Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und...

39
Agrar- und Agrar- und Ernährungspolitik III Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert

Transcript of Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und...

Page 1: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Agrar- und Ernährungspolitik IIIAgrar- und Ernährungspolitik III

Vorlesung 14. April 2005

Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung

Martin Kniepert

Page 2: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Wozu Statistiken? Wozu Modelle?Wozu Statistiken? Wozu Modelle?

Formulierung der AgrarpolitikFormulierung der Agrarpolitik Formuliert in den Römischen Verträgen für die Formuliert in den Römischen Verträgen für die

EUEU Formuliert im Landwirtschaftsgesetz von 1992Formuliert im Landwirtschaftsgesetz von 1992 Konkreter formuliert in Regierungs-, aber Konkreter formuliert in Regierungs-, aber

natürlich auch Oppositionsprogrammen, natürlich auch Oppositionsprogrammen, formuliert durch Verbände etc.formuliert durch Verbände etc.

Ziele der AgrarpolitikZiele der Agrarpolitik Einkommenssicherung der LandwirteEinkommenssicherung der Landwirte Versorgung der Bevölkerung mit gesunden Versorgung der Bevölkerung mit gesunden

NahrungsmittelnNahrungsmitteln Erhalt der natürlichen RessourcenErhalt der natürlichen Ressourcen Erhalt der Lebensfähigkeit des ländlichen RaumesErhalt der Lebensfähigkeit des ländlichen Raumes Etc.Etc.

Werden die Ziele erreicht?Werden die Ziele erreicht?

Page 3: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Erfassung, Auswertung, PlanungErfassung, Auswertung, Planung PrimärstatistikenPrimärstatistiken

Preis-, Ernte-, Schlachtungs-, Außenhandels etc. Preis-, Ernte-, Schlachtungs-, Außenhandels etc. Erhebungen auf der VermarktungsebeneErhebungen auf der Vermarktungsebene

Agrarstrukturerhebung (Erhebung der Charakteristika Agrarstrukturerhebung (Erhebung der Charakteristika der Einzelbetriebe)der Einzelbetriebe)

Spezielle Datenbanken: Rinder-, Schweine, Spezielle Datenbanken: Rinder-, Schweine, Geflügeldatenbanken etc.Geflügeldatenbanken etc.

Stichproben aus Einzelbetrieben (freiwillig Stichproben aus Einzelbetrieben (freiwillig buchführende Betriebe; dt: INLB, franz: RICA, engl.: buchführende Betriebe; dt: INLB, franz: RICA, engl.: FADN)FADN)

Förderdaten (Administrative Daten der AMA, INVEKOS)Förderdaten (Administrative Daten der AMA, INVEKOS) Produktionstechnische DatenProduktionstechnische Daten

Wichtige SekundärstatistikenWichtige Sekundärstatistiken Landwirtschaftliche GesamtrechnungLandwirtschaftliche Gesamtrechnung VersorgungsbilanzenVersorgungsbilanzen Standard-Deckungsbeitragsrechnung (teilweise)Standard-Deckungsbeitragsrechnung (teilweise)

Page 4: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

ModelleModelle

Zur Definition von „Modellen“Zur Definition von „Modellen“ Vom Konkreten zum Abstrakten (Beispiele)Vom Konkreten zum Abstrakten (Beispiele) Einfache, komplexe und äußerst komplexe Einfache, komplexe und äußerst komplexe

ModelleModelle ModelltypenModelltypen

Rein beschreibende ModelleRein beschreibende Modelle Analyse auf Grundlage von DatensätzenAnalyse auf Grundlage von Datensätzen Statische Simulationsmodelle Statische Simulationsmodelle

(Veränderungen im rahmen)(Veränderungen im rahmen) Ökonometrische SimulationsmodelleÖkonometrische Simulationsmodelle OptimierungsmodelleOptimierungsmodelle

Page 5: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Sind Statistiken und Modelle Sind Statistiken und Modelle objektiv?objektiv?

