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TITELTHEMA STRUKTUREN, FALTUNGEN UND INTERAKTIONEN, DIE UNSER LEBEN BESTIMMEN VISUALISIERUNG DES MENSCHLICHEN KÖRPERS MIT DIAGNOSTISCHEM BLICK AUF VIELEN BÜHNEN PRÄSENT THEMENBLÄTTER IM INNENTEIL AKTUELLE THEMEN RUND UMS LABOR AUSGABE HERBST 2013 | EDITION SCHWEIZ EIN NOVUM IN DER HÄMATOLOGISCHEN ROUTINEANALYTIK

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TITELTHEMA

STRUKTUREN, FALTUNGEN UND INTERAKTIONEN, DIE UNSER LEBEN BESTIMMEN

VISUALISIERUNG DES MENSCHLICHEN KÖRPERS

MIT DIAGNOSTISCHEM BLICK AUF VIELEN BÜHNEN PRÄSENT

THEMENBLÄTTER IM INNENTEIL

A K T U E L L E T H E M E N R U N D U M S L A B O R

A U S G A B E H E R B S T 2 0 1 3 | E D I T I O N S C H W E I Z

A K T U E L L E T H E M E N R U N D U M S

A U S G A B E H E R B S T 2 0 1 3

EIN NOVUM IN DER HÄMATO LOGISCHEN ROUTINE ANALYTIK

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Liebe Leserinnen und Leser,

der Herbst malt seine farbenfrohen Bilder in die Natur. Auch dieses Mal möchten wir Ihnen mit der Xtra-Ausgabe einen Überblick über unsere bunte und innovative Welt der Sysmex Suisse AG gewähren.

Apropos Sysmex Suisse AG, im Sommer haben wir unseren Namen geändert und sind seither auch in der Schweiz ein 100%iges Mitglied der Sysmex Familie.

Mit unserer einzigartigen Sysmex XN-Serie haben wir die ersten Automationslösungen in der Schweiz installiert. Nach dem Kantonsspital Aarau arbeitet nun auch das Zentrallabor Zürich mit der vollautoma- tisierten XN-9000-Lösung (Blutbild und HbA1c).

Lassen Sie sich von den Welten der Forschung, des Cancer Managements (DigniLife©) und der Präsenzdiag- nostik begeistern und haben Sie Freude an der Lektüre.

Wenn Themen Sie ansprechen, Sie Interesse an unseren Produkten haben oder weitergehende Informationen wünschen – zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir sind traditionsbewusst, dynamisch und fokussiert in der Schweiz für Sie da und wir freuen uns über Ihre An- regungen und Ideen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen stimmungs-vollen Herbst und eine besinnliche Advents- und Weih- nachtszeit.

Herzliche Grüsse und bleiben Sie gesund

Ihr

Oliver Herrmann

Ihr

Oliver Herrmann

EDITORIAL

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04 TITEL

EIN NOVUM IN DER HÄMATOLOGISCHEN

ROUTINEANALYTIK

»ZENTRAL, FLEXIBELUND ERWEITERBAR!«

VERANSTALTUNGEN

Veranstaltungen im kommenden Halbjahr

Rückblick auf die 19. ILMAC

6. Sysmex European Haematology Symposium

PORTRAIT

Strukturen, Faltungen und Interaktionen, die unser Leben bestimen

Interview mit Dr. Edward Stuttfeld

THEMENBLATT AKTUELL

Erste Literaturübersicht für die Sysmex Hämatologie- geräte der XN-Serie XN-Serie: Was steckt hinter den XN-APPs? Messprinzipien der XN-Serie Extended IPU: Expertenwissen und optimaler Workflow – nur einen Mausklick entfernt Fall des Halbjahres:Monozytose in chronisch myelomonozytärerLeukämie mit Dysgranulopoese

PORTRAIT Visualisierung des menschlichen Körpers, von innen nach aussen und wieder zurück Interview mit Professor Dr. Alessandro Lugli

ZAHLEN UND FAKTEN

Eine Stimme – Ein GesichtUnsere Mitarbeiter stellen sich vor

GESUNDHEITSBAROMETER Testerweiterung beim SMART 700/340

PORTRAIT

Mit diagnostischem Blick auf vielen Bühnen präsentInterview mit Dr. med. Rolf Naegeli

PORTRAIT

Möglichst viel Normalität im Alltag bewahren PINNWAND CUBE – das Labor im Taschenformat

PODCAST Kennen Sie schon unsere neuen Podcasts? Wir machen aus Ihrem diagnostischen Fall einen Podcast!

LESENSWERT

POCT – Patientennahe Labordiagnostik

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INHALT

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05AUSGABE HERBST 2013

Marco Fischer Leiter des Zentrallabors Zürich

EIN NOVUM IN DER HÄMATOLOGISCHEN ROUTINEANALYTIK

Das hat es in der hämatologischen Routineanalytik noch nie gege-ben: Die neue Sysmex XN-Serie lässt sich modular zusammenstel-len und ist flexibel erweiterbar, um sich Veränderungen im Labor jederzeit anzupassen. Klinischer Nutzen, Produktivität und pro-fessionelle Serviceleistungen, das sind die Schlagworte rund um die XN-Lösung.

In unserem Gespräch berichten Marco Fischer, Laborleiter, Mari-anne Kästli, wissenschaftliche Leitung, und Daniela Sommer, biomedizinische Analytikerin HF, über ihre bisherigen Erfahrun-gen und Eindrücke.

Die Sysmex XN-Serie lässt sich modular zusammenstellen

und ist flexibel erweiterbar, um neuen Anforderungen

jederzeit gerecht zu werden.

Das Zentrallabor Zürich (ZLZ) wurde 1997 gegründet, wie kam es überhaupt dazu?Marco Fischer: Die damalige Zeit in den medizinischen Auftrags- labors war stark geprägt durch Nutzen-Kosten-Überlegungen. Daraus hat sich die vielversprechende Projektidee entwickelt, ein gemein-sames, zentrales Labor für mehrere Kliniken zu gründen. Der Zusam-menschluss der sieben ehemals eigenständigen Klinik-Laboratorien ist Realität geworden und markiert die Geburtsstunde des heute immer noch erfolgreichen Zentrallabors Zürich an der Forchstrasse 361. ▶

05AUSGABE HERBST 2013

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Daniela Sommer Biomedizinische Analytikerin HF

Marianne Kästli Wissenschaftliche Leitung

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06 AUSGABE HERBST 2013

Wie ist der Probentransport zwischen dem Zentrallabor und den Kliniken organisiert?Marco Fischer: Tagsüber setzen wir vier Kuriere ein, in der Nacht genügt ein einziger. Diese fahren jeweils eine Rundtour, um sicherzu-stellen, dass jede Klink mindestens einmal stündlich die Möglichkeit hat, Probenmaterial zu versenden oder in Empfang zu nehmen. Um die Kontinuität des sich daraus ergebenden Probeneingangs effizient und sicher zu bewältigen, ist ein batchweises Arbeiten in der Labor- diagnostik von Nöten. Und für alle anderen Fälle und Notfälle gibt es immer, während der ganzen 24 Stunden, die Möglichkeit, Proben per Sonderkurier zu transportieren.

Welche Gründe waren für Sie ausschlaggebend, um sich zum dritten Mal seit der Gründung für ein Hämatologiesystem von Sysmex zu entscheiden? Marco Fischer: Die erste Hämatologie-Strasse in der Schweiz wurde bei uns im Labor im Jahr 1997 installiert. Für mich sind die vertrauens-volle Zusammenarbeit mit der Firma sowie das gut organisierte, schnell reagierende Serviceteam zentrale Faktoren. Dass wir bis heute noch nie einen Unterbrechung in der Hämatologie-Routine verzeich-nen mussten, verdanken wir primär den ultraschnellen Techniker- einsätzen.

Worin besteht die Hauptausrichtung Ihres Labors? Marco Fischer: Grundsätzlich ist das wichtigste Ziel eines Labors immer die Gewährleistung von maximaler Qualität bei möglichst kurzer Reaktionszeit. Diesem Anspruch müssen wir täglich während 24 Stunden entsprechen können. Damit dies auch gelingt, wird neben dem Hauptlabor zusätzlich ein kleines Satellitenlabor an der dezen-tral gelegenen Klinik Im Park betrieben. Dieses steht ebenfalls unter der Leitung des Zentrallabors, führt Notfallanalysen vor Ort durch und betreibt und verwaltet die stetig wachsende Blutbank. Allen anderen dazugehörenden Kliniken bieten sich die Möglichkeiten der Präsenzlabors. Eine Online-Verbindung stellt sicher, dass die Quali-tätsrichtlinien des ZLZ eingehalten werden. Für die Anspruchsgrup-pen in den Kliniken sind schnelle Antworten und schnelle Reaktions-zeiten das Mass der Dinge. Der Standort an der Forchstrasse ist auch in dieser Hinsicht optimal, um diesem Bedürfnis immer wieder aufs Neue entsprechen zu können.

06 AUSGABE HERBST 2013

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Konfiguration der TS-500- Racks entsprechend der Ziel- bestimmungen (Sortierung bzw. vollautomatische Archi- vierung) und Testmessungen während der Installation.

