Aktuelle Herausforderungen für Städte in Deutschland · 1 Ergebnisworkshop „Lust auf Innenstadt...
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Ergebnisworkshop „Lust auf Innenstadt
Nossen
22.06.2018
Aktuelle
Herausforderungen
für Städte in
Deutschland
Prof. Martin zur Nedden Beigeordneter a.D.
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Ausgangssituation
starker Zuzug in
wirtschaftsstrake Metropolen
bis 2035 wird die
Bevölkerungszahl
um 3 Prozent auf 78,2 Mio.
sinken (2012: 80,5 Mio.)
deutliche regionale
Unterschiede
BBSR-Prognose 2035
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Quelle: Tim Wood, 2013: thepowerofplace.biz
Quelle:
datasmart.ash.harvard.edu Quelle: global.wonderware.com
Quelle:
The CoSMo Company Blog
4. Digitalisierung
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digitale Durchdringung der industriellen Fertigung im gesamten Produktlebenszyklus
(Internet der Dinge, Cyber‐Physical Production Systems CPPS)
• dezentrale, kleinteilige Produktion z.B. „Micro Fabs“
• Integration von Markt und Kunden: kundenindividuelle Massenproduktion
(Entwicklung und Produktion beim Kunden)
• Verschmelzung von Produktion und Dienstleistung
• Wertschöpfungsnetze mit stärker regionalen, flexiblen Kooperationen
Comeback der Stadtfabrik,
Re-Industrialisierung
Neue Standorte ?
Smart Economy - Industrie 4.0
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Quelle: Handelsverband Deutschland (HDE), Branchenreport Einzelhandel,
Stadt und Handel, 9/2014, S. 7.
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Großstädte (ab 100.000 Einwohner)
• Differenzierung nach…
…tatsächlicher Lage im Raum und Stadtgröße (Top 7-Städte).
• Verzahnung von On- und Offline nehmen hier in besonderer Weise zu
Standorte an denen originäre Online-Händler stationäre Filialen eröffnen.
Dies geht mit einer zunehmenden Verknappung der 1A-Lagen einher.
Die 1B-Lagen nehmen gleichzeitig zu, Trading-Down-Prozessen können Großstädte aber länger widerstehen.
• Mit zunehmender Ortsgröße sinkt die Bedeutung der Innenstadt für die
Nahversorgung
Aber: es ist zu erwarten, dass bei einem breiten Branchenprofil der „Erlebniseinkauf“ Bestand hat.
Beschreibung von Trends! Die Aussagen sind immer generalisierend!
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Mittelstädte (20.000 - 100.000 Einwohner)
• Tendenz zu polarisierten und konträren Bewertungen, durch …
… Definitionsunschärfe
… unterschiedliche Rahmenbedingungen durch Lage / Zentralität / Attraktivität.
• Allgemein: größere Gefährdung für Leerstände aber…
… nicht ausschließlich durch den Online-Handel.
• Gleichzeitig: Standorte für Expansionen. Befördernde Faktoren:
Hochschulen und studentisches Milieu
Gute Erreichbarkeit
Aber Gefahr, wenn z.B. bei Einkaufszentren die Maßstäblichkeit nicht beachtet wird oder wurde
Beschreibung von Trends! Die Aussagen sind immer generalisierend!
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Kleinstädte (5.000 - 20.000 Einwohner)
• Erneut: unterschiedliche Entwicklungsperspektiven, abhängig von…
… Lage im Raum
… Konkurrierende Städte im Umfeld
… Relevanz der Nahversorgung
… Attraktivität für den filialisierten Einzelhandel
… Attraktivität der Innenstadt versus dezentrale Handelsstandorte.
• Allgemein aber am stärksten von Leerstandsgefährdung betroffen
Auch hier nicht allein bedingt durch den Online-Handel.
Beschreibung von Trends! Die Aussagen sind immer generalisierend!
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Innenstädte
• Innenstädte profitieren von Vielfalt.
Erzeugung einer urbanen Erlebnisqualität, die unterschiedliche Alters- und Nutzergruppen anspricht.
Grundlegende Veränderungen sind hier nicht zu erwarten.
Je nach Lage in der Innenstadt, wird sogar vom Online-Handel profitiert. (s.o.)
• Chancen für Innenstadt sind in unterschiedlichen Stadtgrößen gegeben.
1A-Lagen der Großstädte.
Peripher gelegene Klein- und Mittelstädte auf Grund der Versorgungsfunktion.
Problematisch: strukturschwache Innenstädte in schrumpfenden Städten.
Beschreibung von Trends! Die Aussagen sind immer generalisierend!
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Stadtteil- und Ortsteilzentren
• Vitalität ist abhängig von…
… Baustruktur der Quartiere sowie
… Stadtgröße.
• Teilweise Überformung, die sich nachteilig auswirken kann
Quartiersmitte als sozialer Anker durch Handel steht auf dem Prüfstand.
Frage: inwieweit lassen sich kleinere städtische Zentren unabhängig vom Einzelhandel diskutieren und entwickeln?