Statistiken werden nicht um ihrer selbst Statistiken werden nicht um ihrer selbst willen erstelltwillen erstellt

Rohdaten-Erhebungen erfolgen kaum aus Rohdaten-Erhebungen erfolgen kaum aus anderen Gründenanderen Gründen Einhebung von Zöllen als Grund für die Einhebung von Zöllen als Grund für die

Außenhandelsstatistik (in der EU: Außenhandelsstatistik (in der EU: Mehrwertsteuer)Mehrwertsteuer)

Veterinärmedizinische Untersuchungen als Veterinärmedizinische Untersuchungen als Grundlage für SchlachtungsstatistikGrundlage für Schlachtungsstatistik

Bestandszählungen, Flächenerhebungen auf Bestandszählungen, Flächenerhebungen auf Grundlage von Förderprogrammen etc.Grundlage von Förderprogrammen etc.

Statistiken werden vor dem Hintergrund Statistiken werden vor dem Hintergrund bestimmter Interessen erhoben und bestimmter Interessen erhoben und ausgewählt!ausgewählt!

Page 6: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Die VGR als RahmenDie VGR als Rahmen

Die Volkswirtschaftlichen Die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) ist eine Art Gesamtrechnung (VGR) ist eine Art Buchhaltungssystem für eine ganze Buchhaltungssystem für eine ganze Volkswirtschaft. Volkswirtschaft.

Die VGR bildet die Volkswirtschaft Die VGR bildet die Volkswirtschaft nach verschiedenen Sektoren ab. nach verschiedenen Sektoren ab. Hierzu gehört auch die Landwirtschaft.Hierzu gehört auch die Landwirtschaft.

Ziel der VGR ist es, die Produktions- Ziel der VGR ist es, die Produktions- und Einkommensströme einer und Einkommensströme einer Volkswirtschaft quantitativ zu erfassen.Volkswirtschaft quantitativ zu erfassen.

Page 7: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Das Schema an einem einzelnen BetriebDas Schema an einem einzelnen Betrieb

Umsatz

Wertschöpfung

Vorleistungen

Page 8: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Das Schema für zwei BetriebeDas Schema für zwei Betriebe

Umsatz

Wertschöpfung

Vorleistungen

UmsatzWertschöpfung

Vorleistungen

Page 9: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Das Schema an einem einzelnen Das Schema an einem einzelnen Betrieb – etwas erweitertBetrieb – etwas erweitert

Umsatz

Arbeitsentgelt

Vorleistungen

Abschreibung

Gewinn

Page 10: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Berechnung der WertschöpfungErzeugung landwirtschaftlicher GüterErzeugung landwirtschaftlicher Güter

– – VorleistungenVorleistungen

= Bruttowertschöpfung= Bruttowertschöpfung

– – AbschreibungAbschreibung

= Nettowertschöpfung= Nettowertschöpfung

– – Sonstige Produktionsabgaben (Steuern)Sonstige Produktionsabgaben (Steuern)

+ sonstige (d.h. nicht produktbezogene) Subventionen+ sonstige (d.h. nicht produktbezogene) Subventionen

= Faktoreinkommen= Faktoreinkommen

– – Arbeitnehmerentgelt Arbeitnehmerentgelt

= Nettobetriebsüberschuss / Selbstständigeneinkommen= Nettobetriebsüberschuss / Selbstständigeneinkommen

– – Gezahlte PachtenGezahlte Pachten

– – Gezahlte ZinsenGezahlte Zinsen

+ Empfangene Zinsen+ Empfangene Zinsen

= Nettounternehmensgewinn= Nettounternehmensgewinn

Page 11: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Diskussion: Wie aussagekräftig ist Diskussion: Wie aussagekräftig ist das BIP?das BIP?

BIP/Kopf als Wohlstandsmaß?BIP/Kopf als Wohlstandsmaß? Alternative Maße:Alternative Maße:

Weltbank Key-IndikatorsWeltbank Key-Indikators „„Größe zählt“: (John Komlos, Uni Größe zählt“: (John Komlos, Uni

München („Die Zeit“-Artikel)München („Die Zeit“-Artikel) „„Leidensindex“ der Deutschen BankLeidensindex“ der Deutschen Bank

Folgerung? Bspw.: Das BIP ist kein Folgerung? Bspw.: Das BIP ist kein Glücksindex, sondern eine Glücksindex, sondern eine ökonomische Rechengröße mit einer ökonomische Rechengröße mit einer Berechtigung im Kontext Berechtigung im Kontext ökonomischen Theorie.ökonomischen Theorie.

