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Zeitraum 01.01.2018 – 31.12.2018 Akzo Nobel Industrial Chemicals GmbH und Neolyse Ibbenbüren GmbH Werk Ibbenbüren Ibbenbüren, 25.03.2019 Egbert Schasfoort (Werkleitung) Karen Lyding (QHSE&S Manager)

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Zeitraum 01.01.2018 – 31.12.2018

Akzo Nobel Industrial Chemicals GmbH undNeolyse Ibbenbüren GmbHWerk Ibbenbüren

Ibbenbüren, 25.03.2019Egbert Schasfoort (Werkleitung)Karen Lyding (QHSE&S Manager)

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Umwelterklärung 2019 02

rzeic

Das Unternehmen Seite 03

Die Unternehmenspolitik Seite 05

Unser Verhaltenskodex Seite 06

Produkte und Infrastruktur Seite 07

Bewertung der Umweltauswirkungen Seite 09

Zahlen, Daten und Fakten Seite 10

Umweltziele und –projekte Seite 30

Das Integrierte Managementsystem Seite 33

Begriffserklärungen Seite 35

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Umwelterklärung 2019 03

Der Geschäftsbereich Industrial Chemicals produziert undvertreibt hochreines Salz, Chlor, Natronlauge, Salzsäure,Chlormethane und Monochloressigsäure (MCA), Dimethyl-ether (DME). Eisenchlorid und Wasseraufbereitungs-chemikalien. Diese Produkte sind für das tägliche Lebenabsolut erforderlich und werden zum Beispiel bei derProduktion von Fahrzeugen, Glas, Hochleistungskunststoffen,Pharmazeutika, Futter- und Nahrungsmitteln (z. B. Jozo,Nezo, OneGrain und KNZ), Textilien und inDesinfektionsmitteln für Schwimmbäder genutzt.

Industrial Chemicals beschäftigt etwa 1.900 Mitarbeiter anseinen Standorten in den Niederlanden (Rotterdam, Hengelo,Delfzijl, Arnhem), Deutschland (Ibbenbüren, Frankfurt,Bitterfeld), Dänemark (Mariager), Schweden (Gothenburg)USA (LeMoyne, Chicago) und China (Taixing, Shanghai). DieAkzo Nobel Industrial Chemicals GmbH ist einTochertunternehmen der Akzo Nobel Specialtiy Chemicals mit3 Werken in Frankfurt, Bitterfeld, Ibbenbüren und beschäftigtetwa 450 Mitarbeiter.

Wir beschäftigen rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterund sind in über 80 Ländern tätig. UnsereUnternehmenswerte sind: Vorreiter sein, gemeinsamwachsen, Versprechen halten. Dabei bleiben wir unserenGrundprinzipien der Sicherheit, Integrität und Nachhaltigkeitverpflichtet.

Unsere Unternehmenswerte machen uns nicht nur zu einemBranchenführer, sondern auch zu einem zuverlässigenPartner, einem angesehenen Arbeitgeber und einemverantwortungsbewussten Mitglied der Gemeinschaften, indenen wir tätig sind.

Der Verkauf von AkzoNobel Specialty Chemicals an TheCarlyle Group wurde am 1. Oktober 2018 abgeschlossen undist nun ein eigenständiges Unternehmen mit dem NamenNouryon.

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Der Standort IbbenbürenDas Werk Ibbenbüren der Akzo Nobel Industrial Chemicals GmbH gehört gemeinsam mit drei weiteren Produzenten derchemischen Industrie zum Chemie-Verbund Ibbenbüren-Uffeln am Mittellandkanal. Die Verkehrsanbindungen sind durch denHafen am Mittellandkanal und die Autobahnanbindung über die A30 hervorragend.

Wir beschäftigen am Standort Ibbenbüren derzeitca. 130 Mitarbeiter in Produktion und Technik, Verwaltung,Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Qualitätssicherung,davon etwa 10 % Auszubildende. Das Werk liegt auf einemAreal von ca. 16 ha. Die Chlorproduktionskapazität mit demMembran-Verfahren beträgt 82.000 Tonnen Chlor pro Jahr.Unser Werk ist über Rohrleitungen mit unseren Kunden amStandort Ibbenbüren-Uffeln verbunden.

Am Standort Ibbenbüren wurde in 2017 noch eine Chlor-Alkali-Elektrolyse nach dem Amalgam-Verfahren für Siedesalzbetrieben. Die Produktion in dieser Anlage wurde am1. November 2017 eingestellt und die Anlage wird zur Zeitzurückgebaut. Zusätzlich betreiben wir eine Bleichlauge-Anlage, drei Salzsäure-Synthesen und zwei Anlagen zurHerstellung von Eisenchlorid- bzw. Eisenchloridsulfat-Lösungen. Die von uns produzierten Grundchemikalien tragenzur Herstellung einer Vielzahl von Produkten bei, wie z. B.Arzneimittel, Kosmetika, Lebensmittelzusatzstoffe, Farbstoffe,Kunststoffe, Kleb- und Dichtstoffe, Solarzellen, Leiterplatten,Reinigungs- und Desinfektionsmittel sowiePflanzenschutzmittel. Eisenbasierte Wasserchemikalienwerden zur Aufbereitung von Trinkwasser, zur Behandlungvon Abwasser und in der Papierindustrie eingesetzt.

Unsere Produkte sind:Neolyse Ibbenbüren GmbHChlorKalilaugeWasserstoff

Akzo Nobel Industrial Chemicals GmbHSalzsäureNatriumhypochlorit-LösungEisen(III)chlorid 40 %Eisen(II)chlorid 30 %Eisenchloridsulfat 41 %

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Umwelterklärung 2019 04

Bisher wurde in der Chlorelektrolyse am Standort Ibbenbürenausschließlich das Amalgam-Verfahren für Siedesalzangewendet. Als Alternative zu diesem Verfahren hat sich inden letzten Jahren das Membran-Verfahren durchgesetzt, dasheute bei der Chlor-Alkali-Elektrolyse als Beste VerfügbareTechnik (BVT) angesehen wird. Gemäß Gesetzgebung wurdedie Herstellung von Chlor und Lauge nach dem Amalgam-Verfahren am 1. November 2017 eingestellt.

Vor diesem Hintergrund und um den Ausstieg in einemwirtschaftlich verträglichen Rahmen zu gestalten, haben dieAkzo Nobel Industrial Chemicals GmbH und die EvonikFunctional Solutions GmbH, die am Standort Lülsdorf eineQuecksilber-Elektrolyse für Kalilauge betrieben hat, im Juli2015 ein Joint Venture für die Errichtung und den Betriebeiner Membranelektrolyse für Chlor und Kalilauge amStandort Ibbenbüren (die Neolyse Ibbenbüren GmbH)gegründet. Evonik Functional Solutions GmbH und AkzoNobel Industrial Chemicals GmbH sind mit jeweils 50 % andem neuen Unternehmen Neolyse Ibbenbüren GmbHbeteiligt.

Die neue Anlage setzt auf hochmoderne Technologie in derChlor- und Kaliproduktion“. Der ökologische Fußabdruck jederTonne Chlor, die in Ibbenbüren produziert wird, ist um etwa22 % verbessert; es wird weniger Energie verbraucht undweniger CO2 emittiert. Damit wird ein wichtiger Beitrag füreine umweltschonende und nachhaltige Produktion von Chlorund Kalilauge geleistet.

Die Inbetriebnahme der neuen Anlage hat die Zukunft desStandortes Ibbenbüren und des Chemieclusters langfristiggesichert und einen Rückzug der Chemischen Industrie ausder Region verhindert. Die Anlage hat eine jährliche Nenn-kapazität von ca. 130.000 Tonnen Kalilauge und 82.000Tonnen Chlor, wodurch eine zuverlässige Versorgung derKunden sichergestellt ist.

AkzoNobel übernimmt die Vermarktung von Chlor undWasserstoff oder verarbeitet diese Produkte direkt amStandort Ibbenbüren weiter. Evonik übernimmt die Kalilaugeder neuen Anlage zur Vermarktung und Weiterverarbeitungam eigenen Standort Lülsdorf, wo die Kalilauge unteranderem zu Kaliumcarbonat (Pottasche) weiterverarbeitetwird.

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Umwelterklärung 2019 05

Als AkzoNobel sind wir auf Grund unserer Werteverantwortlich für:· den Schutz der Gesundheit und Sicherheit unserer

Mitarbeiter, unserer Vertragspartner, unserer Kundenund unserer Nachbarn

· die Wahrung der Sicherheit unserer Mitarbeiter undunseres Eigentums sowie

· den Schutz der Umwelt

AkzoNobel unterstützt aktiv die Leitsätze der Charta fürnachhaltige Entwicklung der Internationalen Handelskammerund hat die Global Responsible Care Charter unterzeichnet.Zusätzlich zur Einhaltung von Gesetzen und behördlichenAuflagen wird unser Unternehmen die folgenden Ziele inenger Zusammenarbeit mit unseren Kunden, Lieferanten undHändlern verfolgen:

· Stellen Sie sicher, dass alle Geschäfte auf eine Art undWeise geführt werden, die mit den Anweisungen undVorgaben von AkzoNobel zu Gesundheit, Sicherheit,Arbeits- und Umweltschutz übereinstimmen

· Stellen Sie sicher, dass die Geschäfte so geführtwerden, dass sie Schäden von unseren Kunden,Mitarbeitern, Lieferanten, der Öffentlichkeit, anderenInteressegruppen und der Umwelt abwenden.

