Alterswohnzentrum Ruswil Geschäftsbericht 2016

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Alterswohnzentrum Ruswil Geschäftsbericht 2016

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Alterswohnzentrum Ruswil

Geschäftsbericht 2016

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Geschäftsbericht 2016

Inhaltsverzeichnis

Bericht des Verwaltungsrats 4

Bericht der Geschäftsführerin 6

Pflege und Betreuung 8

Verpflegung 10

Hauswirtschaft 12

Organigramm 13

Befragungsresultate 14

Eine Bewohnerin erzählt aus ihrem Leben 16

Mitarbeiterinnen-Portrait 18

Bewohnerinnen und Bewohner 19

Die Stiftung Alterswohnheim Ruswil 20

Aus- und Weiterbildungsabschlüsse 2016 21

Erfolgsrechnung 22

Bilanz 23

Anhang 24

Erläuterung zur Jahresrechnung 25

Jahresprogramm 2017 / 2018 26

Treue zum Betrieb 27

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Die Lebensdauer einer Immobilie beträgt zwischen 30 und 60 Jahre. Einige Gebäude sind auch nach 100 oder 200 Jahren noch im Einsatz, doch wurde in diesen Fällen in der Regel viel in die Erneuerung investiert oder die Räu-me entsprechen kaum mehr den Anforderungen.

Das langfristig zur Verfügung zu stellende Raumangebot eines Alterspflegeheimes ist eine der zentralen Aufga-ben des Verwaltungsrates und der Gemeinde. Nach der Sistierung des Projekts Schlossgarten wurde ein Len-kungsausschuss «Wohnen im Alter» eingesetzt, welcher sich generell mit diesem Thema auseinandersetzt und sich um neue Projekte kümmert. Als Präsident des Ver-waltungsrates präsidiere ich auch diesen Lenkungsaus-schuss. Mitglieder sind Theres Studer, Christine Moser, Cornelia Fischer, Eugen Amstutz und Rolf Marti. Wir ha-ben in einer umfangreichen Bestandsaufnahme ein Bild über die Wohnsituation in Ruswil erstellt und die Bedürf-nisse abgeklärt. Im Moment gibt es einige wichtige Pro-jekte, welche in nächster Zeit wieder einen Schritt weiter kommen werden: Anbindung Parkhaus Marktplatz, Er-neuerung Heizsystem, Angebot für stark demenzkranke Menschen, betreutes Wohnen, Sanierung bestehendes Heim u.a.

Rückblick

1990 wurde das bestehende Alterswohnheim in Betrieb genommen. Die Baukosten betrugen CHF 14.7 Mio. Am 24.9.2000 hat das Stimmvolk einen Anbau für 24 Zimmer für CHF 9.4 Mio. (zwischen Altersheim und Kantonss-trasse) abgelehnt. 2004 wurde der nordseitige Anbau mit einem zusätzlichen Lift und grösseren Aufenthalts-

räumen in Betrieb genommen. Die Kosten beliefen sich auf CHF 1.8 Mio. Kleinere Investitionen wurden auch in der Heizung und in der Umgebung vorgenommen. Eine Wohngruppe wurde zwischenzeitlich ausgelagert. Eine weitere Investition von CHF 4 Mio. fand 2013 statt, als westseitlich die Küche und weitere Räume angebaut wurden und das Restaurant erweitert wurde. Gleichzeitig wurden die Lüftungssysteme und andere zentrale Syste-me (Wäscherei usw.) erneuert.

Während mehrerer Jahre wurde ein neues Gebäude auf der Parzelle Surbrunnenmatte geplant. Der Stimmbürger hat am 11. September 2011 dem Planungskredit zuge-stimmt. Es war vorgesehen, Räume für eine Demenz-abteilung, ein Büro für die Spitex und 19 Wohnungen für betreutes Wohnen sowie allgemeine Aktivierungsräume zu erstellen. Das Projekt mit dem Namen Schlossgarten wurde dann jedoch vom Verwaltungsrat im Frühling 2013 sistiert. Die aufgrund der Planung erwartete Investition von CHF 16 Mio. schien nicht zu finanzieren zu sein.

Parkhaus Märtplatz

Wir sind periodisch mit den Planern des Parkhaus Märt-platz in Kontakt und haben unsere verschiedenen Be-dürfnisse eingebracht. Die aktuelle Parkplatzsituation ist unbefriedigend und wir sind überzeugt, dass eine Bewirtschaftung der Parkplätze in Ruswil notwendig ist. Uns liegt viel daran, dass durch das Parkhaus unser Heim auf- und nicht abgewertet wird.

Falls das Parkhaus wie geplant im Winter 2020 eröffnet werden kann, werden wir ab Sommer 2018 eine Baustelle haben. Im Moment verhandeln wir unter anderem über verschiedene Zugeständnisse vonseiten des Bauherrn: Parkierung vor unserem Eingang, genügend Platz, fuss-gängerfreundliche Wege beim Parkplatz, Emissionen und Zutritt während Bauphase, Lärmemissionen, Miet-kosten, Anbau Keller, allenfalls Wärmesonden für neues Heizsystem unterhalb Parkhaus, Erweiterung Parkhaus Surbrunnenmatte usw. Es liegen umfangreiche Vertrags-werke vor. Leider mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass der geplante Tunnel zum Objekt Schlossgarten, welchen wir dank dem Parkhaus viel günstiger zu bauen gehofft haben, zusammen mit dem Parkhaus kaum noch finanzi-ell tragbar erstellt werden kann. Abklärungen betreffend Mehrverkehr und Lärmemissionen auf der Zückenstrasse sind noch am Laufen.

Bericht des Verwaltungsrats

Immobilien – viele Projekte und Abhängigkeiten

André Hegglin, Verwaltungsratspräsident Erneuerung Heizsystem

Nicht im Lenkungsausschuss, aber im Verwaltungsrat wird das Thema Heizsystem behandelt. Grundsätzlich wäre Ruswil mit dem Waldangebot prädestiniert, um Schnitzel-heizungen zu betreiben. In den vergangenen Jahren hatten wir sehr viele Probleme mit der Heizung. Seit 18 Monaten haben wir jedoch derart grosse Probleme, dass wir die Holzheizung nicht mehr verwenden können. Wir haben die Kooperation Ruswil angefragt, ob sie allenfalls eine Holz-schnitzelheizung betreiben und uns mit Wärme beliefern will. Wir prüfen auch andere Heizlösungen.

Angebot für stark demenzkranke Menschen

Der Lenkungsausschuss ist überzeugt, dass die Ge-meinde Ruswil auch stark demenzkranken Personen ein Zuhause anbieten sollte. Der häufige Kontakt mit An-gehörigen und die Vertrautheit spielen gerade in dieser Lebensphase eine sehr wichtige Rolle. Das bedeutet, dass ein Raumangebot für rund 10 – 12 Personen inkl. Aufenthaltsräume und einer eigenen geschlossenen Aussenanlage möglichst nahe am oder im bestehenden Alterswohnzentrum notwendig ist. Falls das Angebot im Heim realisiert werden könnte, rechnen wir mit jährlichen Kosteneinsparungen beim Personal von rund CHF 100 000 gegenüber einer Lösung, welche vom Alterswohnzentrum getrennt zu stehen käme. Der Lenkungsausschuss prüft mögliche Varianten.

Angebot betreutes Wohnen

Die Nachfrage nach betreutem Wohnen in Ruswil ist gross. Beim Projekt Schlossgarte waren bereits für ei-nen grossen Teil der geplanten 19 Wohnungen konkrete

Anfragen vorhanden. Wir haben verschiedene Varianten geprüft und seit einem Jahr ist das Projekt blockiert, weil wir nicht etwas planen können, ohne zu wissen, ob nun ein Parkhaus auf dem Marktplatz realisiert wird oder nicht. Sobald die Baubewilligung des Parkhauses steht und andere Lösungen für die Demenzabteilug vorliegen, werden wir entscheiden, wie es mit dem Projekt Schloss-garten weitergeht.

