Aluminiumlegierungen, patentsammlung, geordnet nach legierungssystemen, 1. Ergänzungsband, 1.–3....

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Neue BUcher Alurddumlegierungen, Patentsammlung, geordnet riach Le- giemgssystemen, 1. ErgZnzungsband, -1 .-3. Teil, begonnen voii A. Griitzner. selbst. bearb. von G. Apel, nebst einem Marken- verzeichnis bekannter Aluminiumlegierungen von A. von Zeer - leder. Zugleich Anhang ZII Aluminium Teil A in Gmelins Hand- buch der anorg. Chemie. 8. Aufl., zus. 1877 S. Verlag Cheniie, Berlin 1939. Pr. T1. 1 RM. 96,---, TI. 2 RM. 66,-, TI. 3 RM. 42,- kart. Durch das Brscheinen dieses in drei Teile zerfallenden 1. I*;r- ganzungsbandes ist das von GKtzner, Ape1 und v. Zeerleder be- arbeitete, im Jahre 1936 erschienene Hauptwerk auf den Stand des IJahres 1939 gebracht worden. Ein Vergleich des Umfangs des Erganzungsbandes niit dem des Hauptwerks zeigt das ungeheure Anwachsen der Patentliteratur auf deni Gebiet der i41uminium- legierungen in den letzten Jahren; wlhrend das Hauptwerk auf ctwa 850 Seiten iiber den Stand der eiiischlagigen Technik his 1936 berichtete, besitzen die drei Teile des Urganzungsbandes, die irii wesentlichen nur die Ergebnisse tler letzten drei Jahre erfassen, einen Gesanitumfang von fast 1900 Seiten. Insgesamt referiert der E>rganzungsbarid iiber fast 20 000 wr- schiedene Legierungssysteme, darunter solche mit bis zu 15 Le- gierungsbestandteilen. Wenn man deingegeniiber beriicksichtigt, dad bis zum hentigen Tage von a1len bekannten Aluminiuni- iegierungen iiur einige dreidig in der Technik E'ud zu fassen ver- mocht haben, so erschrickt man vor dem sich in deni an sich so dankenswerten Werk offenbarenden Wust an ,,papierener Techiiik". Dieses Midverhaltnis in Verbindung uiit der Tatsache, dad das besprochene Werk nur Patente, also fur die Technik bestimnite .,Erfindungen" unifadt und dad es, wie der Name des Verfassers erkennen ladt, insbesondere auch fur deri Gebrauch bei der patent- amtlichen Priifung gedacht ist, zeigt, dad die letztere neue Wegc gehen mu13, wenn sie dem eigentlichen Sinn der Patenterteilung, der Lohn fur einen wirklichen bedentsamen technischen Fortschritt zu sein, in Zukunft gerecht werden will. Neue, d. h. qualitativ iieuartig zusammengesetzte Legierungeu zu finden, ersclieint unter Beriicksichtigung der ungeheureu Vielzahl der bekannten Legierungen, wic sie die Patentsammlung zeigt, heute schon praktisch unmoglich ; der Patentschutz auf die Verwendung einer bekannten Legierung fur bestimmte Zwecke ist fast stcts von zweifelhafteni Wert und hat zur Voraussetzung, dad diese Verwendung durch die Entdeckung einer noch unbekannten mid nicht vorauszusehenden Eigenschaft tler Legierung erst ermoglicht wird. Denigegeniiber besteht aber das praktische Bediirfnis der lebendigen Technik darin, solche 1,e- gierungen zu eritwickeln und den patentrechtlichen Schutz fur sie zu erlangen, die die eine oder andere der weniger bewahrten Legierungen wenigstens in einer technisch wichtigeri Bigenschaft iibertreffen, ohne dad die iibrigen technisch bedeutsamen E i g e n s c h a ft e n E in b u 13 e erleiden, wobei es nicht darauf ankonimeu kann, dad das Le- gierungssystem bzw. der Zusaiiimensetzungsbereich, deni eine bestimmte neu vorgeschlagene T,egierung dieser Art angehort, objektiv neu ist oder nicht. Fiir eine solche den Bediirfnissen der Technik einzig und allein gerecht werdende Priifung der erfinde- rischen Leistung fehlt dem Patentamt bis heute jedoch sowohl der technische Madstab als auch die rechtliche Grundlage. Es sol1 uicht verkannt werden, dafi gerade das deutsche Patent- :imt bemiiht ist, im Kahiuen der ihm durch das Patentgesetz