· Entwickeln, produzieren und vertreiben Sie unsereProdukte unter Beachtung aller HSE&S-Aspekte, stellenSie die Übereinstimmung mit dem AkzoNobel ProductStewardship Management-System sicher und verkaufenSie nur solche Produkte, die sicher transportiert,gelagert, verbraucht und entsorgt werden können.

· Schützen Sie Menschen, Sachwerte, geistigesEigentum und vertrauliche Informationen vorversehentlichen oder absichtlichen Verletzungen,Beschädigungen oder Verlust

· Kommunizieren Sie offen über die Art unsererAktivitäten, fördern Sie den Dialog und berichten Sieüber die Fortschritte bei unseren Leistungen im BereichGesundheit, Sicherheit und Umweltschutz

Um das zu erreichen, werden wir:· uns anspruchsvolle Ziele setzen und unsere Fortschritte

messen, um eine kontinuierliche Verbesserung beiunseren HSE&S-Leistungen sicherzustellen

· unseren Mitarbeitern und Vertragspartnern sichere undgesunde Arbeitsplätze bieten

· Informationen, Anweisungen und Schulungen anbieten,damit Mitarbeiter ihrer Verantwortung gerecht werdenkönnen, ihren Beitrag der Richtlinie gemäß zu leisten

· geeignete Informationen zu HSE&S für alleVertragspartner, Kunden und andere, die für unsarbeiten, mit unseren Produkten umgehen oder mitunseren Technologien arbeiten, bereitstellen

· die Umwelt schützen, indem wir durch entsprechendesDesign sowie Herstellungs-, Vertriebs- undEntsorgungsverfahren sowie durch die Förderungverantwortungsvoller Verwendung und Entsorgungs-Praktiken die Auswirkungen auf die Umwelt durchunsere Aktivitäten und Produkte vermeiden oderminimieren

· Produkte und Prozesse entwickeln, die dabei helfen,Ressourcen und die Umwelt zu bewahren

· Management-Praktiken einführen, um die Sicherheit inder gesamten Wertschöpfungskette zu steigern

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Umwelterklärung 2019 06

Das sind unsere Grundprinzipien:

Und so passt alles zusammen:

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Umwelterklärung 2019 07

Die Herstellung und Aufbereitung unserer Produkte erfolgt mitunterschiedlichen Produktionsanlagen und Produktions-verfahren:

Chlor, Kalilauge und Wasserstoff gewinnt man durch Chlor-Alkali-Elektrolyse. Dazu löst man Kaliumchlorid in Wasser undleitet es durch eine Elektrolysezelle. Hier passiert dieReaktion. Die an den beiden Elektroden angelegte Spannungsetzt die Lösung unter Strom. Die negativ geladenen Chlorid-Ionen zieht es zur Anode, dort entsteht das Chlor.

Die Kaliumionen gehen durch die Membrane und bilden ander Kathode Kalilauge und Wasserstoff. Im Vergleich zumMembranverfahren erreicht man in dem alten Verfahren eineLauge höherer Konzentration und größerer Reinheit bezüglichSalzverunreinigungen. Nachteil des Amalgamverfahrens sindder hohe Aufwand zur Verhinderung und Reduzierung vonQuecksilberemissionen und ein signifikant höhererspezifischer Stromverbrauch.

Der bei der Elektrolyse anfallende Wasserstoff wird sowohlverkauft sowie intern zur Dampferzeugung und zurSalzsäureproduktion verwendet. Die Kalilauge wird inverschiedenen Konzentrationen vertrieben, die durchVerdünnen mit Wasser hergestellt werden. Chlorbleichlauge(Natriumhypochlorit) bildet sich bei der Reaktion von Chlor mitNatronlauge.

Die eisenbasierten Wasserchemikalien werden inverschiedenen Qualitäten über unterschiedliche Prozessehergestellt. Eisen(II)chloridlösungen entstehen durch Lösenvon Magnetit in Salzsäure bzw. Lösen von Schrott inEisen(III)chloridlösung. Dabei können zusätzlich Altbeizenbzw. extern am Markt verfügbare Salzsäure mit eingesetztwerden. Eisen(III)chlorid wird aus diesen Lösungen durchOxidation mit Chlor erhalten. Eisenchloridsulfat entsteht ausEisen(II)sulfat durch Oxidation mit Chlor.

Unter anderem werden folgende Dienstleistungen vonexternen Anbietern in Anspruch genommen:

· Bereitstellung von Strom und Wasser· Fachgerechte Entsorgung der Abfälle durch Verwertung

und Beseitigung· Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Ibbenbüren bei der

Gefahrenabwehr· Betriebsärztliche Betreuung

Chlor ist ein Produkt, das bei unsachgemäßem Umgang oder ungewollter Freisetzung Menschen und Umwelt gefährden kann.Die Produktions- und Nebenanlagen des Werkes, die nach den gültigen Rechtsvorschriften bei den zuständigen Behördenangezeigt und genehmigt sind, fallen daher als einheitlicher Betriebsbereich der oberen Klasse unter die erweiterten Pflichtender Störfallverordnung im Bundesimmissionsschutz. Das bedeutet, dass wir in einem regelmäßig aktualisiertenSicherheitsbericht unser Sicherheitskonzept zur Verhinderung von Störfällen gegenüber den Aufsichtsbehörden darstellen undeinen Alarm- und Gefahrenabwehrplan erstellt haben, der für den Fall eines dennoch auftretenden Stoffaustrittes alleMaßnahmen zur Verminderung der Auswirkungen auf Menschen und Umwelt beschreibt. Die Abläufe aus diesem Alarm- undGefahrenabwehrplan werden anhand verschiedener Szenarien in direkter Abstimmung mit der Feuerwehr geübt. Eine großeFeuerwehrübung wurde im September 2018 durchgeführt und wird geplant alle 2 Jahre wiederholt. Gemäß §11 StörfallVinformieren wir über eine gemeinsame Broschüre mit anderen Unternehmen im Chemie-Verbund auch die Öffentlichkeit überdiese Maßnahmen, denn der Mittellandkanal ist eine öffentliche Wasserstraße und die nächste Wohnbebauung ist ca. 1.000Meter entfernt.

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Umwelterklärung 2019 08

AkzoNobel hat am Standort Ibbenbüren eine mobileRettungseinheit für den Einsatz bei Bahnunfällen mitChlorkesselwagen gebaut. Die so genannte Mobile Hypo Unit(MHU) kann überall in Deutschland eingesetzt werden undsorgt am Unfallort für die schnelle und sichere Umwandlungvon Chlorgas in wiederverwertbare Bleichlauge. Dadurchkönnen mögliche Belastungen für Mensch und Umweltminimiert werden. Das Notfallaggregat ist von seinerLeistungsfähigkeit her in Europa einzigartig und wurde vomBundesumweltministerium gefördert.

Die Rettungseinheit und ein speziell geschultes Einsatzteamkönnen im Notfall von TUIS angefordert werden. TUIS ist dasTransport-Unfall-Infomations- und Hilfeleistungssystem derChemischen Industrie, das von den Feuerwehren bei allenUnfällen mit Chemikalien alarmiert wird.

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Umwelterklärung 2019 09

Industrielle Tätigkeiten werden immer mit Auswirkungen aufdie Umwelt verbunden sein. Unser Anliegen ist es, dieseweitestgehend zu vermeiden oder zu vermindern.

Die Erfassung und Bewertung aller direkten und indirektenUmweltaspekte erfolgt nach der übergeordneten Prozedur derAkzoNobel Industrial Chemicals zur Analyse vonUmweltaspekten und -auswirkungen (Environmental Aspectand Impact Analysis). Dabei werden nach festgelegten undanerkannten Bewertungskriterien folgende Umweltaspekteberücksichtigt:

· allen Aktivitäten auf dem Werksgelände währendNormalbetrieb, bei An- und Abfahrprozessen sowieInstandhaltungen,

· aufgetretenen Ereignissen und einer generellenBewertung der Konsequenzen von Störfallsituationen,

· allen Transportaktivitäten von Roh- und Hilfsstoffen zumund der Produkte vom Werksgelände,

· dem Verbrauch von Ressourcen und den Emissionenbei der Herstellung der Hauptrohstoffe

Die Bewertung der Umweltaspekte erfolgt in zwei Schritten.Im ersten Schritt wird das Ausmaß jedes Umwelteinflussesentweder anhand gelisteter Faktoren nach dem EPS-System(Environmental Priority System) oder, wenn solche nichtverfügbar sind, mit einem Faktor aus einer Selbstbewertunggewichtet. In einem zweiten Schritt werden zusätzlich zujedem Umwelteinfluss die Übereinstimmung mit rechtlichenVerpflichtungen, freiwillig eingegangenen Programmen undAkzoNobel-internen Direktiven sowie die Anliegen von lokalenInteressensgruppen mit einbezogen. Die Daten werdenjährlich aktualisiert und alle drei Jahre neu bewertet. Indiesem Zuge werden auch Umweltziele undVerbesserungsmaßnahmen festgelegt und deren Umsetzungbewertet. Diese Bewertung ist ein wesentliches Element desUmweltmanagementsystems.

