Algorithmen für Quantencomputer I · 2011. 8. 18. · Grundlagen (Wiederholung) Quantenalgorithmen...

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Grundlagen (Wiederholung) Quantenalgorithmen Fehlerkorrektur Zusammenfassung Algorithmen f¨ ur Quantencomputer I Marcel Labb´ e-Laurent 1. Institut f¨ ur Theoretische Physik Universit¨ at Stuttgart 19. Juli 2011 Marcel Labb´ e-Laurent Algorithmen f¨ ur Quantencomputer I

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  • Grundlagen (Wiederholung)Quantenalgorithmen

    FehlerkorrekturZusammenfassung

    Algorithmen für Quantencomputer I

    Marcel Labbé-Laurent

    1. Institut für Theoretische PhysikUniversität Stuttgart

    19. Juli 2011

    Marcel Labbé-Laurent Algorithmen für Quantencomputer I

  • Grundlagen (Wiederholung)Quantenalgorithmen

    FehlerkorrekturZusammenfassung

    1 Grundlagen (Wiederholung)QuBitRegisterGatter

    2 QuantenalgorithmenDeutsch-AlgorithmusDeutsch-Josza-AlgorithmusGrover-Algorithmus

    3 FehlerkorrekturBit-Flip-FehlerPhasen-Flip-Fehler

    4 ZusammenfassungPrinzip eines Quantenalgorithmus

    Marcel Labbé-Laurent Algorithmen für Quantencomputer I

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    QuBitRegisterGatter

    QuBit

    ein klassischer Computer rechnet mit Bits

    binäre Zustände 0 und 1realisiert durch elektrischen Strom

    ein Quantencomputer rechnet mit QuBits

    orthogonale Zustände |0〉 und |1〉 +unendlich viele Superpositionszustände|Ψ〉 = α|0〉+ β|1〉.normierter Zustand: |α|2 + |β|2 = 12D-Vektorraum auf den komplexenZahlen. Einfache Darstellung durchBloch-Kugel mit α = cos

    (θ2

    )und

    β = e iφ sin(θ2

    )realisierbar z.B. durch Spin-1/2-Teilchen,Zwei-Niveau-Atome, polarisiertePhotonen.

    Abbildung: Darstellungeines QuBits in derBloch-Kugel

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    QuBitRegisterGatter

    Register

    Ein Register ist eine Folge von n Bits fester LängeEin Bit: 0 und 1, zwei Bits: 00, 01, 10, 11, usw.entspricht Binärdarstellung der Zahlen 0, 1, 2, 3, . . . ,2n − 1

    Analog 2-Bit Quantenregister aus den QuBits |x0〉 und |x1〉:

    R = |x〉|y〉 (1)

    Für |x〉 = α|0〉+ β|1〉 und |y〉 = γ|0〉+ δ|1〉, folgt für das Register

    R = αγ|0〉|0〉+ αδ|0〉|1〉+ βγ|1〉|0〉+ βδ|1〉|1〉 (2)

    Allgemein ist ein 2-QuBit-Register in einem Zustand

    R = α00|00〉+ α01|01〉+ α10|10〉+ α11|11〉 (3)

    Die Binärdarstellung macht die Darstellung handlicher:

    R = α0|0〉+ α1|1〉+ α2|2〉+ α3|3〉 (4)

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    QuBitRegisterGatter

    Register

    n-Bit Quantenregister

    Ein Quantenregister R = |xn−1〉 . . . |x1〉|x0〉 aus n QuBits befindetsich in Zuständen der Form

    R =2n−1∑i=0

    αi |i〉 (5)

    {|i〉} ist die Standardbasis und i eine Zahl mit n Bits. DieBinärdarstellung von i ergibt den Zustand der einzelnen QuBits.

