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Adventsmeditatio n Präsidentinnenkonferenz SKF Luzern Montag, 16. November 2015 Solidarität: ein anderes Wort Adventsmeditation SKF Luzern 2015 1

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Adventsmeditation

Präsidentinnenkonferenz SKF LuzernMontag, 16. November 2015

Solidarität:ein anderes Wortfür Nächstenliebe

Adventsmeditation SKF Luzern 2015 1

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Adventsmeditation 2015

Hinweise zur Vorbereitung: Diese Adventsmeditation eignet sich zum Feiern in einem grossen Kreis oder in

„traditionellen Sitzreihen“ Den Raum mit Kerzenlichtern dekorieren. Wir haben Kerzengläser in

Sandwichbeutel (von der Migros) gestellt. Dies ergibt einen dekorativ sehr schönen Effekt.

Für die Musik eignen sich adventliche Melodien live gespielt oder ab CD. Als Bhaltis erhält jede Frau während der Feier einen „Memozettel“ mit dem Text:

Weihnachten – Fest der Solidarität!Solidarität – heute schon erlebt und gelebt?Am Memozettel ist eine Sternenbüroklammer befestigt. Damit lässt sich der Zettel z.B. in der Agenda festmachen.Sternchen-Büroklammern können bestellt werden bei: vivanda-versand.ch

Für die Kollekte (s.u.) Kollektenkörbe bereitstellen

Musik

Begrüssung

EinführungWeihnachten scheint nur noch Geschäftemacherei zu sein. Es beginnt schon Mitte Oktober und endet schlagartig am 27. Dezember. Und wo ist das Christkind? Wo ist Göttliches, das sich in der Welt zeigen soll? Wo ist die Liebe, die an Weihnachten doch Hand und Fuss bekommt? Das fragen wir manchmal leise.Gott sei Dank lässt sich das Christkind nicht unterkriegen. Und kommt immer wieder zur Welt. Nicht unbedingt beim Fondue Chinoise am Heiligabend und auch nicht in den Geschenken unter dem Baum. Aber in der Berührbarkeit für andere Menschen, im Sehen der Not, in der Bereitschaft, zu geben und zu spenden, in der Nächstenliebe, die immer noch, auch nach über 2000 Jahren, in der Zeit um Weihnachten irgendwie grösser ist. Wenn wir genau hinsehen, dann merken wir es: Das Christkind kommt immer noch, Göttliches ist sichtbar und Liebe spürbar. An vielen kleinen Orten und in vielen kleinen Dingen.An Weihnachten feiern wir, dass Gott solidarisch ist mit den Menschen, mit der Welt. Gott kommt uns nahe und lässt uns nicht allein.Dass Weihnachten mit Solidarität zu tun hat, das wissen ganz viele und das setzt sich durch immer wieder, besonders im Dezember, aber auch sonst!Über Solidarität und Nächstenliebe wollen wir mit euch jetzt nachdenken und reden.

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LiedansageUbi caritas et amor, ubi caritas ibi deus est. Wo Güte ist und Liebe, da ist Gott. Überall, wo Liebe gelebt wird, kommt Gott zur Welt. Wird Weihnachten.Wir singen das Lied 3x. Wer die 2. Stimme singen kann, darf dies gerne tun.Ubi caritas et amor. Ubi caritas deus ibi est.

Lied: Ubi caritas et amor

TextSolidarität mit anderen Worten:hinsehenberührbar seinnachdenkenhingehenzuwendenzuhörenmitfühlennachfragensich interessierentun, was nötig istanerkennenwertschätzenliebenSolidarität mit anderen Worten.Erstaunlich, oder vielleicht auch nicht.Es sind alles Tätigkeits-Worte!

Solidarität konkretSolidarität ist ein grosses Wort. Eines, das wir in unserem Alltag kaum in den Mund nehmen. Eher etwas für Predigten und schöne Reden.Aber: Wenn wir uns bewusst machen, dass Solidarität einfach nur ein anderes Wort für Nächstenliebe ist, dann hat es doch etwas mit uns zu tun. Und wenn wir uns erst noch vergegenwärtigen, dass Nächstenliebe viel mehr mit tun als mit reden zu tun hat, dann wird klar, dass Solidarität etwas ist, das in unserem Alltag ganz oft geschieht.Wir haben alltägliche Solidaritätsgeschichten ganz aus unserer Nähe zusammengetragen und aufgeschrieben und wollen sie jetzt gerne mit euch teilen.Adventsmeditation SKF Luzern 2015 3

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Hinweis: Von den drei Solidaritätsgeschichten ev. nur eine oder zwei lesen.Dazwischen jeweils Musik!