Elektrochemische Verfahren zeichnen sich generell durchUmweltfreundlichkeit aus und die Rohstoffe Wasser und Salzsind weder gefährlich noch als Ressource knapp. Den mitAbstand wesentlichsten direkten Umwelteinfluss hat jeglicheungewollte Freisetzung von unseren Produkten. Diese gilt essicher zu verhindern. Wesentliche indirekte Umwelteinflüssesind der mit der Strom- und Energieerzeugung verbundeneVerbrauch von fossilen Energieträgern und die CO2-Emissionsowie die mit dem Transport unserer Produkte verbundenenAbgasemissionen und potentielle Transportunfälle mitGefahrgut..

Am Standort Ibbenbüren stehen wegen desverfahrensbedingten Einsatzes von Quecksilber dessenEmissionen über die Luft und das Abwasser im Fokus. DesWeiteren werden als relevante, wenn auch nicht wesentlicheUmwelteinflüsse alle Verbräuche an Roh- und Hilfsstoffensowie Wasser, die weiteren Emissionen über Luft undAbwasser sowie die Abfälle ständig überwacht und optimiert.Der Flächenverbrauch spielt an einem angestammtenIndustriestandort nur eine untergeordnete Rolle, allerdingssind die Beseitigung von Altlasten aus den Anfangszeiten unddie Verhinderung von weiteren Bodenkontaminationen einwichtiger Aspekt.

Wir haben einen Jahresplan, den sogenanntenOperational Plan, in dem unsere Ziele für Verbesserungenund die zu deren Erreichen erforderlichen Maßnahmenformuliert sind. Das Management ist für die Entwicklungdieses Planes, die Bereitstellung der erforderlichen Mittel,die Veröffentlichung und seine effektive Umsetzungverantwortlich.

Unsere Umwelterklärung informiert über die von uns zurVerbesserung der Umweltsituation getroffenen Maßnahmensowie über andere, die Qualität, die Sicherheit und denGesundheitsschutz betreffende Aktivitäten und über dieaktuelle Umweltsituation am Standort. UmweltrelevanteProjekte bzw. Ziele und deren Ergebnisse werden in derUmwelterklärung dokumentiert.

Weiterhin sind alle Mitarbeiter der Akzo Nobel IndustrialChemicals GmbH aufgefordert, ständig unsere Arbeitsweisenzu hinterfragen und Verbesserungspotentiale aufzuzeigen.Dazu gibt es am Standort Ibbenbüren einVerbesserungsvorschlagswesen, bei dem jeder MitarbeiterVorschläge einreichen kann.

In Berichtsjahr 2018 erfolgte ein bestimmungsgemäßerBetrieb der gesamten Anlage ohne umweltschutz-relevante Ereignisse.

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Umwelterklärung 2019 10

· Produktionsmengen

· Rohstoffverbrauch

· Energieverbrauch

· Wassereinsatz

· Abwässer

· Emissionen und Störfälle

· Abfälle

· Bodenschutz

In den nachfolgenden Tabellen und Diagrammen sind dieEntwicklungen der Umweltauswirkungen von 2013 bis2018 dargestellt.

In vielen Tabellen sind neben den Mengenangaben zusätzlichdie Verhältnisse von Menge zu produzierter GesamtmengeProdukt angegeben (Menge/t Produkt). Soweit in den Grafikenrelative Größen dargestellt werden, beziehen sich dieseebenfalls auf die produzierte Gesamtmenge in Tonnen.

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Umwelterklärung 2019 11

Akzo Nobel Industrial Chemicals GmbH Werk Ibbenbüren

Produkte 2013 2014 2015 2016 2017* 2018*

Chlor 100 100 93 79 75 0 %

Natronlauge (in 100% NaOH) 100 99 97 79 75 0 %

Elektrolysefolgeprodukte 100 101 112 103 99 103 %

Wasserchemikalien 100 99 100 100 103 91 %Basisjahr 2013 = 100%* Produktion von Chlor und Natronlauge wurde am 01.11.2017 eingestellt

Hinweis: Chlor und Natronlaugen sind Produktionsmengen der Amalgamelektrolyse, die am 01.11.2017 stillgelegt wurde. EinTeil davon wurde für die Elektrolysefolgeprodukte und Wasserchemikalien weiterverarbeitet. Da die Tabelle zudem wederEigenverbräuche noch Wasseranteile in Produkten detailiert aufzeigt, stellt sie keine Mengenbilanz dar. Die Gesamtsummedient lediglich als Output der Organisation gemäß EMAS zur Referenzierung der Kernindikatoren pro Tonne Produkt.

0

50

100

150

200

250

300

350

400

450

2013 2014 2015 2016 2017 2018

%

Produktmengen

WasserchemikalienElektrolysefolgeprodukteNatronlaugeChlor

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Umwelterklärung 2019 12

Da die Produkte Chlor und Natronlauge nachAußerbetriebnahme der Amalgamelektrolyse weggefallensind, beschränkt sich die Produktion lediglich aufElektrolysefolgeprodukte und Wasserchemikalien. Darausresultiert eine deutlich verminderte Gesamtproduktion derAkzoNobel Industrial Chemicals GmbH. Chlor undWasserstoff werden von der AkzoNobel Industrial ChemicalGmbH über Rohrleitungen von der Neolyse IbbenbürenGmbH übernommen und zum Teil wieder als Rohstoffe fürdie Folgeprodukte bei Akzo Nobel Industrial ChemicalsGmbH oder bei anderen Unternehmen im Chemie-Verbundverwendet und per Kesselwagen an Kunden geliefert.

Am Standort Ibbenbüren-Uffeln erfolgt der Transport derProdukte per Rohrleitung zu den Nachbarunternehmen;weiter entfernte Kunden werden entsprechend ihrenWünschen über die Straße oder Bahn beliefert.

Straße77%

KLV0%

Rohrleitung17%

Schiff0%

Bahn6%

Transportwege der Produkte

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Umwelterklärung 2019 13

Rohstoff 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Salz (NaCl) 100 100 94 79 74 0 %

Schrott 100 50 68 99 125 121 %

Altbeizen 100 28 0 0 687 1.105 %

Magnetit 100 108 98 104 110 93 %

Eisen(II)sulfat 100 97 116 106 91 84 %

Chlor - - - - 100 1.088 %

Wasserstoff - - - - 100 1.120 %

pro Tonne Produkt 0,48 0,48 0,47 0,44 0,46 0,50 t/t

Basisjahr 2013 = 100%

Dies ist auch am Verbrauch pro TonneProdukt aus der Tabelle sowie derGrafik zum Rohstoffverbrauch guterkennbar. Da die Akzo Nobel IndustrialChemicals GmbH die Amalgam-elektrolyse am 01.11.2017 stillgelegthat, werden die Rohstoffe Chlor undWasserstoff von der NeolyseIbbenbüren GmbH eingekauft, und dannzu Folgeprodukten weiterverarbeitetoder direkt zum Kunden geliefert.Dadurch hat sich der Rohstoffeinsatzvon Salz zu Chlor und Wasserstoffverschoben.

Neben Rohstoffen werden in geringererMenge Hilfsstoffe benötigt, wie z. B.Reduktionsmittel, Filterhilfsmittel,Kühlmittel und Maschinenöle, dieteilweise nach ihrer Nutzung entsorgtwerden müssen. Schwefelsäure alsTrockenmittel für Chlor wird aber z. B.durch Wiederaufkonzentrierungmehrfach verwendet und kannanschließend in anderen Prozessenweiterverwendet werden.

Wasser als Rohstoff wird nachfolgend imKapitel "Wassereinsatz" betrachtet.

Die Bereitstellung der Rohstoffe von derNeolyse Ibbenbüren GmbH erfolgt überRohrleitung.

Ansonsten werden unterschiedlicheTransportmittel.genutzt. Siedesalz undMagnetit werden per Schiff und Schrott,Salzsäure,Eisen(II)sulfat, Schwefelsäuresowie Natriumcarbonat per LKWgeliefert. Durch die günstige Lage amMittellandkanal kann ein großer Anteilüber das umweltschonendeTransportmittel Schiff geliefert.

