AEDES KATALOG EXHIBITION

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“Zeichnen: Das Zusammenspiel von Hand, Hirn und Auge, war und ist Werkzeug, um Gebilde

generativer Denkspiralen aus dem Bewusstsein des Einzelnen, für Dritte wahrnehmbar

zu machen.”

Günter Zamp Kelp, September 2012

“Drawing: An interplay of hand, brain, and eye that was and is an instrument that makes

the generative thought processes of an individual’s consciousness perceptible

to a third person.”

Günter Zamp Kelp, September 2012

Zamp Kelp, Zero-Gravity-Town , 1999

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Ohne Architektur geht nichts. Ohne Kunst geht gar nichts.Architektur denken, nicht nur erstellen. Vielleicht zeichnen ohne Computer. Der Idee das Primat zurückgeben. Phantasie der Funktionalität entge-gen sinnen. In Bildern denken, nicht in ökono-mischen Worthülsen. Architektur von Einen-gungen befreien. Lieber scheitern als unbedingt durchziehen. Vielleicht auch träumen. An sich selbst glauben und nicht an den Kompromiss des Kompromisses des Kompromisses. Architektur ist Freiheit, Freiheit eines jeden und nicht sein Gefängnis. Die Langeweile der Wiederholungen ist eine psychische Belastung. Architektur ist ein demokratischer Auftrag, ist die sichtbare Phan-tasie der Demokratie. Den Auftraggeber begeis-tern und sich nicht durch ihn einschüchtern las-sen. Weniger ist mehr. Den Vorstellungen Raum geben, sich den Raum vorstellen. Jedem Raum einen eigenen Charakter zugestehen. Die sozi-ale Verantwortung dreidimensional formulieren. Notfalls sich ausklinken, um sich später wieder kreativ ein zu klinken. Planen, nicht sparen. Ord-nen, nicht integrieren. Zeichen setzen, sich nicht unterwerfen. Selbst wollen statt fremdem Wil-len folgen. Spaß statt rigoroser Strenge. Augen-freuden statt Piktogramme. Wohlfühlen statt un-terordnen. Zu Hause statt Behausung. Bewegung statt Statik. Innen statt Fassade. Zugang statt

Nothing is possible without architecture. Nothing at all is possible without art.Think architecture, don’t just make it. Try draw-ing without a computer. Take the idea back to its significance. Think in pictures, not in husks of economic words. Liberate architecture from constrictions. Fail instead of absolutely having to push on. Maybe dream a little too. Believe in yourself and not in the compromise to the com-promise to the compromise. Architecture is free-dom, freedom for everybody, not a prison. The dullness of repetition is a psychological burden. Architecture is a democratic mission, the visible fantasy of democracy. Inspire clients, don’t be in-timidated by them. Less is more. Give your imagi-nation room, imagine the room. Admit that every room has its own character. Create three-dimen-sional social accountability. Step out if you have to, in order to creatively step back in later. Plan, don’t scrimp. Organize, don’t integrate. Make a mark, don’t capitulate. Want something yourself instead of chasing the wants of others. Fun in-stead of relentlessness. Visual pleasure instead of pictograms. Feel good instead of subordinating. Homes instead of houses. Movement instead of stasis. Interiors instead of façades. Approaches instead of entrances. Being instead of appear-ing. Citizen initiative instead of dumbing down. Living instead of merely existing (Santa Ikea). Be

NEW FRONTIERS – Manifestatement

Timo Huber, Architekturmuskel - Spannungsbündel entfaltet, 2011

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Eingang. Zugehen statt eingehen. Bürgerverant-wortung statt Verdummung. Leben statt wohnen (santa IKEA). Lieber Mensch statt Bewohner. Freiheit statt Gefängnis. Bewegung statt Still-stand. Aktion statt Ver-Auktionierung. Vitalität statt Austrocknung. Ein wenig Avantgarde statt Nostalgie. Lieber statt als satt. Der Kunst einen Platz zuweisen. Die Mutter der Künstler aktiv-ieren und postulieren. Belanglosigkeit heraus planen. Spannung erzeugen. Sich unvergesslich machen. Die Augen strapazieren. Denken akti-vieren. Streiten ohne Bequemlichkeiten. Energien generieren, die von Nachhaltigkeit künden. Von der Pyramide der Zukunft träumen. Architekten sind Künstler. Architekten haben kein Depot zum abstellen. Architekten haben kein Forum mehr, obwohl sie mitten im Verkehr stehen. Das Forum Frohner ist ein Anfang. Kunst als Ort der Erklä-rungsmodelle der Illusionen. Schönheit ist eine langfristige Qualität. Mehr fragen. Mehr sagen, erstaunen, erfinden, nicht folgen. Nicht immer dieselben Brote backen. Die Ecken neu erfinden. Kein Resultat ohne Experiment. Architekto-nische Liebe verbreiten. Kein Selbstzweck, sondern gebaute Partnerschaft. Traditionen erneuern. Die Idee einer neuen Tradition verfol-gen. Nicht hoffen und warten, sondern verwirkli-chen als aufzeigender Akt der Zukunft. Freudiger Dialog ohne architektonische Vorschriften. Die Gesetze der Architektur dem Menschen zuord-nen. Architektur als Lebensenergie, nicht als Ort der Energieverschwendung. Es lebe die Nach-barschaft zur Venus von Willendorf.