Sanierung Schlossmatte

Da das Haus in der Zwischenzeit 26-jährig ist, haben wir eine Bestandesaufnahme erstellen lassen und uns wur-de aufgezeigt, dass wir für die nächsten Jahre mit rund CHF 4 Mio. Sanierungskosten zu rechnen haben, wenn wir das Heim in einem guten Zustand behalten wollen. Die Substanz des Gebäudes ist dank der Bauweise gut, so dass über einen Abbruch nicht nachgedacht werden muss. Dringend erneuert werden müssen die Böden im Aufenthaltsbereich der Abteilungen und in den Gängen, welche grosse Unebenheiten aufweisen. Aber auch die Fassade, das Dach, die elektrischen Anlagen usw. sind ins Alter gekommen.

Sie sehen – uns wird es nicht langweilig werden. Ich danke dem Lenkungsausschuss und allen anderen involvierten Personen, welche sich für die Projekte engagiert haben und noch engagieren werden. Leider geht es nicht immer so rasch und wir halten Sie auf dem Laufenden!

André HegglinVerwaltungsratspräsident

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Was ist uns wichtig im Alterswohnzentrum Ruswil? So ha-ben wir uns in der Kadersitzung den Leitgedanken zum Geschäftsbericht überlegt. Unsere Aufgabe und unser Ziel ist es, den Menschen, die bei uns dauerhaft oder vor-übergehend wohnen, ein möglichst gutes und angeneh-mes Leben zu ermöglichen. Und wenn es dann so weit ist, auch ein Abschiednehmen in Geborgen- und Sicherheit. Was sind dabei meine Aufgaben als Geschäftsführerin?

Bei den Erstgesprächen mit den Interessenten und Ange-hörigen möchte ich etwas erfahren über die momentane Lebenssituation. Wieso wird ein Umzug ins AWZ geplant? Was sind die Bedürfnisse und Ansprüche, und was kön-nen wir anbieten. Für mich ist es wichtig, Informationen dazu zu bekommen. Auch die Interessenten und deren Angehörige haben Fragen. Gerne gebe ich Auskunft und berate sie, wie ein Umzug gelingen kann. So eine Situation ist immer mit viel Unsicherheit und oftmals auch Angst verbunden. Es ist schön, wenn ich mit meinen Informati-onen und einem Rundgang im Haus die Anspannung ein klein wenig vermindern kann. Bei der Hausbesichtigung treffen wir oft auf bekannte Menschen, die schon im AWZ wohnen. Bei solchen Begegnungen ergeben sich schöne Gespräche und Anknüpfungspunkte, die den Entscheid etwas erleichtern können.

Wenn der alte Mensch bei uns wohnt, ist er Bewohner und Gast im AWZ. Er soll sich in seinem Einzelzimmer wohl und geborgen fühlen. Die Gestaltung des Raumes mit persönlichen Gegenständen hilft dabei. Glücklicherwei-se können wir Einzelzimmer anbieten. Mit regelmässigen Unterhaltsarbeiten erhalten wir den Wert des Hauses. Im vergangenen Jahr haben wir das Badezimmer auf dem Wohnbereich 1 erneuert. Die neue Pflegebadewanne,

ein Lichtspiel, passende Dekorationen und ein schönes Holzmöbel erzeugen eine Wellnessatmosphäre. Weiter haben wir wiederum zwölf neue Pflegebetten eingekauft. Im technischen Bereich ist die bestehende Telefonanlage durch eine moderne IP-Anlage ersetzt worden. Gleichzei-tig wurden auch der Bewohnerruf und die Alarmierung erneuert.

Was nützt die ganze Technik ohne die menschliche und fachliche Kompetenz? So ist es mir wichtig, dass auch die Mitarbeitenden sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen können. Sie sollen die nötigen Hilfsmittel für ihre Arbeit zur Verfügung haben und sich entfalten können. Wir bie-ten zahlreiche interne und externe Workshops, Lernwerk-stätten und Weiterbildungen an. So können sich die Mit-arbeitenden in verschiedene Themen vertiefen und den nötigen Schwung für den anspruchsvollen Arbeitsalltag holen. Eine prägnante Neuerung 2016 war die Umstellung auf die elektronische Pflegedokumentation. Ich war wirk-lich erstaunt, wie offen und geschickt die Pflegemitarbei-tenden dieses Projekt bewältigt haben.

Ein wichtiger Aspekt ist der Auftritt des Alterswohnzent-rums in der Öffentlichkeit. Unser Ziel ist es, das anspre-chende und einladende Haus und den Betrieb auch so zu vermitteln. Heute informieren sich viele Menschen oft und schnell über das Internet. Aus diesem Grund haben wir unsere Homepage letztes Jahr erneuert und mit nütz-lichen Informationen ergänzt.

Als öffentlich-rechtlicher und gemeinnütziger Betrieb stellen wir seit 2011 Plätze für Zivildienstleistende zur Ver-fügung. In den Arbeitsbereichen Betreuung, Reinigung/Hauswartung und Verpflegung leisten junge Männer re-gelmässig ihren Dienst.

Für den Bereich Betreuung verlangen wir eine Mindestein-satzdauer von sechs Monaten. Für diese Tätigkeit muss der Zivi mindestens einen Vorbereitungskurs der Zivil-dienstorganisation besuchen. Dauert der Einsatz länger, wird noch eine weitere Schulung verlangt. Für die anderen Bereiche verlangen wir eine Mindesteinsatzdauer von zwei Monaten.

In den vergangenen Jahren durften wir zahlreiche junge «Rusmeler» als Zivis im AWZ beschäftigen. Der Einsatz in der Hauswirtschaft/Hauswartung wird von den jungen Männern favorisiert. Auch der Einsatzplatz in der Verpfle-gung ist gut abgedeckt. Leider ist die Betreuungsarbeit etwas weniger gefragt. Die jungen Männer werden von den Bewohnenden und Mitarbeitenden immer sehr gut

Bericht der Geschäftsführerin

Menschen für Menschen

Cornelia Fischer, Geschäftsführerin

aufgenommen. Ab und zu lebt ein Grosselternteil der Zi-vis bei uns, was dann immer besonders schöne Kontakte und Begegnungen ermöglicht.

Wir erleben die Zivis fast ausschliesslich als sehr moti-vierte, interessierte und tatkräftige Arbeitskräfte. Mit ihrem Einsatz ermöglichen sie uns, Arbeiten anzugehen, die in der normalen Stellenbesetzung immer wieder verschoben werden müssen. Der Einsatz in der Betreuung beinhaltet Zeit für Gespräche, Spaziergänge, Spiele und Weiteres. Je nachdem, was gerade das Bedürfnis ist. So tragen die Zivildiensteinsätze zu einer guten Lebensqualität im AWZ bei.

Nach einem politischen Entscheid sind ab 2017 lange Einsätze nur noch im Betreuungsbereich möglich. An-scheinend waren die Hauswirtschaftseinsätze zu attrak-tiv … Immer wieder höre ich von den Zivildienstleisten-den, dass sie gerne etwas Sinnvolles tun. Sie schätzen

es auch, wenn ihr Dienstalltag ausgefüllt ist. So können die Zivildiensteinsätze im Alterswohnzentrum wirklich als eine Win-win-Situation bezeichnet werden.

Ich bedanke mich herzlich für alle Arbeiten und Diens-te, die für die Bewohnerinnen und Bewohner das AWZ geleistet werden, von den freiwilligen Mitarbeitenden, den Angehörigen und dem Stiftungsrat AWH. Für das grosse Engagement danke ich allen Mitarbeitenden, den Team- und Bereichsleitenden. Die Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsrat ist geprägt von Effizienz und Vertrauen. Vielen Dank! Und ein Dankeschön für die wertschätzende und kompetente Zusammenarbeit mit den Ärzten, Therapeuten, der Kirchen- und Gemeinde-behörde. Ich wünsche Ihnen allen weiterhin ein gutes und gelingendes Jahr.

