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1Aesculap. All it takes to operate. Ursel Oelrich / CMT

Mögliche Oberflächenveränderungen bei chirurgischen Instrumenten

• Verfärbungen

• Wasserflecken

• Korrosionen

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Systematik der Analyse und Maßnahmen bei Oberflächenveränderungen an chirurgischen Instrumenten

1. Erscheinungsformen analysieren und zuordnen2. Ursachen ermitteln3. Maßnahmen zur Beseitigung

der Ursachen der Oberflächenveränderungen durchführen

4. Vorbeugende Maßnahmen einleiten / Aufbereitungsprozess optimieren

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Oberflächenveränderungen / Gefahren durch Wasserinhaltsstoffe in Leitungs- und Trinkwasser

Inhaltsstoff Erscheinungsbild Auswirkung Aktuelle Grenzwerte TrinkwVO

Härtebilder(Ca- und Mg-hydrogencarbonate und –sulfate)

weißer Belag / Kalkablagerungen aufInstrumenten u. im RDA

ggf. Belüftungskorrosionunter dem Belag >zerstörend

400 mg/l Ca 50 mg/l Mg

Gelöste Schwer-/ Buntmetalle(Eisen, Mangan und Kupfer)

Verfärbungenbräunlich, gräulich

Optische Veränderungen

0,2 mg/l Fe 0,05 mg/l Mn 2 mg/l Cu

Kieselsäure und Silikate SiO2

Verfärbungengelb-braun, blau-violett

Optische Veränderungen

40 mg/l SiO2

Chloride RostablagerungenLoch-, Spannungsrisskorrosion >zerstörend

250 mg/l Cl

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DIN EN 285: Höchstwerte für Verunreinigungen im Dampf

Verdampfungsrückstand ≤ 1,0 mg/kg ≤ 10 mg/l

Silizium, SiO2 ≤ 0,1 mg/kg ≤ 1,0 mg/l

Eisen ≤ 0,1 mg/kg ≤ 0,2 mg/l

Kadmium ≤ 0,005 mg/kg ≤ 0,005 mg/l

Blei ≤ 0,05 mg/l ≤ 0,05 mg/l

Schwermetallspuren außer Eisen, Kadmium, Blei ≤ 0,1 mg/kg ≤ 0,1 mg/kg

Chloride (Cl) ≤ 0,1 mg/kg ≤ 2 mg/l

Phosphate (P2O5) ≤ 0,1 mg/kg ≤ 0,5 mg/l

Leitfähigkeit (bei 20 °C) 3 µS/cm ≤ 15 µS/cm

pH – Wert 5 - 7 5 – 7

Farbe farblos farblos

klar klar

ohne Rückstände ohne Rückstände

Härte ≤ 0,02 mmol/l ≤ 0,02 mmol/l

Kondensat Speisewasser

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Wasserflecken durch Kalk

Erscheinungsformen:• milchig weiß bis grauer Belag• flächig oder regellos fleckig mit scharf

abgegrenzten Rändern• führt nicht zu Korrosionen

Ursachen:• zu hoher Kalkgehalt in

Spülwässern/Sterilisierdampf• überhöhtes Beladegewicht bei

Sterilisiereinheiten → verstärkte Kondensatbildung

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Wasserflecken durch Kalk

Maßnahmen zur Beseitigung:• meist abwischbar mit einem feuchten

Tuch• evtl. Belagsabtrag durch saure

Grundreiniger (Herstellerangaben beachten)

nicht zu empfehlen bei Instrumenten mit Hartmetalleinlagen, Laserbeschriftung und verchromten oder vernickelten Oberflächen• Instrumentenhersteller empfehlen:

gefahrlose mechanische Oberflächenbearbeitung

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Wasserflecken durch Kalk

Vorbeugende Maßnahmen:• Schlussspülung mit VE-Wasser• Evtl. Einsatz von enthärtetem oder VE-

Wasser für gesamten maschinellen Aufbereitungsprozess

• Verwendung von Reindampf (EN 285)• Beladegewicht für Sterilisatoren

beachten

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Silikatablagerungen Verfärbungen/Fleckenbildung