Beschreibung von Trends! Die Aussagen sind immer generalisierend!
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Quelle: Handelsverband Deutschland (HDE), Branchenreport Einzelhandel,
Stadt und Handel, 9/2014, S. 8.
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Einkaufen in der „Zukunftsstadt“
Quelle: „Ein Tag in deiner Stadt der Zukunft“ - Ergebnisse aus der Difu-Umfrage im Rahmen der Ausstellung "Zukunftsstadt" des BMBF im
Wissenschaftsjahr 2015 BF.
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Quelle: motorvision.de.; Download:
http://www.motorvision.de/news/autonomes-fahren-autofahrer-
zeigen-skeptisch-191893.html
Quelle: de.autoblog.com.; Download: https://ixquick-proxy.com/do/spg/show_picture.pl?l=
deutsch&rais=1&oiu=http%3A%2F%2Fo.aolcdn.com%2Fhss%2Fstorage%2Fmidas%2F
dfb60641c1a3fd237140fe31cec6c435%2F201104020%2FMercedes-Benz%
2Bautonomes%2Bfahren-003.jpg&sp=834465d737c0711c19dc3e1b9a009f42 Autonomes Fahren
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Smart Mobility und Informations- und
Kommunikationstechnologien
Beispiele
Verkehrsverbund-Apps (VBB, VVS, MVV, ...): Fahrzeiten, Carsharing, Tickets
Carsharing-Apps (car2go, Flinkster, stadtmobil, ...): Anzeige von Standorten, Reservierung
flinc: Verbindung zw. Mitfahrzentrale und sozialem Netzwerk („Mitfahrzentrale 2.0“)
Aber auch
„Uber“
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(Quelle:http://www.thegreencarwebsite.co.u
k/cms-images/2012_06_SmartMobility.jpg )
(Quelle:
Verkehrsverb
und Rhein-
Sieg)
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Private Mitnahmemöglichkeiten (dörfliches Carsharing, Integration privater Fahrten in den ÖPNV-Fahrplan)
Taxibus
Integration des Radverkehrs (Abstellmöglichkeiten für Rad oder Pedelec)
Vernetzungsmöglichkeiten der Angebote durch Digitalisierung/Smart Mobility
Möglichkeiten für das ÖPNV-Netz im ländlichen
Raum
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Handlungskonzepte für einen attraktiven ÖPNV benötigen
eine zukunftsfähige Finanzierung
Stadt- und Stadt-Umland-Verkehr
Steigende Nachfrage / Kapazitätsprobleme / Notwendigkeit von Angebotserweiterungen
Sinkende Ergiebigkeit der Finanzierung im steuerlichen Querverbund (in Stadtwerke-Städten)
Teilweise marode Infrastrukturen, Anpassungs- und Nachholbedarf Barrierefreiheit etc.
Ländlicher Raum
Abnehmender Schülerverkehr
Niedrige Grundlast und schlechte Bündelungsfähigkeit der Nachfrage (Finanzierung flexibler Bedienungsformen)
ÖPNV ist nur in wenigen Konstellationen wettbewerbsfähig zum Auto
Spielraum für weitere Preiserhöhungen schrumpft
ÖPNV-Tarife sind in der Vergangenheit überproportional schnell gestiegen, Tarifpolitik ist daher kommunalpolitisch attraktiv geworden
Finanzierungsaufgaben bei Infrastrukturen und Angeboten
Umsetzung von Handlungsansätzen vor Ort ist abhängig von Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene
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Breitbandversorgung
Verstärkung oder Aufhebung regionaler Disparitäten ?
Bleibt die Breitbandversorgung die Schlüsseltechnologie?
© 2016 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
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„Wir brauchen mehr ganzheitliche
Strategien und abgestimmtes Handeln
aller am Prozess der Stadtentwicklung
beteiligten Personen und Institutionen“
„Wir empfehlen
- die Ansätze einer integrierten
Stadtentwicklungspolitik stärker
zu nutzen
- ……….
- besondere Aufmerksamkeit den
benachteiligten Stadtquartieren im
gesamtstädtischen Kontext zu
widmen“
Quelle: BMVBS/BMUB
Schrumpfung und Peripherisierung
in Klein- und Mittelstädten
Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten
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Zusammenfassung zentraler Aspekte
• Schrumpfung und Peripherisierung sind komplexe Prozesse, die sich
nicht mit einzig „richtigen“ Maßnahmen von Politik und Verwaltung vor
Ort beeinflussen lassen.
• Klein- und Mittelstädte haben spezifische Rahmenbedingungen, die
sich von denen in Großstädten deutlich unterscheiden.
• (Teil-) Räume sind unterschiedlich stark betroffen, Konkurrenzen
erschweren ein abgestimmtes Handeln von Kernstadt und Umland
sowie interkommunale Kooperation.
• Lösungsansätze basieren vielfach auf Wachstumsvorstellungen (z.B.
Ausweisung und Vermarktung von Flächen).
