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SCHULPROGRAMM

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Impressum Berufskolleg Tecklenburger Land des Kreises Steinfurt in Ibbenbüren Wilhelmstraße 8 49477 Ibbenbüren Tel: 05451 50960 Fax: 05451 509650 Email: [email protected] Web: www.bk-ibb.de Version 5 September 2019 Redaktion Ralf Bokern Iris Henke

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Inhaltsverzeichnis

1 EINLEITUNG .............................................................................................................................. 1

2 LEITBILD .................................................................................................................................... 2

3 SCHULDARSTELLUNG ................................................................................................................ 3

3.1 Regionale Einbindung und Kooperationen ....................................................................... 3

3.2 Vollzeitschulisches Bildungsangebot ................................................................................ 6

3.2.1 Fachbereich Ernährungs- und Versorgungsmanagement ......................................... 6 3.2.2 Fachbereich Gesundheit, Soziales und Sport ............................................................ 7 3.2.3 Fachbereich Gestaltung ............................................................................................ 9 3.2.4 Fachbereich Technik ................................................................................................. 9

3.3 Teilzeitschulisches Angebot - Berufsschule .................................................................... 10

3.3.1 Erweiterte Schulabschlüsse .................................................................................... 11 3.3.2 Doppelqualifikation Fachhochschulreife ................................................................ 11 3.3.3 Zusatzqualifikation Digitale Fertigungsprozesse (Industrie 4.0) ............................. 12

3.4 Klassen für Jugendliche ohne Berufsausbildungsverhältnis ........................................... 13

3.4.1 Ausbildungsvorbereitung ........................................................................................ 13 3.4.2 Internationale Förderklassen .................................................................................. 13

3.4 Aufnahmevoraussetzungen und Abschlüsse .................................................................. 14

3.5 Schulleben....................................................................................................................... 16

3.5.1 Schülervertretung ................................................................................................... 16 3.5.2 Schulsanitätsdienst ................................................................................................. 16 3.5.3 Förderverein ........................................................................................................... 17

3.6 Bildungsgangübergreifende Schulprojekte ..................................................................... 17

3.6.1 „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ..................................................... 17 3.6.2 Europaprojekte ....................................................................................................... 19

4 SCHULENTWICKLUNGSPROZESSE ........................................................................................... 23

4.1 Evaluation bisheriger Schulentwicklungsprozesse ......................................................... 23

4.2 Vereinbarte Entwicklungsziele ........................................................................................ 24

4.2.1 Stärkung der individuellen Förderung durch gezielte Beratung der Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer ............................................................................. 24 4.2.2 Ausbau von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung ............................................. 25 4.2.3 Standardisierung einer bildungsgangbezogenen Evaluationskultur ....................... 26 4.2.4 Weiterentwicklung des Medienkonzeptes ............................................................. 26 4.2.5 Implementierung von Zusatzqualifikationen in der Berufsschule .......................... 28

4.3 Weitere Arbeitsfelder ..................................................................................................... 29

4.3.1 Weitere Maßnahmen zur individuellen Förderung ................................................ 29 4.3.2 Beratung durch ein multiprofessionelles Team ...................................................... 30 4.3.3 Übergangsmanagement .......................................................................................... 32 4.3.4 Gender-Mainstreaming ........................................................................................... 33 4.3.5 Fortbildungsplanung ............................................................................................... 34 4.3.6 Optimierung der Informations- und Kommunikationsstruktur .............................. 35 4.3.7 Aktivitäten zur Stärkung der Schulkultur ................................................................ 35

5 AUSBLICK ................................................................................................................................ 37

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1 Einleitung Als Grundlage zur Erstellung des Schulprogramms dient der Runderlass des Ministeriums für Schule und Weiterbildung vom 16.9.2005, der die Grundbe-standteile der Schuldarstellung und Planung der Schulentwicklung beschreibt. Das erste erstellte Schulprogramm vom 14.02.2001 liegt hier in der fünften überarbeiteten Version vor. Hierzu hat sich eine Arbeitsgruppe (Schulpro-grammgruppe) gebildet, die die folgenden Fragestellungen als Basis ihrer Ar-beit sieht:

a) Was ist ein Schulprogramm? Im Schulprogramm wird ein Leitbild formuliert, das die Leitideen und damit die pädagogische Grundorientierung der Schule beschreibt. Neben der Beschreibung der schulischen Besonderheiten werden Entwick-lungsziele benannt, die realistisch und überprüfbar sind. Durch die Schärfung der pädagogischen Zielrichtung wird die Qualitätsentwicklung und –sicherung an Schulen forciert. Somit ist sie Teil der Schulentwicklung. b) An wen richtet sich das Schulprogramm? Das Schulprogramm wird für alle am Lernprozess beteiligten Personen und Organisationen erstellt. Hierzu gehören Schülerinnen und Schüler, Eltern, Leh-rerinnen und Lehrer und Betriebe, aber auch Organisationen, wie z.B. Kam-mern und Bildungsträger.

Im nachfolgenden Schulprogramm wird nach der Darstellung des überarbeite-ten Leitbildes (vgl. Kap. 2) eine Bestandsaufnahme über die Schulorganisation, die regionale Einbindung und die vorhandenen Teilzeit- und Vollzeitbildungs-gänge durchgeführt (vgl. Kap. 3). Außerdem werden Elemente des Schulle-bens und bildungsgangübergreifende Schulprojekte vorgestellt. Darauf folgt die Beschreibung der Schulentwicklung (vgl. Kap. 4) mit Hilfe von konkreten Entwicklungszielen. Durch erhebliche Einschränkungen im Schulbetrieb auf-grund der energetischen Sanierung wurden Projekte der Schulentwicklung allerdings im Ablauf verzögert bzw. behindert. Der abschließende Ausblick verweist auf die besondere Relevanz der vereinbarten Entwicklungsziele für die zukünftige Schulprogrammarbeit am Berufskolleg Tecklenburger Land (vgl. Kap.5).

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-2- 2 Leitbild Wir wollen die Lern- und Lebenschancen der Schülerinnen und Schüler in einem von Respekt und Toleranz geprägten Klima verbessern. Das sind die Grundsätze, die unser tägliches Handeln leiten:

Konkret heißt das:

Wir fördern selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen und Handeln im Sin-ne einer ganzheitlichen Per-sönlichkeitsentwicklung.

Wir fördern unsere Schülerinnen und Schüler durch individuelle und bedarfsgerechte Unter-richtsangebote.

Wir setzen uns ein für die Einrichtung von Beratungsangeboten für Schülerinnen und Schüler, um ihre persönliche und berufliche Weiterentwicklung zu unterstützen.

Wir orientieren unsere Bildungsarbeit an den sich ständig im Wandel befindlichen technologi-schen, arbeitsweltlichen und gesellschaftlichen Anforderungen.

Wir fördern die Medienkompetenz unserer Schülerinnen und Schüler im Zeitalter der Digitali-sierung.

Wir sichern die Qualität des Lehrens und Lernens durch kontinuierliche Evaluationsmaßnah-men.

Wir fördern die Öffnung von Schule in Zusammenarbeit mit schulischen und außerschulischen Partnern.

Wir arbeiten an einer Struktur zur Sicherung einer kontinuierlichen und effizienten Lehrerfort-bildung.

Wir sehen unseren Auftrag in der Entwicklung und Etablierung von Maßnahmen, Aktionen und Einrichtungen zur Förderung der Gesundheit, der Schulkultur und des gemeinsamen Schullebens.

Wir fördern Umweltschutz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Rahmen unserer Bildungsar-beit.

Wir legen Wert auf gute Ernährung, Bewegung und ein gesundheitsbewusstes Verhalten.

Wir respektieren die Verschiedenheiten und fördern die Gemeinsamkeiten unterschiedlicher Kulturen.

Wir legen Wert auf die Gleichstellung beider Geschlechter.

Wir stellen die Zukunftsori-entierung unserer Bildungs-arbeit sicher.

Wir legen Wert auf die Gesundheitsförderung aller am Schulleben Betei-ligten.

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3 Schuldarstellung

Das Berufskolleg Tecklenburger Land liegt im Nordosten des Kreises Steinfurt. Das Einzugsgebiet wird begrenzt durch das Land Niedersachsen, die Stadt Münster und die Schulbezirke der Berufskollegs in Steinfurt und Rheine. Der-zeit werden an der Schule rund 2200 Schülerinnen und Schüler durch 116 Leh-rerinnen und Lehrer unterrichtet. Zum weiteren Personal gehören die Mitar-beiterinnen des Schulbüros, die Hausmeister, zwei Schulsozialarbeiter (vgl. Kap. 4.3.2) und ein Schulverwaltungsassistent. Die durchgeführte Sanierung seit dem Schuljahr 2017/2018 bietet neue Möglichkeiten in pädagogischer und unterrichtsorganisatorischer Hinsicht. Die neu errichteten Selbstlernin-seln oder die neu strukturierten und modernisierten Labor- und Unterrichts-räume sind zeitgemäß und flexibel einsetzbar.

3.1 Regionale Einbindung und Kooperationen

Die Region Tecklenburger Land steckt mitten in der Phase der sogenannten Kohlekonversion. Jahrzehntelang war die Ruhrkohle AG der größte Arbeitge-ber und Ausbildungsbetrieb der Region. Außerdem war sie Impulsgeber für die Auftragslage des heimischen Mittelstandes. Ende 2017 wurde die Zeche am Standort Ibbenbüren geschlossen und die Kohleförderung eingestellt. Dies stellt die heimische Politik und Wirtschaft vor große Herausforderungen. Auch das Berufskolleg Tecklenburger Land ist hier als Anbieter der regionalen Bil-dungslandschaft gefragt, mögliche Lücken im Bereich der Aus- und Weiterbil-dung zu schließen.

Rund um Ibbenbüren existieren eine Reihe von kleinen und mittleren Indust-rie- und Handwerksbetrieben. Diese bieten eine Vielzahl gewerblicher Ausbil-dungsberufe. Daraus ergibt sich eine stark differenzierte Bündelschule in einer ländlichen Umgebung mit zum Teil erheblichen Anfahrtswegen für die Schüle-rinnen und Schüler.

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Im Vollzeitbereich werden Bildungsgänge in verschiedensten Fachbereichen mit unterschiedlichen Abschlüssen angeboten.

Die vielfältigen Kooperationen und Außenkontakte des Berufskollegs Tecklen-burger Land sollen hier exemplarisch aufgeführt werden: a) Kooperationen mit Firmen, Vereinen, Bildungsträgern und öffentlichen Trägern Die Kooperation erfolgt auf unterschiedlichen Ebenen. Zu erwähnen ist hier insbesondere die Zusammenarbeit mit verschiedenen Einrichtungen im Rah-men der Praxisanleitung und -begleitung. Auch die Kooperation mit Einrich-tungen, die die sozialpädagogische Betreuung Jugendlicher ohne Ausbildungs-vertrag übernehmen, ist hervorzuheben. b) Prüfungsausschüsse Das Berufskolleg Tecklenburger Land stellt Vertreterinnen und Vertreter für die Prüfungsausschüsse der Handwerkskammer und der Industrie- und Han-delskammer. Hier erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit den Vertreterinnen und Vertretern der Ausbildungsbetriebe. Im Einzelnen sind dies auf Handwerksebene:

Feinwerkmechaniker/in

Metallbauer/in

Anlagenmechaniker/in - Sanitär-, Heizungs- u. Klimatechnik

Friseur/in

Kraftfahrzeugmechatroniker/in

Elektroniker/-in für Energie- und Gebäudetechnik

Maurer/in

auf Industrieebene:

Berufskraftfahrer/in

Industriemechaniker/in

Zerspanungsmechaniker/in

Elektroniker/in für Betriebstechnik

Mechatroniker/in

Packmitteltechnologe/in c) Lernortübergreifende Projekte Projekte werden mit Unternehmen aus Handwerk und Industrie sowie öffent-lichen Trägern in Kooperationen durchgeführt. Als Beispiel sind hier die Me-chatroniker-Projekte zu nennen, die arbeitsteilig in Schule und Ausbildungsbe-trieb realisiert werden. Darüber hinaus werden zahlreiche Unterrichtsthemen im Rahmen von Exkursionen und Betriebsbesuchen erschlossen. Seit 2019 finden gemeinsame Schulungen von Lehrkräften und Ausbildern örtlicher In-dustriebetriebe statt im Rahmen der Zusatzqualifikation „Digitale Fertigungs-prozesse“ (s. Kap. 3.3.3) statt. Die Teilnehmer werden in den Handlungsfel-dern geschult, Produktionsabläufe zu analysieren und im Sinne von Industrie 4.0 zu bewerten.