a human instead of an inhabitant. Freedom in-stead of prison. Movement instead of stasis. Ac-tion instead of being auctioned. Vitality instead of drying up. A touch on avant-garde instead of nostalgia. Make room for art. Activate and pos-tulate the mother of art. Plan away irrelevance. Create tension. Make yourself unforgettable. Strain your eyes. Activate your brain. Argue with no comforts. Generate energy that says sustain-ability. Dream of the pyramid of the future. Ar-chitects are artists. Architects don’t have a storage room. Architects no longer have a forum, even though they stand in the midst of traffic. The Forum Frohner is a start. Art as a place for the descriptive models of illusions. Beauty is a lasting quality. Ask more questions. Say more, be more surprised, discover more, don’t follow. Don’t al-ways bake the same kind of cake. Reinvent cor-ners. No results without experimentation. Spread architectural love. Not just the end, but the build-ing of partnerships. Renew traditions. Follow the idea of a new tradition. Don’t hope and wait, but make things come true as a signifying act of the future. Enjoyable conversations without architec-tural constraints. Relate the laws of architecture to humans. Architecture is life energy, not a place that wastes energy. Long live the neighborship to Venus von Willendorf.

Dieter Ronte, Bonn, September 2012 Heidulf Gerngross, RAUMEN, 1964/65 (Collage)

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Für den 5. Juli 1999 war am Institut für Archi-tektur- und Designgeschichte (Sokratis Geor-giadis) der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart ein hochschulöffentlicher Vor-trag angekündigt: Mark Wigley von der Princeton University würde über ‘The strange Time of the Sketch’ sprechen, und – so die Ankündigung: ‘sich mit der fetischistischen Beziehung, welche Architekten gegenüber diesen Zeichnungen hegen, und deren gewandelte Rolle im elektro-nischen Zeitalter’ befassen1. Das ist nun insge-samt nicht sonderlich überraschend, ist Wig-ley doch fraglos ein ausgesprochener Kenner der Materie, aber ist nicht der Zeitpunkt be-merkenswert? Genau zehn Jahre nach der wo-möglich entscheidenden technologischen, oder gleich: digitalen Zäsur wurde offenbar kurzfristig innegehalten und die neue Spezies Mensch und hier speziell: die neue, mithin mögliche Spezies Architekt in seinem handwerklichen Wesen und Wirken untersucht. Denn wenn man, in hochachtungsvoller Anleh-nung an Egon Friedell, jede neue Epoche durch das Heraufkommen eines neuen Menschentypus sehen will, so war man zu Beginn der 1990er Jahre ja vorerst geneigt, diese historische Zäsur mit dem Fall des Eisernen Vorhangs, dem Ende des Kalten Krieges mitsamt Warschauer Pakt in einleuchtende Verbindung zu bringen. Es war

On July 5th, 1999 an open university lecture was scheduled at the Institute for Architecture and Design History (Sokratis Georgiadis) at the National Academy of Fine Arts Stuttgart: Mark Wigley of Princeton University was to talk about “The Strange Time of the Sketch” and would, according to the announcement text, “examine the fetishistic relationship that architects have to these drawings, and their changing roles in the electronic age.”1 This, without question, is not re-ally very surprising, since Wigley is such an out-spoken expert on the topic, but is not the precise moment in time remarkable? It was exactly ten years after a possibly decisive technological (digi-tal) caesura, in what apparently was a brief pause for contemplation during which the essence and effects of the new human species, and the new species of architects in particular, were taken un-der examination. For if one wants to see each new epoch in terms of the emergence of a new type of human (in a highly respectful reference to Egon Friedell), then one could say that in the early 1990s, there was a plausible inclination to see this historical caesura in connection with the fall of the Iron Curtain and the end of the Cold War together with the Warsaw Pact. However, the arrival of the PC was a much more inexplicable historical fluke. It shaped the epoch from then on, and, as

Zum Stand der Dinge

Daniel Libeskind, Crystals at Citycenter, Las Vegas Nevada © Daniel Libeskind, 2005