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07AUSGABE HERBST 2013

Daniela Sommer: An die damalige SE-9000 HST 1 waren nicht nur zwei Hämatologie- und ein Retikulozyten-Analyser angeschlossen, sondern auch ein SP-100, ein Ausstrich- und Färbeautomat. Das war für uns eine grosse Erleichterung im Routineablauf. Zu der Zeit war Sysmex auch der einzige Anbieter, der eine Hämatologie-Komplett-lösung in der Dimension angeboten hatte. Natürlich ist die Qualität der Geräte ein wichtiger Punkt und der ist unbestritten erfüllt, aber wir schätzen auch, dass bewährte Messmethoden beibehalten wor-den sind. Das hat den Vorteil, dass bei Anwenderschulungen nur Wei-terentwicklungen und Verbesserungen des Systems berücksichtigt werden müssen. Das ist sehr angenehm und zeitsparend für das ganze Laborteam.

Zwei Monate nach Produktentscheid zugunsten von Sysmex wurde der XN-9000 im Labor installiert. Wie haben Sie als Kunde die relativ kurze Planungs- und Implementationsphase erlebt? Marco Fischer: Der Wunsch, den neuen XN-9000 anschaffen zu kön-nen, war bereits vorhanden. Eine der grössten Herausforderungen war aber der Platzbedarf. Wenn man sich bei uns auskennt, dann stellt man fest, dass der XN-9000 heute an einem anderen Ort steht als sein Vorgängersystem. Bei der Integration des neuen Systems haben wir die Gelegenheit genutzt, bauseitig kleine Anpassungen vorzunehmen, damit Leitungssysteme für destilliertes Wasser und Strom so geführt werden, dass wir das Cellpack-Reagenz mit Hilfe des Reagenzien-Produktionsmoduls (RPU-2100) in Zukunft problemlos selber vor Ort herstellen können.

Daniela Sommer: Ja, dank dem RPU müssen wir heute keine schwe-ren Reagenzien mehr herumtragen, was für uns alle eine grosse Erleichterung ist. ▶

»HEUTE WISSEN WIR VON BEGINN AN, OB NRBC IM BLUT DES PATIENTEN VOR- HANDEN SIND.«

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Informieren Sie sich über Sysmex unter:

www.sysmex.ch/xn

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08 AUSGABE HERBST 2013

Konnten Sie Veränderungen im Routineablauf feststellen? Daniela Sommer: Der Tube Sorter, TS-500, ist eine grosse Hilfe- stellung, vor allem bei der Probensuche. Am TS-500 besteht die Mög-lichkeit, Aussortierungskriterien zu definieren. Wenn ein Nachtest gefordert ist, müssen wir die Röhrchen nicht erneut manuell ein- setzen. Mit Hilfe der RETURNline werden diese jetzt automatisch zur neuen Bearbeitung geführt.

Marco Fischer: Bis zum Zeitpunkt der XN-9000 Installation haben wir die Analysen des glykierten Hämoglobins (HbA1c) für die Lang-zeitkontrolle des Blutzuckerspiegels mit einem Stand-Alone-Gerät bewältigt, das in Bezug auf die Kapazität natürlich an Grenzen stösst. Jetzt, mit dem Tosoh G8 (glykohämoglobin Analyser), ist alles anders, aber vor allem besser: Dieses Gerät ist direkt an den XN-9000 an-geschlossen und die Abarbeitung verläuft somit automatisch. Das bedeutet, dass das Probenmaterial für Hämatologie und Diabetesdia-gnostik aus ein und demselben Röhrchen kommt, das ist tatsächlich ein Novum!

Wie verlief die Schulung und Einarbeitung des Labor- personals und die Betreuung nach der Einführung und während der Routine? Daniela Sommer: Der theoretische Teil der Schulung fand bei Sysmex in Horgen statt, die praktische Schulung dann bei uns im La-bor. Das Schulungskonzept von Sysmex sieht ja vor, zuerst die Grup-penleiter des Labors durch Sysmex Mitarbeiter auszubilden, damit der Kunde im Anschluss die interne Schulung des übrigen Laborper-sonals in Eigenregie vornehmen kann. Die Methode hat sich bewährt, weil bei der Gelegenheit die Fachkräfte auch ihren eigenen aktuellen Wissensstand überprüfen und bei Bedarf auf einen einzigen An-sprechpartner zurückgreifen können. Da in unserem Fall lediglich einige Neuerungen und Verbesserungen dazu gelernt werden muss-ten, war nur eine kurze Eingewöhnungsphase von Nöten, um schnell selbstständig weiterarbeiten zu können.

08 AUSGABE HERBST 2013

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»DASS WIR KEINE SCHWEREN REAGENZIEN MEHR HERUMTRAGEN MÜSSEN, IST FÜR UNS ALLE EINE GROSSE ERLEICHTERUNG.«

Die Software und die Touchscreen- Anwendung sind

intuitiv konzipiert, sodass auf Tastatur

und Maus verzichtet werden kann.

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09AUSGABE HERBST 2013

Marianne Kästli: Die automatische Bestimmung der Erythroblasten (kernhaltige Vorstufen der roten Blutzellen, die eigentlich nur im blut-bildenden Knochenmark vorkommen) schon bei der kleinen Blutbild-anforderung bedeutet für uns eine enorme zusätzliche Sicherheit und eine grosse Arbeitserleichterung. Früher bestand einfach die Gefahr, diese sogenannten NRBC (nucleated red blood cells) zu verpassen. Damit dies eben nicht geschah, wurden sehr oft Wiederholungsmes-sungen gemacht. Heute erhalten wir von Beginn an automatisch die korrekte Leukozytenzahl und die Information, ob NRBC im Blut des Patienten vorhanden sind.

Welche Erfahrungen haben Sie mit der integrierten automatischen Gesamtlösung zur Zellanalytik in Körperflüssig-keiten gemacht?Daniela Sommer: Der Body-Fluid-Modus ist von uns noch nicht gänzlich evaluiert worden, da wir in der Regel sehr viele unterschied-liche Punktatproben erhalten. Bei Liquor sehen die Resultate bereits sehr gut aus. Die Evaluierung anderer Punktate wie Aszites, Pleura, Perikard- und Synovialflüssigkeit ist aber noch nicht abgeschlossen. Kommen Sie doch einfach in ein paar Wochen wieder, dann wissen wir mehr.

Wie nutzen Sie die Extended IPU2 und wo liegen die Vorteile eines Regelwerkes?Daniela Sommer: Die technische Validation findet vollständig in der Extended IPU, der regelbasierten Work-Area-Management-Lösung statt. Wir konnten unsere eigenen Regeln und Validationskriterien implementieren, das einzige Kriterium war der individuelle Nutzwert. Auch die manuelle Differenzierung erfolgt durch die Extended IPU. Es gibt einige Verbesserungen im Vergleich zum vorangegangenen System, was vor allem der Visualisierung und Bedienung zugute-kommt, wie beispielsweise die verbesserte Scattergramm-Darstellung oder die neue Dysplasie-Regel.

Marianne Kästli: Durch die Genauigkeit der Messresultate wurde bei NRBC eine neue Regel hinterlegt, die nur NRBC-Resultate > 1,0% ans Laborinformationssystem weiterleitet.

Daniela Sommer: Die Extended IPU ist so intelligent, dass z. B. bei sehr tiefen PLT-Werten eine Wiederholungsmessung der Thrombozy-ten automatisch angefordert und durchgeführt wird.

Was sind die Hauptaufgaben der wissenschaftlichen Leitung in der hämatologischen Diagnostik? Marianne Kästli: Zu meinen Hauptaufgaben gehören die medizi- nische Validation und die Ausbildung und Betreuung der Personen, die medizinische Validationen vornehmen. Da wir nicht nur mit Hä-matologen zu tun haben, sondern auch mit anderen Spezialisten zu-sammenarbeiten, habe ich die Möglichkeit, die Ärzte bei der Differen-zialdiagnose zu unterstützen und Empfehlungen abzugeben, welche Analysen allenfalls noch zusätzlich sinnvoll wären. Ausserdem liegt es in meiner Verantwortung, Prozesse zu überwachen sowie die optimale Organisation und neue Standardvorgehensweisen zu bestimmen und freizugeben. Als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates evaluiere ich zudem neue Tests oder Analysensysteme und organisiere deren Einführung. ▶

09AUSGABE HERBST 2013

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Einfaches Reagenzhand-ling und transparenter Reagenzverbrauch dank RFID-Technologie mit Farbkodierung.

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10 AUSGABE HERBST 2013

Was schätzen Sie speziell an dem neuen System XN-9000? Marco Fischer: Für mich stehen meine Mitarbeiter im Vordergrund und deshalb bin ich erpicht darauf, dass mit modernsten Technolo-gien gearbeitet werden kann. So bleiben wir und unsere Mitarbeiter konkurrenzfähig und immer auf dem neuesten Stand. Eine klassische Win-Win-Situation könnte man sagen. Am Gerät selber gefallen mir die klaren Linien, das moderne Design sowie die Laufruhe.

