NEWSLETTER 16. Gütesiegelverleihung Gesunde Schule · PDF fileGrundlage der IGP-Arbeit....

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INHALT: Wie wirkt sich Inklusion am Arbeitsplatz auf die Gesundheit aus? Wohnbedingungen und Gesundheit Aktive Mobilität und Gesundheit Gesundheitsförderung kreativ - wie ein Logo ent- steht 16. Gütesiegelverleihung Gesunde Schule OÖ NEWSLETTER Ausgabe 2 - August 2017 Herausgeber: Institut für Gesundheitsplanung - Weißenwolffstraße 5 - 4020 Linz Tel. 0732/784036 - [email protected] - www.gesundheitsplanung.at

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INHALT:

Wie wirkt sich Inklusion am Arbeitsplatz auf die Gesundheit aus?

Wohnbedingungen und Gesundheit

Aktive Mobilität und Gesundheit

Gesundheitsförderung kreativ - wie ein Logo ent-steht

16. Gütesiegelverleihung Gesunde Schule OÖ

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Ausgabe 2 - August 2017 Herausgeber: Institut für Gesundheitsplanung - Weißenwolffstraße 5 - 4020 Linz

Tel. 0732/784036 - [email protected] - www.gesundheitsplanung.at

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VORWORT

Liebe LeserInnen unseres Newsletters!

Die unterschiedlichen Einflussfaktoren auf Gesund-heit stehen wieder einmal im Mittelpunkt unseres Newsletters. Neben Alter, Geschlecht und Erbanla-gen sind dies die individuellen Lebensweisen (z. B. Ernährung, Bewegung,…), die Einbindung in soziale Netzwerke (z. B. Freunde, Familie,…), die Lebens- und Arbeitsbedingungen (z. B. Wohnverhältnisse, Mo-bilität,…) und die allgemeinen sozioökonomischen, kulturellen und Umweltbedingungen. Das Determi-nantenmodell, das zurückzuführen ist auf ein WHO-Dokument von Göran Dahlgren und Margareth White-head, ist mittlerweile allgemein anerkannt und auch Grundlage der IGP-Arbeit.

Inklusion in den ersten Arbeitsmarkt ist für Menschen mit Beeinträchtigung ein wichtiger Einflussfaktor auf die Gesundheit und beeinflusst auch wieder andere Determinanten. Zu diesem Thema organisierte das IGP eine Fokusgruppe, deren erste Ergebnisse im Newsletter beschrieben werden.

Die letzten Kapitel für den OÖ Basisgesundheitsbe-richt werden gerade verfasst. Aus dem Kapitel zum Thema „Wohnverhältnisse“ möchten wir ein paar Er-gebnisse in unserem Newsletter präsentieren.

Ebenfalls eine wichtige Gesundheitsdeterminante ist die Mobilität. Richard Birgmann berichtet in seinem Artikel „Aktive Mobilität und Gesundheit“ über ein internationales Projekt, das sich genau mit diesem Thema in einigen europäischen Städten befasst.

Ich wünsche eine angenehme Lektüre unseres News-letters!

Markus Peböck

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Mag. Martina Ecker-Glasner

Wie wirkt sich Inklusion am Arbeitsplatz auf die Gesundheit aus?

Welchen Einfluss hat Inklusion am Arbeitsplatz auf die Gesundheit von Menschen mit Beeinträchtigung? Das IGP widmet sich dieser Fragestellung gemeinsam mit den Mit-arbeiterInnen von Proqualis1, einem inklusiven Betrieb, die als ExpertInnen zu einer Fokusgruppendiskussion eingeladen waren.

1 www.proqualis.at

Um diese Frage zu beantworten, wurden die Mitarbei-terInnen von Proqualis zu einer Fokusgruppendiskus-sion ins IGP eingeladen. Alle Diskussionsteilnehme-rInnen (6 Personen mit kognitiver Beeinträchtigung) waren vor dem Wechsel auf den 1. Arbeitsmarkt im geschützten Bereich tätig und konnten somit von ih-ren individuellen Erfahrungen berichten.

Ausgehend von der Annahme, dass sich Arbeit auf In-klusion und somit in weiterer Folge auf die Gesund-heit auswirkt, wurde der Fokus auf den Übergang vom geschützten zum 1. Arbeitsmarkt gelegt: Wel-chen Einfluss hat diese Veränderung auf die Gesund-heit der Betroffenen? Gesundheit wiederum hängt von unterschiedlichen Faktoren (Gesundheitsdeter-minanten) ab, die im Rahmen der ExpertInnen-Runde beleuchtet wurden.

