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Vorstand:

I. Vorsitzender: Hermann Hald, 725 Leonberg, Justinus-Kerner-Straße II

2. Vorsitzender: Frau Helen von Stein-Zeppelin, 7841 Laufen/Bd., Post Müllheim

Schatzmeister: Frl. Waltraud Busbach, 85 Nürnberg, Auß. SuIzbacher Str. 18

Leiter des Sichtungswesen: Rudolf Muselmann, 8702 Veitshöchheim, Günthers-lebener Straße 16 a

Leiter der Registratur: Frl. Waltraud Busbach, 85 Nürnberg, Auß. Sulzbacher Str. 18

Bibliothekar: Frau Nidclas, 61 Darmstadt, Heidenreichstraße 57

Rechtsberater: Dr. Martin Trenks, 863 Coburg/Bayem, Probstgrund 47

Jahresbeitrag: 20.— DM

Der Beitrag berechtigt zum kostenlosen Bezug der Nachrichtenblätter (jährlich 4) sowie des Jahrbuches.

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Liebe .7ris- unb Lilientreunbei

Wenige Blumengesellschaften dürften sich in der glücklichen Lage befinden, über so eine große Zahl Mitarbeiter zu verfügen wie unsere DIG. Wenn ich das gerade fertiggestellte Jahrbuch durchblättere oder auch die Manuskripte des neuen Nach-richtenblattes, kann ich doch mit Freude feststellen, daß sich immer wieder — neben den alten Mitarbeitern — bisher nicht in Erscheinung getretene Mitglieder ein Herz fassen und zur Feder greifen, um mitzuteilen, was auch für die anderen Mitglieder von Wichtigkeit sein könnte.

Andererseits bleibt aus unseren Reihen auch die Kritik nicht aus: „ ... die Hefte sollten wissenschaftlicher sein . ..", „sie sollen rein wissenschaftlich sein ...". „Für einen Anfänger ist leider vieles viel zu wissenschaftlich .. .", „ ... es sollte viel mehr für den Laien, für den Anfänger geschrieben werden ...". — Ja, liebe Freunde, die Wünsche und Vorschläge reichen von einem Extrem bis zum anderen. Ein Schrift-leiter befindet sich manchmal in einer wenig beneidenswerten Lage: Allen Wünschen gerecht zu werden, ist einfach unmöglich — und wohl auch nicht immer nötig. Ver-öffentlicht werden kann ja nur das, was vorliegt, d. h. was Sie, die Mitglieder der DIG, selbst dafür zur Verfügung stellen. Unsere Veröffentlichungen sind also ein getreues Spiegelbild des mehr oder weniger lebendigen Geistes unserer Gesellschaft. Daß dieser Geist nicht schläft, können Sie leicht selbst feststellen.

Wer nun über dieses oder jenes Gebiet, sei es wissenschaftlicher oder anderer Art, mehr wissen möchte, überlege sich doch bitte, von wem aus der DIG darüber eine Antwort zu erhalten sein könnte. Ein kurzer Brief mit der Ermutigung und Bitte, darüber doch etwas für das Nachrichtenblatt zu schreiben, dürfte in den meisten Fäl-len genügen, das gewünschte Ergebnis zu zeitigen. Gerne bin ich auch bereit, solche Wünsche, wenn der persönliche Kontakt zwischen den Mitgliedern aus irgend einein Grunde nicht hergestellt werden kann, an die betreffende Persönlichkeit weiterzu-leiten.

Ein ausländischer Freund hat mir einmal so nett geschrieben, seine Arbeit hätte reich „Obst" getragen. Das erscheint mir gar nicht so abwegig — auch auf unsere DIG übertragen, denn unter „Obst" versteht man eigentlich immer etwas Gutes, wäh-rend „Früchte" sehr verschiedener Natur sein können.

Ihr Hermann Hald

Mitteilungen der Geschäftsstelle 1. Jahrestagung 1967: Unsere diesjährige Jahrestagung findet, wie bereits bei der

Hauptversammlung im Vorjahr beschlossen, vom 26.-28. Mai in Würzburg statt. Mit dieser Tagung ist wiederum eine Blumenschau im Gartensaal des Residenz-schlosses verbunden. Bitte merken Sie diesen Termin vor!

2. Regionaltreffen: Im Februar finden Regionaltreffen in Zürich, Hamburg und Esslingen a. N. (bei Stuttgart) statt. Siehe dazu besondere Hinweise anschließend an die Mitteilungen.

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3. Lilien für wissenschaftliche Versuche gesucht: Bei den europäischen Wildlilien möchte ich zytologische Untersuchungen durchführen. Da die Untersuchungen an den Wurzelspitzen unternommen werden, würde ich nur ganz kleine Zwiebeln benötigen. Aber leider fehlt mir noch eine ganze Menge, die vielleicht das eine oder das andere Mitglied der DIG in seinem Garten hat. Gesuchte Arten und Unterarten: candidum var. purpureum; candidum var. pere-grinum; candidum var. salonikae; bulgaricum; albanicum; heldreichii; rhodopeum; kosa; chalcedonicum; chalcedonicum var. maculatum; pyrenaicum var. angusti-folium; pomponium var. angustifolium; ponticum; colchicum ledebourrii; croceum

var. chaixii. Alpengarten Frohnleiten, Gartenbau-Insp. Singer, A 8130 Frohnleiten/Steiermark (Österreich)

4. Jahresbeitrag 1967: Die Beitragsrechnung für 1967 ging Ihnen mit der Samen-liste Anfang Januar zu. Für wen der Jahresbeitrag über 20.— DM jedoch eine wirkliche Härte bedeutet, der möge sich bitte an die Geschäftsstelle wenden. Finanzielle Gründe dürfen kein Anlaß sein, die Mitgliedschaft aufgeben zu müssen.

5. Inhaltsverzeichnis für das Jahr 1966: Das Inhaltsverzeichnis für 1966 wird mit dem April-Nachrichtenblatt verschickt.

6. Redaktionsschluß für Nadirichtenblatt 211967: 15. März.

2. Schweizerische Iris- und Lilientagung Am 18. Februar 1967 führt die Arbeitsgemeinschaft Schweiz der Deutschen Iris- und Liliengesellschaft (DIG) im Hörsaal des Botanischen Gartens der Universität Zürich, Pelikanstraße 40, Zürich 1, ihre zweite Tagung durch. Herr Max Zuberbühler von der Firma Mauser zeigt einen Film über die neuesten Lilien von Jan de Graaff, Oregon, USA. Herr Peter Geiser, Münchenstein, spricht über „Die Lilie, eine Königin unter Blumen". Ein Vortrag von Herrn Bruno Müller, Kurgartendirektor, Badenweiler, Deutschland, macht mit den neuesten Taglilien-sorten (Hemerocallis), ihrer Züchtung und Pflege, bekannt; anschließend spricht er über Iris-Anlagen und Iris-Begleitpflanzen, wie sie sich zum Beispiel bei der inter-nationalen Gartenausstellung in Hamburg bewährt haben. Herr Dr. W. Eberle, Wallisellen, zeigt zum Abschluß der Tagung Dias der schönsten Schwertlilienzüch-tungen aus „Schreiner's Iris Gardens", Oregon, USA. Die Tagung dauert von 14.15 Uhr bis ungefähr 18.00 Uhr und ist öffentlich. Interes-senten sind zur Teilnahme eingeladen. Die Platzzahl ist beschränkt.

Wintertreffen 1967 in Hamburg Unser diesjähriges Wintertreffen findet am 25. Februar wie im Vorjahr im Restaurant Patzenhofer statt. Neben gemütlichem Beisammensein und gemeinsamem Abendbrot sollen auch wieder von einzelnen Mitgliedern ein paar Diapositive gezeigt und kom-mentiert werden. Wer gute Bilder aus seinem oder einem anderen schönen Garten

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Blütenansatz. Es waren fast keine Stengelwurzeln und nur schlecht entwickelte Basalwurzeln vorhanden. Erst durch die Umpflanzung erfolgte Gesundung.

8. Die Winterruhe erleben meine Speciosumzwiebeln seit vielen Jahren im Freiland und fühlen sich wohl dabei. Lediglich den Brutzwiebeln gönne ich einen Winter-schutz, seit vorigem Jahr zum Teil sogar einen frostfreien Aufenthalt im Keller.

Zusammenfassend läßt sich für Lilium speciosum eine derbe Robustheit feststellen, die in den einzelnen Sorten unterschiedlich sein mag. Eine reinweiße Form beispiels-weise kränkelt, seit ich sie besitze; ich widme ihr viel Aufmerksamkeit, und vielleicht kann ich das Rezept auch für sie noch finden. Im allgemeinen halte ich bei Kranken und Scheinbarkranken viel vom schnellen Umpflanzen. Hierfür steht ein überhöhtes Quarantänebeet zur Verfügung, auf dem all solche Aspiranten Aufnahme finden, die eine Beobachtung verdienen. Die Zusammensetzung der Pflanzerde besteht aus viel Torf, Lauberde und etwas Sand, so daß der Aufenthalt mehr einer Lagerung als einer Pflanzung gleicht. So ist die Beschäftigung mit Lilium speciosum mit all ihren großen und kleinen Ge-heimnissen, mit ihren Tugenden und Untugenden, immer begehrenswert, und wer erst einmal begonnen hat, mit ihr Freundschaft zu schließen, kommt gewiß nicht wie-der von ihr los. Übrigens nimmt Lilium speciosum durch den alljährlich vorgenommenen Schnitt keinen Schaden. Seit vielen Jahren ist diese herrliche Lilie hier d i e Schnittblume des Jahres.

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Folgeerscheinung. Ein Platzwechsel für die Neuanschaffung ist bei der Pflanzung un-bedingt zu empfehlen.

Auf alle während der Wachstumsperiode erfolgten Eingriffe, beabsichtigt oder nicht, reagierte Lilium speciosum bisher ziemlich gleichbleibend:

1. Das Entfernen der Blütenknospen um die Juni/Juli-Wende bewirkte eine inten-sive Brutzwiebelbildung und begünstigte meines Erachtens auch die Zwiebel-teilung. Diese Vermehrung zählt mit zu den erfolgreichsten vegetativen Vermeh-rungsmethoden, die Brutzwiebeln erreichen bereits im ersten Jahr eine relativ stattliche Größe.

2. Das Niederbiegen des Stengels, auch das Schräglegen des Austriebes vom frühe-sten Zeitpunkt an und dessen Bedeckung mit Erde im untersten Drittel zum Zwecke erhöhter Brutzwiebelbildung brachte wiederholt keinen Erfolg.

3. Das Überstülpen von Konservendosen verschiedener Größen ohne Deckel und Boden und deren Auffüllung mit lockerer, humusreicher Erde zum Zwecke erhöh-ter Brutzwiebelproduktion brachte keinen Erfolg.

4. Das sofortige Umpflanzen von krank erscheinenden Pflanzen, z. B. rotbraune Blätter, brachte guten Erfolg. Meist waren in solchen Fällen wenig oder keine Basalwurzeln und nur schlecht entwickelte Stengelwurzeln vorhanden. Durch die Umpflanzung in ein lockeres Lauberde/Sand/Torf-Gemisch setzte alsbald neue Basalwurzelbildung ein. Sie ist besonders gut kontrollierbar, wenn in Töpfe umgepflanzt wird. Je früher die Ver-pflanzung erfolgt, um so besser ist es — die Wurzelbildung ist im Juli besser als im September, im September besser als im November.

5. Das Heranziehen des von den Blütenknospen befreiten Lilienstengels und dessen unmittelbares Umpflanzen in ein überhöhtes mulchiges Beet zum Zwecke über-höhter Brutzwiebelproduktion (wie wir dies von Herrn Feldmaier kennen) brachte überraschend gute Ergebnisse. Der richtige Zeitpunkt hierfür scheint wichtig zu sein; unterschiedlich gewählte Termine ergaben unterschiedliche Resultate. Über den günstigsten Zeitpunkt und die Folgen bei der vom Stengel befreiten und in der Erde verbliebenen Zwiebel habe ich noch keine abschließenden Vor-stellungen.

6. Die zur Vermehrung herangezogenen Zwiebeln durch a) Schuppenentnahme (5-7 Schuppen je Zwiebel) und b) durch Samengewinnung nahmen meines Erach-tens keinen Schaden, da sie auch im darauffolgenden Jahr wieder kräftige Stengel hervorbrachten. Die Samengewinnung bereitet bei L. speciosum einige Schwierigkeiten, da dieser Samen im Freiland bisher nie reif wurde und auch das Nachreifen im Zimmer bis-her unbefriedigend war. Deshalb halte ich jetzt stets einige Zwiebeln in '20- bis 22-cm-Töpfen, die ab Januar bei etwa 18° C vorgetrieben werden.

7. Das Tieferpflanzen der Speciosumzwiebeln (nach Salivski) in etwa 25 bis 30 cm Tiefe zum Zwecke erhöhter Brutzwiebelproduktion war bei meinem Boden ver-heerend. Die Zwiebeln zehrten sich förmlich auf, es kam nur zu vereinzeltem

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hat, möge sie uns nicht vorenthalten. Um aber einen Überblick darüber zu erhalten, wer etwas zeigen möchte, bitten wir um eine kleine Nachricht an eine der folgen-den Adressen: G. Hackländer, 2 HH-36, Esplanade 36a; K.-H. Volkland, 21 HH-90, Ehestorfer Weg 247 D; L. Denkewitz, 2 HH-62, Wildes Moor 204. Alle, die Freude am Gespräch zwischen Gleichgesinnten und an Fotos von schönen Blumen haben, wobei nicht nur an Iris, Lilien oder Hemerocallis gedacht sei, sind herzlich eingeladen! Wir treffen uns zwischen 16 und 17 Uhr im Restaurant und beginnen um 17 Uhr mit dem Programm. Das Restaurant ist mit der S- und Bundesbahn vom Bahnhof Dammtor in 5 Min. zu erreichen, mit der U-Bahn vom Stephansplatz in 2 Min. Aus-reichend Parkplatz für Autos findet man vor dem Ausstellungspark Planten un Blo-men (Fußweg 5 bis 7 Min.). Wir bitten während des Abends um einen Unkostenbeitrag von DM 1,— für die Ausgestaltung des Raumes. Eine besondere Einladung wie in den Vorjahren ergeht nicht.

Treffen der Iris, und Lilienfreunde aus Stuttgart und weiterer Umgebung in Eßlingen a.N. am Samstag, 25. Februar 1967

Wir laden Sie herzlich zu einem gemütlichen Beisammensein mit Gedankenaustausch und „Gartenbesichtigungen" (Dias) ein. In der Burggaststätte in Esslingen a. N. ist am 25. Februar ein größeres gemütliches Nebenzimmer ab 16.00 Uhr für uns reserviert. Schreiben Sie bitte kurz eine Postkarte nach Leonberg, wenn Sie jetzt schon wissen, ob Sie kommen können und mit wievielen Personen, und ob Sie gerne Dias zeigen möchten, damit wir einen ungefähren Überblick bekommen über die zu erwartende Beteiligung und was an Bildern gezeigt werden kann. Parkmöglichkeiten sind unbegrenzt vorhanden. Vom Bahnhof Esslingen ist die Burg-gaststätte mit der Omnibuslinie Esslingen—Wäldenbronn zu erreichen. Von der Bedarfs-Haltestelle Staatl. Waisenhaus (bitte dem Schaffner sagen) sind es nur einige Minuten Fußweg bis zur Burggaststätte. Es werden keine persönlichen Einladungen verschickt.

Unsere neuen Mitglieder Wolfgang Diedrich, 2255 Langenhorn über Husum Willi Bender, 71 Heilbronn-Neckargartach, Im Schlegelgrund 9 Ursula Förg, 623 Frankfurt/Main-Höchst, Gerlachstraße 32 Dr. Erich Klügel, 3410 Northeim/Hann., Mühlenstr. 9 South Africa Lilium Society, P.O.Box 71, Pretoria, South Africa Frau Elfriede Ofenau, 7571 Haueneberstein b. Baden-Baden, Falkstr. 1 K. Bauer, i. Fa. J. H. Annadcer, Foto-Großhdlg., 4640 Wattenscheid, Gertrudistr. 121 Frau Anneliese Richter, 2904 Sandkrug, Kurfürstendamm Alpengarten Frohnleiten, A 8130 Frohnleiten/Steiermark, Osterreich Frau Hedwig Reinöhl, 721 Rottweil a. N., Konrad-Witz-Str. 5 Dr. Hans Kemmler, Facharzt für Chirurgie, 73 Esslingen/N., Turmstr. 2

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Karl Widmayer, 73 Esslingen/N., Wäldenbronner Str. 27 Georg Sydow, ,Hovmalvej 79, Kopenhagen S, Dänemark Horst Hintze, 31 Celle, Holunderweg 17 Mr. David Bartlett, Rural Route 3, Fort Cobb / Oklahoma (USA) Paul Wintoniak, A 2320 Schwechat N.O., Brauhausstr. 8 (Osterreich)

Auszeichnungen für die Wappenblumen der DIG Ernst Schmidt, Ulm/Donau

Die Wisley-Trials Hemerocallis 1966 setzten sich aus 92 Einsendungen zusammen. Von diesen wurden als Sorten für Gartenschmudc die Züchtungen DIAMOND DUST und JAKE RUSSELL mit „Highly Commended" bedacht.

Preisträger der Wisley-Trials halbhohe Bartiris Die Wisley-Trials halbhohe Bartiris 1966 setzten sich aus 78 Einsendungen zusam-men. Von diesen wurden als Sorten für den allgemeinen Gartengebrauch prämiiert: Award of Merit: WIDECOMBE FAIR. Highly Commended: ADRIENNE TAYLOR, BRANNIGAN, FOREST GLOW, PRINTEPS, SEA FRET, VISTA.

Preisträger der Wisley-Trials hohe Bartiris Die Wisley-Trials hohe Bartiris 1966 setzten sich aus 249 Einsendungen zusammen. Von diesen wurden als Sorten für den allgemeinen Gartengebrauch prämiiert: First Class Certificat: ALLEGIANCE. Award of Merit: BLUE-EYED BRUNET]. t., ESTER FAY, TYRIAN PRINCE. Higly Commended: IRISH LINEN, PRIMROSE DRIFT, ROYAL OAK.

Preisträger der Wisley-Trials Lilien Die Wisley-Trials Lilien 1966 setzten sich aus 119 Einsendungen zusammen. Von diesen wurden 75 Einsendungen, die alle 1964 gepflanzt worden waren, 1966 boni-tiert. Die Prüfung umfaßte nur Hybridzüchtungen. Als für den Gartenschmuck ge-eignete Züchtungen wurden prämiiert: Abteilung 1a: BYAM'S RUBY, Award of Merit. Abteilung lb : JOSEPH FLETCHER, Highly Commended. Abteilung 1 c: FUGA, Award of Merit; LEMON LADY, Highly Commended. Abteilung 4: BUTTERCUP, Highly Commended. Abteilung 6a: LIFE, Award of Merit; DAMSON, GORSEBELLE, Commended. Abteilung 6d: THUNDERBOLT, Award of Merit; STARDUST, Highly Com-mended; BRICHT STAR, HIGHDOWN SUNRISE, Commended.

Brief aus Formosa Liebe Freunde! Hsin-Chuang (Formosa), den 4. 11. 1966

Als ich am 1. März dieses Jahres mit Mann und Kindern in Taipei, Formosa, ankam, war es Frühling; ein Frühling allerdings, der sich wesentlich von dem europäischen unterscheidet, sowohl im Hinblick auf die Temperaturen als auch auf die Flora. Ein 22stündiger Flug brachte uns von dem verschneiten Norden Deutschlands nach dem

Was soll man sagen, wenn man eine ganze Reihe Lilienstengel mit völlig schlaffem Blattwerk vorfindet, jeder Stengel sich mühelos emporheben läßt? Wühlmäuse brin-gen solchen Totalschaden zustande; von den Zwiebeln ist nichts mehr brauchbar, die meisten davon sind ohnehin aufgefressen. Anderswo werden die Blätter von Lilium speciosum schon vorzeitig gelb, meist die Folge zu dichten Bodens oder von Fusariumfäule des Zwiebelbodens oder der Wurzeln. Dort liegen ganze Stengel flach auf dem Beet, wie abgeschnitten sehen sie aus, manchmal 3 bis 5 Stück am Tag, aber auch schon mehr als 10 Stück an einem ein-zigen Tag habe ich leider schon feststellen müssen. Es sind Wildkaninchen, die aus Ubermut solches vollbringen, denn sie fressen diese Stengel nicht. Erst die Anpflan-zung von Nelken und ein in Ordnung gebrachter Zaun brachten hier Abhilfe. Schließ-lich finden wir auch einmal einen abgebrochenen Stengel, oft durch eigene Schuld oder durch ein Kind; aber wem wäre dies wohl noch nie passiert? Alles dies sind Eingriffe in das Leben einer Lilie, sie haben Einfluß auf die Weiter-entwicklung der betreffenden Pflanze, und es muß sehr interessant sein, wie die geschädigte Zwiebel in der Folgezeit reagieren wird. Auch die künstlich vorgenomme-nen Eingriffe wie das Entfernen der Blütenknospen, die Entnahme von Zwiebel-schuppen und ähnliches gehören hierher. Dabei dürfte feststehen, daß nicht unbedingt die gleiche Reaktion bei gleichem Vorgang eintreten muß, da gewiß noch viele andere Faktoren die Weiterentwicklung unserer Zwiebeln beeinflussen.

So sollen diese Zeilen zeigen, wie sich unsere Speciosum-Zwiebeln zu verhalten ver-mögen, in diesem Fall meine seit etwa 30 Jahren gepflegte Lokalsorte, wenn ihr nor-maler Wachstumszyklus gestört oder irgendwie gebremst worden ist. Wir gehen dabei am besten vom Jahreszyklus einer Lilienzwiebel aus, vom Zustand der ruhenden Zwiebel über das Wachstums- und Blühstadium bis wiederum zur ruhen-den Zwiebel. Immer und überall kann sich etwas ereignen, das über Erfolg oder Mißerfolg mit unserer so herrlichen Lilie entscheidet.

Längst ist Frühling, aber nichts tut sich! Viele Trompetenlilien haben durchgetrieben, Lilium hansonii ist gar schon 20 cm hoch! Wir sind überzeugt, daß wir richtig ge-pflanzt haben, die Pflanzstelle ist markiert; was mag passiert sein?

a) Normalfall: „Sie" schläft noch, oder aber sie ist gerade erst am Erwachen. Lilium speciosum erscheint hier kaum vor dem 10. April, in manchen Jahren erst um den 20. April herum. Selbst innerhalb einer Saison sind 3 Wochen Zeitunterschied im Austrieb bei unterschiedlichem Standort keine Seltenheit.

b) Teilschaden: Die Zwiebel wurde verletzt, sei es, daß der Austrieb weggehackt oder daß ein Teil der Zwiebel durch den Spaten „weggegraben" wurde. — Lilium speciosum übersteht beides gut, sofern nicht durch überreichliche Nässe eine Fusa-riumerkrankung hinzukommt. Meist konnte als Folgeerscheinung eine Zwiebelteilung festgestellt werden, oft auch in mehrere im darauffolgenden Jahr nicht blühfähige Zwiebeln.

c) Totalschaden: Die Zwiebel wurde durch Schädlinge aufgefressen oder ging infolge Fäulnis zugrunde. — In diesem Fall hilft nur die Neuanschaffung, leider auch eine

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während andere Purpurne, z. B. STYLISH und MACROPODA, blaue oder violette Bärte haben. Wir haben gelbe mit violetten Bärten wie BLUE WHISKERS und EASTER HOLLIDAY, gelbe mit weißen Bärten wie FLASHLIGHT, TREY OF HEARTS, BRICHT SPRING, gelbe mit gelben oder orangen Bärten wie FASHION LADY, PATH OF GOLD und BRIGHT SPOT. Wir können auch schwarze mit weißen, violetten oder bronze-gelben Bärten haben wie LITTLE VILLAIN, BLACK TOP und LITTLE JOE. Bis jetzt haben wir die Fragen der Art und Weise der Vererbung dieser Bärte noch nicht geklärt, aber offensichtlidi ist in den monogamen Gruppen irgend eine Ver-knüpfung der Bartfarben mit den Hängeblattfarben vorhanden, während wir in den heterogenen Typen wie I. chamaeiris die Bartfarben nahezu nach Belieben austauschen können. Bei den österreichischen I. pumila haben die gelben unveränderlich weiße Bärte, und bis jetzt sind wir nicht in der Lage, diese Verbindung zu brechen. Die gelben I. reichenbachii haben immer gelbe Bärte, die purpurnen haben purpurne Bärte. Eine Eigenschaft der I. pumila, die Beachtung verdient, ist ihr zweifarbiger Bart. Dieser ist in der Blüte unveränderlich gelb und immer an dem Teil, der aus dieser herausragt, von anderer Farbe. In diesem Falle bestimmen wir die Farbe nach dem äußeren Teile, da man nur diesen verändern kann. Dieser zweifarbige Bart ist so konstant, daß er gut zur Bestimmung dieser Spezies dienen kann. Wir besitzen einen Bericht über einen zufälligen gelben Bart auf einer russischen I. pumila. Aber unter den vielen tausenden von Sämlingen, die ich heranzog, erschienen keine gelben Bärte. Im Gegensatz dazu haben alle anderen Spezies wie I. mellita, I. reichenbachii, I. bal-kana und I. attica nur einfarbige Bärte. Ich habe das bestimmte Gefühl, daß wir mit all diesem neuen Material und dessen großer Vielzahl der Formen zur Erforschung und Entwicklung dicht vor einem neuen Zeitabschnitt des Iris-Interesses nicht allein in der Klasse der Zwergiris stehen, son-dern auch quer durch neue Typen zu hybriden Formen, bis hin zu den hohen Bartiris.

