Altbewährte · Migros Bio Garden kennzeichnet ökologische Produk te, die strengen, von der Migros...
Transcript of Altbewährte · Migros Bio Garden kennzeichnet ökologische Produk te, die strengen, von der Migros...
Stromsparen – Die Migros geht mit gutem Beispiel voran. Machen Sie auch mit? Seite 22
Fischfang – AltbewährteMethoden schonen Fischbestände. Die Migros machts vor. Seite 26
Wettbewerb – Finden Sie heraus, was zusammengehört, und gewinnen Sie! Seite 19
Liebe Leserin, lieber Leser
Was die Natur schafft, ist immer wieder erstaunlich und perfekt. Schleiereulen zum Beispiel hören und sehen auch nachts, können im Dunkeln mit ihren Krallen nach Mäusen greifen und fliegen völlig lautlos. Weshalb sie geräuschlos durch die Nacht flattern, hat die Wissenschaft erforscht: Der Federkranz am Kopf der Nachteulen sammelt den Schall, der durch die Flügelschläge entsteht. Solche Erkenntnisse sind oft Aus löser für technologischen Fortschritt. Das Wissen um die genialen Fähigkeiten der Schleiereulen inspirierte Ingenieure, darüber nachzudenken, wie man Flugzeuge oder Windräder leiser machen kann.
Wenn wir bereit sind, von der Natur zu lernen, wenn wir wissen, wie etwas funktioniert, und Zusammenhänge herstellen, können wir vieles nachhaltiger gestalten. Darum geht es auch in diesem Heft. Es enthält Tipps und Anregungen für den Alltag. Sie finden aber auch überraschende Zahlen und Zusammenhänge. Auf den ersten Blick ist doch erstaunlich, dass ein Mensch in Kamerun im Schnitt fünfmal mehr für Nahrungsmittel ausgibt als wir hier in der Schweiz. Nach kurzem Nachdenken erscheint das vermeintlich Abstruse jedoch logisch: Je höher das durchschnittliche Ein kommen, desto tiefer der prozentuale Anteil, der fürs Essen ausgegeben werden muss. Deshalb geben Schweizerinnen und Schweizer und die Amerikaner am wenigsten für Lebensmittel aus. Den Vergleich finden Sie auf Seite 14.
Nun wünsche ich Ihnen beim Lesen dieses Magazins viel Freude und Anregungen.
PS: Ich habe mich übrigens vom Rezept auf Seite 17 an regen lassen. Selbst mir, als Kochbanause, ist ein köst l iches Gericht aus buntem Sommergemüse gelungen. Nach haltig kochen muss wirklich nicht kompliziert sein
Herbert BolligerPräsident der Generaldirektion des MigrosGenossenschaftsBundes (MGB)
Fot
o: V
era
Har
tman
n
3 MIGROS – Nachhaltigkeitsmagazin 2013
www.renault.ch
NIE ZUVOR WAR EINEREVOLUTIONSO STILL.
JETZT BEI IHREM RENAULT PARTNER:DER NEUE RENAULT ZOE. 100% ELEKTRISCH.1 In Betrieb entstehen keine CO2-Emissionen. 2 Bei durchschnittlicher Fahrweise gemäss NEDC (New European Driving Cycle) ist mit einer vollen Batterieladung eine Reichweite von 210 km möglich (195 km mit 17-Zoll-Felgen). Die Reichweite ist abhängig von der Geschwindig-keit, der Aussentemperatur, der Topographie und dem Fahrstil. 3 Renault ZOE LIFE, 88 PS (65 kW), Katalogpreis Fr. 24100.– inkl. Wallbox (Fr. 1300.–). Energieverbrauch 16,3 kWh/100 km (Benzinäquivalent 1,8 l/100 km), CO2-Emissionen aus der Stromproduktion 18 g/km(Durchschnitt aller verkauften Neuwagen 153 g/km), Energieeffizienz-Kategorie A. Preis abgebildetes Modell (inkl. zusätzlicher Ausstattungen) Fr. 26700.–
EMISSIONSFREI 1
BIS ZU 210 KM REICHWEITE 2
AB FR. 24 100.– 3
EINFACH REVOLUTIONÄR.
Inhaltsverzeichnis Was konsumieren wir?
Cov
er: I
llust
rati
on: L
ucile
Pra
che,
Lis
a Sc
hwei
zer;
Fot
o: P
ia G
rim
bühl
erQ
uelle
n: H
aush
alts
budg
eter
hebu
ng B
unde
sam
t für
Sta
tist
ik, 2
010.
Dar
stel
lung
rec
hts:
Aus
wah
l/M
itte
lwer
t. D
arst
ellu
ng li
nks:
Ant
eil d
er A
usga
bena
rten
am
tot
alen
Kon
sum
ein
es H
aush
alts
.
Haben Sie sich schon einmal überlegt, wie viel Sie und Ihre Familie in einem Monat essen? Wissen Sie, wofür Sie Ihr Geld ausgeben? Und, wie sich diese Ausgaben über die Zeit verändert haben?
Reis 690 g
Teigwaren 1,8 kg
Brot 4,3 kg
Rindfleisch 900 g
Kalbfleisch 270 g
Schweinefleisch frisch oder tiefgekühlt 990 g
Geflügel 1,3 kg
Würste, Wurstwaren und Pasteten 1,5 kg
Fisch frisch oder tiefgekühlt 450 g
Meeresfrüchte frisch oder tiefgekühlt 170 g
Käse 2,5 kg
Rahm 9,8 dl
Butter 610 g
Olivenöl 3,2 dl
Zitronen 300 g
Orangen und übrige Zitrusfrüchte2,1 kg
Bananen1,6 kg
Äpfel2,4 kg
Beeren550 g
Trauben650 g
Grüne Salate und anderes Blattgemüse1,6 kg
Tomaten 1,4 kg
Zwiebeln630 g
Kartoffeln3,5 kg
Zucker 950 g
Konfitüren 450 g
Honig 150 g
Schokolade 840 g
Glace 580 g
Ê
Ê
Ê
1945 2010Steuern, Versicherungen und andere Transfer leistungen(1945 gab es allerdings weder AHV noch Pensionskassen)
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke
Wohnen und Energie
Bekleidung und Schuhe
Unterhaltung, Erholung, Kultur und Bildung
Verkehr
Übrige Ausgaben (z. B. Komm u ni kation, Möbel, Tabakware)
Wie geht man verantwortungsvoll mit Strom um?
Seite 22
Ê
Was alles in einem Brot steckt
Seite 12
Lebensmittelverschwendung gemeinsam bekämpfen
Seite 20
Ê
Mit gutem Gewissen Fisch essen
Seite 26Wettbewerb: Was gehört zusammen?
Seite 19Test: Konsumiere ich nachhaltig?
Seite 30
Ê
Ist nachhaltiges Kochen nicht kompliziert?