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Umwelterklärung 2019 14

0,0

0,2

0,4

0,6

2013 2014 2015 2016 2017 2018

t / t

Prod

ukt

RohstoffverbrauchSiedesalz Eisen(II)sulfat MagnetitSchrott Altbeizen Chlor

Straße33%

Schiff20%

Bahn2%

Rohrleitung50%

Transportwege der Rohstoffe

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Umwelterklärung 2019 15

Energien 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Strom 420.367 424.050 **395.916 321.535 310.979 13.888 MWhAnteil Strom aus erneuerbaren Energien(EE)* 1,4 2,0 0,3 0,7 1,7 10,2 %

Dampfverbrauch ANIC 26.685 24.744 25.169 26.051 24.118 25.349 t

Dampfverbrauch Standort 26.685 24.744 25.169 26.051 31.336 95.979 t

Wasserstoff 683 590 534 452 419 304 t

Öl 163 172 292 523 42 29 t

Erdgas 0 0 0 0 726 5.170 t* gemäß Angabe des Energieversorgers** geringere Chlorproduktion ab 2015

Da die Amalgamelektrolyse im November 2017 stillgelegtwurde, ist auch der Stromverbrauch der Akzo Nobel IndustrialChemicals GmbH deutlich gesunken. Hauptverbraucher sindjetzt die Wasserstoffverdichtung und dieKanalwasserpumpen. Diese versorgen den Standort mitKühlwasser.

Der Anteil an Erneuerbaren Energien am Strommix wird durchden Stromlieferanten RWE und die Zusammensetzung imdeutschen Stromnetz gebildet. Er lag 2018 bei 10,2 %.

Die AkzoNobel Industrial Chemicals GmbH versorgt denStandort auch mit Dampf. Durch die neueKalilaugeeindampfung der Neolyse Ibbenbüren GmbH warjedoch eine Erweiterung der Dampfkapazität nötig.

Der Dampfverbrauch der Akzo Nobel Industrial ChemicalsGmbH macht jetzt nur einen kleinen Anteil aus. Dampf wirdselbst erzeugt, entweder durch Verbrennung unsereseigenen Wasserstoffs, von Erdgas oder von Öl. Da wirgleichzeitig bestrebt sind, unseren Wasserstoff durchdirekten Verkauf und für die Produktion von Salzsäuremöglichst effizient zu nutzen, ist der Ölverbrauch gewissenSchwankungen unterworfen. Dieses zeigt sich besondersdeutlich in 2016, da durch die verringerte Wasserstoff-Produktion nicht ausreichend Wasserstoff zur Erzeugungvon Dampf zur Verfügung stand und vermehrt durch denEinsatz von Öl erzeugt werden musste. Durch die neueErdgasleitung an den 3 Dampfkesseln liegt der Ölanteil imletzten Jahr auf einem niedrigen Niveau.

Die schrittweise Verringerung der jährlichen Chlor-Kapazität ging einher mit einer Effizienz-Steigerung hinsichtlich derStromausbeute. Mit Außerbetriebnahme der Amalgam-Elektrolyse ist die Kennzahl Stromverbrauch zu Produkt der AkzoNobelIndustrial Chemicals GmbH deutlich geringer.

0,81 0,80 0,760,70 0,68

0,050,01 0,02 0,00 0,00 0,01 0,010,000,100,200,300,400,500,600,700,800,90

2013 2014 2015 2016 2017 2018

MW

h / t

Pro

dukt

Strom Anteil EE

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Umwelterklärung 2019 16

Da der Dampfverbrauch nicht direkt in Abhängigkeit zur Produktmenge steht, führt eine Verringerung der Produktionsmenge zueinem Anstieg des Dampfverbrauches pro t Produkt.

Die Ausnutzung der Brennstoffe hat sich kontinuierlich verbessert. Im Diagramm ist der Wirkungsgrad der Dampfproduktion derletzten 5 Jahre aufgetragen. Die Erneuerungen der Brennersteuerungen, die Installation der Economizer und zuletzt dieErhöhung der Auslastung haben zu dieser stetigen Verbesserung des Wirkungsgrades beigetragen.

0,052 0,048 0,0480,056 0,053

0,099

0,000

0,020

0,040

0,060

0,080

0,100

0,120

2013 2014 2015 2016 2017 2018

t / t

Prod

ukt

Dampf

0%

20%

40%

60%

80%

100%

2013 2014 2015 2016 2017 2018

Anteile Energieträger für die DampferzeugungErdgas Wasserstoff Öl

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Umwelterklärung 2019 17

Wassereinsatz 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Trinkwasser 414.694 413.263 409.893 374.546 367.013 145.524 m³ davon im

Prozess 370.036 370.123 358.972 324.303 302.148 121.300 m³pro TonneProdukt 0,80 0,78 0,79 0,80 0,81 0,57 m³/t

Kühlwasser 24.507.500 24.510.100 25.240.400 24.089.600 22.064.570 7.531.000 m³

Gesamt 24.922.194 24.923.363 25.650.293 24.464.146 22.431.583 7.676.524 m³

Der Kühlwasserverbrauch hat mit ca. 98 % dengrößten Anteil am Wassereinsatz. Kühlwasserwird dem Mittellandkanal entnommen undzurückgeführt. Die Temperatur wird, ebensowie die entnommene Kühlwassermenge,kontinuierlich überwacht. Der Einsatz vonKühlwasser bezogen auf die Produktionsmengeist jedoch deutlich gesunken, da der Bedarf fürdie Amalgam-Elektrolyse entfallen ist und nurnoch für die verbliebenen Prozesse zurHerstellung von WasserchemikalienKühlwasser benötigt wird.

Trinkwasser wird dem öffentlichen Wassernetzentnommen. Es wird zu einem überwiegendenAnteil nach der Entmineralisierung imProduktionsprozess zur Konzentrations-einstellung der Produkte verwendet.Eigentümer und Betreiber der Wasser-versorgungsanlagen ist der Wasser-versorgungsverband Tecklenburger Land.Durch die Außerbetriebnahme derMembrananlage ist der Wasserverbrauch pro tProdukt deutlich gesunken. Der größte Teil desWassers verbleibt in den verdünnten ProduktenSalzsäure, Natriumhypochlorit-Lösung und denWasserchemikalien.

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

2013 2014 2015 2016 2017 2018

m³ /

t Pr

oduk

t

Wassereinsatz in ProduktenTrinkwasser

0

10

20

30

40

50

60

2013 2014 2015 2016 2017 2018

m³ /

t Pr

oduk

tWassereinsatz zur Kühlung

Kühlwasser

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Umwelterklärung 2019 18

Abwassermenge 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Gesamtmenge 104.370 102.136 109.047 109.401 97.750 27.800 m³

m³/ Tonne Produkt* 0,202 0,193 0,209 0,234 0,215 0,066 m³/t*Produktmenge Gesamtstandort

Der Standort Ibbenbüren hat eine Erlaubnis alsDirekteinleiter für Abwässer in die Ibbenbürener Aa. Davordurchlaufen die Abwässer eine eigene Abwasser-reinigungsanlage.Die Abwassermenge ist gegen die Produktmenge desgesamten Standortes aufgetragen, da sowohl die AkzoNobel Industrial Chemicals GmbH als auch die NeolyseIbbenbüren GmbH die Abwasserreinigungsanlage nutzen.

Durch die Modernisierung der Elektrolyse am Standort wurde einedeutliche Abnahme der absoluten Abwassermenge und derAbwassermenge pro Tonne Produkt erreicht. Aufgrund derumweltschonenden Produktionsverfahren mit weitgehehendminimierten Abwasserströmen hat sich die jetzt genehmigteAbwassermenge von 130.000 m³/a auf 50.000 m³/a mehr alshalbiert. Im Vergleich zum Jahr 2017 hat sich die absoluteAbwassermenge um 70.000 m³ verringert.

Quecksilberhaltige Abwässer aus demRückbau der Amalgamelektrolysewerden zusätzlich vorher behandelt unddas entfernte Quecksilber wirdfachgerecht entsorgt. DerQuecksilbergehalt wird sowohl nach derso genannten Prozesswasser-Entquickungsanlage als auch im Ablaufder Abwasserreinigungsanlage (ARA)

online überwacht und darf 10 μg/l nachder Entquickung und 7 μg/l an derEinleitstelle nicht überschreiten. In beidenFällen erfolgt beiGrenzwertüberschreitung automatischeine Umschaltung, die eine Abgabe voneventuell zu hoch belastetem Abwasserverhindert.

Bezüglich Quecksilber konnten dieEmissionen über das Abwassereingehalten werden und unterschreitendeutlich den BVT-Grenzwert für denRückbau von Amalgamelektrolysen. Diein der folgenden Tabelle angegebenenMengen stellen die Abwasserinhalts-stoffe nach der Reinigung dar.

