Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. März 2007 Der Agrarsektor in Statistik und...

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Agrar- und Agrar- und Ernährungspolitik III Ernährungspolitik III Vorlesung 14. März 2007 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Produktions- und Einkommensberechnung durch die LGR Martin Kniepert

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Agrar- und Ernährungspolitik IIIAgrar- und Ernährungspolitik III

Vorlesung 14. März 2007

Der Agrarsektor in Statistik und ModellierungProduktions- und Einkommensberechnung

durch die LGR

Martin Kniepert

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Wozu Statistiken? Wozu Modelle?Wozu Statistiken? Wozu Modelle?

Formulierung der AgrarpolitikFormulierung der Agrarpolitik Formuliert in den Römischen Verträgen für die Formuliert in den Römischen Verträgen für die

EUEU Formuliert im Landwirtschaftsgesetz von 1992Formuliert im Landwirtschaftsgesetz von 1992 Konkreter formuliert in Regierungs-, aber Konkreter formuliert in Regierungs-, aber

natürlich auch Oppositionsprogrammen, natürlich auch Oppositionsprogrammen, formuliert durch Verbände etc.formuliert durch Verbände etc.

Ziele der AgrarpolitikZiele der Agrarpolitik Einkommenssicherung der LandwirteEinkommenssicherung der Landwirte Versorgung der Bevölkerung mit gesunden Versorgung der Bevölkerung mit gesunden

NahrungsmittelnNahrungsmitteln Erhalt der natürlichen RessourcenErhalt der natürlichen Ressourcen Erhalt der Lebensfähigkeit des ländlichen RaumesErhalt der Lebensfähigkeit des ländlichen Raumes Etc.Etc.

Werden die Ziele erreicht?Werden die Ziele erreicht?

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Erfassung, Auswertung, PlanungErfassung, Auswertung, Planung Für Primärstatistiken werden spezielle Erhebungen zu einer Für Primärstatistiken werden spezielle Erhebungen zu einer

Fragestellung durchgeführtFragestellung durchgeführt Agrarstrukturerhebung (Erhebung der Charakteristika der Agrarstrukturerhebung (Erhebung der Charakteristika der

Einzelbetriebe)Einzelbetriebe) Preiserhebung, Ertragsermittlung (t Weizen / ha bspw.)Preiserhebung, Ertragsermittlung (t Weizen / ha bspw.) Stichproben aus Einzelbetrieben (freiwillig buchführende Stichproben aus Einzelbetrieben (freiwillig buchführende

Betriebe; dt: INLB, franz: RICA, engl.: FADN) Betriebe; dt: INLB, franz: RICA, engl.: FADN) Produktionstechnische Daten (bspw. aus Versuchspflanzungen Produktionstechnische Daten (bspw. aus Versuchspflanzungen

der BOKU)der BOKU) Erhebungen auf der Vermarktungsebene =>Aufkäufe der Erhebungen auf der Vermarktungsebene =>Aufkäufe der

Mühlen)Mühlen) Schweinezählung Schweinezählung

Wichtige SekundärstatistikenWichtige Sekundärstatistiken Schlachtungsstatistik => Veterinärmedizinische UntersuchungenSchlachtungsstatistik => Veterinärmedizinische Untersuchungen Außenhandelsstatistik => Zoll- bzw. MehrwertsteuerAußenhandelsstatistik => Zoll- bzw. Mehrwertsteuer Rinderzählung => Auswertung der RinderdatenbankRinderzählung => Auswertung der Rinderdatenbank Agrarische Förderung => Verwaltungsdaten der AMA, INVEKOSAgrarische Förderung => Verwaltungsdaten der AMA, INVEKOS

Weitergehende StatistikenWeitergehende Statistiken Land- forst, oder Volkswirtschaftliche GesamtrechnungLand- forst, oder Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung VersorgungsbilanzenVersorgungsbilanzen

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Modelle - AbstraktionModelle - Abstraktion

Vom Konkreten zum AbstraktenVom Konkreten zum Abstrakten Modelleisenbahn, FahrplanübersichtModelleisenbahn, Fahrplanübersicht 1:1 Modell in der Karosserieentwicklung1:1 Modell in der Karosserieentwicklung „„Modell stehen“ in Malerei oder BildhauereiModell stehen“ in Malerei oder Bildhauerei

