunkt folgende Fragen - Wie deutlich ist das Profil der Jugendhilfe an Schule heute?- Besitzen wir ausreichend arbeitsfeldbezogene Leitlinien und übergeordnete Handlungsziele zur Inklusionsthematik? - Können wir die Kernkompetenzen der Jugendhilfe gewinnbringend im Inklusionprozess einsetzen?- Welche Strategien eignen sich und welche Maßnahmen wünschen sich unsere Partner?

Was für eine Bilanz können wir ziehen?Wir wissen, jedes Kind ist anders und hat eigene Bedürfnisse. Unter-schiedliche Kinder gehen somit auch unterschiedliche Bildungswege. Deshalb muss Schule diesen Bedürfnissen individuell gerecht werden und es ist keine Frage, dass Schule als ein zentraler Lernort weiter-entwickelt werden muss. In den Augen vieler Eltern waren und sind Förderschulen aber noch immer ein relevanter Partner im Netzwerk unserer Schullandschaft. Viele Eltern stellen sich die Frage, ob Förder-schulen nicht auch weiterhin sonderpädagogische Bildungs- und Bera-tungszentren sein können und ihre Kinder zeitweise oder kontinuierlich auch dort unterrichtet werden. Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen fast immer eine Option für den Besuch einer Regelschule haben. Schwieriger ist es hingegen bei Kindern mit sozialpädagogischem Förderbedarf oder z. B. bei Kindern mit Autismus. Es hat sich gezeigt, dass eine Fokussierung auf einzelne Teilaspekte schnell zu einem breiten Themenkomplex führt und eine vereinzelte Betrachtung unserer Thematik nicht zielführend ist.

Damit ist deutlich geworden, dass die Teilhabe für das einzelne Kind nur in einem lösungsorientierten Netzwerk gelingen kann. Ein funk-tionsfähiges Netzwerk lebt aber nicht nur von motivierten Menschen wie Sie, sondern auch von unterstützenden gesetzlichen Regelungen und Finanzierungskonzepten, die das Recht auf Inklusion ermöglichen müssen. Inklusion kostet Geld und die Umsetzung kann nur gelingen, wenn es eine spürbare Personenorientierung statt einer umfassenden Institutionsorientierung gibt.

Wie geht es weiter?1) Wir werden in diesem Jahr unsere Fachreihe fortsetzen und Ihnen über das Jahr 2015 hinaus im Rahmen des Fortbildungscurriculum weitere Angebote machen.2) Wir befinden uns in der Konkretion, die Fragestellungen rund um Inklusion in unserer Abteilung, mit einer Person, zumindest vorüber- gehend, zu besetzen.3) Eine erste wichtige Grundlage zur Erstellung von arbeitsfeldbezoge- nen Leitlinien erhalten wir aus den Arbeitsergebnissen der Inklu- sionsrallye. Dafür möchte ich an dieser Stelle allen Beteiligten herz- lich danken. Unser erklärtes Ziel ist ein Praxishandbuch, welches die Dimensionen der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität aufzeigt und jeweils auch Indikatoren bietet. Zum Schluss noch ein paar Worte des Dankes an:Herrn Prof. Dr. Hans Wocken Frau Dr. Saskia ErbringHerrn Foltin Frau Wenders Frau Küpper Herrn Sonnenburg

Ebenfalls bedanke ich mich bei Frau Piper und Frau Alberty für die heutige Moderation und dem Team des Fortbildungsinstitutes ins-gesamt für die hervorragende Planung und Umsetzung des heutigen Tages.

Vom ersten Planungstreffen bis jetzt sind mehr als 15 Monate vergan-gen und Frau Franken, die Hauptideengeberin des heutigen Tages, ist leider nicht anwesend. Deshalb im besonderem Maße an dieser Stelle auch noch einmal einen herzlichen Dank an Frau Franken.

Wir hoffen, dass wir Ihnen, also den Mitgestaltenden in Schule unter-schiedliche Diskussionsmöglichkeiten und Entwicklungsformen anbie-ten konnten, um für die verschiedenen Bedingungen vor Ort Ideen zu entwickeln, damit Sie die nächsten Schritte konkretisieren können.

Lassen Sie mich diesen erfolgreichen Tag mit einem afrikanischen Sprichwort schließen:

„Die beste Zeit einen Baum zu pflanzen wäre vor 20 Jahren gewesen; der zweitbeste Zeitpunkt wäre heute.“In diesem Sinne, machen Sie es gut und kommen Sie gesund und sicher nach Hause.

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58 59FORTBILDUNGFORTBILDUNG

DIE FORTBILDUNG ZUM THEMA INKLUSION „WAS BRAUCHEN KINDER MIT AUTISMUS?“

Autistische Beeinträchtigungen sind komplex. Pädagogische Fachkräfte an Schulen arbeiten im Zuge von Inklusion auch mit Kindern mit Autis-mus-Spektrums-Störungen und sehen sich in diesem Rahmen häufig mit entsprechend herausfordernden Verhaltensweisen konfrontiert. Daher ist es wichtig, dass Mitarbeiter an Schulen sie verstehen lernen und erfahren, was beispielsweise hinter Diagnosen wie Asperger-Syndrom steckt und wie sie mit diesen besonderen Anforderungen umgehen können. Die letzte Veranstaltung zum Jahresthema „Inklusion macht Schule“ war daher ein intensiver Tag, über dem die Frage stand „Was brauchen Kinder mit Autismus?“.

