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Der gesunde Adipöse Elisabeth Ardelt-Gattinger Susanne Ring-Dimitriou Daniel Weghuber Herausgeber Das Kontinuum zwischen   gesunder und kranker Adipositas  Aspekte der Gesundheitsförderung, Prävention, Diagnostik und Therapie

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Der gesundeAdipöse

Epidemiologische Studien zeigen, dass übergewichtige und adipöse Personen mit einer guten kardiorespiratorischen Kapazität ein geringe-res Risiko für assoziierte Herzkreislauf- und Stoffwechsel erkrankungen aufweisen als Normalgewichtige mit geringer körper licher Fitness. Manche adipöse Erwachsene und Kinder können sogar als «stoffwech-selgesund» angesehen werden.

Vor diesem Hintergrund scheint die interdisziplinäre Debatte über gesunde oder ungesunde Adipositas, günstige und ungünstige Steue-rungen des Ess- und Bewegungsverhaltens höchst aktuell und nötig. Diagnostik, Interventionen und deren Evaluation dürfen sich nicht mehr nur am Gewicht oder gar dem erhofften – und empirisch nicht zu begründenden – Gewichtsverlust orientieren, sondern müssen inter- und intradisziplinär durchgeführt werden.

«Interdisziplinär» bedeutet Implementierung von theoretischen und praktischen Konzepten der Ernährungswissenschaft, Genetik, Medi-zin, Pädagogik, Physiotherapie, Psychologie, Soziologie und Sport-wissenschaft. Die Komplexität der Planung und des Vorgehens zeigt sich darin, dass die angeführten Disziplinen Fächerbündel darstellen. «Intradisziplinär» im Bereich der Medizin hieße also etwa Innere Medi-zin, Orthopädie, Pädiatrie, Chirurgie, Gynäkologie oder im Falle der Psychologie: Klinische und Gesundheitspsychologie, aber auch Sozial-psychologie, um Informationen entsprechend den empirisch belegten Gesetzen zu vermitteln, nach denen Menschen im Sinne einer optima-len Gesundheitskommunikation beeinflussbar sind.

Verlag Hans Huber, Bernwww.verlag-hanshuber.com

VerlagsgruppeGöttingen · Bern · Wien · Paris · Oxford · Prag · Toronto · Boston · Amsterdam · Kopenhagen · Stockholm · Florenz · Helsinki

Elisabeth Ardelt-GattingerSusanne Ring-Dimitriou

Daniel WeghuberHerausgeber

Das Kontinuum zwischen  gesunder und kranker Adipositas Aspekte der Gesundheitsförderung, Prävention, Diagnostik und Therapie

ISBN 978-3-456-85495-3

Ardelt-Gattinger_Ring-Dimitriou_Gesunde_Adipose_final.indd 1 07.10.14 11:15

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Ardelt-Gattinger/Ring-Dimitriou/WeghuberDer gesunde Adipöse

Verlag Hans HuberPsychologie Fachbuch

Wissenschaftlicher Beirat:Prof. Dr. Guy Bodenmann, ZürichProf. Dr. Dieter Frey, MünchenProf. Dr. Lutz Jäncke, ZürichProf. Dr. Franz Petermann, BremenProf. Dr. Hans Spada, Freiburg i. Brsg.Prof. Dr. Markus Wirtz, Freiburg i. Brsg.

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Elisabeth Ardelt-GattingerSusanne Ring-DimitriouDaniel Weghuber(He raus ge ber)

Der gesunde AdipöseDas Kontinuum zwischen gesunder und kranker Adipositas –Aspekte der Gesundheitsförderung, Prävention, Diagnostik und Therapie

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Programmleitung: Tino HeegLektorat: Edeltraud Schönfeldt, BerlinGestaltung und Herstellung: Daniel BergerUmschlaggestaltung: Weiß-Freiburg GmbH, Freiburg i. Br.Druckvorstufe: Claudia Wild, KonstanzDruck und buchbinderische Verarbeitung: AZ Druck und Datentechnik GmbH, KemptenPrinted in Germany