Lilium speciosum, Experimente und Beobachtungen

Fritz Seifert, Leipzig-Wiederitzsch

Seit über 10 Jahren steht in meinem Garten gleich in der Nähe des Eingangs eine stramme Lilium tigrinum, die uns alljährlich mit vielen ihrer tiirkenbundgeformten Blüten erfreut. Sie steht unter anderem im Gewirr einer Potentilla und ist gewisser-maßen mein Stubenältester im Garten. Zumindest habe ich ihr diese Rolle zugedacht, obgleich anderes auch Anspruch auf diese Sonderstellung erheben könnte. So gilt ihr zur Wachstumszeit stets mein erster Blick, und wenn ich sie dann gesund und strah-lend wie tags zuvor vorfinde, so meine ich, daß auch alles andere im Garten gesund und wohlauf ist. Daß es aber nicht immer so ist, wissen wir alle aus der Erfahrung; was erleben wir nicht alles — viel Erfreuliches, aber auch Enttäuschung und leider zuweilen auch Bestürzung.

subtropischen Norden Taiwans. 32 Grad Wärme zeigte das Thermometer, und ringsum sah es aus wie bei uns im Hochsommer. Von meinen Lüchower Freunden hatte ich zum Abschied die ersten Frühlingsboten aus ihren Gärten mit auf die Reise bekommen: Schneeglöckchen, Primeln, ein Zweiglein Hamamelis, Scylla usw. Der leitende Professor der deutschen Abteilung an der FU- JEN-Universität (eine wun-dervolle Institution der Steyler Missionare), der zu unserem Empfang auf dem Flug-hafen erschienen war, stürzte sich, noch ehe er Zeit hatte, uns recht „Guten Tag" zu sagen, auf das Sträußlein mit der Bemerkung: „Das schenken Sie mir doch für unsere Studenten; endlich kann ich ihnen mal Blumen zeigen, von denen sie sonst nur in Gedichten gehört haben!" Vor etwa 10 Jahren begann eine Gruppe von Blumenliebhabern, Samen aus Amerika und Europa zu importieren. Die Keim- und Wuchsversuche gelangen, und dieser Handvoll Idealisten ist es zu verdanken, daß wir heute das ganze Jahr über z. B. Gladiolen kaufen können, aber auch vieles mehr, was wir von der Heimat her kennen. Mein erster Besuch im Botanischen Garten — ich hatte es so eilig, ihn zu sehen — war eine große Enttäuschung. Zwar blühten Tausende von Lotusblumen auf den zahl-reichen Teichen, aber meine Erwartung, endlich in großem Rahmen das zu finden, was mich in deutschen Tropenhäusern so faszinierte, wurde nicht erfüllt. Die wunder-barsten Bäume; dazwischen Blumenbeete mit ... Stiefmütterchen, Strohblumen, Kornblumen, Löwenmäulchen, Kapuzinerkresse, Geranien, Balsaininen usw. Natür-lich war es dumm von mir, die Flora zu erwarten, der man ohnehin auf Schritt und Tritt begegnet. Frau Hald bat mich in ihrem letzten Brief, Ihnen, liebe Freunde, hierüber einiges zu berichten. Das fällt mir außerordentlich Schwer, einmal deswegen, weil ich kein Fach-Botaniker bin, und zum zweiten, weil es mir noch nicht gelang, ein anständiges Buch über die subtropische Flora zu finden. Als wir im März ankamen, begrüßte uns eine atemberaubende Blüten- und Farben-pracht. Ganze Berghänge voller Azaleen! Und Hibisken! Alle vor- und unvorstell-baren Farben, gefüllte und ungefüllte, groß- und kleinblumige, begegneten uns auf Schritt und Tritt; Sträucher bis 3 m hoch. Bougainvilleen, violett, rot oder orangefar-ben, überspannen Hausdächer, und eine blaßviolette Winde rankt, wo sie nur Platz findet. Bis in die hohen Berge hinauf klammert sie sich an Farnbäumen und Bambus fest und übersät mit ihren Farbtupfen die Hänge. Oleanderbäume stehen als Hecken-anpflanzungen zwischen den Feldern, um die Saaten vor dem Wind zu schützen. Rosen in Gärten sieht man weit weniger als bei uns; sie sind aber auf dem Markt für billiges Geld zu erwerben, vor allem eine Sorte, die unserer FIREWORK ähnelt und wunderbar duftet. Erstaunlich, daß im Verhältnis dazu Chrysanthemen teuer sind, sind sie doch die Blumen des Fernen Ostens. In China werden sie zu Geburtstagen verschenkt, als Zeichen von Glück und langem Leben. Hier beginnt nun auch, nach einem recht heißen Sommer, der Herbst. Unterscheidet er sich wesentlich von dem deutschen? Die Nächte werden empfindlich kühl, aber draußen blüht alles zum zweitenmal, und die großen Camelien-Sträucher haben dicke Knospen. Eigentlich könnte man mit Uhland sagen: „Das Blühen will nicht enden." Auf diesen Herbst hatte ich sehnsüchtig gewartet, wollte ich doch für die Freunde Samen der Formosa-Lilien sammeln. Und nun bin ich bei dem Punkt ange-langt, der Sie wahrscheinlich besonders interessiert.

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Vor meiner Abfahrt nach Taiwan machte mich Herr Dr. Wittneben auf die wild-wachsenden Lilien dieser Insel aufmerksam, und so galt mein Augenmerk natürlich vom ersten Tage an unserer Wappenblume. Und sie ließ, weiß Gott, nicht auf sich warten. An jeder Straßenecke wurde sie zum Kaufe feilgehalten; Preis 1 Kwai, das sind 10 Pfennige, pro Stück. Ich kaufte mir einen großen Strauß für unser Zimmer, ahnungslos — Freunde, es war nicht auszuhalten; der Duft benebelte uns förmlich, und schließlich mußte ich mich dazu entschließen, nur noch ein Exemplar im Raum zu lassen. Da ich kein Lilienspezialist, sondern nur Liebhaber bin, ließ es mir verständ-licherweise keine Ruhe, zu erfahren, um welche Liliensorte es sich wohl handeln kann. Meine Unkenntnis der chinesischen Sprache verbot es mir, die Verkäufer direkt zu fragen, also wandte ich mich an mir bekannte Biologen und Blumenkenner. Auf meine immer wiederkehrende Frage, die Lilien Formosas betreffend, erhielt ich stets die gleiche Antwort: „Lilien? Formosa ist für seine Orchideen berühmt." Erst viele Wochen später, als wir im Juli zum erstenmal kreuz und quer durch die Insel fuhren, löste ich das Rätsel dieser mir unverständlichen Antwort. Da sah ich die wildwachsen-den Lilien in ihrer ganzen Schönheit, gebadet in Morgentau, leuchtend weiß mit feinem, blaßgrünem Band, an den Rändern der terrassierten Reisfelder stehen. Die Menge auf diesem immerhin doch urbar gemachten Land läßt darauf schließen, daß zu früheren Zeiten die Lilien massenhaft da angesiedelt waren. In 2800 m Höhe trifft man sie noch, allerdings unterscheiden sie sich von ihren Schwestern im Tal durch die Färbung des Bandes, das rotbraun ist, und einen viel robusteren udis. Meistens findet man in den unteren Regionen junge Pflanzen mit nur einer Blüte, aber ich ent-deckte eines Tages ein Prachtexemplar mit mehreren Blüten, dessen Stiel ca. 1,50 m hoch war. In höheren Berglagen sind die mehrblütigen Lilien weitaus verbreiteter, sicherlich deshalb, weil sie da oben in ihrem Wachstum in Ruhe gelassen werden und sich von Jahr zu Jahr ungestört entfalten können, während sie in der Nähe der Städte und Dörfer von Wanderern als Trophäen für den Hausschmuck und von den ein-heimischen Bergbauern als zusätzlicher Verdienst gesammelt werden. Wenn ich soeben behauptet habe, daß ich des Rätsels Lösung auf meine Frage nach Lilien gefunden habe, so ist diese Lösung mit dem alten Sprichwort vergleichbar: man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht! Bleibt zu hoffen, daß ich für Sie, liebe Freunde, Samen in gleichen Mengen finden werde. Bis jetzt sieht es allerdings noch trostlos aus. Bei einem Spaziergang vor drei Tagen konnte ich zwar immer noch blühende Lilien sehen, aber nur wenige Samenkörnchen ernten. Diese allerdings werden sofort den Weg nach DeutsChland antreten. Ich bat indessen den Vater meines Haus-mädchens, ein Berglerkind, für mich auf Jagd zu gehen, und vielleicht ist es möglich, nach der nächsten Tauschaktion Lilium formosanum, frisch aus Formosa importiert, in Ihren Gärten zu züchten. Bis dahin glüddiche Zuchterfolge in der Heimat und herzliche Grüße von der „Ihla Formosa".

Ihre Marianne Fritzen z. Z. Fu-Jen-University Hsin-Chuang - Taipei

Taiwan - Rep. of China

Bei den Zwergen haben die verschiedenen Inhibitoren (Hemmstoffe) eine wesentliche Bedeutung. Uns allen ist bekannt, daß für die dominant weißen hohen Bartiris ein Inhibitor verantwortlich ist. Wir nehmen an, daß dieser schwerlich aus einer dazwi-schen liegenden, sondern aus einer Zwergiris kam. Bei I. pumila, I. attica und I. pseudopumila haben wir einen Inhibitor für die ganze Blüte. I. diamaeiris hat diesen ebenfalls. Und in Kreuzungen von hohen Bart-iris mit I. bosniaca habe ich gefunden, daß I. bosniaca ebenfalls die Anthocyanin Pigmente auf der ganzen Blüte hemmt. Dieser Inhibitor beeinträchtigt allein die Anthocyane der hohen Bartiris und nicht die auf den Pigmenten einer Zwergiris. Andererseits haben wir bei I. mellita einen Inhibitor allein für die Domblätter. Dies ist zweifelsohne die Quelle des Inhibitors, den Paul Cook für die Ahnenreihe ver-wendete, die solche Dinge wie MELODRAMA, TOLL GATE, WHOLE CLOTH, EMMA COOK usw. hervorbrachte. Ich habe mit der Nachahmung dieser Dinge bei den Zwergen begonnen durch Kreuzung einer diploiden blauen Hohen mit I. mellita und erzielte alle netten Zweifarbigen in der ersten Generation. Wenn Raum und Zeit vorhanden wären, könnte ich unbegrenzt auf das erdrückende Material eingehen, das wir bei unserer Arbeit mit den Zwergen gefunden haben. Z. B. entdeckten wir den Erbfaktor für die „Spots", der für unsere „Amoenas", „Variegatas", „Neglectas", „Pinnacles" usw. verantwortlich ist. Es handelt sich um einen einfachen dominanten Faktor, dessen Vererbung unabhängig von der eigenen Zeichnung ist. Z. B. ist eine „Amoena" lediglich eine recessive Weiße, deren Hänge-blätter von der „Spot"-Zeichnung überdeckt sind. Obwohl die Differenzen in den genetischen Typen und die verschiedenen Probleme der Erbfaktoren für den Arbeiter bei der Hohen kompliziert sein mögen, können wir diese Probleme mit unserem neuen Wissen vereinfachen, und wir finden Wege zur Tiberwindung aller Schwierigkeiten. Außer den unbegrenzten Möglichkeiten in der Zwergiriszucht bin ich davon überzeugt, daß wir in Zukunft in den Zwergen auch gutes Material für irgend einen neuen Ausdruck in den Hohen Iris finden werden. Eines dieser wünschenswerten Dinge, das in den hohen Bartiris gebraucht werden könnte, ist das echte blaue Anthocyanin-Pigment aus der I. pumila. Das Blau der Hohen ist, im Vergleich zum Blau der „Pumilas", meist ein Lavendel. Die Tatsache, daß das Pigment der Hohen empfänglich ist für die Hemmung durch die Wirkung eines Inhibitors, stützt unseren Standpunkt, daß dies ein andersartiges Anthocyanin ist. So wie dieses I.-pumila-Blau in den Liliput-Typ hineingebracht wurde, wie wir dies in der Sorte FAIRY FLAX erkennen, bezweifle ich auch nicht, daß wir es schließlich auch in die Hohen bringen können. Eine andere Eigenschaft der I. pumila, die sich zur Nutzanwendung für die Hohen anbietet, ist ihre Bedeutung für die Mannigfaltigkeit der Bartfärbungen. In den Hohen ist der gelbe Bart die normale Form, und jede Ausnahme leitet sich aus irgend einer anderen Quelle ab, wie wir sie z. B. in den „Bladcs" finden. Aber bei den Zwergen haben wir eine weite Skala von Bartfarben in wechselnder Kombination mit den Farben der Hängeblätter. Um nur einige Beispiele zu nennen: purpur mit gelbem Bart sind TOKY, COMPACTA, HEATHERBLOOM, BLAZON usw., dann haben wir Purpur mit weißem Bart wie FRAGRANCE, MAROCAIN, CYANEA,

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Mit anderen Worten: I. chamaeiris ist amphidiploid. Das hat die Unfähigkeit zur Auf-spaltung der vollständigen Gametenketten im zusammengesetzten Erscheinungsbild der Nachkommen zur Folge. Daraus erklärt sich auch die Beschränkung in der Skala der Farben und Zeichnungen. Trotz bedeutender Aussagen in bezug auf Herkunft und Eltern dieser Spezies, die auf Zellkernuntersudiungen beruhen, bleibt meines Erachtens dennoch ein Rest Unsicherheit. Es wurde behauptet, daß I. diamaeiris aus einer Naturkreuzung einer hohen Bartiris mit I. pseudopumila stammt. Ich meine, dies ist der neueste Schluß. Denn wir haben andere diploide Spezies mit einer Grundzahl von zwölf Chromo-somen, also insgesamt 24 Chromosomen. Dies sind: I. mellita, I. bosniaca und I. reichenbachü. Alle diese zwölf chromosomigen Typen, einschließlich der hohen Bartiris, sind einander homolog, völlig fertil und normal aufspaltend. Folglich brau-chen wir diese Zwergspezies, um die Eigenschaften der Hohen in die Zwerge zu bringen. Wir werden bald Plikaten aus dieser Quelle bei den Zwergen besitzen und erwarten audi bald die Tangerinen. Denn wir haben unter den acht-chromosomigen Formen andere Typen, die auch diploid sind, mit einem vollständigen Chromosomensatz von 2n=16, so z. B. I. attica und I. pseudopumila, sowie eine Spezies, I. pumila, eine tetraploide Form mit vier Sätzen von acht, also 32 Chromosomen. Alle diese Spezies erkannten wir als sehr homolog untereinander. Wenn wir die zwölfchromosomigen Typen mit den achtchromosomigen kreuzen, kommen wir oft zu fertilen Nachkommen. Sie lassen sich zwar kreuzen, aber ihre Nachkommen sind regelmäßig steril oder haben die Fruchtbarkeit in hohem Maße reduziert bis auf die Zahl der homologen Sätze in den Hybriden. Wir haben in der Regel bei Berücksichtigung dieser Tatsachen gut mit Sämlingen gearbeitet. Wenn die Zweiwertigen einer Synthese die Einwertigen übersteigen, kön-nen wir wirklich gute Fruchtbarkeit erwarten. Wenn die Zweiwertigen gleich den Einwertigen sind, ist die Fruchtbarkeit in hohem Maße reduziert, und wenn die Ein-wertigen die Zweiwertigen übertreffen, nähern wir uns der völligen Sterilität. Wenn wir die Beschaffenheit der Eltern und ihrer Kreuzungen kennen, können wir vorher-sagen, wie die Fruchtbarkeit der Nachkommen sein wird. Schließlich haben wir eine andere Spezies, I. arenaria, die in unserer Zwergiriswelt ein Rätsel ist. Sie gilt wegen ihrer Ausläufer treibenden Wurzel und wegen ihres Samenmantels als Zwergform der Hexapogoniris, aber offensichtlich besitzt sie keine Verwandtschaften. Sie ist keinem anderen Typ der Iris homolog und läßt sich, außer mit anderen Hexapogons, mit anderen Iris nur sehr schwer kreuzen. Die Sämlinge aus ihren Kreuzungen sind nahezu unveränderlich steril. Sie tendiert zur Selbstbe-fruchtung, die wahrscheinlich auch ihre beschränkte Farbskala und ihre beschränkten genetischen Möglichkeiten erklärt. I. arenaria ist diploid (n=11, 2n-22) und bisher nur in Gelb bekannt. Wo sich auch immer verwendungsfähiges Material findet, sind die Nachkommen in der ersten Generation ziemlich anziehend. Und aus der Zucht mit I. chamaeiris haben wir solche Sorten wie GLOW GLEAM, BU LTERBALL, MIST 0' PINK, CREAM TART, CUP AND SAUGER, PROMISE und BRICKY. I. arenaria besitzt ein gutes Potential zur Erzielung roter und rosa Blends.

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Treffen am Schwielowsee Dr. Ralph Wollmann

Als wir Anfang Oktober letzten Jahres erfuhren, daß Familie Hald das letzte Wochenende des Monats in Potsdam-Bornim verbringen wollte, stand fest: Da fahren wir hin! Am nächsten Tag Anruf in Leonberg, Absprache und ein Brief an Herrn Petruske waren die notwendigen Vorbereitungen. Als dann nach einigen Tagen Herr Altmann von der Potsdamer Freundschaftsinsel anrief, wurde es zur Gewißheit: Wir würden langersehnte Stunden im Kreis von Blumenfreunden ver-bringen können, vor allem aber, wir würden Familie Hald, die ja für uns alle zum Symbol der wundervollen DIG-Gemeinschaft geworden ist, wiedersehen. Am 30. Oktober 1966 war es dann soweit: Tiber 30 Blumenfreunde aus allen Teilen der DDR, besonders natürlich aus dem Berliner Raum, trafen sich in Caputh am idyllischen Schwielowsee, etwa 10 km vom „Blumen-Mekka" Karl Foersters in Potsdam-Bornim entfernt. Familie Altmann hatte in rührender Fürsorge ihr Haus zur Verfügung gestellt, um unser Treffen zu ermöglichen. Die Berliner DIG-Freunde unterstützten Familie Altmann tatkräftig. Am Vormittag saßen oder standen überall Gruppen ins Gespräch vertieft, jeder brachte seine Gedanken und Erfahrungen mehr oder weniger temperamentvoll zum Ausdruck. Als Halds von ihrem Besuch bei Professor Foester zurückkehrten und uns mitteilten, daß der große, von uns allen zutiefst verehrte Gärtner am Nachmittag in unserer Mitte weilen wolle, war des Jubels kein Ende! Nach einem Gartenspaziergang warteten wir alle gespannt auf das Ein-treffen Professor Foersters. Als er dann unter uns weilte, machte ehrfurchtsvolle Stille bald den liebenswürdigen Gesprächen Platz, die Herr Foerster mit bewunderns-werter Vitalität und unendlicher Menschlichkeit zum Klingen brachte. Nach einem gemütlichen Kaffeetrinken ging es an das Projizieren von Dias, die Herr Altmann, Herr Hald und viele andere beigesteuert hatten. Besondere Begeisterung riefen natür-lich die Dias von Jan de Graaffs neuen Lilienzüchtungen hervor. Viel zu schnell gingen die schönen Stunden zu Ende, doch jeder hoffte, recht bald einmal wieder bei solch einem wundervollen Treffen dabeisein zu können. Nachdem noch der von Halds mit viel Liebe gezüchtete „Wunderbaum" (mit Naschereien, Blumenzwiebeln und vielen anderen Dingen) geplündert worden war, nahte für uns die Abschiedsstunde, da ja noch fast 300 km Weg vor uns lagen. Wir fuhren heim mit wundervollen, lang anhaltenden Erinnerungen und sagen allen, die uns diese Stunden ermöglichten, recht herzlichen Dank.

Begegnung und Erfahrung Gertrud Symmank, Niederhöchstadt/Ts.

Wie sollte es auch anders sein: Meine erste, nachhaltige Begegnung mit Iris fand in anderer Leute Gärten statt. Ein mir bisher unbekanntes Farbenspiel entzückte mich, ich lernte eine Pflanze kennen, deren farbliche Wirkungskraft mir bis dahin völlig unbekannt geblieben war. In meinem Garten hatte ich nur eine hellviolette Lokal-sorte, die zwar sehr reich blühte, sehr gut duftete, aber es gab keinen Vergleich mit den Iris, die mir nun begegneten. Einige Zeit später hatte ich dann auch einige

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Rhizome, hauptsächlich aus der Rheinserie, dann XYPHOS, TYFFANIA, MASTER CHARLES, und als Clou des Ganzen bekam ich von einem Nachbarn eine dunkel-braune „amerikanische" Sorte mit unwahrscheinlich großen Blüten. Ich war nun sehr, sehr stolz auf mein Sortiment und sah im Geiste schon das nächste Frühjahr mit dem Irisflor. Zum besseren Verständnis für das, was dann passierte, muß ich voraus-schicken, daß mein Garten ein paar Jahre zuvor noch ein fruchtbarer Rübenadcer war, schöner, fetter, schwerer Lehm, beim Hausbau war nicht ein einziger Stein zum Vorschein gekommen, und nicht weit von meinem Grundstück entfernt sind noch die Reste alter Ziegeleien. Ein Boden also, in dem Rosen wunderbar gedeihen.

Das so sehr erwartete nächste Frühjahr kam, und der Mai war heiß und trocken, sehr trocken. Bei Karl Foerster hatte ich einmal gelesen, daß man Iris an den Rand von Wasserbecken pflanzen solle. Was hat dieser gutgemeinte Vorschlag, bei dem es doch nur auf den Zusammenklang der bewegten Wasserfläche mit der Steife der Irissdiwerter ankam, doch schon für Unheil angerichtet. Also ich war nun auch der Meinung, Iris brauchen Wasser zum Gedeihen, mein Gärtnerpflichtbewußtsein regte sich, obwohl ich sonst sehr sparsam mit dem Sprühen war, bei den Iris mußte ich etwas Besonderes tun, die sollten ja ihr Farbenfeuerwerk loslassen. Ich begann zu wässern, und abends bekam der Vorgarten noch zusätzlich einen feinen Regen mit dem damals gerade auf den Markt gekommenen Sprühschlauch. Für viele Pflanzen war das während der Hitzeperiode eine Wohltat, für mich nicht, denn die Wasser-geldrechnung fiel entsprechend aus, und für die Iris auch nicht, viele Schwerter kipp-ten um, die Rhizome begannen bald darauf zu faulen, und die Blütenherrlichkeit war mäßig. Besonders die mit so sehr viel Spannung erwartete dunkelbraune „ame-rikanische" Sorte wurde immer kümmerlicher. Und komischerweise gedieh sie in dem Garten, aus dem ich sie hatte, immer besser. Erst viel später merkte ich, daß sie auf einem Beet stand, das mit Bauschutt, also Sand und Kalk, aufgefüllt war. Aber damals wußte ich das nicht, und ein anderer Nachbar unkte: „Ja, die amerikanischen Sorten sind nicht für uns hier."

Das nächste Jahr war feucht, viel Regen im Frühjahr, die Iris faulten wieder, und wieder war die Blüherei alles andere als auffallend. Für den Herbst bestellte ich einige Rosen und hatte mich halbwegs damit abgefunden, daß die Iris meine Erwar-tungen nicht erfüllen können.

Ende Sommer las ich in einer Zeitschrift einen Artikel, in welchem Iris mit aller Liebe beschrieben und gepriesen wurden und außerdem die Adresse der DIG angegeben war. Kurz gesagt, der Briefwechsel mit unserem Vorsitzenden dauerte nicht lange, und ich wurde Mitglied.

Ich war dann auf der Tagung in Stuttgart, sah Iris auf dem Killesberg, schön am Wasserbecken gepflanzt und täglich gesprüht; und sie blühten. Ich sah Iris in Halds Gärten, in Veitshöchheim, auf Bildern, in den großen Katalogen, überall herrlichste Blütenpracht, und bei mir im Garten bahnte sich eine Katastrophe an, eine kost-spielige mittlerweile. Immer wieder wurde mir versichert, daß Iris zwar Steppen-pflanzen seien, aber in jedem guten Gartenboden gedeihen würden. Bei mir taten sie es nicht. Obst, Erdbeeren, Rosen, die allgemein bekannten Stauden, alles, was

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In der Zwergiriszucht ist es wichtig, daß diese volles Sonnenlicht haben, daß der Boden entsprechend drainiert ist und daß die Pflanzen zur optimalen Entwicklung alle 2-3 Jahre ausgelichtet oder geteilt werden sollten. So manche Zwergiris ist wegen ungenügender Drainage oder aus anderen Gründen eingegangen. Es müßte die Kondition vorhanden sein, daß die völlig unempfindlichen Zwergiris keine andere Kultur als die hohen Bartiris verlangen.