Seite 16 Was Lebensmittel wert sind
Seite 14
Ê
Tipps: Wo anfangen mit nachhaltig Leben?
Seite 10
Impressum Herausgeber: MigrosGenossenschaftsBund, Limmatstrasse 152, 8031 Zürich Publizistische Leitung: Monica Glisenti Redaktionelle Leitung: Christine Gaillet Texte/Produktion: Alexandra Stark Konzept & Gestaltung: MigrosMedien, Bruno Boll (CD), Petra Hennek Bildredaktion: Cornelia Thalmann, Eliane Stettler, Petra Hennek Druck: Swissprinters AG, Zofingen Papier: Holzfrei, FSCMix. Zur CO2Kompensation wird ein Projekt in Indien unterstützt. Juli 2013.
Was auf den Tisch kommtEin durchschnittlicher Haushalt ver-braucht pro Monat rund 100 Kilogramm Nahrungsmittel (inkl. Getränke). Was am häufigsten auf den Teller kommt, zeigt die Darstellung unten. Je grösser der Kreis, desto grösser ist der Anteil am Total der Nahrungs mittel.
Wofür wir unser Geld ausgebenEinem durchschnittlichen Haushalt stehen (vor Steuern und Abgaben) in der Schweiz 9619 Franken pro Monat zur Ver fügung. Wissen Sie, wie viel Sie für was ausgeben? Und wussten Sie, dass ein Haushalt 1945 jeden dritten Franken für Nahrungsmittel ausgegeben hat und heute noch knapp jeden vierzehnten?
Joghurt 3,0 kg
neutralDrucksache
No. 01-13-891660 – www.myclimate.org© myclimate – The Climate Protection Partnership
PERFORMANCE
7,4%
16,9%
19,3%
8,6%
7,2%
2,7%
37,9 %
18,5%
9,5%
5,8%
13,3%
2,2%
35,9%
14,8%
5 MIGROS – Nachhaltigkeitsmagazin 20134
Was ist Nachhaltigkeit?
Die Schnäppchenjägerin Warum viel Geld ausgeben, wenn es auch mit weniger geht? Die Schnäppchenjägerin setzt vor allem auf MBudget und schätzt es, dass die Migros mit Standards für ihre Lieferanten ganz grundsätzlich dafür sorgt, dass alle Produkte so fair und schonend wie möglich hergestellt werden.
Der Pragmatiker Preis/Leistung muss für ihn stimmen. Er kauft gerne Aktionen und saisonale, aus der Region stammende Gemüse und Früchte, die günstig sind. Das schafft finanziellen Spielraum für Produkte, die er mit gutem Gewissen konsumiert, weil sie fair produziert wurden oder er weiss, woher sie stammen, wie etwa ein TerraSuisseSchweinskotelett.
Die Bewusste Sie achtet auf das, was sie isst, kauft frisch ein und kocht oft selber. Wenn immer möglich, wählt sie BioProdukte. Qualität ist ihr wichtiger als der Preis. Sie will wissen, woher die Produkte kommen und unter welchen Bedingungen sie produziert wurden.
Labels und Standards für den Durchblick
Die Migros setzt sich für Mensch, Tier und Natur ein. Dieses Engagement spiegelt sich direkt im Sortiment wider. Die nachhaltigen
Labels zeigen, welche Produkte verträglich, besonders umweltschonend, tierfreundlich oder fair produziert werden.
Ê www.generationm.ch
Migros Biobedeutet nachhaltige Landwirt
schaft. Die Produzenten arbeiten in Kreisläufen mit der Natur,
verwenden nur natürliche Hilfsmittel, alle Tiere haben Auslauf.
Fairtrade Max Havelaarhilft, u. a. mit Mindestpreisen, die Armut in Entwicklungs
und Schwellenländern zu reduzieren.
UTZ Certifiedverhilft Bauern zu besseren Anbaumethoden. Diese schonen die natürlichen Ressourcen und sor
gen für höhere Einkommen.
TerraSuissesteht für eine naturnahe
Schweizer Landwirtschaft, tierfreundliche Haltung, minimalen Dünger und Spritzmitteleinsatz und die Schaffung von Lebensräumen für seltene Pflanzen
und Wildtiere.
Aus der Region. Für die Region. unterstützt lokale
Produzenten und steht für authentische Produktion.
MSC zeichnet Fische und Meeresfrüch
te aus nachhaltiger Wildfangfischerei aus.
ASCsteht für verantwortungsvolle
Zucht. Die Fische und Meeresfrüchte stammen aus kontrollierten und zertifizierten Kulturen.
AHA! kennzeichnet Produkte für Kunden mit Allergien und
Intoleranzen.
Migros Bio Cottonwird mit Rücksicht auf Mensch und Umwelt angebaut. Für lang
fristig fruchtbare Böden, sauberes Wasser und gesunde Menschen.
ECOgeprüfte Textilien bieten die Gewissheit, dass diese ökologisch,
sozialverträglich und rückverfolgbar produziert wurden.
Topten zeichnet besonders
energieeffiziente Produkte aus.
FSCengagiert sich weltweit für verantwortungsvolle Waldnutzung.
Migros Bio Gardenkennzeichnet ökologische Produkte, die strengen, von der Migros und vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau entwickel
ten Richtlinien unterliegen.
Approved by Climatop deklariert die klimafreundlichs
ten Produkte.
BSCIÜber diesen Verhaltenskodex
verlangt die Migros von all ihren Lieferanten, soziale Mindestanforderungen einzuhalten.
Nachhaltigkeit hat verschiedene Facetten. Dabei den Überblick zu behalten, ist nicht immer ganz einfach. Zum Glück helfen Labels und Apps beim Entscheiden.
Welcher Nachhaltigkeitstyp sind Sie? Drei MigrosKunden, drei ganz unterschiedliche Einkaufskörbe. Und trotzdem kaufen sie alle auf ihre Art nachhaltig ein.
Illu
stra
tion
: Lis
a Sc
hwei
zer
7 MIGROS – Nachhaltigkeitsmagazin 20136
Generation M – das Engagement der MigrosNachhaltigkeit ist für die Migros kein leeres Versprechen, sondern eine konkrete Verpflichtung den kommenden Generationen gegenüber.