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aber vielmehr das Auftreten des PCs als histo-rischer Zufall (wie wir bei Houellebecq lesen) so unerklärlich, ‘da ihm, abgesehen von Erwägun-gen wie etwa die Fortschritte in der Regulierung von Schwachstrom und der Herstellung von Sili-ziumchips, keinerlei ökonomische Notwendigkeit zugrunde lag.’2, der mitsamt der New Economy die Epoche prägen sollte. Die neue Freiheit zu Beginn der 1990er Jahre war somit zwar auch eine strukturell-politische, andererseits und viel mehr: eine global-digitalisierte in farbigen Pixeln und sie trug bereits in ihren frühesten Anfängen den grell-leuchtenden Spaßhut eines siegreichen Marktliberalismus. Im August 1991, als in gesamtdeutschen Kinos ‘Die Rückkehr zur blauen Lagune’ zu sehen war, und, still und leise, das ‘www’ die globale Com-munity offiziell begründete, waren weltweit etwa 600.000 Rechner vernetzt; im Jahr 2000 bereits 100 Millionen, und heute sind etwa 820 Mil-lionen Computer ‘online’ (Smartphones gar nicht mitgerechnet)3. Jede Minute werden heute 168 Millionen E-Mails verschickt, das durchschnitt-liche Mailvolumen liegt pro Tag also bei etwa 242 Milliarden, wie auch Google unlängst meldete, dass täglich 900.000 Geräte mit Android-Soft-ware aktiviert werden4.Digital ist besser ((c)Tocotronic, 1995), fragt sich halt nur: besser als was? Obwohl, einige Dinge haben sich im globalen Dörfchen ja tatsächlich als ganz wundervoll herausgestellt: vieles wurde schneller, leichter, mobiler, transpa-renter, demokratischer vielleicht sogar (man wird

sehen!), verfügbarer, kurz: unverzichtbarer. Und selbst wenn das Schreiben ‘klassischer’ E-Mails gegenwärtig zugunsten Instant-Messenger-Charts oder sozialer Netzwerke rückläufig ist (minus 8% in den USA 2010)5, vollzog sich der von globaler Intelligenz beschworene Bruch, die historische Diskontinuierung kurioserweise anders und noch komischer: ganz wo anders, als vermutet; näm-lich in den summenden Hosentaschen der heute 12-Jährigen (schreibt doch der durchschnittliche US-Teenager 3.339 sms pro Monat!)6. Gegenwärtig allerdings regen sich doch spürbar und zunehmend Bedenken, kritische Reflexion-en; denn eines hat das vergangene Jahrzehnt ja recht eindrucksvoll gezeigt: Aus der exzessiven Nutzung der uns verfügbaren technischen Mit-tel allein entsteht noch nichts zwingend Verbind-liches, keine auch nur halbwegs repräsentative Kulturform und schon gar kein real-ästhetisches Empfinden. Ernüchternd: Selbst der Einsatz irrwitzigster Technologien hat in den Bergen Afghanistans keinen Krieg entscheiden kön-nen und es hat lähmende Wochen und Monate gedauert, bis das sehr real havarierte Kraftwerk Fukushima zumindest halbwegs gekühlt und ab-gedichtet werden konnte, während andernorts automatisierte Hochfrequenz-Programme den Hunger Afrikas auf einen obszönen Höchststand spekulieren. Es herrscht tatsächlich eine nahezu perverse Inflation möglicher Wirklichkeiten, in der das lineare Leben früherer Zeiten in einem Feuerwerk (immerhin!) an Komplexität endet, wie Gabor Steinhart weiß.7

Houellebecq writes, ‘was based upon absolutely no economic necessity other than aspects such as innovations in the regulation of low-voltage currents and the manufacture of silicon chips.’2 The new freedom of the early 1990s was thus not only structural and political, it was also some-thing much more: even at the very start it came on globally digitalized, in full-color pixels, and bearing the bright and shining fun hat of trium-phant market liberalism. In August 1991, when ‘Return to the Blue Lagoon’ could be seen in cinemas throughout Germany and the “www” was quietly and calmly building up an official global community, around 600,000 computers were networked worldwide. In 2000, this number had already reached 100 million, and today somewhere around 820 million comput-ers are online (not even counting smartphones)3. Today, 168 million emails are sent every minute, making the average daily number of mails around 242 billion, and Google recently announced that 900,000 devices using Android software will soon be activated4.

Digital is better (©Tocotronic, 1995). But the question is: better than what? Admittedly, a few aspects of the global village have turned out to be really wonderful: many things have become much faster, they are lighter, more mobile, more transparent, more democratic, and perhaps even (we shall see!) more available. In short: more in-dispensable. And even if the writing of “classic” emails is currently declining in favor of instant-

messages and social network platforms (down 8% in the United States, 2010)5, the break con-firmed by global intelligence happened some-where totally different than expected. The histor-ic discontinuation is, curiously enough, a strange and comical one: namely, in the buzzing pockets of today’s 12-year-olds (the average U.S. teenager writes 3,339 text messages a month!)6.