Ich halte die Zwerge für unentbehrlich im Steingarten und für höchst effektvoll als Einfassungspflanzung. Ich pflanze sie in einzelnen Horsten etwa 30 cm von der Rasen-kante entfernt im Abstand von etwa 30 cm, stets kontrastreich in bezug auf Farbe und Zeichnung.

Die modernen Zwergiris sind nicht nur eine höchst wünschenswerte Klasse von Iris für den allgemeinen Gärtner geworden, sondern auch für die Züchter, die auf höchsten Lohn verzichtend für ihre Anstrengung, ihre Zeit widmen und für die Naturwissenschaftler und Forscher wegen der unterschiedlichen und veränderlichen genetischen und morphologischen Typen innerhalb dieser vielen Spezies, sind diese eine unermeßliche Welt von Herausforderungen.

Wir hoffen, daß Du mit dieser neuen Iriswelt bekannt werden willst und darin den Weg zum höchsten Glück findest, eine längere Irissaison und vielleicht durch Kreu-zungen einen befriedigenderen und nützlichen Weg der Bekundung jenes Schaffens-dranges, der die Grundlage unserer Natur ist.

Es mag von bedeutendem Interesse sein, über die Vererbung und die genetischen Verhältnisse dieser unterschiedlichen Zwergiris mehr zu wissen. Seinerzeit, als ich die Arbeit mit den Zwergen begann, war das vorhandene Wissen um diese Dinge sehr gering, und offensichtlich mich das Interesse, etwas über ihre innere Natur zu lernen. In der Tat waren fast alle diese Spezies in Amerika nie in Kultur. Aber seit dieser Zeit hat man viel gelernt.

Durch die Hilfe verschiedener Mitglieder in Europa und anderswo besitze ich nun eine umfassende Sammlung zahlreicher Formen aller dieser Spezies. M. Simonet hat vorher einen tüchtigen Beitrag über zytologische Studien mit diesen Spezies geleistet, und später setzten Dr. Randolph, Mr. Mitra und andere diese Studien fort, so daß wir heute die Unwissenheit überwunden haben. Auch unsere eigenen Erfahrungen haben durch die Veröffentlichung in unseren Nachrichtenblättern zur Verstärkung dieses Wissens beigetragen.

Bei den hohen Bartiris finden wir, daß praktisch alle Spezies nah verwandt sind und einen ziemlich einheitlichen Formenkreis bilden. Alle scheinen homolog in ihrer genetischen Zusammensetzung, und durch Kreuzung ergibt sich eine Aufspaltung der Erbfaktoren nach den Mendelschen Regeln.

Wenn wir mit Zwergen arbeiten, finden wir bedeutend unterschiedlichere Verhält-nisse. Z. B. ist I. chamaeiris eine Mischspezies, die sich aus zwei Sätzen von acht und zwei Sätzen von zwölf Chromosomen zusammensetzt. Sie besitzt also 40 Chromo-somen. Die Sätze mit acht unterscheiden sich stark von den Sätzen mit zwölf Chro-mosomen, so daß es einleuchtet, daß der Austausch der Erbanlagen oder die Paarung dieser unterschiedlichen Chromosomenpaare selten ist, wenn es diese überhaupt gibt.

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aber lernte ich, daß es nötig war, mit den gewöhnlich gebräuchlichen Erwartungen zu brechen. Denn bei einem Besuch in Paul Cooks Garten sah ich einige Exemplare der Species I. pumila in seiner Sammlung. Er gab mir freundlicherweise einen soeben als Cook 1546 benannten I.-pumila-Sämling, und ich wußte, ich war auf meinem Wege zu größeren Dingen.

Aus meiner ersten Kreuzung mit diesem pumila-Sämling führte ich die Sorten PRI-MUS und BLARNEY ein, die ersten „Variegata" und „Amoena" bei den Zwergen. Danach brachte jedes Jahr eine Reihe neuer Formen. Iris pumila gilt als König der Zwerge vornehmlich wegen ihres weiten Bereichs an Farben und Zeichnungen. Diese eine Spezies hat praktisch alle die Farben und Zeichnungen, die wir bei den hohen Iris kennen, mit der eventuellen Ausnahme der Tangerinen, Pinks und Plikaten. Dazu hat sie die Zwergirissaison verlängert, da die pumilas mehr als zwei Wochen vor den chamaeiris-Typen mit der Blüte beginnen. Da sie kleiner in der Blüte sind, erweiter-ten sie auch die Größen und Formen dieses Gebietes.

Ein weiterer Beitrag dieser Spezies ist ihre Kreuzung mit den hohen Bartiris, welche die Lilliputs hervorrief, einen neuen Typ der Intennedias, der von Paul Cook und Geddes Douglas entwickelt wurde. Denn wir fanden, daß wir bei der Rückkreuzung dieser Lilliputs mit I. pumila und I. chamaeiris Typen erwarten können, diese weiter abändern zu können in Größe und Blütezeit und mit den typischen Zwergiris-eigenschaften.

Viele meiner besten Sorten sind aus diesem Zuchttyp entstanden. Zum Beispiel SPARKLING EYES, PERKY, BRICHT WHITE, CHERRY SPOT, FASHION LADY, GAY LASSIE, ABLAZE, RED GEM und verschiedene andere kamen aus solchen Hybridkreuzungen. Und auch heute bleiben diese hervorragend in ihren Nachkommen und Auszeichnungen.

Wir haben also einen unglaublichen Fortschritt in der Entwicklung neuer Ausdrucks-formen der reinen Iris pumila gemacht. Z. B. ist WHITE MITE eine auffällige rein rezessive weiße I. pumila; ATOMIC BLUE ist vorzüglich in Farbe und Blütenform; ORCHID SHEEN ist neu in den rosaroten Tönen; GREENIE ist eine grüne Bitone von feiner Farbe; MORNING FRESH ist eine entzückende blaue Neglecta, und FLASHLIGHT ist eine klargelbe Bitone.

Die pumilas sind einzigartig darin, daß aus einem Rhizom nicht nur ein Stiel mit einer Endknospe entspringt, sondern daß aus Seitentrieben zuweilen bis zu 6 oder 6 Blü-tenstiele entspringen. So bringt ein Tuff von vielleicht drei Pflanzen eine Fülle von Blüten, ein volles und zierliches Polster. Und der Duft dieser pumilas ist ein köst-licher Hauch, der bei einem leichten Luftzug durch den ganzen Garten schwebt.

Bei allem Lob der Pumilas halte ich es aber auch für richtig zu sagen, daß diese nicht in allen Klimaten so gut wachsen, wie die chamaeiris-Typen der Zwerge. Ich erfahre aus Berichten aus England, Australien und anderen, südlicher gelegenen Staaten, deren Winter mild sind, daß die Leistung der Pumilas ungleichmäßig ist. Sie blühen verhältnismäßig selten. Die Blütezeit ist oft sehr unterschiedlich, und der größte Teil ist schwierig zu kultivieren und zum Wachsen zu bringen. Der chamaeiris-Typ ist da viel besser.

regelmäßige Bodenbearbeitung erhielt, gedieh prächtig — Iris waren rückläufig, bis auf zwei, die hellviolette Lokalsorte, die bei praller Sonne einen offenen flatterigen Dom zeigt, und eine dunkelviolette Intermedia mit goldgelbem Bart, die mich nun regelmäßig bis in den November hinein mit einer zweiten Blüte erfreut. Sie steht jetzt etwa 9 Jahre am alten Platz. Und jetzt endlich entdeckte ich den Fehler, den ich gemacht hatte. Iris sind keine Hackfrüchte, hatte einmal ein Experte geschrieben, ihre Wurzeln liegen dicht an der Erdoberfläche, man soll deshalb um sie herum nicht hacken und graben. Danach hatte ich mich gerichtet, mit dem Erfolg, daß sie sich teils verabschiedeten, teils kaum austrieben und im Frühjahr Rhizomfäule hatten. Wenn ich sie umsetzte, saßen sie wie festgebacken im Boden, die alten Wurzeln waren abgestorben, die neuen kamen nicht durch den schweren Lehm. Iris sind Steppenpflanzen. Die an sich sehr gut wirkende Anpflanzung am Rand von Wasser-becken ist irreführend für den Anfänger. Steppe — Sand — also Luf tdurchläs-sigk elf der oberen Bodenschicht ist das A und 0 einer guten I r isp flanzung, d. h der schwere Boden muß noch und noch gelodcert werden, vor der Pflanzung ebenso wie während der Vegetationszeit. Der Lehmboden kommt immer wieder nach oben, wenn es nicht gelingt, mit Hilfe von lebendigem Kompost unter Zusatz von Torf und Sand im Laufe der Jahre echten Humus zu erzeugen. Mit Mulchen kann man bei anderen Pflanzen viel erreichen, bei Iris geht das natürlich nicht, denn die Rhizome würden unter der Mulchdecke ebenso faulen. Der Boden muß im Herbst und im Frühjahr rings um die Rhizome vorsichtig gelockert werden, etwas Düngekalk im Herbst trägt viel zur weiteren gesunden Entwicklung bei. Nachdem ich das nun im Laufe der Zeit herausgefunden hatte, fingen meine Sorgen-kinder endlich an zu gedeihen. Mit dem Zuwachs ist es unterschiedlich bei den einzel-nen Sorten, aber im ganzen gesehen wesentlich langsamer als in leichteren Böden.

Die Unterschiedlichkeit der Böden in den einzelnen Landstrichen ist sehr groß; es mag sein, daß ich hier einen extrem schweren Boden habe. Ich habe aber schon so oft sagen hören, die neuen, vor allem die amerikanischen hissorten würden nicht ge-deihen, so daß es angebracht erscheint, auf die Bodenbeschaffenheit ein besonderes Augenmerk zu haben. Man weiß allmählich, d. h. es gehört zum Garten-ABC, daß Rhododendron, Azaleen, verschiedene Koniferen usw. mehr sauren Boden verlangen und man dies durch Torfzusatz erreichen kann. In vielen Katalogen wird auch aus-führlich darauf hingewiesen. Ebenso ist bei Iris notwendig, daß man immer wieder darauf hinweist, daß sie durchlässigen Boden für ihr Gedeihen br auchen. Ver-luste können sehr abschreckend wirken, und meine eigenen möchte ich nicht jedem „Anfänger in Iris" zumuten.

Im Hamburg wurde mir einmal demonstriert, wie man Lilienzwiebeln pflanzt. Man steckt den Spaten in den Boden — das geht mit einer Hand —, drückt die Erde bei, es entsteht ein Graben, in den man ohne große vorherige Anstrengung pflanzen kann. — Das wäre hier völlig unmöglich. — Das Gegenteil habe ich dann in Leonberg erlebt. Es sollten Rosen gepflanzt werden. Das ging nicht etwa mit dem Spaten, hier mußte erst einmal mit dem Straßenpickel gearbeitet werden, um die Steine (in der Größe von Trittsteinen) aus dem festgebackenen Lehm herauszuschaffen. Acht Edel-rosen waren die Leistung von zwei Personen an einem Vormittag.

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Idealböden für jede Pflanze passend gibt es nicht in unseren Gärten. Mit dem Boden, den wir bearbeiten, und den Wünschen der Pflanzen, die wir hineinbringen, müssen wir uns auseinandersetzen. Aber das Glück des Gärtners ist nie größer, als wenn er sieht, daß seine schwierigen Schützlinge gedeihen und sich wohlfühlen.

Iris im kleinen Hausgarten Lore Paret, Tübingen-Derendingen

Im kleinen Hausgarten kann man einzelne Iris zwischen andere Pflanzen setzen und daran seine Freude haben. Um aber Iris als überwältigende Pracht erleben zu kön-nen, sollte man sie — und dies auch im kleinen Hausgarten — in wohlabgewogenen Farbtönen etwa zweireihig auf Beete pflanzen und so weit auseinander, daß jede Pflanze von der anderen mindestens 70 cm entfernt ist. Um das Faulen der Rhizome, zu dem mache Sorten mehr oder weniger neigen, zu vermeiden oder zu reduzieren, ist es gut, die einelnen Reihen erst hochzurechen, so daß das Regenwasser leicht abfließen kann. Das neugepflanzte Rhizom sitzt dann oben und wird höchstens mit 1 cm Ende bedeckt. Die Wurzeln werden nicht gekürzt, sondern in der vorhandenen Länge fächerartig so schief in die Erde gebracht, daß man sie beim Aufrauhen des Bodens (möglichst nach jedem Regen) nicht beschädigt. Es lohnt sich, das Pflanzen mit der Hand sehr sorgfältig vorzunehmen. Und dann bitte keine Unterpflanzung, auch keine aus Unkraut! Von solchen Beeten geht während der Blüte ein Zauber aus, dem man sich nicht entziehen kann. „Schöner kann's im Paradies nicht sein", sagte eine Gartenfreundin, als meiner Meinung nach der Höhepunkt schon über-schritten war. Am schönsten sind solche Beete im zweiten und dritten Jahr der Be-pflanzung. Dabei können im zweiten Jahr bei üppig wachsenden Pflanzen schon ein-zelne Rhizome zum Neupflanzen oder Verschenken weggenommen werden.

Das Wählen und Bestellen neuer Irissorten, soweit noch Platz vorhanden ist — man muß unter Umständen im kleinen Hausgarten auf Rasen und Sträucher verzichten, nicht aber auf andere Blumen —, gehört zu den schönsten Vorfreuden. Das Studium der Irisjahrbücher, der Blätter der Deutschen Iris- und Liliengesellschaft, Garten-zeitungen sowie der Kataloge geben Anregungen. Da so viele gute Sorten vorhanden sind, wird jeder Irisgarten wieder anders aussehen. Man halte sich dabei an kein Rezept, sonden wähle selbständig, probiere, riskiere. Ich selbst bin oft kleingläubig und denke, daß die frischgepflanzten Rhizome bis zum Frühjahr eingehen oder nicht blühen werden. Und immer wieder werde ich angenehm enttäuscht. Blüten nicht alle Pflanzen im ersten Jahr, dann um so reicher im zweiten. Selten versagt eine Sorte in unserem durchlässigen Kiesboden ganz. Man muß sich auch ab und zu von Sorten trennen können, um Platz für neuere, noch herrlichere zu bekommen.

Nun zu den einzelnen Sorten, wie sie gerade in diesem Spätherbst in meinem Garten wachsen! Dieses Jahr habe ich neugepflanzt LA NEGRA FLOR, GROSSE ZITRONE, da ich die stengelweiche MISTY GOLD ersetzen möchte, AMETHYST FLAME und ROSENQUARZ, die schon lang ersehnte. Bis auf ROSENQUARZ haben alle frischgepflanzten Iris junge Triebe. Und da kommt dann meine Klein-gläubigkeit. Wird sie durchhalten? Ich möchte sie doch so gerne vergleichen mit der

Es ist nach dem Gesagten verständlich, daß die Schwierigkeiten der Kultur der Louisiana-Iris bei uns sehr groß sind. Bisher scheint für unsere Verhältnisse lediglich die zwar ältere aber schöne blau-rote Hybride I. fulva x foliosa DOROTHEA K. WILLIAMSON brauchbar zu sein, die in meinem Garten hier in Hamburg seit Jahren blüht und guten Zuwachs macht. Vielleicht ist es ja möglich, durch Kreuzung dieser Sorte mit den neuen und besseren amerikanischen Hybriden neue Farben und Muster bei genügender Härte zu bekommen und dadurch auch bei uns die Louisiana-Iris etwas bekannter zu machen.

Zwergiris Walter Welch

(Tibers. Klaus Stein, Köln)

Gegenwärtig erleben wir eine neue Revolution des Interesses an den Iris. Vor einem halben Jahrhundert beschränkte sich das Interesse hauptsächlich auf die hohen Bartiris, und zwar so sehr, daß man die Iris in nur zwei Gruppen einteilte: „Hohe Bartiris" und „Andere Iris". Heute stellen wir einen Wechsel fest, der einsetzte mit der Einführung der ersten Tetraploiden in die Iriswelt. Vorher kannten wir nur die Diploiden und arbeiteten mit diesen. Aber als diese neuen und großblumigen Formen erschienen, öffnete sich ein völlig neues Feld der Erforschung und Entwicklung. Nun, nach einem halben Jahrhundert der Arbeit mit diesen Formen, ist damit zu rechnen, daß die Erfolge der Züchter zurückgehen werden. Deshalb wäre es jetzt günstig, wenn ein neuer Kreuzzug zur Werbung für die Zwerg-iris folgte. Unsere Gruppe der Zwergirisenthusiasten bahnte den Weg und machte den Anfang, dem bald andere Gruppen auf verschiedenen Gebieten folgten, wie die Lilliputs, die Table Iris, die Spurias und erneut die standard Intermedias. Ebenso war dies neue Interesse von steigernder Wirkung darauf, daß wir jetzt eine sehr starke Entwicklung im „Andere als hohe Bartiris" - Feld durchmachen. Ich kann das Entzücken unserer ersten Züchter (Foster, Caparne, Bliss u. a.), die mit neuem Material arbeiteten und die Früchte aus Untersuchungen neuer Species ernte-ten, gut verstehen. Eben das ist für mich ein aufregendes Erlebnis: Als Neuerer auf diesem Gebiet diese Entwicklung und Wirkung auf das allgemeine Iris-Interesse zu beobachten. Nur wenig Menschen hatten das große Glück, aus den ersten Varietäten Formen in solcher Güte zu bringen, wie die erste reinblaue Zwergiris, die erste „Amoena", „Pinnacle"-Typ, „Variegata", schwarz, grün, rot und einige Formen, die bis jetzt in den hohen Bartiris unbekannt sind. Wie wir alle wissen, waren die Zwerge in der Vergangenheit in Farbe und Zeichnung in hohem Grade beschränkt. Fast alle waren entweder purpur oder fahlgelb. Außer-dem kannten wir sie praktisch alle als I.-chamaeiris-Typ. Sie waren meist Abkömm-linge von I. chamaeiris, die in Südfrankreich und Norditalien beheimatet ist. Sie blühen vor den standard Intermedias. Ich begann die Arbeit zuerst mit diesen echten chamaeiris-Hybriden, wie die Sass.-schen Sorten SOUND MONEY, TONY, ROSE MIST und LITTLE JEWEL. Bald

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To-ryo-mon Tsuki-no-tamagawa Tsuruno-kegoromo U-chu Umewaka Us-gesho Ushio-no-kemuri Yamato-tsukasa Yamato-hime Yasha hime Yata kagami Your-no-niji Yoroi-no-sode Yuki-dhoro Yuki-hime Zama-no-mori

Weg zur Vollendung Mond über dem Tama-Fluß Federkleid des weißen Kranichs Das Himmelsall Junger Dandy im alten Drama Leicht geschminktes Mädchen Gischt Alt-Japan Altjapanische Prinzessin Teufelsprinzessin Der heilige Spiegel Nachtregenbogen Schuppenpanzer Steinlaterne im Schnee Schneeprinzessin Zama im Wald

a The Society for Louisiana Iris Dr. K. Mildenberger, Hamburg

(Übersetzungsarbeit aus dem Bull.: Georg Hackländer)

Die amerikanische Gesellschaft für Louisiana-Iris hat aus Anlaß ihres 25jährigen Bestehens eine Veröffentlichung herausgebracht, die auch unsere Aufmerksamkeit verdient, schon wegen der gut gelungenen farbigen Abbildungen, die anschaulich die Eigenart dieser Irisgruppe zeigen. Nicht nur die Farben, sondern auch die Formen weichen von denen unserer hohen Bartiris beträchtlich ab. Zum Teil erinnern die Blüten in Größe und Form an I. kaempferi, andere wiederum sehen den Hemero-callis ähnlich.

Die Heimat der Louisiana-Iris ist das tropisch-feuchte Sumpfgebiet der Mississippi-Niederung. Die wichtigsten Ausgangsspecies für die zahlreichen Hybriden sind Iris fulva, Iris foliosa, Iris gigantocoerulea und die Abbeville-Iris.

Um Louisiana-Iris kultivieren zu können, muß man nach Möglichkeit die Bedingun-gen nachahmen, unter denen sie in ihrer Heimat wachsen. In den trocken-heißen Gebieten der südwestlichen Vereinigten Staaten ist dies möglich, wenn die Beete während des ganzen Jahres sehr gründlich bewässert werden. Schwierig dagegen ist die Anzucht in den nördlicheren Gebieten, in denen die Winter ausgedehnt und streng sind; denn in ihrer Heimat haben die Louisiana-Iris ihre Wachstumsperiode hauptsächlich im Herbst, Winter und Frühling. In Gebieten mit tiefen Winter-Tem-peraturen werden die Pflanzen also während ihrer natürlichen Wachstumszeit zur Ruhe gezwungen, und der folgende Sommer ist dann meist zu heiß und trocken. Florida wäre an sich gut geeignet, aber der Boden ist dort zu sandig und kann daher nicht die Feuchtigkeit speichern, die für ein gutes Wachstum ebenso unerläßlich ist wie ein sehr nahrhafter Boden.

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hier fabelhaft gut gedeihenden PARADISE PINK, mit der HAPPY BIRTHDAY, die schon zum zweitenmal (1965 und 1966) im Oktober geblüht hat, und mit meinem „Rosa Zeppelin-Sämling". Als ich letztes Jahr von der Bilderpracht eines amerikanischen Kataloges überwältigt war, bestellte ich (ehe ich zur Besinnung kam) eine Serie von 5 Stück: WHOLE CLOTH, ALLEGIANCE, VALIMAR, KARACHI und OLYMPIC TORCH. OLYM-PIC TORCH faulte und konnte auch durch eine Operation nicht gerettet werden. Dann faulte KARACHI, bei der vom Rhizom nicht viel übrig blieb, doch hatte sie noch kräftige Wurzeln. Sie kam durch, blühte aber nicht. VALIMAR blühte auch nicht, ist aber recht kräftig geworden. ALLEGIANCE blühte mit einem Stiel ganz herrlich. Die erste Blüte war 4 Tage lang schön. Nur hatte sie keinen Zuwachs, und im September ist sie gefault. Ich habe sie wohl operiert, glaube aber nicht, daß sie davonkommt. WHOLE CLOTH blühte gleich mit ein paar Stielen, faulte im Sep-tember aber auch, doch konnte ich die alte Pflanze und 4 frisch davon geschnittene Rhizome wieder setzen. So habe ich die Hoffnung, nächstes Jahr 4 oder 5 Pflanzen dieser schönen, zweifarbigen Iris (Dom weiß, Hängeblätter hellblau) zu besitzen, und vielleicht blühen dann auch VALIMAR und KARACHI. Geht ALLEGIANCE ein, werde ich sie aus einer deutschen Irisgärtnerei neu bestellen. Sie hat mir so viel Freude gemacht, daß ich nicht mehr auf sie verzichten möchte. An blauen Iris habe ich noch verschiedene gute Sorten: die mittelblaue PIERRE MENARD, die schöne, hellblaue JANE PI IILLIPS und die BLUE SAPPHIRE. Obgleich die BLUE SAPPHIRE ab und zu etwas fault, ist sie hier besonders wüchsig und wenig empfindlich gegen Sturm und Regen, wenn auch einmal ein Stiel unten abknickt. Bis zu 4 offenen Blüten können nebeneinander stehen, und was für Blüten! Ich glaube, an blauen Iris habe ich nun genügend Sorten. JANE PHILLIPS und BLUE SAPPHIRE lassen sich auch leicht vermehren. Beim Rhizomschneiden zeigt sich nämlich, daß jede Sorte anders wächst. So konnte ich von der reichblühenden Plicata FRÜHLINGSKLEID nur schwer Rhizome schneiden. Eine andere Plicata habe ich zurückgedrängt, da sie sich in ein paar Stöcken zu üppig ausgebreitet hatte: die immer noch sagenhaft schöne BLUE SHIMMER. Die einzelne Blüte ist herrlich zu betrachten, und das Blütenmeer älterer Büsche ist überwältigend schön. Leider hat sie einige Fehler: Die Blüten sind nicht von so fester Substanz wie etwa die von BLUE SAPPHIRE, und die Stengel legen sich etwas. Sie hätten auch sonst keinen Platz für die Blütenpracht. Ich freute mich, daß Herr Dr. Werdcmeister in den „Blättern" sidi für sie einsetzte. Ob ihr wohl einmal ROCOCO Konkurrenz macht? In dem großen Hausgarten von Familie Hald sah ich einen Sämling von BLUE SHIMMER mit festen Stielen. Sie sollte vermehrt werden. An weißen Iris habe ich ARCTIC SNOW und SNOW CARNIVAL. Beide sind besonders kräftig und frohwüchsig. Ich kann mich an ihren herrlichen Blüten nicht sattsehen. Auch in der Vase sehen sie wunderschön aus. Es kostet mich allerdings jedes Jahr Überwindung, Iris für die Vase zu schneiden, weil ich die Massenwirkung der Iris liebe. Und was ich schneide, kann den nächsten Besucher meiner Iris nicht mehr erfreuen. Besonders reich hat dieses Jahr PINNACLE (Auslese Zeppelin) in drei zweijährigen Stöcken nebeneinander geblüht. Auch auf diese herrliche Sorte (Dom weiß, Hänge-

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blätter hellgelb) möchte ich nicht mehr verzichten. Unwahrscheinlich schön und reich blühte die für meinen Farbenbegriff lila PINK PLUME. Zu gespannt bin ich auf die Blüte der AMETHYST FLAME. Wird sie der MULBERRY ROSE Konkurrenz machen? Von ihr sagte eine Besucherin, ihre feierliche Farbe erinnere an Kirchen-fenster. Der Name AMETHYST FLAME bringt mich auf meine bei den weißen vergessene FROST AND FLAME, die dieses Jahr durch einen Unfall erst schwach blühte. Ich setze viele Hoffnungen auf sie. Ein Wunschtraum ist noch die von Herrn von Martin hochgelobte FLUTED HAVEN. Ich sah sie wenigstens als Pflanze im Leonberger Irisgütle. Nun muß ich mich wirklich besinnen, was ich sonst noch habe. Die reizende, vor-nehme, hellblaue DISTANCE habe ich bei den blauen Iris vergessen zu erwähnen. Zwei kräftige HELEN-COLLINGWOOD-Stöcke haben mich mit nur einem Blumen-stengel enttäuscht. Vielleicht holen sie den Ausfall nächstes Jahr nach. Auch die auf-fallend schöne EXTRA VAGANZA, die ich reichlich vermehrt hatte, enttäuschte. Beim Rhizomschneiden zeigten fast alle braune Stellen. FIRECRACKER wurde viel be-wundert in ihrer exotischen, orchideenhaften Schönheit. MAJENICA mit ihrer langen Blütezeit hat sich jedes Jahr bewährt. Den Irisreigen beschließt die meist am 16. Mai, oft als erste aufgehende Iris RANGER, die nie versagt, überreich in ihren zarten Farben blüht, schon als dicke, geringelte Knospe eine Sehenswürdigkeit ist, und die selbst Nachbarschaft anderer Pflanzen verträgt, auch Halbschatten. Es sind nicht immer die teuersten Pflanzen, die besonders beglücken (siehe RANGER und BLUE SHIMMER). Noch trennen uns 6 Monate von der neuen Irisblüte. Ihr herrlicher Duft, bei jeder Sorte anders, ihre überirdische Schönheit wird auch im neuen Jahr neue Lebens-freude geben.