Das Ziel der Fortbildung war es, – Basiswissen zum Thema Autismus zu vermitteln,– Unsicherheiten abzubauen,– mehr über die Gründe und Symptome von Autismus zu erfahren, – diese Auffälligkeit bei Kindern zu erkennen,– autistische Kinder besser zu verstehen,– sensibel und klar das Gespräch mit den betroffenen Eltern führen zu können, um sie darauf aufmerksam zu machen– und schließlich leichter individuelle Handlungsstrategien entwickeln zu können, mit autistischen Kindern umzugehen und auf sie zu reagieren.

Alle Teilnehmer kamen aus Offenen Ganztagsschulen, die meisten arbeiteten im additiven Bereich. Sie hatten schon erste Erfahrungen mit autistischen Kindern, einige auch im privaten Umfeld. Die Vorstel-lungsrunde zeigte, dass viele von ihnen Autismus bei einigen Kindern vermuteten, dieser aber bisher nicht diagnostiziert wurde.

Die Expertinnen Anke Rockel und Daniela Schwarz vermittelten viel Theorie, lieferten aber vor allem zahlreiche anschauliche Beispiele ihrer praktischen Erfahrungen in Therapie und Schule.

Input Anke RockelDie Autismus-Expertin referierte zur Frage „Was brauchen Kinder mit Autismus?“. Sie gab einen historischen Überblick zum Begriff Autismus und über die aktuellen diagnostischen Instrumente, lieferte Beispie-le für die einzelnen diagnostischen Kriterien und Symptome und die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten. Rockel gab Hinweise zur Ab-grenzung von Autismus zum Asperger-Symptom, wies auf spezifische Besonderheiten der Behinderung hin und informierte über die neuro-logischen Grundlagen. Im praktischen Teil ihres Vortrags gab sie den Teilnehmer wertvolle Tipps zu räumlichen und zeitlichen Strukturie-rungs- und Visualisierungshilfen, zu Material und Aufgaben im Schulall-tag und veranschaulichte ihre inhaltlichen Blöcke durch lebendige und interessante Erzählungen aus ihrer Autismus-Praxis.

Die Präsentation von Anke Rockel finden Sie im MO 1.

Input Daniela SchwarzDie Sozialarbeiterin informierte die Teilnehmerinnen in ihrem Teil zum individuellen Arbeiten mit Kindern mit Autismus im Gruppen- und Ganztagsklassenalltag, erklärte die große Bedeutung von Transparenz und Struktur und zeigte praktische Umsetzungsmöglichkeiten von Tagesstrukturierung und Tagesplänen. Sie gab den Teilnehmer Tipps zu Hilfen im Schulalltag wie Raumgestaltung, nonverbale Kommunika-tionssysteme und sensibilisierte sie zudem für die besondere Welt- und Menschensicht von Autisten. Sie gab Abrenzungshilfen zu ADHS und schloss mit ganz praktischen Informationen – den Kontakten zur Schul-verwaltung.

Die Präsentation von Daniela Schwarz finden Sie im MO 1. Mehr Sicherheit, mehr VerhaltensstrategienDer Gewinn der ganztägigen Fortbildung für die Teilnehmer war groß. Viele hatten im Verlauf des Tages gleich mehrere Aha-Erlebnisse. Sie verstanden nach und nach anhand der vielen anschaulichen Beispiele der Referentinnen endlich, warum sich autistische Kinder so verhielten, wie sie sich verhielten. Und sie erhielten auch endlich mehr Sicherheit über solche, bei denen sie immer schon die Vermutung Autismus hat-ten, sich aber nie sicher waren. „Jetzt verstehe ich dieses Kind schon besser ...“, „Jetzt weiß ich endlich, wie ich mich verhalten sollte ...“.

Anke Rockel ist Dipl.-Sozialpädagogin

und seit mehr als 20 Jahren beruflich im

Bereich des Autismus unterwegs.

15 Jahre lang war sie Leiterin des FUD im

Autismus-Therapie-Zentrum Hilden (jetzt

„Autismus Rhein-Wupper“). Seit 2015 leitet

sie das Autismus-Kompetenz-Zentrum der

Diakonie Düsseldorf.

Kontakt

[email protected]

Daniela Schwarz ist Systemische Beraterin

und Erzieherin. Seit sechs Jahren ist sie OGS

Einrichtungsleiterin an einer Förderschule

mit den Förderschwerpunkten Lernen sowie

emotionale und soziale Entwicklung.

Kontakt

[email protected]

Gabriele Wolter: „Eine sol-che Fortbildung ist immer besser, als sich ein Buch zum Thema durchzulesen. Der Input ist sehr inter-essant, ich habe vieles nicht gewusst. Und der gegenseitige Austausch ist spannend und hilfreich. Ich profitiere schon jetzt sehr von der Fortbildung.“

Swetlana Heinrichs:„-Mein Studium ist noch nicht so lange her, ich weiß schon viel über Autismus, daher ist beim Input nicht so viel neu für mich. Der Austausch mit den anderen ist aber gut und ich hoffe heute Nachmittag noch auf mehr Praxisbeispiele und -übungen.“

Stefanie Winter:„Ich finde die Fortbildung bisher sehr informativ und es ist inter-essant, alles über Ursachen, Symptome und angemes-sene Verhaltensweisen zu erfahren. Genau das hatte ich mir erhofft. Für mich hole ich mir heute auch viel Hilfestellung und Unterstüt-zung, wie ich Eltern Autis-mus besser erklären kann.“

Teilnehmerstimmen aus der Mittagspause ...