Marianne Kästli: Weil sich die Sysmex XN-Serie modular gestalten lässt, haben wir unser Notfall-Labor in der Klinik Im Park mit einem XN-1000 Stand-Alone-Gerät ausgerüstet, das die gleiche Konfigura-tion, die gleichen XN-APPs 3 und das gleiche Regelwerk anwendet. Somit erhalten wir identische Informationen und können diese nach exakt gleichen Kriterien behandeln. Dank dem gemeinsamen Aspira-tionsweg für Sampler- und manuellen Modus wird jetzt nur noch eine QC-Messung verlangt. Das bedeutet wiederum Kosteneinsparungen und vereinfachtes Handling. Persönlich schätze ich auch die Flexibi-lität der Extended IPU hinsichtlich der laborinternen Kriterien: Wir konnten beispielsweise die Kriterien für den manuellen Blutausstrich in Hinblick auf unsere spezifischen Bedürfnisse zusätzlich optimieren.

Daniela Sommer: Besonders beeindruckt hat uns alle, dass zwar die Reagenzien-Behältnisse viel kleiner geworden sind aber trotzdem deutlich mehr Bestimmungen gemacht werden können. Dadurch hat sich das Lager- und Logistikmanagement deutlich vereinfacht und weil die RFID4-Technologie sicherstellt, dass alle wichtigen Daten auf dem Chip gespeichert sind, können die Reagenzien nun ohne Weite-res zwischen den Geräten ausgetauscht werden. Wir schätzen auch

Da bereits die XN-2000 Konfiguration über eine integrierte Back-up-Lösung verfügt, können Proben gleichzeitig, sowohl im Sampler- als auch im manuellen Modus abgearbeitet werden.

die Bedienerfreundlichkeit der Geräte. Die übersichtliche Software und die Touchscreen-Anwendung sind so intuitiv konzipiert, dass wir auf Tastatur und Maus verzichten können. Das ganze Laborteam hat sich sehr auf den XN-9000 gefreut und es arbeiten alle gerne damit.

10 AUSGABE HERBST 2013

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Das Interview wurde von Renata Ksiazek geführt. 1 HST: Hematology System Transport2 Extended IPU: regelbasierte Work Area Management (WAM)-Lösung.

Mehr über die Extended IPU erfahren Sie im Themenblatt unter der Kennziffer 043 XN-APPs: zahlreiche Applikationen, die standardmässig zur Geräteausstattung

oder optional hinzu gewählt werden können. Mehr über die XN-APPs erfahren Sie im Themenblatt unter der Kennziffer 02

4 RFID: Radio-Frequency Identification

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11AUSGABE HERBST 2013 11AUSGABE HERBST 2013

2014BAMBERGER MORPHOLOGIETAGE

24. – 26. Januar 2014Bamberg, Deutschland

Weitere Informationen unter www.morphologietage.de

QUADRIMED ÄRZTEKONGRESS30. Januar – 02. Februar 2014

Crans-Montana, Schweiz

Weitere Informationen unterr www.quadrimed.ch/de/kongress

BMA TAGE23. – 24. Mai 2014Luzern, Schweiz

Weitere Informationen unter www.labmed.ch

7. IRON ACADEMY27. März 2014

Zürich-Oerlikon, Schweiz

Weitere Informationen unter www.iron.medline.ch

SILAMED05. – 09. Mai 2014Horgen, Schweiz

Weitere Informationen unter www.sysmex.ch

SWISS HISTO TECH16. Mai 2014Zürich, Schweiz

Weitere Informationen unter www.swisshistotech.ch

JETZT VORMERKEN! VERANSTALTUNGEN IM

KOMMENDEN HALBJAHR

7. IRON ACADEMY13. Februar 2014

Lugano, Schweiz

Weitere Informationen unterwww.iron.medline.ch

JANUAR

FEBRUAR

MÄRZ

APRIL

MAI

7. IRON ACADEMY 03. April 2014Lausanne, Schweiz

Weitere Informationen unter www.iron.medline.ch

VERANSTALTUNGEN

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12 AUSGABE HERBST 201312 AUSGABE HERBST 2013

RÜCKBLICKAUF DIE 19. ILMAC

Alle drei Jahre findet im Messezentrum Basel die ILMAC, eine Messe für Prozess- und Labortechnologie statt. Vom 24. – 27. September 2013 lockte sie mit über 400 Aus- stellern rund 12 000 Besucher an.

Für vielbeschäftigte Berufsleute bot das neue Format » Lunch & Learn « im ILMAC Forum über Mittag einen stärkenden Lunch und interessante Referate zugleich.

Das Messepublikum hatte dieses Jahr die Möglichkeit, sich am Sysmex Stand ein fun-diertes Bild über diverse Lösungen von der Zellkultivierung bis über die Zelllagerung zu verschaffen. Ein besonderer Eyecatcher war der neue Andrew Roboter, welcher vollauto-matisch pipettiert.

Unsere kompetenten Ansprechpartner stan-den dem interessierten Publikum bei Fragen und für Demonstrationen vor Ort zur Ver-fügung.

Basel ist das europaweit wichtigste Zentrum der Pharma- und Chemieindustrie sowie die

drittgrösste Life-Sciences-Region Europas mit knapp 30 000 Fachleuten aus Pharma, Chemie und Agro. Die ILMAC als anwenderorientierte

Fachmesse zeigt alle industriellen Anwendungen der Verfahrenstechnik – Forschung, Entwicklung,

Produktion und Umwelttechnik – und richtet sich an Spezialisten aus den Branchen Pharma,

Chemie, Nahrungsmittel und Biotechnologie.

> 24. – 27.09.

> ALLE 3 JAHRE

> 12 000 BESUCHER

> 400 AUSSTELLER

VERANSTALTUNGEN

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13AUSGABE HERBST 2013 13AUSGABE HERBST 2013

6. SYSMEX EUROPEAN HAEMATOLOGY SYMPOSIUM10. – 12. SEPTEMBER 2013 IN LYON

Die Einführung der XN-Serie ist eine der be-deutendsten Entwicklungen, mit der Sysmex in eine neue Ära der Hämatologie-Diagnos-tik startete. Und so wurden am Symposium aktuelle Evaluationsergebnisse und die neu-esten wissenschaftlichen Erkenntnisse der XN-Serie präsentiert.

Zu den Schwerpunkten gehörten auch Prä-sentationen von spannenden Studien und interessante Vorträge zum Thema Sepsis- und Infektionskrankheiten.

Der dritte Tag des Symposiums war dem Be-reich Hämostase gewidmet. Hämostase ist zunehmend ein wichtiger Bestandteil der Sysmex Hämatologie-Lösungen, weshalb dieses Thema im Detail vorgestellt wurde.

Eine zusätzliche Poster Session trug dazu bei, einen tieferen Einblick in das Interessen-Gebiet verschiedener Forschungsarbeiten aus dem Labor zu erhalten.

Weil das Symposium im Herzen eines kuli-narischen Mittelpunkts Frankreichs statt-fand, konnten sich die Teilnehmer nicht nur geistig, sondern auch gastronomisch berei-chern.

Einen wertvollen Wissensaustausch unter herausragenden Experten an einem einzigen Ort zusammenzubringen – das ist gelungen.

So vielfältig wie die Stadt Lyon ist, so abwechs- lungsreich war auch das Programm des diesjähri-gen Sysmex Hämatologie Symposiums.

VERANSTALTUNGEN

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14 AUSGABE HERBST 2013

STRUKTUREN, FALTUNGEN UND INTERAKTIONEN, DIE UNSER

LEBEN BESTIMMEN

Wie erklären Sie einem Laien das Ziel Ihrer Forschungstätigkeit?Dr. Edward Stuttfeld: Grundsätzlich forschen wir an Proteinen und versuchen, deren Struktur auf der atomaren Ebene zu bestim-men. Proteine sind letztendlich lange Ket-ten, die sich nach einer bestimmten dreidi-mensionalen Struktur zusammenfalten. Zu wissen, wie diese Faltung aussieht, hilft uns dabei, den Mechanismus und die Funktion dieser Proteine auf einer atomaren Ebene erkennen und erklären zu können. Die ge-naue Kenntnis dieser komplexen Struktur im Zusammenhang mit der Funktion der Prote-ine ist der Dreh- und Angelpunkt, um Medi-kamente gegen diese Proteine zu designen. Das Wissen über Funktion und Struktur von Proteinen kann also massgeblich zur Ent-wicklung neuer Medikamente beitragen.

Die Forschungsgruppe, in der Sie arbeiten, beschäftigt sich mit moleku-laren Fabriken im Fettstoffwechsel. Wieso gerade Fette?Dr. Edward Stuttfeld: Die Fettsäuresynthese ist deshalb von Interesse, weil sie mit der Entstehung von neuzeitlichen Krankheits-bildern wie z.B. mit Adipositas verbundenen Herz-Kreislauf-Störungen sowie Typ II Dia-betes oder Krebserkrankungen assoziiert wird. Der inhaltliche Fokus unserer For-schungstätigkeit richtet sich dabei v. a. auf die Form der Beteiligung spezifischer Enzy-me, also Stoffe, die eine biochemische Reak-tion katalysieren, an eben diesem Fettstoff-wechsel. Wir wollen verstehen, wie diese Enzyme ihre Funktion ausüben. Dazu müssen wir aber zuerst die Struktur der einzelnen Moleküle kennen und verstehen lernen.