Welche Iris haben sich in Hamburg bewährt? Karl-Heinz Volkland, Hamburg-Harburg

Was kann nun auf Grund der Beobachtungen der letzten Jahre von den hohen Bart-iris in „Planten un Blomen" als gartenbrauchbar betrachtet werden? Wenn wir noch einmal an die Jahrestagungen von 1963 und 1964 zurückdenken, dann dürfte der Höhepunkt des Blühens 1964 gewesen sein, wenn auch die Zahl der blühenden Sorten im IGA-Jahr 1963 größer gewesen ist. Viele erstklassige Sorten sind für den Hamburger Raum nicht geeignet gewesen, sie quälten sich so durch und waren eines Tages verschwunden. Die Sorten, die nun Jahr für Jahr blühten — einmal mehr, einmal weniger —, im Laub und Wuchs gut waren und auch substanzmäßig über dem Schnitt lagen, führe ich nachstehend an und kann mit ruhigem Gewissen behaupten, daß sie sich hier bewährt haben. Von den englischen Sorten sind es: BARNETT ANLEY in Lilaschwarz, RRAITH-WAITE in Lavendel- und Tiefblau, BENTON CORDELIA in Malvenrosa, BENTON NIGEL in Blauviolett, die grüne GF MANSBRIDGE, IMMORTAL HOUR in Weiß, die gute weiß-gelbe GOLDEN ALPS, die Plikata KENT PRIDE in rötlichem Braun

Kenji-no-uta Kojo-no-niji Kuma-funjin Kumoma-no-kari Kuon-no-yuki Kyoka-no-ame Mai-ohgi Maruko-no-ami Mikasa-no-yama Mimiji-yama Mitose-matukaze Miyuki Mizuho-no-kuni Muteki Narihira Nichirin Nihon-Kai Nishiki-no-sode Ohjodo Reiho-no-yuki Ruricho Ruri-ohgi Ryu-no-tsume Sakura-no-haru Shakkyo Shihouden Shiki-no-hajime Shin Asahi Shinkai-no-iro Shin-shihouden Shinso-kajin Shi ohkan Shiranu-hi Shoka-no-sora Sho-ryu Shusho Taga-sode Taki-no-hibilci Taki-no-yoraku Tamatsu-shima Tatsu-nami Tatsuta-gawa Ten-nyo-kan Teruhime Toyohata gumo

Heiterer Knabengesang Regenbogen über dem See Wilder Bär Wildgans in den Wolken Ewiger Schnee Mandelblüten im Regen Japanischer Tanzflächer Wogende See bei Maruko Der durch ein Gedicht gefeierte Mikasa-Hügel Ein Hügel im Kaiserlichen Garten Edelmann vom Lande Tiefer Schnee Schöne Japaninseln Schiffsirene im Nebel Ein Dichter in alten Zeiten Sonne Japanische See Ärmelbrokat Alter Name eines Flusses in Tokio Heiliger Berg im Schnee Blaumeise Tiefblauer Fächer Drachenklauen Kirschblüten im Frühling Rotes Tanzgetändel Violetter Schatzpalast Beginn der Jahreszeiten Früher Sonnenaufgang Farbe der Tiefsee Neuer Veilchenpalast Schöne Prinzessin Violette Krone Lichter der Fischerboote Frühsommerhimmel Fliegender Drache Hervorragend Nach Geisha-Art Tosen des Wasserfalls Wasserfall von Goldschmuck Juwelenschatz der Japanischen Inseln Wogende See Fluß bei Kyoto Feenkrone Auffallend schönes Mädchen Wolken wie wehende Fahnen

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Poesie japanischer Iris kaempferi-Namen Nach den Angaben Dr. Hirao's

(Obers. Georg Hackländer)

Aisome gawa

Blauer Fluß Akagi

Ein Berg bei Tokio Akatsuki-no-sono Morgendämmerung Ake Garas

Krähenschrei in der Dämmerung (Name einer reizenden Geisha)

Aoba-no-umi

Meer im Mai Arashi-yama Hügellandschaft bei Kyoto Asahino-yuki

Sonnenaufgang im Schnee Asahi-zum

Kranich in der Morgensonne Banko-no-koe

Segenswünsche von jedermann Ba shoh

Name eines alten Dichters Beni-komachi

Rote Japanschönheit Beni ogi

Roter Fächer Beni renge

Rote Lotosblüte Bougakuro

Schöne Aussicht Chidori

Name einer kleinen Stadt Chigo-sugata

Altes Kinderbild Chihaya-jo

Japanische Festung auf steilem Hügel Chiyodajo

Kaiserpalast Choh-shin

Geistesklarheit Ezo-nishiki

Ezo-Brokat Genkai

Rauhe See bei Kyushu Goshiki-no-umi

Farbige See Gosho-no-sakura

Kirschblüten am Königshof Gyoku-houren

Lieblicher Lotus Hakucho

Weißer Schwan Hana-musha

Schöner junger Krieger Haran-no-sakamaki

Wellenspiel Harumi-koh

Hafen von Tokio Hatsu-goromo

Erster Kimono Hatsu-murasaki

Erstes Veilchen Hekitoh

Blaue Wogen Hide-murasaki

Veilchen-Schönheit Houshin

Ehrgeiz Ikeno-sazanami

Teichgekräusel Ino-ichigo

Nummer Eins Isami-zishi

Heiterer Phantasie-Löwe Isuino-hama

Geschichtlich bedeutsame Küste in China lwao-no-nishiki

Bunte Herbstblätter auf Felsen Juhni hitoe

Zwölf Kimonos Kasumino koromo

Hügelverhüllender Nebel

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sowie RUBRIC, zimtfarbig, GILSTON GULF in Violettblau, PATTERDALE und SEASCAPE in Hellblau, ROSEBAY in Violettblau, die weiße SILBER TIDE, die Variegata SUNNY SPAIN und TARN HOWS, bräunlich-rosa, sowie TRANSCEN-DENTAL in Hellviolettblau. Von Cayeux sind es die Sorten DELICATESSE, grünlich gelb, und GAI LURON als Variegata. Letztere steht bereits auf größerer Fläche im alten Tal. IL CIGNO aus Italien, weiß mit grünlichem Schimmer, ist eine Spitzensorte. In der Einzelblüte nicht zu groß, doch sehr gut in der Form und ausgezeichnet die Verzwei-gung; die Pflanze wirkt elegant. Noch eine sehr gute weiße Sorte ist HENRY SHAW, aus der Benson-Gruppe. Sie wirkt als Pflanze aber wuchtiger!

Aus Sortiment 20 (Brown's Iris Garden) kommen die grüngelbe GREEN QUEST mit der großen, fast glatten Blüte, und IRENE BROWN in Rosa in Frage. Brown's Sunnyhill Gardens hat in EMERALD FOUNTAIN, leicht grünlich, in FULL DRESS in leuchtendem Gelb, in FIRENZE in Violettblau mit dickem rotem Bart sowie in BRIGHT CLOUD, weiß/blauviolett, und in GYPSY LULLABY, kara-mell/lilarötlichblau, sehr gute Sorten. Von den Gibson-Plikaten haben sich bisher CAYENNE CAPERS in bräunlichem Kupfer sowie CHINQUAPIN in Goldbraun und HENNA STITCHES in rötlichem Kupfer als ganz gut erwiesen. Reichblühend sind sie hier aber auch nicht, und der Zuwachs könnte noch viel besser sein. Als Vordergrundsorte in Aprikot käme VALI-MAR von Hamblen in Frage. Zwei weitere gute Sorten in Aprikot, aber als Pflanze viel mehr und wuchtiger, sind MAGNET und NIKE, beide Sorten mit gutem rotem Bart. Aber auch FLAYWAY in Violettblau mit goldgelbem Bart gehört zu der Nelson-Anpflanzung, die Blüte ist sehr stark gekräuselt. Auch wenn sie als Spitzensorte nicht zu den großen Blühem gehört, so ist WHITE FROSTING (von Palmer) in Weiß mit grünlichem Schimmer aber zuverlässig und gesund.

Aus der Plough-Anpflanzung nenne ich die großblütige HOMECOMING in Aprikot mit rotem Bart, DIAMOND CUP in Orange mit rotem Bart, EDENITE in rötlichem Schwarz und die substanzmäßig sehr gute LEATHER LACE in Hellviolettblau. D i e goldgelbe Iris in Hamburg ist MORNING SUNLIGHT von Randolph, ob-gleich sie in der Form noch Wünsche offen läßt. Der Bulten hatte auch 1966 wieder 14 Stiele in altbekannter Qualität, trotzdem er gestört wurde, um die Rhizome für Veitshöchheim abzunehmen. Die Sorte ist für eine Flächenpflanzung vorgesehen. Aus Reynolds großer HAVEN-Familie haben sich bis heute empfohlen: AZURE HAVEN in Hellblau, HERMOSA HAVEN in Rosig-lila, HEATHER HAVEN in Lavendelblau und MOHR HAVEN als reine Liebhabersorte mit der immer offenen Blüte. Auch AZURE HAVEN, die 1966 erneut sehr reich blühte, ist für eine Flächen-pflanzung im alten Tal vorgesehen.

Die bekannte AMETHYST FLAME in Rosiglila mit braunem Schlund sowie die seidig violettsdiwarze LICORICE STICK und ROCOCO, die bekannte blau-weiße Plikata, sind aus der Schreiner-Pflanzung die Höhepunkte.

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Als wirklich gartenbrauchbar ist aus dem Whiting-Sortiment leider nur GAY GREETING in leuchtendem Gelb mit weißem Spiegel auf dem H. übrig geblieben. Da die Sorte auch 1966 reich blühte, geht sie als Farbfleck ins alte Tal. Sehr gut eingelebt haben sich ebenfalls die Steven-Sorten FOAMING SEAS in Hell-blau und POLAR CAP in Pastell-Lavendel.

Zum Schluß noch ein Wort über die deutschen Züchtungen, die mindestens 3 Jahre im Park stehen. Als gartenbrauchbar wurden beurteilt: Gelb: GOLDENE ACHT, SEGELFALTER, ZARINMUTTER, FRAU ELSE THIEL., MARC. GRÄFIN VON KIRCHBACH, MELUSINE. Rosanachs: ROSENQUARZ und als Vordergrundsorte ABGLANZ. Rötlich: FUCHSJAGD (diese Sorte steht bereits als Farbfleck im alten Tal), KRO-NUNGSMANTEL und HEPHAISTOS. Bräunlich: FESTGESANG, ANTIKER GOLDSCHMUCK. Extra-Farben: EULENGRUND, LUKASTA, PASTELLINA, OMAS SOMMER-KLEID.

Erwähnen möchte ich noch, daß ein Teil der von mir besprochenen Sorten bereits in unseren Iris-Gärtnereien erhältlich ist. Mögen weitere hinzukommen, damit jeder Blumenfreund in den Besitz dieser herrlichen Pflanzen gelangen kann.

Was eine Iris alles aushalten kann Viktor von Martin, Homburg,/Schönau

Ich sandte ein mittleres Rhizom meiner Sorte ZICKZACKKRONE (ZZK) fort. Es wurde nicht abgenommen, und nach 5 Wochen erhielt ich es zurück, so gut wie völlig vertrocknet. Zur Auffrisdiung tat ich es vor dem beabsichtigten Auspflanzen in Wasser — und vergaß es. Nach reichlich 6 Wochen fand ich „ZZK" wieder; sie sah nicht eben vielversprechend aus — schleimig, kranke Blattfarbe usw. Ich pflanzte sie, und nach relativ kurzer Zeit bildete sie gesundes grünes Laub. Ich war beruhigt, bis ich eines Tages bemerkte, daß die Schnecken sich das neue Laub hatten gut schmecken lassen. Ohne Laub ging „ZZK" in den Winter. Ich hatte wenig Hoffnung. Im Früh-jahr trieb sie wieder aus. Das bestellte Schneckenkorn verzögerte sich jedoch, und das ganze Laub wurde wieder abgefressen. Jetzt streute ich nach Entfernung allen Unkrautes den Platz mit Schneckenkorn voll. Ohne Hoffnung, aber von Vergeltungs-drang beseelt. Sie ward mir zuteil: 41 tote Schnecken zählte ich auf 25 x 25 cm! Und damit sah ich die Angelegenheit als erledigt an, die „ZZK" aber dachte anders. Sie hatte ein kleines Neurhizom gebildet und trieb wieder aus. Zwar verrottete das alte Rhizom (nicht „soft rot"), aber als ich die Pflanze jetzt aushob, da hatte sie die Größe eines normalen einjährigen Sämlings und war kerngesund.

Und die Moral von der Geschidn: Niemals aufgeben, solange noch eine Spur von Leben da ist. Einer der berühmtesten Chirurgen der kaiserlichen Zeit pflegte sein Anfangskolleg für die Studenten des ersten Semesters mit folgenden Worten einzu-leiten: Haben Sie größte Ehrfurcht vor der menschlichen Natur, sie erträgt nicht nur

Sorte Typ Stempel Juni Juli I August I Sept. 1 Okt.

USHIO-NO-KEMURI 3

INO-ICHIGO H 3/1 4/1

MIYUKI H 3/1 1

CHIYODAJO H 1 3

HEKITOH H 1/3/3 5

H 35 H 1 12

YAMATO-TSUKASA

H 56 H 7

BANKO-NO-KOE H 1

Eh I E 2 MUTEKI H 2

CHIHAYA- JO H 14

YAMATO-TSURAME E 2

E4 E 2

CHOH-SHIN H 14

RYU-NO-TSUME E 9

HOUSHIN H 5

KOJO-NO-NI JI H 4

HANA-MUSHA H 1

BENI-KOMACHI H 4

CHIGO-SUGATA H 5

H56 H 7 YUKI-DOHRO H 1

Blütezeit 1966 Blütezeit 1965

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Sorte Typ Stempel Juni 1 Juli 1 August 1 Sept. 1 Okt.

BOUGAKURO H 22 18

UMEWAKA H 6 4

KUMONO-NO-KARI 1

HATSU-GOROMO H 13 7

AOBA-NO-UMI 6

TATSU-NAMI H 1 1

TAKI-NO-HIBIKI H I

SHAKICYO 1

7

1 BENI-OGI 1-1 1

1 NICHIRIN

2 GENKAI H 1/1

2/3 NISHIKI-NO-SODE

7 KYOKA-NO-AME H 1

5 TO-RYO-MON

1 SHIN-SHIHOUDEN H 6

5 AKATSUKI-NO-SONO

1 SHOKA-NO-SORA

7 IKENO-SAZANAMI H 3

2/2 KEN JI-NO-UTA H 8

'9111.

11/1 MIZUHO-NO-KUNI H 1/1

1 NIHON-KAI

8 H 61

10

18

seit Jahrhunderttausenden die schrecklichsten Krankheiten, Fährnisse und Nöte, son-dern auch uns Ärzte." Auf unseren Fall hier angewendet, würde das heißen: „Die Iris erträgt... (usw.) ... , sondern auch uns Menschen, Gartenbesitzer und Gärtner, sogar Botaniker und solche Züchter wie den Unterzeichneten.

Iris in der Schweiz

Dr. W. Ebene, Wallisellen

Die Arbeitsgemeinschaft Schweiz der DIG möchte Ihnen eine kleine Ubersicht geben über beachtenswerte Iris-Neuheiten, von denen viele im Mai 1967 bei der vorge-sehenen Gartenbesichtigung in Zürich und Wallisellen in Blüte zu sehen sein dürften. Unter vielen Sorten befinden sich Neuheiten wie AZURE LACE (Plough 1966), MOST PRECIOUS (Plough 1966), ROUGE REX (Judy 1966), FRONTIER MAR-SHALL (Schreiner 1965), LAVENDER SPARKLE (Schreiner 1965), NICHT SONG (Luihn 1965), RAINBOW VALLEY (Plough 1965), TUXEDO (Schreiner 1965), UPPER GLOW (Knopf 1965), BLUSHING BEAUTY (Noyd 1964), CHAMPAGNE MUSIC (0. Fay 1964), DANCING RILL (Schreiner 1964), FAIR AND WARM (Plough 1964), LOVELY LICHT (Tompkins 1964), NORMA AVERETT (Teil 1964), ROYAL TAPESTRY (Schreiner 1964), SIR GORDON (McGree 1964), SPLASH 0' PINK (Hall 1964), STEPPING OUT (Schreiner 1964), ECSTATIC NICHT (Cook 1963), GAILY CLAD (Nelson 1963), WINE AND ROSES (Hall 1963), um nur die wichtigsten zu nennen.

USA - Dykes Medal Winner 1966 RIPPLING WATERS ist nun in der Schweiz zwei-mal vorhanden, desgleichen STEPPING OUT, Winner of USA- Judges Choice 1966. BLUE BARON (Schreiner 1962), immer noch eine 10-Dollar-Sorte, ist viermal, ROCOCO (Schreiner 1960) sogar siebenmal vorhanden.

In diesem Frühling 1967 werden die ersten Sämlinge der Kreuzungen von 1964 und 1965 blühen. Hoffen wir, daß sich darunter etwas Brauchbares findet.

Waren Sommer und Herbst letztes Jahr ganz der gärtnerischen Arbeit gewidmet, soll im Winterhalbjahr 1966/67 dem gesellschaftlichen Moment wieder vermehrt Aufmerksamkeit gewidmet werden. So ist im Februar 1967 wiederum eine Tagung vorgesehen, die neben den Iris auch den Lilien die verdiente Aufmerksamkeit widmen wird. Dieser Anlaß soll mithelfen, den Kreis der Iris- und Lilienliebhaber in der Schweiz zu vergrößern und unserer Arbeitsgemeinschaft den einen oder anderen frei-willigen Mitarbeiter zuzuführen.

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Dr. Hirao's Kaempferi.Hybriden in Planten un Blomen 1966 Hans Herbert Frohn, Elmshorn

Die Blüte der Iris kaempferi in Planten un Blomen enttäuschte auch im Sommer 1966 nicht. Nachstehend wird berichtet, wie sich Dr. Hirao's Hybriden in der letzten Saison verhalten haben, wobei an den Bericht im Heft 6/1965 angeschlossen wird. Wiederum waren es 81 Sorten — wobei zu vermerken wäre, daß einige ersetzt wur-den. Von den 81 haben 52 geblüht (1965: 45). Sie brachten 282 Stengel (1965: 197). Die Zahl der Sorten, die nicht blühten, ging von 33 auf 29 zurück. Zu diesen 29 gehörten 13 Sorten, die 1965 geblüht hatten und sich nun ausruhten. Es brachten I Stengel 10 Sorten (10)

2 Stengel 7 Sorten (8) 3 Stengel 2 Sorten (4) 4 Stengel 5 Sorten (5) 5 Stengel 6 Sorten (4) 6 Stengel 2 Sorten (2) 7 Stengel 5 Sorten (4) 8 Stengel und mehr 16 Sorten (6)

Diese Aufstellung zeigt, daß sich eine Reihe von Sorten durchgesetzt hat und nun-mehr reich blüht. Die Spitze hielt 1966 wieder die Sorte HOUGAKURO mit 22 Stengeln (18). Der nachfolgende Blütenkalender zeigt, daß sich der Flor der Japan-Iris im letzten Sommer zeitlich stark von dem des Jahres davor unterschied. Der Grund hierfür ist mit Sicherheit in der für Hamburg ungewöhnlichen Hitze-periode von Mitte Juni bis Anfang Juli zu suchen. Sie bewirkte, daß die Blüte z. T. beachtlich früher einsetzte und vergleichsweise rasch endete. Auf diese Weise dürfte die Blüte 1966 eher der in der Heimat der Iris kaempferi üblichen geglichen haben. Typisch für Hamburg ist diese Blüte sicher nicht — die des Jahres davor (1965) kann darauf viel eher Anspruch erheben. Doch den Beweis müssen die Beobachtungen der nächsten Jahre erbringen. Die Konzentration der Blüte der meisten Sorten auf eine vergleichsweise kurze Zeit hat dem einigen Sorten innewohnenden Trieb, ein zweites Mal zu blühen, nicht unbedingt geschadet: waren es 1965 8 Sorten, die sich so auszeichneten, blühten 1966 11 Sorten ein zweites Mal, 1 sogar ein drittes Mal (HEKITOH). Dabei muß aber vermerkt werden, daß es nicht immer die gleichen Sorten waren. Doch haben fol-gende Hybriden sowohl 1965 als auch 1966 ein zweites Mal geblüht: MAI-OHGI, GENKAI und INOICHIGO. Im Vorjahr brachte ich die Hoffnung zum Ausdruck, es möge sich doch eine renom-mierte Firma finden, die original-japanische Kaempferi-Hybriden in ihr Sorten-programm aufnimmt. Wenn ich recht unterrichtet bin, hat sich eine sehr bekannte Firma dieser Sache angenommen; sicher wird sie zu gegebener Zeit im Nachrichten-blatt inserieren. Noch ein kurzes Wort zu den Sämlingen, die ich dank der Großzügigkeit von Herrn Dr. Hirao aus original japanischem Saatgut ziehen konnte. Wie im Jahrbuch 1965, Seite 112, vermerkt, stehen diese Sämlinge nicht im Sumpf- oder gar Wasserbecken, sondern auf lediglich etwas vertieft angelegten normalen Beeten. Im Sommer 1966

blühten die ersten 3 Pflanzen (Aussaat Anfang 1964), die inzwischen zu üppigen „Büschen" herangewachsen sind. Weitere werden sicher im nächsten Jahr folgen. Die Blütezeit der drei (Juli) bot nichts Außergewöhnliches.

Typ Stempel Juni 1 Juli I August 1 Sept. I Okt.