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Anregungen und Zuschriften bitte an:Verlag Hans HuberLektorat PsychologieLänggass-Strasse 76CH-3000 Bern 9Tel: 0041 (0)31 300 4500Fax: 0041 (0)31 300 [email protected]

1. Auflage 2015© 2015 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern(E-Book-ISBN [PDF] 978-3-456-95495-0)(E-Book-ISBN [EPUB] 978-3-456-75495-6)ISBN 978-3-456-85495-3

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Inhalt

Vorwort 13

Einleitung 15Elisabeth Ardelt-Gattinger, Susanne Ring-Dimitriou und Daniel Weghuber

Teil 1 Adipositas – Prävalenz und WHO-Leitlinien 21

1.1 Hysterie oder Ruf in die Wüste – Epidemiologie von Adipositas bei Kindern in Europa 23Margherita Caroli und Andrea Vania1.1.1 Prävalenz bei 0- bis 6-Jährigen 241.1.2 Prävalenz bei 7- bis 10-Jährigen 251.1.3 Prävalenz bei 11- bis 18-Jährigen 261.1.4 Flacht Adipositas bei Kindern ab? 271.1.5 Ausblick – Epidemiologie des gesunden Adipösen 28

1.2 Adipositas- und Ernährungsleitlinie in der europäischen Region der Weltgesundheits organisation (WHO) – jüngste Entwicklungen 31João Breda, Trudy Wijnhoven und Caroline Bollars1.2.1 Ernährungsleitlinien in der WHO-Region Europa 341.2.2 Nationale Rahmenstrategien 351.2.3 Hauptaktionen der Ernährungsrichtlinien

in den Mitgliedstaaten der WHO-Region Europa 351.2.4 Aktionsplan zur Umsetzung der Europäischen Strategie

zur Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten («Gesundheit 2020») 2012–2016 36

Teil 2 Was ist gesund, was ist krankhaft adipös – ein Kontinuum 39

2.1 Was ist «metabolisch gesunde» Adipositas? Gesunde oder ungesunde Adipositas – braucht es die Unterscheidung? 41Daniel Weghuber2.1.1 Medizinische Aspekte 412.1.2 Zusammenfassung und Ausblick 44

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6 Inhalt

2.2 Kardiovaskuläre Gesundheit in der Lebensspanne Kranke versus gesunde Adipositas 48Harald Mangge2.2.1 Was unterscheidet den gesunden vom kranken Adipösen? 482.2.2 Zusammenfassung 51

2.3 Abgrenzung «gesunder» von «kranken» Phänotypen aus metabolischer Sicht bei Kindern und Jugendlichen 53Lior Hecht und Ram Weiss

2.4 Das psychologische Kontinuum von kranker und gesunder Adipositas – psychische Störungen und Komorbiditäten 58Elisabeth Ardelt-Gattinger und Sandra Sittenthaler2.4.1 Psychische Störungen 582.4.2 Essstörungen 612.4.3 Empfehlungen 64

2.5 Das Kontinuum von günstigen und ungünstigen emotionalen, kognitiven und neuro physiologischen Steuerungsmechanismen des  Ess- und Bewegungsverhaltens 68Elisabeth Ardelt-Gattinger und Sandra Sittenthaler2.5.1 Pathogene Steuerungsmechanismen 682.5.2 Salutogene Steuerung des Ess- und Bewegungsverhaltens 732.5.3 Zielführende klinische Interventionen 74

2.6 «Gesund» oder «krank» aus orthopädischer Sicht – Prob le me bei Kindern mit Adipositas 80Franz Landauer2.6.1 Morbus Perthes 802.6.2 Epiphysiolysis capitis femoris 812.6.3 Apophysitis calcanei 832.6.4 Beinachse 832.6.5 Knicksenkfuß 842.6.6 Sagittales Profil 862.6.7 Ein Blick in die Zukunft 872.6.8 Zusammenfassung 88

2.7 Bewegungsausmaß und körperliche Fitness auf dem Kontinuum von Normalgewicht zu Adipositas 90Susanne Ring-Dimitriou2.7.1 Sind Menschen mit Adipositas körperlich weniger aktiv? 902.7.2 Sind Menschen mit Adipositas körperlich weniger fit? 91

