Aktuelle Herausforderungen - rp.baden-wuerttemberg.de · 0 20 40 60 80 100 120 140 160 2010 2012...
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Aktuelle
Herausforderungen
Maistagung des RP
Freiburg und des LTZ
Augustenberg
am 14.02.2019 in Emmendingen
• Das Anbaujahr 2018 (Witterung, Erträge)
• Bewässerung
• Fruchtfolge und Wirtschaftlichkeit
versch. Kulturen
• Aktuelles zu W.-schutz und Düngung
• Zusammenfassung und Ausblick
0
20
40
60
80
100
120
140
160
2010 2012 2014 2016 2018
Körnermais W.-weizen S.-gerste
Entwicklung der Erträge (dt/ha) von Körnermais, Winterweizen und
Sommergerste in Baden-Württ. 2009 - 2018
Folie 3, 14.02.2019
-20
-89 -85
-89
-29
-14
-70
48
1
48 -70
Monatliche
klimatische
Wasserbilanz
in mm
Das Wetter 2018 – nicht überall war es trocken
4
! More crop for every !
Nutzung der Winterfeuchte im Frühjahr
Optimierung der W.-effizienz bzw. -nutzung im Sommer
Zusätzliches Wasserangebot
Wahl des Standortes u. der Art (Fruchtf.), Zwischenfruchtan-bau
Sortenwahl, Aussaat
Düngung
Pflanzenschutz
Bodenbearbeitung
5
Bild: Klinghammer
Beregnung/Bewässerung sinnvoll ?
Wirtschaftlichkeit muss gegeben sein:
Sonderkulturen (z. B. Spargel, Erdbeeren, Kartoffel, Saatmais, Salat, auch Frostschutz)
Ackerkulturen Bew. wirtschaftlich ?
t. a. Süd plus 11/2018 : M.
Suger (Markgräflerland):
„Die Beregnung ist meine
Ernteversicherung“
K. Mastel, RPF, Maistagung 140219
Entwicklung der Bewässerung in Baden-Württemberg
(Daten: Destatis, 2010, 2013, 2016)
+ 17 %
+ 6,7 %
3,8 % der Acker- und Dauerkulturflächen in BW (2015)
K. Mastel, RPF, Maistagung 140219
7
Wirtschaftlichkeit der Beregnung
Mehrerlös
durch
Beregnung (€/ha,
Mehrertrag x Preis)
höher ist
als die Kosten
- Beregnung (€/ha, fixe
und variable Kosten)
- mehrertragsab-
hängige Kosten
(Düngung, Trock-
nung)
ist gegeben wenn,
K. Mastel, RPF, Maistagung 140219
Wirtschaftlichkeit der Beregnung bei vorhandener
Beregnungsanlage
- mehrertragsabhängige Kosten
(insbesondere Düngung, Ernte, Transport, Trocknung)
+ Mehrerlös durch Beregnung
- variable Kosten der Zusatzwasserversorgung
> 0
- fixe Kosten der Zusatzwasserversorgung
(Abschreibung, Zinssatz...)
----------------
anzuschaffender
K. Mastel, RPF, Maistagung 140219
9
Kostenberechnung Beregnung (25 ha)
Fixe Kosten (€) Ohne Trommelwagen
mit Kanone
Brunnen, Pumpe, 30.000 (25)*
Verteilung 10.000 (12)*
T.-wagen mit Kanone 23.000 (12)*
Inv.-summe insges. 63.000 40.000
Kosten pro ha 2.520 1.600
Zins (3 % vom halben Ansch.-wert/ha) 38
AfA 158
Unterbringung 25
Summe fixe Kosten (€/ha + Jahr) 221 121
Fixe Kosten je mm (bei 120 mm/ha*a) 1,84 1,01
Variable Kosten (€)
kwh/mm oder 5 kwh 0,20 €/kwh = 1,00
l Diesel/mm 1,5 l Diesel 1,20 €/l = 2,00
Akh ( 6 Akh (120 mm) = 0,63
Schlepper-h = 3 Sh (120 mm) = 0,38
Wasserpfennig = 0,05
Reparatur = 0,2
Summe variable Kosten (€/mm) 2,25 (270 €/ha) 2,25
Summe fixe + variable Kosten (€/mm)
4,09 (491 €/ha) 3,26
* Nutzungsdauer in Jahren
Klaus Mastel, Ackerbautagung RPF am 28.01.2019
Mehr-
ertrag
(dt/ha)
Beregnu
ngsmen
ge (mm)
Beregnung
fixe Kosten (
€/ha)
Beregnung
variable K.