Erscheinungsformen:• gelb - bräunlich - blau - violett - großflächig

(Regenbogenfarben)flächendeckend bzw. fleckenartig

• tropfenförmige oder geometrisch unregelmäßige, inselförmige Ausformungen

• z.T. deutlich abgegrenzte Fleckenränder

Ursachen:• zu hoher Silikat-/Kieselsäuregehalt im letzten

Spülwasser einer Spülmaschine (z.B. durch Kieselsäureschlupf bei der Herstellung von VE-Wasser über lonenaustauscher)

• Verschleppung von silikathaltigen Reinigungsmitteln

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Silikatablagerungen Verfärbungen/Fleckenbildung

Maßnahmen zur Beseitigung:erst die Ursache beseitigen:• RD-Geräte-Programmablauf optimieren:

Verschleppung von silikathaltigen Reinigungsmitteln ausschließen

• Funktion der Dosiereinrichtung überprüfen• u.U. Reinigungsmittelaustausch

(silikatarme Reinigungsmittel einsetzen)

• kieselsäurefreies VE-Wasser für die Schlussspülungeinsetzen

• Dampferzeugung optimieren gemäß EN 285

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Silikatablagerungen Verfärbungen/Fleckenbildung

Maßnahmen nach Beseitigung der Ursache, wenn gewünscht:• Belagsabtrag je nach Schichtstärke u.U. mit

Grundreinigern auf der Basis von Phosphorsäure oder Flusssäure behandeln (nur bei NR-Stahl-Instrumenten)

• nicht zu empfehlen bei Instrumenten mit Hartmetalleinlagen, Laserbeschriftung und verchromten oder vernickelten Oberflächen

• Instrumentenoberflächen können abgebeizt werden → Passivschicht wird zerstört

Instrumentenhersteller empfehlen: gefahrlose mechanische Oberflächenbearbeitung

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Grau-schwarze Verfärbungen bei nichtrostenden Chromstählen mit hohem KohlenstoffgehaltErscheinungsformen:

• glänzende grau-schwarze Chromdioxidbeläge

• Folge: erhöhter Korrosionsschutz (kein Hygienerisiko)

Erscheinungsformen bei hoher Konzentration:• matte grau-schwarze Verfärbung – durch

die Oberflächenaktivierung erfolgt eine Anbeizung

• Folge: Chromoxidpassivschicht ist zerstört Gefahr der Flächenkorrosion

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Grau-schwarze Verfärbungen bei nichtrostenden Chromstählen mit hohem Kohlenstoffgehalt

Ursachen:• durch Fehldosierung können Reinigungs-

oder Neutralisationsmittel auf der Basis von Phosphor- oder Zitronensäure bis in die Schlussspülung gelangen oder

• durch eine Störung im maschinellen Programm

• die Reste anhaftender Säure / Reinigungsmittel können in RD-Geräten und / oder bei anschließender Dampfsterilisation zu einer Oberflächenreaktion führen (Verschleppung)

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Grau-schwarze Verfärbungen bei nichtrostenden Chromstählen mit hohem KohlenstoffgehaltMaßnahmen zur Beseitigung:

• Instrumente mit gleichmäßig glänzender Schwarzfärbung können im Kreislauf belassen werden. Durch das Anwachsen der Passivschicht bildet sich ein erhöhter Korrosionsschutz.

• eine Beseitigung durch chemische Grundreinigungsmittel ist erfolglos

• Instrumentenhersteller empfehlen eine gefahrlose mechanische Oberflächenbearbeitung (nach der Ursachenbeseitigung)

• angebeizte Instrumente mit matter Schwarzfärbung aussortieren und verschrotten → irreversible Oberflächenbeschädigung

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Grau-schwarze Verfärbungen bei nichtrostenden Chromstählen mit hohem Kohlenstoffgehalt

Vorbeugende Maßnahmen:Maschinenprogrammablauf optimieren• die empfohlende Dosierung des sauren

Reinigungs- und/oder Neutralisationsmittel unbedingt sicherstellen

• Verschleppung des sauren Reinigungs- und Neutralisationsmittel verhindern

• ausreichende Nachspülung

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Korrosionen

Bei verschiedenen Metallen - unterschiedliche Erscheinungsformen von Korrosionenführen fast immer zu bleibenden Schädigungen oder zur Zerstörung der Instrumente