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Inhalt 7

2.7.3 Gibt es den körperlich fitten Menschen mit Adipositas? 932.7.4 Weisen Menschen mit Adipositas mehr motorische

Schwierigkeiten auf als Normalgewichtige? 942.7.5 Zusammenfassung 96

Teil 3 Einflussfaktoren und Prädiktoren 99

3.1 Genetische Prädiktoren der Adipositas 101Anna-Lena Volckmar, Nadja Knoll und Anke Hinney3.1.1 Formalgenetische Studien 1013.1.2 Syndromale Formen der Adipositas 1023.1.3 Monogene Formen und Hauptgeneffekte 1033.1.4 Polygene Formen der Adipositas 1043.1.5 Genomweite Assoziationsstudien 1053.1.6 Fazit 108

3.2 Umweltbedingte Barrieren als Determinanten für gesundheits- wirksame Aktivität und Ernährung 111Inge Huybrechts, Ilse De Bourdeaudhuij, Christoph Buck und Stefaan De Henauw3.2.1 Belege für einen Einfluss von Umweltbedingungen

auf die Adipositas-Epidemie 1113.2.2 Konzeptuelle und methodische Überlegungen 1173.2.3 Schlussfolgerung 117

3.3 Die Bedeutung pränataler Einflüsse auf Adipositas bei Kindern 120Siân Robinson3.3.1 Adipositas der Mutter 1203.3.2 Gewichtszunahme in der Schwangerschaft 1213.3.3 Blutzuckerspiegel der Mutter und Schwangerschaftsdiabetes 1223.3.4 Rauchen der Mutter 1233.3.5 Zusammenfassung 124

3.4 Prädiktoren von Adipositas unter Einschluss der (Früh)Diagnostik 127Stephanie Brandt, Anja Moß und Martin Wabitsch3.4.1 Frühkindliche Ernährung 1273.4.2 Biologische Plausibilität und frühe Proteinaufnahme 1283.4.3 Gewichtszunahme in den ersten zwei Lebensjahren 1303.4.4 Zusammenfassung 131

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8 Inhalt

3.5 Einflüsse auf die Nahrungsakzeptanz von Kleinkindern 133Andrea Maier, Nestle Research Centre, Lausanne3.5.1 Vorgeburtliche Erfahrungen 1343.5.2 Frühe Erfahrungen nach der Geburt 1353.5.3 Einfluss der Erfahrungen während der Beikosteinführung 1363.5.4 Einfluss von wiederholtem Anbieten eines zunächst

abgelehnten Gemüses 1373.5.5 Schlussfolgerung 139

3.6 Körperliche Aktivität und körperliche Fitness – Prädiktoren von Übergewicht und Adipositas? 142Susanne Ring-Dimitriou3.6.1 Körperliche Aktivität und körperliche Fitness 1423.6.2 Je aktiver in der Kindheit, desto weniger adipös

im Erwachsenenalter? 1433.6.3 Je fitter in der Kindheit, desto weniger adipös

im Erwachsenenalter? 1453.6.4 Je aktiver in der Kindheit, desto fitter? 1463.6.5 Zusammenfassung 147

Teil 4 Neues Instrumentarium zur Diagnostik und Evaluation 151

4.1 Interdisziplinäre Diagnostik und Evaluation 153Daniel Weghuber, Markus Meindl, Katharina Paulmichl, Susanne Ring-Dimitriou und Elisabeth Ardelt-Gattinger4.1.1 Die interdisziplinären Variablen

(Psychologie, Ernährungs- und Sportwissenschaften) 1564.1.2 Medizinische Aspekte 1624.1.3 Das Fragebogen- und Testsystem AD-EVA 1674.1.4 Die Physische-Fitness-Test-Batterie PFTB 1714.1.5 Das interdisziplinäre Scoringsystem BAREV 175

Teil 5 Mikro- und Mesoebene: Psychosoziale Denkmodelle und Steuerungsmuster 187

5.1 Mein Bild der Welt – dein Bild der Welt. Denkstrukturen als Erklärungsmodelle für Übergewicht und Adipositas 189Elisabeth Ardelt-Gattinger, Christina Steindl und Sandra Sittenthaler5.1.1 Soziale Repräsentationen 1895.1.2 Was bedeutet uns Nahrung? 190

