Alexander J. Renner Entwicklung des Gehörs im Mutterleib...Beim Anspielen beginnt die Stuhllehne zu...

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Alexander J. Renner Entwicklung des Gehörs im Mutterleib Von der Bedeutung des persönliche Urtons und wie man ihn mit dem Gong hervorrufen kann 1. Ausgabe

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Alexander J. Renner

Entwicklung des Gehörs im Mutterleib Von der Bedeutung des persönliche Urtons und wie man ihn mit dem Gong hervorrufen kann

1. Ausgabe

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Einführung 3 ...........................................................Gehör vor der Geburt 4 ..........................................Entstehung und Entwicklung 4 ...............................................

Filterfunktion 5 ....................................................................................................................

Spüren vor der Geburt 7 .........................................Wahrnehmung und Bedeutung 7 ............................................Speichern im Unterbewusstsein 8 .........................Festschreibung des persönlichen Urklangs 8 .........................

Der persönliche Urklang 8 ..................................................................................................Verlust durch Geburt 8 ........................................................................................................

Wiederverbindung durch den Gong 10 ..................Klang und Schwingung des Gongs 10 .....................................

Angebote zum Hervorrufen des Urklangs 10 ......................................................................Die Rückverbindung mit dem Urton 11 ..............................................................................Quellenangaben 13 ..............................................................................................................Abbildungen: 13 ..................................................................................................................AlexanderJRenner 14..........................................................................................................

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Einführung In diesem Ebooklet gehe ich auf ein paar Aspekte ein, die zeigen, warum Gongs eine so tiefgründige Wirkung auf Menschen haben. Dabei konzentriere ich mich auf den Kern, den Ursprung und die Herkunft. Die zwei Hauptaspekte bei der Wahrnehmung sind die beiden Sinne Hören über das Gehör und Spüren über die Haut.

Der am weitesten zurückliegende und erstmals prägende Zeitraum ist dabei die vorgeburtliche Phase als Fötus in der Gebärmutter. Dort entstehen beide Sinne und dort sind beide prägend für die lebensnotwendige Bindung mit der Mutter bzw. das Urgefühl von Sicherheit, Wärme und Geborgenheit.

Ich wünsche ihnen viel Freude beim Lesen.

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Gehör vor der Geburt Entstehung und Entwicklung

Das menschliche Gehör beginnt sich bereits ab dem 22. Tag nach der Befruchtung zu bilden(1.. Später entstehen aus dem Meckel- und Reichert- Knorpel heraus die Mittelohrknochen Hamm, Amboss und Steibügel2). Gegen ende des vierten Schwangerschafts-monats ist das Gehör soweit ausgereift, daß es zur Wahrnehmung von akustischen Schwingungen und Töne in der Lage ist3). Das Ungeborene hört.

Das akustische Milieu das ein Embryo mit viereinhalb Monaten hört, umfasst Frequenzen jeder Art. Denken wir an die Geräusche der Verdauung vom Schlucken über den Magen hin zum langen Darmtrakt. Die Atmung der Mutter, die ihre eigenen Rhythmen hat, mal regelmässig langsam, mal aufgeregt, kurz und schnell. Und schließlich noch den Herzschlag, der während der pränatalen Zeit zigtausendfach zum Fötus übertragen wird.

Abb1: Meckelscher Knorpel mit den abgespaltenen Gehörknöchelchen Hammer (Malleus) und Amboss (Incus). Der Steigbügel (Stapes) hat sich aus dem Reichert-Knorpel gelöst.

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Neben diesen eher tieffrequenten Geräuschen gibt es noch ein hohes Geräusch, das dabei fast unterzugehen scheint. Es ist viel entfernter, kompletter und äußert Gefühle und Stimmungen. Dieses Geräusch löst sensitive Reaktionen aus, nach dem jedes Kind sich sehnt und mit dem es in Kontakt treten will: Die Stimme der Mutter!

Filterfunktion

Die zahlreichen Geräusche im Mutterleib würden sowohl von der Lautstärke her als auch von der Vielfalt den Fötus mit Sinnenreizen überfordern. Deshalb filtert das Gehör die Töne und Frequenzen weg, die es nicht benötigt.

