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„Einführung in die Genderökonomik“ Alfonso Sousa-Poza Institut für Haushalts- und Konsumökonomik Universität Hohenheim Fruwirthstraße 48 70599 Stuttgart Telefon: 0711 / 459 - 23 4 23 E-Mail: [email protected] Internet: www.uni-hohenheim.de/hhoek

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„Einführung in die Genderökonomik“

Alfonso Sousa-Poza

Institut für Haushalts- und Konsumökonomik

Universität Hohenheim

Fruwirthstraße 48

70599 Stuttgart

Telefon: 0711 / 459 - 23 4 23

E-Mail: [email protected]

Internet: www.uni-hohenheim.de/hhoek

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Programm:

TERMIN THEMA LITERATUR 21.04.09 − Einführung: Warum sind Frauen und Männer

anders? Jacobsen, Ch. 1

28.04.09 − Arbeitsmarktsegregation Jacobsen, Ch. 6 05.04.09 − Arbeitszeit, Arbeitsmarktpartizipation und

Gender Blau et al., Ch. 4

12.05.09 − Innerfamiliäre Entscheidungen als Verhandlungsproblem

Ott (1993)

19.05.09 − Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen

Jacobsen, Ch. 7-9 Blau et al., Ch. 7

27.05.09, 10 Uhr; HS 20 (Garbenstr. 13)

− Nicole Heumann, Universität Gießen: „Household Food and Livelihood Security from a Gender Lens: A Case Study of South African Farms”

17.06.09, 8 Uhr; HS 20 (Garbenstr. 13)

− Patricia Howard, Wageningen University: “Gender and Agro-biodiversity”

24.06.09, 8 Uhr; HS 20 (Garbenstr. 13)

− Fabio Parasecoli, New York University: “Food, Film, and Masculinities”

Literatur: • Blau, Francine D. / Ferber, Marianne A. / Winkler, Anne. E. (2006): The

Economics of Women, Men, and Work, Prentice Hall, 5th Edition.

• Jacobsen, Joyce P. (1999): The Economics of Gender, Blackwell, 2nd Edition.

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Was verstehen Sie unter

„Lohndiskriminierung“?

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Was verstehen Ökonomen unter „Lohndiskriminierung“?

– Beispiel: Schweizerische Bundesverfassung: „Mann und Frau haben Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit“

– Das Hauptproblem mit dem Begriff „gleichwertig“: Markt spielt keine Rolle mehr!

– Ökonomen ersetzen „gleichwertig“ mit „gleiche“

⇒ Lohndiskriminierung i.e.S.

– Wichtige Implikationen:

– Unterschiedliche Berufe und Tätigkeiten können nicht miteinander verglichen werden

– Diskriminierung bei der Beförderungspraxis oder bei der Teilnahme an

betrieblichen Weiterbildungen wird i.d.R. nicht berücksichtigt

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Warum verdienen Frauen weniger als Männer?

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Warum verdienen Frauen weniger als Männer?

– Diskriminierendes Verhalten der Arbeitgeber

– Unterschiedliche, für eine empirische Analyse weitgehend unbeobachtbare Eigenschaften

– Unterschiedliche, für eine empirische Analyse weitgehend beobachtbare Eigenschaften (tieferes Humankapital bei den Frauen)

– Selektivitätsverzerrung (z.B. wegen Kinderbetreuung)

– Kürzere durchschnittliche Betriebszugehörigkeitsdauer (sog. „Retention rate“) und Beförderungspraxis von Unternehmen

– Unterschiedliche Berufswahl => Segregation

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Methoden und Empirie

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Methodisches Vorgehen der Ökonomen

– Diskriminierendes Verhalten der Arbeitgeber ist nicht

beobachtbar

– „Rückwärtsinduktion“: Alle möglichen Lohndeterminanten

berücksichtigen; was übrig bleibt = Diskriminierung

– Was wird i.d.R. berücksichtigt?

– Ausstattung an Humankapital und andere Lohndeterminanten

(Arbeitszeit, Nationalität, Betriebsgröße, usw.)