Cornelia FischerGeschäftsführerin

Die regelmässigen Zivildienst- und Zivilschutzeinsätze sind eine willkommene und bereichernde Zeit für alle

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Familie und Gesellschaft im Wandel

Unsere Bewohner und Bewohnerinnen wuchsen zu ei-nem grossen Teil in Familien auf, die aus Eltern und meh-reren Kindern bestanden. Dann gehörten oft noch Gros-seltern, Onkel, Tanten und Bedienstete zum Haushalt. In so einem Grosshaushalt mussten sich alle an Regeln halten und tatkräftig mithelfen, sei es im Haushalt oder in der Landwirtschaft. Die Erwachsenen, allen voran der Vater, waren Autoritätspersonen und ihre Weisungen und Anordnungen wurden kaum infrage gestellt. Strafen, auch körperlicher Art, waren gängige Erziehungsmetho-den. In einer Grossfamilie war man aufeinander angewie-sen und es bedingte Rücksichtnahme von jedem Einzel-nen. Gleichzeitig war sie auch ein Ort der Geborgenheit.Im Alter bringt der dritte und vierte Lebensabschnitt für

viele Menschen wieder einschneidende Veränderungen. Der Lebenspartner stirbt, körperliche und geistige Gebre-chen schränken den gewohnten Lebensstil ein. Andere haben immer schon alleine gelebt und benötigen zuneh-mend Unterstützung in verschiedenen Lebensaktivitäten. Das ist der Moment, wo ein Umzug ins AWZ notwendig und sinnvoll ist.

Viele Pflegende, vor allem die jüngere Generation, wach-sen in Kleinfamilien, oft auch in Einelternfamilien oder in sogenannten Patchwork-Familien auf. Die Kinder sind der Mittelpunkt der Familie. Das Zusammenleben hat andere und vielleicht auch weniger strenge Regeln. Die Hausar-beit ist in Privathaushalten begrenzt und wird oft von den Eltern übernommen. Die Jugendlichen werden dazu erzo-gen, ihre Meinung kundzutun und Lehrmeinungen infrage zu stellen.

Im Alterswohnzentrum Ruswil treffen dann diese Genera-tionen aufeinander. Die einen sind als Pflegemitarbeiten-de und Lernende angestellt, die andern werden als Be-wohner innen und Bewohner betreut und gepflegt. So sind Altersunterschiede bis über 70 Jahre keine Seltenheit!

Familiäre Atmosphäre auf den Wohnbereichen ermöglichen

Die unterschiedlichen biografischen und gesellschaftli-chen Hintergründe sind im Alltag eine Herausforderung und setzen viel Einfühlungsvermögen und Fachkompe-tenz voraus. Die jungen Mitarbeitenden werden von den Bewohnern fast immer sehr gut aufgenommen. So wie in

Bericht der Leiterin Pflege und Betreuung

Familiäre Atmosphäre mit kompetenten Berufsleuten

Kathrin Segattini, Leiterin Pflege und Betreuung

den Familien die Enkel eine guten Zugang zu den Gross-eltern haben und geschätzt werden.

Auf den Wohnbereichen sind die Pflege- und Betreu-ungsteams darauf bedacht, eine familiäre Atmosphäre zu schaffen, sodass sich die Bewohnerinnen und Bewohner wohl und «zu Hause» fühlen können.

Eine fachgerechte Unterstützung bei der Pflege mit viel Einfühlungsvermögen unter Einbezug der Gewohnheiten des Bewohners führt zum Wohlbefinden. Dabei respek-tieren wir die Intim- und Privatsphäre der Bewohnenden. Noch vorhandene Fähigkeiten werden eingesetzt, sodass sie nicht verloren gehen und damit das Selbstwertgefühl gestärkt wird.

Zu den Mahlzeiten kommen die Bewohnerinnen und Be-wohner, welche nicht ins Restaurant gehen können, an einen der Familientische auf den Wohnbereichen. Diese wurden sorgfältig gedeckt; unterschiedlich an Werktagen und Sonn- und Feiertagen. Bei Unterstützungsbedarf sitzt eine Mitarbeiterin beim Bewohner, der Bewohnerin und nimmt auch an den Gesprächen teil. Das Essen wird vor den Augen der Bewohner und Bewohnerinnen frisch aus dem Warmhaltewagen geschöpft. Kurzfristige Wünsche können so noch berücksichtigt werden.

Gemeinsam backen, jassen, spielen, lesen, turnen, Be-such der Messe oder des Rosenkranzgebets – an diesen Aktivitäten kann im Treffpunkt, im Restaurant, in der Ka-pelle oder auch auf den Wohnbereichen teilgenommen werden. Viele Bewohnerinnen und Bewohner nehmen rege an verschiedenen Angeboten teil, egal ob sie Unter-

stützung brauchen oder selbstständig sind. Es gibt immer wieder Gelegenheiten, wo verschiedene Generationen miteinander etwas unternehmen. Gerne gesellen sich da auch Angehörige, Freunde und Bekannte dazu.

Die individuell eingerichteten Zimmer sind Orte des Rück-zuges und der Ruhe. Auf Wunsch halten sich die Bewoh-nerinnen und Bewohner dort auf. Hier können sie ihre Be-suche im privaten Rahmen empfangen, Hobbys pflegen oder einfach «da sein».

Dank

Damit wir diese Atmosphäre pflegen können, braucht es Mitarbeitende, welche ein sehr gutes Fachwissen haben. Gepaart mit einer hohen Sozialkompetenz und dem Wil-len, sich nicht nur als Mitarbeitende, sondern als Person einzubringen, erbringen sie täglich eine wertvolle Leis-tung. Dafür gebührt ihnen ein riesiges Dankeschön.

Kathrin SegattiniLeiterin Pflege und Betreuung

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Das Essen ist für jeden Menschen ein wichtiger Teil im Ta-gesablauf. Die Gelüste und Geschmäcker können je nach Tagesverfassung, Gesundheitszustand und körperlicher Tätigkeit sehr variieren.

Für den Verpflegungsbereich ist es wichtig, offene Türen und Ohren zu haben. Wenn Bewohnende und Mitarbei-tende ein Anliegen oder einen Wunsch haben, können sie in die Küche kommen und ihr Bedürfnis direkt an das Kü-chenteam weitergeben. Ausser während der Servicezei-ten. Da wird ein Termin vereinbart, um dann in aller Ruhe ein Gespräch führen zu können und nach Lösungen zu suchen. Nach Möglichkeit versuchen wir die verschiede-nen Wünsche zu erfüllen. Oft reicht es auch, der Person einige Minuten Zeit zu widmen und aktiv zuzuhören. So kommt es vor, dass neben dem vordergründigen Essens-wunsch oder einer Reklamation noch andere belastende Aspekte zutage treten.

Kompetente Berufsleute liegen uns sehr am Herzen. In unserem zehnköpfigen Team mit insgesamt 690 Stellen-prozenten arbeiten vier ausgebildete Köchinnen/Köche, davon zwei Personen mit Diätkochausbildung, dazu zwei Lehrlinge und vier erfahrene Küchenmitarbeiterinnen. Um den Speiseplan immer wieder mit neuen Menüs zu bereichern, führen wir alle acht Wochen ein sogenanntes Küchenatelier durch. Alle Berufsfachpersonen erproben an diesem Nachmittag neue Kreationen zu einem vorge-gebenen Thema.

Damit das Essen auch gut schmeckt, soll es in einer motivierten Atmosphäre mit Hingabe gekocht werden. Deshalb ist es wichtig, ein gutes Arbeitsklima zu pflegen. Eine offene Feedbackkultur ist die Grundlage dazu. Wir

sind eine aufgestellte Gruppe, und es wird viel zusam-men gelacht. Als langjähriges Team sind wir leistungs-stark, da jeder weiss, wie der andere funktioniert. Ohne viele Worte arbeiten wir Hand in Hand, und jeder denkt mit. Den Teamzusammenhalt stärken wir ausserdem mit regelmässigen gesellschaftlichen Anlässen. So dürfen wir in unserem Team auf eine durchschnittliche Anstellungs-dauer von 13 Jahren zählen.