Es gibt die Protein Datenbank (PDB) für 3D-Strukturdaten von Proteinen und Nukleinsäuren, beabsichtigen Sie mit Ihrer Forschung, darin Eingang zu finden?Dr. Edward Stuttfeld: Die in unserem Labor aufgeklärten Strukturen werden in der PDB abgelegt und damit der Öffentlichkeit zu-gänglich gemacht. Das ist das ultimative Ziel, aber der Weg dorthin ist steinig. Man darf allerdings nicht vergessen, dass der Weg zur Struktur letztlich ungleich schwerer ist als z.B. bei der Aufklärung von reinen DNA- Se- quenzen. Die Identifikation des Zielproteins auf DNA-Ebene macht den Anfang. Daraus wird dann, in einem weiteren Schritt, das Protein produziert. Nach der Reinigung des gewünschten Proteins muss es kristallisiert werden, ein sehr schwieriger und aufwendi-ger Ansatz. Da Kristallisationsbedingungen ▶

14 AUSGABE HERBST 2013

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Suche auf atomarer Ebene nach Antworten für den medizinischen Alltag – ein dreidimensionaler Tauchgang in der Welt von Mole- külen und Elementarteilchen.

Dr. Edward Stuttfeld Postdoktorand, Biozentrum, University of Basel

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Das Wissen über Funktion und Struktur ist grundlegend für das Verständnis biologischer Vorgänge auf molekularer Ebene und somit auch für die Entwicklung neuer Medikamente.

»PrOTEINE SPIELEN IN JEDEr

ZELLE EINE HErAuS- rAGENDE rOLLE .«

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16 AUSGABE HERBST 2013

nicht vorhersagbar sind, müssen zahlreiche Reihentests durchgeführt werden. Mit den Kristallen geht man anschliessend zu einem Teilchenbeschleuniger, der Röntgenstrahlen produziert. Wir wenden dann die Methode der Röntgenkristallographie an, um die Struktur z.B. eines Zielenzyms aus der Fett-säurebiosynthese aufzuklären. Das ge-schieht dadurch, dass der Röntgenstrahl, wenn er auf den Kristall trifft, ein Beugungs-muster produziert, von dem ausgehend man die dreidimensionale Struktur des Proteins berechnen kann. Das Ziel ist, ein räumliches Bild dieser Struktur zu bekommen, um damit die Funktionsmechanismen eines Proteins erklären zu können. Die gelösten Strukturen werden dann in der zentralen und frei zu-gänglichen Datenbank für biologische Struk-turdaten erfasst.

Sie sind Produktanwender des NucleoCounter-Zellanalysesystems, NC-3000TM, in welcher Phase des Arbeitsprozesses leistet Ihnen dieses Werkzeug besondere Dienste? Dr. Edward Stuttfeld: Für die Proteinexpres-sion werden Insektenzellen genutzt, um das gewünschte Protein zu produzieren. Dabei kommt das Baculovirus-Expressionssystem zum Zug. Das Virus wird genutzt, um in der Zellkultur die Zellen zu infizieren und das uns interessierende Gen einzuschleusen. Die Infektion führt dazu, dass der gesamte Zellstoffwechsel für die Expression aller vira-ler Gene und des eingebrachten fremden

Gens vereinnahmt wird. Der Zellmetabolis-mus ist jetzt ganz und gar darauf ausgerich-tet, Virenproteine quasi am laufenden Band zu produzieren. Mit dieser Methode wird dann sehr viel von dem von uns benötigten Protein hergestellt. Bei dem Versuch, die Zellen lebend in Kultur zu halten, nutzen wir den NC-3000TM, um diese fortlaufend zu zählen und dabei auch ihre Lebensfähigkeit (Viabilität) zu bestimmen. Der Virus, den wir benutzen, ist so modifiziert, dass zusätzlich zum Protein, das wir herstellen möchten, ein Fluoreszenzprotein synthetisiert wird. Die-ses gibt Aufschluss darüber, in welchem Ausmass Zellen infiziert sind. Entscheidend

»DAS ZIEL IST, EIN RÄUMLICHES BILD DES PROTEINS ZU BEKOM-MEN, UM DAMIT DIE FUNKTIONS-MECHANISMEN ERKLÄREN ZU KÖNNEN.«

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»INSEKTENZELLEN HELFEN UNS DABEI, DIE GEWÜNSCHTEN PROTEINE ZU PRO- DUZIEREN.«

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ist, dass das Fluoreszenzprotein zum exakt gleichen Zeitpunkt produziert wird wie unser Target (das durch das Virus einge-schleuste Gen von Interesse), d.h., das Fluo-reszenzprotein fungiert jetzt als Marker, den man nun während des gesamten Produk- tionszyklus überwachen kann. Das fluores-zierende Protein als Marker zeigt also, wie die Virusinfektion verläuft und wann der Zeitpunkt kommt, um die Zellen zu ernten und das Protein zu isolieren. Zu diesem Zweck kommen verschiedene Untersu-chungsmethoden und -protokolle (Assays) auf dem NC-3000TM zum Einsatz, so z. B. Zellzahl, Lebensfähigkeit und das grün fluo-reszierende Protein (transfection efficiency assay). Letzteres haben wir aber für unsere Zwecke angepasst, d.h., wir benötigen einen anderen Farbstoff als im ursprünglichen As-say, dadurch dass wir ein gelb fluoreszieren-des Protein benutzen.

Ausserdem erlaubt uns der »Cellcount As-say« auch den Zelldurchmesser zu bestim-men, was insofern von Bedeutung ist, als dieser während des Infektionszyklus seine Grösse ändern kann. Dies ist ein weiterer wichtiger Datenpunkt, den wir nutzen kön-nen, um den Fortschritt der Infektion zu ver-folgen. Eines der Hauptargumente, weshalb wir uns für den NC-3000TM entschieden ha-ben, war der Durchsatz. Die Erzeugung von Proteinkristallen anspruchsvoller Target (Ziel)-Proteine ist eindeutig der Flaschen-hals in unserer Arbeit. Manchmal kommt es vor, dass die Proteine nicht produziert wer-den oder nicht kristallisieren, und wir des-halb gezwungen sind, zum ursprünglichen Design unseres Gen- und damit Protein-Konstrukts zurückzukehren. Das bedeutet Enden zu kürzen oder andere Teile des Pro-teins, einzelne Domänen, genauer zu unter-suchen. Aus der Problemstellung folgt, dass wir sehr viele verschiedene Varianten von einem Target testen und das entsprechende Virus herstellen wollen. Deshalb müssen wir dann auch von allen Varianten parallel, und das ist an der Stelle entscheidend, die Zell-zahl oder die Infektionseffizienz messen. Da das Gerät bis zu acht Proben parallel be-arbeiten kann, was in der Form einzigartig ist, können wir die an uns gestellten Anfor-derung ohne Weiteres bewältigen.

Kommen wir nochmal auf den Nutzen zu sprechen, der dahinter steckt, wie geht es jetzt in der Praxis weiter?Dr. Edward Stuttfeld: Mithilfe des aus dieser Arbeit gewonnen Wissens, der Kenntnis der dreidimensionalen Struktur eines Moleküls, ist es möglich, mittels strukturbasierten Me-dikamentendesign (structure-based drug design) am Bildschirm (in silico) ein Medika-ment chemisch zu konzipieren, das perfekt auf die entsprechenden Anforderungen zu-geschnitten ist. Dies kann dazu beitragen, mit dem Fettstoffwechsel assoziierte Krank-heiten gezielter zu bekämpfen – das ist die Zukunft.

17AUSGABE HERBST 2013

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Das Gespräch wurde geführt von Stephan Wilk Weiterführende Links:

www.tinyurl.com/gruppemaier

www.sysmex.ch/nucleocounter

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18 AUSGABE HERBST 201318 AUSGABE HERBST 2013

Seit 1997 versorgt Sie die Xtra im Halb jahresrhythmus mit Themenblättern, geschrieben von erfahrenen Autoren zu Themen rund um das Labor. Nutzen Sie auch weiterhin die Möglichkeit, die Themenblätter mit dem bei gefügten Faxformular anzufordern, oder laden Sie sich diese online als PDF herunter auf www.sysmex.ch/xtra

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20AUSGABE HERBST 2013

Die XN-Serie ist eine modulare und jederzeit skalierbare Laborlösung für die Häma-tologie. Dabei erklärt sich das gesamte XN-Konzept sehr anschaulich durch die drei Bereiche Klinischer Nutzen, Produktivität und Professionelle Serviceleistungen.

Jeder dieser drei Bereiche beinhaltet zahlreiche Applikationen (APPs), die standard-mässig zur Grundausstattung gehören oder optional hinzu gewählt werden können. Dies umfasst diagnostische APPs, Konfigurationsmöglichkeiten, integrierte Software, Remote Service und vieles mehr. Das Konzept der XN-Serie ist in der Hämatologie einzigartig und es ermöglicht jedem Labor eine massgeschneiderte und kosteneffiziente Lösung vom Stand-Alone-System bis hin zur Automationslösung für Grosslabore.

Erfahren Sie mehr über die XN-APPs im Themenblatt unter der Kennziffer 02

XN-Serie: Was steckt hinter den XN-APPs?