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Inhalt 9

5.1.3 Alltagstheorien 1915.1.4 Verständigung 192

5.2 Von XXL zur Modelfigur – der Körper in den Medien 194Minas Dimitriou5.2.1 Die mediale (Re)Konstruktion des Körpers 1955.2.2 Lifestyle – Themen- und Diskursanalyse 1965.2.3 Schlussfolgerungen 199

5.3 Warum ist es so schwer, das Ess- und Bewegungsverhalten zu ändern? Einstellung und Verhalten 201Christina Steindl, Sandra Sittenthaler, Barbara Mackinger, Susanne Ring-Dimitriou und Elisabeth Ardelt-Gattinger5.3.1 Einstellungsänderung – wie reagiert der Mensch

auf neue und widersprüchliche Information? 2015.3.2 Theorien über den Zusammenhang von Einstellung

und Verhalten – gibt es einen Zusammenhang? 2055.3.3 Stadienmodelle der Umsetzung von Einstellungen

in Verhalten – der lange Weg der Zielumsetzung 209

5.4 Interkulturelle Kommunikation in der Adipositastherapie 213Sandra Sittenthaler, Angela Eberding und Elisabeth Ardelt-Gattinger5.4.1 Interkulturelle Kommunikation auch im eigenen Land 2135.4.2 Inzidenz und Risikofaktoren von Adipositas

am Beispiel der türkischen Kultur 2145.4.3 Interkulturelle Kompetenzen 2165.4.4 Verhaltensänderung im kulturellen Kontext

auf der Mikroebene der Familie 2175.4.5 Gestaltung des Beratungsprozesses 2175.4.6 Veränderungen auf der Meso- und Makroebene 218

5.5 Zum Umgang mit Emotionen bei der Betreuung von Menschen mit Übergewicht und Adipositas 222Barbara Mackinger, Christina Steindl, Sandra Sittenthaler und Elisabeth Ardelt-Gattinger5.5.1 Gefühle und ihre Regulation 2225.5.2 Techniken, Gefühle zu explorieren 2245.5.3 Zufriedenheit und Gerechtigkeit 225

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10 Inhalt

5.6 Motivieren zum gesunden Leben 229Sandra Sittenthaler, Johannes Klackl, Barbara Mackinger, Christina Steindl und Elisabeth Ardelt-Gattinger5.6.1 Motivieren mit Versprechungen oder mit Spaß und innerer

Befriedigung? – Die Self-Determination-Theorie 2295.6.2 Motivieren mit Drohungen? Terror-Management-Theorie

(TMT) – die Angst und ihre Verarbeitung existentieller Bedrohungen von Gesundheit und Leben 231

5.6.3 Bedingungen, unter denen Furchtappelle wirksam sind – die Theorie der Schutzmotivation 232

5.6.4 Motivation des Helfers – Burnout verhindern 233

Teil 6 Mikro- und Mesoebene: Medizinische, sport- und ernährungs wissenschaftliche Modelle und Interventionen 239

6.1 Erfolgreiche Modelle für medizinische Komorbiditäten der Adipositas bei Erwachsenen – 241Friedrich Hoppichler und Sabine Dämon6.1.1 Modelle auf Basis von Lebensstil-Intervention 2416.1.2 Pharmakologische Behandlungsoptionen 2456.1.3 Fazit 249

6.2 Bariatrische Chirurgie – Therapie, Prävention und Gesundheitsförderung? 252Elisabeth Ardelt-Gattinger,, Karl Miller, Markus Meindl, Harald Mangge, Mirjam Neubauer, Susanne Ring-Dimitriou, Julia Spendlingwimmer, Leonhard Thun-Hohenstein und Daniel Weghuber6.2.1 Fazit für die Praxis 257