0,0

0,1

0,2

0,3

2013 2014 2015 2016 2017 2018

m³ /

t Pr

oduk

t

Abwassermenge

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Umwelterklärung 2019 19

Abwasserinhaltsstoffe 2013 2014 2015 2016 2017 2018

AOX 0,06 0,05 0,05 0,06 0,05 0,02 t

CSB 3,24 3,47 3,60 3,50 3,91 2,00 t

Quecksilber 0,17 0,10 0,18 0,16 0,33 0,04 kg

0

2

4

6

8

10

12

2013 2014 2015 2016 2017 2018

g/t P

rodu

ktCSB Grenzwert (g/t Produkt)

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2013 2014 2015 2016 2017 2018

mg/

t Pro

dukt

QuecksilberGrenzwert ARA (mg/t Produkt)

0,0

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

2013 2014 2015 2016 2017 2018

g/t P

rodu

kt

AOX Grenzwert (g/t Produkt)

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Umwelterklärung 2019 20

012345678

2013 2014 2015 2016 2017 2018

μg/l

Quecksilber Grenzwert ARA (Hg)

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

2013 2014 2015 2016 2017 2018

mg/

l

AOX Grenzwert

Für die Bestimmung der Giftigkeit gegenüber Fischeierngilt der § 6 Abs. 4 der Abwasserverordnung. Demnach giltdieser Parameter auch als eingehalten, wenn dieÜberschreitung dieses festgesetzten Wertes auf demGehalt an Sulfat und Chlorid beruht. DerVerdünnungsfaktor erhöht sich in diesen Fällen, um dieSumme der Konzentrationen von Chlorid und Sulfat imAbwasser, ausgedrückt in Gramm pro Liter, geteilt durchden organismusspezifischen Wert 3.Der Grenzwert wurde in der Grafik entsprechendangepasst. Es gab zu keinem Zeitpunkt eineÜberschreitung. Der Anstieg in 2014 beruht auf zeitlichbefristeten Versuchen in verschiedenstenProduktionsanlagen, den Trinkwasserverbrauch zusenken, sowie einer geänderten Fahrweise bei derHerstellung von demineralisiertem Wasser.

Die Konzentrationen der Abwasserparameter Fischeigifitigkeitund Quecksilber haben sich in 2018 verrringert. Der AOX-Parameter ist nahezu konstant geblieben. Die CSB-Konzentration ist hingegen angestiegen. Dies ist mit derReduzierung der Abwassermenge und dem darausresultierenden gestiegenen Anteil des Regeneratwassers ausder Demineralisierungsanlage zu erklären. Der CSB Gehalt imTrinkwasser konzentriert sich somit in der Abwasseranlage auf.Gemäß Abwasserverordnung Anhang 31 Teil B Absatz 4 kanndie Eingangkonzentration (Vorbelastung) des Trinkwassers beider zulässigen Einleitkonzentration mitberücksichtigt werden.Dies wurde bei der CSB Konzentration angewandt, sodass sichder CSB–Grenzwert entsprechend erhöht.

Der Standort ist seit Anfang 2018 regelmäßig in Kontakt mit der Bezirksregierung Münster im Hinblick auf die Veränderungender Abwasserzusammensetzung mit Außerbetriebnahme der Amalgamelektrolyse und der zukünftigen Veränderungen derAbwassereinleitungen in die Ibbenbürener Aa, die sich aus der Stilllegung der Bergbauaktivitäten der RAG ergeben.Insgesamt lässt sich aber feststellen, dass alle Schadstofffrachten in 2018 gegenüber den Vorjahren aufgrund der verringertenAbwassermenge deutlich gesunken sind.

0

2

4

6

8

2013 2014 2015 2016 2017 2018

Fakt

or G

Ei

FischeigiftigkeitGrenzwert (mit Verdünnungsfaktor)

020406080

100120

2013 2014 2015 2016 2017 2018

mg/

l

CSB Grenzwert gemäß AbwV (mg/L)

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Umwelterklärung 2019 21

Da die Amalgamelektrolyse seitNovember 2017 stillgelegt ist, gab es imJahr 2018 keine relevantenproduktionsrelatierten Quecksilber-emmissionen. Die Abfallströme desRückbaus werden gemäß dem mit derBezirksregierung Münster abgestimmtenRückbaukonzept in einem seperatenAbfallmanager verfolgt.

Die sehr geringen Emissionen über dasAbwasser wurden im vorigen Kapitelbereits näher erläutert. Die Emission vonQuecksilber über die Luft ist nur für denArbeitsschutz im Zellensaal relevant. Sowerden bei einer Ablufkonzentrationüber dem Arbeitsplatzgrenzwert von20 µg/m³ zusätzliche Arbeitsschutz-maßnahmen (Atemschutz) ergriffen.

Die Quecksilberwerte in Produktenwerden nach wie vor gemessen undliegen weit unter den vorgegebenenGrenzwerten und Spezifikationen.

Quecksilberemissionen(g pro t Chlor-Kapazität) 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Produkte 0,049 0,080 0,125 0,095 1,025 0,016

Abwasser 0,001 0,001 0,001 0,002 0,001 0,000

Luft 0,413 0,523 0,487 0,500 0,349 0,096

Abfall 0,138 0,035 0,032 0,031 0,022 0,002

Gesamt 0,601 0,639 0,645 0,628 1,397 0,114

In der weiteren Bewertung unsererUmweltaspekte haben wir sowohl alledirekt im Werk entstehenden Emissionenals auch indirekte Emissionenberücksichtigt.

Indirekte Emissionen entstehen vorallem bei der Erzeugung des durchunseren Energielieferanten zurVerfügung gestellten Stromes, aberauch z. B. beim Transport vonRohstoffen und Produkten. Da wir alsGroßverbraucher die bei derStromerzeugung entstehendenindirekten CO2-Emissionen als erheblichbetrachten, sind diese in der Tabellegenannt.

Im Vergleich dazu sind die direktenEmissionen von Kohlendioxid,Kohlenmonoxid, Stickoxide undSchwefeldioxid gering. Wie bereits imKapitel Energie erläutert, können wirauch Wasserstoff und seit 2017 Erdgasin der Dampferzeugung einsetzen unddamit die Emissionen durch dieÖlverbrennung reduzieren. Durch dieSubstitution von Öl durch Erdgaskonnten über 2000 t CO2 eingespartwerden.

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Umwelterklärung 2019 22

Emissionen 2013 2014 2015 2016 **2017 2018Kohlendioxid (CO2) indirekt ausStromerzeugung* 396.496 445.743 413.347 216.089 203.260 10.348 t

Kohlendioxid (CO2) direkt 569 600 1.016 1.820 1.831 ***14.289 t

Kohlenmonoxid (CO) 69 73 124 222 18 33 kg

Stickoxide (NOx) 1.446 1.539 1.454 1.883 1.064 ***4.471 kg

Schwefeldioxid (SO2) 337 356 603 1.080 83 ****k.B. kg

Stäube (PM) 12 12 21 37 3 2 kg

Quecksilber 51 65 61 49 37 9 kg

Gesamt direkt 571 602 1.018 1.823 1.832 14.298 t

* erhöhter Kohlestromanteil, daher Anstieg des CO2-Äquivalents** ab 2017 Einsatz von Erdgas*** erhöhte Dampfproduktionsmenge mit Brennstoff Erdgas**** k.B. keine Bestimmung

Treibhausgase wie Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Hydrogenfluorkohlenwasserstoffe (HFKW), perfluorierteKohlenwasserstoffe (FKW) und Schwefelhexafluorid (SF6) werden nicht emittiert.

Senkung des CO2-Äquivaltents durch effizienteren Energieeinsatz und höheren Anteil an grünem Strom im Einkauf

0,00,10,20,30,40,50,60,70,80,91,0

2013 2014 2015 2016 2017 2018

CO2 -Äquivalent in t / t Produkt

CO2 direkt CO2 indirekt

0,00000,00010,00010,00020,00020,00030,00030,00040,00040,00050,0005

2013 2014 2015 2016 2017 2018

Emissionen in kg/t ProduktCO Quecksilber Staub (PM)

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Umwelterklärung 2019 23

Neben den Stoffemissionen werden auch Lärmemissionen imHinblick auf Immissions- und Arbeitsschutz beachtet. Hierübersind detaillierte Lärmgutachten vorhanden. Die Koordinationder Lärmschutzmaßnahmen am Standort erfolgt durch denImmissionsschutzbeauftragten. Die gesetzlichen Vorgabenzum Lärm werden von der Akzo Nobel Industrial ChemicalsGmbH eingehalten. Wir betreiben weiterhin aktivLärmschutzmaßnahmen.

Im Berichtszeitraum von 2013 bis 2017 gab es keineBeschwerden von Nachbarn. In 2018 wurde aufgrund einerLärm-Beschwerde aus der Nachbarschaft einSchalltechnischer Meßbericht durch einen Sachverständigender Firma Wenker & Gesing vor Ort erstellt. Dieser stellte dieEinhaltung der TA Lärm mit ihren entsprechenden Vorgabenfest.

