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ADHS im Erwachsenenalter ADHS im Erwachsenenalter © "Team der Borderlinezone" 2002-2007 A A ufmerksamkeits ufmerksamkeits D D efizit- efizit- / / H H yperaktivitäts yperaktivitäts S S törung törung

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ADHS im ErwachsenenalterADHS im Erwachsenenalter

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AAufmerksamkeitsufmerksamkeitsDDefizit-efizit-//

HHyperaktivitätsyperaktivitätsSStörungtörung

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ADHS im ErwachsenenalterADHS im Erwachsenenalter

ADS/ADHS ist gekennzeichnet durch eine verminderte ADS/ADHS ist gekennzeichnet durch eine verminderte

Aufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Sie ist Aufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Sie ist eine eine

der häufigsten Störungen im Kindes- und Jugendalter, ihre der häufigsten Störungen im Kindes- und Jugendalter, ihre

Symptome bleiben in 30- 60% der Fälle bis ins Symptome bleiben in 30- 60% der Fälle bis ins Erwachsenen-Erwachsenen-

alter erhalten. Sie kann von anderen psychiatrischen alter erhalten. Sie kann von anderen psychiatrischen

Erkrankungen abgegrenzt werden, führt zu klinisch Erkrankungen abgegrenzt werden, führt zu klinisch relevantenrelevanten

Funktionsstörungen und kann bei den Betroffenen einenFunktionsstörungen und kann bei den Betroffenen einen

erheblichen Leidensdruck hervorrufen.erheblichen Leidensdruck hervorrufen.

ADS/ADHS ist diagnostizier- und behandelbar, es stehen ADS/ADHS ist diagnostizier- und behandelbar, es stehen

evaluierte pharmakologische und psychotherapeutische evaluierte pharmakologische und psychotherapeutische

Therapieverfahren zur Verfügung.Therapieverfahren zur Verfügung.

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ADHS im ErwachsenenalterADHS im Erwachsenenalter Historisches IHistorisches I

• 1845 beschrieb der Frankfurter Nervenarzt Dr. Heinrich 1845 beschrieb der Frankfurter Nervenarzt Dr. Heinrich Hoffmann mit seiner Darstellung des „Zappelphilipp“ Hoffmann mit seiner Darstellung des „Zappelphilipp“ erstmals die typische Unruhe sowie das ungesteuerte erstmals die typische Unruhe sowie das ungesteuerte Verhalten des Syndroms eindrucksvoll.Verhalten des Syndroms eindrucksvoll.

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ADHS im ErwachsenenalterADHS im Erwachsenenalter Historisches IIHistorisches II

• 1897 beschrieb der französische Psychiater Bourneville in seinem Buch 1897 beschrieb der französische Psychiater Bourneville in seinem Buch „ Medizinische und erzieherische Behandlung verschiedener Formen „ Medizinische und erzieherische Behandlung verschiedener Formen der Idiotie“ hyperaktive und aufmerksamkeitsgestörte Kinder.der Idiotie“ hyperaktive und aufmerksamkeitsgestörte Kinder.

• 1902 wurden dann von G.F. Still 20 Kinder beschrieben, die trotz guter 1902 wurden dann von G.F. Still 20 Kinder beschrieben, die trotz guter elterlicher Fürsorge übererregbar, trotzig und jähzornig waren. Er elterlicher Fürsorge übererregbar, trotzig und jähzornig waren. Er nahm erstmals an, dass diese Verhaltensstörung eine biologische nahm erstmals an, dass diese Verhaltensstörung eine biologische Ursache hat und entwickelte das Konzept der minimalen cerebralen Ursache hat und entwickelte das Konzept der minimalen cerebralen Dysfunktion.Dysfunktion.

• 1932 führten Kramer und Pollnow den Begriff „ Hyperkinetische 1932 führten Kramer und Pollnow den Begriff „ Hyperkinetische Erkrankung im Kindesalter“ ein und schilderten die auch heute noch Erkrankung im Kindesalter“ ein und schilderten die auch heute noch geltenden Leitsymptome Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit und geltenden Leitsymptome Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit und Impulskontrollstörung.Impulskontrollstörung.

• 1937 behandelte C. Bradley erfolgreich verhaltensgestörte/hyperaktive 1937 behandelte C. Bradley erfolgreich verhaltensgestörte/hyperaktive Kinder mit dem Amphetamin Benzedrin.Kinder mit dem Amphetamin Benzedrin.