6.3 Interventionskonzepte aus sportwissenschaftlicher Sicht 260Susanne Ring-Dimitriou, Thomas Freudenthaler, Yvonne Wöss und Elisabeth Ardelt-Gattinger6.3.1 Präventive Wirksamkeit von Bewegungsprogrammen 2606.3.2 Theorien der Steuerung des Bewegungsverhaltens

und Empfehlungen für die Praxis 2616.3.3 Ziele der Bewegungsförderung und Gestaltung

von Bewegungsprogrammen 2656.3.4 Zusammenfassung 269

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Inhalt 11

6.4 Physiotherapeutische Modelle und ihre Bedeutung bei Übergewicht und Adipositas 273Regina Jell, Susanne Ring-Dimitriou, Anna Hugl, Veronika Nocker und Andrea Weiß6.4.1 Physiotherapeutische Konzepte 2746.4.2 Anomalien des Halte- und Bewegungsapparates

bei Übergewicht und Adipositas 2766.4.3 Frühdiagnostik 2796.4.4 Zusammenfassung 280

6.5 Ernährungswissenschaftliche Konzepte im Sinne des Paradigmas «Health@any Size» zwischen gesundem Wunschtraum und Ernährungsrealität 282Johann Hattinger und Sabine Dämon6.5.1 Empfehlungen auf der Mikroebene 2836.5.2 Ernährungswissenschaftliche Prävention und Gesundheits-

förderung auf der Meso- und Makroebene 2896.5.3 Zusammenfassung 292

Teil 7 Meso- und Makroebene: Modelle und Interventionen 299

7.1 EPODE – gemeindebasierte Interventionen zur Prävention von Adipositas bei Kindern 301Jean-Michel Borys, Yann Le Bodo und Léa Walter7.1.1 Adipositas bei Kindern lässt sich verhindern –

die FLVS-Studie 3017.1.2 Die EPODE-Methode 3037.1.3 Ergebnisse 3077.1.4 Das EPODE-Netzwerk 3097.1.5 Schlussfolgerung, Herausforderungen und Perspektiven 309

7.2 Social Marketing – eine Einführung 311Luis Gracia-Marco, Germán Vicente-Rodríguez und Luis A. Moreno

7.3 Social Marketing am Beispiel von Change4Life 314Jane Asscher und Alison Hardy, Department of Health, England7.3.1 Change4Life – was ist das? 3147.3.2 Die Hintergründe 3167.3.3 Die Lösung 3177.3.4 Ergebnisse und Ressourcen 3207.3.5 Schlussfolgerungen 320

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12 Inhalt

7.4 Marken und Werbung – der Einfluss auf Essverhalten und Essensvorlieben bei Kindern 323Emma J. Boyland und Jason C. G. Halford7.4.1 Werbestrategien 3237.4.2 Fernsehen, Adipositas und Energieaufnahme 3267.4.3 Essenswerbung für Kinder 3277.4.4 Zusammenfassung 330

Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 335

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Vorwort

Die HerausgeberInnen danken den AutorInnen für ihre Bereitschaft, sich auf die interdisziplinären Sichtweisen und Rückmeldungen einzulassen, für ihr Verständ-nis, ihr Vertrauen und ihre Geduld.Lisa Katharina Mögel B. Sc. und Mirjam Neubauer M. Sc. sei herzlich gedankt für die Unterstützung bei der Organisation,das Korrekturlesen, die Übersetzungen, das geniale Auffinden von unauffindbaren Literaturangaben, die Mithilfe bei der Gestaltung von Grafiken sowie die Erstellung der Literaturverzeichnisse.

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Einleitung

Elisabeth Ardelt-Gattinger, Susanne Ring-Dimitriou und Daniel Weghuber

Adipositas erreicht weltweit endemische Ausmaße mit steigender Prävalenz. Maß-nahmen gegen Adipositas betreffen daher immer mehr Menschen und stellen für die Gesundheitssysteme eine enorme organisatorische und finanzielle Heraus-forderung dar.