02

Wie erfolgt die Leukozytendifferenzierung an den Hä- matologie-Systemen der XN-Serie? Mit welcher Methode wird an Gerätesystemen der XN-Serie das Hämoglobin bestimmt? Diese und andere Fragen rund um das Thema Messprinzipien beantworten wir Ihnen in unserem Themenblatt.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann bestellen Sie das Themenblatt unter der Kennziffer 03

Messprinzipien der XN-Serie

03

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21AUSGABE HERBST 2013

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Fall des Halbjahres: Monozytose in chronisch myelomonozytärer

Leukämie mit Dysgranulopoese

In der letzten Xtra-Ausgabe haben wir Ihnen eine chronische myelomonozytische Leukämie ohne Dys-plasie vorgestellt. In diesem Fall des Halbjahres greifen wir die CMML noch einmal auf, diesmal mit Zeichen einer Dysplasie.

Ein 73-jähriger Mann klagt über ständige Müdigkeit und plötzlichen Gewichtsverlust. Bei der ärztlichen Untersuchung wird eine leichte Splenomegalie fest- gestellt, das auffälligste Ergebnis ist ausserdem eine ab-solute Monozytose. Lesen Sie, wie die weiterführenden Untersuchungen eine Monozytose in chronisch myelo-monozytärer Leukämie mit Dysgranulopoese diagnosti-zieren, und erfahren Sie alle relevanten Hintergründe zu diesem Krankheitsbild.

Bestellen Sie den Fall des Halbjahres unter der Kenn-ziffer 05

Zwei Fragen, die sich viele Verantwortliche im Labor stellen: Wie kann sichergestellt werden, dass bei der Fülle an Informationen, welche die Analysegeräte in wenigen Sekunden zu jeder gemessenen Probe liefern, die Befundqualität nicht nur erhalten bleibt, sondern noch verbessert wird? Wie kann das Labor auf den ständig wachsen-den Zeit- und Kostendruck in der täglichen Routinearbeit reagieren?

Extended IPU ist die Antwort auf diese Fragen. Zusammen mit ande-ren Massnahmen zur Qualitätssicherung im Labor bietet diese WAM (Work Area Management) – Lösung die notwendigen Werkzeuge, um den Benutzer bei der Beurteilung der Messergebnisse zu unterstützen und den optimalen Workflow sicherzustellen. Mehr als 20 Jahre Er-fahrung auf dem Gebiet der regelbasierten Validation und Workflow-optimierung sind in dieses Produkt eingeflossen und stehen täglich rund um die Uhr jedem Benutzer zur Verfügung – nur einen Maus-klick entfernt.

Wollen Sie mehr erfahren? Dann bestellen Sie das Themenblatt unter der Kennziffer 04

Extended IPU: Expertenwissen

und optimaler Workflow – nur einen

Mausklick entfernt

05

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19AUSGABE HERBST 2013

Schon häufig erreichten uns Anfragen nach Studien- und Evaluationsberichten zu unseren Analysensystemen. Häufig werden diese Artikel in namhaften Journalen vorgestellt und uns ist es aus Gründen der Copyright-Bestimmungen nicht möglich, Ihnen diese Studien zur Verfügung zu stellen.

In unserem Themenblatt möchten wir Ihnen daher die momentan verfügbare Literatur zu unserer neuen XN-Geräte- serie vorstellen. Darüber hinaus erhalten Sie einen so- genannten »Off-Print« des Artikels:

Validation of the body fluid module on the new Sysmex XN-1000 for counting blood cells in cerebrospinal fluid and other body fluids, Flemming et al. des Department of Clinical Chemistry, Erasmus MC, University Medical Center Rotter-dam, Rotterdam, The Netherlands.

Bestellen Sie die Literaturübersicht und die Publikation unter der Bestellnummer 01

Erste Literaturübersicht für die Sysmex Hämatologiegeräte der XN-Serie

01

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VISUALISIERUNG DES MENSCHLICHEN KÖRPERS, VON INNEN

NACH AUSSEN UND WIEDER ZURÜCK

Ist digitale Pathologie alter Wein in neuen Schläuchen oder eine wahre Innovation?Prof. Dr. Alessandro Lugli: Ja, es ist eine Innovation, aber um das zu erklären, müssen wir ausnahmsweise etwas ausholen. Nach der Definition ist Pathologie die Lehre der Entstehung von Krankheiten oder etwas anders formuliert könnte man auch sagen, dass Patholo-gie eine Visualisierung des menschlichen Körpers zum Ziel hat, von aussen nach innen und von innen nach aussen. Zu dem Zweck stehen dem Arzt unterschiedliche Hilfsmittel, z.B. der Radiologie zugeord-nete bildgebende diagnostische Verfahren, aber auch verschiedene Methoden zur Gewebeuntersuchung zur Verfügung. So betrachtet kommt man zum Schluss, dass die digitale Pathologie eine Methode repräsentiert, die mit neuen Hilfsmitteln besser visualisiert. Der Wortzusatz »digital« ist schliesslich ein Adjektiv und somit ist eigent-lich schon gesagt, dass nicht primär das Fach Pathologie sich dadurch ändern wird, sondern die Art und Weise, wie dies betrieben wird. Technische Innovation in dem Zusammenhang ist ein Schlüsselfaktor für die Entwicklung und den Erfolg von Arbeitsweisen in unserer Fachdisziplin, aber nicht zwingend für den Algorithmus, nach dem ein pathologisches Korrelat beurteilt wird.

Digitale Pathologie ist technischer Fortschritt, der zur besseren Visualisierung beiträgt.

AUSGABE HERBST 2013

Professor Dr. Alessandro LugliInstitut für Pathologie der Universität Bern

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23AUSGABE HERBST 2013

Revolution oder eher Evolution?Prof. Dr. Alessandro Lugli: Am Ende des Ta-ges spielt es keine Rolle, ob der Pathologe die Gewebeproben durch ein Mikroskop oder an einem Bildschirm betrachtet. Was aber neben anderen Faktoren eine Rolle spielt, ist die Geschwindigkeit, sprich der Zeitaufwand, den er benötigt, um zu einem entsprechenden Ergebnis zu kommen. Wenn wir bei uns am Institut für Pathologie der Universität Bern Gewebeschnitte in einem sogenannten Case Center speichern, damit Kollaborationen weltweit möglich sind, aber auch vereinfacht werden, dann braucht es neben der beachtlichen Storage-Leistung auch einen erheblichen Initialaufwand an Arbeitsstunden. Dies kann aber gerechtfer-tigt sein, weil die beste Medizin heutzutage interdisziplinär ist. Wenn Chirurgen, Onko-logen, Pathologen, Radiologen und Spezi-alisten von anderen Fachrichtungen an so-genannten Tumor-Boards über das einzelne Fachgebiet hinaus kommunizieren, dann entsteht klinischer Nutzen für die mensch-liche Gesundheit. Vielleicht ist es für den Begriff der digitalen Pathologie treffend, wenn man an der Stelle unterscheidet zwi-schen einer Revolution bezüglich Produkti-vität von Arbeitsabläufen, Überwindung geografischer Grenzen, Zurverfügungstel-lung von Kommunikationsplattform auf der einen Seite und einer daraus hervorgehen-den Evolution, einer allmählichen Entwick-lung in Bezug auf Diagnostik und Therapie auf der anderen.

Slide Scanner digitalisieren Gewebe-schnitte mit sehr hoher Bildqualität, sind auf diese Weise präzisere Diagnosen möglich?Prof. Dr. Alessandro Lugli: Es gibt Spezial-software, die dank automatischen Bildanaly-sen Phänomene quantifiziert, z.B. T-Lympho-zyten auf dem digitalen Präparat auszählt, um schnell und möglichst präzise einen Auf-schluss über die Immunantwort im Gewebe zu erhalten. Wenn der Mensch diese hun-derte, tausende oder gar zehntausende von Zellen manuell auszählen müsste, dann käme dies einer reinen Sisyphusarbeit gleich. Der Pathologe kann in so einem Fall lediglich qualitative Aussagen machen, setzt er aber die mit Hilfe der digitalen Pathologie mögliche automatische Bildanalyse ein, so wird er nicht nur von der Routinearbeit be-freit, er kann das visuelle Phänomen eindeu-tig quantifizieren und somit einen klinisch relevanten Mehrwert schaffen. So betrach-tet ist in oben erwähntem Beispiel tatsäch-lich ein präziserer Befundbericht möglich als mit analoger Methode. ▶

»REVOLUTION FÜR ARBEITSABLÄUFE,

EVOLUTION IN BEZUG AUF DIAGNOSTIK UND

THERAPIE.«

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24 AUSGABE HERBST 2013

»DIE DIGITALISIERUNG DER PROBEN STELLT EINE GROSSE TECHNISCHE HERAUSFORDERUNG DAR.«

Gehen bei der Digitalisierung eines analogen Bildes keine für den Pathologen relevanten Daten verloren, wenn das »echte« Gewebe in Bildpunkte und Farbinformation umgewandelt wird?Prof. Dr. Alessandro Lugli: Um diese Frage schlüssig zu beantworten, müsste man einfach mal hingehen, 100 Fälle retrospektiv heranziehen und an einen Pathologen weitergeben, der diese zuvor noch nie ge-sehen hat. Der Betreffende würde diese Präparate mikroskopieren, befunden und digitalisieren. Nach Ablauf von z. B. zwei Monaten müsste derselbe Pathologe die digitalisierten Präparate beurteilen, um danach mittels Korrelationsanalyse festzustellen, ob man auf die gleichen Resultate gekommen ist, ja oder nein. Dort wo die Befunde korrelieren, ist der Fall klar, dort wo unterschiedliche Resultate auf-treten, müsste jedoch einzeln überprüft werden, ob diese darauf zu-rückzuführen sind, dass auf dem Gewebeschnitt eine Information enthalten war, die nachher auf der digitalisierten Probe nicht eindeu-tig zu erkennen war, oder ob die Anderseinschätzung gegenüber der Ursprungsbeurteilung bereits in der Histologie erfolgt ist.