Vom Speziellen zum AllgemeingültigenVom Speziellen zum Allgemeingültigen „ „...immer nach dem selben Schimmel“ (lat. ...immer nach dem selben Schimmel“ (lat.

simile)simile) Spezielle und allgemeine RelativitätstheorieSpezielle und allgemeine Relativitätstheorie Einzelbetriebliche Beobachtung – Einzelbetriebliche Beobachtung –

überbetriebliche gültige Beobachtung überbetriebliche gültige Beobachtung (Stichprobengröße)(Stichprobengröße)

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Vom Konkreten zum AbstraktenVom Konkreten zum Abstrakten

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ModelltypenModelltypen

Zur Definition von „Modellen“Zur Definition von „Modellen“ Vom Konkreten zum Abstrakten (Beispiele)Vom Konkreten zum Abstrakten (Beispiele) Einfache, komplexe und äußerst komplexe Einfache, komplexe und äußerst komplexe

ModelleModelle ModelltypenModelltypen

Rein beschreibende Modelle (bspw. Rein beschreibende Modelle (bspw. Primärstatistiken)Primärstatistiken)

Analyse auf Grundlage von DatensätzenAnalyse auf Grundlage von Datensätzen Statische SimulationsmodelleStatische Simulationsmodelle Ökonometrische SimulationsmodelleÖkonometrische Simulationsmodelle OptimierungsmodelleOptimierungsmodelle

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Sind Statistiken und Modelle Sind Statistiken und Modelle objektiv?objektiv?

Statistiken werden nicht um ihrer selbst Statistiken werden nicht um ihrer selbst willen erstelltwillen erstellt

Rohdaten-Erhebungen erfolgen kaum aus Rohdaten-Erhebungen erfolgen kaum aus anderen Gründenanderen Gründen Einhebung von Zöllen als Grund für die Einhebung von Zöllen als Grund für die

Außenhandelsstatistik (in der EU: Außenhandelsstatistik (in der EU: Mehrwertsteuer)Mehrwertsteuer)

Veterinärmedizinische Untersuchungen als Veterinärmedizinische Untersuchungen als Grundlage für SchlachtungsstatistikGrundlage für Schlachtungsstatistik

Bestandszählungen, Flächenerhebungen auf Bestandszählungen, Flächenerhebungen auf Grundlage von Förderprogrammen etc.Grundlage von Förderprogrammen etc.

Statistiken werden vor dem Hintergrund Statistiken werden vor dem Hintergrund bestimmter Interessen erhoben und bestimmter Interessen erhoben und ausgewählt!ausgewählt!

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Die VGR als RahmenDie VGR als Rahmen

Die Volkswirtschaftlichen Die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) ist eine Art Gesamtrechnung (VGR) ist eine Art Buchhaltungssystem für eine ganze Buchhaltungssystem für eine ganze Volkswirtschaft. Volkswirtschaft.

Die VGR bildet die Volkswirtschaft Die VGR bildet die Volkswirtschaft nach verschiedenen Sektoren ab. nach verschiedenen Sektoren ab. Hierzu gehört auch die Landwirtschaft.Hierzu gehört auch die Landwirtschaft.

Ziel der VGR ist es, die Produktions- Ziel der VGR ist es, die Produktions- und Einkommensströme einer und Einkommensströme einer Volkswirtschaft quantitativ zu erfassen.Volkswirtschaft quantitativ zu erfassen.

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Das Schema an einem einzelnen BetriebDas Schema an einem einzelnen Betrieb

Umsatz

Wertschöpfung

Vorleistungen

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Das Schema für zwei BetriebeDas Schema für zwei Betriebe

Umsatz

Wertschöpfung

Vorleistungen

UmsatzWertschöpfung

Vorleistungen

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Das Schema an einem einzelnen Das Schema an einem einzelnen Betrieb – etwas erweitertBetrieb – etwas erweitert

Umsatz

Arbeitsentgelt

Vorleistungen

Abschreibung

Gewinn

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Berechnungsschema der LGR (1)Erzeugung landwirtschaftlicher GüterErzeugung landwirtschaftlicher Güter