Nachhaltiges und vorausschauendes Handeln hat bei der Migros Tradition. Der Gründer Gottlieb Duttweiler führte bereits 1944 die Klubschulen und 13 Jahre später das Kulturprozent ein. Vor 50 Jahren übernahm die MigrosTochter Aproz weltweit eine Pionierrolle im umweltschonenden Transport. Aproz und SBB Cargo bauten damals eine 135 Meter lange Brücke über die Rhône, um Bahntransporte zu ermöglichen. Respektvolles Handeln gegenüber Mensch, Tier und Umwelt steckt also in den Genen der Migros. Seit 2012 hat das Engagement einen Namen: «Generation M». Die Migros möchte, dass unsere Welt ein lebenswerter Ort
bleibt. Deshalb arbeitet sie seit eineinhalb Jahren mit konkreten Versprechen an Kinder. Die Versprechen decken wichtige Themen der Migros ab: Sie verpflichtet sich langfristig, die Umwelt zu
schützen, den nachhaltigen Konsum zu fördern, gegenüber Gesellschaft und Mitarbeitenden sozial und vorbildlich zu handeln und sich für einen gesunden Lebensstil einzusetzen. «Das erfordert ganz konkrete Massnahmen», sagt MigrosChef Herbert Bolliger, «denn das, was wir versprechen, ist messbar und kann jederzeit kontrolliert werden.» Zum Beispiel von Ihnen: Auf www.generationm.ch
sind die Versprechen sowie der Stand der Umsetzung aufgelistet. «Wir arbeiten hart am Erreichen unserer Ziele», sagt Bolliger. «Versprochen ist schliesslich versprochen!»
Und wer hilft mir beim Entscheiden?
Mit folgenden Apps für Ihr Smartphone finden Sie beim Einkaufen alle Antworten auf Ihre Fragen (Preis: Angabe ohne Gewähr).
WWF Ratgeber Ratgeber für umweltbewusstes Einkaufen (Fische & Meeresfrüchte, Saisontabelle für Früchte & Gemüse, Label, Geräte,
Licht, Restaurants).iPhone & Android / gratis
Zu gut für die Tonne!Schlägt Rezepte vor für Resten, nennt
Regeln für die Vermeidung von Lebensmittelabfällen, gibt Tipps für nach haltiges Einkaufen und verfügt über
eine praktische Einkaufsliste. iPhone & Android / gratis
Recycling MapFührt zu schweizweit über 12 000 Sammel
stellen für die verschiedensten Sammelgüter, inkl. Öffnungszeiten und Anfahrtsweg.
iPhone / gratis
M-GoDie aktuellen Topangebote der Migros
auf einen Blick. Planen Sie Ihren Einkauf mit der praktischen Liste, und informieren Sie sich über MigrosProdukte.
iPhone & Android / gratis
E-Nummern Sagt, was hinter den ENummern steckt, und gibt Auskunft über Farb und Konser
vierungsstoffe sowie Geschmacksverstärker.iPhone & Android / 4.00 Franken
Fair Fashion 2.0 Wie fair sind Kleider produziert? Zeigt,
wie sozial Bekleidungsfirmen sind, und hilft konkret bei der Suche
nach fair produzierter Kleidung. iPhone / gratis
Nachhaltiger Konsum ist ...
Illu
stra
tion
: Lis
a Sc
hwei
zer
8
Der Opel AmperA
www.opel.ch
Opel Ampera, Elektromotor mit Reichweiten-Verlängerung, 111 kW (150 PS), 5-Türer, Basispreis CHF 53’300.–, Kundenvorteil inkl. Eintauschprämie CHF 4’000.–, neuer Verkaufspreis CHF 49’300.–, 27 g/km CO2-Ausstoss, Verbrauch gesamt 1,2 l/100 km, energieeffizienzklasse A. Ø CO2-Ausstoss aller verkauften Neuwagen in CH = 153 g/km. 1 Gesamtreichweite aus Batterie- und Generatorbetrieb.
elektrisch voraus.
Weniger Emissionen, mehr Fahrspass: Der Opel Ampera überzeugt mit seinem revolutionären Antriebs konzept. In weniger als 10 Sekunden beschleunigt ihn sein effizienter Elektromotor geräuschlos von 0 auf 100 km/h, während der zuschaltbare Benzinmotor eine maximale Reichweite von mehr als 500 Kilometern garantiert.1 Unterwegs begeistert das innovative Elektro-auto mit extrem geringem Verbrauch, niedrigen CO2-Werten sowie futuristischem Hightech-Design und jeder Menge Komfort. Auf diese Weise ist der Ampera nicht nur ein Gewinn für Sie, sondern auch für die Umwelt.
Blitz im logo. Strom im tAnk.
Ampera 1/1, Motiv CHd, Format: 230x298 mm in „Generation M“182_OLCHKL13_230x298_Ampera_GenerationM_CHd.indd 1 15.05.13 10:04
Illu
stra
tion
: Dan
iela
Hau
ser,
iSt
ockp
hoto
Pflanzen Sie einheimische Wildblumen
Nutzen Sie Isolierpfannen oder den Dampfkochtopf
Platzieren Sie Ihre Gefriertruhe in einem
kühlen Raum
Vermeiden Sie StandbyBetrieb
Wählen Sie die Herdplatte passend zur
Pfannengrösse
Bevorzugen Sie saisonale Produkte
Reisen Sie im Zug durch Europa
Kaufen Sie nur, was Sie auch verbrauchen Essen Sie auch mal
vegetarisch
Kaufen Sie nachhaltigen Fisch
Lüften Sie kurz und intensiv
Nutzen Sie den öffentlichen
Verkehr
Wählen Sie einen effizienten Kühlschrank
Bevorzugen Sie Fleisch aus artgerechter Tierhaltung
Legen Sie Ihr Geld ökologisch
sinnvoll an
Trocknen Sie Ihre Wäsche an der
Wäscheleine
Verwenden Sie Lampen mit Energieeffizienzklasse A
Schliessen Sie im Winter nachts die
Läden
Steigen Sie auf papierlose Rechnungen um
Verwenden Sie Einkaufstaschen mehrmals
Nachhaltig leben ist ganz schön anspruchsvoll. Wir zeigen Ihnen, womit Sie am meisten bewirken können: Je grösser der Tipp geschrieben ist, desto besser nützt er der Umwelt. Auf www.wwf.ch/umwelttipps finden Sie noch viele mehr.
Quelle:
Wo soll ich anfangen?
11 MIGROS – Nachhaltigkeitsmagazin 201310
1 Weizensorten Es müssen ständig neue Getreidesorten gezüchtet werden. Nur so bleibt das Getreide robust, wirft einen guten Ertrag ab und lässt sich gut verarbeiten. Die MigrosTochterfirma JOWA ist die grösste Bäckerei der Schweiz und arbeitet eng mit der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope und den Getreidezüchtern auf Schloss Delley (FR) zusammen. Die JOWA verfügt über eine Abteilung, welche die neuen Getreidesorten analysiert. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit Züchtern, Bauern und Müllern.
2 Felder/Bauernhöfe Rund 3800 Bäuerinnen und Bauern in der Schweiz pflanzen für die Migros TerraSuisseGetreide an – auf naturnahe Art, ohne Fungizide und Insektizide.
Für die JOWA selbst werden 16 000 Hektaren Getreide gepflanzt, 2 Mal die Fläche des Zürichsees. Um 1 Haushalt 1 Jahr lang mit Brot zu versorgen, braucht es 100 Quadratmeter Anbaufläche.