(€/ha) bei
2,25 €/mm
Var. und fixe
Beregn.--
kosten (€/ha)
Kosten
Mehrertr
ag (€/ha)
bei 4,5 €/dt
Gesamt-
kosten,
Ber. + M.-ertrag
(€/ha)
Erz.-
preis
€/dt
Mehr-
erlös €/ha
Mehrerlös
minus
Ges,.kosten
Beregnung
50 120 221 270 491 225 716 15 750 34
30 90 221 202,5 423,5 135 558,5 20 600 41,5
100 120 221 270 491 450 941 10 1000 59
Wirtschaftlichkeit: Höhe des Mindestmehrertrages
K. Mastel, RPF, Maistagung 140219
Optimal beregnet
(ab 45 % nFk; 160mm)
Extensiv beregnet (in kritischen Entwicklungsphasen ab 30 %
nFk, 115mm)
Nicht beregnet
Beregnungsversuch Körnermais 27.7.2013
Quelle: Butz A., LTZ Augustenberg, pers. Mitteilung
Versuch Bewässerung LTZ, 2012 - 2016; Erg. Körnermais
Optimal Reduziert
160 mm
105 mm
160 mm
115 mm
90 mm
60 mm
230 mm
130 mm
140 mm
95 mm
A A
B
B
A A
B A
B
C
Ø 55 mm (p:0,0100,lme)
(Tukey-Test p<0.05)
+71 dt
+66 dt +75 dt Ø +62 dt
Ø +72 dt +32 dt
+28 dt
+76 dt +104 dt
+82 dt
A A
A
B
C
+77 dt
+60 dt
Quelle:
Butz A.,
LTZ ,
pers.
Mitteilu
ng
101
80 78
129
0
20
40
60
80
100
120
140
0
20
40
60
80
100
120
140
160
K.-mais W.-weizen Braugerste Soja
unberegnet optimal beregnet B.-menge (mm/ha)
dt/ha mm/ha*a
Quelle Daten: Butz A., LTZ Augsutenberg, pers. Mitteilung
Einfluss der Bewässerung auf den Ertrag von Ackerkulturen
(2012 – 2016), Rheinstetten
62 20 17 19
Mehrertrag durch opt. Bewässerung (dt/ha)
44 33 16
Mehrertrag rentabel ab (dt/ha) (2012 -15)
Graphik K. Mastel, RPF
Förderung der Bewässerung
Förderung bzw. Finanzierung im Flurbereinigungsgebiet
(Zweckverfahren, Normalverfahren)
Förderung außerhalb des Flurbereinigungsgebietes (über AfP)
• förderfähig sind derzeit nur Einzelbetriebe
• Energieeffiziente und wassereinsparender (z. B.
Tröpfchenbewässerung) Technik wird gefordert
• Förderfähig ist Brunnenbau, Pumpe, Schutzgebäude, Leitung
zum Feld und Tropfbewässerung
• Förderhöhe: 20 % des förderf. Inv.-volumens (Kosten ohne
MwSt.)
• Bei konkreten Vorhaben RPF, Ref. 32, ansprechen.
derzeit wird auch über die Möglichkeit diskutiert,
in Zukunft auch die verschiedenen Beregnungsverbände
bzw. -zusammenschlüsse zu fördern !!
K. Mastel, RPF, Maistagung 140219
TITEL DES VORTRAGS
? ? ? ? ? ? ? ? ?
Bracheb. Blühmisch.
A
V
M
W
B
K. Mastel, RPF, Maistagung 140219
Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Kulturarten für
Marktfruchtbetriebe: Ziel: hohe Deckungsbeiträge je ha unter
Berücksichtigung des Akh-Bedarfs u. a. m.