Page 31: Abteilung Jugendhilfe und Schule Inklusion macht Schule … · 2016-06-16 · 28. Mai 2015: Praxistagung „Inklusion macht Schule“ Fachgespräche und Lernbüros. Tagesveranstaltung

60 61INKLUSIONSBEAUFTRAGTEINKLUSIONSBEAUFTRAGTE

BERATUNG INKLUSIV(E) LENA ALBERTY IST DIE NEUE INKLUSIONSBEAUFTRAGTE FÜR DIE ABTEILUNG JUGENDHILFE UND SCHULE

Ab 2016 gibt es sie endlich: Die Inklusionsbeauftragte der Abteilung Jugendhilfe und Schule. Damit kommt die Abteilung Jugendhilfe und Schule dem vielfach auf den Veranstaltungen der Fachreihe „Inklusion macht Schule“ geäußerten Wunsch der Mitarbeiter nach, eine An-sprechpartnerin für die Fragen und Anliegen rund um Inklusion an Schule zu haben. Und was kann Lena Alberty künftig für Sie tun? Unsere Fragen – ihre Antworten.

Frau Alberty, welche Erfahrungen bringen Sie für das Themenfeld Inklusion an Schule mit? Ich habe während meiner Zeit an der Förderschule (Erich Kästner-Schule, Förderschwerpunkt Lernen) und der intensiven Vorbereitungs-phase und Durchführung der Inklusionsrallye sowie der Praxistagung „Inklusion macht Schule“ entdeckt, dass mich dieses „junge“ Themen-feld nicht nur interessiert, sondern ich auch aktiv an der Umsetzung im Sinne unserer Mitarbeitenden beteiligt sein möchte.

Was gehört ab 2016 zu Ihren Aufgaben?Nachdem ich mit dem Team „Übergang Schule und Beruf“ erörtert habe, inwiefern eine Inklusionsbeauftragte in ihrem Sinne handeln und arbeiten könnte, besuche ich zurzeit alle OGS-Teams und Schulsozial-arbeiter an ihren Schulstandorten, um den Bedarf zu erheben, bzw. zu erfahren, was sie von einer Inklusionsbeauftragten erwarten.

Der Wunsch nach Einrichtung einer solchen Stelle kam von unseren Mitarbeitenden, es gilt jetzt noch, das Profil zu schärfen und eine ge-naue Aufgabenbeschreibung herauszuarbeiten. Es kristallisieren sich aber schon Aufträge, wie z. B. die Vermittlung von Dolmetschern, die Präsenz und damit verbunden die Weitergabe von Informationen bei verschiedenen Fachveranstaltungen, Arbeitskreisen und Gremien, die Recherche nach Kooperationspartnern und Anlaufstellen heraus.

Was ist Ihnen besonders wichtig bei dieser Arbeit?Es ist wichtig, als Träger mitzugestalten und immer wieder deutlich zu machen, wie die Gegebenheiten vor Ort sind, woran es fehlt, mit welchen zusätzlichen Belastungen die Umsetzungen der gesetzlichen

Vorgabe verbunden sind, aber auch darzustellen, was schon gut funk-tioniert. Im Grunde arbeiten unsere Mitarbeitenden in einem gewissen Rahmen ja schon lange inklusiv, ohne dass es einen Namen dafür gab, geschweige denn eine gesetzliche Vorgabe. In die andere Richtung gedacht, halte ich es für elementar, alle Mitarbeitenden zu stärken, vorhandene Ressourcen zu erkennen und zu nutzen, Wissen und Erfah-rungen anzusammeln und zu teilen. Am Ende steht doch der Ausbau einer optimalen, ganzheitlichen Förderung jedes Kindes und die kann nur gegeben sein, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten.

Wann, wo und wie werden Sie künftig für die Mitarbeitenden erreichbar sein?Anfragen jeglicher Art gehen bitte per E-Mail an:[email protected]

Haben Sie eine Art „Credo“ zum Thema Inklusion?Auch wenn es schon oft gesagt und gehört wurde: Inklusion beginnt im Kopf. Ich glaube fest daran, dass der Weg, sowohl zum Gelingen einer inklusiven Beschulung als auch allgemein zu einem Leben in einer heterogenen, aufgeschlossenen, akzeptierenden Gesellschaft nur über die Prüfung und gegebenenfalls Änderung der eigenen Haltung zu beschreiten ist.

Kurzporträt Lena Alberty

– geboren am 24.01.1982 in Göttingen, – Studium Dipl.-Pädagogik HHU Düsseldorf, – seit 2009 in der Diakonie Düsseldorf (Pädagogische Mitarbeiterin St. Michael-Schule, Düsseldorf-Lierenfeld; Erich Kästner-Schule Düsseldorf-Flingern; Tätigkeit im Diakonie-Institut für berufliche Bildung, Fachassistenz Sachgebiet Ganztagsschule)– eine 2-jährige Tochter

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62 63AUSBLICKAUSBLICK

INKLUSION 2015+ EIN AUSBLICK AUF DAS SCHWERPUNKTTHEMA

Die Fachreihe ist vorbei – wie geht es weiter? Die Ansätze sind vielver-sprechend: Die Ergebnisse der Lernbüros mit Unterstützung der Ex-perten sind umfang- und inhaltsreich und lassen auf vielversprechende Ansätze und neue Wege für eine Erfolg versprechende Inklusion hoffen. Standortspezifische Schritte stehen als Ergebnisse der Lernbüros nun fest und viele profitieren davon. Dennoch müssen wir die Fragen nach übergeordneten Standards stellen. Es wurde deutlich, dass Jugendhil-fe einen eigenen Qualitätsstandard hinsichtlich schulischer Inklusion beschreiben muss.