• 1955 wurde der Begriff „hyperkinetisches Syndrom“ erstmals 1955 wurde der Begriff „hyperkinetisches Syndrom“ erstmals verwendet.verwendet.

• 1975 beschrieb P. Wender einzelne Fälle von ADD/ADHD bei 1975 beschrieb P. Wender einzelne Fälle von ADD/ADHD bei ErwachsenenErwachsenen

• 1978 führt der ICD-9 die Diagnose „Hyperkinetisches Syndrom des 1978 führt der ICD-9 die Diagnose „Hyperkinetisches Syndrom des Kindesalters“ ein, seit dieser Zeit wird auch das Fortbestehen der Kindesalters“ ein, seit dieser Zeit wird auch das Fortbestehen der Erkrankung bis ins Erwachsenenalter vermehrt diskutiert. Erkrankung bis ins Erwachsenenalter vermehrt diskutiert.

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ADHS im ErwachsenenalterADHS im Erwachsenenalter

Historisches IIIHistorisches III

• 1980/82 erlaubt der DSM-III-R die Diagnose „ADD residual type“, 1980/82 erlaubt der DSM-III-R die Diagnose „ADD residual type“, im ICD-10 „Einfache Störung von Aktivität und Aufmerksamkeit“ im ICD-10 „Einfache Störung von Aktivität und Aufmerksamkeit“

• 1998 erschien die erste deutschsprachige Übersichtsarbeit zum 1998 erschien die erste deutschsprachige Übersichtsarbeit zum Thema ADHS im Erwachsenenalter von Krause und Krause& TrottThema ADHS im Erwachsenenalter von Krause und Krause& Trott

• 2001 veranstaltete der DGPPN ein erstes Symposium zu dem 2001 veranstaltete der DGPPN ein erstes Symposium zu dem ThemaThema

• 2003 wurden dann von der DGPPN Leitlinien zur Diagnose und 2003 wurden dann von der DGPPN Leitlinien zur Diagnose und Behandlung des ADHS im Erwachsenenalter herausgegeben.Behandlung des ADHS im Erwachsenenalter herausgegeben.

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ADHS im ErwachsenenalterADHS im Erwachsenenalter

HäufigkeitHäufigkeit

• Die ADS/ADHS beginnt in der frühen Kindheit, meist vor Die ADS/ADHS beginnt in der frühen Kindheit, meist vor dem 6.Lebensjahr, die Prävalenz der Erkrankung liegt in dem 6.Lebensjahr, die Prävalenz der Erkrankung liegt in diesem Lebensalter bei 3-5%.diesem Lebensalter bei 3-5%.

• In Langzeitstudien konnte gezeigt werden, dass bei 30-60% In Langzeitstudien konnte gezeigt werden, dass bei 30-60% der betroffenen Kinder die Symptome bis ins der betroffenen Kinder die Symptome bis ins Erwachsenenalter bestehen Erwachsenenalter bestehen

• In einer epidemiologischen Studie von Barkley im Jahr 1996 In einer epidemiologischen Studie von Barkley im Jahr 1996 konnte an 720 Führerscheinbewerbern eine Prävalenz von konnte an 720 Führerscheinbewerbern eine Prävalenz von 4,7 % festgestellt werden.4,7 % festgestellt werden.

• In einer Untersuchung an 468 College- Studenten im Jahr In einer Untersuchung an 468 College- Studenten im Jahr 1998 durch Berns AR et al. wurde eine Prävalenz von 4% 1998 durch Berns AR et al. wurde eine Prävalenz von 4% ermittelt.ermittelt.

• Es fehlen noch systematische Feldstudien, in denen die Es fehlen noch systematische Feldstudien, in denen die Prävalenz in der Allgemeinbevölkerung untersucht wird. Prävalenz in der Allgemeinbevölkerung untersucht wird.

• Über den Verlauf im höheren Lebensalter gibt keine DatenÜber den Verlauf im höheren Lebensalter gibt keine Daten ..