Es unterscheidet in tiefe Frequenzen, die wir als beruhigend andere in diesem Zusammenhang als lähmend bezeichnen. Dazu gehören der Herzschlag, die Verdauungsgeräusche des Darmes, das Schlucken und die tiefen Anteile der Stimme der Mutter. Diese Töne filtert es weg. Töne im Frequenzbereich von unter 1000 hz gehören dazu(4.

Hohe Frequenzen gelten als anregend und aktivierend. Dazu zählen in erster Linie die hohen Frequenzen der Stimme der Mutter. Das Ungeborene will leben und wachsen. Deshalb werden diese Geräusche nicht gefiltert.

Abb2: Spektrogramm einer weiblichen Stimme, die in gleicher Tonhöhe die Vokale a,e,i,o und u ausspricht. Links die Frequenzhöhe in hz. Lizenz: Morito kyo, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcode

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Zweck der Filterfunktion

Der Grund, warum das Gehör früh voll ausgebildet wird, ist nach Tomatis der Urdrang nach der Verbindung mit der Mutter. Das geschieht über die hohen aktivierenden Frequenzanteile in ihrer Stimme(5. Die Mutter ist für das Kind Ursprung und Leben. Es will eine dynamische Beziehung zu ihr.

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Spüren vor der Geburt Wahrnehmung und Bedeutung

Das Ungeborene hört nicht nur im Mutterleib, sondern spürt auch. Der Tastsinn entwickelt sich noch vor dem Hören an Lippen und Fingerspitzen. Beide Sinne, Gehör und Tastsinn sind nach 16 bis 20 Wochen ausgebildet, die Sensitivität, anfangs an Lippen und Handinnenflächen ist später auf der gesamten Hautoberfläche gegeben(6. Über die Haut nimmt der Fötus vielfältige Sinneseindrücke wahr. Körperliche Wärme ist dabei nur die Grundlegendste. Vielmehr sind es Berührungen die durch Bewegungen über das Fruchtwasser übertragen werden.

Die Übertragungen stammen beispielsweise vom Darm durch Verdauungsbewegungen. Das rhythmischen Schlagen des Herzens sorgt für zigtausendfache Impulse des Fruchtwassers während der gesamten Schwangerschaft, die auf die Haut des Fötus übertragen werden. Atmet die Mutter ein oder aus, spürt das Kind einen unablässigen und dauerhaften Strom.

All diese Bewegungen bilden einen individuellen und dauerhaften Rhythmus, der über das Fruchtwasser auf die Haut des Ungeborenen übertragen wird und dort für einen gewohnten und stetigen Impulsreigen sorgt. Tagsüber merkt es eine erhöhte Aktivität der Mutter durch den schnelleren Herzschlag, einen höheren Atemrhythmus oder aktive Schluck- und Verdauungsgeräusche nach dem Essen. Nachts beruhigt sich die Flut an Reizen, das Herz schlägt langsamer, die Lungen bewegen sich flacher und die Verdauung fährt auf ein Grundminimum zurück. Auch dieser Wach-Schlaf-Rhythmus prägt sich beim Ungeborenen ein.

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Speichern im Unterbewusstsein Festschreibung des persönlichen Urklangs

Die hohen Frequenzen der Stimme der Mutter, die der Fötus als lebenswichtig und aktivierend aufnimmt, sind die Grundlage dessen, was wir Muttersprache nennen. Lautklänge und tonale Unterschiede werden gespeichert. Es ist das erste „Imprinting“, die Urmodulation, der Klang des Lebens für das Ungeborene.

Dazu kommen die Bewegungsimpulse auf der Haut. Sie bilden monatelang einen individuellen Rhythmus der Mutter ab. Herzschlag, Lungen- und Darmbewegungen sind so beständig, dass sich ein Muster festigt, das ebenfalls tief abgespeichert ist.

Der persönliche Urklang

Die gespürten und gehörten Sinneseindrücke bilden als Einheit für jeden Menschen: den persönlichen Urklang bzw. die Urfrequenz. Sie besteht nicht nur aus einer, sondern aus dem hohen Frequenzspektrum der Stimme der Mutter. Bei den Bewegungen sprechen wir von wiederkehrenden Frequenzen in Form der tieffrequenten Rhythmen die zum mit der Haut aufgenommen werden. Der Einfachheit halber nenne ich beides ab jetzt „Urklang“.