HIDE-MURASAKI

ISAMI-ZISHI

YORU-NO-NIJI

GOSHIKI-NO-UMI

ZAMA-NO-MORI

YATA-KAGAMI

TSUGI-NO-TAMAGAWA

TSURUNO-KEGOROMO

TATSUTA-GAWA

SHINSAI-NO-IRO

MAI-OHGI

US-GESHO

TEN-NYO-KAN

SHINSO-KAJIN

YOROI-NO-SODE

MITOSE-MATUKAZE

YUKI-HIME

HATSU-MURASAKI

SHIKI-NO-HAJIME

Sorte

GYOKU-HOUREN 7/3 9 5 2 7 1

1/4 3

12 3 8

1/1

3/3 4 2

4/1 2 5 1

6/2 1/1

5 2

E 7 4

E 3 2/2

H 7/1 2

E 8 1

H 4/1 2

E 11 7

H '2 4

16 17

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Dr. Hirao's Kaempferi.Hybriden in Planten un Blomen 1966 Hans Herbert Frohn, Elmshorn

Die Blüte der Iris kaempferi in Planten un Blomen enttäuschte auch im Sommer 1966 nicht. Nachstehend wird berichtet, wie sich Dr. Hirao's Hybriden in der letzten Saison verhalten haben, wobei an den Bericht im Heft 6/1965 angeschlossen wird. Wiederum waren es 81 Sorten — wobei zu vermerken wäre, daß einige ersetzt wur-den. Von den 81 haben 52 geblüht (1965: 45). Sie brachten 282 Stengel (1965: 197). Die Zahl der Sorten, die nicht blühten, ging von 33 auf 29 zurück. Zu diesen 29 gehörten 13 Sorten, die 1965 geblüht hatten und sich nun ausruhten. Es brachten I Stengel 10 Sorten (10)

2 Stengel 7 Sorten (8) 3 Stengel 2 Sorten (4) 4 Stengel 5 Sorten (5) 5 Stengel 6 Sorten (4) 6 Stengel 2 Sorten (2) 7 Stengel 5 Sorten (4) 8 Stengel und mehr 16 Sorten (6)

Diese Aufstellung zeigt, daß sich eine Reihe von Sorten durchgesetzt hat und nun-mehr reich blüht. Die Spitze hielt 1966 wieder die Sorte HOUGAKURO mit 22 Stengeln (18). Der nachfolgende Blütenkalender zeigt, daß sich der Flor der Japan-Iris im letzten Sommer zeitlich stark von dem des Jahres davor unterschied. Der Grund hierfür ist mit Sicherheit in der für Hamburg ungewöhnlichen Hitze-periode von Mitte Juni bis Anfang Juli zu suchen. Sie bewirkte, daß die Blüte z. T. beachtlich früher einsetzte und vergleichsweise rasch endete. Auf diese Weise dürfte die Blüte 1966 eher der in der Heimat der Iris kaempferi üblichen geglichen haben. Typisch für Hamburg ist diese Blüte sicher nicht — die des Jahres davor (1965) kann darauf viel eher Anspruch erheben. Doch den Beweis müssen die Beobachtungen der nächsten Jahre erbringen. Die Konzentration der Blüte der meisten Sorten auf eine vergleichsweise kurze Zeit hat dem einigen Sorten innewohnenden Trieb, ein zweites Mal zu blühen, nicht unbedingt geschadet: waren es 1965 8 Sorten, die sich so auszeichneten, blühten 1966 11 Sorten ein zweites Mal, 1 sogar ein drittes Mal (HEKITOH). Dabei muß aber vermerkt werden, daß es nicht immer die gleichen Sorten waren. Doch haben fol-gende Hybriden sowohl 1965 als auch 1966 ein zweites Mal geblüht: MAI-OHGI, GENKAI und INOICHIGO. Im Vorjahr brachte ich die Hoffnung zum Ausdruck, es möge sich doch eine renom-mierte Firma finden, die original-japanische Kaempferi-Hybriden in ihr Sorten-programm aufnimmt. Wenn ich recht unterrichtet bin, hat sich eine sehr bekannte Firma dieser Sache angenommen; sicher wird sie zu gegebener Zeit im Nachrichten-blatt inserieren. Noch ein kurzes Wort zu den Sämlingen, die ich dank der Großzügigkeit von Herrn Dr. Hirao aus original japanischem Saatgut ziehen konnte. Wie im Jahrbuch 1965, Seite 112, vermerkt, stehen diese Sämlinge nicht im Sumpf- oder gar Wasserbecken, sondern auf lediglich etwas vertieft angelegten normalen Beeten. Im Sommer 1966

blühten die ersten 3 Pflanzen (Aussaat Anfang 1964), die inzwischen zu üppigen „Büschen" herangewachsen sind. Weitere werden sicher im nächsten Jahr folgen. Die Blütezeit der drei (Juli) bot nichts Außergewöhnliches.

Typ Stempel Juni 1 Juli I August 1 Sept. I Okt.

HIDE-MURASAKI

ISAMI-ZISHI

YORU-NO-NIJI

GOSHIKI-NO-UMI

ZAMA-NO-MORI

YATA-KAGAMI

TSUGI-NO-TAMAGAWA

TSURUNO-KEGOROMO

TATSUTA-GAWA

SHINSAI-NO-IRO

MAI-OHGI

US-GESHO

TEN-NYO-KAN

SHINSO-KAJIN

YOROI-NO-SODE

MITOSE-MATUKAZE

YUKI-HIME

HATSU-MURASAKI

SHIKI-NO-HAJIME

Sorte

GYOKU-HOUREN 7/3 9 5 2 7 1

1/4 3

12 3 8

1/1

3/3 4 2

4/1 2 5 1

6/2 1/1

5 2

E 7 4

E 3 2/2

H 7/1 2

E 8 1

H 4/1 2

E 11 7

H '2 4

16 17

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Sorte Typ Stempel Juni 1 Juli 1 August 1 Sept. 1 Okt.

BOUGAKURO H 22 18

UMEWAKA H 6 4

KUMONO-NO-KARI 1

HATSU-GOROMO H 13 7

AOBA-NO-UMI 6

TATSU-NAMI H 1 1

TAKI-NO-HIBIKI H I

SHAKICYO 1

7

1 BENI-OGI 1-1 1

1 NICHIRIN

2 GENKAI H 1/1

2/3 NISHIKI-NO-SODE

7 KYOKA-NO-AME H 1

5 TO-RYO-MON

1 SHIN-SHIHOUDEN H 6

5 AKATSUKI-NO-SONO

1 SHOKA-NO-SORA

7 IKENO-SAZANAMI H 3

2/2 KEN JI-NO-UTA H 8

'9111.

11/1 MIZUHO-NO-KUNI H 1/1

1 NIHON-KAI

8 H 61

10

18

seit Jahrhunderttausenden die schrecklichsten Krankheiten, Fährnisse und Nöte, son-dern auch uns Ärzte." Auf unseren Fall hier angewendet, würde das heißen: „Die Iris erträgt... (usw.) ... , sondern auch uns Menschen, Gartenbesitzer und Gärtner, sogar Botaniker und solche Züchter wie den Unterzeichneten.

Iris in der Schweiz

Dr. W. Ebene, Wallisellen

Die Arbeitsgemeinschaft Schweiz der DIG möchte Ihnen eine kleine Ubersicht geben über beachtenswerte Iris-Neuheiten, von denen viele im Mai 1967 bei der vorge-sehenen Gartenbesichtigung in Zürich und Wallisellen in Blüte zu sehen sein dürften. Unter vielen Sorten befinden sich Neuheiten wie AZURE LACE (Plough 1966), MOST PRECIOUS (Plough 1966), ROUGE REX (Judy 1966), FRONTIER MAR-SHALL (Schreiner 1965), LAVENDER SPARKLE (Schreiner 1965), NICHT SONG (Luihn 1965), RAINBOW VALLEY (Plough 1965), TUXEDO (Schreiner 1965), UPPER GLOW (Knopf 1965), BLUSHING BEAUTY (Noyd 1964), CHAMPAGNE MUSIC (0. Fay 1964), DANCING RILL (Schreiner 1964), FAIR AND WARM (Plough 1964), LOVELY LICHT (Tompkins 1964), NORMA AVERETT (Teil 1964), ROYAL TAPESTRY (Schreiner 1964), SIR GORDON (McGree 1964), SPLASH 0' PINK (Hall 1964), STEPPING OUT (Schreiner 1964), ECSTATIC NICHT (Cook 1963), GAILY CLAD (Nelson 1963), WINE AND ROSES (Hall 1963), um nur die wichtigsten zu nennen.

USA - Dykes Medal Winner 1966 RIPPLING WATERS ist nun in der Schweiz zwei-mal vorhanden, desgleichen STEPPING OUT, Winner of USA- Judges Choice 1966. BLUE BARON (Schreiner 1962), immer noch eine 10-Dollar-Sorte, ist viermal, ROCOCO (Schreiner 1960) sogar siebenmal vorhanden.

In diesem Frühling 1967 werden die ersten Sämlinge der Kreuzungen von 1964 und 1965 blühen. Hoffen wir, daß sich darunter etwas Brauchbares findet.

Waren Sommer und Herbst letztes Jahr ganz der gärtnerischen Arbeit gewidmet, soll im Winterhalbjahr 1966/67 dem gesellschaftlichen Moment wieder vermehrt Aufmerksamkeit gewidmet werden. So ist im Februar 1967 wiederum eine Tagung vorgesehen, die neben den Iris auch den Lilien die verdiente Aufmerksamkeit widmen wird. Dieser Anlaß soll mithelfen, den Kreis der Iris- und Lilienliebhaber in der Schweiz zu vergrößern und unserer Arbeitsgemeinschaft den einen oder anderen frei-willigen Mitarbeiter zuzuführen.

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Als wirklich gartenbrauchbar ist aus dem Whiting-Sortiment leider nur GAY GREETING in leuchtendem Gelb mit weißem Spiegel auf dem H. übrig geblieben. Da die Sorte auch 1966 reich blühte, geht sie als Farbfleck ins alte Tal. Sehr gut eingelebt haben sich ebenfalls die Steven-Sorten FOAMING SEAS in Hell-blau und POLAR CAP in Pastell-Lavendel.

Zum Schluß noch ein Wort über die deutschen Züchtungen, die mindestens 3 Jahre im Park stehen. Als gartenbrauchbar wurden beurteilt: Gelb: GOLDENE ACHT, SEGELFALTER, ZARINMUTTER, FRAU ELSE THIEL., MARC. GRÄFIN VON KIRCHBACH, MELUSINE. Rosanachs: ROSENQUARZ und als Vordergrundsorte ABGLANZ. Rötlich: FUCHSJAGD (diese Sorte steht bereits als Farbfleck im alten Tal), KRO-NUNGSMANTEL und HEPHAISTOS. Bräunlich: FESTGESANG, ANTIKER GOLDSCHMUCK. Extra-Farben: EULENGRUND, LUKASTA, PASTELLINA, OMAS SOMMER-KLEID.

Erwähnen möchte ich noch, daß ein Teil der von mir besprochenen Sorten bereits in unseren Iris-Gärtnereien erhältlich ist. Mögen weitere hinzukommen, damit jeder Blumenfreund in den Besitz dieser herrlichen Pflanzen gelangen kann.

Was eine Iris alles aushalten kann Viktor von Martin, Homburg,/Schönau

Ich sandte ein mittleres Rhizom meiner Sorte ZICKZACKKRONE (ZZK) fort. Es wurde nicht abgenommen, und nach 5 Wochen erhielt ich es zurück, so gut wie völlig vertrocknet. Zur Auffrisdiung tat ich es vor dem beabsichtigten Auspflanzen in Wasser — und vergaß es. Nach reichlich 6 Wochen fand ich „ZZK" wieder; sie sah nicht eben vielversprechend aus — schleimig, kranke Blattfarbe usw. Ich pflanzte sie, und nach relativ kurzer Zeit bildete sie gesundes grünes Laub. Ich war beruhigt, bis ich eines Tages bemerkte, daß die Schnecken sich das neue Laub hatten gut schmecken lassen. Ohne Laub ging „ZZK" in den Winter. Ich hatte wenig Hoffnung. Im Früh-jahr trieb sie wieder aus. Das bestellte Schneckenkorn verzögerte sich jedoch, und das ganze Laub wurde wieder abgefressen. Jetzt streute ich nach Entfernung allen Unkrautes den Platz mit Schneckenkorn voll. Ohne Hoffnung, aber von Vergeltungs-drang beseelt. Sie ward mir zuteil: 41 tote Schnecken zählte ich auf 25 x 25 cm! Und damit sah ich die Angelegenheit als erledigt an, die „ZZK" aber dachte anders. Sie hatte ein kleines Neurhizom gebildet und trieb wieder aus. Zwar verrottete das alte Rhizom (nicht „soft rot"), aber als ich die Pflanze jetzt aushob, da hatte sie die Größe eines normalen einjährigen Sämlings und war kerngesund.

Und die Moral von der Geschidn: Niemals aufgeben, solange noch eine Spur von Leben da ist. Einer der berühmtesten Chirurgen der kaiserlichen Zeit pflegte sein Anfangskolleg für die Studenten des ersten Semesters mit folgenden Worten einzu-leiten: Haben Sie größte Ehrfurcht vor der menschlichen Natur, sie erträgt nicht nur

Sorte Typ Stempel Juni Juli I August I Sept. 1 Okt.

USHIO-NO-KEMURI 3

INO-ICHIGO H 3/1 4/1

MIYUKI H 3/1 1

CHIYODAJO H 1 3

HEKITOH H 1/3/3 5

H 35 H 1 12

YAMATO-TSUKASA

H 56 H 7

BANKO-NO-KOE H 1

Eh I E 2 MUTEKI H 2

CHIHAYA- JO H 14

YAMATO-TSURAME E 2

E4 E 2

CHOH-SHIN H 14

RYU-NO-TSUME E 9

HOUSHIN H 5

KOJO-NO-NI JI H 4

HANA-MUSHA H 1

BENI-KOMACHI H 4

CHIGO-SUGATA H 5

H56 H 7 YUKI-DOHRO H 1

Blütezeit 1966 Blütezeit 1965

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Poesie japanischer Iris kaempferi-Namen Nach den Angaben Dr. Hirao's

(Obers. Georg Hackländer)

Aisome gawa

Blauer Fluß Akagi

Ein Berg bei Tokio Akatsuki-no-sono Morgendämmerung Ake Garas

Krähenschrei in der Dämmerung (Name einer reizenden Geisha)

Aoba-no-umi

Meer im Mai Arashi-yama Hügellandschaft bei Kyoto Asahino-yuki

Sonnenaufgang im Schnee Asahi-zum

Kranich in der Morgensonne Banko-no-koe

Segenswünsche von jedermann Ba shoh

Name eines alten Dichters Beni-komachi

Rote Japanschönheit Beni ogi

Roter Fächer Beni renge

Rote Lotosblüte Bougakuro

Schöne Aussicht Chidori

Name einer kleinen Stadt Chigo-sugata

Altes Kinderbild Chihaya-jo

Japanische Festung auf steilem Hügel Chiyodajo

Kaiserpalast Choh-shin

Geistesklarheit Ezo-nishiki

Ezo-Brokat Genkai

Rauhe See bei Kyushu Goshiki-no-umi

Farbige See Gosho-no-sakura

Kirschblüten am Königshof Gyoku-houren

Lieblicher Lotus Hakucho

Weißer Schwan Hana-musha

Schöner junger Krieger Haran-no-sakamaki

Wellenspiel Harumi-koh

Hafen von Tokio Hatsu-goromo

Erster Kimono Hatsu-murasaki

Erstes Veilchen Hekitoh

Blaue Wogen Hide-murasaki

Veilchen-Schönheit Houshin

Ehrgeiz Ikeno-sazanami

Teichgekräusel Ino-ichigo

Nummer Eins Isami-zishi

Heiterer Phantasie-Löwe Isuino-hama

Geschichtlich bedeutsame Küste in China lwao-no-nishiki

Bunte Herbstblätter auf Felsen Juhni hitoe

Zwölf Kimonos Kasumino koromo

Hügelverhüllender Nebel

20

sowie RUBRIC, zimtfarbig, GILSTON GULF in Violettblau, PATTERDALE und SEASCAPE in Hellblau, ROSEBAY in Violettblau, die weiße SILBER TIDE, die Variegata SUNNY SPAIN und TARN HOWS, bräunlich-rosa, sowie TRANSCEN-DENTAL in Hellviolettblau. Von Cayeux sind es die Sorten DELICATESSE, grünlich gelb, und GAI LURON als Variegata. Letztere steht bereits auf größerer Fläche im alten Tal. IL CIGNO aus Italien, weiß mit grünlichem Schimmer, ist eine Spitzensorte. In der Einzelblüte nicht zu groß, doch sehr gut in der Form und ausgezeichnet die Verzwei-gung; die Pflanze wirkt elegant. Noch eine sehr gute weiße Sorte ist HENRY SHAW, aus der Benson-Gruppe. Sie wirkt als Pflanze aber wuchtiger!

Aus Sortiment 20 (Brown's Iris Garden) kommen die grüngelbe GREEN QUEST mit der großen, fast glatten Blüte, und IRENE BROWN in Rosa in Frage. Brown's Sunnyhill Gardens hat in EMERALD FOUNTAIN, leicht grünlich, in FULL DRESS in leuchtendem Gelb, in FIRENZE in Violettblau mit dickem rotem Bart sowie in BRIGHT CLOUD, weiß/blauviolett, und in GYPSY LULLABY, kara-mell/lilarötlichblau, sehr gute Sorten. Von den Gibson-Plikaten haben sich bisher CAYENNE CAPERS in bräunlichem Kupfer sowie CHINQUAPIN in Goldbraun und HENNA STITCHES in rötlichem Kupfer als ganz gut erwiesen. Reichblühend sind sie hier aber auch nicht, und der Zuwachs könnte noch viel besser sein. Als Vordergrundsorte in Aprikot käme VALI-MAR von Hamblen in Frage. Zwei weitere gute Sorten in Aprikot, aber als Pflanze viel mehr und wuchtiger, sind MAGNET und NIKE, beide Sorten mit gutem rotem Bart. Aber auch FLAYWAY in Violettblau mit goldgelbem Bart gehört zu der Nelson-Anpflanzung, die Blüte ist sehr stark gekräuselt. Auch wenn sie als Spitzensorte nicht zu den großen Blühem gehört, so ist WHITE FROSTING (von Palmer) in Weiß mit grünlichem Schimmer aber zuverlässig und gesund.

Aus der Plough-Anpflanzung nenne ich die großblütige HOMECOMING in Aprikot mit rotem Bart, DIAMOND CUP in Orange mit rotem Bart, EDENITE in rötlichem Schwarz und die substanzmäßig sehr gute LEATHER LACE in Hellviolettblau. D i e goldgelbe Iris in Hamburg ist MORNING SUNLIGHT von Randolph, ob-gleich sie in der Form noch Wünsche offen läßt. Der Bulten hatte auch 1966 wieder 14 Stiele in altbekannter Qualität, trotzdem er gestört wurde, um die Rhizome für Veitshöchheim abzunehmen. Die Sorte ist für eine Flächenpflanzung vorgesehen. Aus Reynolds großer HAVEN-Familie haben sich bis heute empfohlen: AZURE HAVEN in Hellblau, HERMOSA HAVEN in Rosig-lila, HEATHER HAVEN in Lavendelblau und MOHR HAVEN als reine Liebhabersorte mit der immer offenen Blüte. Auch AZURE HAVEN, die 1966 erneut sehr reich blühte, ist für eine Flächen-pflanzung im alten Tal vorgesehen.

Die bekannte AMETHYST FLAME in Rosiglila mit braunem Schlund sowie die seidig violettsdiwarze LICORICE STICK und ROCOCO, die bekannte blau-weiße Plikata, sind aus der Schreiner-Pflanzung die Höhepunkte.

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blätter hellgelb) möchte ich nicht mehr verzichten. Unwahrscheinlich schön und reich blühte die für meinen Farbenbegriff lila PINK PLUME. Zu gespannt bin ich auf die Blüte der AMETHYST FLAME. Wird sie der MULBERRY ROSE Konkurrenz machen? Von ihr sagte eine Besucherin, ihre feierliche Farbe erinnere an Kirchen-fenster. Der Name AMETHYST FLAME bringt mich auf meine bei den weißen vergessene FROST AND FLAME, die dieses Jahr durch einen Unfall erst schwach blühte. Ich setze viele Hoffnungen auf sie. Ein Wunschtraum ist noch die von Herrn von Martin hochgelobte FLUTED HAVEN. Ich sah sie wenigstens als Pflanze im Leonberger Irisgütle. Nun muß ich mich wirklich besinnen, was ich sonst noch habe. Die reizende, vor-nehme, hellblaue DISTANCE habe ich bei den blauen Iris vergessen zu erwähnen. Zwei kräftige HELEN-COLLINGWOOD-Stöcke haben mich mit nur einem Blumen-stengel enttäuscht. Vielleicht holen sie den Ausfall nächstes Jahr nach. Auch die auf-fallend schöne EXTRA VAGANZA, die ich reichlich vermehrt hatte, enttäuschte. Beim Rhizomschneiden zeigten fast alle braune Stellen. FIRECRACKER wurde viel be-wundert in ihrer exotischen, orchideenhaften Schönheit. MAJENICA mit ihrer langen Blütezeit hat sich jedes Jahr bewährt. Den Irisreigen beschließt die meist am 16. Mai, oft als erste aufgehende Iris RANGER, die nie versagt, überreich in ihren zarten Farben blüht, schon als dicke, geringelte Knospe eine Sehenswürdigkeit ist, und die selbst Nachbarschaft anderer Pflanzen verträgt, auch Halbschatten. Es sind nicht immer die teuersten Pflanzen, die besonders beglücken (siehe RANGER und BLUE SHIMMER). Noch trennen uns 6 Monate von der neuen Irisblüte. Ihr herrlicher Duft, bei jeder Sorte anders, ihre überirdische Schönheit wird auch im neuen Jahr neue Lebens-freude geben.

Welche Iris haben sich in Hamburg bewährt? Karl-Heinz Volkland, Hamburg-Harburg

Was kann nun auf Grund der Beobachtungen der letzten Jahre von den hohen Bart-iris in „Planten un Blomen" als gartenbrauchbar betrachtet werden? Wenn wir noch einmal an die Jahrestagungen von 1963 und 1964 zurückdenken, dann dürfte der Höhepunkt des Blühens 1964 gewesen sein, wenn auch die Zahl der blühenden Sorten im IGA-Jahr 1963 größer gewesen ist. Viele erstklassige Sorten sind für den Hamburger Raum nicht geeignet gewesen, sie quälten sich so durch und waren eines Tages verschwunden. Die Sorten, die nun Jahr für Jahr blühten — einmal mehr, einmal weniger —, im Laub und Wuchs gut waren und auch substanzmäßig über dem Schnitt lagen, führe ich nachstehend an und kann mit ruhigem Gewissen behaupten, daß sie sich hier bewährt haben. Von den englischen Sorten sind es: BARNETT ANLEY in Lilaschwarz, RRAITH-WAITE in Lavendel- und Tiefblau, BENTON CORDELIA in Malvenrosa, BENTON NIGEL in Blauviolett, die grüne GF MANSBRIDGE, IMMORTAL HOUR in Weiß, die gute weiß-gelbe GOLDEN ALPS, die Plikata KENT PRIDE in rötlichem Braun

Kenji-no-uta Kojo-no-niji Kuma-funjin Kumoma-no-kari Kuon-no-yuki Kyoka-no-ame Mai-ohgi Maruko-no-ami Mikasa-no-yama Mimiji-yama Mitose-matukaze Miyuki Mizuho-no-kuni Muteki Narihira Nichirin Nihon-Kai Nishiki-no-sode Ohjodo Reiho-no-yuki Ruricho Ruri-ohgi Ryu-no-tsume Sakura-no-haru Shakkyo Shihouden Shiki-no-hajime Shin Asahi Shinkai-no-iro Shin-shihouden Shinso-kajin Shi ohkan Shiranu-hi Shoka-no-sora Sho-ryu Shusho Taga-sode Taki-no-hibilci Taki-no-yoraku Tamatsu-shima Tatsu-nami Tatsuta-gawa Ten-nyo-kan Teruhime Toyohata gumo

Heiterer Knabengesang Regenbogen über dem See Wilder Bär Wildgans in den Wolken Ewiger Schnee Mandelblüten im Regen Japanischer Tanzflächer Wogende See bei Maruko Der durch ein Gedicht gefeierte Mikasa-Hügel Ein Hügel im Kaiserlichen Garten Edelmann vom Lande Tiefer Schnee Schöne Japaninseln Schiffsirene im Nebel Ein Dichter in alten Zeiten Sonne Japanische See Ärmelbrokat Alter Name eines Flusses in Tokio Heiliger Berg im Schnee Blaumeise Tiefblauer Fächer Drachenklauen Kirschblüten im Frühling Rotes Tanzgetändel Violetter Schatzpalast Beginn der Jahreszeiten Früher Sonnenaufgang Farbe der Tiefsee Neuer Veilchenpalast Schöne Prinzessin Violette Krone Lichter der Fischerboote Frühsommerhimmel Fliegender Drache Hervorragend Nach Geisha-Art Tosen des Wasserfalls Wasserfall von Goldschmuck Juwelenschatz der Japanischen Inseln Wogende See Fluß bei Kyoto Feenkrone Auffallend schönes Mädchen Wolken wie wehende Fahnen

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To-ryo-mon Tsuki-no-tamagawa Tsuruno-kegoromo U-chu Umewaka Us-gesho Ushio-no-kemuri Yamato-tsukasa Yamato-hime Yasha hime Yata kagami Your-no-niji Yoroi-no-sode Yuki-dhoro Yuki-hime Zama-no-mori

Weg zur Vollendung Mond über dem Tama-Fluß Federkleid des weißen Kranichs Das Himmelsall Junger Dandy im alten Drama Leicht geschminktes Mädchen Gischt Alt-Japan Altjapanische Prinzessin Teufelsprinzessin Der heilige Spiegel Nachtregenbogen Schuppenpanzer Steinlaterne im Schnee Schneeprinzessin Zama im Wald

a The Society for Louisiana Iris Dr. K. Mildenberger, Hamburg

(Übersetzungsarbeit aus dem Bull.: Georg Hackländer)

Die amerikanische Gesellschaft für Louisiana-Iris hat aus Anlaß ihres 25jährigen Bestehens eine Veröffentlichung herausgebracht, die auch unsere Aufmerksamkeit verdient, schon wegen der gut gelungenen farbigen Abbildungen, die anschaulich die Eigenart dieser Irisgruppe zeigen. Nicht nur die Farben, sondern auch die Formen weichen von denen unserer hohen Bartiris beträchtlich ab. Zum Teil erinnern die Blüten in Größe und Form an I. kaempferi, andere wiederum sehen den Hemero-callis ähnlich.

Die Heimat der Louisiana-Iris ist das tropisch-feuchte Sumpfgebiet der Mississippi-Niederung. Die wichtigsten Ausgangsspecies für die zahlreichen Hybriden sind Iris fulva, Iris foliosa, Iris gigantocoerulea und die Abbeville-Iris.