An dieser Stelle soll ein kurzer Überblick über die ersten Ergebnisse gegeben werden.

„So wie man lebt – das hat sich positiv verändert“Allein aufgrund der Tatsache, dass die Diskussions-teilnehmerInnen nun mehr Geld zur Verfügung ha-ben, ist ein anderer Lebensstil möglich. Der Wechsel zum 1. Arbeitsmarkt führte vor allem aber zu mehr Eigenverantwortung.

Abschied nehmen vom alten Leben – neue Kon-takte knüpfenDie alten Freunde mussten oft (in der Einrichtung) „zurückgelassen“ werden, da es auch zu einem Wohnortwechsel kam. Teilweise gab es Neider, die auch gern die Chance bekommen würden. Manchmal fehlte es an Zutrauen im engeren Umfeld. Der neue Job bietet viele Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen, z.B. an Veranstaltungen teilzunehmen. Aber auch die Schattenseite wurde beleuchtet: Es kommt vor, dass jemand z.B. bei einer Veranstaltung nicht mit einem reden will – man ist trotzdem noch immer der/die Beeinträchtigte.

Mehr Möglichkeiten, aber auch mehr Verantwor-tungMehr Möglichkeiten im Beruf zu haben, bedeutet aber auch, mehr Verantwortung übernehmen zu müs-sen. „Man kann sich nicht mehr auf die Behinderung rausreden.“

Die Wertschätzung der Arbeit, die Begegnung auf Au-genhöhe wird als ein positiver Aspekt angesehen.

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Mag. Martina Ecker-Glasner

Der Arbeitsplatzwechsel wird als Chance gesehen, als stückweit Normalisierung.

Die Arbeitsinhalte haben sich stark verändert, bei-spielsweise werden von den DiskussionsteilnehmerIn-nen nun Kurse oder Vorträge abgehalten oder Mode-rationstätigkeiten übernommen.Hervorgehoben wird auch die (wiedererlangte) Frei-heit, selber zu entscheiden, ob man z.B. ausgehen oder am Wochenende ausschlafen möchte.

Das Wiedererlenen von Dingen, die man bereits ver-gessen hat, das sich selbst Wiederfinden wird hervor-gehoben. Dies bewirkt Normalisierung und führt zu einer Steigerung des Selbstvertrauens.

Auch die Trennung von Wohnen und Arbeitsplatz wird positiv hervorgehoben.

Die ersten Ergebnisse der Fokusgruppe konnte das IGP beim IKT-Forum präsentieren. Das IKT-Forum (www.iktforum.at) ist eine zweitägige Veranstaltung des KI-I (Kompetenznetzwerk Informationstechnolo-gie zur Förderung der Integration von Menschen mit Behinderungen). Das jährlich an der JKU stattfin-dende IKT-Forum setzt sich mit dem Thema Informa-tions- und Kommunikationstechnologie für Menschen mit Behinderung auseinander. Es bietet im Kontext der Barrierefreiheit Information und Austausch zwi-schen Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen aus Theorie und Praxis.

Für Herbst 2017 ist die Veröffentlichung der Ergeb-nisse im Rahmen der Reihe „Gesundheit Kompakt Be-richtet“ geplant.

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MMag. Martin Reif, MPH

Wohnbedingungen und Gesundheit

Die Wohnbedingungen sind nicht nur im Hinblick auf die allgemeine Lebensqualität und das Wohlbefinden der Bevölkerung relevant, sonder üben auch einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit aus. Ne-ben der physischen Beschaffenheit des Wohnraumes (Materialien, Ausstattung etc.) spielt in diesem Zu-sammenhang auch die soziale Zusammensetzung des Haushalts (Anzahl der Personen, Familienkonstellati-on etc.) die Wohnumgebung (z.B. Infrastruktur etc.) und die sozialen Beziehungen im Wohnumfeld (Nach-barschaftsbeziehungen etc.) eine wesentliche Rolle.1