Wichtig für uns ist auch der Kontakt zu den Bewohne-rinnen und Bewohnern. Regelmässig geht ein Küchen-mitarbeiter auf die Wohnbereiche zum Schöpfen, um so den Kontakt zu den Bewohnern zu pflegen. Mindestens einmal pro Woche gehe ich bei allen vorbei, um über die Zufriedenheit mit dem Essen nachzufragen. Bei dieser Gelegenheit kommen oft auch Wünsche und Anregun-gen, die ich nach Möglichkeit in die Menüplanung aufneh-me. Kleine Wünsche versucht das Küchenteam immer zu erfüllen. Sei es ein rohes Ei, damit der Bewohner selber ein Spiegelei machen kann, oder eine «Kümmiwurscht», die man/frau von früher kennt.

Eine familiäre Atmosphäre entsteht in der Rüstgruppe der Bewohnerinnen und Bewohner. Mehrmals wöchentlich bringen wir Äpfel, Rüebli und Kartoffeln zum Schälen und Schneiden in den Treffpunkt. Die Äpfel und Rüebli neh-men wir am Vorabend aus dem Kühlraum, damit sie nicht zu kalt sind zum Schälen. Die Frauen und Männer sitzen rund um den Tisch und schälen und schneiden unter der fachmännischen Betreuung der Treffpunktmitarbeiterin-nen. Während des Schälens wird diskutiert und über alte Rezepte gefachsimpelt. So entstehen immer wieder span-nende Geschichten. Das geschälte Obst und Gemüse wird von Bewohnerinnen in die Küche gebracht. Bei dieser Gelegenheit können sie schon mal in die Töpfe schauen und den feinen Küchenduft schnuppern. Interessant ist für sie auch immer, kurz dem emsigen Treiben der Köche zuzuschauen.

Franz BucheliLeiter Verpflegung

Bericht des Leiters Verpflegung

Was uns wichtig ist

Franz Bucheli, Leiter Verpflegung

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Wenn ich das Wort Hauswirtschaft trenne in Haus und Wirtschaft, habe ich zwei Wörter, die viel Aussagekraft haben. Haus bedeutet Schutz, Heim, Wohlbefinden und Vertrauen. Wirtschaft, auch Ökonomie genannt, besteht aus Personen, welche die im Haus anfallenden Arbeiten professionell und fachgerecht ausführen.

Die Arbeiten bei uns im Alterswohnzentrum sind vielfältig, abwechslungsreich und erfordern einiges an Eigenverant-wortung und Sozialkompetenz seitens der Mitarbeiterin-nen. So sind sie innerhalb der Reinigung im ganz persön-lichen und privaten Zuhause unserer Bewohnerinnen und Bewohner, in der Lingerie wird die persönliche Wäsche gewaschen und aufbereitet. Im Restaurant finden viele Begegnungen statt, sei es mit unseren Bewohnerinnen und Bewohnern oder mit Angehörigen und Gästen. Unse-re Bewohnerinnen und Bewohner sollen und dürfen Ver-trauen in uns und unsere Arbeit haben. Wir wollen unseren Beitrag leisten, damit sich unsere Bewohnerinnen und Be-wohner bei uns zu Hause fühlen. Wir nehmen uns Zeit für einen Schwatz oder eine kleinere Hilfeleistung, helfen, wo immer wir können.

Mit einer wertschätzenden und respektvollen Haltung geht vieles einfacher. Vertrauen ist einer der Schlüssel, zum guten Funktionieren untereinander in der Hauswirt-schaft sowie auch im Kontakt mit allen anderen Menschen im AZW. Wir sind wie eine «Grossfamilie», welche jedoch zusammenarbeitet. Wir helfen einander aus, wenn die Zeit knapp wird, übernehmen Dienste, wenn jemand verhin-dert ist, oder teilen uns auf, damit alle Arbeiten erledigt werden können. Das Miteinander wird bei uns grossge-schrieben, auch höre ich oft den Satz, wir sind ein Team, da hilft man sich gegenseitig! Da gehören Lachen, Freu-

de und Wohlsein dazu, wie auch Konflikte oder Missver-ständnisse. Da braucht es dann ein klärendes Gespräch und die Offenheit beider Seiten, das «Problem» aus der Welt zu schaffen.

Das ganze Hauswirtschaftsteam umfasst 21 Mitarbeiterin-nen, davon 2 Lernende. Wir sind ein reines Frauenteam, das sich rund 14 Vollstellen teilt. Die meisten meiner Mit-arbeiterinnen arbeiten seit vielen Jahren bei uns in einem Teilzeitpensum, damit sie Beruf und Familie vereinbaren können. Dass das funktioniert und machbar ist, zeigt der geringe Personalwechsel. Wir sind als Arbeitgeber jedoch auch herausgefordert, die ideale Mischung zu finden und den Anforderungen beider Seiten gerecht zu werden. Die meisten Mitarbeiterinnen mit Familie haben «ihren» festen Wochentag ohne Einsatz bei uns. Nach Möglichkeit gehe ich auch auf andere Familien-Anliegen ein. Es ist ein Ge-ben und Nehmen, dafür kann ich bei einem unvorherge-sehenen Einsatz immer wieder auf ihre Mitarbeit zählen.

Wir fördern unseren Zusammenhalt auch in den gemein-samen Arbeits-Pausen, bei Einladungen zu Geburtstags-feiern, dem jährlich stattfindenden Teamausflug oder ein-fach bei einem Gespräch. Das Team vom Technischen Dienst kommt auch immer wieder gerne mit uns auf den Teamausflug oder zu einer Geburtstagseinladung. Das fördert auch die bereichsinterne Zusammenarbeit.

Da es in einem reinem Frauenteam auch Männerpower braucht, bereichern unseren Arbeitsalltag auch immer wieder junge Männer, welche den Zivildienst-Einsatz bei uns absolvieren. Sie sind morgens bei uns im Hausdienst und am Nachmittag im Technischen Dienst. Sie kommen gerne und können auch vieles erlernen und mitnehmen, was sie später für den ersten eigenen Haushalt gebrau-chen können.

Wir sind bereit, die täglichen Herausforderungen im AWZ weiterhin professionell und familiär anzunehmen. Mitein-ander gelingt vieles besser!

Bernadette HüslerLeiterin Hauswirtschaft

Bericht der Leiterin Hauswirtschaft

Professionell und familiär zugleich

Bernadette Hüsler, Leiterin Hauswirtschaft Statistische Zahlen per November 2016

Organigramm

Öffentlich-rechtliche Körperschaft*Kadermitglieder

VerpflegungBereichsleiterBucheli Franz*

KücheSpülerei

Restaurant /Essen

1.OG / EGTeamleiterin

Bachmann Fabienne

2.OGTeamleiterin

Liniger Dominique

3.OGTeamleiterinMuri Marta

Nachtdienst

Hausdienst

Lingerie

HauswirtschaftBereichsleiterin

Hüsler Bernadette*

ZentrumsleitungGeschäftsführerin

Fischer Cornelia

VerwaltungsratHegglin André, Präsident

Portmann Cäsar, VizepräsidentAmstutz EugenFurrer Christoph

Wolfisberg Lütolf Irene

Pflege und BetreuungBereichsleiterinSegattini Kathrin*

Techn. DienstHauswart

Albisser Tony

AdministrationStützpunkt

Wagner Gabi

Aktivierung/Alltagsgestaltung

PflegeexpertinRuth Wicki

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Regelmässig werden im Alterswohnzentrum Ruswil Be-fragungen der Bewohner, deren Angehöriger und der Mitarbeitenden im Rahmen des Qualitätsmanagements durchgeführt. Die Firma Qualis evaluation GmbH konnte mit 52 von 71 Bewohnerinnen und Bewohnern mündliche Interviews führen. Die Bewohnerbefragung fand zu den folgenden Themenbereichen statt:

� Pflege/Betreuung � Ärzte � Essen � Zimmer � Zusammenleben unter Mitbewohnern � Aktivitäten � Wohlbefinden � Mitbestimmung und Infrastruktur

Die Resultate wurden mit 22 Heimen derselben Grösse und mit der Befragung 2013 verglichen. Mit grosser Ge-nugtuung darf das AWZ zur Kenntnis nehmen, dass die Bewohnerinnen und Bewohner die Pflege und Betreuung, das Zusammenleben und die Zimmer als sehr kompe-tent, angenehm und gut einstufen. Dies zeigt sich auch im externen Vergleich, sodass das AWZ zu den besten Betrieben gehört. Im Vergleich mit der letzten Befragung vor drei Jahren zeigen sich sehr grosse Entwicklungen im Bereich Essen und Pflege/Betreuung. Was diesmal wie-derum sehr deutlich wurde, ist die sehr gute Einbettung in die Dorfgesellschaft. Die Bewohnenden schätzen die ausserordentlich häufigen Besuche der Angehörigen und Bekannten enorm. Sie fühlen sich bestimmt auch deshalb so wohl und zufrieden im AWZ. Aufgrund der hohen Pfle-gebedürftigkeit können einige Personen nicht genügend an den Aktivitäten des Treffpunktes teilnehmen. Deshalb werden in Zukunft entsprechende Aktivitäten auch auf den Wohnbereichen angeboten.

Die Angehörigen wurden schriftlich befragt. Ihre Antwor-ten spiegeln die hohe Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner wider. Die Angehörigen fühlen sich wäh-rend der Besuche sehr wohl und willkommen. Sie schät-zen die gute und kompetente Pflege. Sie bemerken aber auch den hohen Unterstützungsbedarf der Bewohnen-den, besonders die Mithilfe beim Essen. Diese Aufgabe erfordert sehr viel Zeit. Deshalb wird das Pflegepersonal nun vom Küchen- und Serviceteam beim Schöpfen und Servieren unterstützt. Sehr geschätzt werden der Aussen-bereich mit dem neuen Gartenteil und das angenehme Restaurant. Die Kontakte, das Zusammenleben im AWZ und die verschiedenen Unterhaltungsangebote und Ak-tivitäten werden ebenfalls sehr positiv wahrgenommen. Die Rückmeldungen der Mitarbeitenden waren insgesamt so positiv, dass die Exellence-Auswertung gemacht wur-de. Das heisst, das AWZ wurde in der Frage nach der Zufriedenheit mit der Arbeitgeberin nur mit den besten Heimen verglichen. Fast zu 100% sind die Mitarbeitenden stolz darauf, im AWZ tätig zu sein! Was ihnen fehlt, ist ein angenehmer Personalaufenthaltsraum.

Der Betrieb erfordert von den Mitarbeitenden aller Stufen und Bereiche täglich eine hohe Kommunikationskompe-tenz. Dieses Thema wird im kommenden Jahr auch wie-der in verschiedenen Formen in die interne Weiterbildung aufgenommen.

Die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Mitarbeiten-den wurden im August und November über die Resultate informiert. Den Angehörigen sind am Informationsabend vom 10. Januar 2017 die Ergebnisse ausführlicher darge-legt worden. Für die Rückmeldungen bedanken sich die Geschäftsführung und der Verwaltungsrat ganz herzlich. Sie sind bestrebt, den guten Stand und die hohe Zufrie-denheit nicht nur zu halten, sondern auch stetig weiterzu-entwickeln.

Bewohnerbefragung

Gesamtzufriedenheit Institution total

Ihre Institution 1.50

Alle mittelgrossen Institutionen (60 – 100 Bewohner) 1.31

Differenz + 0.19

Angehörigenbefragung

Gesamtzufriedenheit (in %) Institution total

AW Ruswil 87.1 %

Alle kleinen Inst. (CH-BM) 85.7 %

Differenz + 1.4 %

Mitarbeitendengruppe

Gesamtzufriedenheit (in %) Institution total

AW Ruswil 88.9 %

Alle mittelgrossen Institutionen (CH-BM) 83.9 %

Differenz + 5.0 %

Bericht Befragungsresultate

Sehr hohe Zufriedenheit und Wohlbefinden im AWZBericht Befragungsresultate

Zusammenfassung der Messungen

Bewohnerausflug in Toni‘s Zoo nach Rothenburg

Trend: Positiv

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Josefine Delp-Stadelmann erblickte das Licht der Welt am 3. September 1927 auf dem Hof Unterstäublig im Ortsteil Werthenstein der Gemeinde Ruswil. Sie wuchs mit ihrer älteren Schwester und den jüngeren Zwillingsbrüdern auf. Die unbeschwerte Kindheit wurde abrupt beendet, als die Familie ihre geliebte Mutter verlor. Damals war Josefine fünf Jahre alt und das Leid war unbeschreiblich gross. Nach drei Jahren wurde ihr und ihren Geschwistern wie-der ein liebes Muetti geschenkt. Die Freude war gross, als später noch eine Schwester dazukam und die Familie komplett machte.

Nach der obligatorischen Schulzeit war es dank der Mut-ter den Kindern vergönnt, eine Ausbildung zu machen, was zu der damaligen Zeit nicht selbstverständlich war. Josefine zeigte schon früh Interesse an sozialen Berufen, besonders am Pflegeberuf. Im Liebfrauenhof, Zug, absol-vierte sie ein Jahr lang einen Kurs für häusliche Kranken-pflege. Das Erlernte konnte Josefine dann in ihrer ersten Stelle als Gemeindekrankenschwester in Ruswil mit viel Herzblut anwenden.

Es ist sehr eindrücklich, wenn Josefine Delb von ihrer Zeit als Gemeindekrankenschwester erzählt. Mit dem eigenen Velo und bei jeder Witterung war sie in der ganzen weit-läufigen Gemeinde Ruswil unterwegs. Neben der Arbeit als Krankenpflegerin verrichtete Josefine auch die Arbei-ten der Familienhelferin. In der Nacht war sie oft in der Rüttmatt anzutreffen, wo sie Nachtwachen machte und sterbende Menschen begleitete. Drei bis vier Stunden

Schlaf waren keine Seltenheit und mussten ihr bei diesem Pensum genügen. Josefine war dankbar, als sie in den Besitz einer Vespa kam und somit viel Zeit und Kraft für ihre Einsätze sparen konnte. Voller Stolz erzählt sie, wie sie damals für die Vespa-Prüfung nach Schüpfheim gehen musste. Mit ihr waren noch sechs Burschen angemeldet. Sie hat die Prüfung als Einzige bestanden. Trotz der neu gewonnenen Mobilität war Josefine froh, als sie tatkräftige Unterstützung von einer Familienhelferin bekam.

Auf Empfehlung von Doktor Suppiger absolvierte Jose-fine eine Weiterbildung für Massage und Heilgymnastik in Innsbruck, was ihren Tätigkeitsbereich erweiterte. Sie lernte Auto fahren und war nun glückliche Besitzerin eines VW-Käfers.

Josefine lernte sehr gerne immer wieder etwas Neues dazu. So kam es, dass sie in Zürich ein zusätzliches Dip-lom für Schwangerschaftsgymnastik erwarb. Sie war die erste Frau im Kanton Luzern mit diesem Diplom, sozusa-gen Pionierin in diesem Gebiet. Das Angebot der Schwan-gerschaftsgymnastik in Ruswil schlug wie eine Bombe ein. Weil kein geeigneter Raum für dieses Angebot zur Verfügung stand, funktionierte Josefine kurzerhand das Zimmer, das sie bewohnte, zum Schwangerschaftsgym-nastikkurslokal um. Die Möbel wurden zur Seite gescho-ben und schon konnte es losgehen. Die Nachfrage für diese Kurse war aber so gross, dass eine andere Lösung gefunden werden musste. So wurden ihre Kurse später im Singsaal des Schulhauses Bärenmatt angeboten.