– – VorleistungenVorleistungen

= Bruttowertschöpfung= Bruttowertschöpfung

– – AbschreibungAbschreibung

= Nettowertschöpfung= Nettowertschöpfung

– – Sonstige Produktionsabgaben (Steuern)Sonstige Produktionsabgaben (Steuern)

+ sonstige (d.h. nicht produktbezogene) Subventionen+ sonstige (d.h. nicht produktbezogene) Subventionen

= Faktoreinkommen (=> Einkommensindikator A)= Faktoreinkommen (=> Einkommensindikator A)

– – Arbeitnehmerentgelt Arbeitnehmerentgelt

= Nettobetriebsüberschuss / = Nettobetriebsüberschuss / SelbstständigeneinkommenSelbstständigeneinkommen

– – Gezahlte PachtenGezahlte Pachten

– – Gezahlte ZinsenGezahlte Zinsen

+ Empfangene Zinsen+ Empfangene Zinsen

= Nettounternehmensgewinn (=> = Nettounternehmensgewinn (=> Einkommensindikator C)Einkommensindikator C)

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Berech-nungs-schema der LGR (2)

5,251 1,209 6,460

532 0 532

5,783 1,209 6,992

3,016 401 3,417

5,783 1,209 6,992

1,105 9 1,114 1,405 180 1,585

6,888 1,218 8,106 4,378 1,030 5,407

1,405 180 1,585 1,105 9 1,114

5,483 1,039 6,522

408 121 528

2,060 517 2,576

234 18 252

1,826 498 2,324

( = Selbständigeneink, ? Indikator B)

- gezahlte Pachten + Zinssaldo

= Nettounternehmensgewinn zu FK ? Indikator C

Nettowertschöpfung zu Faktorkosten ( = Faktoreinkommen, ? Indikator A

minus Arbeitnehmerentgelt

= Nettobetriebsüberschuss zu FK

= Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten = Nettowertschöpfung zu HrstPreisen

- Abschreibungen+ andere Subventionen

- andere Steuern

= Produktionswert zu HrstPreisen

- Vorleistungen

= Bruttowertschöpfung zu HrstPreisen

+ andere Subventionen- Abschreibungen

- andere Steuern

Produktionswert zu ErzgPreisen

+ Gütersubventionen - Gütersteuern

(Alternative Darstellung zu (1)

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Diskussion: Wie aussagekräftig ist Diskussion: Wie aussagekräftig ist das BIP?das BIP?

BIP/Kopf als Wohlstandsmaß?BIP/Kopf als Wohlstandsmaß? Alternative Maße:Alternative Maße:

Weltbank Weltbank Key-IndikatorsKey-Indikators „„Größe zählt“: (John Komlos, Uni Größe zählt“: (John Komlos, Uni

München („Die Zeit“-Artikel)München („Die Zeit“-Artikel) „„Leidensindex“ der Deutschen BankLeidensindex“ der Deutschen Bank

Folgerung? Bspw.: Das BIP ist kein Folgerung? Bspw.: Das BIP ist kein Glücksindex, sondern eine Glücksindex, sondern eine ökonomische Rechengröße mit einer ökonomische Rechengröße mit einer Berechtigung im Kontext Berechtigung im Kontext ökonomischer Theorie.ökonomischer Theorie.

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LGR: Satellit der VGRLGR: Satellit der VGR

Um bestimmte Spezifika der Land- Um bestimmte Spezifika der Land- und Forstwirtschaft besser erfassen und Forstwirtschaft besser erfassen zu können, werden diese Sektoren zu können, werden diese Sektoren zunächst durch ein eigenes zunächst durch ein eigenes Rechenwerk erfasst. Rechenwerk erfasst.

Dieser Satellit bleibt dabei „im Dieser Satellit bleibt dabei „im Orbit“ der VGR, kann letzterer also Orbit“ der VGR, kann letzterer also wieder zugeordnet werden.wieder zugeordnet werden.

Die LGR wird in die VGR eingepasst.Die LGR wird in die VGR eingepasst.