Dazu müssen Schulkonzepte für Inklusion weiter ausdifferenziert, das Profil und Wirkungsweisen von Jugendhilfe an Schule geschärft, Leitlinien festgelegt sowie Strategien und Maßnahmen mit Partnern definiert und weiter ausdifferenziert werden. Und: Inklusion kostet Geld!

Die zentralen Fragen für die Zukunft:– Wie akzentuiert ist derzeit das Profil von Jugendhilfe in Schule? Welche Kernkompetenzen hat Jugendhilfe?– Gibt es ausreichend arbeitsfeldbezogene Leitlinien und übergeordnete Handlungsziele zur Inklusionsthematik?– Ist es möglich, die Kernkompetenzen von Jugendhilfe im Inklusions- prozess gewinnbringend einzusetzen?– Welche Strategien sind geeignet und welche Maßnahmen wünschen sich unsere Partner?

Zu den Kernkompetenzen von JugendhilfeDie gesetzliche Grundlage für die Aufgaben der Kinder- und Jugend-hilfe, die sich an alle Menschen unter 27 Jahren richtet, bildet das Kinder- und Jugendhilfegesetz im SGB VIII.

Folgende Kernaufgaben lassen sich demnach bestimmen– Verwirklichung des Rechts der Kinder und Jugendlichen auf Förderung ihrer Entwicklung – Beitrag zur Erziehung zu eigenverantwortlichen und gesellschaftsfähigen Persönlichkeiten– Unterstützung des Abbaus von Benachteiligung– Unterstützung bei der Schaffung bzw. Erhaltung positiver Lebensbedingungen junger Menschen und ihrer Familien

Grundsätzlich gilt jedoch, dass die Eltern das zentrale Recht und die Pflicht zur Erziehung und Pflege ihrer Kinder haben.Die staatliche Gemeinschaft wacht darüber, dass das Recht der Kinder gewährleistet wird (Art. 6 Grundgesetz).

Zu arbeitsfeldbezogenen Leitlinien und übergeordneten HandlungszielenEine wichtige Grundlage zur Erstellung dieser Leitlinien und Ziele erhalten wir aus den Arbeitsergebnissen der Inklusionsrallye. Diese werden zurzeit analysiert und ausgewertet. Was passiert dann damit?

Zu Strategien und MaßnahmenWir werden ein bedarfsorientiertes Beratungsangebot zu Fragestellun-gen schulischer Inklusion für Mitarbeitende, Adressaten und Koopera-tionspartner der Abteilung Jugendhilfe und Schule installieren. Zurzeit werden die Bedarfe an allen Schulstandorten inklusive der Schulsozial-arbeit (Diakonie Düsseldorf) erhoben. Zusätzlich gab es einen Termin mit dem Team „Übergang Schule und Beruf“, um das Profil der Inklu- sionsbeauftragten zu schärfen, also eine genaue Aufgabenbeschreibung zu entwickeln.

IhrHubert Balkhausen

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DER GROSSE INKLUSIONS-FUNDUS DIE MATERIAL-ORDNER AM OBERLINPLATZ

Ergänzend zu allen Veranstaltungen der Fachreihe „Inklusion macht Schule“ gibt es Materialien, die Sie informieren und Ihnen Tipps sowie konkrete Arbeitshilfen liefern, wie Sie Inklusion vor Ort in der täglichen schulischen Praxis besser umsetzen können.

Diese Materialien sind eine Bereicherung zu diesem Praxishandbuch, da sie viele Themen inhaltlich umfangreicher ausführen, was hier nur im Überblick dargestellt werden kann. Sie komplett abzubilden, hätte den Umfang dieser Dokumentation gesprengt.

Wir haben die Broschüren, Studien, PowerPoint-Präsentationen, Zeit-schriftenbeiträge, Arbeitshilfen usw. daher gesichtet, eine kurze Zusammenfassung geschrieben sowie den Nutzen aus unserer Sicht ergänzt. So erhalten Sie einen Überblick, was für Sie in Ihrer täglichen Arbeit interessant und eine gute Unterstützung sein könnte.

Das Material steht Ihnen in Form von vier Ordern am Oberlinplatz bei Lena Alberty zur Verfügung. Melden Sie sich, wenn Sie sich einen Einblick verschaffen möchten unter Tel: 0211 756759-8014

Hier der Überblick über die Material-Ordner-Inhalte:

Ordner 1Inklusion Grundlagen-Informationen

Ordner 2Inklusion Übergang Schule und BerufJugendsozialarbeit + Schulsozialarbeit

Ordner 3Arbeitshilfen für die Praxis

Ordner 4TOOLKIT LernbüroIndex für Inklusion

Ordner 1Inklusion Grundlagen-Informationen

Beschriftung innen:In diesem Ordner finden Sie – allgemeine Informationen zum Thema Inklusion, – Gesetzestexte, – Stellungnahme der Evangelischen Kirche, – Studien, – Broschüren – und Zeitschriftenbeiträge zu verschiedenen Aspekten der Inklusion.