However, at present there is indeed growing con-cern and increasing critical reflection, and one thing has been shown impressively by the past decade: the excessive use of available media tech-nology does not in itself necessarily create a bind-ing, or even semi-representative, form of culture and certainly doesn’t give rise to a real aesthetic sensation. It’s disillusioning: not even the use of the most insane technology was able to win a war in the mountains of Afghanistan, and it took several crippling weeks and months for the very real mutilation of the Fukushima power plant to even come close to being cooled and sealed. Elsewhere, automated high-frequency programs are busy calculating that hunger in Africa is at an obscene level. There really is an almost perverse inflation of possible realities, in which the linear lives of former times are ending in a firework of complexity, as Gabor Steinhart knows.7

All these things have a quite natural connection with architecture. In 1999, the same year as Mark Wigley, Jean Baudrillard held a lecture on ‘Ar-chitecture: Truth or Radicalness?8’. Baudrillard

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Und all das hat auf ganz selbstverständliche Weise mit Architektur zu tun. Im gleichen Jahr wie Mark Wigley hielt Jean Baudrillard andern-orts einen Vortrag zum Thema ‘Architektur: Wahrheit oder Radikalität?’8, und sagte unter an-derem: “Folglich verweist die Architektur nicht mehr auf irgendeine Wahrheit, auf irgendeine Originalität, sondern nur mehr auf die techni-sche Verfügbarkeit der Formen und der Materi-alien. Die Wahrheit, die auftaucht, ist nicht ein-mal mehr die der objektiven Bedingungen, und noch weniger jene des subjektiven Willens des Architekten, sondern ganz einfach jene des tech-nischen Dispositivs und seiner Funktionsweise. Man kann das noch Architektur nennen, aber nichts ist dabei sicher.”

Dreizehn Jahre und zahllose Form- und Ober-flächenexzesse später also muss die Frage gestat-tet sein: Was ist es wirklich, was wir da tun und tun lassen? Wo sind die entscheidenden Kriterien und Kompetenzen, wo die verbindlichen Theo-rien (Patrik Schumachers diesbezügliche Be-mühungen vielleicht ausgenommen), wo deren materialisierte Nachweise und Ansagen abseits irrwitziger Prototypen im Kleinstmaßstab? Natürlich hat uns der Einsatz digitaler Planungs- und Fertigungswerkzeuge Projekte realisieren lassen, die vor relativ kurzer Zeit noch in der Rubrik ‘Architekturphantasie’ zu finden waren. Die erhoffte, nämlich verbindliche Befreiung vom Dogma einer ersten Moderne allerdings ist das Gewurstel bislang nicht, vor allem, wenn

stated, among other things, “The architecture no longer indicates a specific truth or originality, but only the technical attainability of forms and ma-terials. The truth that emerges is no longer about objective conditions, and still less about the sub-jective will of the architect, but simply indicates a technical dispositive and its means of function-ing. One can still call it architecture, but nothing is certain about it.”

Thirteen years and countless excesses of form and surface later, the question must be asked: What are we really doing and having done? Where are the criteria and skills? Where the bind-ing theories (with the possible exception of Pa-trik Schumacher’s efforts)? Where is the material evidence and statements other than a few crazy prototypes on the tiniest of scales? Of course, the use of digital planning and construction tools has allowed us to realize projects that, until very recently, were still found filed under the category of “fantasy architecture”. However, this muddle is still far from the hoped-for requisite deliverance from the dogma of the first modern era. Walking wide-eyed through Central Europe, one can re-ally only lose one’s already unstable mind when looking at these (yes, I must say it) oversized piles of shit which are not only being rampantly built everywhere but also being approved of, shame-lessly publicized, and cheered on!

Recently, however, I had the impression that the illustrious architectural stages of New York, Sao

man offenen Auges durch Mitteleuropa spa-ziert, und eigentlich nur noch die ohnehin labile Fassung verlieren kann ob dem (ich muss es leider so sagen) großformatigen Scheißdrecks, der allerorts nicht nur genehmigt und gebaut, sondern auch noch auf das Schamloseste publiziert und bejubelt wird!Zuletzt allerdings hatte ich doch den Eindruck, als wollten die illustren Architekturbühnen zwi-schen New York, Sao Paolo und Venedig wie-der etwas anderes thematisieren, als den para-metrischen Raumsegen für alle. Beschworen aber wurde keine nostalgisch-regressive Parallelwelt, die nahezu kindisch versucht, sich dem Gruppen-zwang all der Apps und Tweets zu entziehen und Thoreau’sche Waldhütten zu bauen; aufgezeigt wurde lediglich, wie weit sich gewisse Entwick-lungen nicht nur von ihren vermeintlichen Au-torInnen, sondern auch von ihren Rezipienten vulgo: NutzerInnen entfernt haben. Es ist nicht mehr nur der sattsam bekannte tiefe Graben zwischen Theorie und Praxis, sondern ein weiter-er, mithin gefährlicher: der zwischen rein digi-taler Praxis und ihrer Öffentlichkeit. Die virtuel-len Strohfeuer des technischen Dispositivs sind schlicht nicht mehr les-, also nicht mehr vermit-telbar und stellen somit keinen wie auch immer gearteten ‘erhofften Zustand’ dar. Es handelt sich in diesem Trubel nämlich nicht um eine be-wusste, mithin radikale Enttabuisierung (sehr frei nach Engels) oder räumliche Perspektive an sich, sondern um eine ungebremste Schussfahrt in die kulturelle Isolation der bits und bytes und also in