Spannungsrisskorrosion

Lochkorrosion

Reibkorrosion

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Korrosionsarten

Flächenkorrosion

Fremdrost/Flugrost/Folgerost

Kontaktkorrosion

Reibkorrosion

Lochkorrosion (Lochfraß)

SpaltkorrosionSpannungsriss-korrosion

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Lochkorrosion an einem Meißelhervorgerufen durch Chloridionen

Makroskopische Übersichtsaufnahme

Mikroskopische Detailaufnahme 20-fache Vergrößerung

Elektronenmikroskopische Aufnahme des Korrosionsloches 200-fache Vergrößerung mit integrierter Chloridmeßkurve „Line Scan“

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Lochkorrosion – ausschließlich an metallischen Werkstoffen

Erscheinungsformen:• kraterförmig• die Oberfläche unterhöhlende oder nadelstichförmige

Vertiefungen mit braunem oder bunt schillerndem Ring (kann zu Spannungsrisskorrosionen führen)

• rotbraune, partiell auftretende Verfärbungen• aus den Löchern tritt Rost aus

Ursachen:• vorwiegend Chloridionen

(in Blut, Wasser, physiologische Kochsalzlösung)

• andere Halogenionen (Jodide, Bromide)

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Lochkorrosion – ausschließlich an metallischen Werkstoffen

Maßnahmen zur Beseitigung:• defekte Instrumente aussortieren• ggf. mechanische Überarbeitung durch den

Hersteller/Reparaturservice

Vorbeugende Maßnahmen:• Instrumente sofort nach Gebrauch reinigen• chloridhaltige Rückstände entfernen

(z.B. Blut, physiologische Kochsalzlösung)

• Schlussspülung mit demineralisiertem Wasser

• Richtwerte für Dampfqualität beachten, EN 285

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Spannungsrisskorrosion

Erscheinungsformen:• Risse/Brüche an

- konstruktionsbedingten Verbindungsstellen (z.B. Gelenken) → Niet-/Schraubverbindungen, Schweiß-/ Lotverbindungen - Arbeitsenden (meist schwächster Materialquerschnitt)

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Spannungsrisskorrosion

Ursachen:• unsachgemäße Anwendung

(Überbeanspruchung) von Klemmen/Nadelhaltern etc.

• Spannung im Schluss durch völlig geschlossene Rastersperren bei der Sterilisation

• Material-/Fertigungsfehler• unsachgemäße Reparaturausführung

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Spannungsrisskorrosion

Maßnahme zur Beseitigung:• defekte Instrumente aussortieren

(irreparabel)

Vorbeugende Maßnahmen:• in geöffnetem Zustand reinigen• chloridhaltige Rückstände sofort entfernen• Schluss (Gelenk) mit einem

sterilisierfähigen, dampfdurchlässigen Gleitmittel (Paraffin-, Weißöl) regelmäßig gezielt pflegen

• vor der Sterilisation schließen der Rastersperre maximal im ersten Zahn

• qualifizierte Reparaturmaßnahmen

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Mögliche Einwirkungen von Chloriden auf Instrumentenstahl, die zu Loch- und/oder Spannungsrisskorrosion führen

• physiologische Kochsalzlösung• Blut, Speichel, Schweiß• chloridhaltige Arzneimittel• Chloride im Wasser• verschlepptes Regeneriersalz• Chloride im Sterilisierdampf• Rückstände in Stofftüchern

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Reibkorrosion

Erscheinungsformen:• metallischer Abrieb in engen beweglichen

Füge-oder Gelenkspalten → führt zu Funktionseinschränkungen

• Braunverfärbung um einen blank geriebenen Bereich im Gelenk

• Bildung von Lochkorrosion möglich• bei Zutritt von Feuchtigkeit tritt aus dem

Abtrag Rost aus

Ursachen:• bei mangelnder Schmierung → metallischer

Abrieb• mechanische Zerstörung der Passivschicht

des NR-Stahles• chemische (z.B. inkrustierte Blutrückstände)