    Die Normierung fordert∑2n−1

    i=0 |αi |2 = 1Die Wahrscheinlichkeit den Zustand |i〉 zu messen, beträgt |αi |2

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    QuBitRegisterGatter

    Gatter

    Hadamard-Gatter

    H =1√2

    1 11 −1

    |x〉 H|x〉

    |0〉 1/√

    2 (|0〉+ |1〉)

    |1〉 1/√

    2 (|0〉 − |1〉)

    Controlled U-Gate

    CU =

    1

    1

    U

    |x〉 |y〉 CU|x〉|y〉

    |0〉 |y〉 |0〉|y〉

    |1〉 |y〉 |1〉U|y〉

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    Deutsch-AlgorithmusDeutsch-Josza-AlgorithmusSuchalgorithmen: Die Nadel im HeuhaufenGrover-Algorithmus

    Deutsch-Algorithmus1

    Deutsch-Problem: Es gibt eine Funktion f : {0, 1} → {0, 1}(Blackbox oder Orakel) geschenkt. Wie untersucht man sie?

    Naive/klassische Lösung: Ausprobieren!

    4 Varianten denkbar:

    f (0) = 0 f (0) = 1 f (0) = 0 f (0) = 1

    f (1) = 0 f (1) = 1 f (1) = 1 f (1) = 0

    konstant: f (0) = f (1) balanciert: f (0) 6= f (1)Frage: Ist f (x) konstant oder balanciert?Aufwand: 2 Aufrufe

    Quantenalgorithmus nach Deutsch

    . . . kennt beide Seiten der Münze!Aufwand: 1 Aufruf

    1David Deutsch, 1985Marcel Labbé-Laurent Algorithmen für Quantencomputer I

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    Deutsch-AlgorithmusDeutsch-Josza-AlgorithmusSuchalgorithmen: Die Nadel im HeuhaufenGrover-Algorithmus

    Benötigen f (x) in reversiblen Form einer unitären Transformation

    Uf : |x , y〉 7→ |x , y ⊕ f (x)〉 (6)

    |x〉 ist Eingabe⊕ =̂ Addition modulo 2 (XOR), d.h. 1⊕ 1 = 0.Damit U2f = 1⇔ U

    −1f = Uf , also unitär.

    Schaltbild

    Abbildung: Schaltkreis für das Problem von Deutsch

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    Deutsch-AlgorithmusDeutsch-Josza-AlgorithmusSuchalgorithmen: Die Nadel im HeuhaufenGrover-Algorithmus

    Algorithmus

    1 |x〉|y〉 ← |0〉|1〉2 |x〉|y〉 ← H|x〉H|y〉

    Wirkung der Hadamard-Matrix: H|0〉 = 1√2

    (|0〉+ |1〉) undH|1〉 = 1√

    2(|0〉 − |1〉).

    Register geht in den Zustand

    |φ2〉 =1√2

    (|0〉+ |1〉)⊗ 1√2

    (|0〉 − |1〉)

    =1

    2(|0〉|0〉 − |0〉|1〉+ |1〉|0〉 − |1〉|1〉) (7)

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    Algorithmus

    3 |x〉|y〉 ← Uf |x〉|y〉

    |φ3〉 = Uf |φ2〉 = Uf1

    2(|0〉|0〉 − |0〉|1〉+ |1〉|0〉 − |1〉|1〉)

    =1

    2(|0〉|0⊕ f (0)〉 − |0〉|1⊕ f (0)〉+ |1〉|0⊕ f (1)〉 − |1〉|1⊕ f (1)〉)

    =1

    2

    (|0〉(|f (0)〉 − |1⊕ f (0)〉) + |1〉(|f (1)〉 − |1⊕ f (1)〉)

    )=

    1

    2

    ((−1)f (0)|0〉(|0〉 − |1〉) + (−1)f (1)|1〉(|0〉 − |1〉)

    )=

    1

    2

    ((−1)f (0)|0〉+ (−1)f (1)|1〉

    )(|0〉 − |1〉) (8)

    Information über f (x) auf Phase des 1. QuBits abgewälzt.