3 Mühle In der Mühle wird das Getreide schonend gemahlen. Aus 1 Kilogramm Körner können 730 Gramm Mehl gemacht werden. Das reicht für 1 Kilogramm Brot.
4 Entwicklungsabteilung In der Entwicklungsabteilung werden neue Brotsorten kreiert und alte verfeinert. Soll das Brot luftig leicht oder vollwertig kompakt sein? Welche Grösse soll es haben? Wie muss es gebacken werden, damit es eine knusprige Kruste hat? Wie bleibt es lange frisch?
5 Bäckereien In den 126 MigrosHausbäckereien wird das Mehl zu täglich 200 Brotsorten verarbeitet. Je nach Region zu anderen Spezialitäten.
Filialen, die über keine eigene Hausbäckerei verfügen, erhalten das Brot aus einer der acht nahe gelegenen Regionalbäckereien.
Insgesamt sorgen 850 Bäcker und Konditoren für täglich frische Produkte. Die JOWA ist die grösste Ausbildnerin der Branche.
6 Krustenkranz Das beliebteste Brot in der Migros ist der Krustenkranz, der täglich rund 30 000 Mal gekauft wird.100 Gramm Krustenkranz enthalten im Durchschnitt 1,5 Gramm Fett, 11 Gramm Eiweiss und 50 Gramm Kohlenhydrate. Die Migros hilft, salzärmer zu essen. In den letzten Jahren wurde der durchschnittliche Brotsalzgehalt von 1,8 auf 1,5 Prozent gesenkt.
Wissen Sie, was alles in einem Brot steckt?Es gibt kaum ein alltäglicheres Produkt als Brot. Aber wissen Sie, was es alles braucht, bis so ein ganz normaler Krustenkranz, das in der Migros am häufigsten verkaufte Brot, im Regal liegt?
1
5
2 3 4
6
Illu
stra
tion
en: L
ieke
van
der
Vor
st
13 MIGROS – Nachhaltigkeitsmagazin 201312
Asien
Afrika
Nord und Zentralamerika
Südamerika
Europa
AustralienMexico22,7 %
Guatemala37,9 %
Nahrungsmittel, heisst es, seien bei uns teuer. In Franken und Rappen gerechnet stimmt das. Im Vergleich zu dem, was wir verdienen, geben wir aber sehr wenig dafür aus, ganz im Gegensatz zu anderen Ländern.
Australien10,7 %
Deutschland11,1 %
Kanada9,7 %
Dänemark 11,2 %
Niederlande 11,8 %
Finnland 12,0 %
Schweden12,4 %
Südkorea12,6 %
Spanien13,0 %
Norwegen 13,1 %
Frankreich13,3 %
Kamerun 46,9 %
Aserbaidschan 43,9 %
Belgien 14,3 %
Slowenien 14,3 %
USA6,7 % Italien
14,6 %
Portugal15,5 %
Japan14,7 %
Neuseeland14,7 %
Tschechische Republik15,7 %
Israel17,3 %
Lett land17,6 %
Griechen land17,6 %
Slowakische Republik17,7 %
Ungarn17,8 %
Südafrika19,4 %
Malaysia19,8 %
Estland20,0 %
Polen20,1 %
Bulgarien21,2 %
China21,3 %
Litauen21,4 %
Vietnam21,7 %
Türkei21,8 %Kroatien
22,6 %
Turkmenistan24,6 %
Pakistan41,7 %
Thailand31,6 %
Rumänien29,4 %
Indonesien31,9 %
Russland31,2 %
BosnienHerzegowina32,6 %
Mazedonien32,7 %
Tunesien35,5 %
Kasachstan35,7 %
Usbekistan31,2 %
Philippinen36,1 %
Algerien43,7 %
Marokko40,5 %
Ukraine38,2 %
Georgien40,8 %
Nigeria39,6 %
Ecuador22,2 %
Costa Rica23,5%
Dominikanische Republik24,8 %
Weiss russland41,4 %
Singapur 7,4 %
Österreich10,9 %
Vereinigtes Königreich9,4%
Irland 10,2 %
Je grösser der Kreis, desto mehr von ihrem Einkommen geben die privaten Haushalte im Schnitt für Essen zu Hause aus. Nicht für alle Länder sind Zahlen erhältlich.
Que
lle: U
SLan
dwir
tsch
afts
behö
rde
Fot
os: I
mag
e co
urte
sy o
f htt
p://
wor
ldco
inga
llery
.com
, iSt
ockp
hoto
Bolivien28,9 %
Peru36,6 %
Ägypten43,6 %
Kenia41,3 %
Wie viel geben wir für unser Essen aus?
Schweiz10,2 %
Jordanien40,4 %
Kolumbien18,7 %
Venezuela19,5 %
Chile16,3 %
Brasilien15,9 %
Uruguay18,4 %
Argentinien21,2 %
Taiwan13,1 %
Hongkong13,6 %
Indien26,3 %
Katar 12,3 %
Bahrain 14,1 %
SaudiArabien26,1 %
Vereinigte Arabische Emirate14,4 %
Kuwait18,6 %
Iran22,9 %
15 MIGROS – Nachhaltigkeitsmagazin 201314
Herbst-GemüseFür 4 Personen
8 Carciofini (MiniArtischocken)1 EL Zitronensaft
300 g Kürbis, z. B. Butternuss6 EL Zitronenöl
1 TL Chiliflocken1 TL Fleur de sel
Backofen auf 190 °C vorheizen. Carciofini bis auf die hellgrünen, leicht rötlichen Blätter rüsten.Carciofini halbieren. Schnittstellen
mit Zitronensaft einreiben, um Verfärbungen zu vermeiden. Kürbis in Scheiben schneiden.
Gemüse auf ein Blech legen und mit Zitronen öl beträufeln. Mit Chili flocken und Fleur de sel bestreuen. In der Ofenmitte ca. 20 Minuten
backen.
Tippmit Rohschinken:
Rohschinken darüberzupfen.
Winter-Gemüse Für 4 Personen
3 kleine Randen1 rote Zwiebel
2 Petersilienwurzel3 Zweige Rosmarin
5 EL Olivenöl2 EL HonigSalz, Pfeffer
Backofen auf 190 °C vorheizen. Randen in ca. 1 cm dicke Schnitze, Zwiebel in Ringe
schneiden. Petersilienwurzeln längs halbieren. Gemüse und Rosmarin auf ein Blech legen. Öl und Honig mischen. Mit
Salz und Pfeffer würzen. HonigÖlGemisch über das Gemüse giessen. In der
Ofenmitte ca. 30 Minuten backen.
Tippmit Speck-Gremolata:
Knoblauch und Kräuter hacken, mit Räucherspeckwürfeln mischen und
über das Gemüse streuen.