Paolo, and Venice were trying to address some-thing other than a parametrical spatial blessing for all. But they weren’t trying to call upon a nostalgic, regressive parallel world, or attempt-ing almost childishly to elude the peer pressure of apps and tweets and opting to build Thoreau-esque cabins in the woods instead. They simply showed the great extent to which certain devel-opments have moved beyond not only the in-tentions of their supposed authors, but also of their recipients, i.e. users. It is no longer merely about the notorious deep rift between theory and practice, but about another and more dangerous cleft: the one between a purely digital practice and the public. The virtual straw fire of this tech-nical state of affairs are simply no longer legible and therefore no longer communicable and thus does not represent any type of “desired state” whatsoever. This is not about a conscious and therefore radical dissolution of taboos (freely adapted from Engels) or about spatial perspec-tives as such, but rather about an unbroken bullet ride into the cultural isolation of bits and bytes, into social, cultural policy, and aesthetic insol-vency. Because architecture in particular (unlike the fine arts) must remain understandable, must be legible, must remain physically and optically perceptible9, and must not overstep the limits of cognitive ability. Because the aims that clas-sical Modernity was actually aiming for with its multilayered transparency in support of cultural openness are only rarely achieved by contempo-rary images.10

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die soziale, kulturpolitische und ästhetische Auf-lösung. Denn gerade Architektur muss – anders als die bildenden Künste – in ihren Medien ver-mittelbar sein, muss lesbar, haptisch und optisch rezipierbar9 bleiben und darf also den Maßstab der Erkenntnisfähigkeit nicht überstrapazieren. Denn das, was die klassische Moderne mit ihrer mehrschichtigen Transparenz im Sinne einer kulturellen Öffnung an sich im Sinn hatte, das schaffen die gegenwärtigen ‘Images’ nur äußerst selten.10

In den vergangenen Jahren allerdings haben junge ArchitektInnen und KünstlerInnen sich und uns wieder vermehrt mit dem Medium der ‘Archi-tekturzeichnung’ unterhalten. Weniger, wie es scheint, um eine restaurativ-trotzige Parallelwelt à la Ruskin oder Morris darzustellen, sondern um erneut Grenzen und Möglichkeiten auszuloten, um hybride Handschriften zu entwickeln. Dass diese Entwicklung keine oppositionelle Rand-erscheinung, sondern vielmehr eine ästhetische Tendenz ist, zeigt sich in Büchern wie ‘Beyond Architecture’ bei Gestalten, 2009 ebenso, wie im Zuspruch internationaler Architekturzeichnungs-Wettbewerbe etwa des dänischen ‘Henning Lar-sen-Fonds’ oder der kalifornischen Woodbury-University (‘Drawing in the Post-Digital Age’, 2011). Vielleicht ist es die etwas sonderbare Lust an tradi-tioneller Echtheit, die Sehnsucht nach dem Origi-nal, seiner Unverwechselbarkeit; wer weiß? Aber schrieb nicht schon Walter Benjamin vor einiger

In recent years, however, young architects and artists have begun to once again increasingly entertain us with the medium of “architectural drawing”. Less, it seems, in order to portray a restorative and defiant parallel world à la Ruskin or Morris, but rather to re-explore definitive pos-sibilities and limits and develop hybrid personal signatures. The fact that this development is not an oppositional fringe development but rather an aesthetic trend, is reflected in books like ‘Be-yond Architecture’ from Gestalten, 2009, as well as in the popularity of international architectural drawing competitions such those of the Danish Henning Larsen Fund or the Woodbury Univer-sity in California (‘Drawing in the Post-digital Age’, 2011).

Maybe it’s the somewhat bizarre lust for tradi-tional authenticity, the desire for an original and it’s non-interchangeability, I don’t know. But didn’t Walter Benjamin write some time ago, “The here and now of an original is the essence of its authenticity, and this is the basis for the belief in a tradition that has passed this object on as one and the same until today. The entire field of authenticity is fully divested of the possibil-ity of technical – and, of course, not just tech-nical – reproduction.”11 And isn’t digitalization always and almost inevitably a trivialization of the composition (an “artistic achievement”, but not a “piece of art”!)? The reflective counter-movement, if it even is or wants to become one, is already showing, here and now, a very clever

position that is quite unsusceptible to spiritless trends. Almost like Dürer, who tried to ascer-tain the changes of an earlier world by drawing with “ein freye hant” (a free hand)12; since “the future of aesthetic possibilities lies in the past”, as Hanno Rauterberg wrote in late 2004, only to realize eight years later that, “the further life slips into the realm of digital, the more the Pods and Pads spread out, and things are only tapped and touched and barely understood, them more the need of many humans for the here and now will grow.”13