Adipositas, so könnte man dieses Klagen über ständig steigende Adipositas-raten unterbrechen, ließ sich lange Zeit und lässt sich auch heute noch als eine gute Botschaft interpretieren. Sie enthält die Information, dass man ausreichend zu essen hat und die dafür nötigen Mittel nicht mit harter, oft lebensverkürzender körperlicher Arbeit verdienen muss. Die Träger dieser Botschaft gehörten zudem in den Urzeiten der Menschheit zu den Siegern, die ausreichend Fett als Ener-gieträger für Hungerzeiten speichern konnten. Möglicherweise stellt heute das Schönheitsideal dünn, an dem man bereits normalgewichtige Personen misst und als zu dick befindet, systemtheoretisch gesehen ein sinnvolles Gegengewicht zu unseren Überflussgesellschaften dar, das nun auch in weniger reichen Ländern über Vorbilder aus den Medien übernommen wird. Dieses Ideal führt aber auf-grund rigider energieerhaltender Regelkreise zu Verlust von Hunger und Sätti-gung, zu übermäßigem Diätieren, zur Zunahme von vorklinischen und klinischen Essstörungen, und es begünstigt die Entstehung von Übergewicht und Adipositas.

Das heißt, dass Adipositas, genetisch mitbedingt, auch gekennzeichnet ist von ungünstigen, teilweise sogar paradoxen kognitiven Steuerungsmechanismen des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens. Adipöse Kinder und Erwachsene weisen zudem zweierlei auf, nämlich sowohl das in manchen Studien genannte Sweet- oder Fat-Craving als auch eine Sucht nach übermäßigem Essen, die mit den übri-gen im ICD 10 genannten Abhängigkeiten vergleichbar und von den jeweiligen Nahrungsmitteln meist unabhängig sind.

Die von rezenten Forschungen unberührten, bisweilen archaisch anmutenden Schuldzuweisungen von «Fraß, Völlerei und Faulheit» bedingen, dass Adipöse heute zu einer der am meisten diskriminierten Gruppen geworden sind  – mit stark negativen Auswirkungen auf die Lebensqualität. Insbesondere bei Kindern

© 2015 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus Elisabeth Ardelt-Gattingern et al.; Der gesunde Adipöse. 1. Auflage.

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ist diese schlechter als etwa bei Krebspatient/innen. Die allgegenwärtige Abwer-tung des «Fetten», sein Anders-Sein, macht es schwierig, sich in Schwimmbädern, auf Spielplätzen und an anderen Sportstätten zu zeigen. Das wiederum führt bei vielen zum Rückzug. Langeweile begünstigt Essen auch zwischen den Mahlzeiten. Was bleibt, ist speziell bei Kindern und Jugendlichen ein von geringer körper-licher Aktivität geprägtes Freizeitverhalten wie Computerspielen und ein hoher TV-Konsum, der wiederum mit dem Schönheitsideal dünn konfrontiert. Es dreht sich die Spirale von Rat- und Hilflosigkeit angesichts des steigenden Körperge-wichts. Die Motivation und die Hoffnungen auf starke Gewichtsabnahme sind ex trem hoch; durch Werbung und leichtfertige Aussagen von Berater/-innen aller Disziplinen werden sie gestützt; die Realität ist, was eine grundlegende Umstel-lung des Lebensstils anbetrifft, eine ganz andere.

Bisherige Präventions- und konservative Therapiemaßnahmen bei adipösen Menschen jeden Alters erwiesen sich nur kurzfristig als erfolgreich für Gewichts-abnahmen; in Bezug auf eine langfristige Gewichtsreduktion (länger als 48 Monate) werden sie übereinstimmend als sehr begrenzt effektiv bezeichnet.

Angesichts dieser Tatsachen wiegt die Stigmatisierung noch schwerer und ist noch ungerechter. Es erschien daher als die Lösung schlechthin, dass Adipositas auf der Grundlage der internationalen Klassifikation der Krankheiten und ver-wandter Gesundheitsprobleme unter den «Endokrinen, Ernährungs- und Stoff-wechselkrankheiten (E00–E90)» aufgeführt ist und sich immer häufiger – und exkulpierend  – als schwere chronische Krankheit mit progressivem Verlauf bezeichnen ließ.