ge- zogenen Grenzen den Nachweis fur einen bedeutsamen technischen Portschritt von dem Erfinder durch Beibringung von Vergleichs- unterlagen zu verlangen, sich also nicht damit begniigt, ein Patent zu erteilen, wenn die Legierung nur objektiv neu ist. Es erscheint aber wiinschenswert, die patentanitliche Priifung mindestens so weit auszugestalten, dad zunachst der Nachweis vom Erfinder erbracht wird, dad die von ihm vorgeschlagene Legierung gegeniiber den bekannten und bewahrten Legierungen lieu ist und bei Wiirdigung der Gesamtheit einen Ports c hr i t t erbringt, der iibrigens arigesichts der Intensitat, mit der in der Technik gerade an diesem Problem stets und mit den grofiten Xitteln gearbeitet wird, nicht notwendiger- weise stets sehr erheblich zu sein braucht. 1st dieser Nachweis aber erst einmal erbracht, so ware der iibrige ,,papierue" Stand der Technik als patenthindernd nur insoweit zu beriicksichtigen. als die bestimmte vom Erfinder beanspruchte Legierung sowohl qualitativ als auch quantitatiy buchstablich vorweggenommen ist. 1st letzteres nicht der Pall, so mare ein Patent auf die bestimiute Legierung als solche zu erteilen; in1 anderen Falle u-are dagegeii nur noch die Erteilung eines .4nwendungspatentes moglich, und zwar nur dann, wenn die beanspruchte bestimmte und geriau zii keuzeichnende Verwendungsart fur die fragliche Legierung nicht buchstablich vorweggenonimen ist. Auf die Frage, ob die bestinimtc %usammensetzung der Legierung oder die bestimmte Art ihrer Verwendung ,,nahegelegen" habe, darf es bei der geforderten .4rt der Priifung nicht ankonitrien; denn es bedeutet offenbar stets eine beachtliche technische Leistung, aus mehr als 20000 zur , ,papierenen" Technik gehorigeri Legierungssystemen eine Legierung bestimmter Zusammensetzung auszuwahlen, die gegeniiber den wenigen in der Technik bewahrten T,egierungen einen technischen Fortschritt darstellt. d e r s e 1 b en e i n e we s en t 1 i c h e Die vorstehendeu Ausfiihrnngen liegen nur scheinbar neben deni eigeutlichen Zweck einer Huchbesprechung ; denn es besteh t die grol3e Gefahr, dad das besprochene Werk, das seiner gaiizeii Anlage nach fur die Benutzung durch den Patentfachmami ge- schaffen und fur die heutige Form der patentamtlichen Priifung von Legierungserfindungen geradezu unentbehrlich erscheint, aucli die niit der Erforschung der Aluminiutiilegierungen befadten unrl auf die patentrechtliclie Sicherung ihrer Ergebnisse bedachten Erfinder - mogen sie nun der einschlagigen Industrie angehoren oder als selbstandige Forscher tatig sein - leicht Wege zu gehen verleitet, die mit einer gedeihlichen Entwicklung der Technik kaum noch etwas zii tun haben. Alle diese Bedenken gehen uiehr den Endzweck des Werkes als seinen sachlichen Gehalt an. In bezug auf den letzteren mud aber rnit uneingeschriinkter Anerkennung der ungehemeii und liebevollen Kleinarbeit gedacht werden, die der Verfasser dei- Patentsainmlung auf diese verw-endet hat. Bs bedurfte der sorg- faltigen Durcharbeitung vieler Hunderte von Patenten in den hauptslchlichen Kultursprachen, nni nicht nur die in ihnen offen- barten 1,egierungen riach ihrer Zusammensetzung systematisch EII ordnen, sondeni auch dariiber hinaus Angaben iiber ihre in deri Pateutschriften behaupteten Eigerischaften nnd Vernendungs- zwecke zu niaclieii. ]>as Ergebnis dieser Arbeit ist ein Monumental- werk, um dessen Besitz uns andere Volker der Welt beueiden konneii. Das Xarkenverzeichnis bekannter Al~i~iiiniuinlegierilgen, das in dern Erganzungsband allein einen Uinfaug von 24 Seiten nmfa0t iind ausfiihrliche .4ngaben uber Hersteller bzw. firfinder und ZII- sammensetziing der I,eg,ierungen enthalt, ist gegeniiber der ent- sprechenden Ubersicht im Hauptband uuifangreich ergLnzt untl tuit gewohnter Sorgfalt von Dr. A. w. Zeerleder bearbeitet worden ; es wird dem I>achtuann eine willkotnmene Hilfe seiu. Als neu ist hervorzuheben, (la13 es auder den ~~arkenl,ezt.ichnungen anch die Legierungsgattung riacli DIN 1717 bringt. Heck. [HR. 194.1 Grundlagen der Metallkunde in anschaulicher Darstellung . Von G. Masing. 