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    Deutsch-AlgorithmusDeutsch-Josza-AlgorithmusSuchalgorithmen: Die Nadel im HeuhaufenGrover-Algorithmus

    Algorithmus3 |x〉|y〉 ← Uf |x〉|y〉

    Betrachte erstes Bit: (−1)f (0)|0〉+ (−1)f (1)|1〉

    f konstant f (0) = f (1) f balanciert f (0) 6= f (1)

    1. Bit (−1)f (0)(|0〉+ |1〉)(−1)f (0)(|0〉+ (−1) f (0)⊕f (1)︸ ︷︷ ︸

    =1

    |1〉)

    = (−1)f (0)(|0〉 − |1〉)Phase ist für Hadamard-Transformation entscheidend.

    4 |x〉|y〉 ← H|x〉H|y〉

    H ⇒ (−1)f (0)|0〉 H ⇒ (−1)f (0)|1〉

    Endzustand ±|0〉|1〉 ±|1〉|1〉5 Miss das Register:

    x〉|y〉 = |0〉|1〉 ⇒ f konstantx〉|y〉 = |1〉|1〉 ⇒ f ausgeglichen

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    Deutsch-AlgorithmusDeutsch-Josza-AlgorithmusSuchalgorithmen: Die Nadel im HeuhaufenGrover-Algorithmus

    Deutsch-Josza-Algorithmus2

    Bem.: Deutsch-Algorithmen nutzen Phase der QuBit-Zustände ⇒Interferenzeffekt

    Deutsch-Josza-ProblemÜbertragung auf mehrere Bits: Funktion f : {0, 1}n → {0, 1}gegeben, d.h. Binärzahl → {Ja, Nein}.Nur bekannt, dass sie entweder konstant oder ausgeglichen ist.klassischer Algorithmus (worst-case): 2n/2 + 1, in n exponentiell!Quantenalgorithmus: 1 Aufruf

    Handwerkszeug

    2n dimensionale Hadamard-Transformation

    Hn =n⊗

    i=1

    H (9)

    2David Deutsch und Richard Josza, 1992Marcel Labbé-Laurent Algorithmen für Quantencomputer I

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    Deutsch-AlgorithmusDeutsch-Josza-AlgorithmusSuchalgorithmen: Die Nadel im HeuhaufenGrover-Algorithmus

    Handwerkszeug

    2n dimensionale Hadamard-Transformation

    wirkt bitweise auf das Register:

    Hn|x〉 =1√2n

    2n−1∑y=0

    (−1)x ·y |y〉 (10)

    x und y sind n Bitzahlen in Binärdarstellung.Anwendung auf den Zustand |0〉 = |0 . . . 0〉

    Hn|0 . . . 0〉 =1√2n

    2n−1∑i=0

    |i〉 (11)

    erzeugt gleichgewichtete Superposition der Zustände.

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    Deutsch-AlgorithmusDeutsch-Josza-AlgorithmusSuchalgorithmen: Die Nadel im HeuhaufenGrover-Algorithmus

    Schaltbild

    Abbildung: Schaltkreis für denDeutsch-Josza-Algorithmus

    Algorithmus

    1 |xn−1 . . . x0〉|y〉 ← |0 . . . 0〉|1〉2 |x〉|y〉 ← Hn+1|x〉|y〉3 |x〉|y〉 ← Uf |x〉|y〉4 |x〉|y〉 ← (Hn|x〉)|y〉5 Miss das Register:

    |x〉 = |0 . . . 0〉⇒ f konstantAnsonsten ist fausgeglichen

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    Deutsch-AlgorithmusDeutsch-Josza-AlgorithmusSuchalgorithmen: Die Nadel im HeuhaufenGrover-Algorithmus

    Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen

    Telefonbuchproblem

    Einen Namen in einem Telefonbuch zu suchen ist leicht⇒ strukturierte Datenbanksuche (Schlüssel für effizienteDatenbanken)Eine Telefonnummer zu suchen ist dagegen mühsam⇒ unstrukturierte DatenbanksucheSuche in einem Telefonbuch der Länge N.worst-case Aufwand: NN = 2n exponentieller Aufwand in Bitzahl nEin quantenmechanisches Telefonbuch ist unrealistisch.Lösungsalgorithmen dennoch von großer Bedeutung

    Knacken von Verschlüsselungen: Mit Brute-Force Liste vongenerierten Passwörtern durcharbeiten.Optimierungsprobleme: Suche nach der besten Lösung unter Vielen.