Dieser persönliche Urklang steht für das Ungeborene sinnbildlich für Sicherheit, Wärme und Geborgenheit. Es ist die Grundlage für das gerade erst beginnende Leben. Er ist im Unterbewusstsein fest verankert und elementar wichtig

Verlust durch Geburt

Bei der Geburt verschwindet das Fruchtwasser wie mit einem Schlag. Die ersten akustischen Dekodierungen beginnen. Vor allem erreichen zum ersten mal tiefe Töne das Gehör des Kindes. Je mehr sich sein Kopf der Öffnung nähert, desto mehr tiefe Geräusche und Töne hört es. Der Kopf befreit sich, der erste Schrei ertönt. Er ähnelt von der Lautmalung her dem Stimm- und Lautbild der Mutter. Das Baby hört seine Stimme zum ersten mal. Dieses erste mal ist noch besonders, weil noch Fruchtwasser im äußeren Gehörgang ist. Das Ohr hört noch auf die intrauterine Weise. Das Baby hört noch auf

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diese Frequenzen. Das Fruchtwasser läuft heraus. Es kommen mehr und mehr tiefe Töne dazu. Das äußere Ohr beschäftigt sich schon mit der neuen Art über die Luft zu hören. Das Kind gewöhnt sich daran nicht in wenigen Sekunden. Es hört erstmals seine eigene Stimme, die mit der Zeit gedämpft wird. Damit tritt das Baby in eine Stille ein, die ungewöhnlich und schwierig ist. Die gewohnten hohen Töne sind verschwunden. Es ist nun abgeschnitten von seiner bisherigen sicheren Umgebung . Nach und nach beginnt sein Ohr sich zu öffnen. Das Kind nimmt nun vor allem tiefe Frequenzen wahr. Weitere Eindrücke erreichen das Kind. Dazu gehören grelles Licht, eine niedrigere Umgebungstemperatur und bisher fremde Geräusche.

Abb 3: Neugeborener Säugling auf der Brust der Mutter. Tom Adriaenssen, „Postpartum baby2“, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/legalcode

Man kann also sagen: Mit der Geburt verliert das Ungeborene den persönlichen Urton. Das Baby wird ihn nie wieder zurückerhalten. Erste „Rückerinnerungs“Mechanismen sind die bekannte aber jetzt ungewohnt klingende Stimme der Mutter. Ihre hohen Frequenzen und der Sprachrhythmus sind nach wir vor abrufbar. Legt man das Baby auf Bauch oder Brust, hört und spürt es wieder die Herz- und Lungentöne, Verdauungsgeräusche und den Atemrhythmus. Die Mutter gibt dem frisch geborenen seine Sicherheit teilweise wieder zurück. Im Laufe der ersten Kindheitsjahre aber verliert es diese Verknüpfung zum gespeicherten Urton im Unterbewusstsein gänzlich. Es ist auf sein neues Leben alleine gestellt. Der Kontakt mit der Mutter wird auf andere Art und Weise gefestigt und auf die Bedingungen des Lebens ausserhalb ihres Leibes angepasst.

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Wiederverbindung durch den Gong Klang und Schwingung des Gongs

Beim Erwachsenen wird der Urklang zum Zentrum einer dauerhaften Suche. Menschen streben zunehmend nach Ruhe, Entschleunigung, oder sie wollen ihren Stress-Pegel reduzieren. Um sich zurückzubesinnen müssten sie eine Möglichkeit finden, die Modulation des Mutterleibes nachzuempfinden, also hohe Frequenzen zu hören und tiefe Frequenzen an der Haut zu spüren. Damit könnten sie versuchen, die Verbindung in ihr Unterbewusstsein herzustellen und ihren Urklang wieder hervorzurufen.

Der Weg zurück in die intrauterine Klangwelt, das heißt eines Schallmaterials, das dem der vorgeburtlichen Zeit entspricht ist bekannt und rekonstruierbar(xxx. Lange Zeit mußte sie vergeblich den mühsamen oft enttäuschenden Weg zurücklegen, um diese erste Durchdringung des Körpers durch das Leben wieder zu entdecken.

Angebote zum Hervorrufen des Urklangs

Dazu tauchen Angebote auf, die genau die beiden Sinne Hören und Spüren ansprechen. Schweben im Wassertank mit Unterwassermusik, die das Wasser in Bewegung setzt und rhythmisch auf die Haut trifft - auch bekannt als Floating. Es soll bei Burn-Out genauso helfen, wie bei Schlaflosigkeit, Stress oder Unausgeglichenheit(9,10.