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d) Medien Regionale Printmedien, Rundfunk und Fernsehen berichten über schulische Ereignisse. Die Schule kommuniziert aktuelle Beiträge zum Schulleben ständig auf der schuleigenen Web-Site www.bk-ibb.de. e) Agentur für Arbeit/Stadt Ibbenbüren In regelmäßigen Abständen wird im Gebäude des Berufskollegs und an weite-ren Orten in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und der Stadt Ibben-büren bzw. Lengerich eine Berufswahlmesse durchgeführt. Hier erhalten In-nungen, Unternehmen und Institutionen die Gelegenheit, ausbildungsrelevan-te Informationen an Eltern und junge Menschen weiterzugeben.

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3.2 Vollzeitschulisches Bildungsangebot

3.2.1 Fachbereich Ernährungs- und Versorgungsmanagement Im Bereich Ernährungs- und Versorgungsmanagement werden an unserer Schule zeitgemäße, fundierte und praxisorientierte Kenntnisse und Fähigkei-ten vermittelt. Durch das Arbeiten in modernen Küchen u.a. mit Systemgast-ronomieausstattung erleben die Schülerinnen und Schüler einen praxisnahen Unterricht, der sie auf die Tätigkeit in der freien Wirtschaft vorbereitet. Bei der Speiseplanerstellung wird dabei großen Wert auf Saisonalität und Nachhaltigkeit der Grundprodukte gelegt. Bei den eigens für unsere Schule geschriebenen Rezepten werden moderne, ernährungsphysiologische Er-kenntnisse sowie Essensvorlieben aus anderen Kulturkreisen berücksichtigt.

Folgende Bildungsgänge werden am Berufskolleg Tecklenburger Land im Be-reich Ernährungs- und Versorgungsmanagement angeboten:

einjährige Berufsfachschule für Ernährungs- und Versorgungsmanage-ment (BF1/2-EV)

Berufsfachschule Ernährungs- und Versorgungsmanagement (BFH), Fachrichtung: „staatlich geprüfte/staatlich geprüfter Assis-tent/Assistentin für Ernährung und Versorgung“

Die einjährige Berufsfachschule für Ernährungs- und Versorgungsmanagement unterteilt sich in den Typ 1 und Typ 2. In der Berufsfachschule Typ 1 werden Schülerinnen und Schüler mit einem Hauptschulabschluss nach Klasse 9 auf-genommen. Sie können neben den beruflichen Kenntnissen den Hauptschul-abschluss nach Klasse 10A erwerben. In der Berufsfachschule Typ 2 werden Schülerinnen und Schüler mit einem Hauptschulabschluss nach Klasse 10A aufgenommen. Sie können neben den beruflichen Kenntnissen die Fachober-schulreife und ggfs. die Qualifikation zum Besuch der gymnasialen Oberstufe erwerben. In die zweijährige Berufsfachschule für Ernährungs- und Versorgungsma-nagement werden Schülerinnen und Schüler aufgenommen, die mindestens über den Hauptschulabschluss nach Klasse 9 verfügen. Die Ausbildung in der Schule ist stark praxisorientiert und wird durch betriebliche Praxis im Umfang von 16 Wochen ergänzt. Neben dem Berufsabschluss „staatlich geprüf-

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te/staatlich geprüfter Assistent/Assistentin für Ernährung und Versorgung“ wird der mittlere Bildungsabschluss Fachoberschulreife erworben, bei ent-sprechenden Noten auch die Qualifikation zum Besuch der gymnasialen Ober-stufe. In beiden Schulformen lernt man in einem dreiwöchigen Praktikum die betriebliche Praxis kennen. 3.2.2 Fachbereich Gesundheit, Soziales und Sport Das breite Spektrum der Ausbildungsmöglichkeiten im Fachbereich des Sozial- und Gesundheitswesens am Berufskolleg zeigt, welch hohe Bedeutung eine qualifizierte Ausbildung in diesen Bereichen in unserer Gesellschaft zukommt. So können die Schülerinnen und Schüler je nach Neigung und schulischer Vor-bildung zwischen Bildungsgängen in den Bereichen Soziales und Gesundheit wählen. Hier erfahren und erlernen die Schülerinnen und Schüler neben dem Unterricht in den allgemeinbildenden Fächern, den sachgerechten und ver-antwortungsvollen Umgang mit dem gemeinsamen Nenner dieses Fachberei-ches: dem Menschen. Das Angebot umfasst folgende Bildungsgänge:

zweijährige Berufsfachschule für Sozial- und Gesundheitswesen (Sozialassistent/in oder Kinderpfleger/in)

zweijährige Fachoberschule für Gesundheit und Soziales

Fachschule für Heilerziehungspflege (seit 2013/2014) bzw. für Sozialpädagogik

Berufliches Gymnasium mit dem Schwerpunkt Erzieher/in

Berufliches Gymnasium (Freizeitsportleiter/in) In der zweijährigen Berufsfachschule für Sozial- und Gesundheitswesen er-werben die Jugendlichen berufliche Kenntnisse, die auf eine Berufsausbildung im sozialen Bereich vorbereitet. Zudem kann die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe erworben werden. Zusätzlich können die Schüle-rinnen und Schüler der zweijährigen Berufsfachschule für Sozialwesen mit einem 16-wöchigen Praktikum den möglichen Schulabschluss Fachoberschul-reife um eine schulische Berufsausbildung („staatlich anerkannte Sozialassis-tentin/staatlich anerkannter Sozialassistent“ bzw. „staatlich anerkannte Kin-derpflegerin/staatlich anerkannter Kinderpfleger“) ergänzen. Die Fachoberschule für Gesundheit und Soziales vermittelt in einem zweijäh-rigen Bildungsgang vertiefte berufliche Fachkenntnisse und eine erweiterte Allgemeinbildung mit der Qualifikation "Fachhochschulreife" und berechtigt die Schülerinnen und Schüler zum Studium an einer Fachhochschule. Mit Beginn des Schuljahres 2013/2014 wurde erstmalig am Berufskolleg Teck-lenburger Land der Bildungsgang der Heilerziehungspflege angeboten. Hier werden die Studierenden zu sozialpädagogischen und pflegerischen Fachkräf-ten in der Behindertenhilfe ausgebildet. Neben der allgemeinen Fachhoch-schulreife kann durch ein sich anschließendes einjähriges Berufspraktikum der Berufsabschluss zur "staatlich anerkannten Heilerziehungspflegerin“ bzw. zum "staatlich anerkannten Heilerziehungspfleger" erworben werden.

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Im Kinder- und Jugendbereich bietet die Fachschule für Sozialpädagogik in einer zweijähriger Vollzeitform mit anschließendem Berufspraktikum die Mög-lichkeit sich zur „staatlich anerkannten Erzieherin bzw. zum „staatlich aner-kannten Erzieher“ ausbilden zu lassen. Ab dem Schuljahr 2019/2020 wird zu-dem die Ausbildung zur/zum staatlich anerkannten Erzieher/in in praxisinte-grierter Form (PIA) angeboten (Dauer: 3 Jahre).

Am Berufskolleg Tecklenburger Land gibt es darüber hinaus in den Bereichen „Sport“ und „Erziehung“ die Bildungsgänge „Freizeitsportleiter“ und „staatlich anerkannte Erzieherin/staatlich anerkannter Erzieher“. Hierbei handelt es sich um dreijährige, vollzeitschulische Ausbildungen, bei der die Allgemeine Hoch-schulreife und außerdem die Zusatzqualifikation “Freizeitsportleiter/-in“ bzw. der Berufsabschluss „staatlich anerkannte Erzieherin/staatlich anerkannter Erzieher“ erworben werden können. Im Bildungsgang „staatlich anerkannte Erzieherin/staatlich anerkannter Erzie-her“ schließt sich nach der Klasse 13 ein zwölfmonatiges Berufspraktikum an. Hier wenden die Schülerinnen und Schüler ihr erworbenes Fachwissen in All-tagssituationen an. Erst danach erfolgt der staatlich anerkannte Berufsab-schluss Der Bildungsgang „Freizeitsportleiter“ vereint praktische und theoretische Anteile, die Leistungskurse bilden die Fächer Sport und Biologie. Verschiedene Projekte (z.B. im Bereich Ski alpin), Zusatzqualifikationen (Übungsleiter C-Lizenz/LSB, 1. Hilfe Schein, DLRG Rettungsschwimmschein Silber) und ein obli-gatorisches Praktikum in der Jahrgangsstufe 12 bilden zudem das facettenrei-che Profil des Bildungsganges.

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3.2.3 Fachbereich Gestaltung Das Berufskolleg Tecklenburger Land bietet für kreativ orientierte Schülerin-nen und Schüler die Fachoberschule für Gestaltung an. In einer Gesamtdauer von zwei Jahren, gegliedert in den Unterricht in Klasse 11 in Teilzeitform, kombiniert mit einem fachbezogenen einjährigem Praktikum und dem Unter-richt in Klasse 12 in Vollzeitform, kann die allgemeine Fachhochschulreife er-worben werden. Wesentliche Inhalte des Bildungsganges sind die Fächer Gestaltungstechnik, Mediengestaltung und freies und konstruktives Zeichnen. Ziel ist ein kompe-tenter Umgang mit modernen Medien, um für Studium oder Beruf adäquat vorbereitet zu sein. Die Arbeit an Projekten, wie z.B. der Entwurf und die Realisierung einer Pla-katserie für aktuelle Themen, bieten eine gute Umsetzungs- und Präsentati-onsmöglichkeit.

3.2.4 Fachbereich Technik Die vollzeitschulischen, technischen Bildungsgänge am Berufskolleg Tecklen-burger Land zeichnen sich durch Ihre Vielfältigkeit aus. Es existiert ein diffe-renziertes Angebot an technischen Schwerpunkten. In folgenden Bereichen können unterschiedliche Abschlüsse erworben werden:

einjährige Berufsfachschule (Metall-, Elektro- und Holz- und Bautech-nik), Typ 1/Typ 2

Höhere Berufsfachschule (Maschinenbau und Automatisierungstech-nik, Elektrotechnik)

Fachoberschule Technik (Metall- und Elektrotechnik)

Fachschule für Technik (Maschinenbau) Das Spektrum der möglichen Abschlüsse reicht von der Erlangung beruflicher Kenntnisse, der Qualifikation zum Besuch der gymnasialen Oberstufe bis zur Fachhochschulreife. Auch der Abschluss des „staatlich geprüften Technikers“ oder der „staatlich geprüften Technikerin“ wird in der Fachschule des Berufs-kollegs ermöglicht. Der Unterricht erfolgt in der Regel in Klassen- oder modern ausgestatteten Fachräumen. Zur Umsetzung handlungsorientierter Konzepte stehen 12 EDV-

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Räume sowie zahlreiche Labore und Werkstätten zur Verfügung. Die Labore für Pneumatik, Automatisierungstechnik (SPS), CNC, Regelungstechnik, Ma-schinen- und Antriebstechnik sind in den letzten Jahren ständig erweitert oder erneuert worden.