Leider machten sich mit der Zeit bei Josefine gesundheit-liche Probleme bemerkbar. Sie hatte Rückenprobleme und musste zur Kur ins Leukerbad. Damit sie sich die Kur leisten konnte, arbeitete sie dort als Nachtwache und am Tag liess sie sich therapieren.

Später bahnte sich ihre zukünftige Verbindung mit dem CKW-Kreismonteur Heinrich Delp an, dessen Frau Emi-lie zwei Jahre vorher nach schwerer Krankheit gestorben war. Am 28. Juli 1973 heirateten die beiden in Fatima/Por-tugal. Im geliebten Pilatusblick an der Neuenkirchstrasse waren ihnen über 30 glückliche Jahre gegönnt. Die beiden unterstützten sich in jeder Beziehung und schöpften stets Kraft aus ihrem Glauben.

Es kam die Zeit, wo die beiden den gemeinsamen Haus-halt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr bewältigen konnten. Weil damals in der Schlossmatte keine Zimmer frei waren, entschieden sie sich nach Willisau in das Altersheim zu ziehen. Dort verbrachten sie ein paar schö-

Josefine Delp-Stadelmann, ehemalige Rusmeler Gemeindekrankenschwester

Eine Bewohnerin erzählt aus ihrem Leben

Josefine Delp-Stadelmann, ehemalige Rusmeler Gemeindekrankenschwester

ne Jahre zusammen, bis Heinrich kurz vor seinem 100. Geburtstag starb. Auf diesen grossen Verlust reagierte Josefine mit einem gesundheitlichen Zusammenbruch. So war es für sie gut, nach ihrem geliebten Ruswil zu-rückzukehren. In der Schlossmatte fand sie noch einmal ein neues Zuhause. Josefine fühlt sich wohl dort, wenn es ihr auch nicht immer leicht fällt, auf Hilfe angewiesen zu sein. Sie bewohnt ein helles Zimmer mit Morgensonne im ersten Wohnbereich und ist stolz auf ihre blühenden Orchideen auf der Fensterbank. Sie verfolgt täglich das Weltgeschehen in der Zeitung. Oft trifft man sie im Korri-dor bei ihrem Gehtraining an. Auch freut sie sich sehr über

Besucher, die sich Zeit nehmen und einen Schwatz bei ei-nem Kaffee mit ihr abhalten. Täglich geht sie in die Kapelle zum Rosenkranzgebet. Dort hat sie ihren Platz, von dem aus sie den geliebten Pilatusblick sehen kann. Das Haus wo sie so viele schöne Jahre mit Heinrich erleben durfte.Josefine schöpft immer wieder Mut und Kraft aus dem Glauben. Jeden Tag wird sie von ihrem Leitsatz begleitet, den sie sich in jungen Jahren an einem wichtigen Schei-depunkt in ihrem Leben zurechtgelegt hat. Dieser Satz lautet: Wo du mich hinstellst, da stehe ich ganz. Nur dei-nen Wille zeige mir oh Herr.

Josefine Delp ist jeweils auf der linken Seite der Fotos zu sehen

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Wenn Rosaria Fuschetto mit raschen Schritten durch die Korridore geht, hört man oft ihr fröhliches Lachen. Sie spricht mit südländischem Temperament und ihr Sprachakzent hat einen sympathischen Klang. Am 1. September 2016 feierte sie ihr 25-Jahr-Arbeitsjubiläum im Alterswohnzentrum Ruswil. Rosaria Fuschetto ist im Hausdienst tätig und ein absoluter Reinigungsprofi. Mit grossem Engagement und Elan verrichtet sie ihre wich-tigen Arbeitsaufgaben in den Bewohnerzimmern, Ne-benräumen und öffentlichen Räumen. Mit dem ganzen Reinigungsteam ist sie zuständig für eine saubere und gepflegte Umgebung, sodass sich Bewohner und Gäste wohlfühlen können. Rosaria Fuschetto ist eine Allrounde-rin und hilft auch in anderen Bereichen gerne mit. So steht sie zum Beispiel bei einem grossen Anlass im Restaurant hinter dem Buffet. Und an der Fasnacht ist sie auch schon mal mit ihren Familienmitgliedern mit im Einsatz. Rosaria

Fuschetto ist ausserdem eine sehr kreative Person und dieses Talent stellt sie auch dem AWZ zur Verfügung. Seit zwei Jahren ist sie für die Dekoration im Restaurant zu-ständig. Gemäss dem Jahreszeitenthema sucht sie nach Materialien in der Natur, im Brockenhaus, bei Kolleginnen und Freunden. So entsteht immer wieder ein neues und «anmächeliges» Ambiente, an dem sich die Bewohner und Gäste erfreuen können.

Rosaria Fuschetto wurde 1963 in dem kleinen Dorf Morra De Sanctis zwischen Neapel und Bari geboren und ist auch dort aufgewachsen. Im Jahre 1980 gab es da ein grosses Erdbeben, worauf Rosaria mit ihren Eltern in die Schweiz zog. Von Anfang an fühlte sie sich in Ruswil und in der Schweiz wohl. Sie bekam bei Calida als Näherin eine Anstellung. An einer Hellbühler-Fasnacht traf sie ei-nen alten Bekannten aus ihrer Heimat, Orlando Fuschet-to! Sie verliebten sich und heirateten 1984, kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes. Bei der Geburt gab es Kom-plikationen, die dann das Leben der jungen Familie sehr stark veränderten. Ihre Tochter Gaetana kam mit einer körperlichen und geistigen Behinderung auf die Welt und brauchte die ganze Aufmerksamkeit ihrer Eltern. Rosaria war tagsüber für ihre Tochter da und abends arbeitete sie als Raumpflegerin bei der Firma Calida. Mit sechs Jahren konnte Gaetana den Kindergarten Rodtegg, Stiftung für Menschen mit körperlicher Behinderung, besuchen und Rosaria wechselte ihre Arbeitsstelle ins Alterswohnheim Schlossmatte Ruswil. 1994 und 1996 kamen ihre Kinder Maria und Gerardo zur Welt. Die junge Familie integrierte sich sehr gut in Ruswil und fand hier viele neue Freunde. Sie kauften sich eine Eigentumswohnung im Spyr und wurden am 1. Juni 2010 in der Schweiz eingebürgert.

Mitarbeiterinnen-Portrait

Ein Arbeitsplatz mit viel Abwechslung

Rosaria Fuschetto

Statistische Zahlen per 31.12.2016

Bewohnerinnen und Bewohner

Ein- / Austritte

25 Personen (inkl. 1 Tagesaufenthalter) sind eingetreten und 23 Personen ausgetreten.

Todesfälle

18 Personen sind im vergangenen Jahr im AWZ Ruswil verstorben.

Im Gedenken an die Verstorbenen

05.01.16 Stirnimann Franz Ruswil 90 Lj.08.01.16 Bischof Hafner Alwin A. Ruswil 86 Lj.12.01.16 Schaller Johann Ruswil 84 Lj.14.01.16 Bühler Rosa Ruswil 87 Lj.01.02.16 Seeberger-Koch Klara Ruswil 92 Lj.18.02.16 Lütolf-Stirnimann Hanny Ruswil 94 Lj.12.04.16 Zeller-Bruhin Hans Greppen 98 Lj.14.04.16 Eiholzer-Kiener Katharina E’brücke 82 Lj.01.06.16 Niffeler Werner Ruswil 88 Lj.12.07.16 Wandeler Julius Ruswil 84 Lj.28.07.16 Felder-Felder Agatha Ruswil 91 Lj.04.08.16 Lustenberger-Grau Josefine Ruswil 77 Lj.19.08.16 Limacher-Roos Josef Ruswil 88 Lj.29.08.16 Bucher Anna Ebikon 98 Lj.23.09.16 Koch-Müller Anna Ruswil 85 Lj.30.09.16 Müller-Kuhn Maria Ruswil 95 Lj.04.10.16 Merz-Jost Verena Ruswil 89 Lj.17.11.16 Wicki-Stauber Hanna Ruswil 92 Lj.