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25AUSGABE HERBST 2013

Digital versus konventionell, wo liegen die Vorteile?Prof. Dr. Alessandro Lugli: Pathologen irgendwo auf der Welt wollen sich unterein-ander austauschen, weil ein komplizierter Fall das Einholen einer Zweitmeinung oder eines Expertengutachtens erforderlich macht. Wenn der Pathologe digital arbeitet, dann scannt er den Gewebeschnitt ein, lädt die Datei anonymisiert auf das Case Center und ruft den Kollegen an und bittet ihn, das virtuelle Präparat – unter einer bestimmten Nummer registriert – zu beurteilen. Der Zu-griff auf die digitalisierte Probe über das In-ternet ermöglicht somit eine Betrachtung des Gewebeschnitts unabhängig vom Stand-ort und führt dazu, dass sich Pathologen für Zweitmeinungen, Qualitätssicherung, Konferenz- und Ausbildungszwecke prob-lemlos austauschen können. Der Postweg braucht natürlich je nach Destination deut-lich länger und birgt die Gefahr, dass die Probe verloren geht.

Erwächst dem Mikroskop zukünftig Konkurrenz durch den Computer? Prof. Dr. Alessandro Lugli: Die Pathologie wird durch Menschen gemacht, das ist ein wichtiger Punkt. Es ist gefährlich, wenn man sich über Arbeitsinstrumente definiert, auch wenn viele Pathologen das Mikroskop in der Vergangenheit schätzen gelernt haben. Die Pathologen machen die Pathologie und die Pathologie wird von Pathologen, nicht von Werkzeugen gemacht, das wird bleiben.

FREI VON RAUM

UND ZEIT

Höchste Bildqualität der virtuellen Präparate, gleichbleibend für unterschiedlichste Gewebe, Objektträger und Färbungen, ist entscheidend beim Einholen von Zweitmeinungen und Experten- gutachten über Distanz.

Das Gespräch wurde geführt von Stephan Wilk. Weiterführende Links:

http://www.ngtma.com http://www.pathology.unibe.ch/

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26 AUSGABE HERBST 2013

ZAHLEN UND FAKTEN

> QUALITÄTSKONTROLLE

> WARTUNGSVERTRAG

> SILAMED

> LIEFERPLAN

> ANGEBOT

> ANALYSEN ABO

Damit Sie optimal betreut sind, arbeitet unser Sales Support eng

mit unseren Aussendienstmitarbei-tern, Servicetechnikern und unserer

Auftragsabwicklung zusammen.

EINE STIMME – EIN GESICHTUNSERE MITARBEITER STELLEN SICH VOR

Angela Frei Bei Anfragen rund um den Bereich Point-of-Care unterstützt sie Sie gerne auch mehrsprachig.

Sandra Balzer Geht es um die Koordination Ihrer Material-lieferungen im Bereich Histopathologie und Diagnostics, ist sie Ihre Ansprechpartnerin.

Giulia Ventre Sie ist Ihre Kontaktperson für Hämatologie und Urindiagnostik im Bereich Diagnostics.

Christine Merseburger Neben Messen und Kongressen ist sie Ihre Kontaktperson für SILAMED.

Michael Badzong In der Abteilung Life Science kümmert er sich um die reibungslose Abwicklung Ihrer Aufträge.

Lina Zuber Sie ist Ihre Ansprechpartnerin in Yverdon für Anfragen rund um die Sysmex Produkt-portfolios.

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27AUSGABE HERBST 2013

GESUNDHEITSBAROMETER

Das bewährte Smart 700/340 ist durch sein permanent wachsendes Testportfolio ein inno-

vatives und zugleich flexibles Point-of-Care

Instrument.

TESTERWEITERUNG BEIM SMART 700/340

Mit der Ergänzung des Portfolios durch den PT(INR) Test ist das Smart 700/340 die pa-tientennahe Lösung für die Messung der Blutgerinnungszeit während der Antikoagu-lationstherapie.

Der Sofort-Test ermöglicht aus nur 20 Mikro-liter Fingerblut eine exakte Bestimmung der PT(INR) Werte, welche für eine sichere und effektive Einstellung der Medikamenten-Dosis der Patienten unablässig ist. Durch die Erweiterung des Sortiments mit dem Tropo-nin I Test bietet das Smart 700/340 eine zu-verlässige Bestimmung des kardiologischen Status eines Patienten noch während dessen Aufenthalt in der Arztpraxis.

Troponin I ist ein verlässlicher Indikator für Herzmuskelgewebeschädigungen. Bestimm-te Serum Levels von kardialen Enzymen und Iso Enzymen sind besonders geeignet zur Diagnose – oder Ausschluss – von Herzge-webeschäden. Kardio Troponin I ist beson-ders im kardiologischen Gewebe vorhanden und wird somit vom Serum nur dann er-kannt, wenn tatsächlich eine Schädigung be-steht.

Weiterführende Links:

www.sysmex.ch/smart700-340 www.tinyurl.com/smart700-340

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28 AUSGABE HERBST 2013

MIT DIAGNOSTISCHEM BLICK

AUF VIELEN BÜHNEN PRÄSENT

EIN ERFAHRUNGSBERICHT AUS DEM ALLTAG EINES BEZIRKS-, GEFÄNGNIS- UND HAUSARZTES.

28 AUSGABE HERBST 2013

Dr. med. Rolf Naegeli

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29AUSGABE HERBST 2013

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Waren Sie als Hausarzt unterfordert, dass Sie sich zusätzlich als Gefängnisarzt beworben haben?Dr. med. Rolf Naegeli: Das ist nur eine Facet-te meines beruflichen Spektrums. Der Praxi-salltag als Grundversorger in Rüthi macht faktisch den Löwenanteil aus und die Tätig-keit als Gefängnisarzt hat sich ergeben. Während 20 Jahren amtete ich als Bezirks-arzt im Oberen Rheintal und habe dabei auch das Regionalgefängnis in Altstätten SG, ein Untersuchungsgefängnis, mitbetreut. Seit fünf Jahren sind wir neu organisiert und ich betreue heute nur noch die Strafanstalt Saxerriet, während sich ein Kollege um das Regionalgefängnis Altstätten kümmert; ein Job in dieser Sparte, zusätzlich zum Haus-arztalltag, scheint mir ausreichend! Solche Zusatzaufgaben sind auch nicht in dem Mass populär, dass Bewerber Schlange stehen würden. Man wird also durchaus bekniet, damit sich jemand bereit erklärt, das anspruchsvolle Amt zu übernehmen.

Was sind typische Aufgaben eines Gefängnisarztes?Dr. med. Rolf Naegeli: Einmal pro Woche fahre ich zusammen mit der Arztgehilfin in die Strafanstalt Saxerriet zur Arztvisite. Vor Ort findet dann in einem entsprechend gut eingerichteten Raum eine Sprechstunde statt, die allen 130 Insassen zugänglich ist. Wenn eine labordiagnostische Abklärung oder bildgebende Diagnostik von Nöten ist, werden die Patienten danach in die Praxis aufgeboten. Vor Ort arbeite ich mit dem Stethoskop, dem Blutdruckmessgerät, dem Ohrenspiegel und meinen Händen und Fin-gern, das ist in der Situation mein Arsenal an Diagnostik. Dieses Leistungspaket findet also in einem mehr oder weniger geregelten Terminplan statt, ganz im Gegensatz zum Bezirksärztlichen Dienst, wo man quasi 24 Stunden auf Pikett ist. Wenn in jedem Moment der Pager losgehen kann und man jederzeit zu einem aussergewöhnlichen To-desfall gerufen werden kann oder die Polizeistreife jemanden zur psychischen Be-urteilung vorbeibringen muss, dann hat das schon etwas Belastendes.

Wozu braucht es überhaupt einen Bezirksarzt?Dr. med. Rolf Naegeli: Häufig wird der Be-zirksarzt an Unfallstellen und Tatorte geru-fen, um bei aussergewöhnlichen Todesfällen eine erste Einschätzung vorzunehmen, d.h. um abzuklären, ob der Tod natürlich oder nicht natürlich eingetreten ist. In letzterem Fall, ob ein Todesfall ohne Fremdeinwirkung, z.B. im Fall von Suizid oder durch Fremdein- wirkung, z.B. bei Totschlag, erfolgt ist. ▶

»STETHOSKOP, BLUTDRUCKMESSGERÄT, OHRENSPIEGEL UND HÄNDE UND FINGER SIND DAS FESTE ARSENAL AN DIAGNOSTISCHEN HILFSMITTELN.«

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30 AUSGABE HERBST 2013

Um hier eine Beurteilung abzugeben, greift der Bezirksarzt auf die medizinischen Befun-de und die Situation vor Ort zurück, natür-lich basierend und ergänzend zu den Ang-ben, welche ihm die diensthabende Polizei zum Fall liefert. Ist die Situation danach im-mer noch unklar, kommt das Institut für Rechtsmedizin zum Zug, welches dann im Auftrag von Polizei und Justiz zusätzliche medizinische und naturwissenschaftliche Untersuchungen durchführt, um Klarheit zu schaffen. Der zweithäufigste Fall ist die für-sorgerische Unterbringung in eine stationä-re Einrichtung, z. B. in eine Psychiatrische Klinik oder in anderen Fällen in eine Aus-nüchterungszelle, gegen den Willen des Be-troffenen. Solche Massnahmen sind immer ein schwerwie-gender Eingriff in die persön-liche Freiheit der Menschen, die wohlüber-legt und auf einer Anordnung des Bezirks-arztes beruhen müssen.