3.3 Teilzeitschulisches Angebot - Berufsschule

Neben der allgemeinen Darstellung der Beschulungsmöglichkeiten sollen die profilbildenden Doppel- und Zusatzqualifikationen beschrieben werden, die die Auszubildenden am Berufskolleg Tecklenburger Land ergänzend zum Be-rufsschulabschluss erwerben können. Die Qualifikationen können im Rahmen eines Zusatzunterrichtes erworben werden (s. Kap. 3.3.2 und 3.3.3). Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass das Berufskolleg das einzige Berufskol-leg im Kreis Steinfurt ist, dass ihren Schülerinnen und Schülern dieses Angebot unterbreitet. Folgende Berufe werden am Berufskolleg Tecklenburger Land in Fachklassen des dualen Systems zusammengefasst:

Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik

Berufskraftfahrer/in

Elektroniker/in für Betriebstechnik

Elektroniker/in für Energie- und Gebäudetechnik

Feinwerkmechaniker/in

Friseur/in

Hochbaufacharbeiter/in

Holzmechaniker/in - Bauelemente, Holzpackmittel und Rahmen

Industrieelektriker/in - Geräte und Systeme

Industriemechaniker/in

Konstruktionsmechaniker/in

Kraftfahrzeugmechatroniker/in

Kraftfahrzeugservicemechaniker/in

Maler/in und Lackierer/in - Gestaltung und Instandhaltung

Maschinen- und Anlagenführer/in

Maurer/in

Mechatroniker/in

Metallbauer/in - Konstruktionstechnik

Metallbauer/in - Metallgestaltung

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Packmitteltechnolog(e)/in

Tischler/in

Zerspanungsmechaniker/in Die Berufsschule vermittelt in den Fachklassen des dualen Systems die für einen bestimmten Beruf erforderliche berufliche Grund- und Fachbildung in Verbindung mit einer erweiterten Allgemeinbildung. Auszubildende, die vor Vollendung des 21. Lebensjahres eine Berufsausbildung beginnen, sind zum Besuch der Berufsschule verpflichtet und werden in die entsprechende Fach-klasse aufgenommen. Wer nach Beendigung der Berufsschulpflicht eine Aus-bildung beginnt, ist während der Ausbildungszeit zum Besuch der Berufsschu-le berechtigt. Weiterhin können in Einzelfällen am Unterricht des ersten und zweiten Fachklassenjahres Jugendliche ohne Ausbildungsverhältnis, Praktikan-tinnen und Praktikanten sowie Umschülerinnen und Umschüler teilnehmen. Umschülerinnen und Umschüler mit verkürzter Ausbildungszeit, die am Ende der Ausbildung eine Prüfung vor der zuständigen Stelle (z.B. Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer) ablegen, können am Unterricht des zweiten und dritten Ausbildungsjahres teilnehmen. Die Berufsausbildung im dualen System dauert je nach Beruf 2, 3 oder 3,5 Jahre. Der Unterricht wird in der Regel in Teilzeitform an ein bis zwei Unterrichtstagen angeboten. Im Be-reich Bau, Anlagenmechaniker-/innen (SHK) und Berufskraftfahrer/-innen wird er in einem oder mehreren zusammenhängenden Unterrichtsabschnitten (Blockunterricht) in Vollzeitform erteilt. 3.3.1 Erweiterte Schulabschlüsse Mit dem Berufsschulabschluss können die Schülerinnen und Schüler auch den mittleren Schulabschluss (Fachoberschulreife) erwerben, wenn sie eine Be-rufsschulabschlussnote von mindestens 3,0 erreichen, die für den mittleren Schulabschluss notwendigen Englischkenntnisse nachweisen und die Berufs-schulabschlussprüfung bestanden haben. Bei einer Berufsschulabschlussnote von mindestens 2,5 kann darüber hinaus die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe (Fachoberschulreife mit Qualifikation) erworben wer-den. 3.3.2 Doppelqualifikation Fachhochschulreife Seit dem Schuljahr 2016/2017 ermöglicht das Berufskolleg Tecklenburger Land als einziges Berufskolleg im Kreis Steinfurt, die Fachhochschulreife in Kombination mit der Berufsschule zu erwerben (Doppelqualifikation). Hierzu ist an einem Zusatzangebot an Unterrichtsstunden in den Fächern Physik, Ma-thematik, Deutsch und Englisch teilzunehmen. Der Unterricht findet an einem Tag der Woche über 3 Ausbildungsjahre für alle gewerblich-technischen Beru-fe statt. Am Ende muss eine Prüfung in den Prüfungsfächern Deutsch, Englisch und Mathematik absolviert werden. Der Erwerb der Fachhochschulreife setzt allerdings den mittleren Schulabschluss und den erfolgreichen Abschluss der beruflichen Abschlussprüfung vor der zuständigen Kammer voraus (Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer). Die erworbene Fachhochschulreife ist allgemein und berechtigt zur Aufnahme jedes Bachelorstudiums.

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3.3.3 Zusatzqualifikation Digitale Fertigungsprozesse (Industrie 4.0) Von Facharbeitern aber auch Auszubildenden wird zunehmend verlangt, Ent-scheidungen im Sinne der Industrie 4.0 zu fällen, mehr Kommunikationsauf-gaben wahrzunehmen und Prozesse und Systeme zu steuern. Dies stellt auch eine große Herausforderung an die Ausbildung der Fachkräfte dar, denn die Auszubildenden müssen innerhalb kurzer Zeit Prozesswissen eines digital ver-netzten Arbeitsplatzes erlernen. Daher bietet das Berufskolleg Tecklenburger Land für die leistungsstarken Auszubildenden industriell-technischer Ausbildungsberufe ab dem Schuljahr 2019/2020 eine Zusatzqualifikation „Digitale Fertigungsprozesse“ an. Das Be-rufskolleg begleitet die Zusatzqualifikation durch Abendunterricht in den Handlungsbereichen:

1. Service- und Instandhaltungstechnik 2. Automatisierungstechnik 3. Grundlagen von Datenschutz und Datensicherheit 4. Konstruieren und Fertigen mit CAD/CAM-Systemen 5. Gestalten von CNC-Fertigungsprozessen 6. Additive Fertigungsprozesse 7. Ökonomische Zusammenhänge der Industrie 4.0

Am Ende der Zusatzqualifikation müssen eine schriftliche und mündliche Prü-fung absolviert werden. Zudem ist eine prozessbezogene Projektarbeit von den Auszubildenden als schriftliche Hausarbeit anzufertigen. Für die Zulassung und Durchführung der Prüfung ist die Industrie- und Handelskammer Nord- Westfalen zuständig. Teilnahmeberechtigt sind Auszubildende in einem aner-kannten industriell-technischen Ausbildungsberuf. Am Berufskolleg Tecklen-burger Land trifft das für die Berufe Elektroniker/in für Betriebstechnik, In-dustriemechaniker/in, Mechatroniker/in und Zerspanungsmechaniker/in zu.

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3.4 Klassen für Jugendliche ohne Berufsausbildungsverhältnis

3.4.1 Ausbildungsvorbereitung Berufliche Orientierung und der Hauptschulabschluss nach Klasse 9 werden in folgenden Berufsfeldern angeboten:

Technik/Naturwissenschaften

Ernährung und Versorgungsmanagement

Sozialwesen

Berufsschulpflichtige Schülerinnen und Schüler erhalten berufliche Orientie-rung und werden auf eine betriebliche Ausbildung oder Erwerbstätigkeit vor-bereitet. Darüber hinaus ist der Erwerb eines dem Hauptschulabschluss nach Klasse 9 gleichwertigen Abschlusses möglich. Die Ausbildungsvorbereitung dauert ein Jahr und wird in Vollzeit und Teilzeit angeboten: Vollzeitform Wer die Vollzeitform besuchen möchte, muss an drei Tagen in der Woche ein Praktikum absolvieren, das durch die Schule betreut wird. Vor endgültiger Aufnahme in den Bildungsgang findet eine verbindliche Beratung statt. Teilzeitform Wer die Teilzeitform besuchen möchte, muss an einer Maßnahme zur berufli-chen Orientierung teilnehmen, die durch die Bundesagentur für Arbeit vermit-telt wird. Alternativ kann auch der Nachweis eines sozialversicherungspflichti-gen Beschäftigungsverhältnisses als Eingangsvoraussetzung erbracht werden. Am Berufskolleg werden in der Woche 12 bis 14 Stunden Unterricht erteilt. 3.4.2 Internationale Förderklassen Folgende Zielgruppen werden mit diesem Bildungsgang angesprochen:

Jugendliche ab dem 16. Lebensjahr mit Zuwanderungsgeschichte, die erstmals eine deutschsprachige Schule besuchen und nicht über die er-forderlichen Sprachkenntnisse für die erfolgreiche Teilnahme am Un-terricht in einer Regelklasse verfügen

Jugendliche, die die Sekundarstufe I nur kurzfristig besucht haben und aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse noch nicht am Regelunterricht im Berufskolleg teilnehmen können.

Im Anschluss an die internationale Förderklasse können die Einjährigen Be-rufsfachschulen Typ BF1, die Zweijährigen Berufsfachschulen und die Fachklassen des dualen Systems (mit Berufsausbildungsvertrag) besucht wer-den.

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3.4 Aufnahmevoraussetzungen und Abschlüsse

Bildungsgang Aufnahme-voraussetzungen Mögliche Abschlüsse Dauer Berufliches Gymnasium (staatlich anerkannte Erzieherin/anerkannter Erzieher)

Fachoberschulreife mit Berech-tigung zum Besuch der gymnasia-len Oberstufe

Allgemeine Hochschulreife

Berufsabschluss zur „staatlich anerkannten Erzieherin / zum staatlich anerkannten Erzieher“

4 (inkl.

Berufs-praktikum)

Berufliches Gymnasium (Freizeitsportleiter/ Freizeitsportleiterin)

Fachoberschulreife mit Berech-tigung zum Besuch der gymnasia-len Oberstufe

Allgemeine Hochschulreife und berufliche Kenntnisse im Bereich Freizeitsportleiter/Freizeitsport- leiterin

3

Fachschule für Technik Berufsabschluss und Berufs-schulabschluss und ein Jahr Be-rufstätigkeit oder

einschlägige Berufstätigkeit von mindestens 5 Jahren

„Staatlich anerkannte Techni-kerin/staatlich anerkannter Techniker“

evtl. Fachhochschulreife

2

Fachschule für Sozialpä-dagogik

Fachoberschulreife und

abgeschlossene (mindestens zweijährige) einschlägige Berufs-ausbildung oder

Abschluss der zweijährigen höheren Berufsfachschule für Sozial- und Gesundheitswesen oder Abschluss der Fachoberschule für Gesundheit und Soziales (Klasse 11 und 12)

„Staatlich anerkannte Erziehe-rin/anerkannter Erzieher“

evtl. Fachhochschulreife

2 Jahre Vollzeit

+1 Jahr Berufs-

praktikum

Fachschule für Sozialpä-dagogik (PIA=Praxisintegrierte Ausbildung)

Fachoberschulreife und

abgeschlossene (mindestens zweijährige) einschlägige Berufs-ausbildung oder

Abschluss der zweijährigen höheren Berufsfachschule für Sozial- und Gesundheitswesen oder

Abschluss der Fachoberschule für Gesundheit und Soziales (Klasse 11 und 12)

„Staatlich anerkannte Erziehe-rin/anerkannter Erzieher“

evtl. Fachhochschulreife

3 Jahre praxisinte-

grierte Form

Fachschule für Heilerzie-hungspflege

Fachoberschulreife und

abgeschlossene (mindestens zweijährige) einschlägige Berufs-ausbildung oder

Abschluss der zweijährigen höheren Berufsfachschule für Sozial- und Gesundheitswesen oder Abschluss der Fachoberschule für Gesundheit und Soziales (Klasse 11 und 12)