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    Deutsch-AlgorithmusDeutsch-Josza-AlgorithmusSuchalgorithmen: Die Nadel im HeuhaufenGrover-Algorithmus

    Grover-Algorithmus

    Benötigt wird fertiges Quantenorakel f : {0, 1}n → {0, 1}wobei f (x0) = 1 und f (x) = 0 ∀x 6= x0durch die Frage

    ”Nach was wird gesucht?“ festgelegt

    Gleichverteilte Superposition aller Datenbankelemente

    |Ψ〉 = Hn|0 . . . 0〉 =1√N

    N−1∑i=0

    |i〉 (12)

    Amplitudenverstärkung

    Ziel: Die Amplitude αx0 des richtigen Eintrags |x0〉 gegenüber allenanderen Einträgen verstärkenErgebnis: Messung des Registerzustands liefert mit hoherWahrscheinlichkeit |αx0 |2 den gesuchten Zustand |x0〉

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    FehlerkorrekturZusammenfassung

    Deutsch-AlgorithmusDeutsch-Josza-AlgorithmusSuchalgorithmen: Die Nadel im HeuhaufenGrover-Algorithmus

    Algorithmus

    1 Beginn mit gleichverteilter Superposition der Datenbankeinträge2 Grover-Iteration: Wiederhole, bis die Amplitude αx0 groß genug

    1 Anwendung des Such-Orakels⇒ Kehrt das Vorzeichen des gesuchten Eintrags um

    2 Spiegelung aller Amplituden am neuen Mittelwert

    3 Miss den Registerzustand, mit hoher Wahrscheinlichkeit |x0〉

    Abbildung: Wirkungsweise einer Grover-Iteration

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    FehlerkorrekturZusammenfassung

    Deutsch-AlgorithmusDeutsch-Josza-AlgorithmusSuchalgorithmen: Die Nadel im HeuhaufenGrover-Algorithmus

    Analyse der Grover-Iteration1 Wirkung des Such-Orakels Uf mit einem Hilfsbit:

    Uf |x〉1√2

    (|0〉 − |1〉) = |x〉 1√2

    (|f (x)〉 − |1⊕ f (x)〉)

    = |x〉(−1)f (x) 1√2

    (|0〉 − |1〉) (13)

    Da f (x0) = 1 und f (x) = 0 ∀x 6= x0, dreht sich ausschließlich dasVorzeichen des gesuchten Eintrags x0 um.

    2 Wie lässt sich die Spiegelung am Mittelwert konkret ausdrücken?Ausgehend von einem bel. Registerzustand

    |x〉 =N−1∑i=0

    αi |i〉 (14)

    Mittelwert der Amplituden

    m =1

    N

    N−1∑i=0

    αi (15)

    Spiegelung am Mittelwert bedeutet dann α′i = 2m − αiMarcel Labbé-Laurent Algorithmen für Quantencomputer I

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    FehlerkorrekturZusammenfassung

    Deutsch-AlgorithmusDeutsch-Josza-AlgorithmusSuchalgorithmen: Die Nadel im HeuhaufenGrover-Algorithmus

    Analyse der Grover-Iteration2 Wie lässt sich die Spiegelung am Mittelwert konkret ausdrücken?

    Darstellung der Operation als Matrix

    m =1

    N

    N−1∑i=0

    αi ⇒ 〈Ψ|x〉 =1√N

    N−1∑i=0

    αi =√N ·m

    |Ψ〉〈Ψ|x〉 = m ·N−1∑i=0

    |i〉

    2m − αi ⇒ US = 2|Ψ〉〈Ψ| − 1 (16)

    Weitere Vereinfachung in Hadamard-Basis

    US = −Hn(1− 2|0〉〈0|︸ ︷︷ ︸Rn

    )Hn → Rn =

    −1 0 . . . 0

    0 1. . .

    ...

    .... . .