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ADHS im ErwachsenenalterADHS im Erwachsenenalter VerlaufVerlauf

• Zeitweilige Besserung der Erkrankung bis zur Zeitweilige Besserung der Erkrankung bis zur Adoleszenz (=Phase nach der Pubertät)Adoleszenz (=Phase nach der Pubertät)

• Fortbestehen des klinischen Vollbildes oder Fortbestehen des klinischen Vollbildes oder eines zurückbleibenden ADS/ADHS mit eines zurückbleibenden ADS/ADHS mit Abnahme der Hyperaktivität im Abnahme der Hyperaktivität im Entwicklungsverlauf bei weiterem Bestehen Entwicklungsverlauf bei weiterem Bestehen der Aufmerksamkeitsstörung und daraus der Aufmerksamkeitsstörung und daraus resultierender funktioneller Einschränkungenresultierender funktioneller Einschränkungen

• Fortbestehen der ADS/ADHS mit komorbiden Fortbestehen der ADS/ADHS mit komorbiden psychiatrischen Störungen, Delinquenz psychiatrischen Störungen, Delinquenz (Straf-fälligkeit) und Suchterkrankungen(Straf-fälligkeit) und Suchterkrankungen

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ADHS im ErwachsenenalterADHS im Erwachsenenalter Ätiologie IÄtiologie I

Das klinische Bild der ADS/ADHS weißt darauf hin, dass es sich bei diesem Das klinische Bild der ADS/ADHS weißt darauf hin, dass es sich bei diesem Störungsbild wahrscheinlich um das Ergebnis verschiedener Pathophysio-Störungsbild wahrscheinlich um das Ergebnis verschiedener Pathophysio-logischer Mechanismen und ätiologischer Faktoren handelt, eine große logischer Mechanismen und ätiologischer Faktoren handelt, eine große

Rolle Rolle scheinen dabei neurobiologische Funktionsstörungen zu spielen.scheinen dabei neurobiologische Funktionsstörungen zu spielen.

• Genetik:Genetik: Zwillingsstudien erbrachten bei monozygoten Zwillingen Zwillingsstudien erbrachten bei monozygoten Zwillingen eine Konkordanz der Störung in 60-90%. In Familienuntersuchungen eine Konkordanz der Störung in 60-90%. In Familienuntersuchungen fanden sich bei Erwachsenen mit ADS/ADHS in 45-57% der Fälle an fanden sich bei Erwachsenen mit ADS/ADHS in 45-57% der Fälle an ADS/ADHS erkrankte Angehörige, während Familienangehörige ADS/ADHS erkrankte Angehörige, während Familienangehörige kindlicher Patienten in ca. 15% ebenfalls an der Erkrankung litten. kindlicher Patienten in ca. 15% ebenfalls an der Erkrankung litten. Dabei spielen Gene, die an der Regulation der dopaminergen Dabei spielen Gene, die an der Regulation der dopaminergen Neurotransmission beteiligt sind scheinbar eine übergeordnete Rolle. Neurotransmission beteiligt sind scheinbar eine übergeordnete Rolle. Vorrangig Polymorphismen des Dopamintransportergens (DAT1) und Vorrangig Polymorphismen des Dopamintransportergens (DAT1) und des Dopamin-D4-Rezeptor-Gens (DRD4) auf dem Chromosom 11 wurden des Dopamin-D4-Rezeptor-Gens (DRD4) auf dem Chromosom 11 wurden untersuchtuntersucht. .

• Strukturelle und funktionelle Veränderungen:Strukturelle und funktionelle Veränderungen: In der In der Mehrzahl der Untersuchungen liegen Volumenverminderungen im Mehrzahl der Untersuchungen liegen Volumenverminderungen im rechten präfrontalen Kortex des Globus pallidus, des Striarum und in rechten präfrontalen Kortex des Globus pallidus, des Striarum und in den Kleinhirnregionen vor. Untersuchungen mit funktioneller den Kleinhirnregionen vor. Untersuchungen mit funktioneller Bildgebung zeigten eine Hypoaktivität in Bereichen des Bildgebung zeigten eine Hypoaktivität in Bereichen des prä/orbitofrontalen Kortex rechtsbetont sowie des Cingulums in Ruhe prä/orbitofrontalen Kortex rechtsbetont sowie des Cingulums in Ruhe und bei kognitiven Anforderungen. Mittels SPECT-Untersuchungen und bei kognitiven Anforderungen. Mittels SPECT-Untersuchungen konnten Krause und Mitarbeiter eine bei erwachsenen mit AD(H)S konnten Krause und Mitarbeiter eine bei erwachsenen mit AD(H)S erhöhte Dichte von Dopaminrezeptoren im Striatum nachweisen, die erhöhte Dichte von Dopaminrezeptoren im Striatum nachweisen, die sich nach Behandlung mit Methylphenidat normalisierte.sich nach Behandlung mit Methylphenidat normalisierte.