„Staatlich anerkannte Heiler-ziehungspflegerin/staatlich an-erkannter Heilerziehungspfle-ger“

evtl. Fachhochschulreife

2 Jahre Vollzeit

+1 Jahr Berufs-

praktikum

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Fachoberschule (einjäh-rig)

Metalltechnik

Elektrotechnik

Fachoberschulreife und

abgeschlossene einschlägige Berufsausbildung

Fachhochschulreife und

vertiefte berufliche Kenntnisse 1

Fachoberschule (zweijäh-rig)

Gestaltung

Gesundheit und Soziales

Fachoberschulreife Fachhochschulreife und beruf-liche Kenntnisse

2

Höhere Berufsfachschule (zweijährig)

Metalltechnik

Elektrotechnik

Fachoberschulreife Fachhochschulreife (schuli-scher Teil) erweiterte berufliche Kennt-nisse

evtl. Fachhochschulreife nach Abschluss des Praktikums

2

Berufsfachschule für Sozial- und Gesund-heitswesen (zweijährig)

Kinderpfleger/-in

Sozialassistent/in

Beendigung der Vollzeitschul-pflicht

Hauptschulabschluss nach Klas-se 9

„Staatlich anerkannte Kinder-pflegerin/staatlich anerkannter Kinderpfleger“ oder

„Staatlich geprüfte Sozialassis-tentin/staatlich geprüfter Sozial-assistent“

Fachoberschulreife

Evtl. Qualifikation zum Besuch der gymnasialen Oberstufe

2

Berufsfachschule für Ernährungs- und Versor-gungsmanagement (zweijährig)

Service

Hauptschulabschluss nach Klas-se 9

„Staatlich geprüfte Assistentin für Ernährungs- und Versor-gungsmanagement - Schwer-punkt Service“

Fachoberschulreife

evtl. Qualifikation zum Besuch der gymnasialen Oberstufe

2

Einjährige Berufsfach-schule (Typ 1)

Metalltechnik

Elektrotechnik

Bau- und Holztechnik

Ernährungs- und Ver-sorgungsmanagement

Hauptschulabschluss nach Klas-se 9

Berufliche Kenntnisse

Hauptschulabschluss nach Klasse 10

1

Einjährige Berufsfach-schule (Typ 2)

Metalltechnik

Elektrotechnik

Bau- und Holztechnik

Ernährungs- und Ver-sorgungsmanagement

Hauptschulabschluss nach Klas-se 10A

berufliche Kenntnisse

Fachoberschulreife

evtl. Qualifikation zum Besuch der gymnasialen Oberstufe

1

Klassen für Jugendliche ohne Berufsausbildungs-verhältnis

abhängig von der Fördermaß-nahme

Erfüllung der Berufsschul-pflicht

1

Berufsschule (Duales System)

Berufsausbildungsverhältnis Berufsschulabschluss

evtl. Sekundarabschluss I evtl. Fachoberschulreife

evtl. Qualifikation zum Besuch der gymnasialen Oberstufe

Erwerb der Fachhochschulreife durch Besuch zusätzlicher Un-terrichtsveranstaltungen

3/3,5

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3.5 Schulleben

3.5.1 Schülervertretung Die Aufgabe der Schülervertretung (SV) ist es, die Interessen der Schülerschaft wahrzunehmen, sie in der Schulkonferenz und einzelnen Ausschüssen zu ver-treten, sowie Schüleraktionen und -veranstaltungen zu organisieren und durchzuführen. Durch die SV-Lehrer und regelmäßige Besprechungen mit der Schulleitung steht die Schülervertretung in engem Kontakt mit der Lehrer-schaft. Aus dem Kreis der Klassensprecherinnen und -sprecher werden 18 Schülerver-treterinnen und –vertreter für ein Jahr gewählt. Diese Gruppe trifft sich re-gelmäßig alle zwei bis drei Wochen außerhalb der Schulzeit, um die laufenden Geschäfte der SV zu erledigen. Die SV holt das Meinungsbild der Schülerinnen und Schüler zu verschiedenen, das Schulleben betreffende Fragen ein, sie ist für alle Schülerinnen und Schü-ler Ansprechpartner bei Konflikten, bei Ideen zur Verbesserung des Schulall-tags oder bei Projekten aller Art. Ein solches Projekt ist die Initiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, an der sich das Berufskolleg seit 2012 beteiligt und das an anderer Stelle (Kap. 3.6.1) näher erläutert wird. 3.5.2 Schulsanitätsdienst Im Jahr 2005 wurde am Berufskolleg Tecklenburger Land für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer ein Schulsanitätsdienst eingerichtet. Die Schule war damit die erste berufsbildende Schule im Kreis Steinfurt. In Zusammenarbeit mit dem Jugendrotkreuz Tecklenburger Land übernehmen Schülerinnen und Schüler insbesondere aus der Berufsfachschule, Fachbereich Gesundheit/Erziehung und Soziales und der Fachoberschule Gesundheit und Soziales die Bereitschaft für qualifizierte Hilfe in Notfällen. Mit der entspre-chenden Ausrüstung, wie z.B. der Notfalltasche, können sie in Notsituationen ihre fundierten Kenntnisse anwenden und gegebenenfalls erkrankte oder ver-letzte Schülerinnen und Schüler in einem Erste-Hilfe-Raum (ausgestattet u.a. mit Defibrillator) versorgen. Erforderlich ist dazu ein Erste-Hilfe-Kurs; zudem erweitern viele der Schulsani-täterinnen und Schulsanitäter ihr Fachwissen durch Schulpraktika im Gesund-heitswesen oder durch eine mehrtägige Fortbildung beim Jugendrotkreuz Tecklenburger Land. Hier können sie ihre Kenntnisse in der ersten Hilfe erwei-tern und den „SAN A- Schein“ erwerben.

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Außerdem nehmen die Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter an regionalen und überregionalen Wettbewerben des Jugendrotkreuzes teil. Hier müssen sie, neben theoretischen Aufgaben zur Ersten Hilfe, nachgestellte Notsituatio-nen, wie z.B. Herz-Lungen-Wiederbelebung, Verbrennungen oder schwere Verkehrsunfälle fachkompetent im Team bewältigen. 3.5.3 Förderverein Der im Jahre 1996 gegründete, gemeinnützige Verein zur Förderung der Fach-schule wurde 2001 auf das ganze Berufskolleg ausgeweitet. Er macht sich zur Aufgabe, das Berufskolleg Tecklenburger Land in der Bildungsarbeit ideell und materiell zu unterstützen. Im Vordergrund steht die Entwicklung des Berufs-kollegs Tecklenburger Land zu einem modernen pädagogischen Dienstleis-tungsanbieter und zuverlässigen Partner der dualen Berufsausbildung. Es sollen insbesondere gefördert werden:

außerschulische Aktivitäten, wie Klassen- und Studienfahrten, Teil-nahme an Tagungen u.a.

einzelne Schülerinnen und Schüler in persönlichen Notlagen

Schülerarbeitsgemeinschaften

Schulische Projekte im Rahmen der beruflichen Bildung

Ergänzung der Lehr- und Lernmittel wie Medien, Laborausstattungen, Ausstattung der Bibliothek, Sportgeräte, Musikinstrumente usw.

Vertretung der Interessen der Schule in der Öffentlichkeit, Pflege der Kontakte zu den Ausbildungs- und Praxisstellen

3.6 Bildungsgangübergreifende Schulprojekte

3.6.1 „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" ist eine bundesweite Initiative von Schülerinnen und Schülern, die sich aktiv gegen jede Form von Diskrimi-nierung, insbesondere Rassismus, einsetzen und einen Beitrag zu einer ge-waltfreien, demokratischen Gesellschaft leisten wollen. Weit über 750.000 Schülerinnen und Schüler besuchen in Deutschland bereits eine „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Gestartet wurde das Projekt im Frühjahr 2012, indem die Schülervertretung (SV) des Berufskollegs 1698 Unterschriften als Bekenntnis gegen Rassismus und für Zivilcourage gesammelt, die an die zuständige Bundeskoordinations-stelle weitergegeben wurden. Von dieser Stelle wurde das Berufskolleg Teck-lenburger Land dann offiziell als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Coura-ge“ ausgezeichnet. Mit der Teilnahme an dieser Initiative geht das Berufskol-leg die Verpflichtung ein, einmal im Schuljahr ein Projekt durchzuführen, bei dem das Bewusstsein der Schulgemeinde gestärkt und ein deutliches Be-kenntnis abgegeben werden soll. Im Februar 2013 fand erstmalig eine Pro-jektwoche gegen Rassismus und Diskriminierung mit vielen Unterrichtsveran-

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staltungen zum Thema und einer Plakatmalaktion statt. Die zahlreichen Plaka-te wurden in der Pausenhalle des Berufskollegs ausgestellt.

Im November 2015 erfolgte in einer Feierstunde die offizielle Vergabe des Titels "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". Als Pate für das Projekt konnte der Unternehmer Ewald Beermann aus Riesenbeck gewonnen werden. Im Schuljahr 2018/2019 wurde von der SV eine große Aktion organisiert und durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Tecklenburger Land wurden gebeten sich unter der Leitfrage „Was bedeutet für euch ein gutes Miteinander?“ mit dem Thema „Rassismus“ auseinanderzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich mit ihren zum Thema verfassten Statements fotografieren lassen und so ein Zeichen für ein friedliches Mitei-nander und gegen Ausgrenzung und Rassismus zu setzen. Die Aktion fand großen Andrang, welcher auch von der Presse dokumentiert und gewürdigt wurde.

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3.6.2 Europaprojekte Am Berufskolleg Tecklenburger Land werden aktuell mehrere europäische Projekte durchgeführt. a) Multilaterale Projekte Das Berufskolleg Tecklenburger Land ist seit 2008 koordinierende Schule fol-gender Projekte:

Zeitraum Projekttitel Projekt Partnerländer

2008-2010

Creative Inventions Multilaterales Comenius-Projekt

Entwicklung und Bau einer Chip-Sortiermaschine

BE, CZ, ES, NO

2010-2012

European E-Working Multilaterales Comenius-Projekt

Entwicklung und Bau einer USB-Verpackungsmaschine

FIN, IT, PL

2011-2013

European School Company Multilaterales Comenius-Projekt

Entwicklung und Bau einer Gebäckverpa-ckungs-maschine für Ib-benbürener Glücksand-steine

BG, CZ, HR, HU, LV, NO, PL

2012-2014

Made for Europe Multilaterales Comenius-Projekt

Design und Bau eines Infostandes mit interakti-ven Elementen

ES, HR, IS, IT, PL, RO

2013-2015

E-SPUMA Multilaterales Comenius-Projekt

Entwicklung eines Espu-maspenders für 4 l Flüssigkeit

CZ, ES, EST, IT, PT, SK, ME, NO

2015-2017

MINT Kits for Kids Multilaterales Erasmus+-Projekt

Entwicklung von Lernma-terialien für Grundschu-len für einen einfacheren Zugang zu MINT-Fächern

BG, HU, IT, PL

2017-2019 Erasmus+-Projekt OBLICO (open and liberal communi-ty)

Austausch und Best Prac-tice von Migration und Integration

LT, FR, PT, NO

2017-2019 Erasmus+-Projekt Digital Home-Setwave

Bau eines gemeinsamen Trainingstandes

ES, GR, IT

2018-2020 EUWI-European Water In-vestigation

Bau einer Unterwasser-messstation zur Daten-ermittlung

IT, PL, RO

Durch die Partnerschaften auf europäischer Ebene findet ein ständiger Aus-tausch und Vergleich technischer Standards zwischen den beteiligten Schulen statt. Nach dem Fertigstellen bzw. Zusammensetzen der projektierten Anla-gen können diese zwischen den Schulen ausgetauscht bzw. im Rahmen eines