    . . . 0

    0 . . . 0 1

    (17)

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    FehlerkorrekturZusammenfassung

    Deutsch-AlgorithmusDeutsch-Josza-AlgorithmusSuchalgorithmen: Die Nadel im HeuhaufenGrover-Algorithmus

    Geometrische Interpretation der Grover-Iteration

    Aufteilung des Registerzustands in 2D-Raum durch Superpositionaller Zustände, die keine Lösung sind

    |x〉 = 1√N − 1

    ∑i 6=x0

    |i〉 (18)

    und den Lösungszustand |x0〉. Die gleichverteilte Superposition ist indieser Basis

    |Ψ〉 =√

    N − 1N|x〉+

    √1

    N|x0〉

    = cos(ϕ)|x〉+ sin(ϕ)|x0〉 (19)

    Uf wirkt wie Spiegelung an |x〉: α|x〉+ β|x0〉Uf−→ α|x〉 − β|x0〉

    US wirkt wie Spiegelung an |Ψ〉

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    FehlerkorrekturZusammenfassung

    Deutsch-AlgorithmusDeutsch-Josza-AlgorithmusSuchalgorithmen: Die Nadel im HeuhaufenGrover-Algorithmus

    Geometrische Interpretation der Grover-Iteration

    Abbildung: Grover-Iteration

    Vektoren |Ψ〉 und |x〉 im Winkel ϕ.

    Zwei Spiegelungen an diesenAchsen ⇒ Rotation um 2ϕ.

    Zustand nach k Iterationen:

    (USUf )k |Ψ〉 = cos((2k + 1)ϕ)|x〉

    + sin((2k + 1)ϕ)|x0〉

    Anschaulich: Iteration drehtZustandsvektor sukzessive inRichtung gesuchter Zielzustand

    Problem: Man kannӟbers Ziel

    hinausschießen“.

    Abbruchbedingung: (2k + 1)ϕ→ π2Marcel Labbé-Laurent Algorithmen für Quantencomputer I

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    FehlerkorrekturZusammenfassung

    Deutsch-AlgorithmusDeutsch-Josza-AlgorithmusSuchalgorithmen: Die Nadel im HeuhaufenGrover-Algorithmus

    LaufzeitBestimmt durch Zahl der Iterationen (abh. von Fehlertoleranz)Abschätzung

    (2k + 1)ϕ = (2k + 1) arcsin

    (1√N

    )N�1≈ (2k + 1) 1√

    N

    Der Winkel π2 +1√N

    wird nach k = π4√

    N Schritten erreicht.

    Man sagt, der Grover-Algorithmen hat eine Laufzeit von

    O(√

    N). (20)

    Verblüffend: Grover-Algorithmus findet Ergebnis (mit hoher Wsk.)schneller, als er (klassisch) Einträge prüfen kann.Enttäuschend: Abfragen Uf , die exponentiell mit der Bitzahl nwachsen, haben weiterhin exponentielle Laufzeit.Ohne Beweis: Der Grover-Algorithmus ist optimal. Es gibt keinen

    Algorithmus schneller als O(√

    N)

    .

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    FehlerkorrekturZusammenfassung

    Bit-Flip-FehlerPhasen-Flip-Fehler

    Fehlerkorrektur

    Fehlerursachen

    Dekohärenz: Ankopplung an die Umgebung → GemischeStörungen in den unitären Transformationen (Gattern)

    unitäre Transformationen in R2 → Drehungen und SpiegelungenAnschaulich: Eine ungenaue Drehung hat keinen Einfluss auf weitereDrehungen.Fehler in den Gattern sind additiv (kein Aufschaukeln).

    Bit-Flip-Fehler

    Ein fehlerhaft übertragenes Bit (gibt es auch klassisch): |0〉 → |1〉und |1〉 → |0〉Korrektur: σx anwenden.Doch wie geht Fehlerdiagnose?