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ADHS im ErwachsenenalterADHS im Erwachsenenalter Ätiologie IIÄtiologie II

• Neuropsychologie:Neuropsychologie: Störung einzelner oder mehrer Störung einzelner oder mehrer exekutiver exekutiver FunktionenFunktionen

– Selektive Aufmerksamkeit:Selektive Aufmerksamkeit: Fähigkeit die Aufmerksamkeit auf Fähigkeit die Aufmerksamkeit auf bestimmte Reize zu lenken und andere unwesentliche Reize auszublenden. bestimmte Reize zu lenken und andere unwesentliche Reize auszublenden. Eine Störung führt zu erhöhter Ablenkbarkeit.Eine Störung führt zu erhöhter Ablenkbarkeit.

– Geteilte AufmerksamkeitGeteilte Aufmerksamkeit: : Fähigkeit zwei oder mehrere Fähigkeit zwei oder mehrere Anforderungen gleichzeitig zu bewältigen.Anforderungen gleichzeitig zu bewältigen.

– Aufmerksamkeitsfokusierung (Set Shifting):Aufmerksamkeitsfokusierung (Set Shifting): Fähigkeit Fähigkeit Aufmerksamkeitsschwerpunkte zielgerichtet zu verlagern.Aufmerksamkeitsschwerpunkte zielgerichtet zu verlagern.

– Daueraufmerksamkeit:Daueraufmerksamkeit: Fähigkeit die Aufmerksamkeit über einen Fähigkeit die Aufmerksamkeit über einen längeren Zeitraum auch monotonen Aufgaben zuzuwenden. Eine Störung längeren Zeitraum auch monotonen Aufgaben zuzuwenden. Eine Störung führt zu einer erhöhten Fehlerhäufigkeit bei Routinetätigkeiten. führt zu einer erhöhten Fehlerhäufigkeit bei Routinetätigkeiten.

– Impulskontrolle:Impulskontrolle: Fähigkeit zielgerichtet, vorausschauend und Fähigkeit zielgerichtet, vorausschauend und situationsangepasst zu reagieren und interferierende Verhaltensweisen zu situationsangepasst zu reagieren und interferierende Verhaltensweisen zu unterdrücken. unterdrücken.

– ArbeitsgedächtnisArbeitsgedächtnis:: Fähigkeit visuelle und auditiv-verbale Informationen Fähigkeit visuelle und auditiv-verbale Informationen so lange zur Verfügung zu stellen, bis eine mentaleso lange zur Verfügung zu stellen, bis eine mentale oder motorische oder motorische Reaktion darauf erfolgt. Reaktion darauf erfolgt.

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ADHS im ErwachsenenalterADHS im Erwachsenenalter SymptomatikSymptomatik

• Unaufmerksamkeit, ist leicht abzulenkenUnaufmerksamkeit, ist leicht abzulenken• Hyperaktivität, innere UnruheHyperaktivität, innere Unruhe• Impulsivität, Handeln ohne NachdenkenImpulsivität, Handeln ohne Nachdenken• Vergesslichkeit, Zerstreutheit, wenig StrategieVergesslichkeit, Zerstreutheit, wenig Strategie• Kommunikation, Kontakte gestalten sich schwierigKommunikation, Kontakte gestalten sich schwierig• Willen, ist eigensinnig, kann sich schwer unterordnenWillen, ist eigensinnig, kann sich schwer unterordnen• Motivation, kann sich begeistern oder verweigernMotivation, kann sich begeistern oder verweigern• Geringes SelbstwertgefühlGeringes Selbstwertgefühl• Stimmungsschwankungen, SuchtStimmungsschwankungen, Sucht• Leistung versus Möglichkeiten / FähigkeitenLeistung versus Möglichkeiten / Fähigkeiten• Arbeitsverhalten, von chaotisch bis perfektArbeitsverhalten, von chaotisch bis perfekt

=> diese Symptome und ihre Auswirkungen müssen in => diese Symptome und ihre Auswirkungen müssen in mehreren Lebensbereichen schwerwiegender und mehreren Lebensbereichen schwerwiegender und überdauernder sein, als bei Menschen in vergleichbarer überdauernder sein, als bei Menschen in vergleichbarer sozialer Lebenslage oder intellektueller Leistungsfähigkeit sozialer Lebenslage oder intellektueller Leistungsfähigkeit und nicht durch eine andere psychische/ psychiatrische und nicht durch eine andere psychische/ psychiatrische Diagnose erklärbar sein.Diagnose erklärbar sein.