Veredlungs-, Futterbaubetriebe, Biogasanlagen:
Minimale Vollkosten je dt bzw. Nährstoff- (je 10 MJ NEL oder ME)
oder Energieeinheit (je m3 CH4)
berücksichtigt wird nach DB auch Ertragshöhe unter Berücksichtigung
der Pachtpreise, Qualität
Auswahlkriterien für Kulturarten
Pflanzenbau etc: Anbaueignung in Abhängigkeit vom Boden-
Klima-Raum (u. a. Erträge), Selbstverträglichkeit bzw.
Verträglichkeit mit anderen Pflanzen, Güllepflanze?, Aussaat- und
Erntetermin, Wert als Vorfrucht…………
Umwelt: N-Bilanzen und N-Eintrag ins Grundwasser, Intensität
Einsatz PSM
Arbeitsaufwand (auch zeitliche Verteilung), Maschinenverfügbarkeit
A
V
M
W
B
Quelle: Dr. Göttling, LEL, 1/2019; persönliche Mitteilung
710
530
475
405
341
587
300
425
550
675
800
13,00
15,00
17,00
19,00
21,00
23,00
2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18
Gewinn je ha LF und Getreideerlöse spezialisierter Ackerbaubetriebe
Gewinn je ha LF Erlös Getreide
Getreideerlös [€/dt] ohne MwSt. Gewinn je ha LF [€] ohne MwSt.
Quelle: Rotes Heft Nr. 66, Tab. 10.
Folie 18, 14.02.2019
TITEL DES VORTRAGS
?
2
0
1
9
?
? 16,5 – 17 ?
K. Mastel, RPF, Maistagung 140219
TITEL DES VORTRAGS
?
2
0
1
9
?
20 - 22 €/dt
K. Mastel, RPF, Maistagung 140219
Quelle: Dr. Göttling, LEL, 1/2019; persönliche Mitteilung
90
100
110
120
130
140
150
160
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Index mit Basisjahr 2010 Preisindizes Landwirtschaft (ohne Umsatzsteuer)
PreisindexPflanzlicheErzeugung insg.
ErzeugerpreisGetreide
PreisindexLandwirtschaftlicheBetriebsmittelinsgesamt
Quelle: Destatis
76 dt/ha 72 dt/ha
56 dt/ha
104 dt/ha
40 dt/ha 36 dt/ha 36 dt/ha 28 dt/ha
0 dt/ha
20 dt/ha
40 dt/ha
60 dt/ha
80 dt/ha
100 dt/ha
120 dt/ha
-200
0
200
400
600
800
1.000
1.200
1.400
Winterweizen Wintergerste Braugerste Körnermais Raps Ackerbohnen Futtererbsen Sojabohnen
Vergleich Deckungsbeiträge (ohne Prämien, Zinsansatz u. MwSt.)
verschiedener Kulturen im Oberrheingraben 2014-2018
Preis Ex-Ernte 2018 Preis Ø 2014-2018 Preishoch 2012 Preistief 2016 (2014) Ertrag Oberrheingraben Ø 2014-2018
Quelle: Göttling 1/2019; persönliche Mitteilung
? ? ? ? ? ? ? ? ?
TITEL DES VORTRAGS
A
V
M
W
B
Bracheb. Blühmischungen
TITEL DES VORTRAGS
Winterweizen
Braugerste
Braugerste Winterweizen
Körnerhirse ?
K. Mastel, RPF, Maistagung 140219
Quelle: Umweltdaten 2018 BW; LUBW
Quelle: Umweltdaten 2018 BW; LUBW Klaus Mastel, Ackerbautagung RPF am 28.01.2019
Quelle: Umweltdaten 2018 BW; LUBW
Nitratgehalte
(mg/l) im
Grundwasser
2017 in BW
K. Mastel, RPF, Maistagung 140219
Quelle: Finck, LTZ
67 60
Ø 47
Nmi
n-
Wert
2019
bei
N-
Dgg
beac
hten
,
NID
K. Mastel, RPF, Maistagung 140219
Im Gewässerrandstreifen (5 m) ist verboten:
- der Einsatz und Lagerung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln…
.
- die Nutzung als Ackerland ab dem 01.01.2019.