Nein, wie diese Rezepte beweisen! Was Saison hat, ist – richtig kombiniert – fein, umweltverträglich und ausgewogen.
Ist nachhaltiges Kochen nicht kompliziert?
Frühlings-GemüseFür 4 Personen
300 g grüne Spargeln300 g Bundkarotten
Salz2 frische Knoblauchknollen
1 Zitrone4 EL Olivenöl
1 TL Fleur de sel
Backofen auf 190 °C vorheizen. Spargeln von der Mitte her schälen. Enden frisch
anschneiden. Spargeln und Karotten in Salzwasser knapp weich kochen. Knoblauch
halbieren. Gemüse auf ein Blech legen. Zitrone in Scheiben schneiden und dazulegen. Alles mit Öl beträufeln und mit Fleur de sel bestreuen.
In der Ofenmitte ca. 15 Minuten braten. Tipp
mit Sprossen-Bärlauch-Quark: Einige Kräuter, z. B. Bärlauch oder Basilikum,
mit etwas Öl pürieren. Mit Quark mischen und mit Sprossen bestreuen.
Sommer-GemüseFür 4 Personen
1 Fenchel à ca. 300 g2 Zucchetti, z. B. gelb, grün
300 g Cherrytomaten am Zweig2 Knoblauchzehen
6 EL OlivenölSalz, Pfeffer
Backofen auf 190 °C vorheizen. Fenchel und Zucchetti in ca. 5 mm dicke Scheiben schneiden.
Fenchel, Zucchetti und Tomaten am Zweig auf ein Blech legen. Knoblauch zum Olivenöl pressen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Gemüse mit Knoblauchöl beträufeln. In der
Ofenmitte 15 bis 20 Minuten backen.
Tippmit Halloumikäse:
Halloumikäse in Stücke brechen und mit dem Gemüse mitbacken.
Rez
epte
: Sai
sonk
üche
, Dan
iel T
inem
bart
Fot
os: P
ia G
rim
bühl
er
17 MIGROS – Nachhaltigkeitsmagazin 201316
Per Telefon: Wählen Sie 0901 560 031 (1 Fr./Anruf ab Festnetz). Per SMS: Senden Sie ein SMS mit dem Text WETTBEWERB und dem Lösungswort sowie mit Ihrer Adresse an die Nummer 920 (1 Fr./SMS). Per Internet: www.migrosmagazin.ch/gluecksgriff. Einsendeschluss ist der 31. August 2013. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Keine Barauszahlung. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt.
5
R1 2 3 4 6 7 8 9 10 11 12
Ohne Huhn kein Ei. Ohne … kein … Finden Sie die weiteren Paare. Zu jeder Zahl passt ein Buchstabe. Tragen Sie die Lösung unten ein und gewinnen Sie!
Wettbewerb Was gehört zusammen?
Bild
: Jör
ger
Stau
ss
Zu gewinnen:
10 Tretvelos oder
10 Einkaufsgutscheine à
100 Franken
–
KinderschutzGemäss Schätzungen von Unicef werden jährlich mehrals zwei Millionen minderjährige Mädchen und Knabenzur Prostitution gezwungen. Sexuelle Ausbeutung vonKindern findet an vielen Urlaubsdestinationen in Südostasien, Lateinamerika, Afrika und Osteuropa statt.
Wir verurteilen jede Form von Gewalt an Kindern.Bereits im Jahr 2003 haben wir den Verhaltenskodexzum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutungim Tourismus unterzeichnet. Damit verpflichten wiruns zur Sensibilisierung und Aufklärung sowohl derReisenden als auch unserer Mitarbeiter und Partner.
Sexuelle Ausbeutung von Kindern ist ein Verbrechenund weltweit strafbar. Zeigen auch Sie Zivilcourage undmelden Sie Anhaltspunkte und Beweise für Verdächtiges Ihrer Reiseleitung–oder dem Schweizer Bundesamt für Polizei:www.stopchildsextourism.ch
Klimaneutral reisenDer Klimawandel zählt zu den zentralen Herausforderungen der heutigen Zeit. Auch das Fliegen verursachtEmissionen, die zur Klimaerwärmung beitragen. Deshalb ist es uns ein grosses Anliegen, unsere Kundenfür den Klimaschutz zu sensibilisieren.
Bei Buchungen in den Filialen sowie via Internet bieten wir Ihnen die Möglichkeit, sämtliche EmissionenIhrer Flüge zu kompensieren. Seit 2006 werden auchalle Flugemissionen unserer Geschäftsreisen kompensiert. Die Kompensationsgelder fliessen über dieSchweizer Stiftung Myclimate in ein Klimaschutzprojekt in Brasilien.
Leisten auch Sie einen Beitrag und kompensieren SieIhre Flugemissionen:http://hotelplan-suisse.myclimate.org
Nachhaltige HotelsZiel des NachhaltigkeitsLabels «Travelife» ist, dieUmwelt und Sozialstandards von Hotels auf derganzen Welt mit identischen Kriterien zu überprüfenund zu bewerten.
Wenn Sie sich für den Aufenthalt in einem «Travelife»zertifizierten Hotel entscheiden, können Sie sichersein, dass dort beispielsweise sparsam mit Wasser undStrom umgegangen wird. Zudem verpflichtet sich dasHotel, allen Mitarbeitenden schriftliche Arbeitsverträgeauszustellen, Mindestlöhne zu befolgen und das lokaleGewerbe zu berücksichtigen.
Buchen auch Sie Ihre nächsten Ferien in einer «Travelife»zertifizierten Unterkunft–Sie unterstützen dabeieine wertvolle Initiative von Hotels und Reiseveranstaltern, welche sich in zahlreichen Ländern und Regionenfür insgesamt 100 NachhaltigkeitsKriterien einsetzt.Selbstverständlich ist die Wahl eines solchen Hotels fürSie mit keinerlei zusätzlichen Kosten verbunden.
Weitere Informationen:www.travelifecollection.com
Reisenund Nac
hhaltigkeit
Dafür engagier
en wir uns!
Weitere Informationen zu unserem Engagement im Bereich Nachhaltigkeit finden Sie im Internet unter:www.hotelplan-suisse.ch/nachhaltigkeitBei Fragen kontaktieren Sie uns via EMail: [email protected]
22130569_HP_Nachhaltigkeit_MM_230x298_DFI.indd 1 29.04.13 15:06
19 MIGROS – Nachhaltigkeitsmagazin 2013
Das macht die Migros-Industrie:Weil jeder Verlust auch Kosten nach sich zieht, versucht die Migroseigene Industrie diesen möglichst gering zu halten. Dank modernsten Produktionsanlagen, geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und optimal aufeinander abgestimmten Prozessen gelingt dies. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Detailhandel und der MigrosIndustrie ermöglicht eine ideale Planung – sowohl der Mengen als auch des auf die Bedürfnisse der Kunden ausgerichteten Sortiments. Dadurch können Überschüsse vermieden werden. Enstehen dennoch Abfälle, werden sie grösstenteils als Tierfutter weiterverwertet. Ist dies aus gesetzlichen Gründen nicht möglich, landen die Abfälle in der Biogasanlage oder auf dem Kompost.