Ferien- / Kurzzeitaufenthalte / Tagesaufenthalt

Das Angebot wurde von 9 Personen insgesamt 386 Tage in Anspruch genommen. 3 Personen haben sich entschie-den, im Alterswohnzentrum Ruswil zu bleiben.

Herkunft per 31.12.2016

61 Personen aus Ruswil10 Personen aus Gemeinden Luzerns 0 Personen aus anderen Kantonen

Alter Stichtag 31.12.2016

Durchschnittliches Alter Frauen (52 Personen) 85.81 JahreDurchschnittliches Alter Männer (19 Personen) 84.55 JahreDurchschnitt gesamt 85.47 JahreDurchschnittliches Alter bei Eintritt 84.77 JahreDurchschnittliches Alter bei Austritt 87.88 JahreJüngster Bewohner 64 JahreÄltester Bewohner 99 Jahre

Kenngrössen

Anzahl Plätze 71 Belegungstage 25 859Pflegetage 25 576Belegung in Prozent 99.51 %BESA-Minuten 3 124 383Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 4.17 Jahreder ausgetretenen Personen

Rosaria Fuschetto bei der Arbeit und ein Portait aus ihrer Kindheit

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Lernen & Lehren

Aus- und Weiterbildungsabschlüsse 2016

Gemäss Stiftungsstatut bezweckt die Stiftung die För-derung und finanzielle Unterstützung des Alterswohn-heimes Ruswil. Zur Erreichung des Zweckes kann die Stiftung für die Ausgestaltung des Heimes Beiträge ausrichten und Massnahmen fördern, die einem ange-nehmen Aufenthalt der Pensionäre dienen. Wenn es die finanziellen Mittel erlauben, können auch Baubeiträge ausgerichtet werden.

Stiftung

Die Stiftung Alterswohnheim Ruswil

Die Stiftung ist auf Ihre Spenden angewiesen, welche vollumfänglich den Bewohnern des Alters-wohnzentrums zugutekommen.

Valiant: IBAN CH11 0630 0016 1777 8001 0

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Stiftungsräte Alterswohnheim Ruswil 31.12. 2016

Müller Leo Präsident Fischer Sandra KassiererinHuwiler LydiaLingg Tobias AktuarSchürch Maria

Von links:Theres Dissler Zukunftsmarkt Altersarbeit, Januar 2016, Kompaktseminar Gerontologie Tenzin Choekhorling Perspektiven Pflege, Juli 2016 Dominique Liniger Teamleiterin Stufe 1 in sozialen und sozialmedizinischen Institutionen, August 2016 Kurmann Evelyne Pflegemitarbeiterin SRK, Januar 2016

Clown Lilly auf Besuch

Vorne links:Nadja Horisberger Fachfrau Gesundheit EFZ, Juli 2016 Esther Fischer Diätköchin EFZ, Juli 2016 Janine Amrein Fachfrau Hauswirtschaft EFZ, Juli 2016

Hinten links:Philippe Brunner Fachmann Betriebsunterhalt EFZ, Juli 2016 Nicole Aregger Köchin EFZ, Juli 2016 | Julia Stalder Fachfrau Gesundheit EFZ, Juli 2016

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Finanzen

BilanzFinanzen

Erfolgsrechnung 2016 2015

31.12. 2016 31.12. 2015

CHF % CHF %

Betriebsertrag 7’582’566 100.0 7’380’146 100.0Pensionsertrag 3’562’985 3’572’210 Pflegeertrag 3’421’162 3’224’680 Übrige Erträge Bewohner 92’175 90’888 Ertrag Restaurant 420’805 442’073 Übrige Erträge Dritte 85’550 105’445 Erlösminderungen – 110 – 55’150

Warenaufwand – 573’633 – 7.6 – 566’123 – 7.7Medizinischer Bedarf – 84’445 – 82’271 Lebensmittel und Getränke – 371’492 – 384’273 Haushalt – 117’696 – 99’579

Bruttogewinn I 7’008’933 92.4 6’814’023 92.3

Personalaufwand – 5’394’453 – 71.1 – 5’072’981 – 68.7Salär- und Lohnaufwand – 4’601’369 – 4’357’701 Sozialversicherungsaufwand – 651’249 – 618’319 Übrige Personalaufwendungen – 141’835 – 96’961

Bruttogewinn II 1’614’479 21.3 1’741’041 23.6

Betriebsaufwand – 841’176 – 11.1 – 853’399 – 11.6Unterhalt, Reparaturen – 542’290 – 7.2 – 560’584 – 7.6Sachversicherungen, Abgaben, Gebühren – 26’582 – 0.4 – 31’312 – 0.4Energieaufwand, Wasser, Entsorgung – 143’991 – 1.9 – 143’339 – 1.9Verwaltungsaufwand, Informatik – 111’463 – 1.5 – 108’312 – 1.5Übriger Betriebsaufwand – 16’851 – 0.2 – 9’853 – 0.1

Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Zinsen 773’303 10.2 887’643 12.0

Abschreibungen – 560’845 – 7.4 – 532’100 – 7.2

Betriebsergebnis vor Zinsen 212’459 2.8 355’543 4.8

Finanzergebnis – 46’473 – 0.6 – 52’417 – 0.7Finanzertrag 76 0.0 258 0.0Finanzaufwand – 46’549 – 0.6 – 52’675 – 0.7

Ausserordentliches Ergebnis 50’000 0.7 0 0.0Ausserordentlicher Ertrag 50’000 0.7 0 0.0Ausserordentlicher Aufwand 0 0.0 0 0.0

Jahresgewinn 215’985 2.8 303’126 4.1

Aktiven CHF % CHF %

Flüssige Mittel 2’020’558 19.5 1’596’654 15.7Kasse 1’550 7’751 Bankguthaben 2’019’008 1’588’903

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 747’764 7.2 706’568 6.9Forderungen 762’764 721’568 Wertberichtigung Forderungen – 15’000 – 15’000

Übrige kurzfristige Forderungen 0 0.0 88 0.0Übrige Forderungen 0 88

Aktive Rechnungsabgrenzungen 6’685 0.1 36’234 0.4Transitorische Aktiven 6’685 36’234

Umlaufvermögen 2’775’007 26.8 2’339’543 23.0

Finanzanlagen 6’000 0.1 6’000 0.1Finanzanlagen 6’000 6’000

Mobile Sachanlagen 566’000 5.5 436’678 4.3Mobile Sachanlagen 566’000 436’678

Immobilien 6’942’000 67.0 7’357’635 72.3Immobilien Schlossmatte 20’845’961 20’828’776 Subventionen + Beiträge Schlossmatte – 5’881’263 – 5’881’263 Wertberichtigung Immobilien Schlossmatte – 8’804’698 – 8’371’878 Grundstück Schlossgarte 782’000 782’000

Immaterielle Werte 64’700 0.6 40’524 0.4Software 64’700 40’524

Anlagevermögen 7’578’700 73.2 7’840’837 77.0

Total Aktiven 10’353’707 100.0 10’180’380 100.0

Passiven CHF % CHF %

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 411’592 4.0 366’044 3.6Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 151’592 161’044 Erhaltene Anzahlungen (Depotgelder) 260’000 205’000

Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 100’000 1.0 100’000 1.0Bankverbindlichkeiten Hypotheken 100’000 100’000

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 63’302 0.6 62’702 0.6Verbindlichkeiten ggü. staatlichen Stellen 5’795 6’910 Verbindlichkeiten ggü. Sozialversicherungen + Vorsorge 57’507 55’792

Passive Rechnungsabgrenzungen 253’045 2.4 170’993 1.7Transitorische Passiven 253’045 170’993

Kurzfristiges Fremdkapital 827’939 8.0 699’739 6.9

Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 3’600’000 34.8 4’300’000 42.2Hypotheken 3’600’000 4’300’000

Rückstellungen 2’200’223 21.3 1’671’081 16.4Rückstellungen 2’200’223 1’671’081

Langfristiges Fremdkapital 5’800’223 56.0 5’971’081 58.7

Grundkapital 2’700’000 26.1 2’700’000 26.5Dotationskapital 2’700’000 2’700’000

Bilanzgewinn 1’025’545 9.9 809’559 8.0Gewinnvortrag 809’560 506’434 Jahresgewinn 215’985 303’126

Eigenkapital 3’725’545 36.0 3’509’560 34.5

Total Passiven 10’353’707 100.0 10’180’380 100.0

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1990–20151990–2015

Page 13: Alterswohnzentrum Ruswil Geschäftsbericht 2016

Revisorenbericht

Erläuterung zur Jahresrechnung 2016Schulung zur Einführung der elektronischen Pflegedoku-mentation haben dazu geführt.