Im Zusammenhang mit der physischen Beschaffen-heit von Wohnungen bzw. Wohnhäusern sind bspw. Feuchtigkeit und Schimmel im Wohnbereich zu nen-nen, die ein erhebliches Risiko für die Entwicklung von Asthma bei Kindern darstellen. Zudem kann die Bauweise und Ausstattung von Wohnungen Unfälle im Wohnbereich begünstigen, wohingegen durch die si-chere Gestaltung z.B. Stürze oder Verletzungen etc. verhindert werden können. Eine zu geringe Raum-temperatur in der Wohnung (z.B. infolge mangelnder Heizmöglichkeiten oder nicht leistbarer Heizkosten) kann zu verschiedenen Gesundheitsproblemen füh-ren (z.B. Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-problemen etc.) und kann in verschiedenen Ländern auch mit einer höheren Sterblichkeit im Winter in Verbindung gebracht werden. Schadstoffe der Innen-raumluft, insbesondere Tabakrauch im Wohnbereich, bergen das Risiko für verschiedene Erkrankungen.

1 Braubach et al. 2011, S. 1

Weitere Belastungen der Innenraumluft stellen z.B. Rauch oder Kohlenmonoxyd durch unangemessene Heizungen (Heizen mit festen Brennstoffen etc.), Formaldehyd, Radon etc. dar. Beengte Wohnverhält-nisse können die Verbreitung von Infektionskrank-heiten begünstigen (z.B. Tuberkulose). Im Hinblick auf die Umweltbedingungen im Wohnumfeld kann als Beispiel Verkehrslärm im Wohnumfeld angeführt werden, der ungünstige Auswirkungen auf das Ner-ven-, Verdauungs-, Herz-Kreislauf- und Immunsystem haben kann und die Entstehung verschiedener psy-chischer und physischer Gesundheitsprobleme be-günstigt.2

Bei der österreichischen Gesundheitsbefragung 2014 geben 9 Prozent der OberösterreicherInnen an, dass sie mit ihren Wohnbedingungen unzufrieden bzw. höchstens mittelmäßig zufrieden sind.3

Ein Zehntel der Bevölkerung ist von Feuchtigkeit bzw. Schimmel im Wohnbereich betroffen und bei 4 Prozent ist die Wohnqualität durch dunkle Räu-me eingeschränkt. Hinsichtlich der Belastungen im Wohnumfeld berichten 18 Prozent Belastungen durch Lärm und 10 Prozent durch sonstige Luft- bzw. Um-weltbelastungen. Ausgehend von der subjektiven Einschätzung der BewohnerInnen fühlen sich in Obe-rösterreich 9 Prozent der Haushalte durch hohen fi-nanziellen Wohnungsaufwand belastet.

2 Braubach et al. 2011, S. 3–53 Quelle: Statistik Austria: ATHIS 2014 (IGP-Berechnungen)

Abbildung 1: Belastende Wohnbedingungen

Quelle: ISSP 2012 (ISSP Research Group 2016); Österreich.

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MMag. Martin Reif, MPH

LiteraturBraubach, Matthias; Jacobs, David E.; Ormandy, Da-vid (2011): Environmental burden of disease associ-ated with inadequate housing. Summary report. Hg. v. World Health Organization. Copenhagen. Online verfügbar unter http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0017/145511/e95004sum.pdf?ua=1, zuletzt geprüft am 19.05.2017.

Statistik Austria (Hg.) (2017): Wohnsituation. Online verfügbar unter https://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/wohnen/wohnsituation/index.html, zuletzt geprüft am 06.06.2017.

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Bewegung im Alltag ist gesund!Der Nutzen, der von Alltagsbewegung ausgeht, wird durch viele Studien belegt. Beispielsweise senkt Fahrradfahren im Alltag die Gesamtmortalität sowie die Krebssterblichkeit bei Erwachsenen und älteren Personen. Aber auch die Jüngsten in unserer Gesell-schaft profitieren: Fahrradfahren fördert die kardi-orespiratorische Fitness von Kindern. Und: Menschen im erwerbsfähigen Alter profitieren von einer posi-tiven Auswirkung des Radfahrens auf die Herz-Kreis-laufleistung sowie einer Verringerung von kardiovas-kulären Risikofaktoren.1 Und je mehr Personen zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, desto gerin-ger ist auch das Risiko, von einem Unfall mit einem Kraftfahrzeug betroffen zu sein.2 Dies sind nur ein paar Beispiele, weshalb Anstrengungen in Richtung Förderung der Alltagsbewegung aus Public Health-Sicht zu begrüßen sind.