Reibkorrosion

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Reibkorrosion

Maßnahmen zur Beseitigung:• defekte Instrumente aussondern• ggf. zur Reparatur geben

Vorbeugende Maßnahmen:• chloridhaltige Rückstände sofort

entfernen• regelmäßige, gezielte Pflege der

Gelenke

Reibkorrosion

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Pflege

• Instrumente auf Raumtemperatur abkühlen lassen (Metallabriebgefahr)

• manuelles Aufbringen von Gleitmitteln (durch Tropfen/mittels Spray, z.B. JG 600, JG 598)

• durch mehrmaliges Öffnen und Schließen eines Instrumentes wird das Öl gleichmäßig im Gelenk verteilt

Ziel:• Reibung von Metall auf Metall

verhindern Reibkorrosion vermeiden

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Anforderungen an Pflegemittel für Instrumente

• Basis: Paraffin-/Weißöl• muss der jeweils gültigen Pharmakopöe

entsprechen• muss dampfdurchlässig / sterilisierbar /

physiologisch unbedenklich sein• „muss Verkleben der Gelenke“ durch sich

addierende Wirkung bzw. Verharzung „ausschließen“

Achtung:• nicht einsetzen bei Gummi- und

Latexartikeln führt zum Aufquellen und zur Zerstörung der Oberfläche

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Spaltkorrosion

Erscheinungsformen:• in engen designbedingten Fügespalten

(Pinzetten/ Gelenkspalten• Braunverfärbung im Fügebereich• zwischen Metall und anderen Werkstoffen• aus dem Spalt tritt Rost auswird häufig mit organischen Rückständen verwechselt

Ursachen:• chemisch (z.B. inkrustierte Blutrückstände)• ungenügende Trocknung / Feuchtigkeit in

Spalten

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Spaltkorrosion

Maßnahme zur Beseitigung:• defekte Instrumente aussondern

Vorbeugende Maßnahmen:• chloridhaltige Rückstände sofort entfernen• sorgfältige Reinigung• Schlussspülung mit VE-Wasser• sorgfältige Trocknung nach dem

Aufbereitungsprozess

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Flächenkorrosion

Erscheinungsformen:Angriff auf die gesamte Metalloberfläche/Metallabtrag zum Beispiel:• bei Kohlenstoffstählen (Einmalskalpellklingen)

→ extreme Rostbildung• bei NR-Stählen sehr selten → matt graue

Oberfläche• bei natur-eloxiertem Aluminium → weißgraue

Korrosionsprodukte/Kraterbildungen• bei farb-eloxiertem Aluminium → Farbverlust• bei gesinterten Hartmetalleinlagen aus

kobaltgebundenem Wolframcarbid (WC/CO) sowie an Lötstellen → Materialabtrag

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Flächenkorrosion

Ursachen:• chemisch (z.B. saure oder alkalische

Mittel)• Einfluss von Wasser/Feuchtigkeit bei NR-

Stahl/C-Stahl

Maßnahmen zur Beseitigung:• defekte Instrumente aussondern• bei NR-Stahl Rostentfernung durch

saure Grundreinigung• Schäden an Eloxal und gesintertem

Hartmetall aus WC/CO sind irreparabel

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Flächenkorrosion

Vorbeugende Maßnahmen:• keine Einmalmaterialien aufbereiten (z.B.

unlegierte Kohlenstoffstahl-Einmalskalpellklingen)

• langzeitigen Einfluss von Wasser/Feuchtigkeit vermeiden

• bei eloxiertem Aluminium neutrale oder mild alkalische Reinigungs- und Desinfektionsmittel einsetzen

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Kontaktkorrosion

Erscheinungsform bei der Werkstoffkombination NR-Stahl/NR-Stahl:• braun-blaue Verfärbungen mit

geringfügiger Korrosionsbelagbildungz.B. Rostringe/Rostinseln ohne Lochbildung im Zentrum

Achtung: nicht zu verwechseln mit einer Lochkorrosion

Erscheinungsform bei der WerkstoffkombinationNR-Stahl/Buntmetall (Messing/Kufper):• Korrosionsbelag im Bereich der

Kontaktstelle

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Kontaktkorrosion

Ursachen:• Mikroreibung/partieller Abrieb der

Passivschicht (bei maschineller Reinigung von RN-Stahl-Instrumenten möglich)

• Kontakt zwischen rostfreien und nicht rostfreien Instrumenten (Nadeln, Fräser, etc.)