1. Inklusive Bildung (Stand: 2013) – Definitionsvorschlag der Unesco – Artikel 24 UN-Behindertenrechtskonvention im Wortlaut – Nationaler Aktionsplan der Bundesregierung – Landesaktionsplan NRW – Gesetzentwurf NRW Schulrechtsänderungsgesetz – Handlungsfelder auf der kommunalen Ebene Stadt DüsseldorfNutzen: wichtige Grundlageninformationen zum Nachschlagen und „sich erinnern“

2. Sozialgesetzbuch XII – Sozialhilfe – Artikel 1 Rechtliche Grundlagen Inklusion – § 92 Anrechnung bei behinderten Menschen – § 35a Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche – Integrationshelfer – § 54 Leistungen der Eingliederungshilfe – § 37 Häusliche Krankenpflege

3. Schulgesetz NRW (Stand 15.06.2014)

4. Haushaltsantrag OGS (2013) Antrag der AWO, Caritas und Diakonie an die Ratsfraktionen des Schulausschusses der Stadt DüsseldorfNutzen: für die, die die Inhalte der beantragten Förderung von Gruppen in der OGS interessieren (5 Seiten)

5. Auf dem Weg zu einem inklusiven Bildungsverständnis Stellungnahme der Evangelischen Kirche im RheinlandNutzen: interessant für alle, die sich zur Sichtweise von Inklusion als Thema von Theologie und (evangelischer) Kirche informieren möchten

6. Übersetzung der UN-Bewertung Artikel 24 Abschließende Bemerkungen über den ersten Staatenbericht Deutschlands vom Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen

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7. Vorabfassung einer Studie vom Deutschen Institut für Menschenrechte „Inklusive Bildung: Schulgesetze auf dem Prüfstand“ Von Sven Mißling und Oliver Ückert (2014) – Recht auf inklusive Bildung und Stand der rechtlichen Implementierung in Deutschland – Erfüllung von Kriterien – der Verfügbarkeit inklusiver Bildung im deutschen Schulrecht – der Zugänglichkeit inklusiver Bildung – der Annehmbarkeit – der AdaptierbarkeitNutzen: ausführliche Studie (90 Seiten!) zum Thema, nur für Leser, die sich in genau dieses Thema intensiv einarbeiten müssen/möchtenHilfreich: Zusammenfassende Bewertung (10 Seiten)

8. Gemeinsam lernen. Inklusion leben. Status quo und Herausforderungen inklusiver Bildung in Deutschland Broschüre der Bertelsmann Stiftung von Prof. Dr. Klaus Klemm – Separierende und inklusive Bildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen – eine bildungsstatistische Analyse – Empirische Befunde zu den unterschiedlichen Förderkonzepten – Handlungsbedarf: vordringliche Maßnahmen und Forschungs- bedarf – Unterm Strich – Anhang (Zahlen zum Thema, zahlreiche Tabellen)Nutzen: 30 gut lesbare Seiten Text zum Thema, ggf. interessant: ausführlicher Tabellenanhang mit Zahlen zum Thema

9. Beiträge von Prof. Dr. Hans Wocken – Interview zum Thema „Etwas anderes als Aristokratie – über den Vorrang des demokratischen Volkswillens vor dem partikularen Elternwillen“ – Übersicht Literatur und Beiträge Wocken – Beitrag „Inklusive Missverständnisse? Einspruch gegen Falschmeldungen über Inklusion“ – Beitrag „Für eine Pädagogik der Vielfalt – Inklusion ist mehr als Addition“ – Diskurs Wocken „Über Bremsen, Barrieren und Blockaden im Inklusionsdiskurs – ein bildungspolitisches Streitgespräch mit den ‚moderaten’ Inklusionsreformern“ (40 Seiten!)Nutzen: für alle die, die bei Herrn Prof. Wocken im Lernbüro waren und seine Herangehens- und Sichtweise teilen, ein spannender Fundus – für andere auch, wenn sie seine Ansätze interessieren

10. BiLieF Bielefelder Längsschnittstudie der Uni Bielefeld zum Lernen in inklusiven und exklusiven Förderarrangements (Laufzeit März 2012 – Juni 2015)Nutzen: hilfreich - zur standortübergreifenden Konkretisierung von Weiterbildungs- bedarfen von Lehrkräften, die für Schüler mit sonderpädagogi- schem Förderbedarf tätig sind

– zur Identifikation von Weiterentwicklung im Schulentwicklungs- prozess – als Orientierungshilfe für Einzelfälle, um bei Fragen der Schul- wahl eine begründete Entscheidung zum Wohle des Kindes zu treffen

11. Inklusion in Schweden „Wir zeigen unseren Schülern, wie die Gesellschaft ist“ (2015) Beitrag von Silke Bigalke auf Süddeutsche.deNutzen: auch hier zu lesen: www.sueddeutsche.de/bildung/inklu-sion-in-schweden-wir-zeigen-unseren-schuelern-wie-die-gesell-schaft-ist-1.2313420