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Vom Bundeshof zur neuen LGR (1)Vom Bundeshof zur neuen LGR (1) In den Jahren bis 2002 wurde die LGR In den Jahren bis 2002 wurde die LGR

nach dem „Bundeshofkonzept“ erstellt.nach dem „Bundeshofkonzept“ erstellt. Mit dem Bundeshof wird der gesamte Mit dem Bundeshof wird der gesamte

Land- und forstwirtschaftliche Bereich Land- und forstwirtschaftliche Bereich als ein Betrieb angesehen.als ein Betrieb angesehen. Ein Austausch von Vorleistungen zwischen Ein Austausch von Vorleistungen zwischen

den Betrieben wurde nicht berücksichtigt.den Betrieben wurde nicht berücksichtigt. Vorteil: Handhabbarkeit angesichts Vorteil: Handhabbarkeit angesichts

schwieriger Datenlageschwieriger Datenlage Nachteil: Geringe Analysemöglichkeiten; Nachteil: Geringe Analysemöglichkeiten;

es wird nur ein sektorales Einkommen es wird nur ein sektorales Einkommen errechnet.errechnet.

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Vom Bundeshof zur neuen LGR (2)Vom Bundeshof zur neuen LGR (2)

Die neue LGR (nach ESVG 95) nimmt die Die neue LGR (nach ESVG 95) nimmt die „fachliche örtliche Einheit“ zum „fachliche örtliche Einheit“ zum Ausgangspunkt - praktisch den Betrieb.Ausgangspunkt - praktisch den Betrieb.

Die neue LGR geht über das Konzept der Die neue LGR geht über das Konzept der VGR hinaus, indem sie auch VGR hinaus, indem sie auch innerbetriebliche Warenströme innerbetriebliche Warenströme berücksichtigt. (beschränkt auf pflanzliche berücksichtigt. (beschränkt auf pflanzliche Produkte als Futtermittel)Produkte als Futtermittel)

Die Produktpalette wird erweitert um Die Produktpalette wird erweitert um Verarbeitung auf dem Bauernhof, Ferien Verarbeitung auf dem Bauernhof, Ferien auf dem Bauernhof und Landw. auf dem Bauernhof und Landw. Dienstleistungen.Dienstleistungen.

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Schema des ProduktionskontosSchema des ProduktionskontosSoll Haben

innerbetrieblicher Einsatz von Vorleistungen innerbetriebliche Verwendung

intrasektoraler Einsatz von Vorleistungen intrasektoraler Verkauf

Käufe von Vorleistungen aus a. S. Verkäufe an andere Sektoren

Abschreibung + Eigenverbrauch

+ indirekte Steuern + Verarbeitung beim Produzenten

- Subventionen + Vorrats und Bestandänderung

Löhne

Zinsen

verteilter Gewinn

unverteilter Gewinn

Bruttoproduktionswert (neue LGR) Bruttoproduktionswert (neue LGR)

Quelle: eigene Darstellung

NIP

zu

Fa

kto

rko

ste

n

allg

em

ein

e V

GR

(E

SV

G 9

5)

En

dp

rod

uk

tio

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GR

/Bu

nd

es

ho

f)

BIP

zu

Ma

rktp

reis

en

NIP

zu

Ma

rktp

reis

en

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Vom Bundeshof zur neuen LGR (3)Vom Bundeshof zur neuen LGR (3)

N.b.: Indem innerbetrieblich erbrachte N.b.: Indem innerbetrieblich erbrachte Vorleistungen sowohl auf der Vorleistungen sowohl auf der Vorleistungsseite, als auch auf Vorleistungsseite, als auch auf Produktionsseite erfasst werden, saldieren Produktionsseite erfasst werden, saldieren sich beide Werte.sich beide Werte.

Insofern verändert sich die Wertschöpfung Insofern verändert sich die Wertschöpfung nach den beiden Konzepten in keiner nach den beiden Konzepten in keiner Weise.Weise.

Veränderungen in der Wertschöpfung Veränderungen in der Wertschöpfung ergeben sich lediglich durch die ergeben sich lediglich durch die zusätzliche Berücksichtung der nicht zusätzliche Berücksichtung der nicht trennbaren nicht-landwirtschaftlichen trennbaren nicht-landwirtschaftlichen Produktion sowie der Dienstleistungen.Produktion sowie der Dienstleistungen.