• Der Handlungsdruck wird vielfach nicht als hoch empfunden, im Fokus
stehen Anpassungsbedarfe der sozialen Infrastruktur und
Veränderungen der Wohnraumnachfrage.
• Bürger sind unterschiedlich stark betroffen, darauf folgt ein
unterschiedliches Problembewusstsein und unterschiedliche Individual-
und Partikular-Interessen.
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Empfehlungen
• breite Beteiligung betroffener Akteure (z.B. bei Problemanalyse, Lösungsansätzen)
o Bewusstseinsbildung,
o am Gemeinwesen orientiertes Meinungs- und Stimmungsbild,
o Legitimation kommunalen Handelns,
o Basis für bürgerschaftliches und unternehmerisches Engagement.
• Einer Entwicklung/Umsetzung von Maßnehmen sollte eine Selbstvergewisserung und
strategische Verankerung voraus gehen.
• Offensive Schrumpfungsstrategie als Alternative zum alleinigen Festhalten am
Wachstumsparadigma entwickeln.
• Handlungsfeldübergreifende Ansätze statt einer Konzentration auf additive, sektorale
Lösungen
• Differenzierung nach Teilräume ist sinnvoll um unterschiedliche Problemlagen und
Interessen aufzugreifen.
• Ausbau der interkommunalen Kooperation durch Überprüfung möglicher Ansatzpunkte,
möglicher Hemmnisse und Lösungswege sowie Herausarbeitung des Mehrwerts, der
durch die Zusammenarbeit erreicht werden kann
• Kommunikation ist der Schlüssel um kreative, nachhaltige Lösungen zu finden.
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Grundlegende Empfehlungen Raumordnungsbericht 2017 (1)
• 1. Gerade in Zeiten demografischer Schrumpfung besitzt die Sicherung der
ökonomischen Grundlagen einen hohen Stellenwert.
• 2. Gesamtwirtschaftliche Strategien bedürfen einer regionalen Flankierung: Die Gemein-
schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) soll sich
weiterhin auf die Sicherung der ökonomischen Grundlagen strukturschwacher ländlicher
und städtischer Räume konzentrieren.
• 3. Die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“
(GAK) sollte daher fortgesetzt werden und in einem bundesweiten Leitprogramm
münden.
• 4. Wirtschaftsstarke Räume - Infolge von Zuwanderung bestehen besondere Heraus-
forderungen bei der Daseinsvorsorge. Dies gilt vor allem für Bildung und Integration
sowie die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum.
• 5. Eine regionale Steuerung der internationalen Zuwanderung sollte grundsätzlich so
wenig Steuerung wie nötig und so viel Freizügigkeit wie möglich vorsehen.
• 7. Die Zentrale-Orte-Konzepte (ZOK) der Länder bilden das räumliche Grundgerüst für
die Sicherung der Daseinsvorsorge in den deutschen Regionen.
• 8. Die Bindungswirkung der Zentrale-Orte-Konzepte (ZOK) ist durch die Aufnahme von
Raumordnungsklauseln in den Fachplanungen, zu stärken.
Quelle: BBSR, Raumordnungsbericht 2017
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Grundlegende Empfehlungen Raumordnungsbericht 2017 (2)
• 9. Zur Sicherung der Nahversorgung in einer älter werdenden Gesellschaft sind die
bestehenden Steuerungsge- und verbote für den großflächigen Einzelhandel einzuhalten.
• 10. Notwendig ist eine ergebnisoffene Diskussion über Notwendigkeit und Ausgestaltung
eines strategischen Rückzugs aus peripheren Siedlungsteilen und Einzellagen.
• 11. Interkommunale Lösungen zur Sicherung der Daseinsvorsorge werden immer
wichtiger.
• 12. Auf der Bundes- und Landesebene ist eine stärker ressortübergreifende
Herangehensweise erforderlich.
• 13. Regionale Zusammenarbeit sollte künftig eine Fördervoraussetzung bilden oder über
Anreizsysteme gesteuert werden.
• 15. Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt erfordern eine entsprechende Unter-
stützungskultur.
• 16. Bund und Länder sind gefordert, die originäre Steuerkraft der kommunalen Gebiets-
körperschaften aufgabenadäquat zu stärken (Gemeindefinanzreform)
• 26. Künftig sind intergierte Mobilitätskonzepte sowie flexible und alternative
Bedienformen erforderlich,
• 27. Die Nutzung der Digitalisierung zur Sicherung der Daseinsvorsorge bedarf neben
einem Infrastrukturausbau flankierender Maßnahmen.
Quelle: BBSR, Raumordnungsbericht 2017
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Quelle: Stadt Altena, PP-Präsentatation Bgm. Dr. Andreas Hollstein; 38. Treffen der AG „Stadtzukünfte“; Mai 2015
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Quelle: ZEIT Online; 10.05.2012
Quelle: Stadt Altena, Entwicklungs- und Handlungskonzept 2007, S.33
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Quelle: Stadt Altena, PP-Präsentatation Bgm. Dr. Andreas Hollstein; 38. Treffen der AG „Stadtzukünfte“; Mai 2015