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ADHS im ErwachsenenalterADHS im ErwachsenenalterKomorbiditätKomorbidität

• SubstanzmissbrauchSubstanzmissbrauch– Alkoholmissbrauch/ -abhängigkeit in 17-36%Alkoholmissbrauch/ -abhängigkeit in 17-36%– Drogenmissbrauch/ -abhängigkeit in 17-38%Drogenmissbrauch/ -abhängigkeit in 17-38%

• Affektive StörungenAffektive Störungen – Eine oder rezidivierend auftretende depressive Eine oder rezidivierend auftretende depressive

Episoden, Dysthymien in 6-31%Episoden, Dysthymien in 6-31%• AngststörungenAngststörungen

– Generalisierte Angsterkrankung, soziale Phobie und Generalisierte Angsterkrankung, soziale Phobie und Panikerkrankung in 10- 40%Panikerkrankung in 10- 40%

– Zwangstörungen ( Kontroll- und Ordnungszwänge)Zwangstörungen ( Kontroll- und Ordnungszwänge)• PersönlichkeitsstörungenPersönlichkeitsstörungen

– Dissoziale Persönlichkeitsstörung in 12-20% Dissoziale Persönlichkeitsstörung in 12-20% – Emotional instabile Persönlichkeitsstörung in 20%Emotional instabile Persönlichkeitsstörung in 20%– Selbstunsichere PersönlichkeitsstörungSelbstunsichere Persönlichkeitsstörung

• SchlafstörungenSchlafstörungen• VerhaltensauffälligkeitenVerhaltensauffälligkeiten

− AnorexieAnorexie− BulimieBulimie

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ADHS im ErwachsenenalterADHS im Erwachsenenalter Diagnostik IDiagnostik I

• Ausführliches InterviewAusführliches Interview– Vollständige psychiatrische Untersuchung mit Anamnese zum Vollständige psychiatrische Untersuchung mit Anamnese zum

Ausschluss anderer psychiatrischer Erkrankungen, die mit Ausschluss anderer psychiatrischer Erkrankungen, die mit Aufmerksamkeitsstörung, Impulsivität, erhöhtem Aktivitätsniveau und Aufmerksamkeitsstörung, Impulsivität, erhöhtem Aktivitätsniveau und Stimmungsschwankungen einhergehen und Ausschluss der Stimmungsschwankungen einhergehen und Ausschluss der Borderlinepersönlichkeitsstörung.Borderlinepersönlichkeitsstörung.

– Erfassung von Differentialdiagnosen und KomorbiditätenErfassung von Differentialdiagnosen und Komorbiditäten

• ADS/ADHS spezifische InhalteADS/ADHS spezifische Inhalte– Körperliche und intellektuelle EntwicklungKörperliche und intellektuelle Entwicklung– Derzeitig oder früher aufgetretene Symptome der ADS/ADHSDerzeitig oder früher aufgetretene Symptome der ADS/ADHS– Manifestation und Entwicklung der Symptome und hieraus Manifestation und Entwicklung der Symptome und hieraus

resultierender früherer/ aktueller Beschwerden im Alltag, Ausbildung, resultierender früherer/ aktueller Beschwerden im Alltag, Ausbildung, Beruf Partnerschaft und FreizeitBeruf Partnerschaft und Freizeit

– Familienanamnese bezüglich ADS/ADHS, Tic-Störungen u.s.w.Familienanamnese bezüglich ADS/ADHS, Tic-Störungen u.s.w.