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Zurück zur EndproduktionZurück zur Endproduktion

Alte Endproduktion

Vorl. nach Bundeshof

Zusätzlich berücksichtigtes Futter

Alte Endproduktion

Vorl. nach Bundeshof

Zusätzlich berücksichtigtes Futter

Pflanzlich Tierisch

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Forst

NACE 01 bis 05NACE 01 bis 05

Pflanzlich Jagd Fischgem. Tier Lohn

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Urlaub auf dem Bauernhof (1)Urlaub auf dem Bauernhof (1)

Die Betriebe in ihrer Mischstruktur abzubilden kommt dabei auch dem agrarpolitischen Verständnis entgegen, die Multifunktionalität der Agrarproduktion im Auge zu behalten. Möglichkeiten zur Kombination von touristischem Angebot mit Landwirtschaft (Urlaub auf dem Bauernhof; Direktvermarktung die NitNils)

Land-wirtschaft

Tourismus

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Urlaub auf dem Bauernhof (2)Urlaub auf dem Bauernhof (2)

Tabellarisch: Ein Beispiel-Jahr für die NitNils

Hinweis: Das gilt analog auch für Direktvermarktung (vielleicht auch tabellarisch)

Landwirtschaft

Tourismus

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Dienstleistungen/LohnarbeitenDienstleistungen/Lohnarbeiten

Dienstleistungen zwischen landwirtschaftlichen Betrieben...

Bspw. Lohnarbeiten, indem ein Betrieb einen Mähdrescher sowohl für seinen eigenen Betrieb nutzt als auch von einem andere beauftragt, wird auch dort zu ernten.

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Wein vom WeinhauerWein vom Weinhauer

Die Verarbeitung von Lebensmitteln wird in der VGR grundsätzlich den verarbeitenden Wirtschaftsbereichen zugerechnet. Auch hier erlaubt die Erfassung der Landwirtschaft durch ein Satellitenkonto eine Abweichung von der VGR

Landwirtschaft

Verarbeitung

Weinhauer

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Von der neuen zur alten...Von der neuen zur alten...

Neues Konzept für die LGRNeues Konzept für die LGR Abgestimmt von den Delegationen der Abgestimmt von den Delegationen der

Mitgliedstaaten der EU in einer Eurostat-Mitgliedstaaten der EU in einer Eurostat-ArbeitsgruppeArbeitsgruppe

Zahlreiche Änderungen, die hier nicht eingehend Zahlreiche Änderungen, die hier nicht eingehend behandelt werden können. behandelt werden können.

Der auffälligste Unterschied: Es wird ein deutlich Der auffälligste Unterschied: Es wird ein deutlich höherer Produktionswert ausgewiesen!höherer Produktionswert ausgewiesen!

Bspw. für 1998, in Mio. €Bspw. für 1998, in Mio. €

jeweils eigene Berechnungen

altes Konzept: 4.623

neues Konzept: 6.610

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Anteile an der Endproduktion Anteile an der Endproduktion (Bundeshofkonzept) 1998(Bundeshofkonzept) 1998

Pfl. Erzg. Bundeshofs

31%

Tier. Erzg.49%

Forstl. Erzg.20%

Page 28: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. März 2007 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Produktions- und Einkommensberechnung durch die.

Anteile am land- und forstw. Anteile am land- und forstw. Produktionswert (neue LFGR) 1998Produktionswert (neue LFGR) 1998

Zusätzlich in der neuen LGR

30%

Pfl. Erzg. Bundeshofs

22%

Tier. Gütererzg.34%

Forstl. Gütererzg.