127 S., 121 Abb. J. Springer, Berlin 1940. Pr. geh. RM. 8,70, geb. RM. 9,60. Die Schrift wendet sich a u k an den Anfkger an alle die- jenigen Kreise, die irgendwie iiiit metallkundlichen Fragen in Be- riihrung koinmen. Der Verfasser beschrankt sich bei seiner Dar- stellung bewufit :ruf das Grundsatzliche und erlautert dieses a11 wenigen, mogliclist eindririglichen Reispielen. Entsprechentl seiner Rntstehung nus Vorlesungen ist das Biichlein in 11 Vortrage eingeteilt, von clenen der erste einen ii'ber- blick iiber das gesanite Gebiet der Netallkunde gibt. In den folgenclen drei Abschnitten wird tler 1,eser mit deri Grundprinzipien roni Auf- bau der %weistofflegierungeii bekanntgetnacht. Abgeschlossen wird diese Einfiihrung in die heterogenen Gleichgewichte mit einer Besprechung der Vorgange iui festen Zustande. An weiteren Pro- bleinen werden behandelt die plastische Verformung, die Eigen- spannungen, die Rekristallisation und das chemische Verhalten der Netalle nichtmetallischen Angriffsruittelti gegeniiber. Es ist eine Ibxde, deni Verfasser auf seinem Rundgange zu folgen, der ganz iiii Zeichen der grofien Gottinger Tradition stelit. Die aul3erordentliche Klarheit der Darstellung und die gescliicktc iluswahl der Heispiele verraten grofie padagogische Erfahrung und vollige praktische Vertrautheit mit dem Stoff und seinen l'ige1i- heiten. Somit wird das Buch seinem Ziele, den1 Nichtfachmann ein anschauliches Bild von metallkundlichen Problemen und ihrer Behandlung zii vermitteln, vollanf gitrecht. Naturgeniad wird die Auswahl dessen, was man neben der Koristitutionsforscl~ung zu den ,,Grundlagen der 3Ietallkunde" rechnen will, iitimer subjektiy sein. Aber gegeniiber dem ausgezeichneten Gesamteindruck miissen Wiinsche, etwa anch etwas iiber Pragen der Warmebehandlung, iiber Anshiirtung oder iilwr interitietallisclic Verbindungen zii crfalireti, schoii aus Criiiideii tler Platzeinsparimg zuriicktreten. I+. Weibke. [BB. 15.1 Die Edelmetdlle und ihre Legierungen. Von B. Kaub, (,,Rehip und angewandte Metallkunde in Itinzeldarstellungen") . 323 S. 153 Abb. 8O. J . Springer, Berlin 1940. I'r. geh. RJI. 33,--, geb. KX 34,50. Edelmetall\~erkstoffe sind die Vitamine der 'l'echnik, d. h., sic machen unter der Vielzahl der IVerkstoffe eirien mengenmadig un- hedeutenden, funktionsniafiig dagegcn uugeheuer ivichtigen Anteil nus. Wir fiihren keinc Telepliongesprache, o h m mindestens ein Dutzend Silberkontakte betatigen; ohnc Thernioeleiriente fur \\:iclerstaridsthertorueter keine exakte Einhaltung hoher Ten- peraturen denkbar. und schliefilich, keine Bolnbe fallt auf England nieder, deren Sprengladurig nicht ails Salpetersaure stamnit, die diirch Reaktioneii an ISdelnietallkatalysatoren erzeugt wurde. Eine uinfassende Monographie dieser Lverkstoffe konirnt also sehr erwiiiischt, U I ~ so inehr, als bisher iiur iiber Teilgebiete dieses Themas geschrieben u-urde. Derartige Teilgebiete, wie z. B. Vor- kommen und Gewinnung der I.;deluletalle, hat Ruub in seinem Buch bewudt nicht behandelt, dafiir aber deli Scliwerpunkt auf das werkstoffmadige Verhalten gelegt. Dieses wird in drei Abschnitteii fiir Silber, Gold und die Platirimrtallc praktiscli erschopfend be- I 80 dnyewuiidle Chrmie S4.Johrg.1941. Nr.1 Jlld