Kennen Sie die begangenen Straftaten so-wie das Strafausmass Ihrer Patienten im Gefängnis?Dr. med. Rolf Naegeli: Nein, ich will auf kei-nen Fall, dass das Delikt auf den mir zugäng-lichen Unterlagen, z. B. Krankenakten in ir-gendeiner Form ersichtlich ist. Somit kann ich meine Unvoreingenommenheit garantie-ren und das medizinische Problem genau so behandeln, wie ich es in meiner Hausarzt-praxis auch tun würde. Zwischen dem Un-tersuchungsgefängnis, dem RGAL und der Strafanstalt Saxerriet gibt es grosse Unter-schiede. Das Untersuchungsgefängnis ist einHochsicherheitsgefängnis, wo man unter-schiedlichen Insassen begegnet mit verhält-nismässig harmlosen Delikten bis hin zu ge-fährlichen Mördern. Die Inhaftierten sind aber von Gesetzes wegen noch nicht verur-teilt und somit gilt nach wie vor die Un-schuldsvermutung. Das Saxerriet auf der

anderen Seite ist eine offene Strafanstalt, ohne Mauern, wo vor allem Wirtschafts-, Drogen- und Strassenverkehrsdelinquenten untergebracht werden. Persönlich trenne ich aber ganz bewusst zwischen dem medizi- nischen Problem und der Straftat.

Welche Krankheiten werden im Gefängnis behandelt?Dr. med. Rolf Naegeli: Im Prinzip unterschei-den sich die Krankheiten wenig von denen, mit welchen ich in der hausärztlichen Praxi-stätigkeit konfrontiert bin. Patienten, welche gesundheitliche Probleme haben, werden nach allen Regeln der medizinischen Kunst behandelt. Da ein verhältnismässig hoher Anteil der Insassen für viele Jahre unterge-bracht ist, sind naturgemäss altersbedingte Zivilisationskrankheiten genauso ein Thema wie beim hausärztlichen Patientenkollektiv: Diabetes, Hypertonie bis hin zu koronaren

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Herzkrankheiten. Spezielle, im Vergleich zum zivilen Patientengut überproportional vorkommende Krankheiten wie z. B. HIV oder Hepatitis, manage ich gemeinsam mit der Abteilung für Infektiologie des Kantons-spitals St. Gallen. Hospitalisierungen oder Überweisungen zum Spezialisten laufen in der Strafanstalt Saxerriet relativ unkompli-ziert ab und werden in der Regel durch ei-nen speziellen Fahrdienst ausgeführt. Im Untersuchungsgefängnis läuft das natürlich anders, wenn da ein Häftling ein- oder über-wiesen werden muss, geschieht dies nie ohne eine Doppelstreife, Polizeibeamte und Handschellen.

Einen grundlegenden Unterschied zwischen Hausarztpatienten und Gefängnispatienten habe ich in Bezug auf die individuelle Ein-schätzung der Arbeitsfähigkeit erfahren. Während ich in der hausärztlichen Tätigkeit viele Patienten eher dazu ermuntern muss, nach einem Arbeitsdispens ihren Beruf wie-der auszuführen, erleben die Gefängnis- patienten eine Krankschreibung als Höchst-strafe. In der Strafanstalt Saxerriet wird

diese Massnahme nur im Ausnahmefall beansprucht, da die Arbeit dort eine will-kommene Abwechslung zum sonst eher ein-tönigen und langweiligen Gefängnisalltag darstellt.

Was hat sich in den vielen Jahren Ihrer reichen Berufstätigkeit am meisten verändert, wie fällt die Gesamtbilanz aus?Dr. med. Rolf Naegeli: Wenn ich heute auf meine 30-jährige Praxistätigkeit zurück- blicke, fällt mir schon auf, dass man aktuell über viele Phänomene spricht, z.B. Vitamin D3 oder B12 Mangel, die es früher wahr-scheinlich auch schon gegeben hat, die aber nicht diagnostiziert und kaum je behandelt wurden. Heute, 30 Jahre später, entstehen wieder andere Trends, die neue Diagnostik- und Behandlungsansätze mit sich bringen.Ein Beispiel dazu ist das Knochenmarködem (bone bruise), das nach einem Trauma mit-tels MRT diagnostiziert wird. Neu ist auch der Ultraschall, der früher nicht zur Verfü-gung stand und heute ein aussagekräftiges, nicht verzichtbares Diagnostikum darstellt.

Wesentlich scheint mir aber die Tatsache, dass man heute im Durchschnitt länger ge- sund bleibt. Ein 60-jähriger Mensch heute und damals ist so nicht zu vergleichen. Diese zusätzliche Vitalität, die mit einer gesteiger-ten Lebensqualität einhergeht, ist sicher- lich die Errungenschaft der modernen Me-dizin, allerdings auch nicht ganz kostenfrei. Diese Verlangsamung und Verschiebung des Alterns nach hinten auf dem Zeitstrahl for-dert die heutige Gesellschaft in verschie-denen Belangen heraus.

»WENN IN EINEM UNTERSUCHUNGS- GEFÄNGNIS EIN HÄFTLING ÜBERWIESEN WERDEN MUSS, GESCHIEHT DIES NIE OHNE EINE DOPPEL-STREIFE, POLIZEIBEAMTE UND HANDSCHELLEN.«

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Das Gespräch wurde geführt von Stephan Wilk.

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32 AUSGABE HERBST 2013

MÖGLICHST VIEL

NORMALITÄTIM ALLTAG BEWAHREN

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33AUSGABE HERBST 2013

Die Diagnose Krebs stellt einen tiefgreifen-den Einschnitt dar. Wenn die Krankheit das Leben in weiten Bereichen bestimmt, wächst der Wunsch, möglichst viel Normali-tät im Alltag zu bewahren. Dem gewohnten Aussehen kommt dabei eine grosse Bedeu-tung zu. Der chemotherapiebedingte Haar-verlust kann traumatisieren und stigmatisie-ren, denn diese Veränderung ist offenkundig.

Die Haare unterstreichen die eigene Identi-tät. Für viele Patienten wäre die Reduktion dieses Haarausfalls eine wichtige Kompo-nente zum Erhalt der Lebensqualität und somit eine grosse Hilfe bei ihrem Weg durch die Therapie.

Seit den siebziger Jahren wird die Kühlung der Kopfhaut während der Chemotherapie zur Verminderung des Haarausfalls ange-wendet. Diese Technik existiert seitdem in verschiedenen Formen, sei es als kühlendes Tuch, welches um den Kopf gewickelt wird, als Kältekissen in Form von Badehauben, welche im Gefrierfach gekühlt werden, oder als geräteunterstützte Kühlung.

Sysmex hat mit der Partnerfirma Dignitana diesen medizinischen Grundgedanken auf-genommen und technisch perfektioniert. ▶

Die Reduktion des Haarver- lustes trägt zum Erhalt der Lebens-qualität bei.

Dank moderner Sensortechnologie wird die Temperatur laufend an drei Stellen auf der Kopfhaut gemessen.

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34 AUSGABE HERBST 2013

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Die entwickelte Produktlösung DigniLife© besteht aus verschiedenen Facetten. Die Geräteeinheit DigniCap© ist ein computer-unterstütztes System, welches die Kopfhaut gezielt und kontrolliert kühlt. Die anato-misch geformten Kappen aus Silikon sind angenehm zu tragen und garantieren einen perfekten Kontakt zur Kopfhaut. Mittels modernster Sensortechnologie wird die Temperatur laufend an drei Stellen auf der Kopfhaut gemessen. Das System kühlt nur, wenn die Temperatur einen definierten Sollwert verlässt. Die Patienten werden so- mit nicht einem unnötigen Kältestress aus-gesetzt.

Dies ist aber nur die technische Seite des Geräts. Sysmex hat die Produktlösung in ei-nen Konzeptgedanken umgewandelt, weil die Erfahrung gezeigt hat, dass der Erfolg mehrere Faktoren hat.

Mit dem Kunden wird im Vorfeld einer Ins-tallation eine Workflowanalyse durchge-führt. In Folge wird die optimale Strategie zur Einführung des Systems besprochen, die den grösstmöglichen Therapieerfolg garan-tiert. Das Training und die Unterstützung für das Team sind in allen Phasen vollumfäng -lich, sowohl vor als auch während der Ein-führung in die Praxis. Regelmässige Nach-schulungen und eine gemeinsame Über- wachung der Therapieerfolge garantieren einen möglichst hohen Patientennutzen.

Alle Häuser werden zudem mit Material für die Patientenkommunikation unterstützt. Die DigniLife© Kunden profitieren zudem von dem Kundennetzwerk, da wir alle An-wender in regelmässigen Abständen an DigniLife© Treffen zusammenbringen, um den Erfahrungsaustausch zu fördern. DigniLife© verstehen wir als Versprechen an unsere Kunden, gemeinsam einen möglichst hohen therapeutischen Nutzen zu generieren.