0

5

10

15

20

25

2013 2014 2015 2016 2017 2018

µg/m

³

Quecksilber

Abluft Prozess Abluft Zellensaal AGW

0,000

0,005

0,010

0,015

0,020

0,025

0,030

0,035

0,040

2013 2014 2015 2016 2017 2018

Emissionen in kg/t ProduktNOx SO2

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Umwelterklärung 2019 24

Abfälle 2013 2014 2015 2016 2017 2018

nicht gefährlicher Abfall zur Verwertung (NGV) 664 655 472 558 630 449 t

gefährliche Abfälle zur Verwertung (GV) 30 54 43 34 59 16 tgefährliche Abfälle zur Beseitigung (GB) 42 57 51 50 33 25 tNicht gefährlicher Abfall zur Beseitigung (NGB) 20 0 19 20 22 10 t

Gesamt 756 766 585 662 744 500 t

pro Tonne Produkt 1,5 1,4 1,1 1,4 1,6 1,9 kg/t

Anteil an Abfällen zur Verwertung 92 93 88 89 93 93 %

Entsprechend Kreislaufwirtschaftsgesetz werden Abfällegemäß §6 Abfallhierarchie in fünf Gruppen unterteilt. DerAnteil der Abfälle, die in die Verwertung gehen, liegt seitJahren bei über 90 %. Lediglich 7 % der Abfälle werden inDeponien oder thermischen Restabfallbehandlungsanlagenbeseitigt. Dieser Anteil hängt vom jeweiligen Produktmix ab.Die Abfallmenge pro t Produkt ist aufgrund der niedrigerenProduktionsmenge gestiegen. Die absolute Abfallmenge istgesunken.

Im Jahr 2018 fielen bisher für den Rückbau 564 TonnenAbfälle an. 450t Tonnen wurden der Verwertung, 114 Tonnender ordnungsgemäßen Beseitigung zugeführt. Damit wurdehier ein Verwertungsgrad von 80 % erreicht. Die größtenFraktionen, sind Metalle zur Verwertung, sowie metallischesQuecksilber und quecksilberhaltiges Eluat zur Beseitugung.Die Abfälle aus dem Rückbau sind in der obigen Bilanz nichtenthalten.

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Umwelterklärung 2019 25

0,0

0,5

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2,0

2013 2014 2015 2016 2017 2018

Gesamtabfallmenge in kg/t Produkt

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

1,4

1,6

1,8

2,0

2013 2014 2015 2016 2017 2018

Abfall nach Kategorien in kg/t ProduktNGV GB GV NGB

9

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Umwelterklärung 2019 26

Die Akzo Nobel Industrial Chemicals GmbH ist Eigentümervon ca. 50 % des Grund und Bodens des Werksgeländes, derRest ist gepachtet. Von den etwa 16 ha des Werksgeländessind ca. 40 % bebaut und versiegelt. Aufgrund der Lage indem seit langem vom Chemie-Verbund industriell genutztenGebiet am Hafen des Mittellandkanals stellt derFlächenverbrauch keine signifikante Umweltbelastung dar.

Das Werksgelände selbst ist mit der Inbetriebnahme derChlor-Alkali-Elektrolyse nach dem Amalgamverfahren 1962erstmalig industriell genutzt worden.

Auch wenn heute moderne Sicherheitseinrichtungen, ständigeProzesskontrolle und Begehungen, regelmäßige präventiveInstandhaltung sowie die Auffangwannen nachWasserhaushaltsgesetz (WHG) den Austritt von Stoffen undderen Eindringen ins Erdreich zuverlässig verhindern, gibt esdennoch aus den Anfangsjahren Altlasten im Boden.

Bereits vor einigen Jahren haben wir daher begonnen,vorhandene historische Informationen auszuwerten, denBoden auf Kontaminationen zu untersuchen, die gewonnenenKenntnisse zu bewerten, die Risiken einzuschätzen, möglicheMaßnahmen zu deren Beseitigung zu planen, mit denBehörden abzustimmen und durchzuführen. Es gibt vier lokalsehr begrenzte Bereiche mit nicht mobilen Kontaminationenvon halogenierten Kohlenwasserstoffen und Quecksilber. Eswird erwartet, dass die Maßnahmen nicht vor 2020abgeschlossen sein werden.

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Umwelterklärung 2019 27

Das Joint Venture Neolyse Ibbenbüren GmbH umfasst - zusätzlich zu der Membran-Elektrolyse - die Produktionsstufen derSalzaufbereitung und Chlorverarbeitung. Am 01. April 2016 wurden die bereits bestehenden Anlagen der Akzo Nobel IndustrialChemicals GmbH zur Chlorverarbeitung an die Neolyse Ibbenbüren GmbH verkauft. Die Neolyse Ibbenbüren GmbH hat abdiesem Zeitpunkt die Chlorverarbeitung am Standort Ibbenbüren übernommen.Die neue Membran-Elektrolyse wurde am 13. November 2017 in Betrieb genommen.

Produkte 2013 2014 2015 2016 2017* 2018

Chlor - - - - 100 1.088 %

Kalilauge - - - - 100 1.103 %

Wasserstoff - - - - 100 1.136 %* Inbetriebnahme am 13. November 2017

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Umwelterklärung 2019 28

Rohstoff 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Salz (KCl) - - - - 100 1.111 %Kaliumcarbonat - - - - 100 859 %Bariumchlorid - - - - 100 4.725 %Wasserstoffperoxid - - - - 100 404 %Salzsäure - - - - 100 1.261 %

pro Tonne Produkt - - - - 0,88 0,88 t/t

Energien 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Strom - - - 7.294 24.788 168.743 MWh

Anteil Strom auserneuerbaren Energien(EE)* - - - - 31,0 2,9 %

Dampf - - - - 7.218 63.062 t

Strom (pro t Produkt) - - - - 1,66 1,03 MWh/t

Dampf (pro t Produkt) - - - - 0,483 0,384 t/t* gemäß Angabe des Energieversorgers

Wassereinsatz 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Trinkwasser - - - - 10.129 121.358 m³

pro Tonne Produkt - - - - 0,68 0,74 m³/t

Kühlwasser - - - - 343.245 14.909.268 m³

Gesamt - - - - 353.374 15.030.626 m³

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Umwelterklärung 2019 29

Da die Neolyse Ibbenbüren GmbH die Abwasseranlage des Standortes nutzt, sei an dieser Stelle auf das Kapitel Abwasser derAkzo Nobel Industrial Chemicals GmbH verwiesen.

Emissionen 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Kohlendioxid (CO2)indirekt ausStromerzeugung - - - 4.902 19.392 131.822 t

Aus dem Betrieb der Chlorverarbeitung entstehen keine direkten Emissionen, Abfälle etc. Baustrom, Baustellenabfälle sindgering und werden deshalb nicht berichtet.Die Bedienung des o.g. Anlagen-Bereiches erfolgt durch eigene Mitarbeiter der Akzo Nobel Industrial Chemicals GmbH.Es gab keine umwelt- oder sicherheitsrelevanten Ereignisse.

Abfälle 2013 2014 2015 2016 2017 2018

nicht gefährlicher Abfall zur Verwertung (NGV) - - - - 0 93 t

gefährliche Abfälle zur Verwertung (GV) - - - - 0 0 tgefährliche Abfälle zur Beseitigung (GB) - - - - 0 0 tNicht gefährlicher Abfall zur Beseitigung (NGB) - - - - 215 *4.392 t

Gesamt - - - - 215 4.485 t

pro Tonne Produkt - - - - 14,4 27,3 kg/t

Anteil an Abfällen zur Verwertung - - - - 0 2 %

* Das Bromprozesswasser konnte auch im Jahr 2018 aufgrund der Zusammensetzung nicht in die lokale Abwassereinigung eingeleitet werden und muss deshalb mit LKW´s zum Joint Venture Partner Evonik nach Lülsdorf gebracht werden. Dort wird es in die Abwasserreinigung des Standortes geleitet. Der Standort Lülsdorf hat bis 2020 eine Erlaubnis, dieses Abwasser zu übernehmen. Es wurde bereits ein Projektteam gebildet, um sich mit der zukünftigen Situation nach Auslaufen der Erlaubnis zu befassen. Dieser Abfallstrom trat mit Anfahren der neuen Anlage November 2017 erstmals auf.

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Umwelterklärung 2019 30

Aus unserer Unternehmenspolitik und der Bewertung derUmweltauswirkungen ergeben sich Umweltziele, die es durchkonkrete Vorhaben umzusetzen gilt. Unter anderem sind diesVerringerung von Emissionen, Reduzierung der Abfallmengenund Einsparung von Ressourcen und Energien.

Projekte oder spezielle Einzelmaßnahmen mit hoherUmweltrelevanz werden von uns zu unseremUmweltprogramm zusammengefasst, Ziele, Maßnahmen,Termine und Verantwortlichkeiten werden darin festgelegt.

Im Folgenden sind die wichtigsten Projekte aus unserem aktuellen Umweltprogramm 2019 bis2023 sowie ein Rückblick abgeschlossener Projekte 2018 und älter dargestellt, anhand derenman die konkrete Verringerung der Umweltbelastung und Verbesserung desUmweltmanagementsystems nachvollziehen kann.

Ziel Projekt Verbesserungseffekt FertigstellungVerantwortlicherBereich

Umweltschutz undRessourcen-schonung(gestartet in 2015)

Umrüstung von Amalgam- aufMembranverfahren: InIbbenbüren soll gemeinsam mitEvonik eineMembranelektrolyse zurHerstellung von Chlor undKalilauge (KOH) errichtetwerden. AkzoNobel wird dieAnlage für das gegründeteJoint Venture betreiben.