• Ausschluss organischer StörungenAusschluss organischer Störungen– Krankheitsanamnese hinsichtlich organischer ErkrankungenKrankheitsanamnese hinsichtlich organischer Erkrankungen– Körperliche Untersuchungen und somatische ZusatzdiagnostikKörperliche Untersuchungen und somatische Zusatzdiagnostik

• Interview mit wichtigen Vertrauenspersonen und/oder ElternInterview mit wichtigen Vertrauenspersonen und/oder Eltern

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ADHS im ErwachsenenalterADHS im Erwachsenenalter Diagnostik IIDiagnostik II

• Standardisierte UntersuchungsinstrumenteStandardisierte Untersuchungsinstrumente

– Wender-Utha-Rating-Scale (WURS-k)Wender-Utha-Rating-Scale (WURS-k)• ADS/ADHS im 8.-10.LjADS/ADHS im 8.-10.Lj• Cut-off bei > 30 P. Cut-off bei > 30 P. • Normen für MännerNormen für Männer• Normen für FrauenNormen für Frauen

– Conner’ s Adult ADHD Rating Scale (CAARS)Conner’ s Adult ADHD Rating Scale (CAARS)• Aktuelle AD(H)S SymptomatikAktuelle AD(H)S Symptomatik• Keine deutsche ValidierungKeine deutsche Validierung

– Brown- ADD- Scales (BADDS)Brown- ADD- Scales (BADDS)• Aktuelle AD(H)S SymptomatikAktuelle AD(H)S Symptomatik• Cut-off >54 P Cut-off >54 P • Deutsche Validierung in VorbereitungDeutsche Validierung in Vorbereitung

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ADHS im ErwachsenenalterADHS im Erwachsenenalter Diagnostik IIIDiagnostik III

• Testpsychologische UntersuchungenTestpsychologische Untersuchungen

– IQ- Messung (HAWIE-R)IQ- Messung (HAWIE-R)

– Neuropsychologische Tests zu Aufmerksamkeit und Neuropsychologische Tests zu Aufmerksamkeit und ExekutivfunktionenExekutivfunktionen

• Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung TAPTestbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung TAP

• Wisconsin Card Sorting TestWisconsin Card Sorting Test

• Category TestCategory Test

• Continuous Performan Task Continuous Performan Task

– Test für spezielle BegabungTest für spezielle Begabung

– Tests zu TeilleistungstörungenTests zu Teilleistungstörungen

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ADHS im ErwachsenenalterADHS im ErwachsenenalterDiagnostische Kriterien gemäß DSM-IV (ICD-10)Diagnostische Kriterien gemäß DSM-IV (ICD-10)

• Mindestens 6 oder mehr Symptome aus den Mindestens 6 oder mehr Symptome aus den SymptombereichenSymptombereichen

•AufmerksamkeitsstörungAufmerksamkeitsstörung

•Hyperaktivität und ImpulsivitätHyperaktivität und Impulsivität

• Beginn der Symptomatik vor dem 7. LebensjahrBeginn der Symptomatik vor dem 7. Lebensjahr

• Klinisch bedeutsame Beeinträchtigung der Leistungs- Klinisch bedeutsame Beeinträchtigung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit in mindestens zwei und Funktionsfähigkeit in mindestens zwei LebensbereichenLebensbereichen

• Symptomatik kann durch medizinischen Symptomatik kann durch medizinischen Krankheitsfaktor anderer Erkrankungen oder Krankheitsfaktor anderer Erkrankungen oder Einnahme psychotroper Substanzen nicht besser Einnahme psychotroper Substanzen nicht besser erklärt werdenerklärt werden

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ADHS im ErwachsenenalterADHS im ErwachsenenalterDiagnostische Subtypen Diagnostische Subtypen

gemäßgemäß DSM-IVDSM-IV (ICD-10)(ICD-10)

• MischtypusMischtypus 314.01314.01 F 90.0F 90.0

• Vorwiegend unaufmerk-Vorwiegend unaufmerk-

samer Typus samer Typus 314.0314.0 F F 98.898.8

• Vorwiegend hyperaktiv- Vorwiegend hyperaktiv-

impulsiver Typusimpulsiver Typus 314.01314.01 F 90.0F 90.0

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ADHSADHS imim ErwachsenenalterErwachsenenalterSymptom-Cluster nach P. Wender ( Utah- Kriterien)Symptom-Cluster nach P. Wender ( Utah- Kriterien)