Page 12: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

LGR: Satellit der VGRLGR: Satellit der VGR

Um bestimmte Spezifika der Land- Um bestimmte Spezifika der Land- und Forstwirtschaft besser erfassen und Forstwirtschaft besser erfassen zu können, werden diese Sektoren zu können, werden diese Sektoren zunächst durch ein eigenes zunächst durch ein eigenes Rechenwerk erfasst. Rechenwerk erfasst.

Dieser Satellit bleibt dabei „im Dieser Satellit bleibt dabei „im Orbit“ der VGR, kann letzterer also Orbit“ der VGR, kann letzterer also wieder zugeordnet werden.wieder zugeordnet werden.

Die LGR wird in die VGR eingepasst.Die LGR wird in die VGR eingepasst.

Page 13: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Vom Bundeshof zur neuen LGR (1)Vom Bundeshof zur neuen LGR (1) In den Jahren bis 2002 wurde die LGR In den Jahren bis 2002 wurde die LGR

nach dem „Bundeshofkonzept“ erstellt.nach dem „Bundeshofkonzept“ erstellt. Mit dem Bundeshof wird der gesamte Mit dem Bundeshof wird der gesamte

Land- und forstwirtschaftliche Bereich Land- und forstwirtschaftliche Bereich als ein Betrieb angesehen.als ein Betrieb angesehen. Ein Austausch von Vorleistungen zwischen Ein Austausch von Vorleistungen zwischen

den Betrieben wurde nicht berücksichtigt.den Betrieben wurde nicht berücksichtigt. Vorteil: Handhabbarkeit angesichts Vorteil: Handhabbarkeit angesichts

schwieriger Datenlageschwieriger Datenlage Nachteil: Geringe Analysemöglichkeiten; Nachteil: Geringe Analysemöglichkeiten;

es wird nur ein sektorales Einkommen es wird nur ein sektorales Einkommen errechnet.errechnet.

Page 14: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Vom Bundeshof zur neuen LGR (2)Vom Bundeshof zur neuen LGR (2)

Die neue LGR (nach ESVG 95) nimmt die Die neue LGR (nach ESVG 95) nimmt die „fachliche örtliche Einheit“ zum „fachliche örtliche Einheit“ zum Ausgangspunkt - praktisch den Betrieb.Ausgangspunkt - praktisch den Betrieb.

Die neue LGR geht über das Konzept der Die neue LGR geht über das Konzept der VGR hinaus, indem sie auch VGR hinaus, indem sie auch innerbetriebliche Warenströme innerbetriebliche Warenströme berücksichtigt. (beschränkt auf pflanzliche berücksichtigt. (beschränkt auf pflanzliche Produkte als Futtermittel)Produkte als Futtermittel)

Die Produktpalette wird erweitert um Die Produktpalette wird erweitert um Verarbeitung auf dem Bauernhof, Ferien Verarbeitung auf dem Bauernhof, Ferien auf dem Bauernhof und Landw. auf dem Bauernhof und Landw. Dienstleistungen.Dienstleistungen.

Page 15: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Schema des ProduktionskontosSchema des ProduktionskontosSoll Haben

innerbetrieblicher Einsatz von Vorleistungen innerbetriebliche Verwendung

intrasektoraler Einsatz von Vorleistungen intrasektoraler Verkauf

Käufe von Vorleistungen aus a. S. Verkäufe an andere Sektoren

Abschreibung + Eigenverbrauch

+ indirekte Steuern + Verarbeitung beim Produzenten

- Subventionen + Vorrats und Bestandänderung

Löhne

Zinsen

verteilter Gewinn

unverteilter Gewinn

Bruttoproduktionswert (neue LGR) Bruttoproduktionswert (neue LGR)

Quelle: eigene Darstellung

NIP

zu

Fa

kto

rko

ste

n

allg

em

ein

e V

GR

(E

SV

G 9

5)

En

dp

rod

uk

tio

n (

alt

e L

GR

/Bu

nd

es

ho

f)

BIP

zu

Ma

rktp

reis

en

NIP

zu

Ma

rktp

reis

en

Page 16: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Vom Bundeshof zur neuen LGR (3)Vom Bundeshof zur neuen LGR (3)

N.b.: Indem innerbetrieblich erbrachte N.b.: Indem innerbetrieblich erbrachte Vorleistungen sowohl auf der Vorleistungen sowohl auf der Vorleistungsseite, als auch auf Vorleistungsseite, als auch auf Produktionsseite erfasst werden, saldieren Produktionsseite erfasst werden, saldieren sich beide Werte.sich beide Werte.