Stromeinsparung ca. 30 %,Vermeidung vonQuecksilber beiEmissionen, in Produktenund im Arbeitsschutz.

Die Membranelektrolysein Ibbenbüren wurde am13. November 2017erfolgreich in Betriebgenommen. Dietatsächliche Einsparung2018 Elektrolsysestrompro t Chlor liegt imVergleich zum Jahr 2017bei 22 %.

Werkleitung;Produktion

Ressourcen-schonung

Nutzung der Laugewärme fürNatronlauge

Durch Lagerung von25%igerNatronlauge wirdkein Dampf mehr benötigt indem Lagertank N1,Einsparung ca. 0,3 t/h

Im November 2017fertiggestellt. Die geplanteEinsparung wurde erzielt.

Produktion

Resscourcen-schonung(gestartet in 2013)

Energieeinsparung im Rahmender Umrüstung aufMembrantechnologie auf Basiseines Energy Scan / CED 2015wurde eine Analyse derEnergieeinsparungspotenzialeam Standort durchgeführt.Spezialisten von AkzoNobelunterstützen Standorte inverschiedenen Stufen (EnergyScan oder CED -Comprehensive EnergyDiagnostic).Dabei soll auch dieAnalyse der möglichenenergetischen Einsparungeneiner Umstellung auf dasMembranverfahren, die 2014 inZusammenarbeit mit der FHMünster erstellt wurde, als Inputdienen. Im Energy Scan wirdunter Beachtung der geplantenUmrüstung der Gesamtstandortbetrachtet undVerbesserungsmaßnahmenüber die eigentliche Umrüstunghinaus ermittelt. Die Resultatedienen ebenfalls als Input für

Je nach Standort liefernEnergy Scans undComprehensive EnergyDiagnostics Maßnahmenzur Energieeinsparung vonca. 10 – 20 %. Das größtePotenzial am StandortIbbenbüren liegt natürlich inder Umstellung auf daseffizientereMembranverfahren. Jedochkönnen durch eine klugeKombination von weiterenVerbesserungen imRahmen desUmrüstungsprojekts nochweitereEnergieeinsparungenjenseits des Zellensaalsrealisiert werden. Hier istvor allem dieDampfkondensatrück-führung nach neustemStand der Technik zunennen. Die Einsparungbeträgt ca 120.000 m3

Trinkwasser/Jahr mit einem

Die Ideen zurKondensatrückgewinnungsind vollständig im Designfür die neueMembrananlageeingeflossen und werdenmit dem Neubaurealisiert. InbetriebnahmeWinter 2017 erfolgt. Eswerden ca. 70.000 m³Kondensat zurückgeführtund damit Trinkwassereingespart.

Produktion

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Umwelterklärung 2019 31

Ziel Projekt Verbesserungseffekt FertigstellungVerantwortlicherBereich

das Engineering der neuenAnlage.

Wärmeinhalt von 25.000GJ/a.

Umweltschutz(gestartet in2016)

Dampfkessel „1 und 2“ :Austausch Feuerungs-managment und Brennertechnikund Anbindung aller Kessel andas Erdgasnetz

Durch Austausch derBrennertechnik werden dieNOx-Emissionen halbiert(0,1 statt 0,2 g/m³). Erdgashat im Vergleich mit Öl eineniedrigere CO2-Emission.Durch die neueBrennertechnik wird derWasserstoffüberschuss zurAtmosphäre weitestgehendreduziert.

Kessel 2 in Q1 2017,Kessel 1 in Q2 2017 fertiggestellt, Kessel 3 im 4.Quartal 2017 fertiggestellt. Die geplantenEmmissionswerte (NOxund CO2) werden erreicht.2.113 t CO2-Einsparungdurch Einsatz von Erdgasanstelle von Öl im Jahre2018.

Produktion

Ressourcen-schonung(gestartet in 2016)

Installation eines Economizerfür Kessel 1 und 2

Energierückgewinnung;Effiziensverbesserung (jenach Betriebspunkt) bis zu5%.

Kessel 2 in Q1 2017,Kessel 1 in Q2 2017realisiert. ImVolllastbetrieb wurden 3 %erreicht.

Produktion

Resscourcen-schonung undUmweltschutz(gestartet in 2016)

Rücknahme undAufkonzentrierung vonSalzsäure aus LKW undBahnkesselwagen

Weniger Chlor- undWasserstoff-Verbrauch inden HCl-Synthesen; mehrWasserstoff verfügbar fürDampfkessel, wenigerWärmeableitung in Kanal.Weniger Kühlwasser-Verbrauch.

Q3 2017 umgesetzt:10.000 GWh Stromeingespart basierend aufdem mit demAmalgamverfahrenproduzierten Chlor. Für2018 sind, aufMembranelektrolysebasiert, 40.000 GWhEinsparung budgetiert.Das Projekt istabgeschlossen.

Produktion

Umweltschutz:Bodensanierung

Der auf Basis von Boden-untersuchungen zusammen mitexternen Umweltexpertenerstellte und inzwischen mit derBehörde abgestimmteBodensanierungsplan sollumgesetzt werden

Umsetzung von Phase 5der Bodensanierungsmaß-nahmen in Abstimmung mitden Behörden.

Beginn von Phase 5 (=Sanierungsplan inklusiveKostenschätzungdefiniert) in 2012 undMonitoring derSanierungsmaßnahmen.Abschluss derBodensanierung > 2020

QHSE/TechnischeDienste

Ressourcen-schonung(gestartet in 2013)

Im Zuge der Umrüstung auf dasMembranverfahren werdenzahlreiche Maßnahmen zurReduzierung von Wasserbedarfund Abwassererzeugungrealisiert.

Die Neuanlage wird nahezuabwasserfrei sein und auchhinsichtlich der benötigtenKühlwasser- undTrinkwassermengenoptimiert. DieAbwassermenge wird umca 35.000-40.000 m3/areduziert.

Anlage wurde am 13.November 2017erfolgreich angefahren.Gegenüber 2017 fast70.000 m³ wenigerAbwasser eingeleitet.Das entspricht einer Ein-sparung von über 70 %

Produktion

Abfallvermeidung(gestartet in 2017)

Spülwasser von Salzschiffen Spülwasser soll zu 100 % inden Prozess zurückgeführtwerden.

umgessetzt in Q3 2018 Produktion

Abfallvermeidung(gestartet in 2017)

Spülwasser Grobfilter Spülwasser soll zu 100 % inden Prozess zurückgeführtwerden

umgesetzt in Q2 2018 Produktion

Ressourcen-schonung undUmweltschutz(gestartet in 2018)

Verbesserung derAbwasserqualität aus demLabor

Rückführung in denProzess von unbehandeltenProben zu 100%

umgesetzt Ende 2018 Labor

Ressourcen-schonung undUmweltschutz(gestartet in 2018)

Reduzierung der Sulfatfracht Erhöhung des pH-Wertes inder ARA und Optimierungder Deionatregenerierungum die Fracht um 2 % zureduzieren.

geplant bis Ende 2019;Sulfatfracht konnte bereitsin 2018 verringert werden.

Produktion

Ressourcen-schonung undUmweltschutz(gestartet in 2018)

Reduzierung derAbwassermenge aus der Sole

Reduzierung derAbwassermenge aus derSole um 10 %;

Abwassermenge durcheine veränderteAbscheidung verringert.Projekt abgeschlossen.

Produktion

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Umwelterklärung 2019 32

Ziel Projekt Verbesserungseffekt FertigstellungVerantwortlicherBereich

Ressourcen-schonung(Vorprojekt gestartetin 2012)

Kühlwassereinsparung:Umsetzung derMachbarkeitsstudie derProduktion vondemineralisiertem Wassermit Kanalwasser alsRohstoff in einerMembranfiltrationsanlage.

Ersatz des RohstoffesTrinkwasser durch denRohstoff Kanalwasser fürdie Produktion vondemineralisiertem Wasser.Einsparung von ca. 250.000m3 Trinkwasser pro Jahr.

Ein Vorprojekt wurde2013 erfolgreichabgeschlossen. Projekt-Start geplant für 2020

Werkleitung;Produktion

Eduzierung derEmissionen(gestartet in 2017)

Tropfenabscheider FeCl3 Verbesserung derAbluftreinigungsanlage(mehrstufiger Aufbau)

Q1 2019 Produktion

Legal Complianceund Reduzierung derEmissionen(gestartet in 2017)

Rückbau Amalgam-Anlage Nach EU-Richtlinie wird dieAmalgam-Anlagedekontaminiert undzurückgebaut.

Projekt gestartet.Quecksilber ist bereitsentsorgt. Fertigstellungvorgesehen für 2022.

Werkleitung

Energieeinsparung(gestartet in 2018)

Lastganganalyse Strom undErdgas

Interpretation Lastgängeund Ableitung vonMaßnahmen. Schulung inQ3-2018. Einsparung von 3% Betriebsstrom.

Projekt gestartet, ersteErgebnisse werden in2019 erwartet.