Maybe this need will indeed actually lead to the creation of something new, maybe this new-ness will save something old from disappearing and being forgotten, and maybe it really is like Raimund Abraham said at the end of his (sad-ly last) SCI-Arc presentation, “all you need is a piece of paper, a pencil, and the desire to make architecture.”14

Florian Medicus, September 2012

Zeit: ‘Das Hier und Jetzt des Originals macht den Begriff seiner Echtheit aus, und auf deren Grund ihrerseits liegt die Vorstellung einer Tradi-tion, welche dieses Objekt bis auf den heutigen Tag als ein Selbes und Identisches weitergeleitet hat. Der gesamte Bereich der Echtheit entzieht sich der technischen – und natürlich nicht nur der technischen – Reproduzierbarkeit.’11 Und ist Di-gitalisierung nicht immer auch und fast zwangs-läufig Trivialisierung der Anlagen (zwar ‘Kunst-leistung’, nicht aber ‘Kunstwerk’!)? Die reflexive Gegenbewegung, so es eine ist oder werden will, aber zeigt hier und jetzt schon eine sehr kluge und für geistlose Moden unanfällige Haltung. Fast wie bei Dürer, der einer früheren Welt im Wandel mit ‘ein freye hant’ sich zeichnend zu vergewissern suchte12; denn ‘die Zukunft der äs-thetischen Möglichkeiten liegt in der Vergangen-heit’, schrieb Hanno Rauterberg Ende 2004, um acht Jahre später festzustellen: ‘je weiter das Le-ben hineingleitet ins Reich des Digitalen, je weiter sich die Pods und Pads verbreiten und alles be-tatscht und nur noch wenig begriffen wird, desto mehr wächst bei vielen Menschen das Bedürfnis nach dem Hier und Jetzt.13 Vielleicht entsteht aus diesem Bedürfnis tatsächlich Neues, vielleicht bewahrt eben dieses Neue etwas Altes vor dem Verschwinden und Vergessen und vielleicht ist es ja wirklich so, wie Raimund Abraham seinen leider wirklich letzten Vortrag an der SCI-Arc enden ließ: ‘all you need is a piece of paper, a pencil, and the desire to make architecture’.14

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Dietmar FranzLukas GöbL

sebastian Heinemeyer Lucas HorvatH

cLauDia LarcHermarkus Leixner

constantin Luser Patrick PreGesbauer

WaLter PrennerFranz rieDL

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1 http://www.architektur.abk-stuttgart.de/georgiadis/

veranst_poster/wigley_plakat.pdf2 Michel Houellebecq, ‘Die Welt als Supermarkt’, S.63;

rororo1290, 20013 Quelle: DER SPIEGEL 31/2011, S. 100f4 ‘iPhone, also bin ich’ in DER SPIEGEL 27/2012, S.685,6 siehe etwa Christoph Koch, ‘Das Ende von @was’

in ZEIT-magazin Nr. 45, 20117 Gabor Steinhart, ‘Das ist doch nicht normal’;

DER SPIEGEL 10/2011, S. 136f8 Jean Baudrillard, ‘Architektur: Wahrheit oder Radi-

kalität’; Droschl, Graz-Wien, 1999

9 Walter Benjamin, ‘Das Kunstwerk im Zeitalter ...’;

S. 344, Ed. Suhrkamp, Frankfurt, 199610 Hal Foster in ‘Wo Transparenz keine Tugend mehr ist’,

Kurier, 22. Januar 201211 Walter Benjamin, ‘Das Kunstwerk im Zeitalter ...’;

S. 315, Ed. Suhrkamp, Frankfurt, 199612 siehe dazu ‘Ich bin mein Urheber’, Hanno Rauterberg

in DIE ZEIT 21/201213 Hanno Rauterberg in DIE ZEIT 22/201214 zit. nach P. Noever in ‘In the Absence of Raimund

Abraham’; S. 21; Hatje Cantz, Ostfildern, 2011

Toni Schade, Die Geschichtenfabrik (Diplom, Uni Innsbruck), 2011

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DIETmaR FRaNz *1969, Klagenfurt Aufgewachsen in Kappel am Krappfeld (Kärnten). Autodidakt. Seit 1990 zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. 2001 Zerstörung des gesamten Oeuvres durch einen (unverschuldeten) Atelierbrand. Lebt und arbeitet in Wien. Haus des Meeres, 2011Homesick, 2011-2012

Die Heimkehr der Jäger, 2011

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City of Beautiful Bodies IV - Ausschnitt, 2009-2012