12. Auswertung der Evaluationen und Empfehlungen zur Weiterent- wicklung der Regionalen Bildungsnetzwerke (RBN) in NRW (2014) Wissenschaftliche Expertise von Prof. Dr. Hans Günter Rolff – Einordnung der RBN in die internationale, nationale und landesspezifische Entwicklung – Erkenntnisinteresse und Funktion der Expertise für die Weiterentwicklung der RBN – Hauptaussagen zum Staus quo 2014 – Entwicklungen und Veränderungen im Vorjahresvergleich – Empfehlungen zur Weiterentwicklung – FazitNutzen: Fazit lesen (1 Seite) reicht, außer man interessiert sich ganz speziell für die RBNs, interessanter Anhang: Kurzfassung des Ergebnis-berichts zu den Akteursbefragungen in 17 RBNs in NRW

13. Inklusive Handlungsfelder in der Düsseldorfer Schullandschaft PowerPoint-Präsentation der 1. Abteilungsversammlung von Silke Winkelsträter (Primarstufe) und Meike Eggert (Sekundarstufe I)Nutzen: guter Überblick über die Grundlagen von Inklusion in Düsseldorf

Ordner 2Inklusion Übergang Schule und BerufJugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit

Beschriftung innen:In diesem Ordner finden Sie – Informationen zum Thema Inklusion in der Jugendsozialarbeit, – in der Schulsozialarbeit, – im Übergang Schule-Beruf – und in der Berufsorientierung.

1. Jobstarter Migration und Ausbildung: Erfolg ist machbar Broschüre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) – Interview mit Peter Thiele, Leiter des Grundsatzfragen-Referats

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der beruflichen Aus- und Weiterbildung im BMBF zum Thema die sich wandelnde Herausforderung auf dem Ausbildungsmarkt und über passende Instrumente der Fachkräftesicherung – Porträt KAUSA: Koordinierungsstelle für Ausbildung und Migration – Literatur zu Ausbildung und Migration – Reportage über die Berufe-Weltmeisterschaft „worldskills Leipzig 2013“ mit Interview eines FahrzeuglackierersNutzen: Broschüre mit Magazin-Charakter, gute Mischung von Infos zum Thema, schnell zu lesen

2. Inklusion in Handlungsfeldern der Jugendsozialarbeit (2012) Beiträge zur Jugendsozialarbeit/Kooperationsverbund Jugend- sozialarbeit – Jugendsozialarbeit – wfür alle Jugendlichen? – Niedrigschwellige Jugendsozialarbeit – Zugänge zur Inklusion – Schulsozialarbeit und die Debatte um Inklusion – für eine menschenrechtsbasierte Bildung und eine Anerkennung der Vielfalt -– Inklusive Übergänge? Barrieren am Übergang Schule-Beruf und die Rolle der Jugendsozialarbeit – Jugendwohnen und InklusionNutzen: Reflexion aus Sicht der Praxis und Zwischenstand 2012 anhand der zentralen Arbeitsfelder der Jugendsozialarbeit

3. Startbahn Zukunft – Stärken fördern (2013) Projekt der Berufsorientierung für Schüler der 9. und 10. Haupt- schulklassen im Ennepe-Ruhr-Kreis – Finanzierung und Umsetzung – Schwerpunkte – Bausteine – Herangehensweise – ErfolgeNutzen: kurze, 2-seitige Projektbeschreibung, erste Grundlage fürs Nachahmen, Kontakte und Kooperationspartner werden genannt

4. Broschüre „Kein Abschluss ohne Beruf in NRW“ (2013) Zusammenstellung der Instrumente und Angebote Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes NRW – Standardelemente der Berufs- und Studienorientierung in allen allgemeinbildenden Schulen der Sek I und Sek II in NRW – Systematisierung des Übergangs von der Schule in Beruf und/ oder Studium durch schlanke und klare Angebotsstrukturen – Attraktivität des dualen Systems – Rolle der KommunenNutzen: Formen der Beratung, Einrichtung eines Berufsorientierungs-büros, Umsetzung Potenzialanalyse, Betriebspraktika, Gestaltungs-möglichkeiten des Übergangs und Angebote u. a.

5. dreizehn Zeitschrift für Jugendsozialarbeit Thema: Schule machen – Schulsozialarbeit entwickeln (Mai 2014) – Schulsozialarbeit (SSA) – ein unverzichtbares sozialpädagogisches Angebot am Ort Schule

– SSA in der inklusiven Ganztagsschule – ein Beitrag zur Schulentwicklung – Jugendsozialarbeit und Ganztagsschule – ein empirischer Blick – Was wir alleine nicht schaffen, schaffen wir zusammen – Starke Netzwerke für SSA gestalten, in Dortmund und anderswo – Schulbezogene Jugendsozialarbeit in Essen – Aufbau nachhaltiger Kooperationsstrukturen zwischen Jugendhilfe und Schule – Warum SSA in schulischer Trägerschaft ein Angebot der Kinder- und Jugendhilfe sein kann – Warum die SSA zur Jugendhilfe gehört – Auf Freie Träger bauen – Von Anfang an willkommen sein – Schulbezogene Jugendsozial- arbeit mit neu eingewanderten Kindern und Jugendlichen – „Ohne geht’s nicht mehr“ – Wie Sachsen-Anhalt Jugendliche zum Schulabschluss bringen will und was sich dadurch in der Bildungslandschaft verändert – Schulbezogene Jugendsozialarbeit – eine Standortbestimmung aus Bayern – Europäischer Blick auf SSA: Was kann Deutschland von den Niederlanden lernen? – Was hat die Förderung der SSA aus den Mitteln des BuT gebracht? Bewertung aus NRW – Schulverweigerung – Bilanz zum Ende des Programms „Die 2. Chance“Nutzen: interessantes Magazin zu den aufgeführten Themen, Beiträge kurz und gut lesbar