14%

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Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Produktionswert (neue LFGR) 1998Produktionswert (neue LFGR) 1998

Pfl. Erzg. Bundeshof

(22%)

Forstl. Erzg.(14%)

Tier. Erzg.(34%)

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inner- und zwi'betrieblich

(13%)

Pfl. Erzg. Bundeshof

(22%)

Forstl. Erzg.(14%)

Tier. Erzg.(34%)

Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Produktionswert (neue LFGR) 1998Produktionswert (neue LFGR) 1998

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Nit-Nils (6%)

inner- und zwi'betrieblich

(13%)

Pfl. Erzg. Bundeshof

(22%)

Forstl. Erzg.(14%)

Tier. Erzg.(34%)

Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Produktionswert (neue LFGR) 1998Produktionswert (neue LFGR) 1998

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Dienstleist (5%)

Nit-Nils (6%)

inner- und zwi'betrieblich

(13%)

Pfl. Erzg. Bundeshof

(22%)

Forstl. Erzg.(14%)

Tier. Erzg.(34%)

Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Produktionswert (neue LFGR) 1998Produktionswert (neue LFGR) 1998

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G'Subv ./. G'St. (6%)

Dienstleist (5%)

Nit-Nils (6%)

inner- und zwi'betrieblich

(13%)

Pfl. Erzg. Bundeshof

(22%)

Forstl. Erzg.(14%)

Tier. Erzg.(34%)

Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Produktionswert (neue LFGR) 1998Produktionswert (neue LFGR) 1998

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G'Subv ./. G'St.6%

inner- und zwi'betrieblich

13%

Pfl. Erzg. Bundeshofs

22%

Tier. Gütererzg.

34%

Forstl. Gütererzg.

14%Dienstl.

5%

Nit-Nils6%

Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Produktionswert (neue LFGR) 1998Produktionswert (neue LFGR) 1998

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Damit könnten wir den Vergleich Damit könnten wir den Vergleich vom Anfang der Präsentation wieder vom Anfang der Präsentation wieder aufnehmen:aufnehmen:

In Mio. €, jeweils eigene Berechnungen

Alte Konzept: 4.623

Neues Konzept: 6.610

1998Pfl. Erzg. des Bundeshofs 1.444Tier. Gütererzg. 2.253Forstl. Gütererzg. 927Alte Konzept: 4.623inner- und zwi'betrieblich (Futter) 865Dienstleistungen 304Nit-Nils 405G'Subv ./. G'Steuern 413Neues Konzept: 6.610

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Getreideproduktion Österreichs Mio. €Getreideproduktion Österreichs Mio. €

0

200

400

600

800

1.000

1.200

1.400

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

zu ErzgPreisen zu HrstPreisen

EP-Bundeshof "alte" LGR

Quelle: Statistik Austria

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Diskussion: Genügt die LGR zur Diskussion: Genügt die LGR zur agrarpolitischen Analyse?agrarpolitischen Analyse?

Die LGR als Gesamtrechnung führt zahlreiche Primär- und Die LGR als Gesamtrechnung führt zahlreiche Primär- und Sekundärstatistiken zusammen.Sekundärstatistiken zusammen.

Welche agrarpolitischen Fragen lassen sich durch sie Welche agrarpolitischen Fragen lassen sich durch sie beantworten?beantworten?

Welche Aspekte könnten/müssten zusätzlich berücksichtigt Welche Aspekte könnten/müssten zusätzlich berücksichtigt werden, um ein um Agrar- und Ernährungspolitik zu werden, um ein um Agrar- und Ernährungspolitik zu diskutieren?diskutieren?

Welche Berührungspunkte hat die LGR zum Außenhandel Welche Berührungspunkte hat die LGR zum Außenhandel und zur Nachfrage?und zur Nachfrage?

Sind Strukturfragen bzw. Verteilungsfragen in der LGR Sind Strukturfragen bzw. Verteilungsfragen in der LGR ausreichend berücksichtigt?ausreichend berücksichtigt?

Was bedeutet es, dass sich die LGR nur auf die Einkommen Was bedeutet es, dass sich die LGR nur auf die Einkommen aus „landwirtschaftlicher Aktivität“ bezieht?aus „landwirtschaftlicher Aktivität“ bezieht?

Anders gefragt: Was bestimmt sonst die Anders gefragt: Was bestimmt sonst die Einkommenssituation bäuerlichen Haushalte (vgl. Einkommenssituation bäuerlichen Haushalte (vgl. Rechnungshofbericht, ESLH)Rechnungshofbericht, ESLH)

...und letztlich: Können LGR oder VGR überhaupt ein ...und letztlich: Können LGR oder VGR überhaupt ein Maßstab für Wohlstand sein? Maßstab für Wohlstand sein?