• vernickelte/verchromte Instrumente mit abgelösten Beschichtungen

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Kontaktkorrosion

Maßnahmen zur Beseitigung und Vorbeugungsmöglichkeiten:• Korrosionsbeläge im maschinellen

Aufbereitungszyklus mit Neutralisationsmitteln entfernen

• defekte verchromte/vernickelte Instrumente aussondern ggf. Oberflächenüberarbeitung (Klärung mit dem Hersteller)

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Fremd-/Flugrost - kann zu Folgerost führen

Erscheinungsform:• braune partielle bis flächige

Rost-/Korrosionsbeläge (meist lokal begrenzt)

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Fremd-/Flugrost - kann zu Folgerost führen

Ursachen:• Aufbereitung nicht korrosionsbeständiger

Stähle (z.B. Skalpellklingen → Kohlenstoff-Stahl)

• Rostpartikel von - korrodierten Instrumenten- vernickelten / verchromten

Instrumenten mit abgelösten Beschichtungen • eisen- oder rosthaltiges Wasser• Korrosionsniederschlägen auf den

Innenwänden der RD-Geräte/Sterilisierkammern/ Dampfversorgungs-systemen (z.B. Schwarzrohr-Leitungssystem)

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Fremd-/Flugrost - kann zu Folgerost führen

Maßnahmen zur Beseitigung:• Behandlung der Instrumente und

Dekontaminationsanlage sowie Sterillisationskammer gegebenenfalls mit Grundreinigern auf der Basis von Phosphorsäure (nur bei rostfreiem Edelstahl einsetzen)

• nicht zu empfehlen: bei Instrumenten mit Hartmetalleinlagen, Laserbeschriftung und verchromten oder vernickelten Oberflächen

• je nach Schädigungsgrad korrodierte Instrumente aussondern, ggf. zur Reparatur und/oder zur Oberflächenbearbeitung einsenden

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Fremd-/Flugrost - kann zu Folgerost führen

Vorbeugende Maßnahmen:• gesonderte Behandlung von nicht rostfreien

Medizinprodukten, z.B. Fräsern• Einmalprodukte aus Stahl (z.B. Skalpellklingen)

nach Gebrauch entsorgen/verwerfen• Einsatz von Produkten aus dem Baumarkt

vermeiden!• wenn kein Reindampf vorhanden und ein

Schwarzrohrleitungssystem installiert ist: - Dauerbetrieb der Dampfanlage garantieren- Reindampfumformer installieren- Verschmutzungen durch Filter zurückhalten

(u.U. langfristig sehr kostenintensiv)- geeignete Zusätze als Korrosionsinhibitoren

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Fremd-/Flugrost - kann zu Folgerost führen

Vorbeugende Maßnahmen:• Rohrleitungssysteme aus

- Cr Ni Stahlrohre (V2A/V4A) für Reindampf

- Kunststoffrohre für VE Wasserleitungen zum Dampferzeuger

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ZusammenfassungKorrosionsarten / Ursachen

Lochkorrosion (Lochfraß) Werkstoff – Chloride – Feuchtigkeit

Spannungsrisskorrosion Werkstoff – Chloride – Temperatur - Werkstoffspannungen

Reibkorrosion Werkstoff – Konstruktion – unzureichende Pflege mit Öl

Spaltkorrosion Werkstoff – Medium – Konzentration – Zeit – Temperatur – Spaltbreite

Flächenkorrosion Werkstoff – Medium – Konzentration – Zeit – Temperatur

Kontaktkorrosion Werkstoff – Medium

Fremdrost/Flugrost/Folgerost Aufbereitung mit Produkten aus unlegierten Stählen und/oder bereits korrodierten StählenWasserqualität FE verunreinigt, „unedles“ Leitungssystem