Um Louisiana-Iris kultivieren zu können, muß man nach Möglichkeit die Bedingun-gen nachahmen, unter denen sie in ihrer Heimat wachsen. In den trocken-heißen Gebieten der südwestlichen Vereinigten Staaten ist dies möglich, wenn die Beete während des ganzen Jahres sehr gründlich bewässert werden. Schwierig dagegen ist die Anzucht in den nördlicheren Gebieten, in denen die Winter ausgedehnt und streng sind; denn in ihrer Heimat haben die Louisiana-Iris ihre Wachstumsperiode hauptsächlich im Herbst, Winter und Frühling. In Gebieten mit tiefen Winter-Tem-peraturen werden die Pflanzen also während ihrer natürlichen Wachstumszeit zur Ruhe gezwungen, und der folgende Sommer ist dann meist zu heiß und trocken. Florida wäre an sich gut geeignet, aber der Boden ist dort zu sandig und kann daher nicht die Feuchtigkeit speichern, die für ein gutes Wachstum ebenso unerläßlich ist wie ein sehr nahrhafter Boden.

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hier fabelhaft gut gedeihenden PARADISE PINK, mit der HAPPY BIRTHDAY, die schon zum zweitenmal (1965 und 1966) im Oktober geblüht hat, und mit meinem „Rosa Zeppelin-Sämling". Als ich letztes Jahr von der Bilderpracht eines amerikanischen Kataloges überwältigt war, bestellte ich (ehe ich zur Besinnung kam) eine Serie von 5 Stück: WHOLE CLOTH, ALLEGIANCE, VALIMAR, KARACHI und OLYMPIC TORCH. OLYM-PIC TORCH faulte und konnte auch durch eine Operation nicht gerettet werden. Dann faulte KARACHI, bei der vom Rhizom nicht viel übrig blieb, doch hatte sie noch kräftige Wurzeln. Sie kam durch, blühte aber nicht. VALIMAR blühte auch nicht, ist aber recht kräftig geworden. ALLEGIANCE blühte mit einem Stiel ganz herrlich. Die erste Blüte war 4 Tage lang schön. Nur hatte sie keinen Zuwachs, und im September ist sie gefault. Ich habe sie wohl operiert, glaube aber nicht, daß sie davonkommt. WHOLE CLOTH blühte gleich mit ein paar Stielen, faulte im Sep-tember aber auch, doch konnte ich die alte Pflanze und 4 frisch davon geschnittene Rhizome wieder setzen. So habe ich die Hoffnung, nächstes Jahr 4 oder 5 Pflanzen dieser schönen, zweifarbigen Iris (Dom weiß, Hängeblätter hellblau) zu besitzen, und vielleicht blühen dann auch VALIMAR und KARACHI. Geht ALLEGIANCE ein, werde ich sie aus einer deutschen Irisgärtnerei neu bestellen. Sie hat mir so viel Freude gemacht, daß ich nicht mehr auf sie verzichten möchte. An blauen Iris habe ich noch verschiedene gute Sorten: die mittelblaue PIERRE MENARD, die schöne, hellblaue JANE PI IILLIPS und die BLUE SAPPHIRE. Obgleich die BLUE SAPPHIRE ab und zu etwas fault, ist sie hier besonders wüchsig und wenig empfindlich gegen Sturm und Regen, wenn auch einmal ein Stiel unten abknickt. Bis zu 4 offenen Blüten können nebeneinander stehen, und was für Blüten! Ich glaube, an blauen Iris habe ich nun genügend Sorten. JANE PHILLIPS und BLUE SAPPHIRE lassen sich auch leicht vermehren. Beim Rhizomschneiden zeigt sich nämlich, daß jede Sorte anders wächst. So konnte ich von der reichblühenden Plicata FRÜHLINGSKLEID nur schwer Rhizome schneiden. Eine andere Plicata habe ich zurückgedrängt, da sie sich in ein paar Stöcken zu üppig ausgebreitet hatte: die immer noch sagenhaft schöne BLUE SHIMMER. Die einzelne Blüte ist herrlich zu betrachten, und das Blütenmeer älterer Büsche ist überwältigend schön. Leider hat sie einige Fehler: Die Blüten sind nicht von so fester Substanz wie etwa die von BLUE SAPPHIRE, und die Stengel legen sich etwas. Sie hätten auch sonst keinen Platz für die Blütenpracht. Ich freute mich, daß Herr Dr. Werdcmeister in den „Blättern" sidi für sie einsetzte. Ob ihr wohl einmal ROCOCO Konkurrenz macht? In dem großen Hausgarten von Familie Hald sah ich einen Sämling von BLUE SHIMMER mit festen Stielen. Sie sollte vermehrt werden. An weißen Iris habe ich ARCTIC SNOW und SNOW CARNIVAL. Beide sind besonders kräftig und frohwüchsig. Ich kann mich an ihren herrlichen Blüten nicht sattsehen. Auch in der Vase sehen sie wunderschön aus. Es kostet mich allerdings jedes Jahr Überwindung, Iris für die Vase zu schneiden, weil ich die Massenwirkung der Iris liebe. Und was ich schneide, kann den nächsten Besucher meiner Iris nicht mehr erfreuen. Besonders reich hat dieses Jahr PINNACLE (Auslese Zeppelin) in drei zweijährigen Stöcken nebeneinander geblüht. Auch auf diese herrliche Sorte (Dom weiß, Hänge-

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Idealböden für jede Pflanze passend gibt es nicht in unseren Gärten. Mit dem Boden, den wir bearbeiten, und den Wünschen der Pflanzen, die wir hineinbringen, müssen wir uns auseinandersetzen. Aber das Glück des Gärtners ist nie größer, als wenn er sieht, daß seine schwierigen Schützlinge gedeihen und sich wohlfühlen.

Iris im kleinen Hausgarten Lore Paret, Tübingen-Derendingen

Im kleinen Hausgarten kann man einzelne Iris zwischen andere Pflanzen setzen und daran seine Freude haben. Um aber Iris als überwältigende Pracht erleben zu kön-nen, sollte man sie — und dies auch im kleinen Hausgarten — in wohlabgewogenen Farbtönen etwa zweireihig auf Beete pflanzen und so weit auseinander, daß jede Pflanze von der anderen mindestens 70 cm entfernt ist. Um das Faulen der Rhizome, zu dem mache Sorten mehr oder weniger neigen, zu vermeiden oder zu reduzieren, ist es gut, die einelnen Reihen erst hochzurechen, so daß das Regenwasser leicht abfließen kann. Das neugepflanzte Rhizom sitzt dann oben und wird höchstens mit 1 cm Ende bedeckt. Die Wurzeln werden nicht gekürzt, sondern in der vorhandenen Länge fächerartig so schief in die Erde gebracht, daß man sie beim Aufrauhen des Bodens (möglichst nach jedem Regen) nicht beschädigt. Es lohnt sich, das Pflanzen mit der Hand sehr sorgfältig vorzunehmen. Und dann bitte keine Unterpflanzung, auch keine aus Unkraut! Von solchen Beeten geht während der Blüte ein Zauber aus, dem man sich nicht entziehen kann. „Schöner kann's im Paradies nicht sein", sagte eine Gartenfreundin, als meiner Meinung nach der Höhepunkt schon über-schritten war. Am schönsten sind solche Beete im zweiten und dritten Jahr der Be-pflanzung. Dabei können im zweiten Jahr bei üppig wachsenden Pflanzen schon ein-zelne Rhizome zum Neupflanzen oder Verschenken weggenommen werden.

Das Wählen und Bestellen neuer Irissorten, soweit noch Platz vorhanden ist — man muß unter Umständen im kleinen Hausgarten auf Rasen und Sträucher verzichten, nicht aber auf andere Blumen —, gehört zu den schönsten Vorfreuden. Das Studium der Irisjahrbücher, der Blätter der Deutschen Iris- und Liliengesellschaft, Garten-zeitungen sowie der Kataloge geben Anregungen. Da so viele gute Sorten vorhanden sind, wird jeder Irisgarten wieder anders aussehen. Man halte sich dabei an kein Rezept, sonden wähle selbständig, probiere, riskiere. Ich selbst bin oft kleingläubig und denke, daß die frischgepflanzten Rhizome bis zum Frühjahr eingehen oder nicht blühen werden. Und immer wieder werde ich angenehm enttäuscht. Blüten nicht alle Pflanzen im ersten Jahr, dann um so reicher im zweiten. Selten versagt eine Sorte in unserem durchlässigen Kiesboden ganz. Man muß sich auch ab und zu von Sorten trennen können, um Platz für neuere, noch herrlichere zu bekommen.

Nun zu den einzelnen Sorten, wie sie gerade in diesem Spätherbst in meinem Garten wachsen! Dieses Jahr habe ich neugepflanzt LA NEGRA FLOR, GROSSE ZITRONE, da ich die stengelweiche MISTY GOLD ersetzen möchte, AMETHYST FLAME und ROSENQUARZ, die schon lang ersehnte. Bis auf ROSENQUARZ haben alle frischgepflanzten Iris junge Triebe. Und da kommt dann meine Klein-gläubigkeit. Wird sie durchhalten? Ich möchte sie doch so gerne vergleichen mit der

Es ist nach dem Gesagten verständlich, daß die Schwierigkeiten der Kultur der Louisiana-Iris bei uns sehr groß sind. Bisher scheint für unsere Verhältnisse lediglich die zwar ältere aber schöne blau-rote Hybride I. fulva x foliosa DOROTHEA K. WILLIAMSON brauchbar zu sein, die in meinem Garten hier in Hamburg seit Jahren blüht und guten Zuwachs macht. Vielleicht ist es ja möglich, durch Kreuzung dieser Sorte mit den neuen und besseren amerikanischen Hybriden neue Farben und Muster bei genügender Härte zu bekommen und dadurch auch bei uns die Louisiana-Iris etwas bekannter zu machen.

Zwergiris Walter Welch

(Tibers. Klaus Stein, Köln)

Gegenwärtig erleben wir eine neue Revolution des Interesses an den Iris. Vor einem halben Jahrhundert beschränkte sich das Interesse hauptsächlich auf die hohen Bartiris, und zwar so sehr, daß man die Iris in nur zwei Gruppen einteilte: „Hohe Bartiris" und „Andere Iris". Heute stellen wir einen Wechsel fest, der einsetzte mit der Einführung der ersten Tetraploiden in die Iriswelt. Vorher kannten wir nur die Diploiden und arbeiteten mit diesen. Aber als diese neuen und großblumigen Formen erschienen, öffnete sich ein völlig neues Feld der Erforschung und Entwicklung. Nun, nach einem halben Jahrhundert der Arbeit mit diesen Formen, ist damit zu rechnen, daß die Erfolge der Züchter zurückgehen werden. Deshalb wäre es jetzt günstig, wenn ein neuer Kreuzzug zur Werbung für die Zwerg-iris folgte. Unsere Gruppe der Zwergirisenthusiasten bahnte den Weg und machte den Anfang, dem bald andere Gruppen auf verschiedenen Gebieten folgten, wie die Lilliputs, die Table Iris, die Spurias und erneut die standard Intermedias. Ebenso war dies neue Interesse von steigernder Wirkung darauf, daß wir jetzt eine sehr starke Entwicklung im „Andere als hohe Bartiris" - Feld durchmachen. Ich kann das Entzücken unserer ersten Züchter (Foster, Caparne, Bliss u. a.), die mit neuem Material arbeiteten und die Früchte aus Untersuchungen neuer Species ernte-ten, gut verstehen. Eben das ist für mich ein aufregendes Erlebnis: Als Neuerer auf diesem Gebiet diese Entwicklung und Wirkung auf das allgemeine Iris-Interesse zu beobachten. Nur wenig Menschen hatten das große Glück, aus den ersten Varietäten Formen in solcher Güte zu bringen, wie die erste reinblaue Zwergiris, die erste „Amoena", „Pinnacle"-Typ, „Variegata", schwarz, grün, rot und einige Formen, die bis jetzt in den hohen Bartiris unbekannt sind. Wie wir alle wissen, waren die Zwerge in der Vergangenheit in Farbe und Zeichnung in hohem Grade beschränkt. Fast alle waren entweder purpur oder fahlgelb. Außer-dem kannten wir sie praktisch alle als I.-chamaeiris-Typ. Sie waren meist Abkömm-linge von I. chamaeiris, die in Südfrankreich und Norditalien beheimatet ist. Sie blühen vor den standard Intermedias. Ich begann die Arbeit zuerst mit diesen echten chamaeiris-Hybriden, wie die Sass.-schen Sorten SOUND MONEY, TONY, ROSE MIST und LITTLE JEWEL. Bald

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aber lernte ich, daß es nötig war, mit den gewöhnlich gebräuchlichen Erwartungen zu brechen. Denn bei einem Besuch in Paul Cooks Garten sah ich einige Exemplare der Species I. pumila in seiner Sammlung. Er gab mir freundlicherweise einen soeben als Cook 1546 benannten I.-pumila-Sämling, und ich wußte, ich war auf meinem Wege zu größeren Dingen.

Aus meiner ersten Kreuzung mit diesem pumila-Sämling führte ich die Sorten PRI-MUS und BLARNEY ein, die ersten „Variegata" und „Amoena" bei den Zwergen. Danach brachte jedes Jahr eine Reihe neuer Formen. Iris pumila gilt als König der Zwerge vornehmlich wegen ihres weiten Bereichs an Farben und Zeichnungen. Diese eine Spezies hat praktisch alle die Farben und Zeichnungen, die wir bei den hohen Iris kennen, mit der eventuellen Ausnahme der Tangerinen, Pinks und Plikaten. Dazu hat sie die Zwergirissaison verlängert, da die pumilas mehr als zwei Wochen vor den chamaeiris-Typen mit der Blüte beginnen. Da sie kleiner in der Blüte sind, erweiter-ten sie auch die Größen und Formen dieses Gebietes.

Ein weiterer Beitrag dieser Spezies ist ihre Kreuzung mit den hohen Bartiris, welche die Lilliputs hervorrief, einen neuen Typ der Intennedias, der von Paul Cook und Geddes Douglas entwickelt wurde. Denn wir fanden, daß wir bei der Rückkreuzung dieser Lilliputs mit I. pumila und I. chamaeiris Typen erwarten können, diese weiter abändern zu können in Größe und Blütezeit und mit den typischen Zwergiris-eigenschaften.

Viele meiner besten Sorten sind aus diesem Zuchttyp entstanden. Zum Beispiel SPARKLING EYES, PERKY, BRICHT WHITE, CHERRY SPOT, FASHION LADY, GAY LASSIE, ABLAZE, RED GEM und verschiedene andere kamen aus solchen Hybridkreuzungen. Und auch heute bleiben diese hervorragend in ihren Nachkommen und Auszeichnungen.

Wir haben also einen unglaublichen Fortschritt in der Entwicklung neuer Ausdrucks-formen der reinen Iris pumila gemacht. Z. B. ist WHITE MITE eine auffällige rein rezessive weiße I. pumila; ATOMIC BLUE ist vorzüglich in Farbe und Blütenform; ORCHID SHEEN ist neu in den rosaroten Tönen; GREENIE ist eine grüne Bitone von feiner Farbe; MORNING FRESH ist eine entzückende blaue Neglecta, und FLASHLIGHT ist eine klargelbe Bitone.

Die pumilas sind einzigartig darin, daß aus einem Rhizom nicht nur ein Stiel mit einer Endknospe entspringt, sondern daß aus Seitentrieben zuweilen bis zu 6 oder 6 Blü-tenstiele entspringen. So bringt ein Tuff von vielleicht drei Pflanzen eine Fülle von Blüten, ein volles und zierliches Polster. Und der Duft dieser pumilas ist ein köst-licher Hauch, der bei einem leichten Luftzug durch den ganzen Garten schwebt.

Bei allem Lob der Pumilas halte ich es aber auch für richtig zu sagen, daß diese nicht in allen Klimaten so gut wachsen, wie die chamaeiris-Typen der Zwerge. Ich erfahre aus Berichten aus England, Australien und anderen, südlicher gelegenen Staaten, deren Winter mild sind, daß die Leistung der Pumilas ungleichmäßig ist. Sie blühen verhältnismäßig selten. Die Blütezeit ist oft sehr unterschiedlich, und der größte Teil ist schwierig zu kultivieren und zum Wachsen zu bringen. Der chamaeiris-Typ ist da viel besser.

regelmäßige Bodenbearbeitung erhielt, gedieh prächtig — Iris waren rückläufig, bis auf zwei, die hellviolette Lokalsorte, die bei praller Sonne einen offenen flatterigen Dom zeigt, und eine dunkelviolette Intermedia mit goldgelbem Bart, die mich nun regelmäßig bis in den November hinein mit einer zweiten Blüte erfreut. Sie steht jetzt etwa 9 Jahre am alten Platz. Und jetzt endlich entdeckte ich den Fehler, den ich gemacht hatte. Iris sind keine Hackfrüchte, hatte einmal ein Experte geschrieben, ihre Wurzeln liegen dicht an der Erdoberfläche, man soll deshalb um sie herum nicht hacken und graben. Danach hatte ich mich gerichtet, mit dem Erfolg, daß sie sich teils verabschiedeten, teils kaum austrieben und im Frühjahr Rhizomfäule hatten. Wenn ich sie umsetzte, saßen sie wie festgebacken im Boden, die alten Wurzeln waren abgestorben, die neuen kamen nicht durch den schweren Lehm. Iris sind Steppenpflanzen. Die an sich sehr gut wirkende Anpflanzung am Rand von Wasser-becken ist irreführend für den Anfänger. Steppe — Sand — also Luf tdurchläs-sigk elf der oberen Bodenschicht ist das A und 0 einer guten I r isp flanzung, d. h der schwere Boden muß noch und noch gelodcert werden, vor der Pflanzung ebenso wie während der Vegetationszeit. Der Lehmboden kommt immer wieder nach oben, wenn es nicht gelingt, mit Hilfe von lebendigem Kompost unter Zusatz von Torf und Sand im Laufe der Jahre echten Humus zu erzeugen. Mit Mulchen kann man bei anderen Pflanzen viel erreichen, bei Iris geht das natürlich nicht, denn die Rhizome würden unter der Mulchdecke ebenso faulen. Der Boden muß im Herbst und im Frühjahr rings um die Rhizome vorsichtig gelockert werden, etwas Düngekalk im Herbst trägt viel zur weiteren gesunden Entwicklung bei. Nachdem ich das nun im Laufe der Zeit herausgefunden hatte, fingen meine Sorgen-kinder endlich an zu gedeihen. Mit dem Zuwachs ist es unterschiedlich bei den einzel-nen Sorten, aber im ganzen gesehen wesentlich langsamer als in leichteren Böden.

Die Unterschiedlichkeit der Böden in den einzelnen Landstrichen ist sehr groß; es mag sein, daß ich hier einen extrem schweren Boden habe. Ich habe aber schon so oft sagen hören, die neuen, vor allem die amerikanischen hissorten würden nicht ge-deihen, so daß es angebracht erscheint, auf die Bodenbeschaffenheit ein besonderes Augenmerk zu haben. Man weiß allmählich, d. h. es gehört zum Garten-ABC, daß Rhododendron, Azaleen, verschiedene Koniferen usw. mehr sauren Boden verlangen und man dies durch Torfzusatz erreichen kann. In vielen Katalogen wird auch aus-führlich darauf hingewiesen. Ebenso ist bei Iris notwendig, daß man immer wieder darauf hinweist, daß sie durchlässigen Boden für ihr Gedeihen br auchen. Ver-luste können sehr abschreckend wirken, und meine eigenen möchte ich nicht jedem „Anfänger in Iris" zumuten.

Im Hamburg wurde mir einmal demonstriert, wie man Lilienzwiebeln pflanzt. Man steckt den Spaten in den Boden — das geht mit einer Hand —, drückt die Erde bei, es entsteht ein Graben, in den man ohne große vorherige Anstrengung pflanzen kann. — Das wäre hier völlig unmöglich. — Das Gegenteil habe ich dann in Leonberg erlebt. Es sollten Rosen gepflanzt werden. Das ging nicht etwa mit dem Spaten, hier mußte erst einmal mit dem Straßenpickel gearbeitet werden, um die Steine (in der Größe von Trittsteinen) aus dem festgebackenen Lehm herauszuschaffen. Acht Edel-rosen waren die Leistung von zwei Personen an einem Vormittag.

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Rhizome, hauptsächlich aus der Rheinserie, dann XYPHOS, TYFFANIA, MASTER CHARLES, und als Clou des Ganzen bekam ich von einem Nachbarn eine dunkel-braune „amerikanische" Sorte mit unwahrscheinlich großen Blüten. Ich war nun sehr, sehr stolz auf mein Sortiment und sah im Geiste schon das nächste Frühjahr mit dem Irisflor. Zum besseren Verständnis für das, was dann passierte, muß ich voraus-schicken, daß mein Garten ein paar Jahre zuvor noch ein fruchtbarer Rübenadcer war, schöner, fetter, schwerer Lehm, beim Hausbau war nicht ein einziger Stein zum Vorschein gekommen, und nicht weit von meinem Grundstück entfernt sind noch die Reste alter Ziegeleien. Ein Boden also, in dem Rosen wunderbar gedeihen.

Das so sehr erwartete nächste Frühjahr kam, und der Mai war heiß und trocken, sehr trocken. Bei Karl Foerster hatte ich einmal gelesen, daß man Iris an den Rand von Wasserbecken pflanzen solle. Was hat dieser gutgemeinte Vorschlag, bei dem es doch nur auf den Zusammenklang der bewegten Wasserfläche mit der Steife der Irissdiwerter ankam, doch schon für Unheil angerichtet. Also ich war nun auch der Meinung, Iris brauchen Wasser zum Gedeihen, mein Gärtnerpflichtbewußtsein regte sich, obwohl ich sonst sehr sparsam mit dem Sprühen war, bei den Iris mußte ich etwas Besonderes tun, die sollten ja ihr Farbenfeuerwerk loslassen. Ich begann zu wässern, und abends bekam der Vorgarten noch zusätzlich einen feinen Regen mit dem damals gerade auf den Markt gekommenen Sprühschlauch. Für viele Pflanzen war das während der Hitzeperiode eine Wohltat, für mich nicht, denn die Wasser-geldrechnung fiel entsprechend aus, und für die Iris auch nicht, viele Schwerter kipp-ten um, die Rhizome begannen bald darauf zu faulen, und die Blütenherrlichkeit war mäßig. Besonders die mit so sehr viel Spannung erwartete dunkelbraune „ame-rikanische" Sorte wurde immer kümmerlicher. Und komischerweise gedieh sie in dem Garten, aus dem ich sie hatte, immer besser. Erst viel später merkte ich, daß sie auf einem Beet stand, das mit Bauschutt, also Sand und Kalk, aufgefüllt war. Aber damals wußte ich das nicht, und ein anderer Nachbar unkte: „Ja, die amerikanischen Sorten sind nicht für uns hier."

Das nächste Jahr war feucht, viel Regen im Frühjahr, die Iris faulten wieder, und wieder war die Blüherei alles andere als auffallend. Für den Herbst bestellte ich einige Rosen und hatte mich halbwegs damit abgefunden, daß die Iris meine Erwar-tungen nicht erfüllen können.

Ende Sommer las ich in einer Zeitschrift einen Artikel, in welchem Iris mit aller Liebe beschrieben und gepriesen wurden und außerdem die Adresse der DIG angegeben war. Kurz gesagt, der Briefwechsel mit unserem Vorsitzenden dauerte nicht lange, und ich wurde Mitglied.

Ich war dann auf der Tagung in Stuttgart, sah Iris auf dem Killesberg, schön am Wasserbecken gepflanzt und täglich gesprüht; und sie blühten. Ich sah Iris in Halds Gärten, in Veitshöchheim, auf Bildern, in den großen Katalogen, überall herrlichste Blütenpracht, und bei mir im Garten bahnte sich eine Katastrophe an, eine kost-spielige mittlerweile. Immer wieder wurde mir versichert, daß Iris zwar Steppen-pflanzen seien, aber in jedem guten Gartenboden gedeihen würden. Bei mir taten sie es nicht. Obst, Erdbeeren, Rosen, die allgemein bekannten Stauden, alles, was

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In der Zwergiriszucht ist es wichtig, daß diese volles Sonnenlicht haben, daß der Boden entsprechend drainiert ist und daß die Pflanzen zur optimalen Entwicklung alle 2-3 Jahre ausgelichtet oder geteilt werden sollten. So manche Zwergiris ist wegen ungenügender Drainage oder aus anderen Gründen eingegangen. Es müßte die Kondition vorhanden sein, daß die völlig unempfindlichen Zwergiris keine andere Kultur als die hohen Bartiris verlangen.

Ich halte die Zwerge für unentbehrlich im Steingarten und für höchst effektvoll als Einfassungspflanzung. Ich pflanze sie in einzelnen Horsten etwa 30 cm von der Rasen-kante entfernt im Abstand von etwa 30 cm, stets kontrastreich in bezug auf Farbe und Zeichnung.

Die modernen Zwergiris sind nicht nur eine höchst wünschenswerte Klasse von Iris für den allgemeinen Gärtner geworden, sondern auch für die Züchter, die auf höchsten Lohn verzichtend für ihre Anstrengung, ihre Zeit widmen und für die Naturwissenschaftler und Forscher wegen der unterschiedlichen und veränderlichen genetischen und morphologischen Typen innerhalb dieser vielen Spezies, sind diese eine unermeßliche Welt von Herausforderungen.