Das macht die Migros in den Läden:Eine ausgeklügelte Planung sowie die Abgabe an gemeinnützige Organisationen minimieren Verluste. 98,6 Prozent der MigrosLebensmittel in Läden und Gastronomie werden auch als Lebensmittel verwendet.
Was Sie machen können: Fast die Hälfte aller Abfälle stammt von Haushalten. Dagegen hilft: Bewusst einkaufen:– Vorräte kontrollieren, Einkauf planen. – Mehrmals wenig einkaufen statt ein Mal viel.– Kaufen Sie auch Gemüse mit Schönheitsfehlern. – Kaufen Sie saisonal/regional ein.Richtig lagern:– Lesen Sie die Lagerhinweise auf der Verpackung.– Haltbarkeitsdaten sind Mindestangaben!– Produkte in geeignete Verpackungen umfüllen.Sinnvoll verwerten: – Planen Sie einen «RestenTag» ein.Richtig entsorgen: Was nicht verschenkt, verfüttert oder kompostiert werden kann, gehört in den Abfall, nicht ins WC!
Entlang der gesamten Produktionskette gehen Nahrungsmittel verloren. Wir alle können unseren Beitrag dazu leisten, dass weniger weggeworfen werden muss.
100 % 96 % 85 % 82 % 67 %
2/3 Endkonsum
1/3 Abfälle
67 %
33 %
Illu
stra
tion
: Pri
ska
Wen
ger
Que
llen:
WW
F (A
ngab
en in
% d
er K
alor
ien,
ink
l. Im
port
e)/M
igro
s, F
AO
, Bru
no W
anne
r, L
ID
98,6 % als Lebensmittel genutzt (inkl. verbilligt/abgegeben an wohltätige Institutionen)
1,4 %nicht als Lebensmittel genutzt (davon: 0,2 % Tierfutter0,8 % Biogas0,1 % Kompost0,3 % Abfall)
Lebensmittel Migros total (2012)
Nahrungsmittelverschwendung – ein globales Problem.Wie in der Schweiz wird auch weltweit im Durchschnitt rund ein Drittel der Lebensmittel weggeworfen oder geht verloren. In Entwicklungsländern wegen schlechter Lagerung vor allem nach der Ernte, bei uns in den Industrieländern sind die Konsumenten und die verarbeitende Industrie hauptverantwortlich. Die Verluste sind bitter, denn die 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel würden kalorienmässig ausreichen, um rund 3,5 Milliarden Menschen zu ernähren.
Handel/KonsumAnbau/Verarbeitung/Lager/Transport
kg/Jahr300
200
100
0
Nordam
erika,
Ozeanien
Europa
Industria
lisiert
es Asien
Südameri
ka
Nordafr
ika, W
est/Z
entralasi
en
Afrika sü
dlich d
er Saha
ra
Süd un
d Südo
stasien
4 % 11 % 3 % 15 %
In den USA landet am meisten Essen auf dem Müll.ProKopfVerschwendung von Lebensmitteln
Nahrungsmittel auf dem Weg zum Konsumenten.
Nahrungsmittel, die an Tiere verfüttert werden, in die Biogasanlage, auf den Kompost oder in den Kehricht kommen.
Weltweit wird ein Drittel aller Lebensmittel weggeworfen. Lösen können wir das Problem nur gemeinsam.
Wie weniger verschwenden?
Landwirtschaft (inkl. Fleisch-, Milch-, Eier-produktion und Fischerei)
Lebensmittelindustrieund Grosshandel
Detailhandel und Gastronomie
Privat-haushalte
21 MIGROS – Nachhaltigkeitsmagazin 201320
Wie geht man verantwortungsvoll mit Strom um?
Aus Sonne Glace machenDie Migros spart nicht nur Energie, sie setzt immer häufiger auch auf alternative Energiequellen. Beim Glaceproduzenten Midor in Meilen zum Beispiel steht auf dem Dach eine Solaranlage. Mit dem selbst produzierten Strom wird die kalte Leckerei hergestellt.
Wer verbraucht wie viel Strom? Die Unternehmen brauchen in der Schweiz am meisten Strom, aber auch die Haushalte sind für einen Grossteil des Stromkonsums verantwortlich. Wenn alle Haushalte zusammen Strom sparen, lässt sich also durchaus etwas bewirken.
Stromverbrauch 2011 in der Schweiz nach Kundenkategorien:
32,8% Industrie, verarbeitendes Gewerbe
26,8% Dienst leistungen
8,1% Verkehr
30,6% Privathaushalte
1,7% Landwirtschaft, Gartenbau
Que
lle: S
chw
eize
risc
he E
lekt
rizi
täts
stat
isti
k 20
11
Damit lassen sich pro Jahr 2 580 000 «Seehund-Glacestängeli» produzieren.
Bei der Midor auf dem Dach sind 311 Solarpanels montiert.
Mit gutem Beispiel voran! Die Migros hat sich ein grosses Ziel gesetzt: Sie will bis 2020 ihren Stromverbrauch im Vergleich zu 2010 um 10 Prozent senken (orange Linie). Das, obschon sie weitere Filialen eröffnen und weiter wachsen wird. Wie ambitioniert das Ziel der Migros ist, zeigen die Szenarien des Bundes für die Entwicklung des gesamtschweizerischen Stromverbrauchs: Werden keine Massnahmen getroffen, entwickelt sich der Stromverbrauch entlang der grauen Linie, mit politischen Massnahmen entlang der blauen.
Wie sich der Stromverbrauch entwickelt hat (Schweiz total bis 2011, Migros bis 2012) und wie er sich weiter entwickeln könnte (ab 2012 für Migros: Zielgrösse; für Schweiz: Szenarien). Stromverbrauch im Jahr 2000 = 100 %.Il
lust
rati
on: R
inah
Lan
gQ
uelle
n (l
inke
Sei
te):
Mid
or, M
eteo
schw
eiz
(Dur
chsc
hnit
t 198
1–20
10)
Que
llen
(rec
hte
Seit
e): P
rogn
os, M
igro
s, B
unde
sam
t für
Ene
rgie Gesamtschweizerisch: Weiter wie bisher
Gesamtschweizerisch: Politische MassnahmenMigros
100 %
120 %
Wir versprechen Enzo, erneuerbare Energien zu fördern.
2000
2005
2010201
1201
2202
0
23 MIGROS – Nachhaltigkeitsmagazin 201322
Wie spart man richtig Strom?Mit System! Wie das geht, zeigt das Beispiel der MigrosStromsparer.
Die Checkliste, die sie nutzen, funktioniert auch für zu Hause!