Die Ausgaben für Unterhalt, Reparaturen und Kleinan-schaffungen bei den Immobilien und den Sachanlagen sind tiefer ausgefallen als im Vorjahr. Dies hat es uns erlaubt, für die anstehenden Sanierungen und Grossre-paraturen CHF 400 000 den Rückstellungen, analog dem Vorjahr, zuzuweisen.

Dieser Rückstellung wurden im Jahr 2016 Erneuerungen im Umfang von CHF 40 860 (Erneuerung Bad im 1. OG) belastet. Investitionen in Sachanlagen und Immobilien wurden im vergangenen Jahr für CHF 240 215 getätigt.

Der übrige Betriebsaufwand, die Abschreibungen und der Zinsaufwand bewegen sich im Rahmen des Vorjah-res. Die Rückstellung von CHF 50 000 für eine drohende Rückforderung von MiGel-Pauschalen konnte ausseror-dentlich aufgelöst werden.

Die Jahresrechnung wurde durch die Timag Treuhand AG geprüft. Der im Normalwortlaut verfasste Revisionsbericht vom 24. März 2017 bestätigt die Ordnungsmässigkeit.

Cäsar PortmannVizepräsident Verwaltungsrat

Das Alterswohnzentrum Ruswil kann erneut auf ein sehr erfreuliches Geschäftsjahr 2016 zurückblicken. Der Ge-schäftsumsatz konnte um 2.7 % gesteigert werden. Der Reingewinn ging leicht zurück auf CHF 215 985, Vorjahr 303 126.

Zurückzuführen ist dieses gute Ergebnis einerseits auf eine weiterhin sehr hohe Bettenauslastung von 99.51 % (Vorjahr 99.34 %). Dies bei einer unveränderten Pensions-taxe von CHF 142 pro Bett und Tag.

Andererseits durch einen um 6.1 Prozent höheren Pfle-geertrag. Eine moderate Preisanpassung und eine um 5.6 % höhere Pflegeleistung haben zu diesem Umsatz-wachstum geführt. Eine über dem Standardwert liegende Auslastung resp. Beschäftigung hat es uns ermöglicht, CHF 220 000 der Rückstellung für Auslastungsschwan-kungen zuzuweisen.

Der Personalkörper ist im Jahr 2016 um 1.5 Vollzeitstel-len gewachsen, dies insbesondere, um die Zunahme der Pflegeleistungen sicherzustellen. Der Personalaufwand ist gegenüber dem Vorjahr um CHF 321 472 oder 6.3 % gestiegen. Im Verhältnis zum Umsatz ist der Personalauf-wand von 68.7 % auf 71.1 % gestiegen. Eine Anpassung der Basislöhne, Mehrleistungen in der Pflege sowie eine Zunahme der Weiterbildungskosten, insbesondere der

Finanzen

Anhang Der vorliegende Abschluss wurde nach den neuen Bestimmungen der Rechnungslegungnach Art. 957 ff OR erstellt. Die für die vorliegende Jahresrechnung angewendeten Grundsätze erfüllendie Anforderungen des schweizerischen Rechnungslegungsrechts.

31.12.2016 31.12.2015Firma, Rechtsform und Sitz CHF CHFAlterswohnzentrum Ruswil CHE-495.776.733 Institut des öffentlichen Rechts Ruswil

Eigentumsbeschränkung für eigene Verpflichtungen Schlossmatte Buchwert 6’160’000 6’575’635Grundpfandrechte nominell 5’500’000 5’500’000beanspruchte Kredite 3’700’000 4’400’000

Anzahl Mitarbeitende und Vollzeitstellen Anzahl Mitarbeitende per 31.12. 106 107Anzahl Vollzeitstellenprozente 68.0 66.5

Angaben, Aufschlüsselungen, Erläuterungen zu Bilanz und ErfolgsrechnungAngaben, Aufschlüsselungen und Erläuterungen zu Positionen der Bilanz und der Erfolgsrechnung, soweit diese nicht bereits ersichtlich sind

CHF CHF

Rückstellungen 2’200’223 1’671’081Rückstellung für Grossreparaturen Schlossmatte 1’500’223 1’141’081Rückstellung für Auslastungsschwankungen Pension 380’000 260’000Rückstellung für Auslastungsschwankungen Pflege 320’000 220’000Rückstellung MiGeL 0 50’000

Abschreibungen 560’845 532’100Abschreibungen auf Immobilien 432’820 434’365Abschreibungen auf mobile Sachanlagen 93’711 78’126Abschreibungen auf immaterialle Werte 34’313 19’609

Ausserordentlicher Ertrag 50’000 0Auflösung von nicht benötigten Rückstellungen 50’000 0

Zusätzliche Angaben

Angaben über Rückkaufsrecht der Gemeinde über die Parzelle SchlossgarteIm Zusammenhang mit der Übertragung der Parzelle Schlossgarte, Ruswil, besteht ein Rückkaufsrecht der Gemeinde Ruswil vom 1. Januar 2016 bis 31. Dezember 2036, sofern das Projekt Schlossgarte nicht realisiert wird.

Bewohnerausflug ins Flüeli-Ranft

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Page 14: Alterswohnzentrum Ruswil Geschäftsbericht 2016

Ausblick 2017

Jahresprogramm 2017 / 2018201718.05.2017 Spielnachmittag mit Firmlingen18.05.2017 Sternzeichenessen Stier und Zwillinge29.05.– 02.06.2017 Zivilschutzeinsatz im AWZ Spezialprogramm31.05.2017 Bewohnerausflug in Basler Zoo20.06.2017 Lehrstellenparcours11.06.2017 Brunch im Restaurant ZYTLOS13.07.2017 Sternzeichenessen Krebs und Löwe01.08.2017 Bundesfeier auf dem Märtplatz03.09.2017 Schlossmattekilbi mit Jodlermesse20.09.2017 Clown Lilly auf Besuch27.09.2017 Seniorenchörli Neuenkirch28.09.2017 Sternzeichenessen Jungfrau und Waage19.10.2017 Bewohnerausflug ins Tropenhaus27.10.– 29.10.2017 AWZ an der Gewerbeausstellung Ruswil09.11.2017 Wohlfühlnachmittag11.11.2017 RusMusic im Restaurant ZYTLOS15.11.2017 Clown Lilly auf Besuch23.11.2017 Sternezeichenessen Skorpion, Schütze und Steinbock03.12.2017 AWZ am Weihnachtsmärt 03.12.2017 Fondueplausch im Restaurant ZYTLOS05.12.2017 Samichlausfeier für BewohnerInnen22.12.2017 Weihnachtsfeier BewohnerInnen und Angehörige25.12.2017 Turmmusik spielt auf den Wohnbereichen

201817.01.2018 Clown Lilly auf Besuch10.02.2018 Schlossmatte-Fasnachtsball

Dienstjubiläen

Treue zum Betrieb5 Jahre: Daniela FariaDafina MarkajSchöpfer KlaraMoll Josefina

15 Jahre:Marianne WeissStirnimann MägyIsabella LimacherUrsi Wüest

20 JahreFranz BucheliDaniela Heini

25 Jahre:Walter Felder Zita GasparRosaria Fuschetto

Samichlausbesuch 2016

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1990–2015

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Alterswohnzentrum RuswilSchlossmatteHellbühlerstrasse 96017 Ruswil

Telefon 041 496 67 00 Telefax 041 496 67 01

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