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N e u e BUcher

Alurddumlegierungen , Patentsammlung, geordnet riach Le- giemgssystemen, 1. ErgZnzungsband, -1 .-3. Teil, begonnen voii A. Grii tzner . selbst. bearb. von G. Apel , nebst einem Marken- verzeichnis bekannter Aluminiumlegierungen von A. von Zeer - leder. Zugleich Anhang ZII Aluminium Teil A in Gmelins Hand- buch der anorg. Chemie. 8. Aufl., zus. 1877 S. Verlag Cheniie, Berlin 1939. Pr. T1. 1 RM. 96,---, TI. 2 RM. 66,-, TI . 3 RM. 42,- kart.

Durch das Brscheinen dieses in drei Teile zerfallenden 1. I*;r- ganzungsbandes ist das von GKtzner, Ape1 und v . Zeerleder be- arbeitete, im Jahre 1936 erschienene Hauptwerk auf den Stand des IJahres 1939 gebracht worden. Ein Vergleich des Umfangs des Erganzungsbandes niit dem des Hauptwerks zeigt das ungeheure Anwachsen der Patentliteratur auf deni Gebiet der i41uminium- legierungen in den letzten Jahren; wlhrend das Hauptwerk auf ctwa 850 Seiten iiber den Stand der eiiischlagigen Technik his 1936 berichtete, besitzen die drei Teile des Urganzungsbandes, die irii wesentlichen nur die Ergebnisse tler letzten drei Jahre erfassen, einen Gesanitumfang von fast 1900 Seiten.

Insgesamt referiert der E>rganzungsbarid iiber fast 20 000 w r - schiedene Legierungssysteme, darunter solche mit bis zu 15 Le- gierungsbestandteilen. Wenn man deingegeniiber beriicksichtigt, dad bis zum hentigen Tage von a1 len bekannten Aluminiuni- iegierungen iiur einige dreidig in der Technik E'ud zu fassen ver- mocht haben, so erschrickt man vor dem sich in deni an sich so dankenswerten Werk offenbarenden Wust an ,,papierener Techiiik". Dieses Midverhaltnis in Verbindung uiit der Tatsache, dad das besprochene Werk nur Patente, also fur die Technik bestimnite .,Erfindungen" unifadt und dad es, wie der Name des Verfassers erkennen ladt, insbesondere auch fur deri Gebrauch bei der patent- amtlichen Priifung gedacht ist, zeigt, dad die letztere neue Wegc gehen mu13, wenn sie dem eigentlichen Sinn der Patenterteilung, der Lohn fur einen wirklichen bedentsamen technischen Fortschritt zu sein, in Zukunft gerecht werden will. N e u e , d. h. qualitativ iieuartig zusammengesetzte Legierungeu zu finden, ersclieint unter Beriicksichtigung der ungeheureu Vielzahl der bekannten Legierungen, wic sie die Patentsammlung zeigt, heute schon praktisch unmoglich ; der Patentschutz auf die Verwendung einer bekannten Legierung fur bestimmte Zwecke ist fast stcts von zweifelhafteni Wert und hat zur Voraussetzung, dad diese Verwendung durch die Entdeckung einer noch unbekannten mid nicht vorauszusehenden Eigenschaft tler Legierung erst ermoglicht wird. Denigegeniiber besteht aber das praktische Bediirfnis der lebendigen Technik darin, solche 1,e- gierungen zu eritwickeln und den patentrechtlichen Schutz fur sie zu erlangen, die die eine oder andere der weniger b e w a h r t e n Legierungen wenigstens in e iner technisch wichtigeri Bigenschaft iibertreffen, o h n e d a d d i e i ibr igen t e c h n i s c h b e d e u t s a m e n E i g e n s c h a f t e n E i n b u 13 e e r le iden , wobei es nicht darauf ankonimeu kann, dad das Le- gierungssystem bzw. der Zusaiiimensetzungsbereich, deni eine bestimmte neu vorgeschlagene T,egierung dieser Art angehort, objektiv neu ist oder nicht. Fiir eine solche den Bediirfnissen der Technik einzig und allein gerecht werdende Priifung der erfinde- rischen Leistung fehlt dem Patentamt bis heute jedoch sowohl der technische Madstab als auch die rechtliche Grundlage.