• AufmerksamkeitsstörungAufmerksamkeitsstörung– Vergesslichkeit, Ablenkbarkeit, mangelnde DaueraufmerksamkeitVergesslichkeit, Ablenkbarkeit, mangelnde Daueraufmerksamkeit

• Motorische ÜberaktivitätMotorische Überaktivität– Unfähigkeit länger zu sitzen, innere Unruhe, Reizhunger, dauernd auf Unfähigkeit länger zu sitzen, innere Unruhe, Reizhunger, dauernd auf

dem Sprung seindem Sprung sein

• Desorganisiertes VerhaltenDesorganisiertes Verhalten– Unzureichende Planung, Ziellosigkeit, mangelnde Alltagsstruktur, Unzureichende Planung, Ziellosigkeit, mangelnde Alltagsstruktur,

IneffizienzIneffizienz

• ImpulsivitätImpulsivität– Ungeduld, sozial ungesteuertes Verhalten, unüberlegte Handlungen, Ungeduld, sozial ungesteuertes Verhalten, unüberlegte Handlungen,

ÄußerungenÄußerungen

• AffektlabilitätAffektlabilität– Rasche, reaktiv ausgelöste StimmungswechselRasche, reaktiv ausgelöste Stimmungswechsel

• AffektkontrolleAffektkontrolle– Verminderte Frustrationstoleranz, WutausbrücheVerminderte Frustrationstoleranz, Wutausbrüche

• Emotionale ÜberreagibilitätEmotionale Überreagibilität– Verminderte Stresstoleranz gegenüber alltäglichen Stressoren Verminderte Stresstoleranz gegenüber alltäglichen Stressoren

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ADHS im ErwachsenenalterADHS im Erwachsenenalter

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ADHS im ErwachsenenalterADHS im ErwachsenenalterTherapie ITherapie I

Die Wahl und der Zeitpunkt einer spezifischen Behandlung sind Die Wahl und der Zeitpunkt einer spezifischen Behandlung sind abhängig von den psychischen und den sozialen abhängig von den psychischen und den sozialen

Beeinträchtigungen Beeinträchtigungen sowie der Relevanz der Symptome im Lebenskontext der sowie der Relevanz der Symptome im Lebenskontext der

Patienten.Patienten.

Behandlungsoptionen sind pharmakologische und psycho-Behandlungsoptionen sind pharmakologische und psycho-therapeutische Methoden.therapeutische Methoden.

Die Behandlung setzt sich aus verschiedenen Bausteinen Die Behandlung setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen:zusammen:– Information und Aufklärung über das Störungsbild Information und Aufklärung über das Störungsbild

ADS/ADHS, PsychoedukationADS/ADHS, Psychoedukation– Psychotherapie für den Betroffenen, Beratung für die Psychotherapie für den Betroffenen, Beratung für die

AngehörigenAngehörigen– SelbstmanagementSelbstmanagement– Medikamentöse TherapieMedikamentöse Therapie– Behandlung der komorbiden StörungenBehandlung der komorbiden Störungen

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ADHS im ErwachsenenalterADHS im ErwachsenenalterTherapie IITherapie II

PharmakotherapiePharmakotherapie

Zur medikamentösen Zur medikamentösen Behandlung sind Behandlung sind Stimulantien bisher die Stimulantien bisher die TherapieTherapieder ersten Wahl.der ersten Wahl.

Hauptvertreter ist das Hauptvertreter ist das Methylphenidat Methylphenidat (Equasym®, Ritalin®, (Equasym®, Ritalin®, Medikinet® ), in Medikinet® ), in retardierter alsretardierter alsConcerta ® oder Ritalin® Concerta ® oder Ritalin® LA.LA.

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ADHSADHS imim ErwachsenenalterErwachsenenalter

PharmakotherapiePharmakotherapie Therapie IIITherapie III

Eine weitere Therapiemöglichkeit ist der Einsatz von Eine weitere Therapiemöglichkeit ist der Einsatz von Antidepressiva, Antidepressiva,

Desipramin, Imipramin, Venalfaxin und Reboxetin, Strattera ®. Desipramin, Imipramin, Venalfaxin und Reboxetin, Strattera ®.

In Deutschland noch nicht zugelassen ist (Atomoxetin)In Deutschland noch nicht zugelassen ist (Atomoxetin)

Wirkung verschiedener Arzneistoffe zur Behandlung von ADHD an katecholaminergen und serotoninergen Synapsen