DigniLife© wurde in verschiedenen Kliniken in Europa, so auch der Schweiz, bereits er-folgreich eingeführt. Verschiedene Häuser konnten in ersten klinischen Bewertungen zeigen, dass gute Erfolgschancen zum Haar-erhalt auch bei Brustkrebspatientinnen bestehen, die sowohl mit einer palliativen als auch mit einer adjuvanten Chemothe- rapie behandelt wurden. Die Therapie- erfolge unserer Kunden sind uns wichtig – mit DigniLife © hat Sysmex ein System, welches alle Facetten einer erfolgreichen Anwendung anspricht.

Beitrag von Dr. Christian Bauch Interview mit PD Dr. Friedrichs zur DigniCap-Studie im Mammazentrum Hamburg:

http://www.brustkrebs-diagnose.de/interview

Sowohl bei palliativer als auch adjuvanter Chemotherapie bestehen gute Chancen zum Haarerhalt.

Kein unnötiger Kältestress dank anatomisch geformten Kappen, verschiedenen Grössen und mehreren Sensoren.

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.sysmex-lifescience.com/dignilife

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35AUSGABE HERBST 2013

Die Analyseresultate, die mit dem CUBE ermittelt werden, können mit jenen von grossen, vollautomatisierten Laborsystemen ver-glichen werden.

Im Testportfolio enthalten sind neben den klassischen CRP-, hsCRP- auch Cystatin C- und PT(INR) Tests. Cystatin C ist ein Pro teinase-Hemmstoff, der in allen kernhaltigen Zellen produziert wird und im Plasma als auch im Serum bestimmt werden kann. Da Cystatin C fast gänzlich von proximalen Tubularzellen absor-biert und abgebaut wird, ist dieser Parameter ein exzellenter Indi-kator für die glomeruläre Filtrationsrate (GFR). Cystatin C eignet sich zur Früherkennung von Nierenerkrankungen, vor allem bei älteren Menschen, Menschen mit Diabetes, Hypertonie oder mit Herzmuskelerkrankungen. Die Ermittlung der Thromboplastinzeit – PT(INR) – ist die bevor-zugte Methode zum Beispiel:> für das präoperative Screening> zur Ermittlung von genetisch bedingten Schwächen

der Faktoren II, V, VII und X> und zum Monitoring von Patienten, die an einer oralen Antiko-

agulans-Therapie teilnehmen. Das kompakte CUBE ist die perfekte Lösung für das Praxislabor, das keine Kompromisse in der Analysequalität eingeht.

CUBE – DAS LABOR IM TASCHENFORMAT

PINNWAND

> WALK-AWAY-SYSTEM

> EINFACHE, INTUITIVE

BEDIENUNG

> INNOVATIVE HARD-

UND SOFTWARE

Weiterführende Links:

www.sysmex.ch www.tinyurl.com/eurolyser-cube

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36 AUSGABE HERBST 2013

KENNEN SIE SCHON UNSERE

NEUEN PODCASTS?»Kritischer Eisenmangel« und »Leben mit Eisenmangel«Wie oft sind Sie in Ihrer Praxistätigkeit mit unspezifischen Symptomen wie chronischer Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Schlaf-problemen oder Schwindel konfrontiert, die den Verdacht auf einen Eisenmangel lenken? Das Blutbild mit Hämoglobin, Leukozyten, Thrombozyten und MCV gibt einen ersten Aufschluss für den Basisbefund einer Anä-mie. An oberster Stelle bei den Abklärungen steht aber der Ferritinwert, der im Kontext von CRP zu betrachten ist. Das Ferritin re-agiert wie ein Akutphasenprotein und

macht deshalb die parallele CRP-Bestim-mung unerlässlich. Je nachdem, ob das CRP erhöht ist oder nicht, ist der Referenzbereich für Ferritin anders zu definieren. Denn trotz normalen Hämoglobinwerten können Eisen-speicher bereits leer sein. Professor Dr. med. Wolfgang Korte und Professor Dr. med. An-dreas Huber erläutern in den beiden Pod-casts, welche Faktoren bei der Bestimmung eines Eisenmangels eine zentrale Rolle spie-len und wie eine erfolgreiche Therapie erfol-gen kann.

Frühzeitige Entdeckung einer essenziellen Thrombozyt-hämie ver ringert Schlaganfall-risiko eines Klinikpatienten

Optimierte Blutkrebsbe-handlung – eine Patientin berichtet

Weitere Podcast-Folgen finden Sie im Apple iTunes Store sowie unter www.sysmex.ch/podcast

Impulse aus der Routine-analytik

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PODCAST

Sehen sie die kompletten Fälle unter

www.sysmex.ch/eisenmangelmonitoring

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37AUSGABE HERBST 2013

LESENSWERT

WIR MACHEN AUS IHREM DIAGNOSTISCHEN FALL EINEN PODCAST!

Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, wie unsere Podcast-Folgen entstehen?

Am Anfang steht immer ein guter Kun-denkontakt. Oft sind es Fälle, von denen Sie unseren Aussendienstmitarbeitern berichtet haben: Wann kann das richtige Verhalten von Labormitarbeitern in einer Notsituation helfen? Mit welchen Mitteln lässt sich die Kommunikation zwischen Labor und Klinik stetig verbessern? Wie können neue Parameter in der Routine und darüber hinaus einen wichtigen Beitrag für die Diagnostik leisten? Wie können die Lösungen von Sysmex die Effizienz im Labor steigern? Die interes- santesten Fälle werden ausgewählt und die Vorarbeit für das Storyboard kann be-ginnen. Es folgen ein oder zwei Drehtage mit unserem Kamerateam vor Ort. Der letzte Feinschliff erfolgt im Studio, wo der Film geschnitten und bearbeitet wird.

Haben auch Sie einen spannenden Fall, den Sie gerne als Podcast-Folge veröf-fentlichen wollen?

Dann bewerben Sie sich bei uns. Jeder als Podcast umgesetzte und veröffent-lichte Fall wird mit einem Apple iPad3 belohnt.

Wir belohnenSie mit einemApple iPad 3

Herausgegeben von Prof. Dr. Peter Luppa und Prof. Dr. Harald Schlebusch, Springer Medizin Verlag Heidelberg, ISBN-13: 978-3-540-79151-5

Labordiagnostik direkt am Krankenbett (POCT) wird im klinischen und ambulanten Bereich zunehmend eingesetzt. Dabei ergeben sich viele Fragen, u.a.:Welche Analysen lassen sich mit POCT durch-führen?Kann POCT die klassischen Laboruntersuchungen ersetzen? Wie zuverlässig sind die Messgeräte?

Auf diese und weitere Fragen erhalten Sie von führenden Experten Antworten: Medizinische und wirtschaftliche Bedeutung, Methodik und analytische Verfahren, Organisation, Klinische Anwendungen und Entwicklungstendenzen.

Das Werk richtet sich an Ärzte und Assistenzpersonal aller Fachrich-tungen in Klink oder Praxis, die POCT bereits anwenden oder ein- führen möchten.

LESENSWERTPOCT – PATIENTENNAHE LABORDIAGNOSTIK

WIR FREUEN UNS ÜBER IHRE IDEEN UND ANREGUNGEN

Möchten Sie gerne ein bestimmtes Thema aufgegriffen haben? Oder könnten Sie sich vorstellen, einmal selbst ein Themenblatt zu verfassen? Vielleicht möchten Sie sogar Ihr Labor oder Ihren Arbeitsplatz in einem Beitrag vorstellen? Dann schreiben Sie uns einfach an [email protected]

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AN

ZEIG

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IMPRESSUM HERAUSGEBER Sysmex Suisse AG

REDAKTION Stephan Wilk, Renata Ksiazek

REDAKTIONELLE BEITRÄGEChristian Bauch, Emmanuelle Cariglia, Ramona El Fatmi, Klaus Hoffmann, Renata Ksiazek, Stephan Wilk

KONTAKT [email protected]

GESTALTUNG Bartenbach BtoB GmbH und Co. KG, Mainz, Deutschland PRODUKTIONRTK Medientechnik AG, Kloten

ERSCHEINUNGSWEISE Halbjährlich

BEZUGSPREISCHF 10,– jährlich

SYSMEX SUISSE AG Tödistrasse 50, ch-8810 HorgenPhone +41 44 718 38 38 Fax +41 44 718 38 39 [email protected] · www.sysmex.ch

VORSCHAUDie nächste Ausgabe erscheint u.a. mit folgenden Themen:n Anwendungen von Cystatin C, einem Frühmarker für Nierenerkrankungen und Parameter zur Bestimmung der Nierenfunktion im Präsenzlaborn Wo Spitzensport und Labormedizin aufeinanderprallen, ein Besuch in Lausanne im Laboratoire suisse d’analyse du dopage (LAD)n Immer dann, wenn im Labor mit Durchflusszytometrie gearbeitet wird, stehen die Chancen gut, dass man auf die Marke Partec trifft.

Ein Besuch beim Pionier der kommerziellen Durchflusszytometer

www.sysmex.ch/schnelltestdiagnostik

www.sysmex.ch/xtra

Vielseitig, schnell und schlau wie die Präsenzdiagnostik