Technologie

Energieeinsparung(gestartet in 2018)

Optimierung der FahrweiseWassertoffverdichter,Schulung undtechnische/organisatorischeMaßnahmen

Minimierung der Anzahllaufender VerdichterWasserstoff zur Versorgungdes Kunden(Stromeinsparung bis 15 %möglich)

2020 Technologie

Energieeinsparung(gestartet in 2019)

Einsatz einermagnetgekuppelten Pumpeim KOH-Bereich ohneEintrag von Sperrwasser inKOH

Einsparung Trinkwasser(Sperrwasser) vonca. 1.500 m3.Geringerer Bedarf anEnerige/Erdgas für dieAufkonzentrierung von KOHvon ca. 150.000 m3

Mitte 2019 Produktion

Ressourcen-schonung undReduzierung derEmissionen(gestartet in 2018)

Reduzierung derAbwassermenge aus derSole

Reduzierung derAbwassermenge aus derSole um 10 % durchRückführung von diversenFiltrat-Wässern,Waschwässern undKondensaten

Q4 2018 Produktion

Reduzierung derEmissionen(gestartet in 2017)

Reduzierung von HCl-Emissionen während desVerladeprozesses

Umrüstung aufGasrückführungssystem,Vermeidung vonEmissionen

Ende 2019 TechnischeDienste

Abfallvermeidung(gestartet 2018)

AlternativenBromprozesswasser überLülsdorf entsorgen

Vermeidung von Abfall undStraßentransporten

Ende 2019 Technologie

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Umwelterklärung 2019 33

Das Integrierte Managementsystem

Um den Umweltschutz im Unternehmen wirksam zu gestalten, ist dieEinbindung in die gesamte Organisation und deren Geschäftsprozessenotwendig.

Umweltschutz spiegelt sich in allen Bereichen desunternehmerischen Handelns wider. Aus diesem Grundbetrachten wir den Umweltschutz, einschließlichGesundheitsschutz, Sicherheit und Notfallmanagement,nicht losgelöst von wirtschaftlichen Zielen und derQualität, sondern als integralen Bestandteil sämtlicherBetriebsprozesse. Die schon in der Vergangenheit gutgelebte Praxis haben wir in unserem IntegriertenManagementsystem (IMS) systematisch beschrieben.

Das seit langem von den Standorten Bitterfeld und Ibbenbürengemeinsam geführte, integrierte Managementsystem fürQualität, Umwelt und Arbeitssicherheit ist seit 2006 nach allennachfolgend genannten Standards zertifiziert und wurde 2012erstmals um die nach EMAS erstellten und validiertenUmwelterklärungen beider Standorte erweitert

Dieser integrierte Ansatz ist unserer Auffassung nach sinnvoll,da die Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten dieser Systemegroß sind und die Ziele, die sie verfolgen, in unsererUnternehmenspolitik gleichrangig behandelt werden. Diesegleichrangige Verbesserung von Qualität, Sicherheit,Gesundheits- und Umweltschutz zeigt sich unter anderem darin,dass im Rahmen ihrer Aufgaben alle Mitarbeiter Verantwortungbei der Verfolgung dieser Zielsetzung tragen. Dafür muss jederMitarbeiter die Auswirkungen seiner Tätigkeit auf Qualität,Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz kennen.

Regelmäßige Schulungen und die Motivation der Mitarbeitersind dabei wesentliche Voraussetzungen, um neue Ideen,Prozesse und Systeme im Betrieb erfolgreich einzuführen.Die Einbeziehung der Mitarbeiter stärkt dieMitverantwortung und führt zu eigenenVerbesserungsvorschlägen. Die Wirkungsweise unseresManagementsystems überprüfen wir u.a. in jährlicheninternen Audits, und unsere Werksleitung bewertet dasSystem mehrmals jährlich im Managementreview.

Betriebliche Abläufe, Verfahren, Zuständigkeiten undVerantwortlichkeiten sind in einem gemeinsamen Handbuchund standortspezifischen Arbeitsanweisungen,Prüfvorschriften, Stellenbeschreibungen etc. präzisegeregelt und dokumentiert.

Im Unternehmen sind Umweltvertreter und Beauftragte fürz. B. Immissionsschutz, Störfall, Gefahrgut und Abfallbenannt. Um die Einhaltung aller umweltrechtlichenAnforderungen aus Rechtsvorschriften und Genehmigungenzu gewährleisten, führen wir ein entsprechendesRechtskataster und Genehmigungsverzeichnis. Einwebbasierter Compliance Manager unterstützt alleAbteilungsleiter und Beauftragte bei der rechtssicherenOrganisation im Betrieb.

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Umwelterklärung 2019 34

Die nächste konsolidierte Umwelterklärung erscheint im Jahr 2020.

Mit der PrüfungderUmwelterklärungwurde die

TÜV NORD CERTUmweltgutachterGmbHAm TÜV 130519 Hannover

beauftragt.

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Umwelterklärung 2019 35

AmalgamEine flüssige Legierung des alsKathode verwendetenQuecksilbers mit Natrium, welchesich in der Elektrolyse bildet. Eswird mit Wasser zu Natronlauge,Wasserstoff und Quecksilberzersetzt, das im Kreislauf wiederzur Elektrolyse verwendet wird.

AltbeizenBeizen werden bei derBearbeitung von Eisen zurReinigung der Oberflächenverwendet. Zum Beispiel wirdnach dem Warmwalzen von Eisendurch Salzsäurebäder der an derOberfläche entstandene, festeAbbrand (Zunder) entfernt.

AOXAdsorbierbare organischeHalogenverbindungen.Eine Gruppe von Abwasser-inhaltsstoffen, die durch einspezielles Analyseverfahrenerfasst wird.

AuditSystematischer, dokumentierterund objektiver Vergleich von Soll-Vorgaben und Ist-Zustand einerbetrachteten Einheit (Betrieb,Abteilung, Unternehmen)

BBSBehaviour Based Safety:Programm zur Verbesserung desArbeits- und Gesundheitsschutzes

CSBChemischer Sauerstoffbedarf. DerCSB-Wert gibt an, wievielSauerstoff zur vollständigenOxidation der Abwasser-inhaltsstoffe benötigt wird.

DIN EN ISO 14001Internationale Norm für einUmweltmanagementsystem

DIN EN ISO 9001Internationale Norm für einQualitätsmanagementsystem

EMAS IIIDie novellierte EMAS-Verordnung(EG) Nr. 1221/2009 über diefreiwillige Teilnahme vonOrganisationen an einemGemeinschaftssystem für Umwelt-management und Umwelt-betriebsprüfung (ABl. EG Nr. L342 S. 1 vom 22. Dezember2009) ist seit dem 11. Januar2010 in Kraft.

EmissionenEmissionen sind die auschemischen, technischen oderbiologischen Prozessen in dieUmwelt gelangenden festen,flüssigen und gasförmigen Stoffe.Geräusche, Erschütterungen,Wärme und Strahlen werden auchdazu gerechnet.

HSE&SHealth, Safety, Environment &Security (Gesundheit, Sicherheit,Arbeits- und Umweltschutz)

IMSIntegriertes Managementsystem

MagnetitWichtigstes oxidisches Eisenerzder allgemeinen chemischenZusammensetzung Fe3O4. BildetKristalle von graubrauner bisschwarzer, metallisch glänzenderFarbe.

Nachhaltige Entwicklung(Sustainable Development)Eine dauerhafte Entwicklung, dieden Bedürfnissen der heutigenGeneration entspricht, ohne dieMöglichkeiten zukünftigerGenerationen zu gefährden, ihreeigenen Bedürfnisse zubefriedigen und ihren Lebensstilzu wählen (Definition desBrundtland-Berichts 1987).

OHSAS 18001Anerkannter Standard für einArbeitsicherheitssystem, dessenStruktur sich an den NormenDIN EN ISO 9001 und DIN ENISO 14001 orientiert.

Produktverantwortung(Product Stewardship)Sicherheit, Gesundheits- undUmweltschutz als integralerBestandteil der Produktlebens-wege. Bestand der Initiative»Responsible Care®«(Verantwortliches Handeln).

RessourcenFaktoren, die z. B. zumBetreiben einer Produktionnotwendig sind; hierzu zählenRohstoffe, Energien, Kapital undMitarbeiter.

UmweltvertreterBeauftragte Mitarbeiter, zuderen Aufgabe es gehört, denbetrieblichen Umweltschutz zufördern und das umwelt-bewusste Verhalten allerMitarbeiter zu stärken.

Verantwortliches Handeln(Responsibel Care®)Eine weltweite Initiative derchemischen Industrie. Die teil-nehmenden Firmen verpflichtensich zur ständigen Ver-besserung von Sicherheit,Gesundheits- und Umweltschutzmit dem Ziel einer nachhaltigen,zukunftsverträglichen Ent-wicklung unserer Gesellschaft.

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Umwelterklärung 2019 36

Herausgeber

Akzo Nobel Industrial Chemicals GmbHWerk IbbenbürenHauptstrasse 4749479 Ibbenbüren

www.nouryon.com

ErscheinungsdatumApril 2019AnsprechpartnerEgbert Schasfoort (Werkleiter)Tel.: 05459 50-0