1 Solidarität im SpitalSabrina liegt wieder einmal mit hohem Fieber und Schmerzen im Spital. Einmal mehr hat sie eine schwere Infektion, die ihr gewohntes Leben schmerzhaft unterbricht und sie zwingt, tagelang im Spital eingesperrt in einem Isolierzimmer das Bett zu hüten.Sabrina kennt den Alltag im Spital schon seit ihrer Geburt. Unzählige Operationen hat sie seither über sich ergehen lassen müssen. Immer wieder zwang ihre chronische Krankheit sie, ihr gewohntes Leben zu Hause und ihren Schulalltag zu unterbrechen und Tage, ja meist Wochen, im Spital zu verbringen.Geduld und Ausdauer sind dann gefragt, um wieder gesund zu werden, wieder neue Kraft zu schöpfen. Und Geduld und Ausdauer sind auch gefragt, um viele Stunden damit zu verbringen den Anschluss an den Klassenstoff und an die Kolleginnenschar nach dem Spitalaufenthalt jedes Mal neu wieder zu finden. Und immer wieder bedeuten diese Einschnitte, die die Krankheit in ihr Leben schlägt, auch Verzicht, Verzicht auf Unternehmungen auf die sie sich doch gefreut hat.Ja auch diesmal wollten sie doch mit der Klasse gemeinsam diesen tollen Film anschauen gehen und anschliessend im Kaffee noch Kuchen essen.Und nun dies. Sabrina liegt erneut an einen Infusionsschlauch angehängt im Spital, müde und sehr traurig darüber, dass nun wohl alle anderen aus ihrer Klasse im Kino sitzen, und sich nachher in der Klasse über den Film unterhalten und austauschen können.Da klopft es an der Türe ihres Spitalzimmers. Herein kommen ihre drei besten Freundinnen, Coci und Popcorn unter dem Arm und eine DVD eines lustigen Films mit dabei. Den schauen die Vier nun gemeinsam an und verbreiten ein kleines aber sehr solidarisches Kinofeeling im Spitalzimmer.Den angesagten Film können die vier dann ja später mal zusammen anschauen gehen. Ihr Lehrer hat sie in ihrem Solidaritätsprojekt, DVD im Spital statt Film im Kino, kräftig unterstützt.

Musik

2 Zusammen Bohnen rüstenEs ist ein alltägliches, friedliches Bild: Zwei Frauen sitzen am Küchentisch und rüsten Bohnen. Die eine jung, die andere älter. Zwei kleine Kinder spielen am Boden. Brauchen Aufmerksamkeit zwischendurch. Die beiden Frauen rüsten, reden und schweigen auch. Es ist das erste Mal, dass sie zusammen sind. Und rüsten gleich zusammen Bohnen! Das ist ungewöhnlich! Die ältere Frau ist auf Besuch. Auf Witwenbesuch. Sie besucht alle Frauen im Dorf, die ihren Partner verloren haben. Der Mann der jungen Frau hatte vor ein paar Monaten einen tragischen Unfall. Jetzt ist sie Adventsmeditation SKF Luzern 2015 4

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allein mit zwei kleinen Kindern. Als die Besucherin vor der Tür steht, sagt sie nicht: Ich habe keine Zeit, ich muss Bohnen rüsten. Sie öffnet die Tür und lädt die unbekannte Frau ein. Erzählt, sie sei gerade am Bohnen rüsten. Es seien Bohnen, die noch ihr Mann gepflanzt habe. Ein grosser Haufen Bohnen liegt auf dem Küchentisch. Sie könnten doch gemeinsam Bohnen rüsten, meint die Besucherin. Und das tun sie. So entsteht dieses starke, echte, wahre Bild von gelebter Solidarität.

Musik

3 Mut zur MenschlichkeitIrgendwo in einer Luzerner Gemeinde sollte eine Asylunterkunft aufgehen. Kanton und Gemeinderat wurden heftig kritisiert wegen ihrer kurzfristigen Informationspolitik. Vor allem der allernächste Nachbar ärgerte sich über das Vorgehen.An der Informationsversammlung für die Bevölkerung reden die Behördenmitglieder lange. Zeigen Folien. Erklären die Situation im Flüchtlingswesen. Dann dürfen die Anwesenden reden. Der Nachbar verlangt als erster das Wort. Er sei nicht einverstanden, dass er als allernächster Nachbar nicht früher informiert worden sei, sagt er. Und er habe von einigen Leuten Anrufe bekommen, er solle sich wehren und einen Anwalt nehmen. Aber er finde, diese Asylsuchenden sollten doch jetzt erst einmal kommen. Man werde dann sehen, wie es gehe. Viele der Flüchtlinge hätten sicher ein schlimmes Schicksal. Dieses Votum des allernächsten Nachbars nimmt den Gegnern den Wind aus den Segeln. Was sollen sie noch sagen, wenn der nächste Nachbar so redet? Es gibt fast keine kritischen Fragen mehr an dieser Versammlung.Als die Asylsuchenden dann einziehen, ist der Nachbar regelmässiger Gast in der Unterkunft. Bringt Schokolade und zimmert ein Fussballtor. Und als die Unterkunft nach einem Jahr geschlossen werden soll, kämpft er an vorderster Stelle für deren Weiterführung. „Wo sollen die Asylsuchenden denn hingehen? Hier sind ihnen die Nachbarn wenigstens gut gesinnt, sagt er.