Insofern verändert sich die Wertschöpfung Insofern verändert sich die Wertschöpfung nach den beiden Konzepten in keiner nach den beiden Konzepten in keiner Weise.Weise.

Veränderungen in der Wertschöpfung Veränderungen in der Wertschöpfung ergeben sich lediglich durch die ergeben sich lediglich durch die zusätzliche Berücksichtung der nicht zusätzliche Berücksichtung der nicht trennbaren nicht-landwirtschaftlichen trennbaren nicht-landwirtschaftlichen Produktion sowie der Dienstleistungen.Produktion sowie der Dienstleistungen.

Page 17: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Zurück zur EndproduktionZurück zur Endproduktion

Alte Endproduktion

Vorl. nach Bundeshof

Zusätzlich berücksichtigtes Futter

Alte Endproduktion

Vorl. nach Bundeshof

Zusätzlich berücksichtigtes Futter

Pflanzlich Tierisch

Page 18: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Forst

NACE 01 bis 05NACE 01 bis 05

Pflanzlich Jagd Fischgem. Tier Lohn

Page 19: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Urlaub auf dem Bauernhof (1)Urlaub auf dem Bauernhof (1)

Die Betriebe in ihrer Mischstruktur abzubilden kommt dabei auch dem agrarpolitischen Verständnis entgegen, die Multifunktionalität der Agrarproduktion im Auge zu behalten. Möglichkeiten zur Kombination von touristischem Angebot mit Landwirtschaft (Urlaub auf dem Bauernhof; Direktvermarktung die NitNils)

Land-wirtschaft

Tourismus

Page 20: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Urlaub auf dem Bauernhof (2)Urlaub auf dem Bauernhof (2)

Tabellarisch: Ein Beispiel-Jahr für die NitNils

Hinweis: Das gilt analog auch für Direktvermarktung (vielleicht auch tabellarisch)

Landwirtschaft

Tourismus

Page 21: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Dienstleistungen/LohnarbeitenDienstleistungen/Lohnarbeiten

Dienstleistungen zwischen landwirtschaftlichen Betrieben...

Bspw. Lohnarbeiten, indem ein Betrieb einen Mähdrescher sowohl für seinen eigenen Betrieb nutzt als auch von einem andere beauftragt, wird auch dort zu ernten.

Page 22: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Wein vom WeinhauerWein vom Weinhauer

Die Verarbeitung von Lebensmitteln wird in der VGR grundsätzlich den verarbeitenden Wirtschaftsbereichen zugerechnet. Auch hier erlaubt die Erfassung der Landwirtschaft durch ein Satellitenkonto eine Abweichung von der VGR

Landwirtschaft

Verarbeitung

Weinhauer

Page 23: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Von der neuen zur alten...Von der neuen zur alten...

Neues Konzept für die LGRNeues Konzept für die LGR Abgestimmt von den Delegationen der Abgestimmt von den Delegationen der

Mitgliedstaaten der EU in einer Eurostat-Mitgliedstaaten der EU in einer Eurostat-ArbeitsgruppeArbeitsgruppe

Zahlreiche Änderungen, die hier nicht eingehend Zahlreiche Änderungen, die hier nicht eingehend behandelt werden können. behandelt werden können.

Der auffälligste Unterschied: Es wird ein deutlich Der auffälligste Unterschied: Es wird ein deutlich höherer Produktionswert ausgewiesen!höherer Produktionswert ausgewiesen!

