Ameise: Rote Waldameise - WWF Panda Club · Zusammenleben Die Roten Waldameisen bilden grosse...

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Ameise: Rote Waldameise Ein Vortragsdossier des WWF Schweiz © Matthias von Ins WWF Schweiz Hohlstrasse 110 Tel.: +41 (0)44 297 21 21 Postfach [email protected] 8010 Zürich www.pandaclub.ch WWF Schweiz 2016 © 1986 Panda Symbol WWF ® «WWF» ist eine vom WWF eingetragene Marke

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Ameise: Rote WaldameiseEin Vortragsdossier des WWF Schweiz

© Matthias von Ins

WWF Schweiz

Hohlstrasse 110 Tel.: +41 (0)44 297 21 21

Postfach [email protected]

8010 Zürich www.pandaclub.ch

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Steckbrief

Grösse: Königin und Männchen: 9 bis 11 Millimeter; Arbeiterinnen: 4bis 9 Millimeter

Alter: Königin: 10 bis 25 Jahre, Männchen: wenige Tage

Nahrung: Andere Insekten, Honigtau

Lebensraum: Mittel- und Nordeuropa, nördliches Asien

Spezielles: Ein Waldameisenvolk erbeutet pro Tag bis zu 50‘000 Insekten

Bedrohung: Zerstörung des Lebensraums

Lebensraum

Die Roten Waldameisen bauen ihre Nester an den Rändern oder auf Lichtungen von Wäldern.  Ein Waldameisennest besteht aus einem Hügel und einem unterirdischen Teil, der weit in den Boden hineinreicht. Der Hügel wird aus Tannennadeln, Holz- und Aststückchen und Harzklümpchen aufgeschichtet, welchedie Ameisen aus der Umgebung zusammentragen.  Das ganze Nest ist von zahlreichen Kammern und Gängen durchzogen.   

© Michèle Dépraz / WWF-Canon

Nahrung

Rote Waldameisen jagen andere Insekten. Weil sie viele Waldschädlinge wie den Borkenkäfer vernichten, sindWaldameisen wichtig für die Gesundheit der Wälder. Bis zu 50‘000 Insekten werden von einem Ameisenvolk proTag ins Nest getragen.   Neben Insekten ernähren sich die Waldameisen auch von Honigtau. Die zuckrige Flüssigkeit wird vonBlattläusen ausgeschieden. Durch Antippen mit ihren Fühlern melken die Ameisen den Honigtau aus denBlattläusen ab. Im Kropf, einem speziellen Magen, tragen die Waldameisen den Honigtau ins Nest.

© Eliane Häller

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Zusammenleben

Die Roten Waldameisen bilden grosse Völker, in denen jedes Tier bestimmte Aufgaben übernimmt.  Im Nest dreht sich alles um die grösste Ameise - die Königin. Sie legt ihr ganzes Leben lang Eier und wird vonihren Arbeiterinnen gefüttert und beschützt.  Die Arbeiterinnen flicken und bewachen das Nest, kümmern sich um die Königin und den Nachwuchs, oderbegeben sich auf Nahrungssuche.  Ameisenmännchen entwickeln sich nur im Frühling. Sie tragen Flügel und fliegen aus dem Nest aus, um sich mitjungen Königinnen zu paaren. Nach der Paarung sterben die Männchen.

© Eliane Häller

Nachwuchs

Bei den Ameisen kann nur die Königin Eier legen. Nachdem sie sich mit einem Männchen gepaart hat, legt sieihr ganzes Leben lang bis zu 50 Eier pro Tag.  Die Eier werden von den Arbeiterinnen in die Brutkammern des Nestes getragen und gepflegt, bis aus ihnenLarven schlüpfen. Die Larven werden von den Arbeiterinnen gefüttert, bis sie genügend gross sind und sichverpuppen.  Danach werden die Puppen in eine weitere Kammer des Nestes gebracht. Dort schlüpfen junge Arbeiterinnen ausihnen. Vom Ameisen-Ei bis zur jungen Ameise dauert es ungefähr sieben Wochen.

© Matthias von Ins

Bedrohung

Auf die Roten Waldameisen lauern viele Gefahren. Etliche Vögel, wie der Grünspecht, haben Ameisen auf ihremSpeiseplan. Durch Erdrutsche oder Unwetter können ganze Nester zerstört werden.  Die natürlichen Gefahren haben jedoch nicht dazu beigetragen, dass die Roten Waldameisen selten wurden undheute unter Schutz stehen. Der Verlust ihres Lebensraumes stellt für sie die grösste Bedrohung dar. Um Baumaterial zu erhalten, werdenmanche Wälder übernutzt. Grosse Waldflächen werden gerodet, um Platz für Strassen und Häuser zu gewinnen.Dabei werden Nester der Waldameisen zerstört.

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Dabei werden Nester der Waldameisen zerstört.

© Michel Gunther / WWF-Canon

Das macht der WWF

Der WWF setzt sich in vielen Ländern für die Erhaltung der Wälder ein und unterstützt Waldschutzprojekte.Ausserdem macht er sich stark für das FSC-Label. An diesem Zeichen kann man Holz erkennen, das aus einemWald stammt, der sorgfältig genutzt wird. Das heisst, er bleibt für Tiere, Pflanzen und Menschen erhalten. DerWWF hat die Regeln des FSC (Forest Stewardship Council) mitentwickelt.

In der Schweiz setzt sich der WWF für Waldschutzgebiete ein. In solchen Wäldern hat die Natur Vorrang.Zahlreiche kleine und grosse Tier- und Pflanzenarten finden dort ihren Lebensraum.

© N.C. Turner / WWF-Canon

Das kannst du tun

Waldameisen reagieren empfindlich auf Störungen: Stochere nicht in den Ameisenhaufen und beobachte dieTiere mit genügend Abstand. Achte beim Einkauf von Holzprodukten, wie Papier oder Möbeln, auf das FSC-Bäumchen. So kannst du sichersein, dass sie mit Rücksicht auf die Natur gewonnen wurden.

Verwende Recyclingpapier. Weil es aus Altpapier hergestellt wird, müssen dafür keine neuen Bäume gefälltwerden.

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© Michèle Dépraz / WWF-Canon

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