6. Junge Erwachsene mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Berufskollegs des Landes NRW – bildungsstatistische Analysen und Empfehlungen (Oktober 2014) – Wissenschaftlicher Beitrag des Bildungsexperten Prof. Dr. Klaus Klemm – Datenlage zur Zielgruppe in Deutschland – Verteilung auf Berufskollegs und auf die Förderschule Berufskolleg – Geschlechts und herkunftsspezifische Merkmale – Verteilung auf die Bildungsgänge – Schulische Vorbildung der Schüler der Fachklassen – Die am häufigsten gewählten Ausbildungsberufe – Ausbildungserfolg – Personelle AusstattungNutzen: interessant für die, die sich für Zahlen zur Zielgruppe und zum Thema interessieren

7. Voraussetzungen und Möglichkeiten der Gestaltung gemeinsamen Lernens für Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich Lern- und Entwicklungsstörungen Ausführliche (100 Seiten!) Studie im Auftrag des Schulministeriums NRW Nutzen: nur für Leser, die sich in genau dieses Thema intensiv einarbeiten müssen/möchten

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Ordner 3Arbeitshilfen für die Praxis

Beschriftung innen:In diesem Ordner finden Sie Praxishilfen für Ihren täglichen Schulalltag zu – Elternarbeit,– dem Buddy-Programm und Klassenrat,– Classroom-Management und Kooperativem Lernen,– Konfliktmanagement,– dem Anti-Mobbing-Projekt No Blame Approach,– den Gewaltpräventionsprojekten Faustlos und Coolness Training– den Sozialkompetenz-Programmen „Lubo aus dem All“ und „Ich schaff’s“,– dem Jakob Muth-Preis,– dem Angebot der Schulpsychologischen Beratungsstelle der Stadt Düsseldorf– Sozialhilfeanträgen.

1. Leitfaden Elternarbeit – Eltern erwünscht!? (2014) Wie Zusammenarbeit in der Berufs- und Studienorientierung gelingen kann – Akteure im Berufs- und Studienwahlprozess – Themensammlung in 4 Modulen, wie das Thema mit Eltern bearbeitet werden kann – Möglichkeiten der Berufserkundung – Gestaltung eines Elternabends – Formate zur Ansprache und Beteiligung von Eltern – Beispiele: praxiserprobte Elternabende und Seminare – links zu weiteren ArbeitsmittelnNutzen: gute Praxishilfe zur Umsetzung von Veranstaltungen mit Eltern

2. Buddy Praxishilfe zur Einrichtung eines Buddy-Projekts Thema: Der Klassenrat Regeln, Funktionen, Ablauf und Themenfindung Klassenrat sowie Lehrerrolle und ErfahrungsberichtNutzen: nützliche und komprimierte Arbeitshilfe (20 Seiten mit vielen Infokästen und Checklisten) ) für alle, die ein Buddy-Projekt und/oder einen Klassenrat einrichten möchten

3. Entwicklung evidenzbasierter Grundlagen und Indikatoren für die Evaluation des Modellprojekts „Buddy in der Grundschule“ (2010) Kurzfassung der ExpertiseNutzen: hilfreich für alle, die das Buddy-Projekt in der Grundschule umsetzen möchten

4. Classroom Management im inklusiven Klassenzimmer PowerPoint-Präsentation – Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten – Effektive Unterrichtsorganisation – Etablierung eines Regelwerks

Nutzen: sehr praxisorientierte PPT, hilfreich für die Umsetzung in der eigenen Klasse, viele Tipps

5. Die Methode „No Blame Approach“ Informationen zum Thema Mobbing unter Schülern und zum No Blame Approach – Grundlagenaufsatz von Chris Szaday (Päd. Hochschule Zürich) – 7 Schritte des No Blame Approach – Informationen zum Tagesworkshop – Kurzleitfaden für das Gespräch mit der Unterstützungsgruppe – Kurzleitfaden für das Gespräch mit dem Mobbing-BetroffenenNutzen: sehr praxisorientiert, gut lesbar

6. Encounter-Batakas Hinweise zum Einsatz der Schaumstoffschläger Nutzen: gut, praxisnah, direkt für Umsetzung geeignet, 3 Seiten und Bild

7. Der Unterschied zwischen Kooperativem Lernen und Gruppenarbeit besteht in den 5 grundlegenden Elementen (Norm Green) Kurzer Aufsatz Nutzen: gut, praxisorientiert, kurz (3 Seiten)

8. Methodenkoffer Arbeitshilfe des LVR Die Offene Ganztagsschule als inklusiven Bildungsort entwickeln – Methoden inklusiver Pädagogik – Demokratisches Lernen – Kooperatives Lernen – Methoden für den Unterricht – Inklusive Organisationen entwickelnNutzen: sehr praxisorientiert, direkt für die Umsetzung geeignet, auch als offenes Dokument verfügbar: www.inklusion.opennetworx.org