Die Tatsache, dass es aber auch Adipöse gibt, die in einzelnen Bereichen (z. B. Fitness, gesunde Ernährung oder klinische Kerngrößen) Normalgewichtigen überlegen sind, widerspricht der eindeutigen Zuordnung «krank». Epidemiologi-sche Studien konnten zeigen, dass übergewichtige und adipöse Personen mit einer guten kardiorespiratorischen Kapazität ein geringeres Risiko für assoziierte Herz-kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen aufwiesen als Normalgewichtige mit geringer körperlicher Fitness. Manche adipösen Erwachsenen und Kinder können sogar als «stoffwechselgesund» gelten. Auch wenn es sich eher um die Ausnahme von der Regel handelt, ist die Unterscheidung zwischen «gesund» und «krank» im Einzelfall wichtig, da erstens die Statistik im Einzelfall lügt und demotiviert und zweitens außer Frage steht, dass nicht nur Gewichtsveränderung, sondern noch andere interdisziplinäre Variablen die Gesundheit positiv beeinflussen oder schä-digen können. Auf dem Hintergrund dieser Überlegungen wurde daher bereits 2001 explizit das neue Paradigma der «Health@any Size» formuliert.

Dies führte aber in den Jahren danach nicht dazu, dass in der Behandlung adipöser Menschen die Zentrierung auf den Gewichtsverlust relativiert worden

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wäre. In den Evaluationen scheinen bis heute Änderungen des Body-Mass-Index (BMI) als zentrales und häufig einziges Maß auf. Mögliche erfolgreiche Veränderungen von medizinischen Komorbiditäten werden seltener berichtet, jene von psychosozialen Faktoren sowie des Ess- und Bewegungsverhaltens wurden bisher in wenigen Studien – etwa in der Swedish Obesity Study SOS oder der Kieler Obesity Prevention Study KOPS – konsequent thematisiert und opera-tionalisiert.

Vor diesem Hintergrund scheint die interdisziplinäre Debatte über gesunde oder ungesunde Adipositas, günstige und ungünstige Steuerungen des Ess- und Bewegungsverhaltens höchst aktuell und nötig.

Die Vorstellung und Realität eines Kontinuums von kranken und gesunden Anteilen, günstigen und ungünstigen Verhaltensweisen, an deren jeweiligen Endpunkten der in Bezug auf eine oder mehrere Disziplinen «gesunde» oder «kranke» adipöse Mensch steht, sollte die optimale Grundlage für Interventio-nen bilden.

Diagnostik, Interventionen und deren Evaluation dürfen sich nicht mehr nur am Gewicht oder gar dem erhofften – und empirisch nicht zu begründenden – Gewichtsverlust orientieren, sondern müssen inter- und intradisziplinär durchge-führt werden. «Interdisziplinär» bedeutet Implementierung von theoretischen und praktischen Konzepten der Ernährungswissenschaft, Genetik, Medizin, Päd-agogik, Physiotherapie, Psychologie, Soziologie und Sportwissenschaft. Die Kom-plexität der Planung und des Vorgehens zeigt sich darin, dass die angeführten Dis-ziplinen Fächerbündel darstellen. «Intradisziplinär» im Bereich der Medizin hieße also etwa Innere Medizin, Orthopädie, Pädiatrie, Chirurgie, Gynäkologie oder im Falle der Psychologie: Klinische und Gesundheitspsychologie, aber auch Sozial-psychologie, um Informationen entsprechend den empirisch belegten Gesetzen zu vermitteln, nach denen Menschen im Sinne einer optimalen Gesundheitskommu-nikation beeinflussbar sind.

Die Interventionen (Prävention, Gesundheitsförderung und letztlich auch Therapie) bleiben freilich auch mit interdisziplinärer Herangehensweise für große Gruppen der Gesellschaft schwierig. Hinzu kommt das Prob lem der Lebensstil erkrankungen: Menschen verfangen sich selbst möglicherweise in den pathogenen Einflüssen der Überflussgesellschaft. Misserfolge treffen vor allem sozial und materiell benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Die an sich einfache Formel zur Bekämpfung von Adipositas «weniger und anders essen und sich aus-reichend bewegen» geht in einer an hochkalorischen, billigen Lebensmitteln rei-chen und bewegungsarmen Überflussgesellschaft nicht auf. Nur sehr begünstigte Gruppen können es sich leisten, gesunde und (!) speziell für Kinder attraktive Lebensmittel zu kaufen bzw. diese so zu verarbeiten, dass sie eine Alternative zu

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