Bspw. für 1998, in Mio. €Bspw. für 1998, in Mio. €

jeweils eigene Berechnungen

altes Konzept: 4.623

neues Konzept: 6.610

Page 24: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Anteile an der Endproduktion Anteile an der Endproduktion (Bundeshofkonzept) 1998(Bundeshofkonzept) 1998

Pfl. Erzg. Bundeshofs

31%

Tier. Erzg.49%

Forstl. Erzg.20%

Page 25: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Anteile am land- und forstw. Anteile am land- und forstw. Produktionswert (neue LFGR) 1998Produktionswert (neue LFGR) 1998

Zusätzlich in der neuen LGR

30%

Pfl. Erzg. Bundeshofs

22%

Tier. Gütererzg.34%

Forstl. Gütererzg.

14%

Page 26: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Produktionswert (neue LFGR) 1998Produktionswert (neue LFGR) 1998

Pfl. Erzg. Bundeshof

(22%)

Forstl. Erzg.(14%)

Tier. Erzg.(34%)

Page 27: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

inner- und zwi'betrieblich

(13%)

Pfl. Erzg. Bundeshof

(22%)

Forstl. Erzg.(14%)

Tier. Erzg.(34%)

Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Produktionswert (neue LFGR) 1998Produktionswert (neue LFGR) 1998

Page 28: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Nit-Nils (6%)

inner- und zwi'betrieblich

(13%)

Pfl. Erzg. Bundeshof

(22%)

Forstl. Erzg.(14%)

Tier. Erzg.(34%)

Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Produktionswert (neue LFGR) 1998Produktionswert (neue LFGR) 1998

Page 29: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Dienstleist (5%)

Nit-Nils (6%)

inner- und zwi'betrieblich

(13%)

Pfl. Erzg. Bundeshof

(22%)

Forstl. Erzg.(14%)

Tier. Erzg.(34%)

Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Produktionswert (neue LFGR) 1998Produktionswert (neue LFGR) 1998

Page 30: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

G'Subv ./. G'St. (6%)

Dienstleist (5%)

Nit-Nils (6%)

inner- und zwi'betrieblich

(13%)

Pfl. Erzg. Bundeshof

(22%)

Forstl. Erzg.(14%)

Tier. Erzg.(34%)

Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Produktionswert (neue LFGR) 1998Produktionswert (neue LFGR) 1998

Page 31: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

G'Subv ./. G'St.6%

inner- und zwi'betrieblich

13%

Pfl. Erzg. Bundeshofs

22%

Tier. Gütererzg.

34%

Forstl. Gütererzg.

14%Dienstl.

5%

Nit-Nils6%

Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Anteile am land- und forstwirtschaftlichen Produktionswert (neue LFGR) 1998Produktionswert (neue LFGR) 1998

Page 32: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Damit könnten wir den Vergleich Damit könnten wir den Vergleich vom Anfang der Präsentation wieder vom Anfang der Präsentation wieder aufnehmen:aufnehmen:

In Mio. €, jeweils eigene Berechnungen

Alte Konzept: 4.623

Neues Konzept: 6.610

1998Pfl. Erzg. des Bundeshofs 1.444Tier. Gütererzg. 2.253Forstl. Gütererzg. 927Alte Konzept: 4.623inner- und zwi'betrieblich (Futter) 865Dienstleistungen 304Nit-Nils 405G'Subv ./. G'Steuern 413Neues Konzept: 6.610

Page 33: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Getreideproduktion Österreichs ´000 tGetreideproduktion Österreichs ´000 t

0

1.000

2.000

3.000

4.000

5.000

6.000

1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001

Ernte VerwendbarProd. d. Wirt'bereichs Endpr. altEndpr. neu

Page 34: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Getreideproduktion Österreichs Mio. €Getreideproduktion Österreichs Mio. €

0

200

400

600

800

1.000

1.200

1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001

Prod. zu Erzg'Preisen Endpr. Alt

Prod. zu Herst'Preisen Endpr. Neu

Page 35: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Differenzierung nach AktivitätenDifferenzierung nach Aktivitäteni = 1 i = 2 i = 3 ... i = I

j = 1 x11 x12 ... ... x1I

i x1i

j = 2 x21 ... ... ... ... i x2i

j = 3 ... ... ... ... ... i x3i

... ... ... ... ... ... ...