Klangliegen, die unter der Liegefläche Saiten gespannt haben, tönen und vibrieren ebenfalls gleichzeitig. Die angespielten Saiten bringen die Liegefläche zum Schwingen, das sich wiederum auf die Haut überträgt; der selbe Effekt, wie im Mutterleib.

Abb 4: Floating Tank. SeanMack (https://commons.wikimedia.org/wiki/

File:Flotation_tank_SMC.jpg), „Flotation tank SMC“, aufhellen von nein, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode

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Eine ähnliche Wirkung erzielen Klangstühle, die nach dem selben Prinzip wie die Klangliegen gebaut sind. Ihre runde Rückenlehne hat längliche Öffnungen. Dahinter verbergen sich wiederum Saiten, ähnlich der einer Harfe. Beim Anspielen beginnt die Stuhllehne zu vibrieren, ein angenehmes Gefühl des Spürens breitet sich beim Sitzenden aus.

Diese Möglichkeiten, das intrauterine Spüren wieder hervorzurufen müsste nun mit dem hochfrequenten Klang kombiniert werden.

Die Rückverbindung mit dem Urton

Oftmals wissen die Menschen, die sehr gut auf diese Angebote ansprechen, nicht, was im Kern dahintersteckt: Die Suche nach dem eigenen Urklang. Sie sehnen sich nach dem Gefühl und dem Urzustand vor der Geburt. Sie wollen die Wärme, Geborgenheit und Sicherheit zurückholen, als Gegensatz zum schnelllebigen, stressigen und lauten Alltag, den sie im Erwachsenenalter durchleben.

Abb 5: Paiste Symphonic Gong, gespielt von Alexander J. Renner. Bild: Marion Ullmann, Glonn

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Schlägt ein Gongspieler sein Instrument mehrmals und regelmässig an, kommt der Gong in Schwingung. Gongs haben einen Grundton in einer Grundfrequenz bzw. Frequenzbreite, der dauerhaft schwingt und dazu viele Nebentöne, die gleichzeitig erklingen können. Sie gehören vor allem zum breiten Obertonspektrum. Damit tönen Gongs sowohl in tiefen Grundtöne als auch in hochfrequenten Obertönen.

Wenn nun der Spieler seinen Gong anschlägt, breiten sich seine Klangwellen in alle Richtungen aus. Die Wände, Decken und der Boden begrenzen das Ausbreiten des Klangs und reflektieren die Wellen zurück in den Raum. Der Klang vereint sich mit den neuerlich durch das Spielen des Gongs erzeugten Wellen, die wieder reflektiert werden, und so weiter. Der Gong füllt den Raum völlig und erzeugt damit einen dreidimensionalen Klangraum.

Grössere Gongs ab ca. 32 Inch/ 81 cm können solch starke Schwingungen entwickeln, daß man die physischen Klangwellen am Körper spüren kann. Es hängt von der Empfindsamkeit der bespielten Personen und deren Offenheit ab, die Klangvielfalt auf sich wirken zu lassen. Viele Menschen sind überrascht, welche tiefe Wirkung das Gongspiel auf sie hat und bauen eine Schutzmauer auf, um die Kontrolle im Hier und Jetzt zu behalten. Erst bei einer zweiten oder dritten Teilnahme an einem Gong-Bad oder einer Gongmeditation schwindet das Schutzbedürfnis und sie öffnen sich. Der Gong übernimmt die Kontrolle über den Menschen. Seine Gehirnwellen passen sich den Tönen und Frequenzen des Gongs an (Entrainment) und lassen sich beruhigen. Schwingt sich das Gehirn schließlich im Thetafrequenzbereich ein (ca. 4-8 hz), kann der Teilnehmer gespeicherte Inhalte aus seinem Unterbewusstsein hervorrufen.