City of Beautiful Bodies III - Ausschnitt, 2007-2008

LUKaS GÖBL *1977, WienArchitekturstudium an der TU Wien und der Universitätfür angewandte Kunst, Wien; führt das Architekturbüro ‘Office for Explicit Architecture’. Gründungsmitglied des Vereins NEW FRONTIERS zur Förderung experimen-teller Architektur. City of Beautiful Bodies II - Ausschnitt, 2006

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Ohne Titel, 2008-2012

SEBaSTIaN HEINEmEYER *1980, Stade (D)Studium der Architektur an der Bauhaus-Universität in Weimar und an der TU Delft. Lebt und arbeitet als selb-ständiger Architekt in Wien und lehrt an der Technischen Universität Wien. Ohne Titel, 2008-2012

Ohne Titel, 2008-2012

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Marienplatz, 2010

LUCaS HORVaTH *1969, SalzburgStudium Mozarteum, Salzburg, Akademie der bildenden Künste, Wien. Seit 1992 zahlreiche Gruppen- und Einzel-ausstellungen in Österreich, Marokko, Rumänien, Deutsch-land, Georgien. Tätigkeiten als Kurator, Kunstkritiker und Lehrender in Salzburg, Bukarest, Wien, Casablanca, Tetouan, Berlin. Großes Kino, 2010

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Baumeister 3/1972 Einfamilienhäuser,

Schulen, 2012

Architecture PLUS, May 1973,

Volume 1 Number 4, 2012

Baumeister 12/1990 Arbeiten v. Heinz Mohl,

Städel in Frankfurt, Hollein, 2012

CLaUDIa LaRCHER *1979, BregenzStudium Plastik und Multimedia sowie Medienübergrei-fende Kunst in Wien. Seit 2008 mehrere Einzelpräsenta-tionen, zudem kuratorische Tätigkeit und Teilnahme an diversen Gruppenausstellungen und Festivals im In- und Ausland. Lebt und arbeitet in Wien.

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LIBRARY, AERIAL VIEW, 2012

maRKUS LEIXNER *1978, GrazArchitekturstudium an der Universität für angewandte Kunst, Wien in der Meisterklasse Wolf D. Prix. Die unter dem Label «The Amazing Laboratory of Doctor Steve Bob» entstehenden freien Arbeiten sind in den Feldern zwischen Architektur, Graphik, Design und Neue Medien angesiedelt. Lebt und arbeitet in Basel (CH). LIBRARY, REFLECTED CEILLING PLAN, 2012

LIBRARY, READING FLOOR, 2012

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Stadt, 2003-2006

CONSTaNTIN LUSER *1976, GrazFH Industrial Design, Graz. Akademie der bildenden Künste und Universität für angewandte Kunst, Wien. Seit 2004 Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. Lebt und arbeitet in Wien und Graz. Ohne Titel, 2012

Ohne Titel, 2012

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Ohne Titel 2012

Ohne Titel, 2012

PaTRICK PREGESBaUER *1992, WienSeit 2010 Architekturstudium an der TU Wien und Akademie der bildenden Künste, Wien. Lebt derzeit in Wien. Ohne Titel, 2012

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WaLTER PRENNER *1975, Schlanders (IT)Studium der Architektur in Innsbruck2005 Gründung – columbosnextWissenschaftlicher Mitarbeiter Universität Innsbruck./studio3 Prof. Volker Giencke

R.O.N. - Der Knautsch, das grosse Haus der fabelhaften Wesen, 2004Hase, 2012

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FRaNz RIEDL *1976, Bad Ischl Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien. Seit 2009 Mitbetreiber des Offspace „Glockengasse No9“Lebt und arbeitet in Wien. Architekturerweiterung Raiffeisenbank, 2012 Architekturerweiterung Angewandte, 2012

Architekturerweiterung Ringturm, 2012

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Zeichnung 50, Serei: OBERFLÄCHEN SIND RÄUME, 2011

Zeichnung 22, Serie: OBERFLÄCHEN SIND RÄUME, 2010

JOSEF SaLLER *1971, St. Johann im PongauDiplom 2000 bei Prof. Karin Wilhelm/TU-Graz und Prof. Zamp Kelp/HdK Berlin. 2004 Gründung des Labels ‘heri&salli’ mit Heribert Wolfmayr. Lebt und arbeitet in Wien. Zeichnung 10, Serie: OBERFLÄCHEN SIND RÄUME, 2010

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Endlose Zeichnung (Totale Bibliothek), 2012

FLORIaN UNTERBERGER *1973, Bad IschlHolzfachschule Hallstatt und Architekturstudium an der Universität für angewandte Kunst, Wien. Ausstellungstätigkeit seit 1999. Mitbegründung des Ausstellungsraums VENTILAZIONE in Wien. Lebt als Zeichner in Wien und Bad Ischl.

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In einer Zeit, in der das Aussen wichtiger ist als das Innen, 2011

NICOLE WOGG *1986, GrazStudium ‘Malerei, Tapisserie und Animationsfilm’ an der Universität für angewandte Kunst, Wien. Seit 2006 Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. Lebt und arbeitet in Wien.