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    FehlerkorrekturZusammenfassung

    Bit-Flip-FehlerPhasen-Flip-Fehler

    Bit-Flip-Fehler

    Absicherung durch Redundanz → Drei QuBits statt Einem.

    |ϕ〉 = c0|0〉+ c1|1〉 (21)

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    FehlerkorrekturZusammenfassung

    Bit-Flip-FehlerPhasen-Flip-Fehler

    Bit-Flip-Fehler

    Absicherung durch Redundanz → Drei QuBits statt Einem.

    |ϕ′〉 = c0|0, 0, 0〉+ c1|1, 1, 1〉 (21)

    Marcel Labbé-Laurent Algorithmen für Quantencomputer I

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    FehlerkorrekturZusammenfassung

    Bit-Flip-FehlerPhasen-Flip-Fehler

    Bit-Flip-FehlerAbsicherung durch Redundanz → Drei QuBits statt Einem.

    |ϕ′〉 = c0|0, 0, 0〉+ c1|1, 1, 1〉 (21)

    Fehler passieren, aber hoffentlich selten. Dann ist anzunehmen, dassnur ein QuBit auf einmal betroffen ist (hier z.B. erstes Bit):

    |φ〉 = c0|1, 0, 0〉+ c1|0, 1, 1〉 (22)

    Als Test dient σz auf zwei Teilbits angewandt

    σ(1)z σ(2)z |ϕ′〉 = c0σ(1)z σ(2)z |0, 0, 0〉+ c1σ(1)z σ(2)z |1, 1, 1〉 = |ϕ′〉 (23)

    σ(1)z σ(2)z |φ〉 = c0σ(1)z σ(2)z |1, 0, 0〉+ c1σ(1)z σ(2)z |0, 1, 1〉 = −|φ〉 (24)

    Alle Registerzustände sind Eigenzustände zu σ(1)z σ

    (2)z , die

    Ungestörten zum EW +1, die Fehlerhaften zum EW -1.

    Genauso liefert in diesem Bsp. σ(2)z σ

    (3)z den Wert +1. Der Fehler ist

    damit eindeutig auf das erste Bit lokalisiert.

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    FehlerkorrekturZusammenfassung

    Bit-Flip-FehlerPhasen-Flip-Fehler

    Bit-Flip-Fehler

    Halt! Dafür muss eine Messung stattfinden. Zerstört dies denZustand nicht?Nein, denn die Messung ist nicht-lokal (Messung an mehr als einemTeilchen/Bit) und gesamter Registerzustand ist Eigenzustand.

    Die Messung von σ(1)z σ

    (2)z liefert mit Wahrscheinlichkeit

    prob[σ(1)z σ

    (2)z =̂− 1

    ∣∣∣|φ〉] = 〈φ|P−1|φ〉 = |c0|2 + |c1|2 = 1 (25)den EW -1. Hierbei ist P−1 = |0, 1, 0〉〈0, 1, 0|+ |1, 0, 0〉〈1, 0, 0|+ . . .der Projektor in den Unterraum zum EW -1.Nach der Messung ist das Register im Zustand

    |φ′〉 = P−1|φ〉||P−1|φ〉||

    = c0|1, 0, 0〉+ c1|0, 1, 1〉 = |φ〉 (26)

    Die lokale Messung eines Bits alleine zerstört dagegen dieSuperposition und legt den Wert des Bits fest.

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    FehlerkorrekturZusammenfassung

    Bit-Flip-FehlerPhasen-Flip-Fehler

    Phasen-Flip-FehlerÄnderung der Phase

    |φ〉 = c0|0, 0, 0〉+ c1|1, 1, 1〉 → c0|0, 0, 0〉 − c1|1, 1, 1〉

    Korrektur durch σz angewendet auf beliebiges Bit.Absicherung durch 9 QuBits, mit den Ersetzungen:

    |0〉 → |0〉 = 123/2

    (|0, 0, 0〉+ |1, 1, 1〉) (|0, 0, 0〉+ |1, 1, 1〉)

    × (|0, 0, 0〉+ |1, 1, 1〉)

    |1〉 → |1〉 = 123/2

    (|0, 0, 0〉 − |1, 1, 1〉) . . .