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Besuches einer Partnerschule mitgebracht werden. Ziel ist eine längerfristige Kooperation. Weiterhin werden innerhalb der Projektarbeit spezifische EU-Themenbereiche behandelt, wie z.B.:

der Vergleich der verschiedenen Bildungssysteme der Partnerländer

die Aufnahme der baltischen Staaten in die Europäische Union

die europäische Währungs- und Subventionspolitik

Umweltschutz und Traditionen in den Partnerländern

der Gender Mainstreaming-Gedanke und dessen Umsetzung

Schulgesundheit

Konsumkompetenz

MINT1

Migration und Integration Die Projektinhalte sind praxisorientiert. Teamfähigkeit, interkulturelles Ler-nen, Gebrauch von Fremdsprachen, Nutzung moderner Kommunikationsme-dien und selbstständige Planung und Organisation der fächerübergreifenden Arbeitsformen stehen im Zentrum der Projektarbeit. Alle Partner streben eine intensive Öffentlichkeitsarbeit in der lokalen Presse und über die zu erstellende Internetseite an. Durch die Einbindung der Medi-en sollen weitere Partner aus Industrie und Handwerk gewonnen werden.

b) Leonardo Das Berufskolleg Tecklenburger Land war gastgebende Einrichtung für drei Leonardo Mobilitätsprojekte. Im Jahr 2011 informierten sich sieben Lehrer aus Litauen eine Woche lang über das deutsche Berufsschulsystem. Insbesondere das duale Ausbildungs-system stieß auf großes Interesse bei den Gästen. In den Jahren 2012 und 2014 war das Berufskolleg Tecklenburger Land für drei Wochen Gastgeber für elf bzw. sieben ungarische Schüler und insgesamt fünf betreuende Lehrerinnen und Lehrer aus Szeged. Die Schüler absolvierten in den ersten beiden Wochen ein Praktikum in metallverarbeitenden Firmen, um Berufserfahrung zu sammeln und das duale Ausbildungssystem kennen zu

1 Vgl. www.mint-nrw.de: Die Landesvereinigung der Unternehmensverbände NRW e.V. defi-

niert hier den Stellenwert der MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

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lernen. Weiterhin wurden neben den praktischen Fähigkeiten die Fremdspra-chenkenntnisse im Fach Deutsch verbessert. In der letzten Projektwoche hos-pitierten die Schüler in unserem Berufskolleg, um die Unterschiede zum unga-rischen Vollzeitschulsystem kennen zu lernen.

c) Europäischer Freiwilligendienst (EFD) Das Berufskolleg Tecklenburger Land ist Gastgeber beim Europäischen Freiwil-ligendienst (EFD). Der EFD bietet jungen Europäerinnen und Europäern die Chance, ihr persönliches Engagement durch unbezahlte freiwillige Aktivitäten zu unterstreichen, die in Vollzeit in einem fremden Land innerhalb oder au-ßerhalb der EU abgeleistet werden. Durch den Europäischen Freiwilligendienst wird versucht, die Solidarität, das gegenseitige Verständnis und die Toleranz unter jungen Menschen zu fördern und dadurch den sozialen Zusammenhalt in der Europäischen Union zu stär-ken und das bürgerschaftliche Engagement junger Menschen zu erweitern. Am Berufskolleg Tecklenburger Land werden die Freiwilligen in den Bereichen Medien und Kommunikation eingesetzt. Sie unterstützen die Lehrkräfte bei der Erstellung von elektronischen Dokumenten und Printmedien.

d) eTwinning Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 der Fachoberschule Gesund-heit und Soziales haben über ein Jahr mit mehr als 10 europäischen Partnern an dem Projekt ‚Do not dis-able us‘ zusammengearbeitet. In diesem kombi-nierten Projekt aus ‚Europeans for Peace‘, der Stiftung EVZ und eTwinning haben sie verschiedene Facetten des Themas Leben mit Behinderungen in ihren eigenen Lebensalltag geholt und sie wurden zum Erkunden und Reflek-tieren angeregt. Gemeinsam mit anderen europäischen Partnern haben Schülerinnen und Schüler Situationen des Alltags nachempfunden und sich über Orientierung ohne Augenlicht, Bewegung mit dem Rollstuhl und die Erkundung von Einrich-tungen für behinderte Menschen im europäischen Kontext ausgetauscht. Zum Thema Euthanasie haben Schülerinnen und Schüler zusammen mit Ihrer Lehrkraft daran gearbeitet, Namen und Lebensgeschichten von Euthanasieop-fern während der Zeit des Dritten Reiches zusammenzutragen. Diese wurden vom Stolperstein-Projekt in Ibbenbüren übernommen. Das Berufskolleg Tecklenburger Land in Ibbenbüren hat mit dem Projekt ‚Pe-

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ople with special needs - "Do not dis-able us"‘ den ersten Preis von allen deut-schen Projekten in der Kategorie für Schülerinnen und Schüler in der Alters-klasse von 16-21 für das eTwinningjahr 2018 am 22. Februar 2019 auf der Di-dacta in Köln verliehen bekommen. Darüber hinaus wurde es mit dem Europäischen Qualitätssiegel ausgezeich-net.

e) Europeans for Peace Die Stiftung ‚Europeans for Peace‘ des EVZ (Stiftung "Erinnerung, Verantwor-tung und Zukunft") finanzierte innerhalb des Projektes „People with Special Needs – Do not Disable us!“ einen Schüleraustausch im Schuljahr 2017/2018 zwischen dem Berufskolleg Tecklenburger Land in Ibbenbüren und dem Bi-schhöflichen Gymnasium in Vipava ‚Škofijska gimnazija Vipava‘.2

Sechsundzwanzig Schülerinnen und Schüler der Partnerschulen konnten an dem intensiven Austausch teilnehmen, der die Schülerinnen und Schüler ei-nander näher brachte und Freundschaften entstehen ließ. Über das Jahr des Projektes hinweg und besonders in der Zeit des bilateralen Austauschs ermög-lichte der finanzielle Zuschuss der Stiftung EVZ3 zahlreiche Begegnungen mit Zeitzeugen. Darüber hinaus sichtete man Originalmaterial an Orten des Ge-schehens und betätigte sich in Archivarbeit zu Lebensgeschichten und histori-schen Zusammenhängen. Es wurde an Vorträgen teilgenommen und es wur-den Museen besucht.

2 URL: http://www.sgv.si/europeans-for-peace-2/ 3 Die Stiftung EVZ unterstützt vorrangig internationale Programme und Projekte in den För-

derbereichen Auseinandersetzung mit der Geschichte, Handeln für Menschenrechte und Engagement für die Opfer des Nationalsozialismus.

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4 Schulentwicklungsprozesse

4.1 Evaluation bisheriger Schulentwicklungsprozesse

Im Schuljahr 2010/2011 fand am Berufskolleg Tecklenburger Land die bun-desweit durchgeführte Qualitätsanalyse statt. Hierbei wurde die Schule u.a. in den Bereichen Lernen und Lehren/Unterricht, Schulkultur und Qualitätsent-wicklung von einem unabhängigen Gremium geprüft. Aufgrund der Ergebnisse des daraufhin angefertigten Qualitätsberichtes wur-de in einem Organisationsgespräch mit Schülerinnen und Schülern, Eltern, Kollegium und Schulleitung vereinbart, dass im Bereich des aktiven, koopera-tiven und individualisierten Lernens im Unterricht Entwicklungsziele erarbei-tet werden sollen. In diesem Bereich sahen alle Beteiligten nach Auswertung des Qualitätsberichtes den größten Veränderungsbedarf. Die Daten der Qualitätsanalyse bezogen sich auf die gesamte Schule. Um ein differenzierteres Bild zur Situation in den einzelnen Bildungsgängen zu be-kommen, wurde mitteIs einer durch IQES4 gestützten Evaluationsplattform ein Fragebogen zu den oben genannten Arbeitsschwerpunkten erarbeitet. Die Schulentwicklungsgruppe formulierte dazu Indikatoren zur Zielerreichung. Alle Schülerinnen und Schüler der Schule wurden gebeten zu Aussagen zum akti-ven, kooperativen und individualisierten Lernen in ihrem Bildungsgang Stel-lung zu nehmen. Die Schülerschaft wird seit dem Schuljahr 2011/2012 regelmäßig (2 mal pro Schuljahr) aufgefordert, Aussagen wie „Der Unterricht bietet mir eine aktive Teilnahme an der Planung“ oder „Im Unterricht bearbeiten wir unterschiedli-che/erweiterte Aufgabenstellungen, je nach Leistungsstand des Einzelnen“ im Hinblick auf ihre Zufriedenheit und den Veränderungsbedarf zu bewerten. Insgesamt sind fast alle Ziele der Bildungsgänge erreicht worden. Die Platt-form IQES hat sich als Instrument zur Durchführung von standardisierten Schülerbefragungen bewährt. Die Rückmeldung der Schülerinnen und Schüler und die Arbeit in den Bildungsgängen haben zu einer Steigerung der Unter-richtsqualität und der Zufriedenheit geführt. Ein Entwicklungsziel unserer Schule ist daher die Implementierung einer stan-dardisierten Feedbackkultur in der Bildungsgangarbeit (vgl. Kap. 4.2.3). Die IQES gestützte Befragung findet im Moment jeweils gegen Ende eines Schuljahres statt. Die Bildungsgänge analysieren die Ergebnisse und formulie-ren daraufhin Ziele und Maßnahmen. Die vereinbarten Ziele werden in ein gemeinsames Dokument für das Berufskolleg eingebunden.

4 „IQES“ steht für „Instrumente für die Qualitätsentwicklung und Evaluation in Schulen“. Das

IQES Evaluationszentrum ermöglicht Lehrpersonen, Schulleitungen und Schulbehörden die Durchführung professioneller Evaluationen mit Hilfe einer Online-Plattform.

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4.2 Vereinbarte Entwicklungsziele

4.2.1 Stärkung der individuellen Förderung durch gezielte Beratung der Klas-senlehrerinnen und Klassenlehrer Zentrales Ziel des Berufskollegs Tecklenburger Land ist die Förderung des selbstständigen und eigenverantwortlichen Lernens und Handelns im Sinne einer ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung. Die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer sollen hierbei verstärkt eine lenkende und koordinierende Rolle einnehmen. Sie sind erste Ansprechpartner bei Lernschwierigkeiten und Fra-gen des Übergangsmanagements. Die Laufbahnberatung der Schülerinnen und Schüler steht hier im Vordergrund. Es geht also neben der Persönlich-keitsentwicklung auch um eine individuelle Begleitung der Schülerinnen und Schüler auf dem Weg ins Berufsleben. Für ein erfolgreiches Lernen ist die spezifische Ausgangslage des einzelnen Lernenden von großer Bedeutung. Deshalb wird am Berufskolleg Tecklenbur-ger Land großer Wert auf das Übergangsmanagement gelegt. Durch geeignete Unterrichtsmethoden, Eingangstests und intensive Beratung wird der indivi-duelle Lernstand und Lernbedarf erkannt, auf diesem baut sich die pädagogi-sche Begleitung auf. Auch hier sind die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer gefragt, die Voraussetzungen durch die Durchführung von Eingangstests und/oder Interviews zu schaffen. Diese Begleitung wird während der gesam-ten Schulzeit kontinuierlich weiter geführt und bezieht Lernschwierigkeiten, besondere Begabungen und Fähigkeiten, aber natürlich auch die Entwicklung der Personal- und Sozialkompetenz mit ein. Weiterhin wird dadurch am Ende des Ausbildungsganges der Übergang zu einer anderen Schulform, zum Studi-um oder in ein Ausbildungsverhältnis erleichtert. Ziel ist es, Durchlässigkeit innerhalb der Schule oder zwischen einzelnen Schulformen zu gewährleisten und die Lernbiografien bruchlos zu gestalten. Jeder Bildungsgang des Berufskollegs führt darüber hinaus spezielle Maßnah-men zur individuellen Förderung durch. Die Klassenlehrerin/der Klassenlehrer koordiniert die Durchführung der Maßnahmen in seiner Klasse. Exemplarisch seien hier einzelne Maßnahmen aufgeführt:

Begrüßungs- und Kennenlerntage vor oder zu Beginn des Bildungsgan-ges

Durchführung eines Eingangstests zur Bestimmung des Förderbedarfs durch die Klassenlehrerin/den Klassenlehrer

Beratung bei Lernschwierigkeiten durch die Klassenlehrerin/den Klas-senlehrer

Hilfestellung bei der Berufs- und Studienorientierung bzw. Laufbahn-beratung (z.B. obligatorische Unterrichtsreihen zur Berufswahl, Be-rufsorientierungstage, Besuch von Messen/Hochschulinformations-tagen/Unternehmen)

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Hilfestellung im Bewerbungsverfahren mit Unterstützung der Agentur für Arbeit

Bildungsgangübergreifend werden seit dem Schuljahr 2012/2013 in allen Klas-sen systematische Fördergespräche durchgeführt. Dabei werden über das Schuljahr verteilt drei obligatorische Beratungsgesprä-che mit den Schülerinnen und Schülern durchgeführt. Nachdem die einzelnen Fachlehrerinnen und Fachlehrer ihre Einschätzung zum Leistungsstand mit den Schülerinnen und Schülern besprochen haben, übernimmt der Klassen-lehrer/die Klassenlehrerin die ganzheitliche Beratung in einem Förderge-spräch. Die Fördergespräche sollen

die individuelle Förderung und Beratung verbessern.

die Dokumentation des Leistungsstandes optimieren. Erste Erfahrungen im Schuljahr 2012/2013 zeigten, dass die „systematischen Fördergespräche“ einen sehr positiven Beitrag zur individuellen Förderung leisten und auch von Seiten der Schülerschaft positiv bewertet werden. 4.2.2 Ausbau von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung Im Rahmen veränderter Alltagsstrukturen und wachsender gesellschaftlicher Ansprüche wird das Thema Gesundheit in unserer Schule als besonders wich-tig erachtet. Ausgegangen wird dabei von einem Gesundheitsbegriff, der nicht die Vermeidung von Krankheit, sondern die Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden in den Blick nimmt. Nachstehend wird das Konzept zur „Gesunden Schule“ des Berufskollegs vor-gestellt. Die hier genannten Maßnahmen sollen kontinuierlich ausgebaut werden. Die bisher an der Schule durchgeführten Maßnahmen zur Gesund-heitsförderung lauten wie folgt: Es wurden/es wurde

Beauftragte bestellt für die Arbeitssicherheit in den verschiedenen Ar-beitsbereichen: Hauptstelle Ibbenbüren, Nebenstelle Lengerich, Werk-stätten, Küchen, Fachpraxisräume Gesundheit, Sporthallen, Naturwis-senschaften u.a.; Beauftragte für Fortbildung, Erste-Hilfe, Gesund-heitsschutz, Strahlenschutz, Datenschutz, Frauenbeauftragte, Vertrau-ensperson für Schwerbehinderte.

ein Gefahrstoffkataster erstellt und die daraus resultierenden speziel-len Notfallpläne mit der Feuerwehr der Stadt Ibbenbüren abgestimmt.

Flucht- und Rettungspläne für alle Unterrichtsbereiche angefertigt.

der Schulsanitätsdienst weiter ausgebaut.

Kurse zur Ausbildung von Rettungskräften (Erste Hilfe und Brandbe-kämpfung) initiiert.

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eine Vielzahl von Bewegungs- und Sportangeboten angestoßen.

kostenlose Benutzung eines automatischen Wasserspenders

theoretischer und praktischer Unterricht in Ernährung und Gesundheit in vielen Vollzeitklassen implementiert.

Maßnahmen durchgeführt wie Blutspendenaktionen in der Schule, Ge-sundheitsprojekte in der FOS-S mit entsprechenden Informationen und Ausstellungen.

die Suchtprävention im Unterricht und durch die Schulsozialarbeit in den Blick genommen.

Aufklärungsveranstaltungen durch die Suchtberatung und Pro Familia Münster durchgeführt.

gesundheitsorientierte Fortbildungsangebote für das Kollegium ange-boten.

zu Beginn des Schuljahres 2015/2016 ein Ruheraum für Lehrerinnen und Lehrer eingerichtet.

in Absprache mit der Polizei, Feuerwehr, Stadt Ibbenbüren und dem Kreis Steinfurt als Schulträger ein „Gefahrenabwehrplan“ entwickelt (in diesem Zusammenhang konnte ein Krisenstab gebildet werden, der in und nach Krisensituationen in der Schule als Ansprechpartner und Koordinationsstelle wirken kann).

4.2.3 Standardisierung einer bildungsgangbezogenen Evaluationskultur Evaluation dient allgemein der Vergewisserung und Rückmeldung über die Wirksamkeit der schulischen Praxis. Ein Bildungsgang kann folgenden Nutzen aus der Selbstevaluation ziehen:

Es entsteht ein umfassendes Bild der Qualität des Unterrichts im Bil-dungsgang.

Der Bildungsgang kann auf dieser Grundlage ein gemeinsames Ver-ständnis von Unterrichtsentwicklung herstellen.

Durch die Befragung können die Lehrkräfte ihre Selbsteinschätzung überprüfen.

Stärken und Schwächen werden gegenübergestellt.

Auf der Grundlage der Ergebnisse werden Prioritäten der Weiterent-wicklung von Unterricht festgelegt.

Schulische Selbstevaluation unterliegt dabei nicht den strengen Regeln und Normen wissenschaftlicher Forschung, sondern sollte sich stets pragmatisch an den Zielen, Fragestellungen und Möglichkeiten der Schule orientieren.

Im Schuljahr 2016/2017 ist die inhaltliche und technische Umsetzung einer standardisierten Evaluation beschlossen worden. 4.2.4 Weiterentwicklung des Medienkonzeptes Ein Medienkonzept am Berufskolleg Tecklenburger Land soll dazu anregen, neue mediale Entwicklungen und Möglichkeiten zu erproben und Erprobtes langfristig in die Unterrichtarbeit zu implementieren. Dies schließt eine regel-

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mäßige Fortschreibung des Konzeptes ein, das auch den sich wandelnden Standards von Didaktik, Methodik und Technik gerecht wird. Das Medienkonzept beinhaltet, dass der Einsatz von Medien Rücksicht neh-men muss auf die speziellen Bedingungen vor Ort und die fachbereichsspezifi-schen Schwerpunkte der einzelnen Bildungsgänge und Fächer. Darüber hinaus soll das Medienkonzept die Umsetzung tiefer gehender und individueller me-dienpädagogischer Ansätze ermöglichen. Es berücksichtigt auch die Bedürfnis-se der Lehrkräfte in Bezug auf die spezifischen Lehr- und Lernprozesse. In einer Arbeitsgruppe wird seit dem Schuljahr 2016/2017 ein Medienkonzept erarbeitet und stetig fortgeschrieben. Die im Schulprogramm angestrebte Förderung von Medienkompetenz (vgl. Kap. 2) orientiert sich an den Rahmenvorgaben des Landes NRW. Hier heißt es zum: “Bildung ist der entscheidende Schlüssel, um alle Heranwachsenden an den Chancen des digitalen Wandels teilhaben zu lassen. Allen Kindern und Jugendlichen sollen die erforderlichen Schlüsselqualifikationen und eine er-folgreiche berufliche Orientierung bis zum Ende ihrer Schullaufbahn vermittelt und eine gesellschaftliche Partizipation sowie ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden. Ziel ist es, sie zu einem sicheren, kreativen und verant-wortungsvollen Umgang mit Medien zu befähigen und neben einer umfassen-den Medienkompetenz auch eine informatische Grundbildung zu vermitteln.” Die zentrale Frage des Medienkonzeptes lautet, in welcher Form (digitale) Medien im Unterricht der verschiedenen Bildungsgänge sinnvoll eingesetzt werden können und wie den Schülerinnen und Schülern umfassende Medien-kompetenz vermittelt werden kann. Das Medienkonzept am Berufskolleg Tecklenburger Land orientiert sich am Kompetenzraster des Medienpasses NRW, das von der Medienberatung NRW entwickelt wurde. Folgende Ziele sollen in Anlehnung an die im Medienpass NRW beschriebenen Kompetenzbereiche erreicht werden: 1) Bedienen und Anwenden Nach ihrer Ausbildung an Berufskolleg Tecklenburger Land verfügen die Schü-lerinnen und Schüler über theoretische Kenntnisse und praktische Fähigkeiten im Umgang mit berufsspezifischer sowie allgemein gebräuchlicher Hard- und Software und können diese sicher anwenden. 2) Informieren und Recherchieren Nach ihrer Ausbildung am Berufskolleg Tecklenburger Land kennen die Schü-lerinnen und Schüler Verfahren für fundierte Recherchen und können die Qualität von Informationsquellen sicher beurteilen, relevante Informationen zielgerichtet auswählen, sinnvoll strukturieren und gezielt für ihre eigenen Zwecke verwenden. Dabei sind sie vertraut mit gängigen Zitierverfahren für die verwendeten Quellen. 3) Kommunizieren und Kooperieren Nach ihrer Ausbildung am Berufskolleg Tecklenburger Land kennen die Schü-lerinnen und Schüler die Bedeutung des Schutzes persönlicher Daten und In-formationen und rechtliche Verpflichtungen bei deren Veröffentlichung und

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gehen sensibel, kritisch und verantwortungsbewusst mit den Informationen und Daten Dritter um. 4) Produzieren und Präsentieren Nach ihrer Ausbildung können die Schülerinnen und Schüler selbstständig Medienprodukte entwickeln und diese ansprechend und zielgruppenorientiert präsentieren. 5) Analysieren und Reflektieren Die Schülerinnen und Schüler können die Wirkung von Darstellungen in Medi-en unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politi-schen Aspekten analysieren. Sie kennen und achten darüber hinaus die wich-tigsten Urheberrechtsregeln. 6) Problemlösung und Modellieren Die Schülerinnen und Schüler identifizieren grundlegende Prinzipien und Funktionsweisen der digitalen Welt. Sie reflektieren algorithmische Muster und entwickeln Problemlösungsstrategien. Die hier formulierten Ziele bedingen eine Umsetzung in den didaktischen Jah-resplanungen der einzelnen Bildungsgänge. Hier sind an dieser Stelle nicht nur die berufsspezifischen Fächer angesprochen, insbesondere die Fächer Politik/ Gesellschaftslehre und auch Deutsch/Kommunikation sollten hier einen ho-hen Stellenwert einnehmen. Hier kann der kritische Umgang mit Medien the-matisiert und reflektiert werden. Das Kollegium muss hierzu entsprechend fortgebildet werden. Angedacht sind hier z.B. die Durchführung eines pädagogischen Tages zu dem o.g. Ziel „Analy-sieren und Reflektieren“ von Medien. Die zukünftige Schulentwicklungsarbeit bedingt, dass an dieser Stelle jeder Bildungsgang im Schuljahr 2019/2020 aufgefordert ist, konkrete auf den Bil-dungsgang bezogene Kompetenzen zu formulieren und diese in der didakti-schen Jahresplanung festzuhalten. Konkretere Beschreibungen zu Anforderungen und Maßnahmen zur Techno-logieentwicklung bzw. zeitgemäßen, medialen Ausstattung und Digitalisierung des Lernortes Schule finden sich im Medienkonzept des Berufskolleg Tecklen-burger Land. 4.2.5 Implementierung von Zusatzqualifikationen in der Berufsschule Die Zusatzqualifikation Digitale Fertigungssysteme (vgl. Kap. 3.3) wird ab dem Schuljahr 2020/2021 am Berufskolleg Tecklenburger Land angeboten. Beteilig-te Lehrkräfte werden im Rahmen des landesweiten Pilotprojektes „NRW goes digital“ geschult. Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft von Minister-präsident Armin Laschet und wurde im Rahmen der Digitalisierungsoffensive des Landes ins Leben gerufen. Das Berufskolleg Tecklenburger Land ist eines von ca. 50 Berufskollegs, das diese Zusatzqualifikation im neuen Schuljahr anbieten wird. Die beteiligten Lehrkräfte engagieren sich aktuell in der lan-desweiten Offensive und erstellen ein didaktisches Konzept zur Umsetzung der Inhalte. Im Schuljahr 2020/2021 werden dann die ersten Absolventinnen

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und Absolventen geprüft, das gesamte Projekt evaluiert und ggf. auf andere Zusatzqualifikationen übertragen.