Tiefen 4, 2011

Materialismus vs. Idealismus, 2011

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Über das ZeichnenHeinrich Klotz im Gespräch

mit Raimund Abraham, New York, 1980

H.K.: Welche Rolle spielt in Ihrem Werk das Zeich-nen?

R. A.: Das Zeichnen ist für mich ein Äquivalent zum Bauen. Ich fange mit einer Zeichnung über-haupt erst an, wenn eine architektonische Idee völlig, also abstrakt, als Konzept in meiner Vor-stellung fertig ist. Dann fange ich an zu bauen, in-dem ich zeichne. Ich distanziere mich völlig von der graphischen Kunst in der Architektur, die jetzt sehr modisch geworden ist. Für mich ist die Zeichnung das Endprodukt. Eine Architektur-zeichnung unterscheidet sich eben von der graphi-schen. Die graphische Zeichnung ist gezeichnet, die Architekturzeichnung muss gebaut sein. Das ist für mich essentiell. (...)

H.K. Sie sagten, wenn man die Idee umsetzen will in eine Zeichnung, dann geht, kaum hat man den ersten Strich gemacht, der Kampf los. Ist das so?

R. A.: Es ist so, dass der Strich und der Gedanke zwei verschiedene Welten sind. Von dem Mo-ment an, wo man den Strich macht, hat sich et-was verändert. Plötzlich hat man die Mission des Striches oder die Mission der Worte, der Farbe. Und von dem Moment an wird die Idee eine Idee des Striches, die Idee der Farbe, die Idee des Wortes. Ich kann das am Besten beschreiben als Kampf, Auseinandersetzung.

On DrawingHeinrich Klotz in conversation

with Raimund Abraham, New York, 1980

H.K.: What role does drawing play in your work?

R.A.: For me, drawing is the equivalent of build-ing. I don’t start drawing until the architectural idea, the abstract, the concept is fully finished in my imagination. Then I start to build, by drawing. I distance myself from graphic art in architecture, which has become quite the trend nowadays. For me, the drawing is the end prod-uct. An architectural drawing is different from a graphic drawing. The graphic drawing is drawn, the architectural drawing must be built. This is, for me, an essential trait. (…)

H.K.: You once said that when making a drawing of an idea, the battle starts with the very first stroke of the pen. Is that true?

R.A.: The lines and the thoughts originate from two different worlds. From the very first mo-ment you draw a line something changes. All of a sudden, you have the mission of a line, or the mission of a word, the colors. And from this moment on, the idea becomes an idea of lines, an idea of colors, an idea of words. I can best describe it as a battle, an altercation.

We thank Una Abraham for this text passage and drawing; R. Abraham, Prinz Albrecht Palais, Berlin, Schnitt 1984,

Estate of Raimund Abraham

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exHibition: neW Frontiers ZEICHNENOCTOBER 26 - DECEMBER 2, 2012AEDES AM PFEFFERBERGCHRISTINENSTR. 18-1910119 [email protected] cataLoGuePUBLISHER: KRISTIN FEIREISS, HANS-JÜRGEN COMMERELLGRAPHIC DESIGN: VALERIE MEDICUSPRODUCTION: HILLERMEDIENPRINTING: MEDIALISCOVER: CONSTANTIN LUSER, “STADT”, 2003-2006TRANSLATIONS: ADA BRANT / CHICKADEE TRANSLATION

© 2012, AEDES AND THE AUTHORSISBN 978-3-943615-06-7

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orGanisationNEW FRONTIERS - VEREIN ZUR FÖRDERUNG EXPERIMENTELLER ARCHITEKTUR(LUKAS GÖBL, FLORIAN MEDICUS, JOSEF SALLER, OLIVER ULRICH)

curatorsDIETER RONTE, FLORIAN MEDICUS

Jury (may 2012)DIETER RONTE, GÜNTER ZAMP KELP, LILLI HOLLEIN, FLORIAN MEDICUS

exHibition DesiGnLUKAS GÖBL, OLIVER ULRICH

uPcominG exHibitionsARCHITEKTURFORUM AEDES, BERLIN (OKTOBER 2012)FORUM FROHNER, KREMS (MÄRZ 2013) GALERIE D’ ARCHITECTURE, PARIS (SEPTEMBER 2013)AZW, WIEN (OKTOBER 2013)

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WE CORDIALLY THANK THE AEDES COOPERATION PARTNERS FOR THEIR SUPPORT:

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“We stand on the edge of a New Frontier – the frontier of unfulfilled hopes and dreams, a frontier of unknown

opportunities and beliefs in peril. Beyond that frontier are uncharted areas of science and space, unsolved

problems of peace and war, unconquered problems ofignorance and prejudice, unanswered questions of

poverty and surplus.”

(John F. Kennedy, acceptance speechDemocratic National Convention, Los Angeles, 1960)

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