Wir hoffen, daß Du mit dieser neuen Iriswelt bekannt werden willst und darin den Weg zum höchsten Glück findest, eine längere Irissaison und vielleicht durch Kreu-zungen einen befriedigenderen und nützlichen Weg der Bekundung jenes Schaffens-dranges, der die Grundlage unserer Natur ist.

Es mag von bedeutendem Interesse sein, über die Vererbung und die genetischen Verhältnisse dieser unterschiedlichen Zwergiris mehr zu wissen. Seinerzeit, als ich die Arbeit mit den Zwergen begann, war das vorhandene Wissen um diese Dinge sehr gering, und offensichtlich mich das Interesse, etwas über ihre innere Natur zu lernen. In der Tat waren fast alle diese Spezies in Amerika nie in Kultur. Aber seit dieser Zeit hat man viel gelernt.

Durch die Hilfe verschiedener Mitglieder in Europa und anderswo besitze ich nun eine umfassende Sammlung zahlreicher Formen aller dieser Spezies. M. Simonet hat vorher einen tüchtigen Beitrag über zytologische Studien mit diesen Spezies geleistet, und später setzten Dr. Randolph, Mr. Mitra und andere diese Studien fort, so daß wir heute die Unwissenheit überwunden haben. Auch unsere eigenen Erfahrungen haben durch die Veröffentlichung in unseren Nachrichtenblättern zur Verstärkung dieses Wissens beigetragen.

Bei den hohen Bartiris finden wir, daß praktisch alle Spezies nah verwandt sind und einen ziemlich einheitlichen Formenkreis bilden. Alle scheinen homolog in ihrer genetischen Zusammensetzung, und durch Kreuzung ergibt sich eine Aufspaltung der Erbfaktoren nach den Mendelschen Regeln.

Wenn wir mit Zwergen arbeiten, finden wir bedeutend unterschiedlichere Verhält-nisse. Z. B. ist I. chamaeiris eine Mischspezies, die sich aus zwei Sätzen von acht und zwei Sätzen von zwölf Chromosomen zusammensetzt. Sie besitzt also 40 Chromo-somen. Die Sätze mit acht unterscheiden sich stark von den Sätzen mit zwölf Chro-mosomen, so daß es einleuchtet, daß der Austausch der Erbanlagen oder die Paarung dieser unterschiedlichen Chromosomenpaare selten ist, wenn es diese überhaupt gibt.

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Mit anderen Worten: I. chamaeiris ist amphidiploid. Das hat die Unfähigkeit zur Auf-spaltung der vollständigen Gametenketten im zusammengesetzten Erscheinungsbild der Nachkommen zur Folge. Daraus erklärt sich auch die Beschränkung in der Skala der Farben und Zeichnungen. Trotz bedeutender Aussagen in bezug auf Herkunft und Eltern dieser Spezies, die auf Zellkernuntersudiungen beruhen, bleibt meines Erachtens dennoch ein Rest Unsicherheit. Es wurde behauptet, daß I. diamaeiris aus einer Naturkreuzung einer hohen Bartiris mit I. pseudopumila stammt. Ich meine, dies ist der neueste Schluß. Denn wir haben andere diploide Spezies mit einer Grundzahl von zwölf Chromo-somen, also insgesamt 24 Chromosomen. Dies sind: I. mellita, I. bosniaca und I. reichenbachü. Alle diese zwölf chromosomigen Typen, einschließlich der hohen Bartiris, sind einander homolog, völlig fertil und normal aufspaltend. Folglich brau-chen wir diese Zwergspezies, um die Eigenschaften der Hohen in die Zwerge zu bringen. Wir werden bald Plikaten aus dieser Quelle bei den Zwergen besitzen und erwarten audi bald die Tangerinen. Denn wir haben unter den acht-chromosomigen Formen andere Typen, die auch diploid sind, mit einem vollständigen Chromosomensatz von 2n=16, so z. B. I. attica und I. pseudopumila, sowie eine Spezies, I. pumila, eine tetraploide Form mit vier Sätzen von acht, also 32 Chromosomen. Alle diese Spezies erkannten wir als sehr homolog untereinander. Wenn wir die zwölfchromosomigen Typen mit den achtchromosomigen kreuzen, kommen wir oft zu fertilen Nachkommen. Sie lassen sich zwar kreuzen, aber ihre Nachkommen sind regelmäßig steril oder haben die Fruchtbarkeit in hohem Maße reduziert bis auf die Zahl der homologen Sätze in den Hybriden. Wir haben in der Regel bei Berücksichtigung dieser Tatsachen gut mit Sämlingen gearbeitet. Wenn die Zweiwertigen einer Synthese die Einwertigen übersteigen, kön-nen wir wirklich gute Fruchtbarkeit erwarten. Wenn die Zweiwertigen gleich den Einwertigen sind, ist die Fruchtbarkeit in hohem Maße reduziert, und wenn die Ein-wertigen die Zweiwertigen übertreffen, nähern wir uns der völligen Sterilität. Wenn wir die Beschaffenheit der Eltern und ihrer Kreuzungen kennen, können wir vorher-sagen, wie die Fruchtbarkeit der Nachkommen sein wird. Schließlich haben wir eine andere Spezies, I. arenaria, die in unserer Zwergiriswelt ein Rätsel ist. Sie gilt wegen ihrer Ausläufer treibenden Wurzel und wegen ihres Samenmantels als Zwergform der Hexapogoniris, aber offensichtlich besitzt sie keine Verwandtschaften. Sie ist keinem anderen Typ der Iris homolog und läßt sich, außer mit anderen Hexapogons, mit anderen Iris nur sehr schwer kreuzen. Die Sämlinge aus ihren Kreuzungen sind nahezu unveränderlich steril. Sie tendiert zur Selbstbe-fruchtung, die wahrscheinlich auch ihre beschränkte Farbskala und ihre beschränkten genetischen Möglichkeiten erklärt. I. arenaria ist diploid (n=11, 2n-22) und bisher nur in Gelb bekannt. Wo sich auch immer verwendungsfähiges Material findet, sind die Nachkommen in der ersten Generation ziemlich anziehend. Und aus der Zucht mit I. chamaeiris haben wir solche Sorten wie GLOW GLEAM, BU LTERBALL, MIST 0' PINK, CREAM TART, CUP AND SAUGER, PROMISE und BRICKY. I. arenaria besitzt ein gutes Potential zur Erzielung roter und rosa Blends.

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Treffen am Schwielowsee Dr. Ralph Wollmann

Als wir Anfang Oktober letzten Jahres erfuhren, daß Familie Hald das letzte Wochenende des Monats in Potsdam-Bornim verbringen wollte, stand fest: Da fahren wir hin! Am nächsten Tag Anruf in Leonberg, Absprache und ein Brief an Herrn Petruske waren die notwendigen Vorbereitungen. Als dann nach einigen Tagen Herr Altmann von der Potsdamer Freundschaftsinsel anrief, wurde es zur Gewißheit: Wir würden langersehnte Stunden im Kreis von Blumenfreunden ver-bringen können, vor allem aber, wir würden Familie Hald, die ja für uns alle zum Symbol der wundervollen DIG-Gemeinschaft geworden ist, wiedersehen. Am 30. Oktober 1966 war es dann soweit: Tiber 30 Blumenfreunde aus allen Teilen der DDR, besonders natürlich aus dem Berliner Raum, trafen sich in Caputh am idyllischen Schwielowsee, etwa 10 km vom „Blumen-Mekka" Karl Foersters in Potsdam-Bornim entfernt. Familie Altmann hatte in rührender Fürsorge ihr Haus zur Verfügung gestellt, um unser Treffen zu ermöglichen. Die Berliner DIG-Freunde unterstützten Familie Altmann tatkräftig. Am Vormittag saßen oder standen überall Gruppen ins Gespräch vertieft, jeder brachte seine Gedanken und Erfahrungen mehr oder weniger temperamentvoll zum Ausdruck. Als Halds von ihrem Besuch bei Professor Foester zurückkehrten und uns mitteilten, daß der große, von uns allen zutiefst verehrte Gärtner am Nachmittag in unserer Mitte weilen wolle, war des Jubels kein Ende! Nach einem Gartenspaziergang warteten wir alle gespannt auf das Ein-treffen Professor Foersters. Als er dann unter uns weilte, machte ehrfurchtsvolle Stille bald den liebenswürdigen Gesprächen Platz, die Herr Foerster mit bewunderns-werter Vitalität und unendlicher Menschlichkeit zum Klingen brachte. Nach einem gemütlichen Kaffeetrinken ging es an das Projizieren von Dias, die Herr Altmann, Herr Hald und viele andere beigesteuert hatten. Besondere Begeisterung riefen natür-lich die Dias von Jan de Graaffs neuen Lilienzüchtungen hervor. Viel zu schnell gingen die schönen Stunden zu Ende, doch jeder hoffte, recht bald einmal wieder bei solch einem wundervollen Treffen dabeisein zu können. Nachdem noch der von Halds mit viel Liebe gezüchtete „Wunderbaum" (mit Naschereien, Blumenzwiebeln und vielen anderen Dingen) geplündert worden war, nahte für uns die Abschiedsstunde, da ja noch fast 300 km Weg vor uns lagen. Wir fuhren heim mit wundervollen, lang anhaltenden Erinnerungen und sagen allen, die uns diese Stunden ermöglichten, recht herzlichen Dank.

Begegnung und Erfahrung Gertrud Symmank, Niederhöchstadt/Ts.

Wie sollte es auch anders sein: Meine erste, nachhaltige Begegnung mit Iris fand in anderer Leute Gärten statt. Ein mir bisher unbekanntes Farbenspiel entzückte mich, ich lernte eine Pflanze kennen, deren farbliche Wirkungskraft mir bis dahin völlig unbekannt geblieben war. In meinem Garten hatte ich nur eine hellviolette Lokal-sorte, die zwar sehr reich blühte, sehr gut duftete, aber es gab keinen Vergleich mit den Iris, die mir nun begegneten. Einige Zeit später hatte ich dann auch einige

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Vor meiner Abfahrt nach Taiwan machte mich Herr Dr. Wittneben auf die wild-wachsenden Lilien dieser Insel aufmerksam, und so galt mein Augenmerk natürlich vom ersten Tage an unserer Wappenblume. Und sie ließ, weiß Gott, nicht auf sich warten. An jeder Straßenecke wurde sie zum Kaufe feilgehalten; Preis 1 Kwai, das sind 10 Pfennige, pro Stück. Ich kaufte mir einen großen Strauß für unser Zimmer, ahnungslos — Freunde, es war nicht auszuhalten; der Duft benebelte uns förmlich, und schließlich mußte ich mich dazu entschließen, nur noch ein Exemplar im Raum zu lassen. Da ich kein Lilienspezialist, sondern nur Liebhaber bin, ließ es mir verständ-licherweise keine Ruhe, zu erfahren, um welche Liliensorte es sich wohl handeln kann. Meine Unkenntnis der chinesischen Sprache verbot es mir, die Verkäufer direkt zu fragen, also wandte ich mich an mir bekannte Biologen und Blumenkenner. Auf meine immer wiederkehrende Frage, die Lilien Formosas betreffend, erhielt ich stets die gleiche Antwort: „Lilien? Formosa ist für seine Orchideen berühmt." Erst viele Wochen später, als wir im Juli zum erstenmal kreuz und quer durch die Insel fuhren, löste ich das Rätsel dieser mir unverständlichen Antwort. Da sah ich die wildwachsen-den Lilien in ihrer ganzen Schönheit, gebadet in Morgentau, leuchtend weiß mit feinem, blaßgrünem Band, an den Rändern der terrassierten Reisfelder stehen. Die Menge auf diesem immerhin doch urbar gemachten Land läßt darauf schließen, daß zu früheren Zeiten die Lilien massenhaft da angesiedelt waren. In 2800 m Höhe trifft man sie noch, allerdings unterscheiden sie sich von ihren Schwestern im Tal durch die Färbung des Bandes, das rotbraun ist, und einen viel robusteren udis. Meistens findet man in den unteren Regionen junge Pflanzen mit nur einer Blüte, aber ich ent-deckte eines Tages ein Prachtexemplar mit mehreren Blüten, dessen Stiel ca. 1,50 m hoch war. In höheren Berglagen sind die mehrblütigen Lilien weitaus verbreiteter, sicherlich deshalb, weil sie da oben in ihrem Wachstum in Ruhe gelassen werden und sich von Jahr zu Jahr ungestört entfalten können, während sie in der Nähe der Städte und Dörfer von Wanderern als Trophäen für den Hausschmuck und von den ein-heimischen Bergbauern als zusätzlicher Verdienst gesammelt werden. Wenn ich soeben behauptet habe, daß ich des Rätsels Lösung auf meine Frage nach Lilien gefunden habe, so ist diese Lösung mit dem alten Sprichwort vergleichbar: man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht! Bleibt zu hoffen, daß ich für Sie, liebe Freunde, Samen in gleichen Mengen finden werde. Bis jetzt sieht es allerdings noch trostlos aus. Bei einem Spaziergang vor drei Tagen konnte ich zwar immer noch blühende Lilien sehen, aber nur wenige Samenkörnchen ernten. Diese allerdings werden sofort den Weg nach DeutsChland antreten. Ich bat indessen den Vater meines Haus-mädchens, ein Berglerkind, für mich auf Jagd zu gehen, und vielleicht ist es möglich, nach der nächsten Tauschaktion Lilium formosanum, frisch aus Formosa importiert, in Ihren Gärten zu züchten. Bis dahin glüddiche Zuchterfolge in der Heimat und herzliche Grüße von der „Ihla Formosa".

Ihre Marianne Fritzen z. Z. Fu-Jen-University Hsin-Chuang - Taipei

Taiwan - Rep. of China

Bei den Zwergen haben die verschiedenen Inhibitoren (Hemmstoffe) eine wesentliche Bedeutung. Uns allen ist bekannt, daß für die dominant weißen hohen Bartiris ein Inhibitor verantwortlich ist. Wir nehmen an, daß dieser schwerlich aus einer dazwi-schen liegenden, sondern aus einer Zwergiris kam. Bei I. pumila, I. attica und I. pseudopumila haben wir einen Inhibitor für die ganze Blüte. I. diamaeiris hat diesen ebenfalls. Und in Kreuzungen von hohen Bart-iris mit I. bosniaca habe ich gefunden, daß I. bosniaca ebenfalls die Anthocyanin Pigmente auf der ganzen Blüte hemmt. Dieser Inhibitor beeinträchtigt allein die Anthocyane der hohen Bartiris und nicht die auf den Pigmenten einer Zwergiris. Andererseits haben wir bei I. mellita einen Inhibitor allein für die Domblätter. Dies ist zweifelsohne die Quelle des Inhibitors, den Paul Cook für die Ahnenreihe ver-wendete, die solche Dinge wie MELODRAMA, TOLL GATE, WHOLE CLOTH, EMMA COOK usw. hervorbrachte. Ich habe mit der Nachahmung dieser Dinge bei den Zwergen begonnen durch Kreuzung einer diploiden blauen Hohen mit I. mellita und erzielte alle netten Zweifarbigen in der ersten Generation. Wenn Raum und Zeit vorhanden wären, könnte ich unbegrenzt auf das erdrückende Material eingehen, das wir bei unserer Arbeit mit den Zwergen gefunden haben. Z. B. entdeckten wir den Erbfaktor für die „Spots", der für unsere „Amoenas", „Variegatas", „Neglectas", „Pinnacles" usw. verantwortlich ist. Es handelt sich um einen einfachen dominanten Faktor, dessen Vererbung unabhängig von der eigenen Zeichnung ist. Z. B. ist eine „Amoena" lediglich eine recessive Weiße, deren Hänge-blätter von der „Spot"-Zeichnung überdeckt sind. Obwohl die Differenzen in den genetischen Typen und die verschiedenen Probleme der Erbfaktoren für den Arbeiter bei der Hohen kompliziert sein mögen, können wir diese Probleme mit unserem neuen Wissen vereinfachen, und wir finden Wege zur Tiberwindung aller Schwierigkeiten. Außer den unbegrenzten Möglichkeiten in der Zwergiriszucht bin ich davon überzeugt, daß wir in Zukunft in den Zwergen auch gutes Material für irgend einen neuen Ausdruck in den Hohen Iris finden werden. Eines dieser wünschenswerten Dinge, das in den hohen Bartiris gebraucht werden könnte, ist das echte blaue Anthocyanin-Pigment aus der I. pumila. Das Blau der Hohen ist, im Vergleich zum Blau der „Pumilas", meist ein Lavendel. Die Tatsache, daß das Pigment der Hohen empfänglich ist für die Hemmung durch die Wirkung eines Inhibitors, stützt unseren Standpunkt, daß dies ein andersartiges Anthocyanin ist. So wie dieses I.-pumila-Blau in den Liliput-Typ hineingebracht wurde, wie wir dies in der Sorte FAIRY FLAX erkennen, bezweifle ich auch nicht, daß wir es schließlich auch in die Hohen bringen können. Eine andere Eigenschaft der I. pumila, die sich zur Nutzanwendung für die Hohen anbietet, ist ihre Bedeutung für die Mannigfaltigkeit der Bartfärbungen. In den Hohen ist der gelbe Bart die normale Form, und jede Ausnahme leitet sich aus irgend einer anderen Quelle ab, wie wir sie z. B. in den „Bladcs" finden. Aber bei den Zwergen haben wir eine weite Skala von Bartfarben in wechselnder Kombination mit den Farben der Hängeblätter. Um nur einige Beispiele zu nennen: purpur mit gelbem Bart sind TOKY, COMPACTA, HEATHERBLOOM, BLAZON usw., dann haben wir Purpur mit weißem Bart wie FRAGRANCE, MAROCAIN, CYANEA,

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während andere Purpurne, z. B. STYLISH und MACROPODA, blaue oder violette Bärte haben. Wir haben gelbe mit violetten Bärten wie BLUE WHISKERS und EASTER HOLLIDAY, gelbe mit weißen Bärten wie FLASHLIGHT, TREY OF HEARTS, BRICHT SPRING, gelbe mit gelben oder orangen Bärten wie FASHION LADY, PATH OF GOLD und BRIGHT SPOT. Wir können auch schwarze mit weißen, violetten oder bronze-gelben Bärten haben wie LITTLE VILLAIN, BLACK TOP und LITTLE JOE. Bis jetzt haben wir die Fragen der Art und Weise der Vererbung dieser Bärte noch nicht geklärt, aber offensichtlidi ist in den monogamen Gruppen irgend eine Ver-knüpfung der Bartfarben mit den Hängeblattfarben vorhanden, während wir in den heterogenen Typen wie I. chamaeiris die Bartfarben nahezu nach Belieben austauschen können. Bei den österreichischen I. pumila haben die gelben unveränderlich weiße Bärte, und bis jetzt sind wir nicht in der Lage, diese Verbindung zu brechen. Die gelben I. reichenbachii haben immer gelbe Bärte, die purpurnen haben purpurne Bärte. Eine Eigenschaft der I. pumila, die Beachtung verdient, ist ihr zweifarbiger Bart. Dieser ist in der Blüte unveränderlich gelb und immer an dem Teil, der aus dieser herausragt, von anderer Farbe. In diesem Falle bestimmen wir die Farbe nach dem äußeren Teile, da man nur diesen verändern kann. Dieser zweifarbige Bart ist so konstant, daß er gut zur Bestimmung dieser Spezies dienen kann. Wir besitzen einen Bericht über einen zufälligen gelben Bart auf einer russischen I. pumila. Aber unter den vielen tausenden von Sämlingen, die ich heranzog, erschienen keine gelben Bärte. Im Gegensatz dazu haben alle anderen Spezies wie I. mellita, I. reichenbachii, I. bal-kana und I. attica nur einfarbige Bärte. Ich habe das bestimmte Gefühl, daß wir mit all diesem neuen Material und dessen großer Vielzahl der Formen zur Erforschung und Entwicklung dicht vor einem neuen Zeitabschnitt des Iris-Interesses nicht allein in der Klasse der Zwergiris stehen, son-dern auch quer durch neue Typen zu hybriden Formen, bis hin zu den hohen Bartiris.

Lilium speciosum, Experimente und Beobachtungen

Fritz Seifert, Leipzig-Wiederitzsch

Seit über 10 Jahren steht in meinem Garten gleich in der Nähe des Eingangs eine stramme Lilium tigrinum, die uns alljährlich mit vielen ihrer tiirkenbundgeformten Blüten erfreut. Sie steht unter anderem im Gewirr einer Potentilla und ist gewisser-maßen mein Stubenältester im Garten. Zumindest habe ich ihr diese Rolle zugedacht, obgleich anderes auch Anspruch auf diese Sonderstellung erheben könnte. So gilt ihr zur Wachstumszeit stets mein erster Blick, und wenn ich sie dann gesund und strah-lend wie tags zuvor vorfinde, so meine ich, daß auch alles andere im Garten gesund und wohlauf ist. Daß es aber nicht immer so ist, wissen wir alle aus der Erfahrung; was erleben wir nicht alles — viel Erfreuliches, aber auch Enttäuschung und leider zuweilen auch Bestürzung.

subtropischen Norden Taiwans. 32 Grad Wärme zeigte das Thermometer, und ringsum sah es aus wie bei uns im Hochsommer. Von meinen Lüchower Freunden hatte ich zum Abschied die ersten Frühlingsboten aus ihren Gärten mit auf die Reise bekommen: Schneeglöckchen, Primeln, ein Zweiglein Hamamelis, Scylla usw. Der leitende Professor der deutschen Abteilung an der FU- JEN-Universität (eine wun-dervolle Institution der Steyler Missionare), der zu unserem Empfang auf dem Flug-hafen erschienen war, stürzte sich, noch ehe er Zeit hatte, uns recht „Guten Tag" zu sagen, auf das Sträußlein mit der Bemerkung: „Das schenken Sie mir doch für unsere Studenten; endlich kann ich ihnen mal Blumen zeigen, von denen sie sonst nur in Gedichten gehört haben!" Vor etwa 10 Jahren begann eine Gruppe von Blumenliebhabern, Samen aus Amerika und Europa zu importieren. Die Keim- und Wuchsversuche gelangen, und dieser Handvoll Idealisten ist es zu verdanken, daß wir heute das ganze Jahr über z. B. Gladiolen kaufen können, aber auch vieles mehr, was wir von der Heimat her kennen. Mein erster Besuch im Botanischen Garten — ich hatte es so eilig, ihn zu sehen — war eine große Enttäuschung. Zwar blühten Tausende von Lotusblumen auf den zahl-reichen Teichen, aber meine Erwartung, endlich in großem Rahmen das zu finden, was mich in deutschen Tropenhäusern so faszinierte, wurde nicht erfüllt. Die wunder-barsten Bäume; dazwischen Blumenbeete mit ... Stiefmütterchen, Strohblumen, Kornblumen, Löwenmäulchen, Kapuzinerkresse, Geranien, Balsaininen usw. Natür-lich war es dumm von mir, die Flora zu erwarten, der man ohnehin auf Schritt und Tritt begegnet. Frau Hald bat mich in ihrem letzten Brief, Ihnen, liebe Freunde, hierüber einiges zu berichten. Das fällt mir außerordentlich Schwer, einmal deswegen, weil ich kein Fach-Botaniker bin, und zum zweiten, weil es mir noch nicht gelang, ein anständiges Buch über die subtropische Flora zu finden. Als wir im März ankamen, begrüßte uns eine atemberaubende Blüten- und Farben-pracht. Ganze Berghänge voller Azaleen! Und Hibisken! Alle vor- und unvorstell-baren Farben, gefüllte und ungefüllte, groß- und kleinblumige, begegneten uns auf Schritt und Tritt; Sträucher bis 3 m hoch. Bougainvilleen, violett, rot oder orangefar-ben, überspannen Hausdächer, und eine blaßviolette Winde rankt, wo sie nur Platz findet. Bis in die hohen Berge hinauf klammert sie sich an Farnbäumen und Bambus fest und übersät mit ihren Farbtupfen die Hänge. Oleanderbäume stehen als Hecken-anpflanzungen zwischen den Feldern, um die Saaten vor dem Wind zu schützen. Rosen in Gärten sieht man weit weniger als bei uns; sie sind aber auf dem Markt für billiges Geld zu erwerben, vor allem eine Sorte, die unserer FIREWORK ähnelt und wunderbar duftet. Erstaunlich, daß im Verhältnis dazu Chrysanthemen teuer sind, sind sie doch die Blumen des Fernen Ostens. In China werden sie zu Geburtstagen verschenkt, als Zeichen von Glück und langem Leben. Hier beginnt nun auch, nach einem recht heißen Sommer, der Herbst. Unterscheidet er sich wesentlich von dem deutschen? Die Nächte werden empfindlich kühl, aber draußen blüht alles zum zweitenmal, und die großen Camelien-Sträucher haben dicke Knospen. Eigentlich könnte man mit Uhland sagen: „Das Blühen will nicht enden." Auf diesen Herbst hatte ich sehnsüchtig gewartet, wollte ich doch für die Freunde Samen der Formosa-Lilien sammeln. Und nun bin ich bei dem Punkt ange-langt, der Sie wahrscheinlich besonders interessiert.