Es sol1 uicht verkannt werden, dafi gerade das deutsche Patent- :imt bemiiht ist, im Kahiuen der ihm durch das Patentgesetz ge- zogenen Grenzen den Nachweis fur einen bedeutsamen technischen Portschritt von dem Erfinder durch Beibringung von Vergleichs- unterlagen zu verlangen, sich also nicht damit begniigt, ein Patent zu erteilen, wenn die Legierung nur objektiv neu ist. Es erscheint aber wiinschenswert, die patentanitliche Priifung mindestens so weit auszugestalten, dad zunachst der Nachweis vom Erfinder erbracht wird, dad die von ihm vorgeschlagene Legierung gegeniiber den bekannten und bewahrten Legierungen lieu ist und bei Wiirdigung der Gesamtheit einen P o r t s c h r i t t erbringt, der iibrigens arigesichts der Intensitat, mit der in der Technik gerade an diesem Problem stets und mit den grofiten Xitteln gearbeitet wird, nicht notwendiger- weise stets sehr erheblich zu sein braucht. 1st dieser Nachweis aber erst einmal erbracht, so ware der iibrige ,,papierue" Stand der Technik als patenthindernd nur insoweit zu beriicksichtigen. als die b e s t i m m t e vom Erfinder beanspruchte Legierung sowohl qualitativ als auch quantitatiy buchstablich vorweggenommen ist. 1st letzteres nicht der Pall, so mare ein Patent auf die bestimiute Legierung als solche zu erteilen; in1 anderen Falle u-are dagegeii nur noch die Erteilung eines .4nwendungspatentes moglich, und zwar nur dann, wenn die beanspruchte bestimmte und geriau zii keuzeichnende Verwendungsart fur die fragliche Legierung nicht buchstablich vorweggenonimen ist. Auf die Frage, ob die bestinimtc %usammensetzung der Legierung oder die bestimmte Art ihrer Verwendung ,,nahegelegen" habe, darf es bei der geforderten .4rt der Priifung nicht ankonitrien; denn es bedeutet offenbar s t e t s eine beachtliche technische Leistung, aus mehr als 20000 zur , ,papierenen" Technik gehorigeri Legierungssystemen eine Legierung bestimmter Zusammensetzung auszuwahlen, die gegeniiber den wenigen in der Technik bewahrten T,egierungen einen technischen Fortschritt darstellt.

d e r s e 1 b en e i n e w e s e n t 1 i c h e

Die vorstehendeu Ausfiihrnngen liegen nur scheinbar neben deni eigeutlichen Zweck einer Huchbesprechung ; denn es besteh t die grol3e Gefahr, dad das besprochene Werk, das seiner gaiizeii Anlage nach fur die Benutzung durch den Patentfachmami ge- schaffen und fur die heutige Form der patentamtlichen Priifung von Legierungserfindungen geradezu unentbehrlich erscheint, aucli die niit der Erforschung der Aluminiutiilegierungen befadten unrl auf die patentrechtliclie Sicherung ihrer Ergebnisse bedachten Erfinder - mogen sie nun der einschlagigen Industrie angehoren oder als selbstandige Forscher tatig sein - leicht Wege zu gehen verleitet, die mit einer gedeihlichen Entwicklung der Technik kaum noch etwas zii tun haben.

Alle diese Bedenken gehen uiehr den Endzweck des Werkes als seinen sachl ichen G e h a l t an. In bezug auf den letzteren mud aber rnit uneingeschriinkter Anerkennung der ungehemeii und liebevollen Kleinarbeit gedacht werden, die der Verfasser dei- Patentsainmlung auf diese verw-endet hat. B s bedurfte der sorg- faltigen Durcharbeitung vieler Hunderte von Patenten in den hauptslchlichen Kultursprachen, nni nicht nur die in ihnen offen- barten 1,egierungen riach ihrer Zusammensetzung systematisch EII ordnen, sondeni auch dariiber hinaus Angaben iiber ihre in deri Pateutschriften behaupteten Eigerischaften nnd Vernendungs- zwecke zu niaclieii. ]>as Ergebnis dieser Arbeit ist ein Monumental- werk, um dessen Besitz uns andere Volker der Welt beueiden konneii.