1. Wo kann am meisten gespart werden? (Wo wird am meisten verbraucht?)
2. Was kann man tun?
3. Lohnt es sich finanziell, alte Geräte zu ersetzen?
So macht es die Migros in den Supermärkten:
1.
2. a) Effiziente Technologie einsetzen – (CO2Kühlgeräte, LEDLampen)
b) Sich richtig verhalten: – Betrieb nur dann, wenn nötig– Standby vermeiden– Lüftung gezielt einsetzen
c) Laufende Kontrolle: – Messungen zeigen, wie sich der Bedarf verändert, und
identifizieren Handlungsbedarf.
3. Abwägen: Neue Technologie ist effizienter. Ob es sich lohnt, hängt aber auch davon ab, wie lange die alte Maschine noch laufen würde.
Und so sparen Sie Strom wie die Migros:
1.
2. a) Effiziente Technologie einsetzen:– Sparsame Geräte mit mindestens Energieetikette A– Induktionsherde verbrauchen weniger Strom– Boilertemperatur auf 50 Grad einstellen– Energiespar und LEDLampen verwenden
b) Sich richtig verhalten:– Betrieb nur dann, wenn nötig– Standby vermeiden– Gezielt lüften– Duschen statt baden– Wäsche an der frischen Luft trocknen
c) Laufende Kontrolle:– Messgeräte kommen Stromfressern auf die Schliche (können bei
Energieberatungsstellen oder bei Gemeinden ausgeliehen werden).
3.In vielen Fällen ja, besonders wenn Ihr Gerät schon älter ist: Informieren Sie sich auf www.energieschweiz.ch, und wählen Sie unbedingt das effizienteste ToptenGerät. Ein moderner Kühlschrank braucht nur die Hälfte des Stroms, den ein zwölfjähriges Gerät benötigt.
Rund 50% Kühlung
Rund 25% Licht
Rund 25% Diverse Anlagen, Aufbackstation, Ausstellungsmodelleetc.
39% Heizung/Wasser
8% Waschen/Bügeln
9% Elektronik
8% Licht
8% Diverse andere Geräte
28% Kochen/Kühlen/Gefrieren
Illu
stra
tion
: Rin
ah L
ang
Que
lle: M
igro
s, e
nerg
yday
.ch
Mehr aufgeneration-m.ch
Wir versprechen Nick, unseren Stromverbrauch gegenüber 2010 bis Ende 2020um 10% zu reduzieren.
Die Migros senkt ihren Strombedarf in den Filialen und der Logistiksukzessive durch energieeffizientere Beleuchtungen und Kälteanlagenohne dadurch den gewohnten Einkaufskomfort einzuschränken.Mit diesem und zahlreichen weiteren verbindlichen Versprechenengagieren wir uns für die Generation von morgen.
24
¢
Indien
Sri Lanka
Malediven
Indischer Ozean
Male
1 und 2 Greenpeace setzt sich weltweit für die nachhaltige Angelrutenfischerei ein. Unser Besuch bei Fischern auf den Malediven zeigt, wie es funktioniert: Dort wird für die Migros neu rosa Thunfisch gefangen. Thunfische angelt man mit kleinen Köderfischen. Das Boot läuft abends um zehn Uhr aus. Nach einigen Stunden Fahrt findet die 17köpfige Crew auf offener See einen Schwarm Köderfische. Mithilfe von Licht werden sie angezogen, lebendig gefangen und in Wassertanks aufbewahrt. 3 und 4 Im Morgengrauen suchen die Fischer nach Thunfischschwärmen. Ist ein Schwarm gefunden, werden die
Köderfische ins Wasser geworfen. So entsteht für die Thunfische der Eindruck, dass ein Schwarm kleiner Fische vorbeischwimmt, die sie gerne fressen. Und schon hängen sie an der Angel! Die Männer – ausgerüstet mit Helm und Rute – ziehen einen Thunfisch nach dem anderen heraus. 5 und 6 Die Fischer sind stolz auf den guten Fang: Zusammen haben sie drei Tonnen Thunfisch (Echter Bonito) geangelt. 7 Die tiefgekühlten Fische werden am Hafen gelagert, bis sie weiterver arbeitet werden. 8 und 9 MigrosChef Herbert Bolliger überzeugt sich vor Ort über die Fangmethode, die für Genuss mit gutem Gewissen sorgt.
Thunfisch ist in der Schweiz beliebt. Jede zweite Dose stammt aus der Migros. Umso wichtiger ist es, dass die Migros als erste Händlerin rosa Thunfisch in Dosen anbietet, der mit der Angelrute gefangen wird und MSCzertifiziert ist. Mit der Angelruten fischerei wird Beifang vermieden, das MSCLabel garantiert die gesunde Grösse der Fisch bestände. Der rosa Thon in Öl ist das erste Produkt der MSCzertifizierten Angelrutenfischerei, weitere folgen bald.
1
5 6 7 8 9
2 3 4
Wie fängt man schonend Thunfisch?
Fot
os: M
onik
a F
lück
iger
, Get
tyIm
ages
(1)
27 MIGROS – Nachhaltigkeitsmagazin 201326
Feine Rezepte finden Sie in der Broschüre «100% nachhaltig». Die Broschüre ist an der Fischtheke grösserer Filialen erhältlich. Sie finden sie auch im Internet unter: Ê www.migros.ch/fisch
Echter Bonito (Katsuwonus pelamis)
80 – 110 cm8 – 10 kg
Aus dem Indischen Ozean, von den Malediven
Weisser Thunfisch (Thunnus alalunga)
100 – 150 cm bis zu 60 kg
Aus dem Ostpazifik
Kabeljau (Gadus morhua)
60 – 140 cm2,5 – 40 kg
Aus dem Nordostatlantik
Atlantischer Lachs (Salmo salar)
65 – 130 cm4 – 23 kg
Aus Zuchten in Schottland und Irland
Felchen (Coregonus spp.)
30 – 60 cm0,25 – 6 kg
In Schweizer Seen
Woher kommt mein Fisch?In der Migros gekaufte Fische und Meeresfrüchte mit Label können Sie guten Gewissens essen. Denn wir halten Schonzeiten ein und verkaufen keine Arten, die vom Aussterben bedroht sind.
Wir versprechen Moritz, dass bis 2020 unser Fischangebot aus nach-haltigen Quellen stammt.
Illu
stra
tion
: Joe
Tod
d St
anto
nQ
uelle
: Mic
arna
/Mig
ros.
Die
Her
kunf
t bez
ieht
si
ch a
uf d
as M
igro
sA
ngeb
ot m
it L
abel
.