4.3 Weitere Arbeitsfelder

4.3.1 Weitere Maßnahmen zur individuellen Förderung Die individuelle Förderung allgemein basiert im Wesentlichen auf den Hand-lungsfeldern „individuelle Förderung im unterrichtlichen Kontext“, „individuel-le Förderung durch Beratung“ und in den entsprechenden Bildungsgängen „individuelle Förderung durch das Sammeln von Praxiserfahrungen“. Dabei geht es sowohl um die einzelnen Schülerinnen und Schüler, als auch die ge-samte Lerngruppe sowie die Schule als System.

Jeder Bildungsgang des Berufskollegs verfolgt spezielle Maßnahmen zur indi-viduellen Förderung. Die einzelnen Konzepte sind im Intranet der Schule hin-terlegt. Exemplarisch seien hier einzelne Maßnahmen aufgeführt. Die Bera-tungsfunktion durch die Klassenlehrerin/den Klassenlehrer ist bereits vorher in einem Entwicklungsziel aufgegriffen worden (vgl. Kap. 4.2.1). Handlungsfeld „unterrichtlicher Kontext“:

schülerorientierte bzw. handlungsorientierte Unterrichtsformen (wie z.B. geeignete Gruppenarbeitsformen, Stationenlernen, Expertenrun-den)

anwendungsbezogene Aufgabenstellungen, die problemlösendes und entdeckendes Lernen fördern. Je nach Thema, Interessenschwerpunkt und Leistungsvermögen gibt es unterschiedliche Lern-/Arbeitsaufträge, Lehrmaterialen und Arbeitshilfen

Schaffung einer Lernumgebung, die den Lernfortschritt fördert (Ein-richtung/Gestaltung des Klassenraums, Anordnung/Bereitstellung von Medien)

regelmäßige, individuelle Reflexion des Lernfortschritts (z.B. mittels Lerntagebuch oder Portfolio-Technik)

Ermöglichung von Tutorenarbeit (Schülerinnen und Schüler helfen sich gegenseitig)

Handlungsfeld „Sammeln von Praxiserfahrungen“:

Unterstützung beim Finden einer Praxisstelle

Einzelbetreuung der Schülerinnen und Schüler im Praktikum durch Lehrkräfte und Praxisanleiterinnen und -anleiter

Motivation und Unterstützung zur Durchführung freiwilliger Praktika in der unterrichtsfreien Zeit

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4.3.2 Beratung durch ein multiprofessionelles Team Die Beratung am Berufskolleg Tecklenburger Land ist grundsätzlich ebenso wie Unterrichten, Erziehen und Beurteilen Aufgabe aller Lehrerinnen und Leh-rer. In Ergänzung zur Beratung durch alle Lehrerinnen und Lehrer, insbesondere Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer besteht ein multiprofessionelles Bera-tungsteam, dessen vorrangiges Ziel es ist, Schülerinnen und Schüler in allen schulischen und persönlichen Fragen und Problemen zu unterstützen. Darüber hinaus steht dieses Beratungsteam den Kolleginnen und Kollegen in ihrer pädagogischen Arbeit sowohl in Einzelfällen als auch in Form von Ar-beitsgemeinschaften zur Verfügung. Die Aufgaben und Verfahrensweisen der einzelnen Beratungsbereiche des multifunktionalen Teams werden im folgenden Beratungskonzept der Schule dargestellt. a) Schulsozialarbeit In Folge der Veränderung der Aufgaben und Anforderungen im pädagogischen und sozialen Bereich ist Schulsozialarbeit zu einem unverzichtbaren Bestand-teil am Berufskolleg Tecklenburger Land geworden. Dabei soll das Recht auf Bildung, Soziales Lernen und Förderung der Schülerinnen und Schüler im Mit-telpunkt stehen. Während der Abbau von Leistungsdefiziten und das Schlie-ßen von Wissenslücken eine schulische Aufgabe ist, besteht die Aufgabe der Schulsozialarbeit darin, den Schülerinnen und Schülern bei der Bewältigung der hinter den Lernproblemen stehenden Lebensproblemen zu helfen. Sie soll dazu beitragen, Konflikte abzubauen und ihnen vorbeugend gegenüberzutre-ten. Die Angebote der Schulsozialarbeit richten sich an junge Menschen, die das Berufskolleg Tecklenburger Land besuchen. Sie richten sich zudem an die Schulleitung, die Familien, die Lehrerinnen und Lehrer sowie die externen Kooperationspartner. Die übergreifenden Ziele und Aufgaben der Schulsozialarbeit sind:

Hilfestellungen für Schülerinnen und Schüler zur Alltagsbewältigung

Stabilisation und Integration von Schülerinnen und Schülern mit indi-viduellen Problemlagen (Ängste, private Schwierigkeiten oder Schulun-lust etc.)

Mitwirkung beim Übergang von Schule in den Beruf

Mitwirkung bei der Förderung eigener Stärken, um das angestrebte Ziel zu erreichen

kollegiale Beratung von Lehrerinnen und Lehrern in Konfliktsituatio-nen, Moderation und Mediation in Krisensituationen, Kriseninterven-tion

enge Kooperation zu den örtlichen Trägern, der Jugendhilfe und ande-ren Institutionen, die für Kinder- und Jugendliche tätig sind

interne und externe Projekte, soziales Kompetenztraining, erlebnispä-dagogische Angebote

geschlechtsspezifische Angebote

interne und externe Prävention und Integration

Krisenintervention, Weitervermittlung an Kontaktadressen

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enge Kooperation mit der Schulseelsorge Damit Lehrkräfte und Schulsozialarbeit, zwei unterschiedliche pädagogische Professionen, am Ort Schule gleichberechtigt zusammenarbeiten und sich wechselseitig ergänzen, findet in regelmäßigen Konferenzen der fachliche Austausch, sowohl mit der Schulleitung als auch mit den Beratungsfachkräften und dem Kollegium statt. Dabei steht besonders die Schweigepflicht im Vor-dergrund, die konkrete Inhalte nicht benennt. b) Psychosoziale Beratung Folgende Schwerpunkte umfasst das Beratungsangebot durch zusätzlich quali-fizierte Lehrkräfte:

Begleitung bei Schüler-Lehrer/Lehrer-Lehrer-Konflikten

Lernschwierigkeiten – Lernen lernen - Lernstrategie

individualpsychologische Beratung in der Ausbildungsvorbereitung in-Vollzeit

Beratung bei Mobbing/Cybermobbing

Umgang mit der Trauer in der Schule - Beratung von Schülerinnen und Schülern im Trauerfall

c) Multiprofessionelle Teams für Inklusion und Integration

Inklusion: Dem Berufskolleg Tecklenburger Land wurden zwei Stellen für multiprofessio-nelle Teams in den Bereichen Inklusion und Integration zur Verfügung ge-stellt. Im Rahmen der Inklusion geht es darum, Schülerinnen und Schüler mit beson-derem Förderbedarf in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung zu un-terstützen. Den Schwerpunkt der Arbeit bildet die Stärkung und Weiterent-wicklung der eigenen Ressourcen und Fähigkeiten sowie perspektivisch der Einstieg ins Berufsleben. Zur Arbeit im multiprofessionellen Team gehören u.a. das Erstellen von indivi-duellen Förderplänen, intensive Beratung, Teamteaching (Binnendifferenzie-rung), Kooperation mit außerschulischen Partnern wie z.B. Alt für Jung etc. Integration: Im Hinblick auf eine gelungene Integration werden neuzugewanderte Auszu-bildende durch Sprach- und Stützunterricht durch das multiprofessionelle Team Integration gefördert. Diese Begleitung soll die „Abbrecherquote“ im Bildungsgang verringern, ein Bestehen der Prüfungen sowie die Integration in den Arbeitsmarkt ermöglichen.

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4.3.3 Übergangsmanagement a) Kooperation mit Zubringerschulen Übergangsmanagement bedeutet an unserer Schule die individuelle Beglei-tung und Beratung von Schülerinnen und Schülern abgebender Schulen hin zur weiterführenden Schule. Für jeden Jugendlichen soll hier im Hinblick auf seine spezifischen Begabungen und Möglichkeiten die passende Lösung im komplexen Feld der verschiedenen Bildungsgänge und Abschlüsse geboten werden. Ein Team von Lehrkräften aus verschiedenen Bildungsgängen pflegt dazu eine systematische Zusammenarbeit zu verschiedenen Schulformen der Region. Die Schülerinnen und Schüler der abgebenden Schulen werden dazu nach Bedarf in ihren Schulen besucht und über das vielfältige Bildungsangebot unserer Schule und über das Verfahren der Anmeldung durch „Schüler Onli-ne“ unterrichtet. Bei den Veranstaltungen werden die unterschiedlichen Bil-dungsgänge und beruflichen Perspektiven unserer Schule vorgestellt sowie in nachfolgenden Einzelgesprächen individuelle Fragen geklärt. Zudem ist es für interessierte Schülerinnen und Schüler möglich, nach Absprache im Unterricht verschiedener Bildungsgänge zu hospitieren. Auf verschiedenen regionalen Bildungsmessen stellt sich das Berufskolleg ebenso vor, wie auf den jährlich im Haus stattfindenden Informationstagen. Im Februar finden regelmäßig Informationsabende mit Einzelberatungen für die gymnasiale Oberstufe, die Fachoberschule und die Höhere Berufsfach-schule Technik statt. Hier bietet sich im Zeitraum der Anmeldung die Gele-genheit noch offene Fragen zu erläutern und letzte Entscheidungshilfen zu geben. Bei der unterjährigen Einschulung unterstützt ein Einschulungslotse die Schü-lerinnen und Schüler bzw. Eltern bei Fragen zu den Themen Berufsschul-pflicht, Aufnahmevoraussetzungen und Perspektiven am Berufskolleg. b) „Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA)“ Die Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule/Beruf in NRW (KAoA)“ ist ein Element der präventiven Bildungs-, Jugend-, Sozial-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik in Nordrhein-Westfalen. Grundlage sind die Vereinbarungen aller Partner im Ausbildungskonsens NRW: Landesregie-rung, Bundesagentur für Arbeit, Gewerkschaften und Arbeitgeber, sowie Kammern und kommunale Spitzenverbände.

Mit dem Übergangssystem Schule – Beruf in NRW werden:

im Bereich der schulischen Beruflichen Orientierung der allgemeinbil-denden Schulen die Ansätze und Einzelmaßnahmen in ein Gesamtsystem der Beruflichen Orientierung überführt.

die Übergänge in eine Ausbildung oder ein Studium gemeinsam gestal-tet; entweder als konkretes Ausbildungsangebot vorrangig in Betrie-ben bzw. durch vollzeitschulisch anerkannte Ausbildungen oder als Un-terstützung durch ergänzende Übergangsangebote bzw. durch stu-dienqualifizierende Bildungsgänge an Berufskollegs.