    Dies sind Eigenzustände zum EW +1 der nicht-lokalen 6-QuBit

    Operatoren σ(1)x σ

    (2)x σ

    (3)x σ

    (4)x σ

    (5)x σ

    (6)x und σ

    (4)x σ

    (5)x σ

    (6)x σ

    (7)x σ

    (8)x σ

    (9)x

    Fehlerhafte/Phasenverschobene Zustände sind Eigenzustände zumEW -1.Wie bei beim Bit-Flip σ

    (1)z σ

    (2)z und σ

    (2)z σ

    (3)z das fehlerhafte Bit

    verraten haben, bestimmen diese Operationen den Cluster mitVorzeichenwechsel.

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    FehlerkorrekturZusammenfassung

    Prinzip eines QuantenalgorithmusLiteratur

    Prinzip eines Quantenalgorithmus

    Quantenregister präparieren

    Ein Quantenregister aus n QuBits wird in einen Ausgangszustand

    R =2n−1∑i=0

    αi |i〉 (27)

    präpariert. {|i〉} ist die Standardbasis und i eine Binärzahl mit nBit. Die Binärdarstellung von i ergibt den Zustand der einzelnenQuBits.

    Marcel Labbé-Laurent Algorithmen für Quantencomputer I

  • Grundlagen (Wiederholung)Quantenalgorithmen

    FehlerkorrekturZusammenfassung

    Prinzip eines QuantenalgorithmusLiteratur

    Prinzip eines Quantenalgorithmus

    Rechenschritte

    Veränderungen der Registerzustände werden durch unitäreTransformationen beschrieben. Zustände bleiben auf derBlochkugel.

    Operationen müssen stets umkehrbar sein, dazu dienen Hilfsbits.

    Als ein Rechenschritt zählt dabei eine lokale Transformation mitein oder zwei QuBits (praktische Gründe).

    Ziel ist das Erreichen eines eindeutigen Endzustand, d.h. hoheWahrscheinlichkeit für eben diesen.

    z.B. durch InterferenzAmplitudenverstärkung

    Marcel Labbé-Laurent Algorithmen für Quantencomputer I

  • Grundlagen (Wiederholung)Quantenalgorithmen

    FehlerkorrekturZusammenfassung

    Prinzip eines QuantenalgorithmusLiteratur

    Prinzip eines Quantenalgorithmus

    Messung

    Die Messung ist endgültige Operation, nicht-reversibel.

    Eine Messung in der Standardbasis bedeutet Messung derBitzustände. Messung ist lokal und zerstört die Superposition.

    Mit Wahrscheinlichkeit |αi |2 wird der Registerzustand |i〉gemessen.

    Nicht-lokale Operationen, für die der gesamte RegisterzustandEigenzustand ist, können die Superposition erhalten. Sie liefernaber nicht alle Informationen.

    Marcel Labbé-Laurent Algorithmen für Quantencomputer I

  • Grundlagen (Wiederholung)Quantenalgorithmen

    FehlerkorrekturZusammenfassung

    Prinzip eines QuantenalgorithmusLiteratur

    Literatur

    J. Audretsch.Verschränkte Systeme, chapter 12. Quantencomputer.Wiley-VCH Verlag, 2008.

    D. Bruß.Quanteninformationstheorie.Universität Düsseldorf, www.thphy.uni-duesseldorf.de/

    ~ls3/teaching/04-05QI/QI-Skriptum-050210.pdf, 2005.

    M. Homeister.Quantum Computing verstehen: Grundlagen - Anwendungen -Perspektiven.Computational Intelligence. Vieweg+Teubner, 2008.

    Marcel Labbé-Laurent Algorithmen für Quantencomputer I

    www.thphy.uni-duesseldorf.de/~ls3/teaching/04-05QI/QI-Skriptum-050210.pdfwww.thphy.uni-duesseldorf.de/~ls3/teaching/04-05QI/QI-Skriptum-050210.pdf

    Grundlagen (Wiederholung)QuBitRegisterGatter

    QuantenalgorithmenDeutsch-AlgorithmusDeutsch-Josza-AlgorithmusGrover-Algorithmus

    FehlerkorrekturBit-Flip-FehlerPhasen-Flip-Fehler

    ZusammenfassungPrinzip eines Quantenalgorithmus