– Selektivitätsbias

– Segregation

– unbeobachtbare Eigenschaften der ArbeitsnehmerInnen

– Wichtiges Problem: Aus datentechnischen Gründen ist es oft

nicht möglich, alle Faktoren gleichzeitig zu berücksichtigen =>

deshalb potentielle Diskriminierung

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Studien für die SchweizKUGLER(1988)

BRÜDERL ET

AL. (1993)DIEKMANN /

ENGELHARDT(1995)

FERRO-LUZZI/

FLÜCKIGER(1996)

BONJOUR(1997)

HENNEBERGER/ SOUSA-POZA

(1999)

FLÜCKIGER/RAMIREZ

(2000)

SOUSA-POZA(2002)

Grundmengeder Daten

Schweizerund

Ausländer

Schweizerund

Ausländer

Schweizerund

Ausländer

Beschäftigteim Kanton

Genf

Schweizerund

Ausländer

Schweizer undAusländer

Schweizerund

Ausländer

Schweizerund

Ausländer

Erhebungsgrundlage derLohndaten

sekundär-statistischeSteuerdaten

Arbeitnehmer-befragung

Arbeitnehmer-befragung

Arbeitgeber-befragung

Arbeitnehmer-befragung

Arbeitnehmer-befragung

Arbeitgeber-befragung

Arbeitgeber-befragung

AnzahlPersonen

1983 425 4510 43017 6125 4852 300000 314267

Jahr derBefragung

1981/82 1987 1991 1991 1993 1997 1996 1998

BeobachtbareLohndifferenzzwischen Män-nern und Frauenin %

40.8 59.3 43.1 20.0 26.2 24.4 29.6 17.6-28.1

Nicht erklärterRest

13.8 27.1 16.1 13.1 9.9 10.0 16.8 13.9-18.7

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Ergebnisse einer dynamischen AnalyseTable 6: unexplained wage differential, 1991 – 2001

year unexplained wage differential unexplained wage differential as a percent ofwage gap

1991 0.129(0.004)

55

1992 0.118(0.004)

51

1993 0.102(0.004)

43

1994 0.108(0.004)

47

1995 0.177(0.003)

65

1996 0.139(0.004)

50

1997 0.129(0.004)

51

1998 0.143(0.003)

54

1999 0.143(0.003)

58

2000 0.148(0.003)

58

2001 0.147(0.003)

56

Note: unexplained wage differentials are calculated by an Oaxaca-type decomposition. Wage equations include thefollowing control variables: gender, experience, experience squared, tenure, tenure squared, education (2),supervisor, establishment size (3), foreigner status, industry (6). Standard errors in parentheses.

Sousa-Poza, 2002

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Internationale Evidenz

Source: Blau & Kahn (2000)

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Internationale Evidenz

OECD and local data used

Source: Weichselbaumer & Winter-Ebmer (2001)

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Theorien zu Lohnunterschieden

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Theorien zu Lohnunterschieden: Humankapitaltheorie

– Humankapital als Hauptdeterminante des Lohns

– Hauptargument: Produktivität

– Investitionen in Humankapital– Ausbildung

– On-the-job-training

– Berufserfahrung

– Erklärungsanteil von geschlechtsspezifischenLohnunterschiede: 30 – 60%

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Theorien zu Lohnunterschieden: Segmentationstheorie

– Existenz unterschiedlicher Segmente am Arbeitsmarkt

– ILM - Internal labour market theory– “External”: Marktkräfte – Angebot und Nachfrage

– “Internal”: Macht der Institutionen

– Spezialfall: Dualer Arbeitsmarkt - Dual labour market theory– “Primary sector”

� Überdurchschnittliche Löhne

� Gute Entwicklungs- und Beförderungsmöglichkeiten

� Mehr Lohndiskriminierung (weniger Konkurrenz, mehr “Traditionen”)

– “Secondary sector”

� Tiefe Löhne und keine Entwicklungsmöglichkeiten

� Mobilitätsbarrieren

� Weniger Lohndiskriminierung

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Segmentation und Lohnunterschied:alle Branchen

primary segment secondary segment

wage differential 0.2814 0.1763

human capital endownment effect

0.0708 0.0084

other factors 0.0147 0.0008

unexplained rest 0.1967 0.1734

Sousa-Poza, 2002

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Segmentation und Lohnunterschied:Banken und Versicherungen

primary segment secondary segment

wage differential 0.3226 0.0557

human capital endownment effect

0.0983 -0.0017

other factors 0.0107 0.0062

unexplained rest 0.2136 0.0511

Sousa-Poza, 2002

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Segmentation und Lohnunterschied:Gesundheitswesen

primary segment secondary segment

wage differential 0.1861 0.0345

human capital endownment effect

0.0782 0.0218

other factors 0.0127 -0.0038

unexplained rest 0.1063 0.0165

Sousa-Poza, 2002

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Segmentation und Lohnunterschied:Gastgewerbe

primary segment secondary segment

wage differential 0.1564 0.0395

human capital endownment effect

0.0360 -0.0058

other factors -0.0076 -0.0334

unexplained rest 0.1280 0.0788

Sousa-Poza, 2002

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Theorien zu Lohnunterschieden: Berufliche Segregation