9. Ein Gymnasium macht sich auf den Weg. Bausteilen inklusiver Schulentwicklung (2014) Interview mit dem Schulleiter und Lehrern des Geschwister- Scholl-Gymnasiums in Pulheim – Vorbereitende Maßnahmen/didaktische Rahmung – Kooperationen – Schulorganisatorische Ressourcen – Administrative Rahmungen – Baustein inklusiver Schulentwicklung – Erste Schritte auf dem Weg zu einer inklusiven SchuleNutzen: Praxisbeispiel, gutes Interview über die Umsetzung zur Inklusion mit hilfreichen Anregungen

10. Methode „Detektiv in eigener Sache“ Beschreibung des Selbstversuchs für die Lösung von Problemen

11. Broschüre der ARAG/LIKOM Konfliktmanagement an Schulen (18 Seiten) – Interview mit Sylvia Löhrmann zum Thema „Von einer verbesserten Konfliktkultur profitieren alle“

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– Mediation macht Schule – Förderprojekt ermöglicht nachhaltige Einführung von Konfliktmanagement – Profis für Mediation – für Projektbegleiter LIKOM ist Konflikt- lösung tägliche Praxis – Konflikte verlagern sich in die virtuelle Welt – Gespräch mit Cybermobbing-Expertin Dr. Catarina Katzer – Wir machen uns auch an Schulen für Prävention stark – Interview mit ARAG Vorstandsvorsitzendem Dr. Paul-Otto-Faßbender

12. Plakat Faustlos Programm zur Gewaltprävention für Kindergärten und Schulen Nutzen: Kopiervorlage

13. Lubo aus dem All Programm zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen Praktische Anleitung zur Durchführung des Projekts mit Fotokarten

14. Projekt „Ich schaffs“ Projekt-/Erfahrungsbericht von Diakonie-Mitarbeiterin Daniela Schwarz über eine Durchführung mit vier Jungen und deren Eltern Förderschwerpunkt: emotionale und soziale Entwicklung – Entstehung der Idee – Kontext – Durchführung – Teilnehmer – Familiengespräche – Verlauf der Projekttage – Methoden – Auswertung – Zielerreichung – Feedback – Stolpersteine und Erkenntnisse 15. Coolness Training Organisatorische Voraussetzungen für das Konflikt-Präventions- Training – Beschreibung – Inhalte – Anti-Aggressivitäts-Training AATNutzen: gut, auch online unter www.coolness-training.de

16. Jakob Muth-Preis Porträts der Preisträger des Jakob Muth-Preis für inklusive Schule – Gemeinschaftsgrundschule Eitorf – Montessori-Gesamtschule Borken – Kettelerschule in Bonn (Grundschule)

17. Die Offene Ganztagsschule als inklusiven Bildungsort entwickeln Arbeitshilfe für die pädagogische Praxis mit Anregungen für die kommunale Steuerung (LVR)Nutzen: gut, auch online unter www.inklusion.opennetworx.org

18. Broschüren der Schulpsychologischen Beratung der Stadt Düsseldorf 1. Überblick über die Beratungsangebote der Stadt – schulpsychologische Beratung – individuelle Beratung – Prävention – Beratung in der Schule – Krisen in der Schule – Fortbildung, Supervision und Moderation – Beratung über E-Mail – Förderung bei Lernstörungen 2. Umgang mit einem akuten Trauma 3. Jahresbericht der Schulpsychologischen Beratungsstelle 2011 und 2012

19. Antrag auf Sozialhilfe Ausführliche Information der Stadt Düsseldorf – Amt Soziale Sicherung und Integration – Antworten auf alle wichtigen Fragen – Antragsformulare

Ordner 4TOOLKIT LernbüroIndex für Inklusion

Beschriftung innen:In diesem Ordner finden Sie eine Anleitung zur Umsetzung der Methode Lernbüro und den Index für Inklusion. Davon können Sie sich gern je eins mitnehmen.

1. TOOLKIT Lernbüro Erfahrungen und Wissen im Umgang mit dem Lernarrangement Lernbüro auf den Grundlagen von sechs Jahren Praxis an der Evangelischen Schule Berlin-Zentrum – Allgemeines zum Lernbüro – Rolle des Lehrers – Lernbausteine – Navigationshilfen – Leistungsrückmeldung – Materialausstattung – OrganisationNutzen: Inspiration für Schulen, die dieses Lernarrangement einführen möchten

2. Index für Inklusion Lernen und Teilhabe in der Schule der Vielfalt entwickeln DAS Standardwerk zum Thema von Tony Booth und Mel AinscowNutzen: elementar für alle, die Inklusion umsetzen möchten

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Diakonie DüsseldorfAbteilung Jugendhilfe und Schule

AbteilungsleiterHubert BalkhausenOberlinplatz 240589 DüsseldorfTel 0211 7567598055hubert.balkhausen@diakonie-duesseldorf.dewww.diakonie-duesseldorf.de

Konzept + TextMartina Peters, Journalistin, Texte + Seminarewww.martina-peters.deFachlicher Input: Stefanie Franken, Lena Alberty, Hubert Balkhausen

FotosGerald Biebersdorf, Fotografwww.biebersdorf.com

TitelfotoPetra Warrasswww.petrawarrass.de

Design & LayoutNicole Schnakenberg, Visuelle Kommunikationwww.nicole-schnakenberg.de

DruckTannhäuser Medien, Düsseldorf

Spendenkonto Stadtsparkasse Düsseldorf IBAN: DE87 3005 0110 0010 1057 57 BIC: DUSSDEDDXXX