Musik

Eigene Solidaritätsgeschichten erzählenBestimmt sind euch beim Hören dieser wahren Solidaritätsgeschichten auch solche eingefallen. Ihr habt jetzt Gelegenheit der Sitznachbarin eure Solidaritätsgeschichte zu erzählen.

Ev. können die Frauen anschliessend eingeladen werden, die eine oder andere Geschichte allen zu erzählen.

Erklärung zum Verteilen der „Memozettel“

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Wir wollen euch ermuntern, in der Adventszeit die Augen offen zu halten für Solidaritätsgeschichten für gelebte, konkrete Nächstenliebe. Und wir wollen euch ermutigen, selber solidarisch zu sein und Nächstenliebe zu leben und so Gott auf die Welt kommen zu lassen. Damit ihr das nicht vergesst, haben wir euch ein „Memo“, einen Erinnerungszettel geschrieben:„Weihnachten – Fest der Solidarität!Solidarität – heute schon erlebt und gelebt?“Wir verteilen euch diese Zettel nun. Sie haben eine Büroklammer in Sternform dran, damit ihr den Zettel zum Beispiel in eure Agenda heften könnt.Wir laden euch ein, wie zur Kommunion nach vorn zu kommen und euch einen Erinnerungszettel zu holen. Wer Solidarität lebt, macht sich auf und ist Licht für andere. Wir laden euch ein zum Holen der Zettel das Lied zu singen „Mache dich auf und werde Licht“(Lied singen, bis alle wieder an ihren Plätzen sind)

Textund ganz entschiedendie Liebe schützen

mir die Liebe nichtstehlen lassenvon denen die nicht lieben können

mir meine Hoffnung nichtnehmen lassenAdventsmeditation SKF Luzern 2015 6

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von denendie fertig sind mit dem Leben

mir die Kraft nichtabsprechen lassenvon denendie sich nicht hingeben

liebend seinverletzbar bleibendas Leben riskierenmich schutzlos hineingeben

und dasRecht des Menschen schützenzu liebenund geliebt zu werden Andrea Schwarz

Noch eine Solidaritätsgeschichte: Das missglückte KrippenspielDa wurde irgendwo ein Krippenspiel aufgeführt. Die Kinder hatten lange dafür geübt. Den Wirt, der seine Tür für Josef und Maria nicht aufmachen wollte, spielte ein Junge aus dem Kosovo. Bei der Aufführung, als Josef und Maria, den Wirt aus verzweifelten Augen ansahen und um eine Unterkunft baten, öffnete der Junge, der den Wirt spielte, kurzerhand die Tür ganz weit und sagte: Kommt nur herein, ich habe genug Platz! Da war das Krippenspiel, bevor es richtig angefangen hatte, schon zu Ende.Als sich alle - die Hirten, Könige und Engel, Ochs und Esel, Maria und Josef und der Wirt von ihrem kleinen Schrecken erholt hatten, sassen sie noch lange zusammen und feierten. Quelle unbekannt

LiedansageUbi caritas et amor, ubi caritas ibi deus est. Wo Güte ist und Liebe, da ist Gott, da kommt Gott zur Welt.Wir singen das Lied 3x.

Lied: Ubi caritas et amor

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Ev. Hinweis zur Caritas-Solidaritätsaktion „Eine Million Sterne“www.einemillionsterne.chHinweis zur KollekteEs ist sinnvoll, passend zum Thema Solidarität eine Kollekte aufzunehmen. Z. B. für das Elisabethenwerk oder den Solidaritätsfonds des SKF, für den Frauen und Familien Fonds des SKF Luzern oder für ein lokales Solidaritätsprojekt.

Segen dazu alle einladen, die Hände offen vor den Körper zu halten

Wenn viele kleine Leutean vielen kleinen Ortenviele kleine Dinge tun,verändert sichdas Gesicht der Welt afrikanisches Sprichwort

und Gott kommt zur Welt.

Auf dass wir viele kleine Dinge tunbegleite und segne uns mit deiner Kraft und deiner LiebeGott.Amen

Verabschiedung

Musik

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November 2015, Katharina Jost Graf und Sylvia Villiger-Müller

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