Forelle (Oncorhynchus mykiss &
Salmo trutta)
45 – 80 cm0,25 – 10 kg
Aus Zuchten in der Schweiz, in Dänemark und Deutschland
Crevette – Giant Tiger Prawn
(Penaeus monodon)
20 – 30 cm60 – 300 g
Aus Zuchten in Vietnam, Bangladesch und
Indonesien
Tilapia (Tilapia rendalli)
30 – 60 cm0,8 – 3 kg
Aus Zuchten in Indonesien
Miesmuschel (Mytilus spp.)
5 – 8 cm
35 g
Von der holländischen und dänischen Küste, aus
Zuchten in Irland
Rotlachs (Oncorhynchus nerka)
45 – 85 cm 2,5 – 7,5 kg
Aus dem Nordpazifik
Makrele (Scomber scombrus)
30 – 50 cm0,5 – 3 kg
Aus dem Nordostatlantik
Pangasius (Pangasianodon hypophthalmus)
45 – 130 cm
1 – 40 kg
Aus Zuchten in Vietnam
ChumLachs(Oncorhynchus keta)
60 – 100 cmbis zu 16 kg
Aus dem Nordpazifik
ProfiTipps: Die Migros schult ihre 380 Fischverkäufer laufend. Einer von ihnen ist der ehe malige ProfiSkipper, Fischer und Schiffsmechaniker MickaelAnge Valluet. Was er Ihnen rät, lesen Sie im «MigrosMagazin». 100%100%100%
nachhaltig. nachhaltig. nachhaltig.
29 MIGROS – Nachhaltigkeitsmagazin 201328
Haben Sie das Zeug zum bewussten Konsumenten?
So geht es: 1. Fragen beantworten.
2. In der Tabelle die Punktzahl zur Antwort suchen.
3. Punkte zusammenzählen.4. Auswertung lesen.
1. Haben Sie ein schlechtes Gewissen,wenn Sie Esswaren wegwerfen?a) Ja.b) Ich kaufe so ein, dass ich nichts
wegwerfen muss.c) Nein.
2. Wissen Sie, wo die Produkteherkommen, die Sie kaufen?a) Ja. b) Nein.c) Ich schaue nicht extra, aber wenn es gross
draufsteht, lese ich es.
3. Verzichten Sie auf Produkte,weil sie nicht Saison sind,auch wenn Sie Lust drauf haben?a) Ja, das kommt öfters vor.b) Saison?!?c) Hin und wieder.
4. Auf was achten Sie,wenn Sie ein TShirt kaufen?a) Dass es gut aussieht.b) Ich achte auf Labels, die für soziale und
umweltfreundliche Produktion stehen.c) Ich informiere mich, aber wenn mir etwas
gefällt, kaufe ich es trotzdem.
5. Fahren Sie auf längeren Strecken mit dem Zug?a) Ich stehe lieber im Stau, als mich
im Zug zu drängeln.b) Ich nutze immer den öV, ausser ich muss
etwas Schweres transportieren.c) Wenn ich nicht sehr viel Zeit verliere, ja.
6. Wenn die Rüebli krumm sind,dann ...a) kauf ich die sicher nicht.b) kommt es auf meine Laune an.c) macht das keinen Unterschied. Rüebli sind
Rüebli.
7. Wie wichtig ist Ihnen der Preis eines Produkts?a) Ich kaufe immer das Billigste.b) Preis/Leistung muss stimmen.c) Für fair und ökologisch produzierte Waren
bin ich bereit, mehr zu bezahlen.
8. Wenn das Joghurt kurz vor demAblaufdatum ist ...a) kaufe ich es, weil es nur noch die Hälfte
kostet.b) kaufe ich es, weil ich weiss, dass ich es sehr
bald esse.c) kaufe ich es sicher nicht!
Auswertung 8–12 Punkte: Sie sind ein Profi! Wenn jemand weiss, wie man bewusst konsumiert, dann Sie! Weiter so!
13–17 Punkte: Sie sind ein ambitionierter Amateur. Das ist doch schon mal nicht schlecht! Zum Profi ist es nicht mehr weit: Mehr Informationen finden Sie auf Ê www.generationm.ch
18–24 Punkte: Sie haben Nachholbedarf! Starten Sie heute mit Ihrer neuen Karriere als bewusste Konsumentin, als bewusster Konsument. Alle notwendigen Infos finden Sie in diesem Magazin, auf Ê www.generationm.ch und unter Ê www.wwf.ch Viel Freude!
Tabelle
1 a = 2 2 a = 1 3 a = 1 4 a = 31 b = 1 2 b = 3 3 b = 3 4 b = 11 c = 3 2 c = 2 3 c = 2 4 c = 2 5 a = 3 6 a = 3 7 a = 3 8 a = 25 b = 1 6 b = 2 7 b = 2 8 b = 15 c = 2 6 c = 1 7 c = 1 8 c = 3 Il
lust
rati
on: K
athr
in F
rank
/Jut
ta F
rick
e Il
lust
rato
rs
30
Jetzt Abo bestellen unter
www.saison.ch/de/abooder 0848 877 833.
12 Ausgaben für nur Fr. 39.–12 Ausgaben für nur Fr. 39.–
Die Zwiebel, die auf Ihrem Küchenbrett liegt, wurde monatelang gehegt und gepflegt.Alles beginnt in den Händen des Gemüsebauers: Er kontrolliert den Setzling,
bevor das Pfl änzchen in die lockere Erde gebettet wird. Von nun an wird
die kleine Zwiebel von fl eissigen Arbeitern bewässert, gedüngt, belüftet und
gewärmt. Doch das alles reicht ihr nicht. So wird sie tagein, tagaus gehegt, bis
der Bauer einen braunen Schimmer über dem Feld erkennt. Die Knolle
muss jetzt möglichst schnell aus der Erde. Nach der Ernte wird die
Zwiebel während Tagen gleichmässig von allen Seiten getrocknet.
Geschickte Hände entfernen die äusseren Schalen, das Kraut
am Zwiebelhals wird vorsichtig abgeschnitten. Vom Bauer
ein letztes Mal blankpoliert, wird die Zwiebel ins Geschäft
geliefert. Dort zupft ihr eine Angestellte, überschüssige
Schalenreste ab.
Sorgen Sie dafür, dass die ganze
Arbeit nicht umsonst war. Machen
Sie etwas Gutes aus der Zwiebel:
Mit den Rezepten, Tipps und Hintergrund berichten
der Saisonküche.
Nachhaltigkeit 230x298_Zwiebel_D.indd 1 16.05.13 16:40
Mehr aufgeneration-m.ch
Wir versprechen Moritz, dass bis 2020 unserFischangebot aus nachhaltigen Quellen stammt.
Die Migros fördert Fische und Meeresfrüchte aus MSC-Wildfang sowieBio- und ASC-Zucht. So stammen bereits heute 9 von 10 Fischen ausnachhaltigen Quellen – und bis 2020 unser gesamtes Angebot. Mit diesemund zahlreichen weiteren verbindlichen Versprechen engagierenwir uns für die Generation von morgen.