Hiervon ausgenommen sind die
Anpflanzungen von Gehölzen…………..sowie die Anlage und der umbruchlose
Erhalt von Blühstreifen in Form von mehrjährigen nektar- und pollenspendenden
Trachtpflanzen für Insekten.
siehe aktuelles Merkblatt von MLR und LTZ
Gewässerrandstreifen gibt es an allen oberirdischen, also an fließenden und stehenden Gewässern mit
Ausnahme von denen mit untergeordneter wasserwirtschaftlicher Bedeutung, siehe www.udo.lubw.baden-
wuerttemberg .de)
Mindestabstände zu Gewässern § 29 Abs. 3
Wassergesetz BW
K. Mastel, RPF, Maistagung 140219
Gebiete von Grundwasserkörpern
in schlechtem chemischem
Zustand wegen Nitrat: (rote
Gebiete Nitrat):
Gefährdete Grundwasserkörper (gGWK)
nach WRRL
und Sanierungsgebiete der WSG nach
SchALVO
ca. 57.000 ha im Reg.-bez. FR
DüV – Länderregelungen (§ 13 (2))
Einführung von Gebietskategorien zur Umsetzung der Nitratrichtlinie
Festlegungen durch das Land bis spätestens 30.6.2019 ?
K. Mastel, RPF, Maistagung 140219
29
Quelle: Persönliche Mitteilung des MLR und des BLHV
DüV – Länderregelungen (§ 13 (2) )
Folgende Maßnahmen werden derzeit priorisiert:
1. Wirtschaftsdüngeruntersuchung statt Landeswerte
2. Aufzeichnungspflicht (Nährstoffbedarfsrechung und Nährstoffvergleich)
für Betriebe ab 10 ha LF (anstatt 15 ha) oder mit mehr als
1 ha (statt 2) mit Wein-, Erdbeer- und Gemüseflächen
3. Untersuchung Nmin-Werte (anstatt NID-Werte) oder
alternativ Kontrollwert Nährstoffvergleich 40 anstatt
50 kg N/ha
K. Mastel, RPF, Maistagung 140219
• Ausbringung (§ 6 Absatz 3 DüV) flüssiger organischer und flüssiger organisch-mineralischer Düngemittel mit
wesentlichen Gehalten an verfügbarem N oder NH4-N
auf bestellten Ackerflächen nur in streifenförmiger
Ablage oder mit direkter Einbringung in den Boden;
d. h. nur Schleppschlauch oder Injektionsverfahren
• Für Harnstoff gilt Einarbeitungspflicht, alternativ
Aufbringung mit Ureasehemmstoff
DüV–Vorgaben, ab 01.02.2020 gültig
Ausnahmen bei agrarstrukturellen und naturräumlichen
Besonderheiten werden möglich sein
K. Mastel, RPF, Maistagung 140219
Zusammenfassung - Fazit
• Maiswurzelbohrer – Herausforderung nicht nur im
Rheintal
• Dünge- und Wasserrecht
Vorgaben DüV im Ackerbau umsetzbar – Hilfen: Info.-veranst., Lehrgänge,
Merkblätter, EDV-Hilfen (neues Programm online), Beratungsinitiative BW
Vorgaben neu: für Gewässerrandstreifen, für rote Gebiete Nitrat,
Ausbringung fl. org. Düngemittel, Harnstoff
? DüV: anstehende Änderungen (Quelle: bwagrar 6/19) ? :
• ? Anstatt Nährstoffvergleich Aufzeichnung der aufgebrachten Nährstoffmengen ?
• ? zusätzliche Maßnahmen für rote Gebiete (-20 % der berechneten Nährstoffmenge,
Zwischenfruchtanbau vor Sommerungen, keine Herbstdüngung zu Raps und
Wintergerste…)
K. Mastel, Maistagung 140219, Emmendingen
Ausblick – Potenziale nutzen
Kimawandel setzt sich fort; Erzeugerpreise bewegen sich, techn. +
biol. Fortschritt, gesetzliche Vorgaben zu Düngung, Wasser-
Pflanzenschutz (weniger Wirkstoffe), Artenschutz
Standort, Fruchtfolge (Entwicklung Erzeugerpreise –
regionale Märkte, MWB, Biodiversität),
Bodenbearbeitung, Sortenwahl, Aussaat
Landwirtschaft 4.0, regenerative Landwirtschaft und/
oder Biodiversität Themen 2020?!
Weitere Optimierung von Düngung und Pflanzenschutz
Notwendigkeit Bewässerung prüfen
K. Mastel, Maistagung 140219, Emmendingen