Forschungsprojekt PASTAWas haben die europäischen Städte Antwerpen, Bar-celona, London, Örebro, Rom, Zürich und Wien ge-meinsam? Alle Sieben nehmen am Forschungsprojekt PASTA (Physical, Activity Through Sustainable Trans-port Approaches) teil. Dieses von der Europäischen Union unterstützte Projekt zielt darauf ab, aufzuzei-gen, wie die Förderung aktiver Mobilität (wie z.B. zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren) zu einer gesünderen und körperlich aktiveren Bevölkerung führen kann. Nun geht das Projekt, das seit 2013 läuft, in die End-phase und steht kurz vor dem Abschluss.3

Indikatoren-Set zur Analyse und PlanungIm Rahmen des PASTA-Projekts wurde ein Indika-toren-Set entwickelt, anhand dessen städtische Ent-scheidungsträgerInnen die Ist-Situation in ihrer Stadt besser analysieren und die passenden Maßnahmenpa-kete zur Steigerung der Alltagsmobilität auswählen können.4

Das Set besteht aus vier Dimensionen:

• City profile factors (z.B. Bildungsgrad der Wohn-bevölkerung, Anzahl der Nächtigungen von Tou-risten, Wirtschaftliche Lage, Klima, etc.)

1 Reif 2016, S. 72 Reif 2016 S. 73 Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) 2017, S. 44 Factsheet: PASTA indicator set

• Enablers (z.B. Fahrradbeauftragte/r in der Stadt, Budget für Fußgänger-/Fahrradinfrastruk-tur, rechtliche und institutionelle Rahmenbedin-gungen, etc.)

• Transport System & Services (z.B. Beschreibung des Straßennetzes, Beschreibung der Fußgänger- und Fahrradinfrastruktur, Möglichkeit der Fahr-radmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln, etc.)

• Results & Impacts (z.B. Beschreibung der Auswir-kung von Rahmenbedingungen und Maßnahmen zur Erhöhung der Alltagsmobilität wie Modal Split, Verkehrssicherheit, Schadstoffemissionen etc.)5

Online-Erhebung als zusätzliche Quelle für Emp-fehlungen und Argumente in der Stadtplanung Bis Ende 2016 wurde in allen beteiligten Städten eine Online-Befragung mit jeweils zumindest 2.000 befragten BürgerInnen durchgeführt, um das Mobi-litäts- und Gesundheitsverhalten der Bevölkerung zu ermitteln. Anhand dieser Ergebnisse sollen Emp-fehlungen und Argumente für die Städte entwickelt werden, die dazu beitragen, dass Entscheidungsträ-gerInnen den gesundheitlichen Nutzen aktiver Mobi-lität bei der Stadtplanung berücksichtigen können. Die Ergebnisse werden im September 2017 auf der International Cycling Conference in Mannheim prä-sentiert.6 Das IGP wird über die Ergebnisse berichten.

Links: Forschungsprojekt PASTA: http://www.pastaproject.eu/home/ International Cycling Conference 2017: http://www.umweltbundesamt.de/en/international-cycling-con-ference-startseite

Literaturverzeichnis

Clark, Anna; Eriksson, Ulf; Uhlmann, Tina; Wegener, Sandra; Rothballer, Carsten; Rojas-Rueda, David (2014): Case Study Cities‘ Indicators. Online verfüg-bar unter http://www.pastaproject.eu/fileadmin/editor-upload/sitecontent/02_About/files/PASTA_indicator_descriptions_final.pdf, zuletzt geprüft am 1.8.2017.

5 Clark et al. 2014, S. 46 Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) 2017, S. 4

Mag. Richard Birgmann, MPH

Aktive Mobilität und Gesundheit

Der gesundheitliche Nutzen von Alltagsbewegung ist gut belegt. Weitere diesbezüg-liche Erkenntnisse soll nun nach 5 Jahren Laufzeit abschließend das von der Euro-päischen Union geförderte Forschungsprojekt PASTA (Physical, Activity Through Sustainable Transport Approaches) bringen, das mit einer großen, europaweiten On-line-Erhebung in diesem Jahr zu Ende geht.

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Mag. Richard Birgmann, MPH

Factsheet: PASTA indicator set. Online verfügbar unter http://www.pastaproject.eu/fileadmin/edi-tor-upload/sitecontent/02_About/files/PASTA_Indi-cator_set_factsheet_final.pdf, zuletzt geprüft am 1.8.2017.

Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) (2017): Aktive Mobilität fördert die Gesundheit. In: gesundes Öster-reich - Magazin für Gesundheitsförderung und Prä-vention, 19. Jahrgang, Nr.1.

Reif, Martin (2016): Gesundheitsförderliche körper-liche Aktivität in Oberösterreich. Linz (Gesundheit kompakt berichtet, 1).

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Margaretha Bäck, MA

Gesundheitsförderung kreativ - wie ein Logo entsteht

Beteiligung (Partizipation) ist ein Grundprinzip der Gesundheitsförderung. Partizipative Gesundheitsför-derungsprojekte ermöglichen der Zielgruppe Einfluss auf Entscheidungen in allen Projektphasen. Dadurch werden die Gesundheitsförderungsaktivitäten auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt. Erfolg und Nachhaltigkeit eines Projekts hängen wesentlich von der Mitbestimmung der Zielgruppe ab. In den un-terschiedlichen Phasen eines Projekts sind verschie-dene Formen der Partizipation möglich.1

1 Fonds Gesundes Österreich, 2005

Folgend wird eine Form der Beteiligung zu Projekt-beginn beschrieben - die partizipative Entwicklung von Projektname, Slogan und Logo. Die Identifikation der Zielgruppe mit einem Projekt kann dadurch ge-fördert werden.

Ablauf einer partizipativen Entwicklung von Pro-jektname, Slogan und LogoDer Ablauf zur partizipativen Entwicklung von Pro-jektname, Slogan und Logo wird anhand eines Work-shops mit SchülerInnen im Medien Kultur Haus Wels geschildert.2

2 Medien Kultur Haus Wels, Ablauf eines Workshops mit Vanessa Url (Leitung der Kulturvermittlungs-Abteilung) im Rahmen eines Gesundheitsförderungsprojektes für SchülerInnen

1.Teil: Einführung

Die TeilnehmerInnen versetzen sich in die Rolle einer Werbeagentur. Sie teilen sich in Kleingruppen auf. Pro Gruppe gibt es eine/n ProtokollführerIn, der/die mitschreibt, zeichnet, Ideen festhält. Anschließend erzählen die SchülerInnen über das Projekt für das Projektname, Logo und Slogan entwickelt werden. Daraufhin erhalten die TeilnehmerInnen eine theo-retische Einführung in den Gestaltungsprozess eines Corporate Designs.

Praktische Beispiele von bestehenden Logos werden gemeinsam reflektiert. Die SchülerInnen werden darüber informiert, dass keine bestehenden Logos kopiert werden dürfen. Logos sollen nicht zu detail-reich sein. Dünne Striche kann man oft nicht wieder-erkennen und funktionieren beim Druck nicht. Wich-tig ist, dass ein Logo auch in Schwarz-Weiß-Kopie funktioniert.

Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass nicht zu viele verschiedene Schriften verwendet werden. Eine eigene Schrift kann im Rahmen der Logo-Entwicklung erfunden werden. Schriften, die zu dünn oder zu dick sind, sind oft nicht mehr zu lesen. Geschwun-gene Schreibschrift ist ebenso schwierig zu lesen. Die Farbwahl ist hinsichtlich Lesbarkeit zu prüfen.

Zudem werden aus der Werbung bekannte Slogans mit den SchülerInnen gemeinsam überlegt und re-flektiert.

2.Teil: Kreative Entwürfe

Jede Gruppe überlegt sich einen Projektnamen und einen dazu passenden Slogan. Die SchülerInnen zeichnen Logos und können diese anschließend in einem Grafikprogramm gestalten. Die TeilnehmerIn-nen probieren, ob das Logo vielseitig einsetzbar ist. Dazu zeichnen sie das Logo auf ein T-Shirt, ein Plakat und eine Visitenkarte.

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Margaretha Bäck, MA

3.Teil: Werbeclip

Die SchülerInnen erhalten eine Einführung hinsicht-lich des Umgangs mit Kamera, Licht und Ton. Wichtig ist, dass es keine Nebengeräusche gibt.