– Fokus: Unterschiedliche Berufswahl macht die Vergleichbarkeitschwierig

– Problem in der Vergangenheit: Data

– Gründe für Segregation sind vielfältig

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Segregation und Lohnunterschiede

– Analyse von Lohnunterschiede in– Banken- und Versicherungsbranche– Gruppe von Männern und Frauen, die Tätigkeiten mit dem

gleichen Anspruchsniveau verrichten– ganz bestimmt ausgewählten Tätigkeiten (Sekretariat,

Beratung, Personal)

= Gleiche Branche, gleiche Tätigkeit mit gleicher Anforderung= Sehr homogene Gruppe von Männern und Frauen (keine

Segregation)

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Ergebnisse für die Banken- und Versicherungsbranche

Personal(Frauenanteil: ca.

50%)

Sekretariat(Frauenanteil: ca.

65%)

Beratung(Frauenanteil: ca.

30%)

Lohnunterschied 0.2698 0.2025 0.2985

Auf unterschiedliches Human-kapital zurückzuführen

0.0698 0.0338 0.1106

Auf andere erklärbare Faktorenzurückzuführen

0.0095 0.0062 0.0098

Unerklärter Rest 0.1905 0.1572 0.1781

Sousa-Poza, 2002

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Theorien zu Lohnunterschieden: Compensating differentials theory

– Basiert auf Freiwilligkeit

– Frauen wählen eher “attraktive” Jobs

– Adam Smith:“Extra pay for unpleasant work”

– ABER: Positiver Zusammenhang zwischen Lohn und positivenArbeitsbedingungen

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Theorien zu diskriminierendem Verhalten

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Arbeitsgeber-Diskriminierung

– Becker: „taste of discrimination“

– Arbeitgeber hat eine Präferenz für eine bestimmte Gruppe (i.d.R. Männer)

– Indirekte Kosten („nonpecuniary costs“) entstehen, wenn eine Frau oder Mann in einem bestimmten Beruf tätig ist (z.B. Pfleger, Sekretär, Pilotin,...) (Beispiele?)

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Arbeitnehmer-Diskriminierung

– Männer möchte ev. nicht zusammen mit Frauen arbeiten (und

vice versa)

– Analog wie Arbeitgeber-Diskriminierung: Indirekte Kosten,

wenn ein Mann mit einer Frau arbeitet

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Konsumenten-Diskriminierung

– Konsumenten wollen bestimmte Dienstleistungen oder

Produkte nicht von Frauen erhalten

– Beispiele?

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Statistische Diskriminierung

• Arbeitgeber verwenden objektive Gruppenwahrscheinlichkeiten

und berücksichtigen individuelle Fähigkeiten nicht

• Trifft oft bei jungen Frauen zu

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Zusammenfassung

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Erkenntnisse bisheriger Studien

– Unterschiedliche Ausstattungen an Human-Kapital können maximal ca. 50% des Lohnunterschiedes erklären.

– Beachtliche unerklärbaren Lohnunterschiede in Branchen mit großen „Internen Arbeitsmärkten“.

– Vor allem bei Tätigkeiten mit relativ hohem Anspruchsniveau sind große unerklärbaren Lohnunterschiede festzustellen (je nach Branche zwischen 10 und 20%).

– Die Korrektur der Selektionsverzerrung kann einen Teil des Lohnunter-schiedes erklären, die bekanntesten Verfahren sind jedoch umstritten.

– Andere Faktoren wie Firmengröße, Arbeitszeit oder Nationalität spielen keine große Rolle

– Fazit: Vieles bleibt unerklärbar

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Probleme der bisherigen Forschung

– Methodische Ansätze teilweise umstritten (v.a. Korrektur des

Selektivitätsbias und Berücksichtigung bestimmter Variablen

sowie Datenqualität) => Ausmaß der potentiellen

Lohndiskriminierung nicht eindeutig bestimmbar.

– Schwierig, alle möglichen Determinanten für Lohnunterschiede

in einem empirischen Modell zu berücksichtigen.

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Diskussionsthesen

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Diskussionsthesen

– These 1: Lohndiskriminierung erfolgt vorwiegend in Betrieben

mit großen „internen Arbeitsmärkten“, in denen die Entlohnung

vielfach durch Normen und Traditionen bestimmt wird.

– These 2: Eine Konvergenz des geschlechtsspezifischen

Lohnunterschieds muss durch entsprechenden Maßnahmen

der öffentlichen Hand forciert werden.

– These 3: Lohntransparenz würde Lohndiskriminierung (i.e.S.)

beseitigen. Ein Zwang zur Lohntransparenz in der

Privatwirtschaft ist jedoch nicht unproblematisch.