Das Xarkenverzeichnis bekannter Al~i~iiiniuinlegierilgen, das in dern Erganzungsband allein einen Uinfaug von 24 Seiten nmfa0t iind ausfiihrliche .4ngaben uber Hersteller bzw. firfinder und ZII- sammensetziing der I,eg,ierungen enthalt, ist gegeniiber der ent- sprechenden Ubersicht im Hauptband uuifangreich ergLnzt unt l tuit gewohnter Sorgfalt von Dr. A . w. Zeerleder bearbeitet worden ; es wird dem I>achtuann eine willkotnmene Hilfe seiu. Als neu ist hervorzuheben, (la13 es auder den ~~arkenl,ezt.ichnungen anch die Legierungsgattung riacli DIN 1717 bringt. Heck. [HR. 194.1

Grundlagen der Metallkunde in anschaulicher Darstellung . Von G. Masing. 127 S., 121 Abb. J . Springer, Berlin 1940. Pr. geh. RM. 8,70, geb. RM. 9,60.

Die Schrift wendet sich a u k an den Anfkger an alle die- jenigen Kreise, die irgendwie iiiit metallkundlichen Fragen in Be- riihrung koinmen. Der Verfasser beschrankt sich bei seiner Dar- stellung bewufit :ruf das Grundsatzliche und erlautert dieses a11

wenigen, mogliclist eindririglichen Reispielen. Entsprechentl seiner Rntstehung nus Vorlesungen ist das

Biichlein in 11 Vortrage eingeteilt, von clenen der erste einen ii'ber- blick iiber das gesanite Gebiet der Netallkunde gibt. In den folgenclen drei Abschnitten wird tler 1,eser mit deri Grundprinzipien roni Auf- bau der %weistofflegierungeii bekanntgetnacht. Abgeschlossen wird diese Einfiihrung in die heterogenen Gleichgewichte mit einer Besprechung der Vorgange iui festen Zustande. An weiteren Pro- bleinen werden behandelt die plastische Verformung, die Eigen- spannungen, die Rekristallisation und das chemische Verhalten der Netalle nichtmetallischen Angriffsruittelti gegeniiber.

Es ist eine I b x d e , deni Verfasser auf seinem Rundgange z u folgen, der ganz iiii Zeichen der grofien Gottinger Tradition stelit. Die aul3erordentliche Klarheit der Darstellung und die gescliicktc iluswahl der Heispiele verraten grofie padagogische Erfahrung und vollige praktische Vertrautheit mit dem Stoff und seinen l'ige1i- heiten. Somit wird das Buch seinem Ziele, den1 Nichtfachmann ein anschauliches Bild von metallkundlichen Problemen und ihrer Behandlung zii vermitteln, vollanf gitrecht. Naturgeniad wird die Auswahl dessen, was man neben der Koristitutionsforscl~ung zu den ,,Grundlagen der 3Ietallkunde" rechnen will, iitimer subjektiy sein. Aber gegeniiber dem ausgezeichneten Gesamteindruck miissen Wiinsche, etwa anch etwas iiber Pragen der Warmebehandlung, iiber Anshiirtung oder iilwr interitietallisclic Verbindungen zii crfalireti, schoii aus Criiiideii tler Platzeinsparimg zuriicktreten.

I+. We ibke . [BB. 15.1

Die Edelmetdlle und ihre Legierungen. Von B. K a u b , (,,Rehip und angewandte Metallkunde in Itinzeldarstellungen") . 323 S. 153 Abb. 8O. J . Springer, Berlin 1940. I'r. geh. RJI. 33,--, geb. K X 34,50.

Edelmetall\~erkstoffe sind die Vitamine der 'l'echnik, d. h., sic machen unter der Vielzahl der IVerkstoffe eirien mengenmadig un- hedeutenden, funktionsniafiig dagegcn uugeheuer ivichtigen Anteil nus. Wir fiihren keinc Telepliongesprache, o h m mindestens ein Dutzend Silberkontakte betatigen; ohnc Thernioeleiriente fur \\:iclerstaridsthertorueter keine exakte Einhaltung hoher T e n - peraturen denkbar. und schliefilich, keine Bolnbe fallt auf England nieder, deren Sprengladurig nicht ails Salpetersaure stamnit, die diirch Reaktioneii an ISdelnietallkatalysatoren erzeugt wurde.

Eine uinfassende Monographie dieser Lverkstoffe konirnt also sehr erwiiiischt, U I ~ so inehr, als bisher i iur iiber Teilgebiete dieses Themas geschrieben u-urde. Derartige Teilgebiete, wie z. B. Vor- kommen und Gewinnung der I.;deluletalle, hat Ruub in seinem Buch bewudt n i c h t behandelt, dafiir aber deli Scliwerpunkt auf das werkstoffmadige Verhalten gelegt. Dieses wird in drei Abschnitteii fiir Silber, Gold und die Platirimrtallc praktiscli erschopfend be-

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