Die Gruppen präsentieren ihre Logoentwürfe und ihre Ideen für Projektname und Slogan anhand eines Werbeclips. Die SchülerInnen erklären, warum sie sich für welches Logo entschieden haben. Die Be-deutung des Logos wird geschildert. Sie zeigen die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten des Logos, indem sie das T-Shirt, das Plakat und die Visitenkar-te präsentieren.

Ein/e SchülerIn pro Gruppe zeichnet die Werbeclips mit einer Kamera auf. Ein/e weitere/r SchülerIn hält ein Mikrofon. Der Ton wird von der Kamerafrau/dem Kameramann mittels Kopfhörer überprüft.

4.Teil: Präsentation und Diskussion

Anschließend werden die Filme präsentiert. Darauf-hin erfolgen Diskussionen, die auch mitdokumentiert werden. Durch die Filmaufnahme kann beispielswei-se erkannt werden, ob das Logo gut und klar erkenn-bar ist oder die Farbe auch noch durch den Blick ei-ner Kamera passend ist.

Wie geht es weiter?

Im Anschluss an den Workshop soll die Zielgruppe selbst mittels eines vorher festgelegten Abstim-mungssystems entscheiden, welcher der Entwürfe für Projektname, Logo und Slogan ausgewählt wird. Es ist auch eine Kombination von Ergebnissen aus mehreren Gruppen möglich.

Literatur

Fonds Gesundes Österreich. (2005). Partizipation. Online verfügbar unter http://www.fgoe.org/ge-sundheitsfoerderung/glossar/?view=partizipation, zuletzt geprüft am 3.7.2017.

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Elena Madlschenter

16. Gütesiegelverleihung Gesunde Schule OÖ

Am 29. Mai 2017 fand die mittlerweile 16. Verleihung des Gütesiegels für Gesunde Schulen in OÖ statt. Insgesamt 22 Schulen wurde von LR Mag. Christine Haberlander, OÖGKK-Obmann Albert Maringer und Landesschulärztin Dr. Gertrude Jindrich das Gü-tesiegel überreicht.

9 neue Schulen durften in feierlichem Ambiente im Redoutensaal in Linz erstmals das Gütesiegel in Empfang nehmen. Weitere 4 Schulen bekamen diese Auszeichung schon zum zweiten Mal. 9 Schulen wur-de das Gütesiegel sogar schon zum dritten Mal ver-liehen. Diese Schulen sind nun bereits seit 6 Jahren „Gesunde Schule“.

Bei der Wiederverleihung dürfen sich die Schulen au-ßerdem über einen finanziellen Zuschuss - zur Verfü-gung gestellt von Land OÖ und OÖGKK - freuen.

Das Gütesiegel kann von allen Schultypen angestrebtwerden und wird an jene Schulen verliehen, die sichin der schulischen Gesundheitsförderung besondershervortun.

Eine Mischung aus verhaltens- und verhältnisorien-tierten Maßnahmen sowie die Nachhaltigkeit soll hierbei im Vordergrund stehen. Jede Schule muss sich in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Sucht-prävention, Rahmenbedingungen, Psychosoziale Ge-sundheit und LehrerInnengesundheit gleichermaßen engagieren.

Somit besitzen nun bereits 130 Schulen das Güte-siegel „Gesunde Schule OÖ“.

Erstverleihungen

• VS 2 Wels-Stadtmitte• NMS Rohrbach• Adalbert-Stifter-Praxis-VS• VS Rutzenmoos• VS Schildorn• VS 6 Wels-Neustadt• VS Rainbach i.I.• NMS Rainbach i.M.• VS St. Anna

Wiederverleihung

• VS Molln• VS Hochburg-Ach• Georg von Peuerbachgymn.• VS 2 Vöcklabruck

2. Wiederverleiung

• BAfEP Kreuzschwestern• NMMS Eggelsberg• NMS Eberstalzell• VS 1 Marchtrenk• AHS/HLW Kreuzschwestern• VS Adlwang• VS Haag/Leonding• VS Lasberg• VS 35 Linz

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INFO für Interessierte

Der neue Durchgang des Masterlehrgangs für „Sucht- und Gewaltpräven-tion in pädagogischen Handlungsfeldern“ startet im Oktober 2017. Für diesen Durchgang sind noch einige Restplätze vorhanden. Für Interessier-te gibt es am Donnerstag, 7. September 2017 um 18.00 Uhr am Institut Suchtprävention (Hirschgasse 44, 4020 Linz) einen Informationsabend zu dieser akademischen Ausbildung.