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die Aktivitäten im Übergang Schule – Beruf durch eine kommunale Ko-ordinierung nachhaltig und systematisch gefördert und die erforderli-chen Abstimmungsprozesse organisiert.

An der Umsetzung der Landesinitiative wirken auch auf kommunaler Ebene viele Partner und Akteure mit. 5 Am Berufskolleg Tecklenburger Land werden folgende Maßnahmen ergriffen:

Ausbildung von Studien- und Berufswahlkoordinatoren

Entwicklung eines schulinternen KAoA Curriculums

Umsetzung der KAoA Standardelemente in ausgewählten Bildungsgän-gen

Übergangsmanagement Schule/Ausbildung; Schule/Beruf; Schu-le/Studium

Teilhabe an kommunalen Koordinierungsprozessen

4.3.4 Gender-Mainstreaming Gender Mainstreaming gilt als Leitprinzip für alle schulischen Handlungsfelder und Handlungsebenen. Die Förderung der Gleichstellung beider Geschlechter wird im schulischen Kontext gefördert und weiterentwickelt. Nachstehend wird dargestellt, wie Gender Mainstreaming bei den Schülerin-nen und Schülern, bei Lehrerinnen und Lehrern und weiteren Bereichen um-gesetzt wird: Für die Schülerinnen und Schüler bietet das Berufskolleg Tecklenburger Land ein breit gefächertes Bildungsangebot. Die verschiedenen Bildungsmöglichkei-ten werden von den Geschlechtern unterschiedlich angenommen. Im Bereich Technik sind vorwiegend die Schüler vertreten, während die Schülerinnen in der Mehrzahl das Bildungsangebot in den Bereichen Hauswirtschaft, Gesund-heit und Sozialpädagogik nutzen. Allerdings ist zu beobachten, dass zuneh-mend Bereiche wie Erziehung und Soziales, Gesundheit sowie Ernährung auch für Schüler interessanter werden und im technischen Bereich eine verstärkte Nachfrage bei den Schülerinnen bemerkbar ist. Maßnahmen zur individuellen Förderung sollen die einzelnen Schülerinnen und Schüler stärken und ihnen bessere Möglichkeiten zur Erreichung ihrer

5 Vgl. URL: http://www.berufsorientierung-nrw.de/landesinitiative/das-neue-

uebergangssystem-schule-beruf-nrw.html

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gewählten Ziele bieten. In diese Richtung zielt auch das schulinterne Bera-tungssystem. Hier sollen in Zukunft verstärkt Hilfen zur Entwicklung einer sys-tematischen Gender-Perspektive gegeben werden, z.B. in sozialen Konfliktsi-tuationen, bei Lern- und Leistungsproblemen oder bei der Wahl des späteren Ausbildungs- und Berufsweges. Für die Lehrerinnen und Lehrer gibt es am Berufskolleg Tecklenburger Land zwei Kolleginnen als Ansprechpartner für Gleichstellungsfragen. Diese beraten die Schulleitung. Die Ansprechpartnerinnen wirken bei Neueinstellungen und Stellenbesetzungen, bei der Festlegung der Kriterien für die schulinterne Vergabe von Aufgaben, bei der Personalplanung, der Stundenplangestaltung und der Kooperation mit außerschulischen Partnern mit. Die Ziele und Maßnahmen des Gleichstellungsplans 2019 – 2023 lauten wie folgt:

1. Gleichstellungsrelevante Themen werden als Chance zur Schulentwick-

lung gesehen.

2. Gender Mainstreaming ist/wird in Schulen fest verankert und imple-

mentiert.

3. Die Vereinbarkeit von Schule, Familie und Pflege wird gefördert. Schul-

interne Teilzeitvereinbarungen werden angepasst und evaluiert.

4. Die Unterrepräsentanz von Frauen in Leitungs- und Beförderungsäm-

tern wird weiter abgebaut.

5. Die AfG wird in ihrer Arbeit unterstützt.

6. Gendergerechtigkeit bzgl. Bildungs- und Erziehungsarbeit ist im Schul-

programm verankert.

Gender Mainstreaming ist elementarer Bestandteil der Schule und bedarf ei-

ner kontinuierlichen Entwicklung und Evaluation.

4.3.5 Fortbildungsplanung Im Zentrum der Lehrerfortbildung steht die Förderung und Erweiterung der fachlichen, erzieherischen und methodischen Arbeit der Kolleginnen und Kol-legen. Dies beinhaltet neue berufliche Qualifikationen und Kompetenzen zu erwerben, die durch gesellschaftliche, technologische und wissenschaftliche Entwicklungen, sowie durch die Übernahme neuer Aufgaben und Funktionen erforderlich werden. So sollen die Kompetenzen insbesondere für die Unter-richtsentwicklung vertieft, gestärkt und an die immer neuen Anforderungen angepasst werden. Die Förderung von Fortbildungen in quantitativer und qualitativer Hinsicht und die Herstellung von Akzeptanz und Transparenz der Fortbildungsplanung sind grundlegende Ziele. Ziel aller Bemühungen um Qualifikations- und Kom-petenzerweiterung ist die stetige konstruktive Entwicklung und Professionali-sierung der Lehr-Lernprozesse, um die Berufs- und Lebenschancen der Schüle-

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rinnen und Schüler in regionalen und überregionalen Bereichen nachhaltig zu verbessern. Die Fortbildungsplanung orientiert sich an den im Schulprogramm festgeleg-ten Entwicklungszielen und Arbeitsfeldern der Schule. Sie greift den Fortbil-dungsbedarf des Gesamtkollegiums, einzelner Bildungsgänge, Lehrerteams und Kolleginnen und Kollegen zur Umsetzung der jeweils abgestimmten Ent-wicklungsziele auf. Konkret heißt das, dass u.a. Themenfelder wie „Individuelle Förderung“, „ko-operatives Lernen“, „Beratung von Schülerinnen und Schülern“ in den nächs-ten Jahren einen besonderen Stellenwert bekommen. Auch das Themenfeld der Digitalisierung wird in den nächsten Jahren verstärkt in die Fortbildungs-planung einfließen6. 4.3.6 Optimierung der Informations- und Kommunikationsstruktur Zur Verbesserung der schulischen Kommunikation und zur Erhöhung der Ar-beitszufriedenheit wurden folgende Punkte angestoßen: Im Rahmen eines Schulorganisationsplanes wurden feste Organisatoren für die einzelnen Bildungsgänge zugeordnet, die als Ansprechpartner in verschie-denen Belangen des Bildungsganges agieren. Sie sind u.a. für die Erstellung der didaktischen Jahresplanungen zuständig oder initiieren Fortbildungen für den Bildungsgang. Um die große Zahl von Informationen und Aushängen innerhalb des Lehrer-zimmers zu reduzieren und mehr Übersicht zu schaffen, ist die Anzahl und Anordnung der Aushänge optimiert worden. Verstärkt werden nun digitale Ablagesysteme der Schule genutzt. Alle Aus-hänge und Informationen sind auch auf dem Schulserver abgelegt und somit jederzeit einsehbar. Die verbesserte Eingliederung neuer Kolleginnen und Kollegen durch eine sys-tematische Betreuung von Lehrerinnen und Lehrern des betroffenen Fachbe-reichs wurde durch eine Einführung eines Tutoren- bzw. Mentorensystems verbessert. 4.3.7 Aktivitäten zur Stärkung der Schulkultur Das Berufskolleg Tecklenburger Land möchte in Zukunft verstärkt Maßnah-men und Aktivitäten durchführen, die für die 2200 Schülerinnen und Schüler die Schule nicht nur als Lernort, sondern als Lebens- und Erfahrungsraum be-greifbar machen. Viele Projekte bereichern im Laufe des Schuljahres das Schulleben, wie z.B. Kooperationen der Fachschulen mit Betrieben und Bil-dungsträgern, diverse Studienfahrten verschiedenster Bildungsgänge, prakti-sche Unterrichtseinheiten zur interkulturellen Verständigung oder der von Schülerinnen und Schülern durchgeführte Orientierungslauf der Freizeitsport-leiter. Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Schule als Ort erleben, den sie aktiv mitgestalten können. Die Fachoberschule Gestaltung tut dies z.B. mit wech-selnden Exponaten in der Pausenhalle und in den Fluren der Schule.

6 Konkretere Ausführungen finden sich im Fortbildungskonzept.

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Die Einführung von Bildungsgangorganisatoren im Rahmen eines Schulorgani-sationsplanes ist ein Ansatzpunkt zur Teamentwicklung. Der Organisator ist Ansprechpartner und Vermittler für alle im Bildungsgang eingesetzten Lehre-rinnen und Lehrer. Am Berufskolleg Tecklenburger Land wird zudem die Bildung fester Teams in den einzelnen Bildungsgängen und Fachkonferenzen bei der Unterrichtsver-teilung angestrebt, um langfristige Planungen zu unterstützen, die Motivation der Lehrenden zu fördern und fach- und fächerübergreifende Projekte zu er-möglichen. In so genannten Kernteams wird die Bildungsgangarbeit vertieft. Zur Schulkultur gehört auch die Förderung der Teambildung im Kollegium. Eine jährlich stattfindende Kollegiumsfortbildung nimmt diese Teambildung und ein gutes Miteinander in den Blick, wie gesellige Zusammenkünfte zu An-fang des Schuljahres oder vor Weihnachten.

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5 Ausblick Das vorliegende Schulprogramm ist als Momentaufnahme dessen zu sehen, was das Berufskolleg Tecklenburger Land unter qualitativer Arbeit versteht und alltäglich leistet. Damit eine inhaltliche Entwicklung zwischen der vorlie-genden Momentaufnahme und den angestrebten Folgeprozessen erkennbar wird, haben für uns folgende Entwicklungsziele (s. Kap. 4.2) besondere Rele-vanz:

1. Stärkung der individuellen Förderung durch gezielte Beratung der Klas-senlehrerinnen und Klassenlehrer

2. Ausbau von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung 3. Standardisierung einer bildungsgangbezogenen Evaluationskultur 4. Entwicklung eines Medienkonzeptes 5. Implementierung von Zusatzqualifikationen in der Berufsschule

Die nächsten Jahre werden dazu beitragen, das Berufskolleg Tecklenburger-Land als einen qualifizierten Lernort zu sichern und weiter zu entwickeln, der die Verbindung von allgemeinbildenden und berufsspezifischen Inhalten auf allen Ebenen eines breiten Bildungsangebotes ermöglicht. Die Digitalisierung des Lernortes Schule bekommt hierbei einen besonderen Stellenwert. Dies spiegelt sich auch im verbindlichen Orientierungsrahmen für die Weiterent-wicklung des schulischen Medienkonzeptes wieder, in dem hier die Kompe-tenzbereiche zur Erlangung von Medienkompetenz in einer digitalen Welt definiert werden (vgl. Kap. 4.2.4). Dabei steht im Mittelpunkt, dem erreichten hohen Qualitätsanspruch weiter gerecht zu werden und die Merkmale einer offenen und respektvollen Schul-kultur auszubauen. Den Schülerinnen und Schülern sollen Bildungschancen ermöglicht werden, die ihrer persönlichen und beruflichen Professionalisie-rung dienen. Die genannten Grundsätze7

„Wir fördern selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen und Handeln im Sinne einer ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung.“

„Wir stellen die Zukunftsorientierung unserer Bildungsarbeit sicher.“

„Wir legen besonderen Wert auf die Gesundheitsförderung aller am Schulleben Beteiligten“

gelten als übergeordnete Ziele aller schulischen Aktivitäten. An diesen Zielen will sich das Berufskolleg Tecklenburger Land messen lassen.

7 Vgl. Kap. 2 Leitbild.