Der Gong erzeugt nun Töne und Klänge, die denen im Mutterleib ähnlich sind. Die hohen Frequenzen erinnern an die gefilterten Anteile der Stimme der Mutter. Die tiefen Frequenzen sind durch Schwingungen am Körper zu spüren. Diese Kombination öffnet das Tor zum persönlichen Urton, der im Unterbewusstsein gespeichert ist. Durch die Schwingungen des Gehirns im Theta-Bereich und die beruhigenden Alpha-Wellen (8-12 Hz) kann der persönliche Urton und die damit verbundenen Empfindungen wie Sicherheit, Wärme, Geborgenheit und Lebensenergie wieder hervorgerufen werden. Alpha-Wellen nehmen eine Art Brückenfunktion vom Unterbewusstsein im Theta-Bereich zum Bewusstsein im Beta-Bereich ein.

Der Gong gehört damit zu den wenigen Instrumenten, die beide Frequenzbereiche durch das Gehör und die Haut ansprechen können. Die Rückverbindung durch das Unterbewusstsein mit dem persönlichen Urklang ist damit möglich. Die Suche hat damit sein Ende gefunden.

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Quellenangaben 1) Tomatis, Alfred: Klang des Lebens - Vorgeburtliche Kommunikation, 119ff,

Reinbekverlag Hamburg, 1992

2) Ulfig, Norbert: Kurzlehrbuch Embryologie. 2 Auflage. Stuttgart: Thieme-Verlag, 2009

3) Nicon, Luc: Befreit von alten Mustern: Tipi - eine Körperreise zum Ursprung unserer Ängste. 1. Auflage, Paderborn: Junfermann Verlag, 2011

4) Tomatis, Alfred: Klang des Lebens - Vorgeburtliche Kommunikation, 58ff, Reinbekverlag Hamburg, 1992

5) Tomatis, Alfred: Klang des Lebens - Vorgeburtliche Kommunikation, 189ff, Reinbekverlag Hamburg, 1992

6) Tomatis, Alfred: Klang des Lebens - Vorgeburtliche Kommunikation, Von der Haarzelle zum sensorischen Apparat, 203ff, Reinbekverlag Hamburg, 1992

7) Tomatis, Alfred: Das Ohr im 20. Jahrhundert, Teil 3 von 4, Arte TV/ ZDF 1991

8) Tomatis, Alfred, Klang des Lebens - Vorgeburtliche Kommunikation, S 48, Reinbekverlag Hamburg, 1992

9) Floating Quellen: Van Dierendonck D., Te Nijenhuis J.: „Flotation restricted environmental stimulation therapy (REST) as a stress-management tool: A meta-analysis“. Psychology and Health 20/2005 PDF doi:10.1080/08870440412331337093.

10)Kjellgren, Anette; Buhrkall, Hanne; Norlander, Torsten: „Psychotherapeutic Treatment in Combination with Relaxation in a Flotation Tank: - Effects on ‚Burn-Out-Syndrome‘“. The Qualitative Report 2010, Volume 15, Number 5. PDF

Abbildungen: Titelbild: Meinl Gong Flower of Life. Bild: Marion Ullmann, Glonn

Seite 4: Abb1: Meckelscher Knorpel mit den abgespaltenen Gehörknöchelchen Hammer (Malleus) und Amboss (Incus). Der Steigbügel (Stapes) hat sich aus dem Reichert-Knorpel gelöst.

Seite 7: Abb2: Spektrogramm einer weiblichen Stimme, die in gleicher Tonhöhe die Vokale a,e,i,o und u ausspricht

Seite 8: Abb 3: Neugeborener Säugling auf der Brust der Mutter.

Seite 10: Abb 4: Floating Tank

Seit 11: Abb 5: Paiste Symphonic Gong, gespielt von Satya Singh Alexander J. Renner. Bild: Marion Ullmann, Glonn

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AlexanderJRenner Klangforscher, Gongspieler, Keynotespeaker und Ausbilder

Ich forsche und suche mit großer Leidenschaft nach den Hintergründen der Wirkweisen von Klang. Gongs haben es mir besonders angetan.

Frequenzen, Gehirnwellen, Meditation und neueste Studienergebnisse fliessen ebenso in meine Vorträge ein wie Praxis-Übungen mit dem Gong. Erleben sie schnell und einfach, wie Frequenzen auf das Gehirn wirken und sie damit ihren mentalen Zustand ändern oder lange Zeit halten können.

Ich gehe gezielt auf die Wirkweisen von Gehirnwellen ein. Dabei erfahren sie, wie einfach das Gehirn sich mit Frequenzen von außen synchronisiert und wie sie das für sich nutzen können.

http://alexander-renner.com

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