j = J xJ1 ... ... ... xJI

i xJi

Bruttoproduktion j xj1

j xj2

j xj3 ...

j xjI

j

i xji

h = 1 y11 y12 ... ... y1I

i y1i

h = 2 x21 ... ... ... ... i y2i

h = 3 ... ... ... ... ... i y3i

... ... ... ... ... ... ...

h = H yH1 ... ... ... yHI

i yHi

Vorleistungen h yh1

h yh2

h yh3 ...

h yhI

h

i yhi

Wertschöpfung j xj1 - h yh1

j xj2 - h yh2

j xj3 - h yh3 ...

j xjI - h yhI

j

i xji - h

i yhi

aktivitätsdifferenzierte LGR 'normale' LGR

wobei: x: Produktionen j: Index, Produkte (i = 1 ... J)y: Vorleistungseinsatz h: Index, Vorleistungen (h = 1 ... H)i: Index, Aktivitäten (i = 1 ... I)

Quelle: Eigene Darstellung

Page 36: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Integration mit anderen StatistikenIntegration mit anderen Statistiken

Die Berücksichtung der gesamten Die Berücksichtung der gesamten Produktion erlaubt die verbesserte Produktion erlaubt die verbesserte Integration mit anderen Statistiken, Integration mit anderen Statistiken, insbesondere den Versorgungsbilanzen.insbesondere den Versorgungsbilanzen.

N.b.: Diese Ergänzung gehört nicht zum Kern der neuen LGR. Es handelt N.b.: Diese Ergänzung gehört nicht zum Kern der neuen LGR. Es handelt sich vielmehr um eine logische Fortschreibung der Entwicklung von der sich vielmehr um eine logische Fortschreibung der Entwicklung von der alten zur neuen LGR im Sinne des Datenbedarfs von Agrarsektormodellen.alten zur neuen LGR im Sinne des Datenbedarfs von Agrarsektormodellen.

Page 37: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Intra- und extrasektorale BeziehungenIntra- und extrasektorale Beziehungen

Akt

ivitä

t 1A

ktivi

tät 2

Akt

ivitä

t 3

... Akt

ivitä

t I

Her

k. &

Ver

w. 1

Her

k. &

Ver

w. 2

Her

k. &

Ver

w. 3

... Her

k. &

Ver

w. K

andere Sektoren und Außenhandel

Produktionsentstehung Produktionsverwendung

Produkt 1

Produkt 2

Produkt 3

...

Produkt J

Vorleistung 1

Vorleistung 2

Vorleistung 3

...

Vorleistung H

Quelle: eigene Darstellung, angelehnt an Böse, Kruse (97:29)

andere Sektoren und Außenhandel

Produktionsentstehung

Vorleistungs- & Faktoreinsatz

Produktionsverwendung

Vorleistungs- & Faktorbereitstellung

Page 38: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Beispiel:Beispiel: GersteGerste in Produktion und Gütermarkt in Produktion und Gütermarkt

...

Gerste

...

...

...

... Ger

ste... ...Tie

re&

t. P

r.

Nah

rung

Ver

arbe

itung

Futte

r

Ex- &

Impo

rt

...

...

Futtergerste

Produkt-verwendung

Vorleistungs-bereitstellung

Andere Sektoren

oder Ausland

Vorleistungs-einsatz

Prod. ./. Vorleistungen

Produkt-entstehung

...

...

...

Page 39: Agrar- und Ernährungspolitik III Vorlesung 14. April 2005 Der Agrarsektor in Statistik und Modellierung Martin Kniepert.

Diskussion: Genügt die LGR zur Diskussion: Genügt die LGR zur agrarpolitischen Analyse?agrarpolitischen Analyse?

Strukturfragen bzw. Strukturfragen bzw. Verteilungsfragen fehlenVerteilungsfragen fehlen

Die EAA bezieht sich nur auf die Die EAA bezieht sich nur auf die Einkommen aus Einkommen aus „landwirtschaftlicher Aktivität“„landwirtschaftlicher Aktivität“

Einkommenssituation der Familien Einkommenssituation der Familien ist damit nicht gedeckt (vgl. ist damit nicht gedeckt (vgl. Rechnungshofbericht, ESLH) Rechnungshofbericht, ESLH)