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Karl Widmayer, 73 Esslingen/N., Wäldenbronner Str. 27 Georg Sydow, ,Hovmalvej 79, Kopenhagen S, Dänemark Horst Hintze, 31 Celle, Holunderweg 17 Mr. David Bartlett, Rural Route 3, Fort Cobb / Oklahoma (USA) Paul Wintoniak, A 2320 Schwechat N.O., Brauhausstr. 8 (Osterreich)

Auszeichnungen für die Wappenblumen der DIG Ernst Schmidt, Ulm/Donau

Die Wisley-Trials Hemerocallis 1966 setzten sich aus 92 Einsendungen zusammen. Von diesen wurden als Sorten für Gartenschmudc die Züchtungen DIAMOND DUST und JAKE RUSSELL mit „Highly Commended" bedacht.

Preisträger der Wisley-Trials halbhohe Bartiris Die Wisley-Trials halbhohe Bartiris 1966 setzten sich aus 78 Einsendungen zusam-men. Von diesen wurden als Sorten für den allgemeinen Gartengebrauch prämiiert: Award of Merit: WIDECOMBE FAIR. Highly Commended: ADRIENNE TAYLOR, BRANNIGAN, FOREST GLOW, PRINTEPS, SEA FRET, VISTA.

Preisträger der Wisley-Trials hohe Bartiris Die Wisley-Trials hohe Bartiris 1966 setzten sich aus 249 Einsendungen zusammen. Von diesen wurden als Sorten für den allgemeinen Gartengebrauch prämiiert: First Class Certificat: ALLEGIANCE. Award of Merit: BLUE-EYED BRUNET]. t., ESTER FAY, TYRIAN PRINCE. Higly Commended: IRISH LINEN, PRIMROSE DRIFT, ROYAL OAK.

Preisträger der Wisley-Trials Lilien Die Wisley-Trials Lilien 1966 setzten sich aus 119 Einsendungen zusammen. Von diesen wurden 75 Einsendungen, die alle 1964 gepflanzt worden waren, 1966 boni-tiert. Die Prüfung umfaßte nur Hybridzüchtungen. Als für den Gartenschmuck ge-eignete Züchtungen wurden prämiiert: Abteilung 1a: BYAM'S RUBY, Award of Merit. Abteilung lb : JOSEPH FLETCHER, Highly Commended. Abteilung 1 c: FUGA, Award of Merit; LEMON LADY, Highly Commended. Abteilung 4: BUTTERCUP, Highly Commended. Abteilung 6a: LIFE, Award of Merit; DAMSON, GORSEBELLE, Commended. Abteilung 6d: THUNDERBOLT, Award of Merit; STARDUST, Highly Com-mended; BRICHT STAR, HIGHDOWN SUNRISE, Commended.

Brief aus Formosa Liebe Freunde! Hsin-Chuang (Formosa), den 4. 11. 1966

Als ich am 1. März dieses Jahres mit Mann und Kindern in Taipei, Formosa, ankam, war es Frühling; ein Frühling allerdings, der sich wesentlich von dem europäischen unterscheidet, sowohl im Hinblick auf die Temperaturen als auch auf die Flora. Ein 22stündiger Flug brachte uns von dem verschneiten Norden Deutschlands nach dem

Was soll man sagen, wenn man eine ganze Reihe Lilienstengel mit völlig schlaffem Blattwerk vorfindet, jeder Stengel sich mühelos emporheben läßt? Wühlmäuse brin-gen solchen Totalschaden zustande; von den Zwiebeln ist nichts mehr brauchbar, die meisten davon sind ohnehin aufgefressen. Anderswo werden die Blätter von Lilium speciosum schon vorzeitig gelb, meist die Folge zu dichten Bodens oder von Fusariumfäule des Zwiebelbodens oder der Wurzeln. Dort liegen ganze Stengel flach auf dem Beet, wie abgeschnitten sehen sie aus, manchmal 3 bis 5 Stück am Tag, aber auch schon mehr als 10 Stück an einem ein-zigen Tag habe ich leider schon feststellen müssen. Es sind Wildkaninchen, die aus Ubermut solches vollbringen, denn sie fressen diese Stengel nicht. Erst die Anpflan-zung von Nelken und ein in Ordnung gebrachter Zaun brachten hier Abhilfe. Schließ-lich finden wir auch einmal einen abgebrochenen Stengel, oft durch eigene Schuld oder durch ein Kind; aber wem wäre dies wohl noch nie passiert? Alles dies sind Eingriffe in das Leben einer Lilie, sie haben Einfluß auf die Weiter-entwicklung der betreffenden Pflanze, und es muß sehr interessant sein, wie die geschädigte Zwiebel in der Folgezeit reagieren wird. Auch die künstlich vorgenomme-nen Eingriffe wie das Entfernen der Blütenknospen, die Entnahme von Zwiebel-schuppen und ähnliches gehören hierher. Dabei dürfte feststehen, daß nicht unbedingt die gleiche Reaktion bei gleichem Vorgang eintreten muß, da gewiß noch viele andere Faktoren die Weiterentwicklung unserer Zwiebeln beeinflussen.

So sollen diese Zeilen zeigen, wie sich unsere Speciosum-Zwiebeln zu verhalten ver-mögen, in diesem Fall meine seit etwa 30 Jahren gepflegte Lokalsorte, wenn ihr nor-maler Wachstumszyklus gestört oder irgendwie gebremst worden ist. Wir gehen dabei am besten vom Jahreszyklus einer Lilienzwiebel aus, vom Zustand der ruhenden Zwiebel über das Wachstums- und Blühstadium bis wiederum zur ruhen-den Zwiebel. Immer und überall kann sich etwas ereignen, das über Erfolg oder Mißerfolg mit unserer so herrlichen Lilie entscheidet.

Längst ist Frühling, aber nichts tut sich! Viele Trompetenlilien haben durchgetrieben, Lilium hansonii ist gar schon 20 cm hoch! Wir sind überzeugt, daß wir richtig ge-pflanzt haben, die Pflanzstelle ist markiert; was mag passiert sein?

a) Normalfall: „Sie" schläft noch, oder aber sie ist gerade erst am Erwachen. Lilium speciosum erscheint hier kaum vor dem 10. April, in manchen Jahren erst um den 20. April herum. Selbst innerhalb einer Saison sind 3 Wochen Zeitunterschied im Austrieb bei unterschiedlichem Standort keine Seltenheit.

b) Teilschaden: Die Zwiebel wurde verletzt, sei es, daß der Austrieb weggehackt oder daß ein Teil der Zwiebel durch den Spaten „weggegraben" wurde. — Lilium speciosum übersteht beides gut, sofern nicht durch überreichliche Nässe eine Fusa-riumerkrankung hinzukommt. Meist konnte als Folgeerscheinung eine Zwiebelteilung festgestellt werden, oft auch in mehrere im darauffolgenden Jahr nicht blühfähige Zwiebeln.

c) Totalschaden: Die Zwiebel wurde durch Schädlinge aufgefressen oder ging infolge Fäulnis zugrunde. — In diesem Fall hilft nur die Neuanschaffung, leider auch eine

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Folgeerscheinung. Ein Platzwechsel für die Neuanschaffung ist bei der Pflanzung un-bedingt zu empfehlen.

Auf alle während der Wachstumsperiode erfolgten Eingriffe, beabsichtigt oder nicht, reagierte Lilium speciosum bisher ziemlich gleichbleibend:

1. Das Entfernen der Blütenknospen um die Juni/Juli-Wende bewirkte eine inten-sive Brutzwiebelbildung und begünstigte meines Erachtens auch die Zwiebel-teilung. Diese Vermehrung zählt mit zu den erfolgreichsten vegetativen Vermeh-rungsmethoden, die Brutzwiebeln erreichen bereits im ersten Jahr eine relativ stattliche Größe.

2. Das Niederbiegen des Stengels, auch das Schräglegen des Austriebes vom frühe-sten Zeitpunkt an und dessen Bedeckung mit Erde im untersten Drittel zum Zwecke erhöhter Brutzwiebelbildung brachte wiederholt keinen Erfolg.

3. Das Überstülpen von Konservendosen verschiedener Größen ohne Deckel und Boden und deren Auffüllung mit lockerer, humusreicher Erde zum Zwecke erhöh-ter Brutzwiebelproduktion brachte keinen Erfolg.

4. Das sofortige Umpflanzen von krank erscheinenden Pflanzen, z. B. rotbraune Blätter, brachte guten Erfolg. Meist waren in solchen Fällen wenig oder keine Basalwurzeln und nur schlecht entwickelte Stengelwurzeln vorhanden. Durch die Umpflanzung in ein lockeres Lauberde/Sand/Torf-Gemisch setzte alsbald neue Basalwurzelbildung ein. Sie ist besonders gut kontrollierbar, wenn in Töpfe umgepflanzt wird. Je früher die Ver-pflanzung erfolgt, um so besser ist es — die Wurzelbildung ist im Juli besser als im September, im September besser als im November.

5. Das Heranziehen des von den Blütenknospen befreiten Lilienstengels und dessen unmittelbares Umpflanzen in ein überhöhtes mulchiges Beet zum Zwecke über-höhter Brutzwiebelproduktion (wie wir dies von Herrn Feldmaier kennen) brachte überraschend gute Ergebnisse. Der richtige Zeitpunkt hierfür scheint wichtig zu sein; unterschiedlich gewählte Termine ergaben unterschiedliche Resultate. Über den günstigsten Zeitpunkt und die Folgen bei der vom Stengel befreiten und in der Erde verbliebenen Zwiebel habe ich noch keine abschließenden Vor-stellungen.

6. Die zur Vermehrung herangezogenen Zwiebeln durch a) Schuppenentnahme (5-7 Schuppen je Zwiebel) und b) durch Samengewinnung nahmen meines Erach-tens keinen Schaden, da sie auch im darauffolgenden Jahr wieder kräftige Stengel hervorbrachten. Die Samengewinnung bereitet bei L. speciosum einige Schwierigkeiten, da dieser Samen im Freiland bisher nie reif wurde und auch das Nachreifen im Zimmer bis-her unbefriedigend war. Deshalb halte ich jetzt stets einige Zwiebeln in '20- bis 22-cm-Töpfen, die ab Januar bei etwa 18° C vorgetrieben werden.

7. Das Tieferpflanzen der Speciosumzwiebeln (nach Salivski) in etwa 25 bis 30 cm Tiefe zum Zwecke erhöhter Brutzwiebelproduktion war bei meinem Boden ver-heerend. Die Zwiebeln zehrten sich förmlich auf, es kam nur zu vereinzeltem

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hat, möge sie uns nicht vorenthalten. Um aber einen Überblick darüber zu erhalten, wer etwas zeigen möchte, bitten wir um eine kleine Nachricht an eine der folgen-den Adressen: G. Hackländer, 2 HH-36, Esplanade 36a; K.-H. Volkland, 21 HH-90, Ehestorfer Weg 247 D; L. Denkewitz, 2 HH-62, Wildes Moor 204. Alle, die Freude am Gespräch zwischen Gleichgesinnten und an Fotos von schönen Blumen haben, wobei nicht nur an Iris, Lilien oder Hemerocallis gedacht sei, sind herzlich eingeladen! Wir treffen uns zwischen 16 und 17 Uhr im Restaurant und beginnen um 17 Uhr mit dem Programm. Das Restaurant ist mit der S- und Bundesbahn vom Bahnhof Dammtor in 5 Min. zu erreichen, mit der U-Bahn vom Stephansplatz in 2 Min. Aus-reichend Parkplatz für Autos findet man vor dem Ausstellungspark Planten un Blo-men (Fußweg 5 bis 7 Min.). Wir bitten während des Abends um einen Unkostenbeitrag von DM 1,— für die Ausgestaltung des Raumes. Eine besondere Einladung wie in den Vorjahren ergeht nicht.

Treffen der Iris, und Lilienfreunde aus Stuttgart und weiterer Umgebung in Eßlingen a.N. am Samstag, 25. Februar 1967

Wir laden Sie herzlich zu einem gemütlichen Beisammensein mit Gedankenaustausch und „Gartenbesichtigungen" (Dias) ein. In der Burggaststätte in Esslingen a. N. ist am 25. Februar ein größeres gemütliches Nebenzimmer ab 16.00 Uhr für uns reserviert. Schreiben Sie bitte kurz eine Postkarte nach Leonberg, wenn Sie jetzt schon wissen, ob Sie kommen können und mit wievielen Personen, und ob Sie gerne Dias zeigen möchten, damit wir einen ungefähren Überblick bekommen über die zu erwartende Beteiligung und was an Bildern gezeigt werden kann. Parkmöglichkeiten sind unbegrenzt vorhanden. Vom Bahnhof Esslingen ist die Burg-gaststätte mit der Omnibuslinie Esslingen—Wäldenbronn zu erreichen. Von der Bedarfs-Haltestelle Staatl. Waisenhaus (bitte dem Schaffner sagen) sind es nur einige Minuten Fußweg bis zur Burggaststätte. Es werden keine persönlichen Einladungen verschickt.

Unsere neuen Mitglieder Wolfgang Diedrich, 2255 Langenhorn über Husum Willi Bender, 71 Heilbronn-Neckargartach, Im Schlegelgrund 9 Ursula Förg, 623 Frankfurt/Main-Höchst, Gerlachstraße 32 Dr. Erich Klügel, 3410 Northeim/Hann., Mühlenstr. 9 South Africa Lilium Society, P.O.Box 71, Pretoria, South Africa Frau Elfriede Ofenau, 7571 Haueneberstein b. Baden-Baden, Falkstr. 1 K. Bauer, i. Fa. J. H. Annadcer, Foto-Großhdlg., 4640 Wattenscheid, Gertrudistr. 121 Frau Anneliese Richter, 2904 Sandkrug, Kurfürstendamm Alpengarten Frohnleiten, A 8130 Frohnleiten/Steiermark, Osterreich Frau Hedwig Reinöhl, 721 Rottweil a. N., Konrad-Witz-Str. 5 Dr. Hans Kemmler, Facharzt für Chirurgie, 73 Esslingen/N., Turmstr. 2

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3. Lilien für wissenschaftliche Versuche gesucht: Bei den europäischen Wildlilien möchte ich zytologische Untersuchungen durchführen. Da die Untersuchungen an den Wurzelspitzen unternommen werden, würde ich nur ganz kleine Zwiebeln benötigen. Aber leider fehlt mir noch eine ganze Menge, die vielleicht das eine oder das andere Mitglied der DIG in seinem Garten hat. Gesuchte Arten und Unterarten: candidum var. purpureum; candidum var. pere-grinum; candidum var. salonikae; bulgaricum; albanicum; heldreichii; rhodopeum; kosa; chalcedonicum; chalcedonicum var. maculatum; pyrenaicum var. angusti-folium; pomponium var. angustifolium; ponticum; colchicum ledebourrii; croceum

var. chaixii. Alpengarten Frohnleiten, Gartenbau-Insp. Singer, A 8130 Frohnleiten/Steiermark (Österreich)

4. Jahresbeitrag 1967: Die Beitragsrechnung für 1967 ging Ihnen mit der Samen-liste Anfang Januar zu. Für wen der Jahresbeitrag über 20.— DM jedoch eine wirkliche Härte bedeutet, der möge sich bitte an die Geschäftsstelle wenden. Finanzielle Gründe dürfen kein Anlaß sein, die Mitgliedschaft aufgeben zu müssen.

5. Inhaltsverzeichnis für das Jahr 1966: Das Inhaltsverzeichnis für 1966 wird mit dem April-Nachrichtenblatt verschickt.

6. Redaktionsschluß für Nadirichtenblatt 211967: 15. März.

2. Schweizerische Iris- und Lilientagung Am 18. Februar 1967 führt die Arbeitsgemeinschaft Schweiz der Deutschen Iris- und Liliengesellschaft (DIG) im Hörsaal des Botanischen Gartens der Universität Zürich, Pelikanstraße 40, Zürich 1, ihre zweite Tagung durch. Herr Max Zuberbühler von der Firma Mauser zeigt einen Film über die neuesten Lilien von Jan de Graaff, Oregon, USA. Herr Peter Geiser, Münchenstein, spricht über „Die Lilie, eine Königin unter Blumen". Ein Vortrag von Herrn Bruno Müller, Kurgartendirektor, Badenweiler, Deutschland, macht mit den neuesten Taglilien-sorten (Hemerocallis), ihrer Züchtung und Pflege, bekannt; anschließend spricht er über Iris-Anlagen und Iris-Begleitpflanzen, wie sie sich zum Beispiel bei der inter-nationalen Gartenausstellung in Hamburg bewährt haben. Herr Dr. W. Eberle, Wallisellen, zeigt zum Abschluß der Tagung Dias der schönsten Schwertlilienzüch-tungen aus „Schreiner's Iris Gardens", Oregon, USA. Die Tagung dauert von 14.15 Uhr bis ungefähr 18.00 Uhr und ist öffentlich. Interes-senten sind zur Teilnahme eingeladen. Die Platzzahl ist beschränkt.

Wintertreffen 1967 in Hamburg Unser diesjähriges Wintertreffen findet am 25. Februar wie im Vorjahr im Restaurant Patzenhofer statt. Neben gemütlichem Beisammensein und gemeinsamem Abendbrot sollen auch wieder von einzelnen Mitgliedern ein paar Diapositive gezeigt und kom-mentiert werden. Wer gute Bilder aus seinem oder einem anderen schönen Garten

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Blütenansatz. Es waren fast keine Stengelwurzeln und nur schlecht entwickelte Basalwurzeln vorhanden. Erst durch die Umpflanzung erfolgte Gesundung.

8. Die Winterruhe erleben meine Speciosumzwiebeln seit vielen Jahren im Freiland und fühlen sich wohl dabei. Lediglich den Brutzwiebeln gönne ich einen Winter-schutz, seit vorigem Jahr zum Teil sogar einen frostfreien Aufenthalt im Keller.

Zusammenfassend läßt sich für Lilium speciosum eine derbe Robustheit feststellen, die in den einzelnen Sorten unterschiedlich sein mag. Eine reinweiße Form beispiels-weise kränkelt, seit ich sie besitze; ich widme ihr viel Aufmerksamkeit, und vielleicht kann ich das Rezept auch für sie noch finden. Im allgemeinen halte ich bei Kranken und Scheinbarkranken viel vom schnellen Umpflanzen. Hierfür steht ein überhöhtes Quarantänebeet zur Verfügung, auf dem all solche Aspiranten Aufnahme finden, die eine Beobachtung verdienen. Die Zusammensetzung der Pflanzerde besteht aus viel Torf, Lauberde und etwas Sand, so daß der Aufenthalt mehr einer Lagerung als einer Pflanzung gleicht. So ist die Beschäftigung mit Lilium speciosum mit all ihren großen und kleinen Ge-heimnissen, mit ihren Tugenden und Untugenden, immer begehrenswert, und wer erst einmal begonnen hat, mit ihr Freundschaft zu schließen, kommt gewiß nicht wie-der von ihr los. Übrigens nimmt Lilium speciosum durch den alljährlich vorgenommenen Schnitt keinen Schaden. Seit vielen Jahren ist diese herrliche Lilie hier d i e Schnittblume des Jahres.

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Liebe .7ris- unb Lilientreunbei

Wenige Blumengesellschaften dürften sich in der glücklichen Lage befinden, über so eine große Zahl Mitarbeiter zu verfügen wie unsere DIG. Wenn ich das gerade fertiggestellte Jahrbuch durchblättere oder auch die Manuskripte des neuen Nach-richtenblattes, kann ich doch mit Freude feststellen, daß sich immer wieder — neben den alten Mitarbeitern — bisher nicht in Erscheinung getretene Mitglieder ein Herz fassen und zur Feder greifen, um mitzuteilen, was auch für die anderen Mitglieder von Wichtigkeit sein könnte.

Andererseits bleibt aus unseren Reihen auch die Kritik nicht aus: „ ... die Hefte sollten wissenschaftlicher sein . ..", „sie sollen rein wissenschaftlich sein ...". „Für einen Anfänger ist leider vieles viel zu wissenschaftlich .. .", „ ... es sollte viel mehr für den Laien, für den Anfänger geschrieben werden ...". — Ja, liebe Freunde, die Wünsche und Vorschläge reichen von einem Extrem bis zum anderen. Ein Schrift-leiter befindet sich manchmal in einer wenig beneidenswerten Lage: Allen Wünschen gerecht zu werden, ist einfach unmöglich — und wohl auch nicht immer nötig. Ver-öffentlicht werden kann ja nur das, was vorliegt, d. h. was Sie, die Mitglieder der DIG, selbst dafür zur Verfügung stellen. Unsere Veröffentlichungen sind also ein getreues Spiegelbild des mehr oder weniger lebendigen Geistes unserer Gesellschaft. Daß dieser Geist nicht schläft, können Sie leicht selbst feststellen.

Wer nun über dieses oder jenes Gebiet, sei es wissenschaftlicher oder anderer Art, mehr wissen möchte, überlege sich doch bitte, von wem aus der DIG darüber eine Antwort zu erhalten sein könnte. Ein kurzer Brief mit der Ermutigung und Bitte, darüber doch etwas für das Nachrichtenblatt zu schreiben, dürfte in den meisten Fäl-len genügen, das gewünschte Ergebnis zu zeitigen. Gerne bin ich auch bereit, solche Wünsche, wenn der persönliche Kontakt zwischen den Mitgliedern aus irgend einein Grunde nicht hergestellt werden kann, an die betreffende Persönlichkeit weiterzu-leiten.

Ein ausländischer Freund hat mir einmal so nett geschrieben, seine Arbeit hätte reich „Obst" getragen. Das erscheint mir gar nicht so abwegig — auch auf unsere DIG übertragen, denn unter „Obst" versteht man eigentlich immer etwas Gutes, wäh-rend „Früchte" sehr verschiedener Natur sein können.

Ihr Hermann Hald

Mitteilungen der Geschäftsstelle 1. Jahrestagung 1967: Unsere diesjährige Jahrestagung findet, wie bereits bei der

Hauptversammlung im Vorjahr beschlossen, vom 26.-28. Mai in Würzburg statt. Mit dieser Tagung ist wiederum eine Blumenschau im Gartensaal des Residenz-schlosses verbunden. Bitte merken Sie diesen Termin vor!

2. Regionaltreffen: Im Februar finden Regionaltreffen in Zürich, Hamburg und Esslingen a. N. (bei Stuttgart) statt. Siehe dazu besondere Hinweise anschließend an die Mitteilungen.

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Das sind die Blumen, deren Verbreitung, Förderung und Zucht sich die DIG zur Aufgabe gestellt hat.

Vorstand:

I. Vorsitzender: Hermann Hald, 725 Leonberg, Justinus-Kerner-Straße II

2. Vorsitzender: Frau Helen von Stein-Zeppelin, 7841 Laufen/Bd., Post Müllheim

Schatzmeister: Frl. Waltraud Busbach, 85 Nürnberg, Auß. SuIzbacher Str. 18

Leiter des Sichtungswesen: Rudolf Muselmann, 8702 Veitshöchheim, Günthers-lebener Straße 16 a

Leiter der Registratur: Frl. Waltraud Busbach, 85 Nürnberg, Auß. Sulzbacher Str. 18

Bibliothekar: Frau Nidclas, 61 Darmstadt, Heidenreichstraße 57

Rechtsberater: Dr. Martin Trenks, 863 Coburg/Bayem, Probstgrund 47

Jahresbeitrag: 20.— DM

Der Beitrag berechtigt zum kostenlosen Bezug der Nachrichtenblätter (jährlich 4) sowie des Jahrbuches.

Konten : Postschedckonto 12 53 71 beim Postscheckamt Stuttgart Girokonto 10 192 bei der Kreissparkasse Leonberg

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Iris-Züchtungen von Herrn von Martin, Wien 1966

Nachrichtenblatt Nr. 1 / 1967 — Januar - März —

E 21 413 F

INHALT

Seite

Grußwort 1

Mitteilungen der Geschäftsstelle 1

2. Schweizerische Iris- und Lilientagung 2

Wintertreffen 1967 in Hamburg 2

Treffen der Iris- und Lilienfreunde im Stuttgarter Raum 3

Neue Mitglieder 3

Auszeichnungen für die Wappenblumen der DIG / Ernst Schmid, Ulm/Donau 4

Brief aus Formosa / Marianne Fritzen, Formosa 4

Treffen am Schwielowsee / Dr. Ralph Wollmann, Bielatal 7

Begegnung und Erfahrung / Gertrud Symmank, Niederhödistadt 7

Iris im kleinen Hausgarten / Lore Paret, Tübingen-Derendingen 10

Welche Iris haben sich in Hamburg bewährt? / Karl-Heinz Volkland, Hamburg-Harburg 12

Was eine Iris alles aushalten kann / Viktor von Martin, Schönau 14

Iris in der Schweiz / Dr. Ebene, Wallisellen 15

Dr. Hirao's Iris-kaempferi-Hybriden in Planten un Blomen 1966 / Hans-Herbert Frohn, Elmshorn 16

Poesie japanischer Iris-kaempferi-Namen nach den Angaben von Dr. Hirao / Übers. Georg Hackländer, Hamburg 20

The Society for Louisiana-Iris / Dr. Karl Mildenberger, Hamburg 22

Zwergiris / Walter Welch, USA (Übers. Klaus Stein, Köln) 23

Lilium speciosum, Experimente und Beobachtungen / Fritz Seifert, Leipzig-Wiederitzsch 28

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